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Vorwort

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VORWORT

Liebe weinaffine Leserinnen und Leser,

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wir freuen uns besonders, Ihnen in gewohnter Tradition im neuen WEISSWEIN GUIDE AUSTRIA 2022 inklusive Rosé-, Orange- und Schaumweinen Österreichs ausgezeichnete Weine vorstellen zu dürfen.

Für diese Ausgabe haben 201 Winzerinnen und Winzer insgesamt 738 Weine eingereicht, hauptsächlich aus den Jahrgängen 2021 und 2020. Genauere Zahlen finden Sie auf den Seiten 14 und 15. Noch nie war im Schnitt die Qualität aller eingereichten Proben so hoch wie in diesem Jahr. Die letzten drei jüngsten Weißweinjahrgänge waren ausgezeichnet. Wir bemerken allerdings auch den Trend, dass sich die Winzer bei den Einreichungen mehr auf ihre Spitzenweine konzentrieren. Nachdem wir bestrebt sind, hervorragende Weine für jedes Budget zu präsentieren, wollen wir diesem Trend ein wenig entgegenwirken, indem wir die Weine mit gutem Preis-Genuss-Verhältnis besonders vor den Vorhang holen. Deswegen präsentieren wir übersichtlich in einer Liste für jede Kategorie die Top 10 der Weine mit bestem Preis-Genuss-Verhältnis und zeichnen zudem den Preis-Genuss-Sieger für jede Kategorie aus. Außerdem werden für Schnäppchenjäger die Top 50 Preis-Genuss-Hits über alle Kategorien hinweg aufsteigend nach dem Preis gelistet. Die zehn Winzer, die die meisten Weine in dieser Bestenliste platzieren konnten, ehren wir im Ranking der besten Preis-GenussWinzer.

Wie war das Wetter? Nach einem eher niederschlagsarmen Winter ließ der Frühling lange auf sich warten. Der April war kühl und viel zu trocken, der verregnete Mai brachte die lang ersehnten Niederschläge. Der späte Austrieb verschonte die Triebe vor Spätfrösten. Der Juni verwöhnte die Reben mit Sonne und Wärme. Da die Blüte erst gegen Ende des Monats stattfand, fiel sie in die bereits heiße Periode, was zum Teil zu Verrieselungen und damit zur natürlichen Mengenreduktion führte. Mit der Wärme kamen auch Unwetter mit heftigem Hagel, die dem schönen Sommermonat Juli mancherorts einen bitteren Beigeschmack verliehen. Auf den trüben, regnerischen und kühlen August folgte ein herrlicher Altweibersommer. Diese strahlend sonnige Wetterphase setzte am 1. September ein und hielt sechs Wochen an, zwei Regentage dazwischen boten die nötige Wasserversorgung. Die Nächte wurden bereits Mitte September sehr kühl und trocken, sodass deutliche Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperaturen auftraten. Das sorgte für zügige Zuckerbildung bei gleichzeitigem Säureerhalt und somit für vollkommen gesunde Trauben. Der Erntezeitpunkt konnte punktgenau festgelegt werden und die Lese in einem Zug abgeschlossen werden.

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Jahrgangseinschätzung Der Jahrgang 2021 war besonders im Spätsommer und Herbst sehr sonnig, aber nicht so heiß und trocken wie in den Jahren 2017 bis 2019. Relativ niedrige Nachttemperaturen in der entscheidenden Phase wirkten sich positiv auf die Aromabildung und Säurestruktur aus. Insbesondere war der Anteil der Apfelsäure sehr hoch, wodurch sich die Rotweine mit durchgemachtem biologischem Säureabbau mit harmonischer Säure präsentieren. Der ausreichende Niederschlag sorgte für gute Wasserversorgung und somit für noch höhere Mineralität als 2020. In der Regel bestechen die Weißweine aus 2021 mit glockenklarer Frucht und lebendiger Säure, mit gebündelter Substanz und Salzigkeit bei kräftigem Alkohol.

Zitrusnoten und salzige Straffheit finden sich in fast allen Weißweinen. Allerdings sind speziell beim Grünen Veltliner viele Exemplare neben der hohen Extraktsüße auch mit ein paar Gramm Restzucker ausgestattet, um die frische Säure etwas abzufedern und den Alkohol minimal zu verringern. Die Sauvignon Blancs 2021 zeigen das volle Aromenspektrum, das die Sorte zu bieten hat.

Die Muskateller erfreuen meist mit saftigen Pfirsichnoten und knackigem Zitrusabgang. Die Rieslinge begeistern mit Substanz, agilem Süße-Säure-Spiel und salzigen Adern - neben den bekannt typischen Steinobstaromen erschmeckt man oft Orangen und Äpfel. Zitronen in allen Formen bilden das Leitaroma bei den Weißburgundern – von Zesten, Kuchen, Sorbet bis zum Zitronenöl blitzt alles durch. Die Chardonnays beeindrucken mit Mineralität und vielschichtigen Aromen. Schlussendlich fühlten sich auch die Traminertrauben 2021 sehr wohl und sie erfüllen den Gaumen mit molligem Schmelz und zeigen großteils sortentypische Aromen wie Orangenzesten, Kumquats, Gewürznelken und Rosen.

Auf den Punkt gebracht Die wesentliche Änderung bei unserem Weinguide 2022 ist die Umstellung von der Auszeichnung mit Gläsern auf Punkte im internationalen 100-Punkte-System. Bewertet wurden die Weine bei der Blindverkostung schon seit 2015 in diesem System. Die Durchschnittspunkte wurden dann in die Gläser umgerechnet. Im Sinne der besseren Transparenz und zum aussagekräftigeren Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Bewertungsinstitutionen werden nun nur noch die gerundeten Durchschnitts-Punkte angegeben. Weine mit Potenzial erhalten zusätzlich noch ein „+“.

Die Verkostung Die Verkostungen wurden ausschließlich verdeckt vorgenommen. Zeitgleich wurden drei Weine der gleichen Kategorie in willkürlicher Reihenfolge eingeschenkt und über 20 Minuten sensorisch begutachtet, sodass auch die Entwicklung im Glas in die Wertung einfließen konnte. Verkostet wurde aus Sophienwald-Bordeaux-Gläsern der Collection PHOENIX, die für mich die besten Gläser für mittelkräftige bis kräftige Weißweine sind. Alle geöffneten Flaschen wurden ca. sechs Stunden nach der Blindverkostung nochmals verkostet, um die Entwicklung besser einschätzen zu können. Weine, die signifikant zugelegt hatten, wurden in den Folgetagen nochmals der Jury blind zur Nachverkostung kredenzt. Pro Juror wurde für die Bewertung die höhere Punktezahl aus Nachverkostung und Hauptverkostung herangezogen.

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Wer gewinnt? Am höchsten schlug das Pendel mit 97 Punkten beim Riesling Smaragd Ried Schütt 2020 vom Wachauer Weingut Emmerich Knoll und beim Chardonnay Reserve Ried Langenloiser Steinberg 2020 vom Kamptaler Weingut Bründlmayer aus. Erst in den Kommastellen hatte der edle Smaragd die Nase vorn - ein Wein, der auf Anhieb alle begeistert, egal welche Ansprüche jemand an einen absoluten Spitzenwein stellt - und auch in den Nachverkostungen immer wieder pures Entzücken hervorrief.

Um den Titel „Weingut des Jahres“ - also um den Gesamtsieg - lieferten sich vier Winzer ein Kopf-anKopf-Rennen. Für jeden Kategoriesieg (auch die besten Preis-Genuss-Weine je Kategorie) erhielt das jeweilige Weingut einen Punkt. Zusätzlich wurde jeweils ein Punkt für den höchst bewerteten Wein „of the Show“ (Weingut Knoll), für die meisten Weine unter den Top 50 (Weingut Potzinger) und die meisten Weine unter den Top 50 PreisGenuss-Weinen (Weingut Fink&Kotzian) an das jeweilige Weingut vergeben.

Somit lag Bründlmayer mit drei Kategoriesiegen gleichauf mit Knoll, Potzinger sowie Fink&Kotzian mit jeweils zwei Kategoriesiegen und jeweils einem Bonuspunkt. Ein Stechen musste entscheiden. Bei diesem wurde jeweils aus den fünf höchstbewerteten Weinen jedes Weinguts der Punkteschnitt herangezogen, um innerhalb der besten vier Weingüter das Ranking zu bestimmen.

Mit 94,78 konnte das Weingut Potzinger aus der Südsteiermark das Stechen für sich entscheiden. Wir gratulieren zum Gesamtsieg! Bei der Ermittlung der Plätze 5 bis 10 wurde der gleiche Algorithmus angewandt.

Über den Sieg in der Kategorie „Preis-GenussWinzer“ darf sich das Weingut Fink&Kotzian mit Sitz in Wien und den Rebflächen im Weinviertel freuen. Wir gratulieren herzlichst!

Welche Rebsorte hat die Nase vorn? Die höchsten Durchschnittspunkte über alle eingereichten Proben wurden in der Kategorie „Gereifter Wein“ vor den Orangeweinen erzielt, dies korreliert auch mit den Durchschnittspreisen. Im Rebsortenmatch setzte sich souverän Chardonnay vor Riesling knapp vor Sauvignon Blanc und Weißburgunder durch. Die Burgundersorten lagen zudem preislich unter den „G‘schmackigen“.

Insbesondere der Weißburgunder konnte mit einem beeindruckenden Preis-Genuss-Verhältnis überzeugen – und dabei im Speziellen aus dem Jahrgang 2020. Die Conclusio ohne wissenschaftliche Relevanz lautet also: 2020 war ein exzellentes Weißburgunderjahr!

Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Winzern und Winzerinnen für ihre großartigen Weine und ganz besonders für das entgegengebrachte Vertrauen und den Zusammenhalt. Ich darf allen, die dieses Buch nützen und lesen, viel Spaß und Genuss beim Verkosten der aktuellen Jahrgänge wünschen. Ihr Johannes Fiala, Herausgeber

PS: Der Guide ist im Buchhandel käuflich erwerblich. ISBN-Nummer: 978-3-903254-49-7, Preis € 14,90

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INHALT

4 Vorwort 10 Orientierung im Guide 14 Wein Guide Uncorked 16 Das Weinetikett 18 Die Verkoster 20 Weinbau in Österreich 22 Herkunft – DAC 28 Qualitätsstufen | Sektpyramide 30 Gesamtsieger Weißwein Guide Austria 2022 | Top 10 von 201 teilnehmenden Winzerinnen und Winzern 32 Sieger bestes Preis-Genuss-Verhältnis 2022 | Top 10 von 201 teilnehmenden Winzerinnen und Winzern 34 Alle Kategoriesieger im Überblick 36 Top 50 Weine Weißwein Guide Austria 2022 40 Top 20 Winzer Burgenland 42 Top 20 Winzer Niederösterreich & Wien 44 Top 20 Winzer Steiermark 46 Top 50 Preis-Genuss-Hits 50 Top 10 Preis-Genuss-Hits je Kategorie WEINE 69 Grüner Veltliner klassisch 91 Grüner Veltliner kräftig 121 Welschriesling 129 Riesling klassisch 137 Riesling kräftig 147 Chardonnay 165 Weißburgunder 181 Sauvignon Blanc 203 Muskateller 219 Grauburgunder 225 Sortenvielfalt 239 Cuvée & Gemischter Satz 253 Gereifter Wein 259 Orangewein, Natural Wine 267 Perlweine | Frizzante 273 Schaumwein | Sekt Weiß 283 Schaumwein | Sekt Rosé 289 Roséweine 299 Schilcher

WINZERGUIDE 306 Winzerindex 308 Weinbaugebiete in Österreich 314 Winzer Porträts

SERVICE 368 Weinindex A–Z 386 Impressum

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