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Hütten-Tipps
Brandalm, 1.680 m Stimmungsvolle Szene
Tux-Finkenberg. Inmitten der blühenden Wiesen und duftenden Wälder genießt man hier einen Ort der guten Stimmung, schließlich wird man mit alpenländischer Musik und traditioneller Hausmannskost herzlichst empfangen. Auf vielerlei Bike- und Wanderwegen zu erreichen, eignet sich diese Hütte auch sehr gut als Einkehr für Bike-Amateure.
Schwarzachalm, 1.378 m Wahre Idylle
Zell-Gerlos. Am rauschenden Bach gelegen, umgeben von saftigen Almwiesen mit grasenden Kühen, lässt diese liebliche Hütte aus dem 17. Jahrhundert kein Herz unberührt. Der gemütliche Wanderweg ist sogar kinderwagentauglich, und die großzügige Terrasse bietet einen guten Blick auf den nahen Spielplatz.
Lattenalm, 1.700 m Atemberaubender Blick
Tux-Finkenberg. Mit der hausgemachten Buttermilch in der Hand auf der Sonnenterrasse sitzen, die grünen Almhügel sowie die majestätische Gipfelwelt auf sich wirken lassen – diese Jausenstation ist ein Kraftplatz, der leicht zu erwandern ist: entweder vom Tal aus bergauf oder von der Eggalmbahn Bergstation talwärts.
’s Legal, 1.905 m Kinderabenteuer
Zell-Gerlos. Vom beliebten Fichtenschloss aus, das an der Rosenalmbahn Bergstation liegt, geht’s zum Legal nicht mehr weit bergauf. Umringt von rauschenden Gebirgsbächen mit Kneippmöglichkeit und Tieren wie Kälbern, Schweinen, Ziegen und Eseln bietet die Alm neben Sonnenliegeplätzen auch einen großen Spielbereich.
Filzenalm, 1.908 m Grandioser Genuss
Mayrhofen-Hippach. Der buggytaugliche Genießerrundweg zur Filzenalm startet an der Ahornbahn Bergstation. Als Schaubauernhof gibt es hier viele Tiere zu beobachten sowie exzellente Milch und Milchprodukte der eigenen Kühe zu genießen. Noch aufregender aber ist die aus dem Berg ragende Aussichtsplattform mit Blick ins Tal.
Geolsalm, 1.774 m Echte Hausmannskost
Fügen-Kaltenbach. Für Wanderer, die im Sommer eine schöne Bergtour mit Kindern und tollen Ausblicken erleben wollen, ist das die ideale Jausenstation: rustikal und urgemütlich mit feinsten Tiroler Köstlichkeiten. Von der Mittelstation der Spieljochbahn ist die Alm über einen breiten Weg bequem erreichbar.
Tristenbachalm, 1.200 m Ländliche Lebensfreude
Mayrhofen-Hippach. In der etwas anderen Jausenstation im wildromantischen Floitental mit Blick auf überwältigende Felswände und immerweiße Gletscherflanken herrscht stets eine lebensbejahende Atmosphäre. Auf der Terrasse fällt es leicht, es sich einfach gutgehen zu lassen. Auch mit Bike und Kinderwagen mühelos erreichbar.
Huberwinkelalm, 1.370 m Charmanter Charakter
Fügen-Kaltenbach. Nicht nur die Hütte selbst zeichnet sich durch Tiroler Charme aus, das Gesamtpaket ist bezaubernd: ein toller Ausblick, frisch zubereitete Schmankerln, eine äußerst sympathische Bedienung, die stets einen Scherz auf den Lippen trägt. Und wegen der prachtvollen Lage sowohl zu Fuß als auch mit dem Bike gut erreichbar.
VORSPEISE
Selbst geschlagene Butter mit Granten, Bergkräutern und Wiesenblumen
Für ca. 600 Gramm Butter Zubereitungszeit: 20 Minuten plus 2 Stunden Kühlzeit ZUTATEN Für die Butter: 1 l Obers (Sahne) 60 g getrocknete
Granten (Preiselbeeren) 3 EL getrocknete, gemischte Bergkräuter 3 EL getrocknete, gemischte Wiesenblumen
Obers in einer Küchenmaschine etwa 10 Minuten schlagen, bis sich das Fett von der dünn üssigen Buttermilch trennt. Die entstandene Butter mit sauberen Händen aus der Flüssigkeit heben.
Die Butter in einer Schüssel mit Eiswasser mit den Fingern ausdrücken, bis keine milchige Flüssigkeit mehr austritt. Nun die Butter in drei gleich große Mengen teilen.
Granten fein hacken. Mit einer Gabel die gehackten Granten, Bergkräuter und Wiesenblumen in jeweils ein Stück Butter einarbeiten.
Nun die Buttermassen auf je ein Stück Backpapier (ca. 30×30 cm) geben und fest einrollen. Die Enden verzwirbeln, abbinden und die Butter im Kühlschrank mindestens 2 Stunden lang kalt stellen.
HAUPTSPEISE
Schupfnudeln mit Eierschwammerln
Für 4 Personen Zubereitungszeit: 45 Minuten plus 20 Minuten Kochzeit ZUTATEN Für die Schupfnudeln: 500 g mehlige
Kartoffeln 1 Ei 80 g griffiges
Weizenmehl 1 Prise frisch gemahlene
Muskatnuss
Salz
Für das Topping: 300 g Eierschwammerl (Pfifferlinge) 1 Zwiebel 2 EL Butter 100 g Zillertaler
Bergkäse 1 Handvoll Rucola schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Karto eln waschen und samt Schalen in einem Topf mit gesalzenem Wasser 15–20 Minuten gar kochen. Abgießen, kalt abschrecken und schälen. Noch warm durch die Karto elpresse drücken, ausdampfen lassen. Tipp: Je mehr Wasser verdunstet, desto aumiger werden die Schupfnudeln.
Währenddessen die Eierschwammerl putzen. Zwiebel schälen und fein würfeln. Butter in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebel darin glasig andünsten. Schwammerl dazugeben und bei mittlerer Hitze braten, bis sie gar, aber noch knackig sind (dauert ca. 5 Minuten). Pfanne von der Hitze ziehen und warm halten.
Karto elmasse mit Ei, Mehl, Muskatnuss und ½ TL Salz so lange kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Stücke vom Teig abschneiden und mit bemehlten Händen zu handtellerlangen Schupfnudeln formen.
Die Schupfnudeln in leicht siedendem, gesalzenem Wasser garen, bis sie an der Ober äche schwimmen.
¾ vom Bergkäse fein reiben. Die Pfanne mit den Schwammerln wieder auf den Herd ziehen und mit einem kleinen Schöpfer Schupfnudelwasser ablöschen. Den Käse einrühren, bis er geschmolzen ist. Mit Salz und Pfe er abschmecken.
Die Schupfnudeln mit einem Schaumlö el aus dem Wasser heben und direkt in die Pfanne geben. Durchmischen und noch einmal kurz au ochen lassen. Danach in Teller schöpfen, mit Rucola garnieren, den restlichen Bergkäse darüberhobeln und mit frisch gemahlenem Pfe er bestreuen.

NACHSPEISE
Panna cotta mit Moosbeeren
Für 4 Personen Zubereitungszeit: 25 Minuten plus mindestens 2 Stunden Kühlzeit ZUTATEN Für die Panna cotta: 4 Blätter Gelatine 1 Vanilleschote 500 ml Obers (Sahne) 60 g Feinkristallzucker
Für die Sauce: 250 g Moosbeeren (Heidelbeeren,
Blaubeeren) 1 TL Speisestärke 2 EL Limettensaft 1 Zweig Zitronenmelisse
Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Vanilleschote mit einem kleinen Messer der Länge nach aufschneiden und das Mark herauskratzen. Obers mit Vanillemark und 40 g Zucker in einem Topf au ochen lassen. Vom Herd nehmen.
Gelatine mit den Händen gut ausdrücken und mit einem Schneebesen ins Obers rühren, bis sie sich aufgelöst hat.
Obersmasse in vier Formen oder Gläser füllen, mit Frischhaltefolie abdecken und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Anschließend im Kühlschrank mindestens 2 Stunden kalt stellen.
50 g Moosbeeren für die Deko zur Seite stellen. Die restlichen 200 g mit 50 ml Wasser und 20 g Zucker in einem Topf au ochen, bis sie zerfallen. Mit einem Mixstab fein pürieren und die Sauce durch ein feines Sieb passieren.
Speisestärke und Limettensaft glatt rühren. Moosbeerensauce mit Stärke-Mischung in einem Topf verrühren und erhitzen, bis die Sauce eindickt. Abkühlen lassen.
Panna-cotta-Förmchen kurz in eine Schüssel mit heißem Wasser stellen und anschließend die Panna cotta auf einen Teller stürzen. Mit Moosbeerensauce, den restlichen Moosbeeren und Zitronenmelisse garnieren.
COCKTAIL
Alkoholfreier Marilly Vanilly
Rezept: Andreas Hotter
Zubereitungszeit: 3 Minuten (wenn alle Komponenten bereitstehen) ZUTATEN Für 1 Cocktail: 10 cl naturtrüber
Apfelsaft 2 cl Himbeerpüree 2 cl Marillenpüree (Aprikosenpüree) 1 cl Zitronensaft 4 cl Vanillejoghurt von der Zillertaler Sennerei 1 cl Vanillesirup
Für das Fruchtpüree**: 250 g Himbeeren 250 g Marillen etwas Marillensaft
Zusätzlich**: ½ Apfel 10 Himbeeren frische Minze
Würfeleis
Cocktail-Spießchen
VORBEREITUNG Für das Himbeerpüree die Himbeeren waschen, mit einer Gabel zerdrücken und durch ein feines Sieb streichen.
Für das Marillenpüree die gewaschenen Marillen am Stielansatz mit einem scharfen Messer kreuzweise einschneiden und für maximal eine Minute in kochendes Wasser legen. Unter kaltem Wasser abschrecken, schälen, vierteln, entsteinen und mit einem Schuss Marillensaft im Mixer zerkleinern. Dann die Masse durch ein feines Sieb streichen.
ZUBEREITUNG Alle Cocktail-Zutaten mit viel Würfeleis kräftig im Shaker schütteln, bis er sich beschlägt. Danach in ein vorgekühltes Longdrinkglas auf frisches Würfeleis abseihen.
Von einem halben Apfel dünne Scheiben schneiden und mit frischen Himbeeren auf ein CocktailSpießchen stecken. Mit dem Spießchen und frisch gep ückter Minze garnieren.
**Aus den hier angegebenen Mengen lassen sich etwa 10 Drinks zubereiten.

Mode-Shooting im Zillertal. Für die Models war das Posieren auf den Wiesen und vor dem prachtvollen Bergmotiv eine besonders reizvolle Herausforderung.


Rebekka Ruetz – die Designerin fühlte sich von der Schönheit des Zillertals inspiriert.
Modekunst
DIE DESIGNERIN:
Rebekka Ruetz wurde am 17. Oktober 1984 in Zams geboren, besuchte die Modeschule in Innsbruck, studierte in München, lernte in London und machte sich 2009 als Designerin selbständig.
DER STIL:
Die unkonventionelle Künstlerin macht „Mode für die moderne Amazone“, hat eine Vorliebe für asymmetrische, feminine Schnitte, weite Silhouetten und großflächige Prints.
DER ZILLERTAL-ZAUBER:
Rebekka Ruetz wollte ihrer Heimat die Ehre erweisen und entschied sich für das Zillertal, um spezielle Modekollektionen zu entwerfen und zu inszenieren.
Manchmal ist das Leben ganz einfach. „Ich habe für die Hommage an meine Heimat den perfekten Ort gesucht“, sagt Modedesignerin Rebekka Ruetz. „Und ich habe das Zillertal gefunden.“ Aber es waren nicht nur die imposanten Berge und die erhabenen Weiten des Tals, die sie in emotionaler Verbundenheit zu außergewöhnlichen Kollektionen und speziellen Shootings verführt haben. Es war nicht nur das atemberaubende Panorama, das sie als Kraftquelle identi zierte und als Inspiration spürte. Es waren auch die Menschen. Als die 37-jährige Innsbruckerin ihre Ideen im Zillertal präsentierte, war sie nicht eine Sekunde lang mit Skepsis konfrontiert. „Im Gegenteil“, schwärmt Rebekka, „ich habe vom ersten Moment an Neugier, Lust und einen herzlichen Willen gespürt.“
Die Verwurzelung mit der Natur. So könnte man am besten die Gedanken der Künstlerin beschreiben. Und obwohl Tradition auch hier gehegt und gep egt wird, war die Bereitschaft, mit mutigen und modernen Ansätzen das Bild des Zillertals zu o enbaren, sofort gegeben. „Ich nde es toll, dass die Verantwortlichen die Zusammenarbeit gewagt und unterstützt haben. Und für die Models war die wunderschöne Landschaft eine grandiose Bühne“ – quasi die Natur als Laufsteg.
Stil, Überzeugung, Traum Schon als Kind hat Rebekka, deren Eltern ein Sportgeschäft besitzen, gerne anders gedacht und viel gezeichnet. Kombiniert mit dem Interesse an Mode und der Faszination einer bunten Welt, war daher ihr Weg nur konsequent. Erst absolvierte sie die Modeschule in Innsbruck, dann wuchs die Sehnsucht, den Horizont zu erweitern und die Internationalität zu suchen. Ob es das halbe Jahr in Indien („eine große Kultur als Inspiration“), die Akademie für Mode und Design in München („wichtig für das handwerkliche Bewusstsein“) oder die Arbeit in London für das Label Peter Pilotto („die rechte Hand von Vivienne Westwood“) war – Rebekka Ruetz begann einen Stil, eine Überzeugung, einen Traum zu entwickeln.
Und 2009 wagte die Tirolerin den Sprung in die Selbständigkeit. „Vielleicht war es damals naiv, aber ich wollte mit meinen Designs eine eigene Sprache kreieren, meinen Freiheits-
Rebekka Ruetz sagt gerne: „Vieles ist schön, was man vielleicht erst auf den zweiten Blick schön findet.“ Das Model trägt ein Mantelkleid mit Löwenzahn-Motiv, Symbol für die Verwurzelung mit der Natur. Das Kleid wurde aus einer Pistenplane mit einem Print der Zillertaler Panoramakarte produziert. Dazu werden, ganz patriotisch, frech-witzige rotweißrote Socken getragen.


gedanken durch die Arbeit de nieren und mit Konventionen brechen.“ Dafür brauchte es einen langen Atem und einen festen Glauben. Aber heute hat Rebekka Ruetz mit ihrem eigenen Online-Vertrieb jenen Namen, der einst nur Vision war. Dank der extremen Schnitte, der Hingabe zu Qualität und Nachhaltigkeit und auch der feministischen Leidenschaft.
Streben nach Perfektion Darüber hinaus kämpft sie für faire Sto produktionen und soziales Verständnis: „Wir sollten alle jeden einzelnen Tag ein bisserl das Bewusstsein haben, die Welt retten zu wollen.“ Also appelliert sie: „Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir auf Qualität achten. Lieber weniger kaufen, das Gute aber länger tragen. Man muss nicht jedem Trend bedingungslos folgen.“ Perfektion gibt es jedenfalls nicht für die Avantgardistin, die „Mode für die moderne Amazone“ gestaltet und ihre Prêt-à-porter- Linie „rebekka ruétz“ gerne mit ihrer Streetwear-Kollektion „You know you want it“ in Harmonie setzt. „Aber das Streben nach Perfektion“ ist sicher immer ein Motor.
Und wo, wenn nicht im Zillertal, kann man diesem Ziel einen großen Schritt näher kommen? Wo der Materialmix durch regionale Produzenten und Zulieferer bereichert wird. Wo für ihre Vorliebe zu asymmetrischen, femininen Schnitten, weiten Silhouetten und groß ächigen Prints die Natur als unübersehbar schöne Vorlage dient. Und wo daher Fashion entsteht, die zum Hinschauen und Hinfühlen animiert. Für ein Kleid etwa verwendete Rebekka im Upcycling-Sinn eine Pistenplane und ließ ihr Model mit einer Panoramakarte am Körper posieren. Mitunter fühlt sich die Designerin „noch nicht mutig genug“. Das Zillertal hingegen kann diesbezüglich Berge versetzen.

Behutsam legt Larissa einen Stein auf den anderen. Fünf Sommer schon hat die Studentin als freiwillige Helferin auf den Almen in den Zillertaler Alpen verbracht, um bei Projekten wie dem Wiederau au der alten Steinmauer zu helfen. „Es entspannt mich“, sagt sie. Und: „Es macht stolz, für ein so schönes, wichtiges Projekt aktiv zu sein.“ Dann blickt sie sich nach dem nächsten Stein um und platziert ihn perfekt. Die Mauer muss leicht von außen nach innen gekippt sein, es dürfen außerdem nicht zu viele Hohlräume entstehen. Wenn’s doch passiert, füllt Larissa sie mit kleinen Steinen und Erde auf. „Es gibt einen weisen Spruch“, sagt Willi Seifert, Geschäftsführer des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen, der das Projekt in Kooperation mit dem Alpenverein vorangetrieben hat. „Wenn man einen Stein viermal wendet, passt er überall hinein.“
Hansi Hinterseers Staunen Die Loschbodenalm, wo die Steinmauer steht, liegt am Tuxer Hauptkamm zwischen 1.700 und 2.000Metern. Sie ist ein zeitgeschichtliches Dokument und, so schätzt Seifert, mindestens 150 Jahre alt. Damals war es nur durch Schichtung möglich, auf Almen Mauern und Gebäude zu errichten. Zement oder Löschkalk waren teuer und die Almen schwer erreichbar.
Im Laufe der Jahre haben Wind und Wetter die Steinmauer aber älter aussehen lassen, als sie tatsächlich ist. Deshalb war ihre Restaurierung ab 2018 Teil eines drei Jahre währenden Naturschutzplans. Sogar Hansi Hinterseer war mit einem Filmteam hier im Zillertal, um die stille Schönheit fürs Fernsehen einzufangen. „Bärig“, hat er gesagt und Seifert zu dem Projekt gratuliert.
Fast einen Kilometer schlängelt sich die Steinmauer durch die Landschaft und ist vom „Flach“ aus, dem mit 2.248 Meter höchsten Punkt im Nahbereich, wunderbar zu sehen.
Mauerwerk
DER NATURSCHUTZPLAN:
Von 2018 bis 2021 wurde die alte Steinmauer auf Initiative des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen und des Alpenvereins renoviert. Unzählige freiwillige Helfer beteiligten sich an der Umsetzung des dreijährigen Naturschutzplans. Ohne sie würden die Almen zuwachsen und Kulturgüter wie die Steinmauer zunehmend verfallen.
DAS MONUMENT:
Das Alter der Steinmauer wird auf mindestens 150 Jahre geschätzt. Sie ist 60 Zentimeter hoch und rund einen Kilometer lang. Zwei Drittel der Strecke können Wanderer die Mauer entlangspazieren und erkunden.
DER LEBENSRAUM:
Die Mauer dient heute noch als natürliche Grenze zwischen Loschboden- und Elsalm. Sie gilt als Kulturgut und bietet seltenen Pflanzen und Tieren wie Echsen und Insekten den perfekten Lebensraum.
Ohne den Teamgeist der freiwilligen Helfer wären Bau und Pflege der Mauer nicht möglich. Die Arbeit stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und macht stolz.
Aufs Platzieren kommt’s an. Beim Bauen der Mauer dürfen nicht zu viele Hohlräume entstehen. Die Steine werden behutsam arrangiert, die Mauer ist auch ein wichtiger Lebensraum für Tiere.




Ein wahres Paradies für Wanderer. Über der Loschbodenalm lockt nicht nur der sagenhafte Blick auf die Zillertaler Bergwelt, sondern auch die Schönheit der Blumenmeere.
„Die Mauer hat etwas Monumentales“, sagt Willi Seifert und schaut stolz über das etwa 60 Zentimeter hohe und dennoch imposante Gebilde. Rund einen Kilometer schlängelt es sich durch die Landschaft und ist vom „Flach“ aus, dem mit 2.248 Meter höchsten Punkt im Nahbereich, wunderbar von oben zu sehen. Sie ist eine der längsten Trockensteinmauern der Ostalpen und trennt die Loschboden- von der Elsalm.
Einst hatte die Steinmauer den Zweck, eine natürliche Grenze zwischen den Almen unterschiedlicher Besitzer zu ziehen. Damit die Kühe wussten, wo sie zu Hause sind. So ist es bis heute geblieben. Für Wanderer gibt es aber drei schmale Durchgänge, und wer einen Moment innehält, entdeckt eine eigene kleine Welt. „Hier arbeitet es“, sagt Seifert. Kleinnagetiere bewohnen die Mauer ebenso wie verschiedenen Eidechsenarten. „Auch Bergmolche haben wir schon gesehen.“ An schönen Tagen kann man die Reptilien beim Sonnenbaden beobachten, aber auch P anzen wie Hauswurz oder Mauerpfe er lieben den warmen, trockenen Platz. Spinnen und eine Vielzahl an Insekten machen es sich im Inneren gemütlich, wo herrlich kühle Schattenplätze zu nden sind.
Glockenklang und Kaiserschmarrn Seifert ist zufrieden. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man mit einem Projekt bedrohte Lebensräume erhalten kann.“ Und auch die Wanderer kommen bei ihren Touren nicht zu kurz, wenn sie auf dem Weg von der Höllensteinhütte zum Tettensjoch an der Steinmauer entlangspazieren.
Die Hütte der Familie Erler liegt 400 Meter darunter. Hier bereiten die Brüder Thomas und Michael köstliche Zillertaler Schmankerl zu und servieren ihren berühmten Kaiserschmarrn, den es im Sommer mit frischen Heidelbeeren gibt. Und wer auf der Hütte übernachtet, wird am nächsten Morgen durch die sanften Glockenklänge der mehr als hundert Kühe geweckt. Die Bewirtschaftung der Alm bedeutet viel Arbeit, und umso dankbarer ist man den Freiwilligen, die nicht nur die Steinmauer erneuert, sondern auch Weide ächen entsteint und mit Astscheren geschwendet haben. „Sonst würde die Alm zuwachsen“, sagt Michael Erler. „Allein könnten wir das nicht scha en.“
Also war es für sie auch selbstverständlich, den Helfern Kaiserschmarrn in rauen Mengen zu servieren – mit frischen Heidelbeeren, versteht sich.