GEMEINSAM FÜR DIE GESUNDHEIT VON MENSCH UND NATUR
HEILKRÄUTER UND GEWÜRZE GEGEN
SCHMERZEN in Muskeln, Gelenken, Rücken, Knien usw.
Sanja Lončar in Zusammenarbeit mit
Dr. med. Martina Zupančič, Sabina Topolovec, Dipl.-Mikrobiol. Pika Klančnik, Anita Lopojda und Dr. med. vet. Adriana Dolinar
Titel: Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen in Muskeln, Gelenken, Rücken, Knien usw. Titel der slowenischen Originalausgabe: Naravne rešitve za bolečine v mišicah, sklepih, hrbtenici, kolenih ... Autorinnen: Sanja Lončar in Zusammenarbeit mit Dr. med. Martina Zupančič, Fachärztin für Anästhesiologie mit Reanimatologie, Sabina Topolovec, Dipl.-Mikrobiol. Pika Klančnik, Anita Lopojda und Dr. med. vet. Adriana Dolinar Herausgeber und Verleger: Jasno in glasno, d.o.o., Ulica bratov Učakar 128, 1000 Ljubljana, Slowenien, Telefon: 00386 51 249 574; E-Mail: info@eineprise.eu; In Zusammenarbeit mit dem Projekt „Gemeinsam für die Gesundheit von Mensch und Natur“ Bestellungen im Internet unter: www.eineprise.eu Übersetzung: Karin Hladnik Lektorat: Aleksandra Hribar und Simone Hofmann
Inhalt
Design und Layout: Saša Vučina, opa!celica Fotografien: Sanja Lončar, Saša Vučina, Anita Lopojda, Adobe Stock Druck und Bindung: ABO grafika d.o.o., Ljubljana Ort und Jahr der Ausgabe: Ljubljana, Slowenien 2019 Erstausgabe
CIP - Kataložni zapis o publikaciji Narodna in univerzitetna knjižnica, Ljubljana 616.7-009.7:615.8(035) LONČAR, Sanja, 1965 Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen in Muskeln, Gelenken, Rücken, Knien usw. / Sanja Lončar ; in Zusammenarbeit mit Martina Zupančič ... [et al.] ; [Übersetzung Karin Hladnik ; Fotografien Sanja Lončar ... et al.]. - 1. Ausg. - Ljubljana : Jasno in glasno, 2019 Prevod dela: Naravne rešitve za bolečine v mišicah, sklepih, hrbtenici, kolenih ... ISBN 978-961-94031-9-8 298823168
INHALT I. Kapitel
WARUM TUT ES WEH? Was steckt hinter den Schmerzen?....................................... 10 Schaffen wir das?........................................................................................... 12 Was wollen uns die Schmerzen sagen? ......................................................... 12 Die zehn Botschaften des Schmerzes............................................................. 13
Schmerzen die Muskeln oder die Faszien?..................................................... 21 Das „Wasserorgan“ darf nicht austrocknen................................................... 21 Bewegung ist der Antrieb der Faszien............................................................ 22 Tipps für die Pflege und Erhaltung der Faszien.............................................. 23 Der Einfluss von Stress.................................................................................. 24
Wie wird die Intensität von Schmerzen gemessen?...............26 Welche Bedeutung haben Schmerztabellen?.................................................. 28
Was tut weh – der Körper, der Kopf oder die Seele?...........30 Kann der Verstand Schmerzen auslösen?...................................................... 32 Wie erschafft der Verstand Schmerzen?........................................................ 33 Eine Schmerztherapie kann die Gefühle nicht übertönen.............................. 34
Hilfe bei Muskel- und Skelettschmerzen..............................35 Was sind Schmerzen?.................................................................................... 38 Und warum können wir nicht mehr von diesen körpereigenen Schmerzmitteln produzieren?........................................................................ 39 Was passiert, wenn die Schmerzschwelle überschritten wird?....................... 40 Schmerzlinderung mit chemischen Stoffen................................................... 40
Inhalt
Ein neues Verständnis von Schmerzen................................. 18
Schmerzlinderung durch manuelle Therapien............................................... 42 Schmerzlinderung durch Akupunktur und Akupressur................................. 43 Schmerzlinderung mit verschiedenen Massagen .......................................... 43 Schmerzlinderung durch Umprogrammieren der „Software“....................... 45 Schmerzlinderung durch Wärme und/oder Kälte.......................................... 45 Schmerzlinderung mit Klängen..................................................................... 46 Schmerzlinderung durch Aromatherapie...................................................... 46 Schmerzlinderung durch elektromagnetische Stimulation ........................... 47 Schmerzlinderung durch Ernährungsumstellung.......................................... 47 Schmerzlinderung mit homöopathischen Präparaten.................................... 48 Schmerzlinderung durch die Atmung............................................................ 48 Schmerzlinderung mithilfe verschiedener Techniken (Yoga, Qi Gong, Tai-Chi usw.)......................................................................... 48 Schmerzlinderung durch Visualisierung, Affirmationen, Meditation und autogenes Training............................................................... 49 Schmerzlinderung mit Hydrotherapie........................................................... 49
Inhalt
II. Kapitel
GEFÄHRLICHE ABKÜRZUNGEN Was kostet eine Schmerztherapie (tatsächlich)?..................52 Unerwünschte Nebenwirkungen nicht-opioider Analgetika........................... 53 Unerwünschte Nebenwirkungen opioider Analgetika ................................... 55 Fatale Kombinationen................................................................................... 57 Gels und Cremes sind auch Medikamente..................................................... 58 Ärzte als „Dealer“?......................................................................................... 59 Tut es den Briten am meisten weh?................................................................ 60
III. Kapitel
NATÜRLICHE HEILMITTEL GEGEN SCHMERZEN Wie entstehen Schmerzen durch Verletzungen?.................64 Und schon ist es passiert............................................................................... 65 Stoppen Sie das Austreten und Ansammeln von Körperflüssigkeiten............ 65 „Fressen“ Sie die Schwellungen auf............................................................... 66 Den Heilungsprozess beschleunigen.............................................................. 67 Schreiben Sie das Programm unverzüglich um.............................................. 67
Wie entstehen Schmerzen durch Entzündungen?................68
Wie entstehen Schmerzen durch Überlastung?...................74 Was tun gegen Überlastung?......................................................................... 77
Wie entstehen Schmerzen durch Abnutzung?......................84 Wie kann das Gewebe regeneriert werden?................................................... 85
Wie entstehen Schmerzen durch Selbstzerstörung?...........88 Den Körper entgiften.................................................................................... 89 Den Geist entgiften........................................................................................ 89 Sich bewegen – konstant und sanft!.............................................................. 90 Mehr Licht und Wärme................................................................................. 90 Entzündungshemmende Nahrung................................................................. 91 Natürliche Entzündungshemmer................................................................... 92 Natürliche Hilfe bei akuten Schmerzen......................................................... 93
Inhalt
Wie können Entzündungen gelindert werden?.............................................. 68 Weitere Tipps bei Nervenentzündungen........................................................ 70 Weitere Tipps bei Gelenkentzündungen........................................................ 73 Weitere Tipps bei Muskelentzündungen........................................................ 73
IV. Kapitel
DIE ZWÖLF WICHTIGSTEN HELFER AUS DER NATUR
Inhalt
Echte Arnika (Arnica montana L.)................................................................ 96 Echter Beinwell (Symphytum officinale L.)....................................................108 Chili (Capsicum frutescens L.)..................................................................... 122 Hanf (Cannabis sativa L.)............................................................................130 Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum L.)......................................... 144 Kurkuma (Curcuma longa L.)....................................................................... 154 Echter Lorbeer (Laurus nobilis L.)................................................................. 162 Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria L.)...................................................... 166 Rosmarin (Rosmarinus officinalis L.)............................................................. 170 Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens DC.).......................176 Weidenrinde (Salicis cortex).......................................................................... 183 Weihrauch (Boswellia serrata Roxb. ex Colebr und Boswellia sacra Flueck.).. 190 Weitere Pflanzen mit schmerzlindernder Wirkung ..................................... 196
V. Kapitel
DAMIT ES LEICHTER UND SCHNELLER GEHT Allgemeine Grundlagen für die Herstellung von Heilmitteln.................................206 Wässriger Auszug (Tee)................................................................................ 207 Alkoholischer Auszug (Tinktur)................................................................... 209 Öliger Auszug (Mazerat)...............................................................................210 Salben...........................................................................................................213 Pasten, Umschläge und Wickel.....................................................................216 Pasten...........................................................................................................216 Umschläge....................................................................................................218 Auflagen.......................................................................................................218
Die richtige Heilpflanze auswählen...................................220 Entzündungshemmende Fette..................................................................... 222
Unterstützende Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel ...............................................222 Kollagen...................................................................................................... 223 Hyaluronsäure............................................................................................. 224 Glucosamin................................................................................................. 225 Methylsulfonylmethan (MSM)..................................................................... 227 Vitamin C.................................................................................................... 227 Silizium....................................................................................................... 228 Vitamin D.................................................................................................... 229 Vitamin E.................................................................................................... 230 Kleinere Mengen, größerer Nutzen............................................................. 231 Wie wird der Körper hydriert?.................................................................... 234 Was trinken?............................................................................................... 234
Richtig hydrieren......................................................................................... 235 Kalt oder heiß?............................................................................................ 235 Mit oder ohne Salz?..................................................................................... 235 Das beste Wasser ........................................................................................ 235
ACH T U NG Die Autorinnen dieses Buches geben keine medizinischen Ratschläge und sprechen auch keine Empfehlung zur Anwendung oder Absetzung von Medikamenten ohne vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt aus. Alle Angaben in diesem Buch sind das Ergebnis persönlicher und professioneller Erfahrungen der Autorinnen. Alle hier angegebenen Informationen und Empfehlungen nutzt der Leser auf eigene Verantwortung. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags ist die Vervielfältigung, Verteilung, öffentliche Publikation, Bearbeitung und sonstige Nutzung dieses urheberrechtlich geschützten Werks oder von Teilen des Werks in jeglichem Umfang und auf jegliche Art, wie z. B. Kopieren, Drucken oder Speichern in elektronischer Form, im Rahmen der Bestimmungen des Urheberrechts verboten.
Inhalt
Hydration – das beste Schmerzmittel ................................234
I. Kapitel
WARUM TUT ES WEH? „Schmerzen bringen Menschen zum Nachdenken. Nachdenken macht Menschen weise. Weisheit macht das Leben erträglich.“ Dieser Gedanke von John Patrick begleitete uns bei der Suche nach den Antworten zum Thema Schmerzen, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen. Tatsächlich sind uns Beschwerden ziemlich egal, solange es nicht weh tut. Wir kümmern uns morgen darum, und wenn nicht morgen, dann ganz sicher übermorgen. Genau deshalb gelten Schmerzen als bester Lehrer. Sie zwingen uns dazu, etwas zu unternehmen! Die Menschheit hat im letzten Jahrhundert viele Tricks und Hilfsmittel erfunden, Schmerzen zur Seite zu schieben, zu überdecken und auszuschalten, aber damit werden leider die Ursachen nicht bekämpft. Die Schmerzen warten immer am Ende des Wegs und berechnen hohe Verzugszinsen, bis wir endlich verstehen, dass sich ein „Zahlungsaufschub“ nicht lohnt. Nehmen Sie Ihre Schmerzen deshalb sofort in Angriff; hören Sie hin, was die Schmerzen Ihnen sagen wollen, lernen Sie Ihre Lektion und gehen Sie klüger und schmerzfreier durchs Leben.
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
WAS STECKT HINTER DEN SCHMERZEN? P. Klančnik, M. Zupančič, S. Lončar, S. Topolovec
Warum tut es weh?
„Ich bin Arzt, kein Hellseher!“ Mit diesen Worten wurde eine Freundin von ihrem Arzt abgewiesen, als sie wissen wollte, warum ihre Hüfte schmerzt. Es stimmt, ein Arzt beschäftigt sich vor allem damit, was er tun kann, um Schmerzen zu lindern. Wie die Schmerzen entstanden sind, wissen jedoch nur Sie alleine.
... in Muskeln, Gelenken, Rücken, Knien usw.
Schmerzen an sich sind nicht immer eine Krankheit, sondern ein Alarmsignal, das uns darauf hinweist, dass mit der Funktion unseres Körpers etwas nicht in Ordnung ist. Wie schon Alfred Vogel vor langer Zeit schrieb, ist ein guter Arzt wie ein Bergführer. Er zeigt uns den Weg, geht mit uns, aber er kann uns nicht tragen. Wir müssen den Weg schon selbst gehen. Auch das Verständnis, die Kontrolle und Beseitigung von Schmerzen ist etwas, was in großem Maße in unseren eigenen Händen liegt. In diesem Sinne ist dieses Buch entstanden, von dem wir hoffen, dass es Ihre Einstellung zu Schmerzen und den möglichen Ansätzen zur Schmerzlinderung verändern kann. Wenn Sie das große Ganze sehen, können Sie die Ursachen beseitigen und dadurch vielleicht die Schmerzen „mitsamt den Wurzeln ausreißen“. Aber auch wenn Ihnen das
nicht gelingt, sind wir überzeugt davon, dass Sie mit dem Wissen über die Wirkungsweise verschiedener Schmerzmittel in Zukunft diejenigen wählen, die speziell für Ihre Beschwerden am effektivsten sind und dem gesamten Körper am wenigsten schaden. Schmerzen an sich sind nicht immer eine Krankheit, sondern ein Alarmsignal, das uns darauf hinweist, dass mit der Funktion unseres Körpers etwas nicht in Ordnung ist. Wenn in Ihrem Auto ein rotes Lämpchen aufleuchtet, wissen Sie, dass das Problem nicht behoben wird, indem Sie das Lämpchen abdecken. Genauso können Probleme im Körper nicht einfach gelöst werden, indem die Schmerzen mit einer Tablette ausgeschaltet werden und wir uns verhalten, als ob alles in bester Ordnung wäre. Wenn Sie Ihre Schmerzen langfristig loswerden möchten ‒ insbesondere, wenn Sie es mit sich wiederholenden Schmerzen zu tun haben, die Sie auslaugen und eine häufige Einnahme von Schmerzmitteln erfordern, ‒ müssen Sie die möglichen Ursachen genauer erforschen und beheben. Schmerzen, die kein Gehör finden, wachsen sich schnell zu Krankheiten aus. Was am Anfang einfach nur weh tut und auf sich aufmerksam macht, kann innerhalb von wenigen Monaten eine dauerhafte Dysfunktion eines Körperteils hervorrufen. Daher ist ein vollständiges Ausschalten des Schmerzempfindens gefährlich, denn es schafft den Anschein, als ob alles in Ordnung sei, obwohl die Prozesse im Hintergrund weiterlaufen, ohne dass es uns bewusst ist. Schmerzen müssen natürlich gelindert werden, aber gleichzeitig müssen wir auch auf sie hören! Wenn akute Schmerzen zu chronischen Schmerzen werden, sprechen wir von einem Zustand, in dem die Schmerzen zu einer Krankheit geworden sind. Und diese betrifft nicht nur den Körper. Laut einschlägigen Studien kommt es in 30 bis 70 Prozent der Fälle bei chronischen Krankheiten zu Depressionen mit allen Problemen, die diese Störung begleiten. Das ist ein Grund mehr, jeden Schmerz ernsthaft, rechtzeitig und richtig anzugehen.
Was steckt hinter den Schmerzen?
Was akute Schmerzen und die Schmerzlinderung nach Operationen angeht, können wir sicherlich froh sein, in einer Zeit zu leben, in der uns viele verschiedene Schmerzmittel zur Verfügung stehen. Heute müssen wir nicht mehr zum Schmied gehen, um einen Zahn ziehen zu lassen. Und auch Operationen werden nicht mehr bei vollem Bewusstsein durchgeführt, wo höchstens ein Schnaps gegen das Allerschlimmste half. Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn wir versuchen, Schmerzen, die auf einen chronisch falschen Umgang mit dem eigenen Körper hinweisen, mit Schmerzmitteln zu überdecken. Abnutzung, Überlastung, die Ansammlung saurer Stoffwechselprodukte, die langsam aber sicher Schwellungen und Entzündungen hervorrufen, und wütende freie Radikale ‒ all das wird von uns selbst geschaffen und könnte auch von uns selbst beseitigt werden, wenn wir nur wüssten, wie wir es angehen sollen.
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
Warum tut es weh?
LAUT EINSCHLÄGIGEN STUDIEN KOMMT ES IN 30 BIS 70 PROZENT DER FÄLLE BEI CHRONISCHEN KRANKHEITEN ZU DEPRESSIONEN MIT ALLEN PROBLEMEN, DIE DIESE STÖRUNG BEGLEITEN.
Schaffen wir das? Auch wenn Sie vielleicht keine medizinische Ausbildung haben, können Sie der Beobachtung Ihres Körpers viel mehr Zeit widmen als ein Arzt, dem das Gesundheitssystem dafür nur sehr wenig Zeit lässt. Vielleicht gelingt es Ihnen nicht, sofort alles richtig einzuordnen. Aber je mehr Faktoren Sie unter die Lupe nehmen, umso größer sind Ihre Chancen, die richtigen Ursachen zu finden und zu beseitigen. Im Idealfall steht Ihnen ein guter Fachmann zur Seite, der Sie begleitet und Ihnen auf dem Weg zur Lösung Ihres Problems den richtigen Weg weist. Der Weg ist nicht leicht, der Lohn dafür ist allerdings von unschätzbarem Wert: die Schmerzen in den Griff zu bekommen, ohne von eventuell gefährlichen Schmerzmitteln abhängig zu sein. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, meinen Sie nicht? Versuchen wir deshalb gemeinsam, Schritt für Schritt zu ergründen, was wir alles tun können, um Schmerzen dauerhaft loszuwerden oder zumindest weniger risikoreiche Wege zu finden, die Schmerzen zu lindern.
Was wollen uns die Schmerzen sagen? „Schmerzen sind ein Dialog mit Gott“, besagt ein weises Sprichwort. Man könnte es auch als Dialog mit dem Bewusstsein, dem Überbewusstsein oder wie auch immer Sie es gerne nennen möchten, bezeichnen. Tatsache ist, dass jeder von uns tief in seinem Inneren sehr gut WEISS, was nicht stimmt, und die Schmerzen zeigen häufig mit dem Finger auf das Problem, das wir bisher im Alltag ignoriert haben. Und je eher wir dazu bereit sind, den Schmerzen zuzuhören, umso leichter werden wir sie wieder los. Wenn Ihnen also das nächste Mal etwas weh tut, machen Sie sich nicht sofort daran, die Schmerzen mundtot zu machen, sondern stellen Sie ihnen Fragen, wie sie zu verstehen sind. Nachfolgend finden Sie die 10 häufigsten Botschaften des Körpers, die hinter den Schmerzen stecken. Obwohl sich einige davon thematisch überschneiden und gleichzeitig in Angriff genommen werden müssen, haben wir sie zum leichteren Verständnis getrennt aufgeführt.
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1. Gestörte Zirkulation Sammeln sich in einem Flussbett große Äste und Schlamm an, steigt der Druck des Wassers an dieser Stelle, bis das Hindernis weggespült wird. Etwas ganz Ähnliches passiert in unserem Körper. In unserem 90.000 Kilometer langen Gefäßsystem (nein, das ist kein Druckfehler, es ist tatsächlich so lang!), wird in jeder Minute fast das gesamte Blutvolumen umgewälzt. Sind die Durchgänge an einem Punkt verengt, sammelt sich das Blut vor dem Engpass. Das ist als schmerzende Schwellung und Anstieg des Blutdrucks an einer bestimmten Körperstelle zu spüren. Wie kommt es zu solchen Stauungen? So wie im Flussbett, sind auch im Blutkreislauf angehäufte Abfallprodukte das häufigste Hindernis, das eine Verstopfung auslöst. Viel Abfallmaterial, das unsere Entgiftungsorgane (Lunge, Leber, Nieren usw.) nicht wiederverwerten können, lagert sich in Deponien ab, die mit der Zeit den normalen Verkehr lahm legen. Je nach dem, an welcher Stelle dieser Müll (vor allem saure Stoffwechselprodukte) abgelagert wird – in den Hand- oder Fußgelenken – entstehen auf den ersten Blick unterschiedliche Symptome, die jedoch alle die gleiche Ursache haben. Verstärken sich Ihre Probleme, wenn der Körper mit schlechter Nahrung belastet wird, macht es Sinn, die Schmerzbeseitigung mit einer großen Reinigungsaktion zu beginnen und den Sondermüll und die „leicht entzündlichen“ Stoffe zu entsorgen. Seien Sie daher nicht überrascht, wenn auf der Liste der natürlichen Hilfsmittel gegen Schmerzen auch viele Kräuter zu finden sind, die keinen direkten Einfluss auf die Schmerzen haben, denn ihre Aufgabe ist die Reinigung von Blut und Gewebe. Die Menschen haben im Laufe der Jahrtausende die Erfahrung gemacht, dass Schmerzen schon dadurch gelindert werden können, wenn sie Brennnesseln, Schafgarbe, Bärlauch und anderen Pflanzen erlauben, in ihrem Körper aufzuräumen.
2. Zu dickflüssiges Blut und Lymphe Ein weiterer Grund für Stauungen ist eine veränderte Viskosität von Blut und Lymphe. Beide Flüssigkeiten sollten sehr klar sein und ungestört strömen, aber bei vielen Menschen sind sie zu dickflüssig und bewegen sich sehr langsam. Die meisten Menschen denken irrtümlicherweise, dass die Nährstoffe über die Arterien befördert werden, die „Autobahnen“ des Blutkreislaufs, die breit genug sind, um alle möglichen Lasten darauf zu transportieren, sogar Sondertransporte. Aber dies ist nur ein verschwindend geringer Teil des Gefäßsystems in unserem Körper. Der meiste Sauerstoff und ein Großteil der Nährstoffe gelangen über das Kapillarsystem, das ungefähr den Durchmesser eines Haares hat, zu den Zellen. Können Sie sich vorstellen, ein Haar auszuhöhlen und daraus eine Leitung zu bauen, mit der jede einzelne Zelle ernährt wird? Zu dickflüssiges Blut und Lymphe schaffen es ganz einfach nicht durch ein Röhrchen mit einem so geringen Durchmesser! Der Körper versucht, die aufgestauten Nährstoffe voranzuschieben, indem er den Blutdruck und/oder den Herzschlag erhöht, um möglichst viel der „dicken Brühe“ durch die feinen Kapillargefäße zu pressen. Das ist der Grund, weshalb bei Schmerzen, die durch zu dickflüssiges Blut und Lymphe ausgelöst werden, viele Blutverdünnungsmittel und vor allem die Maßnahmen zur besseren Hydration des Körpers für eine schnelle Linderung sorgen.
3. Störungen im Kreislauf Manchmal entstehen Störungen im Kreislauf als Folge von Bewegungsmangel und Schwellungen an bestimmten Körperstellen (z. B. nach operativen Eingriffen oder Verletzungen). Wenn der Blutkreislauf aus irgendeinem Grund ins Stocken gerät und dadurch Schmerzen verursacht werden,
Was steckt hinter den Schmerzen?
Die zehn Botschaften des Schmerzes
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
ist es zu empfehlen, mit Bewegung und manuellen Massagen bzw. Lymphdrainagen die Ausleitung von Flüssigkeiten aus dem Gewebe zu unterstützen und es so vom übermäßigen Druck zu entlasten. Schaltet man den Schmerz mit Schmerzmitteln einfach aus, wird die Lymphe weiterhin mit Abfallstoffen strapaziert, die im Körper abgelagert werden. Teilt uns der Körper durch Schmerzen mit, dass der Verkehr ins Stocken geraten ist, erreichen Sie eine Besserung am einfachsten, indem Sie sich bewegen, massieren oder auf andere Weise den Blutkreislauf anregen.
Warum tut es weh?
4. Sauerstoffmangel im Gewebe Eine falsche Atmung, die für den westlichen Lebensstil typisch ist, ruft einen chronischen Sauerstoffmangel im Gewebe hervor. Deswegen werden bestimmte Stoffwechselprozesse verlangsamt, den Zellen fehlen wichtige Nährstoffe, die an den Sauerstoff gebunden sind, die Energieproduktion in den Zellen erlahmt und das alles führt langsam aber sicher zu einer immer schlechteren regelmäßigen Wartung in unserem Körper. Ein Sauerstoffmangel gefällt vor allem potentiell sehr gefährlichen anaeroben Bakterien, die Auslöser zahlreicher Entzündungen sind. Sie können auch Schmerzen hervorrufen, deren Ursachen nur schwer auszumachen sind. Zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe kann es auch durch Stress kommen. Wenn der Körper meint, dass er überbelastet wird (körperlich oder psychisch), schaltet er den anaeroben Metabolismus ein, bei dem im Gewebe Säuren gebildet werden. Diese verursachen Entzündungen, die dann als Schmerzen zu spüren sind. Jeder von uns kennt den sogenannten Muskelkater, wenn sich Muskeln aufgrund eines Milchsäureüberschusses durch Überanstrengung entzünden. Weniger bekannt ist, dass ein solcher Zustand auch durch psychische Belastung ausgelöst werden kann. Es überrascht also nicht, dass
Schmerzen zwischen den Schulterblättern oder im Nacken häufige Begleiter psychischer Anspannungen und mentaler Belastungen sind. Diese Art von Schmerzen kann am einfachsten durch Entspannung, Atemübungen, sanftes Dehnen und ähnliche Maßnahmen gelindert werden.
5. „Zugemauerte“ Durchgänge Verkalkungen, Sedimentablagerungen, Verletzungen oder Verschiebungen bilden Hindernisse für den normalen Nährstofftransport durch das Gewebe. Schmerzen, die von diesen Faktoren ausgelöst werden, können Sie nur auf eine Art dauerhaft loswerden, indem Sie die Hindernisse von der Straße räumen und den Verkehr wieder freigeben. Schmerzmittel bringen in solchen Fällen nur kurzzeitig Linderung. Werden Sie zu lange eingenommen und die Ursachen für die Schmerzen dabei nicht beseitigt, schaden Sie sich langfristig selbst und die Schmerzen bleiben. Bei solchen „zementierten“ Hindernissen benötigte man oft die Hilfe von Therapeuten, die Gewebe und Knochen wieder in die richtige Position bringen, und manchmal sogar noch invasivere Eingriffe, die die Wege wieder freiräumen. Bei weniger ausgeprägten Beschwerden stehen zahlreiche natürliche Lösungen zur Verfügung, die wir in diesem Buch detailliert beschreiben.
6. Psychische Blockaden Die moderne Neurowissenschaft ist endlich zu einer Erkenntnis gelangt, die lange Jahre als „esoterisch“ verschrien war, und zwar, dass das menschliche Gehirn die Wirklichkeit nicht von der eigenen Einbildung unterscheiden kann. Was wir denken, wird auf die materielle Ebene übertragen: Es ist unwichtig, ob wir uns tatsächlich in Lebensgefahr befinden oder uns das nur einbilden.
Die chemischen Stoffe, die in unserem Gehirn gebildet werden, rufen im Körper auf Zellniveau die gleiche Reaktion hervor. Deshalb empfindet ein Patient, der sich mit einem Eingriff anfreunden kann, häufig weniger Schmerzen als einer, der schon im Voraus Komplikation erwartet. Wie sehr das Schmerzempfinden mit dem psychischen Zustand einer Person verbunden ist, sieht das Krankenhauspersonal vor allem im Kreißsaal. Schon eine positive Einstellung und ein einfühlsames Gespräch können die Schmerzen oft um die Hälfte vermindern. Steht der werdenden Mutter ein Partner zur Seite, mit dem sie in einer liebevollen Beziehung steht, und ist die Kommunikation zwischen den beiden entspannt, braucht sie sehr viel weniger Schmerzmittel. Einen ähnlichen Einfluss hat auch die Stimmung im Krankenhaus. Je mehr Stress und Nervosität im Team vorhanden sind, umso stärker empfindet der Patient Angst und Unsicherheit, die sich am Ende in stärkeren Schmerzen ausdrücken. Herrscht zwischen den Ärzten und Pflegern eine gute Atmosphäre mit reibungsloser Kommunikation, sind auch die Patienten ruhiger und überstehen die Behandlung mit weniger Schmerz- und Beruhigungsmitteln. Welch bedeutende Rolle unser Verstand bei den Schmerzen spielt, ist am Beispiel der Hypnose am einfachsten zu sehen. Wie ist es zu erklären, dass ein Patient seine starken Schmerzen unter Hypnose nicht mehr spürt? Ginge es hier um einen autonomen Vorgang im Körper, hätte die Suggestion alleine keine Wirkung; aber das medizinische Personal wurde schon oft Zeuge erstaunlicher Erfolge von Hypnotherapeuten. Es gibt viele Menschen, die an starken Schmerzen litten und am Ende aus diesem Grund vorzeitig in den Ruhestand traten. In der Regel geht es dabei um schwere Fälle degenerativer Veränderungen im Körper, die durch extreme Schmerzen verursacht werden. Interessant ist auch, dass Patienten nicht selten berichten, dass die Schmerzen nach dem Renteneintritt deutlich nachließen. Bei einigen sind
die Schmerzen sogar ganz verschwunden! Haben sie also all die Jahre ihre Schmerzen simuliert? Es ist eher so, dass diese Beispiele bestätigen, dass der Ruhestand die Hauptursache für ihre Schmerzen beseitigt: den Stress bei der Arbeit. Wäre ihnen das rechtzeitig bewusst gewesen, hätten sie ihre Arbeitsstelle wechseln und sich viel Leid ersparen können. Diese Fälle sind erstklassige Beispiele dafür, dass wir als Gesellschaft übersehen, wie sehr psychischer Druck (allgemein als Mobbing bekannt) die Menschen körperlich angreift und am Ende auch die Gesellschaft selbst (der diese Menschen gleichgültig sind) teuer zu stehen kommt. Wir kennen aber auch umgekehrte Fälle, in denen simulierte Schmerzen mit der Zeit zu tatsächlichen Schmerzen werden und diese sich dann zu chronischen Erkrankungen entwickeln. So führt der Wunsch, Verpflichtungen aus dem Weg zu gehen und die Aufmerksamkeit der Umgebung zu gewinnen, manchmal zu tatsächlichen Beschwerden, die sich zu Depressionen auswachsen, wenn das gewünschte Ziel nicht erreicht wird. Die neusten Erkenntnisse über die wichtige Rolle unseres Kopfs bei Schmerzen ebnen den Weg für neue Schmerztherapien. In den Industrienationen werden immer häufiger kognitive Verhaltenstherapien und andere Formen medikamentenfreier Behandlungen angewandt. Es wurde nachgewiesen, dass mit diesen Therapien durch Veränderungen im Kopf die Anwendung von Analgetika um 30-70 % gesenkt werden kann. Viele Patienten können danach sogar vollständig auf Schmerzmittel verzichten. Deshalb werden wir uns nachfolgend noch eingehend mit diesem Thema beschäftigen.
7. Entzündungen Den Spruch „Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“ haben schon viele zu wörtlich genommen und ihrem Körper zu viel abverlangt. Sie sehen dabei nicht, dass auf einen
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
Spitzensportler hunderte andere Athleten kommen, die ihren Weg zum Profisport aufgrund von schweren Verletzungen und Abnutzungserscheinungen vorzeitig abbrechen mussten. Jeder will Sieger sein und am besten gleich über Nacht. Auch im Freizeitsport erliegen viele ihren Ambitionen und so möchte der Beamte, der bis gestern ausschließlich am Schreibtisch saß, morgen schon bei einem Marathon antreten und die Fünfzigjährige, die von ihrem Mann wegen einer 10 Jahre jüngeren Frau verlassen wurde, entscheidet sich dazu, über Nacht wieder zur Jugendlichen zu werden. Aber diese Überanstrengung hat einen hohen Preis, der meistens in Form von Entzündungen und Abnutzungen zu zahlen ist. Am anfälligsten sind dabei Knie und Wirbelsäule. Die populäre Instant-Sportnahrung, die das Fett innerhalb kürzester Zeit verbrennen und Muskeln aufbauen soll, hat einen negativen Einfluss auf den Stoffwechsel und verursacht eine Reihe zunächst unauffälliger Beschwerden, die langsam aber sicher zu chronischen Entzündungen führen. Durch den Überschuss an sauren Stoffwechselprodukten, die bei Muskelüberlastungen entstehen, leiden die anderen Entgiftungsprozesse, weshalb die Ablagerung von Giften, Schwermetallen und ähnlichen Stoffen zunimmt. Und am Ende ist ein solcher Sportler mit immer stärkeren Schmerzen in Muskeln und Gelenken konfrontiert, deren Ursache er nicht feststellen kann. Physiotherapeuten beobachten das Paradox, dass aktive Freizeitsportler oft in gesundheitlich sehr viel schlechterem Zustand sind als diejenigen, die sich kaum sportlich betätigen. Entzündungen entstehen aber auch aus weniger dramatischen Gründen. In den meisten Fällen rühren sie von einer falschen Ernährung mit zu vielen oxidierten Stoffen (industriell verarbeitete, „tote“ Lebensmittel) oder Omega-6-Fettsäuren her. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sollten in einem Verhältnis von maximal 1:3 vorliegen. In der Praxis allerdings enthält die westliche Ernährungsweise häufig 20-, 30- oder sogar 40-mal mehr Omega-6-Fettsäuren, die im Körper Entzündungsreaktionen begünstigen, als Omega-3-Fettsäuren, die
solche Reaktionen unter Kontrolle halten. Ein weiterer Grund für Entzündungen, die sich schließlich als Schmerzen bemerkbar machen, können auch pathogene Mikroorganismen sein. Eine Ausbreitung von Borrelien ist als Schmerz in Gelenken und Muskeln zu spüren, für den keine andere Ursache gefunden wird. Schmerzen werden jedoch auch von vielen anderen Viren und Bakterien verursacht, die Entzündungen auslösen.
8. Vergiftung Schmerzen können durch das Eindringen von Gift hervorgerufen werden. Schon der Stich einer Stechmücke ist lästig; der Biss einer Schlage, eines Skorpions oder einiger Spinnen führt zu sehr starken Schmerzen, weil das Gift das Körpergewebe zersetzt. Auch eine Vergiftung durch Pilze kann starke Schmerzen verursachen. Wenn Sie versuchen, solche Schmerzen mit Schmerztabletten zu lindern, belasten Sie die Leber noch zusätzlich und machen die Situation noch komplizierter als sie schon ist.
9. Störungen der regelmäßigen Wartung Manchmal entstehen Schmerzen ohne dramatischen Auslöser, sondern einfach, weil der „regelmäßige Wartungsdienst“ nicht richtig funktioniert. Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass die fleißigen „Heinzelmännchen“ in der Nacht arbeiten und ein Großteil der regenerativen Prozesse im Körper während des Schlafs stattfinden. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass der Körper ausreichend, zur richtigen Zeit und unter den richtigen Bedingungen Schlaf bekommt. Vielen erscheint es unmöglich, vor zehn Uhr (abends!) schlafen zu gehen. Sie meinen, ihr soziales Leben würde darunter leiden, und entscheiden sich daher lieber für das körperliche Leiden.
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Störungen bei den Wartungsarbeiten im Körper werden immer öfter auch durch einen Mangel an „Ersatzteilen“ ausgelöst. Stehen dem Körper nicht genügend hochwertige Eiweiße, Magnesium, Silizium, Vitamine der B-Gruppe, Kollagen, gute Fette usw. zur Verfügung, kann er die Defekte, die in den Zellen entstehen, ganz einfach nicht reparieren. So muss Gewebe, das eigentlich ausgebessert werden könnte, abgeschrieben werden, wenn nicht alle notwendigen Materialien zur Verfügung stehen. Obwohl wir einige der wichtigsten Bausteine aufgezählt haben, sollte ein Mangel in solchen Situationen am besten mit komplexen Präparaten ausgeglichen werden. Nur in den seltensten Fällen wissen wir nämlich, was genau dem Körper fehlt. Die sicherste Methode ist daher, dem Köper ein breites Spektrum biologisch verfügbarer Vitamine und Mineralstoffe zu bieten, aus denen er selbst wählen und verwenden kann, was er braucht. Zu diesem Thema können Sie in den folgenden Kapiteln dieses Buchs noch weitere Informationen finden. Probleme entstehen allerdings manchmal auch in der „Software“, d. h. dem Körper steht zwar das Material zur Verfügung, aber er weiß nichts damit anzufangen. Wir alle kennen Geschichten von Menschen, bei denen zusätzlich eingenommenes Kalzium in den Schultern und im Weichteilgewebe abgelagert wurde. Wenn der Körper aus gutem Baumaterial
nur Geschwülste, Knochenverwachsungen, Narben oder Ähnliches produziert, ist klar, dass anstelle der Regeneration eine Reparatur stattgefunden hat, oder mit anderen Worten: der Bauleiter hat die Kontrolle über die Baustelle verloren. Solche „Baufehler“ häufen sich im Laufe der Jahre an, was jedoch noch nicht bedeutet, dass der Körper nicht wieder umprogrammiert werden kann, um sich wieder richtig zu regenerieren.
10. Verletzungen Manchmal brauchen wir nicht lange zu überlegen, wo die Schmerzen herkommen. Bei einer direkten Verletzung von Bändern, Muskeln oder Knochen ist schnell klar, warum es weh tut. Vielleicht ist die Unterscheidung zwischen Muskeln und Faszien noch nicht so bekannt, aber darüber erfahren wir in letzter Zeit immer mehr und diesem Thema widmen wir uns auch in diesem Buch. Bei der Auswahl des richtigen Schmerzmittels ist es wichtig zu wissen, ob Nerven, Bänder, Knochen oder Muskeln verletzt sind. Bei Nervenverletzungen, insbesondere wenn große Nerven wie der Ischiasnerv betroffen sind, erreicht man eine Linderung am einfachsten mit Mitteln, die für eine schnelle Regeneration der Myelinscheiden sorgen. Mit der Einnahme höherer Dosen Vitamin B und Cholesterin (in schweren Fällen auch Antiepileptika, welche die „Isolierung“ der Nervenscheiden verbessern) erreicht man eine schnellere Schmerzlinderung und Verbesserung, als wenn man die Schmerzen mit Analgetika und Schmerzblockern beruhigt. In letzter Zeit verschreiben immer mehr Allgemeinärzte (die sich nicht speziell mit Schmerztherapien auskennen) bei solchen Beschwerden starke Schmerzmittel oder sogenannte „Blocker“, die den Körper stark belasten, oft aber keine ausgeprägte Wirkung haben.
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Was steckt hinter den Schmerzen?
Hat der Körper nämlich keine Möglichkeit, auch in den Stunden vor Mitternacht zu ruhen, ist ein tiefer Schlaf nur schwer zu erreichen. Dieser jedoch ist die Voraussetzung für die Regeneration des Gehirns und den störungsfreien Ablauf der Entschlackungsund Reinigungsprozesse im ganzen Körper. Deshalb zitieren wir an dieser Stelle noch einmal Alfred Vogel, der sagte: „Jede Stunde Schlaf vor Mitternacht zählt doppelt!“. Späte Schlafenszeiten erfordern ein „Schnellwaschprogramm“, weil für eine gründliche Reinigung des Körpers ganz einfach zu wenig Zeit bleibt. Eingetrockneter Schmutz kann in diesem Fall nicht entfernt werden.
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HILFE BEI MUSKEL- UND SKELETTSCHMERZEN S. Lončar, M. Zupančič
Hilfe bei Muskel- und Skelettschmerzen
In unseren Köpfen hat sich in den letzten Jahrzehnten folgende Gleichung eingebrannt: Schmerzlinderung = Schmerzmittel oder Salbe.
Und weil wir schon so oft nach diesem Prinzip gehandelt haben, ist in Vergessenheit geraten, dass die Menschheit bis vor 200 Jahren überhaupt keine Schmerztabletten kannte. Aber bevor Sie nun erschaudern, wie schrecklich das Leben damals gewesen sein muss, sollten Sie einen Blick darauf werfen, welche Mittel und Methoden den Leuten anstelle der modernen pharmazeutischen Mittel zur Verfügung standen. Vor 5000 Jahren kannte man in der chinesischen Medizin schon Anästhetika und Katheter und führte Operationen am Gehirn durch. Denken Sie
wirklich, man operierte den Patienten damals bei vollem Bewusstsein oder höchstens noch mithilfe von Reisschnaps? In dieser Zeit haben die Sumerer schon das Opium und seine Wirkung entdeckt. Auch die ägyptischen Ärzte kannten viele schmerzlindernde Mittel und Verfahren, mit denen das Schmerzempfinden unter Kontrolle gehalten werden konnte. 4500 Jahre alt sind Nachweise, dass in Südamerika die Coca-Pflanze als Analgetikum und lokales Anästhetikum bei Operationen an Kopf, Hals und
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
Nasennebenhöhlen sowie für Zahnbehandlungen und ähnliches verwendet wurde.
Warum tut es weh?
Laudanum galt als wichtigstes Schmerzmittel des 19. Jahrhunderts. Der alkoholische Kräuterextrakt mit 10 % Opium wurde Menschen jeden Alters für alle erdenklichen Beschwerden verschrieben.
Wir wissen, dass noch ältere Kulturen Lateinamerikas sogar Operationen am Gehirn durchführten. Dass sie dabei erfolgreich waren, bezeugen zahlreiche Schädel, die nach Kopfoperationen mit Goldfäden wieder zusammengenäht wurden und gut verwachsen sind. Das heißt, den Patienten ging es nach der Operation wieder gut. In der Ayurveda-Medizin entwickelte sich neben der Pflanzenkunde auch eine tiefere Erkenntnis der Körperfunktionen und -prozesse. Menschen, die über glühende Kohlen oder Glasscherben gingen oder auf Nägeln und Schwertern schliefen, waren ein lebendiger Beweis dafür, dass bis ins Detail bekannt war, was Schmerzen sind und welche Möglichkeiten der Mensch hat, sie zu kontrollieren. Die Ayurveda-Medizin kann über 6000 Jahre zurückverfolgt werden und dabei reichen die (nicht schriftlichen) Anfänge sogar noch weiter in die Vergangenheit.
Auch in Europa mussten die Menschen nicht auf die Synthetisierung von Aspirin warten, bis sie ihre Schmerzen loswurden. Die natürliche Form dieses Medikaments, die aus Weidenrinde und Mädesüß gewonnen wurde, ist schon seit Jahrtausenden bekannt. Paracelsus stellte im 16. Jahrhundert ein Schmerzmittel namens Laudanum her, das im Grunde eine Opiumtinktur war. Im 19. Jahrhundert gelang es dann, Morphium in reiner Form zu isolieren, was zu einem besorgniserregenden Anstieg abhängiger Menschen führt. Man schätzt, dass im Jahr 1839 in China mit seinen damals 400 Millionen Einwohnern etwa 8 bis 12 Millionen Menschen von den Drogen abhängig waren, die ihnen von den britischen Kolonisatoren angeboten wurden. China wollte sich vor dem Übel retten und den Handel mit Opium verbieten, denn es machte das Land arm, weil das Silber, mit dem das Opium bezahlt wurde, aus China abfloss. Die Briten begannen als
... in Muskeln, Gelenken, Rücken, Knien usw.
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Schauen Sie einmal in die Geschichtslehrbücher Ihrer Kinder – in normalen Schulen wird dieses Thema nicht behandelt. Wir alle wissen jedoch, dass dann „wie aus dem Nichts“ eine Kulturrevolution entstand, bei der das kommunistische Regime an die Macht kam. Auch diejenigen, die über die kommunistische Kulturrevolution kein gutes Wort verlieren, räumen ein, dass es einer der größten Verdienste Mao Zedongs war, die Drogen zu verdrängen und das Opium auszumerzen.
Antwort darauf den ersten Opiumkrieg, bei dem China besiegt, Hongkong eingenommen und die Fortsetzung des Opiumhandels beschlossen wurde. Aber auch das war ihnen nicht genug und die Briten forderten schon bald einen ungestörten Handel im gesamten Gebiet Chinas. Währenddessen war die Abhängigkeit der Bevölkerung angestiegen und mit ihr auch der Aufstand gegen die Briten. So folgte auf den ersten Opiumkrieg schon bald der zweite, der gleichzeitig das Ende des Kaisers und die Zerstörung der Kaiserstadt bedeutete. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts waren schon 10 % der chinesischen Bevölkerung opiumabhängig. Das Land war wie gelähmt, aber wir im Westen wissen kaum etwas darüber.
In China gab es an jeder Ecke Opiumhöhlen. (Quelle: Wikimedia Commons)
Opiumlager in China Können Sie sich vorstellen, wie es wäre, wenn bei uns jeder zehnte Einwohner drogenabhängig wäre? Bevor Sie aber nun denken, dass so etwas bei uns unmöglich ist, holen Sie einmal tief Luft. Wenn der Trend der Verwendung von opioiden Schmerzmitteln weiter anhält, müssen wir nicht mehr lange darauf warten, bis sich die Geschichte wiederholt. Und wenn wir dem dann ein Ende setzen wollen, ist das vielleicht der Anstoß für einen dritten Opiumkrieg. Die Gier nach Gewinn nimmt keine Rücksicht auf die Opfer. Sorgen Sie also noch heute dafür, dass Sie zumindest nicht freiwillig dazu zählen. Schmerzen sind so alt wie die Menschheit und wie Sie sehen, ist der Handel mit Schmerzmitteln ebenso alt. Am besten verkaufen sich immer die Mittel, die den meisten Gewinn abwerfen. Aus diesem Grund darf die Verbreitung eines Arzneimittels nicht mit seiner Wirksamkeit gleichgesetzt werden. Darüber hinaus hoffen wir, dass Sie beim Lesen dieses Buchs erkennen, dass es viele kostenlose Methoden gibt, die
Hilfe bei Muskel- und Skelettschmerzen
Dieses Bild zeigt, wie das britische Dampfschiff Nemesis während des Opiumkriegs chinesische Dschunken zerstört. (Quelle: Wikimedia Commons)
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
in ihrer Wirkung nicht hinter den pharmazeutischen Medikamenten zurückstehen und jederzeit verfügbar sind.
Je besser wir die Ursachen und die Entstehung der Schmerzen verstehen, umso größer ist die Auswahl an Hilfsmitteln, mit denen sie gelindert oder
Schmerzschwelle), machen sich die Nozizeptoren bemerkbar. In der Fachsprache nennt man daher die Aufnahme und Wahrnehmung von Schmerzen Nozizeption. Nozizeptoren können bis zu einem bestimmten Grad auch umerzogen werden. Wenn ein Sportler seinen Zellen ständig wiederholt, dass Stürze nichts Schlimmes sind, geraten sie nicht mehr bei jedem
sogar ganz behoben werden können. Deshalb ist es sinnvoll, erst einmal zu wissen, was Schmerzen überhaupt sind und wodurch sie ausgelöst werden.
Warum tut es weh?
Was sind Schmerzen? Wenn wir in der Welt um uns herum überleben möchten, ist es unabdingbar, einzuschätzen, ob unsere Umgebung für uns gefährlich ist oder nicht. Stellen Sie sich vor, wie das Leben aussehen würde, wenn der menschliche Körper keine Schmerzen kennen würde. Wir würden uns das Bein brechen und einfach weiter gehen, den Finger abschneiden, wie eine Wurst, mit Säure unsere Haut verätzen, es aber gar nicht merken. Wie hört sich das an ‒ wunderbar oder unheimlich? Es ist gut, dass unser Körper spezielle Nervenzellen besitzt, die sogenannten Nozizeptoren. Sie kommen in allen Gewebearten vor, von der Haut über die Knochen und Muskeln bis hin zu den inneren Organen. So wie alle anderen Nervenzellen, können auch diese speziellen Zellen Signale von ihrem jeweiligen Standort zum Gehirn schicken, wobei sie das allerdings nicht die ganze Zeit über tun. Sie reagieren erst, wenn der Reiz größer ist als normal. Wenn Sie zum Beispiel an einem Sandstrand spazieren gehen, bleiben die Zellen stumm, bis Sie auf einen spitzen Stein treten, denn dieser erhöht den Druck auf die Zellen. Das gleiche gilt für Temperatur, Schläge und andere Reize, denen wir ausgesetzt sind. Geht ein Reiz über die Standardgrenze hinaus (diese Grenze nennt man
Unsere Schmerzwahrnehmung kann bis zu einem bestimmten Grad auch angepasst werden. Dann spüren wir Kälte, rauen Untergrund oder Dornen weniger stark.
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Außerdem hat unser körpereigenes Opioid- und Cannabinoidsystem einen Einfluss auf das Schmerzempfinden. Beide Systeme haben die Fähigkeit, selbst schmerzlindernde Stoffe auszuschütten bzw. den Alarm auszuschalten, den die Nozizeptoren ausgelöst haben. Wir können also Schmerzmittel auch selbst produzieren, ohne dem Körper etwas von außen hinzuzufügen. Bitte lesen Sie diesen Satz genau: Anstatt in die Apotheke zu gehen, kann unser Körper Schmerzmittel, die so stark wie Opioide wirken, ganz alleine bilden! Die Fachwelt nennt diese Erscheinung „endogene Schmerzmodulation“. Sie ermöglicht eine Verringerung der Schmerzen, ohne dabei das Bewusstsein zu verlieren, eine Anhebung der Schmerzschwelle und eine veränderte Schmerzwahrnehmung. Das beste Beispiel einer endogenen Schmerzmodulation ist es, wenn der potentielle Schmerz beim Sex oder bei der Geburt eines Babys durch bedingungslose Liebe in Genuss und Ekstase umgewandelt wird.
Tut es weh oder macht es Spaß? Das hängt von der Liebe in der Beziehung ab.
Endorphine sind ein unmittelbares Produkt unserer Lebensfreude. Daher kann die gleiche Verletzung einen optimistischen und zufriedenen Menschen sehr viel weniger schmerzen, als eine Person, die sich schon bei einem kleinen Kratzer fühlt, als habe sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Im Jahr 1975 haben Wissenschaftler entdeckt, dass es im Gehirn einen bestimmten Bereich gibt, der unsere Schmerzen überwacht. Man identifizierte daraufhin chemische Verbindungen, die Schmerzen auf natürliche Weise lindern, und zwar Endorphine, Enkephaline und Dynorphine. Diese Stoffe haben eine ähnliche Wirkung wie Morphin, denn sie blockieren die Schmerzen im zentralen Nervensystem annähernd gleich wie die stärksten Analgetika.
Und warum können wir nicht mehr von diesen körpereigenen Schmerzmitteln produzieren? Endogene Analgetika können nicht ausgeschüttet werden, wenn wir Angst haben, traurig sind oder uns Sorgen machen. Eine werdende Mutter, die bei der Geburt von Angst und Sorgen geplagt wird, kann nicht in einen Zustand der Ruhe gelangen, der Voraussetzung für die Bildung der körpereigenen Schmerzmittel wäre. Angst verursacht nämlich noch mehr Schmerzen, die Schmerzen steigern die Angst und so gerät man in einen Teufelskreis. Und auch anders herum: innere Ruhe bringt größere Erfolge bei der Beherrschung von Schmerzen, was wiederum das Vertrauen in die eigene Kraft stärkt und Ängste vermindert, so dass man in der nächsten ähnlichen Situation noch leichter erreicht, dass die Endorphine und Enkephaline das Problem alleine lösen. Der unaufhörliche Anstieg des Verbrauchs von außen zugeführter Schmerzmittel kann deshalb vielleicht auch ein Beleg dafür sein, dass die Menschen immer weiter von ihrem eigenen Bewusstsein und ihrer tatsächlichen Kraft entfernt sind.
Hilfe bei Muskel- und Skelettschmerzen
Sturz in Panik. Wenn ein Alpinist seinen Nozizeptoren dauernd erklärt, dass ihn die kalten Zehen nicht stören, schalten sie schließlich einen Gang zurück. Unsere Schmerzschwelle können wir auch mit bestimmten Stoffen beeinflussen, die den Grenzwert senken. Mehr darüber können Sie im vierten Kapitel lesen.
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
Warum tut es weh?
Angst verhindert die Ausschüttung der körpereigenen Endorphine. Eine wichtige Rolle bei der Schmerzempfindung hat ein weiterer Protagonist, nämlich unser limbisches System, in dem Erinnerungen an verschiedene Stresssituationen unseres Lebens gespeichert sind. Wurden Sie einmal von einem Hund gebissen, werden Sie die Schmerzen schon allein beim Knurren eines Hundes wieder spüren. Haben Sie schmerzhafte Erinnerungen an einen Besuch beim Zahnarzt, überschwemmt die Angst Ihren Körper, noch bevor Sie das nächste Mal auf dem Zahnarztstuhl sitzen. Und wenn Sie dann den Bohrer sehen, ist der ganze Körper von Panik ergriffen, obwohl der Zahnarzt Sie noch nicht einmal berührt hat. Die einzige Hilfe ist es, sich der eigenen Reaktion bewusst zu werden und sie auch bewusst zu ändern. Erst dann kann die endogene Schmerzmodulation das Problem mit körpereigenen Schmerzmitteln regeln. Anders gesagt, je besser es Ihnen gelingt, Angst, Sorgen, Trauer, Wut und Gier unter Kontrolle zu halten, umso leichter kommen Sie auch mit Schmerzen klar. Es lohnt sich, daran zu arbeiten, nicht wahr?
Was passiert, wenn die Schmerzschwelle überschritten wird? Stellen die Nozizeptoren fest, dass etwas vor sich geht, was nicht dem Standard entspricht, beginnen sie damit, Signale an das Gehirn zu senden. Gleichzeitig
reagieren auch alle umliegenden Zellen und rufen um Hilfe. Chemisch gesehen passiert folgendes: die verletzten Zellen fangen an, Arachidonsäure auszuschütten. Die Enzyme COX-1 und COX-2 wandeln dann die Arachidonsäure in Prostaglandin H2 um, aus welchem wiederum eine Vielzahl anderer Moleküle gebildet werden (TXA2, PGD2, PGE2, PGF2 ...), die im Körper unterschiedliche Prozesse anstoßen: sie erhöhen die Körpertemperatur, produzieren Entzündungen, steigern die Schmerzwahrnehmung usw. Schmerzmittel greifen in diese Prozesse ein und versuchen, sie an verschiedenen Stellen zu stoppen. Im Folgenden werden Sie erfahren, wie genau das funktioniert.
Schmerzlinderung mit chemischen Stoffen Nichtsteroidale Antirheumatika hemmen die Bildung von Prostaglandin, indem sie verhindern, dass sich die Arachidonsäure mit COX-1 und COX-2 verbindet. Aspirin® deaktiviert diese Enzyme dauerhaft, wohingegen sie durch Medikamente mit Ibuprofen, Indometacin, Naproxen usw. nur zeitweilig außer Gefecht gesetzt werden. Natürlich wissen synthetische Moleküle nicht, wo genau sich das Problem befindet. Deshalb wandern sie durch den ganzen Körper und wirken überall dort, wo sie benötigt werden, aber auch dort, wo sie keinen Nutzen bringen. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Mittel nicht über das Nervensystem wirken, sondern in den Zellen die Auslösung eines Entzündungsprozesses hemmen und dadurch die Entzündungsreaktion (Entzündungen, lokal erhöhte Temperatur, Schwellungen, Schmerzen, Blutgerinnsel usw.) des Körpers vermindern. Einige Mittel funktionieren selektiv und wirken nur auf spezielle Enzyme. Andere sind eher universal, weshalb sich auch die Nebenwirkungen unterscheiden, die bei der Einnahme auftreten können. Allgemein jedoch gilt, dass sie vor allem die Nieren und die Magenschleimhaut belasten.
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Metamizol wirkt sowohl auf das zentrale als auch das periphere Nervensystem, indem es das Schmerzempfinden reduziert. Gleichzeitig senkt das Mittel Fieber. Antidepressiva – einige Antidepressiva, die für eine Freisetzung von Serotonin im zentralen Nervensystem sorgen, wirken gleichzeitig auch schmerzlindernd. Opioide (Narkotika) lähmen das zentrale Nervensystem, weshalb es Schmerzen sehr viel schwächer wahrnimmt und nicht darauf reagiert. Da Opioide aber auch viele andere Organe im Körper lähmen,
kann es zu einer Verlangsamung von Atmung, Verdauung und Reflexen, zu einer Verminderung des Abhustens und der kognitiven Fähigkeiten usw. kommen. Die Entzündung kann also ungehindert fortschreiten, ohne dass der Kopf etwas davon mitbekommt. Obendrein sorgen Opioide für eine beinahe euphorische Stimmung, die unter normalen Umständen nur schwer zu erreichen ist. „Nur noch eine, bitte“, kann sehr schnell zu einer Abhängigkeit führen und immer mehr Nebenwirkungen hervorrufen. Besonders anfällig für solche Komplikationen sind sogenannte Opioid-naive Patienten, die die Wirkung und die langfristigen Folgen der Opioide nicht kennen und denen diese Medikamente schon bei sehr geringen Dosierungen schaden können. Cannabinoide Sie können sich das Endocannabinoidsystem als internes Informationsnetz des Körpers vorstellen. Man könnte auch sagen, es ist unser körpereigener Aufpasser, wie ein Erwachsener, der sich einmischt, wenn ein Kind über die Stränge schlägt. Dieses System sorgt für das Gleichgewicht aller Prozesse im Körper (Homöostase). In seinen Zuständigkeitsbereich fällt die Regulierung fast aller wichtigen Körperfunktionen vom Schlaf über die Verdauung und Reproduktion bis zur Ausschüttung von Stresshormonen. Weil das Leben häufig einem Drahtseilakt gleicht, muss zur Aufrechterhaltung der Balance ein ständiger Ausgleich zwischen den Geschehnissen im Körper und den Einflüssen aus der Umwelt hergestellt werden. Wenn wir das Gleichgewicht halten wollen, müssen wir also ganz genau wissen, was sich außen, aber auch in jeder einzelnen Zelle abspielt. Aus diesem Grund sind im Körper überall „Überwachungskameras“ in Form von Cannabinoidrezeptoren installiert. Das Endocannabinoidsystem tritt in Aktion, wenn im Körper etwas vor sich geht, das nicht mehr im Rahmen der normalen Abläufe ist. Wird das Nervensystem zu stark gereizt, ähnelt die Situation der steigenden Spannung in elektrischen Leitungen. Um in diesem Fall einen Kurzschluss unserer Leitungen
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Paracetamol (Acetaminophen) senkt Fieber und vermindert das Schmerzempfinden, ist allerdings nicht zur Hemmung von Entzündungen und Schwellungen geeignet. Dieser Arzneistoff wirkt über den Stoffwechsel der Leber, so dass dieses Organ auch am stärksten belastet wird. Schon die mehrtägige Einnahme von Dosierungen, die 25 % über der maximal verschriebenen Menge liegen, können schwere Leberschäden hervorrufen. Der Arzneistoff wird aus Kohlenteer gewonnen und ist ein aktives Stoffwechselprodukt des Phenacetins. Obwohl es sich hier um eines der am häufigsten verwendeten Schmerzmittel handelt, kennen selbst die Experten seinen Wirkmechanismus noch nicht bis ins Detail.
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zu verhindern, beginnt das Endocannabinoidsystem damit, Cannabinoide auszuschütten, die die Nerven beruhigen. Kommt es öfter zu einer Überspannung in unseren Nervenleitungen, hat das Endocannabinoidsystem immer mehr Arbeit. Und wird es außerdem noch schlecht instandgehalten, lässt seine Wirkung mit der Zeit immer mehr nach. Fängt also die Produktion eigener Endocannabinoide an zu sinken, überschreiten immer mehr Prozesse im Körper die Grenzwerte. Genau aus diesem Grund erlebt der Hanf heute ein Comeback, denn viele Menschen sehen in ihm die Lösung für zahlreiche Probleme der heutigen Zeit. Die Cannabinoide des Hanfs sind nämlich den Cannabinoiden des menschlichen Körpers sehr ähnlich und können sie bei vielen Prozessen ersetzen. Mit der Einnahme von Cannabinoiden wird dem Körper die Regulierung der außer Kontrolle geratenen Prozesse erleichtert. Mit anderen Worten: dem Körper wird ein Neustart der Selbstheilungsprozesse ermöglicht. Mehr über die schmerzlindernde Wirkung der Hanfcannabinoide finden Sie im vierten Kapitel dieses Buchs, wo die wichtigsten schmerzlindernden Pflanzen, darunter auch der Hanf, genau beschrieben sind. Interessant ist, dass Hanf bzw. CannabinoidExtrakte die Wirkung opioider Arzneimittel verstärken, selbst jedoch nicht als Opiat gelten. Wahrscheinlich wird die Klassifizierung des Hanfs noch einige Zeit Wellen schlagen. Es herrscht die Meinung vor, dass schmerzlindernde Präparate aus Hanf zu den antidepressiv wirkenden Analgetika gezählt werden müssen oder aber dass eine spezielle Kategorie geschaffen wird, die seine gesamte Komplexität wiedergibt.
Schmerzlinderung durch manuelle Therapien Die Beeinflussung von Schmerzen mit chemischen Stoffen ist nur eine Möglichkeit. Blockaden können auch manuell, also buchstäblich mit den Händen
gelöst werden, das heißt mit Massagen, Lymphdrainage, Tapping oder sogar mit Streicheln. Früher war den Menschen die starke schmerzlindernde Kraft der Berührung bewusst. Bei Kindern hilft schon ein Kuss oder liebevolles Streicheln der Mutter, dass die Beule ganz schnell nicht mehr schmerzt. „Mama, gib mir deine Hand, damit es nicht so weh tut“, haben wir als Kind bei einem Arztbesuch gebeten. Wann ist dieses Bewusstsein über die Heilkraft der Berührung in Vergessenheit geraten? Warum lassen wir unsere Kinder heute stattdessen Tabletten schlucken und warten ab, bis die Medizin das Problem löst? Viele manuelle Techniken haben nachweislich eine therapeutische, schmerzlindernde Wirkung. Die Physiotherapie ist auch Bestandteil der Schulmedizin, aber es mangelt ihr an Personal und Geld, leider sogar mit sinkender Tendenz.
Diese Behandlungsmethoden sind immer schwerer zugänglich, obwohl die Wirksamkeit der physiotherapeutischen Techniken messbar ist und mit einer guten Behandlung das Risiko chronischer Schmerzen und damit der Verlust der Vitalität und die Belastung des Körpers durch chemische Schmerzmittel verhindert werden können. Die Lobbyarbeit der Pharmaindustrie pumpt immer mehr Geld in die Beseitigung von Beschwerden durch die Einnahme von Arzneimitteln, aber immer weniger in Physiotherapien und andere Formen der manuellen Hilfe.
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Die Akupunktur ist einer der Ansätze, mit denen die traditionelle chinesische Medizin die Funktion des Körpers ins Gleichgewicht bringt. Die Chinesen haben nämlich schon vor 5000 Jahren festgestellt, dass der Körper von einem Informations- und Energienetz durchzogen ist, das sie Meridiane nannten. Man kann es sich wie ein Netz aus Leitungen vorstellen, die in vielen „Steckdosen“ enden, den sogenannten Akupunkturpunkten. Diese Punkte können durch das Einstechen von Nadeln (Akupunktur), starken Druck mit den Fingern bzw. einem anderen Gegenstand (Akupressur) oder mit Wärme (Moxibustion) stimuliert werden. In allen Fällen dient die Therapie zur Lösung von Blockaden oder zur Wiederherstellung des Gleichgewichts im Energiefluss.
Durch die Stimulierung der Schmerzpunkte wird beispielsweise der Schmerz (das Symptom) bei schweren Migräneanfällen, Schmerzen in Rücken, Nacken und Schultergürtel sowie bei Fibromyalgie schnell gelindert. Die Stimulation dieser Punkte bei systemischen und chronischen Entzündungen, wie etwa bei rheumatoider Arthritis, ist jedoch nicht sehr erfolgreich. In diesen Fällen müssen die grundlegenden Ursachen angegangen werden, die zur Krankheit geführt haben. Solange Stauungen nicht aufgelöst und die harmonische Funktion des gesamten Körpers nicht wieder hergestellt ist, sind von der Akupunktur bei solchen Beschwerden keine Wunder zu erwarten.
Schmerzlinderung mit verschiedenen Massagen Neben den physiotherapeutischen Standardtechniken umfasst die manuelle Therapie noch viele weitere Techniken, mit denen Therapeuten ihren Patienten oder der Patient sich selbst (wenn er sie beherrscht) helfen kann.
Die Akupunktur wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1974 als Behandlungsform gegen Schmerzen anerkannt, weil mit Messungen nachgewiesen werden konnte, dass der Druck auf die Akupunkturpunkte die Ausschüttung körpereigener schmerzlindernder Stoffe (sogenannter endogener Opioide) anregt. Die traditionelle chinesische Medizin setzt bei der Linderung von Schmerzen auf zwei Ebenen an: auf der Ebene der Symptome und auf der Ebene der Ursachen.
Einige dieser Techniken stammen aus traditionellen, ganzheitlichen Medizinsystemen und helfen mit manueller Stimulation vor allem bei der Lösung von Blockaden und sorgen für einen ungestörten Energiefluss im Körper. Zu dieser Gruppe gehören: Tuina-Therapie, traditionelle chinesische Massage, Shiatsu-Massage und Reflexotherapie. Alle diese Behandlungsmethoden berücksichtigen die Verläufe der Meridiane und die Akupunkturpunkte, die aber jeweils auf unterschiedliche Weise stimuliert werden. Gute Therapeuten dieser Fachrichtungen können in sehr kurzer Zeit (in nur wenigen Sitzungen) sehr viel für die Behandlung von Beschwerden, die Linderung von Schmerzen und einen Neustart des Systems bewirken. Einige moderne Techniken versuchen der Schulmedizin wieder das zurückzugeben, woran es ihr chronisch mangelt: am Gesamtbild.
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Schmerzlinderung durch Akupunktur und Akupressur
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Warum tut es weh?
Die Osteopathie ist eine Methode, die sich schnell ausbreitet und in vielen Ländern als Schmerztherapie auch von den Krankenversicherungen übernommen wird. Bei diesem Ansatz wird versucht, den Auslöser der Beschwerden im körperlichen, organischen und psychischen Bereich ausfindig zu machen. Im Wunsch nach einer ganzheitlichen Behandlung entstanden daher mehrere Richtungen: strukturelle, fasziale, cranio-sacrale und viscerale Osteopathie. • Die strukturelle Osteopathie hat die Wiederherstellung einer normalen Muskel-, Gelenks- und Bindegewebsfunktion zum Ziel. • Bei der faszialen Osteopathie werden Schäden am inneren Hüllennetz, das alle Gewebe und Organe umhüllt, behoben. Weil dieses Netz wie eine Autobahn funktioniert, auf der vor allem Flüssigkeiten und Informationen transportiert werden, ist die Faszien-Therapie sanft und löst insbesondere Blockaden in den Faszien, reinigt sie und sorgt für eine Drainage, so dass in der Folge Entzündungen und Schmerzen schnell behandelt werden können. • Bei der Cranio-Sacral-Therapie geht es um das axiale Skelett, also den Bereich vom Kreuzbein über die Wirbelsäule zum Schädel. Mit sehr sanften und angenehmen Bewegungen über die Wirbelsäule werden der Kreislauf der Flüssigkeiten und die Elastizität kleiner Gelenke verbessert und so die Übertragung von Informationen aus dem zentralen in das periphere Nervensystem (und umgekehrt) erleichtert. • Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit Beschwerden und Unstimmigkeiten in den Verdauungsorganen, im Blutkreislauf, sowie der Atmung und Ausscheidung. Auch viele andere Techniken entstanden auf der Basis der Erkenntnis, dass zur Harmonisierung des Körpers keine schwere Artillerie notwendig ist. Wissenschaftler stellten nämlich fest, dass viele Schmerzen durch ein Ungleichgewicht zwischen dem sympathischen und parasympathischen Nervensystem
hervorgerufen werden. Einfacher gesagt, gibt es im Körper ein System, das anspannt, und ein anderes, das entspannt. Weil wir aber unter immer größerem Stress stehen, kommt es vor, dass die Spannung nicht mehr abgebaut werden kann und das sympathische Nervensystem deshalb ständig aktiviert ist und die Spannung im Gewebe aufrechterhält.
Soll der Durchfluss wieder hergestellt, die Muskeln entspannt und ihre Regeneration ermöglicht werden, muss unbedingt das parasympathische Nervensystem aktiviert werden, das im Körper wie eine Bremse funktioniert und dem Organismus eine Pause verschafft. Eine Therapieform, die einen unmittelbaren Einfluss auf das autonome Nervensystem hat und die betroffenen Geweberegionen entspannt, ist die Bowen-Therapie. Der Effekt dieser Therapie ist insbesondere eine tiefe Entspannung, die vor allem bei akuten und chronischen Beschwerden im Weichteilgewebe (z. B. Karpaltunnelsyndrom, Schulterschmerzen, Tennisarm), bei Schmerzen über den ganzen Rücken und im Nacken, bei Ischiasbeschwerden, Problemen mit dem Becken, den Hüften, Knien und Fußknöcheln, bei Kopfschmerzen sowie bei einer Rehabilitation nach Gelenkoperationen deutliche Linderung verschafft. Typisch für diese Therapieform sind Bewegungen, die die Muskelfasern und die Muskelhüllen
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Schmerzlinderung durch Umprogrammieren der „Software“ Haben auch Sie eine schlechte Haltung und leiden deshalb an Rückenschmerzen, aber sie schaffen es nicht, das Problem zu beheben? Die Einnahme von Schmerztabletten kann Abnutzungen, die durch eine falsche Haltung oder falsche Bewegungen ausgelöst werden, nicht rückgängig machen. Schauen Sie sich einmal Ihre Schuhe an ‒ ist ein Schuh oder ein Rand stärker abgenutzt als der andere? Dann haben Sie offensichtlich ein falsches Gangmuster und belasten dadurch die Wirbelsäule.
Schmerzlinderung durch Wärme und/oder Kälte Wenn wir wissen, dass Schmerzen oft durch eine Stauung der Zirkulation und den übermäßigen Druck auf das periphere Nervensystem entstehen, dann ist vollkommen klar, dass Wärme und Kälte als effektive Mittel zur Regulierung der Zirkulation angewandt werden können. Mit kalten Umschlägen kann in der Regel ein Anschwellen verhindert werden, weil die Zirkulation verlangsamt wird. Das ist vor allem nach Operationen oder bei Verletzungen erwünscht, bei denen Blutgefäße, das Lymphsystem oder die Faszien beschädigt wurden und sich deshalb zu viel Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Kalte Umschläge verlangsamen in diesen Fällen die Zirkulation und entlasten dadurch das Gewebe. Gleichzeitig lähmt die Kälte auch teilweise die Nozizeptoren, die dann nicht mehr so schnell reagieren können, was für ein vermindertes Schmerzempfinden sorgt.
Die Feldenkrais-Methode berücksichtigt, dass viele Schmerzen schon im Gehirn festgesetzt sind. Der Köper führt bestimmte Bewegungen einfach nach dem gewohnten Programm aus und obwohl dies Schmerzen verursacht, ändern die meisten Menschen nichts an diesem Programm. Der Begründer des Verfahrens, Moshé Feldenkrais, beschäftigte sich vor allem damit, solche schädlichen Angewohnheiten bewusst zu verändern. Das Prinzip der Methode basiert auf der Ausführung von Bewegungen, die das Gehirn nicht kennt, so dass sie nicht automatisch abgespult werden können. Das ermöglicht die Bildung neuer Neuronenverbindungen, welche die Muskeln auf andere Art bewegen, womit die falsch anerzogenen Gewohnheiten neu programmiert werden. Ist erst einmal das alte, falsche Programm gelöscht, kann der Körper neu lernen, wie Bewegungen richtig ausgeführt werden, ohne zu viel Druck auf bestimmte Wirbel, Gelenke oder Muskeln auszuüben.
Wärme wirkt auf entgegengesetzte Weise. Sie fördert die Durchblutung und ist deshalb immer dann eine wertvolle Hilfe, wenn Schmerzen durch eine Stauung hervorgerufen werden. Ist der Körper starr und das Gewebe verkrampft und undurchlässig, kann es Wärme wieder geschmeidig machen und die Blutgefäße erweitern. Verwenden Sie dazu eine Wärmflasche, angewärmte Gegenstände (früher hatte man zu diesem Zweck im Kachelofen immer
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(Faszien) entspannen. Dadurch werden ein ungestörter Transport der Flüssigkeiten zwischen den Zellen ermöglicht, Blockaden gelöst und der Druck auf das periphere Nervensystem vermindert.
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Warum tut es weh?
einen heißen Stein), wärmende Salben, Infrarotlampen oder ähnliches. Der Blutkreislauf wird am besten durch einen Wechsel von Wärme und Kälte stimuliert. Das erreicht man mit Bädern mit warmem und kaltem Wasser, mit der abwechselnden Auflage kalter und warmer Umschläge oder durch wechselnde Güsse mit warmem und kaltem Wasser an der betroffenen Körperstelle. Sebastian Kneipp hat diese Methode, die ansonsten schon seit Jahrtausenden bekannt ist, umfassend weiterentwickelt und genaue Behandlungsprogramme für verschiedene Beschwerden niedergeschrieben. Je genauer die Anleitungen ausgeführt werden, umso besser ist der Effekt. Obwohl prinzipiell gilt, dass auf entzündete Stellen keine Wärme einwirken sollte, haben Physiotherapeuten festgestellt, dass Menschen sehr unterschiedlich reagieren und man manchmal nicht voraussagen kann, was den Schmerz besser lindert – Wärme oder Kälte. Sie müssen es ausprobieren. Auf jeden Fall ist diese Methode am einfachsten und am leichtesten durchführbar und bringt dabei überraschend gute Resultate.
Schmerzlinderung mit Klängen Sehr lange war man der Meinung, dass unsere Vorfahren, die mit Klängen, Gesängen, dem Auflegen tibetischer Klangschalen oder mit Gebeten heilten, sehr primitiv waren und den Hintergrund
der Schmerzen nicht verstanden. Es zeigte sich allerdings, dass wir es sind, die die Entstehung von Schmerzen nicht verstehen. Ist das Gewebe beschädigt, schlecht durchblutet oder mit Giftstoffen belastet, werden die Schwingungen der Zellen schwächer. Mit Klängen können hohe Schwingungen erzeugt werden, die der Körper aufnimmt (sicherlich haben Sie schon einmal gespürt, wie Musik Schwingungen im Körper hervorruft) und so die Schwingungen unserer Zellen verändert. Destruktive Schwingungen können unmittelbar Schmerzen auslösen. Heilende Klänge aus richtig gestimmten Instrumenten oder Hilfsmitteln können sie jedoch beseitigen.
Schmerzlinderung durch Aromatherapie Da wir heute wissen, dass auch Düfte ihre eigenen Schwingungen haben, die aber über andere Empfänger im Körper aufgenommen werden, können wir leichter erfassen, dass auch durch das Einatmen verschiedener Düfte sehr wohl messbare Reaktionen im Körper ausgelöst werden können. Wie Sie in unserem Buch „Eine Prise Kreativität“ ausführlich nachlesen können, beeinflussen ätherische Öle den Körper auf zwei Ebenen. Der erste Weg führt direkt zum Gehirn, der zweite hingegen über die Atmung in die Lunge und von dort ins Blut. Der Körper reagiert sehr schnell auf ätherisches Öl und seine chemischen Komponenten. Das Einatmen von ätherischem Lavendel- oder Rosenöl hemmt beispielsweise sofort die Ausschüttung von Stresshormonen und ermöglicht eine Entspannung des Gewebes. Ätherische Öle können auch lokal angewandt werden, so dass eine übermäßige Reaktion des peripheren Nervensystems zügig beruhigt wird. Wahrscheinlich haben Sie schon bemerkt, dass der Juckreiz (nach einem Insektenstich oder bei irritierter Haut) sehr bald nachlässt, wenn die betroffene Stelle mit ätherischem Lavendel- oder Teebaumöl eingerieben wird, welches in diesem Fall auch unverdünnt angewandt werden kann. Ausgesprochen
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schmerzlindernd wirken auch die ätherischen Öle aus Rosmarin und Lorbeer, die jedoch unbedingt vor dem Auftragen auf die Haut verdünnt werden müssen. Mehr dazu können Sie im vierten Kapitel lesen, wo die Wirkung dieser kostbaren Pflanzen und ihrer ätherischen Öle detailliert beschrieben ist.
Schmerzlinderung durch Ernährungsumstellung
Schmerzlinderung durch elektromagnetische Stimulation In der heutigen Zeit stehen viele technische Hilfsmittel zur Verfügung, die nachweislich schmerzlindernd wirken. Die Heilung und Revitalisierung des Gewebes kann mit magnetischen, elektromagnetischen sowie Wärme- und Lasergeräten angeregt werden. Aber auch hierbei können wir nicht behaupten, etwas ganz Neues erfunden zu haben. Schon die alten Ägypter jagten im Nil nach elektrischen Aalen und legten sie auf die schmerzende Körperstelle, wodurch eine schnellere Heilung gefördert wurde. Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist heute eine weit verbreitete Methode, mit welcher die Schmerzübertragung gehemmt wird. Dieses Verfahren ist unter der Voraussetzung einer regelmäßigen Anwendung für den Patienten einfach, wirkungsvoll und günstig.
Auch durch die richtige Auswahl der Lebensmittel können viele Prozesse im Körper beeinflusst werden. In hohem Maße können wir selbst entscheiden, ob wir in ein schwelendes Feuer Öl oder Wasser gießen. Mit einer gesteigerten Aufnahme von
Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, die stark entzündungshemmend wirken, können die Entzündungsreaktionen reguliert und damit Schmerzen verhindert werden, die durch Entzündungen hervorgerufen werden.
Hilfe bei Muskel- und Skelettschmerzen
Die Behandlung ist sehr effektiv, hat keine Nebenwirkungen und gleichzeitig wird der Bedarf an chemischen Schmerzmitteln reduziert.
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Schmerzlinderung mit homöopathischen Präparaten
Warum tut es weh?
Homöopathische Mittel wirken vor allem durch Informationen, die bestimmte Prozesse im Körper anregen oder hemmen. Ausgeprägt schmerzlindernde Homöopatika bei Muskel- und Skelettschmerzen sind Präparate aus Arnika, Johanniskraut und Weinraute. Für die richtige Wahl des Mittels muss der Charakter jeder Pflanze genau untersucht und dann eingeschätzt werden, welche am besten zu der Person passt, die das Heilmittel einnehmen wird. Handelt es sich um Schmerzen mit einem komplexeren Hintergrund, stehen natürlich auch andere Mittel zur Verfügung, die auf systematische Weise wirken. Auf jeden Fall ist es aber unabdinglich, die Mittel anhand des individuellen Bilds des jeweiligen Patienten sorgfältig auszuwählen.
Schmerzlinderung durch die Atmung „Auch das noch...“, ist die Reaktion vieler Menschen, wenn sie hören, dass die Atmung als Schmerzmittel eingesetzt werden kann. Aber bevor Sie abwinken, versuchen Sie es doch einmal! Nur fünf Minuten richtiges Atmen ist notwendig, um mit dem eigenen Atem nahezu jeden Teil unseres Körpers zu durchlüften und zu dehnen.
ein, die eigentlich in der Lunge Platz hätte. Folglich ist das Blut zu stark mit Kohlendioxid angereichert, kann keine roten Blutkörperchen bilden und damit die Nährstoffe transportieren, die für eine normale Körperfunktion notwendig sind. Schlechte Durchblutung, Nährstoffmangel, saure Stoffwechselprodukte – all das führt auf dem schnellsten Weg zu Schmerzen.
Richtiges und tiefes Atmen regt tiefe Regenerationsprozesse an, hemmt die Ausschüttung von Stresshormonen und sorgt gleichzeitig für eine kontinuierliche Massage. Richtiges und tiefes Atmen ist gleichzeitig auch eine Möglichkeit für eine kontinuierliche Massage. Würde unser Zwerchfell tatsächlich bei jedem Einatmen absinken und sich beim Ausatmen wieder heben, würden die inneren Organe ständig massiert, was eine Verbesserung des Stoffwechsels, eine Entspannung des Solarplexus und die Lösung von Blockaden im Bauchraum zur Folge hätte. Richtige, lange Atemzüge (4 Sekunden einatmen, 1 Sekunde Pause, 4 Sekunden ausatmen, 1 Sekunde Pause) regen tiefe Regenerationsprozesse an und hemmen die Ausschüttung von Stresshormonen. So vieles wäre leichter, wenn wir das Atmen richtig beherrschten...
Schmerzlinderung mithilfe verschiedener Techniken (Yoga, Qi Gong, Tai-Chi usw.)
Die Menschen im Westen atmen häufig nicht richtig bzw. atmen nicht einmal ein Drittel der Luftmenge
Verschiedene Übungen, die den Energiefluss und die Durchgängigkeit des Körpers steigern, haben nachweislich eine schmerzlindernde Wirkung. Im Hintergrund dieser traditionellen Techniken steht die Erkenntnis, die die moderne Medizin erst jetzt
... in Muskeln, Gelenken, Rücken, Knien usw.
Schmerzlinderung durch Visualisierung, Affirmationen, Meditation und autogenes Training Mit vielen verschiedenen Techniken können Sie sich selbst helfen, sich zu beruhigen und damit das Stressniveau (in Form von Angst, Sorgen, Trauer, Wut und Gier) zu senken, was die grundlegende Voraussetzung dafür ist, um im Körper die endogene Schmerzmodulation (Ausschüttung körpereigener schmerzlindernder Stoffe) wieder zu aktivieren.
Wie Sie im vorherigen Kapitel lesen konnten, kann der Kopf der größte Schmerzgenerator sein.
Deshalb ist es besonders wichtig, eine unkontrollierte Schmerzproduktion im eigenen Oberstübchen möglichst effektiv einzudämmen.
Schmerzlinderung mit Hydrotherapie
Eine Wassermassage, ein ausgiebiges Bad im Thermalwasser oder im Meer, Kneipp-Güsse oder Bäder ‒ das sind nur ein paar der schmerzlindernden Methoden, die stark unterschätzt werden, jedoch überaus effektiv sind. Ein Bad ermöglicht dem Gewebe, saure Stoffwechselprodukte sehr schnell auszuspülen und die schmerzenden Sedimente aufzulösen (ohne dabei Nieren, Leber und Lunge zu belasten). Gleichzeitig entspannt das Wasser und entlastet den Körper von der Schwerkraft, damit er seine natürliche Haltung wiederfindet. Zur Hydrotherapie gehören auch die schon erwähnten, abwechselnd kalten und warmen Wickel, die den Blutkreislauf in allen inneren Körpersystemen stark anregen, was zu einer Lösung von Blockaden verhilft, durch die Schmerzen ausgelöst werden. WIE SIE SEHEN, IST DIE LISTE DER MÖGLICHEN ANSÄTZE, SCHMERZEN IN DEN GRIFF ZU BEKOMMEN, SEHR LANG; DIE EINNAHME SYNTHETISCHER SCHMERZMITTEL IST ALSO SICHERLICH NICHT DER EINZIGE WEG.
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Hilfe bei Muskel- und Skelettschmerzen
entdeckt: dass das Informationsnetz des Körpers über die Faszien (Muskelhüllen) verläuft und am leichtesten regeneriert werden kann, indem es mit langsamen und bewussten Bewegungen gereinigt und aktiviert wird. Genau aus diesem Grund sind Dehnübungen, die richtige Versorgung des Gewebes mit Vitalenergie, das Lösen von Verspannungen und die Stärkung des Bewusstseins zur Beherrschung des Körpers Bestandteile aller derartigen Techniken. Da es uns im Westen vor allem an der Lösung übermäßiger Verspannungen mangelt, wird das sogenannte Yin Yoga immer beliebter. Dabei wird mithilfe von Atemübungen und gezielten, bewussten Dehnübungen das gesamte Fasziensystem bearbeitet, so dass eine schnellere Regeneration möglich ist.
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II. Kapitel
GEFÄHRLICHE ABKÜRZUNGEN Wie lange dauert es, Schmerzen loszuwerden? Bei den meisten Schmerzmitteln etwa 15-30 Minuten. Aber wie lange dauert es, die Folgen einer schnellen Schmerzlinderung wieder zu beheben? Sie wissen nicht, wovon wir hier sprechen? Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass eine schnelle Linderung von Schmerzen einen großen Kollateralschaden anrichten kann. In dieser Hinsicht unterscheidet sich unser schnelles Eingreifen am Krisenherd in nichts von den Einsätzen militärischer Großmächte. Diese behaupten, gegen Terroristen zu kämpfen und töten dabei die zehnfache Zahl an Zivilisten. Beim Kampf gegen Schmerzen in unserem Körper sieht es genauso aus. Jeder mit Gewalt zur Ruhe gebrachte Nerv stellt uns dies früher oder später in Rechnung. Informieren Sie sich gut, wie viel die Anwendung unterschiedlicher Schmerzmittel tatsächlich kostet, und wählen Sie dann solche, an denen nicht nur die Kriegsgewinnler verdienen.
IV. Kapitel
DIE ZWÖLF WICHTIGSTEN HELFER AUS DER NATUR Natürliche Heilmittel werden zu Unrecht nicht wirklich ernst genommen, denn sie vermögen sehr viel mehr, als wir uns vorstellen können. Wussten Sie ... ... dass Arnika und Lorbeer eine mit nichtsteroidalen Antirheumatika vergleichbare schmerzlindernde Wirkung haben? ... dass in zahlreichen klinischen Studien belegt wurde, dass hochwertige Beinwellpräparate eine stärkere Wirkung haben als schmerzlindernde Salben mit dem Inhaltsstoff Diclofenac (wie zum Beispiel Voltaren®)? ... dass Weidenrinde zwar etwas langsamer wirkt, jedoch den gleichen Effekt erzielt wie synthetische Acetylsalicylsäure und dabei sehr viel magenschonender ist? ... dass Johanniskraut bei Entzündungen der Nerven, wie etwa dem Ischiasnerv, hervorragende Hilfe leistet?
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WEIDENRINDE (Salicis cortex) A. Lopojda, S. Lončar
Weidenrinde, die von verschiedenen Weidenarten stammen kann, wird in der Heilkunde schon seit Jahrhunderten verwendet. Für die Kelten war die Weide ein heiliger Baum und wurde auch für Heilzwecke eingesetzt.
Weidenrinde
Der Einsatz der Silber-Weide als Heilmittel ist genauso alt wie das Bedürfnis des Menschen, seine Schmerzen zu lindern. Genauere Hinweise über die Anwendungsart finden sich jedoch erst ab der Zeit der Griechen und Römer, weil noch ältere Aufzeichnungen Opfer einer systematischen Vernichtung geworden sind. So ist beispielsweise in den Schriften des Hippokrates eine Empfehlung vermerkt, dass zur Linderung von Schmerzen ein Tee aus Silber-Weide eingesetzt werden sollte. Im alten Griechenland beschrieb Dioskurides diese Pflanze in seinem Werk De Materia Medica und empfahl sie als Heilmittel gegen Gicht und andere Gelenkkrankheiten. Er riet besonders zur Einnahme in Kombination mit Wein und Pfeffer. Einst galt die Weidenrinde als hervorragendes Mittel gegen Fieber und Schmerzen, insbesondere wenn diese durch rheumatische Erkrankungen hervorgerufen wurden. In Deutschland gibt es historische Aufzeichnungen, die belegen, dass Weiderinde häufig verwendet wurde, und sie wird auch heute noch sehr geschätzt. Präparate aus Weidenrinde erfüllen jetzt noch ihre Aufgabe und sind in ihrer Wirkung mit synthetischen Arzneimitteln vergleichbar. Nur leider ist das natürliche Heilmittel durch die Popularität
der modernen Schmerzmittel in Vergessenheit geraten.
Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
Was ist Silber-Weide?
Was steckt in Weidenrinde?
Die Silber-Weide (Salix alba) ist ein Laubbaum aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Er wächst in Europa, Zentralasien und Nordafrika. Am häufigsten gedeiht er in der Nähe von Gewässern, d. h. in Mooren und Sümpfen, an Flüssen und Bächen. Die Silber-Weide wird 20–25 Meter hoch und ihr Stamm erreicht einen Durchmesser von bis zu 60 cm.
Weidenrinde hat einen leicht aromatischen Geruch und einen bitteren Geschmack. Als wichtigsten Wirkstoff enthält sie das Glucosid Salicin. Dieses wurde schon im Jahre 1829 entdeckt und isoliert.
Die zwölf wichtigsten Helfer aus der Natur
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Etwas später gelang es, die Salicylsäure im Labor zu synthetisieren. Eine ähnliche Verbindung, das Salicylaldehyd, wurde aus dem Echten Mädesüß (Filipendula ulmaria, früherer Name: Spirea ulmaria) isoliert. Das Echte Mädesüß ist unter anderem auch als Spierstaude bekannt, weshalb die Salicylsäure (der Hauptwirkstoff in Aspirin®) zunächst Spirsäure genannt wurde. So begann nach dem Jahr 1899, als es den Chemikern gelang, aus dem Salicin die Salicylsäure und danach noch die Acetylsalicylsäure zu synthetisieren, die Ära erschwinglicher und überall erhältlicher Schmerzmittel, und die Weiderinde geriet zunehmend in Vergessenheit.
Die Rinde am Stamm ist grau und reißt mit den Jahren auf, während die Rinde an den Zweigen glatt ist und eine hellgraue Farbe aufweist. Die Baumkrone ist groß und besteht aus den typischen langen, hängenden Zweigen. Die jungen Triebe haben eine rötliche Farbe und sind extrem biegsam.
Das Salicin ist jedoch nicht der einzige Wirkstoff in der Weidenrinde. Sie enthält auch Flavonoide und Proanthocyanidine (verdichtete Gerbstoffe), die für ihre heilenden Eigenschaften bekannt sind. Außerdem enthält die Weidenrinde Tannine und Glycoside.
Wie wirkt Weidenrinde? Die Weide ist eine der am eingehendsten untersuchten Heilpflanzen überhaupt und wird in den
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Zu medizinischen Zwecken können viele verschiedene Weidenarten verwendet werden. In der Pharmazie sind heute besonders Salix purpurea L., Salix daphnoides Vill. und Salix fragilis beliebt, da sie die meisten Salicylate enthalten. In Kräuterbüchern wird aber immer noch überwiegend die SilberWeide (Salix alba) beschrieben. Die Weidenrinde enthält Salicin, das im Körper zunächst in Salicylalkohol und später in den wohlbekannten entzündungshemmenden Stoff Salicylsäure umgewandelt wird. Diese auf natürliche Weise entstandene Salicylsäure wirkt langsamer und schwächer als die synthetische Acetylsalicylsäure, aber ihre Wirkung hält länger an und sie ruft weniger unerwünschte Nebenwirkungen im Magen hervor.
Energetische Wirkung Wem es an innerer Ruhe mangelt, wer unausgeglichen ist und voller unterdrückter Wut steckt, der sollte die Nähe von Weiden suchen, denn sie werden ihn beruhigen und erfrischen. Die Weide entspannt, macht weich, regeneriert und ist deshalb für alle steifen, verbitterten, in sich gekehrte Menschen eine große Hilfe. Sie stärkt die Verbindung mit dem Geistigen, und diese Verbindung verändert die Einstellung eines Menschen zum Leben. Auf den Menschen wirkt sie aber auch melancholisch und weckt eine undefinierbare Sehnsucht.
Weidenrinde
Arzneibüchern zahlreicher Länder sowie in einer Monografie der Europäischen Arzneimittel-Agentur beschrieben.
Salicylatmenge in Weidenrinde Die verschiedenen Weidenarten enthalten unterschiedlich viele Salicylate. Der Salicylatgehalt wird durch Standort, Erntezeit und Herstellungsweise der Arzneimittel beeinflusst: • Salix alba: 0,5 % • Salix fragilis: 1–10 % • Salix purpurea: 4–8 % • Salix daphnoides: 3–6,4 % • Salix pentandra: 1,8–2,4 %
Bei der Wirkung der Weidenrinde werden am häufigsten die Linderung von Entzündungen und Schmerzen sowie die Fiebersenkung beschrieben. Deshalb wird sie als natürliches Analgetikum gegen Kopf-, Zahn- und Muskelschmerzen eingesetzt und hilft außerdem bei nervlicher Anspannung. Einen besonders positiven Einfluss hat sie bei Rheuma- und Gichtbeschwerden, bei denen sie in
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Für die Druiden war die Weide eine heilige Pflanze. Die Energie der Weide ist sehr stark und deshalb hat sie auch einen enormen Einfluss auf die menschlichen Gefühle. Die Folgen des Zusammenseins mit einer Weide zeigen sich in mehr Gelassenheit und besserer Ausdrucksfähigkeit; manchmal fördert sie auch die Sehergabe. Die Energie von Bäumen nehmen wir gewöhnlich durch die Hände auf, indem wir sie auf den Baum legen, oder mit dem ganzen Körper, wenn wir ihn eng umarmen.
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Die zwölf wichtigsten Helfer aus der Natur
Form einer Kur angewandt werden sollte. Bei Gelenk- und Muskelrheumatismus werden auch Bäder, Umschläge und Salben mit Weidenrinde empfohlen. Weiderinde kann lokal für die Wundheilung und bei Geschwüren eingesetzt werden, wo sie desinfizierend und entzündungshemmend wirkt. Weil sie blutverdünnend wirkt, hilft sie auch bei Menstruationsschmerzen, die durch zu große Blutklumpen hervorgerufen werden.
Studien bestätigen, dass die Salicylate der Weide in Kombination mit Polyphenolen und Flavonoiden eine starke therapeutische Wirkung aufweisen. Dabei sind auch die Nebenwirkungen des Naturheilmittels im Vergleich zu synthetischen Arzneimitteln mit Acetylsalicylsäure deutlich geringer. (Shara and Stohs, 2015)
Vor allem aufgrund der komplexen Zusammensetzung und der natürlichen Form der Salicylsäure ist die Weidenrinde besser verträglich für den Magen und kann daher häufig von Personen, die ansonsten empfindlich auf die synthetische Form der Salicylsäure reagieren, problemlos verwendet werden.
Was sagt die moderne Wissenschaft dazu? Trotz der langen Tradition ihrer Anwendung gibt es nur wenige kontrollierte klinische Studien über die Weidenrinde. Wahrscheinlich liegt das daran, dass die Verwendung synthetischer Medikamente schon so verbreitet ist, dass die Wissenschaftler keinen Grund sehen, zu den Naturheilmitteln zurückzukehren, deren Wirkung schwächer ist, als die der konzentrierten Arzneimittel. Verschiedene Studien, in denen Weidenrinde mit bekannten synthetischen Formen der Acetylsalicylsäure verglichen wurde, belegten nämlich, dass die Wirkung des synthetischen Medikaments stärker ausgeprägt ist. Die Rückkehr zur Erforschung der Weidenrinde ist vor allem durch das Wissen motiviert, dass die Natur das Salicin in der Weidenrinde auf kluge Art in synergetisch wirkende Stoffe verpackt hat, welche die Wirkung der Salicylate verstärken, ohne dabei dem Körper zu schaden. Diese Erkenntnis (und viele Millionen Magengeschwüre) sind uns offensichtlich eine Lehre, denn es kommt nicht immer nur auf Schnelligkeit und Kraft an.
Die meisten Wirkstoffe sind in drei Jahre alten Zweige enthalten. Japanische Wissenschaftler führten im Jahr 2002 Versuche durch, in denen bestätigt werden konnte, dass Salicylsäure, die durch eine Umwandlung von Salicin im Darm gebildet wurde, Fieber senkt, ohne dabei einen schädlichen Einfluss auf den Magen zu haben. In Deutschland konnten Forscher im Jahr 2001 nachweisen, dass Weidenrinde Arthroseschmerzen hinlänglich lindert.
Besonders erstaunlich bei all diesen Untersuchungen ist, dass die Sicherheit der Anwendung der Pflanze im Vergleich zu synthetischen Formen immer wieder betont wird. An einer randomisierten Doppelblindstudie aus dem Jahr 2000 nahmen 210 Patienten mit starken Schmerzen im unteren Rückenbereich teil
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Die gleiche Forschergruppe führte 2001 eine ähnliche klinische Studie durch, in der die Wirkung von Weidenrinde im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln untersucht werden sollte. Sie fanden heraus, dass die Einnahme von Weidenrinde in einer Dosis von 240 mg Salicin (etwa 1.500 mg Weidenrindenextrakt) die gleiche Wirkung erzielt wie die Einnahme eines Medikaments mit 12,5 mg des Arzneistoffs Rofecoxib aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (dieses Arzneimittel wurde 2004 aufgrund von Gesundheitsrisiken vom Markt genommen).
Eine große Anzahl klinischer Studien in den Archiven der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zeigt, dass Weidenrinde besonders in Fällen, in denen eine langfristige Einnahme von Schmerzmitteln notwendig ist, vorteilhaft ist. In kürzeren Studien (z. B. zwei Wochen) ist die Wirkung der Weidenrinde im Vergleich zu anderen getesteten Schmerzmitteln in der Regel geringer ausgeprägt. Müssen Schmerzmittel jedoch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden (z. B. bei chronischen Rheumaleiden), gleicht sich die Wirkung der Weidenrinde (120–240 mg Salicin pro Tag) nach 4–6 Wochen mit anderen Schmerzmitteln aus. (Beer and Wegener 2008. Phytomedicine (2008) 15:907-913) Solche wissenschaftlichen Erkenntnisse sind äußerst wichtig, denn sie zeigen, dass uns noch viele natürliche Mittel zur Verfügung stehen, mit denen die Belastung des Körpers und die Gefahren eine Abhängigkeit von opioiden Schmerzmitteln vermindert werden können. Außerdem sind bei Schmerztherapien die Kosten ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Mögliche Gefahren bei der Anwendung Bei richtiger Anwendung sind von der Weidenrinde keine unerwünschten Nebenwirkungen zu erwarten. Zu große Mengen von Weidenpräparaten können Übelkeit, Magen- und Darmschmerzen, Durchfall, Schwindel und Hautausschläge hervorrufen. Wenn Sie eines dieser Anzeichen feststellen, sollten Sie die Menge reduzieren oder die Einnahme des Mittels einstellen. Sollten die Nebenwirkungen dennoch nicht abklingen, lassen Sie sich bitte von einem Arzt beraten. Die übermäßige Anwendung eines Suds aus Weiderinden kann Mundsoor verursachen. Die in der Weide enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) können die Magen- und Darmschleimhaut reizen.
Weidenrinde
(Chrubasik et al.). Ziel der Studie war es festzustellen, inwieweit die Menge eines Arzneimittels mit seiner Wirkung in Verbindung steht. Die Patienten wurden in drei Gruppen zu jeweils 70 Personen eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt ein Placebo. Die zweite Gruppe wurde mit 786 mg Weidenrindenextrakt behandelt, was 120 mg Salicin entspricht (8–14 : 1 in 70-prozentigem Ethanol, mit 15-prozentiger Salicin-Konzentration). Der dritten Gruppe wurde die doppelte Dosis verabreicht, also 1.572 mg des gleichen Extrakts (das entspricht 240 mg Salicin). Alle Teilnehmer konnten im Fall sehr intensiver Schmerzen bei Bedarf noch zusätzlich ein starkes Schmerzmittel mit dem Arzneistoff Tramadol einnehmen. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, wie stark die Anwendung von Weidenrinde den Bedarf nach Tramadol senkt. Die Studie zeigte, dass in der Placebo-Gruppe nur 6 % der Teilnehmer die Einnahme von Tramadol komplett einstellten. In der Gruppe mit dem niedriger dosierten Weidenrindenextrakt verzichteten 21 % der Patienten auf das zusätzliche Schmerzmittel und in der Gruppe mit dem höher dosierten Extrakt waren es 39 %. Die Unterschiede zwischen den Gruppen zeigten sich schon nach einer Woche und wurden im Laufe der Studie noch deutlicher. In der Placebo-Gruppe nahm der Bedarf nach Tramadol über die Dauer der Studie wieder zu, während er in den anderen beiden Gruppen zunehmend sank.
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Weidenrinde sollte nicht gleichzeitig mit Aspirin® oder nichtsteroidalen Antirheumatika eingenommen werden, da dadurch die unerwünschten Nebenwirkungen noch verstärkt werden können. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten die Weidenrinde aus Sicherheitsgründen nicht anwenden, denn sie hat Ähnlichkeit mit der Acetylsalicylsäure, von der man weiß, dass sie bei Kindern eine gefährliche Leber- und Gehirnkrankheit (Reye-Syndrom) hervorrufen könnte, die sogar tödlich enden kann. Obwohl die Silber-Weide dem Magen gegenüber ziemlich rücksichtsvoll ist, empfehlen wir Personen mit Magengeschwüren (peptischem Ulkus) und Magenschleimhautentzündung (Gastritis) bei der Anwendung besonders vorsichtig zu sein. Auch Personen, die allergisch auf Aspirin® reagieren, sowie schwangere Frauen sollten auf Weidenrindenpräparate verzichten.
Tinktur im Handel erhältlich. Wenn möglich, sollten Sie Weidenextrakte kaufen, die auf 15 % Salicin standardisiert sind. Weide wird häufig mit anderen entzündungshemmenden Pflanzen, wie Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) und Schwarzer Johannisbeere (Ribes nigrum), kombiniert.
Heilmittel selbst herstellen Die meisten Wirkstoffe der Weidenrinde sind in Wasser und Alkohol löslich. Wenn Sie dreimal täglich einen Aufguss (Tee) zu sich nehmen oder 300– 500 mg Weidenrinde in Pulverform einnehmen, erreichen Sie eine Tagesdosis von 60–120 mg Salicin.
Sammeln und Anbauen Zur medizinischen Verwendung wird die Rinde des Weidenbaums verwendet. Die Rinde wird im Frühjahr von etwa 2–5 Jahre alten Zweigen des Weidenbaums geschält. Im Frühling lässt sich die Rinde leicht abschälen und ist in bestem Zustand, um sie für Heilzwecke zu verwenden. Die Rinde wird gut getrocknet, zerkleinert und in gut verschlossenen, dunklen Gläsern aufbewahrt. Getrocknete Weidenrinde hat einen typischen aromatischen Geruch und einen bitteren, herben Geschmack. Wissenschaftler haben analysiert, inwieweit der Salicylatgehalt in verschiedenen Weidenarten und zu verschiedenen Jahreszeiten schwankt. Wie Sie der folgenden Tabelle entnehmen können, sind der richtige Erntezeitpunkt und die Weidenart sehr wichtig, damit die Weidenrinde möglichst viel der gewünschten Wirkstoffe enthält.
Einkauf Weidenrinde ist in Form von Kapseln, Tabletten, Pulver, in getrockneter Form bzw. als Tee und
Die Weidenrinde wird am leichtesten im Frühjahr von jungen, etwa 2–5 Jahre alten Zweigen geschält. Wer bisher keine Erfahrungen mit der Zubereitung eines Tees aus Weidenrinde bzw. anderen Rinden hat, kann sich mit diesen Tipps behelfen: Einen Teelöffel der fein zerkleinerten Weidenrinde 1–2 Stunden in 250 ml kaltem Wasser ansetzen und anschließend aufkochen. Danach zugedeckt noch 15 Minuten stehen lassen, abgießen und den frisch zubereiteten Tee nach den Mahlzeiten einnehmen. (In den Anweisungen der Europäischen Arzneimittel-Agentur steht, dass die Weidenrinde in kaltes Wasser gegeben wird, das dann aufgekocht und abgedeckt 15 Minuten sieden gelassen wird.) Täglich 1–2 Tassen davon schluckweise trinken.
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Salix daphnoides
Salix pentandra
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Salix purpurea
Salicingehalt in %
März
Juni
Juli
August
Oktober
Salix daphnoides
6,41
4,71
3
2,59
4,46
Salix pentandra
2,41
1,84
1,80
1,60
2,12
Salix purpurea
4,02
3
2,67
2,58
4,45
Eine Kur mit diesem Tee sollte höchstens 30 Tage lang dauern, danach ist eine Unterbrechung notwendig. Gegen Fieber, Grippe, Kopfschmerzen, Schmerzen und Rheuma werden der oben beschriebene Tee oder aber Kapseln oder Tinkturen mit Silber-Weide eingesetzt.
Wird ein Auszug in Verhältnis 1 : 1 hergestellt, ist er viel stärker. Davon werden dreimal täglich 1–3 ml, also insgesamt 3–9 ml pro Tag eingenommen. (The British Herbal Compendium, Volume 1, 1992) Wen der bittere Geschmack stört, kann dieses Weidenpräparat äußerlich anwenden. Zur Behandlung von Geschwüren und Wunden wird Weidenrinde in Form von Umschlägen empfohlen. Bei rheumatischen Beschwerden kann ein Bad bereitet werden und bei schwitzenden Händen und Füßen oder bei Weißfluss helfen Teilbäder. Eine Salbe mit Weidenrinde eignet sich zum Einreiben der Haut bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie bei oberflächlichen Wunden. Für Umschläge wird ein Tuch in einen Weidenaufguss getaucht und zwei- bis dreimal täglich auf die betreffende Stelle gelegt.
Eine Tinktur wird aus 20 g Weidenrinde hergestellt, die fein geschnitten und in 100 ml 25-prozentigem Ethanol angesetzt wird. Täglich 15–25 ml der Tinktur einnehmen.
Ein Bad wird mit einem etwas stärkeren Aufguss aus 100 g Weidenrinde in einem Liter Wasser bereitet. Der Aufguss sollte 20–30 Minuten ziehen, dann wird er zum Badewasser gegeben.
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Weidenrinde
(Quelle: Foster et. al, 2009; die Tabelle ist in der Monografie der Europäischen Arzneimittel-Agentur veröffentlicht)
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Heilkräuter und Gewürze gegen Schmerzen ...
Damit es leichter und schneller geht
PRISE FÜR PRISE ... WÄCHST EIN BERG HERAN
Das Projekt „Eine Prise“ ist mehr als nur eine Buchreihe. Unsere Bücher entstehen als eines der Instrumente, mit denen wir versuchen, altes Wissen wiederzuerwecken und mit modernen Erkenntnissen über die Kraft natürlicher Lösungen zu verbinden.
Wenn die Gewürze auch Ihre Neugier geweckt haben und das Gefühl, etwas wirklich Bedeutsames zum Greifen nah zu haben, laden wir Sie ein, noch mehr mit uns zu entdecken.
Ihre Bedürfnisse wählen und wie die Wirkung der Gewürze reguliert wird.
Vorträge und Workshops
Möchten Sie selbst Vorträge und Workshops organisieren, Lehrpfade anlegen, die Erkenntnisse über die Kraft der Gewürze verbreiten oder das Buch vertreiben? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht an veranstaltungen@eineprise.eu.
Die Autorinnen halten Vorträge zu vielen Themen rund um die Gewürze. Die aktuellen Termine und einen Veranstaltungskalender finden Sie unter www. eineprise.eu. Bei unseren praktischen Workshops enthüllen wir kleine Geheimnisse, wie Sie den Gewürzen das Beste entlocken, wie Sie das richtige Gewürz für
Unsere kleine Gemeinschaft Die Aktivitäten unseres Projekts können Sie auf
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Vereine und Organisationen, die unser Projekt bei der Verbreitung des Wissens über die Heilkräfte der Gewürze unterstützen möchten, haben folgende Möglichkeiten einer Zusammenarbeit: • Vorträge • Seminare • Spezielles Arbeitsmaterial • Vertrieb der Bücher unter Sonderbedingungen für Vereinsmitglieder
Informationen über unsere Veranstaltungsprogramme und die Konditionen einer Zusammenarbeit erhalten Sie unter veranstaltungen@eineprise.eu.
Zusammenarbeit mit Vereinen und Organisationen In Europa sehen wir uns mit der Situation konfrontiert, dass unsere Generation die letzte sein könnte, die die Heilkraft der Natur kennt und verwendet. Die Erkenntnisse und die Weisheit tausender Generationen möchten wir deshalb erhalten und weitergeben. Eine Gesellschaft ist nicht frei, wenn der Einzelne nicht die Möglichkeit hat, natürliche Heilmethoden kennenzulernen und anzuwenden. Den Heilkräften der Gewürze kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu. So arbeiten wir schon mit Vereinen für traditionelle Medizin, Kräuterkundigen, Vereinen für Permakultur, Biodynamikvereinen, Bio-Bauern, Therapeutenvereinigungen der Naturmedizin usw. zusammen.
Medien Für Medien und interne Vereinszeitschriften schreiben wir gerne individuelle Artikel rund um die Heilkraft der Gewürze. Die Autorinnen stehen auch für Interviews zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen unter info@eineprise.eu.
Newsletter Wir möchten mit Ihnen in Kontakt bleiben! Wenn Sie interessante Neuigkeiten aus der Welt der Gewürze und leckere Rezepte erhalten möchten und immer über aktuelle Veranstaltungen und Vorträge informiert sein wollen, können Sie sich unter www. eineprise.eu zu unserem Newsletter anmelden.
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Prise für Prise ... wächst ein Berg heran
Facebook verfolgen (www.facebook.com/eineprise). Dort freuen wir uns auch über Ihre Fragen zum Thema Gewürze, die wir dann auf unserer Internetseite www.eineprise.eu und in unserem Newsletter veröffentlichen. Dort finden Sie viel Interessantes und Antworten auf bereits gestellte Fragen. Auf unserer Internetseite können Sie sich auch zum Newsletter anmelden.
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DIE TRILOGIE "EINE PRISE" - ALLES WAS SIE ÜBER GEWÜRZE WISSEN MÜSSEN
NUTZEN SIE DIE HEILKRAFT DER GEWÜRZE FÜR MEHR GESUNDHEIT UND ENERGIE
Eine Prise Gesundheit Im ersten Buch Eine Prise Gesundheit werden 30 der wichtigsten Gewürze ganzheitlich und detailliert vorgestellt und ihre Wirkung auf den Stoffwechsel beschrieben (von der Wirkung auf Zähne, Magen, Leber und Gallenblase bis hin zu Problemen, die im Dickdarm entstehen, wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen). Das Buch behandelt auch eingehend die Wirkung von Gewürzen gegen Bakterien und Krebszellen, sowie die aphrodisierende Wirkung der Gewürze.
Im diesem Buch werden Sie weitere 20 sehr starke Gewürze kennenlernen, über die viele Menschen nur wenig wissen (z. B. Schwarzkümmel, Galgant, Kapern, Zitronenverbene, Wermut, Piment, Kreuzkümmel und Safran). Sie werden erfahren, wie Gewürze auch bei Allergien, Arthritis, Rheuma, Gicht, Schmerzen, Hormonproblemen, Sehstörungen und Hautproblemen sowie gegen Helicobacter pylori, verschiedene Viren und Parasiten helfen. Ein eigenes Kapitel ist der Wirkung der Gewürze auf das Nervensystem, das Herz und den Kreislauf gewidmet.
Eine Prise Weisheit
Eine Prise Kreativität
Das zweite Buch Eine Prise Weisheit vertieft Ihr Verständnis, woher die Gewürze eine solche Kraft haben und wie unsere Vorfahren ihr Wissen über die Gewürze ohne moderne wissenschaftliche Hilfsmittel erlangten.
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Es enthüllt Informationen, die bisher einzig bei den Workshops und Seminaren der Autorinnen vermittel wurden. In diesem Buch werden die einzelnen Arbeitsschritte (wie man mit den einzelnen Gewürzen umgeht) detailliert beschrieben. • Wie werden Gewürze im Hinblick auf die Konstitution einer Person oder die momentanen Bedürfnisse ausgewählt? • Wie kann die Kraft der Gewürze durch die richtige Verwendung von Gewürzmischungen vervielfacht werden? • Wie werden unterschiedliche Gewürzmischungen zubereitet und wie sehr dürfen diese verändert und angepasst werden? • Wie stellt man individuelle Gewürzmischungen für bestimmte Beschwerden zusammen? • Wie werden ätherische Öle sicher zur Aromatisierung von Lebensmitteln angewandt? „Eine Prise Kreativität“ kann unabhängig von den anderen beiden Bänden der Trilogie „Eine Prise“ gelesen werden.
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Praktische Tipps zur Anwendung
Leckere Rezepte
Übersichtliche Tabellen
Durch wissenschaftliche Studien belegt
Energetische Wirkung der Gewürze
Der Verbrauch von Schmerzmitteln steigt kontinuierlich an. Wir nehmen sie ein wie Bonbons und erwarten, dass unsere Beschwerden sofort wie weggeblasen sind. Und wenn eine Tablette nicht reicht, dann nehmen wir eben zwei. Aber ist unser Leben wirklich leichter mit Schmerzmitteln? Oder kommen wir vom Regen in die Traufe, wenn die starken Arzneistoffe noch Magen, Leber und Nieren angreifen? Gibt es andere, weniger riskante Lösungen? Natürliche Heilmittel werden zu Unrecht nicht wirklich ernst genommen, denn sie vermögen sehr viel mehr, als wir uns vorstellen können. Wussten Sie ... • dass Arnika und Lorbeer eine mit nichtsteroidalen Antirheumatika vergleichbare schmerzlindernde Wirkung haben? • dass in zahlreichen klinischen Studien belegt wurde, dass hochwertige Beinwellpräparate eine stärkere Wirkung haben als schmerzlindernde Salben mit dem Inhaltsstoff Diclofenac (wie zum Beispiel Voltaren®)? • dass Weidenrinde zwar etwas langsamer wirkt, jedoch den gleichen Effekt erzielt wie synthetische Acetylsalicylsäure und dabei sehr viel magenschonender ist?
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