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Ein Dorf für Menschen mit viel Zeit und wenig Geld
Der einfache Selbstbau muss gefördert werden, gerade in der reichen Schweiz Von Christoph Pfluger
Der Eintrittspreis in die Gesellschaft nach westeuropäischem Zuschnitt ist hoch. Man braucht eine Wohnung und eine anständig bezahlte Arbeit, um Miete oder Zinsen, Krankenkasse, Steuern, Essen, Kleidung und einiges mehr zu bezahlen. Die meisten Jobs sind mit grossem Druck verbunden: Am oberen Ende der Lohnskala sind Anspruch und Verschleiss hoch. Am andern Ende ist die Bezahlung niedrig und die Zukunft kurz. Auch wenn der Staat hilft, kommt man über ein Durchwursteln nicht hinaus.
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Das Haus, die Heimat, die Beschränkung – die sind das Glück und sind die Welt.
Theodor Fontane
Der Mensch hat in dieser Situation drei Optionen:
• Er passt sich an, verinnerlicht den Stress und ersetzt den Sinn des Lebens durch die Annehmlichkeiten der guten Bezahlung.
• Er akzeptiert ein Leben ohne Perspektiven, einen geringen Lohn und eine Existenz am Rande des Mini mums, spart bei der Ernährung und findet Erleuchtung im Schein eines Bildschirms.
• Oder er befreit sich – was Risiko und Anstrengung mit sich bringt.
Immer mehr Menschen verkraften allerdings den Abstieg nicht. Es fehlt ihnen die Kraft, einen schlecht bezahlten Job auszuführen und ein sinnloses Leben auszuhalten. Die Gesellschaft bewahrt sie vor dem Absturz mit Sozialhilfe oder Hartz IV, was nahtlose behördliche Kontrolle und – im Fall der Sozialhilfe nach schweizerischer Machart – Verschuldung bis ans Lebensende bedeutet. (Sozialhilfe ist ihrer Natur nach ein Kredit, der