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Im Würgegriff der neuen Nihilisten

Die Herrschaft des aktuellen Wahnsinns mag erschreckend sein, sie weckt aber auch die Lebenskräfte der normalgebliebenen.

Von Milosz Matuschek

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Wo ist oben, wo ist unten? Wissen wir es noch? Wie erkennen wir es? Unsere Lebenswelt erscheint immer mehr als eine Schneekugel, die heftig durchgeschüttelt und auf dem Kopf stehen gelassen wurde. Wir erleben eine Zeit, in der zunehmend das Gegenteil von dem wahr ist, was einem als wahr angepriesen wird. Das Gute daran: All das ist zunehmend so offensichtlich, dass es kaum noch jemand glaubt. Die Nomenklatura in Medien, Politik und «Wissenschaft» hat die Hosen nicht mehr nur heruntergelassen, sondern gänzlich verloren. Die selbsternannten Kämpfer gegen «Hass und Hetze» predigen davon, wie sie Menschen als Ratten in ihre Löcher zurückprügeln wollen (Tagesschau), Kritiker als unnütze Blinddärme entfernen (ZDF); sie stimmen ein Lob der Spaltung der Gesellschaft an (Die Zeit) oder wollen «Mehr Diktatur wagen» (Süddeutsche Zeitung). Inlandsgeheimdienste beobachten den kritischen Teil der Bevölkerung bei der angeblichen «Delegitimierung des Staates», anstatt diejenigen unter die Lupe zu nehmen, die von innen heraus die Wurzeln unseres Gemeinwesens zersägen.

Gewollte Zerstörung

Die Verkehrung der Wirklichkeit ist kein Beiprodukt, sie ist das Produkt. Genauer gesagt: Das Produkt einer neuer Riege nihilistischer Kräfte, die sich einen Systemumbau von innen, bezahlt durch den Bürger durch Rundfunkzwangsgebühren und Steuergelder auf die woken Regenbogenfahnen geschrieben haben. Dostojewskis Dämonen geistern wieder durch die Welt. Ihr Erkennungszeichen: Sie wollen nie das naheliegende Machbare und Produktive, sondern stets das fernliegende, Utopische, Destruktive. So sind sie nie verantwortlich zu machen, denn das Ziel ist ja noch in weiter Ferne. Diese Nomenklatura des Nihilismus, man findet sie heute unter demokratie­ und volksverachtenden Politikern, bei NGOs und Stiftungen, in staatsnahen ThinkTanks wie dem «Zentrum für liberale Moderne», gekauften Wahrheitsministerien wie dem «Volksverpetzer» sowie unter willfährig­eifrigen Redakteuren.

Diskutieren wir die Probleme auf Höhe der Zeit? Ich meine nicht. Weitläufig wird so getan, als müsste man nur immer wieder darauf hinweisen, dass der Debattenraum verengt wird, Grundrechte zu Privileg ien erklärt werden, die ideologischen Verirrungen ins Kraut schiessen und Lügengebäude als Pseudorealität verkauft werden, damit sich etwas ändert. So wäre es in «normalen Zeiten». Nun sind wir aber in Zeiten der «Neuen Normalität», wie der gesellschaftliche Umbau seit Corona genannt wird. Und in diesen Zeiten muss man davon ausgehen, dass all dies so gewollt ist. Die Beteiligten wissen Bescheid, über das was sie tun. Und sie tun es trotzdem. Dagegen hilft keine Unterschriftenliste oder eine putzige Petition. Sondern nur die ungeschminkte Analyse der Realität und eine Neukalibrierung der eigenen Einstellung zur Welt. Am ehesten wird man der aktuellen Situation gerecht, wenn man sie als eine Form der hybriden Kriegsführung betrachtet, als einen Krieg,

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