BAUKULTUR 4_2016 fassadenBAUKULTUR

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BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

2016

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Schwerpunkt Geb채udeh체lle

M체nsterl채nder AIV Schlaun-Wettbewerb 2016

BAUKULTUR

fassaden


Pole Position Schon heute die Technik von morgen. Mit EN 81-20/50* Sichern Sie sich den entscheidenden Vorsprung und Planungssicherheit. Das spart später Zeit und Kosten.

*Ab 1.9.2017 werden die Normen EN 81-20 und EN 81-50 verbindlich.


editorial

BAUKULTUR 4_2016

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LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, VEREHRTE LESER UND FREUNDE DER BAUKULTUR, diese Ausgabe der BAUKULTUR befasst sich – fast schon traditionell – mit dem Thema Fassaden. Eine Ausgabe im Jahr ist schwerpunktmäßig diesem im engeren Wortsinne offensichtlichen Teil der Architektur gewidmet. Die Gebäudehülle oder auch Haut eines Hauses macht die Wechselwirkungen mit ihrer Umgebung unmittelbar spürbar, und zwar innerhalb wie außerhalb eines Bauwerks. Natürlich muss eine Fassade, die allen technischen und ästhetischen Anforderungen wie Schutz, Transparenz, Energieerzeugung, Smart-Vision oder Schmutzresistenz gerecht werden soll, mit vielerlei Einflüssen professionell umgehen bzw. Antworten liefern können, wenn es um Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Orientierung, mechanische Belastung, Oberflächen- oder Farbdesign geht. Die banale Aussage, das Ganze sei mehr als die Summe seiner Teile, ist auch und gerade mit Blick auf die Gebäudefassaden zutreffend. Fassaden prägen das Antlitz unserer Städte und Gemeinden, Gestaltung und Ästhetik sind also von erstrangiger Bedeutung. Nicht zuletzt soll die Gebäudehülle auch eine Haltung, quasi eine charakterliche Aussage zum jeweiligen Gebäude verdeutlichen. Dem gegenüber treten häufig die konstruktiven Elemente vollständig in den Hintergrund – egal, ob Stahlbeton, Holzständerbauweise oder andere Konstruktionen die Fassade tragen. Während sich viele Anforderungen und Problembereiche zeitgemäßer Fassadengestaltung im Neubaubereich relativ einfach berücksichtigen lassen, wird es im Bestand deutlich schwieriger. Hier ist es nicht selten, dass Fassaden oft selbst mehr Schutz benötigen und verdienen, als sie dem Gebäude und seinen Bewohnern bieten können – identitätsstiftende, stadtbildprägende und denkmalgeschützte Substanz bedürfen unserer besonderen Fürsorge. Neben diesen ästhetischen Aspekten geht es bei dem vielschichtigen Thema der Bestandssanierung und -ertüchtigung vor allem um eine von Einzelaspekten losgelöste Betrachtung der Gesamtsituation. Von den Anforderungen der energetischen Sanierung über den Schutz vor Durchfeuchtung, Rissbildung, Pilz- oder Algenbefall über die Reprofilierung von Fehlstellen bis zu grundlegenden Schäden oder auch Mängeln der Gesamtkonstruktion reicht hier die Palette. Allein in diesen Schlaglichtern wird deutlich, wie vielschichtig das Thema ist. Natürlich können nicht alle Bereiche in einer Ausgabe unserer BAUKULTUR ausreichend beleuchtet werden. Daher freuen wir uns einmal mehr über Anregungen aus den Reihen unserer Leser, die wir dann gerne für unsere fassadenBAUKULTUR im Jahr 2017 mit aufnehmen werden.

Natürlich ist unser Verband aktiv in die derzeitige politische Diskussion um die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) eingebunden. Unter anderem im Rahmen des Berliner Verbändegesprächs diskutieren Kammern, Verbände der planenden und bauenden Berufe sowie die zuständigen Ministerien im Austausch mit der Bundesregierung den aktuellen Stand des von der EU-Kommission angestrengten Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Bundesrepublik Deutschland. Laut EU-Kommission ist die HOAI derzeit nicht vereinbar mit geltendem EU-Recht, insbesondere was die Dienstleistungsfreiheit und -freizügigkeit in Europa angeht. Wir werden hier intensiv am Ball bleiben und Sie auch in der BAUKULTUR zu diesem Thema weiterhin informieren. Aktuelles hierzu wird es auch beim diesjährigen DAI Tag in Aschersleben vom 23.-25.9.2016 geben. Bitte machen Sie bereits heute von der Anmeldemöglichkeit Gebrauch, die Sie zusammen mit dem Programmablauf in diesem Heft auf den Seiten 45/46 finden. Gastgeber in diesem Jahr ist der Architekten- und Ingenieurverein Aschersleben-Staßfurt. Wie jedes Jahr bereiten die Organisatoren vor Ort mit großem Aufwand eine interessante Veranstaltung vor, dieses Jahr unter anderem im Bestehornpark. Diese historische Gebäude- und Parkanlage im Herzen Ascherslebens, der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts, geht auf Europas einstmals größten Papierfabrikanten im 19. Jahrhundert zurück. In der nächsten BAUKULTUR, die den Titel „ascherslebenerBAUKULTUR“ tragen wird, werden wir auch detailliert auf die designierten Träger des Großen DAI Preises für Baukultur 2016 eingehen: Das Architektenpaar Jórunn Ragnarsdóttir und Arno Lederer hat neben einer Vielzahl national und international hochdekorierter Projekte auch den Umbau und die denkmalgerechte Sanierung des Bestehornhauses geplant und begleitet. Für heute wünsche ich Ihnen wie stets eine erkenntnisreiche Lektüre unserer BAUKULTUR. Bitte bleiben Sie dem DAI gewogen und unterstützen Sie uns bei unseren Bestrebungen, für die Interessen der planenden und bauenden Berufe einzutreten. Herzlichst Ihr

Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart DAI Präsident


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DAI in deutschland

BAUKULTUR 4_2016

Kiel

Pinneberg

Bestehornhaus in Aschersleben

DAI Tag 2016 Osnabrück

Der diesjährige DAI Tag findet vom 23.-25.9.2016 in Aschersleben statt. Veranstaltungsort ist das Bestehornhaus, errichtet 2010 nach Plänen des Stuttgarter Büros LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten. Höhepunkt der Veranstaltung wird die Verleihung des Großen DAI Preises 2016 an Arno Lederer und Jórunn Ragnarsdóttir sein. Damit erhält erstmals ein Architektenpaar diese höchste Auszeichnung des Verbandes.

Dortmund

Düsseldorf

Oberhessen

Wiesbaden Aschaffenburg Mainz

Mannheim

Saar

Nürnberg

Folgen Sie dem DAI im Netz: www.dai.org

Freiburg

www.facebook.com/baukultur www.twitter.com/baukultur DAI Mitgliedsverein

https://plus.google.com/ +DaiOrgBaukultur

kein DAI Mitgliedsverein DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe

DAI MITGLIEDSVEREINE AIV Aschaffenburg AIV Aschersleben-Staßfurt AIV Bad Hersfeld AIV Bielefeld AIV Braunschweig AIV Frankfurt AIV Hamburg AIV Hanau AIV Hannover AIV Hildesheim AIV Ulm

AIV Karlsruhe AIV Koblenz AIV KölnBonn AIV Konstanz AIV Magdeburg AIV Marburg AIV Mark-Sauerland AIV Oberhessen AIV Schweinfurt AIV Stuttgart AIV Würzburg

AIV zu Berlin Dortmunder AIV Mittelrheinischer AIV Darmstadt Münchener AIV Münsterländer AIV Oberrheinischer AIV Freiburg Oldenburgischer AIV Ruhrländischer AIV zu Essen Schwäbischer AIV Augsburg


inhalt

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Editorial Prof. Christian Baumgart DAI in Deutschland Inhalt Rubriken Nachrichten Leserbrief Wirtschaft + Recht Kolumne Bundesstiftung Baukultur DAI aktuell Aus dem Präsidium

10–11 10–11

DAI regional Münsterländer AIV: 5. Schlaun-Wettbewerb entschieden

12–27 12–13 14–15 16–17 18–19 20 21 22–23 24 25 26 27

Schwerpunkt: Fassade | Gebäudehülle Regelmäßige Unregelmäßigkeit: Neubau eines Forschungsgebäudes in Bayreuth Verwandlung eines Un-Ortes: Büro- und Betriebsgebäude in Schweinfurt Plastisches Kontinuum: Hörsaal Campus Center in Kassel Virtuoses Spiel: Neubau von zwei Bürogebäuden in Düsseldorf Dunkel getöntes Patchwork: Wohnturm in Hamburg Überdimensionale Komposition: Umbau einer ehemaligen Tuchfabrik in Berlin Kubische Formgebung: Sanierung des Wasser- und Schifffahrtsamts in Kiel Antivilla: Umbau eines Lagergebäudes bei Berlin Verschattung mit Energiespareffekt Modulares Gebäude-Experiment Textile Nähtechniken für den Holzbau

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Advertorials | Anzeigen

45–46 45 46

DAI Tag 2016 Programm Anmeldeformular

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Titel: Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL in Bayreuth (Foto: Yohan Zerhoun)

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Autoren | Vorschau | Impressum


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nachrichten

Verkündigungsbasilika in Nazareth, 2014 (Foto: ©Thomas Struth)

Thomas Struth Nature & Politics Thomas Struth zählt zu den international wichtigen Künstlern seiner Generation. Erstmals sind 35 großformatige Fotografien bis zum 18.9.2016 im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen: Industrielle Produktionsanlagen, Forschungslabore und Operationssäle, aber auch Alltagsarchitekturen. Thomas Struth untersucht in seinen Bildern, wie menschlicher Ehrgeiz und menschliche Vorstellungswelten zu räumlicher, objekthafter Wirklichkeit werden. www.gropiusbau.de Naturkapital Deutschland Die Stadt der Zukunft muss viele Herausforderungen bewältigen. Stadtnatur ist dabei ein wichtiger Baustein. Der dritte Bericht des Projekts „Naturkapital Deutschland – TEEB-DE“ des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung widmet sich diesem Thema unter dem Titel „Ökosystemleistungen in der Stadt – Gesundheit schützen und Lebensqualität erhöhen“. Der Bericht ist online verfügbar. www.naturkapital-teeb.de Klimaneutraler Gebäudebestand Bis zum Jahr 2050, so das Ziel der Bundesregierung, muss der Gebäudebestand nahezu klimaneutral werden. Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt nun, wie der Energiebedarf der Gebäude gesenkt und der benötigte Rest durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Die „Zielbilder“ zeigen, dass klimaneutrale Sanierungen möglich sind und der benötigte Primärenergiebedarf in Gebäuden um 80 % sinken kann. Wichtigste Botschaft: Die Politik muss nun geeignete Maßnahmen ergreifen. www.oeko.de Nullenergie Das von der Universität Bayreuth koordinierte und von der EU geförderte Projekt „InDeWaG“ (Industrial Development of Water Flow Glazing

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Systems) will innovative Gebäudetechnologien so kombinieren, dass erheblich weniger Energie für Heizung, Lüftung und Klimatisierung benötigt wird als bisher. Angestrebt ist die industrielle Fertigung standardisierter Elemente, die gleichermaßen in verschiedenen Klimazonen eingesetzt werden können. In den Gebäudehüllen werden zwei anspruchsvolle Technologien kombiniert: Durch Fluide erwärmte Innenwände (Radiant Interior Walls) reduzieren den Heizwärmebedarf gegen Null. Fluiddurchströmte Glasfassaden-Elemente (Fluid Flow Glazing Façades) verhindern die Aufheizung durch die Sonne. Wasser, das durch Zwischenräume der Verglasung fließt, transportiert die überschüssige Wärme ab. www.indewag.eu Historische Stadtquartiere Die Lebensqualität in einem Stadtquartier lässt sich steigern, wenn Baukunst, Energieeffizienz, regenerative Energieversorgung und kostengünstiges Wohnen zusammenkommen. Forscher der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) zeigen am Beispiel des Plato-Wild-Ensembles,

Plato-Wild-Ensemble in Regensburg (Foto: Annika Zeitler)

einem genossenschaftlichen Wohnquartier aus den 1920er Jahren in Regensburg, wie das funktionieren kann. Der Ansatz war fachübergreifend. Der Leitfaden kann kostenlos angefordert werden unter zb@bbr.bund.de (Stichwort: RENARHIS). www.forschungsinitiative.de Bauen neu denken Das im Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Projekt „C³ – Carbon Concrete Composite“ entwickelt mit über 130 Partnern aus Forschung, Unternehmen und Verbänden einen neuen Materialverbund aus Carbonfasern und Hochleistungsbeton. Carbonbeton ist durch seine Flexibilität und Langlebigkeit eine ressourcenschonende Alternative zu Stahlbeton und spart nicht nur bis zu 50 % Material

Stahl- und Carbon-Bewehrungsstäbe im Vergleich (Foto: filmaton.tv)

ein, sondern eröffnet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, die durch Leichtigkeit und freie Formbarkeit geprägt sind. Im November 2015 wurde das Konsortium mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet. www.bauen-neu-denken.de Fenster und Fassade In Zusammenarbeit mit dem ift Rosenheim bietet die Hochschule Rosenheim das Weiterbildungsprogramm „Fenster und Fassade“ an. Es richtet sich an Absolventen aus den Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Holzbau und Ausbau, Innenausbau, Architektur, Innenarchitektur oder vergleichbaren Fachgebieten. Themen wie Energieeinsparung, Optimierung von Bauteilen für Neu- und Bestandsbauten sowie bauphysikalische Aspekte gehören zu den Lehrinhalten. www.fh-rosenheim.de Sonnenschutz und Lichtlenkung Bei der Raumklimakonzeption und Gestaltung großflächig verglaster Fassaden ist ein funktionstüchtiger Sonnenschutz unerlässlich. Im Seminar „Ausstattung von Fassaden mit Sonnenschutz und Lichtlenkelementen“ am 7.7.2016 am ift Rosenheim wird erläutert, wie diese richtig geplant werden und welche gestalterischen Möglichkeiten sie bieten. www.ift-rosenheim.de Sanierung von Putz und WDVS Fassaden sind wechselnden Beanspruchungen aus Temperatur, Feuchtigkeit, Frost, Salzen und Mikroorganismen ausgesetzt. Witterungsbedingte Abnutzungen führen zu Schäden, die durch Maßnahmen der Instandhaltung behoben werden können. Im Seminar „Putzsanierung/Sanierung von Oberflächen und Schäden an Wärmedämmverbundsystemen“ vom 7.–8.7.2016 bei der Architektenkammer Wiesbaden werden die Ursachen der Schadensentstehung vorgestellt und Maßnahmen zur Behebung und Prävention erläutert. www.akh.de


leserbrief

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rechts In Form von Plakaten dokumentieren die Schüler ihre Projekte

BAUKULTUR MACHT SCHULE Denkmaldetektive und Spurensicherer

Architekt Wolfgang Weise, Mitglied im SAIV Augsburg und DAI Vertreter im Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, ist Initiator des seit Jahren in Bayern erfolgreichen Projekts „Denkmal und Schule“. 75 % aller bayerischen Land- und Stadtkreise haben inzwischen teilgenommen. Nun ist es ihm ein Anliegen, sich bundesweit zu diesem Thema auszutauschen. Als Plattform kann die Zeitschrift BAUKULTUR dienen. In einer eigenen Rubrik können DAI Mitglieder über ihre Aktivitäten berichten und Anregungen geben. Als DAI Vertreter im Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz habe ich mir die Aufgabe gestellt, Experten der praktischen Denkmalpflege – meist Architekten – dafür zu gewinnen, Schülern einer örtlichen Schule ein Baudenkmal, dessen Sanierung sie betreut haben, vorzustellen und als außerschulischen Lernort entdecken zu lassen. Durch die Unterstützung des Kultusministeriums und der Architektenkammer haben in Bayern seit 2007 über 100 Denkmalexperten mit über 100 Lehrkräften aus 75 % der 96 bayerischen Land- und Stadtkreise zusammengearbeitet und über 150 Projekte realisiert. Ähnliche Projekte habe ich in Niedersachsen, Baden-Württemberg (Jürgen Topper, AIV Stuttgart) und Berlin erfolgreich angeregt. Kultus- und Wissenschaftsministerium haben das Standardwerk „Erlebnis Denkmal“ ermöglicht, das der Kastner Verlag in Wolnzach vertreibt.

Um am Projekt „Denkmal und Schule“ teilzunehmen, müssen die Denkmalexperten mindestens drei Doppelstunden mit den Lehrkräften absolvieren. In Bayern erhalten Architekten eine Erfolgsprämie in Höhe von 200 Euro von der Architektenkammer, wenn sie Bild- und Textmaterial für Ausstellungsplakate einreichen. Ich bin der Meinung, dass sich jeder AIV in seiner Region jedes Jahr mindestens an einer Schule in wechselnden Landund Stadtkreisen engagieren sollte, um das Bewusstsein der Schüler für Baukultur zu schärfen. Die Zeitschrift BAUKULTUR steht uns als Forum zum fachlichen Austausch offen. Hier können wir über unsere Projekte berichten und die Umsetzung weiterer Projekte anstoßen. Wolfgang Weise www.denkmalschulen.de

Seit 1906 aus der Bockhorner Privatziegelei Uhlhorn

Bockhorner Klinkerziegelei Uhlhorn GmbH & Co. KG Hauptstraße 34, 26345 Bockhorn-Grabstede, Tel. 04452 / 91 28 -0,

Erlebnis Denkmal Projekte 2015 Das Projekt „Erlebnis Denkmal“ wurde 2006 vom Architekten Wolfgang Weise ins Leben gerufen. Seither fördern die Bayerische Architektenkammer und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst die von Fachleuten unterstützte Beschäftigung mit dem Thema Denkmal im Unterricht. Weitere Informationen: www.byak.de

Himmelfahrtskirche München-Pasing

Schule Klassen Lehrkräfte begleitende Architektin Zeitlicher Umfang Material und Werkzeug

Zielsetzung

Grundschule an der Schäferwiese, München 3a, 3c, 3d, 4d Frau Segmüller, Frau Balogh, Frau Wielinski-Pike, Frau Kandler Dipl.-Ing. Architektin Kerstin Pottkamp 1 Tag Theorie, 2 Tage Praxis (Exkursion und Ausarbeitung) pro Klasse Arbeitsblätter über Denkmale, frühere Arbeitsweisen und Werkzeuge, Messgeräte früher - heute, Forscheraufträge, historische Baupläne und Fotos, Denkmalliste Erleben eines Denkmals mit allen Sinnen, Auseinandersetzung mit Denkmalen und der Arbeit des Architekten

Am Exkursionstag machten sich die Kinder in Form einer Denkmalrallye, ausgerüstet mit Fotoapparat, Messgeräten, Kompass, Schreib- und Zeichenmaterial zu Fuß auf den Weg zur Himmelfahrtskirche in Pasing. Bereits auf dem Weg dorthin wurden viele Denkmale passiert und von den Kindern kritisch beurteilt. Am Ziel angekommen gab es zuerst eine Einführung in die 111-jährige Geschichte der Himmelfahrtskirche. Dann begann die „Forscherarbeit“. Ziel war es, das Gebäude mit allen Sinnen zu erleben und zu erkunden. Hierzu bekamen die Kinder diverse Forscheraufträge, z. B. wurde nach den verwendeten Materialien gefragt, ob es eine Heizung gibt, welche unterschiedlichen Kirchenfenster existieren, auf welchen Wegen man auf die Empore gelangen kann etc. Außerdem wurde das Gebäude sowohl nach historischen als auch nach heutigen Möglichkeiten vermessen. Anhand von alten Fotos konnten die Schüler die Renovierungsarbeiten und die damit verbundenen Veränderungen im und am Gebäude im Laufe der Jahre herausarbeiten. Wer wollte, durfte auch die Kirchenfenster oder Fassaden skizzieren. Die Kirchnerin ermöglichte es uns, auf den Kirchturm zu steigen und die drei Glocken der Kirche aus der Nähe zu betrachten und erklingen zu lassen. Abschließend durften alle Kinder auch noch auf der hochwertigen Klaiss-Orgel spielen und somit auf besondere Weise die Akustik der Kirche erleben. Bevor es wieder zurück in die Schule ging, wurden die Ergebnisse der Forscheraufträge besprochen.


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wirtschaft + recht

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§§ Die in Berlin, Frankfurt, München und Wien ansässige Kanzlei Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft ist Premiumpartner des DAI. Zu ihren bundesweiten Arbeitsschwerpunkten zählen das Immobilien- und Baurecht sowie das Vergaberecht.

NEUES AUS DEM... ...Immobilien- und Baurecht

...Vergaberecht

Überzahlung des Bauunternehmers führt zur Haftung des Architekten

Die Verwendung eigener AGB führt zwingend zum Angebotsausschluss, auch wenn die Vertragsunterlagen bestimmte Auftragsmodalitäten nicht regeln

Im vom OLG Frankfurt entschiedenen Fall (Urteil vom 31.03.2016, Az. 6 U 36/15 – nicht rechtskräftig), beauftragte ein öffentlicher Auftraggeber einen Architekten u. a. mit der Leistungsphase 8 (HOAI). Der Architekt prüfte die Abschlags- und Schlussrechnung des Bauunternehmers. Hierbei berücksichtigte er eine Vorschusszahlung des Auftraggebers sowie einen ausgehandelten Rabatt trotz Kenntnis nicht. Dies führte im Ergebnis zu einer Überzahlung des Bauunternehmers. Da der Auftraggeber sich nicht sicher sein konnte, die Überzahlung vom Bauunternehmen erstattet zu bekommen, erhob er Feststellungsklage gegen den Architekten und beantragte festzustellen, dass dieser verpflichtet ist, eine verbleibende nicht mehr von dem Bauunternehmen zurückgezahlte Überzahlung, gegen Abtretung der Ersatzansprüche gegen das Bauunternehmen, zu erstatten. Mit Erfolg! Das OLG führte in den Entscheidungsgründen zutreffend aus, dass der Architekt seine Pflichten zur ordnungsgemäßen Rechnungsprüfung schuldhaft verletzt habe. Zur ordnungsgemäßen Rechnungsprüfung nach der Leistungsphase 8 gehöre es, dass der Architekt dem Auftraggeber eine Zahlungsempfehlung gibt. Soweit ein Architekt Kenntnis von Vorauszahlungen und/oder Rabatten hat, seien diese bei der Ermittlung des Zahlungsstandes zu berücksichtigen, da andernfalls keine zuverlässige Empfehlung über die Freigabe von Zahlungen möglich sei. Der Einwand des Architekten, den Auftraggeber treffe ein Mitverschulden, überzeugte das Gericht nicht. Es führte aus, dass ein Auftraggeber sich grundsätzlich auf die Angaben des Architekten in der Rechnungsprüfung verlassen könne. Dies gelte vor allem dann, wenn der Architekt seine Zahlungsempfehlungen ohne die Einschränkung eines Vorbehalts eigener Prüfung des Auftraggebers abgibt. In einer solchen Konstellation scheide ein Mitverschulden aus.

Die Bieterin hat sich an einem Vergabeverfahren der öffentlichen Auftraggeberin zur Beschaffung von Abfallsammelfahrzeugen beteiligt. In ihrem Angebot hat sie einen Abschnitt eingefügt, der ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen enthält. Diese enthalten an mehreren Stellen Ergänzungen zu den Regelungen in den Vertragsunterlagen. Die Bieterin beruft sich darauf, dass die Vertragsunterlagen lückenhaft waren und sie daher die Veranlassung sah, diese Lücken durch ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu schließen. Die Vergabekammer Südbayern hat mit Beschluss vom 24.11.2015 (Z3-3-3194-1-51-09/15) entschieden, dass das Angebot der Bieterin wegen Änderung der Vertragsunterlagen zwingend auszuschließen ist. Zur Begründung des Angebotsausschlusses stützt sich die Vergabekammer Südbayern zunächst auf die Rechtsprechung des OLG München (B. v. 21.02.2008 – Verg 1/08), wonach bereits die formelle Einbeziehung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Bieters eine unzulässige Abweichung von den Vertragsunterlagen darstellt. Dabei ist es unerheblich, ob die Allgemeinen Geschäftsbedingungen im Falle eines Vertragsschlusses tatsächlich Anwendung gefunden hätten, da es ein anerkennenswertes Interesse des Auftraggebers ist zu verhindern, dass über die Geltung von Vertragsbedingungen nachträglich Streit entsteht. Weiter stellt die Vergabekammer Südbayern klar, dass ein zwingender Ausschluss wegen Änderung der Vertragsunterlagen durch Einführung eigener AGB auch dann erfolgen muss, wenn die Vertragsunterlagen bestimmte Auftragsmodalitäten nicht oder nur lückenhaft regeln, da in solchen Fällen ergänzend die allgemeinen zivilrechtlichen Regelungen des BGB Anwendung finden.

Um die Gefahr einer eigenen Inanspruchnahme aufgrund einer Überzahlung eines Dritten zu reduzieren, ist Architekten zu empfehlen, bei der Rechnungsprüfung größte Sorgfalt walten zu lassen und die Zahlungsempfehlungen mit einem Vorbehalt eigener Prüfung durch den Auftraggeber zu versehen.

Bieter sollten sich stets bewusst sein, wie wichtig der Abgleich des erstellten Angebotes mit den Vertragsunterlagen ist. Bei einer Änderung und/oder Ergänzung der Vertragsunterlagen ist der Angebotsausschluss vorprogrammiert, da dem Auftraggeber ein Angebot unterbereitet wird, das einen anderen Vertragsinhalt bewirken würde als gewünscht.

Rechtsanwalt Andreas Labicki

Rechtsanwältin Aline Karrakchou, LL.M.

Ansprechpartner Berlin: RA Lars Robbe, Tel.: 030–880331–231, Fax: 030–880331–100, Mail: l.robbe@zl-legal.de, www.zl-legal.de Ansprechpartner München: RA Dr. Ulrich May, Tel.: 089–29050–231, Fax: 089–29050–290, Mail: u.may@zl-legal.de, www.zl-legal.de


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kolumne

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Die Bundesstiftung Baukultur stellt ihre Arbeit vor

BAUKULTURTAGE IN VENEDIG Anlässlich der 15. Architekturbiennale lädt die Bundesstiftung Baukultur vom 19.–22.7.2016 zu ihren Baukulturtagen nach Venedig ein. Auf dem Programm stehen ein internationales Symposium, gemeinsame Ausstellungsbesuche und geführte Stadtrundgänge. Die Bundesstiftung Baukultur fokussiert sich während ihrer Baukulturtage in Venedig vom 19.–22.7.2016 auf die Themen Bauen im Bestand, Umgang mit dem gebauten Erbe und den Chancen der Baukultur im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Kooperationen. Aus Sicht der Bundesstiftung Baukultur liegen hier die überwiegenden und wesentlichen Bauaufgaben der Zukunft und die Erfolgsfaktoren für das Gelingen von Migration – in Stadt und Land! Anlass für die gewählten Themenschwerpunkte sind auch die Beschlüsse des Klimagipfels in Paris, denen zufolge das Thema der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden in Zukunft nochmals an Bedeutung gewinnt. Außerdem ist das 2018 bevorstehende Europäische Kulturerbejahr zum Umgang mit dem gebauten Erbe ein wesentlicher Impuls für eine vorbereitende internationale Diskussion. Dabei gilt es, unseren baulichen Bestand kreativ und gut gestaltet weiter zu entwickeln und ihn für zeitgemäße und dringlich nachgefragte Nutzungen fit zu machen – z. B. auch für gutes, einfaches Wohnen für alle gesellschaftlichen Schichten, alt eingesessene und neu dazukommende Bewohner. Am 19.7.2016 startet die Bundesstiftung Baukultur ihre Baukulturtage in Venedig mit einem konzentrierten, internationalen Erfahrungsaustausch in einem eingeladenen Kreis ausgewählter Baukultur-Akteure. Den Auftakt der öffentlichen Veranstaltungen setzt am 20.7.2016 das internationale Symposium „Stadt weiterbauen – Bestand und gebautes Erbe nutzen“, eine Kooperation mit dem Deutschen Studienzentrum in Venedig. Dabei sind u. a. Giulia Foscari (Architektin und Autorin des Buches „Elements of Venice“), Clemens Kusch (Architekt, cfk architetti),

Sergio Pascolo (Architekt, sergio pascolo architects) und Jörg Haspel (Präsident des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS e.V., Landeskonservator, Landesdenkmalamt Berlin). Das Nachmittagsprogramm führt über einen gemeinsamen Spaziergang zum Dogenpalast. Dort wird die Ausstellung „Venice, the Jews and Europe 1516–2016“ anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Ghettos in Venedig besucht. Am Abend lädt die Bundesstiftung zum Empfang auf der Terrasse des Deutschen Studienzentrums in Venedig. Die Veranstaltung am 21.7.2016 widmet sich „Grenzüberschreitenden Kooperationen als Beitrag zur Stadtentwicklung und Baukultur“ und ist eine Kooperation mit der IBA Parkstad. Veranstaltungsort ist die Fondazione Querini Stampalia, ein umgebauter Palazzo aus dem 16. Jahrhundert, den sowohl seine historischen Räume als auch das architektonische Weiterdenken von Carlo Scarpa, Valeriano Pastor and Mario Botta auszeichnen. Am Vormittag informieren ein Vortrag und ein Rundgang über die Geschichte und Architektur des Gebäudes, insbesondere über die Umbauarbeiten durch Carlo Scarpa (1963). Der Nachmittag steht im Zeichen des internationalen Erfahrungsaustausches mit Beiträgen von u. a. Uli Hellweg (Hellweg Urban Concept, ehemals IBA Hamburg), Jo Coenen (Kurator IBA Parkstad) und Reiner Nagel (Vorstand Bundesstiftung Baukultur) und einer Diskussion. Den Abschluss bilden am 22.7.2016 eine geführte Stadtführung zu „Klassikern“ und „Neuheiten“, die sich als architektonische Eingriffe sensibel in den historischen Bestand einfügen. Alternativ ist eine Führung über das Biennale-Gelände zu den Highlights der Ausstellung wählbar. Ihre Anmeldung ist willkommen unter: www.bundesstiftung-baukultur.de/veranstaltungen/baukulturtage-derbundesstiftung-venedig. Anneke Holz Alle Fotos: © Bundesstiftung Baukultur


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DAI aktuell | DAI regional

BAUKULTUR 4_2016

AUS DEM PRÄSIDIUM DAI Präsidiumssitzung in Berlin Das DAI Präsidium hat sich in seiner letzten Sitzung Ende Mai 2016 intensiv mit dem Thema Integration und ländliche Baukultur auseinandergesetzt. Eine am gleichen Tag erschienene Presseerklärung mit dem Titel „Baukultur und Tourismus“ geht ebenfalls am Rande auf dieses Thema ein. Es ist geplant, zum DAI Tag am 23.–25.9.2016 in Aschersleben eine gleichnamige Erklärung dazu zu erarbeiten. Die Bedeutung der Frage, wie die zu uns kommenden Menschen sinnvoll und zukunftsfähig in die Gesellschaft integriert werden können, kann nicht überschätzt werden. Perspektiven auch in den Nicht-Ballungszentren für die Menschen zu schaffen, muss ein wichtiger Bestandteil des Planens und Bauens in ländlichen Regionen sein. Hier kooperiert der DAI traditionell auch eng mit der Bundesstiftung Baukultur. Dort arbeitet man aktuell an dem nächsten Baukulturbericht, der sich ebenfalls mit diesen Fragestellungen beschäftigen wird.

DAI Tag in Aschersleben Außerdem wurde über den Ablauf des DAI Tages 2016 in Aschersleben gesprochen. Mit Jórunn Ragnarsdóttir und Arno Lederer bekommt erstmalig ein Architektenpaar den Großen DAI Preis für Baukultur. Als Laudator ist Prof. Ralf Niebergall, Präsident der Architektenkammer SachsenAnhalt, angefragt. Das Programm und das Anmeldeformular zum DAI Tag 2016 finden Sie auf den Seiten 45/46 der vorliegenden BAUKULTUR. Darüber hinaus besteht auf der DAI Web-Seite unter www.dai.org die Möglichkeit zur OnlineAnmeldung. Exkursion zur IGA 2017 in Berlin Noch vor der Eröffnung der Internationalen Gartenausstellung 2017 bietet der DAI Anfang 2017 eine eintägige Exkursion zum IGA-Gelände nach Berlin an. Udo Sonnenberg

Münsterländer AIV

5. SCHLAUN-WETTBEWERB ENTSCHIEDEN Eine 10-köpfige Jury unter Vorsitz von Prof. Peter Zlonicky hat am 22.4.2016 in Hamm den 5. Schlaun-Wettbewerb entschieden. 172 interessierte Gruppen von 44 verschiedenen Hochschulen aus dem deutschsprachigen Raum hatten Wettbewerbsunterlagen angefordert. 94 Arbeiten wurden abgegeben. Wettbewerbsthema „Hamm 2040“ In diesem Jahr befasste sich der Schlaun-Wettbewerb mit der Innenstadt von Hamm. Unter dem Thema „Hamm 2040“ sollten städtebauliche perspektivische Visionen entwickelt, eine architektonische Revitalisierung eines Häuserblocks erdacht und eine Brückenkonstruktion über den Kanal und die Lippe entworfen werden. Dabei war es dem Schlaun-Forum wichtig, die Stadt Hamm in ihrem Bemühen um die Entwicklung einer attraktiven Innenstadt zu unterstützen.

einen Kolk im Verlauf des alten Lippebetts zu gestalten. Anzuerkennen ist die damit verbundene Aufwertung der Lagen am nördlichen Rand der Innenstadt, der Gewinn für das Wohnen zwischen Kolk und Lippe und auch für das Allee-Center“, stellte das Preisgericht lobend fest.

Arbeit aus für die „ausgezeichnet konstruktiv überzeugend entwickelten und gestalteten Brücken, die Innenstadt und Lippeaue idealtypisch verbinden. Der Verlauf der Brücken entspricht den wichtigen Wegebeziehungen und fügt sich hervorragend in den Landschaftsraum ein“.

Preise und Anerkennungen Insgesamt wurden 7 Preise und 7 Anerkennungen vergeben. Die Preisverleihung fand am 5.6.2016 im Erbdrostenhof in Münster statt.

Fachbereich Architektur Der 1. Preis im Fachbereich Architektur ging an Eva-Maria Pieper und ThienKim HaVan von der RWTH Aachen. Die Arbeit würdigte das Preisgericht wegen der ausgezeichneten „Gestaltung eines neuen Quartiersmittelpunktes. Sowohl die neue Nutzung des Bunkers wie auch die Übertragung von Grundlinien der Heilig-Geist-Kirche in neue Wohnqualitäten überzeugen.“

Fachbereich Städtebau Der 1. Preis im Fachbereich Städtebau ging an Christian Tautz, Patrick Brink, Jan Eric Fröhlich und Lukas Merkel von der Leibnitz Universität Hannover. „Die Arbeit wird ausgezeichnet für die Idee,

Fachbereich Bauingenieurwesen Im Fachbereich Bauingenieurwesen ging der 1. Preis an Joan Lang von der TU Dresden. Betreut wurde er von Robert Zobel und Oliver Steinbock. Das Preisgericht zeichnete die

Schlaun-Wettbewerb Seit 2011 lobt das Schlaun-Forum e.V. jährlich einen Schlaun-Wettbewerb als Ideen-Wettbewerb aus. Diese ehrenamtliche Initiative will die Baukultur in NRW fördern und „der Bedrohung einer sich verstärkenden Unwirtlichkeit unseres Lebensraumes begegnen“. Gleichzeitig sollen Masterstudenten ab dem 5. Semester sowie junge Absolventen aus den Fachgebieten Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen gefördert werden – interessante Herausforderungen für junge Planer im deutschsprachigen Raum. Für zukunftsorientierte Planungsaufgaben sollen die Teilnehmer einerseits innovative, nachhaltige


DAI regional

BAUKULTUR 4_2016

Lösungen aufzeigen, andererseits mit ihren Ideen in der jeweiligen Stadt helfen, den Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern voranzubringen, um die Stadt für neue Lösungen zu öffnen. Die NRW.BANK und die LVM Versicherung Münster a.G. fördern diese Plattform seit dem 1. Schlaun-Wettbewerb als Instrument zur Förderung von Regionen in NRW und von Nachwuchskräften. Klaus Neuhaus, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK: „Die Strukturentwicklung unseres Landes, Städtebau- und Wohnraumförderung und die Förderung innovativer Ideen sind Teil unseres gesetzlichen Auftrags als Förderbank für NRW. Deshalb unterstützen wir die Schlaun-Wettbewerbe. Denn sie ermöglichen talentierten jungen Stadt- und Landschaftsplanern, Architekten und Ingenieuren, ihre Ideen und Konzepte zur regionalen Strukturentwicklung zu präsentieren“. Darüber hinaus wird der Wettbewerb durch die Stadt Hamm, die WSG Wohnungsbau und Siedlungsgesellschaft, den MAIV Münsterländer Architektenund Ingenieurverein und den DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. gefördert. Volker Busen

rechts oben Den 1. Preis im Fachbereich Städtebau gewannen Christian Tautz, Patrick Brink, Jan Eric Fröhlich und Lukas Merkel von der Leibnitz Universität Hannover

rechts Mitte Den 1. Preis im Fachbereich Architektur gewannen Eva-Maria Pieper und Thien-Kim HaVan von der RWTH Aachen

rechts unten Den 1. Preis im Fachbereich Bauingenieurwesen gewann Joan Lang von der TU Dresden

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fassadenBAUKULTUR

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REGELMÄSSIGE UNREGELMÄSSIGKEIT Neubau eines Forschungsgebäudes in Bayreuth

Am südlichen Stadtrand von Bayreuth wurde im Juli 2015 der Neubau des Fraunhofer-Zentrums für HochtemperaturLeichtbau HTL eingeweiht. Das Forschungsgebäude wurde von der EU, vom Bund und vom Freistaat Bayern mit 20 Mio. Euro finanziert. Es bietet auf einer Nutzfläche von 2.600 m² Platz für 80 Mitarbeiter. Der Entwurf stammt vom Büro kister scheithauer gross architekten und stadtplaner. Hohe Temperaturen – Effiziente Lösungen Das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL forscht an neuen Werkstoffen und Komponenten für den Einsatz bei hohen Temperaturen. Dazu gehören keramische und metallische Bauteile sowie Komposite, die in einer geschlossenen Prozesskette vom Bauteilentwurf über das Materialdesign bis zur Fertigung im Technikumsmaßstab entwickelt werden. Bisher werden in Deutschland mehr als 10 % der Primärenergie für industrielle Wärmebehandlungen verbraucht. Für diese Prozesse energieeffiziente Lösungen zu finden, darin liegt der Forschungsschwerpunkt des Fraunhofer-Zentrums HTL. Städtebauliche Aspekte Das neue Forschungsgebäude befindet sich auf dem Technologiehügel im Bayreuther Stadtteil Wolfsbach. Damit markiert es den südlichen Endpunkt der sog. Technologieachse, an der in den kommenden Jahren gezielt Forschungs- und Wirtschaftsunternehmen angesiedelt werden sollen, um das Profil der Stadt Bayreuth als Wissenschafts- und HightechStandort zu schärfen. Der Neubau besteht aus einem 3-geschossigen langgestreckten Bürotrakt und einem kompakt geplanten Technikum. Im Bürotrakt scheinen die Obergeschosse über dem vollverglasten Erdgeschoss zu schweben, was den Bezug zum Thema Leichtbau herstellt. Fensterbänder versorgen die Büroräume mit ausreichend Tageslicht. Sie ziehen sich im Nordwesten um die Gebäudeecke herum, um die Orientierung des Gebäudes Richtung Bayreuth zu signalisieren. Der Ausblick über die Stadt und in die umgebenden Mittel-

gebirge führt zu einer hohen Identifizierung der aus der Region pendelnden Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz. Weiterhin wird das Gebäude durch die Ausnutzung der Hanglage von der westlich vorbeiführenden Autobahn und von der Bundesstraße sehr gut wahrgenommen. Keramikfassade Bei der Gestaltung des Gebäudes legten die Architekten größten Wert darauf, dass sich die Forschungsinhalte in der Fassade widerspiegeln. So entschieden sie sich für eine hinterlüftete Fassade mit einer Verkleidung aus Keramikplatten. Glasierte Keramik wird bei sehr hohen Temperaturen gebrannt und kann während des Brennprozesses feine Risse ausbilden. Die Folge ist eine engmaschige, unregelmäßige Oberflächenoptik. Dieses herstellungsbedingte Motiv der Craquelébildung setzten die Architekten gestalterisch um. Sie entwarfen insgesamt 6 geometrisch gemusterte Fassadenplatten, die vom Format her identisch sind, jedoch in ihrer grau-weißen Farbigkeit variieren. Diese wurden nach einem vorgegebenen Schema gleichmäßig über die Gesamtfassade verteilt. Auf diese Weise erscheint sie bei ausschnittweiser Betrachtung zwar unregelmäßig, insgesamt aber ergibt sich ein ruhiges harmonisches Fassadenbild. Die Fassadenplatten ziehen sich sowohl über den Bürotrakt als auch über das Technikum, sodass die beiden Nutzungsbereiche nach außen hin optisch zusammengebunden werden. Im Technikum bestimmte die Fassadenstruktur sogar die Form der Fenster. Die großformatigen Trapezfenster verleihen nicht nur der Fassade ihre charakteristische Ausprägung. Mit ihrer soliden konstruktiven Schwere sorgen die


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links Die Fassadenstruktur bestimmte sogar die Form der trapezförmigen Fenster im Technikum

bodentiefen Fenster auch in den dahinter liegenden 9 m hohen Technikumshallen für stimmige Raumproportionen und ein angenehmes Arbeitsklima mit einem hohen Bezug zum Außenraum. Verglasung Das Fassadensystem im Technikum besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Festverglasung. Im Scheibenzwischenraum sind zur Tageslichtlenkung feststehende, dreidimensional geformte Stahllamellen integriert, die eine indirekte Beleuchtung zur Raumdecke bei partieller Durchsicht gewähren. Die Lamellen reflektieren einen Großteil der solaren Strahlung nach außen und schützen dadurch den Innenraum vor direkter Sonneneinstrahlung. Im Sommer verringern sich durch den deutlich reduzierten Wärmeeintrag ins Gebäude außerdem die Kühllasten. Die Fenster im Bürotrakt sind mit einer Zweifach-Sonnenschutz-Isolierverglasung ausgestattet. Der Wärmedurchgangskoeffizient beträgt U < 1,1 W/m²K, der Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung liegt bei g < 0,27. Komfortabel sind auch hier die Sonnenschutzlamellen, die aus gerollten Edelstahlhohlprofilen bestehen. Sie sind so geformt, dass sie bei einem Sonnenstand von 20 Grad über dem Horizont die direkte Sonneneinstrahlung ausblenden. Dadurch heizen sich die Räume nicht so stark auf und sind trotzdem hell. Auch sind die Abstände zwischen den Profilen so bemessen, dass die Aussicht kaum eingeschränkt ist. Ein für den exponierten Standort wichtiges Kriterium war auch, dass der Sonnenschutz hohen Windgeschwindigkeiten standhält. Gebäudetechnik Die Verbesserung der Energieeffizienz bei industriellen Wärmebehandlungsprozessen ist das zentrale Thema des HTL. Entsprechend galt es, auch innerhalb der Gebäudetechnik energieeffiziente Lösungen umzusetzen. So erfolgt die Versorgung des Gebäudes mit Wärmeenergie über ein Brennwert-Blockheizkraftwerk zur Grundlastabdeckung in Verbindung mit einem Brennwert-Heizkessel zur Spitzenlastabdeckung. Ein Pufferspeicher erhöht die Vollbenutzungsstunden des BHKWs, worüber die Lüftungsgeräte im Technikum, die in den Büroräumen integrierte Bauteilaktivierung, die statischen Heizflächen und die Fußbodenheizung im Foyer versorgt werden. Über einen 60 m langen Erdwärmetauscher wird im Winter die Außenluft für die Lüftungsanlage vorerwärmt und im Sommer vorgekühlt. Im Sommer übernimmt Photovoltaik den Betrieb der Kompressionskältemaschine zur Klimatisierung der Laborflächen und zur Kühlung der wissenschaftlichen Geräte. Mit diesen Maßnahmen erfüllt das Technikkonzept die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Susanne Kuballa Alle Fotos: Yohan Zerdoun

Die Keramikfassade verweist bereits aus der Ferne auf die Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer-Zentrums HTL

Räumliche Leichtigkeit prägt das vollverglaste Foyer im Erdgeschoss des Bürotrakts

In den Technikumshallen stellen die bodentiefen Fenster einen Bezug zum Außenraum her

PROJEKTDATEN Bauherr: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München Nutzer: Fraunhofer-Zentrum HTL, Bayreuth Planung: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Leipzig/Köln TGA-Planung: ZWP Ingenieur-AG, Dresden Laborplanung: AJZ Engineering GmbH, Jena Tragwerksplanung: Suess-Staller-Schmitt Ingenieure GmbH, Gräfelfing Fassade: AS Fassaden GmbH, Gars-Bahnhof Verglasung: Semcoglas Glastechnik Sennfeld GmbH Verglasung Technikum: Okalux GmbH, Marktheidenfeld


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VERWANDLUNG EINES UN-ORTES

oben Korrodierte Stahlplatten legen sich wie eine zweite Haut um das Gebäude

Büro- und Betriebsgebäude in Schweinfurt

Für den Neubau der Firmenzentrale eines Altmetallhändlers im Schweinfurter Hafen wählten Schlicht Lamprecht Architekten als robuste Hülle das naheliegende Material: Cortenstahl. Im profanen Umfeld eines Gewerbegebietes präsentiert sich das relativ kleine Gebäude in markantem Rostrot ausgesprochen selbstbewusst. Betriebsames Treiben Lastwägen überqueren donnernd das Gelände, Metallschrott türmt sich bergeweise, Lärm und Staub prägen die Atmosphäre. Innerhalb dieses betriebsintensiven Treibens wünschte sich eine Unternehmerfamilie ein Büro- und Betriebsgebäude, in dem in Ruhe gearbeitet, organisiert, miteinander kommuniziert werden kann, einen Ort, der das Geschäftsfeld selbstverständlich widerspiegeln sollte. Auf dem Betriebsgelände wird Altmetall angenommen, sortiert, an Stahlwerke und Gießereien abgegeben. Alle Funktionen des Betriebsablaufes sind hier vereint. Rau und ruhig Der Neubau zeigt sich ruhig und zugleich wehrhaft. Cortenstahl in 3 mm dicken Platten als robustes Material der Hülle widersteht den äußeren Einflüssen auf dem Hof. Kreisrunde Ausstanzungen mit kleinen Zacken stellen in der Fassade den Bezug zur Arbeit des Unternehmens her, das Ausstanzreste recycelt. Zweifach verglaste Fenster bringen die erwünschte Ruhe. Als Herzstück überrascht der ruhige Innenhof, zu dem sich alle Büro- und Aufenthaltsräume orientieren. Im Gegensatz zum rauen Stahl prägen hier warme und natürliche Materialien die Oberflächen. BDA Preis Bayern 2016 Der Bau wurde mit dem BDA Preis Bayern 2016 ausgezeichnet. Die Jury würdigte u. a. das erstaunlich komplexe Raumprogramm des in seinem Umfeld eher winzig wirkenden Gebäudes. Es waren mehrere psychologische und damit auch organisatorische Aspekte zu beachten: Sichtkontakt zum Arbeitshof und zum Verarbeitungsbereich, Zonen der Stille im lärmstarken Tagesbetrieb und die enge Verbundenheit der Firmenleitung zu den Mitarbeitern. Das Gebäude organisiert sich mit gläsernen Innenseiten um einen stillen Hof, der mit Holzlamellen und geduckten Pflanzen im Kies die Anmutung eines Zengartens entfaltet. Die

Innenorientierung durch raumhohe Fensterfronten erlaubt den ständigen Sichtkontakt zwischen den verschiedenen Arbeits- und Pausenbereichen. Das massive Gebäude mit seinem hermetischen Auftritt präsentiert sich in allen Arbeitsbereichen überraschend hell. Das gilt besonders für den Besprechungsraum im 2. Obergeschoss, der nach drei Richtungen einen Blick über das Schweinfurter Industriegebiet erlaubt und den Zugang zum begehbaren Dach ermöglicht. Die freundliche Atmosphäre bekommt ihre individuelle Prägung durch die kreisrunden Lichtfilter mit ihren 4 kleinen Zacken, die einer häufig eingelieferten Stanzform der Autozulieferer entspricht. Wenn man dieses sehr persönliche und kommunikative Gebäude „Rostlaube“ nennt, dann ist das ein aufrichtiges Kompliment für die poetische Verbindung von Schrott und Idyll. Theodor-Fischer-Preis 2015 Der Bau wurde auch mit dem Theodor-Fischer-Preis 2015 ausgezeichnet. Laut Juryurteil weist das Projekt eine bemerkenswert hohe Durcharbeitungsqualität auf von der städtebaulichen Setzung auf dem Grundstück über die Baukörperfigur, die innere Strukturierung, die Fassadengestaltung und -gliederung bis hin zu den Details des Innenausbaus. Entstanden sind dabei atmosphärisch dichte Räume, die die zunächst unwirtlich erscheinende Umgebung aus Schrottmaterial, Betriebsverkehr, Betriebsmaschinen und umgebenden Großindustrieflächen zu verwandeln vermögen. Nach außen wird ein Zeichen über die Bedeutung guter Formgebung in der Arbeitswelt gesetzt, das identitätsbildend für Kunden und Mitarbeiter des Betriebes wirkt. Nach innen entstehen gut strukturierte, transparente Raumfolgen mit ruhigen Büroräumen und Rückzugsflächen, die einen Gegenpol zu Hektik und Lärm der Arbeitsumgebung anbieten. Die hohe Raumqualität der Innenräume kommt nicht nur den Büros der Firmenleitung zugute, sondern in gleichem Maße auch den Betriebsräumen der Mitarbeiter.


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oben Die Raumwirkung im Foyer ist von der ruhigen Atmosphäre des angrenzenden Innenhofs geprägt

oben Die Materialität und die offene Stellung der Lärchenholzbretter mit ihrer hinterlegten Dämmung tragen zur Ruhe im Innenhof bei

Für das Engagement zur hochwertigen Bauinvestition im betrieblichen Bereich, den Mut zur ungewöhnlichen, aber schlüssigen Materialwahl und die Fürsorge zur Herstellung einer humanen Arbeitswelt ist die Leistung des Bauherrn besonders herauszustreichen. In einer in der Regel durch wirtschaftliche Zwänge bestimmten Arbeitswelt stellt das Betriebsgebäude ein herausragendes, vielschichtig überzeugendes und beispielgebendes Projekt dar. Eine häufig leider vernachlässigte Gebäudegattung wird hier zum Ausgangs-

punkt für ein funktionelles wie poetisch schönes Haus. Mit der Verwandlung eines „Un-Ortes“ in ein Stück Lebenswelt zeigen Architekten und Bauherr die Kraft und die Möglichkeiten von guter Architektur auf. Das „Haus eines Schrotthändlers“ braucht keinen Vergleich mit der anspruchsvollen Architektur im Stadtgebiet zu scheuen. red. Alle Fotos: Stefan Meyer

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Das Zusammenspiel von Licht und Form

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Die Ästhetik der Leichtigkeit


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PLASTISCHES KONTINUUM Hörsaal Campus Center in Kassel

Das 2015 fertig gestellte Hörsaal Campus Center der Universität Kassel nach Plänen von raumzeit architekten bildet zusammen mit der Mensa den funktionalen Kern des gesamten Areals. Präzise angeordnete und lebhaft reflektierende Aluminiumtafeln bekleiden das kompakte Gebäudevolumen mit markanten Vor- und Rücksprüngen. Im Verlauf der ansteigenden Hörsäle macht die Fassade die Schnittgestalt der beiden Längsseiten erlebbar. Städtebauliche Aspekte Der städtebauliche Rahmenplan für die Campuserweiterung ist Ergebnis eines Wettbewerbs aus dem Jahr 2008, bei dem das Berliner Büro raumzeit architekten gemeinsam mit K1 Landschaftsarchitekten mit dem 1. Preis ausgezeichnet worden ist. Das Konzept der „Bildungslandschaft zwischen Stadt und Park“ entwickelt ein dichtes und differenziertes Gefüge von Baukörpern und Außenräumen mit deutlichen Raumkanten zu den Wegen und zum Park hin. Das trapezförmige Grundstück des Hörsaal Campus Centers wird im Norden von der Moritzstraße und im Süden von der Arnold BodeStraße, einer campusinternen Erschließung, begrenzt. Entlang der Ost- und Westseite verlaufen die Wege in den nördlichen Campus. Die polygonale Gebäudekontur, wie sie im nördlichen Campus als städtebauliche Setzung vorkommt, wird hier durch den Kontext nahegelegt.

Großzügige Foyerflächen Es waren 6 Hörsäle in gestaffelten Größen mit insgesamt ca. 2.400 Plätzen erforderlich. Außerdem gibt es 6 Seminarräume für insgesamt 300 Personen. Mit dem neuen Hörsaal Campus Center ergab sich erstmals die Möglichkeit, einen großzügig dimensionierten Innenraum im Zentrum des Campus anzubieten, der durch seine Lage ständig belebt wird und der außerdem als ein den großen Hörsälen vorgelagerter Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Für die beiden größten Hörsäle im Erdbzw. Untergeschoss wird das Foyer zum Vorbereich der oberen Zugänge. Gleichzeitig soll eine vertikale Dimension eröffnet werden, um die Flächen mittels Oberlicht zu belichten und den Durchblick über die Ebenen hinweg zu öffnen: Zum eigentlichen Campus Center im 3. Obergeschoss wird schon beim Eintritt in das Gebäude eine Sichtverbindung hergestellt.

Mit der Entscheidung, den polygonalen Baukörper als Atriumtyp zu interpretieren, und mit der Positionierung der beiden größten Hörsäle drehsymmetrisch zur diagonalen Durchwegung im Erdgeschoss sind zwei wesentliche Entwurfsentscheidungen bezüglich der Grundrissbildung fixiert. Plastische Fassaden In den Nord- und Südfassaden zeigen sich die Hörsäle mit großen Glasflächen und ansteigenden Ebenen. Die Verglasungen setzen Innen und Außen in Bezug und lassen die Nutzung des Gebäudes erkennbar werden. Die Fassade zeigt sich als Relief. Durch die Einwärtsneigung der Flächen wird dem kompakten Baukörper seine Schwere genommen: Obwohl die opaken Außenwände überwiegen, wirkt das Gebäude nicht geschlossen, da die Neigung der Flächen die mögliche Frontalität geschlossener Wandflächen bricht. Die opaken Abschnitte


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links Das Hörsaal Campus Center in Kassel wurde mit dem Deutschen Fassadenpreis für VHF 2015 ausgezeichnet (Fotos: Werner Hutmacher)

werden so optisch mit den verglasten Flächen zusammengezogen. Es entsteht ein plastisches Kontinuum, in dem die Reflexionen des Glases und das Schimmern der Aluminiumflächen zusammenspielen. Die geneigten Bodenflächen der Hörsäle und die ihnen folgenden Verglasungen boten besondere gestalterische Möglichkeiten. Die facettierten, nach innen geneigten Flächen, die die Hörsaalfenster rahmen, eröffnen ein Spiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen wahrgenommener und realer Tiefe, das auf die städtebauliche Position des Baukörpers und seine Funktion als Platzwand hin ausgerichtet ist. Die Detaillierung der Fassade unterstützt diesen Eindruck der Oberflächenkontinuität. Die Bekleidung der vorgehängten hinterlüfteten Fassade besteht aus großformatigen, 4 mm starken, eloxierten Aluminiumtafeln mit unsichtbarer Befestigung, die auch für die Sohlbänke, Attiken, Rücksprünge und Untersichten verwendet wurde. Das Relief der Fassade behält durch das homogene Material und die Präzision der Kanten seinen Abstraktionsgrad.

Die Fassadenbekleidung besteht aus eloxierten Aluminiumtafeln mit unsichtbarer Befestigung

Die kleinteiligen Büros mit ihren opaken Brüstungen werden zu größeren Einheiten zusammengefasst, sodass auch hier geschosshohe Formate entstehen. Die Öffnungselemente sind immer opak ausgeführt und in flächige Elemente eingebunden. Die je nach Hörsaal unterschiedlich farbigen Verdunklungsvorhänge werden hinter dem Glas erkennbar. Die Erscheinung des Gebäudes lebt somit auch aus dem Kontrast der farblich neutralen Fassade mit den stark farbigen Innenräumen. Raumwirkung im Atrium Innerhalb der polygonalen Grundrisskontur laufen zwei geometrische Bezugssysteme jeweils parallel zur Nord- und Südfassade und treffen im westlichen Bereich des Foyers in einem Winkel von 25,5 Grad aufeinander. Beim Blick durch das Atrium von Südosten nach Westen laufen folglich die Linien an einem konkret im Gebäude liegenden Punkt zusammen, wodurch die natürliche Perspektive verstärkt wird.

links Die facettierten, nach innen geneigten Flächen eröffnen ein Spiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität

Beim Eintritt in das Gebäude lassen sich die realen Dimensionen des Atriums und einzelner Elemente wie der Unterzüge nur schwer einschätzen. Der Raum wirkt durch die künstliche Perspektive größer, als er ist. Die Haupterschließung folgt dem Tiefensog der verstärkten Perspektive, durchmisst den Raum diagonal und stößt in einer Richtung vom Erdgeschoss bis zur Loggia an der Westseite des 2. Obergeschosses vor. Zweigt man im 1. Obergeschoss von dieser Richtung ab, so gelangt man im Uhrzeigersinn laufend zu dreien der kleineren Hörsäle. Eine alternative Wegeführung in der Nordostecke des Atriums schafft kurze Verbindungen zwischen den Ebenen. Die Verschneidungen nicht-orthogonaler Flächen, an der Fassade als trompe-l’oeil-Effekte in einer „ZweieinhalbDimensionalität“ entwickelt, werden im Inneren räumlich entfaltet: Die jenseits der Orthogonalität möglichen räumlichen Verschränkungen der Ebenen im mehrgeschossigen Atrium erzeugen einen Raum, der sich erst in der Bewegung erschließt. Neugier und Lust auf Komplexität werden durch den Raum aktiv engagiert. Jan Läufer Gunnar Tausch Friedrich Tuczek


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links Eine massive Box aus Cortenstahl, die sich an der Farbigkeit des Klinkers orientiert, erweitert das historische Saarhaus um zwei Geschosse

VIRTUOSES SPIEL

Neubau von zwei Bürogebäuden in Düsseldorf Auf einem Grundstück der ehemaligen Ulanenkaserne im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf steht das Gebäudeensemble Clara und Robert von sop architekten. Das matt glänzende Material der Fassade verleiht ihr eine dezente Spiegelung, die wechselnde Lichtverhältnisse aufnimmt und so unzählige unterschiedliche Stimmungen auf das Gebäude projiziert. Historie und Moderne Die um 1890 errichtete, wilhelminische Kasernenanlage, die zu den größten erhaltenen Kasernements im Rheinland zählt, wurde nach aufwendiger Sanierung und Erweiterung zu neuem Leben erweckt. Auch das 2015 fertig gestellte Ensemble Clara und Robert knüpft an die Architekturgeschichte des Standorts an. So stellt der Gebäudekomplex durch den Erhalt des ausdrucksstarken Saarhauses, das in den

Neubau Robert integriert wurde, die Verbindung zur ehemaligen Anlage wieder her. Clara hat eine freie Auskragung über 4 Etagen, die aus der Fassade aus gebürstetem Aluminium herausragt. Namens- und Ideengeber für die beiden miteinander verzahnten Winkelbauten, die über eine vermietbare Fläche von rund 16.800 m2 verfügen, ist das Komponistenpaar Clara und Robert Schumann, das Mitte des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf lebte.

Aluminium, Klinker und Glas Die mit vertikalen Schlitzen versehene Gebäudehülle erinnert an alte Musiklochplatten, die um die Jahrhundertwende als Tonträger für mechanische Musikinstrumente eingesetzt wurden. In den Schlitzen liegen Fenster, die teilweise übereinander angeordnet sind. Die Geschossdecken sind mit passenden Brüstungsgläsern verkleidet, um die Verglasung optisch nicht zu unterbrechen. Die weithin sichtbare, gelbe Klinkerfassade des historischen Saarhauses wird von der auskragenden Gebäudehülle des Neubaus Robert eingerahmt. Eine massive Cortenstahl-Box, die sich an der Farbgebung des alten Klinkers orientiert, erweitert den Altbau kontrastvoll um zwei Etagen und schafft so eine architektonische Beziehung zum neuen Komplex. Die dadurch entstandene Flachdachkonstruktion bietet Platz für Dachterrassen.

links Die Fassaden aus NaturAluminium stehen im Dialog zur gelben Klinkerfassade des historischen Saarhauses


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Durch die matt glänzende Oberfläche des Naturaluminiums entsteht auf den Fassaden eine dezente Spiegelung

Die vertikalen Fensterschlitze sind in ihrer Ausformung und Anordnung eine Reminiszenz an historische Musiklochplatten

Treppenhaus im Neubau Robert

Die Haupteingangsbereiche sind mit einer großzügigen Glasfassade versehen. Alle Fensteranlagen verfügen über einen außenliegenden Sonnenschutz.

Im Dialog Im spannungsvollen Dialog zum hellen Natur-Aluminium steht die gelbe Klinkerfassade des historischen Saarhauses. Die denkmalgeschützte Fassade wurde teils instandgesetzt und gereinigt. Andere Bereiche wurden mit neuen Ziegeln wieder hergestellt und als Verblendfassade vor eine Betonschale gesetzt.

Open-Space-Flächen. Einige der Konferenz- und Eingangsbereiche wurden darüber hinaus innenarchitektonisch geplant. Die beiden Gebäude sind über die Untergeschosse miteinander verbunden und werden als Technik- und Lagerflächen sowie als Tiefgarage mit rund 300 Stellplätzen genutzt. Die Außenanlagen sind intensiv begrünt und schaffen Platz für durchgängig gepflasterte Durchlässe und großzügige Vorfahrten. Der alte Baumbestand, der erhalten bleiben konnte, wurde in Grüninseln integriert und unterstreicht die Historie des Standorts.

Durchbrochene Fassade Im Gegensatz zu den klar strukturierten, verglasten Stirnseiten erzeugt die unregelmäßig durchbrochene, aber dennoch strenge Fassade der Längsseiten eine spannungsvolle Komposition. Der Entwurfsidee folgt auch die Materialität der einschaligen Fensterfassade aus Natur-Aluminium. Durch die matt glänzende Oberfläche entsteht eine dezente Spiegelung, die die Fassade auf wechselnde Lichtverhältnisse reagieren lässt. Im Wechsel der Tageszeiten entstehen so unterschiedlichste Stimmungen.

Flexible Nutzung Beide Bürogebäude haben eine flexible Grundriss-Struktur, die die Integration von unterschiedlich großen Mieteinheiten garantiert. Der Bürobereich ist in allen 7 Etagen variabel aufteilbar und ermöglicht alle erdenklichen Einrichtungsformen, von Einzel- und Gruppenbüros über Kombizonen bis hin zu

Lana Slapa Alle Fotos: © sop architekten, krischerfotografie

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oben Beim Deutschen Fassadenpreis für VHF 2015 erhielt der Cinnamon Turm in Hamburg eine Anerkennung (Fotos: Christian Richters) links Im Erdgeschoss, auf PiazzaEbene, entstand eine rund 300 m2 große Ladenfläche

DUNKEL GETÖNTES PATCHWORK Wohnturm in Hamburg

Der Cinnamon Turm wurde als freistehender Campanile erdacht. Ein Pin auf einer Piazza war die Vision des 2006 prämierten Beitrags von BOLLES+WILSON im Wettbewerb für das Areal „Altes Hafenamt“ in Hamburg. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts (Pavillon) erfolgte 2008, des zweiten (Wohnturm) 2015 und des dritten (Hafenamt) 2016. Gebaute Schlankheit Ein Turm war nicht Teil des Wettbewerbsprogramms, aber die Jury hatte erkannt, dass ein Turm die öffentlichen Funktionen um das einzige zwischen den Megablocks des Überseequartiers verbliebene historische Gebäude verankern und sichtbar machen konnte. Als Typus eines Campanile war seine Schlankheit ein wichtiges Thema. Sie konnte über die 8 Jahre seiner Entstehung erhalten werden, sogar als kurz nach dem Wettbewerbsverfahren die Funktion in Richtung Wohnen mutiert war. Im Grundriss misst der Turm 13 x 16 m, nach oben wird er noch schlanker. Die Höhe beträgt 56 m. Effiziente Wohnnutzung Die Frage, wie solch ein dünner Turm effizient genutzt werden kann, wurde mit sog. Duplex-Apartments beantwortet. Nach einer präzisen Marktanalyse waren zunächst ein dreigeschossiges Triplex-Apartment an der Spitze und einige eingeschossige Apartments auf den unteren Geschossen vorgesehen. Entstanden sind schließlich 10 Wohnungen, davon 4 mit je 130 m2, 5 mit 185 m2 und 1 mit 300 m2 Wohnfläche. Insgesamt beträgt die Bruttogeschossfläche ca. 4.300 m2.

Spektakulärer Blick Bodentiefe Fenster erlauben freie Sicht auf die Stadt und die ankommenden Kreuzfahrtschiffe. Die Reinigungsmöglichkeit sämtlicher Fenster von innen – der spektakuläre Blick auf die Elbphilharmonie soll nicht durch schmutzige Fenster beeinträchtigt sein – war ebenso Teil der Planungsaufgabe wie ein Sicherheitstreppenhaus. Die strengen Hochhausrichtlinien erforderten den Bau von Fluchtwegen auf jedem Geschoss. Opulente Farbnuancen Die Fassadenpaneele aus eloxiertem Aluminium in unterschiedlich dunklen Rottönen formen ein ähnliches Patchwork wie das des Pavillons von BOLLES+WILSON, der als erster Bauabschnitt des Ensembles 2008 realisiert worden ist. Die Aluminiumpaneele nehmen in direktem Sonnenlicht opulente farbige Nuancen an und haben im Schatten eine warme und eher ernste Kolorierung. Das Gebäude ändert seinen Charakter bei unterschiedlichem Lichteinfall und bildet zugleich eine neue Figur in der Hamburger Skyline. Julia B. Bolles-Wilson


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oben und rechts Die leuchtenden „Fäden“ scheinen sich auf der hochglänzenden Fassade zu bewegen (Foto oben: Lev Chestakov, Foto rechts: Greg Bannan)

ÜBERDIMENSIONALE KOMPOSITION Umbau einer ehemaligen Tuchfabrik in Berlin

Der Umbau der ehemaligen Tuchfabrik in Berlin nach Plänen des Architekturbüros Sergei Tchoban, nps tchoban voss GmbH & Co. KG, ist abgeschlossen. Bevor der Besucher das Gebäude betritt, macht er einen Schritt in die Geschichte: Übergroße, farbig-leuchtende „Fäden“ ziehen sich an der neuen Fassade entlang und verweben sich ineinander. Bauliche Geschichte Bauherr des 1966 errichteten Industriebaus war die Tuchfabrik Marggraf. Sie diente bis zu ihrer Schließung der Stoffherstellung. Das Vorderhaus, in dem ehemals die Verwaltung untergebracht war, besteht samt Haupteingang aus tragenden Wänden mit verputzter Lochfassade. Das Produktionsgebäude, in dem sich die Weberei, die Strickerei und Lager befanden, besteht aus einer tragenden Stahlbeton-Karkasse mit hinterlüfteter Bandfassade, verkleidet mit Eternitplatten. Im Zuge des Umbaus wurden die asbesthaltigen Paneele abgebaut und entsorgt. Es wurden weder Bauteile entkernt noch abgerissen. Alle tragenden Konstruktionen blieben bestehen. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz. Sanierungsplanung Die Architekten folgten der ursprünglichen Nutzung gedanklich und entschieden sich, die Historie in der neuen Fassade aufleben zu lassen. Im Rahmen des Umbaus wurden Bürohaus und Produktionsgebäude miteinander verknüpft. Die Höhenunterschiede konnten über abgeschrägte Stürze und Fensterbänke ausgeglichen werden. Die Fassade des Bürogebäudes mit seiner Lochfassade hat eine gewebeartige Struktur erhalten, deren horizontale „Fäden“ in die Bandfassade des Produktionsgebäudes nahtlos übergehen. Leuchtende Fäden Die „Fäden“ wurden als durchgehendes Muster entworfen und sollten sowohl horizontal als auch vertikal an der Oberfläche verlaufen und sich ineinander verweben. Die Herstellung und der Aufbau der Fassade erforderten eine äußerst präzise Herangehensweise. Eine Besonderheit dabei stellte

die bauliche Umsetzung dar: Da der Bestand nur geringe zusätzliche Lasten aufnehmen konnte, wurden AluminiumSandwichplatten mit Alu-Wellblechkern auf einer Unterkonstruktion angebracht. Die Aluminiumpaneele sind mit einem Gewicht von 5,7 kg/m² ultraleicht und haben eine ideale, plane Oberfläche. Anschließend wurden die Paneele digital in Hochglanzoptik bedruckt. Den Digitaldruck für die Gesamtfläche von 1500 m2 führte die niederländische Firma Euramax durch. Die überdimensionale Komposition ließ jede der 440 Platten zu einem Unikat mit eigener Identifikationsnummer und fest zugewiesenem Platz werden. Eingangsbereich Der ursprüngliche Eingang bestand aus unterschiedlich hohen Eingangstüren, der zu einer großzügigen Eingangszone erweitert wurde. Sie reicht über zwei Geschosse und wird durch zwei Lichtsäulen gegliedert. Mit der Installation des avantgardistischen Rodtschenko-Schriftzuges, der einen Bezug zum konstruktivistischen Erscheinungsbild des Gebäudes herstellt, wird das Projekt komplettiert. Nachhaltige Sanierung Die Haltung der Architekten zum Umbau war, so nachhaltig wie möglich zu agieren, d. h. so viel wie möglich zu erhalten und die Eingriffe in die Bausubstanz zu minimieren. Das Ziel bestand auch darin, dem Gebäude eine neue Haltung zu verleihen und es im städtebaulichen Zusammenhang zu akzentuieren. In der umgebauten Tuchfabrik hat nun eine große Bandbreite unterschiedlicher Nutzungen ihren neuen Sitz gefunden. Polina Goldberg


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KUBISCHE FORMGEBUNG

Sanierung und Erweiterung des Wasser- und Schifffahrtsamts in Kiel Auf der an den Nord-Ostsee-Kanal angrenzenden Schleuseninsel Kiel-Holtenau befindet sich das 1896 errichtete, denkmalgeschützte Wasser- und Schifffahrtsamt. 2009 wurde ein Realisierungswettbewerb ausgelobt, um eine denkmalgerechte Sanierung des Altbaus zu gewährleisten und um die auf der Insel verstreuten Funktionen in einem Neubau zusammenzuführen. Im Mai 2015 war die Baumaßnahme abgeschlossen. Städtebauliches Konzept Ein wesentliches Merkmal des neuen städtebaulichen Konzepts auf der Schleuseninsel sollte die bauliche Ergänzung des denkmalgeschützten Altbaus durch einen ebenso wertigen und selbstständigen, aber nicht dominierenden Neubau darstellen. Mit ihrem Entwurf für den Neubau ging die pbr AG im Jahr 2009 als Erstplatzierte aus dem Wettbewerb hervor und realisierte die Maßnahmen als Gesamtplaner. Entstanden ist ein Neubau mit kubischer Formgebung, geneigten Traufen sowie prägnanter Dachlandschaft und teilweise überhängend geneigten Außenwänden. Er setzt

einen die heutige Epoche kennzeichnenden Gestaltungsaspekt auf der Schleuseninsel und schafft auf diese Weise den gewünschten, architektonisch sichtbaren Gegensatz zum Altbau.

Das homogene, prismatische Bauvolumen des Neubaus steht im gestalterischen Kontrast zum mauerwerkstechnisch prägnanten Altbau

Das Dach ist ein Faltwerk mit verschieden geneigten Flächen, die der geometrischen Form folgen

Ortstypisches Fassadenbild Trotz der besonderen Formgebung fügt sich der Neubau harmonisch in die Umgebung ein. Um in Farbigkeit und Haptik dem Altbau zu entsprechen und sich an der ortstypischen Architektursprache zu orientieren, wurde bewusst Klinker als Fassadenmaterial gewählt. Im Kontrast zur Mauerwerks-


Editorial

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links Die kubische Form des Neubaus spielt mit der Assoziation eines Schiffes (Alle Fotos: Ulrich Hoppe)

struktur des Altbaus, dessen Fassadenbild sich durch einen reinen Kopfverband mit dünnen Fugen auszeichnet, unterstützt beim Neubau ein wilder Verband mit dünnen Formaten den skulpturalen Charakter. Geneigte Fassadenbereiche Die kubische Form des Neubaus erforderte besondere technische Fassadenlösungen. Die Ostfassade erhielt im Bereich der zum Atrium stark geneigten Außenwand ein Wärmedämmverbundsystem, das mit Original-Klinker verblendet worden ist. Die geringer geneigte Westfassade hingegen erhielt auskragende Schichten mit Abfangungen. Mit der gestalterischen und konstruktiven Materialänderung der Ostfassade wurde der ursprüngliche Wettbewerbsentwurf realisiert und im Foyerbereich konsequent umgesetzt. Die unterschiedlichen Neigungen der Fassaden sind konstruktiv von den jeweils angrenzenden Konstruktionen getrennt und mit einer Fugenausbildung gestalterisch betont. Gläserne Fuge Über einen transparenten Zwischenbau sind Alt- und Neubau verbunden. Das lichtdurchflutete Atrium dient als Haupteingang und sichert die barrierefreie Erschließung beider Gebäudeteile. Im Zuge eines Kunst-am-Bau-Wettbewerbs sind Verschattungselemente für die gläserne Front entstanden, die an Pegelstände des Wassers erinnern. Sanierung des Altbaus Der auf einer Pfahlgründung errichtete Altbau sollte weitestgehend erhalten bzw. in den bauzeitlichen Zustand zurückversetzt werden. Hierfür wurden die nachträglich eingebauten Dachgauben auf der Ostseite in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege durch Dreiecksgauben ersetzt. Ebenfalls gemäß dem Bestand von 1895 wurden die Dachflächen neu geschalt und mit klassischen Schieferplatten neu eingedeckt. An der Fassade mussten lediglich einzelne Steine im Mauerwerk sowie an den Gesimsen und

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Fensterbänken erneuert werden. Die vorhandenen Kunststofffenster wurden durch klassische zweiflügelige, nach außen zu öffnende Holzfenster ausgetauscht. Grundrissorganisation Eine besondere Herausforderung lag darin, den historischen Grundriss wieder zu beleben, diesen jedoch mit den einem modernen Verwaltungsgebäude angemessenen Funktionen zu belegen. Um die originalen Raumzuschnitte wiederherzustellen, wurde die in den 1950er Jahren nachträglich eingebaute Zwischenebene zurückgebaut und das Dachgeschoss in Anlehnung an die Ursprungszeit vollständig aus der Nutzung herausgenommen. Rekonstruktion und Erneuerung Ein besonderes Anliegen war es, den historischen Sitzungssaal wieder in den bauzeitlichen Zustand zurückzuführen. Durch Befunduntersuchungen konnte die originale Farbigkeit nicht nur in diesem Raum, sondern auch im Flur festgestellt und neu interpretiert werden. Anstelle der gemalten Holzvertäfelung im Sitzungssaal wurde eine echte Holzvertäfelung, die gleichzeitig als Akustikelement dient, angebracht. Ferner wurden der Holzfußboden und die Tür erneuert. Die Büroräume wurden mit strapazier- und arbeitsfähigen textilen Bodenbelägen ausgestattet, während in den Fluren und Treppenhäusern die historischen Terrazzo-Bodenbeläge ausgebessert und bereichsweise erneuert wurden.

Die künstlerisch gestalteten Verschattungselemente der Verglasung im Atrium verweisen auf die unterschiedlichen Pegelstände des Wassers

Nico Versace


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links und oben Die groben Fensteröffnungen wurden mit einem Schlaghammer aufgebrochen (Alle Fotos: Erica Overmeer)

ANTIVILLA Nach dem Umbau eines Stofflagers des VEB Obertrikotagen „Ernst Lück“ am Krampnitzsee südwestlich von Berlin durch das Architekturbüro Brandlhuber+ Emde, Burlon unterstreichen grobe Fensterdurchbrüche die materielle Präsenz des Bestands. Sie ermöglichen den großzügigen Ausblick und führten zu einer sehr außergewöhnlichen Fassade. Wenige gezielte Eingriffe Bei der Baumaßnahme sollte von einer üblichen bauphysikalischen Ertüchtigung der Außenhülle abgesehen werden. Stattdessen galt es, die hohen Baustandards in Frage zu stellen und sich experimentell mit einem Verständnis von Architektur als Umwelt auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Pichler entwickelten Brandlhuber+ Emde, Burlon ein Konzept, das die Anpassung an neue Nutzungsanforderungen als Atelier- und Wohngebäude mittels weniger gezielter Eingriffe erlaubt. Das Satteldach aus Asbest-Wellplatten wurde abgetragen und durch ein neu konzipiertes Flachdach ersetzt, das zudem konstruktiv als Überzug ausgebildet ist, sodass bis zu 5 m breite Wandöffnungen in das vorhandene Mauerwerk geschlagen werden konnten. Die groben Fensterdurchbrüche entstanden durch den Einsatz eines Schlaghammers. unten Transparente Vorhänge dienen als Raumteiler zwischen den unterschiedlichen Temperaturzonen

Energiegesteuerte Raumbildung Im Inneren wurde das Gebäude durch das Entfernen nichttragender Wände entkernt. Zudem entstand im Obergeschoss ein Funktionskern mit Badezimmer, Küchenzeile und Sauna. Der Saunaofen bildet den Mittelpunkt differenzierter Temperaturzonen, die von innen nach außen kühler werden und durch transparente Vorhänge gegeneinander abgegrenzt werden können, wobei der großzügige Raumeindruck erhalten bleibt. Während im Winter die beheizte Nutzfläche auf einen Kernbereich von circa 50 m2 schrumpft, dehnt sie sich in den anderen Jahreszeiten entsprechend aus. Gegenläufig zu den Temperaturzonen bilden sich differenzierte Helligkeitszonen heraus, die den verschiedenen funktionalen Bedürfnissen gerecht werden. Damit greifen Brandlhuber+ Emde, Burlon das Konzept Reyner Banhams von der „Architektur der wohltemperierten Umwelt“ (1969) auf und kombinieren die beiden von Banham unterschiedenen Prinzipien der Raumbildung miteinander, wobei die vorgefundene Hülle das Prinzip der „konstruktiven“ und die temperaturabhängige Zonierung im Inneren das der „energiegesteuerten“ Raumbildung verkörpern. Anh-Linh Ngo Achim Reese


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VERSCHATTUNG MIT ENERGIESPAREFFEKT Großflächig verglaste Gebäude gehören zu den großen Energieverbrauchern, denn sie müssen aufwändig klimatisiert werden. Ein innovatives Fassadenelement für Glasfronten soll den Energiebedarf senken. Dazu nutzt es die Wärmeenergie der Sonne. Innovative Technologie Das von Forschern des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Dresden gemeinsam mit dem Fachgebiet Textil- und Flächen-Design der Weißensee Kunsthochschule Berlin entwickelte Fassadenelement benötigt keine externe Stromversorgung. Es funktioniert auf Basis von integrierten Drähten mit Formgedächtnislegierung. Textile Module Innovative Technologie mit Gestaltung zu vereinen, war die Herausforderung bei diesem Projekt. Der Demonstrator besteht aus einer Matrix von 72 einzelnen textilen Bauteilen, die wie Blüten aussehen. In die textilen Module integriert sind Formgedächtnisaktoren: Dünne, 80 mm lange Drähte aus einer Nickel-Titan-Legierung, die sich an ihre Ausgangsform erinnern, wenn sie erhitzt werden. Erwärmt sich die Fassade durch die auftreffenden Sonnenstrahlen, werden die Drähte aktiviert. Sie ziehen sich zusammen und öffnen dadurch geräuschlos die textilen Komponenten. Die offene Fläche des Fassadenelements schließt sich, und das Sonnenlicht kann nicht in den Raum eindringen. Verschwindet die Sonne, schließen sich die Elemente, und die Fassade ist wieder transparent. Anpassungsfähige Membran Der Effekt beruht auf einer besonderen Gitteranordnung im Werkstoff. Verbiegt man den Draht, behält er die Form. Erwärmt man ihn, erinnert er sich an die ursprüngliche Gestalt, die er vor dem Verbiegen hatte, und nimmt sie wieder ein. Man kann sich das Fassadenelement als Membran vorstellen, die sich den tages- und jahreszeitlichen Witterungsbedingungen anpasst und für jeden Sonnenstand den optimalen Schatten bietet. Variable Gestaltungsmöglichkeiten Der für großflächige Verglasungen konzipierte Sonnenschutz wird wahlweise an der äußeren Fensterscheibe oder im Zwischenraum einer mehrschichtigen Klimafassade angebracht. Die neuartige Struktur lässt sich problemlos nachinstallieren und bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Sowohl Muster, Geometrie als auch Farbe der einzelnen Bauteile lassen sich einstellen. Beispielsweise könnten Dreiecke oder Waben die runden Formen ersetzen. Außerdem lassen sich Bereiche partiell verschatten – etwa nur die linke obere Fläche. Auch an gekrümmte Glasflächen passt sich die Membran an. Das Design lässt sich komplett von der Gebäudeform lösen.

Mit Klimaglas Energie optimal nutzen! Große Fensterflächen mit Klimaglas ermöglichen die optimale Ausnutzung von Tageslicht. Mit Klimaglas gelingt der Schutz vor sommerlicher Überhitzung und im Winter schaffen Sie sich ein angenehmes Wohlfühlklima. Informationen hierzu finden Sie in unserer aktuellen Klimaglas-Broschüre. Bestellen Sie diese noch heute bei Ihrem Fachberater oder online unter www.semcoglas.com.

Testphase Im nächsten Schritt werden verschiedene Prototypen in Langzeituntersuchungen getestet. Die textilen Elemente müssen so stabil konstruiert sein, dass sie allen Witterungsbedingungen standhalten. Geplant sind sowohl Versionen für den Neubau als auch Varianten, um Altbauten nachzurüsten. Mitte 2017 sollen die Systeme marktfähig sein. Hendrik Schneider unten Das Fassadenelement reagiert autark auf Sonneneinstrahlung und die dadurch entstehende Wärme (Foto: Wilm Ihlenfeld/ Fotolia, Fraunhofer IWU)


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links Der Entwurf für das modulare Experimentalgebäude NEST stammt vom Zürcher Büro Gramazio Kohler Architects (Alle Fotos: Roman Keller)

MODULARES GEBÄUDE-EXPERIMENT Im Mai 2016 nahm das modulare Experimentalgebäude NEST in der Schweiz seinen Betrieb auf. Ziel der Forschungs- und Innovationsplattform auf dem Campus der beiden Forschungsinstitutionen Empa und Eawag in Dübendorf ist, den Innovationsprozess im Bau- und Energiebereich zu beschleunigen, indem Forschung, Wirtschaft und öffentliche Hand gemeinsam nachhaltige Technologien, Materialien und Systeme entwickeln und unter realen Bedingungen testen können. Living Lab NEST ist Wohnhaus, Bürogebäude und Versuchslabor gleichzeitig, ein „Living Lab“ im wahrsten Sinn des Wortes. Wer hier wohnt, ist gleichzeitig Testperson; wer hier arbeitet, gehört zur Versuchsanlage. NEST besteht aus einem zentralen Gebäudekern mit drei offenen Plattformen und aus sog. Forschungsund Innovations-Units, die auf diesen Plattformen nach einem „Plug-&-Play“Prinzip installiert werden. Die Units werden von Konsortien aus Forschungsund Wirtschaftspartnern realisiert, die ihre Ideen in diesem Rahmen zu marktfähigen Lösungen weiterentwickeln. Veränderung als Konstante NEST bietet Platz für rund 15 Units, die jeweils zwischen 5 und 7 Jahre in Betrieb sein werden und nach abgeschlossener Forschungstätigkeit ihren Platz für neue freigeben. So ist z. B. die Unit „Meet2Create“ ein Labor für Kollaboration und Arbeitsprozesse, das der Entwicklung von zukunftsfähigen Arbeitswelten dient. Sie wurde von der Hochschule Luzern – Technik & Architektur – konzipiert. Die Unit „Vision Wood“ ist ein von der Empa und der ETH Zürich entwickeltes Wohnmodul für Doktoranden. Um das Anwendungs-

spektrum der nachwachsenden Ressource zu vergrößern, geben die Forscher dem bewährten Holz völlig neue Funktionen und verbessern die Eigenschaften von holzbasierten Materialien. Ende 2016 soll auf der obersten Plattform eine solare Fitness- und Wellness-Anlage eröffnet werden. Für die kommenden zwei Jahre sind 5 weitere Units in Planung: In „HiLo“, einer zweigeschossigen Wohn- und Arbeitsumgebung, untersucht die ETH Zürich adaptive Fassaden und neue Möglichkeiten im Leichtbau. Die Werner Sobek Group arbeitet gemeinsam mit der Universität Stuttgart und der ETH Zürich an einer Unit zum Thema „Urban Mining“. Die EPFL Lausanne rückt in „SolAce“ multifunktionelle, aktive Fassaden ins Zentrum des Interesses, und die Fachhochschule St. Gallen möchte das Thema „Active Assisted Living“ aufnehmen – Wohnen für Menschen in der dritten Lebensphase. Die Unit „Digitale Fabrikation“ wird initiiert durch den gleichnamigen Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) der ETH Zürich. Die Forscher untersuchen dabei robotische Vorfabrikation und Vor-OrtFertigung sowie digitale Bauprozesse. Stephan Kälin

oben Waschbecken aus hydrophobem Holz unten Tür aus mineralisiertem Holz und Türgriff aus antimikrobiellem Holz


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rechts Der Entwurf des Pavillons beruht auf der Analyse der Konstruktionsmorphologie eines Seeigels

Das Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart stellten im April 2016 einen neuen Forschungspavillon fertig. Er zeigt auf, wie textile und robotergesteuerte Fertigungsmethoden kombiniert und im Leichtbau von Segmentschalen angewendet werden können.

TEXTILE NÄHTECHNIKEN FÜR DEN HOLZBAU Komplex geformtes Schalentragwerk Die Entwicklung basiert auf der bionischen Untersuchung von segmentierten Schalentragwerken in der Natur und robotergesteuerten Fertigungsmethoden zum Vernähen von dünnen Furnierplatten aus Buchenholz. Als Ausgangswerkstoff dienten dünne Furnierstreifen, die zu ebenen, individuell gefertigten und 3-5 mm dicken Sperrholzplatten laminiert wurden. Diese Bauelemente nutzen die Anisotropie des Holzes, um die verschiedene Faserausrichtung der Furnierbestandteile und die unterschiedliche Materialstärke zu differenzieren. Die zunächst ebenen Bauteile können elastisch so verformt werden, dass sich allein durch den Laminataufbau gesteuert eine spezifische Segmentgeometrie mit ungleichmäßigen Krümmungsradien einstellt, die durch Vernähen in Form gehalten wird. Die zweilagigen Segmente tragen äußere Lasten überwiegend durch Normalkräfte und Scherkräfte in der Plattenebene ab. Während letztere in den Verbindungen der Segmente durch Fingerzinken übertragen werden, nehmen Reepschnüre die Zugkräfte auf, wodurch ein komplex geformtes Schalentragwerk aus einfachen, ebenen Furnierstreifen entsteht.

rechts Der multidisziplinäre Forschungsansatz eröffnete neue räumliche und tektonische Möglichkeiten für die Architektur (Fotos: © ICD/ITKE University of Stuttgart)

Robotergesteuerte Fertigung Das Projekt untersuchte den Einsatz textiler Fertigungstechniken zur Entwicklung neuartiger Holzverbindungen. Insbesondere für dünne Sperrholzplatten sind kontinuierliche – gegenüber punktuellen – Verbindungen zu bevorzugen, da sie den Materialaufbau weniger schwächen. Für solche Konstruktionen werden üblicherweise geklebte Verbindungen eingesetzt. Im gebogenen Zustand können die für das Laminieren erforderlichen Anpressdrücke jedoch nur mit aufwendigen Formwerkzeugen erreicht werden. Der robotergesteuerte Fertigungsprozess ermöglicht die Verbindung, den Formschluss und das Presslaminat der individuell gebogenen Sperrholzplatten durch das Vernähen mit einer Industrienähmaschine. Ein Roboter assistierte beim Fixieren

der gebogenen Sperrholzstreifen in der gewünschten geometrischen Konfiguration, führte sie durch die Nähmaschine und verband sie miteinander. Unterschiedliche Segmente Der Pavillon hat 151 unterschiedliche, vorgefertigte Segmente aus drei einzelnen, individuell laminierten Furnierstreifen aus Buchenholz mit Biegeradien von 30–75 cm. Die Konstruktion wiegt 780 kg, spannt 9,3 m und überdacht eine Fläche von 85 m². Daraus ergeben sich ein Verhältnis von Materialdicke zu Spannweite von 1/1000 im Mittel und ein durchschnittliches Konstruktionsgewicht von 7,85 kg/m² bezogen auf die Schalenoberfläche. www.icd.uni-stuttgart.de www.itke.uni-stuttgart.de


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Für den Architekten Bruno Taut war Farbe doppelt wirksam: Sie war „Zeichen des neuen Glücks“ und verbreitete zugleich volkstümliche Heiterkeit

LEBENDIGE FARBIGKEIT Bruno Taut‘s Hufeisensiedlung in Berlin-Britz gilt international als Schlüsselwerk modernen städtischen Siedlungsbaus. 2008 wurde sie zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Die Wiederherstellung ihrer originalen Farbigkeit erfolgte mit KEIM’schen Mineralfarben. Aufruf zum farbigen Bauen Die Farbenfreudigkeit Bruno Tauts gilt als wesentliches Merkmal seines architektonischen Erbes. Wie kein anderer Architekt seiner Zeit nutzte er Farbe als identitätsstiftendes und gestaltendes Medium. Mit seinem 1919 in der „Bauwelt“ veröffentlichten Manifest „Aufruf zum farbigen Bauen“ sorgte er für Aufregung, mehr noch allerdings mit seinen farbstarken Arbeitersiedlungen der Weimarer Jahre, die ausnahmslos mit Mineralfarben von KEIM realisiert wurden. Taut‘s Anliegen war es, statt trister Mietskasernen ansprechende, menschenwürdige und funktionale Wohnformen zu entwickeln – die Einbindung von Natur und Farbe sowie eine sinnvolle Aufteilung der Räume spielten dabei eine wichtige Rolle. Die Aufgabe, Farbe in die Stadt zu bringen, war für Taut „keine ästhetische, sondern eine ethische, da es sich darum handelt, auch den Bewohnern der scheußlichsten Mietskasernen, der traurigsten Hinterhöfe ein bescheidenes Stückchen Lebensfreude zu bringen“. Bauen nicht nur zur Schaffung von Wohnraum, sondern als soziales Reformprojekt.

Licht, Luft und Sonne Die Hufeisensiedlung im Berliner Bezirk Neukölln, die Taut ab 1925 gemeinsam mit dem Stadtbaurat Martin Wagner und dem Gartenbauer Leberecht Migge auf den Flächen des ehemaligen Ritterguts Britz geplant hat, war eines der ersten Projekte des sozialen Wohnungsbaus. Mit ihr wurde die Phase des Großsiedlungsbaus in Deutschland eingeleitet. Prinzipien der Gartenstadt vereinen sich hier mit dem großstädtischen Element des langen Häuserblocks. Ihren Namen verdankt die Hufeisensiedlung dem markanten, rund 350 m langen, hufeisenförmig gebogenen Wohnriegel, den Taut um eine flache Geländemulde mit einem kleinen Teich legte. Um dieses lebendige Zentrum mit Läden und Café gruppieren sich strahlenförmig 2-geschossige Reihenhäuser, die von einem 3-geschossigen Riegel mit Etagenwohnungen entlang der außenliegenden Hauptstraßen abgeschirmt werden. Wie Theaterlogen öffnen sich die Loggien der Wohnungen zum Grünraum. Alle Reihenhäuser und die Erdgeschosswohnungen haben Gärten, die individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bieten.

Die Integration des Wohngrüns als „Außenwohnraum“ verdeutlicht den sozialen Aspekt und stellt zugleich einen besonderen Wohnwert dar, da er objektiv das durch die Bewohner nutzbar gemachte Wohnumfeld vergrößert. Das städtebauliche Konzept der Siedlung war für die damalige Zeit ebenso ungewöhnlich wie die Architektur der Gebäude: die Reihung gleicher Haustypen, die rote Front des Gebäuderiegels, der Wohnblock in Hufeisenform, die schlichten, mit flach geneigten Pultdächern versehenen Bauten ohne damals übliche Schmuckformen und die ausgedehnten Grünanlagen und Gärten. Bauen mit System Um die Bauzeit zu verkürzen und die Kosten zu senken, verwendete Taut moderne industrielle Fertigungsmethoden, durch die das Arbeitstempo wesentlich erhöht werden konnte. Für die insgesamt über 1.000 Wohnungen beschränkte er sich auf wenige standardisierte Gebäudetypen mit lediglich zwei Dachformen, zwei Geschossvarianten und zwei Hausbreiten. Beim genauen Hinschauen lassen sich jedoch zahlreiche Varianten erkennen.


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rechts Leuchtendes Blau bildet einen lebendigen Kontrast zum Weiß der Fassadenflächen und zum Rot der Klinker rechts unten Die Rückfassade der „roten Front“ wird durch weiß abgesetzte Balkone gegliedert

Die für Taut charakteristische Rhythmisierung der Baukörper durch Vorund Rücksprünge und der Einsatz von Farbe als eigenständiges architektonisches Element sorgen für Individualität im einheitlichen Gesamtbild: Jede Häuserzeile hat ihre eigene Farbgebung, jeder Straßenzug seine unverwechselbare Identität, jedes Haus farblich kontrastierende Baudetails – Fenster, Türen, Gesimse, Brüstungen und Balkone – die es von seinen Nachbarn unterscheidet. Insgesamt sind 4 Farben vorherrschend: Rot, Gelb, Weiß und an besonders akzentuierten Stellen Blau. Wie bei allen seinen Bauten hat sich Taut auch hier um eine lebendige Farbgebung bemüht, sein Farbkonzept unterstreicht die Plastizität der Baukörper und schafft Identität für die Bewohner. Die „rote Front“, der 3-geschossige Mehrfamilienriegel mit flach geneigtem Pultdach, ist in einem warmen, kräftigen Rot gehalten, die vorgezogenen Treppenhäuser und vorspringenden Eckbauten sind in einem helleren Rotton ausgeführt. Die rückseitige rote Fassade wird durch weiß abgesetzte Balkone gegliedert. Das abgesetzte Dachgeschoss und die zurückgesetzten Treppenhäuser des Hufeisens sind in einem hellen, leuchtenden Blau ausgeführt und differenzieren die Außenfront. Rücksprünge auf der Innenseite bilden geschützte Nischen für die mit Klinker gefassten Loggien und Balkone, deren Innenwände blau gestrichen sind und mit den weißen Putzflächen der Fassade kontrastieren. Die Einfamilienreihenhäuser mit Satteldach haben farblich unterschiedlich gestaltete Fassaden, die an Vor- und Rücksprüngen, Eckgebäuden oder Giebeln durch Ziegelbänder gegliedert werden. Erbe verpflichtet 2007 schlossen sich die Berliner GEHAG und die Deutsche Wohnen AG

aus Frankfurt zusammen. Im Juli 2008 wurde die Hufeisensiedlung in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen – für die Deutsche Wohnen Ehre und Pflicht gleichermaßen: In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz wurden seitdem umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Wesentlicher Bestandteil war die Wiederherstellung des äußeren Erscheinungsbildes und der originalen Farb- und Oberflächengestaltung. Schäden und dem Denkmalschutz widersprechende An- und Umbauten ließ man beseitigen, Dächer sowie Kellerdecken zur energetischen Ertüchtigung denkmalgerecht dämmen. Fenster, Türen und Balkone wurden modernisiert und in der Originalfarbigkeit gestrichen. Der Altputz wurde mit KEIM Algizid-Plus gründlich nass gereinigt, an Fehlstellen ausgebessert und entsprechend dem historischen Vorbild als Madenputz

überarbeitet, die Loggien wurden glatt überputzt. Der anschließende Anstrich erfolgte mit KEIM’schen Mineralfarben nach den historischen Bruno-Taut-Originalrezepturen in Weiß, Blau, Gelb und Rot. Die Hufeisensiedlung ist unbestritten ein Meisterwerk des modernen Siedlungsbaus: Die differenzierte Raumfolge niedriger Reihenhäuser und höherer Geschossbauten, die alten Bäume inmitten ausgedehnter Grünflächen und nicht zuletzt die wiederhergestellte originale Farbigkeit machen sie zu einer inspirierenden Oase inmitten der Großstadt. KEIMFARBEN GmbH Keimstraße 16 86420 Diedorf www.keimfarben.de


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links MC-Color Proof ist als transparente Beschichtung hochwirksam und leicht zu reinigen

MC-COLOR SETZT NEUE MASSSTÄBE BEIM OBERFLÄCHENSCHUTZ VON BETONBAUWERKEN Wenn es um die Betonung des Betoncharakters, eine farbliche Gestaltung, einen Graffitischutz von Betonoberflächen geht oder zusätzlich auch eine Rissüberbrückung gewünscht ist, sind herkömmliche Beschichtungen häufig überfordert. MC-Bauchemie hat mit MC-Color ein komplett neues, modulares Oberflächenschutzprogramm entwickelt, das diesen Anforderungen gerecht wird. Modulares Oberflächenschutzprogramm Das neue modulare Oberflächenschutzprogramm MC-Color besteht aus den drei Produktlinien MC-Color Proof, MCColor Flair und MC-Color Flex und insgesamt 9 Produkten, die neben exzellenten technischen Leistungsmerkmalen optimierte Verarbeitungseigenschaften besitzen. MC-Color Proof, MC-Color Flair und MC-Color Flex bieten hochmoderne Oberflächenbeschichtungen rund um den Schutz und die farbliche Gestaltung von Betonoberflächen. Zusammen mit den in jeder Produktlinie erhältlichen Leistungsvarianten pure, pro und vision finden Bauherren, Planer, Architekten und Verarbeiter für jeden Anwendungsfall die passende Lösung. Alle Produkte sind wasserabweisend, wasserdampfdiffusionsoffen und karbonatisierungsbremsend sowie UV-, schmutz- und witterungsbeständig. Die Leistungsmerkmale nehmen von pure („standard“) über pro („professionell“) zu vision („highend“) zu, sodass diese Produkte gezielt und bedarfsgerecht ausgewählt werden können. Alle Produkte lassen sich sowohl im Roll- als auch im Airless-Spritzverfahren anwenden und sind nach EN 1504 Teil 2 zertifiziert.

Transparenter Betonschutz Mit der Produktlinie MC-Color Proof bietet MC gebrauchsfertige, transparente Beschichtungen für Bauteiloberflächen, deren Wasserdampfdiffusionsoffenheit und karbonatisierungsbremsende Eigenschaften von pure (sd-Werte: H2O=0,2 m; CO2=75 m) über pro (sd-Werte: 0,27 m; 222 m) bis hin zu vision (sd-Werte: 1,2 m; 645 m) stark zunimmt. Zudem verfügen die Produkte über eine sehr geringe Schmutzannahme. Während MC-Color Proof pure sich zur Imprägnierung von Bauteiloberflächen sowie als transparentes Basisprodukt zur Herstellung von Lasuren eignet, punktet MC-Color Proof pro als einziger transparenter und zugleich vollwertiger Betonschutz im Wettbewerb. MC-Color Proof vision ist eine transparent matt auftrocknende und hydrophob eingestellte Polyurethan-Polymer-Kombination mit integrierter Easy-to-clean-Technologie, die über die Eigenschaften von pro hinaus zusätzlich einen permanenten Graffitischutz bietet. Farbige Beschichtungen Die Produktlinie MC-Color Flair umfasst drei pigmentierte Beschichtungen, die sich neben den hervorragenden schützenden Eigenschaften durch eine exzellente Farbtonstabilität sowie sehr geringe Auftragsmengen und eine gute Wirtschaftlichkeit auszeichnen. MC-Color Flair pure ist eine gebrauchsfertige Copolymer-Dispersion, die über eine geringe Schmutzannahme verfügt, die aufgrund der verwendeten Core-Shell-Technologie in der Leistungsvariante MC-Color Flair pro sogar extrem gering ist. Auch in dieser Produktlinie bietet die Polyurethan-Polymer-Kombination in der links MC-Color Flair leistet als pigmentierte Beschichtung permanenten Schutz gegen Farbverunstaltungen


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rechts MC-Color Flex ermöglicht als pigmentierte, flexible Beschichtung eine sehr hohe Rissüberbrückung

Leistungsvariante MC-Color Flair vision eine integrierte Easy-to-clean-Technologie und einen hochwirksamen, permanenten Schutz gegen Farbverunstaltungen. Sie verfügt über ausgezeichnete Werte in puncto Wasserdampfdiffusionsoffenheit (sd-Wert: 0,8 m) und im Karbonatisierungswiderstand (sd-Wert: 677 m). Farbiger, rissüberbrückender Betonschutz Pigmentierte, flexible Beschichtungen für einen Betonschutz freibewitterter Außenflächen mit Rissüberbrückung bis -30 °C bietet MC-Color Flex. Auch diese Produktlinie zeichnet sich neben den hervorragenden schützenden Eigenschaften durch ihre Wirtschaftlichkeit aus, da sie in lediglich 2 statt 3–4 Lagen aufgetragen wird. Die Rissüberbrückungsklassen reichen von pure über pro zu vision von A 2 bis A 4 sowie B 2 bis B 3.1. Die sehr guten rissüberbrückenden Eigenschaften sind in zahlreichen Tests bestätigt worden. MC-Color Flex pure ist eine gebrauchsfertige Reinacrylat-Dispersion mit geringer Schmutzannahme. Eben diese Eigenschaften

bietet – in optimierter Form – die Variante pro mit softer Rollenstruktur. MC-Color Flex vision verfügt über einen hohen Dirt-Pick-up-Widerstand, was eine Verbesserung des Erscheinungsbildes bewirkt. Darüber hinaus punktet diese Leistungsvariante mit einer sehr guten Balance zwischen Dehnung und Zugfestigkeit auch bei tieferen Temperaturen. MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG Am Kruppwald 1-8 46238 Bottrop www.mc-bauchemie.de


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Die versetzt zueinander montierten Thermowandelemente definieren verschiedene Raumzonen (Foto: Peter Körber)

SPANNUNGSBOGEN ZWISCHEN ALT UND NEU Seit vielen Jahren ist die Tillmann Tiefbau GmbH in Recklinghausen auf dem Gelände des ehemaligen Schachts 5 der Zeche „General Blumenthal“ beheimatet. Wegen des Wachstums des seit mehr als 125 Jahren bestehenden Unternehmens wurde eine Erweiterung der Kapazitäten notwendig. Entstanden ist ein Gebäudeensemble, das die architektonische Verbindung aus Tradition und Moderne reizvoll interpretiert. Entwurfskonzept Das Kerngeschäft und die Philosophie des Unternehmens an den Erweiterungsbauten ablesbar zu machen, galt als Konzeptleitfaden des mit dem Entwurf beauftragten Büros eleVAtion. architecture+design GbR. Klare, zukunftsorientierte Strukturen fügen sich mit den Bestandsbauten zu einem Ensemble zusammen und bilden einen Spannungsbogen zwischen Alt und Neu. So blieb die Kaue, die bis 1960 noch für den Bergbaubetrieb diente und mit der markanten roten Klinkerfassade einen starken Akzent setzt, erhalten. Ihre Renovierung wird Ende 2016 abgeschlossen sein. Naturbelassener Sichtbeton Die seit Herbst 2015 bezogenen Neubauten – ein Verwaltungsgebäude und eine Lagerhalle als Stahlkonstruktion mit integrierter Kaue – stellen dieser historischen Kulisse einen neuzeitlichen Baustil gegenüber, der auf die Betonung der Materialien Beton und Stahl setzt. Naturbelassene, also

Das puristisch gehaltene neue Verwaltungsgebäude steht im Kontrast zur historischen Kulisse der alten Kaue (Foto: Peter Körber)

nicht eingefärbte Sichtbeton-Fassadenelemente, charakterisieren die Neubauten. Auftretende Farbchangierungen untermauern den Ansatz von Authentizität und Lebendigkeit. Vorgefertigte Doppelwandelemente Um die Vision der Architekten und des Auftraggebers, der Sieger Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG, zu realisieren, war ein präzises Zusammenspiel verschiedenster Gewerke nötig. Das Osnabrücker Ingenieurbüro Schlattner übernahm nicht nur verschiedenste statische Berechnungen, es plante auch in enger Zusammenarbeit mit den Architekten und dem Betonfertigteillieferanten die Thermowandelemente und begleitete deren Vorfertigung. Diese sind als Doppelwandelemente mit Kerndämmung ausgeführt und wurden nach der Montage vor Ort ausbetoniert. Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens liegt in der geringen Montagezeit begründet, auch wenn gegenüber herkömmlichen Bautechniken ein höherer Planungsaufwand entstand. Statisch erforderliche Bauteile mussten so in die Innenschale integriert werden, dass das Fassadenbild dem architektonischen Wunsch, hierüber Raumzonen zu definieren, gerecht wurde. Dafür plante das Ingenieurbüro Schlattner spezielle „Taschen“ ein. Durch sie wurden die Fassadenelemente mit den Deckenelementen verzahnt und dienen somit als Auflager für die Stahlbetondecken. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die Außenschale teilweise Geschoss übergreifend zu gestalten. Auch die Planung und Anbindung der Stahlskelettkonstruktion der Lagerhalle bedingte eine exakte Abstimmung aller Gewerke. Ingenieurbüro Schlattner GbR Weißenburger Straße 9 49076 Osnabrück www.schlattner.de


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rechts Die V-Stützen und das Fugenbild der Fassadentafeln seitlich des Haupteingangs erinnern an stilisierte Bäume

DURCH LICHT UND WETTER GEPRÄGT Bereits seit 1946 entwickelt und fertigt die Ulrich Brunner GmbH, Eggenfelden, hochwertige Öfen und Kamine. Mit der Entscheidung, in die Produktion von Heiz- und Kesseltechnik einzusteigen, ergaben sich seit 2010 zunehmend Platzprobleme. Nach den Entwürfen des ortsansässigen Büros frank architekten GmbH entstanden zwei neue Gebäude. Organische Anmutung Die zentrale Rolle des Brennmaterials Holz für die Produkte von Brunner spiegelt die organisch anmutende Fassadengestaltung mit ROCKPANEL® Tafeln wider. Von Holz umgeben ist man auch im Inneren des Gebäudes. Raumhöhen von über 9 m, eindrucksvolle Deckengewölbe und großflächige Sichtbetonflächen in Kombination mit natürlichen, warm wirkenden Materialien wie Stampflehm und Massivholz machen die Räume unvergesslich. Robust und flexibel Warm und organisch sollte das Gebäude wirken, so der Wunsch des Bauherrn. Gleichzeitig bestand der Anspruch an die Fassadenbekleidung, dass sie die klare Formensprache der beiden Baukörper nicht beeinträchtigen und das Gesamtbudget nicht sprengen dürfe. Prof. Markus Frank erwog verschiedene Lösungen: „Für die Fassade schwebten uns Farbtöne vor, die an Holz oder rostendes Eisen erinnern. Vor allem gestapeltes Holz liegt als Assoziation ja sehr nah an den Produkten der Firma Brunner. Glaubhaft organisch wirkt Material aber nur, wenn es mit seiner Umgebung und dem vorherrschenden Klima eine Verbindung eingeht. Wie bei einer klassischen Holzfassade sollte sich also auch ein gewisser Witterungseffekt einstellen.“ Fassadentafeln in Holzoptik Die perfekte Lösung lag in den Fassadentafeln der ROCKPANEL „Natural“ Serie. Die Optik dieser robusten, aus Basaltgestein hergestellten Fassadenelemente wird durch Licht und Wetter geprägt. Ähnlich wie Holz dunkeln die zunächst gelb-grünen Oberflächen der unbeschichteten Tafeln je nach Witterung rund 6 Wochen lang nach – ein besonders natürliches und im wahrsten Sinne einzigartiges Fassadenbild stellt sich in dieser Zeit ein. Zeitgemäßer Wärmeschutz Um einen zeitgemäßen Wärmeschutz sicherzustellen, montierte die mit der Fassadenbekleidung beauftragte Mangertseder Zimmerei & Holzbau GmbH zunächst diffusionsoffene Dämmplatten aus nichtbrennbarer Steinwolle („Fixrock 035“ von ROCKWOOL). Die „Natural“ Fassadentafeln wurden auf

Ähnlich wie Holz dunkeln die zunächst gelb-grünen Oberflächen der unbeschichteten Tafeln je nach Witterung rund 6 Wochen lang nach

einer Holzunterkonstruktion verschraubt. Umfang und Ausrichtung der Unterkonstruktion wurden dem Entwurf gemäß geplant. Der Verlegeplan wurde in zahlreichen Varianten immer wieder abgestimmt und bemustert. Insgesamt wurden 6.268 m² der ROCKPANEL „Natural“ in einer Plattenstärke von 10 mm montiert. Obwohl die Tafeln aus Basaltgestein hergestellt werden und somit sehr robust sind, lassen sie sich so einfach wie Holz verarbeiten und noch dazu mit den gleichen Werkzeugen. Weder die Flächen noch die geschnittenen Kanten oder die Bohrlöcher über den Fenstern und Entrauchungsauslässen mussten nachbearbeitet oder versiegelt werden. Akzent in Anthrazit Für die Bekleidung der Verbindungsbrücke zwischen Verwaltung und Heiztechnikgebäude kamen ROCKPANEL Fassadentafeln in einem dezenten Anthrazitgrau (ROCKPANEL „Colours“, Farbton RAL 7016) zum Einsatz. Sie stehen im Kontrast zu den warmen Brauntönen auf den Fassaden der beiden Hauptgebäude. Video zum Projekt anschauen:

ROCKWOOL B.V. / ROCKPANEL GROUP Konstruktieweg 2 NL–6045 JD Roermond www.rockpanel.com


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rechts Hochleistungsdämmstoffe aus Polyurethan-Hartschaum (PU) ermöglichen schlanke Aufbauten bei hoher Dämmleistung

DIE WAND UNTER PUTZ PU-Dämmstoffe im WDVS

Produktqualität, Verlässlichkeit der Produkteigenschaften und das Zusammenwirken der Systemkomponenten spielen bei einem Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) die entscheidende Rolle. Hochleistungsdämmstoffe aus Polyurethan-Hartschaum (PU) werden in der Fassadendämmung immer häufiger eingesetzt, weil sie bei hoher Dämmleistung schlanke Aufbauten ermöglichen, dauerhaft sind und gute brandschutztechnische Eigenschaften haben. Was ist wichtig am WDVS? WDVS sind mehrschichtige Konstruktionen zur Dämmung von Gebäudeaußenwänden. Die Systemkomponenten müssen aufeinander abgestimmt sein, um eine optimale Funktion des gesamten Systems zu gewährleisten. Die zur jeweiligen Systemlösung gehörenden Produkte sind bindend und nicht durch andere oder ähnliche Materialien austauschbar. Wichtige Dämmstoffeigenschaften, wie z. B. Wärmeleitfähigkeit, Dimensionsstabilität, Druckfestigkeit und Brandverhalten, werden bei PU regelmäßig von unabhängigen Prüfinstituten überwacht. Effizienz schlägt Dicke Höhere energetische Anforderungen führten zu dickeren Dämmschichten im WDVS. Die Folge: Sie werden inzwischen als optisch störend empfunden und stoßen zunehmend auch an konstruktive Grenzen, wenn z. B. Dachüberstände nicht ausreichen oder Verkehrswege verengt werden. Eine Alternative bieten WDVS auf der Basis von PU-Dämmstoffen in den Wärmeleitfähigkeitsstufen WLS 026 bis WLS 028. Im Vergleich zu Dämmstoffen der WLS 035 ist PU bei gleicher Leistung rund 25 % dünner.

Ziel UͲWert nach Sanierung W/(m²ͼK)

EnEV 2014*3 0,24 4 KfW* 0,20 Passivhaus 0,15

1

Baualtersklasse* 1919Ͳ1948 Mauerwerk vorhanden UͲWert 1,7 PU RͲWert 2 d [cm] * [m²ͼK/W] 10 3,7 12 4,6 16 5,9

Baualtersklasse 1949Ͳ1957 Mauerwerk vorhanden UͲWert 1,4 PU RͲWert 2 d [cm] * [m²ͼK/W] 10 3,7 12 4,6 16 5,9

Sicher ohne Sturzbekleidungen und Brandschutzriegel Um die geschossübergreifende Brandausbreitung zu verhindern, sind bei bestimmten Dämmstoffen zusätzliche Brandschutzmaßnahmen wie Sturzbekleidungen oder umlaufende Brandschutzriegel vorgeschrieben. Wird das gesamte WDVS komplett mit PU-Hartschaum ausgeführt, kann in der Regel auf zusätzliche Sturzbekleidungen und Brandriegel verzichtet werden. Das gilt auch für den Fall, dass die Zündquelle außerhalb des Gebäudes liegt. PU Dämmstoffe schmelzen im Brandfall nicht und behindern die Brandausbreitung. Sie bilden bei Flammeneinwirkung an der Oberfläche eine stabile Karbonschicht, die die darunterliegenden Materialschichten schützt. Weitere Informationen • IVPU Whitepaper „PU-Dämmstoffe im WDVS“ • Qualitätsrichtlinie für PU-Dämmstoffe im WDVS IVPU Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V. Im Kaisermer 5 70191 Stuttgart www.ivpu.de

Baualtersklasse 1958Ͳ1968 Hochlochziegel / porosierte Ziegel UͲWert 1,4 PU RͲWert 2 d [cm] * [m²ͼK/W] 10 3,7 12 4,6 16 5,9

Baualtersklasse 1969Ͳ1978 Hochlochziegel / porosierte Ziegel UͲWert 1,0 PU RͲWert 2 d [cm] * [m²ͼK/W] 9 3,3 11 4,1 15 5,8

Baualtersklasse 1979Ͳ1983 Dämmziegel Dämmputz UͲWert 0,8 PU RͲWert 2 d [cm] * [m²ͼK/W] 9 3,3 11 4,1 15 5,8

PU-Mindestdämmdicken und R-Werte im WDVS bei der Sanierung 1

Entsprechend der deutschen Gebäudetypologie werden in der dena Sanierungsstudie 2010 (Teil 1) fünf Baualtersklassen unterschieden (Quelle: www.dena.de/publikationen/gebaeude/dena-sanierungsstudie-teil-1.html) 2 Wärmeleitfähigkeit PU WDV: λ = 0,027 W/(mK) für Dicken ≥ 80 bis < 120 mm 2 Wärmeleitfähigkeit PU WDV: λ = 0,026 W/(mK) für Dicken ≥ 120 mm 3 EnEV 2014: Anlage 3, Tabelle 1 Gebäudebestand: Höchstwert des Wärmedurchgangskoeffizienten für Außenwände 4 KfW: Technische Mindestanforderung für die Einzelmaßnahme Außenwand an den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert), Stand 04/2016 1


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Großformatige KLBQUADRO-Planelemente sind schlank und gewährleisten eine schnelle, wirtschaftliche Bauausführung

Dank spezieller Versetzgeräte entsteht 1 m² vollen Mauerwerks aus KLBQUADRO-Elementen schon in 0,44 Stunden

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KLBQUADRO-Planelemente eignen sich gleichermaßen für tragende Innenwände wie für unterschiedliche Außenwandkonstruktionen

STÄDTISCHE NACHVERDICHTUNG MIT FORMAT KLBQUADRO-Planelemente sind sowohl als tragende Innenwand als auch in verschiedenen Außenwandvarianten einsetzbar. Dank serieller Vorfertigung, passender Ergänzungsprodukte sowie effizienter Versetzgeräte verkürzen die großformatigen Leichtbeton-Elemente die Bauzeit spürbar. Angesichts der hohen Tragfähigkeit und des hervorragenden Schallschutzes eignen sie sich vor allem für den Geschosswohnungsbau. Mit einem 10-Punkte-Programm geht die Bundesregierung seit Anfang März die geplante Wohnungsbau-Offensive an. Ein Kernpunkt ist die Förderung der städtischen Nachverdichtung. Im Bericht des „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ heißt es: „Der Vorrang der Innenentwicklung erfordert eine konsequente Nutzung der vorhandenen Innenentwicklungspotenziale.“ Gefragt sind vor allem schlanke Wandkonstruktionen, die schnell und wirtschaftlich realisierbar sind. Nachverdichtung im Großformat Die großformatigen KLBQUADRO-Planelemente von KLB-Klimaleichtblock verfügen über große statische Kapazitäten und bieten selbst bei einschaliger Ausführung (Steindicke 24,0 cm / Rohdichte 2,0 / beidseitig verputzt) einen hervorragenden Schallschutz von bis zu 63 dB. Zugleich sind sie mit Wandstärken von 11,5 bis 24,0 cm vergleichsweise schlank. Fachplaner und Architekten können die Leichtbeton-Elemente vielseitig einsetzen: Sie eignen sich sowohl für tragende Innenwände als auch für einschalige Außenwände mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder zweischalige Außenwände mit Verblender. Schon 4 KLBQUADRO-Elemente der Größe 50 x 50 cm (Zulassung Z-7.1-852) ergeben dabei 1 m² Außenwand.

Das aufwändige und kostenintensive Schneiden der Steine entfällt vollständig. Denn der Längen- und Höhenausgleich erfolgt durch statisch und schalltechnisch abgestimmte KLBPlanblöcke und -Plansteine. Diese werden über einheitliche Nut-Feder-Verzahnungen mit den großformatigen Elementen verbunden. Zeitersparnis im System Anschlussstellen stellen kein Problem dar: Eine Flachverzahnung an der Stirnseite der Planelemente vereinfacht beispielsweise die Einbindung von Fenstern, Türen und Laibungen. Mittels Stumpfstoßtechnik per Lochbandstreifen werden Innenwände in den Mauerverbund integriert. Für zusätzliche Zeitersparnis sorgen spezielle Versetzgeräte: Eine Versetzzange ermöglicht es dem Maurer, schnell, rückenschonend und effizient zu arbeiten. Ein Minikran erleichtert zudem das Versetzen von bis zu zwei Planelementen gleichzeitig. Hersteller KLB empfiehlt hierbei die Arbeit in Zweierteams: Die erste Person zieht den Mörtel auf, justiert den Minikran und richtet die Leichtbeton-Planelemente aus. Eine weitere bedient das Versetzgerät und sorgt so für die benötigten Baumaterialien. Auf diese Weise ergibt sich ein Arbeitszeitrichtwert von nur 0,44 Stunden für den Quadratmeter vollen Mauerwerks.

Wirtschaftlich im Vergleich Dank Zeitersparnis und rationalem Materialeinsatz erweisen sich großformatige KLBQUADRO-Planelemente als äußerst wirtschaftlich. Damit bestätigen sie den Vorsprung des Mauerwerksbaus gegenüber Alternativen wie Holz oder Beton. Die Studie „Massiv- und Holzbau bei Wohngebäuden“ der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE Kiel) kommt zu dem Schluss: „In der Gesamtbetrachtung ist festzustellen, dass der Mauerwerksbau […] immer noch die wirtschaftlichste Konstruktionsart für alle Wohngebäude darstellt.“ Die Studie weist nach, dass Außenwände aus Mauerwerk für Mehrfamilienhäuser rund 11 % kostengünstiger als bei Stahlbetonkonstruktionen sind. Gegenüber Holz ist Mauerwerk 15 % preiswerter. KLBQUADRO-Planelemente machen Mehrgeschossbauten erschwinglicher und transportieren die Vorteile der Massivbauweise in das anspruchsvolle Umfeld städtischer Nachverdichtung.

KLB Klimaleichtblock GmbH Lohmannstr. 31 56626 Andernach www.klb.de


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rechts Farbige Einfassungen sorgen für Pep

Wohnliche Akzente setzen Gestalter heute immer häufiger mit Flooring von Dickson-Constant. Ob als durchgehender Flooring Bodenbelag oder avantgardistisch mit den Teppich-Elementen Flooring Rugs – die vielseitigen Varianten machen sich in der Hotel-Lounge genauso gut wie in der heimischen Küche, im Büro, am Pool oder auf der Terrasse.

EDEL ODER POPPIG – FÜR DRINNEN WIE DRAUSSEN Neue Kollektion „Es gibt eigentlich für jeden Zweck den passenden Look und das passende Format“, gibt Lars Rippstein, Geschäftsführer der deutschen Dickson-Niederlassung, einen Einblick in die aktuelle Kollektion, die nicht nur mit optischen Highlights, sondern auch mit starken funktionellen Eigenschaften glänzt. „Indoor, outdoor – bei Flooring sind die Schranken zwischen drinnen und draußen nun endgültig aufgehoben.“ Bodenbelag wie auch Rugs werden aus runden Vinylfasern hergestellt, die besonders widerstandsfähig, rutschfest und pflegeleicht sind. Das Flooring Gewebe ist unverrottbar und damit bestens geeignet für starke Beanspruchungen selbst im Außenbereich. Gerade in stark frequentierten Bereichen ist Flooring heute immer öfter zuhause.

Eingefasst sind die 4 mm dünnen Teppiche, die z. B. in feinen Graphit- oder warmen Sandtönen erhältlich sind, mit Sunbrella-Acryl- oder Web-Vinyl-Kanten in sanften bis leuchtenden Farben.

Variable Formen und Farben Die Teppich-Looks, die ein wenig an Tweed-Stoffe erinnern, präsentieren sich hier edel und schick, da poppig-bunt eingefasst oder pfiffig kombiniert. Der Flooring Bodenbelag wird in einer maximalen Breite von 2 m und einer maximalen Länge von 20 m angeboten. Bei den Rugs gibt es neben 13 Standardformaten zahlreiche maßgefertigte Formen – etwa Kreise, mit oder ohne Anschnitt, imposante Bubble- wie Marshmallow-Variationen, Ellipsen oder Stein-Anmutungen. Wer es noch spezieller mag, kann mit Hilfe von Dicksons CADCutting-Software sein ganz persönliches Stück kreieren. Ob Wolke, Kleeblatt, Herz oder Tierform – nichts ist unmöglich.

Prämiertes Design Obendrauf gab es schließlich noch den Red Dot Design Award für die Teppich-Elemente Flooring Rugs. „Auch dieser Preis zeigt, dass unsere Strategie aufgeht“, sagt der Dickson-Geschäftsführer. „Unser Ziel ist es, attraktive Looks mit starken technischen Eigenschaften zu verbinden – denn schön ist am Ende nur das, was man auch dauerhaft nutzen kann.“ Natürlich kommt auch die Variabilität der Kollektion bei den Gestaltern an. Individualität ist heute im Wohn- wie Businessbereich gefragt.

Wohnliche Atmosphäre im Innen- wie im Außenbereich

Individualität durch maßgefertigte Formen

Zertifizierte Materialien Das für seine Brandschutzqualitäten nach der EU-Norm EN 13501-1 und der US-Norm ASTM E 648 erfolgreich getestete und zertifizierte Material bewahrt selbst unter dauerhafter Sonneneinstrahlung seine ursprünglichen Farben. Weitere Pluspunkte: Sowohl das Floorscore-Zertifikat, das Bodenbeläge mit niedrigem Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) auszeichnet, als auch das Öko-Tex-100-Label sind dem neuen Dickson-Produkt bereits zuerkannt.

www.dickson-constant.de


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LICHTSTELE FÜR MODERNE URBANITÄT

Mit Lif zeigt Selux, welche vielfältigen Möglichkeiten des Lichtdesigns durch die Verbindung aus LED-Technologie und Systemdenken entstehen können. Tagsüber nimmt sich die neue Lif als schlanke Stele im Stadtbild zurück. Doch bei Dunkelheit zeigt sie ihre wahren Fähigkeiten: Die multifunktionale Systemleuchte übernimmt die Ausleuchtung von Plätzen und Wegen ebenso wie die Fassadenbeleuchtung oder Akzentuierung von Objekten. So trägt Lif zu einem klar strukturierten urbanen Umfeld bei und bietet Planern zugleich viel Spielraum, um mit Licht Stadträume mit Aufenthalts- und Erlebnisqualität zu schaffen. Eine Stele – viele Moduloptionen Das Lif System folgt dem modularen Prinzip: Masten in variablen Höhen tragen die mit einer ovalen Aussparung versehenen Aufnahme-Elemente. Sie nehmen die Fassaden- und TwinspotModule als Lichteinsätze auf. Das Top-Element als möglicher Abschluss der Stele dient als Platz- oder Wegebeleuchtung. Ein ringförmiges AkzentElement mit einem weiß oder farbig leuchtenden Lichtring kann optional zur dekorativen oder funktionalen Beleuchtung eingesetzt werden.

Flexible Lichtqualität im Detail In den 4 verschiedenen Lif Lichtmodulen steckt das gesamte Selux Know-how in Sachen LED-Technologie: Die Fassaden-Module sind mit 19 verschiedenen horizontalen und vertikalen Lichtverteilungen verfügbar, um alle Anforderungen der Fassadenbeleuchtung flexibel zu erfüllen. Mit den Twinspot-Modulen können Objekte inszeniert werden. Die im Top-Element integrierte Tritec Optic sorgt für eine weiche und ruhige symmetrische oder asymmetrische Lichtverteilung auf Verkehrsflächen. Zusatzfunktionen Für den Außenraum bietet Lif zusätzliche Funktionen über die Beleuchtung hinaus. Mit einer DALI Steuerung können dynamische Wegweisungen oder Statusanzeigen realisiert werden. Mit optionalen Features wie Notruf-Melder, WLAN-Hotspot, Kameras oder ElektroLadestation wird Lif zu einem zukunftssicheren und anpassungsfähigen Lichtsystem für die Urbanität von morgen. www.selux.com

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Das Norddeutsche Zentrum für Nachhaltiges Bauen (NZNB) in Verden zeigt, dass beim Bauen die Balance zwischen allen Aspekten der Nachhaltigkeit gelingen kann

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Das System UNIGLAS® | FACADE wurde beim Innovationspreis Architektur + Fenster Tür Fassade 2016 mit dem 1. Preis ausgezeichnet

UNIGLAS ® | FACADE JETZT MIT ABZ Nachhaltiges Bauen ist eine der wichtigsten Aufgaben auf dem Weg zu einer klima- und ressourcenschonenden Zukunft. Das zeigen auch die Zahlen des Bundesumweltministeriums, die belegen, dass rund ein Drittel des Ressourcenverbrauchs in Deutschland von Gebäuden verursacht wird. Auch UNIGLAS® leistet hierzu ihren Beitrag. Nachweislich erfüllt UNIGLAS® | FACADE neben den bauaufsichtlich geforderten Leistungseigenschaften nach EN 13830 auch höchste Erwartungen an nachhaltiges Bauen. Für das Produkt liegt eine EPD (Evironment Product Declaration) vor.

UNIGLAS® | FACADE Holz-Glas-Verbundelement ist ein spezielles, tragend geklebtes Fassaden-Einsatzelement, bei dem die Verglasung direkt, d. h. ohne Metallprofile, auf einer Brettschichtholz-Unterkonstruktion ausgeführt wird. Hierzu wird eine so genannte Koppelleiste auf den Rand der raumseitigen Glasscheibe appliziert und mit den Pfosten und Riegeln des Holzskeletts verschraubt. UNIGLAS® | FACADE ist als Structural-Glazing-Ganzglasfassade sowohl im vertikalen Bereich, optional mit Absturzsicherung, wie auch im horizontalen Bereich vorgesehen. Hierbei handelt es sich um ein nicht geregeltes Bauprodukt, welches bisher nur mit einer ZiE (Zustimmung im Einzelfall) verwendet werden durfte. Doch UNIGLAS® geht noch weiter: Im März 2016 hat das DiBT die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Nr. Z-70.1226 für das UNIGLAS® | FACADE Holz-Glas-Verbundelement erteilt. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) bietet wesentliche Erleichterungen für alle Planer und Handwerker. Mit der abZ kommt das Bauprodukt einer geregelten Konstruktion gleich. Sie ermöglicht somit eine schnelle und unkomplizierte Planung und Realisierung des Bauprojekts. „Alles, was in der abZ festgeschrieben ist, dient einem Ziel: der Sicherheit. Damit bieten wir unseren Kunden ein Rundum-Sorglospaket, von einem umfangreichen Detailkatalog über eine Systemstatik, einer abZ bis zum Nachweis nachhaltigen Bauens dank EPD,“ erläutert Thomas Fiedler, Technischer Leiter der UNIGLAS® und erklärt weiterhin „Die vorliegende abZ bedeutet eine deutliche Vereinfachung bei der Planung von Objekten mit UNIGLAS® | FACADE ohne großen zeitlichen und bürokratischen Aufwand.“

Die vorgefertigten Holz-Glas-Verbundelemente bestehen aus einer Isolierglasscheibe und einer Koppelleiste aus 12 mm starkem Birkenfurnierholz, beide verbunden mit einem Spezialklebstoff

Uniglas GmbH & Co.KG Robert-Bosch-Straße 10 56410 Montabaur www.uniglas.net


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Im modularen Fenstersystem Vista von Finstral ergänzen sich unterschiedliche Werkstoffe: Kunststoff im Kern – unsichtbar – und edles Aluminium außen und innen

DAS BEISPIEL VOM GLÄSERNEN TURM Den Wunsch nach einer großflächigen Glasfassade hat sich ein Bauherr aus Süddeutschland in seinem neuen Heim erfüllt – mit einem voll verglasten Treppenhausturm. Dank des flexiblen und hochwertigen Fensterwand-Systems Vista von Finstral war der Bau der Glasfassade reibungslos und ohne Kompromisse zu realisieren. Die Fassade des Einfamilienhauses ist komplett symmetrisch aufgebaut, die Geschosse weichen nach oben hin immer weiter zurück und geben so Terrassenflächen frei. Aus der Gebäudemitte schiebt sich der Glasturm durchgehend über alle drei Etagen prägnant heraus. Wenn er abends erleuchtet ist, wirkt er fast wie eine Skulptur. Individuell durch modularen Aufbau Vista heißt das flexible und hochwertige Fensterwandsystem des Südtiroler Herstellers Finstral. Der Produktname ist Programm: Dem Aus- und Durchblick sind keine Grenzen gesetzt, da ein modularer Aufbau maximale Gestaltungsfreiheit bietet. Während der gläserne Treppenhausturm ausschließlich mit Festverglasungen umgesetzt wurde, können bei Finstral auf individuellen Wunsch auch vielfältige Fenster- und Schiebetür- bzw. Hebeschiebetürvarianten in die Glaswände integriert werden. Ideale Kombination unterschiedlicher Werkstoffe Kern der tragenden Fensterwand ist eine Stahlkonstruktion, die mit Kunststoffprofilen ummantelt wird. Außen und innen sind diese mit pulverbeschichteten Aluminiumprofilen verkleidet. Durch diesen speziellen Aufbau erreicht Vista sehr gute Wärmedämmwerte (Uf = 1,0 W/m²K ). Wahlweise lassen sich 2-fach- oder 3-fach-Isoliergläser einsetzen. Die extrem schmalen Ansichtsbreiten der senkrechten und waagerechten Profile von nur 50 mm verleihen dem System zudem ein sehr elegantes, leichtes Design und sorgen für großzügigen Lichteinfall.

Vielfältig in Form und Oberflächen So variabel wie die Form lassen sich auch die Oberflächen von Vista gestalten. Die Aluminiumblenden können individuell in allen RAL-Farben, mit Metallic-Effekten und verschieden strukturierten Oberflächen geliefert werden. Gleichzeitig sind fast alle Kunststoff-Aluminium-Fenster von Finstral mit Vista kombinierbar, die jeweiligen Aluminiumblenden lassen sich problemlos aufeinander abstimmen. In diesem Fall entschied sich der Bauherr für die rahmenlose Flügelvariante Nova-line der Top 90 KAB Fenster, die mit der gleichen Oberfläche wie Vista ausgestattet wurden. Die anthrazitfarbene Rahmung der Verglasung bildet einen schönen Kontrast zu der reinweißen Fassade. Auch die KABFenster bestechen durch eine exzellente Wärmedämmung von bis zu Uw= 0,75 W/m2K. So sind die aktuellen Energiestandards immer mühelos erreichbar. Die Aluminiumhaustüren aus der Reihe Style stammen wie alle Fenster- und Türelemente des Neubaus ebenfalls von Finstral. Das minimale Design mit flügelüberdeckendem Türblatt komplettiert die moderne reduzierte Ästhetik des Hauses zu einem harmonischen Ganzen. r Jetzt unte finstral.com anfordern

FINSTRAL GmbH Jakob-Panzer-Straße 6 97469 Gochsheim www.finstral.de


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rechts Belaruskaya Kalijnaya Kompaniya (BKK) in Minsk: Farbund lichtgebend zugleich ist das einseitig bedruckte SEFAR® Architecture VISION PR 260/55 red Gewebe mit einer offenen Fläche von 55 % (Foto: © Varabyeu Partners)

Wohl kaum ein Baustoff bringt so viel Offenheit in die Architektur: Glas für sich genommen ist ein exzellentes Material am Bau. Glas in Kombination mit Sefar Geweben bringt Planern eine Vielzahl an Vorteilen.

FREIRAUM FÜR DIE ARCHITEKTONISCHE FORMENSPRACHE Sefar fabric&glass SEFAR® Architecture VISION PR 260/55 ist eine Auswahl hochpräziser Gewebe aus schwarzen Kunststofffasern. In einem aufwändigen Prozess werden die Gewebe aus Garnstärken von 140 oder 260 μm einseitig mit Metallen beschichtet. Das Sortiment umfasst: Aluminium, PR Copper und PR Gold. Mittels Digitaldruck können die beschichteten Gewebeseiten weiter individualisiert werden, vom einfachen Schriftzug bis zu großflächigen Motiven. Beidseitig beschichtete Gewebe lassen sich je Seite auch unterschiedlich bedrucken. So gewinnt Glas an Farbe – und an planerischer Handschrift. Und es ergeben sich ausgesprochen reizvolle Gestaltungsmöglichkeiten für Glas und das gekonnte Spiel mit dem Licht. Für die Verwendung in Fassadenelementen wird SEFAR® Architecture VISION PR 260/55 Gewebe in Verbundsicherheitsglas einlaminiert.

Sichtschutz und Aussicht: Der One-Way-VISION Effekt – das ist Sichtschutz nach innen und die sichere Wahrung der Privatsphäre, dabei eine nahezu uneingeschränkte Sicht nach außen, abhängig von der Wahl des verarbeiteten Gewebetyps. Energetik: Die höhere Reflexion durch die Metallbeschichtung verringert im Sommer die Wärmeübertragung nach innen, entlastet die Klimaanlage und kann so dazu beitragen, Energie zu sparen. Sicherheit: Im Verbund mit einer SentryGlas® ionoplast Zwischenlage erfüllen funktionelle Gläser neben besonderen architektonischen Ansprüchen auch höchste Sicherheitsnormen. Vogelschutz: Eine Studie der Schweizerischen Vogelwarte Sempach belegt, dass der Vogelschlag an Glasfassaden mit eingearbeitetem SEFAR® Architecture VISION PR 260/55 Gewebe stark reduziert werden kann.

Farben und Motive Vom einfachen Schriftzug über das Logo bis zu großflächigen Bildern lässt sich das Gewebe nach der Beschichtung weiter individualisieren.

Detaillierte Informationen zu allen SEFAR® Architecture VISION Geweben sind unter www.sefararchitecture.com zu finden. Hier können Sie auch Gewebemuster bestellen.

Zusätzliche Funktionen • Blend- und Sonnenschutz: SEFAR® Architecture VISION PR 260/55 wirkt wie ein optischer Weichzeichner – gleichzeitig wird die Sonneneinstrahlung reflektiert, die Blendwirkung reduziert und damit der Wärmeeinfall beträchtlich gemindert. Die Klimaanlagen werden entlastet. Dies spart Energie und schont die Umwelt.

Sefar AG Hinterbissaustrasse 12 CH–9410 Heiden, Schweiz www.sefararchitecture.com

SEFAR® Architecture VISION PR 260/50, red Pattern

SEFAR® Architecture VISION PR 260/50, brown-white Pattern

SEFAR® Architecture VISION PR 260/50, Leopard blue Pattern


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rechts Ästhetisch und wirtschaftlich: Tageslichtprodukte für Dach und Fassade

Seit mehr als 40 Jahren steht der Name EVERLITE für Innovation und Höchstleistungen im Bereich Tageslichtelemente und Rauchabzug. Die Qualität der Tageslichtkonstruktionen beruht auf hochwertigen Bauteilen aus eigener Fertigung und der sorgfältigen Verarbeitung im Werk sowie der Montage mit eigenen Teams vor Ort.

VIELSEITIGE FASSADENLÖSUNGEN AUS POLYCARBONAT Transparente Wärmedämmung Fassadensysteme von EVERLITE lösen Probleme der Wärmedämmung mit Bravour. Bietet das reguläre System bereits Wärmedämmwerte von bis zu 0,9 W/m2K, so liegt der U-Wert bei der Dualfassade sogar bei 0,6 W/m2K. Deshalb wird das System auch als transparente Wärmedämmung bezeichnet.

Flexible Lüftungslösungen In die Fassaden lassen sich alle Arten von Fensterflügeln sowie Zu- oder Abluftgeräte integrieren. Dadurch ist im Brandfall die maximal mögliche Sicherheit für Personen im Gebäude gewährleistet, und in allen anderen Fällen strömt angenehm frische Luft ins Gebäude.

Einhalten von Budgetvorgaben Unterschiedliche Vorgaben können durch unterschiedliche Systeme bedient werden. So lassen sich mit mehreren Materialstärken die unterschiedlichen Qualitätsstufen für transparente Fassaden abdecken, was sich auch auf die Kosten niederschlägt.

Ansprechende Optik Von den Platten selbst über die Rahmen der eingebauten Fenster bis hin zur Optik des Gebäudes sind die gestalterischen Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Die technische Umsetzbarkeit prüfen Spezialisten vorab oder vor Ort.

Brandverhalten und Personenschutz Die Materialgüte und die Geometrie der Elemente verhindern eine leichte Entflammbarkeit der Fassadenbauteile. Die Brandprüfungen werden nach DIN EN 13501 durchgeführt, d. h. es werden die Eigenschaften bei direktem Kontakt mit der Flamme sowie die Menge der Rauchentwicklung und das Abtropfverhalten getestet. Rauchabzugslösungen für den Personenschutz im Brandfall sind problemlos integrierbar.

Kurze Montagezeiten Mit kontinuierlicher Prozessentwicklung konnten die Montagezeiten der Fassadensysteme kontinuierlich gesenkt werden. So lassen sich hochschlagzähe Fassaden mit hoher Steifigkeit und gleichzeitig niedrigem Flächengewicht in sehr kurzer Bauzeit errichten. www.everlite.de

TAGESLICHT DURCH DACH UND WAND Mit unseren Tageslichtsystemen erfüllen wir zahlreiche scheinbar gegensätzliche Aufgaben aus den Bereichen Brandschutz, Tageslicht, Energieeinsparverordnung und Personenschutz. EVERLITE bietet Ihnen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten sowie unseren Komplettservice, vom Plan bis zum Einbau und der Wartung unserer Systeme.

Deutsche Everlite GmbH Am Keßler 4 97877 Wertheim

Tel. +49 9342 9604-0 Fax +49 9342 9604-60 info@everlite.de I www.everlite.de

Foto: Wiese


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Tschaikowsky-Haus in Hamburg (Fotos: GIMA/ Bernd Hiepe)

ARCHE, VERTIKAL GEMAUERT Ein dezent zum Achteck geformter Grundriss, eine vertikal gemauerte Fassade, prägnante Gauben: Mit wenigen Abweichungen von der Regel des Riegels wird das neue Gemeindehaus einer russisch-orthodoxen Kirche in Hamburg zum unverwechselbaren Stadtbaustein. Der Neubau des Tschaikowsky-Hauses von Heidenreich Springer Architekten greift die Materialität der bestehenden Kirche auf und etabliert an einem verkehrsreichen Ort ein ruhiges Ensemble mit schön gefasstem Vorplatz südwestlich des Hamburger Messegeländes. Städtebauliches Ensemble Für die russisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Johannes zu Kronstadt war es ein Glücksfall: Im Zuge der Zusammenlegung zweier protestantischer Gemeinden auf St. Pauli wurde die evangelische Gnadenkirche im Karolinenviertel frei. Wenige Eingriffe an dem Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten wuchtigen Zentralbau genügten, um die Kirche in ein orthodoxes Bethaus zu transformieren. Das bestehende Haus der Heimat – das frühere Gemeindehaus – musste allerdings auf Grund massiver Bauschäden abgebrochen werden. Ergänzend lobte die Gemeinde im Jahr 2010 ein Gutachterverfahren zur Formfindung eines neuen Gemeindehauses aus, das die Berliner Architekten Heidenreich Springer für sich entscheiden konnten. Angelehnt an die biblische Figur der Arche entwarfen sie einen dezent zum Achteck geformten Riegel, der den Tschaikowskyplatz vor der Kirche fasst und dabei vom starken Verkehr der Hauptstraße Vor dem Holstentor abgrenzt. Mit seiner grauen, vertikal gemauerten Verklinkerung und dem anthrazitfarbenen Dachgeschoss nimmt der Neubau Bezug auf die Materialität und Farbigkeit der Kirche und konstituiert so ein prägnantes städtebauliches Ensemble.

Bewegte Dachlandschaft Über 4 Geschosse erstreckt sich das nach dem russischen Komponisten benannte Tschaikowsky-Haus. Zum gleichnamigen Platz hin befindet sich ein Bar-Restaurant. Herz des Hauses ist der für 170 Plätze ausgelegte Tschaikowsky-Saal, in dem Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Sein Boden wurde abgesenkt, um ein angemessen hohes Raumvolumen zu erreichen. Im Dachgeschoss sind zudem Pilgerzimmer eingerichtet: Hier werden Gäste beherbergt. Hohe, mit anthrazitfarbenem Zinkblech verkleidete Dachgauben dienen den Zimmern als Lichtquelle und beschirmen gleichzeitig einen kleinen privaten Austritt. Die bewegte dunkle Dachlandschaft kann als moderne, abstrahierte Interpretation jener der benachbarten Kirche mit ihren vielen Nebentürmen gelesen werden. Hochkant gemauerte Ziegel Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Architekten der Ausformulierung der Fassade: Die in Ortbeton errichtete Stahlbetonkonstruktion erhielt eine zweischalige Außenhaut. Oberhalb eines Sockels aus hochkant gesetzten großformatigen Natursteinen beginnt eine Vormauerschale aus ebenfalls

hochkant gemauerten Ziegeln. Eingesetzt wurde ein grauer Klinker der Firma GIMA mit den Spezialabmessungen 11,3 cm Breite x 24 cm Höhe x 11,5 cm Tiefe. Für die Eckausbildungen wurden Sonderformate in den entsprechenden Winkeln gefertigt, die einen Mittelgrat aufweisen. Der im Querschnitt ansonsten nahezu quadratische Ziegel wurde mit einer Überbindung von einem halben Stein gemauert. Seine als „Sondersortierung Tschaikowsky“ bezeichnete natürliche, durchgängige Farbgebung ist auf die Kirche abgestimmt, der Stein weist eine handschlagartige Oberfläche mit Besandung auf. Für die Verfugung wurde ein nahezu gleichfarbiger Mörtel verwendet, der den monolithischen Charakter des Gebäudes unterstreicht; gleichzeitig sorgt die unregelmäßige Oberfläche des Klinkers für ein lebendiges Licht- und Schattenspiel auf den Außenwänden des TschaikowskyHauses.

Girnghuber GmbH Ludwig-Girnghuber-Straße 1 84163 Marklkofen www.gima-ziegel.de


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rechts Die Module der Systembegrünung cityLam werden als starre oder bewegliche Einheiten an der Fassade montiert

UMWELTFREUNDLICH UND DEKORATIV Leben in der Großstadt Das Leben in Großstädten ist attraktiv, locken sie doch in erster Linie mit Arbeitsplätzen und abwechslungsreichen Angeboten zur Freizeitgestaltung. Demographische Studien belegen das Phänomen „Landflucht“ jedes Jahr auf ein Neues. So wachsen Städte stetig weiter. Erschreckend sind jedoch die Bilder aus den Millionenmetropolen. Innenstädte und Industriegebiete versinken im Smog, über tristem Asphalt ragen graue Fassaden in einen wolkenbehangenen Himmel. Die Sonne kommt durch den Schleier aus Abgasen, Ruß, Feinstaub, Ozon, Stickstoff- und Schwefelverbindungen nicht durch. Die WHO schätzt, dass jährlich 865.000 Menschen allein an den Folgen der schlechten Luftqualität in Städten sterben. Symbiose zwischen Technik und Natur Nichtsdestoweniger bleiben zu viele Chancen, praktische und platzsparende Möglichkeiten unangetastet. Gerade Häuserfassaden bieten Flächen, die genutzt werden können, um die Qualität der Luft in Großstädten erheblich zu verbessern. In Verbindung mit Pflanzen werden aus Gebäuden Luftreiniger. Diese Symbiose zwischen Technik und Natur schaffen Systembegrünungen wie cityLam – eine innovative Technik des Unternehmens EuroLam. Einzeln bepflanzte Module werden als starre oder bewegliche Einheiten an Fassaden von Gebäuden oder Hallen installiert, können darüber hinaus sogar auch als Raumteiler fungieren. Die bewegliche Variante begrünt in der Vertikalen ganze Flächen. Horizontal gestellt, können die Module automatisch bewässert werden. nature is coming to town Durch die Kombination aus einer automatischen Bewässerung, feststehender oder beweglicher Aluminiumlamellen und einer Bepflanzung mit genügsamen (pflegeleichten) Pflanzen kann eine solche Lösung wie cityLam auch in extrem heißen oder kalten Regionen verbaut werden. In der beweglichen Variante lassen sich die Module in heißen Regionen auch als Fensterersatz nutzen und kühlen das Raumklima aufgrund der Verdunstungskälte der Pflanzen auf natürlichem Weg ab. Der Vorteil von Pflanzen in Städten, so z. B. an Fassaden, liegt auf der Hand: Sie sind in erster Linie feinstaubbindend und verbessern dadurch die Klimabilanz. Die Fassaden erhalten zusätzlich eine natürliche Wärme-, Kälte- und Lärmdämmung. Darüber hinaus könnten sie aufgrund der Bepflanzung als ökologische Ausgleichsfläche genutzt werden.

Grüne Vielfalt statt tristem Grau Mit dem Einbau der Module werden Fassaden grüner, schöner und klimafreundlicher. Wenn Städte wachsen, wächst die Natur mit. Die Pflanzen Minimus, Cotoneaster und Moos eignen sich besonders gut für die cityLam-Elemente. Henning Röper

EuroLam GmbH Kupferstraße 1 99510 Wiegendort www.eurolam.de


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FLUGDROHNEN UND BIM-SOFTWARE Architekten und Ingenieure stehen ständig vor neuen beruflichen Aufgaben. Viele lieben gerade das an ihrem Beruf. Aber neue Herausforderungen können auch neue Risiken aufwerfen. Zudem fordert der Wandel des Berufsbildes Architekten und Ingenieure heraus. Gut beraten ist deshalb derjenige, der eine einmal abgeschlossene BerufshaftpflichtVersicherung in Sachen Deckungsumfang und Deckungssummen immer wieder auf den Prüfstand stellt. Neue Herausforderungen – neue Lösungen Der technische Fortschritt schafft immer wieder neue Möglichkeiten. Zum Beispiel werden Kameradrohnen inzwischen immer häufiger von Architekten oder Ingenieuren eingesetzt, um Flächen- oder Gebäudemaße aufzunehmen oder um einen besseren Überblick über ein Objekt zu bekommen.

Dass aber auch bei der Verwendung von Multicoptern durch Profis etwas schiefgehen kann, hat im letzten Winter der „Beinaheunfall“ beim Ski-Weltcupslalom medienwirksam gezeigt: Eine abstürzende Kameradrohne verfehlte einen der Rennläufer nur um Haaresbreite und krachte hinter ihm auf die Piste. Ein zweites Beispiel: BIM-Software. Die Verwendung komplexer Building-Information-Modeling-Programme ist vor allem bei größeren Objekten üblich. Planungsfehler durch Fehlberechnungen bei der Anwendung der Programme sind aber allein schon durch deren Komplexität nie ganz auszuschließen. Der Planer könnte damit in der Haftung für Bauschäden stehen, die aus dieser Fehlplanung resultieren. „Vor dem Hintergrund neuer Anforderungen hat HDI den Berufshaftpflichtschutz für Architekten und Ingenieure aktuell überarbeitet und zusätzlich neue Risiken in den Deckungskatalog aufgenommen“, erklärt Andreas Huth, Leiter Produktmanagement Planungshaftpflicht der HDI Versicherung. So umfasst der Leistungskatalog jetzt neben anderen Neuerungen auch den beruflichen Gebrauch von Flugdrohnen, die Verwendung von BIM-Software und die Mitversicherung von Asbestschäden. Berufsbilder ändern sich Aber auch der Markt an sich ist in Bewegung. Die Anforderungen an Qualität und Service steigen immer weiter.

Architekten und Ingenieure spezialisieren sich deshalb immer häufiger auf Tätigkeitsschwerpunkte, mit denen nur noch Ausschnitte ihres eigentlichen Berufsbildes abgebildet werden. Nicht selten stehen dabei die reine Beratung des Auftraggebers oder die Konzentration auf Projektmanagementaufgaben im Fokus. Die eigentlichen Planungstätigkeiten rücken dagegen in den Hintergrund oder werden von anderen wahrgenommen. Dabei wandelt sich aber auch das Haftungspotenzial, das auch denjenigen treffen kann, der ein Objekt gar nicht geplant, sondern lediglich konzeptionelle Beratungsleistungen erbracht hat. Wichtig für den Architekten oder den Ingenieur ist es deshalb, bei jedem Auftrag genau zu prüfen, ob der eigene Versicherungsschutz die mit dem Bauherrn vereinbarte Leistung überhaupt abdeckt. „Neben den Standarddeckungen besteht deshalb häufig erheblicher Absicherungsbedarf“, weiß HDI Haftpflichtexperte Huth. Relevant ist dies insbesondere dann, wenn der Architekt oder Ingenieur mit seinen Geschäftspartnern Leistungen vereinbart, die vom versicherten Berufsbild abweichen. Solche „Berufsbildüberschreitungen“ können zum Verlust des Versicherungsschutzes führen. Hier bietet die HDI Versicherung Lösungen an – nicht nur für einzelne Berufsträger, sondern auch für miteinander verbundene Unternehmen. Darüber hinaus umfasst der HDI Versicherungsschutz z. B. auch die Kostenübernahme bei Schlichtungs- und Mediationsverfahren, den prämienfreien Honorarschutz und die zeitlich unbegrenzte Nachhaftung. Versicherungsschutz rundum im Blick Neben der Absicherung der Berufshaftpflicht gilt es zudem, weitere Risiken im Blick zu haben. Denn Architekten oder Ingenieure investieren nicht nur viel Engagement, sondern meist auch viel Geld in ihr Planungsbüro. Ob modernes Bürogebäude oder teure Elektronik – all das ist die Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Kommt es zu Beschädigungen oder Verlust, z. B. durch Einbruchdiebstahl, Feuer oder Bedienungsfehler, kann das erhebliche finanzielle Folgen haben. Umso wichtiger ist es, auch die Grundlage der beruflichen Existenz abzusichern. Eine Inhalts- und Elektronikversicherung, die auch die Betriebsunterbrechung absichert, gibt Sicherheit. Und eine spezielle Rechtsschutz-Versicherung für Architekten und Ingenieure gibt die Gewissheit, sein Recht im Notfall auch vor Gericht geltend machen zu können.

HDI Versicherung AG HDI-Platz 1 30659 Hannover www.hdi.de/freieberufe


Wir planen das. Wir bauen das.

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DAI Tag 2016 Programm )UHLWDJ 6HSWHPEHU 16:00 - 18:00 Uhr DAI Verbandsrats- und Präsidiumssitzung Veranstaltungsort: Grauer Hof ab 19:00 Uhr Coming In mit „John Lennon“ Veranstaltungsort: Grauer Hof

6DPVWDJ 6HSWHPEHU 09:00 - 11:00 Uhr Mitgliederversammlung Veranstaltungsort: Aula Gymnasium Stephaneum 11:30 - 12:15 Uhr Empfang des OberbĂźrgermeisters der Stadt Aschersleben, Andreas Michelmann Veranstaltungsort: Ratssaal 13:00 - 14:00 Uhr gemeinsames Mittagessen Veranstaltungsort: Firma Novotech im Gewerbegebiet Aschersleben 14:00 - 15:30 Uhr Werksbesichtigung Megawood Veranstaltungsort: Firma Novotech im Gewerbegebiet Aschersleben 16:00 - 17:30 Uhr Stadtkernbesichtigung Ascherslebener Baukultur - 1250 Jahre Stadtgeschichte mit anschlieĂ&#x;ender %HVLFKWLJXQJ %HVWHKRUQSDUN /HGHUHU 5DJQDUVGzWWLU 2HL $UFKLWHNWHQ RGHU *DOHULH Ăƒ1HR 5DXFKÂľ *UDÂż VFKH :HUNH Veranstaltungsort: Stadt Aschersleben und Bestehornpark ab 18:30 Uhr Get Together mit Sektempfang zum DAI Tag 2016 Veranstaltungsort: Bestehornhaus (s. Foto oben) ab 19:00 Uhr Preisverleihung GroĂ&#x;er DAI Preis fĂźr Baukultur 2016 an JĂłrunn Ragnarsdòttier und Arno Lederer, Stuttgart Kaltes / Warmes Buffet inkl. Getränke, Big Band Aschersleben Veranstaltungsort: Bestehornhaus (s. Foto oben)

6RQQWDJ 6HSWHPEHU 10:00 - 12:00 Uhr Themenvortrag - Sanierung der Industriebrache OPTIMA Veranstaltungsort: Bestehornpark (Vorplatz Bestehornhaus, s. Foto oben) 15:00 Uhr Ende der Veranstaltung und Verabschiedung

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DAI Geschäftsfßhrung | c/o KEC | Salzufer 8 | 10587 Berlin Tel. 030 - 21 47 31 74 | Telefax 030 - 21 47 31 82 | kontakt@dai.org | www.dai.org


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Hotelvorschläge: Kontingente bis 26.08.2016 abrufbereit - Stichwort: DAI Tag 2016. %LV :RFKHQ YRU $QUHLVH LVW HLQH NRVWHQIUHLH 6WRUQLHUXQJ P|JOLFK 6SlWHUH 6WRUQLHUXQJHQ VLQG NRVWHQSĂ€ LFKWLJ Hotel Ascania Aschersleben, JĂźdendorf 1, 06449 Aschersleben, Tel.: +49 3473 9520 (Einzel 65 â‚Ź pro Nacht. Doppel 87 â‚Ź pro Nacht. Jeweils inklusive FrĂźhstĂźck.) Villa Westerberge, An den Westerbergen 1, 06449 Aschersleben, Tel.: +49 3473 945252 (Einzel 60 â‚Ź pro Nacht. Doppel 80 â‚Ź pro Nacht. Jeweils inklusive FrĂźhstĂźck.) City Hotel Aschersleben, BahnhofstraĂ&#x;e 32, 06449 Aschersleben, Tel.: +49 3473 87460 (Einzel 57 â‚Ź pro Nacht. Doppel 70 â‚Ź pro Nacht. Jeweils inklusive FrĂźhstĂźck.) Hotel Stadt Aschersleben, Herrenbreite 17, 06449 Aschersleben, Tel.: +49 3473 87260 (Einzel 52 â‚Ź pro Nacht. Doppel 72 â‚Ź pro Nacht. Jeweils inklusive FrĂźhstĂźck.) Hotel Lindenhof, OT GroĂ&#x; Schierstedt, Schulplatz 112, 06449 Aschersleben, Tel. Ăźber Frau Gaede: +49 3473 2250359 (Einzel 52 â‚Ź pro Nacht. Doppel (nur 2 Stck.) 72 â‚Ź pro Nacht. Jeweils inklusive FrĂźhstĂźck.) 9HUDQVWDOWXQJ

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BAUKULTUR 4_2016

Impressum BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 38. Jahrgang ISSN 1862-9571 Herausgeber DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. DAI Geschäftsstelle c/o KEC Planungsgesellschaft mbH Salzufer 8 10587 Berlin Telefon: +49 (0)30.400 54 100 Telefax: +49 (0)30.21 47 31 82 E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org DAI Geschäftsführung Udo Sonnenberg M.A. E-Mail: sonnenberg@dai.org DAI Präsidium Prof. Dipl-Ing. Christian Baumgart (Präsident) Dipl.-Ing. Gerd Schnitzspahn (Vizepräsident) Dipl.-Ing. Arnold Ernst (Schatzmeister) Marion Uhrig-Lammersen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Dipl.-Ing. Alexander von Canal (Veranstaltungen und Mitgliederbetreuung) Verlag, Gestaltung, Anzeigenverwaltung VBK Verlag S. Kuballa Verlag für Bau + Kultur Zur Leiten 11 95517 Emtmannsberg (Lkr. Bayreuth) Telefon: +49 (0)9209.91 86 240 Telefax: +49 (0)3212.45 26 570 E-Mail: info@vbk-verlag.de www.vbk-verlag.de Chefredaktion Susanne Kuballa M.A. E-Mail: kuballa@dai.org Anschrift wie Verlag Redaktion Dipl.-Ing. Sylvia Jung E-Mail: jung@vbk-verlag.de Anzeigen Christina Ahr M.A. E-Mail: ahr@vbk-verlag.de Dipl.-BW (FH) Ines Moritz E-Mail: moritz@vbk-verlag.de Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.10.2015. Druck Benedict Press, Vier-Türme GmbH Abtei Münsterschwarzach www.benedictpress.de Der Bezug der Zeitschrift ist im DAI Mitgliedsbeitrag enthalten. Druckauflage: 5.200 Exemplare (IVW I/2016)

Vorschau Ausgabe 5_2016 >> ascherslebenerBAUKULTUR Autoren dieser Ausgabe Prof. Christian Baumgart DAI Präsident Berufsmäßiger Stadtrat und Stadtbaurat der Stadt Würzburg www.dai.org Julia B. Bolles-Wilson BOLLES+WILSON Münster www.bolles-wilson.com Volker Busen Münsterländer AIV, Mitglied Schlaun-Forum e.V., Pressesprecher www.maiv.de www.schlaun-wettbewerb.de Polina Goldberg nps tchoban voss GmbH & Co. KG Berlin www.npstv.de Anneke Holz Bundesstiftung Baukultur Presse und Öffentlichkeitsarbeit Potsdam www.bundesstiftung-baukultur.de Stephan Kälin Empa Materials Science and Technology CH – Dübendorf www.empa.ch Aline Karrakchou Andreas Labicki Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft www.zl-legal.de

DAI Kooperationspartner

Jan Läufer Gunnar Tausch Friedrich Tuczek raumzeit Gesellschaft von Architekten mbH BDA Berlin www.raumzeit.org Anh-Linh-Ngo Achim Reese ARCH+ Verlag GmbH Redaktion www.archplus.net Hendrik Schneider Fraunhofer IWU Chemnitz www.iwu.fraunhofer.de Lana Slapa slapa oberholz pszczulny I architekten Düsseldorf www.sop-architekten.de Udo Sonnenberg DAI Geschäftsführer elfnullelf® Unternehmensberatung Berlin www.dai.org Nico Versace pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten Ingenieure Osnabrück www.pbr.de Wolfgang Weise Schwäbischer AIV Augsburg, Mitglied www.saiv.de

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BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | Juli 2016 | Ausgabe 4 | ISSN 1862-9571

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