BAUKULTUR Zeitschrift des DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.
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Schwerpunkt Bauen in Augsburg
AIV Hamburg Verleihung der Chateauneuf-Medaille
AIV Hildesheim Neuer Vorstand Studienpreise 2014
AIV Mark-Sauerland Architekturhistorische F端hrung
BAUKULTUR
augsburger
IMMOBILIEN LAUFEN GUT. BEI UNS SCHON SEIT 30 JAHREN.
Mit viel Sinn für Baukultur und dank dem Vertrauen unserer Mieter, Kunden und Partner haben wir es weit gebracht. Aber die Reise hört noch lange nicht auf. Denn die Schaffung von nachhaltig attraktiven Immobilienwerten liegt jedem unserer rund 700 Mitarbeiter im Blut. So erreicht die seit 1984 stetig wachsende PATRIZIA Familie immer neue Ziele. Und betreut mittlerweile Immobilienbestände von rund EUR 13 Milliarden in über 10 Ländern. www.patrizia.ag/value p g/
ISIN DE000PAT1AG3
editorial
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LIEBE LESERINNEN UND LESER, VEREHRTE FREUNDE DER BAUKULTUR, es lohnt sich immer nach Augsburg zu kommen und besonders heuer zum DAI Tag 2014. Ein großer Stadtumbau ist in vollem Gange, und jeder Bauinteressierte kann noch live die Umgestaltung miterleben. Baumaßnahmen mitten im Herzen einer City sind immer spannend. Die Entwicklungen und Ergebnisse werden von den Bürgern hier hautnah kommentiert.
Stadtgräben und Wallanlagen waren wichtig für eine Festungsstadt. ln der Blüte der Textilherstellung war Wasser für die Färber von großer Bedeutung und im Industriezeitalter für die Energiegewinnung. Besonders sehenswerte Beispiele sind heute noch die Wassertürme. Zur Zeit bewirbt sich die Stadt Augsburg gerade um die Aufnahme zum UNESCOWeltkulturerbe.
Augsburg hat ca. 280.000 Einwohner und ein nahes Einzugsgebiet von mehr als 300.000 Bewohnern. Ein Umbau der Mobilitätssysteme für eine Stadt mit Zukunft hat erste Priorität und ist ein Thema beim Augsburger DAI Tag.
Augsburg ist neben Puppenkiste, Fuggerei, prächtigem Rathaus und einer weltbekannten „Kaisermeile“ ein so genanntes Musterbild einer historisch gewachsenen europäischen Stadt – der Wandel und der Umbau in eine weitere Zukunftstauglichkeit sind hier zur Zeit überall erlebbar.
Ein zweites Thema ist der Weiterbau der Stadt an sich. Konversionsflächen, wie z. B. alte Militärareale der Amerikaner, aufgelassene Fabrikflächen aus der ehemaligen Textilindustrie und Bahnareale, werden im rasanten Tempo neu entwickelt und verbaut. Mit der Sheridan-Kaserne und dem AKS-Gelände sind u. a. interessante Bereiche entstanden, welche die ganze Palette einer integrierten Stadtentwicklung aufzeigen. Hier wird Altes mit Neuem vermischt sowie Gewerbe und Wohnen mit Öffentlichkeit – Enge und Weite werden demonstriert mit verdichtetem Wohnen und großzügigen Grünparks. Gleichwohl wird auch die Geschichte der Stadt im dritten Thema Wasser erzählt. Augsburg ist eine 2.000 Jahre alte Römerstadt und wird von zwei Flüssen, zahlreichen Bächen und Kanälen durchquert und dient somit als Musterbeispiel für die Wasserversorgung. Die römischen Militärlager schufen das Grundwissen für hygienische Wasserversorgung sowie im Transportsystem.
Unser Tagungsort für den DAI Tag 2014 liegt im Annahof mitten in der Stadt, und zu Fuß ist die historische Kernstadt gut erreichbar. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ihr
Eberhard Wunderle Schwäbischer AIV Augsburg 1. Vorsitzender
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DAI in deutschland
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Kiel
Die Mitglieder des Bayerischen Landesbaukunstausschusses (Foto: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr)
Pinneberg
Prof. Christian Baumgart in den Bayerischen Landesbaukunstausschuss berufen Der Landesbaukunstausschuss wird den Freistaat Bayern künftig wieder bei seinen Bauvorhaben in Sachen Baukultur und Bauqualität beraten. Zu den neu berufenen Mitgliedern gehört u. a. DAI Präsident Prof. Christian Baumgart. „Die Expertise der Mitglieder verschiedener Fachdisziplinen gibt der Baukunst und der Baukultur wertvolle Impulse. Die Staatsbauverwaltung wird stets offen und konstruktiv mit den Hinweisen umgehen. Die Baukultur hat in Bayern einen hohen Stellenwert“, so Innen- und Bauminister Joachim Herrmann. Der Landesbaukunstausschuss wird auch Städten und Gemeinden als freiwillig anzurufendes Beratungsgremium zur Verfügung stehen. www.stmi.bayern.de
Osnabrück
Dortmund
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DAI Mitgliedsverein kein DAI Mitgliedsverein
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DAI Mitgliedsverein mit Textbeitrag in der vorliegenden Ausgabe
DAI MITGLIEDSVEREINE AIV Aschaffenburg AIV Aschersleben-Staßfurt AIV Bad Hersfeld AIV Bielefeld AIV Braunschweig AIV Frankfurt AIV Hamburg AIV Hanau AIV Hannover AIV Hildesheim AIV Ulm
AIV Karlsruhe AIV Koblenz AIV KölnBonn AIV Konstanz AIV Leipzig AIV Magdeburg AIV Marburg AIV Mark-Sauerland AIV Schweinfurt AIV Stuttgart AIV Wetterau
AIV Würzburg AIV zu Berlin Dortmunder AIV Mittelrheinischer AIV Darmstadt Münchener AIV Münsterländer AIV Oberrheinischer AIV Freiburg Oldenburgischer AIV Ruhrländischer AIV zu Essen Schwäbischer AIV Augsburg
inhalt
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Editorial Eberhard Wunderle DAI in Deutschland Inhalt Rubriken Nachrichten Kolumne: Bundesstiftung Baukultur Wirtschaft + Recht denkmalKULTUR: Denkmal und Schule
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DAI aktuell Aus dem Präsidium Großer DAI Preis für Baukultur 2014: Gerhard Wittfeld
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DAI regional AIV Hamburg: Verleihung der Chateauneuf-Medaille AIV Hildesheim: Neuer Vorstand, Studienpreise 2014 AIV Mark-Sauerland: Architekturhistorische Führung
16–39 16 17 18–19 20–21 22–23 24–25 28–29 30–31 32 33 34–35 36 37 38 39
Schwerpunkt: Bauen in Augsburg Augsburg nachhaltigste Großstadt Deutschlands Projekt Augsburg City Thema Mobilität: Die Augsburger City macht mobil Thema Wasser: Augsburgs historische Wasserwirtschaft Thema Konversion: Neue Perspektiven für Textilviertel und Herrenbach Die Augsburger Textilindustrie und ihre Bauten Endres + Tiefenbacher: Im Zentrum evangelisch Titus Bernhard Architekten: Territorien im Übergang kadawittfeldarchitektur: Patrizia Headquarters PARS GmbH: Projektentwicklung, Architektur, Städtebau Eger & Partner: Kreativität, Erfahrung und Fachwissen Brugger Landschaftsarchitekten: Atmosphäre, Identität, Erinnerungswerte OPLA: Umweltverträglicher Städtebau und nachhaltige Ortsplanung 3+architekten: Vom städtebaulichen Konzept zum Detail TEAM-A-3: Variationen, Perspektiven, Themen
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Titel: Neues Haltestellendreieck am Königsplatz (Foto: team m&m werbeagentur)
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nachrichten
Weihestätten Das Architekturmuseum Schwaben, eine Zweigstelle des Architekturmuseums der TU München, präsentiert vom 19.9.–23.11.2014 mit der Ausstellung „Weihestätten.Protestantischer Sakralbau und Moderne“
Entwürfe und Ausführungen von Martin Elsaesser (1884–1957). Der Schüler von Theodor Fischer war Anfang des 20. Jhrd. mit über 70 Neu- und Umbauprojekten von Kirchen, Pfarr- und Gemeindehäusern einer der produktivsten Architekten Süddeutschlands. Im Sinne einer „heiligen Nüchternheit“ verband er liturgische und architektonische Reformvorstellungen. www.architekturmuseum.de Der Balthasar-Neumann-Preis als eine der hochkarätigsten Auszeichnungen für Architektur und Bauingenieursleistungen in Deutschland geht 2014 an das Landesarchiv NRW in Duisburg.
Landesarchiv NRW (Foto: Benedikt Kraft)
Das unter Denkmalschutz stehende Speichergebäude aus den 1930er Jahren ergänzte das Architekturbüro Ortner & Ortner Baukunst um einen 76 m hohen Archivturm und einen wellenförmigen 6-geschossigen Neubau mit Lesesälen, Büros und Archivflächen. Auszeichnungen wurden an weitere 5 Projekte vergeben: Das HansSachs-Haus in Gelsenkirchen von gmp Architekten, Hamburg, das neue Gymnasium Bochum von Hascher Jehle Planungsgesellschaft mbH, Berlin, die Baakenhafenbrücke in Hamburg von Wilkinson Eyre Architects, London, den Lifecycle Tower LCT ONE der Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH, Dornbirn, und das Kunstmuseum
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Ravensburg von Lederer Ragnarsdottir Oei, Stuttgart. Zu den Mitgliedern der Jury gehörte u.a. Prof. Christian Baumgart, DAI Präsident und Stadtbaurat in Würzburg. www.dbz.de Gloria-Kongress Bei dieser Veranstaltung der Messe Augsburg geht es am 23.10.2014 um die Zukunft von Kirchenimmobilien. Das aktuelle Thema will auf der Kirchen-Messe Gloria Kirchenverantwortliche bei der Veränderung und Neuausrichtung der Immobilienstrategie unterstützen. Kernthemen: Architektur und Nutzungserweiterung sakraler Gebäude, KPP-Projekte – Kirchlich-Private-Partner-Projekte, Gute Beispiele kirchlicher Immobilienverwaltung. Zudem wird ein Wettbewerb „Zukunftspreis Kirchenimmobilien“ ausgelobt, bei dem vorbildliche Ideen und gute Beispiele im Umgang mit sakralen Immobilien in Zusammenarbeit mit der Beuth Hochschule für Technik Berlin ermittelt und prämiert werden. www.messegloria.info www.messeaugsburg.de Architekturführer Schweinfurt Der AIV Schweinfurt hat einen Architekturführer herausgegeben, in dem 40 ausgewählte Bauten vorgestellt werden, die nach 1945 entstanden sind und beispielhaft für die moderne Architektur in Schwein furt stehen. Zusätzlich werden die Baugeschichte der Stadt vor 1900 und die Rolle des Industriebaus für die Stadtentwicklung zwischen 1900 und 1950 beleuchtet. Eine Übersichtskarte mit Register erleichtert die Orientierung. Die schön gemachte, handliche Publikation kann direkt über den AIV Schweinfurt bezogen werden. www.aiv-schweinfurt.de Suomi seven. Emerging Architects from Finland Finnland ist Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2014. Im Rahmen des begleitenden Kulturpro-
gramms veranstaltet das DAM Frankfurt gemeinsam mit dem Museum of Finnish Architecture und dem Architecture Information Centre Finland vom 6.9.2014–18.1.2015 eine Ausstellung zur neuen Generation junger finnischer Architekten, die bereits ein international beacht e t e s Por tfolio aufgebaut haben. D a n k Bibliotheksgebäude der Universi- der finnität in Helsinki von Anttinen Oiva schen TraArchitects (Foto: Mika Huisman) dition der offenen Architekturwettbewerbe hatten viele junge finnische Architekten bereits zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn die Möglichkeit, an großen Projekten zu arbeiten. Für die Präsentation im DAM wurden 7 Büros ausgewählt: ALA Architects, Anttinen Oiva Architects, Avanto Architects, Esa Ruskeepää Architects, OOPEAA Office for Peripheral Architecture, Architects Rudanko + Kankkunen und Verstas Architects. www.dam-online.de Häuser des Jahres 2014 Für diese Auszeichnung wurden vorbildliche Wohnhauskonzepte von hoher architektonischer Qualität gesucht. Kriterien waren die Auseinandersetzung mit dem ländlichen oder städtischen Kontext, die räumliche Gestaltung eines privaten Lebensbereichs, das intelligente Zusammenspiel zwischen Ästhetik, Material und Konstruktion – und nicht zuletzt eine zeitgemäße Antwort auf die Bauaufgabe Einfamilienhaus. Teilnahmeberechtigt waren Architekten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Preise und Auszeichnungen sind im DAM Frankfurt zu sehen vom 12.9.–19.10.2014. www.dam-online.de
Haus des Jahres 2013 von HHF Architekten, Basel (Foto: © Tom Bisig)
kolumne
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Die Bundesstiftung Baukultur stellt ihre Arbeit vor
VENEDIG – STADT DER ZUKUNFT ODER TOURISTENKULISSE? Seit 1987 ist Venedig UNESCO-Weltkulturerbe, trotzdem verlassen jährlich etwa 1.000 Venezianer die „schönste Stadt der Welt“. Mit einem internationalen BaukulturSymposium anlässlich der 14. Internationalen Architektur-Biennale thematisierte die Bundesstiftung Baukultur vom 26.–27.6.2014 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Studienzentrum in Venedig diese Entwicklung und gab mit einer geführten Tour einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Biennale. Venedig als sterbende und zugleich unter ihrem Erfolg leidende Stadt, von den Einwohnern verlassen und von den Touristen übernommen: In den letzten 60 Jahren ist die Einwohnerzahl des Inselstaates Venedigs um 66 % auf unter 60.000 gesunken, die Zahl der Touristen um 530 % auf 28 Mio. gestiegen. Massentourismus, Kreuzfahrtschiffe, überteuerte Mieten und Lebenshaltungskosten, immer mehr Ferienwohnungen, aber dafür kaum noch Infrastruktur für die Einheimischen. Dass Venedig aber eigentlich ein Modell für die Stadt der Zukunft sein könnte, wurde auf dem Symposium „Abitando Venezia – Living Venice – Venedig beleben“ deutlich, das am 26.6.2014 mit rund 90 Teilnehmern im Deutschen Studienzentrum stattfand. Mit der Veranstaltung hat die Bundesstiftung Baukultur erstmals ihre internationalen Netzwerkpartner, vor Ort tätige Akteure und interessierte Gäste nach Venedig eingeladen. Sergio Pascolo, Professor für Architectural and Urban Design an der IUAV Venedig, veranschaulichte, dass Venedig als dichte, von Naturraum umgebene Stadt schon jetzt über viele Eigenschaften verfüge, die anderen Städten in Zukunft hilfreich sein könnten: Mobilität ohne Autos, Einkaufen im Quartier, eine intensive Freizeitnutzung des öffentlichen Raums und ein großer Anteil von Handarbeitsdienstleistungen. Auch für die Arbeit der Zukunft biete es mit seiner kleinteiligen Struktur für Manufakturen, aber auch als Ort für die Produktion von immateriellen Werten ideale Voraussetzungen. Pascolo bemängelte aber nichtsdestotrotz das Fehlen einer „digitalen und grünen Strategie“. Dass Venedig seit der Verhaftung des Oberbürgermeisters Giorgio Orsoni wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutzprojekt „MO.S.E.“ quasi führungslos sei, könne daher durchaus eine Chance für eine Neuausrichtung sein, so Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. Der in Venedig arbeitende Architekt Dr. Clemens F. Kusch zeigte das eher unbekannte moderne Venedig, wie es unter dem Stadtbaumeister Eugenio Miozzi entstand. Zudem zeigte er auf, dass aktuelle Vorhaben, so wie auch schon Projekte von Frank Lloyd Wright und Le Corbusier zuvor,
wegen zu vieler Planungsinstanzen und langsamer Prozesse schwer umzusetzen oder erst gar nicht zu realisieren seien. Der ebenfalls in Italien tätige Landschaftsplaner Dr. Andreas Kipar richtete den Blick auf das „zweite Venedig“ auf dem Festland, wo die Stadtteile Marghera und Mestre im Moment die einzigen Bereiche seien, in denen Handlungsspielraum bestehe. Der sich langsam deindustrialisierende Hafenbereich biete etwa Raum für ein „modernes, junges und grünes Venedig“ und könne positive Impulse für die Altstadt generieren. Als Antwort auf die Schwerfälligkeit von Planungsprozessen empfahl Kipar eine kreative Schocktherapie, also das schnelle Platzieren einer möglichst bildhaften Idee, sowie das Angebot kostenloser Mehrwerte. Allgemeine Einigkeit herrschte darüber, dass Venedig eine offene Stadt bleiben müsse, die man nicht einfach abriegeln könne. Es brauche aber eine neue Art zu denken und eine urbane und soziale Strategie, um das lebendige Venedig als Modell für andere Städte zu erhalten. Venedig dürfe sich nicht länger den Entwicklungen der Moderne anpassen, die Moderne müsse sich umgekehrt der Stadt anpassen. Die Zeit für große Projekte sei ohnehin vorbei, die Zeit für große Prozesse gekommen. Am 27.6.2014 hatte die Bundesstiftung Baukultur dann zum gemeinsamen Rundgang über die Architekturbiennale geladen. Kristien Ring von der Bundesstiftung und Thomas M. Krüger von der Agentur Ticket B führten die Teilnehmer durch ausgewählte Pavillons, darunter den deutschen Beitrag Bungalow Germania, den mit dem goldenen Löwen ausgezeichneten koreanischen Pavillon und die vom diesjährigen Biennale-Kurator Rem Koolhaas konzipierte Ausstellung „Fundamentals“, welche die Grundelemente der Architektur ebenso informativ wie stimmungsvoll in Szene setzte. Heiko Haberle www.bundesstiftung-baukultur.de
Dass die Kreuzfahrtschiffe so nah durch die flache Lagune Venedigs an die Stadt heranfahren dürfen, schadet der Bausubstanz immens
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wirtschaft + recht
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§§ Die in Berlin, Frankfurt, München und Wien ansässige Kanzlei Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft ist Premiumpartner des DAI. Zu ihren bundesweiten Arbeitsschwerpunkten zählen das Immobilien- und Baurecht sowie das Vergaberecht.
NEUES AUS DEM... ...Immobilien- und Baurecht
...Vergaberecht
Baukostenvereinbarung unterhalb der HOAI-Mindestsätze unwirksam
Zwingende Einhaltung formaler Vorgaben des Auftraggebers auch im VOF-Verfahren
Ein Ingenieur hat für die öffentliche Hand Leistungen der Objekt- und Tragwerksplanung erbracht. Planungsgegenstand war die Erneuerung einer Wegüberführung über eine Bundesautobahn. Durch das Land als Auftraggeber wurden in der Leistungsbeschreibung Baukosten in Höhe von knapp 500.000 Euro zu Grunde gelegt. Auf dieser Grundlage schlossen die Parteien eine Baukostenvereinbarung im Sinne des § 6 Abs. 2 HOAI 2009. Das auf dieser Grundlage ermittelte Honorar wurde vom Land gezahlt. Im Rahmen der Kostenberechnung wurden jedoch ca. 800.000 Euro anrechenbare Kosten ermittelt. Der Bundesgerichtshof hat dem Planer eine Vergütung nach Mindestsätzen auf Grundlage der Kostenberechnung zugesprochen (BGH, Urteil vom 24.04.2014 – VII ZR 64/13).
Ein Auftraggeber (AG) hatte Generalplanerleistungen im Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb nach VOF europaweit ausgeschrieben. In der Aufforderung zur Angebotsabgabe hieß es ausdrücklich, dass bei Präsentation des Bieters die mit den Angebotsunterlagen eingereichten Präsentationsfolien zu verwenden seien. Bieter A hatte nach Angebotsabgabe im Rahmen seiner im Verhandlungsgespräch gehaltenen Präsentation Folien verwendet, die teilweise von den mit dem Angebot eingereichten Folien abwichen. Der AG schloss deshalb den A aus formalen Gründen aus. A beantragte Nachprüfung, mit dem Hinweis, dass solcher Ausschlussgrund in der VOF nicht geregelt sei.
Dies wird damit begründet, dass § 6 Abs. 2 HOAI 2009 unwirksam sei. Zweck der Baukostenvereinbarung sollte sein, für den Auftraggeber Planungssicherheit zu schaffen. Trotzdem darf dies nicht zur Unterschreitung der Mindestsätze führen. Hintergrund ist, dass eine Unterschreitung der Mindestsätze nur im Ausnahmefall gemäß § 7 Abs. 3 HOAI zulässig ist. Solche Ausnahmefälle sind in der Rechtsprechung denkbar bei engen Beziehungen rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer oder persönlicher Art oder sonstigen besonderen Umständen, wie z. B. einer mehrfachen Verwendung einer Planung. Ein solcher Ausnahmefall lag jedoch nicht vor. Nach dem BGH soll es keinen Unterschied machen, dass bei der Vereinbarung nur die nachprüfbaren Baukosten zu Grunde zu legen sind, da auch diese die Mindestsätze unterschreiten können. Im Ergebnis bleibt eine Baukostenvereinbarung trotzdem zulässig. Auch bei ihr müssen jedoch die HOAI-Mindestsätze eingehalten werden. Der § 6 Abs. 3 HOAI 2013 ist identisch mit § 6 Abs. 2 HOAI 2009, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die Rechtsprechung auch Anwendung auf die HOAI 2013 findet. Rechtsanwalt Konstantin Karohs
Das OLG Frankfurt wies die die Beschwerde als unbegründet zurück (Beschluss vom 05.03.2014-11 Verg 2/14). Der AG habe hier das Angebot zu Recht ausgeschlossen. Zwar gebe es in der VOF – anders als in VOB/A und VOL/A – keine Vorschriften betreffend die Rechtsfolgen bei Nichteinhaltung von Angebotsbedingungen. Die Ausschlussregelungen des § 4 Abs. 6 – 9 VOF, die als abschließend angesehen werden, seien hier nicht einschlägig, da sie lediglich bieterbezogene Ausschlussgründe beinhalteten, um die es hier nicht gehe. Allerdings seien die Grundprinzipien des § 97 Abs. 1 und 2 GWB – Wettbewerbsgrundsatz, Transparenz- und Gleichbehandlungsgrundsatz – auch im Verhandlungsverfahren nach VOF zu beachten. Zur Wahrung des Transparenz- und des Gleichbehandlungsgebotes gelte im Vergaberecht, dass auch formale Bedingungen stets einzuhalten seien. Diesen Geboten könne nur dadurch Rechnung getragen werden, dass Angebote, deren Zulassung zu einer Verletzung dieser Grundsätze führen würden, von der Wertung auszuschließen seien. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass auch im VOF-Verfahren die bindenden Vorgaben des AG einzuhalten sind und Änderungen daran zum Ausschluss des Angebotes führen können. Rechtsanwalt Michael Werner
Ansprechpartner Berlin: RA Lars Robbe, Tel.: 030–880331–231, Fax: 030–880331–100, Mail: l.robbe@zl-legal.de, www.zl-legal.de Ansprechpartner München: RA Dr. Ulrich May, Tel.: 089–29050–231, Fax: 089–29050–290, Mail: u.may@zl-legal.de, www.zl-legal.de
denkmalKULTUR
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rechts Die Lehrerin Bettina Haugg mit ihren Schülern vor dem Unteren Schlösschen in Bobingen
DENKMAL UND SCHULE Die Förderung der Baukultur gehört zu den Grundsätzen des DAI. Der Augsburger Architekt Wolfgang Weise, Mitglied des Schwäbischen AIV Augsburg und Vertreter des DAI im Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, entwickelte das Projekt „Denkmal und Schule“, in dem Grundschüler sich mit den Denkmälern ihres Wohnorts, ihrer Heimat beschäftigen. Schulprojekte in ganz Bayern Mit Unterstützung der Ministerialräte Michael Weidenhiller vom Bayerischen Kultusministerium und Dr. Andreas Baur vom Bayerischen Wissenschaftsministerium sowie Katharina Matzig von der Bayerischen Architektenkammer konnten inzwischen über 150 Projekte an über 100 Grundschulen durchgeführt werden; davon 8 in der Region Augsburg, einer von 18 bayerischen Regionen. Rund 100 Fachleute der Denkmalpflege, hauptsächlich Architekten, waren eingebunden und haben • die Schüler in zwei Unterrichtsstunden über Denkmäler im Nahbereich der Schule, sozusagen am Schulweg gelegen, informiert. • die Schüler in zwei Stunden durch ein Denkmal geführt, um zu zeigen, dass alte Gebäude spannende Untersuchungsobjekte für „Denkmaldetektive“ und „Spurensicherer“ sein können. • den Schülern in zwei Unterrichtsstunden Beispiele aus der Erhaltungspraxis von Denkmälern aufgezeigt – im Büro, auf der Baustelle oder in der Klasse – und Fragen zum Berufsalltag von Architekten, Ingenieuren, Restauratoren und Handwerkern in der Denkmalpflege beantwortet. Aufbauende Projektarbeit Im weiteren Verlauf brachten die Lehrer dann häufig eigene Ideen ein, die sie dann zum Teil auch ohne die Architekten realisierten. So entstanden z. B. ein Denkmalkalender für Simbach am Inn oder eine bebilderte Karte der Denkmäler in Stettfeld, in Augsburg-Pfersee und weiteren Orten oder zur Stadtbefestigung in Sulzfeld. In anderen Schulprojekten haben die Schüler ein Memory mit Motiven von Denkmälern aus Weisingen entworfen, einen Museumsrundgang in Landshut entwickelt oder einen Denkmalführer zu den Jurahäusern in Titting aufgelegt. Die Schüler haben sich mit städtischen und ländlichen Wohnbauten, mit Kirchen, mit öffentlichen Bauten, mit Burgen und Schlössern, mit Bauten der Technik und des Verkehrs, mit Gartendenkmälern
und mit Ensembles beschäftigt. Eine über 200 Seiten starke Publikation mit dem Titel „Erlebnis Denkmal“ (Kastner Verlag) ist entstanden und 2010 an alle 2.800 bayerischen Grundschulen verteilt worden. Darin werden 14 Projekte ausführlich dargestellt und Unterrichtsmaterialien vorgestellt; ein Stationentraining kann unter www.denkmalschulen.de heruntergeladen werden. Insgesamt 36 Projektbeispiele aus den Jahren 2011–13 stehen als Download zur Verfügung; sie können auch als Plakate bei der Bayerischen Architektenkammer für Ausstellungszwecke ausgeliehen werden. Der Link lautet: www.byak.de/start/architektur/architektur-furkinder/erlebnis-denkmal. DAI Tag 2014 in Augsburg Während des DAI Tages 2014 in Augsburg können die Teilnehmer sich über das Projekt „Denkmal und Schule“ informieren, um in ihren Städten und Bundesländern ähnliche Projekte anregen und initiieren zu können. Geplant ist, dass man sich ergänzend auch über Projekte der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft „Architektur und Schule“ informieren kann – ebenfalls als Anregung, sich an den bereits in allen Bundesländern etablierten Aktivitäten in dieser Richtung zu beteiligen. Die Internetadresse zu den bayerischen Aktivitäten lautet: www.architektur-und-schule.org. Neue Aufgabenfelder Das Projekt „Denkmal und Schule“ wird im nächsten Schritt auf die Sekundarstufe I – hier die Mittelschulen und dann die Realschulen – ausgeweitet. Die Vermittlung von Baukultur anhand von Bauten der vergangenen 30 Jahre, die noch nicht unter Denkmalschutz stehen, wird zum immer wichtigeren Thema – nicht nur unter Fachleuten. Die Beschäftigung mit Denkmalen führt automatisch auf die gesellschaftspolitisch höchst aktuellen Themen der Nachhaltigkeit und der Genügsamkeit (Suffizienz), mit der sich die junge Generation existenziell wird auseinandersetzen müssen. Die bundesweit vertretenen Architekten- und Ingenieurvereine sollten sich aktiv an der Vermittlungsarbeit in den verschiedenen Bildungseinrichtungen wie Schulen und Volkshochschulen beteiligen und sich allen an Baukultur interessierten Personengruppen öffnen. Wolfgang Weise Telefon: 0177.318 40 82 E-Mail: ideenkontor.weise@gmx.net www.denkmalschulen.de
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DAI aktuell
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rechts Teilnehmer des Parlamentarischen Frühstücks im Mai 2014 in Berlin
AUS DEM PRÄSIDIUM Parlamentarisches Frühstück
Halb acht Uhr morgens. Berlin Mitte beginnt zu pulsieren. Es ist Sitzungswoche des Deutschen Bundestages. Das sind die langen Tage der Parlamentarier: Sonntag oder Montag Anreise, Landesgruppentreffen, Arbeitsgruppen-, Fraktions- und Ausschusssitzungen; Mittwochnachmittag, Donnerstag und Freitag Plenum – dazwischen jede Menge außerparlamentarischer Termine, bevor es zurück in den Wahlkreis geht. In diesem durchaus manchmal hektischen Ablauf platziert auch der DAI seine zwischenzeitlich schon traditionelle Frühstücksrunde mit Abgeordneten des Kultur- und Bauausschusses sowie Vertretern des Bundesministeriums – seit 2014 „Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit“ – kurz BMUB. Am 22.5.2014 war es wieder einmal so weit: 10 Bundestagsabgeordnete trafen sich mit Vertretern des DAI Präsidiums im „Berlin Capital Club“ am Gendarmenmarkt. Die Agenda sah vor, über die aktuelle Situation der Städtebauförderung, das Thema ÖPP, die Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie die Baukultur als gesamtstaatliche Aufgabe zu sprechen. Damit begann der Wettlauf mit der Uhr, weil die Volksvertreter spätestens um 9 Uhr ins Plenum mussten – es ist Rentenpaket-Woche. Mit Blick auf die Städtebauförderung wurde allgemein anerkannt, dass die Aufstockung positiv wahrgenommen wird. Wichtig sind nun die Pläne für die Mittel des Programms „Soziale Stadt“ in Höhe von 150 Mio. Euro. Der Hinweis von Staatssekretär Florian Pronold fand Anklang: „Wir dürfen nicht nur in Beton, sondern müssen vor allem in den Zusammenhalt der Menschen investieren.“ Bei der Diskussion ÖPP gingen die Meinungen schon etwas stärker auseinander. Marie-Luise Dött, CDU-Abgeordnete aus dem Raum Höxter/Holzminden, verwies sofort auf „privat vor Staat“. Grundsätzlich komme es im Einzelfall auf sorgfältige Prüfung an. Der These, dass eine bessere Planungskultur von Nöten ist, widersprach niemand. Dr. Ulrich Hatzfeld aus dem BMUB berichtete zudem kurz über den Stand der Reformkommission Bau von Großprojekten, die in der Vorwoche getagt hatte. Zudem ist das BMUB derzeit
dabei, eine Baukostensenkungskommission ins Leben zu rufen. Hier sei man aber noch nicht so weit, dass es einen konkreten Berichtsstand gebe. Mit Blick auf den Ausbildungsstand wurde konstatiert, dass dieser in Deutschland grundsätzlich ein hohes Niveau habe. Constanze Kovac vom AIV Hannover – selbst Lehrende – verwies darauf, dass die Ausbildung umfassender sein muss mit Blick auf Begriffe wie Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit. Hier gehe es nicht nur um Energieeffizienz und rollstuhlgerechte Rampen. Dem pflichteten die Politiker bei, forderten aber auch von Kammern und Verbänden Input für weiterführende Planungen in den einzelnen Ausbildungsordnungen. MdB Dött fragte etwas provokativ, ob wir unbedingt eine komplette Akademisierung der planenden und bauenden Berufe benötigen. Die Baukultur stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, befürworteten alle Teilnehmer der Gesprächsrunde. Hier spielen die Bundesstiftung Baukultur, mit der der DAI eng zusammenarbeitet, sowie deren Förderverein eine wichtige Rolle. Die Politik sieht sich in der Verantwortung, der deutschen Architektur auch international, z. B. bei den Biennalen, „ein Gesicht“ zu geben. An alle erging die Aufforderung von DAI Präsident Prof. Christian Baumgart, durch ganz persönliches Engagement im privaten und politischen Umfeld für eine lebendige Baukultur zu werben und einzutreten. Konkret ist diese z. B. über eine Mitgliedschaft im Förderverein Bundesstiftung Baukultur möglich. Einer etwaigen Gemeinschaftsveranstaltung von Bundesstiftung und DAI zum Baukulturbericht 2014 standen die Gäste positiv gegenüber. Die Abgeordneten dankten schließlich für das Gespräch und die Einladung, dann zogen sie wieder ihrer Berliner Wege. Kein Job für Müßiggänger! Udo Sonnenberg
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In diesem Jahr verleiht der DAI turnusgemäß den Großen DAI Preis für Baukultur. Erhalten wird ihn der Aachener Architekt Gerhard Wittfeld. Die Preisverleihung findet im Rahmen des DAI Tages 2014 in Augsburg statt.
GROSSER DAI PREIS FÜR BAUKULTUR 2014 Gerhard Wittfeld Nach seinem Architekturstudium an der RWTH Aachen, an das sich ein mehrjähriger Lehrauftrag angeschlossen hatte, gründete der Architekt Gerhard Wittfeld im Jahr 1999 gemeinsam mit seinem Partner Klaus Kada das Büro kadawittfeldarchitektur. Heute beschäftigt das Büro über 80 Mitarbeiter und bearbeitet Projekte im In- und Ausland. In Augsburg wurde im Jahr 2010 die Hauptverwaltung der Patrizia Immobilien AG fertig gestellt (vgl. Seite 32). Team im Mittelpunkt Das Büro kadawittfeldarchitektur steht für weit mehr als architektonisches Gestalten allein. Die Verknüpfung von Architektur, Innenarchitektur und Design zum einen und städtebaulicher Planung zum anderen spiegelt die Bandbreite des kreativen, interdisziplinären Ansatzes. Im Mittelpunkt steht immer das Team. Bürophilosophie Der Austausch in, über und mittels Architektur prägt die Wahrnehmung gebauter Umwelt. Architektur schafft Orte des Miteinanders, ist Thema der öffentlichen Diskussion. Als Gebautes ist sie selbst immer auch Kommunikation im Stadtraum. Weniger deutlich ist, dass angesichts sich wandelnder Lebens- und Arbeitsbedürfnisse sowie wachsender technologischer Komplexität kommunikative Aspekte heute ebenso wichtig für das umsichtige Planen und Bauen selbst sind. Maßgeblich für Erfolg und Akzeptanz eines Projekts ist selten die Architektur allein, sondern ein besonderer Mehrwert und der Ausgleich widerstreitender Interessen. Neben konkreten Planungsaufgaben hat der Architekt immer auch solche als Vermittler. Dies schließt nicht nur den Dialog mit Bauherren und Nutzern, bürointerne Prozesse, die enge Kooperation mit vielfältigen Partnern und den Austausch mit der Öffentlichkeit ein. Sondern es bedeutet im Verständnis von kadawittfeldarchitektur, dass diese Bereiche unmittelbar verbundene Teile einer Gesamthaltung sind. Dialogische Arbeitsprozesse Im Zentrum steht hier, dass sich die Autorenschaft nicht an einem Einzelnen festmacht, sondern an einem Team, das
über das Büro hinausreicht: an der Verknüpfung ausgewiesener Kompetenzen innerhalb eines dialogischen Arbeitsprozesses. Bürointern verbindet kadawittfeldarchitektur verlässliche Ansprechpartner mit einer Struktur in Planungspools, die durch Projektkoordinatoren betreut werden. Diese Pools bearbeiten mehrere Vorhaben gleichzeitig und können so auf wechselnde Anforderungsspitzen reagieren. Zugleich wird damit ein wichtiger Wissenstransfer sichergestellt: „horizontal“ zwischen verschiedenen Projekten sowie „vertikal“ etwa zwischen den verschiedenen Planungsphasen, zwischen Konzeption, ingenieurtechnischem Know-how und Grundlagenforschungen. Gemeinsame Veranstaltungen unterstützen diesen Prozess, der über die Vielzahl der Mitarbeiter zusätzliche Impulse bekommt und über das Büro hinaus abstrahlt. Dynamische Strukturen Dynamische Strukturen bilden den Rahmen für Projektkooperationen, in die neben Fachingenieuren auch Künstler, Wissenschaftler und andere Architekturbüros eingebunden werden. Teams richten sich nicht nach Bürogrenzen, sondern nach den jeweiligen Anforderungen. Arbeitsweisen reichen bis hin zum temporären Austausch von Mitarbeitern zwischen beteiligten Partnern. Die wirtschaftliche und planerische Verantwortung des Büros bündelt sich so mit der Kompetenz und Leidenschaft anderer Akteure. Parallel dazu hat kadawittfeldarchitektur eigenständige, doch in die Arbeitsstruktur integrierte Geschäftsbereiche für spezifische Felder gegründet. So fokussiert kwbau auf die Abwicklung von Neu- und Umbaumaßnahmen mit Schwerpunkten auf Ausschreibung, Vergabe, Objektüberwachung und -betreuung sowie auf Qualitäts-, Termin- und Kostenkontrolle. kadawittfeldconsult leistet Büroorganisationsberatung und -planung einschließlich Bedarfsanalysen sowie die Realisierung von Interiorprojekten. Eigene DGNB-Auditoren sichern zudem die Ansprüche an nachhaltiges Bauen. Prinzipiell finden so zwei Bewegungen zueinander: eine organische Differenzierung der Bürostruktur und eine auf Konsens statt Konkurrenz zielende Kooperationskultur. www.kadawittfeldarchitektur.de
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DAI regional
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AIV Hamburg
VERLEIHUNG DER CHATEAUNEUF-MEDAILLE Anfang April 2014 war der AIV Hamburg zu Gast bei der Hermann Reemtsma Stiftung im Ernst-Barlach-Haus im Jenischpark an der Elbe. Der Vorsitzende des AIV Hamburg, Dr. Stefan Ehmann, konnte fast die gesamte Familie Reemtsma begrüßen: Den Senior Hermann Hinrich Reemtsma mit seiner Tochter Gesa Marietta und seinem Sohn Bernhard, den Stiftungsvorstand mit den Herren Voswinkel und Dr. Schäfer sowie den Geschäftsführer Dr. Sebastian Giesen. Die Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler überreichte dem Stiftungsvorstand die von dem Bildhauer Winnie Schaak geschaffene „Chateauneuf-Medaille des Architekten- und Ingenieurvereins Hamburg“ und hielt eine beeindruckende Laudatio. Der AIV Hamburg verleiht die Chateauneuf-Medaille seit 1999 etwa alle drei Jahre an Personen und Institutionen, die sich mit überragendem Einsatz für Bauten und/oder Projekte eingesetzt haben, die das Bild der Hansestadt Hamburg maßstabgebend prägen oder das Bewusstsein der Bewohner für ihr baukulturelles Erbe sensibilisieren. Mit der Auszeichnung verbindet der AIV Hamburg auch den Dank an die Geehrten, die mit ihrem Einsatz vorbildhaft gewirkt haben, ganz im Sinne des Namensgebers Alexis de Chateauneuf, geboren 1799 in Hamburg und dort 1853 gestorben. Sein erster Biograf, AIV Mitglied Dr. Günther Lange, bescheinigt ihm „weltläufiges Wesen, feinsinniges Formgefühl gepaart mit hohem technischem Sachverstand“. Seine wenigen erhaltenen Bauten geben dem Stadtbild die Akzente, welche Identifikation und Alleinstellungsmerkmale liefern: Die Alsterarkaden mit ihrem heiteren, nahezu italienisch anmutenden Flair, deren Bögen den Blick auf die prächtige Renaissancefassade des Rathauses fassen – und die Alte Post, deren Turm auch heute noch neben dem Rathaus ein besonderes Zeichen setzt. Chateauneuf war es, der in der sog. Technischen Kommission nach dem Großen Brand 1842 den Wiederaufbau zu einem großstädtischen Stadtorganismus zusammen mit dem von ihm empfohlenen Ingenieur William Lindley lenkte. Mit Hermann Peter Fersenfeldt errichtete er gemeinsam die vom Brand zerstörte Hauptkirche St. Petri. Die Auswahl und die Ehrung mit der Chateauneuf-Medaille geschehen nicht durch einen Wettbewerb, in dem die Leistungen verschiedener Institutionen oder Personen gegeneinander abgewogen werden und auch nicht dadurch, dass die Geehrten sich selbst ins rechte Licht zu rücken haben. Dann hätte die Hermann Reemtsma Stiftung diese Ehre mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl nicht erfahren. Das Herausstellen der eigenen Leistung gehört offenbar nicht zu ihrer Philosophie.
Die Liste der in der Laudatio der Senatorin genannten unterstützten Projekte ist wahrscheinlich unvollständig und dennoch beeindruckend: •
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Erhalt der historischen Wohnungsbauten in der Wohlwillstraße in der Vorstadt St. Pauli: Das einmalige Baudokument des Arbeiterwohnungsbaus der Frühzeit in Europa konnte durch ein erhebliches finanzielles Engagement vor der Zerstörung bewahrt werden. Die Restaurierung der Hauptkirche St. Katharinen: Der Turm und das mächtige Dach über den Schiffen gehören zur Stadtsilhouette. Das Innere ist Kirchen- und Veranstaltungsraum nicht nur für die Gemeinde, sondern für die ganze Stadt. Die Hermann Reemtsma Stiftung konnte als erster Förderer gewonnen werden. So hält es die Stiftung oft – sie stiftet auch andere an! Das Haus der Patriotischen Gesellschaft von 1765 wurde von der Stiftung mit einem namhaften Betrag gefördert. Hatte schon Chateauneuf den „Hamburger Backstein“ beim Bau der Alten Post verwendet, ist er für diesen Bau Programm, und damit ist dieses Haus Teil der Hamburger Baugeschichte geworden. Die Elbphilharmonie hat in ihrer „Baugeschichte“ manchen Spott hinnehmen müssen. Trotzdem ist sie wie kein weiteres Bauwerk unserer Zeit schon Wahrzeichen vor ihrer Fertigstellung geworden. Auch hier gehört die Stiftung zu den ersten Förderern.
Die Laudatorin stellte abschließend fest: „Die Stiftung hat sich um Hamburgs Stadtbild verdient gemacht!“ Bernhard Reemtsma revanchierte sich in seiner Dankesrede mit einer feinsinnigen Betrachtung der Persönlichkeit des Namensgebers der Medaille, dieses wahrhaft europäisch zu nennenden Mannes: Sohn eines französischen Diplomaten und Architekt mit Wirkungsstätten in Hamburg, England und Norwegen, Alexis de Chateauneuf. Gerhard Hirschfeld
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Neuer Vorstand des AIV Hildesheim
AIV Hildesheim
NEUER VORSTAND Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des AIV Hildesheim waren im Vorstand personelle Veränderungen erforderlich, nachdem einige Mitglieder aus persönlichen Gründen ihr Amt abgegeben haben. Mitgliederversammlung 2014 Vor der Neuwahl wurde über die Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtet. Hervorgehoben wurde die Publikation über den ehemaligen Stadtbaurat Gustav Schwartz, die dank der großen Unterstützung durch den AIV Hildesheim herausgegeben werden konnte. Eine zweitägige Besichtigungsfahrt nach Bremerhaven fand guten Zuspruch. In Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Niedersachsen und dem Kellerkino konnte eine 4-teilige Filmreihe über Architekten und Architektur gezeigt werden. Der Bericht der Schatzmeisterin zeigte eine ausgeglichene Vereinskasse. Vorstandswahlen Bei der Neuwahl konnte der Vorstand wieder vervollständigt werden. Als 1. Vorsitzende wird die Architektin Dagmar Schierholz in gewohnt souveräner Form die Geschicke weiterführen. Als neue Vorstandsmitglieder werden der Architekt und Dombaumeister Norbert Kesseler als stellvertretender Vorsitzender, Architekt Walter Notdurft als Schriftführer und als Beisitzer Martin Kerkhof die geplanten Aktivitäten für das kommende Jahr tatkräftig unterstützen. In ihren Ämtern bestätigt wurden als Schatzmeisterin Architektin Monika Kochel und im Beirat Landschaftsarchitektin Susanne von Weymarn, Innenarchitektin Tina Wuttig, Architektin Ulrike Schaper und Franz Josef Post. Nach der Präsentation des Jahresprogramms, das u. a. eine neue Gesprächsreihe über aktuelle Themen rund ums Bauen vorsieht, und der Einladung zum Jahresempfang mit der Studienpreisprämierung und einem Vortrag von Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer schloss der offizielle Teil der Veranstaltung. Walter Notdurft
Stadt nachhaltig planen. Die Praxis. Nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern ist ein Anliegen und Anspruch von Rinn. Mit Forumstadt wurde bereits in 2013 die Plattform für einen Diskurs unter Experten geschaffen. Jetzt stellt Rinn die Erfahrungen der am Bau Beteiligten in den Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe. Nachhaltige Objekte dienen als Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis. Erfahrene Experten referieren zu diesen Themen: Nachhaltigkeit durch Baukultur Nachhaltigkeit messbar machen – Das DGNB System für Quartiere EU-Vergaberecht und Nachhaltigkeit oder „Das wirtschaftlichste Angebot“ Außerdem: Experten stellen je nach Veranstaltungsort ihre beispielhaften Objekte vor - mit anschließender Besichtigung. Die nächsten Termine: Leipzig 28. August 2014 Berlin 12. September 2014 Heuchelheim 17. September 2014 Die Teilnahme ist kostenlos. Details zu Themen, Referenten und Anmeldung: www.forumstadt.de
Kooperationspartner:
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DAI regional
Symbiose zwischen modernem und historischem Gebäude: Der Entwurf von Fenja Oberbrodhage und Jennifer Daus wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet
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Die drei Siegergruppen der studentischen Entwürfe sowie (v.l.) Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, AIV Beiratsmitglied Susanne von Weymarn, AIV Vorsitzende Dagmar Schierholz und (v. r.) Dekan Prof. Dr. Günther Bahre
AIV Hildesheim
STUDIENPREISE 2014 Hochschullehre trifft Praxis Beim Jahresempfang des AIV Hildesheim an der HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Bauen und Erhalten, sprach die Vorsitzende des Vereins, Dagmar Schierholz, in ihrer Eröffnungsrede von der guten Gelegenheit, sich in Verbänden und Kammern für den eigenen Berufsstand zu engagieren. Praktiker aus Architektur, Bauwirtschaft und Lehre waren zahlreich erschienen, um sich zu vernetzen und auszutauschen. Wettbewerbsaufgabe Es wurden aber auch die Leistungen von Studierenden gewürdigt, die in einem Semesterprojekt eine nicht einfache Wettbewerbsaufgabe zu lösen hatten. Es ging um ein modernes Tagungszentrum im historischen Zentrum Hildesheims: Auf dem Parkplatz zwischen Roemer-Pelizaeus-Museum und Stadtarchiv sollte ein Hotel geplant werden. 17 Gruppen stellten sich dem Thema. Drei Gruppen erhielten für ihre Vorschläge Preise im Gesamtwert von 1.000 Euro, finanziert über Sponsorengelder. Jurysitzung Die Ergebnisse zeigten eine sehr große Spannbreite von Leistungsmöglichkeiten, so AIV Beitratsmitglied Susanne von Weymarn, die im 8-köpfigen Preisgericht saß. Die Aufgabe in einem komplexen denkmalpflegerischen und historisch sensiblen Umfeld sei schwierig gewesen. Am Ende überzeugte der Entwurf von Fenja Oberbrodhage und Jennifer Daus. Zwei 2. Preise gingen an die Gruppen von Mark Harris und Melanie Meyer sowie Laura Friedrich und Klaas Kleinke. 1. Preis Fenja Oberbrodhage und Jennifer Daus verfolgten mit ihrem Konzept das Ziel, Alt- und Neubau als gleichwertige Komponenten zusammen zu bringen. Dazu schufen sie ein L-förmiges dreistöckiges Gebäude, um vorhandene Bäume auf dem Gelände stehen zu lassen. Fenja Oberbrodhage betonte, dass man bei den Entwürfen aller Teams sehe, dass jeweils deutlich mehr Arbeitszeit eingeflossen sei als ursprünglich veranschlagt, was auch an der notwendigen umfangreichen Vorrecherche lag.
Jahresempfang und Festrede Auch Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer gefiel der Siegerentwurf. Er hatte in seiner Festrede mit einem Rückblick auf seine nicht ganz 100-tägige Amtszeit Einblicke in die aktuellen Themenfelder der Stadt, wie Fachkräftemangel, Haushaltskonsolidierung und die vorrangigen Bau- und Planungsprojekte – Bahnhof und Mackensenkaserne – gegeben. Er bezeichnete Hildesheim als Studentenstadt, in der zwar nicht alle rund 10.000 Studenten wohnen würden, woran er aber arbeiten wolle. Meyer sprach über einen Bewusstseinswandel in der Organisation der Verwaltung, den er anstoße: Es brauche eine Bürger- und Dienstleistungsorientierung, was auch die anwesenden Architekten und Bauleute gerne hörten. Dazu benötige man aber eine Gelingenskultur: Man solle sich lieber zusammensetzen und gemeinsam Lösungen besprechen, als nur einfach nach den Vorschriften zu gehen. Die Vernetzung spielte die Hauptrolle beim AIV Jahresempfang, den Prof. Dr. Günther Bahre, Dekan der Fakultät Bauen und Erhalten, als einen sehr wichtigen Faktor für Praktiker, Lehrende und Studierende beschrieb: In der Tat seien es vor allem die Architektur- und Baukollegen, die bei der HAWK laufend sehr wichtigen externen Input lieferten. Sabine zu Klampen
Jahresempfang des AIV Hildesheim: Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer gab ein Zwischenfazit zu seiner fast 100-tägigen Amtszeit
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rechts Liebfrauenkirche in Hagen
AIV Mark-Sauerland
ARCHITEKTURHISTORISCHE FÜHRUNG Eine besondere architekturhistorische Führung unter der Leitung von Benno Schmolke konnte der AIV Mark-Sauerland seinen Mitgliedern im März 2014 anbieten. Liebfrauenkirche in Hagen Die katholische Liebfrauenkirche im Hagener Ortsteil Vorhalle entstand 1911/12 als dreischiffige neuromanische Basilika nach Plänen des Architekten Carl Pinnekamp. Sie ist somit zwar eine Kirche des ausklingenden Historismus, doch zeugen viele Ausstattungsdetails von einer deutlichen Hinwendung zum Jugendstil. Gebäude und Inneneinrichtung bilden dabei ein Gesamtkunstwerk, das die Kriege unzerstört überstanden hat. An den individuell gestalteten Altären durch Künstler und Kunsthandwerker der sog. Wiedenbrücker Schule zeigt sich der Übergang von historischen Vorbildern zum zeitgenössischen Jugendstil. Zahlreiche Details, wie z. B. die wiederholte Verwendung von Rosenornamenten, verweisen auf den Bezug der Liebfrauenkirche zu Maria.
Von besonderer kunstgeschichtlicher Bedeutung sind die Wandgemälde aus den Jahren 1934–36, denn in dieser Zeit war die Förderung kirchlicher Kunst bekanntlich „unerwünscht“. Die Generalrenovierung von 1986 hat die Liebfrauenkirche als eine der kunsthistorisch interessantesten und schönsten Kirchen in Hagen bewahrt. Besonders ist hierbei auf die neu gestalteten Kirchenfenster hinzuweisen. Georg Thomys
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links Augsburg erhielt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2013 für sein umfassendes, integriertes Nachhaltigkeitsmanagement: Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl (3.v.l.) nahm den Preis entgegen (Foto: Steffen Höft)
AUGSBURG NACHHALTIGSTE GROSSSTADT DEUTSCHLANDS Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2013
Die Erfolgsgeschichte der Lokalen Agenda 21 in Augsburg wurde Ende 2013 durch die Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2013 „gekrönt“. Die Tätigkeit in 6 Themenbereichen wird als wesentlich für nachhaltige Stadtentwicklung angesehen: Governance und Verwaltung, Klima und Ressourcen, Mobilität und Infrastruktur, Wirtschaft und Arbeit, Bildung und Integration sowie Lebensqualität und Stadtstruktur. Netzwerkarbeit Viele Projekte wurden entwickelt, neue Strukturen geschaffen, immer mehr Menschen zur Mitarbeit im Netzwerk gewonnen. Bei der Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ging es nicht um Leuchtturmprojekte, sondern um die stabile, immer intensiver werdende konstruktive Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen in den 25 Agendaforen mit ihren rund 150 Aktiven, Vertretern der 20 Institutionen im Nachhaltigkeitsbeirat, Akteuren aus Stadtverwaltung und Politik und besonders natürlich um das Hineintragen der Themen und Projekte in die Augsburger Stadtgesellschaft. Auf diesen Weg, der nun prämiert wurde, haben sich die Augsburger seit 1996 gemacht. Die Arbeit fußt auf der Agenda von Rio aus dem Jahr 1992, in der den Kommunen eine entscheidende Rolle bei der Information und Aktivierung der Öffentlichkeit zugesprochen wird. Nachhaltigkeitsmonitoring Im Jahr 2010 hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung die Oberbürgermeister engagierter deutscher Städte zu einem Dialog eingeladen, darunter auch den Augsburger
Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl. Die Stadtchefs haben 4 Punkte als entscheidend angesehen: •
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Nachhaltigkeit muss als politische Leitlinie und kommunale Querschnittsaufgabe begriffen und umgesetzt werden. Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Finanzen ist ein transparentes, zielgerichtetes und gemeinschaftliches Handeln notwendig. Kommunen sollen die Teilhabe von Zivilgesellschaft und Wirtschaft ermöglichen sowie Mitwirkung und Verantwortungsübernahme einfordern. Benötigt werden ein Monitoring und die Abstimmung mit dem Umland.
Ein Nachhaltigkeitsmonitoring ist in Augsburg seit 1998 schrittweise aufgebaut worden: Den Anfang machten „21 Leitlinien für ein zukunftsfähiges Augsburg“, die zwei Jahre später mit Nachhaltigkeitsindikatoren ergänzt wurden. Ein Qualitätssprung war die Ausarbeitung zum „Handlungsprogramm Nachhaltigkeit“ ab 2002 und dessen einstimmiger Beschluss im Stadtrat 2004.
Nachhaltigkeitsbericht Mitbeschlossen wurde eine Berichterstattung zum Stand der Umsetzung, die zunächst 2006 in diskursiver Form als Bilanz- und Entwicklungskonferenz erfolgte und 2011 in einen gedruckten Nachhaltigkeitsbericht mündete. Seit 2012 können die fortlaufend aktualisierten Indikatoren online unter www. nachhaltigkeit.augsburg.de eingesehen werden. Die Augsburger kommunale Praxis sieht die Bürger nicht mehr nur als Adressaten und Kunden, sondern auch als Akteure, Koproduzenten, Mitentscheider und Mitverantwortliche, und behandelt sie entsprechend. Dies alles und die kontinuierliche Weiterarbeit daran, dass sich Augsburg umweltverträglich, wirtschaftlich vernünftig und sozial gerecht vor Ort und in weltweitem Maßstab entwickelt, kann im Internetauftritt nachvollzogen werden. Für Architekten und Ingenieure ist nicht zuletzt das Fachforum Nachhaltige Stadtentwicklung wichtig. Norbert Stamm, Wolfgang Weise Weitere Informationen: www.nachhaltigkeit.augsburg.de
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rechts Bau des Straßenbahntunnels am Hauptbahnhof (Foto: © team m&m)
PROJEKT AUGSBURG CITY Vorbereitung auf das dritte Jahrtausend
„projekt augsburg city“ ist für die Metropole das größte städtebauliche Bauprojekt seit dem Krieg. Verkehrswege, Aufenthaltsorte und Bauwerke werden neu gestaltet. Dazu gehören im Kern die Umgestaltung des ÖPNV (autofreier Königsplatz), der neue barrierefreie Hauptbahnhof und die Neugestaltung der Fußgängerzonen. Daniel Melcer, Strategie-Berater und Inhaber der team m&m Werbeagentur, schildert im Gespräch mit Eberhard Wunderle, Vorsitzender des SAIV Augsburg, die kommunikativen Herausforderungen. Was ist aus Ihrer Sicht die kommunikative Herausforderung bei Großbauprojekten? Die Haltung innerhalb bestimmter Gruppen in der Bevölkerung hat sich geändert. Kritische und ablehnende Argumentationen enden nicht mehr mit der Planfeststellung oder dem Baubeginn, Beschlossenes kann wieder kippen. Einzelmeinungen werden durch die Beschleunigung und Verstärkung in den neuen Medien plötzlich zu ganzen Bewegungen. Gleichzeitig müssen die Kommunalpolitik und Verwaltung das eigene Handeln erklären und sich mit dem NIMBY-Phänomen (Not In My Backyard – nicht auf meinem Grundstück) sowie mit den abweichenden Ideen von „Laien-Experten“ auseinandersetzen. Und das in einem Klima von wachsender Skepsis gegenüber Großbauprojekten durch Skandalisierung und Negativ-Erfahrungen mit z. B. Stuttgart 21, Flughafen Berlin, Elbphilharmonie usw. Die kommunikative Herausforderung besteht also zuerst darin, dass Entscheider in Kommunen, Planer und Ausführende überhaupt akzeptieren, dass Großbauprojekte nicht nur für sie selbst Stress bedeuten. Großbauprojekte bedeuten Stress für die Menschen in einer Stadt. In der Anfangsphase Entscheidungsstress „Soll ich das als Bürger gut oder schlecht finden?“, in der Bauphase Rechtfertigungsstress „Stehen dieser Lärm, die Kosten, die widrigen Umstände noch im Verhältnis zu den Vorteilen?“ Stress und Ablehnung entstehen, wenn Bürger uninformiert sind. Und für diese Informationen sind die Bürger in keiner Holschuld. Die Stadt ist in der Bringschuld – über die ganze Zeit des Bauvorhabens hinweg. Bürgerbeteiligung ist hier wichtig, spricht aber nur sehr betroffene Zielgruppen an. Die große Herausforderung ist daher, die schweigende Mehrheit für ein Projekt zu gewinnen. Deswegen müssen Kommunen die Betroffenheit von verschiedenen Bevölkerungsgruppen identifizieren und ernst nehmen. projekt augsburg city wird deutschlandweit als erfolgreiches Kommunikationsmodell diskutiert. Wie lautet die Formel? Jedes Großbauprojekt muss kommunikativ genauso selbstverständlich neu aufgesetzt werden wie planerisch. Bei projekt augsburg city bündelten wir knapp 20 Teilprojekte: vom Neubau des ÖPNV Knotenpunkts, der Revitalisierung der
Fußgängerzonen bis zum Umbau des Hauptbahnhofs unter einen vereinenden Gedanken einer zukunftsorientierten modernen Stadt. Grundsätzlich geht es um zwei Arten von Botschaften. Rationale „Kopf-Kommunikation“, also was müssen Betroffene über das Projekt wissen, und emotionale „Bauch-Kommunikation“, also welche visionären Aspekte lösen Stolz und Vorfreude aus und imprägnieren dadurch das Projekt vor möglichen Widerständen. Kurzum: emotional ansprechen, umfassend erklären. Dabei hängt die Informationstiefe vom Involvierungsgrad der Zielgruppen ab. „One size fits all“ funktioniert also in der Kommunikation nicht. Bei projekt augsburg city wurde die Kommunikation für 23 identifizierte Zielgruppen passgenau und medial unterschiedlich aufbereitet. Heute sind wir glücklich, dass wir nach zwei gewonnenen Bürgerentscheiden 83 % Befürworter für projekt augsburg city ausweisen können, 92 % der Bevölkerung sich gut informiert fühlen und der in Augsburg prognostizierte Fahrgastrückgang im ÖPNV von ca. 10 % während der Umbauphase nahezu komplett verhindert werden konnte. projekt augsburg city wird als Marke für eine zukunftsorientierte Stadt wahrgenommen. Was raten Sie? Wir merken, dass die Kommunikationsberater oder Agenturen zu spät hinzugezogen werden, oft wenn sich Widerstand schon organisiert hat. Man muss über die Stöckchen springen, die von anderen hingehalten werden. Im schlimmsten Fall kippt die ganze Maßnahme oder es entstehen millionenteure Verzögerungen. Das Ziel ist deshalb, von Anfang an selbst die Themen zu setzen, durch strukturierte Informationskampagnen und ernsthaft praktizierte Bürgerbeteiligung dem Widerstand vorzubeugen. Das spart enorme Folgekosten und schont die Nerven der ganzen Stadt. team m&m Werbeagentur GmbH u. Co KG Konrad-Adenauer-Allee 51 86150 Augsburg www.team-mm.de
Geschäftsführer: Daniel Melcer
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Neues Haltestellendreieck am Königsplatz
DIE AUGSBURGER CITY MACHT MOBIL Das Stadtzentrum Augsburgs wird derzeit grundlegend umgebaut. Städtebauliche und verkehrliche Ziele greifen dabei Hand in Hand. Mit dem „projekt augsburg city“ verfolgt die Stadt den zukunftsfähigen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die grundlegende Aufwertung des öffentlichen Raums in der Innenstadt. Herzstück des Innenstadtumbaus waren die Neuordnung des Verkehrs und die städtebauliche Aufwertung von Königsplatz und Augsburg-Boulevard. Verkehrsknoten Königsplatz Der Königsplatz entstand neu als zeitgemäßer Verkehrsknoten und fußgängerfreundlicher Ort, der zum Treffen und Verweilen einlädt. Eine neue Verkehrsführung des motorisierten Individualverkehrs schaffte hier die Voraussetzungen für die dringend erforderliche Erweiterung und den barrierefreien Ausbau des von über 100.000 Fahrgästen täglich frequentierten Haltestellendreiecks, das den zentralen Netzknoten des Augsburger Straßenbahn- und Busnetzes darstellt. Das Innere des neuen Haltestellendreiecks wurde komplett durch ein prägnantes Aluminiumdach überspannt. Ein gläsernes Gebäude in der Mitte bündelt die bisher in einzelnen Kiosken untergebrachten Funktionen wie Kundencenter oder Läden. Die Konzentration aller Nutzungen in einem zentral angeordneten Baukörper schafft großzügige, komplett überdachte Warte- und Verkehrsflächen entlang der Bahnsteige und an den Zugängen zum Dreieck. Die außen liegenden Bahnsteige wurden mit durchgängigen Glasdächern versehen, die sich dem zentralen Dach gestalterisch unterordnen. Die architektonisch hochwertige Gestaltung des neuen Haltestellendreiecks stellt damit eine komfortable Umsteigesituation und hohe Aufenthaltsqualität sicher.
Multifunktionale Nutzung Am Königsplatz entstand außerdem eine urbane Fläche, die sich zu den bestehenden Fußgängerbereichen hin öffnet. Der autofreie Königsplatz bindet damit nicht nur das Haltestellendreieck unmittelbar an die Fußgängerzone an, sondern stellt auch eine bedeutende Stärkung der Wegeverbindung vom Hauptbahnhof in die Innenstadt dar. Dieser vollkommen neue öffentliche Raum erlaubt im Vorfeld der bestehenden Geschäftsgebäude eine intensive multifunktionale Nutzung. In der Übergangszone zur benachbarten Grünfläche wurden aber auch ruhigere Aufenthaltsbereiche mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten geschaffen. Der stadtbildprägende Baumbestand und die bestehenden Brunnenanlagen sind in die Gestaltung des Platzes integriert. Durch die Unterbrechung der Fuggerstraße wird der gesamte Straßenzug nachhaltig vom KFZ-Durchgangsverkehr entlastet. Er wird zum „Augsburg-Boulevard“ aufgewertet, der die Lücken im grünen Ring um die Innenstadt schließt, und die Fuggerstraße erhält ihre gründerzeitliche Großzügigkeit zurück. Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof Die größte und für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs wichtigste Einzelmaßnahme von projekt augsburg city ist der zukunftsfähige Umbau des Hauptbahnhofs. Hier entsteht eine unterirdische Straßenbahnhaltestelle, die über Aufzüge und Rolltreppen unmittelbar mit dem Regional- und Fernverkehr der Bahn verknüpft ist, außerdem ein neuer Westzugang zum Bahnhof und eine wichtige Stadtteilverbindung zwischen den Konversionsflächen im Augsburger Westen und der Innenstadt. Im Zusammenhang mit dem Umbau des Hauptbahnhofs wird auch der bestehende Bahnhofsvorplatz neu gestaltet. Die erforderliche Neuordnung der ergänzenden Infrastruktur bietet die Chance, eine bessere Orientierung und attraktivere
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oben Neuer, autofreier Königsplatz mit aufgewerteter Grünanlage unten Hauptbahnhof: Verteilebene 1 (links) und Querschnitt (rechts)
Aufenthaltsbereiche für Fußgänger zu schaffen. Der Hauptbahnhof wird zur Mobilitätsdrehscheibe. Hier sind alle Verkehrsmittel optimal miteinander verknüpft.
begonnen. Um die Auswirkungen für Handel und Gewerbe zu minimieren, wurde auch die Fußgängerzone zeitgleich zum Königsplatz saniert.
Komplexe planerische Abstimmung Das städtebaulich-verkehrstechnische Gesamtkonzept des Innenstadtumbaus basiert auf dem Ergebnis eines offenen Ideenwettbewerbs. Die Preisträger griffen dabei teilweise auch auf bereits bestehende Planungen (z. B. für den Ausbau des Straßenbahnnetzes oder die Neugestaltung der Maximilianstraße) und die Ergebnisse einer Planungswerkstatt „Innenstadt und Mobilität“ zurück. Die große Komplexität des Umbaus der Augsburger Innenstadt zeigt sich neben der intensiven planerischen Abstimmung der einzelnen Maßnahmen insbesondere auch in der koordinierten Baudurchführung. Taktgeber war dabei die geplante Fertigstellung der neuen Verkehrsführung am Königsplatz. So wurde z. B. im Windschatten dieser Baustelle bereits mit ersten Baumaßnahmen am Hauptbahnhof
Durch die intensive Einbindung der Öffentlichkeit in den Planungsprozess, durch eine umfangreiche Zieldiskussion im Vorfeld der beiden Bürgerentscheide zum Königsplatz und durch zahlreiche Dialogtermine mit allen relevanten Interessensverbänden ließ sich ein gesellschaftlicher Konsens herstellen, der die Umsetzung des umfangreichen Gesamtprojekts ermöglicht. Mit dem Ausbau des Straßenbahnnetzes, der besseren Verknüpfung des städtischen Nahverkehrs mit der Bahn, der Ausweitung der Fußgängerbereiche und Verbesserungen für den Radverkehr wird eine stadtverträgliche Mobilität befördert. Text und Fotos: © Broschüre „Wandel gestalten“ / projekt augsburg city
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AUGSBURGS HISTORISCHE WASSERWIRTSCHAFT Die historische Wasserwirtschaft der Stadt Augsburg soll in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen werden. Gründe dafür gibt es genug. Wasser, Baukunst und Kunst machen Augsburg im Zusammenspiel mit seinen Technikdenkmälern, Museen, Archiven und Bibliotheken zu einem Archiv der Wasserwirtschaft. So eindrucksvoll ist das Netzwerk der Flüsse, Quell- und Stadtbäche, an denen die frühen Wasserkraftwerke, historischen Wassertürme und Fabrikschlösser stehen, dass sich die Stadt zwischen Lech und Wertach gute Chancen darauf ausrechnet, es mit ihrer historischen Wasserwirtschaft in die UNESCO-Welterbeliste zu schaffen. Gründe dafür gibt es genug: In Augsburg stehen die beiden ältesten erhaltenen Wasserwerke mit den drei ältesten Wassertürmen Deutschlands und wohl auch Mitteleuropas. Wasserwerk am Roten Tor Augsburgs Wasserwerk am Roten Tor war bis 1879 in Betrieb und versorgte zahlreiche Augsburger mit Trinkwasser. Die Entstehung des Wasserwerks geht bis in das späte Mittelalter zurück, es ist damit das älteste Wasserwerk Deutschlands und Mitteleuropas. Als Architekturensemble ist es nahezu komplett erhalten. Die drei Wassertürme, zwei Brunnenmeisterhäuser und ein Aquädukt – die baulichen Strukturen des ehemaligen Oberen Wasserwerks sind noch immer weitestgehend intakt. Der ab 1416 errichtete Große Wasserturm und der ab 1470 erbaute Kleine Wasserturm sind deutschlandweit – und weit darüber hinaus – auch die mit Abstand ältesten erhaltenen Wassertürme. Im 1599 entstandenen Kastenturm findet
man die legendäre doppelläufige Wendeltreppe des Augsburger Brunnenmeisters Caspar Walter. Über den Platz Beim Rabenbad gelangt man in den Werkshof, einen von Augsburgs besonders romantischen Orten. Dort genießt man den Blick auf alle drei Türme und auf beide Brunnenmeisterhäuser. Im Werkshof lehnt sich das Untere Brunnenmeisterhaus, einst die Werkstatt und das Lager des Wasserwerks, an die Stadtmauer. Der Barockbau beherbergt nun das Schwäbische Handwerkermuseum. Lechkanäle Die Lechkanäle der Augsburger Altstadt sind das Aderngeflecht der Wasserwirtschaft. Vom Hochablass – einem Stauwehr im Lech – wird das Wasser der meisten Lechkanäle abgeleitet. Wer von diesem Stauwehr mit dem Jugendstilglockentürmchen aus auf den Lech schaut, bekommt bei höherem Wasserstand einen Eindruck von der Kraft des einst reißenden Gebirgsflusses. Wasserwerk am Hochablass Das nahe gelegene historische Wasserwerk am Hochablass, das Augsburg ab 1879 mit sauberem Trinkwasser versorgte, ist schon von außen eine Sehenswürdigkeit. Wo ein nüchterner Zweckbau gereicht hätte, leistete sich Augsburg nämlich einen schlossähnlichen Palast. Spektakulär wird es vor allem hinter der Neorenaissance-Fassade: Dort befinden sich die Druckwindkessel und Pumpensysteme made in Augsburg. Die tiefschwarzen, riesigen Ungetüme aus Gusseisen und genietetem Stahl dokumentieren bis heute die Ingenieurskunst der Maschinenfabrik Augsburg. Die Dekorationsmalerei an den Innenwänden der Maschinenhalle des Wasserwerks wurden im Zuge der Sanierung
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links Wasserwerk am Roten Tor mit dem Schwäbischen Handwerkermuseum
des Wasserwerks 1993/94 freigelegt. Heute öffnet der Hausherr im Wasserwerk am Hochablass, die Stadtwerke Augsburg, dieses Juwel der Trinkwasserversorgung regelmäßig für Besucher. Wasserkraftwerk in Langweid 1907 wurde das Wasserkraftwerk in Langweid in Betrieb genommen. Es entstand in einer Ära, in der man solche Zweckbauten voller Stolz auf den technischen Fortschritt wie Schlösser baute. Bis heute wird in diesem Blankziegelbau – längst mit modernen Turbinen – Strom aus der Wasserkraft des Lechkanals gewonnen. Eine der drei Turbinenkammern von 1907 wurde als technisches Denkmal erhalten und ist ein Höhepunkt des Lechmuseums Bayern. Augsburger Brunnentrias Als weltweit einmalig gilt auch die so genannte Augsburger Brunnentrias. Zwischen 1594 und 1602 wurden der Augustusbrunnen, der Merkurbrunnen und der Herkulesbrunnen auf der zentralen Straßenachse zwischen dem Rathaus und St. Ulrich aufgestellt. Der in Florenz ausgebildete Bildhauer Hubert Gerhard schuf den ersten dieser Monumentalbrunnen: Sein Augustusbrunnen prunkt unübersehbar auf dem Rathausplatz. Auf dem Brunnenpfeiler steht die überlebensgroße Bronzefigur des legendären Stadtgründers. Dass 4 Brunnenfiguren auf dem Beckenrand lagern, war ein für Deutschland innovativer Ideenimport aus Italien. Wenig später wurden der Merkurbrunnen und der Herkulesbrunnen des Bildhauers Adriaen de Vries in Betrieb genommen. Der römische Kaiser und Stadtgründer auf dem Pfeiler des Augustusbrunnens deutet mit seiner Hand majestätisch in die Richtung, in welcher der Merkur- und der Herkulesbrunnen vor sich hin plätschern. Unabhängig davon, ob Augsburgs historische Wasserwirtschaft auf ihrem 2011 eingeschlagenen Weg in Richtung Welterbeliste weiterkommt – eines ist gewiss: Augsburg hat längst den Stellenwert seiner Denkmäler der Trinkwasserversorgung, Wasserkraft und Brunnenkunst verinnerlicht und wird sie auch weiterhin für Besucher öffnen. Text und Fotos: © Regio Augsburg Tourismus GmbH / Context Verlag Augsburg
oben Herkulesbrunnen von Adriaen de Vries unten Pumpen und Druckwindkessel im Wasserwerk am Hochablass
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Fabrikschloss: ehemaliger Spinnereihochbau für 42.000 Spindeln des Werks III der Mechanischen Bauwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA), entworfen von Carl Arnold Sequin-Bronner, errichtet 1889 von Thormann und Stiefel
NEUE PERSPEKTIVEN FÜR TEXTILVIERTEL UND HERRENBACH Als Textilviertel wird das Gebiet zwischen den ehemaligen Befestigungsanlagen der freien Reichsstadt, der Friedberger Straße und der Berliner Allee bezeichnet. Das neue Stadtteilentwicklungskonzept Textilviertel/Herrenbach verfolgt die Integration und Reurbanisierung des vergessenen Stadtteils in das Augsburger Siedlungsgefüge. Erhaltene Strukturen Trotz der zahlreichen Firmengründungen und obwohl die Textilindustrie zum größten Arbeitgeber der Stadt wurde, war ihre Blüte nur von kurzer Dauer. Bereits in der Nachkriegszeit setzte ihr Niedergang durch die Auslagerung in Niedriglohnländer ein. So geriet das heutige Textilviertel zwischen Johannes-Haag-Straße und Reichenberger Straße als Industriebrache für die Augsburger Bevölkerung mehr und mehr in einen „toten Winkel“, blieb jedoch dadurch weitgehend in seiner charakteristischen Struktur erhalten. Einsetzende Umstrukturierung In den 1950er und 1960er Jahren wurden auf den Freiflächen des Textilviertels im Süden das Wohngebiet Herrenbach, das Einkaufszentrum Schwabencenter und das Wolframviertel sowie im Norden Wohnungen rund um die Johannes-Haag-Straße gebaut. In späteren Jahren wurden Industrieensembles und Baudenkmäler saniert und mit neuen Nutzungen belegt. Dieser Umstrukturierungsprozess hält bis heute an.
Neues Stadtumbau-Programm Mit dem neuen Stadtumbau-Programm nahm man die in den 1980er Jahren begonnenen Planungen im Textilviertel wieder auf. Ziel war, eine zusammenhängende, übergreifende Planung für die beiden funktional zusammenhängenden Stadtteile Textilviertel und Herrenbach zu entwickeln. Man setzte auf ein integriertes, Ergebnis orientiertes Verfahren und knüpfte an vorhandene Untersuchungen, Planungen und Diskussionsergebnisse an. Die Ergebnisse des Planungsprozesses wurden von Beginn an im Internetauftritt der Stadt Augsburg und zusätzlich durch zeitnahe Öffentlichkeits- und Pressearbeit der Bevölkerung zugänglich gemacht. Der Planungsdialog zum Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) endete mit der Beschlussfassung im Stadtrat und der anschließenden öffentlichen Auslegung. Entwicklungsziel Mischstruktur Das Textilviertel und der Herrenbach sind hervorragende Standorte für städtisches Wohnen, aber auch für Firmen des Dienstleistungs- und Handelssektors. Die kulturellen und sozialen Einrichtungen, neue und sanierte Wohnungen sowie eine vielfältige Infrastruktur sind attraktiv für jede Altersgruppe. Die Nähe zur Altstadt wie auch zum Naturraum Lech machen es nicht notwendig, sich zwischen Stadt und Natur zu entscheiden. Diese Standortvorteile sollen weiter ausgebaut werden: Eine neue Mischstruktur von Arbeiten, Wohnen, Kultur, Versorgung, Freizeit, Erholung und sozialer Infrastruktur ist das Entwicklungsziel.
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In dem 1870 von Jean Keller geplanten Gebäude der Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS) befinden sich heute das Staatliche Textil- und Industriemuseum (TIM), das Stadtarchiv und die Archäologische Sammlung
Integriertes Stadtteil-Entwicklungskonzept Die historisch gewachsenen Zellen der ehemaligen Firmenareale stellen das Rückgrat dar und werden über ein grünes Netz miteinander verbunden. Neben der naturräumlichen Verbindung wächst so das Fuß- und Radwegenetz, das die Basis für die neue Mobilität stellt. Das Textilviertel ist von mehreren Quellbächen aus dem Grundwasserstrom und Restgerinne des Lechs durchzogen. Durch Verbindung der Landschaft mit Lech und Kanälen und den vorhandenen Parks entsteht ein Stadtviertel mit Raum für Erholung und Gesundheit und ein ergänzendes Grünangebot für die Innenstadt und die Nachbarquartiere. Das angrenzende Herrenbachviertel zeigt bereits heute, dass trotz eines hohen Anteils von Bürgern mit Migrationshintergrund das Zusammenleben friedlich gestaltet werden kann. Hier gilt es, qualitativ hochwertige private wie öffentliche Freiräume und Plätze zu schaffen, um die Kommunikation der verschiedenen Ethnien zu verbessern. Mit dem neuen Stadtumbau-Programm gelang es, ein geeignetes und akzeptiertes Planungsinstrument anzuwenden, das als Ergebnis das Integrierte Stadtteil-Entwicklungskonzept hervorbrachte. Damit steht nun ein Handlungskonzept zur Verfügung, das die Zielsetzungen zur künftigen Entwicklung der beiden Stadtquartiere wie auch beispielhafte Maßnahmen für die nächsten 15 Jahre benennt. Text und Fotos: © Broschüre „Guter Grund für Neues“
Glaspalast: ehemaliger Spinnereihochbau des Werks IV der SWA, entworfen von Philipp Jakob Manz, errichtet 1910 als Stahlbetonskelettbau in sehr kurzer Bauzeit
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Werk I der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA): der sog. „Altbau“, 1840
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Werk II der SWA: „Rosenau“, 1888
DIE AUGSBURGER TEXTILINDUSTRIE UND IHRE BAUTEN Der Aufstieg der Stadt Augsburg zu einer der führenden Textilmetropolen Deutschlands begann in den 1830er Jahren. Bankiers und Handelsleute investierten in die Erfolg versprechende industrielle Produktion. In rascher Folge entstanden auf den Freiflächen an der Stadtperipherie die typischen und jahrzehntelang das Stadtbild prägenden Ensembles der Textilindustrie: mit den nach Betriebsabläufen angeordneten Magazinen, Batteurgebäuden, Maschinen- und Kesselhäusern, Webereisheds und Spinnereihochbauten sowie standesgemäßen Direktorenvillen und Arbeiterwohnungen. In konjunkturellen Hochphasen beschäftigten mehr als 140 Textilbetriebe 17.500 Menschen und begründeten damit den Ruf Augsburgs als das „Manchester Deutschlands“. Fabrikschlösser Wegweisend in der Unternehmenskultur wie auch in den architektonischen Vorgaben, die an den Werksbauten, vornehmlich den das Fabrikareal dominierenden Spinnereihochbauten, zum Tragen kamen, wurde der größte Textilhersteller, die Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA). Schon das erste Projekt, ein 6-stöckiger, 155 m langer Spinnereibau, ging 1837 als geradezu „riesenhafte“ Architektur in die Geschichte des Industriebaus ein. Waren bei der Konzeption von Werk I noch rein funktionale Kriterien ausschlaggebend, so legten die Fabrikdirektoren bei weiteren Baumaßnahmen gesteigerten Wert auf eine prunkvolle, dem eigenen Selbstverständnis adäquate Architektur. Mit der „Rosenau“, dem Werk II der SWA, entstand 1887 das erste „Fabrikschloss“ in Augsburg, das Schule machte. In den Folgejahren verliehen auch andere Unternehmer ihrem Repräsentationsbedürfnis Ausdruck und ließen Produktionsbauten nach feudalem Vorbild gestalten: als symmetrische, mit Risaliten und Türmen rhythmisierte Flügelbauten sowie Zierelementen im Renaissance- oder Barockstil. In dieser Formgebung wurden zwischen 1889 und 1909 die Spinnereien und Webereien Haunstetten und Sparrenlech, die Nähfadenfabrik Ackermann und das Werk III der SWA gebaut, das im Bewusstsein der Augsburger als das eigentliche „Fabrikschloss“ verankert ist. Blitzarchitektur mit besonderer Ästhetik Mit dem vierten und letzten Werk, das die SWA 1909 in Auftrag gab, wurden wiederum neue Maßstäbe gesetzt. In nur 10-monatiger Bauzeit realisierte der Stuttgarter „Blitzarchi-
tekt“ Philipp Jakob Manz (1861-1936) einen der modernsten Industriebauten Deutschlands, der lediglich an den weithin sichtbaren Türmen noch Übernahmen historisierender Bauformen zeigt. In bautechnologischer Hinsicht ging Manz an die Grenze des Machbaren. Auf dem Kellergeschoss mit einer Grundfläche von 115 x 45 m ließ er ein 8-ständriges Stahlskelett errichten und mit sprossierten Eichenholzfenstern ausfachen. Die großflächige Verglasung diente der optimalen Ausnutzung des Tageslichts wie auch als gestalterisches Mittel und erklärt, warum das offiziell „Aumühle“ benannte Werk mit der besonderen Ästhetik seiner Fassaden-Transparenz zum „Glaspalast“ deklariert wurde. Avantgarde des Neuen Bauens Gravierende Einschnitte für die Produktivität und damit für die Baukapazität der Augsburger Textilindustrie brachten kriegsbedingte Wirtschaftskrisen mit sich, die zu Massenentlassungen und Betriebsschließungen führten. In den relativ stabilen Phasen der Weimarer Jahre profilierten sich Augsburger Unternehmer mit zwar weniger umfangreichen, so doch architektonisch hochrangigen Projekten. Exemplarisch seien hier zwei avantgardistische, dem „Neuen Bauen“ verpflichtete Bauten genannt: das Gravurgebäude der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK) aus dem Jahr 1930, ein zeitgemäß sachlicher Industriebau mit betonsichtigen Geschossbändern und hohen Atelierfenstern, und die 1928 errichtete Kunstseidenfabrik Bemberg, deren Frontfassade aus dem Wechselspiel gestaffelter Baukuben und dem Kontrast von leuchtend roter Schrift auf weißer Wand in Szene gesetzt wurde.
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oben Werk III der SWA: „Fabrikschloss“, 1889 (links) Werk IV der SWA : „Glaspalast“, 1910 (rechts)
Abbruchwellen und Konversion Nach 1945 erlebte die Textilindustrie einen erneuten Aufschwung, der im architektonischen Kontext allerdings keine herausragenden Werke hervorbrachte. Ein tiefgreifender Strukturwandel zeichnete sich ab den 1970er Jahren ab. Von der internationalen Konkurrenz aus dem Markt gedrängt, musste Augsburg den Bedeutungsverlust der vormals weltweit operierenden Textilbetriebe hinnehmen. Bis zur Jahrtausendwende waren nahezu alle Fabriken stillgelegt. Die auf höchstem Niveau errichteten Anlagen galten nun als „schwierige“ Immobilien, von denen man etliche – darunter die Werke Rosenau, Sparrenlech, Bemberg und Teile der NAK – den Abbruchwellen der 1970er und 1990er Jahre preisgab. Es muss daher als besonderer Glückfall betrachtet werden, dass zumindest einige der baulichen Ikonen der Textilstadt Augsburg erhalten, wiederhergestellt und einer neuen Nutzung zugeführt wurden: So das „Fabrikschloss“ und der „Glaspalast“ – wenngleich beide durch Zu- und Umbauten in ihrer ursprünglichen Wirkung beeinträchtigt sind, ferner ein Teil der Augsburger Kammgarn-Spinnerei (AKS), das Arbeiterwohnviertel „Proviantbachquartier“, die Anlage des „Martini-Parks“ oder der in der Tradition der Fabrikschlösser errichtete Hochbau der Ackermann Göggingen.
Spinnerei und Weberei am Sparrenlech, 1908
Augsburger Kammgarn-Spinnerei (AKS), 1870
J.P. Bemberg (Kunstseidenfabrik), 1928
Barbara Wolf
rechts Arbeiterwohnsiedlung der SWA: „Proviantbachquartier“, 1895
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Annahof mit Hollbau und Augustanahof (Alle Fotos: Eckhart Matthäus)
IM ZENTRUM EVANGELISCH Begegnungszentrum Annahof
Im zentralen Innenstadtbereich der Stadt Augsburg entstand in den Jahren 2000–2005 das Evangelische Begegnungszentrum Annahof. In 4 Bauabschnitten wurden die historischen Gebäude und der Innenhof saniert und um eine Tiefgarage erweitert. Städtebauliche Situation Der historische Grundriss des Annahofes galt als Basis für die raumbegrenzenden Gebäude im Jahre 1615. Heute ist der Platz durch die neue Lage des Justizgebäudes größer, dadurch ergaben sich neue städtebauliche Qualitäten. Platzgestaltung Den nördlichen Abschluss des Platzes bildet der Hollbau, eines der bedeutendsten Gebäude von Elias Holl aus dem 17. Jhrd., der im 1. Bauabschnitt zu einem Seminar- und Verwaltungsgebäude umgebaut und innensaniert wurde. Mit dem Neubau einer Tiefgarage mit 155 Stellplätzen unter dem bestehenden Platz- und Straßenbereich löste man während des 2. Bauabschnitts die erhöhten Anforderungen an die nachzuweisende Stellplatzanzahl. Der Bedarf konnte sowohl für die Mitarbeiter der Justiz als auch für die Besucher der Evangelischen Einrichtungen gedeckt werden. Die Ostseite des Platzes wird durch das Augustanahaus aus dem Jahr 1963 geschlossen, das durch Umbau und Generalsanierung im 3. Bauabschnitt eine Versammlungsstätte mit Informationspunkt und Vollgastronomie im Erdgeschoss bietet. Der 4. Bauabschnitt widmete sich der denkmalpflegerischen Fassadensanierung des Hollbaus.
Im Süden verläuft die Straße zum Vorplatz der Annakirche, die durch die hohe Gartenmauer zum privaten Annagarten räumlich gefasst wird, sodass sich eine introvertierte und städtebaulich hochwertige Raumsituation ergibt. Bibliotheca Publica Auf dem Teilgrundstück der Justiz konnte bei den archäologischen Grabungen der bauhistorisch dokumentierte Grundriss der „Bibliotheca Publica“ freigelegt werden. Die neu errichtete Plattform erinnert an die historischen Funde, gliedert den Platz, kann als Sitzgelegenheit genutzt werden oder dient bei Großveranstaltungen als Bühne. Mit den Entwurfsgedanken der Platzgestaltung, den neuen Nutzungen im Hollbau (Vorträge, Seminare, Beratungen etc.), der Neugestaltung des Augustanahauses im Erdgeschoss (Vollgastronomie und Info-Punkt) und im Obergeschoss (Augustana-Saal mit flexibler Bühne) und der behindertengerechten Einrichtung der Aufzüge und Toiletten in beiden Gebäuden wurden die Grundgedanken des neugeschaffenen Zentrums Annahof architektonisch umgesetzt. Harald Tiefenbacher
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Der Augustanasaal bietet Platz für bis zu 255 Personen
Vortragssaal im Hollbau
Zugang zur Annahof Tiefgarage
rechts Annahof bei Nacht
In den Räumlichkeiten des Annahofs findet der DAI Tag 2014 statt
Referenzen (Auswahl) • Neubau eines 5-geschossigen Ärztehauses mit Café und 2-geschossiger Tiefgarage an der Frölichstraße in Augsburg • Teilnahme am beschränkten Architektenwettbewerb des LRA Augsburgs, Erweiterung des Gymnasiums Königsbrunn, 1. Preis • Evangelische Diakonissenanstalt Augsburg, Ersatzneubau des Krankenhauses bei laufendem Betrieb • Generalsanierung des Verwaltungsgebäudes der AOK Direktion am Prinzregentenplatz in Augsburg • Generalsanierung des Schulkomplexes Stetteninstitut in Augsburg • Aufstockung und Erweiterung des Altenpflegezentrums St. Hildegard in Pöttmes • Umbau, energetische Modernisierung (KP II) und Erweiterung der Grund- und Mittelschule AugsburgHerrenbach • Neubau Übergangswohnheim SPZ-kbo in Haar
Endres + Tiefenbacher Architekten GbR . Planungsgesellschaft mbH Frölichstraße 13 86150 Augsburg www.endres-tiefenbacher.de Nach Gründung eines Einzelbüros im Jahr 1971 von Ralf Endres wird das Büro seit 1992 in Partnerschaft mit Harald Tiefenbacher geführt. Sebastian Endres, der 2002 die Geschäftsanteile seines Vaters übernahm, gehört dem Büro seit 1995 an und leitet bereits viele Jahre das Leipziger Zweigbüro. Insgesamt 16 Mitarbeiter bearbeiten Baumaßnahmen für überwiegend öffentliche und kirchliche Bauherren.
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Haus 9x9, Stadtbergen
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Haus 11x11, Oberbayern
TERRITORIEN IM ÜBERGANG Im Kleinen das Große und im Großen wiederum das Kleine entdecken zu lassen, dies ist wohl das größte Talent des Architekten Titus Bernhard. Weshalb ihn ein kleines Wohnhaus, das auf einer Grundfläche von nur 9 x 9 m entstand, international bekannt machte. In mehr als 300 Publikationen aus 67 Ländern wurde über dieses Haus „9x9“ in Stadtbergen seit 2003 berichtet, das mit seiner Hülle aus 365 Gabionen voller Bruchsteine und seinem an Walmdachhäuser erinnernden Körper lustvoll wie ebenso luzide die Architektur des Ortes neu interpretierte. Präzise gesetzte Einschnitte und komplexe Schichtungen, Raumbildung aus Subtraktion und nicht simple Additionen kennzeichneten bereits dieses Haus. Architektonische Mittel, die Titus Bernhard seitdem konsequent weiter entwickelte zugunsten noch kommunikativerer Räume. Vor allem mit geschichteten und sequenzierten Volumina versteht es Bernhard immer wieder, höchst sensuell Licht, Körper und Raum zu sehr wandlungsreichen Erfahrungsräumen zu verdichten. Augenfällig ist dabei stets die besondere Kompaktheit seiner Lösungen, der um Ökologie bedachte geringe Footprint der anvisierten Bebauung, die der Aufwertung von Außenräumen nicht weniger Beachtung als dem gebauten Raum schenkt. Mit Niveausprüngen, artifiziellen Plateaus oder topographischen Einschnitten ins Gebäudevolumen erarbeitet er sich in der Verlorenheit heutiger Stadt- und Landschaftsräume immer wieder überraschende Außenräume
der Wahrnehmung, die seinen komplex dreidimensionalen inneren Raumgefügen Fokus und Halt bieten. Zum Wettbewerb für das HumboldtForum in Berlin, der nichts anderes als eine kulissenhafte Wiedererstehung des alten Hohenzollernschlosses anstrebte, nahm der Architekt entgegen vieler Kritiker des Vorhabens sehr bewusst teil. Eine simple Hüllenrekonstruktion mit Heile-Welt-Anmutung für einen Ort vielfach gebrochener Kontinuität wie die nun bald gebaute kam jedoch für ihn nie in Frage. Was Bernhard entwarf, waren mutige, großzügige Ausstellungsräume für den neuen Zweck des Hauses mit anregend wie ebenso nachdenklich stimmenden Fassaden in morphologischer Verwandlung. Einmal mehr stützte sich Bernhard auf das Prinzip der Selbstähnlichkeit, auf partielle Variationen gegebener Strukturen, hier vor allem der barocken Fenster-Module, deren Elemente der Architekt allmählich subtrahieren und durch zweidimensionale Abstraktionen ersetzen wollte. Rekodiert wäre daraus ein herausfordernd transitorisches Gebäude zwischen den Zeiten hervorgegangen, wo nun hingegen ein im Gestus erstarrtes Surrogat entstehen wird. Öffnung und Dialog, die Kombination schwerer mit leichten
oben Haus M, München unten Haus K, Starnberg
Titus Bernhard Architekten Gögginger Straße 105a 86199 Augsburg www.bernhardarchitekten.com
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oben Wettbewerbsbeitrag Humboldt-Forum Berlin unten FCA Stadion (SGL-Arena), Augsburg
Elementen, die massive Wand und ihre visuelle Auflösung, dies sind immer wieder die wesentlichen Ziele von Titus Bernhard, der Komplexität nicht simpel auf Tradition und Einfachheit reduzieren mag. Wie sehr manche Bauherren Bernhards klare Reduktion der Mittel als Einfachheit missverstehen, die beliebig eingespart werden kann, kann man an dem Torso seines 31.000 Plätze-Stadions für den Bundesligaverein FC Augsburg sehen. Vor den Toren der Stadt, in einem Niemandsland von Verkehrsschneisen und Gewerbegebieten, entwarf er gemeinsam mit dem Architekt Peter Kögl mit ihrer Planungsgesellschaft Bernhard & Kögl, nachdem der Einladungswettbewerb gegen gmp und JSK gewonnen wurde, ein kompaktes, wenn auch zugleich sehr intimes Stadion ganz nahe am Sport, das räumlich und visuell neue Wege beschritt. Der Kniff, das Fußballfeld um 8 m abzusenken, half hier u. a. Volumen und Hülle derart effektiv zu optimieren, dass das erste CO2-emissionsfreie Stadion Europas entstehen konnte. Mit beeindruckenden Raumspalten öffnet sich der abgerundete Monolith nun seinen Besuchern zum Stadionrund. Seine raumgreifende Vexierummantelung durch ein LED hinterleuchtetes Aluminiumstabwerk jedoch, mit dem die heterogenen Strukturen des Niemandslandes einen Halt und Fokus hätten erhalten können, harrt noch ihrer Verwirklichung entgegen, was auf
den fehlenden politischen Willen der Entscheidungsträger zurückzuführen ist. Als leidenschaftlicher „homo socialis“ ist sich Titus Bernhard seiner gesellschaftlichen Verantwortung stets bewusst, der Kooperation und Dialog in seinen architektonischen Konzeptionen mit bedenkt und zu fördern sucht. So unterschiedlich seine Prägungen sind, so eint sie dennoch das Bekenntnis, sich gleichermaßen typologisch wie assoziativ mit Architekturen auseinanderzusetzen, Geschichte und städtebaulichen Kontext kreativ zu interpretieren. Kein Himmelsstürmer, aber
einen wahren Humanisten wird man erkennen können, einer, der noch an den Menschen und seine Möglichkeiten zur Verbesserung fest glaubt. Sie, die Menschen, besser in Kontakt miteinander und mit ihrer Umwelt treten zu lassen, dies ist das Ziel von allen seinen Bauten. Nur braucht es dazu manchmal mehr als nur eines ersten Blickes, die Titus Bernhards Architektur so einzigartig macht. Claus Käpplinger (Auszug Katalog „11 x 11“, Aedes Berlin, 2013)
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links und oben Die unterschiedlich tiefen Raumzonen zwischen innerer und äußerer Verglasung schaffen ein lebendiges Fassadenbild (Fotos: © Gerhard Hagen, kadawittfeldarchitektur)
kadawittfeldarchitektur hat in Augsburg die Erweiterung für die Hauptverwaltung der Patrizia Immobilien AG geschaffen. Das Gebäude beherbergt 350 Arbeitsplätze mit flexibel nutzbaren Büros, Gastronomie und öffentlicher Tiefgarage.
PATRIZIA HEADQUARTERS Dynamischer Kontrast Der Erweiterungsbau für die Hauptverwaltung der Patrizia Immobilien AG schließt die 63 m breite Lücke zwischen dem Stammhaus der Firma mit seiner tiefen Beton-Fassade aus den 1960er Jahren und dem so genannten Hongkonghaus, die beide unter Ensembleschutz stehen. Der Neubau interpretiert deren markante Fassaden mit horizontal mäandrierenden Loggia-Bändern, die dynamisch mit dem gegenüber liegenden Gründerzeitbau kontrastieren. Eine geneigte Glasfuge sorgt für respektvollen Abstand zum Bestand. Wintergartenähnliche Raumerweiterungen Die elegante, zweischalige Fassade schiebt sich etagenweise versetzt aus der Bauflucht heraus. Die Zwischenräume weiten sich von 0,6 m bis auf 2 m auf, wodurch wintergartenähnliche Raumerweiterungen entstehen, die gleichzeitig Lärmschutz gewährleisten. Dieser Raumgewinn ist je nach Bedarf nutzbar als informeller Treffpunkt, als Pausen- oder Besprechungszone. Durch Öffnen der raumhohen Schiebetüren zuschaltbar entstehen temporäre Ausweicharbeitsplätze mit Blick auf Theater, Kennedyplatz und Fuggerstraße. Die etagenweise Schottung verhindert die ansonsten bei zweischaligen Fassaden problematische Schallreflexion von Geschoss zu Geschoss. Der im Zwischenraum angelagerte Sonnenschutz ist hocheffektiv und nicht dem Wind ausgesetzt. Der Zwischenraum fungiert als eine Art klimatischer Puffer und kann zu Reinigungszwecken begangen werden.
Eingangszonen Der an die Arkaden des Bestandshauses anschließende Haupteingang empfängt die Besucher mit einem lichtdurchfluteten Foyer. Geschosshohe Fenster ermöglichen Ausblicke auf das gegenüberliegende Theater und in den begrünten Innenhof. Der Gastronomiebereich im Erdgeschoss öffnet sich über Glastüren zum Garten im Innenhof. Die Eingänge zu den Erdgeschosszonen und den Fremdvermietungsflächen in den Obergeschossen liegen an der Fuggerstraße. Maximale Flexibilität Pro Geschoss stehen bis zu drei autarke und flexibel gestaltbare Büroeinheiten zur Verfügung. Die Regelgeschosse stellen sich als 63 m lange und 14,5 m breite Ebenen dar. Die hohe Raumtiefe erlaubt differenzierte Raumkonzepte vom Zellen- über das Kombi- bis hin zum Gruppenbüro oder Businessclub. Nikola Müller-Langguth PROJEKTDATEN Bauzeit: 2008 – 2010 Büroflächen: 4.300 m², Kommerzielle Flächen: ca. 600 m² Bauherr: Wolfgang Egger, Augsburg Nutzer: Patrizia Immobilien AG, Augsburg Planung: kadawittfeldarchitektur GmbH, Aachen
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Otmar Sailer Architekt Energiemanager IHK Zertifizierter Passivhausplaner
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Max Meixner Bauingenieur DVP-Arbeitskreis Nutzkosten DVP-Arbeitskreis Nachhaltigkeit Augsburg Pfersee: Wohnbebauung in der Christian-Dierig-Straße
PROJEKTENTWICKLUNG ARCHITEKTUR STÄDTEBAU Projektentwicklung In der Projektentwicklung beschäftigt sich die PARS GmbH mit Grundstücken oder Bestandsgebäuden, die einer neuen Nutzung zugeführt werden müssen. Das Büro untersucht Nutzungsvarianten hinsichtlich des Baurechts, der Baukosten und des Ertrags und ist behilflich bei der Gewinnung von Betreibern und Mietern. Augsburg Hochzoll: Wohnbebauung in der Zugspitzstraße
Architektur In der Architektur werden Planungsaufgaben gelöst, indem die Vorgaben des Bauherrn in zeitgemäße Konzepte umgesetzt werden, die auch energetische und nachhaltige Aspekte angemessen berücksichtigen. Mit einem begleitenden Kostenmanagement wird die Einhaltung der prognostizierten Baukosten sichergestellt. Städtebau Im Städtebau wird die Neuordnung von Siedlungsgebieten mit den Schwerpunkten Baukörper, Zwischenräume und Erschließung untersucht. Dabei werden frühzeitig qualifizierte Partnerbüros für Landschafts- und Verkehrsplanung eingebunden. Max Meixner, Otmar Sailer Augsburg: Bürogebäude in der Göggingerstraße (oben) und Sanierung des Bahnparks (unten) PARS GmbH Theodor-Heuss-Platz 8 86150 Augsburg www.parsgmbh.de Die PARS GmbH bietet alle Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure an, darüber hinaus können auch zahlreiche Sonderleistungen erbracht werden. Bürogründung: 2006 Geschäftsbereiche: Projektentwicklung, Architektur, Städtebau Gründung des Tochterunternehmens en+c: 2012 Geschäftsbereiche: Energie- und Nachhaltigkeitsberatung Mitarbeiter: 2 Geschäftsführer, 4 Architekten/Ingenieure/ master of arts in architecture, 1 kaufmännische Sachbearbeiterin, 1 Teamassistentin
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Franz-Josef Eger
Georg Dinger
Arbeitsschwerpunkt Freiraumplanung, Projektmanagement, Bauleitung 1982 Diplom an der FH Weihenstephan, Freising 1983 Studium an der Michigan State University, USA seit 1984 selbständiger freier Landschaftsarchitekt (Grünplanungsteam Eger) seit 2000 Partnerschaft mit Georg Dinger Finanzvorstand im SAIV Augsburg
Arbeitsschwerpunkt Landschaftsplanung, Landschaftsökologie, Bauleitplanung 1989 Diplom an der FH Weihenstephan, Freising seit 2000 selbständiger freier Landschaftsarchitekt Partnerschaft mit Franz-Josef Eger Vorstandsmitglied im BDLA Bayern Veröffentlichungen in den Schriftenreihen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt Gastvorlesungen an der Hochschule Weihenstephan
KREATIVITÄT, ERFAHRUNG UND FACHWISSEN Nachhaltige Planungs- und Gestaltungslösungen Die Planung von Freianlagen aller Art interpretiert die spannungsvolle Beziehung zwischen Mensch und Landschaft. Sie ist Ausdruck von Zeitgeist und kultureller Sprache in Verbindung mit planerischer und gestalterischer Kompetenz. Das Büro Eger & Partner versteht sich als Treuhänder seiner Auftraggeber und bringt Kreativität, Erfahrung und Fachwissen in die Planung ein. Als Landschaftsarchitekten verbinden sie planerische Kompetenz mit der Kenntnis ökologischer Zusammenhänge sowie rechtlicher Rahmenbedingungen und stehen damit für die Machbarkeit der Ideen und Projekte ein. Sie entwickeln in Verantwortung für Mensch, Natur und Umwelt realisierbare und nachhaltige Planungs- und Gestaltungslösungen. Franz-Josef Eger, Georg Dinger oben Stadion FC Augsburg unten Ballonstartplatz Gersthofen
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oben links Stadtsanierung Bobingen oben Hochschule Augsburg unten links „Pergola“ unten Stadtpark Gersthofen
unten „Fliegender Teppich“
unten „Lichtobelisk“
Eger & Partner Landschaftsarchitekten BDLA Austraße 35 86153 Augsburg www.egerpartner.de Freiraumplanung Planung von Freianlagen aller öffentlicher und privater Baumaßnahmen sowie Bearbeitung von Wettbewerben. Landschaftsplanung Planung und Erstellung der Genehmigungsunterlagen für Infrastrukturvorhaben sowie für Projekte des Arten- und Naturschutzes, der Bauleitplanung und des Städtebaues Projektbetreuung und Bauleitung Technische und ökologische Baubegleitung von Projekten der Freiraum-, Stadt- und Landschaftsplanung Durch die engmaschige, interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Fachrichtungen der Landschaftsplanung unter einem Dach garantieren Eger & Partner eine rechtssichere, wirtschaftliche und umsetzbare Planung mit hohem Anspruch an Gestaltung und Nachhaltigkeit. Für besondere Aufgabenstellungen verfügt das Büro über ein Netzwerk an externen Fachleuten.
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oben Erba-Park in Bamberg Landesgartenschau 2012
ATMOSPHÄRE IDENTITÄT ERINNERUNGSWERTE Freiraumgestaltung
Brugger Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Ökologen Deuringer Straße 5a 86551 Aichach www.brugger-landschaftsarchitekten.de Büroleiter: Hans Brugger, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner, bdla, srl Bürogründung: 1988 Mitarbeiter: 15
unten Tandlmarkt in Aichach, 2010–2013 Platzgestaltung und Überdachung
• • • • • •
Plätze und Straßen Schul- und Kindergärten Sportplätze Parkanlagen, Parkpflegewerke Spielplätze Teilnahme am Wettbewerbswesen
Stadt- und Bauleitplanung, Landschaftsplanung • • • •
(interkommunale) Flächennutzungspläne Bebauungspläne, Rahmenpläne Landschaftspflegerische Begleitpläne Standortplanung zu Windkraft- bzw. Photovoltaikanlagen
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rechts Plangutachten und Einladungswettbewerb „Neugestaltung Dorfzentrum Buchdorf“: neues Zentrum mit Mehrzweckhalle und Rathaus, Engste Wahl, Entscheidung steht noch aus
UMWELTVERTRÄGLICHER STÄDTEBAU UND NACHHALTIGE ORTSPLANUNG Bürophilosophie Oberstes Ziel des Büros ist es, eine nachhaltige Entwicklung des Raumes mit einer lebendigen, unverwechselbaren Stadt- und Dorfstruktur und einer liebens- und lebenswerten Landschaft zu erreichen. In allen Projekten, sei es in der Bauleitplanung, der Dorferneuerung, der Entwicklung von Konzepten für Regionen oder Orte, bei Modellprojekten oder bei der Planung städtischer und dörflicher Plätze und Freiräume wird die Umsetzung dieses Ziels durch die Integration aller relevanten Fachplaner und Entscheidungsträger angestrebt. Der fachübergreifende Mitarbeiterstamm aus Stadtplanern, Raumplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten wird durch interdisziplinäre und kompetente Kooperationspartner aus Rechtswissenschaft, Immissionsschutz, Verkehrsplanung, Biologie und Sozialgeographie unterstützt. Modellprojekt für das Augsburger Land Besonders inspirierend ist für das Büro derzeit die Arbeit am Modellprojekt „Flächenmanagement und Innenentwicklung im Augsburger Land“ des Fachbereichs Wirtschaft und Touristik im Landratsamt Augsburg. Hier können gemeinsam mit den Modellgemeinden Wege und Lösungsansätze zu den aktuellen Problemfeldern der ländlichen Gemeinden entwickelt werden. Dabei geht es vor allem um Strategien gegen das Veröden der Innenorte oder zur Revitalisierung überalterter Neubaugebiete, mit denen einer zunehmenden Abwanderung und einem Flächenfraß durch ausufernde Bebauung entgegen gewirkt werden kann. Zunächst besteht die Hauptaufgabe jedoch darin, mit Hilfe der erhobenen und ausgewerteten Daten zu Leerständen, zur Bevölkerungsentwicklung und zur quartiersbezogenen Altersstruktur bei Gemeinden und Einwohnern ein Bewusstsein für die problematischen Entwicklungen zu schaffen sowie Hilfestellungen bei Vermarktung, Vermietung oder bei der Sanierung von Gebäuden zu leisten. Werner Dehm
OPLA Ortsplanung – Stadtentwicklung – Architektur Schaetzlerstraße 38 86152 Augsburg www.opla-d.de Büroleiter: Werner Dehm, Architekt, Stadtplaner SRL, BYAK Bürogründung: 1996 Mitarbeiter: 9 Arbeitsgebiete: Architektur, Stadtplanung, Raumplanung, Landschaftsarchitektur
oben und unten Modellprojekt „Flächenmanagement und Innenentwicklung im Augsburger Land“: Informationsveranstaltung für die Bürger der Gemeinde Adelsried (oben) Bestandsplan, Baulückenkartierung und Entwicklungsbereiche in der Gemeinde Adelsried (unten)
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oben Ellinor-Holland-Haus, Skizze rechts Großer Martinipark, Bebauungsplan
VOM STÄDTEBAULICHEN KONZEPT ZUM DETAIL Bürophilosophie Ganz bewusst bearbeitet das Büro 3+architekten mit seinem Team das gesamte Leistungsspektrum von Architektur und Stadtplanung. Nicht die Durchsetzung einer „3+architektenHandschrift“, sondern eine dem „genius loci“, den Wünschen und Vorstellungen des Bauherrn und den Ansprüchen der Öffentlichkeit an einen nachhaltigen Städtebau entsprechende Lösung ist ihr Ziel.
3+architekten glogger.müller.blasi Architekten + Stadtplaner Eberlestraße 27a 86157 Augsburg www.3plusarch.de Thomas Glogger, Architekt und Stadtplaner Claudia Müller, Architektin (FH) Hubert Blasi, Architekt und Stadtplaner (FH) Wettbewerbe • Zentrum Gablingen, 3. Preis • Planerwerkstatt Wohnbebauung AKS-Areal, 1. Preis • Östl. Gebiet der ehem. Kammgarnspinnerei Augsburg, 2. Preis • Gesamkonzept III. BA / Kobelcenter Süd Augsburg, Ankauf • Umbau altes Hauptkrankenhaus / Neubau Gesundheitszentrum an der Klinik Vincentinum Augsburg, Ankauf • Innenstadt Augsburg, Ankauf Plangutachten / VOF-Verfahren • Planungsleistungen für ein Vereins- und Bürgerzentrum in Untermeitingen, Zuschlag • Neue Mitte Gersthofen, 4. Rang • Konzept für ein Therapiezentrum des Bunten Kreises, 1. Preis • Neubau Mehrgenerationenhaus in Nordendorf, Zuschlag
Städtebau, Hochbau, Innenarchitektur Machbarkeitsstudien, VU‘s, Feinuntersuchungen, Strukturkonzepte und Rahmenpläne für kommunale und private Auftraggeber, städtebauliche Konzepte inkl. B-Plan-Verfahren für das AKS-Areal Augsburg und den großen MartiniPark (ca. 350 Mietwohnungen und Kita), eine Vielzahl von Geschosswohnungsbauten (Eigentum/öffentlich gefördert) und Büro- bzw. Gewerbebauten, ein Passivhaus für eine Baugemeinschaft, der Um- bzw. Neubau der Montessorischule Augsburg, die innenarchitektonische Gestaltung einer Entbindungs- und einer Palliativstation, die Stadthausbebauung „Q 22“ (Prämierung Thomas-Wechs-Preis), ein „Haus im Haus“ für eine Bürgeraktion im Färberturm, ein Fertigteilwerk mit Betonmischanlage, ein Tiergestützes Therapiezentrum des Bunten Kreises, Kindertagesstätten (mal in Holz, mal in konventioneller Bauweise), ein Mehrgenerationenhaus mit Bürgersaal, Vereinsräumen und Kita, ein Bürgerhaus mit Einbindung eines alten Bahnhofsgebäudes, ein Ärztehaus mit OP-Bereich, Notfallpraxis, Apotheke und Fitnesscenter, ein Designhotel als „Haus im Haus“ im AKS-Kesselhaus, „Mittendrin“ – ein Wohnungsneubau in der Augsburger Altstadt, Sanierungen bzw. Umbauten von denkmalgeschützten Gebäuden, Sanierung des zweitältesten Kinos Bayerns in Ingolstadt, Bebauung des „Linde-Areals“ (kommunales Servicehaus, Sozialwohnungen), „Bauwerk 75“ (Split-Level-Garage, Fitnesscenter, Büros), das Ellinor-Holland-Haus und der Neubau einer Klosteranlage für die Barmherzigen Schwestern inkl. Wohnkonvent und Pflegeheim. Mutterhaus
Thomas Glogger, Claudia Müller, Hubert Blasi
augsburgerBAUKULTUR
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VARIATIONEN PERSPEKTIVEN THEMEN Bauen im Bestand Deutschland ist fertig gebaut. Das Bauen spielt sich tendenziell im Bestand ab. Hier kann die erforderliche Energieeinsparung wesentlich umgesetzt werden. Das Bauen im Bestand erfordert fundierte Kenntnisse in Sachen Brandschutz, energetischer Sanierung, Denkmalschutz, Barrierefreiheit, im Handling des bewohnten bzw. genutzten Zustands. Für die Architekten von TEAM-A-3 bedeutet dies in Anlehnung an das Credo Reuse, Reduce, Recycle: •
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THE 3RD MAN
TEAM-A-3 Architektur + Projektmanagement Fuggerstraße 9 86150 Augsburg www.team-a-3.de Klaus Kast, Architekt, M. Eng. in PM Christian Z. Müller, Architekt
Umnutzen – Umplanen – Umdenken
Neubau Nachhaltiger Neubau zeichnet sich durch Flexibilität und Variabilität, durch die Verwendung ökologischer Baustoffe (im besten Fall Holz) und die Planung eines langen Lebenszyklusses aus. Die Architekten von TEAM-A-3 streben Energieautarkie an. Qualität zeigt sich aber insbesondere auch an der Erzeugung von Atmosphäre durch hohe ästhetische Gestaltungsansprüche und durch Berücksichtigung urbaner Aspekte zur Erreichung städtebaulicher Integration. •
Umbau eines Warenhauskontors zur Rudolf-Sabel-Realschule in Nürnberg, (mit Architekturbüro C. Bloß)
Netzwerk Holzbau A3
Think Gobal – Build Social Ein Schwerpunkt der Architekten von TEAM-A-3 ist das Planen und Bauen im sozialen Bereich und im Bildungsbereich. Aufgrund ihrer Kompetenzen im Bereich Universal Design, was die planerische Verbindung von Barrierefreiheit, Hygiene, Transparenz, Behaglichkeit, Luftqualität, Förderrichtlinie meint, sind sie im Gespräch mit Fachleuten, was einerseits den Schulbau als Typologie betrifft und andererseits die pädagogische Vermittlung von Planung, Architektur, Bauen und Handwerk an Schulen bedeutet. •
Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Augsburg Neubau der Kindertagesstätte St. Petrus in Augsburg-Lechhausen
ArchiKultur Anknüpfend an die Auseinandersetzung mit Architektur als Bildungsinhalt engagiert sich TEAM-A-3 stark für die Integration von Kultur als Dimension des Nachhaltigkeitsdiskurses. Gerade die frappierenden Wechselbeziehungen zur Musik (www.jetztmusik-agnm.de), zur Industriekultur (Gaswerk Augsburg, Rudolf Diesel) und zur Installations- und Konzeptkunst sind eine wesentliche Inspirationsquelle des proaktiven Architekturbüros. • •
Architekturmuseum Schwaben, Augsburg jetzt:musik! Augsburger Gesellschaft für Neue Musik Klaus Kast, Christian Z. Müller
Konzert-Installation zum DAI Tag 2014 in Augsburg: OARCHITEKSTEUR
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rechts Die Farbgestaltung verdeutlicht die Zäsur zwischen der Jugendstilvilla und dem 1969 errichteten Anbau
NACHHALTIGE GESTALTUNG Umbau einer Jugendstilvilla in Diedorf
„Abfälle brauchen Einfälle“ ist der Slogan der Rolf Kühl Papierhandels-GmbH, denn Recycling ist die Kernkompetenz der international tätigen Unternehmensgruppe aus Diedorf bei Augsburg. Herausragendes Beispiel für eine gelungene Wiederverwertung ist der Umbau einer ehemaligen Fabrikantenvilla zum eigenen Firmensitz. Ausgangslage Die Villa aus dem Jahr 1890 ist Ende der 1960er Jahre renoviert, durch einen Anbau erweitert und als Hotel mit Restaurant genutzt worden. Im Jahr 2011 stand das Ensemble zum Verkauf. Die Kühl Unternehmensgruppe erwarb das Anwesen und beauftragte das Innenarchitekturbüro Kolb aus Stadtbergen bei Augsburg mit der Sanierung. Planungskonzept Schon nach der ersten Bestandsaufnahme zeichnete sich ab, dass die Sanierung nach dem Prinzip „Aus Alt mach Neu“ erfolgen sollte, mit dem Augenmerk auf Recycling und Nachhaltigkeit, ganz dem Tätigkeitsfeld des Unternehmens entsprechend. Ziel war, den ursprünglichen Charakter der Gebäude, auch den eher spröden Charme des Anbaus zu erhalten und zu ästhetisieren. Um die Authentizität des Bestands wiederherzustellen, wurden Teile entfernt, anderes rekonstruiert, bestehende Bauteile und Möblierung in die Planung miteinbezogen und ergänzt. Sämtliche nach der Entstehungszeit eingefügten Elemente wurden entfernt, während man die hochwertigen Steinfußböden und Stuckelemente an den Decken sorgfältig aufarbeiten ließ. Eine Vielzahl originaler Lampen wurde zerlegt und instand gesetzt. Auch das Mobiliar des Restaurants – massive Tische und Stühle im Stil des „Gelsenkirchener Barock“ – wurde monochrom in grün oder weiß gefasst. Spannende Kontraste außen Die bei der Renovierung 1969 eingesetzten, einteiligen Fenster der Villa wurden gegen 3-fach verglaste Sprossenfenster in Originalfensterteilung ausgetauscht, die silber eloxierten Aluminiumfenster des Anbaus wurden mit anthrazitfarbener Eisenglimmerbeschichtung überarbeitet. Auf diese Weise konnte der Unterschied zwischen den Gebäuden herausge-
arbeitet werden. Es ging darum, die beiden Architekturstile einander deutlich gegenüberzustellen und bauliche Zäsuren sichtbar zu machen. Dazu gehörte auch die farbige Gestaltung der Fassade: Der dunkelgraue Anstrich des Anbaus setzt sich klar von der Villa in Weiß mit hellgrauem Sockel ab. Verbindende Farbgestaltung innen Im Gegensatz dazu wurden die Innenräume mit einer durchgehenden Farbgestaltung zu einem Ganzen zusammengeführt. Die speziell gemischte Wandfarbe, die sich durch alle Bauteile, Geschosse und Räume zieht, bildet die Klammer, die Alt und Neu verbindet. Sie stammt – ebenso wie die Fassadenfarbe – von der Diedorfer Firma Keimfarben. Keim steht für Nachhaltigkeit. Neben dem ökologischen Aspekt waren aber auch die optische und haptische Qualität der Keim’schen Mineralfarben entscheidende Kriterien. Der zurückhaltende und dennoch prägnante Grauton bildet die perfekte Kulisse für die Kühl-Firmenfarben Blau und Grün, die sich in den Möbeln sowie in der Wand- und Bodengestaltung wiederfinden. Raffinierte Eingriffe Dreh- und Angelpunkt ist der Empfangsbereich. Große Spiegelflächen weiten den schmalen Raum optisch und tragen zusammen mit der ironisch-heiteren Mischung aus neuen wie recycelten Leuchten und Möbeln zu einem unkonventionellen und dennoch repräsentativen Ambiente bei. An den Empfangsraum schließen links zwei Konferenzräume und rechts der Erweiterungsbau mit Personalraum und Großraumbüro an. Akustik-Trennwände in kräftigem Kühl-Grün schaffen abgeschirmte Arbeitsplätze, die dennoch das großzügige Raumkontinuum erhalten. Über dem Besprechungstisch im Erker hängen Leuchten von Frank O. Gehry, die mit ihrer leichten, ungleichmäßigen Wolkenform einen reizvollen
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oben Im Chefzimmer kontrastiert der Grauton der Wände mit dem Braunton des aufgearbeiteten Parketts links Übergang zwischen Villa und Anbau: Einheitlich graue Wände bilden die Klammer zwischen Alt und Neu
Kontrast zu den schweren Möbeln bilden. Herzstück im Personalraum ist die lange Tafel aus upcycelten Tischen und Stühlen in Grün. Der originale Mosaikfußboden und die professionellen Küchenzeilen aus Edelstahl wurden belassen. Im Obergeschoss sind Büros, ein Besprechungsraum und das Büro des Firmeninhabers untergebracht. Das durchgängige Grau findet sich auch an den Wänden des Chefzimmers und kontrastiert mit dem warmen Ton des aufgearbeiteten Parkettbodens aus massiver Eiche. Hochwertige Büromöbel, edle Leuchten gemischt mit Bestandsmobiliar und persönlichen Erbstücken verleihen dem Raum ein individuelles und repräsentatives Ambiente. Im Untergeschoss prägen ein robuster Sisalboden, Spiegel und eine Lichtplanung mit modularen Lichtsystemen die Flurgestaltung. Origineller Höhepunkt des Recyclingkonzepts ist die Wiederbelebung der ehemaligen Kellerbar. Mit wenigen Eingriffen gelang es, den Bestand persiflierend zu nutzen und Retro-Chic zu erzeugen. Überzeugende Symbiose Mit der Sanierung ist eine überzeugende Symbiose aus Firmenphilosophie, Nachhaltigkeit und eindrucksvollem Auftritt gelungen. Durch die Rückführung der ursprünglichen Substanz des Gebäudeensembles, das Aufarbeiten des Bestandsmobiliars, nicht zuletzt aber auch durch das harmonische Zusammenfügen der beiden Gebäudeteile zu einem ästhetischen Ganzen, entstanden individuelle, freundliche Räume nach modernen Standards, die der neuen Nutzung und den neuen Nutzern voll und ganz entsprechen. Keimfarben GmbH Keimstraße 16 86420 Diedorf www.keimfarben.de
Großes Konferenzzimmer mit originalen Stuckdecken und Parkettboden
Empfangsbereich im Erdgeschoss
PROJEKTDATEN Bauherr: Rolf Kühl Papierhandels-GmbH, Diedorf Innenarchitektur: Innenarchitekturbüro Kolb, Stadtbergen Produkte: Keimfarben GmbH, Diedorf Fassadenfarbe: KEIM Soldalit Innenraumfarbe: KEIM Innotop
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links und oben Das PCI-System „Gleichmäßiges Fugenbild“ bietet die Möglichkeit, die Bewegungsfuge im Estrich zu überfliesen und so in den Fliesenspiegel zu integrieren
GROSSE FLIESEN AUF GROSSEN FLÄCHEN Moderne, große Fliesen sind prädestiniert für große Flächen, doch je nach Raumgeometrie und Raumgröße müssen im Estrich Bewegungsfugen vorgesehen werden, die bisher auch im Fliesenbelag ausgeführt sein mussten. Mit dem intelligenten Verlegesystem „Gleichmäßiges Fugenbild“ von PCI können Estrichfugen in das Fugenraster des Belags integriert werden – emissionarm. Ein doppeltes Plus für ein harmonisches Wohnumfeld. Verlegesystem „Gleichmäßiges Fugenbild“ Als Variante des PCI-Produktsystems „Fliese Universal“ bietet das Verlegesystem „Gleichmäßiges Fugenbild“ dieselben Vorteile: maximale Sicherheit und durchgängig emissionsarme Produkte. Darüber hinaus verschafft es einen Zugewinn an Flexibilität und Ästhetik vor allem bei der Entscheidung für große Fliesen auf großen Flächen mit Bewegungsfugen, da das Fugenraster unabhängig von den Bewegungsfugen im Estrich geplant werden kann. Und das auf konventionellen und beheizten Zementestrichen.
Flächendeckende Flexibilität Bisher engte die zwingende Ausführung von Dehnungsfugen bei der Wahl des Belags bzw. des Fliesenformats ein oder verminderte die gewünschte großzügige Wirkung durch eine breite, nicht dem Raster entsprechende Fuge. Mit dem intelligenten System „Gleichmäßiges Fugenbild“ von PCI wird die Fuge, die der Dehnungsfuge am nächsten liegt, zur Belastungsfuge und mit Silikon verschlossen. Dabei gibt es keine Begrenzung und Kantenlänge – also auch keine Begrenzung bei der Wahl des Fliesenformats. Drei Komponenten Drei Faktoren sind dabei maßgeblich: Erstens reduzieren PCI Apogel Dübel an der Estrichfuge eventuelle vertikale Bewegungen. Zweitens entkoppelt die Abdichtungs- und Entkopplungsbahn PCI Pecilastic U den Belag vom Untergrund. Und drittens komplettiert der neue PCI Flexmörtel S2 mit seinen herausragenden Eigenschaften das System: Er wurde speziell für die Aufnahme horizontaler Kräfte konzipiert, die Haftzugfestigkeit übertrifft die für die höchste Klassifizierung erforderlichen Werte um das Dreifache. Das Ergebnis ist ein harmonischer Fliesenbelag statt unschönem Fliesenstückwerk auf großen und repräsentativen Flächen.
Intelligentes PCI System „Gleichmäßiges Fugenbild“: Die Basis bildet das bewährte System „Fliese Universal“, dazu kommen die drei Komponenten PCI Apogel Dübel, PCI Pecilastic und PCI Flexmörtel S2
PCI Augsburg GmbH Piccardstraße 11 86159 Augsburg www.pci-augsburg.de
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Im Sitzungssaal sind die Systemschrankwände mit einer horizontal geschlitzten, akustisch wirksamen Oberfläche ausgebildet (Alle Fotos: Nikoly Kazakov)
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Farbige Akzente setzen die Türzargen in Limonengrün, Orange, Kürbis und Apfelgrün
GESTALTUNG MIT LICHT UND FARBE Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BGETEM) in Augsburg entschied sich bei der Sanierung ihres Verwaltungsgebäudes für eine Zellenstruktur. Das Augsburger Büro Schrammel Architekten führte die Sanierung des Bestandsgebäudes durch und gestaltete die Büroräume mit feco-Trennwänden flexibel für die Zukunft. Flexible Raumaufteilung Alle Büroräume des in den 1970er Jahren errichteten Verwaltungsgebäudes verfügen über Tageslicht. Da die Fassadenflächen einem Raster von 1.200 mm unterliegen, konnten die Büroflächen bei der Sanierung individuell den Nutzerbedürfnissen angepasst werden. Bei der Auswahl des Trennwandsystems legte man daher größten Wert auf Flexibilität. Als wirtschaftlichster Bieter im Rahmen einer Öffentlichen Ausschreibung wurde die Karlsruher feco Innenausbausysteme GmbH beauftragt. Farbe als Wohlfühlfaktor Inspiriert von der ursprünglich berankten Außenfassade entwickelten die Architekten einen Farbkanon und setzten mit Limonengrün, Orange, Kürbis und Apfelgrün Akzente. Die in diesen Farben gestalteten Türzargen mit Glasoberlicht und Seitenteil in den Systemtrennwänden akzentuieren den Verkehrsweg der Büros und unterstützen die Orientierung auf den Fluren. Die Volltrennwände sind flurseitig in hochwertigem Aluminium-Schichtstoff mit gerillter Oberfläche ausgeführt.
Versetzbare Bürozwischenwände Die Flurwände der Büros beziehen sich in ihrer Bandrasterbauweise von 1.000 mm und 200 mm auf die Fassadeneinteilung. Dadurch war es möglich, in jeder Fassadenachse eine Bürozwischenwand anzuschließen. Entlang der Flurwände sind raumseitig Systemvorwandschränke angeordnet. Im Sitzungssaal im 5. Obergeschoss sind die Schrankwände und Fensterbrüstungsverkleidungen mit einer horizontal geschlitzten und weiß lackierten, akustisch wirksamen Oberfläche ausgebildet. Gleichzeitig wird die Schlitzung für die Belüftung durch die Klimatechnikanlage genutzt, die in der flurseits angeordneten Schrankwand eingehaust ist. In den Kernzonen sorgen hochreflektierende Tageslicht-Umlenklamellen in den hochschalldämmenden fecoluxF30-Brandschutzglaswänden dafür, dass die Sonnenstrahlen bis in die Tiefe der Besprechungsräume dringen.
licht, optimal mit seinem Farbkonzept gestaltet. Das Trennwandsystem der feco Innenausbausysteme GmbH mit seinen vielfältigen Möglichkeiten der Integration von Vollwand, Schrankwänden, Garderoben und hochschalldämmenden Brandschutzglaswänden mit Tageslicht-Umlenklamellen unterstützte dabei flexibel die Umsetzung des Entwurfs.
Schrammel Architekten hat die klassische Struktur der Zellenbüros, die den Mitarbeitern der BG ETEM Augsburg ein konzentriertes Arbeiten ermög-
feco Innenausbausysteme GmbH Am Storrenacker 22 76139 Karlsruhe www.feco.de
Hochreflektierende Tageslichtlamellen lassen die Sonnenstrahlen tief in die Räume dringen
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Wasserkraftwerk am Hochablass
AUGSBURGS GRÜNE LINIE Klima schützen, Ressourcen schonen und regenerative Energieerzeugung ausbauen. Das sind Ziele, die die Stadtwerke Augsburg (swa), das drittgrößte Versorgungsunternehmen Bayerns, nicht erst seit der Energiewende verfolgen; und zwar für alle ihre Bereiche: Energie, Trinkwasser und Verkehr. Ökologische Energieerzeugung Rund 30 % des Stroms der Stadtwerke Augsburg stammen aus regenerativen Quellen. Damit liegt das Unternehmen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Fast 90 Mio. Euro haben die Stadtwerke Augsburg in den letzten Jahren in eigene Anlagen zur ökologischen Energieerzeugung investiert, wie z. B. in ein Holz-Hackschnitzel-Heizkraftwerk (Biomasse), in Photovoltaikanlagen, in Windräder oder in hocheffiziente Gasturbinen, bei der in Kraft-Wärme-Kopplung ökologisch Strom und Fernwärme erzeugt werden. Mittlerweile können die Stadtwerke alle privaten Haushalte in Augsburg mit selbst erzeugtem, regenerativem sowie ökologischem Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung versorgen. Das neueste Projekt der Stadtwerke Augsburg im Bereich erneuerbare Energien ist im Dezember 2013 ans Netz gegangen, das Wasserkraftwerk am Hochablass. Für rund 14 Mio. Euro haben die swa in ein bestehendes Wehr im Lech unter der Wasseroberfläche zwei Turbinen eingebaut, die grünen Strom für rund 4.000 Augsburger Haushalte liefern. Energiewende gestalten Auch bei der Finanzierung der Energiewende gehen die Stadtwerke Augsburg neue Wege: Um diese zusammen mit den Bürgern voranzutreiben, wurde das Programm „swa Energiepartner“ gestartet. Dabei gewähren die Bürger mit einem garantierten Zinssatz den Stadtwerken Darlehen, um Projekte zur Erzeugung regenerativer Energie umzusetzen. Immer bedeutender werden Energiedienstleistungen, wie der Einbau und Betrieb von Blockheizkraftwerken in Wohnanlagen oder Schulen sowie die energetische Sanierung. Hier haben die Stadtwerke mit Kongress am Park und dem Curt-Frenzel-Eisstadion in Augsburg Maßstäbe gesetzt. Ebenso wie beim Fußballstadion des FC Augsburg, das dank neuester Energietechnik bei seiner Eröffnung 2008 als das erste CO2-neutrale Stadion weltweit galt. Höchste Umweltstandards gelten auch beim Trinkwasser: Ist das Trinkwasser der Stadtwerke Augsburg sowieso schon
ein naturbelassenes Lebensmittel bester Qualität, so wird für die Gewinnung von „swa Trinkwasser Regenio“ Strom aus 100 % Wasserkraft eingesetzt. Und auch beim Erdgas denken die Stadtwerke klimaschonend: Für „swa Erdgas Regenio“ garantiert der TÜV Nord, dass der Erdgasverbrauch CO2-neutral ist. Busflotte mit Bio-Erdgas Seit Jahren fahren die gesamte Busflotte und der größte Teil des Fahrzeugparks der swa umweltschonend mit Erdgas. Seit drei Jahren sind sie mit Bio-Erdgas sogar fast CO2-neutral unterwegs. Und mit einem noch attraktiveren Nahverkehr mit neuen Straßenbahnlinien, einem neu gestalteten Königsplatz und einem neuen Hauptbahnhof soll der Umstieg vom Auto auf Bus und Straßenbahn erleichtert werden. Ab 2017 sollen auch die rund 80 Augsburger Straßenbahnen mit Ökostrom unterwegs sein. Zudem setzen die swa auf flexible und integrierte Mobilitätskonzepte in der Region Augsburg. Fahrradverleihstationen ergänzen ebenso das Mobilitätsangebot wie ab Ende des Jahres Car Sharing. www.sw-augsburg.de
Stadtwerke Augsburg (Foto: © Kongress am Park)
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Nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern, ist ein gesellschaftliches Thema und gelebtes Ziel von Rinn Beton- und Naturstein in Heuchelheim (Gießen) und Stadtroda (Jena). Entwickler, Hersteller und Planer sind gemeinsam gefragt, wenn es um zukunftsfähige Ideen für nachhaltiges Bauen und lebenswerte Städte geht. Mit FORUMSTADT bietet Rinn eine Plattform, auf der Experten ihre Erfahrungen, Visionen und Beispiele aus der Praxis vorstellen.
STADT NACHHALTIG PLANEN. DIE PRAXIS. Bereits in 2013 fand die Veranstaltung an 8 Terminen bundesweit statt. Dabei stand die Theorie im Vordergrund. Jetzt setzt Rinn die Reihe fort und stellt die Erfahrungen der am Bau Beteiligten in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Nachhaltig gestaltete Objekte dienen als Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis. Die Themen sind Lebensräume der Zukunft, die Zertifizierung von Stadtquartieren und das EU-Vergaberecht. Das alles präsentieren kompetente und erfahrene Experten aus der Branche. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung am 16.7.2014 in Frankfurt sind folgende weitere Termine geplant: • • •
28.8.2014 in Leipzig 12.9.2014 in Berlin 17.9.2014 in Heuchelheim
Der Hersteller Rinn Beton- und Naturstein verfolgt seit 2012 eine nachhaltig ausgerichtete Unternehmensstrategie. Unternehmerische Entscheidungen werden auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit getroffen – ökonomische, ökologische und soziale Aspekte werden gleichermaßen mit einbezogen. Ein wichtiger Meilenstein, der in diesem Jahr erreicht wurde, ist die CO2neutrale Produktion bei Rinn. Seine Erfahrungen und sein Wissen möchte
Rinn gerne an seine Kunden weitergeben und dabei auch die Partner aus der Branche einbeziehen. Speziell für die Architekten und Stadtplaner hat Rinn die Veranstaltungsreihe FORUMSTADT entwickelt. „FORUMSTADT – Stadt nachhaltig planen. Die Praxis.“ lautet der diesjährige Titel der Veranstaltungsreihe, bei der in erster Linie wichtige Aspekte und Informationen für die praktische Umsetzung weitergegeben werden. Dafür konnte Rinn erfahrene und kompetente Referenten gewinnen. Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, referiert über Lebensräume der Zukunft. Für ihn bedeutet Baukultur, mit der Umwelt gesamtgesellschaftlich verantwortungsvoll umzugehen und diese fachübergreifend, anspruchsvoll und vor allem nachhaltig zu gestalten. Dr. Christine Lemaitre oder Stephan Anders von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen, kurz DGNB, berichten über das DGNB System für Quartiere. Im Vortrag wird das umfassende Nachhaltigkeitskonzept der DGNB vorgestellt, welches über das bekannte Dreisäulenmodell hinaus reicht. Es betrachtet durchgängig alle wesentlichen Aspekte des nachhaltigen Bauens. Über die
Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in Vergabeverfahren referieren Dr. Marc von Wietersheim oder Dr. Marc Opitz. Dargestellt werden die aktuell bestehenden und die zukünftigen Möglichkeiten einer wirtschaftlichen, insbesondere an Nachhaltigkeits-Aspekten orientierten öffentlichen Beschaffung. An jedem Termin geht Rinn auf ein repräsentatives Objekt vor Ort ein und bietet im Anschluss an die Vorträge die Besichtigung an. Planer und Projektpartner präsentieren die Hintergründe und Ideen zur Entstehung. Bei der Auftaktveranstaltung am 16.7.2014 in Frankfurt stand am Nachmittag das neue Quartier Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen im Mittelpunkt. In Leipzig wird der Campus der Universität Leipzig am 28.8.2014 vorgestellt. Ein sehr prominentes Objekt ist der Fernsehturm in Berlin. Am 12.9.2014 stellt Rinn hier das neu entstandene Umfeld vor. Der Besuch des Campus der Technischen Hochschule in Gießen sowie der Landesgartenschau in Gießen bilden den Abschluss der Veranstaltungsreihe FORUMSTADT in Heuchelheim am 17.9.2014. www.forumstadt.de
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autoren | vorschau | impressum
BAUKULTUR 5_2014
Impressum BAUKULTUR – Zeitschrift des DAI 36. Jahrgang ISSN 1862-9571 Herausgeber DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. DAI Geschäftsstelle c/o KEC Planungsgesellschaft mbH Salzufer 8 10587 Berlin Telefon: +49 (0)30.400 54 100 Telefax: +49 (0)30.21 47 31 82 E-Mail: kontakt@dai.org www.dai.org DAI Geschäftsführung Udo Sonnenberg M.A. E-Mail: sonnenberg@dai.org
Vorschau Ausgabe 6_2014 >> industrieBAUKULTUR Autoren dieser Ausgabe Heiko Haberle Bundesstiftung Baukultur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.bundesstiftung-baukultur.de
Udo Sonnenberg DAI Geschäftsführer elfnullelf® Unternehmensberatung www.dai.org
Gerhard Hirschfeld AIV Hamburg, Vorstandsmitglied www.aivhh.de
Dr. Norbert Stamm Stadt Augsburg / Referat für Umwelt, Nachhaltigkeit und Migration www.nachhaltigkeit.augsburg.de
Claus Käpplinger Architekturkritiker Berlin Konstantin Karohs Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft www.zl-legal.de Sabine zu Klampen HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit www.hawk-hhg.de Daniel Melcer team m&m Werbeagentur GmbH & Co. KG Geschäftsführer Augsburg www.team-mm.de
Georg Thomys AIV Mark-Sauerland, 2. Vorsitzender www.aiv-mark-sauerland.de Wolfgang Weise Schwäbischer AIV Augsburg, Mitglied www.denkmalschulen.de www.saiv.de Michael Werner Zirngibl Langwieser Rechtsanwälte Partnerschaft www.zl-legal.de Dr. Barbara Wolf Architekturmuseum Schwaben Stellvertreterin des Direktors www.architekturmuseum.de
Nikola Müller-Langguth kadawittfeldarchitektur GmbH Leiterin PR Aachen www.kadawittfeldarchitektur.de
Eberhard Wunderle Schwäbischer AIV Augsburg, 1. Vorsitzender Wunderle Architekten www.wunderle-architekten.de www.saiv.de
Walter Notdurft AIV Hildesheim, Schriftführer www.aiv-hildesheim.de
Die Kontaktdaten der im Heft vorgestellten Architektur- und Ingenieurbüros sind in den jeweiligen Beiträgen aufgeführt.
DAI Kooperationspartner
DAI Präsidium Prof. Dipl-Ing. Christian Baumgart (Präsident) Dipl.-Ing. Gerd Schnitzspahn (Vizepräsident) Dipl.-Ing. Arnold Ernst (Schatzmeister) Marion Uhrig-Lammersen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Dipl.-Ing. Alexander von Canal (Veranstaltungen und Mitgliederbetreuung) Verlag, Gestaltung, Anzeigenverwaltung VBK Verlag S. Kuballa Verlag für Bau + Kultur Adolf-von-Groß-Straße 15 95445 Bayreuth Telefon: +49 (0)921.99 00 51 53 Telefax: +49 (0)3212.45 26 570 E-Mail: info@vbk-verlag.de www.vbk-verlag.de Chefredaktion Susanne Kuballa M.A. E-Mail: baukultur@dai.org Anschrift wie Verlag Redaktion Dipl.-Ing. Sylvia Jung E-Mail: jung@vbk-verlag.de Anzeigen Christina Ahr M.A. E-Mail: ahr@vbk-verlag.de Dipl.-BW (FH) Ines Moritz E-Mail: moritz@vbk-verlag.de Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.10.2013. Druck Benedict Press, Vier-Türme GmbH Abtei Münsterschwarzach www.benedictpress.de Der Bezug der Zeitschrift ist im DAI Mitgliedsbeitrag enthalten. Druckauflage: 5.900 Exemplare (IVW II/2014)
Wer sonst hat 57 Millionen Mitfahrer im Jahr? Immer mehr Menschen fahren intelligent und umweltbewusst: mit unseren hochmodernen Straßenbahnen und Bio-Erdgasbussen. Das fördert die Mobilität der Zukunft und sorgt für bessere Luft, hier in unserer Stadt. Unser Wort unter Nachbarn: Bereits 2017 wollen wir den gesamten Nahverkehr CO2-neutral betreiben.
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Alexandra aus dem Thelottviertel
Holger Debler swa Verkehr
Stadtwerke Augsburg | Von hier. Für uns.
BAUKULTUR | Zeitschrift des DAI | September 2014 | Ausgabe 5 | ISSN 1862-9571
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