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Pelfa Group erweitert eigene Fertigungskapazitäten

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Seit mehr als 15 Jahren ist die PELFA Group ein verlässlicher Partner für die Wasserkraftbranche und stellt bei jüngsten Großprojekten einmal mehr ihre Kompetenzen und Fertigungsmöglichkeiten unter Beweis.

PELFA GROUP ERWEITERT EIGENE FERTIGUNGSKAPAZITÄTEN IN SACHEN WASSERKRAFT

Das Stahlbauunternehmen PELFA Group Srl. mit Sitz im norditalienischen Buja unweit von Udine schraubt die eigenen Leistungskapazitäten weiter nach oben. Nachdem das Traditionsunternehmen erst kürzlich einen neuen Geschäftszweig für die Konstruktion und Reparatur von Motoren und Generatoren eröffnet hat, lässt es nun erneut mit Großaufträgen aus der Wasserkraft aufhorchen. Aktuell liefert PELFA etwa drehzahlvariable Turbinen für das Wasserkraftwerk Segozerskaya in Karelien (im Nordwesten Russlands). Es wird vom zweitgrößten Aluminiumhersteller der Welt, der EN+ Group, realisiert. Für PELFA ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Firmenentwicklung und ein weiterer eindrucksvoller Nachweis für die Fachkompetenz und die marktflexiblen Qualitäten des Unternehmens.

Nach Angaben des Wirtschaftsblatts Bloomberg wird das gesamte technische Wasserkraftpotenzial des größten Landes der Welt, Russland, mit gigantischen 800 TWh beziffert. Speziell das Wasserkraftpotenzial Sibiriens lockt heute zusehends mehr Investoren an. Einer dieser Investoren ist die EN+ Group, die aus dem russischen Aluminiumproduzenten Rusal und gleich mehreren Wasserkraftunternehmen besteht. Sie gilt heute nicht nur als zweitgrößter Aluminiumproduzent der Welt, sondern auch als größter unabhängiger Energieerzeuger Russlands. Aktuell investiert das Unternehmen in gleich mehrere Wasserkraftwerke in Sibirien. Allen voran zu nennen das Projekt Segozerskaya im äußersten Nordwesten Russlands, dessen Aufgabe es sein wird, die Energie für ein neues Datencenter, das DCLab Karelia, bereitzustellen. Ein wegweisendes Wasserkraftprojekt unweit der finnischen Grenze, für dessen Umsetzung durchaus einige technische Herausforderungen zu meistern waren und sind.

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KAPLAN-TURBINE MIT VARIABLER DREHZAHL

„Geplant wurde das Projekt Segozerskaya vom russischen Planungsunternehmen PMCB – Power Machine Construction Bureau, das ganz auf unsere Kompetenzen vertraut hat. Das Besondere an der Anlage ist mit Sicherheit der stark schwankende Wasserspiegel zwischen zwei Seen, wo eben das neue Kraftwerk situiert wurde“, erklärt Ing. Andrea Forgiarini, seit 2004 CEO der PELFA Group. Das Maschinenkonzept sieht dafür eine einfachgeregelte Durchström-Kaplanturbine mit einem Durchmesser von 2,8 m mit variabler Drehzahl vor. Das heißt: Lediglich der Leitapparat ist regelbar. Insgesamt sind 3 idente, horizontal verbaute Maschinensätze in einer sehr kompakten Bauweise vorgesehen. „Es kommt diese Bauart mit variabler Drehzahl zum Einsatz, da die Kote bis zu 4 Mal am Tag zwischen 1,9 m bis 8,6 m variiert. Das heißt: Die Drehzahl ändert sich von 60 bis 183,3 Upm.“, führt Forgiarini weiter aus. Dank der geringeren Einbaugröße und nicht zuletzt aufgrund der Kostenersparnis werden schnelllaufende Gleichstrom-Generatoren direkt an die Turbinenwelle gekoppelt. Ein Maschi nengespann misst total jeweils rund 12 m. Es besteht aus Turbine, einem rund 6,7 t schweren Planetengetriebe vom tschechischen Herstel-

Mit einer Gesamtlänge von rund 12 m und einem Laufraddurchmesser von 2,8 m weisen die Maschinen für das russische Kraftwerk Segozerskaya beachtliche Dimensionen auf.

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Für das Großprojekt HPP Segozerskaya produziert PELFA sämtliche Maschinenteile bis hin zur Endmontage. Hier am CNC-Platten-Bohr- und -Fräswerk werden die Gehäusekomponenten der Maschine 2 bearbeitet. Nach dem Einsetzen wird das Getriebe in die exakte Position gebracht.

ler WIKOV, einem schnelllaufenden Generator mit 360-1100 Upm, einem Inverter und einem Gleichrichter. Dabei ist die Turbinenwelle nur an zwei Punkten mit je einem Gleit- und einem Wälzlager fixiert. Bis auf die Getriebeeinheiten wurden sämtliche Maschinenteile bei PELFA produziert, montiert, geprüft, wieder zerlegt und für den Transport bereitgestellt. Die Gehäuse der Generatoren wurden ebenfalls in Buja gefertigt, zwischenzeitlich nach Moskau transportiert, wo sie bei einem russischen Gerneratorbauer fertig gewickelt werden. Nach der Fertigstellung soll das Kraftwerk eine installierte Leistung von rund 8,1 MW erreichen. „Wir sind stolz, Teil dieses innovativen Projektes zu sein. Mit unserer langjährigen Erfahrung konnten wir einen wichtigen Teil zu diesem nachhaltigen Projekt beitragen“, resümiert Andrea Forgiarini abschließend. Die Endmontage der Turbineneinheiten am fast 3.000 km entfernten Bestimmungsort ist für 2023 geplant.

ZUR FIXEN GRÖSSE AM WASSERKRAFTSEKTOR

Die Maschinen für das neue Projekt im russischen Karelien zeigen einmal mehr die Leistungsfähigkeit, das Know-how aber auch die hohe Anpassungsfähigkeit von PELFA an die aktuellen Marktbedürfnisse. Angesichts stetig wachsender Herausforderungen und der erfolgreichen Umsetzung zahlreicher internationaler Projekte gelang es dem Unternehmen, sich bis heute als kompetenter Partner in der Wasserkraftbranche zu etablieren. Dabei hat alles einmal ganz klein angefangen. 1979 legte Redento Fabbro den Grundstein der heutigen PELFA Group. Vom reinen Stahlbauunternehmen entwickelte sich PELFA im Laufe der nächsten 45 Jahren zu einem Branchenspezialisten, der heute ein breites Portfolio abdeckt: von der Herstellung von Anlagen, über Maschinen bis zu mechanischen und geschweißten Komponenten für verschiedene Industriebereiche auf dem internationalen Markt. Die PELFA Group produziert traditionell großformatige Produkte für die Stahlindustrie, von der Konstruktion bis zum Bau von Anlagenteilen oder kompletten Anlagen wie Pfannenwagen, Drehtürme, Pfannenwender, Oszillatoren, Stranggusssegmente, Richtmaschinen, Plattenkühlung Maschinen, Brennmaschinen, Rollenbahnen, Walzgerüste und Scheren. Für den Öl- und Gassektor werden unterschiedliche Komponenten für Ausrüstungsteile produziert, die speziell auf die vielseitigen Bedürfnisse und Anpassungen internationaler Kunden zugeschnitten sind. Doch auch in anderen Geschäftsbereichen macht sich die langjährige Erfahrung in der Fertigung von Industriekomponenten bezahlt, wie beispielsweise im Bauwesen, Industrieausrüstung, Erdbewegung, Hebetechnik und sogar im Recyclingsektor. Bei PELFA deckt man sozusagen den kompletten Produktionsprozess ab – von der Übernahme des Auftrags bis zum „schlüsselfertigen“ Produkt. Dabei können sämtliche Arbeitsschritte vor Ort durchgeführt werden: angefangen mit der kompletten Verwaltung des Auftrags, weiter über die Konstruktion, den Einkauf des Rohmaterials, das Schneiden von Blechen und Profilen, Pressen, Biegen, Kalandern, Schweißen, Wärmebehandlung, Bearbeitung mit Werkzeugmaschinen, Sandstrahlen, Lackieren bis hin zur Vormontage und der mechanischen Endprüfung. Das mittelständische Industrieunternehmen beschäftigt zurzeit circa 150 Mitarbeiter und generiert einen Jahresumsatz von rund 30 Mio. Euro. Auf einer Betriebsfläche von etwa 70.000 m² verarbeitet die PELFA Group derzeit rund 15.000 t Stahl pro Jahr.

INVESTITION IN DEN EIGENEN STANDORT

Ständige Investitionen in neueste Maschinen-Generationen erweisen sich als zukunftsweisend, vor allem mit Blick auf eine wettbewerbsfähige Auftragsabwicklung. „Das schafft einen Mehrwert, sowohl hinsichtlich der Umweltaspekte als auch für den technologischen Fortschritt - und fördert damit die Qualität über die gesamte Produktionskette hinweg“, sagt Andrea Forgiarini. Das Unternehmen investierte alleine im letzten Jahr 2021 rund 5 Mio. Euro in den Standort. Um die Fertigung weiter zu optimieren, wurden ein großes Bohrwerk mit einer Arbeitshöhe von 3,5 m, ein komplettes Bearbeitungszentrum sowie eine neue Schleifmaschine für zylindrische Bauteile mit bis zu 8 m Länge installiert. Damit können die Arbeitsabläufe noch effizienter gestaltet werden, und einzelne Projekte lassen sich

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Die drei Maschinen werden je mit einem 6,7 t schweren Planetengetriebe des Getriebeherstellers WIKOV aus Tschechien ausgerüstet. Die Transportsicherung dient ebenfalls als Montagehilfe.

Die Vermessungstechniker von DS Machine, ebenfalls aus Tschechien, bei der exakten Positionierung der Turbinenwelle.

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noch rationeller umsetzen. Darüber hinaus müssen auch die Kompetenzen der Fachkräfte ständig weiterentwickelt werden: „Um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein, setzen wir noch stärker auf die Weiterbildung unserer Mitarbeiter und werden diese in Zukunft noch mehr fördern“, so Forgiarini. Des Weiteren beschäftigt man sich bei der PELFA Group mit einer Verbesserung der Luftbedingungen in den Fertigungshallen. Die Firmenverwaltung prüft derzeit verschiedene Konzepte für eine Staubreduktion im gesamten Produktionsbereich. Aber auch dem Thema Nachhaltigkeit kommt ein großer Stellenwert bei PELFA zu: Zuletzt erweiterte man die hauseigene PV-Anlage um 200 kW. Zusammen mit der bestehenden Anlage kommt das Unternehmen mittlerweile auf eine Paneelenfläche mit einer Gesamtleistung von 500 KW, wodurch immerhin 60-70 Prozent der Energiekosten gedeckt werden können. „In Kombination mit den ebenfalls neu montierten LED-Leuchten ergibt das eine Kostenersparnis von rund 80 Prozent“, sieht sich Forgiarini bestätigt.

WASSERKRAFT: ALLE KOMPETENZEN IM HAUS

Seit der durchgestandenen Krise im Jahre 2008 hat sich das Unternehmen verstärkt auf den Energiesektor spezialisiert, und das äußerst erfolgreich. Heute liefert PELFA neben der Wasserkraft auch Komponenten für Windkraft-, Offshore-, Öl- und Gasprojekte, aber auch für den Kernkraftsektor. Den Löwenanteil nehme heute aber der Hydro-Sektor mit über 60 Prozent der Produktivitätsauslastung ein, erklärt Forgiarini. Die PELFA Group bietet angefangen von einzelnen Turbinenkomponenten bis zu komplett montierten Maschinensätzen in verschiedenen Bauformen, wie Francis-, Kaplan-, Peltonturbinen, oder auch Wasserkraftschnecken – alles als Turnkey-Lösung an. Sämtliche Produktionsschritte werden am Firmenstandort umgesetzt. Neben der Herstellung von Neuanlagen übernimmt PELFA auch die Überholung und Instandsetzung von bestehenden Anlagen. „Im Laufe der letzten Jahre haben wir uns sämtliche Kenntnisse angeeignet, hoch qualitative Systemkomponenten für Wasserkraftprojekte herzustellen, aber auch Reparaturen oder Wartungen bestehender Anlagen durchzuführen. Dazu verfügen wir mittlerweile über alle Kompetenzen im Haus. Und genau darin liegt heute unsere Stärke“, erklärt Forgiarini. Dieses umfassende Know-how, aber auch die Verlässlichkeit bei der Abwicklung der Aufträge, verbunden mit der Liefertreue, sind für viele namhaften Unternehmen aus der Wasserkraftbranche ein schlagendes Argument für eine Zusammenarbeit mit Handschlagqualität.

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V.l.: Erich Feldtänzer, Verkaufsleiter für den deutschsprachigen Raum, Igor A. Zharov, technischer Leiter bei PMCB, J. Hovorka, DS Machine.

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