zek Kommunal - Ausgabe 1 - 2017

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APRIL 2017

Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl . P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

KOMMUNAL

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KOMMUNAL

Zur Sache

START IN DEN MESSEFRÜHLING Zum Glück irren Propheten auch einmal. Das oberbayerische Wetterorakel Sepp Haslinger ließ noch im Spätsommer letzten Jahres unsere Hoffnungen auf einen schneereichen Winter sich so rasch ins Nichts auflösen, wie die paar vereinzelten Flocken, die die vergangenen bei­ den Winter ihren Weg aus den Wolken herunter gefunden haben. Doch die Vorhersage traf nicht ein – ganz im Gegenteil. Eine voluminöse weiße Schicht hüllte für mehrere Wochen weite Teile Süddeutschlands, Österreichs und der Schweiz wie eine dicke Daunendecke ein. Ein Umstand, der vor allem die Skigebiete nach zwei mageren Jahren aufatmen ließ. Und uns diese fast vergessen lässt. Doch Fakt ist: Der Dezember 2015 ging mit einer Abweichung von 2,8 Grad als viertwärmster seit 1767 in die Messgeschichte ein. Gleichzeitig war es der nieder­ schlagsärmste Dezember seit 1865. Aus gutem Grund also verlassen sich Bergbahnbetreiber schon lange nicht mehr allein auf das mal mehr, mal weniger fleißige Treiben von Frau Holle. Beschneiungssysteme sind der Garant für ungetrübte Pistenfreuden, doch die bekannten Schneekanonen gelten als laut, unattraktiv und vor allem als Energiefresser. Allein in Tirol wurden 2014 innerhalb von nur 300 Betriebsstunden 90 GWh „verpulvert“ – ein Energie­ potenzial, das halb München mit Strom versorgen könnte. Doch es gibt weitaus energieeffizi­ entere Alternativen: Sogenannte Schneilanzen von 2SNOW sparen bis zu 90 Prozent Energie ein. Kein Wunder also, dass sich das Kundenportfolio wie die Auflistung der beliebtesten ­alpinen Skigebiete anhört: Von Zürs über Obertauern bis hin zu Saalbach-Hinterglemm ­haben sich die Wintersportparadiese mit den alternativen Beschneiungssystemen eingedeckt (mehr erfahren Sie ab Seite 16). Ausführliche Informationen zum Thema Beschneiung erhalten Sie bereits jetzt für den nächs­ ten Winter beim Besuch der Messe Interalpin, die vom 26. bis 28. April in Innsbruck stattfin­ det. Die Veranstaltung für die Seilbahnbranche läutet damit auch den diesjährigen vollge­ packten Messefrühling ein. Innerhalb kurzer Zeit folgen die drei großen kommunalen Messen der jeweiligen Länder: die österreichische Veranstaltung Astrad in Wels (10. bis 11. Mai), die deutsche Freiluftmesse Demopark in Eisenach (11. bis 13. Juni) und das Schweizer Pendant Suisse Public in Bern (13. bis 16. Juni). Die Chance, zumindest eine der drei Mega-Messen des K ­ ommunalsektors einen Besuch abzustatten, sollten Sie sich nicht entgehen lassen – hier haben Sie die Möglichkeit, Produktpremieren beizuwohnen, Geräte und Fahrzeuge selbst zu testen und sich von den Profis beraten zu lassen. Es heißt also: Termine vormerken und top-informiert in den Frühling starten!

Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

April 2017

03


KOMMUNAL

16

PISTENPRÄPARIERUNG

Inhalt

18

WINTERDIENST

20

ABFALLENTSORGUNG

Aktuell

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

15 Marktgemeinde Schwarzautal setzt auf Sole im Winterdienst

SHORT CUTS

SOLESPRÜHER

16 Schneilanze bringt dreifache Menge Schnee auf die Piste

29

UNKRAUTVERNICHTER

29 Wave Weed Control wird Heatweed UNKRAUTBEKÄMPFUNG

30 Neue Geräteträger von Hako STRASSENDIENST

PISTENPRÄPARIERUNG

31 Firmenfusion Brock und Foton 18 Seit 50 Jahren: KahlbacherWinterdienst in Saalfelden SCHNEERÄUMUNG

20 Abfallsysteme für ein attraktiveres Ortsbild ABFALLENTSORGUNG

22 Schneeladewagen bei BayWa-Vorführtagen WINTERDIENST

24 Elektrogeräteträger befreit Fußballfeld vom Schnee GRÜNANLAGENPFLEGE

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

04

April 2017

26 Leichtes Streugerät sorgt für eisfreie Straßen in Thurgau WINTERDIENST

INTERVIEW

STR


HTER

KOMMUNAL

Inhalt

STRASSENSANIERUNG

39

ROHRLEITUNGEN

40

KANALSANIERUNG

Veranstaltungen

Abwassertechnik

32 Lindner zeigt neue Modelle auf Werksausstellung und Messen

40 Amiscreen hält Pisten sauber: Neuer Kanal in Winterberg

VERANSTALTUNGENSÜBERSICHT

34 Messefrühling: Astrad, Inter­alpin, Demopark und Suisse Public MESSEN VORSCHAU

Straßenerhaltung 39 Granitpuzzle mit 13.600 Teilen: Pflasterarbeiten in Regensburg STRASSENSANIERUNG

FERNWÄRME

49

Anzeigen zek Kommunal 1/2017 Schubert Elektroanlagen

U1

Hako

U2

Zaugg

U3

Kahlbacher

U4

ASH

25

Hydrac

07

Biomasse

Lindner

33

PQ Plus

11

46 Heizwerk Leibnitz punktet mit hohen Umweltstandards

Schmid Energy Solutions

48

Suisse Public

14

Tiroler Rohre

43

Villiger

13

Westa

09

Zimmermann AG

28

ROHRLEITUNGEN

42 Ischgls Bauboom erfordert umfangreiche Kanalsanierung ROHRLEITUNGEN

44 Wider den Moorboden: Kanal wird auf Pfähle gelegt KANALSANIERUNG

38 Effiziente Außenbeleuchtung STRASSENBELEUCHTUNG

44

NAHWÄRME

49 Flexible Montagelösung ermöglicht Flussunterquerung FERNWÄRME

www.zek.at

April 2017

05


KOMMUNAL

06

April 2017

Foto: ASH

Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393

Thomas Schenkirsch übernahm mit April 2017 die Aufgaben als CFO bei der ASH Group.

ANZEIGEN – PR-BERATUNG

Mario Kogler, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74 ORGANISATION

Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222 GESTALTUNG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at Foto: Gammel Engineering

REGAWATT GMBH ERRICHTET HEIZKRAFTWERK FÜR SCHWEIZER ENERGIEVERSORGER Gammel Engineering GmbH wurde mit der Planung sowie die ReGaWatt GmbH – ein Generalübernehmer, der individuelle und schlüsselfertige Energiesysteme anbietet – mit der Planung und Errichtung eines Kombi ­Power Systems mit einer Feuerungsleistung von 4.200 kW in Puidoux im Schweizer Kanton Vaud vom Westschweizer Energieversorgungsunternehmen Romande Energie SA beauftragt. Die Anlage erzeugt Heißwasser von 95 Grad für ein Fernwärmenetz sowie in der ersten Baustufe 120 kW elektrischen Stroms über ein direkt befeuertes ORC-Modul, einem dem Wasser-Dampf-Prozess ähnlichen Verfahren mit dem Unterschied, dass anstelle von Wasser ein organisches Arbeitsmedium verwendet wird. In der zweiten Baustufe folgen zwei Gasmotoren mit insgesamt 660 kW elektrischer Leistung. Das Auftragsvolumen des Projekts an ReGaWatt beläuft sich auf rund 3,2 Mio. Euro. Die Gesamtinvestitionen des Bauvorhabens betragen circa 11 Mio. Euro. „Das Kombi Power System ist ein modulares, flexibel an den Bedarf anpassbares BHKW, das sich stufenweise vom Heiz- zum Kraftwerk aufbauen lässt. Die KWK-Anlage ist dabei nicht auf vorbehandeltes, teures Hackgut angewiesen, sondern verwandelt auch verschiedene Materialien wie Landschaftspflegeholz effizient in Energie“, erklärt Diplom-­ Ingenieur Klaus Röhrmoser, Geschäftsführer von ReGaWatt. Das dezentrale Energiesystem erreicht einen sehr hohen Gesamtnutzungsgrad; gleichzeitig zeichnet sich die Anlage durch extrem niedrige Emissionswerte aus, sodass auf eine Staubabscheidung und damit auf eine teure Entsorgung gänzlich verzichtet werden kann.

Impressum HERAUSGEBER

UMSCHLAGSSEITEN-GESTALTUNG

MEDIA DESIGN: RIZNER.AT Stabauergasse 5, A-5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662/8746 74 E-Mail: m.maier@rizner.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37

Bis zum Jahr 2025 will das Unternehmen Romande Energie SA circa 535 Mio. Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren. Hier zu sehen: der Vergaser (oben) und die Brennkammer (unten).

VERLAGSPOSTAMT

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Full-Scale-Installation eines Ultrawaves Hochleistungs-Ultraschallsystems Lärmarm mit voller Leistungsfähigkeit, Wendigkeit und Zuladung: Die Bucher CityCat 2020 ev.

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS

Österreich: Euro 63,00, Ausland: Euro 74,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück Foto: Gammel Engineering

THOMAS SCHENKIRSCH WIRD NEUER CFO DER ASH GROUP Thomas Schenkirsch ist seit 1. April 2017 neuer CFO der ASH Group. Thomas Schenkirsch ist bereits seit neun Jahren als Director Group Controlling für die ASH Group tätig und hatte in der Zeit von Juni 2016 bis ­Februar 2017 die Aufgaben des CFO ad interim erfolgreich übernommen. In seiner bisherigen Zeit bei der ASH Group trug er zur Weiterentwicklung der im Jahr 2007 fusionierten Firmen Aebi und Schmidt zur ASH Group bei. Während zu Beginn seiner Tätigkeit die Neuorganisation der ASH Group mit der Einführung von Berichtswesen, Systemen und Prozessen im Vordergrund stand, wirkte er in den vergangenen Jahren wesentlich­ bei den verschiedenen Akquisitionsprojekten mit.

Aktuell

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet


KOMMUNAL

ZWEI PROFIS IM VERDICHTUNGSGESCHÄFT Im Tagesgeschäft von Peter Dörflinger, Garten- und Landschaftsbau aus dem badischen Renchen, spielen Verdichtungsarbeiten auf den unterschiedlichsten Flächen eine große Rolle. Ob Erde, Mineralgemische, Kies oder Pflaster, fast täglich umfassen die Aufträge fachgerechte Bodenverdichtung – daher ist es nur logisch, dass sich der Meister im Garten- und Landschaftsbau für eine leistungsstarke Rüttelplatte in seinem Maschinenpark entschieden hat. Schnell kristallierte sich heraus, dass die reversierbare Rüttelplatte APR 2620 ideal zu Dörflingers Anforderungen passt: Da bei allen APR-Maschinen die Rüttelbewegung durch einen Zwei-Wellen-Erreger erzeugt wird und die Wellen so positioniert sind, dass sich die Laufrichtung der Platte durch Betätigen eines Hebels ändern lässt, eignet sich die APR 2620 besonders gut für enge und schwer zugängliche Verdichtungsbereiche.

Direkt hinter dem Fertiger übernimmt die Walze die fachgerechte Verdichtung. Foto: Ammann

DER IN HENNEF Im PERFEKTE SeilspeicherBAUSTELLEN-TAKT finden 60 m des Spezialseils Platz, darüber Nur einkann Steinwurf trennt die Werkshallen von Ammann Verdichtung hinaus jede belibige Seillänge verwendet werden. im nordrhein-westfälischen Hennef von der Baustelle auf der Zufahrtsstraße Josef-Dietzgen-Straße. Die besagte Straße ist allerdings viel befahren und stark frequentiert, da sie sich in einem Gewerbegebiet mit direktem Autobahnanschluss befindet und sich dort neben Ammann viele weitere Unternehmen mit Lieferverkehr angesiedelt haben. Die zweispurige Zufahrtsstraße wurde komplett saniert. Es lag auf der Hand, dass Ammann die Aufgabe, „vor der eigenen Haustür zu kehren“, selbst in die Hand genommen hat und das Equipment für die Straßensanierung bereitgestellt hat. Für die Verdichtung des Asphalts wurden Ammann-Walzen eingesetzt. Die Walze fährt immer kurz hinter dem Fertiger her, um den Asphalt bei hohen Temperaturen fachgerecht zu verdichten. Hier kam für die breiten Bereiche eine ARP 95 zum Einsatz; in den Randbereichen, an Ecken und beim Übergang zu den Gehwegen setzten die Arbeiter eine Tandemwalze ARX 16 ein.

Foto: Ammann

Aktuell

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Dank ihrer Wendigkeit eignet sich die APR 2620 auch hervorragend für enge und kleine Flächen.

KLÄRANLAGE IM GASTEINERTAL WIRD ERWEITERT Die drei Gemeinden des Gasteinertals bauen ihre Kläranlage aus, damit sie Abwässer von künftig 60.000 statt bisher 45.000 Menschen reinigen kann. 4,5 Mio. Euro werden investiert.Wenn die Ausschreibung nach Plan läuft, kann der Bau im Sommer beginnen. Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein haben zusammen knapp 13.000 Einwohner. Die Kläranlage der drei Gemeinden steht beim Dorfgasteiner Ortsteil Unterberg bzw. Klammstein. Sie ist derzeit bereits auf 45.000 Einwohner ausgelegt, da vor allem in der Hochsaison tausende Touristen die Betten der Hotels und Pensionen füllen. Weil die Zahl der Gäste seit Jahren ständig steigt, stößt die Kläranlage zunehmend an ihre Grenze, berichten Gemeindepolitiker. Deshalb haben die drei Gemeinden kürzlich den Grundsatzbeschluss gefasst, die Kläranlage auf eine Kapazität für 60.000 Einwohner zu erweitern. Diese Größe erlaubt es den Gemeinden, noch weitere neue Hotels zu genehmigen. Der Geschäftsführer des Reinhalteverbandes wurde nun von den drei Gemeinden beauftragt, die Bauarbeiten auszuschreiben. Die Kostenanteile hängen bei der Beteiligung von der jeweiligen Einwohnerzahl und den dort befindlichen Hotelbetten ab.

Foto:Reinhalteverband Gasteinertal

Die Kläranlage für das ganze Tal soll im Gemeindegebiet von Dorfgastein ausgebaut werden.

NICHTS FÜR STUBENHOCKER

Wenn harte Einsätze zum leichten Spiel und schwierige Bedingungen zur willkommenen Abwechslung werden, liegt’s wohl am richtigen Anbaugerät. HYDRAC - Anbaugeräte für Anpacker. www.hydrac.com

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07


KOMMUNAL

Foto: Energie AG

Aktuell NEUER GENERALDIREKTOR DERSpezialseils ENERGIE AG Im Seilspeicher finden 60 m des Platz, darüber Nach als 20 Jahren kommt es zu werden. einem Wechsel im Vorstandshinausmehr kann jede belibige Seillänge verwendet vorsitz der Energie AG. Mit März übernahm diesen DDr. Werner Steinecker diese Funktion, ihm wurde vom Aufsichtsrat der Titel „Generaldirektor“ verliehen. Aufsichtsratspräsident Gerhard Falch dankt in diesem Zusammenhang noch einmal dem scheidenden General­ direktor Leo Windtner: „Die Energie AG Oberösterreich ist gut aufgestellt. Unter der Führung Windtners hat sich der Konzern in den ­vergangenen 22 Jahren zu einem modernen Energie- und Dienst­ leistungsunternehmen entwickelt, das proaktiv die Herausforderungen und Chancen angenommen und genutzt hat. Im Namen des Aufsichtsrates und persönlich danke ich Leo Windtner für seinen Einsatz und sein Engagement und wünsche ihm viel Glück und Erfolg in der Zukunft.“ In Zuge dessen wurde DI Stefan Stallinger als neuer technischer Vorstand bestellt.

Kärnten Netz installiert bei allen Kunden Smart Meter. Im Bild: das Kraftwerk Außerfragant.

KÄRNTEN NETZ SETZT AUF ENCS FÜR SMART METER Durch die EU-Richtlinienvorgabe sieht sich die Kärnten Netz GmbH vor der Herausforderung, in allen Kundenanlagen Smart Meter zu installieren. Eine integrale Funktionalität der neuen Smart-Meter ist die automatische Zählerablesung. Dadurch wird es je nach Wunsch der Kunden möglich, den Stromverbrauch bis zu 15 Minuten zu sehen. Damit zu jeder Zeit die Daten der Kunden geschützt sind, hat Kärnten Netz sich der Expertise des ENCS im Beschaffungsprozess bedient. „Dank der Zusammenarbeit können wir sicher sein, dass die Geräte, die wir kaufen, unseren Kunden den größtmöglichen Schutz bieten“, sagt Gerald Obernosterer, Projektleiter Smart Meter bei Kärnten Netz GmbH. „Wir freuen uns daher darauf, ein Mitglied von ENCS zu werden und im Bereich der Cybersicherheit – speziell der Sicherheit von intelligenten Zählern – mit anderen Mitgliedern zusammenzuarbeiten.“

Foto:WBA

Auf Foren und Kongresse Hofübergabe: liegt das Nach Haupt22 Jahren als Generaldirektor und augenmerk der Messe Vorstandsvorsitzender CEB in Karlsruhe. übergibt Leo Windtner (r.) die Energie AG an seinen Nachfolger Werner Steinecker.

Foto: Pappas

Foto: KELAG

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Das Gaskraftwerk Mellach bleibt zur Stabilisierung des österreichischen Strompreises am Netz.

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Foto: Verbund AG

Bei der Übergabe des U 218 (v.l.n.r.): Franz Wagner (Abteilungsleiter der Ortsvorstehung), Erich Lettner (Bauhofleiter), Philipp Luidold (Verkauf Unimog und Sonderfahrzeuge der Pappas Gruppe), Ursula Puchebner (Bürgermeisterin von Amstetten) und Gemeinderat Egon Brandl (Ortsvorsteher von Ulmerfeld-Hausmening-Neufurth).

DER U 218 ALS LEISTUNGSSTARKER SPEZIALIST FÜR VIELE AUFGABEN Als Stadtteil von Amstetten hat das niederösterreichische Ulmerfeld-­ Hausmening eine lebhafte Geschichte zu bieten: Mal ausgegliedert und dann wieder eingegliedert, hat sich das System als Stadtteil mit eigener Ortsverwaltung bisher am erfolgreichsten gezeigt. Rund 5.000 Einwohner sind es zurzeit, die auf die weitreichenden Servicearbeiten des lokalen Bauhofs vertrauen, Tendenz weiterhin steigend. Zu erledigen gilt es für das Bauhofteam dabei nicht nur klassische Pflege- und Reinigungsarbeiten, sondern auch zahlreiche andere Tätigkeiten. Erwähnenswert sind hier die städtische Beleuchtung oder die zahlreichen Arbeiten, die rund um das Schloss Ulmerfeld anfallen. Die speziell in der Höhe sehr eingeschränkten Platzverhältnisse rauf zum Schloss erklären auch die sehr kleinen Räder, mit denen der neue Unimog auftritt. Die guten Erfahrungen mit diesem Unimog und anderen Vorgängermodellen haben jetzt zur Anschaffung des U 218 in Euro 6-Ausführung geführt. ENERGIELÖSUNG FÜR GRAZ UND UMGEBUNG Trotz Unrentabilität bleibt das Gaskraftwerk Mellach im Süden von Graz am Netz Die Kaufangebote hätten „nicht den Erwartungen des Managements“ entsprochen, lässt Verbund verlautbaren. Stattdessen werde der Verbund das Kraftwerk in Mellach selbst weiterbetreiben und künftig vermehrt zur Stabilisierung des österreichischen Stromnetzes einsetzen. Im Zuge der geplanten Novelle des Ökostromgesetzes sollen auch die Verdienstmöglichkeiten von stabilen Reservekraftwerken wie jenem in Mellach neu geregelt werden. Gerade in diesem Winter haben sich diese thermische Kraftwerke als unverzichtbar für die Versorgungssicherheit des Landes erwiesen. Energie Steiermark Vorstandssprecher Christian Purrer dazu: „Die jetzige Lösung sichert eine nachhaltige Fernwärmeversorgung für Graz – zusätzlich zu unseren Öko-Projekten im Bereich Solarthermie, Biomasse und Ab­wärme.“


KOMMUNAL

Aktuell

Stück für Stück wurde der Betonpfahlbau mittels fliegenden Baggern und einer Hydraulikabrisszange abgetragen.

Rapid-Fachhändler Peter Barmettler mit der Familie Würsch bei der Übergabe des 1000. Heuschiebers.

Foto: Paul Nutzfahrzeuge

Foto: KWG

VERSCHWINDEN EINES BLICKFANGS: KELAG RISS SCHORNSTEIN VON BIOGASANLAGE PINKAFELD AB Im vielfältigen Geschäft der KELAG Wärme GmbH gibt es auch Aufgaben, die nicht alltäglich sind. Ende letzten Jahres galt es für die Techniker sich für eine maßgeschneiderte Lösung und passende Methode zu entscheiden, um den 70 Meter hohen Kamin der größten Biogasanlage im Burgenland abzureißen, ohne die umliegende Substanz zu gefährden. „Der 70 Meter hohe Schornstein wird seit Jahrzehnten nicht mehr gebraucht, jetzt wurde er durch ein sehr aufwendiges und technisch anspruchsvolles Verfahren Stück für Stück abgetragen“, berichtet Markus Tschische, Zuständiger für Sicherheit, Umwelt, QM in der KELAG Wärme GmbH. Rund fünf Meter pro Tag schrumpfte der massive und hohe Kamin aus Stahlbeton. Der Abbruch war aufgrund der Lage des Objektes relativ heikel: Aus Gründen der Sicherheit und des Bestands- sowie Anrainerschutzes wurde letztendlich keine Sprengung angedacht, wie sonst bei solchen Abbruchobjekten üblich wäre. Der Abbruch des massiven Schornsteins beim Heizkraftwerk erfolgte als Rückbau mittels fliegenden Baggern und einer hydraulischen Abbruchzange die von einem Autokran angesetzt wurde. Das unterste Drittel wurde dann mit einem Abbruchbagger entfernt. Die Aufbereitung und die umweltgerechte Entsorgung der Baurestmassen bildeten den Abschluss der Arbeiten. „Nur wenige Spezialfirmen sind im Stande einen solchen Abriss in einem so kurzen Zeitraum zu meistern, demnach spielte auch die Ausschreibung und die Vergabe der Leistung eine große Rolle. Gemeinsam mit dem Kelag-Konzerneinkauf Anlagenbau und Bau ist es gelungen, einen leistungsfähigen Partner zu finden, mit dem das Projekt wochenlang gut begleitet, professionell abgewickelt und erfolgreich durchgeführt werden konnte. Mit ihrem innovativen Abbruchkonzept konnte sich die Firma Porr gegenüber dem Wettbewerb durchsetzen. Der Abriss, der rund zwei Monate lang dauerte, kostete über 100.000 Euro. Die größte Biogasanlage Burgenlands in Pinkafeld wurde 2007 in Betrieb genommen. Das moderne Heizkraftwerk vorsorgt seither große Teile der Stadt mit Strom und Wärme: rund 2.300 Haushalte und öffentliche Gebäude wie z. B. Schulen, Verwaltungseinrichtungen und Wohnanlagen in Pinkafeld werden mit Strom und mit Wärme beliefert. Die KELAG Wärme GmbH wird in den nächsten Jahren in Pinkafeld mehr als 1 Million Euro in den Fernwärmenetzausbau und in Instandhaltungen des mehr als 14 Kilometer langen Fernwärmesystems investieren.

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KOMMUNAL

Foto: Energie AG

EISSPEICHERTECHNOLOGIE UNABHÄNGIG Im Seilspeicher finden 60 mMACHT des Spezialseils Platz, darüber hinaus kann jede belibigeWärme Seillängeaus verwendet werden. Strom von der Sonne, der Erde: Das Bildungshaus St. Magdalena bezieht seine Energie seit kurzem über hocheffiziente Anlagen, ohne Betriebsrisiko und ohne groß investieren zu müssen: Dieses perfekte „Rundum-Sorglos-Paket“ haben die Experten der Energie AG geschnürt. Die Heizung im Bildungshaus hoch über Linz wies nach 40 Betriebsjahren schon einige technische Schwächen auf. Daher entschloss man sich, einen Austausch in Angriff zu nehmen und in der Energieaufbringung neue Wege zu gehen. Die Wahl fiel schließlich auf ein Kombisystem aus Photovoltaik und Erdgas. Neben der neuen Heizung wurde am Dach des Bildungshauses eine Photovoltaik-Anlage mit einer Fläche von 500 m2 und einer Leistung von 65 kWpeak errichtet. Die Energie AG garantiert bei dem genutzten „Wärme-Contracting“ unter anderem die sichere Versorgung, stellt einen Rund-um-die-Uhr-Bereitschaftsdienst und organisiert das Verbrauchsmanagement zur Kostenoptimierung.

Foto: Salzburg AG

Aktuell

SALZBURG AG UND LAND SALZBURG ERWEITERN PHOTOVOLTAIK-PROGRAMM Die Salzburg AG und das Land Salzburg stocken das erfolgreiche 100-Dächer-Programm aus dem Jahr 2015 um weitere 250 Dächer auf. Die Neuauflage der Aktion ermöglicht es Privathaushalten wieder schnell und einfach zur eigenen Photovoltaik-Anlage zu kommen. „Die Resonanz auf das Programm vor zwei Jahren war enorm. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, wird die Aktion heuer aufgestockt. Die Salzburg AG errichtet weitere 250 Anlagen mit je 3-kWpeak auf Privat­ häusern – diesmal neu mit einem optionalen Solarstromspeicher. Der Kunde profitiert mehrfach: die Salzburg AG übernimmt als Full-­ Service-Dienstleister für den Kunden die Projektierung, die Errichtung und die Abwicklung der Förderungen“, erklärt Leonhard Schitter, ­Vorstandssprecher der Salzburg AG. Interessierte können sich unter ­www.salzburg-ag.at/250daecher noch bis 18. April registrieren.

Photovoltaik-Anlage am Dach des Bildungshaus St. Magdalena.

Foto: Kurt F. Domnik / pixelio.de

Foto: ÖBMV

In Österreich wird bald vermehrt elektrisch getankt – dank E-Flottenkonzepte wie Seamless.

E-FLOTTENKONZEPT SEAMLESS: ÖSTERREICHS UNTERNEHMENSFLOTTEN BALD VERMEHRT ELEKTRISCH Die aktuellen Diskussionen zum Verbrennungsmotor, das 2015 in Paris ausgehandelte Klimaabkommen zur Reduzierung der Treibhausgase sowie die steuerlichen Erleichterungen für Elektroautos, die seit 2016 in Kraft sind, verleihen der zukunftsweisenden E-Mobilität zunehmend Rückenwind. Im betrieblichen Umfeld erhalten Elektrofahrzeuge einen immer höheren Stellenwert und genau hier setzt Seamless an: Das AIT Austrian Institute of Technology erarbeitet gemeinsam mit Projektpartnern aus zahlreichen österreichischen Unternehmen praxisnahe E-Flottenkonzepte und setzt diese in Testbetrieben um. Großer Wert wird zudem auf die Einbindung der Fahrzeugnutzer sowie der jeweiligen Flottenmanagements und Führungsebenen gelegt, die Schlüsselrollen für den erfolgreichen Einzug des grünen Fuhrparks spielen.

Foto: Umweltcenter Gunskirchen

2015 war das 100-Dächer-Programm, die erste für Salzburg zentral koordinierte Solarstromerzeugungsaktion, die 2016 mit dem Energy Globe den bedeutendsten Umweltpreis Salzburgs erhielt, ein großer Erfolg. Heuer wird das Programm um 250 Dächer aufgestockt.

UMWELTCENTER DER RAIFFEISENBANK GUNSKIRCHEN FÖRDERT E-MOBILITÄT E-Mobilität ist in Österreich auf dem Vormarsch und wird durch Anreize weiter angetrieben. Der Bund stellt dafür gemeinsam mit der Automobilindustrie ein finanzielles Gesamtvolumen von 72 Millionen Euro zur Verfügung, von denen alleine 48 Millionen Euro für die Absatzförderung von E-Autos reserviert sind. Seit dem Start der Förderoffensive der Bundesregierung am 1. März sind bereits mehr als tausend Anträge eingegangen. Im Jänner und Februar stieg die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent. Jedes neu gekaufte E-Auto wird mit 4.000 Euro gefördert. „Als grüne Bank im Herzen von Oberösterreich ergänzt das Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen die Initiative des Bundes, um E-Autos noch attraktiver zu machen. Wir erleichtern den Neukauf von 100 E-Autos mit Gratisfinanzierungen und wollen damit den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität fördern“, erklärt Geschäftsleiter Dr. Hubert Pupeter.

Äußerlich hat die CityCat 2020ev dieselben Abmessungen und damit auch dieselbe hohe Wendigkeit wie die konventionelle CityCat 2020.

Foto: Bucher

Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstieg auf erneuerbare Energien. Damit steigt auch der Bedarf an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und Energieträger von vielen Seiten beansprucht wird.

Bei der Voraussetzung Agro Alpin nutzen Geschäftspartner Einzige für zahlreiche die Förderung ist die Autound Freunde Messestand zum Erfahrungsaustausch beklebung imden Umweltcenter-Design, die zur Verfügung in geselliger wieHubert hier zuPupeter sehen der gestellt wird. Runde Im Bild:– Dr. vomWinterdienst­ Team des hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung. Umweltcenters Gunskirchen.

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KOMMUNAL

Neben Energie kann der elektrisch betriebene MinitransRapid-Fachhändler Peter Barmettler mit der Familie porter Eli auch Güter bis zu 800 kg transportieren. Würsch bei der Übergabe des 1000. Heuschiebers.

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ULTRA-KOMPAKTER E-TRANSPORTER „Unsere Eli ist eine fahrbare Energieplattform, die für lokale Nutzung Kleingüter transportieren kann“, erklären die „Väter“ des elektrisch betriebenen Minitransporters, Hans Höllwart und Mario J. Müller vom steirischen Unternehmen SFL Technologies. Mit dem Modell ging im März das erste heimische Elektromobil in Serienproduktion. Eli bezieht ihre Energie aus Gebäuden mit dezentraler Energieproduktion und bringt diese dorthin, wo elektrische Energie gebraucht wird – auf diesem Weg kann das Fahrzeug auch Kleingüter transportieren. Der Mini­ transporter eignet sich damit unter anderem für Zustelldienste im urbanen Raum oder für kommunale Dienste wie zum Beispiel in der Parkbetreuung. „Durch ihre unterschiedlichen Aufbauten ist sie in vielen Bereichen einsetzbar, in denen es nicht so sehr auf Geschwindigkeit ankommt, aber immer noch auf Verbrennungsmotoren zurückgegriffen wird.“ Die maximale Geschwindigkeit beträgt 65 km/h. Neben der Energie von mindestens 32 kWh kann Eli Güter bis zu 800 kg transportieren, die Reichweite ist variabel dimensionierbar und beträgt mindistens 100 km. Eli bringt für den kommunalen Einsatz die perfekten Voraussetzungen mit: Durch die schmale Bauweise – das Fahrzeug ist 4 m lang, 1,4 m breit und 2 m hoch – und der optionalen Hinterachslenkung kann es auf engen Gehwegen und Bürgersteigen manövrieren. Mit dem speziell angefertigten Allradantrieb und der Einzelradaufhängung überwindet es Steigungen und gewährleistet dabei hohe Sicherheit bei jedem Wetter und auch bei widrigen Fahrbahnverhältnissen. Die eigens entwickelte Fahrerkabine mit der nach unten gezogenen Frontscheibe garantiert freie Sicht für den Fahrer und erhöht dadurch die Arbeitssicherheit. Zusätzlich dazu wurde bewusst auf Mittelkonsolen verzichtet, um das Raumangebot in der Kabine zu maximieren und den Passagieren das beidseitige Ein- und Aussteigen flexibel zu ermöglichen. Durch die Möglichkeit der Ankopplung eines Transportanhängers kann das Platz­ angebot verdoppelt werden. Mit den unterschiedlichen Heckaufbauten wie Kofferaufbau, Pritsche oder Kasten ist Eli für jeden Einsatz zur Müllsammlung, Grünanlagenpflege oder für den Gerätetransport geeignet. Front­aufbauten wie Schneeschild oder Kehrmaschinen ergänzen die Funktionsmöglichkeiten. Auch externe Geräte können mit dem Minitransporter einfach genutzt werden: So sind zwei 230V-Anschlussmöglichkeiten für Geräte wie Heckenscheren oder Rasenmäher eingebaut. Damit ist ein CO2-neutrales und geräusch­ armes Arbeiten möglich.

Foto: SFL technologies GmbH

Aktuell

Halle 11 Stand D16 Halle 12 Stand C01

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KOMMUNAL

Foto: Holder

Aktuell

Foto: PID/Jobst

Beste Bedingungen zum Testen: Holder-Roadshow bei der Station in Andermatt.

Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke Ulli Sima und Manner Vorstand Produktion Thomas Gratzer bei der Inbetriebnahme der Schnitten-Heizung.

Foto: Hölzen

Foto: Volvo

Der neue Elektrohybrid-Doppelstockbus Volvo B5LHC Double Deck Electric Hybrid für den britischen Markt.

Die Biologen und Laboranten können im Labor von Weltec Biopower alle wichtigen Analysen selbst vornehmen und untersuchen regelmäßig Proben aus über 300 Fermentern.

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HOLDER-ROADSHOW IN DER SCHWEIZ Holder zeigte auf seiner Winter-Roadshow an vier Stationen durch die Schweizer Kantone Vaud, Bern, Uri und Graubünden vom 7. bis zum 10. Februar die Neuheiten und etablierte Lösungen in der Winterdiensttechnik. Dabei wurden Systemlösungen mit Schneepflügen, Schneefrässchleudern und Schneekehrbürsten gezeigt. Kommunen und private Dienstleister schätzten nicht nur die Präsentation der Fahrzeuge, sondern auch die Möglichkeit, die Fahrzeuge im realen Umfeld beziehungsweise in der direkten Anwendungssituation selber zu testen und zu erfahren. Parallel wurden mit den Holder-Mitarbeitern, den Stützpunkthändlern, wie etwa dem Schweizer Vertriebspartner Zimmermann, und den Anbaugeräteherstellern viele intensive Fachgespräche zu allen Fragen des Winterdienstes geführt. An Kombinationen mit den wendigen Holder-Geräteträger waren unter anderem die Winterdienstanbaugeräte von Westa, Zaugg und Fiedler zu sehen. MANNER DREHT DIE SCHNITTEN-HEIZUNG AUF Wien Energie und Manner setzen gemeinsam auf energieeffiziente Wärmeversorgung. Die Abwärme aus dem Backprozess in Wien-Hernals wird ab sofort in das lokale Fernwärmenetz auf einer Länge von 3,5 Kilometern eingespeist und für Heizung und Warmwasser verwendet. Die Leistung beträgt 1 Megawatt. 600 Haushalte und Betriebe werden in unmittelbarer Nachbarschaft der Waffelproduktion in Hernals und Ottakring profitieren. Manner wandelt darüber hinaus die überschüssige Abwärme des Herstellungsprozesses in Kälte um und verwendet diese für Kühlzwecke. Manner investiert 40 Millionen Euro in die Modernisierung des Standorts in Wien-Hernals. Die Flächen werden um ein Drittel erweitert, die Waffelproduktion gesteigert und die Energieverwertung wird effizienter. ERSTER DOPPELSTOCKBUS MIT UMWELTFREUNDLICHEM ELEKTRO-HYBRIDANTRIEB FÜR DEN BRITISCHEN MARKT Die Doppeldeckerbusse Londons können als fahrendes Wahrzeichen der britischen Hauptstadt gesehen werden. Passend dazu entwickelte Volvo den B5LHC Double Deck Electric Hybrid. Der neue Doppelstockbus ist der erste Elektro-Hybridbus der Volvo Bus Corporation mit zwei Fahrgastdecks. Das Fahrzeug ist speziell für die Anforderungen des britischen Marktes konzipiert worden und kommt noch dieses Jahr in London zum Einsatz. Der Antriebsstrang des Doppeldeckers ist eine Erweiterung der bewährten Serientechnologie, die in der Hybridbusvariante Volvo B5LH Hybrid zum Einsatz kommt. Der Unterschied liegt in einem leistungsstärkeren Elektromotor, einer Lithium-Ionen-Eisenphosphat-Batterie mit einer erhöhten Leistung von 19 kWh und einer automatischen Konduktiv-Schnellaufladung in drei bis sechs Minuten. MIT EINEM FORSCHUNGSPROJEKT DEN HEMMSTOFFEN AUF DER SPUR: WELTEC BIOPOWER ENTWICKELT ANALYSEVERFAHREN FÜR BIOGAS-SUBSTRATE Die biologische Abteilung des Biogasspezialisten Weltec Biopower arbeitet zusammen mit renommierten Partnern an der Entwicklung eines Schnelltests zur Identifikation von Hemmstoffen in Biogas-Substraten. Denn in den Inputstoffen können Stoffe vorkommen, die eine effiziente Biogasproduktion verhindern. Bei Silagen reichen dazu schon geringe Mengen an Schimmelpilzen. In Gülle oder Mist sind häufig Ammonium, Kupfer, Zink, Medikamente oder Desinfektionsmittel als Hemmstoff zu identifizieren. Bereits Spuren dieser Substanzen sind schädlich für die Bakterien im Fermenter und damit kontraproduktiv für den Vergärungsprozess. Daher ist es zwingend erforderlich diese Hemmstoffe vor dem Eintrag der Substrate in den Fermenter zu erkennen. Das Projekt wird über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.


KOMMUNAL

Der JCB 507-42 Teleskoplader half dabei, den Weihnachtsbaum vor dem Kapitol in Washington DC in Position zu bringen.

Foto: JCB

Foto: Pappas

Aktuell

„MISTER UNIMOG“ ANTON BUCEK ÜBERGIBT DAS KOMMANDO Nach 33 Jahren Verkaufsleitung und 2.000 verkauften Unimog übergibt „Mister Unimog“ Kommerzialrat Anton Bucek die Führung des österreichischen Unimog- und Kommunalvertriebs der Pappas Gruppe an Ing. Andreas Hoffmann. Mit seiner bekannt beharrlichen Art führte Anton Bucek das Unimog-Geschäft zu nachhaltigen Erfolgen. Österreich zählt seit zwei Jahrzehnten zu den Top-3-Exportmärkten und ist bezogen auf die Einwohnerzahl fast immer der stärkste Markt in der internationalen Unimog-Welt. In den letzten Jahren hat Anton Bucek das Kommunalgeschäft der Pappas Gruppe um neue Marken wie Multi­hog und Bucher municipal erweitert. Sein Nachfolger als Verkaufsleiter ist seit Jänner Ing. Andreas Hoffmann, der zuletzt als Bereichsleiter den Unimog-Verkauf in Wiener Neudorf verantwortete.

JCB TELESKOPLADER UNTERSTÜTZTE DAS KAPITOL BEI DEN WEIHNACHTSVORBEREITUNGEN Dem JCB 507-42 Teleskoplader wurde die Ehre zuteil, bei der Aufstellung eines der prominentesten Weihnachtsbäume der Welt zu helfen. Dafür wurde eine ca. 24 m große Engelmann-Fichte auf der Rasenfläche des Capitol Hill in Washington DC, USA positioniert. Der Baum wurde aus dem Payette National Forest in Idaho hergebracht, um während der Weihnachtszeit vor dem Kongress der Vereinigten Staaten zu stehen. Der Teleskoplader, der ein Gewicht von 3,2 t bis zu 12,8 m hoch heben kann, wurde im JCB World Headquarters in Rocester, Großbritannien hergestellt. Ein JCB Sprecher sagte: „Wir freuen uns, das Jahr 2016 damit zu beenden, dass ein JCB-Teleskoplader dazu beiträgt, die Weihnachtsfeierlichkeiten in der Hauptstadt der USA einzuläuten.“

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Foto: GreenMech

Ing. Andreas Hoffmann (rechts) war bereits viele Jahre die rechte Hand von Anton Bucek (links), dessen Nachfolge er nun antritt.


KOMMUNAL

Die Vorträge bei der 5. Mittel­ europäischen Biomassekonferenz stießen auf reges Interesse.

Foto: Solar Promotion GmbH

Foto: ÖBMV

Aktuell

VOLLER ERFOLG: 5. MITTELEUROPÄISCHE BIOMASSEKONFERENZ Über 200 Vorträge internationaler Experten, rund 1000 Besucher aus 40 Nationen samt Vertretern aller Kontinente, sechs Exkursionen, ein Biogas-, Pellets- und Weltbiomassetag, zwölf Parallelblöcke, sechs Workshops, ein Industrieforum und Networking-Events – das ist die erfolgreiche Bilanz der 5. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz in Graz, die vom 18. bis 20. Jänner stattfand. Dazu der Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Josef Plank: „Gerade auf dieser Konferenz ist ersichtlich, wie bedeutend die Bioenergie für die globale Energiewende ist. Das Interesse ist außergewöhnlich groß. Die heimischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen haben ihre Technologieführerschaft in beeindruckender Weise gezeigt. Weltweit wird ihr Know-how nachgefragt.“

GELUNGENES JUBILÄUM: 10. AUFLAGE DER GEBÄUDE.ENERGIE.TECHNIK Auch wenn die Energiewende für manchen Beobachter etwas an Fahrt verloren zu haben scheint, zeigte die zehnte Messeveranstaltung Gebäude.Energie.Technik (GETEC) in Freiburg ein anderes Bild. Der Zuspruch von etwas über 10.000 Besuchern bestätigte den gewachsenen Bedarf an fachlich fundierter Beratung und Information rund um das energieeffiziente Planen, Bauen und Wohnen. „Viele unserer Besucher wollen in Energieeffizienz investieren, damit aktiv ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und kommen bereits mit konkreten Projektvorstellungen auf die Messe“, erklärte Daniel Strowitzki, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe. Auch zahlreiche Aussteller bestätigen die große Nachfrage der Messebesucher nach ganzheitlicher Information beim Bauen und Modernisieren.

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ark emop Neu: D

Ermässigtes SBB RailAway-Kombi.

Veranstalter

Neu

Patronat Kommunale Infrastruktur Infrastructures communales Infrastrutture comunali

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City Smart rschau Sonde

Foto: GreenMech

Sonderschau Elektromobilität mit Tesla Model X .


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Fotos: Eco Technologies

vereinfacht und optimiert. Die jährlichen Einsparungen gegenüber Splittstreuung belaufen sich auf rund 10.000 Euro. Entfallene Entsorgungskosten für kontaminierten Splitt sind hier noch nicht inbegriffen. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass es beim Einsatz von Sole besonders wichtig ist, die Bevölkerung ausreichend über die Art und vor allem über die Wirkungsweise dieser Streuung zu informieren. Auch die Mitarbeiter müssen umfassend geschult werden, damit sie sich mit der neuen Methode vertraut machen“, so der Amtsleiter. Der 1.600-Liter-IceFighter der Marktgemeinde Schwarzautal ist als Dreipunktanbau ausgeführt und wird an einem Traktor betrieben. Der soleresistente Tank ist aus Spezialkunststoff gefertigt und hat einen Spültank für Reinigungsarbeiten integriert. Eine trockenlaufsichere Kolbenmembranpumpe fördert die Sole vom Tank in den 2 m breiten Edelstahl-Sprühbalken, der mit drei separat ansteuerbaren Zonen und LED-Beleuchtung ausgestattet ist. Die Sole wird über Sprüh­ düsen auf die Straße aufgebracht und erreicht eine Sprühbreite von 3 m. Ein Regelungs­ computer übernimmt die vollautomatische Steuerung der gewünschten Sprühmenge in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit. Die Bedienung erfolgt bequem von der Fahrerkabine aus. Eine selbstaufrollende Schlauchtrommel mit Handlanze ermöglicht das händische Bearbeiten von schwer zugänglichen Flächen.

Der Solesprüher IceFighter wurde auf einem Steyr-Traktor angebracht.

MARKTGEMEINDE SCHWARZAUTAL SETZT IM WINTERDIENST AUF SOLE UND SPART Nach fünf Jahren zufriedenen Arbeitens mit einem gebrauchten Solesprüher, entschied sich das steirische Schwarzautal nach einer Gemeindezusammenlegung und einer dementsprechenden Erweiterung des Wegenetzes für ein neues Modell des IceFighters. Durch die Anschaffung sanken die Betriebskosten im Winterdienst und gleichzeitzig die Feinstaubemissionen.

D

ie Marktgemeinde Schwarzautal verwendet seit dem Jahr 2011 einen IceFighter-Solesprüher des steirischen Herstellers Eco Technologies zur Streuung ihrer Straßen mit Sole. Nach einer Gemeinde­ zusammenlegung hat sich das Wegenetz auf rund 100 km ausgeweitet, was die Anschaffung eines weiteren IceFighters veranlasste. Gerade rechtzeitig vor dem Winterbeginn wurde der innovative Solesprüher an die Bauhofmitarbeiter übergeben. Durch den Einsatz von Sole lässt sich der Winterdienst in Schwarzautal wirtschaftlich, effizient und umweltschonend verrichten. Im Gegensatz zu Splitt verursacht Sole (in Wasser gelöstes Salz) keinen Feinstaub und wirkt länger auf der Fahrbahn. Außerdem wird Sole präventiv gegen Glätte und Eis eingesetzt und ermöglicht eine optimale Planung des Winterdienstes. Das zeit- und kostenintensive Einkehren von Splitt im Frühjahr sowie bei längeren Trockenzeiten im Winter entfallen. Zusätzlich kommen erhebliche Einsparungen von den wegfallenden Entsorgungskosten des kontaminierten Splitts hinzu. Der neue IceFighter soll der steirischen Gemeinde zu wei-

SOLE BIETET ZAHLREICHE VORTEILE „Sole ist in Wasser gelöstes Salz mit einer empfohlenen Konzentration von 22 Prozent. Um Sole zu erzeugen, werden in 100 Liter Wasser 28 kg Salz aufgelöst. Mit 1.000 l Sole werden bei durchschnittlicher Ausbringung von 30 ml pro m² und einer Sprühbreite von 2,4 m bis zu 14 km gestreut“, erläutert Hans-Peter Hackl, Leiter Marketing & Sales bei Eco Technologies. Der Einsatz von Sole ist wirtschaftlich und umweltschonend, da bis zu 75 Prozent weniger Salz als bei Trockensalzstreuung benötigt wird.

teren Ersparnissen und Vorteilen bei der Verrichtung des Winterdienstes verhelfen. UMFASSENDE INFORMATION AN DIE BEVÖLKERUNG IST DAS UM UND AUF „Mit dem neuen 1.600 Liter fassenden IceFighter von Eco Technologies können wir unser Gemeindegebiet optimal mit Sole bearbeiten und zukünftig fast gänzlich auf Splitt verzichten“, so Ing. Josef Schweigler, Amts­ leiter der Marktgemeinde Schwarzautal. Seit fünf Jahren ist ein gebrauchter 1.000-LiterIceFighter Solesprüher in der Marktgemeinde im Einsatz. Dieses Gerät hat sich bereits im ersten Jahr amortisiert und brachte Schwarz­ autal bisher nicht nur wirtschaftliche, sondern auch umwelttechnische Vorteile. So gibt es keine Staub- bzw. Feinstaubbelastung aufgrund von Streusplitt sowohl im Winter als auch im Frühjahr, wenn der Splitt wieder von den Straßen gekehrt werden muss. Weiters zeigt Sole sofortige Wirkung auf der Straße und lässt sich vorbeugend ausbringen. Dadurch hat sich die Verkehrssicherheit erhöht und die Planung und Durchführung des Winterdienstes in Schwarzautal wesentlich

Übergabe des 1.600 Liter fassenden Solesprühers in Schwarzautal.

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KOMMUNAL

Beschneiungstechnik

Fotos: Schubert

Bis zu 40 m2 Schnee pro Stunde produziert die neue Schneilanze TRIDUSA bei einem Energieverbrauch von nur 2,5 kW. Durch die dreiköpfige Konstruktion ist sie besonders ergiebig.

DER SCHNEE VON MORGEN: SCHNEILANZE TRIDUSA BRINGT DREIFACHE MENGE SCHNEE AUF DIE PISTE Dieser Winter könnte uns glatt vergessen lassen, dass die vorangegangen Saisonen schneetechnisch sehr mager ausfielen. Doch Fakt ist: Die immer wärmeren und schneearmen Winter haben zur Folge, dass die Schneifenster kürzer werden. Mit den Schneilanzen von 2SNOW können Skihänge selbst im Grenztemperaturbereich von -1,5 Grad Celsius beschneit werden und sorgen für eine 90-prozentige Energieeinsparung. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel der Bergbahnbetreiber. Der neueste Clou ist das Modell TRIDUSA, das dank seiner speziellen Konstruktion die Schneeproduktion verdreifacht.

N

icht nur die Ansprüche hinsichtlich Leistung und Technik sind im Bereich der Beschneiungssysteme in den letzten Jahren gestiegen. Mindestens ebenso stark ist das Thema der Energieeffizienz in den Fokus gerückt. Mehr und mehr geraten die Propeller-Maschinen, also die klassischen Schneekanonen, aufgrund ihres hohen Energieverbrauches in die Kritik. Eine weitaus energieeffizientere Methode, schneesichere Skihänge über die gesamte Wintersaison zu garantieren, sind sogenannte Schneilanzen. BESSERE ALTERNATIVE ZUR SCHNEEKANONE „Wenn sich die Seilbahnbetreiber die Frage stellen, wie viele Kubikmeter Kunstschnee sie für eine Kilowattstunde elektrischer Leistung bekommen, ist die Antwort eindeutig“, berichtet Prokurist, Leiter Vertrieb bei Schubert, Ing. Johann Buresch, über die energiesparendste Alternative. Der neueste Clou des niederösterreichischen Unternehmens ist die Schneilanze TRIDUSA. „Wir erzeugen mit unserer Schneilanze TRIDUSA bis zu 40 Kubikmeter Schnee und brauchen bis zu 90 Pro-

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zent weniger elektrische Energie als herkömmliche Schneekanonen.“ Dabei handelt es sich um eines von neun Beschneiungssystemen, die über die Marke 2SNOW bezogen werden können. Hinter dem Namen verbirgt sich die fruchtbare Kooperation von Schubert Elektroanlagen aus Niederösterreich und dem Schweizer Schneigerätehersteller Bächler. Das Besondere bei der neuen Lanze: Durch ihre spezielle Konstruktion verdreifacht sich die Schneeproduktion pro Schneipunkt. Anders als die Vorgängermodelle hat TRIDUSA nämlich gleich drei Lanzenköpfe, in denen sich wiederum neun Düsen zur Schneeproduktion befinden. Speziell die extreme Leistung im Grenzbereich macht diese Beschneiungsanlage noch schlagkräftiger. Angesichts der immer knapper werdenden Zeitfenster für die Schneeproduktion ist die Produktivität der Beschneiungsanlage entscheidend. An diesem Punkt knüpft die Dreifachkopflanze an. Bei der Grenztemperaturbestückung können bei -2.0° FKT (Feuchtkugeltemperatur) 1,85 l/s Wasser (bei 30 bar) durchgesetzt werden. Dies ergibt rund 15 m3 Schnee pro Stun-

de. Bei -4.0° FKT kann zugeschaltet werden, was je nach Druck eine Produktion von bis zu 40 m3 Schnee in der Stunde ermöglicht. ENERGIESPAR-WELTREKORD IN DER BESCHNEIUNG Die immer wärmeren und schneearmen Winter haben zur Folge, dass die Schneifenster kürzer werden und besonders in der Grundbeschneiung eine größere Menge Schnee notWeltmeisterliche Beschneiung: Auch die Rennstrecke in Schladming wurde von Schubert mit 2SNOW ausgestattet.


KOMMUNAL

Beschneiungstechnik

Seit dem Beginn der Partnerschaft von Schubert und Bächler 2011/12 wurden mehr als 700 Lanzen installiert und die zufriedenen Kunden werden täglich mehr. Ein Auszug aus der Referenzliste von 2SNOW klingt wie die Aufzählung der besten Skigebiete der Alpen: Obertauern, Zürs, Lech, Zermatt und Heiligenblut am Großglockner sind nur einige aus dem Kundenportfolio. Denn die Fakten sprechen für das Lanzensystem: Alle Modelle punkten mit bis zu 90 Prozent weniger Energiekosten, bis zu 80 Prozent weniger Lärmemission und bis zu 66 Prozent weniger CO2-Ausstoß.

Beschneiung in einer Nacht mit „2SNOW SnoTek MEDUSA“.

wendig ist – diesem Umstand entsprechend hat sich das neue Modell TRIDUSA mit seiner Dreifachkopf-Lanze auf ein gesteigertes Schneeproduktionsvermögen fokussiert. Trotz laufender Effizienzsteigerungen und Abnahme des Strombedarfs waren es 2014 allein für Tirol 90 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr, die für Beschneiungsleistungen aufgewendet werden mussten. Rechnet man dabei mit ein, dass dieser Verbrauch in lediglich rund 300 Betriebsstunden anfiel, ergibt sich daraus ein Spitzenbedarf mit Betroffenheitswert: Immerhin könnten alternativ dazu in dieser Zeit bis zu 650.000 Haushalte mit elektrischer Energie versorgt werden. Dazu kommen noch 16 Milliarden Liter Wasser, die jeden Winter für das Pistenvergnügen in den Tiroler Bergen herhalten müssen und gemeinsam mit dem Energieeinsatz rund 40 Millionen Kubikmeter Kunstschnee ergeben. Mit dieser Menge könnte eine vierspurige Autobahn auf einer Länge von 2.000 Kilometern einen Meter hoch mit künstlichem Schnee bedeckt werden. Und das alles hat natürlich seinen Preis: Der Leiter des Technikkomitees der Seilbahnen Österreichs, Dipl.-Ing. Robert Steinwander, beziffert den Betrag auf 120 bis 160 Millionen Euro – allein für Tirol. Für

Gesamt-Österreich mit seinen rund 13.500 Hektar beschneiten Pisten multiplizieren sich die Kosten entsprechend. Dass angesichts dieser Zahlen heute zusehends mehr Bergbahnen und Gemeinden nach energiesparenden Lösungen Ausschau halten, ist eine geradezu logische Konsequenz. Und die Einsparungspotenziale sind enorm – das zeigt wiederum ein Test aus der Paxis. Bereits vor zwei Jahren stellte Schubert Elektroanlagen in der konventionellen Beschneiung (ab -1,5°C) auf der Gerlitzen einen Energiesparweltrekord auf, der noch immer hält: 1.000 m Piste mit einer Breite von ca. 80 m wurden mit 26 Stück Schneilanzen des Modells 2SNOW NESSy voll beschneit – das Ganze mit der vom Kompressor benötigten elektrischen Anschlussleistung von nur 22 kW. Zum Vergleich: Mit der gleichen Gesamtleistung von 22 kW bei einem Niederdruckschneeerzeuger (Propeller) kann lediglich 1 Punkt auf der Piste beschneit werden. Das Skigebiet auf der Gerlitzen ist ein Paradebeispiel, wie mit geringstem Energieverbrauch beeindruckende Schneiergebnisse erzielt werden können. Mit der dreiköpfigen TRIDUSA-Lanze kann wohl bald der nächste Energierekord aus dem Hause 2SNOW aufgestellt werden.

MEHR INFORMATIONEN BEI DER MESSE INTERALPIN Skifahrer und Wintersportgemeinden können weiterhin unbesorgt auf den nächsten Winter blicken: Für den Schnee von morgen ist dank der ausgeklügelten Beschneiungssysteme von 2SNOW gesorgt. Mehr zum Thema Beschneiung, umfangreiche Informationen zu allen Schneilanzen von 2SNOW und die Messe-­ Premiere der neuen Schneilanze TRIDUSA gibt es vom 26. bis 28. April 2017 bei der Messe Interalpin in Innsbruck, der führenden Fachmesse für alpine Technologien, am gemeinsamen Messestand von Schubert Elektroanlagen und Bächler: Halle B.0, Stand B036.

Industriestraße 3 A-3200 Ober-Grafendorf Tel.: +43 2747 25 35 - 0 Fax: +43 2747 25 35 - 440 E-Mail: office@schubert.tech Schubert Elektroanlagen ist seit 50 Jahren ein führender Anbieter von elektrotechnischer und maschineller Anlagenausrüstung in den Be­reichen Energie, Umwelt und Wasser.

Rekord auf der Gerlitzen: 26 Schneilanzen von 2SNOW beschneiten eine 1.000 m lange und 80 m breite Piste und verbrauchten nur 22 kW dafür.

Schneeanlage Axamer Lizum in den Stubaier Alpen / Tirol wurde mit 13 Schnei­lanzen sowie der Leittechnik samt Einbindung mehrerer Fremdschneeerzeugers ausgestattet.

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KOMMUNAL

Foto: Kahlbacher

Kommunaltechnik

Der stärkste im Fuhrpark der Gemeinde Saalfelden: Der Unimog 400 mit der Schneefräs­ schleuder KFS 950/2600 asymmetrisch. Das Modell kommt mit allen Arten von Schnee zurecht – von Matsch über gefrorenes Material bis hin zu mit Streusplit durchsetztem Schnee.

SEIT ÜBER 50 JAHREN STARK IM WINTERDIENST: SAALFELDEN RÄUMT MIT KAHLBACHER-GERÄTEN DIE STRASSEN FREI Wer wünscht sie sich nicht, die Partnerschaft fürs Leben? Dem Winterdiensthersteller Kahlbacher aus Kitzbühel ist das wohl mit der Gemeinde Saalfelden gelungen. Denn der Wirtschaftshof bezieht bereits seit über 50 Jahren vom Tiroler Familien­ unternehmen seine Winterdienstgerätschaften. Gelungen ist die treue Kundenbeziehung durch anhaltend zuverlässige Qualität und die passende Lösung für alle Schneeräumsituation. Besonders die KFS 950/2600 asymmetrisch, die größte Schneefräs­ schleuder im Fuhrpark von Saalbach, überzeugt durch ihr exaktes Schneeräumverhalten.

I

m Jahr 1949 gründete Toni Kahlbacher mit seiner Frau Marianne die nach dem Familiennamen benannte Firma in seinem Privathaus in Kitzbühel. Im Mittelpunkt stand damals die Entwicklung von Mischmaschinen und Bauaufzügen für den Wiederaufbau in der Nachkriegszeit. Doch schon bald war dem Tüftler der Bedarf an Schneeräumgeräten bewusst – die Straßen wurden mangels geeigneter Fahrzeuge, hauptsächlich durch den Einsatz von Pferden gezogenen Holzpflügen schneefrei gemacht wurden. Und bereits in den 60er Jahren entwickelte sich Kahlbacher zu einem anerkannten Anbieter im Winterdienst. Ein Kunde quasi der ersten Stunde ist der Winterdienst von Saalfelden, die ersten Gerätschaften wurden schon Mitte der 1960er-Jahre vom Tiroler Unternehmen geordert. ­

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Neue Innovationen steigerten die Anzahl der Produkte im Bereich der Straßenerhaltungstechnik, um den Anforderungen des wachsenden Straßenverkehrs gerecht zu werden. Und so wie die Produktpalette von Kahlbacher im Laufe der Zeit erweitert wurde, wuchs auch der Umfang an Winterdienstgeräten der Marke im Wirtschaftshof Saalfelden. „Es sind insgesamt 34 Anbaugeräte der Firma Kahlbacher bei uns im Einsatz – von Schneepflügen über Schneefräsen und Schneefrässchleudern bis hin zu Streugeräten“, berichtet Fuhrparkleiter Thomas Grill. ANBAUGERÄTE FÜR JEGLICHE EINSÄTZE An sämtlichen für den kommunalen Dienst eingesetzten Fahrzeugen wie LKWs, Unimogs, Traktoren und Schmalspurtraktoren

kommen die Gerätschaften von Kahlbacher zum Einsatz. „Unsere Anbaugeräte werden­ im kompletten Saalfeldener Gemeindegebiet für jedwede Aufgabenstellung angewendet“, erzählt Thomas Grill. Kleine, aber feine Sonderwünsche konnte vom Kitzbüheler Winterdienstspezialisten genau gemäß dem Kun­­ denwunsch umgesetzt werden. Die Maxime des Unternehmens ist, für jeden Räumeinsatz das passende Gerät anbieten zu können. DIE GRÖSSTE IM FUHRPARK: KFS 950/2600 Die größte Errungenschaft der Salzburg Gemeinde ist die Schneefrässchleuder KFS 950/2600 asymmetrisch. Wie der Name schon andeutet, ist die Besonderheit der großen Frässchleuder das asymmetrisch nach rechts gesetzte Wurfrad. Das bringt eine hö-


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here Effektivität bei der Schneeaufnahme am rechten Fahrbahnrand und ermöglicht dem Fahrer eine bessere Sicht auf das arbeitende Gerät. Weitere Vorteile sind – dank des geringen Geräteüberhangs – ein günstiges Gewichtsverhältnis der gesamten Arbeitskombination sowie eine außerordentlich hohe Wendigkeit, wenn es einmal besonders eng zugeht. Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs-Einrichtung, denn erst die exakte horizontale Anpassung der Fräse an die Fahrbahn ergibt ein optimales Räumbild. Aufgrund der offenen Bauweise der Trommel ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial. Die Schneefrässchleuder hat eine Frästrommel mit einen Durchmesser von 950 mm und ein Schleuderrad mit einen Durchmesser von 900 mm. An Räumhöhe schafft sie 1300 mm bei einer maximalen Wurfweite von 30 m. Der Auswurf ist auf alle Einsatzbedingungen vorbereitet. Verschiedene Auswurfkamine sowie die hydraulisch stufenlos verstellbare Kamin-Verschwenkung und die hydraulische Blenden-Verstellung sorgen dafür. Bedient wird alles vom Fahrerhaus aus, die Kraft nimmt sich das Gerät aus der Kommunalhydraulik des Unimog 400, auf den sie aufgebaut ist. Der universell allradgetriebene Kleinlastkraftwagen Unimog ist ein kommunaler Allrounder für vielfältige Aufgaben in der Gemeinde – und somit der ideale Träger für schwere Winterdienstaufbaugeräte wie die KFS 950/2600. SICHERES ARBEITEN Die Überlastsicherung der Frässpiralen erfolgt durch eine am Achsgetriebeeingang eingebaute verschleißfreie Nockenschaltkupplung. Bei Abschaltung läuft das Wurfrad weiter, daher kommt es zu keiner Kaminverstopfung. Die Gemeinde profitiert dadurch von geringen Ausfallzeiten und es bietet einen optimalen Schutz gegen Beschädigung. TREUE KUNDENBEZIEHUNG Meist beschränkt sich die Wartung der Kahlbacher-Geräte auf eine Frühjahrsinspektion seitens des Wirtschaftshofs. „Es wird bei uns im Frühjahr bzw. Sommer eine Art Revision durchgeführt und dabei kleine Reparatur­ arbeiten erledigt“, berichtet Thomas Grill. „Ansonsten sind nur auf den richtigen Anbau zu achten und der Schmierdienst zu erledigen“, so der Fuhrparkleiter weiter über das unkomplizierte Handling der Geräte. Sollte doch einmal ein Experte von Kahlbacher bei gröberen Sachverhalten benötigt werden, „wird im seltenen Problemfall schnellstmög-

Fotos: Wirtschaftshof Saalfelden

Kommunaltechnik

Durch das asymmetrisch nach rechts versetzte Wurfrad der KFS 950/2600 asym hat der Fahrer eine bessere Sicht auf das arbeitende Gerät. Ganze 34 Winterdienstgerätschaften bezieht der Wirtschaftshof Saalfelden von Kahlbacher. Darunter ist auch der Schneepflug STS, der selbst große Schneemengen unter extremen Einsatzbedingungen meistert.

Saalfelden bezieht seine Winterdienstgeräte seit den 60er-Jahren nur von Kahlbacher. Bereits 1976 ist die Gemeinde mit einer Vielzahl von Kahlbacher-Anbaugeräten ausgestattet.

lich geholfen.“ Die rasche Erreichbarkeit und die relativ kurze Distanz zum Winterdiensthersteller sind wichtige Faktoren, die auf Kahlbacher zutreffen. Keine 50 km trennen die beiden Wintersportgemeinden voneinander. „Ausschlaggebend für die Wahl des Winterdienstprogramms sind für uns die sehr hohe

Qualität der Geräte, die Ersatzteilverfügbarkeit und nicht zuletzt die Betreuung“, erklärt der Fuhrparkleiter. Durch Handwerksqualität, gepaart mit Einsatz, Verlässlichkeit und dem Vertrauen der Kunden, wie es bei der Gemeinde Saalfelden der Fall ist, ist der Erfolg von Kahl­bacher zu Stande gekommen. April 2017

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KOMMUNAL HYDRO

In Salzburg wurde im März ein Fahrzeug mit dem Kransystem Speed Lifter von Villiger ausgeliefert und am Wirtschaftshof präsentiert.

Fotos: zek

Abfallwirtschaft

VILLIGER: ABFALLSYSTEME FÜR EIN ATTRAKTIVES ORTSBILD Die Lösungen für die Abfallentsorgung von Villiger sind Antworten auf die größten Probleme von Gemeinden beim Thema Müll. So sorgt das speziell entwickelte Kransystem Speed Lifter für eine Müllabfuhr auch bei engsten Platzverhältnissen bei gleichzeitig erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Und der Unterflurcontainer Sub Vil verstaut bis dahin Abfall hygienisch und dezent im Untergrund. Ein attraktiveres Ortsbild und Raumfläche werden dadurch dazugewonnen.

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ammelcontainer für verschiedenste Fraktionen wie etwa Glas, Papier und Restabfall auf öffentlichem Grund gehören seit Jahren zum modernen Stadtbild. Aber nur, weil man sich an ihren Anblick gewöhnt hat, heißt das natürlich nicht, dass sich die Rollcontainer attraktiv in die Gemeinde einfügen. Dieser und noch weitere Gründe haben bereits vor 18 Jahren den Entsorgungsspezialisten Villiger zur Produktion von dezenten Unterflurcontainern veranlasst. „Entwickelt wurde das Unterflursystem für das Sammeln von Altglas – heute werden 80 Prozent unserer Container für Restmüll verwendet“, erzählt der Geschäftsführer Paul Villiger. SAMMELN IN ZENTRALISIERTEN UNTERFLURBEHÄLTERN Der in die Erde eingebaute Entsorgungscontainer (in einem wasserundurchlässigen und gegen Auftrieb konstruierten Betonelement) integriert das Abfallkonzept in die Umgebung und gestaltet dieses so attraktiv. Lediglich die

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Einwurfsäule für die Müllsäcke ist sichtbar, der Abfall lagert bis zur Abholung im in den Boden versenkten Teil des Unterflurcontainers. Dabei hat das Sub-Vil-System ein Fassungsvermögen von bis zu fünf Kubikmetern – das entspricht dem Volumen von sechseinhalb 770-l-Kunststoffcontainern und der wöchentlichen Abfallmenge von 60 Wohnungen. Ein Unterflurcontainer braucht also nur halb so viel Bodenfläche beziehungsweise nur ein Zehntel des Freiraums der entsprechenden Menge Rollcontainer. Durch die Zentralisierung der Sammelstandorte werden die Kosten für Entleerungsfahrten erheblich gesenkt. Geeignet ist das System zum Sammeln von Restabfall, Glas, Dosen, Plastik, Papier/ Karton und PET. In Norwegen zum Beispiel sind bereits über 4.000 Systeme installiert. ­Einige Gemeinden und Städte wie Stavanger setzen komplett auf diese Methode. Speziell in Gemeinden und Städten mit einem engen Straßennetz kann das System punkten. ­Zusätzlich verhelfen gut frequentierte Sam-

melstellen zu einer überaus erfolgreichen Rück­laufquote von wiederverwendbaren Materialien. ABHOLUNG PER KRANSYSTEM Ein besonders durchdachtes System bietet Villiger mit seinem Speed Lifter an, bei dem alle Praxiserfahrungen eingebracht wurden. Das Resultat ist ein Kransystem, das sich nicht nur ein wenig optimiert von den bisherigen auf dem Markt vorhandenen Systemen unterscheidet, sondern eines, bei dem Entsorgungsunternehmen und Kommunen die Abfallbeseitigung wirklich zeit- und kosteneffizienter gestalten können – auch unter dem Gesichtspunkt der signifikanten Einsparung von Treibhausgasen. Dafür zog Paul Villiger etablierte Kranhersteller heran und stellte ihnen seine Idee vor. Doch da keine Zusammenarbeit fruchtete, entschied sich der Containerhersteller für die Entwicklung auf eigene Faust. „Man muss fast verrückt sein, wenn ein Betrieb wie wir ein eigenes Kranfahrzeug ent-


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Abfallwirtschaft

MOBILE CONTAINER-REINIGUNG Und auch die Reinigung von Sammelcontainern funktioniert in Kombination mit dem Kransystem. Die mobile Reinigungsanlage von Villiger sichert eine systematische und kostenoptimierte Pflegelösung. Der Container wird durch ein Hakengerät in die Reinigungsstation auf dem Fahrzeug gehoben, wo Reinigungsbürsten, ähnlich denen in Autowaschanlagen, die Außenseite des Containers vom Schmutz befreien, das Innere wird mittels Hochdruckdüsen gereinigt. Das Schmutz­ wasser mit dem beigefügten biologisch abbaubaren Cleaner wird wieder aufgefangen und kann samt des Inhalts des Containers abtransportiert und umweltgerecht entsorgt werden.

Per Kran wird der Container angehoben und in die mobile Reinigungsstation positioniert.

wickelt“, schmunzelt der Geschäftsführer. Der große Unterschied zu anderen Kransystemen bei Entsorgungsfahrzeugen: Die Steuerung, die für den Anwender simpler gestaltet wurde, was auch in der Fehlersuche Vorteile bringt. Andere Kräne sind oft schwer zu handhaben und benötigen viel Zeit (ausgehend von der Parkposition) zur Entleerung eines Untergrundcontainers. Der Speed Lifter funktioniert wie ein Roboter über Automation und überzeugt durch das schnelle Anfahren von und zur Parkposition, wie auch durch die kurze Zeit, in der sich der Kran gut zusammenklappen und verstauen lässt. Dies ist nicht nur in südlichen Großstädten wie in Spanien und Italien ein Pluspunkt, die eine Vorgabezeit von nur eineinhalb Minuten zur Entleerung pro Oberflursammelcontainer haben. Aber nicht nur der Zeitaufwand wird minimiert, auch die Fahrer werden entlastet: 70 Prozent der Tätigkeit wird durch den tei-

lautomatisierten Betrieb des Krans abgenommen, denn nur das Anfahren des Aufnahmegeräts erfolgt manuell – das Greifen, das senkrechte Heben, Entleeren und Absetzen der Sammelbehälter ist vollautomatisch. Das bedeutet eine gewaltige Erleichterung, die Fahrer und Mitarbeiter können sich besser auf die sicherheitstechnischen Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Der Müll wird aus Effizienzgründen nicht hinten, sondern im vorderen Bereich des Fahrzeugs über die Bodenklappen der Sammelbehälter entleert und dann über ein Schild oder noch effektiver – wie bei dem im März in der Stadt Salzburg ausgelieferten Modell – über eine Schnecke mit vergrößerten Verdichtungsverhältnis, nach hinten gepresst. In Salzburg werden so nach einer Entleerung des Hausmülls ohne großen Reinigungsaufwand andere Müllsorten gesammelt.

Foto: Villiger

Außer den Einwurfsäulen ist vom Unterflurcontainer Sub Vil nichts zu sehen – dabei fasst er sechseinhalb soviel wie ein Rollcontainer.

ZUKUNFTSWEISENDE ENTSORGUNG IN GROSSÜBERBAUUNG Für größte Abfallmengen in Wohn- und Gewerbegebieten eignet sich das System Quadromat, ein handelsüblicher Presscontainer mit bis zu 20 Kubikmeter Füllvolumen, der im Untergrund platziert wird. Dank der Komprimierung und der Kapazität des Containers wird der Entsorungsintervall und somit die Anzahl der Entsorungsfahrten erheblich ­reduziert. Das Unternehmen sieht großes Potenzial in touristischen oder städtischen ­ Regionen, in denen Investoren höchste landschaftsarchitektonische Ansprüche und eine betriebskostensparende Entsorgung wünschen. Dabei kann der Einwurf über gebührenpflichtige Müllsäcke der Gemeinde oder über die Liegenschaftsverwaltung verursachergerecht über das Verrechnen des eingeworfenen Gewichts erfolgen. Bereits 30 Quadromat-Systeme wurden unter anderem in der Schweiz, Norwegen und Saudi Arabien realisiert.

So elegant können riesige Abfallmengen ensorgt werden. Beim System Quadromat ist ein handelsüblicher Presscontainerbis zu 20 m3 Füllvolumen im Untergrund platziert.

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Fotos: zek

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Machte beim Publikum Eindruck: Der Schneeladewagen WSL 140 von Westa kombiniert die Räumung des Schnees via Schneefrässchleuder mit dessen Abtransport.

IM MÄRZ SCHON DEN NÄCHSTEN WINTER IM BLICK: WESTA PRÄSENTIERT BEI BAYWA-VORFÜHRTAGEN DEN SCHNEELADEWAGEN Die BayWa-Vorführtage haben bereits langjährige Tradition: Nunmehr zum 30. Mal jährt sich die Winterdienst-Roadshow, deren Schauplätze sich in diesem Jahr vom sächsischen Erzgebirge über Ober- und Niederbayern bis nach Württemberg ziehen. Die herstellerübergreifende Präsentation von Fahrzeugen und Anbaugeräten verfolgten heuer etwa 2.600 Vertreter aus der kommunalen Branche. Eines der vorgestellten Highlights war der Schneeladewagen WSL 140 vom Allgäuer Winterdienst­ spezialisten Westa.

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um Ende der Saison gleich rüsten für die neue Saison: Ganz praktische Entscheidungshilfe für Investitionen gab die BayWa (Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG) mit ihren schon traditionellen Winterdienstvorführungen. Schauplätze der diesjährigen Vorführtage waren über den März verteilt Oberwiesenthal im Erzgebirge, Bischofsheim in der Rhön, Straubing in Niederbayern, Spitzingsee in Oberbayern und Kirchheim/ Teck in Württemberg. Insgesamt sind rund 2.600 Vertreter von Kommunen und Autobahnmeistereien, von Landkreisen und Städten sowie von kommunalen Lohnunternehmen der Einladung gefolgt, um sich vor Ort über technische Neuheiten und Trends rund

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ums Fräsen, Räumen, Streuen und Kehren zu informieren. Nach einem kurzen technischen Abriss zu den insgesamt rund über 100 Fahrzeugen, Maschinen und Anbaugeräten, folgten praktische Vorführungen im Wintereinsatz, Probefahrten für interessierte Teilnehmer und Beratungsgespräche inklusive für weiterführende Informationen. Zu den gezeigten Neuheiten gehörten die aktuellen Modelle der 300er und 500er Reihe der Marke Fendt, der neue Hangschlepper GRIP4/75 von Sauerburger und eine ferngesteuerte Mähraupe der Firma Lynex für extremste Einsatzbedingungen. Doch jeder Topf sucht seinen Deckel – in dem Fall: jedes Trägerfahrzeug sein Anbaugerät. Denn selbst das leistungsstärkste Fahr-

zeug ist nur ein Transportmittel ohne passenden Schneepflug, Schneefrässchleuder oder Streugerät. Und so wurden bei den BayWa-­ Vorführtagen neben den unterschiedlichsten Transportern, Traktoren & Co. auch die vielfältigsten Anbaugeräte der verschiedenen Markenhersteller präsentiert. 2-IN-1: SCHNEERÄUMEN UND ABTRANSPORTIEREN Einer der Vorführungen, die für einen Wow-Effekt im Publikum sorgte, war der Schneeladewagen WSL 140 vom Winterdiensthersteller Westa. Er ist der neueste Clou des Geschäftsführers Alois Weber. Er vereint die Schneeräumung mit dem Abtransport in nur einem Gerät und Arbeitsschritt. Dabei umgeht Westa den Umweg über frontauf­


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Hier wird die Kippfunktion des Anhängers demonstriert, der Schnee kann so einfach und schnell abgeladen werden.

gebaute Schneefräsen und hohe Auswurf­ kamine. Gefräst wird direkt am Anhänger, anstatt frontal auf Traktor, ­Unimog & Co. angebaut zu werden. Bei den BayWa-Vorführtagen war der Schneeladewagen am Fendt 516 Vario zu sehen. Die 165 PS Maximal­ leistung kombiniert mit kraftstoffsparender SCR-Technologie bringen die hohe Effizienz des Großtraktors und die dazugehörige Zugkraft, um gemeinsam mit dem Schneelade­ wagen den Winterdienst zu meistern. ZEITSPAREND UND EFFIZIENT Durch eine Aussparung im vorderen Teil des Anhängers des WSL 140 wird über den ­Kamin der Frässchleuder der Schnee geladen. Ein begleitender Beiwagen und damit auch ein zweiter Fahrer sind für den Abtransport des Schnees nicht nötig. Durch diesen Wegfall werden Einsatzkräfte und Zeit gespart – denn auf ein Begleitfahrzeug muss nicht geachtet werden, der Winterdienst geht zügiger voran. Und auch die verstärkte Sicherheit beim Arbeiten ist ein großer Pluspunkt: Da der Schnee nicht über die Fahrerkabine des Trägerfahrzeugs geschleudert werden muss, ist die Sicht während der Fahrt komplett uneingeschränkt. Zudem kann der Schneelade-

Westa-Geschäftsführer Alois Weber kommentierte während der BayWa-Vorführtage die Präsentation des Schneeladewagens.

wagen auch als normale Seitenwallfräse genutzt werden, indem der Kamin auf 90 Grad eingestellt wird und so im Gelände fräsen kann. So kann man zum Beispiel einen Seitenwall an einer Straße fräsen und den ­ Schnee seitlich ins Gelände oder durch Drehung des Kamins in den Anhänger befördern, wenn beispielsweise wegen Häuser oder anderer Hindernisse die Ausbringung des Schnees an Ort und Stelle nicht möglich ist. STEUERUNG DES ANHÄNGERS Kontrolliert wird der Schneeladewagen WSL 140 über eine Anhängesteuerung inklusive Funkkameraüberwachung. Damit kann das Heben, Senken und Querneigen der Fräse navigiert und die Seitenverschiebung des Anhängers gesteuert werden. Per Joystick kann außerdem der Kamin gedreht, die Klappe des Auswurfkamins auf und zu gemacht sowie die Heckklappe gekippt und geöffnet werden, um den Schnee auszuwerfen. Besonders ­effektvoll war bei den BayWa-Vorführtagen die Veranschaulichung der Kippfunktion des WSL 140, der sich so seiner Schneelast ent­ ledigte. Die Anbaugeräte werden per Hub­ anlage an das Trägerfahrzeug und den Schneeladewagen angebracht, sie verfügt über eine

Die Investitionen für den kommenden Winter im Blick: Vertreter von Kommunen und Lohnunternehmer informierten sich, wie hier in Spitzing­ see, über Neuheiten für den Winterdienst.

Schnellkupplung. Die Anbaugeräte sind dadurch leicht abnehmbar, das ist vor allem im Sommerbetrieb wichtig – weitere Funktionen für die warme Jahreszeit sind von Westa für den Schneeladewagen nämlich bereits in Planung. Schon jetzt gibt es einen Prototyp mit Holzhäcksler, der sich ideal für Forstarbeiten und vor allem bei der Grünanlagenpflege in den Kommunen zur Beseitigung von Sträuchern und Gestrüpp eignet. Außerdem sind noch weitere Einsatzmöglichkeiten für die warme Jahreszeit realisierbar: So kann der Schneelade­ wagen beispielsweise zum Laubsaugen verwendet werden. WEITERE WESTA-GERÄTE VORGEFÜHRT Neben dem Schneeladewagen als innovative Neuvorstellung wurden noch weitere Westa-­ Winterdienstgeräte präsentiert. Wie beispielsweise die Westa-Frässchleuder Typ 900. Die leistungsstarke zweistufige Schneefrässchleuder eignet sich gut für den Anbau an verschiedenen Trägerfahrzeugen, wie etwa an einen Unimog oder – wie bei den BayWa-­ Vorführtagen zu sehen – an einem Traktor. Auch hier war wieder die Kombination mit Fendt, diesmal mit den Modellen 210 P und 720, zu s­ ehen.

Die Besucher der Vorführtage konnten noch weitere Winterdienstgeräte von Westa beim herstellerübergreifenden Event begutachten. Hier zu sehen: die Frässchleuder Typ 900 am Fendt 720.

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Fotos: ASH

Freiwillige vor: Beim FC Wittenbach macht das Schneeräumen mit dem Raupenfahrzeug Aebi EC170 mit Joystick-Steuerung Spaß. Frieren muss der Fahrer dank beheizbarem Sportschalensitz nicht.

FREIES SPIELFELD MIT DEM AEBI EC170: ELEKTRO-­ GERÄTETRÄGER BEFREIT FUSSBALLFELDER VOM SCHNEE Fußball ist ein Ganzjahressport, auch in der kalten Jahreszeit wird gekickt. So wie sich die Wintersportler in den Bergen allerdings über Schneefall freuen, so problematisch ist dieser für die Sportler auf dem (sonst) grünen Spielfeld. Dann hilft nur Schneeschippen – mühsam und zeitaufwendig wenn per Hand. Auch der FC Wittenbach in der Region St. Gallen war auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Kunstrasen des Spielfeldes vor dem Training oder Liga-Spielen möglichst schnell und gründlich vom Schnee zu befreien. Die Lösung: ein Aebi EC170 mit Frontbürste oder Schneeschleuder.

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enn sogar Spitzenfußballer von Arsenal London dem Kunstrasen des Schweizer Fußballvereins FC Wittenbach beste Qualität bescheinigen – so geschehen im September 2015 – dann macht es darauf wohl besonders Spaß zu kicken. Und das nicht nur sommers. Das Problem waren nur die hießigen Witterungsverhältnis­ se: Im Winter legt sich regelmäßig eine weiße Schneedecke über den immergrünen Kunst­ rasen. Dafür wurde eine Lösung gesucht. In Zusammenarbeit mit Aebi Schmidt Schweiz testet der Verein den neuen Elektro­ geräteträger von Aebi in der aktuellen Winter­ saison auf Herz und Nieren. Mühsames Schneeschaufeln von Hand auf dem Kunst­ rasenfeld entfällt ab sofort. Auch abseits das Spielfeldes kann der Aebi EC zeigen was er kann, so zum Beispiel beim Schneeräumen rund um den Eingangsbereich oder auf dem

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Parkplatz. „Die Aufmerksamkeit der Gäste und Besucher dürfte dem ‚Piloten‘ sicher sein“, so Christoph Schönenberger, Verant­ wortlich für Anlagen & Dienste beim FC Wittenbach. „Alleine das futuristische Aus­ sehen wird das ein oder andere Staunen her­ vorrufen. Noch spannender aber ist, dass das rund 400 kg schwere Raupenfahrzeug elekt­ risch angetrieben wird und somit keine Emis­ sionen verursacht. Der Fahrer sitzt in einem heizbaren Sportschalensitz und steuert das Fahrzeug mit einem Joystick. Der Aebi EC 170 kann unterschiedliche Werkzeuge auf­ nehmen – in unserem Fall ist das eine Schnee­ schleuder, welche bei entsprechend hoher Schneemenge zum Einsatz kommt, oder eine rotierende Bürste, die bei geringer Schnee­ menge verwendet wird. Der Werkzeugwech­ sel ist ohne weiteres Zubehör möglich und mit wenigen Handgriffen erledigt.“

SCHNEEFRÄSE UND -BÜRSTE IM EINSATZ Der 23 PS starke Elektroantrieb bietet dem Fahrer via Farb-Display vier Geschwindig­ keitsstufen an. „Die Bedienung des Fahrzeugs ist sehr simpel und intuitiv. Zu Beginn konn­ ten wir aufgrund der bescheidenen Schnee­ Die Kehrbürste befreit den Kunstrasen gründlich vom Schnee, hat aber keinen negativen Einfluss auf die Beschaffenheit des Rasens.


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Der Aebi EC170 räumt mit angebauter Schneefräse auch dickere Schneeschichten. Um den Kunstrasen nicht zu beschädigen, ist sie so eingestellt, dass eine dünne Schneeschicht verbleibt. Diese entfernt anschließend die Kehrbürste.

8,7 kWh Lithium-Ionen-Akku mit Energie versorgt und über zwei kraftvolle Elektro-­ Scheibenläufermotoren angetrieben. Das er­ möglicht eine Spitzenleistung von 18 kW – bei null CO2-Emissionen. Der Akku ver­ schafft dem Gerät einen optimal tiefen Schwerpunkt, der sich positiv auf das Fahrund Arbeitsverhalten auswirkt. Die großen Aufstandsflächen der Raupenlaufwerke sowie das geringe Fahrzeuggewicht sorgen für einen minimalen Bodendruck und maximale Ge­ ländetauglichkeit. Die Anbaugeräte machen den Aebi EC zu einem wahren Multifunkti­ onstalent rund ums Jahr. Egal ob Landschafts­ pflege mit Mulcher und Mähbalken, mit Laubbläser und Kehrbürste oder im Winter­ dienst mit Schneepflug oder Schneefräse. Die Steuerung erfolgt mittels Daumen und Zeigefinger über einen Joystick. Der EC170 verfügt über eine europäische Straßenzulas­ sung und ist daher als erster rein elektrischer Geräteträger im öffentlichen Straßenverkehr einsetzbar. Die Höchstgeschwindigkeit be­ trägt 20 km/h. Der Überrollschutz sowie der Schalensitz mit 4-Punkt-Gurt und Perma­ nentmagnet-Sicherheitsbremsen sorgen für höchste Sicherheit. Wo sinnvoll, kann der EC170 optional auch ferngesteuert eingesetzt werden.

menge auf der Grünanlage Wittenbach nur Prinzipversuche machen“, erklärt Christoph Schönenberger. „Überzeugt hat dabei schon einmal der Einsatz der Bürste. Das Fahrzeug hinterließ eine grüne Spur, ohne die Struktur oder Beschaffenheit des Kunstrasens zu beein­ trächtigen – wie gewollt. Auch im Einsatz mit Schneefräse eine Woche später bei 15 cm Neuschnee konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Wir haben die Fräse dabei so einge­ stellt, dass noch eine dünne Schneeschicht auf

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dem Rasen liegen bleibt, um den Kunstrasen nicht zu beschädigen. Wir waren überrascht, wie kraftvoll sich das kleine Raupenfahrzeug durch die Schneemassen schiebt. Die Wurf­ weite des Schnees liegt bei rund 10 Metern. Nicht zuletzt macht es einfach richtig Spaß mit dem Aebi EC170 zu arbeiten. Freiwillige zum Schneeräumen gibt es ab sofort genug.“ KOMPAKTE UND FLEXIBLE ART DES ARBEITENS Der Aebi EC170 wird von einem effizienten

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Sind Sie bereit für eine neue, kompakte und flexible Art des Arbeitens? Dank diversen Anbaumöglichkeiten an 365 Tagen im Jahr einsetzbar und dabei besonders umweltschonend. Ein effizienter Lithium-Ionen-Akku und zwei kraftvolle Elektro-Scheibenläufermotoren ermöglichen eine Spitzenleistung von 18 kW. Unterschiedliche Leistungsmodi und individuell abstimmbare Fahrprofile sorgen für effiziente Arbeitserledigung und besten Komfort. Der Aebi EC170 verfügt über eine europäische Strassenzulassung und ist optional auch per Fernsteuerung einsetzbar. 100% elektrisch, 0% Emission.

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ie Schweiz will es auf ihren Straßen schlanker als der Rest Europas. Eine Tonne weniger als in der EU dürfen alle zur Klasse der Kleinfahrzeuge gehörenden Transportmittel auf die Achsen bringen – konkret bedeutet das eine limitierte Gewichts­ zulassung von 3,5 Tonnen in der Schweiz. Eine Herausforderung für den öffentlichen Winterdienst. „Bei unseren leichteren Fahr­ zeugen besteht die Schwierigkeit, passende Streuer zu finden. Sie müssen ein geringes Gewicht haben und trotzdem robust gebaut sein und genug Salz laden können“, erzählt Daniel Goldinger, Ressortleiter für Fahrzeuge und Geräte des Kantonalen Tiefbauamts Thurgau. 58 Streuer der unterschiedlichsten Ausführung sind auf Traktoren, Lieferwägen und kommunalen Geräteträgern auf den rund 800 Straßenkilometer des Kantons ­unterwegs, die die verschiedenen Wege und Aufgaben übernehmen. Ein leichtes und schnelles Arbeitsgerät war für den sogenann­ ten „Schnüffeldienst“ mit dem Pickup ge­ sucht. Besonders eisanfällige Stellen wie etwa bei Brückenübergängen oder einer Strecke durch ein Waldstück können durch einen ers­ ten „Schnüffeldienst“ „ausgespäht“ werden. Kommt es an diesen kritischen Flächen zu Eisbildung, kann bei diesem Vorab-Einsatz punktuell gestreut werden, bevor die gesamte Route mit den Großfahrzeugen abgefahren und präpariert wird.

Auffüllstation: Hier wird das Streusalz in den Aufbau-Streuer gefüllt. Dank Gewichtsreduzierung kann mehr Streugut geladen werden.

EIN FLIEGENGEWICHT SORGT FÜR EISFREIE STRASSEN IN THURGAU Gewichtsprobleme sorgten im Kantonalen Tiefbauamt von Thurgau für Schwierigkeiten bei der Auswahl des richtigen Streugeräts. Die Winterdienstgerätschaft musste robust, langlebig und dabei leicht gebaut sein. Grund dafür sind die strengen Straßenzulassungen für Kleinfahrzeuge in der Schweiz: Um ganze 1.000 Kilo ­weniger dürfen diese hier auf die Achsen bringen als im Rest Europas. Dank einiger Modifikationen am Streugerät AXX1 von Kugelmann konnte dieses im Vergleich zum Vorgängermodell fast die Hälfte an Gewicht verlieren. Die rund 175 kg, die das Winterdienstgerät abgespeckt hat, kann nun in Form von Streusalz geladen werden – die Entscheider des Kantonalen Tiefbauamts Thurgau freuen sich über gesenkte Betriebskosten, die Mitarbeiter über effizienteres und einfacheres Arbeiten.

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KUNDENBESUCH FÜHRTE ZU WUNSCHERGEBNIS Für diese speziellen Einsätze – und das Präpa­ rieren von Radwegen – fand das Kantonale Tiefbauamt Thurgau in den kleineren Streu­ ermodellen von Kugelmann probate Arbeits­ geräte. Doch einen großen Haken hatten die Streuer des deutschen Herstellers: Sie hatten für schweizerische Verhältnisse ein zu hohes Gewicht. Ein geringeres Gewicht des Streuers bedeutet mehr Kapazitäten für Streusalz. Je­ des Kilo, das bis zur Obergrenze der 3,5 Ton­ nen Straßenzulassung in Form von Salz opti­ mal ausgenutzt werden kann, bedeutet einen Gewinn. Ein Gewinn in punkto Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Aus diesem Grund suchte das Tiefbauamt nach einer geeigneten, leich­ teren Alternative – und fand sie beim selben Hersteller. Sepp Kugelmann, der Geschäfts­ führer des gleichnamigen Familienunterneh­ mens, präsentierte am Werkhof den Einkam­ mer-Aufbau-Streuer AXX1 – und hörte sich die Kritik seines Kunden genau an. „Für uns ist es wichtig, dass unsere Bedürfnisse wahrge­ nommen werden. Wir hatten wirklich Proble­ me mit dem Eigengewicht der Streuer. Aber die Firma Kugelmann hat unser Anliegen ernst genommen und darauf reagiert“, resü­ miert Daniel Goldinger. „Dadurch können


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Fotos: Kantonales Tiefbauamt Thurgau

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Der Pickup kann vorne und hinten mit Winterdienstgeräten angebaut werden. Vorne sorgt ein Schneepflug vom Schweizer Hersteller Zaugg für schneefreie Straßen, hinten bekämpft der Streuer von Kugelmann die Glätte mit Salz (Bild rechts).

DIÄTPROGRAMM FÜR STREUGERÄT So setzte der Winterdienstspezialist dem Klein­ streuer auf ein rigoroses Diätprogramm: Von stattlichen 400 kg erschlackte das Gerät fast um die Hälfte auf 225 kg. Möglich war das unter anderem durch die Reduzierung von zwei auf nur eine Schneckenförderung und

Foto: zek

Das erschlankte Streugerät wiegt nur 225 kg. Für Leichtigkeit sorgte unter anderem die Konstruktion mit teilweisem Kunststoffverbau.

den teilweisen Materialeinsatz von Kunststoff – was den angenehmen Nebeneffekt der Kor­ rosionsbeständigkeit hat. Ballast wurde aber nicht nur in Form von Gewicht abgeworfen. Auch die Steuerung wurde auf das Wesentliche reduziert. „Es sind nur die Funktionen darge­ stellt, die wirklich gebraucht werden. Alle an­ deren können quasi im ‚Hintergrund‘ abgeru­ fen werden“, berichtet Marcel Liechti aus dem Arbeitsalltag. „Der Blick muss auf der Straße sein, da bleibt keine Zeit für viele komplexe Entscheidungen.“ Konkret beschränkt sich die offensichtliche Bedienung der K-Basic 2 ge­ nannten Steuerung auf die Streumenge und -breite. Dafür ist diese sehr präzise. „Man kann das Streugerät sehr genau justieren – die Tech­ nik ist zuverlässig. Wird eine Dosierung von 10 g/m2 eingestellt, werden diese auch ausge­ streut. Bei anderen Streuern kann das schon mal zwischen 8 und 12 g/m2 schwanken“, be­ richtet der Ressortleiter. Zu verdanken ist das der Förderschnecke mit drei unterschiedlichen Steigungen. Die erste und zweite Steigung sor­ gen für eine gleichmäßige Entleerung des Streuers. Durch die dritte Steigung im Aus­ laufbereich wird das Streugut gelockert (kom­ pressionsfrei) zur Schütte transportiert. Da­ durch kann eine genaue Dosierung erreicht, und die Verstopfungsgefahr erheblich verrin­ gert werden. Sollte durch klumpendes Streu­ gut trotzdem eine Verstopfung auftreten, kann diese durch Umkehr der Schneckendrehrich­ tung sofort und sicher und ohne Unfallrisiko behoben werden. SERVICE HAT OBERSTE PRIORITÄT Dass diese hohe Dosiergenauigkeit weiterhin gewahrt wird, gewährleistet der gute Service von Zimmermann, der Schweizer General­ importeur von Kugelmann. Dazu gehört die alternierende Kontrolle der Streumenge und

-breite. Zum einen dient diese regelmäßige Prüfung der Sicherheit, da der Winterdienst die nötige Menge Salz zuverlässig auf die Stra­ ße bringt. Zum anderen auch der Wirtschaft­ lichkeit. „Ich sag immer: Salz ist bares Geld, das auf die Straße gestreut wird. Wenn man hier sinnvoll dosiert, spart man viel ein. Je ge­ nauer das Streubild von einem Streuer ist, des­ to weniger Verbrauch hat man und desto effizi­ enter arbeitet man“, erklärt Tobias Felix von Zimmermann. RASCHER EINSATZ BEI GERÄTEAUSFALL Neben dieser jährlichen Messung fallen die Einsätze für Wartung und Service der Geräte sehr unterschiedlich aus: von der nicht funkti­ onierenden Elektronik über einen leckenden Foto: zek

wir weiter mit dem Unternehmen zusammen­ arbeiten und konnten eine Lösung bei einem bestehenden Lieferanten finden und mussten keinen Wechsel machen.“ Und Werkstattchef Marcel Liechti ergänzt: „Unsere Änderungs­ wünsche sind genau umgesetzt worden. Es wird von Kugelmann nichts produziert, was der Kunde nicht braucht, sondern effektiv das, was wir wollen.“

Der Werkhof muss nun seltener angefahren werden, da pro Auffüllvorgang mehr Streugut geladen werden kann.

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Ressortleiter Daniel Goldinger (links) und Werkstattchef Marcel Liechti (Mitte) sind nicht nur mit dem Streugerät sehr zufrieden. Vor allem der Service des Schweizer Kugelmann-Generalimporteurs Zimmermann überzeugt – und das schon seit etwa zehn Jahren. Tobias Felix (rechts) betreut alle betreffenden Anliegen für das Tiefbauamt Thurgau.

Hydraulikmotor bis hin zu Unfallschäden. So fuhr vor drei Jahren ein Fahrer mit einem EinMann-Streuer rückwärts gegen eine Haus­ wand – dank des schnellen Eingreifens von Zimmermann war das Streugerät einen Tag später wieder in Einsatz. „Es ist unmöglich, dass ein Fahrzeug eine Woche in der Werkstatt steht. Gemeinsam mit unserem Servicepartner Zimmermann sind wir bemüht, so schnell wie möglich wieder auf der Straße zu sein“, erläu­ tert Marcel Liechti. „Wichtiges Argument für den Kauf des Streugeräts war uns der Service – und dieser funktioniert bei Zimmermann bestens“, lobt Daniel Goldinger. „Wenn wir ein Anliegen haben, helfen uns die Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit vor Ort und Stelle.“ Kurze Kommunikationswege sind dabei uner­ lässlich. „Kundenzufriedenheit hat für beide Unternehmen, Kugelmann und Zimmer­ mann, oberste Priorität. Wir sind bemüht, schnell die Kundenwünsche umzusetzen – und das ist nur durch kurze Kommunikationswege möglich, ohne Schnittstellen“, so Tobias Felix.

Kleinere Gebrechen können von den Mitar­ beitern des Kantonalen Tiefbauamts Thurgau selbst übernommen werden – der einfachen Konstruktion der Kugelmann-Streuer zu dank. „Das Streugerät ist einfach zu handhaben, bei anderen Anbietern ist das Bedienheft daumen­ dick“, berichtet der Werkstattchef. Neben der einfachen Handhabung hat die unkomplizier­ te Bauart einen weiteren Pluspunkt: Die La­ gerkosten können niedrig gehalten werden. Kugelmann-Streuer basieren auf einem Bau­ kastenprinzip – aus einem Streuersatz kann Kugelmann bis zu 300 verschiedene Versionen machen. Somit kann etwa ein einziger Hy­ draulikmotor für alle Kleinstreugeräte glei­ chermaßen verwendet werden. HOCHWERTIGE VERARBEITUNG Ein weiterer wesentlicher Pluspunkt ist die hochwertige Verarbeitung der Winterdienstge­ rätschaften von Kugelmann, die vor allem auf die Langlebigkeit der Produkte zielt. So sind alle mit Salz in Kontakt tretenden Bauteile aus

ERSTE WINTERSAISON GEMEISTERT Der Einkammer-Aufbau-Streuer konnte sich in diesem Winter erstmalig beweisen. Dank der modifizierten, leichteren Bauweise hat das Streugerät seine erste Saison bravourös gemeis­ tert. „Wenn ich vergleiche, was wir für ein Ge­ rät früher hatten und was wir jetzt nutzen, sind da Welten dazwischen. Über den Kunden­ wunsch wurde nicht nur viel geredet, sondern auch umgesetzt.“, fasst der Ressortleiter Daniel Goldinger zusammen. „Das Resultat stimmt. Es hat sich gelohnt, unsere Ideen zu platzieren.“ Mit der Steuerung K-Basic 2 gelang es Kugelmann, eine aufs Wesentlichste reduzierte Steuerung zu lancieren, die intuitive Bedienung und präzise Streutechnologie vereint. Trotz Hightech-Lösung mit intelligenter Rückmeldung und Kontrollfunktion ist die Bedienung in kürzester Zeit Routine.

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Chromstahl, um Korrosion vorzubeugen. Im Inneren des Geräts ist zum Teil Kunststoff ver­ baut. Bei der Konstruktion wird das Streugut mit einer komplett geschlossenen Plane – wel­ che sich platzsparend zur Befüllung öffnen lässt – gegen Regen und Spritzwasser auch von unten bestens geschützt.

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Foto: Heatweed

tion zu streben. Mit Blick auf dieses Ziel war es eine logische Schlussfolgerung, uns mit Holder zusammenzuschließen und gemeinsam das Wave-Geschäft zu übernehmen“, erläutert Johan Rud, technischer Direktor und Mitinhaber von Heatweed Technologies AB. „Unsere Kunden werden die Änderungen vor allem in den verbesserten Serviceleistungen spüren. Aber auch als Marktführer geben wir uns nicht mit einem Status Quo zufrieden“, bekräftigt Cecilie Ruud, Interims-Geschäftsführerin der Heatweed Technologies GmbH. „Der operative Hauptsitz von Heatweed Technologies GmbH wird am bisherigen ­Wave-Standort im niederländischen Veenen­ daal sein. Dadurch sichern wird einen ­reibungs­losen Transfer von Wissen und von allen bestehenden Geschäftsprozessen ab“, ­ führt sie weiter aus.

Das skandinavische Unternehmen Heatweed Technologies AB und die Max Holder GmbH übernehmen Wave Weed Control. Die beliebte Sensorserie ist auf dem kommunalen Geräteträger C250 von Holder aufgebaut.

WAVE WEED CONTROL WIRD HEATWEED TECHNOLOGIES Unschönen Wildwuchs kann man seit der Erfindung des Heißwasserunkraut­ vernichters Wave Weed Control ganz ohne Chemie-Keule loswerden. Das nieder­ ländische Produkt erfreut mit seiner Effizienz und Umweltfreundlichkeit bei ­kommunalen Grünpflege-Ressorts aus ganz Europa. Der skandinavische Importeur der Produktserie und der deutsche Geräteträgerhersteller Holder übernahmen ­mit März das Produktportfolio und sind somit gemeinsam als Heatweed firmierend­ der ­größte Anbieter von professionellen Unkrautbekämpfungslösungen in Europa.

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nkraut vergeht doch. Zumindest, wenn man es mit den Heatweed-­ Produkten behandelt. Dabei handelt es sich um Unkrautvernichter auf Heiß­ wasserbasis: Unerwünschter Wildwuchs an Gehsteigkanten & Co. können über die thermische Wasserbehandlung entfernt werden –­ ohne dass Chemie zum Einsatz kommt. Derzeit sind die Geräte wohl noch unter den Namen Wave Weed Conrol bekannt. Die Um­ benennung in Heatweed ging mit der Neustrukturierung der Markenstrategie einher – und ­ einem Zusammenschluss mit einem renommierten Kommunalfahrzeuge-­ ­ Hersteller. HEISSWASSERSYSTEM: ERFOLG IN GANZ EUROPA Entwickelt wurde der innovative Unkrautvernichter bereits 2003 in den Niederlanden, doch zu anfangs kam dieser nur bei den eigenen Inhabern sowie den lokalen Stadtverwaltungen zum Einsatz. Doch der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Das niederländische Unternehmen weitete seinen Einfluss­ bereich nach und nach in Richtung Belgien

und Deutschland aus. 2013 nahm Wave das Unternehmen Heatweed Technologies AB als seinen ersten Importeur an Bord und verzeichnete seitdem ein starkes Wachstum. ­Heatweed Technologies AB hat als der größte Importeur von Wave-Produkten in Skandinavien in den letzten Jahren maßgeblich zur Einführung der Heißwasserunkrautbekämpfung beigetragen. Die Max Holder GmbH – Hersteller von multifunktionalen Systemfahrzeugen – und Heatweed haben ge­meinsam die Heatweed Technologies GmbH gegründet. Diese übernahm mit März 2017 das ­Wave-Portfolio und ist somit der größten Anbieter von Unkrautbekämpfungslösungen für den professionellen Einsatz in Europa. ZUSAMMENSCHLUSS ZU HEATWEED TECHNOLOGIES „Unsere Vision ist es, bei der chemiefreien Unkrautbekämpfung Maßstäbe zu setzen, was uns eine führende Rolle verschafft. Daraus erwächst unseren Kunden gegenüber die Verpflichtung, Produkte und Serviceleistungen von höchster Qualität zu bieten und dabei auch künftig nach fortwährender Innova-

PRODUKT-HIGHLIGHT: SENSORSERIE Das Heatweed-Programm umfasst fünf Modelle, passend für jeden Einsatz – v­on den handgeführten Geräten mit Lanzen für einen (Mini und Mid) und zwei Bediener (High) bis zu den auf Geräteträger aufgebauten Modellen (XL und Sensor). Das Highlight im Heatweed-Produktportfolio ist dabei die weltweit patentierte Sensorserie. Dieses System wird auf multifunktionale Systemfahrzeuge aufgebaut und arbeitet lediglich mit heißem Wasser, das unter Einsatz einer Sensortechnologie gezielt auf das Unkraut gesprüht wird. Die Sensorserie ist derzeit für Kunden und die Umwelt in über 17 europäischen Ländern in Einsatz, deren Zahl stetig anwächst. „Die Nutzung unserer beiden Sensorserien ermöglicht der Stadtverwaltung Kosteneinsparungen, so konnte der Wasserverbrauch um 80 Prozent sowie der Dieselverbrauch um 83 Prozent gesenkt werden und wir können pro Tag eine Fläche von 30.000 m² behandeln. Wir haben unseren Sensor auf ein Systemfahrzeug von Holder aufgebaut, sodass wir auf Gehwegen fahren können und der Verkehrsfluss somit nicht gestört wird. Die Sensorserie ist sogar kostengünstiger als chemische Mittel und schlägt alle anderen chemiefreien Verfahren, die wir in Betracht gezogen haben. Am meisten überzeugt die hohe Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger Schonung der Umwelt“, verdeutlicht Kurt ­Idland, Geschäftsführer bei NIS in Stavanger (Norwegen), einem für die Grünpflege zuständigen Bereich der Stadtverwaltung. Die norwegische Stadt kann bereits jetzt von der Kombination Holder-Geräteträger und Heatweed-Unkrautvernichter profitieren. Diese Verbindung wird sich dank des Zusammenschlusses der Unternehmen künftig noch oft behaupten können. April 2017

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Zuschauermagnete bei Hako auf der demopark: Die regelmäßigen Vorführungen im Parcours und die Möglichkeit, die Fahrzeuge anwendungsnah zu testen.

Dabei können die Fahrzeuge direkt auch auf ihre Schnelligkeit und Wendigkeit getestet werden. Zum Beispiel auf dem anspruchsvollen Geländeparcours am Messestand B-244. Hier können die Fachbesucher die Citymaster und Multicar selbst einem umfangreichen Praxistext unterziehen. Zwei Modelle aus der erweiterten Produktpalette stellen wir hier vor.

Fotos: Hako

CITYMASTER 2200 – LEISTUNGSSTARKES KEHRTALENT MIT 2- ODER 3-BESEN-SYSTEM Der Citymaster 2200 ist die 3-in-1-Lösung für Kehren, Nassreinigung und Winterdienst. Die Kehrtechnik lässt sich über ein Schnellwechselsystem einfach demontieren und die Maschine steht dann für die Nassreinigung zum Schwemmen und Schrubben oder für den Winterdienst zum Räumen und Streuen bereit. Ein Behältervolumen von echten zwei Kubikmetern sorgt für einen ausdauernden Arbeitseinsatz. Mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 62 km/h kann der Citymaster 2200 auch Kraftfahrstraßen und Autobahnen nutzen. Damit verringern sich Fahrzeiten von Einsatzort zu Einsatzort.

MULTIFUNKTIONALITÄT OHNE KOMPROMISSE Egal ob Geräteträger oder Transporter: Dank bis zu 100 möglicher Anbaugeräte kann ein Grundgerät vom Hersteller Hako auf fast alle Anwendungsfälle abgestimmt werden und so jede saisonale Herausforderung meistern. Schnell, einfach und zuverlässig – für die wirtschaftliche Stadtreinigung und die gründliche Grundstücks-, Anlagen- und Sportplatzpflege an 365 Tagen im Jahr.

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ultifunktionalität ohne Kompromisse: Unter diesem Motto präsentiert sich Hako auf der Messe demopark vom 11. bis 13. Juni als echter Full-Liner im Bereich Kommunaltechnik. Dazu gehört neben der gesamten Bandbreite an Maschinen und Nutzfahrzeugen auch eine Vielzahl an An- und Aufbaugeräten, mit denen nahezu alle Einsatzbereiche abgedeckt werden können. Das heißt bei Hako „One for All“: ein Ausgerüstet mit einem Zwei- oder Drei-Besen-­ Kehrsystem und dem größten Behältervolumen seiner Klasse kehrt der Citymaster 2200 kleine und große Flächen äußerst zeitsparend.

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Fahrzeug für alle Anwendungen in der Kommune sowie im Garten- und Landschaftsbau – bei gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Dass das Produktprogramm des Geräteherstellers sämtliche kommunale Einsätze abdecken kann, zeigen auch die Neuheiten der Produktlinien ­Citymaster und Multicar. Wie schnell und einfach sich die Anbaugeräte wechseln lassen, wird Hako während der demopark in regelmäßigen Live-Vorführungen beweisen.

MULTICAR M29 – SCHMALER UND WENDIGER GERÄTETRÄGER FÜR ALLE JAHRESZEITEN Der Multicar M29 ist das kompakte Multi­ talent: 365 Tage, unzählige Anwendungen – ein Grundfahrzeug. Mit unterschiedlichen Hydraulikanlagen kann der M29 mit einer Vielzahl von Anbaugeräten professionell eingesetzt werden. Zusätzliche Optionen gestalten das Fahren und Arbeiten angenehm, komfortabel und sicher. Serienmäßig an Bord: das einzigartige Hydrostat-ABS, ein abgestimmtes Zusammenspiel von Komponenten des hydrostatischen Triebstrangs und der Bremsen. Es bietet ein entscheidendes Sicherheitsplus, z.B. bei starkem Gefälle und hoher Nutzlast. Mit nur 1,32 m Breite, Allradantrieb und Vierrad-Lenkung kann das Multi­ talent auch auf engen Straßen oder Wirtschaftswegen eingesetzt werden und bewältigt dabei Nutzlasten von bis zu 3,2 Tonnen. Wegezeiten verkürzen sich durch die Höchstgeschwindigkeit von 62 km/h. Mit nur 1,32 m Breite und seiner leistungsfähigen Hydraulik zeigt der Multicar M29 seine Flexibilität auch in engsten Einsatzbereichen.


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

zu setzen: Brock bleibt Brock. Als Marke, als Arbeitgeber und als Technologieführer.

Foto: Foton

Der Baumaschinenhersteller Foton und der Kehrmaschinenspezialist Brock Kehrtechnik wollen mit ihrer Fusion den Nutzfahrzeugmarkt optimal bedienen. Im Bild: Ingo Nowakowski (links) und Manfred Lenhart (rechts).

„MIT HERZ UND VERSTAND DIE BESTEN LÖSUNGEN FÜR DIE MÄRKTE VON MORGEN LIEFERN“ Der internationale Markt für kommunale Nutzfahrzeuge wächst beständig. Um das Potenzial voll auszuschöpfen, sind die Foton Germany Construction Machines GmbH (FGCM) und die Brock Kehrtechnik GmbH eine strategische Partnerschaft eingegangen. Im Gespräch erklären Ingo Nowakowski, Unternehmensgründer und bislang geschäftsführender Gesellschafter von Brock Kehrtechnik, Manfred Lenhart, Geschäftsführer von FGCM und Brock Kehrtechnik, und Thorsten Laß, bisheriger und ebenfalls künftiger Geschäftsführer von Brock Kehrtechnik, welche Zukunftsperspektiven sich durch die Fusion der beiden Unternehmen ergeben.

B

ei jeder Übernahme stellt sich die Frage nach den Hintergründen. Wie verlief die Anbahnung für den Zusammenschluss von Brock Kehrtechnik mit FGCM? Ingo Nowakowski: Als Gründer von Brock Kehrtechnik haben das Fortbestehen und die Weiterentwicklung des Unternehmens sowie das Wohl der seit vielen Jahren mit dem Unter­ nehmen verbundenen Mitarbeiter oberste Pri­ orität für mich. Irgendwann haben meine Mit­ gesellschafter und ich eingesehen, dass wir trotz unserer überaus soliden Stellung am Markt nicht ohne fremde Unterstützung wür­ den weiterwachsen können. Da begann die Suche nach einem Kaufinteressenten. Von An­ fang an haben wir dabei ganz klare Maßstäbe angesetzt. Im Fokus stand, Brock Kehrtechnik als Unternehmen mit eigener Identität und Philosophie weiterzuführen und zugleich

Markt­expansion und technologische Innovati­ on als strategische Ziele zu verankern und um­ zusetzen. Mit Foton Germany Construction Machines GmbH haben wir zum Glück den idealen Partner gefunden, mit dem wir das er­ reichen können. Manfred Lenhart: Über den deutschen Markt hinaus ist Brock Kehrtechnik als Qualitäts­ anbieter weithin anerkannt. Als Spezialist für innovatives Engineering im Bereich Arbeits­ maschinen haben wir bei FGCM nach genau solch einer Premiummarke gesucht. Die Part­ nerschaft versetzt uns in die Lage, neue An­ wendungsfälle für unsere Hightech-Lösungen im Bereich Elektromobilität zu schaffen. Das vorhandene Know-how der Mitarbeiter war für uns ebenfalls ein gewichtiger Beweggrund für den Zusammenschluss und für die Ent­ scheidung, unmissverständlich auf Kontinuität

Wie sieht die Marktstrategie der Kooperationspartner aus, wenn einschneidende Veränderungen nicht geplant sind? Thorsten Laß: Im Kern steht das strategische Ziel, das vorhandene Potenzial noch besser auf ehrgeizige Wachstumsziele abzustimmen und die Marktstellung durch Innovationen und erweiterte Produktionskapazitäten aus­ zubauen. Brock Kehrtechnik soll in China als Premiummarke im Markt etabliert werden. Das Premiumsegment hat in China beträcht­ liches Potenzial, da sich der nationale Markt diesbezüglich noch entwickelt. Insbesondere im Zusammenspiel mit einer weiteren Ent­ wicklung der Infrastruktur chinesischer Städ­ te, ist davon auszugehen, dass der Markt für derartige Maschinen in den kommenden Jah­ ren kontinuierlich wachsen wird. Manfred Lenhart: Unser chinesischer Mutter­ konzern Beiqi Foton Motor Co., Ltd. ist Marktführer im weltweiten Nutzfahrzeug­ bereich. Während die konzerneigene Marke AUV das Mittelsegment repräsentiert, gilt es auf Konzernebene künftig verstärkt auch das Premiumsegment im Portfolio abzubilden. Insbesondere durch die intensive Zusammen­ arbeit mit Brock Kehrtechnik als attraktivem strategischen Allianzpartner wollen wir vor­ handene Wettbewerbsvorteile mithilfe einer einheitlichen Globalisierungs- und Wachs­ tumsstrategie effektiv nutzen. Ein Ausblick in die Zukunft: Welche Früchte bringt die Kooperation den Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern? Manfred Lenhart: Die Kunden können sich darauf verlassen, dass sie auch in Zukunft Spitzenprodukte erhalten, die die bewährten Standards in puncto Kompetenz, Qualität und Zuverlässigkeit vollends erfüllen und da­ mit neue Impulse auf dem Markt setzen. Ebenso ändert sich für die Mitarbeiter durch den Zusammenschluss nichts. Die Stellen bleiben erhalten und sollen durch den an­ visierten Wachstumskurs sogar noch ausge­ baut werden. Kontinuität besteht auch im Kontakt mit Lieferanten und Geschäftspart­ nern: Alle existierenden Verträge behalten ihre Gültigkeit. Die Früchte der Kooperation sind zudem Synergien, mit deren Hilfe die beteiligten Partner ihr Profil als verlässliche und innovative Qualitätsanbieter im interna­ tionalen Wettbewerb schärfen werden. Im Fokus stehen dabei gebündeltes Know-how, erweiterte Produktionskapazitäten und ein gemeinsames Ziel aller Beteiligten: Mit Herz und Verstand schon heute die besten Lösun­ gen für die Märkte von morgen zu liefern. April 2017

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Kommunaltechnik

Fotos: Lindner

KOMMUNAL

Im Innovationszentrum von Lindner informierten sich beim Kommunalforum Alpenraum zahlreiche Gemeinde­ vertreter über die Möglichkeiten von gemeindeüber­ greifenden Lösungen kommunaler Probleme.

START IN DEN FRÜHLING: LINDNER ZEIGT NEUEN TRANSPORTER BEI WERKSAUSSTELLUNG UND KOMMUNALEN MESSEN Pünktlich zum Start in den Frühling wartet der Tiroler Traktorenhersteller Lindner mit Neuheiten im Produktportfolio oder gelungene Adaptionen bestehender Bestseller auf. So auch dieses Jahr: Der neue Transporter Unitrac 112 LDrive verfügt über das intelligente System TracLink, das den Transporter erkennen lässt, welches Gerät an das Fahrzeug angebaut wird und unter­ stützt dabei den Fahrer, die richtigen Einstellungen zu wählen. Als aktuelles Highlight wird es natürlich auf allen wichtigen Kommunalmessen des Frühlings in Deutschland, Österreich und in der Schweiz vertreten sein. Erste Probefahrten konnten interessierte Besucher während der traditionellen Frühjahrswerksaustellung wagen. Vorangehend zu der beliebten mehrtägigen Veranstaltung richtete Lindner in seinem Innovationszentrum das Kommunale Alpenforum aus, das sich dem Thema gemein­ schaftliche Zusammenarbeit von Gemeinden gewidmet hatte.

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er Frühling ist traditionellerweise eine betriebsame Zeit für den Tiroler Traktorenhersteller Lindner. Nicht nur, dass sich Landwirte und Kommunen mit der warmen Jahreszeit vermehrt um allfällige Anschaffungen bemühen. Das Familienunternehmen engagiert sich in kommunalen Angelegenheiten: So etwa als Gastgeber des Kommunalforums Alpenraum, das bereits zum 5. Mal im Lindner Innovationsforum in Kundl stattfand. Das diesmalige Thema war „Gemeinsam statt einsam“. Als Einzelkämpfer wird es für die Gemeinden im Alpenraum immer schwieriger, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Aber welche Konzepte sind erfolgsversprechend, um wichtige Zukunftsfragen zu beantworten? Gemeindevertreter aus Österreich, Südtirol und Bayern informierten sich am 16. März beim Kommunalforum Alpenraum in Kundl über die Erfolgs­faktoren erfolgreicher Gemeindekooperation. Das Kommunalforum Alpenraum ist eine Initiative des Tiroler Fahrzeugherstellers Lindner, Mitveranstalter ist das Tiroler Entsorgungsunternehmen DAKA. Kooperationspartner sind die IKB, der Österreichische Gemeindebund, der Tiroler Gemeindeverband, der Südtiroler Gemeindenverband, Forum Land und der Bayerische Gemeindetag. Eröffnet wurde die 5. Auflage des Forums im Lindner-Innovationszentrum von Landesrat Johannes Tratter und Hausherr Hermann Lindner. Spitzenvertreter der Gemeindeverbände diskutierten nach Fachvorträgen in ­einer Talkrunde darüber, wie die Gemeinden effizienter zusammenarbeiten können. Die angesprochenen Bürgermeister und Vertreter der Gemeindeverbände betonten dabei den Stellenwert der freiwilligen Zusammenarbeit. „Die Aktivitäten müssen aus den Gemeinden heraus wachsen“, sagte Andreas Schatzer, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes und warnte gleichzeitig davor, „Pseudodienste zusam-

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menzulegen“. August Voit, Bürgermeister von Amerang und Vertreter des Bayerischen Gemeindetags, plädierte für sinnvolle Kooperationen, aber gleichzeitig dazu, nicht alles aus der Gemeindehand zu geben. Gerade im Gesundheitsbereich würden auf die Gemeinden enorme Aufgaben zukommen, waren sich die Experten einig. Eine Lösung seien Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und privaten Unternehmen, zeigte Gerlinde Rogatsch von der Humanocare, einem Unternehmen, das Betriebe für Pflege und Rehabilitation in ganz Österreich betreibt. „Das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen – vom finanziellen Druck bis zur steigenden Anforderung an die Führung.“ Beliebte Helfer für die Landwirtschaft und der Kommunal­ technik: Die Traktoren und Transporter von Lindner.


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Kommunaltechnik

Die Frühjahrswerksausstellung bot vier Tage lang die ideale Gelegenheit, die Neuheiten und die bewährten Fahrzeuge von Lindner direkt am Werk zu begutachten (Bild links). V.l.: Landesrat Johannes Tratter, Hermann Lindner, Prof. Peter Filzmaier, Gerlinde Rogatsch (Humanocare), Andreas Schatzer (Präsident Südtiroler Gemeindenverband), Hermann Gahr (Forum Land), Matthias Zitterbart (DAKA) und August Voit (Bürgermeister Amerang) nahmen am Kommunalforum Alpenraum teil (Bild rechts).

TRADITIONELLE FRÜHJAHRSWERKSAUSSTELLUNG Das Kommunalforum Alpenraum war der Startschuss für die traditionelle Frühjahrswerksausstellung, die anschließend vom 17. bis 20. März 2017 stattfand. Ein reichhaltiges Programm an attraktiven Vorführund Gebrauchttraktoren, auch werksüberholt, begeisterte die Besucher – ebenso ein Landwirtschaftssimulator als Gamestation. Auch eine Premiere durfte gefeiert werden: Erstmals gab es die Möglichkeit den stufenlosen Lintrac und Unitrac 112 LDrive probezufahren. Das Werksausstellung im Lindner Innovationszentrum bot zwar die erste Gelegenheit, den neuen Unitrac 112 LDrive zu testen, bei weitem jedoch nicht die letzte. Interessierte können im Rahmen der LDriveRoad­show die einfache Bedienung von Lintrac und Unitrac 112 LDrive selbst testen. Nach dem Auftakt in Kundl gibt es die nächsten Testmöglichkeiten von 26. bis 28. April 2017 auf der Interalpin in Innsbruck und am 10. und 11. Mai 2017 auf der Astrad in Wels. Weitere Stationen sind vom Frühling bis in den Sommer verteilt auf den wichtigsten Messen der Branche: Weitere Termine können unter www.lindner-traktoren.at eingesehen werden. NEUER TRANSPORTER UNITRAC 112 LDRIVE Sowohl beim Lintrac als auch beim neuen Unitrac 112 LDrive setzt Lindner auf die Stufenlostechnologie und möglichst einfache Bedie-

nung. Dank des einfachen Drehreglers wird jeder Fahrer zum Vollprofi – Motor starten, Fahrtrichtung wählen, Gas geben und lenken. Wer bei der Arbeit besonders effizient arbeiten möchte, verwendet den LDrive-­ Drehregler auf der Armlehne. Der stufenlose Transporter Unitrac 112 LDrive ist das intelligenteste Fahrzeug seiner Klasse. Der Grund dafür ist das innovative TracLink-­ System, das Lindner auch für seinen Lintrac im Programm hat. Ein großer Pluspunkt: TracLink erkennt jedes Gerät, das an den Transporter beziehungsweise Traktor angebaut wird. Das System unterstützt den Fahrer, die richtige Einstellung zu finden. Außerdem können Fahrer zum Beispiel den Beladezustand oder die Achslasten überprüfen. Für besonders wirtschaftliches Arbeiten steht das digitale Fahrtenbuch. Der stufenlose Unitrac 112 LDrive wird ab Sommer 2017 produziert. TECHNIK VON UNITRAC AUF LINTRAC ÜBERTRAGEN Beim stufenlosen Lintrac hat Lindner die jahrelange Erfahrung mit der 4-Rad-Lenkung der Unitrac-Transporter genutzt. Die hintere Achse lenkt bis zu 20 Grad ein. Besonders praktisch: Per Knopfdruck kann der Einschlag der Hinterräder begrenzt werden. Damit wird verhindert, dass die Hinterräder streifen, wenn aufgrund schwieriger Straßenverhältnisse Schneeketten notwendig sind. Die Heck-, Front- und Arbeitshydraulik mit Verstellpumpe machen den Lintrac zum variablen Geräte­träger.

DAS STUFENLOS PROGRAMM VON LINDNER 3

MIT

* Lindner gewährt auf Neufahrzeuge mit Stufenlosgetriebe (Lintrac 90 & Unitrac 112 LDrive) in Verbindung mit dem TracLink-System 3 Jahre Garantie

TRAKTORENWERK LINDNER GMBH Ing.-Hermann-Lindner-Str. 4, 6250 Kundl/Tirol, lindner-traktoren.at

Der Beste am Berg

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KOMMUNAL

Foto: Suisse Public

Messen & Veranstaltungen

Neben den traditionellen Ausstellerbereichen setzt die Suisse Public dieses Jahr auf neue Sonderschauen.

VOLLGEPACKTER MESSEFRÜHLING: INTERALPIN, ASTRAD, DEMOPARK UND SUISSE PUBLIC ZEIGEN KOMMUNALE NEUHEITEN Dieser Frühling hat für wirklich alle kommunalen Belange etwas zu bieten: Mit Interalpin, Astrad, Demopark und Suisse Public werden auf gleich vier große Messen der Branche die Neuheiten zu Winterdienst, Straßenreinigung & Co. präsentiert. Und das Beste: Die Messen sind über Deutschland, Österreich und der Schweiz verteilt, so haben kommunale Entscheidungsträger aus allen drei Ländern die Möglichkeit, auch ohne lange Anfahrten die eine oder andere Messe zu besuchen.

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ieser Frühling hat es in sich: Wer heuer den Überblick über das Messegeschehen haben will, sollte sich die wichtigsten Daten spätestens jetzt rot herausstreichen, denn eine Veranstaltung jagt die nächste. In dieser Frühjahrsmessesaison sollte wirklich für jeden etwas dabei sein, so sind sowohl die Schwerpunkte der einzelnen Messen gut durchmischt als auch in Hinblick auf die geografische Erreichbarkeit sind die Schauplätze der kommunalen Veranstaltungen gut über Deutschland, Österreich und die Schweiz verteilt. INTERALPIN: FOKUS AUF DIE SEILBAHNBRANCHE Den Auftakt im heurigen Messegeschehen macht die Interalpin. Zum Skisaisonende

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wird in Innsbruck vom 26. bis 28. April 2017 auf die Neuheiten der Seilbahnwirtschaft eingegangen – somit wird eine frühe Vorschau für die kommende Wintersaison gegeben. In ihren Anfängen in den 1970er-Jahren war die Fachmesse für alpine Technologien eine kleine Produktpräsentation im Rahmen eines Skipistenkongresses. Über 40 Jahre später präsentiert sich die Interalpin als Weltleitmesse der Branche und erwartet in ihrer 21. Auflage Fachbesucher aus über 80 Nationen. Die starke Tourismusregion Tirol und die Ansiedelung von Branchengrößen im Umkreis des Messestandortes schaffen Nährboden für ihre Weiterentwicklung. Die Zahlen der Österreichischen Seilbahnbranche sprechen eine eindeutige Sprache:

aktuell über 700 Millionen Euro Investitionsvolumen, knapp 600 Millionen beförderte Personen im vergangenen Winter und knapp acht Milliarden Euro Bruttoumsatz durch Bergbahnnutzer – das zeigen die aktuellsten Statistiken des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs. „Wenn man bedenkt, dass alleine im Bundesland Tirol über 300 Millionen Euro jährlich in Bergbahnen investiert werden, sagt das einiges über die Bedeutung des Bergtourismus hier im Land aus“, fügt Österreichs Seilbahn-Obmann Franz Hörl hinzu. Für ein Land mit dem größten Alpenanteil aller acht Europäischen Alpenländer sei es deshalb eine besondere Freude und ein Auftrag zugleich, die Weltleitmesse für alpine Technologien in der „Hauptstadt der Alpen“


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Messen & Veranstaltungen

Foto: Hako

Die Interalpin findet im Innsbrucker Messegelände statt – eine bessere Location hätte man sich für das Thema Seilbahnwirtschaft auch optisch nicht aussuchen können.

ASTRAD: ÖSTERREICHS GRÖSSTE KOMMUNALMESSE Ebenfalls in Österreich beheimatet ist die nächste große Messe, die nur zwei Wochen später ihre Pforten öffnet: Am 10. und 11. Mai 2017 findet bereits zum 11. Mal die größte Kommunalmesse Österreichs am Welser Messegelände statt. Die Astrad ist Treffpunkt für Bürgermeister mit ihren Bauhofmannschaften, Straßenmeistereien und Baudirektoren. Erwartet werden rund 3.800 Fachbesucher und um die 140 Aussteller aus ganz Europa, um sich zum Thema Straßen­ erhaltung, Winterdienst und kommunale Dienstleister zu informieren. Ob Grünraumpflege, Traktoren, Sonderfahrzeuge für den kommunalen Bereich, Lkws und deren Aufbauten, Abfallentsorger, EDV-­

Lösungen für Gemeinden, Wetterdienste oder innovative Lichtlösungen: Auf der Astrad ist das gesamte Spektrum der kommunalen Zulieferer abgedeckt. Besonders im Bereich Straßen- und Winterdienst ist die Astrad führend, alle großen Hersteller von Winterdienstaufbauten wie etwa Schneepflüge, Streugeräte, Schneefräsen & Co. aus ganz Europa werden vertreten sein. In entspannter Atmosphäre haben Fachbesucher die Möglichkeit, in Ruhe zu vergleichen und sich dabei von Profis beraten zu lassen. Auch eine Probefahrt ist möglich: Auf einem großzügigen Testgelände stehen Fahrzeuge und Geräteträger für eine flotte Runde bereit. Bei der letzten Astrad wurde die Gelegenheit, Fahrzeuge in der Praxis gleich auszuprobie-

Foto: Astrad

Foto: Astrad

Innsbruck zu beheimaten. Der internationale Besucheranteil der vergangenen Messe 2015 lag bei über 60 Prozent und umfasste mehr als 80 Nationen, berichtet Innsbrucks Congressund Messedirektor Christian Mayerhofer: „Die Interalpin ist durch den direkten Kontakt mit den Branchenteilnehmern zu einem Motor für die Branche geworden.“ Mehr als 650 ausstellende internationale Firmen werden die Neuheiten für die Seilbahnwirtschaft, für Einrichtungen zur Erschließung der Bergwelt, für Beschneiungs- und Winterdienstfirmen, für das alpine Sicherheits- und Rettungswesen sowie für alle alpinen Industrien auf der Veranstaltung präsentieren. Zur 21. Auflage der Messe werden über 23.000 Fachbesucher erwartet.

Foto: Interalpin

Foto: Interalpin

Gut besucht: Zur diesjährigen Auflage der Interalpin werden über 23.000 Fach­besucher erwartet.

Die Welser Messe Astrad ist die größte Kommunalmesse Österreichs und deckt das gesamte Spektrum der Branche ab.

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Foto: demopark

Foto: demopark

Messen & Veranstaltungen

Mit Experten im Gespräch: Auf der Demopark beraten Profis ausführlich zu den Gerätschaften, bevor sie selbst getestet werden können.

Alles Openair: Die Demopark findet am 25 Hektar großen Freigelände im thüringischen Eisenach statt.

ren, auch intensiv genützt. Wegen des großen Zuspruchs wird es das Testgelände auch 2017 wieder geben. Der fachliche Austausch kommt ebenfalls nicht zu kurz: Im Rahmen der Fachmesse findet wieder das Astrad­ Symposium „Straßenerhaltung, Ausrüstung und Winterdienst“ des Österreichischen Nationalkomitees des Welt-Straßenverbandes AIPCR/PIARC statt. Dabei präsentieren hochkarätige Vortragende aus ganz Europa bei freiem Eintritt aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse und bieten einen kompetenten Überblick über den aktuellen Stand der Technik auf dem gesamten Ausrüstungsund Winterdienstsektor. Eine Änderung gibt es beim Veranstaltungsdatum, das bisher immer auf Ende April gelegt wurde. Bei ihrer 11. Auflage findet die Fachmesse nun erstmals im Mai statt. „Wir haben uns bewusst für einen Termin im Mai entschieden, damit wir noch mehr Besucher aus Bauhöfen und Straßenmeistereien erreichen können“, so Veranstalter Richard Wa-

wricka. „Nachdem es im Mai auch in höheren Lagen wahrscheinlich nicht mehr schneit, haben Bauhof- und Straßenmeisterei­ mitarbeiter auch besser Zeit zur Messe nach Wels zu kommen“, freut sich der Veranstalter auf eine volle Messehalle. DEMOPARK BRANCHENWEIT GRÖSSTE FREILANDAUSSTELLUNG IN EUROPA Rund einen Monat später, vom 11. bis 13. Juni, lädt die Messe Demopark in die thüringische Gemeinde Eisenach zum Entdecken der kommunalen Neuheiten ein. Das Besondere der Messe: Alles findet Outdoor statt. Als größte europäische Freilandausstellung für den professionellen Maschineneinsatz in der Grünflächenpflege, im Gartenund Landschaftsbau sowie bei Kommunen, bietet die Demopark die Möglichkeit, Maschinen und Geräte anwendungsnah im Praxiseinsatz zu erleben. Mit ihrem umfangreichen Produktangebot zum Anfassen und Ausprobieren am Freigelände hebt sich die

Demopark von klassischen Hallenausstellungen ab. „Was wir tun, ist nah am Puls der Praktiker. Wo Mähroboter Steilhänge bezwingen, Schlepper anspruchsvolle Geländeparcours meistern und die Kraft von Motorsägen hör- und sichtbar wird, ist die Demopark“, zeigt sich VDMA-Geschäftsführer und Messeinitiator Dr. Bernd Scherer begeistert vom Konzept der Veranstaltung. Eine breitgefächerte Technikvielfalt – in der Breite wie auch in der Tiefe – ist der große Pluspunkt der Messe, die im diesen Jahr ihr zehntes Jubiläum feiern wird. Das es viel zu bestaunen geben wird, lässt der große Andrang bei den Ausstellern schließen. „Die Nachfrage sprengt in diesem Jahr alle Rekorde. Schon jetzt sind wir nahezu ausgebucht“, sagt Dr. Bernd Scherer. Die gut 25 Hektar große Innovationsmesse sei seit Jahren „ein Fixpunkt im Terminkalender der europäischen Garten- und Landschaftsbauer, Kommunen und Golfplatzprofis“, was die Resonanz der Industrie unweigerlich

Foto: demopark

Foto:demopark

Auf Live-Präsentationen von Maschinen und Fahrzeugen wird bei der Messe Demopark großen Wert gelegt. Besucher können hier gerne auch selbst Hand anlegen.

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Foto:Suisse Public

Foto: BROCK Foto:Suisse Public

Messen & Veranstaltungen

Eine der Messe-Neuheiten, die auf der IFAT zu sehen sein wird: Die Kehrmaschine SL 140 ECO von BROCK Kehrtechnik.

Vor zwei Jahren stürmten 20.000 Besucher die größte Schweizer Kommunalmesse und informierten sich über das Angebot von rund 600 Ausstellern.

steigere. Aber auch Rasenexperten werden auf der demopark traditionell fündig: Die unter Schirmherrschaft der Deutschen Rasengesellschaft veranstaltete Sonderschau Rasen wird Interessierte mit attraktiven Feldvorführungen und spannenden Fachvorträgen rund um die Themen Sport- und Golfrasen informieren. NETWORKING UND INNOVATIONEN BEI DER SCHWEIZER MESSE SUISSE PUBLIC Dicht gefolgt wird die Demopark von der größten Fachmesse für das Beschaffungs­ wesen der öffentlichen Hand und Großunternehmen der Schweiz. Vom 13. bis 16. Juni 2017 dreht sich auf dem Messegelände von Bern erneut alles um den öffentlichen Sektor. Die Messe deckt ein umfassendes Themenspektrum ab: von Pro Aqua über Kommunalfahrzeuge, Signalisation und Feuerwehr bis zur Informatik. Die Suisse Public entwickelt sich auch in diesem Jahr weiter und bietet den Fachbesuchern gleich zwei

neue Sonderschauen. Die Sonderschau Smart City steht für ein zukunftsgerichtetes Entwicklungskonzept von fortschrittlichen Städten und Gemeinden (Energiestädte) in der Schweiz. Ziel der IG Smart Cities ist es, individuelle Lösungen rund um intelligente Vernetzung und Integration verschiedenster Systeme voranzutreiben. Dadurch sollen sowohl die Ressourcen- und Energieeffizienz erhöht als auch die Lebensqualität gefördert werden. Die Sonderschau widmet sich unter anderem dem Thema Suisse ­Resilience. Die Suisse Resilience präsentiert innovative Lösungen, wie Städte und Gemeinden unter anderem effektiv und nachhaltig mit Bevölkerungswachstum, rapider Urbanisierung, Bedrohungen der inneren ­ Sicherheit, der Energieversorgung und dem ­ Klimawandel umgehen können. Mit modernen Technologien können die Städte und Gemeinden auf diese Herausforderungen reagieren. Die Themenbereiche von Suisse Resilience umfassen unter anderem Risiko- und Krisenmanage-

ment, Digitalisierung und Vernetzung von Städten sowie Einsatz von Drohnen zur Datenerfassung Beraten lassen, staunen und selbst Hand anlegen: Im neuen Areal auf dem Messefreigelände können die Fachbesucher nicht nur spannenden Live-Präsentationen lauschen, sie können die Fahrzeuge und Geräte auch gleich testen. Die Experten der einzelnen Bereiche stehen bei Fragen gerne zur Verfügung. Wer nach dem Gerätetest oder der Testfahrt überzeugt ist, kann die Geräte oder Fahrzeuge gleich vor Ort erstehen. Die Suisse Public bietet dem Publikum dieses Jahr nicht nur neue Sonderschauen, sondern trumpft auch mit spannenden Vorträgen auf. Im Forum warten interessante Vorträge und Referate auf die Besucher. Aussteller, Experten und die Verbände informieren zu den aktuellsten Trends, liefern Tipps zu verschiedenen Themen und beantworten die brennendsten Fragen.

Foto: zek

Foto:Suisse Public

Foto:Suisse Public

Drinnen wie draußen gibt es auf der Suisse Public einiges zu entdecken. Dieses Jahr wird ein neues Areal am Messefreigelände für die Besucher zum Testen der Fahrzeuge und Maschinen zur Verfügung gestellt.

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Foto: Any1s und Christoph Braun/wikimedia

Kommunaltechnik

Für Kommunen hat diese Straßen- oder Außenbeleuchtung den großen Vorteil, dass keine Insekten mehr angezogen werden, sich die Reinigungs- und Wartungsintervalle verlängern und die Energieeffizienz steigt.

EFFIZIENTE STRASSEN- UND AUSSENBELEUCHTUNG FÜR KOMMUNEN ZEICHNET SICH DURCH LANGE LEBENSDAUER UND EINFACHE MONTAGE AUS Aufgrund ihrer Langlebigkeit und ihres geringen Energiebedarfs werden inzwischen in immer mehr mitteleuropäischen ­Kommunen Laternen mit LED-Leuchtmitteln statt der konventionellen und in der Instandhaltung kostenintensiveren Quecksilber- oder Natriumdampf-Leuchtmittel installiert. Speziell in der Außenbeleuchtung kommt es auf eine robuste Verarbeitung an, wo schwankende Temperaturen, jegliche Witterungsbedingungen und Verunreinigung den Leuchten zusetzen können. Ein besonders widerstandsfähiges Modell wurde von Elux mit den UDY LED entwickelt, die von Richard Chambers vertrieben werden.

BREITES ANWENDUNGSGEBIET Als Außenbeleuchtung für Straßen, Wege und Plätze, Parkanlagen oder Gärten eignen sich die UDY LEDs ebenso wie für den Einsatz in Sportstätten, Tunneln und Unterführungen sowie zum Anstrahlen von Fassaden. Passend zu den verschiedenen Einsatzgebieten gibt es die kompakten und einfach zu installierenden

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Leuchten in vielen verschiedenen Leistungsstärken. Die sehr lange Lebensdauer von mehr als 50.000 Betriebsstunden ‒ darauf gibt es fünf Jahre Garantie ‒, die hohe Lichtausbeute von mehr als 150 lm/W und die Wartungsfreiheit machen sie zudem besonders für Kommunen interessant. Die Leuchten aus anodisiertem Aluminium halten Umgebungstemperaturen von -40 bis +60 °C stand und sind mit LED-Modulen nach Schutzart IP 66 ausgestattet. So sind sie vor Feuchtigkeit und Frost sowie dem Eindringen von Fremdkörpern geschützt, was eine lange Lebensdauer und die Leistungsfähigkeit der LEDs dauerhaft gewährleistet. Dank des guten Farbwiedergabeindex von >70 beziehungsweise >80 wirkt das emittierte Licht sehr angenehm. Hochwertige Linsen sorgen dabei für eine optimale Lichtstreuung und die Qualitäts-Chips von CREE tragen zur Haltbarkeit der Leuchten bei. ANPASSUNGSFÄHIG Hinsichtlich der Lichtausgabe bieten die UDY LEDs viele Optionen: Das Design erlaubt etwa eine Anpassung des Winkels zwischen Leuchtfläche und Boden in 5 mm-­ Schritten, sodass bei Bedarf die Geometrie des alten Montagepfostens berücksichtigt

werden kann. Um ein Maximum an Effizienz im Betrieb zu gewährleisten, ist neben dem Aus- und Einschalten auch ein Dimmen sowie optional auch eine Ausstattung mit intelligenter Einzel- oder Gruppensteuerung über 1-10 V- oder DALI-Treiber möglich, die speziell für Outdoor-Anwendungen designed wurden. Grundsätzlich ist eine Montage an Polen mit 90°- oder 180°-Endung möglich, mit optional erhältlichem Zubehör lassen sich die Leuchten auch direkt an der Wand anbringen. Besonders praktisch ist dabei, dass in vielen Fällen bereits vorhandene Halterungen weitergenutzt werden können. Zur Verbindung alter Stromkabel mit der Leuchte sind optional auch männliche oder weibliche Konnektoren mit Schutzart IP 66 erhältlich. Die UDY LEDs sind in einem Gehäuse aus anodisiertem Aluminium verbaut und mit LED-Modulen nach Schutzart IP 66 ausgestattet, so dass sie vor Berührung und Eindringen von Fremdkörpern sowie Feuchtigkeit geschützt sind.

Foto: ABOPR

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onventionelle Straßenleuchten tragen zur Lichtverschmutzung bei und bringen auch aufgrund ihres hohen UVLicht-Anteils eine Reihe von Problemen für Mensch und Natur mit sich. Auch entfällt weltweit ein großer Teil des gesamten Stromverbrauchs auf energieintensive Quecksilberoder Natriumdampf-Leuchtmittel. Durch den Einsatz geeigneter LED-Leuchten hingegen werden keine Insekten mehr angezogen, die Reinigungs- und Wartungsintervalle verlängern sich und die Energieeffizienz steigt. Der Hersteller Elux hat deshalb vor knapp zwei Jahren die innovativen UDY LED-Straßen- und Außenleuchten auf den Markt gebracht, die jetzt in Deutschland von der Richard Chambers GmbH vertrieben werden. Sie sind besonders robust gebaut und sparen den Kommunen langfristig viel Zeit und Geld.


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Kommunaltechnik

Foto: Probst

nötigten Steine für jede Reihe auf Palette vorsortieren, einzeln nach Plan beschriften und anschließend zur Verlegestelle bringen. Hochkonzentriertes Arbeiten ist hier absolutes Muss. Ein kleiner Fehler genügt – und es muss wieder von vorne angefangen werden. Und das will hier keiner. VERLEGUNG MIT MASCHINENUNTERSTÜTZUNG Von der Palette werden die zwischen 36 und 104 kg schweren Steine dann mit Maschinenunterstützung verlegt. Der Unimobil Verlegewagen von Probst mit integriertem Vakuumgerät nimmt mittels Vakuum-Saugkraft die Steine schonend auf. Das funktioniert völlig energieautark, denn der Verlegewagen hat einen integrierten Stromerzeuger mit an Bord. Auf großen Rädern kann der Stein jetzt leichtgängig von einem Mitarbeiter zum planmäßigen Verlegeort gefahren werden. Bei ca. 840 Tonnen Steine, die insgesamt auf der Brücke verlegt werden, bedeutet dies eine enorme körperliche Entlastung für die Pflasterer. Das Arbeiten mit Vakuumtechnik hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Granitsteine sehr passgenau und dicht aneinander gelegt werden können. Der Bediener lässt den Auslegearm mit dem angesaugten Stein dafür bequem über einen Bediengriff ab und löst das Vakuum über einen Bowdenzug. Bei nicht optimaler Ablage kann der Stein einfach wieder ­aufgenommen und millimetergenau neu positioniert werden. Die Gefahr einer Beschädigung der Kanten ist wesentlich geringer im Vergleich zur Verlegung mit Klemmzangen.

Mit dem Unimobil Verlegewagen von Probst nimmt das Granitstein-„Puzzle” rücken­ schonend und millimetergenau Gestalt an.

EIN GRANIT-PUZZLE MIT 13.600 TEILEN „Wir als Regensburger können doch unsere Brücke nicht von Auswärtigen pflastern lassen“, dachte sich Udo Leitner, Chef der gleichnamigen Pflasterbaufirma aus Petten­dorf. Mit dieser Motivation bewarb sich seine Firma um die europaweite Ausschreibung – und gewann. Seit Oktober 2013 bis voraussichtlich 2017 wird nun der Belag des in die Jahre gekommenen bedeutenden Bauwerks erneuert. Bei der Sanierung setzt Leitner auf bewährte Vakuum-Anbaugeräte, wie den Uni­ mobil-Verlegewagen von Probst.

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ie Steinerne Brücke in Regensburg gilt als Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst und ist die älteste erhaltene Brücke Deutschlands. In ihrer mehr als 860-jährigen Geschichte musste die knapp 308 m lange Naturstein-Gewölbebrücke so manche Last ertragen. Seit zwanzig Jahren gilt sie als Sanierungsfall. Das Naturstein-Mauerwerk hat besonders durch die Belastungen von Umwelt und Verkehr gelitten. Oberstes Ziel der Planer war eine behutsame, Substanz schonende und denkmalverträgliche Sanierung der Brücke. Einfach hat man es sich dabei nicht gemacht: Um das Gesamtbild des Oberflächenbelages nicht eintönig erscheinen zu lassen, wollte man aus 18 verschiedenen Steinvarianten eine lebendige Oberfläche schaffen. Für den Belag hatte man sich für drei verschiedene Granitsorten entschieden: Flossenbürger Granit in den Farben Gelb/Grau und Blau/Grau, sowie grauer Thansteiner – jeweils in sechs verschiedenen Größen. Zur Lösung dieser kniffligen Puzzle-­ Aufgabe wurde Kollege Computer befragt. Dieser erstellte schließlich aus insgesamt

SPEZIALGERÄT FÜR SCHWERE GRANITSTEINE Für den Abfluss des Niederschlagwassers auf der Oberfläche der Brücke müssen neben dem Granitstein-Puzzle zudem rund 590 lfm Rinnensteine verlegt werden, die jeweils bis zu 300 kg schwer sind. Für diese Aufgabe nutzen Leitners Mitarbeiter das Vakuum-Anbaugerät „Steinmagnet SM” von Probst, das mit einer speziell angefertigten Sondersaugplatte an die Situation angepasst wurde. Das Anbaugerät kann an jedes Trägergerät, wie zum Beispiel einen Bagger, mittels Kette oder Schlupf angehängt werden. Durch einen integrierten Akku arbeitet der Steinmagnet dabei völlig energieautark, produziert keine Abgase und hat a­ußerdem nur geringe Geräusch­ emissionen. Die Baukosten für die Sanierung dieses „Wunders mittelalterlicher Ingenieurskunst“ belaufen sich insgesamt auf rund 20 Millionen Euro. Ende 2017 sollen die Arbeiten rund um das steinerne Puzzle abgeschlossen sein, sodass die Steinerne Brücke wieder eine harmonische Einheit mit dem UNESCO-­ Welterbe Altstadt Regensburg bilden kann.

13.600 Granitsteinen unterschiedlichster Stein­varianten per Zufallsgenerator ein stimmiges Verlegemuster. Damit war zwar die Planungsphase gelöst. Aber für Leitner und seine Mitarbeiter machte es das nicht gerade einfacher. Das Puzzle soll schließlich perfekt auf die Brücke übertragen werden. „Über die Auftragsvergabe habe ich mich wahnsinnig gefreut“ sagt der Ingenieur und Geschäftsführer Udo Leitner aus Pettendorf. „Die Fläche ist mit ca. 1.500 qm zwar nicht besonders groß – die Bedeutung dagegen schon.“ Die Anforderungen für die Pflasterer sind groß. Jeder einzelne Stein hat seinen festen Platz im Gesamtbild. Neben dem professionellen Handwerkszeug gehören darum der ausgedruckte Verlegeplan und eine gute Organisation zwingend mit dazu. FEHLERLOSES ARBEITEN Um eine erste grobe Strukturierung zu erhalten, werden vom Steinhersteller die 18 verschiedenen Steinvarianten vorsortiert angeliefert. Für jeden Bauabschnitt müssen Leitners Mitarbeiter nun sauber vorarbeiten: Die be-

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Fotos: Amiantit

Beim Bau eines neuen Stauraumkanals und einer Regenrückhaltung setzte die Stadt Winterberg auf GFK-Rohre und -System von Amiantit.

AMISCREEN HÄLT DIE PISTEN SAUBER: NEUER STAURAUMKANAL UND NEUE REGENRÜCKHALTUNG AUS GFK FÜR WINTERBERG Die Erschließung einer Ferienhausanlage an das Winterberger Kanalnetz und wasserbehördliche Forderungen zum Umweltschutz führten zum Bau eines neuen Stauraumkanals und eines Regenüberlaufbauwerks. Dieses sorgt dank seiner filternden Eigenschaften für eine Verbesserung der Gewässerqualität in der Wintersportregion. Gelungen ist das mit Hilfe des innovativen Systems Amiscreen von Amiantit Germany.

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ünktlich zur Skisaison gingen im nordrhein-westfälischen Winterberg ein Stauraumkanal und ein aus vier Rohrsträngen bestehendes Regenüberlaufbauwerk ihrer Fertigstellung entgegen. Im Auftrag der Stadtwerke Winterberg hat die Ferdinand Altbrod GmbH & Co KG die Tiefbauarbeiten nach den Plänen des Ingenieurbüros Veldhuis für Hoch- und Tiefbau ausgeführt. Die Einbaustelle liegt in unmittelbarer Nähe der Postwiese in Winterberg-Neuastenberg und damit in einem der am höchsten frequentierten Wintersportgebiete im Hochsauerlandkreis. Deshalb haben in den Überlegungen der Verantwortlichen unter anderem umweltschutz-relevante Aspekte bei der Umgestaltung und Erweiterung der Kanalisation eine Rolle gespielt. „Teilweise werden die Ortsteile Langewiese und Neuastenberg noch im Mischsystem entwässert“, erklärt Henrik Weiß, Vorstand der Stadtwerke Winterberg AÖR. „Bei neuen Bauvorhaben, wie zum Bei-

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spiel der Erschließung der unmittelbar neben der Postwiese gebauten 24 Ferienhäuser, wird sukzessive auf ein Trennsystem umgestellt.“ Damit reagieren die Stadtwerke unter anderem auf Forderungen von Unterer Wasser­ behörde und Regierungspräsidium Arnsberg und kommen den gesetzlichen Vorgaben nach, nach denen Niederschlagswasser gemäß § 51a Landeswassergesetz vor Ort zu ver­ sickern, zu verrieseln oder ortsnah in ein Gewässer einzuleiten sind, sofern dies ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit möglich ist. NEUER SAMMELPUNKT FÜR DAS MISCHWASSER Mit dem Bau von Stauraumkanal und Regenüberlaufbecken entstand in Neuastenberg nun ein neuer Sammelpunkt für Schmutzund Regenwasser, mit dem diese Vorgaben erfüllt werden. „Im Rahmen der Erschließung der Ferienhausanlage wurde zur Abwasserentsorgung eine neue Kanalisation gebaut, wel-

che das Schmutzwasser über das bestehende und ausreichend dimensionierte Kanalnetz der Kläranlage in Züschen zuführt“, erläutert Dipl.-Ing. Andreas Veldhuis, Ingenieurbüro Veldhuis für Hoch- und Tiefbau. „Das Niederschlagswasser wird – falls getrennt erfasst – über die Regenrückhaltung (RRB 1-4) direkt in den Vorfluter geführt oder über die Mischwasserkanalisation aufgenommen und im weiteren Verlauf dem neuen Stauraukanal zugeleitet. Von hier gelangt der Abfluss gedrosselt in eine Nachblasestation und wird über einen ca. 8 km langen Taldüker zur Kläranlage in Züschen abgeleitet oder – wenn sich der Stauraumkanal bei starken Regenfällen zunehmend füllt – über die Regenrückhaltung ebenfalls in den Vorfluter abgeführt. Entgegen der ursprünglichen Planung, die eine Ausführung mit Stahlbetonsegmenten vorsah, kamen für die unterirdischen Bauwerke GFK-Rohre der Amiantit Germany GmbH zum Einsatz.


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Abwassertechnik Rohre mit Nennweiten von bis DN 2900 auf maximal 10 t limitiert; schon deshalb war die Entscheidung für die GFK-Rohre die ideale Wahl, um die Verlegung der Bauteile fachgerecht und vor allem sicher ausführen zu können.“

Materialeigenschaften wie das relativ geringe Gewicht der GFK-Rohre auch bei größeren Nennweiten machten die Erstellung des Regenüberlaufbauwerkes erst möglich.

ROHRGEWICHT LIMITIERT Bei der Wahl des geeigneten Materials für den Bau von Stauraumkanal und Regenüberlaufbauwerk spielten neben den Werkstoffeigenschaften insbesondere bautechnische Belange eine große Rolle. „Rohre aus GFK sind korrosionsbeständig und verfügen über hervorragende hydraulische Eigenschaften“, erklärt Dipl.-Ing. Dietmar Clever, Bauleitung, Ferdinand Altbrod GmbH & Co KG. Allerdings haben auch die Verhältnisse auf dem Baufeld zu der Entscheidung für den auch in größeren Rohrdimensionen noch vergleichsweise leichten Material beigetragen. Neben den Werkstoffeigenschaften haben einbautechnische Gründe zu dieser Entscheidung beigetragen: Aufgrund der schwierigen topografischen Rahmenbedingungen an der Einbaustelle waren die Gewichte der einzubauenden Rohre mit Blick auf die einzusetzenden Baugeräte limitiert. „Mit einem Mobilkran hätten wir auf diesem Untergrund und bei dieser Hanglage nicht arbeiten können“, so Clever weiter. „Mit dem vor Ort eingesetzten 40 t-­ Bagger war somit das mögliche Gewicht der

MIT AMISCREEN AUSGERÜSTET Der rund 20 m lange Stauraumkanal ist dem Regenüberlaufbauwerk vorgelagert. Er ist mit einem GFK-Drosselschacht DN 2600 und einem GFK-Entlastungsschacht DN 2400 ausgestattet und besteht aus GFK-Rohren in der Nennweite DN 2000. Das Besondere: Zwei Rohrstränge im Inneren des Stauraumkanals dienen der Amiscreen-Technologie, die von Amiantit als Alternative zu herkömmlichen Rechensystemen entwickelt wurde und der Rückhaltung von Grobstoffen dient. „Bei der herkömmlichen Nutzung von Rechen an oder auf Schwellen in einem Entlastungsbauwerk gelangt man schnell an Grenzen“, erläutert Uwe Napierski, Vertriebsleiter Sonderanwendungen, Amiantit Germany GmbH. „So kann ein Rechen zwar die Grobstoffe gut zurückhalten, andererseits aber auch sehr schnell verstopfen. Daher sind für eine kontinuierliche Arbeitsweise integrierte Reinigungseinrichtungen bisher unverzichtbar. Diese basieren wiederum auf mechanischen Systemen. Setzt jedoch solch eine meist konstant mitlaufende Rechenreinigung einmal aus, können die Grobstoffe den Rechen verstopfen. Am Ende wird das Rückhaltesystem überspült, und das abschlagende Wasser gelangt ungereinigt wieder in die Vorflut.“ EFFIZIENT, WARTUNGSARM, VERSCHLEISSFREI Beim Amiscreen-System erfolgt die Rückhaltung der Grobstoffe durch perforierte Rohre, die direkt im Stauraumkanal angeordnet sind. Es wird damit eine riesige Rechenfläche geschaffen, die in etwa dem 25-fachen eines klassischen Rechens auf oder an einer Entlastungsschwelle entspricht. „Das energiefreie Schmutzstoffrückhaltesystem benötigt keine

beweglichen Bauteile. Das System ist überdies wartungsarm und verschleißfrei. Es ist korrosionsbeständig, langlebig und kann mit einer Sensorik auch funktionell überwacht werden“, nennt Gebietsverkaufsleiter Hans Jürgen Bieber, Amiantit Germany GmbH, weitere Vorteile des Systems, mit dem die Baupartner bereits bei vergangenen Projekten in der Region Winterberg gute Erfahrungen gemacht haben. Der verbesserte Rückhalt von Schmutzstoffen im Stauraumkanal führt zu einer wesentlich geringeren Schmutzbelastung der Vorflutgewässer. Verbunden mit dem sehr guten Ausspülverhalten von GFK-Rohren in einem Stauraumkanal und dem dadurch möglichen Transport der zurückbehaltenen Schmutzstoffe hin zur Kläranlage wird ein aktiver Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität geleistet. Wenn bei starken Regenfällen der Zufluss den gedrosselten Ablauf übersteigt, füllt sich der Stauraumkanal und die Rechenlemente werden durchströmt. Bei vollständiger Füllung setzt dann der Abfluss über die Schwelle im Entlastungsbauwerk ein. Über das Entlastungsbauwerk gelangt das Mischwasser in das Regenrückhaltebauwerk, wobei die Grobstoffe von Amiscreen zuverlässig im Stauraum zurückgehalten werden. Das dem Mischwasserstauraumkanal DN 2000 nachfolgende Regenrückhaltebecken besteht aus vier gestaffelt angeordneten GFK-Rohrsträngen in der Nennweite DN 2900. Sie sind 9, 12, 16 und 22 m lang und verfügen über ein Stauvolumen von insgesamt 400 m3. Von einem Überlaufbauwerk läuft das Wasser über eine Raubettrinne in den Vorfluter. Laut Planer Veldhuis wird durch die neuen Bauwerke der Höchstwasserabfluss von über 700 l/sec auf die Einleitungsmenge von 20 l/ sec. begrenzt. Mit den neuen Bauwerken, insbesondere mit dem eingesetzten Amiscreen-Sytem, ist den gesetzmäßigen Auflagen damit ebenso Genüge getan, wie den Umweltschutzaspekten und die Ski-Touristen können sich über saubere Pisten freuen.

Das Kernelement der Amiscreen-Technologie sind die im Speicherrohr installierten Grobstoff-Rückhalteelemente, deren Nennweite von der hydraulischen Bemessung der jeweiligen Anlage abhängt.

Baubesprechung vor Ort: Uwe Napierski, Vertriebsleiter Sonderanwendungen, Amiantit Germany GmbH, Hans-Jürgen Hense, Schachtmeister, und Dietmar Clever, Bauleitung, Ferdinand Altbrod GmbH & Co KG, Amiantit-Gebietsverkaufsleiter Hans Juergen Bieber, Planer Andreas Veldhuis, Ingenieurbüro Veldhuis für Hoch- und Tiefbau und Markus Senge, Außendienst Tiefbau, BAUKING Südwestfalen GmbH (v.l.).

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Fotos: SWIETELSKY

Abwassertechnik

Etwa 1.211 lfm Kanal wurde in den Ischgler Ortsteilen Versahl bis Schmittaboden neu verlegt.

ISCHGLS BAUBOOM ERFORDERTE UMFANGREICHE KANALSANIERUNG Egal ob im Winter oder Sommer: Ischgl in Tirol ist ein begehrtes Urlaubsziel für alle Outdoor-Enthusiasten. Jährlich lockt die Wintersportgemeinde mit perfekten Pisten und Entertainment eine große Gästeschar an – in der letzten Saison zählte man 1,3 Millionen Nächtigungen. Natürlich muss da auch die örtliche Infrastruktur mithalten. Durch den steigenden Versiegelungsgrad durch den Bauboom in Ischgl war eine Sanierung der Kanalisation notwendig geworden. Der erste Abschnitt der Erneuerung konnte bereits fertiggestellt werden. Unter anderem setzte man bei der Sanierung auf die qualitativ hochwertigen Rohre von TRM Tiroler Rohre.

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schgl boomt – und das bereits seit der Eröff­ nung der Silvrettaseilbahn 1963, der damals längsten Gondelbahn Österreichs. Schon nach vier Jahren kamen 100.000 Winterurlau­ ber. Die touristische Wachstumsspirale drehte sich in Ischgl rasant. Bereits 1976 hatte die Ge­ meinde die höchste Auslastung unter allen Wintersportgebieten in Österreich erreicht. Heute sind knapp 10.500 Gästebetten – fast 7 auf jeden der 1.539 Einheimischen – in der Wintersaison von Oktober bis Anfang Mai an hundert Tagen belegt. Um Ischgl weiterhin als eines der begehrtesten Urlaubsziele Tirols gel­ ten zu lassen, muss mit der touristischen Ent­ wicklung auch die örtliche Infrastruktur mit­ halten, wie etwa die Kanalisation. Da sich von 1978 bis 2013 die Versiegelungs­ grade und Einzugsflächen änderten und außer­ dem ein neues Raumordnungskonzept vorlag, entschloss sich die Gemeinde Ischgl im Jahre

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2013 zu einer hydraulischen Überrechnung des Kanalnetzes. Dabei wurde für das gesamte Netz vom Weiler Paznaun bis zum Regenüber­ laufbecken im Ischgler Ortsteil Versahl eine Netzüberrechnung und eine hydraulische Zu­ standsbewertung durchgeführt, um eine sinn­ volle Sanierung des Altbestandes durchführen zu können. SANIERUNGSBEDARF BEI ISCHGLS KANALNETZ Ischgl betreibt eine zentrale Abwasserbeseiti­ gungsanlage und eine Ab­ wasserreinigungs­ anlage Oberpaznaun gemeinsam mit der Ge­ meinde Galtür. Das gesamte Ortsgebiet inklusive Skigebiet ist an die Kanalisation an­ geschlossen. Bereits seit längerer Zeit – aber spätestens seit dem Jahrhunderthochwasser 2005 – ist bekannt, dass das Kanalnetz der Ge­ meinde und des Abwasserverbandes Oberpaz­ naun vom Regenüberlaufbecken Versahl bis

zum Ortsteil Schmittaboden schadhaft ist. In den vergangenen Jahren kam es bei Stark­regen auch zu hydraulischen Überlastungen. Die aufgetretenen Missstände resultieren einerseits aus der hydraulischen Überlastung wegen Rückstau, der durch die vermehrte Bautätig­ keit in Ischgl und die damit verbundene starke Zunahme des Versiegelungsgrades ausgelöst wurde. Andererseits bewirkt der teilweise deso­ late Zustand einzelner Stränge die Verminde­ rung der hydraulischen Leistungsfähigkeit. ERNEUERUNG IN ZWEI SCHRITTEN Die Gemeinde hat sich aus finanziellen Grün­ den im ersten Bauabschnitt nur für die Sanie­ rung des Abwassernetzes vom Weiler Schmitta­ boden bis Versahl entschieden, beauftragt wurde dafür das Ingenieurbüro Walch & Plangger. Der zweite Abschnitt wird je nach Fortschritt der Die Montage der Heizungsanlage. Bautätigkeiten im Baugebiet errichtet. Der Ver­


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Einer von insgesamt 51 Kontrollschächten, die bei der Sanierung errichtet wurden.

Die Baustelle befand sich weitest­ gehend im hochalpinen Gelände.

bandssammler vom Weiler Schmittaboden bis zum Regenüberlaufbecken Versahl, der eine Länge ca. 1.600 lfm hat, wies große bauliche Schäden auf. Der Kanal war auf ­einer Länge von ca. 400 m sehr tief verlegt, teilweise mit Schachttiefen bis zu 7 m. Die K ­ anal­- rohrsohle war durchgeschliffen, die Schächte wiesen zahlreiche faustgroße Löcher auf und waren undicht. Die Klinkerziegel bei den Schachtfü­ ßen waren teilweise ausge­brochen und wegge­ spült. Aufgrund der großen Verlegtiefen trat Grundwasser in den Kanal ein. In diesem Ab­

schnitt der Ortskanalisierung von Ischgl waren außerdem noch zwei Regenüberläufe vorhan­ den, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen und gemäß Wasserrechtsgesetz angepasst wurden. TIROLER ROHRE PROJEKTBETEILIGT Die umfangreiche Sanierung umfasste einen Austausch von 1.211 lfm Mischwasser­kanäle mit Rohren vom Durchmesser DN 250 bis 1000 mm. Bei den Projektgebieten handelt es sich fast durchwegs um hoch­alpine Bereiche,

zur Verwendung kamen deswegen unter ande­ rem die duktilen Gussrohre von TRM Tiroler Rohre. Außerdem beinhaltete der Ausbau zwei Regenüberlaufbecken mit einem Fas­ sungsvermögen von 110 m3 und ­300 m3 so­ wie 51 Kontrollschächte. Durch die Sanie­ rungs- und Erneuerungsmaßnahmen sind einerseits die Voraussetzungen für den opti­ malen Betrieb des Ortskanals sowie der Klär­ anlage gegeben und andererseits dient die An­ lage dem Schutz der Gewässer und deren ökologischer Funktion.

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Fotos: Kanal- und Gewässeramt Salzburg

Abwassertechnik

Jeder einzelne duktile Pfahl wurde einzeln auf die benötigte Länge hin geprüft. 6,20 bis 11,60 m tief stecken sie nun im Erdreich.

WIDER DEN MOORBODEN: KANAL WIRD AUF DUKTILE PFÄHLE GELEGT Eine Kamerabefahrung zeigte den maroden Zustand eines Kanalabschnitts in Salzburg. Wurzeleinwüchse und der torfige und dadurch instabile Untergrund hatten den Betonröhren aus den 60ern ordentlich zugesetzt. Damit der Moorboden den neuen PP-Kanal zuverlässig tragen kann, wurden bis zu 11,60 m lange Pfähle bis in die tieferliegenden, stabilen Kiesschichten gerammt.

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er Salzburger Stadtteil Leopoldskron ist bekannt für sein heilendes Torf. Im Moos wurde einst viel Torf abgebaut und noch immer wird es kleinräumig für Kur-Zwecke gewonnen. Das Leopoldskroner Moor zeichnet sich durch die Fülle organisch-natürlicher Wirkstoffe, Huminsäuren, Spurenelementen und Mineralstoffen aus 350 verschiedenen Pflanzen, Wurzeln und Kräutern aus. Seit etwa 1820 werden die Moor­vorkommen für Heilbehandlungen genutzt. Doch was gut für die Gesundheit des Menschen ist, ist leider schlecht für die Fundierung. Dass es um die Tragfähigkeit des Bodens nicht bestens bestellt ist, war selbst ungeschulten Augen beim Blick auf die huckelige Leopoldskronstraße im gleichnamigen Viertel klar. Wie der Zustand des Kanals im Untergrund war, erfasste das Kanal- und Gewässeramt der Stadt Salzburg per Kamerabefahrung. „Wir sind aufgrund des Wasserrechtgesetzes verpflichtet, das Kanalnetz in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren“, erklärt Thomas Ziller, Projektplaner des Amts. Etwa 30 km von den insgesamt 390 km des Salzburger Kanalnetzes werden jedes Jahr kontrolliert, dadurch ergibt sich eine Prüfung jedes Abschnittes in einem Abstand von etwa fünfzehn Jahren. Die anschließende Bewertung des Kanals zeigt, ob eine Sanierung notwendig ist und wenn ja, wann diese zu erfolgen hat – je nach Dringlichkeit wird eine Sanierung priorisiert. In diesem Fall war Handlungsbedarf gegeben: „Es gab massive Schäden durch den vorhandenen Boden“, erzählt Wolfgang Pfahringer, Bauleiter beim Kanal- und Gewässeramt Salzburg. Und so startete man mit der Sanierung des 280 lfm langen Abschnitts im September letzten Jahres. SCHLECHTE BODENVERHÄLTNISSE Die Fotos der Kamerabefahrung zeigten Scherben, große Risse in den Röhren und Wurzeleinwüchse. Die alten Betonrohre aus den frühen 60er-Jahren waren am Ende. „Wenn der Untergrund instabil ist, halten die Rohre natürlich auch nicht so lange, man hat eher Verbrüche und Wassereintritte“, erklärt Wolfgang Pfahringer. Neben den suboptimalen Bodenverhältnissen kam erschwerend das in den 1960-Jahren verbreitet ein­ gebaute Rohrmaterial hinzu, welches aus heutiger Sicht nicht mehr den Stand der Technik erfüllt. Diesmal soll der Kanal mindestens doppelt so lange – also 100 Jahre lang – halten. Der größte Unterschied zum alten Kanal ist eine Pfahlfundierung, um die Rohre auf dem Moorboden standsicher zu gründen. Im Baustellenbereich erwartete die Projektleiter sehr torfiges Bodenmaterial und ein hoher Grund-


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Schon ab 1,20 m Tiefe stieß man auf Grundwasser, das abgepumpt wurde.

wasserstand. „Auf Meter 1,20 m unter der Geländeoberkante sind wir auf Grundwasser gestoßen – der tiefste Punkt des Kanals liegt bei ca. 3 m Tiefe“, erzählt Martin Berger, Projektleiter der Baustelle. „So mussten wir ordentlich Wasser pumpen, um im Trockenen arbeiten zu können.“ Grund dafür ist einerseits die Nähe der Baustelle zu einem Weiher, andererseits trat Schichtenwasser aus dem Torf zu Tage. Um dem Grundwasser während der Bauphase Herr zu werden, wurden Kanaldielen als Künettenverbau eingebracht. Zusätzlich eingebaute Querriegel aus Lehm stellen sicher, dass keine zusätzliche Entwässerung des Untergrundes durch die Kanaltrasse erfolgt. Das hätte Auswirkungen auf die Umgebung gehabt. Die Kamerabefahrung zeigte Wurzel­ein­ wüchse und andere Schäden im Kanal.

SCHWIERIGE VERKEHRSSITUATION WÄHREND DER BAUPHASE Einen Effekt auf die Umgebung ganz anderer Natur hatte die Baustelle aufgrund ihres Standorts. Es zeigte sich, dass die Einbahnstraße eine wichtigere Verkehrsachse für Salzburg darstellt als angenommen – selbst für den Schwertransport. Der Verkehr musste deswegen eine weiträumige Umfahrung für die drei Monate dauernde Bauphase hinnehmen. Teilweise wurde diesem Umstand nur widerwillig oder gar nicht Folge geleistet: So wurden etwa nachts die Absperrungen entfernt und Autos sowie Radfahrer durchquerten den Baustellenbereich trotz Beschilderung. KANAL AUF STAHLBETONPLATTE Aufgrund des schlecht tragfähigen Erdmaterials vor Ort musste mit einer Pfahlgründung bis in die Kiesschichten nachgeholfen werden. Die Fundierung von Rohrleitungen ist in gering ­trag­fähigen Böden zur Vermeidung von ­ un­ gewünschten Setzungen im Kanalund Wasser­l­eitungsbau nötig. Etwa 200 duktile Pfähle von TRM Tiroler Rohre wurden für die notwendige Stabilität in den Boden gerammt. Für die Pfahlgründung verantwortlich zeichnet das Unternehmen NGT Neue Gründungstechnik. Zuerst wurde mit einem Probepfahl ermittelt, wie tief die Pfähle gesetzt werden müssen. Dabei wird geprüft, wo der Pfahl auf stabiles Material stößt. „Er muss eine gewisse Eindringzeit in den Kies haben“, erklärt der Projektleiter. „Es wird bei jedem Pfahl einzeln geprüft, wie weit die Eindringtiefe in den Boden geht.“ Die duktilen Pfähle ragen je nach Boden­ beschaffenheit 6,20 bis 11,60 m in das ­Erdreich, die Tragfähigkeit musste exakt ermittelt werden. Denn: „Wir haben eine Nulltoleranz, was die Verformung betrifft“, so Martin Berger. „Je weniger Setzung oder Veränderung rechnerisch akzeptiert wird, umso mehr muss der Pfahl tragen“, ergänzt Wolfgang Pfahringer. Die Pfähle wurden mit sulfat­freiem Beton verpresst, um die Beständigkeit in torfigem Boden gewährleisten zu

Die Verlegung der 250 DN PP-Rohre.

können. Eine Stahlbetonplatte wurde auf die Pfähle gesetzt, dort wiederum wurden die DN250-Polypropylen-Rohre von Rehau gebettet. ABSCHLUSS VOR DEM GEPLANTEN BAUENDE Was zuvor in die detaillierte Planung an Zeit investiert wurde, konnte beim Bau eingespart werden. So konnte die Baustelle kanaltechnisch einige Wochen vor offiziellem Bauende abgeschlossen werden, die verbleibende Zeit wurde für straßentechnische Sanierungen verwendet. Ein Umstand, der wegen der innenstädtischen Lage wohl alle Projektbeteiligten sowie Verkehrsteilnehmer zufrieden stimmte.

PROJEKTBETEILIGTE • Auftragnehmer: Infra Bau GmbH • Pfahlgründung: NGT Neue Gründungstechnik Spezialtiefbau GmbH • Rohrmaterial: Rehau • Schächte: HABA-Beton • Duktile Pfähle (ca. 200 Stk.): TRM Tiroler Rohre

Die duktilen Pfähle sorgen für Stabilität im Moorboden.

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Fotos: zek

Nahwärme

Anlässlich der 5. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz (CEBC) organisierte der Österreichische Biomasseverband mehrere Exkursionen. Eine davon führte zum Heizwerk in Leibnitz. Die Besucher wurden eingehend mit der modernen Technik der Anlage vertraut gemacht.

NACHHALTIGKEIT STATT DUMPING-PREISE: NAHWÄRME LEIBNITZ PUNKTET MIT HOHEN UMWELTSTANDARDS Einen unrühmlichen Platz 2 musste das südsteierische Leibnitz 2015 verbuchen: Die etwa 11.000 Einwohner zählende ­Gemeinde folgte dicht Graz als Standort mit den meisten Tagen mit erhöhter Feinstaubbelastung. Dieser Umstand veranlasste das Haustechnik-Unternehmen Haselbacher bereits 2010 zur Inbetriebnahme einer Biomassanlage in der Nachbargemeinde ­Tillmitsch. Im Dezember 2015 folgte ein weiteres Heizwerk – das noch effizienter und sauberer arbeitet. So kann dank eines modernen Abgasreinigungssystems von Schmid energy solutions ein Abgaswert erzielt werden, der nur halb so hoch ist wie der gesetzlich vorgegebene. Ein schlagekräftiges Argument für die nachhaltige Wärmeerzeugung mit Biomasse, das mehr wert ist, als das niedrige Preisniveau von Gas.

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an könnte behaupten, die Firma Haselbacher macht sich selbst die ­ größte Konkurrenz. Bei den Kunden, bei denen noch vor einigen Jahren Gasanschlüsse hergestellt wurden, wird nun ans Netz der Nahwärme angeschlossen. Derweil hätte er für sein altes Produkt ein viel einfacheres Verkaufsargument: Auch wenn der Gaspreis aufgrund der heurigen kalten Wetterlage ein Hoch hatte – der Preis ist dennoch sehr weit unter jenem der Nahwärme aus Biomasse. Doch mit der Überzeugungskraft des sich auf dem „richtigen Weg“ Befindenden, wie es Junior-Chef Markus Haselbacher nennt, hatte das Unternehmen Erfolg. Der

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„richtige Weg“ bedeutet für den Geschäftsführer vor allem: „Die Wertschöpfung und die Nachhaltigkeit in der Region zu steigern.“ UMSTIEG VON GAS AUF BIOMASSE Haselbacher stellt seit 1985 die Wärmeversorgung der Region her. Die ersten 25 Jahre durch die bei dem aus einem Installateur­ betrieb hervorgegangene Familienunternehmen bis dahin bewährten Gasanschlüsse. 2010 kam es zur Neuorientierung. In der Heimatgemeinde des Betriebs, im südsteirischen Tillmitsch, errichteten die Haselbacher ihr erstes Biomasseheizwerk. Fünf Jahre später wagten die überzeugten Heizwerkbetreiber

ein weiteres Projekt – ein technisch noch raffinierteres Heizwerk. Etwa 10 km entfernt von der ersten Biomasseanlage errichtete Haselbacher ein Heizwerk mit einer derzeitigen Leistung von 3,2 MW, eine zweite Ausbaustufe ist noch heuer geplant mit einem zusätzlichen Kessel mit einer Leistung von 1,6 MW. Als Standort wählte man die Nachbargemeinde Leibnitz. Dabei war die große Ambition bei der Errichtung der Biomasseanlage nichts weniger, als die Luft reiner zu machen. Ein willkommenes Vorhaben: „Schließlich hat Leibnitz“, erklärte Helmut Leitenberger, Bürgermeister der Gemeinde, anlässlich der Heizwerkinbetriebnahme im Dezember 2015,


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Nahwärme „praktisch schon jetzt an mehr als 25 Tagen die Tagesbelastung von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten.“ Als besonders feinstaubsensibles Gebiet, ist eine schadstoffarme Verbrennung für die­ ca. 11.000-Einwohner-Gemeinde ungemein wichtig. Zum Vergleich: In Österreich hatte nur die 265.000-Einwohner-Stadt Graz im ersten Quartal 2015 mehr Tage, an denen die Feinstaubbelastungsgrenze überschritten wurde. Ein wichtiger und richtiger Schritt war also die Errichtung der Biomasseanlage, die nicht nur Gasanschlüsse ersetzt, sondern auch den Hausbrand minimiert – auch wenn zusätzlich der starke Pendelverkehr von Leibnitz reduziert werden müsste, um das Problem in den Griff zu bekommen. Markus Haselbacher orderte aufgrund der örtlichen Feinstaubproblematik beim Anlagenlieferanten Schmid Energy Solutions einen hocheffizienten Elektrofilter, der einen sehr niedrigen Abgaswert von unter 10 mg/ m3 garantiert – gesetzlich ist ein Abgaswert von unter 20 mg/m3 vorgeschrieben. „Diese 10 mg/m3 gewährleisten wir, indem wir nach der Behandlung mit Wasser und der Energieentnahme noch einen Elektroabscheider angeschlossen haben“, erläutert Bernd Hörzer, einer der beiden Geschäftsführer von Schmid Energy Österreich. UNEMPFINDLICH GEGENÜBER TEILLASTBETRIEB Schmid Energy Solutions lieferte den 3,2 MW-starken Biomassekessel, die Schweizer Tochterfirma Save Energy zeichnet für die Rauchgas- und Kondensationsanlage verantwortlich. „Als Schweizer Produkt ist die Kondensationsanlage von Save Energy den strengeren schweizerischen Umweltvorgaben unter­ worfen. Hier sieht die Regelung vor, dass die Filteranlagen 98 Prozent der gesam-

Ein Sprühsystem in den Rohren nimmt die Wärmeenergie und den Schmutz im Abgas auf und führt es ab.

Der Schmutz im Abgas wird im feuchten Zustand nach der Rauchwäsche aus dem System entfernt.

ten Kessellaufzeit in Betrieb sein müssen“, erläutert Bernd Hörzer. So muss die Anlage immer betriebsbereit und sehr unempfindlich gegenüber verschiedenen Lastzuständen, wie etwa Teillastbetrieben, sein. Ein Schwachpunkt bei vielen anderen Elektrofiltern oder klassischen Kondensationsanlagen. „Durch die strengen Schweizer Richtlinien haben wir mit dem Produkt von Save Energy den Vorteil, dass wir bessere Werte vorweisen können als vergleichbare Produkte.“ GUTE ENERGIEVERWERTUNG VON FEUCHTEM HOLZ Die optimale Energieausbeute, auch bei­ sehr feuchtem Brennmaterial, ist der größte Pluspunkt der Biomasse-Feuerungsanlage. Mit dem eingesetzten Schmid-Biomassekessel können Holzhäcksel mit einem Wassergehalt von bis zu 65 Prozent verbrannt werden. Die Nahwärme Leibnitz bezieht das feuchte Heizmaterial aus der Region, die Hackschnitzel stammen aus den heimischen Wäldern im Umkreis von 50 km. Das Trocknen des Brennmaterials vor dem Verheizen ist für die Biomasseanlage in Leibnitz keine Option: Das Holz müsste als Ganzes getrocknet werden, damit es zu keinen Qualitätseinbußen kommt. Das wiederum würde höhere Lagerkosten bedeuten, als es beim Deponieren von Hackschnitzeln der Fall ist. „Man müsste das Holz mindestens ein Jahr zum Trocknen lagern“, erklärt Bernd Hörzer. Einfacher und günstiger ist es, wenn man es trotz feuchten Zustands verbrennen kann. Weiterer Faktor, der für den Einsatz der Anlage spricht, ist die Anhebung der Rücklauftemperatur aus dem Netz, wodurch der Wärmeverlust reduziert wird. „Man hat mit einer Kondensationsanlage die Möglichkeit, sehr viel Energie zu nutzen, die ansonsten durch den Kamin unge-

nutzt in die Atmosphäre verpufft“, fasst der Geschäftsführer von Schmid Energy zusammen. Die mit 95 Grad ins Nahwärmenetz gespeiste Energie wird mit 55 bis 60 Grad zum Heizwerk rückgeführt. Das heiße Abgas wird durch eine Leitung geführt, in der es über ein Sprühsystem mit feinen Wassertropfen besprüht wird. Diese Abermillionen Wassertropfen haben dadurch, dass sie kolloidal ausgesprüht werden, eine sehr große Fläche und können die Abgaswärme samt Schmutzpartikeln aufnehmen. Daraus ergeben sich zwei Effekte: Die Energie aus dem Abgas wird genutzt – ohne dass wie bei konventionellen Kondensationsanlagen ein Abgaswärmetauscher im Abgasstrom eingesetzt wird – und der Schmutz wird entfernt. Das warme Wasser, welches die Energie vom Abgas aufgenommen hat, wird anschließend über einen Platten-Wärmetauscher geführt und darüber wird die Energie in den Netzrücklauf übergeben. Zu der Anlage gibt es ein komplett vollautomatisches Wasserreinigungssystem: So wird das Wasser, bevor es in den Wärme­ tauscher geleitet wird, von Schmutzpartikel gereinigt. Zudem wird der pH-Wert geprüft und automatisch korrigiert; nach der anschließenden Sedimentabscheidung ist es ­ ­kanaltauglich. ÜBERZEUGUNGSARBEIT LEISTEN So wurde bei der Nahwärme Leibnitz ein umweltfreundlicher Kreislauf geschaffen. Den Grundgedanken an die Wertschöpfung und die Nachhaltigkeit für die Region möchte der Betreiber Markus Haselbacher an seine Kunden weitergeben – und an potenzielle künftige Kunden: Bei Schulveranstaltungen können sich die Schüler das Heizwerk genauer anschauen und erklären lassen. Nicht über den Preis argumentieren zu können, da der Gas-

Das warme Wasser wird an den Plattenwärmetauscher von Alfa Laval weiter in den Netzdurchlauf übergeben.

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Nahwärme

Die Reflex Druckhalte­ anlage sorgt für stabilen Heizungsdruck, sowie für die Entgasung und automatische Nachspeisung im Heizungssystem.

preis mit der Energieerzeugung mittels Biomasse nicht unterboten werden kann, kostete viel Überzeugungsarbeit. „Mit den Gaspreis können wir nicht mithalten, deswegen muss man die Kunden anders für die Wärme aus Biomasse begeistern“, berichtet Markus Haselbacher. „Man muss sehr viel Sensibilisierungsarbeit leisten zum Thema Klimaschutz und Wertschöpfung.“ Die Mühen haben sich aber gelohnt: Insgesamt 460 Objekte inklusive Industrie und öffentliche Gebäude sind am Netz. Ein weiteres Argument lieferte das zeitgleich zur Nahwärme verlegte Glasfasernetz – zusätzlich zur nachhaltigen Wärmelieferung konnten sich die Kunden über schnelles Internet freuen. BALD VOLLAUTOMATISCHES HEIZWERK Hand in Hand mit dem Ausbau des Versorgungsnetzes erfolgte die Verlegung eines ultraschnellen Glasfasernetzes, mit der Möglichkeit eines direkten Anschlusses an Highspeed-Internet. Dieses ermöglicht den Betreibern, dass alle Übergabestationen zeitecht kontrolliert und gesteuert werden können. Doch bei der Fernwartung soll es nicht bleiben, im Bereich der Automatisierung ist der nächste Schritt schon angedacht. So ist in der zweiten Ausbaustufe ein unbemannter Betrieb geplant. Ein vollautomatischer Materialkran soll installiert werden, der die Beschickung des Brennstoffs durchführt. So wird das Heizwerk in Leibnitz bald das jüngste von nur drei vollautomatischen Biomasseanlagen in ganz Österreich.

Der 3,2 MW starke Biomassekessel von Schmid Energy stieß auf reges Interesse.

PROJEKTBETEILIGTE

TECHNISCHE DATEN • Kesselleistung: 3,2 MW

• Kessel: Schmid Energy Solutions

• Anschluss > 460 Objekte

• Rauchgas/Kondensationsanlage: Save Energy

• jährliche Emissionseinsparung > 1.500 t CO2 • Investition (1. Ausbaustufe) > 3,5 Mio. Euro

• Pumpen: Wilo • Abgasventilator: Reitz • Wärmetauscher: Alfa Laval • Regelungstechnik: Rey • Druckhalteanlage: Reflex

Qualitativ hochwertigste Biomasse- Feuerungssysteme

Kesselgrößen von 150 kW bis 6500 kW Innovative Kesseltechnik für Industrie und Gewerbe Speziell für Industrielle Brennstoffe: Hackschnitzel bis Feuchtigkeit M 62 Altholz, Körner jeder Art, Tischlereiabfälle usw. Hochleistungs-Abgaskondensationsanlagen Warmwasser- / Heißwasser- / Dampfanlagen 365 Tage / 24 Stunden Störungshotline 24/7 Kompakte Container-Heizwerk- Lösungen

Dank der Schmid-Biomassekessel kann auch sehr feuchtes Brennmaterial verheizt werden. Um Schimmel vorzubeugen, wurde das Lager luftig konstruiert.

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Schmid energy solutions GmbH 8501 Lieboch Tel.:03136 / 61580 info@schmid-energy.at www.schmid-energy.at


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Fernwärme

Foto: BRUGG Rohrsysteme GmbH

FERNHEIZNETZ IN DANZIG: FLEXIBLE MONTAGELÖSUNG ERMÖGLICHT FLUSSUNTERQUERUNG MIT SELBSTKOMPENSIERENDEN STAHLROHREN

D

ie alte Wärmezentrale in Danzig hatte ausgedient, da sie technisch überholt und nicht mehr wirtschaftlich war und zudem die EU-Normen für Schadstoff­ emissionen nicht erfüllte. Die bisher die ­beiden Stadtteile Przeróbka und Stogi mit Wärme versorgende kohlebeheizte Wärmezentrale Zawiślańska wurde stillgelegt, stattdessen sollten die beiden Viertel durch eine Versorgungsleitung an das neue Danziger Fernwärmenetz angeschlossen werden. Das in den letzten Jahren errichtete Fernwärmenetz ermöglichte die Versorgung der beiden Stadtteile mit umweltfreundlicher Wärme. Zusätzlich trägt diese mehrere Millionen Złoty teure Investition zur Verbesserung der Luftqualität bei. Die größten Schwierigkeiten, die zu lösen waren, waren die Lage der gesamten Fern­ wärmeleitung im direkten Stadtzentrum sowie geländebedingte Einschränkungen. Am kompliziertesten war die Verbindung der Fernwärmeversorgung beider Stadtteile durch eine Flussunterquerung. Diese wurde als Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Danzig, Brugg Systemy Rurowe Sp. z o.o. und dem Bohrunternehmen Hoster Sp. z o.o. geplant

Um die veraltete Wärmezentrale zu ersetzen und die beiden Stadtteile Przeróbka und Stogi mit Wärme zu ­ versorgen, entstand in Danzig in den letzten Jahren ein neues Fernwärmenetz. Die größte Herausforderung beim Anschluss des neuen Netzes stellte die Unterquerung des Flusses Motlawa dar. Aufgrund der besonders feuchten ­Bodenverhältnisse mit hohem Grundwasserspiegel war dazu eine flexible Montagelösung notwendig, die zudem den Vorgaben des Küstenamts genügen muss­ te. Die Wahl fiel auf Flexwell-­ Fernheizkabel von Brugg, da diese Technik als Einzige die geforderten Bedingungen erfüllte. Mittels Ziehkopf wurden je vier Rohre für die Vor- und Rücklaufleitungen mit dem Bohrgestänge verbunden und per Spülbohrung verlegt. Durch die flexible, an die örtlichen Bedingungen angepasste Montagelösung konnten die erforderlichen Erd­ arbeiten auf ein Minimum begrenzt und die dauerhaft sichere Unterquerung der Motlawa gewährleistet werden.

Ein rund 20-köpfiges Team realisierte die Fluss­ unterquerung in Danzig innerhalb von nur 16 Tagen.

und ausgeführt. Die ersten projektbezogenen Pläne wurden von Brugg bereits 1999 erstellt. Zunächst sollte der Fluss Martwa Wisla unterquert werden, später wählte man eine engere Stelle an der Motlawa, einem Nebenfluss der Martwa Wisla. An diesem Projekt arbeitete man seit Ende 2014.

nach sich gezogen hätte. Außerdem waren die für diese Lösung typischen Bauzeiten sowie ein hohes Risiko für den Investor nicht vertretbar. Auch eine herkömmliche Unterquerung des Flusses war im Gespräch. Dabei wären die Rohre in einem entsprechend vorbereiteten Graben unter Anwendung von hydrotechnischen Geräten verlegt worden. Das hätte jedoch zusätzlichen bürokratischen Aufwand und weitere Projektarbeiten erfordert, die zum Verzug bei der Umsetzung des Vorhabens geführt hätten. Eine Bedingung des Küstenamts bestand darin, eine höchstens fünf Meter breite und quer zum Wasser laufende Bahn zu nutzen. Deshalb kamen die Experten schließlich auf die Idee, vier Rohre gleichzeitig einzuziehen, denn einzeln durchgeführte Bohrungen hätten die Nutzung einer Bahn von zirka 20 m Breite erfordert. Die vorgeschlagene Lösung sah vor, je vier flexible Rohrleitungen mittels Zugkopf mit einem Sammelziehkopf zu verbinden, per Spülbohrung zu verlegen und an die in einem Schacht befindlichen Haupt­ leitungen an beiden Flussufern anzuschließen. Als Material entschied man sich für Fernheizkabel von Brugg. „Dank seiner Flexi-

SELBSTKOMPENSIERENDES FERNHEIZKABEL FÜR INSTABILEN BAUGRUND „Durch die geforderten Parameter wie Tiefe, Bodenverhältnisse und Entfernung war zunächst niemand in der Lage, eine umsetzbare Lösung für die Verbindung beider Flussufer zu finden“, berichtet Tomasz Siarcyzyński, Vorstandsvorsitzender von Hoster. „Ein solches Projekt wurde bislang noch nicht realisiert, sodass wir uns nicht auf die Erfahrungswerte anderer stützen konnten.“ Erst eine enge Zusammenarbeit der beiden Unternehmen Brugg und Hoster brachte den Durchbruch. Zunächst zogen die Experten eine grabenlose Kabelverlegung in Erwägung: Diese Technik erforderte jedoch die Ausführung von Anfangsschächten, was bei den bestehenden Bodenverhältnissen zusätzliche Projektarbeiten

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Fernwärme zeitiger Stabilisierung des Bohrkanals. Der Einzug des Fernheizkabels erfolgte in zwei Phasen, die wiederum in zwei Etappen unterteilt waren: In der ersten Phase wurden je zwei Mal zwei Rohre vor die Startgrube geführt und mit einem Sammelziehkopf verbunden, bevor sie in die Startgrube eingezogen wurden. In der zweiten Phase wurde über eine Rollenzuführung dann das gesamte Rohrbündel in den Bohrkanal eingezogen. „Auf der Strecke der Spülbohrung kamen Bodenarten wie Sand, Kiessand, Kies und Steine vor“, ­berichtet Siarcyzyński. „Da diese Schichten unregelmäßig ineinander übergehen, war es eine richtige Herausforderung, die Bohrung durchzuführen, ohne die Rohre beim Ein­ ziehen zu beschädigen.“

Hier sind die bereits eingezogenen ersten vier Leitungen zu erkennen. Über eine Rollenzuführung wurde in einer zweiten Phase das gesamte Rohrbündel eingezogen.

bilität, den selbstkompensierenden Eigenschaften und der großen Einzellängen können Flexwell-­Fernheizkabel grabenlos verlegt werden“, erläutert Grzegorz Szwarc, Vorstandsvorsitzender von Brugg Systemy Rurowe. „Sie eignen sich auch für die Verlegung auf einem nicht stabilen Boden, zum Beispiel in der Nähe von Küsten, Flüssen und Seen sowie in sumpfigen Gebieten.“ Die Rohrleitung besteht aus einem aus Edelstahl angefertigten Innenwellrohr, das dem Kabel nicht nur flexible Eigenschaften verleiht, sondern auch die thermisch bedingte Längsausdehnung der Rohrleitung kompensiert. Ein Außenwellenrohr aus Stahl gewährleistet dank seiner gewellten Struktur eine hohe mechanische Festigkeit bei radialen Belastungen. Die Flexwell-Kabel weisen dadurch eine viel höhere Festigkeit gegenüber radialen Lasten auf, als herkömmliche vor­ isolierte Rohre. Ein zusätzlicher Vorteil ist der dreischichtige Korrosionsschutz, der neben dem äußeren Edelstahlrohr aus einem Poly­ ethylen-Schutzmantel und einer Polyment­ beschichtung besteht. Hierdurch ist die flexible Rohrleitung vor aggressiv wirkenden Böden, Wasser und Streuströmen geschützt. Diese Lösung bewährt sich bereits seit Längerem bei erdverlegten Hochfrequenz- und ­Telefonkabeln. Die Flexwell-Technologie ist außerdem sehr platzsparend, da die Kabel auf Trommeln gewickelt auf die Baustelle geliefert werden, was gerade bei einem Gelände mit beschränkter Fläche von großer Bedeutung ist. PERMANENTE ÜBERWACHUNG DER MAXIMALEN ZUGWIRKUNG Um die für die Umsetzung des Projekts erforderliche Zeit auf ein Minimum zu begrenzen,

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arbeitete ein rund 20-köpfiges Team an dessen Realisierung. Die acht Rohre wurden von Brugg in Längen von je 246 m geliefert. Dazu wurden sie mit vier LKW von Wunstorf bei Hannover nach Danzig transportiert. Vor Ort montierten die Mitarbeiter von Brugg Ziehköpfe an die Enden der Rohre, um ein gleichzeitiges Verlegen von je vier Rohrleitungen zu ermöglichen. „Beim Einziehen bestand die größte Gefahr darin, eine zu große Zugkraft auf die Rohre auszuüben und diese dadurch zu beschädigen“, so Szwarc. „Der Grenzwert für die maximale Belastung liegt bei 400 kN, beziehungsweise 100 kN pro Rohr.“ Um die auf jedes einzelne Rohr wirkende Kraft zu messen, wurde vor der Verlegung zwischen der flexiblen Rohrleitung und der Zugvorrichtung eine Zugkraftmessdose installiert um die Werte laufend prüfen zu können. Dann begann der erste Teil der Verlegung: die Bohrung unter dem Fluss hindurch zur zukünftigen Startgrube des Einzuges bei gleich-

Vor Ort montierten Mitarbeiter der Firma Brugg Ziehköpfe an den Rohrenden.

BODENVERHÄLTNISSE UND AUFLAGEN ERFORDERN FLEXIBLE MONTAGELÖSUNG Eine besondere Herausforderung bei dem Bauvorhaben waren die feuchten Boden­ verhältnisse. Der sich in direkter Nähe befindliche Wasserlauf und ein dadurch bedingter hoher Grundwasserspiegel machten es notwendig, die Erdarbeiten auf ein Minimum zu begrenzen. Darüber hinaus sind an beiden Uferseiten Stahlbundbohlen verbaut, die unterquert werden mussten, so dass eine Ver­ legung der Kabel in einer Tiefe von mindestens 20 Metern unter der Geländeoberfläche erforderlich war. Neben den geländebedingten Parametern mussten bei der Planung die Vorgaben des Küstenamts beachtet werden, das alle eingereichten Ideen hinsichtlich ihrer Eignung für das Wasser und bezüglich der Beständigkeit aller vorhandenen Ingenieurbauwerke prüfte. Aufgrund der effizienten Zusammenarbeit und der Verwendung der Flexwell-Technologie konnte das Projekt trotz dieser Herausforderungen in einer Rekordzeit von 16 Tagen ausgeführt werden.

Die ersten vier Kabel wurden dann an einer Zugvorrichtung befestigt.


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