zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2018

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JUNI 2018

Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl . P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

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25.05.18 14:47


KOMMUNAL

Zur Sache

SCHNEE ADÉ! Dieses Jahr fällt der Frühling aus – so lautete wohl der Beschluss von Mutter Natur, wenn man sich die Temperaturkurve seit April ansieht. Die schon zeitigen sommerlichen Temperaturen lassen einen zweifeln, dass bis jetzt irgendwo ein Fleckchen Schnee am Straßenrand die Sonnenstrahlen überstehen hat können. Doch auf über 2.500 m Seehöhe muss sich die Sonne noch anstrengen, um jeglichen Schnee restlos zu tilgen: Die Großglockner Hochalpenstraße führt über das höchste Bergmassiv Österreichs und gibt dabei immer wieder den Blick auf den mit 3.798 m höchsten Berg des Landes frei. Kein Wunder, dass die 1935 eröffnete Passstraße von Beginn an ein Touristenmagnet war. Heute gehört sie zu den Top-3 der Sehenswürdigkeiten – und gilt als wohl imposanteste Kulisse, um Winterdienstlösungen zu präsentieren. Am Fuscher Törl konnte Steyr selbst Mitte Mai noch mit seinen Traktoren samt passendem Anbaugerät vorführen, wie effizientes Schneeräumen funktioniert. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie ab Seite 32. Auch die Schweizer Rothorn Bahn braucht leistungsstarke Unterstützung, um ihre Gleise wieder fit für den Touristenandrang zu machen – denn hier handelt es sich um eine der ältesten eidgenössischen Zahnradbahnen, die während der Fahrt mit einer spektakulären Aussicht auf die umliegende Bergwelt und den darunterliegenden See aufwartet. Doch bevor tausende Ausflügler die Waggons der Bahn besteigen, mussten bis zu zehn Meter hohe Schneewände entfernt werden. Wie die Winterdienstspezialisten die Gleise freibekommen, erfahren Sie ab Seite 14. Spätestens mit den letzten Passöffnungen darf sich der Winterdienst seine verdiente Sommerpause gönnen. Ein Kommunaldienst, der niemals pausiert, ist die Entsorgung. Eine Störung dieses Gemeindeservices würde große Probleme mit sich bringen. Allein in Österreich fallen jährlich rund 60 Millionen Tonnen Abfall an – und dieser will effizient entsorgt werden. Um diese enorme Menge an Müll strategisch sinnvoll der weiteren Verwertung zuzuführen, braucht es intelligente Systeme, die unter anderem die Routen der Müllabfuhr planen, um wertvolle Zeit zu sparen. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 22. Weitere gelungene Lösungen für die Abfallproblematiken genauso wie alles zu den Themen Kommunaltechnik, Recycling sowie Wasser- und Abwassertechnik konnten die Besucher der Weltleitmesse IFAT vom 14. bis 18. Mai in München erfahren (mehr dazu ab Seite 29). Die kommenden Messe-Highlights setzen auf Grün: Die Messe öga in Koppigen (ab Seite 28) sowie die GaLaBau in Nürnberg (ab Seite 34) sind jeweils die größten Veranstaltungen der Grünen Branche in der Schweiz beziehungsweise in Deutschland. Bei den kommenden Veranstaltungen wünsche ich allen Besuchern einen gelungenen und erfolgreichen Aufenthalt – sowie allen Lesern der zek kommunal eine interessante Lektüre!

Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

Juni 2018

03


KOMMUNAL

14

WINTERDIENST

Inhalt

16

UNKRAUTBESEITIGUNG

18

WINTERDIENST

Aktuell

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

14 Kahlbacher & Unimog räumen am Brienzer Rothorn die Gleise

SHORT CUTS

16 Umweltfreundliche Wildkrautbekämpfung UNKRAUTBESEITIGUNG

18 Vom Gartenbauer zum Winterdienst-Profi WINTERDIENST

20 Vereinfachter Sommer- & Winterdienst dank Schnellwechselsystem

22 Komplettlösung für die Abfallwirtschaft ENTSORGUNG

24 Multifunktionalität als Lösung bei wachsenden Aufgabenfeldern KOMMUNALDIENST

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

04

Juni 2018

27 Rapid auf der öga: Kommunale Lösungen aus einer Hand KOMMUNALDIENST

KOMMUNALDIENST

Veranstaltungen

WINTERDIENST

STRASSENDIENST

24

28 Jubiläumsmesse öga: Schweizer Messe für die grüne Branche MESSE-VORSCHAU

29 Digitalisierung und mehr Umweltbewusstsein: IFAT 2018 MESSE-NACHBERICH

32 Traktor-Technik auf höchstem Niveau am Großglockner GERÄTE-PRÄSENTATION

34 Messe GaLaBau geht in die nächste Runde MESSE-VORSCHAU

GERÄ


T

KOMMUNAL

Inhalt

GERÄTE-PRÄSENTATION

32

WASSERVERSORGUNG

36

ABWASSER

Wasserwirtschaft

Biomasse

36 Wasser 4.0: Neue Leitzentrale bei Wiener Wasser

43 Wärme und Strom aus Holz für St. Margareten im Rosental

WASSERVERSORGUNG

38 Erste Hilfe bei Trinkwasserverschmutzung WASSERVERSORGUNG

40 Abwasserleitungen in bis zu 45 Grad Gefälle ABWASSERENTSORGUNG

40

NAHWÄRME

46

Anzeigen zek Kommunal 2/2018

NAHWÄRME

44 Rundum-Erneuerung für 30 Jahre alte Biomasseanlage FERNWÄRME

46 Wärme aus dem Container: Gemeinde heizt mit Kompaktlösung NAHWÄRME

Kahlbacher

U1

Hako

U2

Zaugg

U3

Westa

U4

ASH

21

Bosch Industriekessel

49

Hargassner

09

Herz/Binder

48 Low-NOx Heißwasserkessel für komplexes Fernwärmenetz FERNWÄRME

50 Lückenschluss schafft größtes Naturwärmenetz Österreichs FERNWÄRME

45

Holder

25

GaLaBau

37

Glock Ökoenergie

11

Infeo

23

öga

23

Rapid

11

Steyr

13

Tiroler Rohre

42

Verteilnetz Forum

11

Vertriebsleitertagung Energie

11

Zimmermann

19

www.zek.at

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KOMMUNAL

AKKUBETRIEBENE VIBRATIONSPLATTE FÜR EMISSIONSFREIES VERDICHTEN Die zero emission-Reihe von Wacker Neuson mit dem „e“ steht für null Emissionen, mehr Bedienkomfort und Leistung. Jetzt wird die Serie um eine weitere Lösung ergänzt, die vorwärtslaufende akkubetriebene Vibrationsplatte AP1850e. Neben klassischen Verdichtungsarbeiten von granularen Böden oder Asphalt und dem Einrütteln von Pflastersteinen, erleichtert sie auch Arbeiten im Innenraum und weiteren emissionssensiblen Bereichen wie im Graben und Verbau. Auch für den Einsatz in Wasserschutzgebieten eignet sich die akkubetriebene Platte, da hier keine Verbrennungsmotoren verwendet werden dürfen. Ein großer Vorteil der Akkuplatte ist ihr modulares Konzept. Bei dem verwendeten Akku und auch den Ladegeräten handelt es sich um die gleichen Module, wie sie auch in den Akkustampfern von Wacker Neuson eingesetzt werden. Das erhöht die Flexibilität und vor allem die Wirtschaftlichkeit. Der entladene Akku kann mit wenigen Handgriffen gegen einen geladenen ausgetauscht werden.

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Juni 2018

Foto: Wurzelratte

Impressum HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Ist der Bagger positioniert, lässt sich mit dem angebauten Rodungsmesser der komplette Wurzel­ stock entfernen. Der Bagger ist drehbar und sein beweglicher Arm ermöglicht es, Stubben und Wurzeln quer zum Bagger oder auch über Hindernisse oder Zäune hinweg zu roden.

Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 ANZEIGEN – PR-BERATUNG

Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74 ORGANISATION

Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222

Foto: Wurzelratte

GESTALTUNG

Ein weiterer Pluspunkt der akkubetriebene Platte sind ihre niedrigen Betriebskosten: Typische Wartungsarbeiten konventioneller Modelle, beispielsweise am Vergaser, fallen hier nicht an. Gespart wird auch bei den Energiekosten – und zwar bis zu 70 Prozent.

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT

A-4820 Bad Ischl GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

Full-Scale-Installation eines Ultrawaves Hochleistungs-Ultraschallsystems

ABOPREIS

Lärmarm mit voller Leistungsfähigkeit, Wendigkeit und Zuladung: Die Bucher CityCat 2020 ev.

Foto: Wacker Neuson

WURZELRATTE: ALTERNATIVE ZUR STUBBENFRÄSE An Ideen mangelte es Willi Zimmer vom Garten- und Landschaftsbaubetrieb „Alles im Grünen Bereich“ aus Nordkirchen und seinem Team nie, wenn es darum ging, Wurzelstöcke mit der Stubbenfräse auch dort zu entfernen, wo man nur schwer hinkommt, wie an Böschungen und aus Hochbeeten. Um die Fräse richtig zu positionieren, weil bspw. ein Stubben in einem höher gelegenen Beet zu beseitigen war, baute er mit seinem Team auch schon einmal extra eine Rampe. Dass sich Rodungen einfacher erledigen lassen als mit einer Fräse, zeigte ihm Hersteller Hartmut Neidlein bei einer Vorführung der ­Wurzelratte. Dabei handelt es sich um ein Bagger-­ ­ Anbauwerkzeug und hat den ausschließlichen Zweck Wurzeln einfach zu ­entfernen. Es stehen dabei fünf Größen zur Auswahl, die sich mittels eines Schnellwechseladapters an alle gängigen Bagger montieren lassen. Ein umständliches, mehrfaches Ausrichten und Platzieren oder das Bauen von Rampen, wie es früher zum Teil für die vergleichsweise unhandliche Stubbenfräse notwendig war, entfallen damit. Ist der Bagger einmal positioniert, lässt sich mit dem angebauten Rodungsmesser der komplette Wurzelstock entfernen. „Mit der Wurzelratte erreichen wir auch Stellen, an die wir früher gar nicht oder nur schwer herankamen, auch direkt entlang von Bordsteinen oder Steinmauern“, erklärt Zimmer die Vorteile. Darüber hinaus verursacht die Arbeit mit dem Rodungsmesser weniger Flurschäden.

Aktuell

Österreich: Euro 63,00, Ausland: Euro 74,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet


KOMMUNAL

Aktuell

SCHNEERÄUM-LÖSUNGEN VON WESTA Neben dem Komplettprogramm an Schneefräsen hat sich Westa mit Sonderanfertigungen einen Namen gemacht. So kommt es auch, dass kommunale Dienstleister und Praktiker mit Sonderwünschen an Westa herantreten. Denn dass die Produkte des Allgäuer Unternehmens mittlerweile weltweit im Einsatz sind, liegt nicht nur an der hohen Qualität der Produkte, sondern auch an der Flexibilität mit der auf Kundenwünsche eingegangen wird. Von der kleinsten Fräse, die mit 450 mm Walzendurchmesser am Mulag-Mähausleger sowie auf kleineren Schleppern von 16 bis 40 PS angebracht ist, bis zur gewaltigen Westa 1050 für Fahrzeuge bis 300 PS, werden unterschiedlichste Schneefrässchleuder-Typen für die diversen Trägerfahrzeuge produziert. Auch wenn sich meterhoch der Schnee an den Seitenfahrbahnen türmt, hat Westa eine Lösung parat: Die Auslegefräse kann gezielt gegen Schneewälle eingesetzt werden.

Foto: Cargo Floor

Foto: ball-b

Foto:WBA In Dortmund wurde die GiftköderLösung von ball-b erfolgreich getestet.

Foto: Kärchcer

AKKU-ARBEITSGERÄTE VON KÄRCHER: GRÖSSERE PRODUKTPALETTE, LÄNGERE LAUFZEIT Mit Laubbläser und Kettensäge hat Kärcher Anfang 2016 sein Portfolio um akkubetriebene Arbeitsgeräte erweitert, nun legt das Unternehmen nach: Freischneider und Heckenschere kamen zur Produktpalette hinzu. Der Akkurucksack macht durch seine lange Batterielaufzeit Akkuwechsel und Nachladen innerhalb einer Schicht überflüssig. Die Leistungsfähigkeit der Geräte wird durch die Lithium-Ionen-Batterien mit 50 Volt-Technologie gesteigert. Alltägliche Instandhaltungsarbeiten sind dank hoher Anwenderfreundlichkeit für Kommunen leicht zu erledigen. Die Vorteile von akkubetriebenen Arbeitsgeräten gegenüber solchen mit Benzinbetrieb liegen auf der Hand: Die Lärmbelästigung reduziert sich um bis zu 50 Prozent, für ermüdungsfreies Arbeiten sorgen bis zu 80 Prozent weniger Vibrationen.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Foto: Glock Ökoenergie

BISHERIGE RATTENBEKÄMPFUNG WIRD ILLEGAL: NEUARTIGE KÖDERSCHUTZBOX Neue Gesetze zwingen Städte und Gemeinden zu neuen Maßnahmen bei der Rattenbekämpfung. Betreiber müssen nunmehr sicherstellen, dass die eingesetzten Giftstoffe nicht in den Wasserkreislauf gelangen – sonst drohen ernste Konsequenzen. Auf der IFAT in München hat das Nürnberger Unternehmen ball-b nun eine patentierte Lösung vorgestellt, die selbst bei Hochwasser dafür sorgt, dass es zu keinem Kontakt zwischen Wasser und Giftköder kommt. Steigt der Wasserpegel am Einsatzort, verhindert eine Rückstauplatte, dass Wasser in die Köderschutzbox eindringen kann. Geht das Wasser wieder zurück, öffnet sich die Box wieder. Da die einzelnen Köderschutzboxen unter anderem mit Bewegungssensoren ausgestattet sind und per Funk mit dem Lesegerät kommunizieren, lassen sich für die Rattenbekämpfung wichtige Daten erheben, ohne dass Schachtöffnungen notwendig sind.

Auf Foren und Kongresse liegt das Haupt- von Cargo Floor weist eine so niedrige BauDas Schubboden-System augenmerk der höhe Messeauf, CEBdass in Karlsruhe. Fahrzeuge problemlos zum Entladen einfahren können.

Auch in puncto Anwenderfreundlichkeit sind die handlichen, leichten Geräte durchdacht. Die Heckenschere mit 65 cm Schnittlänge und einer Schnittkapazität von 33 mm schneidet selbst Äste von Bäumen und größere Hecken. Schneewälle können die Sicht der Autofahrer während der Fahrt erheblich einschränken. Mit der Auslegefräse von Westa können diese gezielt entfernt werden.

Foto: Westa

INTELLIGENTES SCHUBBODEN-SYSTEM FÜR RASCHES ENTLADEN Entworfen, um mittels eines beweglichen Bodens Transporte schnell, sicher und effizient verlaufen zu lassen: das Schubboden-System von Cargo Floor. Anstatt lästige, zeitaufwändige und manchmal gefährliche „Hebe und Trage“-Methoden ermöglicht die Technologie, dass mittels Aufliegerboden verschiedenste Transportgüter in wenigen Minuten an seinem Bestimmungsort Be- und Entladen werden. In erster Linie eignet es sich hervorragend zum Entladen unterschiedlichster Schüttgüter – beispielsweise Hackgut für Biomasseheizanlagen –, die normalerweise von oben beladen und vom Schubboden-System horizontal über die Rückseite entladen werden. Das System wird hydraulisch angetrieben und mechanisch durch inwendige Ventile, sodass Witterungseinflüsse und Verschmutzungen keinen Einfluss auf die Wirkung und Leistung des Systems haben. Die Lösung punktet unter anderem mit ihrer extrem niedrigen Bodenhöhe, Einfahrten mit Lkws sind möglich.

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KOMMUNAL

Aktuell DAIMLER AG MIT KOMMUNALEN MOBILITÄTSLÖSUNGEN AUF DER IFAT 2018 Auch auf der diesjährigen Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfallund Rohstoffwirtschaft IFAT war die Daimler AG mit einer breiten Fahrzeugpalette vertreten. Vom 14. bis zum 18. Mai waren auf dem Messestand fast alle Modellreihen von Mercedes-Benz und Fuso mit branchenspezifischen Aufbauten zu sehen. Außer den technologischen Neuheiten konnten die Fachbesucher erstmals innovative Mobilitätslösungen am Beispiel des neuen Sprinter der dritten Generation kennenlernen. Modernste Vernetzungsoptionen und die Dienste von Mercedes PRO connect bilden die Basis für das effektive Management zahlreicher Logistik- und Transportanforderungen auch im Fuhrpark der kommunalen und privaten Dienstleister. Zu den Exponaten gehörten unter anderem ein Atego 1524 als Kehrmaschine von Bucher, ein Antos 1840 als Absetzkipper von Meiller sowie ein Econic NGT 2630 mit Variopress-Aufbau von Faun.

Foto:WBA

Foto: Lindner

Foto: Daimler AG

Auf dem Forenneuen und Kongresse liegt das HauptMit Sprinter der dritten augenmerk bietet der Messe CEB in Karlsruhe. Generation die Daimler AG erstmals ein Gesamtkonzept mit bewährten Fahrzeugtugenden und innovativen Mercedes PRO connect Dienste für den kommunalen Fuhrpark.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Foto:Liebherr

Lindner eröffnet neue Dependance in Frankreich.

Foto: Wien Energie/APA-Fotoservice

Old but gold: Auch die Oldtimer unter den Nutzfahrzeugen durften bei der Liebherr Roadshow beim Befahren von Schottergruben ihre Leistungskraft beweisen.

V.l.n.r.: Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie und Michael-Viktor Fischer, Geschäftsführer SMATRICS

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Juni 2018

NEUER LINDNER-STANDORT IN BLOTZHEIM Der Tiroler Traktoren- und Transporterhersteller Lindner hat Anfang 2018 seinen neuen Frankreich-Standort eröffnet. Vom strategisch gut gelegenen elsässischen Ort Blotzheim aus will das Familienunternehmen die Kunden in Frankreich, im Südwesten Deutschlands und im Westen der Schweiz noch besser betreuen. Ab sofort haben die Kunden des Tiroler Traktorenherstellers die Möglichkeit, die stufenlosen Lindner-Maschinen Lintrac 90 und 110 sowie den Unitrac 112 LDrive auch in der französichen Dependance Probe zu fahren. Diese Möglichkeit bietet sich außerdem auch bei der letzten Station der LDrive Roadshow von Lindner. Vom 28. Juni bis 1. Juli kann sich während des Wieselburger Volksfests jeder Interessierte von der einfachen Bedienung der Fahrzeuge überzeugen. LIEBHERR ROADSHOW 2018 – MEHR ALS 5.500 BESUCHER Eine der größten österreichischen Veranstaltungen der Baubranche, die Liebherr Road­show, fand am 27. April ihren Abschluss im niederösterreichischen Markgrafneusiedl. Liebherr, Mercedes-Benz und Pappas gingen zum fünften Mal eine Partnerschaft ein und präsentieren bei der Veranstaltungsreihe ihre gesamte Baufahrzeugpalette. Von der neuen X-Klasse, über die Unimog Baureihen bis zum den Lkw-Modellen für die Baubranche Atego, Arocs und Actros sowie den Fuso Canter 4x4. Bei vier Terminen konnten diese in überdimensionalen „Sandkisten“ quer durch Österreich umfangreich getestet werden. Die Test­strecken in den Kies- und Schottergruben waren realen Bedingungen nachempfunden: Gefälle, Steigungen, unterschiedlichste Bodenbeschaffenheit und Wasserdurchfahrten verlangten den Fahrern und Fahrzeugen alles ab. Vor Ort standen den insgesamt 5.500 Besuchern rund 30 Mercedes-­ Benz Nutzfahrzeuge zum ausgiebigen Testen zur Verfügung. ERSTE 350KW ULTRA-SCHNELLLADESTATION ÖSTERREICHS Ende Mai wurde der erste Ultra-Schnellladestandort für Elektroautos in Österreich eröffnet. Das Gemeinschaftsprojekt des Elektromobilitätspioniers SMATRICS und Wien Energie mit vier Hochleistungsladestationen (HPC) am „Verteilerkreis“ in Wien-Favoriten definiert Alltagstauglichkeit von E-Autos völlig neu. Mit bis zu 350 kW Ladeleistung können Kundinnen und Kunden von SMATRICS bzw. Wien Energie künftig innerhalb von fünf Minuten bis zu 100 km laden. „Neben dem rasch voranschreitenden Ausbau des flächendeckenden, öffentlichen Ladenetzes in Wien, ist diese Ultra-Schnellladestation ein weiterer wichtiger Schritt für die Elektromobilität in unserer Stadt“, so Ulli Sima Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke. Der HPC-Standort, der im Rahmen des europäischen Förderprojekts ultra-E von SMATRICS errichtet und betrieben wird, hat vier Ladepunkte und setzt auf den europäischen Stecker-Standard CCS.


KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Interclean

konnte sichv.l.n.r: über den Amsterdam Innovation Bei der offiziellen BekanntgabeKärcher des Firmenumzugs Andreas Vorig (Vorsitzender Award für seinen KIRA B50 freuen. der Geschäftsführung Holder), Christian Mayer Reinigungsroboter (technischer Geschäftsführer Holder, Alexander Kreher (Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Reutlingen), Bernd Haug (Bürgermeister Kirchentellinsfurt), Berthold Negwer (kommissarischer Amtsleiter).

Erstmals Teil der Messe: Das International Healthcare Cleaning Forum, das sich den Herausforderungen der Reinigung im Gesundheitswesen annimmt.

MESSE INTERCLEAN AMSTERDAM 2018 BRACHTE DIE INTERNATIONALEN EXPERTEN DES PROFESSIONELLEN REINIGUNGSMARKTS ZUSAMMEN Die Ausgabe 2018 der Interclean Amsterdam war die bisher größte und internationalste Ausstellung der Reinigungsmesse. Die Veranstaltung verzeichnete eine Rekordzahl von Besuchern verschiedensten Ländern. Mit einer Kombination aus alten und neuen Bereichen konnte die Interclean Amsterdam einen vollständigen Überblick über die neuesten Technologien und Trends auf dem professionellen Reinigungsmarkt bieten. Besonders beliebt waren die Roboterarena, das InnovationLAB und das neue Healthcare Cleaning Forum und LAB. Während der Interclean Amsterdam 2018 konnten die Besucher an zahlreiche Aktivitäten auf den Ständen der Aussteller teilnehmen. Dies beinhaltete eine Folklorevorstellung, einen Basketballplatz und Demonstrationen in Virtual Reality. „Die Interclean Amsterdam 2018 ist sehr gut gelaufen. Die neuen Elemente, die wir eingeführt haben, sind gut angekommen, und es gibt wenig zu verbessern. Die Qualität der Besucher war außergewöhnlich, wir sind sehr zufrieden mit der Ausstellung insgesamt und freuen uns auf 2020“, so Paul Wonnacott, Managing Director und Präsident des Vectair Systems and Exhibition Committee. Auf der diesjährigen Interclean Amsterdam nahmen Unternehmen mit 892 Messeständen aus 47 Ländern teil. An den vier Tagen besuchten insgesamt 33.710 Fachleute aus 143 Ländern die Messe. 77 Prozent der Besucher kamen von außerhalb der Niederlande mit einigen interessanten Newcomern, wie beispielsweise Jamaika, Seychellen, Swasiland, Mongolei und Bolivien.

Foto: Interclean

Innovationen waren schon immer der Hauptgrund für Besucher, die Messe zu besuchen – und der Amsterdam Innovation Award und das InnovationLAB stellten die neuesten professionellen Reinigungsinnovationen ins Rampenlicht. Der KIRA B50 von Kärcher wurde am ersten Messetag als Gewinner des Amsterdam Innovation Award 2018 ausgezeichnet. Bei dieser Messeausgabe fand auch das erste International Healthcare Cleaning Forum statt, was 300 medizinische Fachkräfte aus 46 Ländern zusammenbrachte, um die größten Herausforderungen und Lösungen in der heutigen Krankenhausreinigung und der Reinigung in Pflegeheimen zu erforschen und zu diskutieren. Das Forum ergänzte den Rest der Ausstellung und präsentierte die neuesten Innovationen im Bereich der Reinigung im Gesundheitswesen durch Expertenvorführungen und Seminare.

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KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Foto: ETW

Der Energieanlagenbauer ETW Energietechnik aus Moers hat im April 2018 seine erste Biogasaufbereitungs-Anlage im elsässischen Scherwiller, Frankreich, installiert.

PROBELAUF FÜR DIE FLEXIBLE ENERGIEZUKUNFT Immer mehr Hausbesitzer installieren Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern, um sich mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen. Da die erzeugte Energiemenge wetterbedingt stark schwankt, drängen in letzter Zeit auch verstärkt Batteriespeicher auf den Markt. Die Flexibilitäten, die diese Komponenten bieten, sollen nun vor Ort besser genutzt werden. Unter der Leitung des AIT wurden im Projekt „Leafs“ Technologien und Systemlösungen für diese flexible Energiezukunft entwickelt. Letzten Herbst startete der erste Praxistest im steirischen Heimschuh, wo ein zentraler Batteriespeicher im Verteilnetz integriert wurde. Tagsüber speisen die teilnehmenden Haushalte überschüssigen PV-Strom in diesen Speicher ein und können ihn dann abends bei Bedarf wieder zurückholen. Ziel ist es, so den Eigenverbrauch der privaten PV-Anlagen von aktuell 30 auf über 70 Prozent der erzeugten Energie zu steigern.

Studie „Leafs“ erforscht die flexible Energiezukunft: PV-Strom soll gespeichert und bei Bedarf zurückgeholt werden.

Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner und Freunde den Messestand zum Erfahrungsaustausch in geselliger Runde – wie hier zu sehen der Winterdienst­ hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung.

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Juni 2018

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Foto: Andreas Morlok_pixelio.de Foto: Bucher

Foto: ÖBMV

Aus Altholz mach HackschnitÄußerlich hat die 2020ev zel:CityCat In Nürnberg solldieselben ab 2022 Abmessungen und auch dieselbe hohe einedamit weitere Biomasseanlage Wendigkeit wie die konventionelle CityCat die Energiebilanz der 2020. Stadt weiter verbessern.

Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstieg auf erneuerbare Energien. Damit steigt auch der Bedarf an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und In ca. 26 Ländern, und dementsprechend Energieträger vonder vielen Seiten wird. in allen Regionen Welt, sind beansprucht Windparks mit über einem Gigawatt in Betrieb. Das Wachstum an Windenergie soll bis 2025 noch an enorme Zugkraft gewinnen.

NEUE ETW SMARTCYCLE IN FRANKREICH IN BETRIEB Im Seilspeicher finden 60BIOMETHANANLAGE m des Spezialseils Platz, darüber kann jede belibige Seillänge werden. aus Moers hat im April Derhinaus Energieanlagenbauer ETWverwendet Energietechnik seine erste Biogasaufbereitungs-Anlage im elsässischen Scherwiller auf einer Rytec Anlage installiert. Seither befindet sich die Anlage bereits im Dauerbetrieb. Dabei handelt es sich um ein Kompaktmodell des von ETW entwickelten Biogasaufbereitungs-Systems ETW SmarCycle PSA. Mit einer zugeschnittenen Aufbereitungskapazität von stündlich 230 bis 385 Normkubikmeter Biogas ist dieses Anlagenmodell speziell für den französischen Markt entwickelt worden. Die gesamte Projektentwicklung sowie die installierte Gärstrecke verantwortet der Anlagenbauer Rytec. Biomethan ist derzeit auf dem Vormarsch. Energieexperten gehen davon aus, dass Frankreich bis zum Jahr 2030 in der Lage sein wird, ein Drittel seines Gasbebedarfs mit Biomethan abdecken zu können. Eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung besteht allerdings in der Anwendung praxisbewährter Aufbereitungs-Technologien.

BIOMASSE-ANLAGE IN NÜRNBERG SOLL FOSSILE BRENNSTOFFE REDUZIEREN Mit einer zusätzlichen Biomasse-Anlage an ihrem Heizkraftwerk-Standort in Nürnberg-Sandreuth will die N-ERGIE ab 2022 den Einsatz fossiler Brennstoffe weiter verringern. Bei der Produktion von Strom und Wärme soll der Energieträger Erdgas teilweise durch Altholz ersetzt werden. Mit modernster Anlagentechnik und im hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsprozess will die N-ERGIE den Energiewert des zunehmend in der regionalen Kreislaufwirtschaft anfallenden Wertstoffs Altholz bestmöglich ausschöpfen. Der Anteil an regenerativ erzeugter Nürnberger Fernwärme wird damit deutlich gesteigert und die Energieerzeugung noch nachhaltiger. Laut Plan ermöglicht die neue Anlage eine zusätzliche Reduktion im Umfang von rund 50.000 Tonnen CO2. Das Vorhaben befindet sich noch in einem frühen Planungsstadium. FROST & SULLIVAN PROGNOSTIZIERT WELTWEITE INVESTITIONEN IN WINDENERGIE VON JÄHRLICH 100 MILLIARDEN US-DOLLAR BIS 2025 Laut einer aktuellen Studie des Marktanalysten Frost & Sullivan mit dem Titel The Global Wind Power Market, Forecast to 2025, durchläuft der weltweite Markt für Windkraft eine Phase enormen Wachstums. Alleine in den letzten fünf Jahren wurde mehr als die Hälfte der weltweiten Windkraftkapazität aufgebaut. Der globale Markt für Windkraft, sowohl Onshore als auch Offshore, wird angetrieben von verschiedenen Regierungsinitiativen zur Verbesserung der Energiesicherheit und insbesondere zur Reduktion des Kohleverbrauchs aufgrund wachsender Bedenken in Bezug auf den Klimawandel und die Luftverschmutzung. Ende 2016 fanden sich Windparks in über 80 Ländern. In ca. 26 Ländern, also in allen Regionen der Welt, waren Windparks mit über einem Gigawatt in Betrieb. Der Markt kann mit herkömmlichen Brennstoffen zunehmend mithalten und es werden jährlich 100 Milliarden US-Dollar an globalen Investitionen bis 2025 prognostiziert.


KOMMUNAL

Foto: BAM

Aktuell

Ökologische Wärme und Strom aus Holz Holzvergasungsanlagen im kleinen Leistungsbereich – hochrentable Lösungen für die moderne Wärme- und Stromversorgung

Phosphor-Recycling aus Klärschlammasche: Das Granulat kann zukünftig als Dünger verwendet werden.

Das Fronttafeleinbaumessgerät besitzt ein brillantes, großes Farb-Grafik-Display. Über fünf Funktionstasten wird das UMD 98 komfortabel bedient.

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Foto: PQ Plus

PHOSPHOR AUS KLÄRSCHLAMMASCHE: DER DÜNGER DER ZUKUNFT Ohne Phosphor geht (fast) nichts: Alle Lebewesen brauchen den Nährstoff und müssen ihn über die Nahrung aufnehmen. Obwohl Phosphor ein wertvoller und begrenzter Rohstoff ist, wird er in großen Mengen als Bestandteil von Klärschlammaschen deponiert. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelt thermochemische Verfahren, mit denen der Nährstoff aus Klärschlammasche zurückgewonnen und in modernen Düngemitteln wiederverwendet werden kann – ganz im Sinne einer nachhaltigen Nutzung. Das Phosphor-­ haltige Ausgangsmaterial, das aus der Klärschlammasche gewonnen wird, ist nicht wasserlöslich, kann aber von Pflanzen sehr gut aufgenommen werden. Beide Eigenschaften sind für die Verwendung in Düngemitteln von Vorteil, denn der Nährstoff landet dort wo er gebraucht wird: in der Pflanze, nicht im Grundwasser.

Elektrische Leistung: 18 kW bzw. 55 kW Einsatzgebiete: Industrie, Gewerbe, Nah- und Fernwärme, Hotellerie, Thermen und Landwirtschaft CO2-neutral mit nachhaltiger inländischer Ressourcennutzung Hackgut/Pellets mit 30 % Holzfeuchte ohne Absiebung Vollautomatischer Betrieb Kurze Amortisationszeiten

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KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Sulzer

Foto: Mycometer

Bactiquant ist eine Standardmessmethode für den Bakteriengehalt im Wasser.

Foto: Energie AG

Sulzer stellt seine Pumpen und Lösungen für Kläranlagen im Rahmen der „Time for Change“-Aktion bundesweit bei Kläranlagen vor Ort vor.

Foto: Bucher

Freuen sich über den offiziellen Baubeginn (v.l.): Anton Bartinger, Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die Geschäftsführer des Zementwerks Hatschek, Technik-Vorstand Stefan Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstieg Stallinger, LAbg. Alfred Frauscher, Energie AG-Generaldirektor Werner auf erneuerbare Energien. Damit steigt auch der Bedarf Steinecker, Finanz-Vorstand Andreas Kolar, Bürgermeister Stefan Krapf. an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und Energieträger von vielen Seiten beansprucht wird.

Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner RondoDry Betreiber kommen inzum Deutschland zusätzlich in den und Freunde den Messestand Erfahrungsaustausch einerRunde Förderung densehen Kraft-Wärmekopplungsbonus, inGenuss geselliger – wiedurch hier zu der Winterdienst­ was wesentlich zur Refinanzierung der Anlage beiträgt. hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung.

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Foto: Fliegl

Foto: ÖBMV

Äußerlich hat die CityCat 2020ev dieselben Abmessungen und damit auch dieselbe hohe Wendigkeit wie die konventionelle CityCat 2020.

VITENS SORGT MIT DÄNISCHER FÜR HOHE WASSERQUALITÄT Im Seilspeicher finden 60 m des TECHNOLOGIE Spezialseils Platz, darüber kann jede belibige SeillängeVitens verwendet werden.5,6 Millionen Menschen Derhinaus niederländische Versorger beliefert mit 350 Millionen m3 Wasser pro Jahr. 25.000 Analysen in 2,5 Jahren haben zur Wahl der Mycometer-Technologie Bactiquant als Standard-Messmethode für die Überwachung des Keimgehalts im Wasser bewogen. Vitens ist als Vorreiter für neue Verfahren bekannt und gehört zu denjenigen Versorgungsunternehmen, bei denen alle anderen nach neuen Wassertechnologien Ausschau halten. Fast in Echtzeit kann das Versorgungsunternehmen nun den Keimgehalt in der gesamten Produktionskette messen und verfolgen – und höchste Wasserqualität für die Verbraucher sichern. „Da der Test maximal 30 Minuten dauert, können wir schnell beurteilen, ob die Wasserqualität in unseren Wasseraufbereitungsanlagen und in unserem Verteilungssystem bakteriologisch stabil ist oder ob Handlungsbedarf besteht“, sagt Bendert de Graaf, Teamleiter Business Office Laboratory bei Vitens. SULZER PRÄSENTIERT PRODUKTE FÜR KLÄRANLAGEN VOR ORT Seit Anfang April ist Sulzer mit der „Time for Change“-Aktion vor Ort bei Kläranlagen präsent. Der Van enthält Beispiele aus der gesamten Produktpalette wie Pumpen, Rührwerke und Laufräder. Die Aktion ermöglicht es den Betreibern, sich einfach und schnell auf ihren Anlagen darüber zu informieren, wie defekte Aggregate oder ältere Installationen gegen moderne Lösungen ausgetauscht werden können. Anlagenbetreiber können das „Time for Change“-Fahrzeug kostenlos bei Sulzer anfordern (www.sulzer. com/timeforchange-de). Rafael Lellesch, Prokurist und Leiter Vertrieb und Service im Bereich kommunales und industrielles Abwasser bei Sulzer: „Oft tauschen Betreiber ältere Aggregate einfach durch neue identische Maschinen aus, ohne auf veränderte Bedingungen oder die heutigen Möglichkeiten einzugehen. Wir zeigen, wie einfach der Wechsel zu energieeffizienteren, wartungsärmeren und damit ökonomischeren Lösungen ist.“ STARTSCHUSS FÜR SAUBERE WÄRMEVERSORGUNG IN GMUNDEN Gemeinsam mit dem Zementwerk Hatschek setzt die Energie AG ein nachhaltiges Fernwärmeprojekt in Gmunden um: Durch die Nutzung der beim Produktionsprozess entstehenden industriellen Abwärme kann in Gmunden eine neue Möglichkeit zur Wärmeversorgung genutzt werden. Diese zeichnet sich vor allem durch Umweltfreundlichkeit und Effizienz aus. Baubeginn des ersten Abschnitts war Ende Mai mit dem offiziellen Spatenstich. Die Wärmeleistung beträgt ca. 8 MW, das entspricht dem Jahreswärmebedarf von rund 1.000 Haushalten. Die Wärme wird am Hatschek-Standort in einer modernen Heizzentrale aus dem Produktionsprozess entnommen und für Heizzwecke weiterverwendet. Das neue Fernwärmenetz steht neben gewerblichen Abnehmern entlang der Trasse auch allen Privathaushalten für die Wärmeversorgung zur Verfügung. Der letzte Bauabschnitt wird 2020 finalisiert. DÜNGERGEWINNUNG MIT NEUEM TROCKNUNGSVERFAHREN Warum Wasser bevorraten und als Ballast transportieren, wenn es doch um Gülle und ihre wertvollen Inhaltsstoffe geht? Fliegls Gülle- und Trocknungsexperten haben mit dem RondoDry eine Anlage entwickelt, die in einem speziellen Verfahren separierter Gülle Wasser entzieht, sodass Lager- und Transportkapazitäten eingespart werden können. Als Resultat des Trocknungsprozesses liefert die Anlage hochwertigen Dünger. Im Inneren des RondoDry rotiert eine mit Gitterrosten bestückte Trommel. Die Roste – insgesamt ca. 400 Quadratmeter Gitterfläche – tauchen während der Drehbewegung immer wieder in die in den RondoDry gepumpte separierte Gülle ein, nehmen Flüssigkeit auf und transportieren sie nach oben. Ventilatoren erzeugen über einen Wasser­ -LuftWärmetauscher Warmluft, die auf die güllebenetzten Gitterroste strömt. So werden der Gülle Flüssigkeit und Ammoniak entzogen – die angereicherte Luft bläst der RondoDry anschließend in einen Luftwäscher.


KOMMUNAL

Aktuell

Die Suisse Public findet nun im Drei-Jahres-Intervall statt.

NEUE MESSEKONZEPTE FÜR DIE SUISSE PUBLIC Die Suisse Public in Bern – die Schweizer Leitmesse für den öffentlichen Sektor – wird aufgrund der Bedürfnisse der Messebesucher und Ausstellenden sowie der Markterfordernisse neu ausgerichtet. Sie setzt ab 2019 auf zwei Veranstaltungskonzepte mit unterschiedlichem Branchenfokus und Themenschwerpunkten. Die Suisse Public, welche zum nächsten Mal vom 9. bis 12. Juni 2020 und danach alle drei Jahre stattfinden wird, bündelt die Neuheiten und Trends aus den Themenbereichen Kommunalfahrzeuge, Feuerwehr- und Rettungsausrüstungen sowie Verkehrssignaletik, Sport- und Freizeitinfrastruktur für das Fachpublikum. Zudem führt die Bernexpo, erstmals vom 5. bis 7. Februar 2019, danach alle zwei Jahre, die neue Fachmesse ProAqua durch. Sie soll in erster Linie eine Präsentationsplattform für die Branchen der Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie der Gastechnologie sein.

Foto: Lundsby Biogas

Foto: Bernexpo

In einer Biogasanlage können Abfälle aus der Tierhaltung und der landwirtschaftlichen Produktion verbrannt und dabei Wärme und Energie erzeugt werden.

BIOGAS VERWANDELT MIST IN CO2-FREUNDLICHE ENERGIE Seit jeher wird Mist als Düngemittel für Nutzpflanzen verwendet. In der EU gilt jedoch eine Regelung, wie viel Mist ein Landwirt pro Hektar ausbringen darf. Außerdem können die Pflanzen bei zu viel Mist nicht alle Nährstoffe aufnehmen, und der Rest gelangt in den Wasserhaushalt und ins Grundwasser. Eine Lösung für den Überschuss ist die Gewinnung und Verbrennung von Gasen aus dem Mist in einer Biogas­anlage. Bei der Nutzung von Mist zur Biogasgewinnung entsteht neben Strom auch Wärme, etwa für die Nutzung vor Ort in einer Fabrik, oder zur Einspeisung in bestehende Strom- und Gasnetze. Die Verwendung von Mist zur Biogasgewinnung beseitigt den Abfall nicht vollständig. Das Produkt des Biogasprozesses ist jedoch ein wesentlich besserer Dünger als unbehandelter Mist. Nach dem Biogasprozess ist der Mist hygienischer und homogener.

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KOMMUNAL

Fotos: Mercedes-Benz

Winterdienst

Voller Einsatz am Berg. Der Unimog U 430 befreit mithilfe der Schneefrässchleuder von Kahlbacher die Brienz Rothorn Bahn vom meterhohen Schnee.

KAHLBACHER UND UNIMOG RÄUMEN AM BRIENZER ROTHORN DIE GLEISE SCHNEEFREI Nach monatelangem Winterschlaf ist es am Brienzer Rothorn im Berner Oberland Zeit, einer der ältesten Zahnradbahnen der Schweiz den Weg frei zu machen. Die dafür benötigte Räumleistung bringt die Schneefrässchleuder KFS 950/2400 asym von Kahlbacher, angebaut auf einem Unimog. So kann die historische Bahn pünktlich in die Saison starten.

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eter für Meter arbeitet sich der Unimog U 430 voran. Die Schneefräse der Marke Kahlbacher an der Front rotiert bis zur Oberkante im glänzenden Weiß. Durch den Auswurfkamin fliegt der Schnee in hohem Bogen in die Luft und prasselt ein paar Meter weiter unten auf den Steilhang. Ganz unten funkelt der Brienzer See in der Morgensonne, jenseits des Tals thronen die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Ein Spektakel, für das Franz Zobrist keine Augen hat. Er hat einen Auftrag: das auch Ende Mai noch tief verschneite „Trassee“ der Brienz Rothorn Bahn unterhalb der Bergstation freilegen. „Nach einem normalen Winter liegen hier vier bis sechs Meter. Es können aber auch zehn sein“, sagt Daniel Schlosser, Technischer Direktor der Bahn, einer der ältesten Zahnradbahnen der Schweiz, in Betrieb seit 1892. Auf der 7,6 Kilometer langen Strecke fahren noch immer überwiegend Dampfloks. Von der Talstation am Brienzer See fährt

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die Bahn bis auf 2.244 Meter am Brienzer Rothorn hinauf und bewältigt dabei 1.678 Höhenmeter. Die Steigung: im Schnitt 22,5 Prozent. Ohne aufwändigen Winterdienst ginge es selbst im Frühsommer nur bis zur Mittelstation, wo längst die Enziane blühen. Aber die meisten Gäste wollen ganz nach oben auf 2.244 Meter. Den Schnee tauen zu lassen würde Wochen dauern. Doch Anfang Juni muss die Saison richtig losgehen, sie reicht ohnehin nur bis Ende Oktober. Deshalb ist immer ab Mitte Mai „Schneebruch“ angesagt. „Das übernimmt meist ein Fünferteam“, so Daniel Schlosser: Zwei Mitarbeiter der Bahn tragen mit Handfräsen die Schneespitzen ab. Per Pistenbully schafft Kollege drei eine grobe Gasse. Kollege vier schippt Steine zur Seite. Kollege fünf schließlich, Franz Zobrist, räumt mit dem Unimog und der angebauten Schneefräse KFS 950/2400 asym von Kahlbacher die Masse an Schnee und leitet die Räum-Equipe an. Bei dem Tiroler Unterneh-

men handelt es sich um einen Partner, der sich schon lange in der Zusammenarbeit mit dem kommunalen Allrounder Unimog bewährt hat – und sich seit rund drei Jahren auch offiziell mit dem Qualitätssiegel „Mercedes-Benz Unimog ExpertPartner“ auszeichnen darf. Die Zusammenarbeit währt aber bereits deutlich länger: Kahlbacher hat seit Mitte der 50er-Jahre in Mercedes-Benz mit seinem Kommunal­ fahr­zeug-Klassiker Unimog einen beständigen Partner im Kampf gegen Schnee und Glätte auf winterlichen Verkehrsflächen gefunden. ANSPRUCHSVOLLER JOB FÜR UNIMOG UND KAHLBACHER-SCHNEEFRÄSSCHLEUDER Alle kennen das Terrain aus dem Effeff, vor allem die schneekritischste Zone auf rund 2.000 Meter Höhe: ein Trichter, an dessen Hängen das Gleis eine hunderte Meter lange, steil ansteigende Kurve beschreibt. Franz Zobrist macht am Brienzer Rothorn keiner etwas vor. Seit 1984 sorgt er für den Schnee-


KOMMUNAL

Winterdienst bruch. Seit jeher als Selbstständiger – und mit dem Unimog. „Diese harte Arbeit würde man wohl mit keinem anderen Fahrzeug schaffen.“ Bis 2015 nutzte der 60-Jährige seinen eigenen U 406. Jetzt arbeitet er mit einem Fahrzeug, das die Bahn-Betreiber angeschafft haben, beraten von Zobrist: ein U 430 Geräteträger. Euro VI-Motor mit 7,7 Liter Hubraum, 1.200 Nm Drehmoment, Hinterachs-Zusatzlenkung (HZL), hydrostatischem Fahrantrieb und Schneefrässchleuder von Kahlbacher – eine Top-Ausstattung. „Dank HZL zum Beispiel kann er den sogenannten Hundegang“, so Zobrist. „Der hilft durch leicht eingeschlagene Räder an beiden Achsen, wieder rückwärts rauszukommen, wenn ich mich richtig in den Schnee reingearbeitet habe. Die neue Technik macht nochmal einen gewaltigen Unterschied.“ Was den Job so hart macht, ist neben der Steigung und der Menge des Schnees auch dessen Beschaffenheit. „Er liegt teils seit November und ist unglaublich hart. Weich soll er aber auch nicht sein, sonst wird die Oberfläche zu rutschig“, sagt Zobrist. Hierfür ideal ist die Schneefräse des Tiroler Traditionsunternehmens Kahlbacher. Aufgrund der offenen Bauweise der Trommel ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial. Wie der Name KFS 950/2400 asym schon andeutet, ist die Besonderheit der großen Frässchleuder das asymmetrisch nach rechts gesetzte Wurfrad. Das bringt eine höhere Effektivität bei der Schneeaufnahme am Fahrbahnrand und ermöglicht dem Fahrer eine bessere Sicht auf das arbeitende Gerät. Weitere Vorteile sind – dank des geringen Geräteüberhangs – ein günstiges Gewichtsverhältnis der gesamten Arbeitskombination sowie eine außerordentlich hohe Wendigkeit. Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs-Einrichtung, denn erst die exakte horizontale Anpassung der Fräse an die die zu räumende Fläche ergibt ein optimales Räumbild. Die größte Variante aus der Kahlbacher-Baureihe hat eine Frästrommel mit einen Durchmesser von 950 mm und ein Schleuderrad mit einen Durchmesser von 900 mm. An Räumhöhe schafft sie 1.300 mm. Bedient wird alles vom Fahrerhaus aus, die Kraft nimmt sich das Gerät aus der Kommunalhydraulik des Unimog 430. VERLÄSSLICHE TECHNIK Immer muss das Team auf der Hut sein vor Lawinen und Steinschlag. Auch Zobrists Vater hatte die Wachsamkeit im Blut – bis ihn nach 20 Jahren Arbeit hier am Berg ein Schneebrett erschlug. Umso wichtiger ist es deshalb für alle im Winterdienst arbeitenden,

sich auf die Technik verlassen und sich voll und ganz auf die eigentliche Aufgabe des Schneeräumens konzentrieren zu können. 30 METER WEITER AUSWURF Vielen Alpen-Touristikern bereitet der Klimawandel Sorgen, auf den Schnee am Brienzer Rothorn hat er kaum Einfluss. „Wir haben an den exponierten Stellen stabile Mengen, Schwankungen von Jahr zu Jahr gab es schon immer“, so Schlosser. Besonders heftig war es

2012. Damals errechnete der Technikchef, dass für einen Abtransport mehr als 1.500 Güterwagen nötig gewesen wären. Dank des 30 Meter weiten Auswurfs aus dem Kamin der Schneefrässchleuder ist der Abtransport glücklicherweise nicht nötig. Der Schnee darf am Hang liegen bleiben, bis die Sonne ihn wegtaut. Die zuletzt jährlich mehr als 140.000 Gäste der Rothorn Bahn dürfen ihm dabei zusehen – bis Ende Oktober, wenn die Gleise wieder in ihren Winterschlaf fallen.

Vom Brienzer Rothorn herrscht über den Brienzer See hinweg freie Sicht auf die Berner Alpen.

Meterhohe Schneewände sind alles was bleibt nach dem Fräsdurchgang der KFS 950/2400 asym von Kahlbacher.

Erst nach etlichen Fräsdurchgängen kommt das Gleis zum Vorschein.

Viele Funktionen des Unimog und der Schneefrässchleuder werden per Joystick gesteuert.

Perfekt aufeinander abgestimmte Technik: Unimog und Schneefrässchleuder von Kahlbacher.

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KOMMUNAL HYDRO

Fotos: Hako

Kommunaltechnik

Wildkrautbeseitigung mit Multicar M31 EURO VI und Heißdampfanlage: Umweltfreundlich und ganz ohne Chemie.

UMWELTFREUNDLICHE WILDKRAUTBEKÄMPFUNG Immer mehr Gemeinden schwören der Chemie bei der Bekämpfung von Unkraut ab – aus gutem Grund, schließlich zerstören Herbizide nachweislich die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere und gefährden die Gesundheit des Menschen. Auf ein ge­ pflegtes, wildwuchsfreies Ortbild muss trotzdem keine Gemeinde verzichten. Es gibt verschiedene Lösungen ohne Chemie­ einsatz, etwa mittels mechanischer Einwirkung oder per heißem Wasserdampf. Die passenden Fahrzeuge für diese Aufgabe liefert Hako mit seinen Multifunktionsgeräten.

G

rün soweit das Auge blickt: Eine schöne Vorstellung, solange es sich nicht um Unkraut handelt, das zwischen Bordsteinkante und Straßenasphalt sprießt. Unkontrolliertem Wildwuchs möchten die wenigsten Gemeinden beim Wachsen zusehen – aus optischen Gründen genauso wie aus Aspekten der Sicherheit. So kann beispielsweise durch zu hoch gewachsenes Unkraut eine Straßenkreuzung uneinsehbar werden oder durch Wurzeleinschüsse der Asphalt Risse bekommen, was wiederrum besonders für Radfahrer hinderlich sein kann. Bevor es soweit kommt, kann man vielzählige Methoden zu Hilfe nehmen, ohne die große Chemiekeule zu schwingen, deren Einsatz ohnehin immer weiter eingeschränkt wird. So verzichten etwa die beiden deutschen Städte Münster und Saarbrücken bereits seit zwanzig Jahren beim Kampf gegen Unkraut auf Spritzmittel. Viele weitere Kommunen sind diesem Vorbild inzwischen gefolgt. Denn Herbizide zer-

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stören nachweislich die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere und gefährden die Gesundheit der Menschen. Der Einsatz alternativer Verfahren zur Pflege von Flächen ist, so erläutert dies der BUND in seinem „Ratgeber Pestizidfreie Kommunen“, ein wichtiger Baustein, um den Chemieeinsatz zu vermeiden. Der BUND empfiehlt dafür sowohl mechanische und thermische Verfahren, um Wildkräuter zu bekämpfen. Mit den Multicar-Geräteträgern als auch den Maschinen der Citymaster-Baureihe von Hako lassen sich diese Verfahren ideal aufeinander abstimmen. Die multifunktionalen Geräteträger und Transporter bieten Lösungen für eine effiziente und nachhaltige Flächenpflege. MÖGLICHKEIT 1: CITYMASTER UND MULTICAR MIT KEHRMASCHINE Flächen, die regelmäßig mit einer Citymaster-­ Kehrmaschine oder einem Multicar mit Frontkehrmaschine gereinigt werden, bleiben

länger vom Wildwuchs verschont. Denn beim regelmäßigen Kehren werden Schmutz und Sand, die sonst Platz, Nährboden und

Wildwuchs-Prävention: Regelmäßiges Kehren reduziert das Unkraut­aufkommen erheblich.


KOMMUNAL HYDRO

Kommunaltechnik

Feuchtigkeit für Unkrautsamen bieten, von den Straßen und Wegen entfernt. Mit dem Kehren sollte möglichst früh im Frühjahr begonnen werden, denn mit diesem rein mechanischen Verfahren lassen sich selbst die ersten kleinen und schwachen Austriebe der Unkräuter erfolgreich bekämpfen. Für Multicar und Citymaster bietet Hako professionelle Kehrmaschinen mit einer Kehrbreite bis zu 2,6 Metern und Auffangbehälter bis 2,9 Kubikmeter Ladevolumen. MÖGLICHKEIT 2: MULTICAR UND CITYMASTER MIT WILDKRAUTBÜRSTE Auf Flächen, bei denen das Unkraut sich bereits seinen Platz erobert hat, sind stärkere mechanische Lösungen gefragt. Im schnellen Wechsel lässt sich bei den Geräteträgern Multicar M27compact, M29, M31 und Citymaster 600, 1250plus und 1600 zum Beispiel die Kehrmaschine gegen eine Wildkrautbürste austauschen. Hydraulisch durch den Geräteträger angetrieben, steuert man die Bürste gezielt in alle Ecken und Kanten. Da sich Unkraut mit Vorliebe in Pflaster­ fugen oder an Straßenrändern breit machen, reißt man somit die Pflanzen mit dem rotierenden Stahlbesatz kraftvoll aus allen Ritzen heraus. Citymaster 2000 und 2200 bieten als Zusatzoption den Komfort der Wildkrautbeseitigung bei gleichzeitiger Aufnahme. MÖGLICHKEIT 3: ALTERNATIVEN ZUR MECHANISCHEN UNKRAUTBEKÄMPFUNG Wenn eine nicht bedarfsgerechte Auslegung der Verkehrsflächen dazu führt, dass das Grün wuchert, wurde früher gerne zur Chemiekeule

Schonend für Pflasterflächen und Straßenbelag ist die Wildkrautbeseitigung mit Heißdampf oder Heißwasser.

gegriffen. Das ist heute weder vorstellbar noch umweltfreundlich. Alternativ zur Mechanik kann den wachsenden Pflanzen mit Wärme beigekommen werden. Ziel ist es, die Pflanzen durch möglichst genaue Wärmezufuhr zum Absterben zu bringen – auch bis in den Wurzelbereich, um eine gewisse Nachhaltigkeit zu erreichen. Einfach in der Anwendung und schonend für Straßenbelag und Pflasterflächen ist die Anwendung von Heißwasser oder Heißdampf. Verschiedene, teilweise sehr aufwändige Gerätekonzepte, die je nach Erfordernis schon ab Citymaster 1600 und dann

auf den Multicar-Fahrzeugen eingesetzt werden können, bieten hier gute Erfolgsaussichten, Wildwuchs schnell, sauber und auch nachhaltig zu bekämpfen. Nach Einsatz der Technik muss immer eine Kehrmaschine zum Einsatz kommen, um die Pflanzenreste vollständig zu entfernen. Alternativ können die unerwünschten Pflanzen auch direkt mit Hitze­ einwirkung aus Infrarot-Gasbrennern oder aus offenen Gasflammen bearbeitet werden. Hier hängt das Behandlungsergebnis aber stärker von den Pflanzeneigenschaften, dem Wachstumsstadium und der Erfahrung des Bedieners ab. Unterdosierung zeigt keinen Erfolg, Überdosierung kann schnell zum Verbrennen der Pflanzen mit entsprechender Umweltbelastung führen. Bei empfindlichen Pflasterungen wie beispielsweise Waschbeton, kann es zu Schäden infolge übermäßiger Erwärmung kommen. Die Tiefenwirkung in den Wurzelbereich ist begrenzt. Auch hier muss immer eine Kehrmaschine folgen. Beide Verfahrensansätze werden mit entsprechenden Handwerkzeugen geliefert, die es ermöglichen, auch weniger zugängliche Bereich zu bearbeiten. SCHUTZ DER UMWELT Multicar und Citymaster ermöglichen mit diesen vielseitigen Anwendungen den aktiven Verzicht auf Herbizide in Kommunen. Je mehr sich Kommunen für diesen alternativen Weg entscheiden, desto mehr werden wir dem Bienen- und Schmetterlingssterben entgegenwirken und die biologische Vielfalt unserer Umwelt erhalten können.

Hier hat das Wildkraut keine Chance – der Citymaster 600 mit Wildkrautbürste reißt das Unkraut-Übel mit der Wurzel aus. Hako bietet einen über das Front-Kuppeldreieck leicht und schnell montierbaren, vielseitigen Wildkrautbesen mit starkem hydraulischen Antrieb und umfangreichen Verstellmöglichkeiten für die Bürste an.

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KOMMUNAL

Fotos Gujan Gartenbau

Winterdienst

Gute Kombination beim Kampf gegen den Schnee auf Gehwegen und Parkplätzen: der Geräteträger Holder C270 und die leistungsstarke Schneefrässchleuder von Zaugg.

VOM GARTENBAUER ZUM WINTERDIENST-PROFI Was macht ein Gartenbauer, wenn nichts wächst? Im Fall von Johannes Gujan heißt es dann, Schnee von der Straße zu ­räumen. Die Kombination Gartenbau und Winterdienst beweist sich als gelungen für sein Unternehmen. Stillstandzeiten im Winter werden vermieden und Gehwege, Parkplätze und weitere Verkehrsflächen werden in der Graubündener Gemeinde Flims mittels multifunktionalem Geräteträger und Winterdienstgerätschaften von Zaugg schneefrei und sicher gemacht.

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ier treffen sich gleich mehrere Multitasking-Talente: ein Grünpflegeprofi, der auch Schnee bekämpft, ein Kommunaldienst-Spezialist, der ebenfalls im Garten- und Landschaftsbau bewandert ist, und ein Geräteträger, der im Facility Management genauso eingesetzt werden kann wie im Winterdienst. Bei Erstgenanntem handelt es sich um Johannes Gujan, seines Zeichens Geschäftsführer des gleichnamigen Gartenbau-Unternehmens aus dem Graubündner Ort Flims und gewiefter Ressourcen-Manager. Denn wie es für seine Profession naturgegeben ist, hatte das Unternehmen bis vor kurzem einige Monate im Jahr relativen Stillstand – denn wo nichts wächst, kann nichts gegärtnert werden. Somit waren er und sein Team während der Wintermonate unterbeschäftigt. Doch das änderte sich mit einer Idee: Warum sollte das Gartenbau-Unternehmen nicht als Dienstleister Schnee räumen? So gehen die Gartenbauer nun im Sommer gegen Unkraut vor und im Winter gegen Schnee auf den Straßen.

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GUTE KUNDENBERATUNG VON ZIMMERMANN Bei diesem Vorhaben zu Hilfe kam der Kommunalspezialist Zimmermann. „Zimmermann ist bekannt bei uns in der Region – mit dem Unternehmen haben wir einen guten Partner gefunden“, so der Gartenbauer. Das familiengeführte Unternehmen aus dem nahegelegenen Domat/Ems verkaufte Johannes Gujan bereits für seine gärtnerische Haupttätigkeit eine Motorspritze zur prophylaktischen und akuten Schädlingsbehandlung von Obstbäumen. Dieses Mal beriet Geschäftsführer Jörg Zimmermann den Gartenbauer zum Thema Winterdienst. Als besonders geeignet für den Neo-Schneeräumprofi erwies sich die Kombination von einem Schneepflug und einer Schneefrässchleuder vom Schweizer Winterdiensthersteller Zaugg angebaut am Geräteträger Holder C270. Da der Schnee vor allem von Parkplätzen und Gehwegen geräumt werden sollte, entschied man sich für die für diesen Einsatz am besten passenden, kompakten Modelle: Die SF 65E ist für ein weites Spektrum an unterschiedli-

chen Trägerfahrzeugen konzipiert. Sie ist mit seitlichen Fräshaspelabstützungen ausgerüstet. Die Absicherung gegen Überlast erfolgt durch Scherbolzen oder optional über Abschaltkupplungen in den Fräshaspeln. Die Fräshaspeln und das Schleuderrad werden bei den Zaugg-Schneefrässchleudern so angeordnet, dass mit einer gut abgestimmten Fahrgeschwindigkeit gearbeitet werden kann. Durch diese Abstimmung wird eine ideale Menge verdichteter Schnee dem Schleuderrad zugeführt und es beansprucht beim allfälligen Verladen weniger Platz auf dem Transportfahrzeug. Um das Gerät beim Arbeiten zu schonen, sind die Fräshaspeln elastisch gelagert und somit gegen auftretende Schläge gedämpft. „Uns ist die hochwertige Beschaffenheit der bei uns eingesetzten Gerätschaften wichtig – und Zaugg hat sich als Schweizer Marke weltweit etabliert“, zeigt sich Johannes Gujan qualitätsbewusst. „Das Preis-Leistungsverhältnis passt. Es wäre beispielsweise während der Wintersaison nicht vertretbar, dass ein Winterdienstgerät etwa


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Winterdienst beim Auffahren auf einen Randstein aufgrund billigen Materials kaputt geht.“ Auch wichtig war ihm die optimale Gewichtsverteilung, denn „sonst ‚schwimmt‘ das Fräswerk bei hohem Schneeaufkommen, wenn zu wenig Gewicht nach vorne gelagert ist“, erklärt der mittlerweile versierte Winterdienstprofi. Um die Schneeräumung perfekt meistern zu können, nahm Johannes Gujan Lehrstunden bei Jörg Zimmermann und seinen Mitarbeitern – diese wiesen den Gartenbauer in die Fahrtechnik ein. Die ausführliche Fahr- und Gebrauchs-Einweisung der Kunden und weitere Dienstleitungen, wie etwa der 24-Stunden-Service, zeichnen den Kommunalspezialisten in der Kundenbetreuung aus. LÖSUNGEN FÜR JEDE SCHNEELAGE In der letzten Wintersaison konnten Johannes Gujan und sein Team die Schneefrässchleuder erstmals intensiv nutzen, die vorangegangen Jahre waren nicht schneereich genug. Um auch bei wenigen Zentimetern Schneebelag Gehwege, Parkplätze und sonstige Flächen von der dünnen Schneeschicht zu befreien und somit für Autofahrer und Passanten sicher zu machen, wendet der Gartenbauer den Zaugg-Schneepflug an. Der G8K ist mit dem Original-Elementabfederungssystem von Zaugg ausgerüstet. Durch die Kunststoffgleitfläche und die geteilte Pflugschar erlaubt dieser Schneepflug einen extrem fahrzeugschonenden Einsatz. Er eignet sich auch für den wirtschaftlichen Einsatz auf Gehsteigen, Werkarealen und schmalen Straßen – das Haupt­ einsatzgebiet von Gujan Gartenbau. GERÄTETRÄGER IMMER IM EINSATZ Und sollte einmal gar kein Schnee liegen und noch kein Pflänzchen sein Grün zei-

Der Winterdienst-Fuhrpark von Gujan Gartenbau im Schweizer Flims. Johannes Gujan (rechts) mit seinem für die Technik zuständigen Mitarbeiter Adam Strakula. Neben dem Geräteträger von Holder ist auch ein Einachsgerät von Rapid samt Zaugg-Schneefrässchleuder im Einsatz.

gen wollen, hat Johannes Gujan ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen: Als Unternehmen Putzprinz Gujan bietet er Facility Management und Reinigungsdienste an – und verwendet dafür den multifunktionalen Geräteträger von Holder, der ihm schon bei der Schneeräumung wertvolle Dienste erweist. Die Auslastung im Unternehmen wurde mit der Anschaffung der Gerätschaften bei Zimmermann ideal verteilt. Mittlerweile hat sich der angebotene Winterdienst in Flims bestens etabliert. Um alle Kundenaufträge rasch abzufertigen, kommt nicht nur der Holder C270 zum Einsatz, sondern auch ein Einachsgerät von Rapid mit angebauter Schneefrässchleuder. Um alle Kundenanfragen rasch bewältigen zu können, möchte das Unternehmen weiter wachsen und seinen Mitarbeiterstamm aufstocken. „Für uns als Firma ist der Erwerb der Winterdienstgeräte ein Meilenstein und gleichzeitig die größte Anschaffung, die wir getätigt haben. Und sicher eine gute Investition über viele Jahre“, ist sich Johannes Gujan sicher.

Die kleinste Schneefrässchleuder von Zaugg ist das ideale Räumgerät für Einachsfahrzeuge. Sie zeichnet sich durch geringes Gewicht und hohe Beweglichkeit aus.

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Fotos: ASH

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Kommunaltechnik

Spezialisten auf ihrem Gebiet: ASH ist Experte in Sachen Winterdienst, während Dautel sein Know-how als Anbieter von Wechselsystemen und Kipperaufbauten in die Kooperation der beiden Unternehmen miteinbringt. Ergebnis der Zusammenarbeit ist das Schnellwechselsystem „Fast Changer“, der den raschen Tausch von Aufbaustreuer für den Winterdienst und Kipper für den Transport ermöglicht.

ASH UND DAUTEL VEREINFACHEN SOMMER- UND WINTERDIENSTE DANK SCHNELLWECHSELSYSTEM Der Wechsel von Sommer- und Winterdienst-Aufbauten wird unter dem Motto „Fast Changer“ so schnell und einfach wie nie zuvor. Die ASH Group und Dautel vereinen ihr Know-how, um den Einsatz von Träger-Lkws für unterschiedliche Aufbauten mit einem Schnellwechsel-System zu vereinfachen.

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eit ist Geld und das eine wie das andere ist bei vielen Kommunen knapp bemessen. Deswegen sind multifunktional einsetzbare Fahrzeuge aus kaum einer Gemeinde wegzudenken, denn beispielsweise statt jeweils einer Gerätschaft für die Schneefreiräumung im Winter und einer für das Kehren im Sommer erledigt beide Aufgaben ein einziges Fahrzeug mit den passenden Aufbaugeräten. Doch nicht nur saisonal begrenzte Einsätze sollen im raschen Wechsel vonstatten gehen: Wird erst noch Streumittel auf vereisten Straßen aufgetragen, sollen kurz darauf Transportdienste getätigt werden – ohne dass ein weiteres Fahrzeug vonnöten ist. ZEIT- & RESSOURCENERSPARNIS FÜR KOMMUNEN Kommunen, Straßen- und Autobahnmeistereien sowie auch Bau- und Transportunternehmen können künftig Zeit und Ressourcen sparen. Dafür hat sich die ASH Group als

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Spezialist im Bereich Winter- und Kommunaldienst mit Dautel, dem führenden Anbieter von Wechselsystemen mit innovativem Programm von Kipperaufbauten, zusammengetan. Ihre Lösung für eine Zeit- und Ressourcenersparnis nennt sich „Fast Changer“-­ System: Statt einem Kipper für Transport und auf Baustellen und einem weiteren Lkw für den Winterdienst wird damit für beide Einsätze nur ein einziges Trägerfahrzeug benötigt. In Minutenschnelle und mit nur einer Person können die Aufbauten durch ein Unterfahren mit dem Trägerfahrzeug gewechselt werden. Für die verschiedenen Einsätze werden mit dem System beispielsweise die Dreiseitenkippersystem von Dautel, die Streumaschine der Reihe Stratos 4.0 bis 8.0 m³ von Schmidt und das Schnellwechselsystem von Dautel benötigt. Auch andere Kombinationen können dank des Teams aus Spezialisten von Dautel und der ASH Group umgesetzt werden. Die

beiden Unternehmen verbindet neben jahrzehntelanger Erfahrung in der Produktentwicklung, der Produktion und im Vertrieb ein äußerst hoher Anspruch an die Qualität und Langlebigkeit der Produkte. DANK SCHNELLWECHSELSYSTEM LÄNGERE EINSATZBILANZ DER FAHRZEUGE Kommunalorganisationen sowie Bau- und Transportunternehmen profitieren durch die Kooperation nicht nur vom Langzeiteinsatz eines einzigen Fahrzeuges für die ganzjährige Anwendung, sondern auch von einer transparenten Kostenstruktur, niedrigerem Koordinationsaufwand und einem spezialisierten Know-how.„Wir haben ambitionierte Wachstumsziele und werden mit dem Know-how in beiden Unternehmen ein Produktsystem anbieten, das der Kunde sowohl für seine Winter- als auch für seine Sommerdienstarbeiten nutzen kann“, erläutert Christian Stryffeler,


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Kommunaltechnik CCO Local Sales Organisation bei der ASH Group. „Der kontinuierliche Ausbau von lösungsorientierten Produkten ist zentraler ­ Bestandteil unserer Expansionsstrategie. Zusätzlich möchten wir unseren Kunden ganzheitliche Lösungen bieten, um deren Geschäftsprozesse einfacher zu gestalten.“ Und Klaus Schönberger, Managing Director der Firma Dautel, ergänzt: „Dank dieser Kooperation sind wir in der Lage, unseren Kunden Geräte im Premium-Bereich sowohl für ihre Sommer- als auch für ihre Winterdienstarbeiten aus einer Hand anzubieten. Unsere Kunden profitieren von Lösungen, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind, einer transparenten Kosten­struktur sowie einer schnelleren Prozessbe­arbeitung, da die technische Machbarkeit bereits im Vorfeld geklärt wurde.“

„Fast Changer“ – der Name ist Programm: Wird zuerst noch die Straße durch den Streumittelaustrag verkehrssicher gemacht, kann kurz darauf dasselbe Fahrzeug Transportaufgaben erledigen. Dadurch ersparen sich Kommunen nicht nur den Erwerb eines weiteren Fahrzeugs, sondern auch Zeit, da der Wechsel in Minutenschnelle erledigt werden kann.

EIN ANSPRECHPARTNER FÜR GESAMTE PRODUKTPALETTE Beide Firmen stärken durch diese Kooperation ihre Marktpositionen in den Segmenten Kommunal, Bau und Transport im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam können sie ihren Kunden eine breitere Palette an qualitativ hochwertigen Produkten bieten, indem ein Ansprechpartner die Leistungen beider Firmen koordiniert und einen transparenten Einkaufsprozess ermöglicht.

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Abfallwirtschaft

Foto: Gabi Schoenemann / pixelio.de

VON DER WAAGE BIS ZUR ROUTENOPTIMIERUNG: KOMPLETTLÖSUNG FÜR DIE ABFALLWIRTSCHAFT Dank der Verbindung von Wiegesystemen für die Müllabfuhr und intelligenter Routenführung konnten bereits drei österreichische Bundeshauptstädte ihre Müllentsorgung effizienter gestalten. Verantwortlich sind dafür die beiden Unternehmen Infeo und KWS, die sich im Bereich der Entsorgungswirtschaft bestens etablieren konnten. Mittels der von Infeo generierten Software werden Müllwagentouren koordiniert, durch diese Optimierung ergibt sich ein Einsparpotential von bis zu 20 Prozent.

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ie Digitalisierung und Automatisierung wird auch in der Entsorgungsbranche immer wichtiger und ermöglicht effizientere Arbeitsprozesse und somit auch die Reduktion von Verkehr, Emissionen und Kosten in der Logistik und in der Verwaltung. Zahlreiche Unternehmen und auch die öffentliche Hand haben in den vergangenen Jahren mit Experten zusammengearbeitet, um ihre Sammelsysteme effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Die beiden österreichischen Unternehmen infeo und KWS sind spezialisiert auf die Abfallwirtschaft und beraten sowohl kommunale Einrichtungen, als auch privatwirtschaftliche Entsorger um Sammelsysteme zu optimieren und durch intelligente Technologien die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge zu optimieren. WIEGE- UND IDENTTECHNIK MADE IN AUSTRIA Das niederösterreichische Unternehmen KWS hat sich vor mehr als 20 Jahren auf die präzise Verwiegung von Ladegut im Bereich der Entsorgung und im Energietransport spezialisiert. Die von KWS ausgestatteten Fahrzeuge können dank der Wiegesysteme entweder eine Wägung des Gesamtgewichtes des im Aufbau befindlichen Abfalls vornehmen oder die einzelnen Behälter identifizieren und verwiegen, sodass eine gewichtsbezogene Einzelabrechnung pro Kunde möglich wird. Gemeinsam mit infeo – einem auf die Abfalllogistik spezialisierten Software-Unternehmen aus Vorarlberg wurde in den letzten Jahren ein komplexes Gesamtsystem für die Entsorgungsbranche entwickelt, mit dem sämtliche Prozesse digitalisiert, automatisiert und optimiert werden können. Die umfassende Softwarelösung zur Planung, Optimierung und Simulation von Sammelsystemen mit Regel- und Auftragstou-

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Rund 30.000 Kilometer sollen durch die intelligente Tourenplanung pro Jahr eingespart werden.

ren wird ergänzt durch ein integriertes Behältermanagement, das eine einfache Verwaltung sämtlicher Container und Adress- sowie Kundendaten ermöglicht. Das von KWS entwickelte Wiege- und Identsystem ist nahtlos mit den Anwendungen von infeo verknüpft: Im Fahrzeug übernimmt der Bordcomputersystem ALOA touch die Erfassung sämtlicher Betriebsdaten wie Chipnummern, Wiegungen und GPS-Daten und führt gleichzeitig den Fahrer mit Navigation und Sprachansagen durch die geplante Tour. Eine lückenlose Protokollierung ist somit gewährleistet und liefert wertvolle Daten zur Optimierung betrieblicher Prozesse. „Wir verstehen uns aber nicht nur als Hardware- und Softwarelieferant, sondern beraten von der Fahrzeugbeschaffung zu Beginn eines Projekts bis hin zur Verteilung des Sammelkalenders“, erörtert Florian Reischer, Geschäftsführer von Infeo, das Leistungsspektrum. „Egal ob unser Kunde eine Ausschreibung als Auftraggeber erstellen oder

ob er als Bewerber eine Ausschreibung gewinnen will: Wir unterstützen ihn von der Kalkulation des Angebots bis zur Umsetzung.“ KLAGENGURT MIT INFEO-SYSTEM AUSGERÜSTET Das von infeo entwickelte ALOA system kann auch unabhängig von Wiege- und Identtechnologien verwendet werden und wird beispielsweise in der Stadt Klagenfurt erfolgreich eingesetzt. Über ein langfristiges Planungs- und Optimierungsprojekt wurden hier insgesamt knapp 200 Touren in einem Zeitraum von 18 Monaten digital aufgezeichnet, analysiert, neu geplant und optimiert. Alleine in Klagenfurt müssen pro Jahr 50.000 Tonnen Müll entsorgt werden, das sind rund 4.200 Lkw-Ladungen, die dank der von der Tourenplanungssoftware vorgegebenen Route zeiteffizienter ihren Weg in die Abfallentsorgung finden. Was nicht nur das Budget der Stadt schont, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verbessert – schließlich müssen zwischen drei- und fünf-


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Foto: ORF Kärnten

Abfallwirtschaft

Eine Kooperation von KWS und infeo

Dem Fahrer wird genau angezeigt, wo ein Behälter geleert werden muss.

hundert Behälter bei jeder Fuhr aufgeladen werden, egal ob bei Kälte, Regen oder Schnee. Da ist rasches Vorankommen wünschenswert. „Es ist eine Herausforderung, wenn man in der Stadt mit so einem großen Fahrzeug unterwegs ist. Das neue Gerät funktioniert wie ein Navigationsgerät und zeigt uns genau an, wo ein Behälter zum Entleeren steht“, sagt Müllentsorger Johannes Strauss. Die Intervalle der Müllabfuhr änderten sich nicht viel, eventuell wechselte je nach Stadtgebiet der Abholtag. Mehr als 30.000 Kilometer sollen durch die intelligente Tourenplanung nun pro Jahr eingespart werden. infeo GmbH

HERAUSFORDERUNGEN DANK KONFIGURATIONSMÖGLICHKEITEN GEMEISTERT Fidelisstraße 19, A-6800 Feldkirch Eine Herausforderung bei der Umsetzung des Projekts waren die vier vonT +43 5522 73911 einander abhängigen Fraktionen (Restabfall, Bioabfall, Altpapier und MAIL office@infeo.at Leichtfraktion) mit jeweils unterschiedlichen Behältersystemen und Abhol­ WEB www.infeo.at intervallen. Zahlreiche weitere Nebenbedingungen wie Spezialfahrzeuge, zeitliche Einschränkungen und besondere geographische Gegebenheiten sorgten für zusätzliche Komplexität im Planungsprozess. Dank der flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten der Tourenplanungssoftware konnten inserat-zek-juni.indd 2 sämtliche Rahmenbedingungen abgebildet und maßgeschneiderte Abfuhrgebiete erstellt werden, die seit Anfang diesen Jahres im neuen Abfallkalender der Stadt Klagenfurt festgelegt sind. Über eine Schnittstelle zur Abfall-App und durch die Integration des Online-Abfallkalenders sind auch die Bürger immer auf dem neuesten Stand und profitieren von der Digitalisierung der Infrastrukturen in der städtischen Verwaltung des Magistrats. ENORME EINSPARUNGSMÖGLICHKEITEN MITTELS DIGITALISIERUNG Die Einsparungsmöglichkeiten im Bereich der kommunalen Tourenplanung liegen oftmals allein in der Logistik bei bis zu 20 Prozent betreffend Kosten und Verkehr. Die Potentiale in der Verwaltung durch die Digitalisierung, Automatisierung und Optimierung von Verwaltungsprozessen sind teilweise sogar noch deutlich höher.

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Im Fahrzeug übernimmt der Bordcomputersystem ALOA touch die Erfassung sämtlicher Betriebsdaten wie Chipnummern, Wiegungen und GPS-Daten und führt gleichzeitig den Fahrer mit Navigation und Sprachansagen durch die geplante Tour.

Foto: ORF Kärnten

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Kommunaltechnik

Der Holder C 270 ist in der Gemeinde Freisen ganzjährig im Einsatz. An dem Geräteträger können Mulcher, Heckenschere, Grabenfräse, Mäher, Besen oder Schneepflug angebaut werden.

HOLDER C 270 IN FREISEN: MULTIFUNKTIONALITÄT ALS LÖSUNG BEI WACHSENDEN AUFGABENFELDERN Der saarländische Ort Freisen ist mit seinen rund 8.000 Einwohnern zwar eine eher kleine Gemeinde, dessen Bauhof hat aber ein großes Aufgabenspektrum: Neben dem rund 60 km langen Straßennetz kommt noch einmal fast eine genauso große Anzahl an Wander- und Radwegen hinzu, die ebenfalls gepflegt gehören – sommers wie winters. Damit der hiesige Bauhof nicht für jede Anwendung ein spezielles Fahrzeug anschaffen muss, entschied sich die Gemeinde für den Einsatz des multifunktionellen ­Geräteträgers Holder C 270.

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ie saarländische Gemeinde Freisen liegt idyllisch zwischen den Mittelgebirgen Westrich und Hunsrück, auf einer Höhe von über 500 Metern. Die Region ist bei Freizeitsportlern und Aktivurlaubern sehr beliebt, daher beinhaltet die Unterhaltung der gemeindeeigenen Straßen hier mittlerweile auch die Pflege von zahlreichen Mountainbike-Strecken, Rad- und Wanderwegen. Und auch in den Ortsteilen selbst werden die pflegerischen Aufgaben immer mehr. Die stetig steigenden Anforderungen erfüllen zu können – und das bei gleichbleibender Personalstärke –, war und ist für den gemeindlichen Bauhof eine große Herausforderung. Als hilfreiche Maßnahme hat sich die Anschaffung von multifunktionalen Ge-

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räteträgern erwiesen. Mit dem Holder C 270 hat die Gemeinde ein Fahrzeug gefunden, das sich über das ganze Jahr hinweg vielseitig und somit hocheffizient einsetzen lässt. DAS AUFGABENSPEKTRUM WIRD IMMER GRÖSSER Der Bauhof Freisen übernimmt in der rund 8.000-Einwohner-Gemeinde vielfältigste Auf­gaben – ob die Unterhaltung der gemeindeeigenen Straßen inklusive Winterdienst, dem Mähen der Grünflächen oder verschiedenster Reparaturarbeiten. „Wir sind ein bisschen das Mädchen für alles“, sagt Bauhofleiter Albertus Klees. „Von Grün­ schnitt über Asphaltarbeiten, Heizungs­bau, Gebäudeunterhaltung, Kanalbau, Hoch-­

Geschäftsführer Alois Weber gründete vor 36 Jahren das Winterdienstunternehmen Westa im bayerischen Weitnau.

Der Geräteträger wird per Einhand-­ Joystick-Bedienung gesteuert.


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Kommunaltechnik Tief­bau – überall ist der Bauhof involviert.“ Dazu käme noch der Unterhalt beziehungsweise die Pflege oder Instandsetzung von Anlagen wie Friedhöfen, Wanderwegen oder anderen öffentlichen Gemeindeplätzen. Der Bauhof versucht, möglichst alles selbst zu machen. Lediglich der Unterhalt der Kreis- und Bundesstraßen würde an externe Firmen vergeben, denn das sei mit den eigenen Maschinen und den 14 Mitarbeitern nicht zu bewältigen. „Insgesamt ist die Lage heute so, dass die Bürger einer Gemeinde einfach mehr Leistungen erwarten“, betont Klees. „Die Eigenleistung der Anlieger wird geringer und das Anforderungsprofil des Steuerzahlers an die Gemeinde, sprich an die Bauhöfe, wird größer. Das beginnt mit der Straßen- und Rinnenreinigung über die Unkrautjätung bis hin zur Reinhaltung der Bäche oder Schneidarbeiten. Arbeiten, die früher noch von Landwirten mitgemacht wurden, sind heute Aufgaben des Bauhofs.“ Da für personelle Erweiterungen in der Gemeinde Freisen jedoch kein Budget vorhanden sei, müssten die Maschinen des Bauhofs umso leistungsfähiger und vielfältiger einsetzbar sein. KOMPAKTER MULTIFUNKTIONALER GERÄTETRÄGER FÜR VERSCHIEDENSTE ARBEITEN Der Maschinenpark des Bauhofs Freisen umfasst Unimogs, Pritschenfahrzeuge, einen Friedhofsbagger und zwei anbaufähige Geräteträger, alle Fahrzeuge sind unter zehn Jahre alt. Die Maschinen werden aufgabenspezifisch eingesetzt und eingekauft. Zuletzt wurde der Holder C 270 aufgenommen. An diesen können Mulcher, Heckenschere, Grabenfräse, Mäher, Besen oder Schneepflug angebaut werden. Er wird für die Unterhaltung der Gemeinde-Anlagen, der verschiedenen Wege und Straßen sowie deren Randstreifen benötigt. „Wir können nicht für jeden Bereich ein eigenes Fahrzeug vorhalten. Dann haben wir unter Umständen 20 Fahrzeuge da stehen und haben nur fünf Fahrer. Das ist Unsinn“, so Bauhofleiter Albertus Klees. „Mit der Multifunktionalität wahren wir die Flexibilität. Wir haben ein umrüstbares Fahrzeug, und ein ausgebildeter Fahrer kann damit die verschiedensten Aufgaben erledigen.“ Dabei müssen das Gewicht, die Spurbreite, die Geländegängigkeit und Wendigkeit immer zum Einsatzfeld passen. Während der Unimog aufgrund seiner Größe vor allem auf den großen Straßen eingesetzt wird, kann das neue Fahrzeug auch in schmaleren Wohnstraßen und auf Bürgersteigen oder auf Friedhöfen sowie in der Landschaft außerhalb des Ortes zum Einsatz kommen. „Durch die Pflegebereifung kann man beispielsweise gut auf großen Wiesenflächen fahren, ohne dass man Fahrspuren hinterlässt, und durch die Steigfähigkeit und den Radlastausgleich des Fahrzeugs kann ich auch in der Hanglage mähen, ohne dass die Maschine kippt“, berichtet der Bauhof-Mitarbeiter Stefan Diebel. Wichtig sei auch die Knicklenkung, damit folge das Fahrzeug im Vergleich zu Geräten ohne Knicklenkung besser der Spur. Oder der kleine Wendekreis sowie die Geräteentlastung. „Durch Letzteres hat man eine gewisse Bodenfreiheit, das Fahrzeug liegt nicht mit dem gesamten Gewicht auf dem Boden auf, die Vibrationen im Fahrzeug lassen nach. Es fährt sich einfach besser.“

Das geländegängiges Trägerfahrzeug ermöglicht die Pflege enger und steiler Wege.

ein Sichelmäher. Da kann ruhig mal ein Stein dazwischen sein. Das wird alles gemulcht.“ Die kleingehäckselten Teile bleiben dann auf der Fläche liegen und verrotten mit der Zeit. Die Nährstoffe werden somit wieder dem Boden zugeführt. „Durch die geringe Größe, der Mäher ist nur 1,40 Meter breit, und die Geländegängigkeit und Wendigkeit können wir auch auf Flächen arbeiten, wo wir mit anderen Fahrzeugen gar nicht erst hinkämen“, ergänzt sein Kollege Stefan Diebel. Zudem könne man den Mäher

IM SOMMER HAUPTSÄCHLICH MÄHARBEITEN Innerhalb des Ortes sind in Freisen 60 km Straßen zu pflegen. Dazu kommt noch einmal ein Paket von 50 km an Wander- und Radwegen, Feldwegen, Mountainbike-Strecken und einem sogenannten Premiumweg. Dies ist eine mit dem Deutschen Wandersiegel ausgezeichnete Strecke, die sicher und gut markiert ist und besonders viel Abwechslung in Natur und Landschaft sowie Sehenswürdigkeiten am Wegesrand bietet. Die meisten Wanderwege in Freisen sind Wiesenwege und müssen im Sommer somit gemäht werden. „Wir haben einen Schlegelmäher im Einsatz, der an den Holder C 270-Geräteträger angebaut wird“, berichtet Roland Klein, Vorarbeiter des Bauhofs. „Der ist unempfindlicher als

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seitlich am Fahrzeug rausschieben und so auch gleich die Bankette, also die Seitenstreifen, mitmähen. SICHERER ARBEITSPLATZ IM WINTER Der Multifunktions-Geräteträger wird in Freisen das ganze Jahr über für verschiedene Pflegearbeiten eingesetzt, auch für den Winterdienst. Bei Schneefall ist der Bauhof ab 5 Uhr morgens und dann den gesamten Tag im Zweischichtbetrieb tätig. Zuerst werden die Hauptverkehrsstrecken gemäß des aktuellen Räumplans geräumt und gestreut. Danach wird überall dort gekehrt und gestreut, wo Publikumsverkehr ist. An Schulen, Kindergärten, im Bereich von Anlagen wie Gärten oder Gemeindeflächen. „Mit dem Holder fahren wir vor allem die verschiedenen Gehwege ab und setzen ihn auch auf dem Friedhof ein“, so Roland Klein. Angebaut wird dann ein Spitzpflug. „Der Spitzpflug bietet mehr Flexibilität“, betont Bauhofleiter Albertus Klees. „Man kann verschiedene Wegebreiten einstellen und Hindernisse sehr gut umfahren. Und man kann den Schnee rechts, links oder beidseitig verteilen.“ Mindestens genauso wichtig wie die Flexibilität waren bei der Wahl des Geräte­trägers die Punkte Beständigkeit und Fahrkomfort. „Wir brauchen ein unempfindliches Gerät, mit dem wir dauerhaft arbeiten können und das nicht ständig in der Werkstatt steht“, so Klees. Die solide Verarbeitung des Fahrzeugs bis hin zur Gestaltung der großzügigen Kabine, die dem Fahrer mit Klimaanlage, Navigationssystem, Heizung und Telematik ganzjährig Komfort und einen sicheren Arbeitsplatz biete, müsse

Mieten oder Mietkauf als Finanzierungsvarianten Eine Praxis, die mittlerweile neben Kaufen oder Leasing immer üblicher wird, ist das Mieten. Vorteil der Miete ist, dass der Mietpark ausschließlich junge Fahrzeuge, in der Regel nicht älter als zwei oder drei Jahre, umfasst, die danach als junge Gebrauchte in den Verkauf gehen. Zudem steht die Maschine beim Mieten kurzfristig zur Verfügung, man spart sich den langwierigen Prozess der Genehmigung der entsprechenden Mittel. Das Fahrzeug bleibt beim Hersteller angemeldet, im Falle eines Ausfalls sind Reparaturen oder ein schneller Ersatz über ein enges Service-Netz gewährleistet. Bei einem Mietkauf wird ein Anteil der Miete angerechnet und das Fahrzeug geht ins Gemeinde-Eigentum über.

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Weitläufige Wanderwege mit Grasoberflächen erfordern ein effizientes, leistungsstarkes und robustes Rasenmähen. Durch die Pflegebereifung kann man beispielsweise gut auf großen Wiesenflächen fahren, ohne dass Fahrspuren hinterlassen werden.

überzeugen. „Im Moment sehe ich kein anderes Fahrzeug auf dem Markt, welches für unsere Aufgaben so gut geeignet ist wie der Holder C 270“, resümiert der Bauhofleiter. „FLEXIBILITÄT BLEIBT DAS MIT ABSTAND WICHTIGSTE“ Der Holder C 270 ist in Freisen seit über zwei Jahren im Ganzjahreseinsatz. Der multifunktionale Allrounder wurde nach einem eingehenden Fahrzeug-Test, der im Rahmen einer Vorführung stattfand, in Dienst gestellt. Der Bauhof ist mit dem Systemfahrzeug sehr zufrieden. Für die zukünftige Arbeit des Bauhofs würde sich Albertus Klees höchstens noch die Bildung von spezialisierten Teams wünschen, die speziell für eine Aufgabe einer Gemeinde und bis zu deren Fertigstellung tätig sind. „Dies wird aber aufgrund der Vielfältigkeit der Aufgaben nicht möglich sein“, so der Bauhofleiter. Viele Baustellen würden begonnen, dann wieder für einige Tage unterbrochen, so ziehe sich häufig alles hin. „So bleibt die Flexibilität der arbeitsspezifischen Fahrzeuge, die wir anschaffen, das mit Abstand Wichtigste.“ Und auch sein zweiter Traum, eine Maschine im Fuhrpark, mit der wirklich alle Aufgaben erledigt werden könnten, werde sich wohl nicht erfüllen. „Wir werden keinen Unimog finden, der auf 1,25 Meter Breite reduziert werden und trotzdem zehn Tonnen laden kann. Aber das wäre der Wunsch an ein optimales Fahrzeug.“ Mit der Flexibilität des neuen Geräteträgers kämen sie aber schon einmal in die richtige Richtung.

Anbaugeräte für den Sommer- und Wintereinsatz: Oben zu sehen der Schlägelmäher. Auf diesem Bild: Der für die Schneeräumung eingesetzte Spitzpflug, der dank verschieden einstellbarer Wegebreiten die nötige Flexibilität bietet.

Auf die örtlichen Anforderungen abgestimmte Technik: die Rasenpflegebereifung.


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Fotos: Rapid

Kommunaltechnik

Ökologische Wildkrautentfernung: Der Einsatz von Herbiziden wird zunehmend eingeschränkt bzw. verboten, eine umweltfreundliche Methode ist die mechanische Unkrautbekämpfung mit Einachsgeräten.

RAPID AUF DER ÖGA: KOMMUNALE LÖSUNGEN AUS EINER HAND Der Schweizer Kommunalspezialist Rapid nutzt die Öga 2018, um neue und bewährte Gerätschaften dem Fachpublikum auf der Garten- und Landschaftsbau-Messe vorzuführen. Mit im Gepäck sind unter anderem die universell einsetzbaren Einachsgeräteträger, für deren außerordentliche Qualität das Unternehmen bekannt ist, neue Frontmäher und Lösungen für die Wildkrautentfernung.

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ber 400 Aussteller haben sich für die Jubiläumsausgabe der Öga 2018 in Koppigen im Kanton Bern angemeldet. Vom 27. bis 29. Juni 2018 bietet die Schweizer Fachmesse für den professionellen Gartenbau, öffentliche Grünflächen und den Gemüse-/Beerenbau, den erwarteten 20.000 Besuchern wiederum Fachgespräche, attraktive Sonderschauen und technische Neuheiten. Mit dabei ist der Schweizer Experte für kommunale Technik und Garten-/Landschaftsbau, Rapid. Das Unternehmen wartet auf seinem Messestand 862 im Sektor 4.5 mit einigen Highlights auf.

Eines der neuen Frontmäher-Modelle, die Rapid auf der Messe Öga präsentieren wird.

EINACHSER-NEUHEIT RAPID VAREA Der universell einsetzbare Rapid Varea ist ein kompakter, einfach bedienbarer Einachsgeräteträger für diverse Anwendungen im kommunalen Bereich, der Arealpflege und dem GaLaBau. Dank seitlich schwenkbarem und drehbarem Holm werden Arbeiten selbst um Hindernisse einfach ausgeführt. Das Soft-­ Holmlager bietet Bedienpersonen maximalen Komfort und somit auch über lange Einsatzzeiten ermüdungsfreies und schonendes Arbeiten. NEUE ISEKI FRONTMÄHER SF 224 UND SF 235 Die neuen Frontmäher SF 224 und SF 235 von Iseki stellen die Weiterentwicklung der erfolgreichen Vorgänger-Baureihe dar und wurden mit besonderem Augenmerk auf Mähleistung, Sicherheit und Optik perfektioniert. Rapid ist Importeur des japanischen Landmaschinenherstellers in der Schweiz. Positiv fällt das sehr einfache Handling der beiden 22 (Modell SF 224) bzw. 33 PS (Modell SF 235) starken Mäher auf, die Bedienung ist selbsterklärend, das Fahren erfolgt intuitiv. Neben dem Mähen selbst wird es dem Nutzer auch sonst einfach gemacht mit den Fahrzeugen zu arbeiten. So hat der Fahrer dank der einfachen Konstruktion optimale Zugänglichkeit für die

Reinigungs- sowie Kontrollarbeiten am Behälter und dem Mähwerk – beides kann einfach hochgefahren werden. Ist der Behälter voll mit Schnittgut, ist eine Hochentleerung bis 213 cm möglich. Im Behälter befindet sich ein Schwenkmotor, der mit seiner Bewegung das Gras verteilt, wodurch er restlos befüllt wird. Das Optimum an Befüllmenge wird mittels Hochleistungsturbine für die perfekte Verdichtung des Sammelguts herausgeholt. Weniger Intervalle zur Entleerung bedeuten weniger Arbeitsunterbrechungen. WILDKRAUTENTFERNUNG Aus dem Hause Rapid werden mit unterschiedlichen Wildkrautentfernern Flächen mechanisch von Wildkraut befreit. Dies im Bereich der handgeführten Einachsgeräte, aber auch im Bereich der Traktoren. Der Einsatz von Herbiziden wird zunehmend eingeschränkt und ist auf befestigten Flächen und im nicht landwirtschaftlichen Bereich zum Teil verboten. Einachsige Trägerfahrzeuge eignen sich optimal für die Wildkrautbeseitigung, da sie flexibel, wendig und universell einsetzbar sind und dank hydrostatischen Fahrantrieben stufenlos optimale Arbeitsgeschwindigkeiten bieten. Juni 2018

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Messen & Veranstaltungen

Fotos: öga

Auf der größten Fachmesse der Schweiz für die grüne Branche präsentieren sich die Aussteller auf rund 120.000 m2.

JUBILÄUMSMESSE ÖGA: SCHWEIZER TREFFPUNKT FÜR DIE GRÜNE BRANCHE Zum 30. Mal öffnet die Schweizer Fachmesse öga in dem im Kanton Bern befindlichen Koppigen ihre Tore. ­Innovationen und Trends für den professionellen Gartenbau, öffentliche Grünflächen und den Gemüse-/Beerenbau sind ­während der Messetage vom 27. bis 29. Juni garantiert. Spezialpräsentationen und Veranstaltungen rund um die Fokusthemen der Grünen Branche versprechen eine ­spannende Jubiläumsveranstaltung.

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om 27. bis 29. Juni treffen sich die Profis aus dem Gartenbau, dem öffentlichen Grün und des Gemüse- und Beerenbaus bei der öga in Koppigen, im Schweizer Kanton Bern. Während drei Messetagen stellen über 400 Aussteller neue Maschinen, Geräte, Pflanzen und Bedarfsartikel für die grüne Branche vor, im Mittelpunkt stehen dabei neue Produkte und Services. Das 120.000 m2 große Messegelände – davon rund 7.000 m2 überdachte Fläche – ermöglicht es, dass allerhand Gerätschaften live im Einsatz gezeigt werden können. Erstmals werden heuer während der öga firmeninterne sowie öffentliche Fachgespräche und Workshops im am Messegelände befindlichen neuen Bildungszentrum für überbetriebliche Kurse des Unternehmerverbands Gärtner Bern stattfinden. Eine Fachjury beurteilt technische Innovationen und neue Pflanzen und verteilt die begehrten „Neuheiten-Auszeichnungen“. Außerdem werden erstmals mit dem Publikums-Award „Gärtner/in des Jahres“ die Tätigen der Grünen Branche gewürdigt.

für die Fachwelt Anstoß für einen Besuch. Dazu gehören Maschinen, Geräte und Bedarfsartikel für die Kulturpflege und den Bau, Hilfsstoffe, Kleinfahrzeuge sowie Installationen. Alle zur Prämierung angemeldeten Neuheiten sind während der Messedauer am Stand der jeweiligen Firma ausgestellt.

NEUHEITENAUSZEICHNUNG ALS MESSE-HIGHLIGHT UND PUBLIKUMSMAGNET Die an der öga ausgestellten und prämierten Neuheiten sind jeweils Besuchermagnet und

TECHNISCHE HELFER FÜR DEN GALABAU Nötiges Arbeitsgerät für den Kommunal­ bereich ebenso wie der Garten- und Grünflächengestaltung sind multifunkionale Geräte-

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VIELFÄLTIGES MESSEPROGRAMM Den erwarteten 20.000 Besuchern aus dem professionellen Gartenbau wie beispielsweise Baumschulen, Endverkauf, Floristik, Friedhöfe, Gartencenter, Garten- und Landschaftsbau sowie Zierpflanzenbau, Gemüse-, Obst- und Beerenbau, dem öffentlichen Grün, dem Kommunalbereich und der Bauwirtschaft wird ein attraktives Messeprogramm geboten. Zwei Sonderschauen zu den Themen Arbeitssicherheit und Digitalisierung im Gemüsebau greifen aktuelle Themen auf und vertiefen diese. Während der drei Messetage können die Fachbesucher zudem eine Sortenschau, informative Veranstaltungen und das Schaufenster Neue Pflanzen besichtigen.

träger und andere praktische Gerätschaften wie Traktoren und Mäher. Die Messe präsentiert einer großen Bandbreite solcher Arbeitsfahrzeuge und zukunftsweisende Innovationen. Denn für den Unterhalt der vielfältigen Grünflächen ist der Fachmann auf die Unterstützung von effizienten und umweltschonenden Geräten und Maschinen angewiesen. Die Fachbesucher erhalten eine geführte und kommentiere Maschinendemo, in der ihnen Nutzen und Möglichkeiten der modernen Pflegegeräte vorgestellt werden.

Während der Messe werden viele der Arbeitsgeräte auf einer Maschinendemo im Einsatz gezeigt.


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Messen & Veranstaltungen

Foto: Messe München

Die Live-Demonstrationen auf den Freiflächen waren ein Publikumsmagnet auf der IFAT 2018.

DIGITALISIERUNG UND MEHR UMWELTBEWUSSTSEIN: DIE IFAT 2018 Auf einer Größe von rund 32 Fußballfeldern ballte sich das Know-how aus Kommunaltechnik, Recycling, Wasser- und ­Ab­wassertechnik sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Dieser Wissenspool und das breite Spektrum an Innovationen lockte auch heuer ein großes Publikum. Und wieder bewies die diesjährige Ausgabe der Münchner Messe besondere Anziehungskraft: Mit 141.000 Personen knackte die IFAT ein weiteres Mal ihren eigenen Besucherrekord.

Foto: zek Montagewunder: Reform stellte auf der IFAT die Kombination Reform T10 mit dem Trilety-Kehrmaschinenaufbau vor. Der Kehrmaschinenumbau ist in maximal eineinhalb Stunden erledigt.

kommunale Branche. Die Veranstaltung zeichnet dabei in besonderem Maße aus, dass sie für die ausstellenden Unternehmen die Plattform ist, auf der sie ihre Innovationen erstmalig der Branche präsentieren. Die IFAT

stärksten Gewinnern zählen (in dieser Reihenfolge): Japan, Russland, Australien, China und Slowenien. Insgesamt präsentierten 3.305 Aussteller aus 58 Ländern ihre Produkte und Innovationen für die boomende Umweltbranche. Dr. Johannes F. Kirchhoff, ­Vorsitzender des IFAT-Fachbeirats und Geschäftsführender Gesellschafter der Kirchhoff Gruppe, zieht ein positives Fazit: „Die IFAT 2018 hat es wieder eindrucksvoll geschafft, der kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft sowie der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoff-Industrie eine hervorragende Plattform zu bieten.“ Eine Einschätzung, die die Aussteller teilen. Denn auch in diesem Jahr zeichnete sich die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft unter anderem durch ein hohes Maß an Internationalität aus. Damit etabliert sich die IFAT nach wie vor als Weltleitmesse für die

Der Andrang auf die Messestände der ausstellenden Unternehmen, wie hier bei Villiger, war groß.

Foto: zek

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ehr als 141.000 Fachbesucher aus über 160 Ländern kamen vom 14. bis 18. Mai 2018 nach München (2016: 136.885 Besucher). Dabei legte die IFAT vor allem international zu. Zu den

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Foto: Hako

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Messen & Veranstaltungen

präsentierte sich zudem erneut gleichermaßen als der unbestrittene Branchentreffpunkt, aber auch als Messe für konkrete Geschäftsabschlüsse. GREEN TEC AWARDS: PREISVERLEIHUNG ALS GELUNGENER AUFTAKT ZUR MESSE Im Vorfeld der IFAT wurde Europas größter Umwelt- und Wirtschaftspreis vergeben. Bei der Preisverleihung wurden die Sieger vor rund 1.000 Gästen und prominenten Laudatoren im Internationalen Congress Center München mit einem spektakulären Bühnenprogramm gefeiert. Die Green Tec Awards haben sich seit ihrer Gründung 2008 zum weltweit bedeutendsten Umweltpreis entwickelt. Gemeinsam mit über 120 Partnern bieten sie großen und kleinen UnternehFoto: zek Foto: zek

men, NGOs und Verbänden, Sportlern, Schauspielern und allen Aktiven die internationale Bühne zur Präsentation der besten Projekte für Umweltschutz. Die Awards prämieren, vernetzen und kommunizieren Grünen Life­style. Die Verleihung bildete einen gelungenen Auftakt für die IFAT. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, ist begeistert: „Einen besseren Start hätten wir für die IFAT nicht wählen können. Die Green Tec Awards sind für uns die perfekte Plattform, um die Innovationen, die auf der Messe im Umwelttechnologiebereich ­präsentiert werden, mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.“ Dabei zeigte die Preisverleihung die breitgefächerte Palette an ökologisch sinnvoller Kommunaltechnik.

UMWELTFREUNDLICHE LÖSUNGEN IM FOKUS Nicht nur mit der Verleihung der Green Tec Awards zeigt die Messe Flagge für den Umweltschutz. Ein Fokus der Veranstaltung war unter anderem der verantwortungsvolle Umgang mit Kunststoffen. Auch das Thema Digitalisierung kam nicht zu kurz. Mikroplastik filtern, Kunststoffe effektiver recyceln und die digitale Transformation der gesamten Branche: Fünf Tage lang drehte sich auf der weltweit größten Umwelttechnologiemesse in München alles um die Themen Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Die Produkte dieser Industrie erfahren eine stark wachsende Nachfrage aus aller Welt. „Die IFAT präsentiert Zukunftstechnologien für eine saubere Umwelt und treibt den gesellschaftlichen Diskurs aktiver voran denn je.

Auf einer Fläche, die so groß wie 32 Fußballfelder ist, ballte sich das gesammelte Know-how der kommunalen Technik sowie der Branchen Recycling, Wasser- und Abwasser sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Neben den je nach Branche aufgeteilten Messehallen präsentierten sich die ausstellenden Unternehmen auf einer großzügigen Freifläche.

Let it snow: Normalerweise sorgt das Tiroler Traditionsunternehmen Kahlbacher für schneefreie Straßen, beim Messestand ließ es Christian Kahlbacher schneien.

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Jörg Zimmermann vom gleichnamigen Unternehmen ist Schweizer Importeur des Winterdienstspezialisten Kugelmann, der auf der IFAT mit einem Stand vertreten war.

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Foto: Messe München

Das kompakte Multifunktionsfahrzeug MC 130 war eines der Exponate am Kärcher-Messestand. Mit dabei Michael Schmutz, Verkaufsleiter Süd-Deutschland (li.) und Hansueli Frutig, Verkaufsberater Kommunaltechnik Kärcher Schweiz (re.).


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Fotos: zek

Messen & Veranstaltungen

Neben der Kommunaltechnik sind die Themen Wasser, Abwasser, Abfall- und Rohstoffwirtschaft große Themen auf der Münchener Messe. Amiblu ist einer der ausstellenden Rohrspezialisten.

Das zeigten die internationale politische Präsenz, die zahlreichen wirtschaftlichen Delegationen aus aller Welt und die Technologie­Experten, die sich auf der Messe intensiv austauschten“, erklärt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Die Messe spiegelt die Bedeutung der Branche und des Themas wider: Die Zahl der Aussteller ist um sieben Prozent auf 3.305 gewachsen, die der Besucher um vier Prozent auf über 141.000.“ VERBRAUCHER TREIBEN DIE INDUSTRIE AN Vor allem ein wachsendes Bewusstsein bei den Verbrauchern und deren Forderung nach Nachhaltigkeit stärken die Branche. Bundesumweltministerin Svenja Schulze sprach aus, was viele Menschen rund um den Globus beschäftigt: „Wir müssen Ressourcen stärker nutzen, Kunststoffe und andere Materialien effektiver recyceln und verhindern, dass Plasti-

Eines der Exponate am Hako-Messestand: der multifunktionale Geräteträger Citymaster 1600, eingehend erklärt von Bernd Mendrok, Regional Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

kabfälle in unsere Umwelt gelangen. Es gilt, überflüssiges Plastik zu vermeiden.“ Hier haben Technologien eine Schlüsselrolle: „Auf der IFAT haben wir intelligente und innovative Umwelttechnologien gesehen, die bereits Teil der Lösung vieler unserer Umweltprobleme sind.“ Dabei sprach die Branche auch einen Appell aus, so zum Beispiel Herwart Wilms, Geschäftsführer von Remondis SE & Co. KG: „Die Technologien stehen parat. Für einen geschlossenen Rohstoffkreislauf müssen die Produkthersteller jetzt die Verwendungsquote für Recyclingrohstoffe deutlich anheben.“

Solutions Deutschland GmbH. Für IFATChef Stefan Rummel steht fest: „Damit hat die IFAT 2018 Kommunen und Industrien gleichermaßen angesprochen.“ Digital vernetzte Pumpen, Mülltonnen mit Sensoren, autonom fahrende Kehrfahrzeuge – die digitale Transformation prägte viele Innovationen. Ebenso im Fokus standen elektrisierte Fahrzeuge für den kommunalen Einsatz sowie elektrisch betriebene Anbaugeräte. NEUE HALLENVERTEILUNG Positive Resonanz fand die neue Hallenverteilung nach den Messethemen Wasser/Abwasser sowie Abfall/Sekundärrohstoffe. Dadurch hat sich auch das Thema Trinkwasser in München fest etabliert. Udo Jirmann, Geschäftsführer der Georg Fischer GmbH: „Die IFAT ist jetzt auch beim Trinkwasser die Weltleitmesse und bestätigt mit ihren Rekordzahlen ihre Bedeutung für die Umweltbranche.“

KOMMUNEN UND INDUSTRIE GLEICH AUF Gleichzeitig hat die produzierende Industrie auf der IFAT steigendes Interesse für ressourcenschonende und effiziente Verfahren gezeigt. „Aus der Industrie hat die Nachfrage sehr stark zugenommen“, erklärt Falk Olaf Petersdorf, Geschäftsführer der Xylem Water

Ein Fokus der IFAT waren unter anderem elektrisch betriebene Kommunalfahrzeuge wie etwa die eSwingo 200+ von ASH (dieses Bild) oder die Elektro-Kehrmaschine CityCat 2020ev von Bucher Municipal (Bild Mitte).

Foto: zek

Der Winterdienstspezialist Zaugg präsentierte die neue Rolba 500. Über das neue Gerät konnte man sich bei Kaufberater Benjamin Steiner eingehend erkundigen.

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Fotos: zek

Traktoren-Präsentation vor eindrucksvoller Kulisse: Steyr demonstrierte am ersten, für die Presse reservierten Vorführungstag des Steyr-Kommunalevents wie die Traktormodelle samt leistungsstarken Anbaugeräten den Schnee am Großglockner bekämpfen.

STEYR KOMMUNAL TRAKTOREN: TECHNIK AUF HÖCHSTEM NIVEAU AM GROSSGLOCKNER Die Großglockner Hochalpenstraße ist ein touristischer Höhepunkt Österreichs. Doch wer hoch hinaus will, muss erst die auf­ wändigen Schneeräumarbeiten im Mai abwarten. Für Steyr das perfekte Terrain, um die Leistungsfähigkeit seiner Kommunal­ traktoren von 56 bis 300 PS zu demonstrieren.

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is auf 2.500 m Seehöhe führt die Großglockner Hochalpenstraße über das höchste Bergmassiv Österreichs. Dabei gibt sie immer wieder den Blick auf den mit 3.798 m höchsten Berg des Landes frei. Kein Wunder, dass die 1935 eröffnete Passstraße von Beginn an ein Touristenmagnet war. Heute gehört sie zu den Top-3 der Sehenswürdigkeiten. Die insgesamt 48 km lange Passstraße führt mit 36 Kehren tief hinein ins Zentrum des größten Nationalparks Österreichs, dessen 1.800 km² großes Gebiet sich auf die Bundesländer Salzburg, Tirol und Kärnten erstreckt. Bei Radrennen werden hier Legenden geboren und auch die Technik muss legendäre Leistungen erbringen – besonders wenn es heißt, den Berg und seine Passstraße aus dem monatelangen Winterschlaf zu wecken. Schneehöhen von mehr als zehn Metern sind keine Seltenheit, der Rekord liegt bei 21 Metern im Jahr 1953. Seit 1954 fräsen sich eigens konstruierte Rotationspflüge im Frühjahr durch Berge von Schnee, um die Straße im Mai freigeben zu können. Jedes Jahr unterstützen Traktoren von Steyr die Schneeräumung am Großglockner mit Traktoren und

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den passenden Winterdienstanbaugeräten der beiden österreichischen Hersteller Kahlbacher und Hydrac. FÜR ALLE AUFGABEN DIE RICHTIGE WAHL Rund ein Monat nach dem Durchstich, bei dem sich die von beiden Seiten der Passstraße vorarbeitenden Winterdienstmannschaften treffen, nutzte Steyr die spektakuläre Kulisse am Fuscher Törl und eine der doch eher rar gesäten Möglichkeiten im Wonnemonat Mai Traktoren samt Winterdienstanbaugeräten gegen natürlichen Schnee antreten zu lassen. Beim mehrtägigen Steyr-­Kommunalevent in der dritten Maiwoche konnte der österreichische Traditionshersteller die Bandbreite an Traktormodellen präsentieren. So konnte beispielsweise der Steyr Terrus 6300 jede seiner 313 Pferdestärken gut brauchen, um sich mit der Fräse durch die Schneewehen zu arbeiten. Das Erfolgsmodell bekommt neben dieser und einer 270 PS starken Version ein neues 250-PS-starkes Einstiegsmodell. Der neue 6250 CVT Terrus bietet Reifen bis zu 2,05 m Durchmesser, Frontzapfwelle mit zwei Geschwindigkeiten (1000/1000 ECO), ABS

oder die besonders leise gefederte Kabine mit nur 69 dbA. Der 6-Zylinder-Motor mit einer Nennleistung von 250 PS leistet bei Bedarf bis zu 273 PS. Durch sein ideales Leistungsgewicht ist der Terrus CVT sowohl für schnelle Transportaufgaben als auch für den schweren Winterdienst prädestiniert. Ein Turbolader mit variabler Geometrie sorgt für spontanes Ansprechverhalten und schafft selbst bei niedriger Drehzahl mühelos jeden Kraftakt. STEYR PROFI: EINZIGARTIGE GETRIEBEFUNKTIONEN Der Traktorenhersteller nutzte die Veranstaltung, um noch weitere Neuzugänge in der Produktpalette vorzustellen. Beispielsweise das neue S-Control-8-Getriebe im Steyr Profi, das ihm den Titel „Maschine des Jahres 2018“ einbrachte, welches innovative Getriebefunktionen bei gleichzeitiger Sparsamkeit bietet. Ein Kraftstoffverbrauch von 258 g/ kWh im DLG-PowerMix ist bislang konkurrenzlos niedrig. Möglich macht dies das Zusammenspiel aus der Ecotech-Motorentechnologie mit dem neuen S-Control-8-Getriebe. Dieses innovative 8-fach Lastschaltgetriebe


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Messen & Veranstaltungen bietet insgesamt 24 Gänge mit 3 Gruppen, sowohl vorwärts als auch rückwärts und verfügt über eine Reihe von Automatikfunktionen, die den Traktor nicht nur effizienter machen, sondern auch den Fahrkomfort spürbar erhöhen. Durch die große Überlappung muss die Gruppe während der Arbeit fast nie gewechselt werden: Die Gruppe A für Zugarbeiten reicht bis 10,7 km/h, in Gruppe B kann von 4,3 bis 18,1 km/h völlig ohne Kraftunterbrechung gefahren werden. Im Straßenverkehr schaltet das Getriebe automatisch durch die 16 Gänge der Gruppen B und C und deckt damit einen Einsatzbereich von etwa 4 km/h bis 50 km/h ab. Für Arbeiten bei noch langsameren Geschwindigkeiten kann S-Control 8 ohne Kraftunterbrechung durch die Stufen A und B schalten. Wenn es schnell gehen soll, startet das Getriebe direkt in der Gruppe C. Für Anwendungen, die geringe Fahrgeschwindigkeiten erfordern, wie beispielsweise im Winterdienst beim Schneefräsen ist optional ein Kriechganggetriebe mit 48 x 48 Gängen erhältlich. STEYR KOMPAKT HD: BESONDERS ROBUST Und die neue Kompakt-HD-Serie, macht auch die kleinsten Steyr-Traktoren fit für schwerste Anwendungen im Kommunaldienst. Die Achsen sind verstärkt, die Spur etwas breiter und die Zuladung höher. Dank der höheren Zuladung können die Traktoren effizienter mit Anbaugeräten kombiniert und genutzt werden. Die Modelle sind mit der bewährten Technologie der Großen ausgestattet und damit ideal für nahezu jeden Einsatzbereich geeignet. Durch ihre gute Manövrierfähigkeit sind die Kompakt Traktoren aber auch perfekte Arbeitsgeräte: von Mähen über die Wege- und Straßenpflege bis hin zum Winterdienst. VIELSEITIGE EURO-III-KOMMUNALRAHMEN Alle Steyr-Kommunaltraktoren, von 56 bis 300 PS, vereint der serienmäßige Kommunalrahmen mit EURO-III-System-Adapter, womit schnell und einfach zwischen den Werkzeugen gewechselt werden kann. Der gesamte Kommunalrahmen ist als fixer Schraubverband ohne Bolzen ausgelegt und deckt mit den drei Längen 210 mm (Standard), sowie 330 mm und 450 mm die Geräteanforderungen aller gängigen Anbaugeräte ab. Die neue verstärkte Bauweise gewährleistet eine höhere Absicherung des Torsionsmoments. Die einheitliche Schnittstelle ermöglicht geringe Rüstzeiten von verschiedensten Kommunalanbaugeräten. Die EURO-III-System-­ Adapter-Platte kann einfach und bequem auf ein Fronthydrauliksystem umgerüstet werden – dazu ist ein Schraubverband oder eine Ein-

hängelösung verfügbar. Vier oder sechs Anschlüsse, freier Rücklauf und die serienmäßige siebenpolige Steckdose sorgen für maximale Vielseitigkeit. Optional sind zusätzlich auch Frontzapfwelle, Verlagerungsgetriebe und Vorderachsabstützung für den Einsatz mit großen Auslegemähern verfügbar. Diese Aufgabe und weitere kommunale Anwendungen demonstrierte Steyr beim zweiten Teil der

Veranstaltung im Tal. So unterschiedlich die Bedingungen im alpinen Gelände sind, so divers sind die Anforderungen für jede einzelne Gemeinde. Die Traktoren müssen ganzjährig einsetzbar sein und als vielseitige, effiziente Geräteträger punkten – die neuen Fahrzeugmodelle erfüllen diese Ansprüche und bieten maßgeschneiderte Arbeitsmaschinen für jeden Einsatz.

Auftakt der Veranstaltung: Die Traktoren boten bei der Hinfahrt zur Präsentationsfläche am Fuscher Törl eine Übersicht über das Produktprogramm von Steyr. Die Modelle punkten vor allem mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Am Großglockner wurde der Einsatz als Geräteträger für den Winterdienst gezeigt, im Tal dann die Anwendungsmöglichkeiten in der warmen Jahreszeit. Nach der Live-Demonstration konnte das Publikum die Traktoren genauer unter die Lupe nehmen und selbst fahren.

Bei geringeren Schneemengen ideal: der Schneekehrbesen von Kahlbacher.

Eindrucksvolle Schneefontäne: Steyr-Traktor mit leistungsstarker Schneefrässchleuder von Kahlbacher.

Räumt den Schnee aus dem Weg: Hydrac-Schneepflug.

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Fotos: Nürnberg Messe

Messen & Veranstaltungen

Auf den beliebten Aktionsflächen der GaLaBau können Bagger & Co. ihre Arbeitsleistung unter Beweis stellen.

GALABAU 2018: DIE LEITMESSE GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE Vom 12. bis 15. September 2018 wird im Messezentrum Nürnberg wieder der grüne Teppich ausgerollt. Dann öffnet die ­GaLaBau zum 23. Mal ihre Tore. Über 1.400 Aussteller sowie rund 65.000 Fachbesucher werden erwartet. In insgesamt 14 Messehallen zeigen internationale Unternehmen vier Tage lang das komplette Angebot für das Planen, Bauen und Pflegen von Gärten, Parks und Grünanlagen.

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om 12. bis 15. September 2018 stehen im Messezentrum Nürnberg wieder alle Zeichen auf Grün. Dann findet die 23. Ausgabe der GaLaBau, Internationale Leitmesse für Urbanes Grün und Freiräume, statt. Etwa 1.400 Aussteller sowie 65.000 Fachbesucher werden erwartet. In erstmals 14 Messehallen zeigen internationale Unternehmen vier Tage lang das komplette Angebot für das Planen, Bauen und Pflegen von Gärten, Parks und Grünanlagen. Ideeller Träger und Gründungsvater der GaLaBau ist der Bundesverband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Ein Highlight 2018: Das neue Kommunikationsforum „Motoristen im Gespräch“, das am Vortag der GaLaBau, dem 11. September, im Messezentrum stattfindet. Besucher erwarten natürlich auch wieder die beeindruckenden Garten[T]Räume auf dem Messeareal des BGL, die unterschiedliche Trends im Garten- und Landschaftsbau ganzheitlich abbilden. Das bunte Rahmenprogramm mit weiteren Sonderflächen, dem Vortragsforum „GaLaBau Landscape Talks“,

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Fachtagungen, Preisverleihungen und Wettbewerben macht die GaLaBau zu Europas wichtigstem Treffpunkt der grünen Branche. Stefan Dittrich, Veranstaltungsleiter GaLaBau, ist mit den Messevorbereitungen sehr zufrieden: „Die GaLaBau 2018 wird wieder wachsen. Aufgrund einer enormen Nachfrage, vor allem aus dem Segment der Pflege­ maschinen, öffnen wir 2018 erneut eine zusätzliche Halle. Aber auch der Bereich Spielplatz und Urbane Gestaltung wird größer ausfallen. Besonders erfreulich ist auch die internationale Entwicklung auf Ausstellerseite.“ NEUES KOMMUNIKATIONSFORUM „MOTORISTEN IM GESPRÄCH“ Zusammen mit dem Fachmagazin „Motorist“ möchte die GaLaBau am Vortag der Messe, erstmals das Networking-Format „Motoristen im Gespräch“ im Messezentrum Nürnberg anbieten. Das Konzept: Eröffnet wird der Tag mit einer fachlichen Keynote. Im Anschluss daran findet ein Workshop zwischen Indust-

rie und Motoristen statt. Ausklingen wird der Tag mit einem gemütlichen Get-together. TRENDS IM GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU Grün boomt weiterhin und steht für Lebensqualität. Anlaufpunkt für Entscheider aus der Branche sind auch auf der GaLaBau 2018 die Garten[T]Räume in der Halle 3A. Auf der gleichzeitig als Messeareal des BGL fungierenden Fläche werden unterschiedliche Trends im Garten- und Landschaftsbau ganzheitlich abgebildet. Besucher erwarten auf etwa 1.600 Quadratmetern inspirierende Präsentationen von Dienstleistungen und Produkten. So zeigt beispielsweise ein urbaner Bereich mit Hochhauskulisse, Innenhöfen, Regenwassermanagement, Fassaden- und Dachbegrünung die Leistungsfähigkeit der GaLaBau-Branche. Ein zentrales Areal der Fläche ist überdies dem ländlichen Bereich gewidmet, insbesondere den Themenfeldern Renaturierung und Nutzgarten. Einen zusätzlichen Besucher-Benefit bietet die schon im Jahr 2016 erfolgreich praktizierte Einbettung des GaLaBau-Exper-


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Messen & Veranstaltungen

ge Aussteller nutzen neben ihrem Messestand die GaLaBau-Aktionsfläche, um dort ihren Kunden Pflegemaschinen und Bodenbearbeitungsmaschinen auf echtem Rasen und Boden in Aktion vorzuführen.

Auf einem Spezialgerüst wird die anspruchsvolle Arbeit von Baumpflegern simuliert. Besucher haben hier die Möglichkeit, unter Anleitung selbst aktiv zu werden.

ten-Forums mit Vorträgen zu verschiedenen Fachthemen. BUNTES RAHMENPROGRAMM Insgesamt macht das bunte Rahmenprogramm mit weiteren Sonderflächen, dem ­GaLaBau Praxisforum „Planung und Wissen kompakt“, Fachtagungen, Preisverleihungen und Wettbewerben die GaLaBau zu einem wichtigen Treffpunkt der grünen Branche. Auch der gelungene Mix aus Baumaschinen, Pflegegeräte für den Landschaftsbau genauso wie den kommunalen Raum, alles zum Thema Golfcourse und Gerätschaften für ­ Spielplätze machen die Messe für das Fach­ publikum so anziehend. Beliebter Schauplatz sind die Demonstrationsflächen zu den Bereichen Erdbau und Flächenpflege. Hier wird gezeigt, wie die auf der Messe präsentierten Produktneuheiten in Aktion treten.

LANDSCHAFTSGÄRTNER-CUP & AKTIONSFLÄCHE Die GaLaBau ist nicht nur eine umfassende Produktschau in 14 Messehallen. Sie wartet auch mit einem attraktiven Rahmenprogramm im Außenbereich auf. Organisiert durch das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (AuGaLa) ist der beliebte Landschaftsgärtner-Cup ein fester Bestandteil des Messeereignisses GaLaBau. Beim deutschlandweiten Berufswettbewerb treten am 13. und 14. September im Messepark unter einem Zelt die besten Landschaftsgärtner-Auszubildenden aller deutschen Bundesländer an, um ihr fachliches Können unter Beweis zu stellen. Sie alle wollen das „Deutsche Meisterteam“ werden, das dann an der Berufs-Weltmeisterschaft 2019, den World Skills, im russischen Kasan teilnehmen darf. OUTDOOR-AREALE Live gemäht, gebaggert und gehäckselt wird auch bei der GaLaBau 2018 an allen vier Tagen wieder, und zwar im Außenbereich. Eini-

AUSGEZEICHNETE PREIS-VIELFALT Bereits zum zweiten Mal gehen alle Preisverleihungen auf dem neu gestalteten Stand des BGL in Halle 3A über die Bühne. Neben ­Innovationsmedaille, ELCA-Trendpreis,BGL­-Bildungspreis und Silberner Landschaft findet auch die Siegerehrung des 2. Husqvarna-Förderwettbewerbs wieder auf der GaLaBau statt. Die Auszeichnung wird für erfolgreiche Grünkonzepte in Städten von der Stiftung „Die Grüne Stadt“ vergeben. Der vorangegangene Wettbewerb soll attraktive und nachhaltige Konzepte zur Grünplanung, -pflege und Weiterentwicklung öffentlich machen und Kommunen beziehungsweise Grünverantwortliche motivieren, kreative Konzepte umzusetzen.

Foto: ASH

VIEL KNOW-HOW FÜR FACHPLANER UND LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Die Heimat der Spielplatzgeräte- und Freizeitanlagen-Hersteller ist auf der GaLaBau 2018 nicht mehr nur die Halle 1. Aufgrund der international gestiegenen Nachfrage im Segment Spielplatz wird nun auch ein Teil der Halle 2 belegt. Insgesamt werden hier etwa 150 Aussteller erwartet. 2018 lautet das The-

ma „Freiraum der Zukunft – Spielplatzerlebnis vom Schulhof bis zum Park“. Auf der Sonderschau warten viele Anregungen zur Gestaltung von Spielräumen für Pausenhöfe, Kindertagesstätten, Parks und öffentliche Grünflächen.

SONDERFLÄCHE BAUMPFLEGE LIVE: KOMMUNIKATIONSAREAL FÜR BAUMEXPERTEN Um Bäume gesund zu halten, ist eine fachgerechte und gründliche Pflege das A und O. Professionelle Baumpfleger und -kletterer sowie Interessierte an dieser Thematik haben auf der GaLaBau ihren festen Treffpunkt: die Sonderfläche Baumpflege LIVE in Halle 3A. Sie vereint Wissen und Interaktion, bietet Erlebnis und Netzwerkmöglichkeiten. Dabei dreht sich alles um die Bedürfnisse des Baumes. In Fachvorträgen geben Branchenexperten Tipps und Anregungen zur Baumpflege, präsentieren Produktneuheiten und stehen für Diskussionen zur Verfügung. Darüber hinaus demonstriert die stark praxisbezogene Sonderschau an einem Spezialgerüst (Rigg), das als Ersatzbaum dient, altbewährte und neue Arbeitstechniken. Interessierte Besucher haben außerdem die Möglichkeit, unter Anleitung selbst Hand anzulegen.

Erstmal probesitzen: Die GaLaBau bietet eine gute Marktübersicht, Interessenten können die unterschiedlichen Maschinen direkt vergleichen.

Eine bunte Mischung: Neben klassischen GaLBau-­ Themen präsentieren sich auch Anbieter für ­ Golfplätze & Co. auf der Messe in Nürnberg.

Die Messeleitung wird sich auch dieses Jahr auf einen großen Besucherandrang freuen können.

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Foto: Siemens

Wasserversorgung

Die von Siemens realisierte neue Leitzentrale der MA 31 steuert und überwacht das 3.000 Kilometer umfassende Wiener Wasserversorgungsnetz, sowie sämtliche Anlagen und Kraftwerke entlang der I und II Hochquellleitung.

WASSER 4.0: NEUE LEITZENTRALE BEI WIENER WASSER Eines der europaweit ersten Digitalisierungs-Projekte in der kommunalen Trinkwasserversorgung lief Ende letzten Jahres in Wien an. Der große Vorteil daran: Es macht die Überwachung der Prozesse für die Mitarbeiter der Magistratsabteilung MA 31 - Wiener Wasser wesentlich einfacher und dadurch ausfallsicherer. Ein weiterer Fokus liegt auf der Effizienz des Systems. Siemens realisierte gemeinsam mit EDS 4.0 das digitale Konzept, das das 3.000 Kilometer umfassende Leitungsnetz der Stadt steuert und überwacht.

D

ie Magistratsabteilung 31 – Wiener Wasser versorgt mit über 103.000 Anschlussleitungen die österreichische Bundeshauptstadt mit Trinkwasser, das über die I und II Hochquellenleitung nach Wien gelangt. Ende 2017 nahm – nach einer etwa zweijährigen Planungs- und Bauphase – der von Siemens realisierte neue Leitrechner in der Zentrale den Betrieb auf, was eines der europaweit ersten Digitalisierungsprojekte in der kommunalen Trinkwasserversorgung darstellt. Der Leitrechner steuert und überwacht das 3.000 Kilometer umfassende kommunale Wasserversorgungsnetz, sowie sämtliche Anlagen und Kraftwerke entlang der I und II Hochquellleitung. Im Zuge der Arbeiten wurden auch die zugehörige Netzwerk -und Fernwirktechnik erneuert. In der Betriebszentrale von Wiener Wasser kommen sämtliche Messdaten und Informationen aus dem weit-

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verzweigten Leitungsnetz zusammen und werden dort entsprechend verarbeitet. Die Inbetriebnahme der neuen Leitzentrale ist ein wesentlicher Schritt in Richtung einer digitalisierten Wasserversorgung. VERSORGUNGSSICHERHEIT WIENS STEHT AN OBERSTER STELLE „Die sichere und kontrollierte Versorgung jedes Haushalts zu jeder Tages- und Jahreszeit mit dem besten Lebensmittel ist der klare Auftrag der Stadt“ betont DI Dr. Wolfgang Zerobin, Betriebsvorstand der MA 31 – Wiener Wasser: „Der heutige Stand der Technik macht die Versorgung wesentlich sicherer, als dies früher der Fall war. Und sie gestaltet Prozesse im Zuge der Verteilung des Trinkwassers für unsere Mitarbeiter deutlich klarer und transparenter. Die Prozesse und damit das Detailwissen beginnen mit der Digitalisie-

rung zu leben.“ Die neue Leittechnik wurde diesen hohen Anforderungen entsprechend konzipiert und realisiert: Über das verteilte Leittechnikkonzept können sämtliche Steuerund Überwachungsfunktionen von verschiedenen Stellen im Bedarfsfall übernommen werden. Das so entstandene Netzwerk sowie die Implementierung hochmoderner Ausfallkonzepte, einer katastrophensicheren Bedienung und redundanter Server sichern die Trinkwasserversorgung der Metropole Wien bestmöglich ab. DIGITALISIERUNG ALS GRUNDSTEIN FÜR NEUE INFRASTRUKTURPROJEKTE Mit dem neuen Leitrechner hat die Stadt Wien einen großen Schritt in Richtung „Wasser 4.0“ gesetzt. Gemeinsam mit der EDS 4.0 GmbH (European Digital Services) wurde im Zuge des Projektes das Digitalisierungskon-


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Foto: Huber / pixelio.de

Wasserversorgung

In der Betriebszentrale von Wiener Wasser kommen sämtliche Messdaten und Informationen aus dem weitverzweigten Leitungsnetz zusammen und werden dort entsprechend verarbeitet.

zept umgesetzt. Mit Hilfe des Life-Cycle-Engineering-Tools COMOS wurden alle EMSR Komponenten bereits in die Planungs- und Engineeringphase integriert und die Anlageninformationen in der zentralen Datenbank gespeichert. Sie stehen damit auch für weitere Anwendungen zur Verfügung. Das SCADA-­ System WinCC OA (Open Architecture) stellt im Verbund mit dem Telecontrol-System Sinaut ST-7 und den bewährten Simatic S7-300-Steuerungen Redundanz und Hoch-

Foto: Siemens

Die MA 31 versorgt über 103.000 Anschlussleitungen Wien mit Trinkwasser.

verfügbarkeit sicher. Das Fernwirksystem SINAUT ST-7 steuert sichere Verbindungen über unterschiedliche Kanäle. So können Datenleitungen zu den sogenannten Sub-Zentralen redundant und hochverfügbar ausgeführt werden. Im Zuge der Umsetzung des Projekts wurde eine umfassende Dokumentation samt einheitlicher Rückdokumentation der Be-

standsanlagen auf Basis COMOS durchgeführt. Diese dient nicht zuletzt der Konservierung von Expertenwissen. „In Zukunft sind auf Basis dieser Datenbank Netzwerksimulationen und hydraulische Analysen für weiterführende Anwendungen realisierbar“, betont Ing. Mag. Gottfried Blumauer, Leiter des Wasser/Abwasser-Geschäfts bei Siemens CEE.

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Trinkwasserversorgung

Fotos: Ujeta

Das Wasserfiltersystem Ujeta Home+Travel passt an jeden Wasserhahn.

„ERSTE HILFE“ BEI TRINKWASSERVERSCHMUTZUNG Um ihre jüngsten Bürger vor Bakterien im Trinkwasser zu schützen, setzt die Gemeinde St. Georgen bei Salzburg auf einen kleinen Helfer aus dem Allgäu. Der mobile Wasserfilter Ujeta entfernt 99,999 Prozent aller Bakterien, Keime und andere Verschmutzungen.

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enn kleine Bakterien für großen Aufruhr sorgen: Ist das Trinkwasser verschmutzt, ist bei Gemeinden, Kommunen und Wasserversorgern schnelles Handeln gefragt. Schließlich geht es um die Gesundheit vieler Bürger. So auch in der Gemeinde St. Georgen bei Salzburg, in der Enterokokken im Trinkwasser nachgewiesen worden waren. Um vor allem die Kleinsten bestmöglich vor Bakterien und möglichen Erkrankungen zu schützen, setzte die Gemeinde im Flachgau auf kleine, aber besonders effektive Ersthelfer aus dem Allgäu: die Home+ Travel-­Wasserfiltersyteme der Ujeta GmbH. Diese werden einfach an den Wasserhahn geschraubt und entfernen dann 99,999 Prozent aller Keime und Bakterien. Acht Wasserfilter wurden in den beiden Kindergärten und Volksschulen in St. Georgen installiert. So konnten insgesamt rund 260 Kinder bedenkenlos frisches, reines Trinkwasser direkt aus der Leitung genießen und auch die Eltern brauchten sich keine Sorgen um Ihre Kleinen zu machen. „Wir wollten absolut kein Risiko eingehen. Uns war es vor allem wichtig, dass den Kindern nichts passiert. Gerade Kindergartenkinder stecken ja schnell mal ihre Fin-

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ger in den Mund. Natürlich auch dann, wenn sie sich zuvor unterm Wasserhahn noch die Finger gewaschen haben. Oder sie trinken das Wasser direkt aus der Leitung. Das war uns als verantwortlicher Träger einfach zu risikoreich. Deshalb war klar, dass wir hier sofort reagieren und etwas unternehmen müssen“, erklärt Kurt Bamberger, Amtsleiter der Gemeinde St. Georgen, bei Salzburg. LEITUNGSVERUNREINIGUNG MIT BAKTERIEN Der Schreck in St. Georgen war natürlich groß: Bei der halbjährlichen Routineuntersuchung der Trinkwasserqualität durch die Wassergenossenschaft wurde festgestellt, dass die betroffene Stichleitung mit Enterokokken belastet war. Diese Bakterien sind oft ein Indiz für eine fäkale Verunreinigung des Wassers und können bei Menschen zu unterschiedlichen Infektionen, wie zum Beispiel Durchfall­ erkrankungen führen. „Wir haben die Bevölkerung umgehend gewarnt und mitgeteilt, dass das Wasser vorsichtshalber abgekocht werden muss. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht klar war, ob das gesamte Wassernetz der Gemeinde von dieser Verunreinigung betroffen ist. Doch sicher ist

sicher“, betont Bamberger. Kurz nach der öffentlichen Trinkwasser-Warnung kam dann auch gleich die Lösung. „Ich habe in den Nachrichten vom Problem in der Gemeinde erfahren und gleich Hilfe angeboten“, sagt Josef Eisenmann, Geschäftsführer der Eisenmann Bohr- und Umwelttechnik GmbH mit Sitz im nahe gelegenen Mattighofen. Seit August 2017 haben Eisenmann und sein Team die innovativen Ujeta-Wasserfiltersysteme im Sortiment. „Die Filter sind sehr effizient, einfach zu installieren und preisgünstig – also einfach ideal“, findet Eisenmann. MIT WENIGEN HANDGRIFFEN MONTIERBAR Das innovative Filtersystem Home+Travel von Ujeta ist ein mobiler Filter, der selbst Wasser aus stark verunreinigten Leitungen in sauberes Trinkwasser verwandelt. Er entfernt 99,999 Prozent aller Bakterien, Keime und andere Verschmutzungen nach LOG 6-Klassifizierung; so auch Pestizide, Medikamentenrückstände oder Schwermetalle. Die „Frisch­ wasserquelle-to-go“ ist mit wenigen Handgriffen sofort einsatzbereit. Die Montage des Ujeta-Wasserfilters ist kinderleicht: Sie dauert gerade einmal 90 Sekunden und verzichtet i


KOMMUNAL

Trinkwasserversorgung

FILTER ALS NOTRESERVE Nur zwei Tage waren die Ujeta-Wasserfilter in der Gemeinde St. Georgen im Einsatz, dann kam bereits Entwarnung. Die Verunreinigung beschränkte sich allein auf die Stichleitung; bei allen anderen Abnahmestellen gab die Wassergenossenschaft grünes Licht. Die betroffene Leitung wurde schließlich vom Netz genommen und eine neue Wasserleitung zum betroffenen Objekt gelegt. „Daraufhin haben wir die Filter wieder von den Wasserhähnen genommen. Sie sind jetzt im Rathaus gelagert – als Notreserve. Falls wir einmal wieder Probleme mit unserem Wasser haben sollten, haben wir die Wasserfilter gleich zur Hand und können blitzschnell eine gesunde Trinkwasserversorgung in unseren Kindergärten und Schulen sicherstellen“, betont der Amtsleiter. Bis zu 5.000 Liter Wasser kann ein Ujeta-Filter zu reinstem Trinkwasser aufbereiten. Nach dem Einsatz der Ujeta-Wasserfilter in St. Georgen kamen bei Josef Eisenmann Anfragen aus weiteren Kommunen an. Immer mehr Städte und Gemeinden wollen für den Ernstfall einer

Zwei Tage lang herrschte Trinkwasserwarnung in der Salzburger Gemeinde St. Georgen. Dank der Wasserfilter konnte das Leitungswasser trotzdem bedenkenlos getrunken werden.

Foto: Tourismusverband St. Georgen

dabei auf jegliches Werkzeug. Die Effizienz und das einfache Handling haben auch den Amtsleiter Kurt Bamberger überzeugt, der acht Ujeta-Wasserfilter für die Trinkwasserversorgung in den Kindergärten und Schulen bestellte. „Zwei Bürger, die kurz darauf ins Rathaus kamen, wollten wissen, was sie wegen der Trinkwasser-Problematik tun könnten. Denen habe ich den Wasserfilter kurzerhand weiterempfohlen. Die beiden Herren haben dann gleich zwei Filter bei Herrn Eisenmann geordert“, so Bamberger. Die Mitarbeiter der Eisenmann Bohr- und Umwelttechnik übernahmen anschließend die Installation der acht Ujeta-Wasserfilter an den zentralen Wasserhähnen in den Kindergärten und Schulen.

Trinkwasserverschmutzung gewappnet sein. Doch gerade auch für Privathaushalte ist der Wasserfilter aus dem Allgäu eine praktische Lösung. „Jedes Haus muss Brandmelder und einen Feuerlöscher haben. Aber niemand macht sich Gedanken über das Trinkwasser. Hier sind die Filter einfach prima. Sie sind effizient und wirklich jeder Haushalt kann sich so einen Filter leisten“, erklärt Eisenmann. Das Ujeta Home+Travel Set gibt es für knapp 90 Euro. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Entkeimungsanlage mit UV-Licht für den Privathaushalt kostet gut das 15-fache. Die Nachfrage nach den innovativen Wasserfiltersystemen made in Germany hat in den vergangenen Monaten drastisch zugenommen, was Drita Schneider, die Geschäftsführerin der Ujeta GmbH, nicht verwundert. „Fast jede Woche gab es doch auch bei uns in Deutschland eine Trinkwasserwarnung nach der anderen. In der einen Gemeinde musste abgekocht werden, in anderen Gemeinden wurde wochenweise gechlort. Und mit der stetig steigenden Nitrat-

Das Wasserfiltersystem Ujeta Home+Travel

belastung des Grundwassers wird uns diese Problematik noch länger beschäftigen“. ÜBER DEN UJETA-WASSERFILTER Ujeta steht für Wasser (kosovarisch „Uje“) und Leben (kosovarisch „Jeta“). Der Ujeta-Wasserfilter ist eine der kleinsten und effektivsten Wasseraufbereitungsanlagen der Welt mit einer Filterleistung von bis zu 5.000 Litern pro Einheit. Als mobiler und leichter Wasserfilter (390 Gramm) ist er schnell einsatzbereit und filtert das Wasser dort, wo es gebraucht wird und nicht dort, wo es gewonnen wird. Somit führt der Ujeta-Wasserfilter zu einer nachhaltigen Verbesserung der Trinkwasserversorgung weltweit. Dank kombinierter Ultrafiltration aus Aktivkohle- und Membranfilter nach LOG 6-Klassifizierung entfernt der Ujeta-­ Wasserfilter 99,999 Prozent aller Bakterien und Keime sowie Schwermetalle, Medikamentenrückstände, Chlor- und Chlorabbauprodukte, Pestizide, organische Verbindungen und Asbestfasern. Der Qualitäts-Aktivkohlefilter „Made in Germany“ filtert mit einer Filterfeinheit von bis zu 0,45µm und nutzt zudem die hohe Absorptionswirkung der Aktivkohle als reines Naturprodukt. Der Membranfilter mit Hightech-Hohlfasermembran hat eine Filterfeinheit von bis zu 0,1µm. Bakterien, ­ Keime, Pilze, Metallpartikel und Mikroorganismen werden so im Membranfilter zurückgehalten, wertvolle Mineralien bleiben im Wasser enthalten. Die Wirksamkeit des Ujeta-­ Wasserfilters wurde durch das renommierte Trinkwasser-Labor Dr. Staber & Kollegen ­bestätigt. Wissenschaftliche Vorher-Nachher-­ Untersuchungen mit brackigem Teichwasser zeigten: Der Ujeta-Wasserfilter filtert hocheffizient coliforme Bakterien, intestinale Enterokokken sowie E.coli. Während sich im brackigen Teichwasser 200,5 MPN/100 ml an E.coli finden, sind es nach der Filtration mit Ujeta 0 MPN/100 ml. Juni 2018

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Abwasserentsorgung

Foto: Abwasserverband Karnische Region

Bahnt sich den Weg nach unten: Der Kanalbau von den Streusiedlungen auf dem Guggenberg zur nächsten Anschlussstelle war nur mit einem „Spinne“ genannten Grabungsgerät samt Seilwindensicherung möglich.

IN DER KARNISCHEN REGION GEHT ES STEIL BERGAB: ABWASSERLEITUNGEN IN BIS ZU 45 GRAD GEFÄLLE Oben am Berg ist es am schönsten – darum halten Hotels in Höhenlagen nicht nur geografisch, sondern auch in der Beliebtheitsskala der Gäste die Poleposition inne. Das trifft auch auf die touristische Struktur rund um das Kärntner Nassfeld zu: Einzelne abschüssig gelegene Streusiedlungen in exponierter Lage, die vor allem fremdenverkehrstechnisch genutzt werden, werden immer weiter ausgebaut und zusätzliche Hotels entstehen. Mit dieser Entwicklung Schritt halten muss die Infrastruktur. Denn erst durch eine den Anforderungen entsprechende Wasserver- und -entsorgung ist diese möglich. Der im Kärntner Gailtal zuständige Abwasserverband Karnische Region baute deswegen einen Kanal, der auf dem kürzesten Weg – also dem steilsten – das Abwasser ableitet. Bei den Grabungsarbeiten mussten auf 1,5 km Länge rund 400 m Steigung überwunden werden. Die eingebauten schub- und zugsicheren Gussrohre von TRM Tiroler Rohre GmbH aus Hall in Tirol samt Zement­ ummantelung sorgen für die nötige Stabilität, damit die Abwasserleitung über viele Jahrzehnte hinweg ihren Dienst tun kann.

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mrahmt von der idyllischen Kulisse mehrerer 2.000er, durch die zahlreichen Niederschläge von Dezember bis April zurecht als Schneeloch bezeichnet und gleichzeitig mit durchschnittlich 850 Sonnenstunden in der Wintersaison zu den Skigebieten mit den meisten Sonnenstunden in den Alpen zählend: So lässt sich kurz zusammenfassen, warum das Nassfeld in den Karnischen Alpen jährlich tausende Touristen anlockt. Wobei die Kärntner Region nicht nur in der kalten Jahreszeit Wintersportbegeisterte anzieht, sondern auch im Sommer Wanderer und Naturliebhaber. Bei 1,4 Millionen Nächtigungen jährlich – Tendenz steigend – wundert es nicht, dass Gemeinde und Investoren die Region noch weiter touristisch e­ rschließen

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beziehungsweise vorhandene Struk­­turen ausbauen wollen. Am Nassfeld und im Talboden (Tröpolach) sind in den nächsten Jahren einige weitere Projekte geplant. Schon jetzt werden Objekte auf der italienischen Seite der Grenzregion vom für das Nassfeld zuständigen Abwasserverband Karnische Region mitversorgt. Ein wesentlicher Faktor, damit große bauliche Vorhaben überhaupt erst möglich gemacht werden können, ist die Wasserverund -entsorgung. VERSORGUNG EINER STREUSIEDLUNG Eigentlich gehört die Streusiedlung am Guggenberg nicht mehr in den Pflichtbereich des Abwasserverbandes Karnische Region. Doch aufgrund der zu erwartenden touristischen

Entwicklungen, mangelnder Alternativen und der ungleichmäßigen Ver­teilung beziehungsweise dem verstärkten Aufkommen von Abwässern in einzelnen Monaten, entschloss man sich nach etlichen Verhandlungen für den Anschluss der entlegenen 25 Objekte. Man wählte dafür eine direkte Ableitung, die 1,5 Kilometer über bis zu 45 Grad steiles Gelände zur Anschlussleitung führt. Ein herausforderndes Bauvorhaben, doch die Alternativen – Einzel- oder Gruppenkläranlagen der Objekte – hätten zu einem unbefriedigenden Ergebnis geführt. „Wenn keine permanente, gleichmäßige ­Beschickung erfolgt, wird es bei Einzelkläranlagen kompliziert. Die Auslastung in den Sommer- und Wintermonaten ist im Ent­sor­gungs­­gebiet des AWV Karnische


ROHRE RESISTENT GEGEN ÄUSSERE EINFLÜSSE Rund 400 Höhenmeter überwindet die Ableitung. Von etwa 600 m über dem Meeresspiegel geht es direkt hinauf zu den anzuschließenden Objekten auf über 1.000 m Seehöhe. Die Leitung durchquert dabei unterschiedlichste alpine Zonen. Die Anforderungen an das verlegte Rohrmaterial waren dementsprechend hoch. Deswegen entschied man sich für die robusten Gussrohre in der Größe DN80 von TRM Tiroler Rohre GmbH. Diese punkten unter anderem mit der Abriebfestigkeit der Innenauskleidung, die sogar bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten, wie sie bei Steilstrecken auftreten können, gewährleistet ist. In diesem Fall – da es sich um eine Freileitung handelt – besonders wichtig, ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber äußerer Einflüsse. So muss die Abwasserleitung selbst Hangrutschungen standhalten. Aufgrund der geologischen Verhältnisse und der speziellen geografischen Lage – in den Karnsichen Alpen trifft die eurasische Platte auf die afrikanische – mussten verschiedene Vorkehrungen getroffen werden. Da eine

Foto: Ing. Walter Brieger

Um die Gussrohre vor äußeren Einflüssen zu schützen, wurden sie mit Zement ummantelt. Eine Zuführung von herkömmlichem Bettungsmaterial war am steilen Hang nicht möglich.

Zuführung von konventionellen Bettungsmaterial in diesem steilen Gelände nicht möglich war, wurden hier zementumanetelte (ZMU) duktile Gussrohre für den Abwasserabtransport verwendet. Das schützt zuverlässig etwa vor Steinschlägen, die das Rohr so beschädigen könnten, dass es Korrosion zur Folge hätte. Dank der Schub- und Zugsicherung bleiben die Rohre stabil und halten so auch hohe Drücke aus. Die andauernden Bergbewegungen in der tektonisch sensiblen Region machten den Einsatz von Langmuffen beziehungsweise Dehnungsausgleiche, die von der TRM entwickelt wurden, notwendig – dabei handelt es sich um das probate Mittel bei Bergbewegungen wie Hangrutschungen. Die Leitung wurde daraufhin 2011 durch TRM-Gussrohre ausgetauscht. Eine nach fünf Jahren durchgeführte Kamerabefahrung zeigte keinerlei Schäden. „Als besondere Sicherheitsmaßnahme wurden Dehnungsausgleiche (Lang­­muffen) verbaut, die es dem Rohr erlauben sich etwas auszudehnen ohne dass es zu einem Rohrbruch kommt“, erläutert Martin Enzi. Da die Erfahrung mit den Gussrohren von TRM durchwegs positiv ist, entscheidet man sich bei anspruchsvollen Leitungsverlegungen im Verbandsgebiet für das stabile Material des österreichischen Traditionsherstellers. Aber nicht nur der Abwasserverband sammelte bei den umgesetzten Baustellen Erfahrungen, auch der Rohrhersteller zieht daraus sein Know-how für weitere Bauvorhaben. „Wir als Rohrhersteller lernen mit solchen Baustellen mit und können unser Wissen in anderen hochalpinen Gegenden Österreichs, die ähnliche Bedingungen aufweisen, anwenden. „Somit gehen wir ständig mit der Zeit und können aufgrund der Erfahrungen die Entwicklung von neuen Produkten wie der Langmuffe antreiben“, erläutert der den Abwasserverband betreuende Vertriebsmitarbeiter von TRM, Dr. Igor Roblek.

Den Startschuss für den Bau setzte der Baggerfahrer. Abwasserverband und Planer waren sich zuvor nicht sicher, ob das Bauvorhaben durchführbar ist. Der versierte Geräteführer stellte sich der Herausforderung.

dem für anspruchsvolle Grabungsarbeiten konstruierten Gerät, zweifelten sowohl der Geschäftsführer des Abwasserverbands als auch der Planer an der Durchführbarkeit – beide kannten trotz jahrzehntelanger Erfahrung im hochalpinen Bereich keine vergleichbar steile Baustelle. Den Startschuss setzte der Der gesamte Abschnitt der 1,5 km langen Freileitung. Dank der auffälligen blauen Farbe des Baggers ist dieser auf der Schneise durch den Wald erkennbar.

GRABUNGSARBEITEN AM EXTREM STEILEN HANG Die größte Herausforderung beim Bau der Freileitung waren zweifelsohne die Grabungs­ arbeiten und der Transport der Rohre auf den extrem steilen Hang. Bewerkstelligt wurde das mit einer „Spinne“. Das auch Schreitbagger genannte Grabungsgerät unterscheidet sich von konventionellen Hydraulikbaggern durch die Konstruktion des Unterwagens. So verfügt er nicht über herkömmliches Radlaufwerk, sondern ist wie sein Name schon andeutet mit vier Schreitbeinen ausgestattet. An den Beinen befinden sich sowohl Räder als auch Abstützfüße. Mit Hilfe dieser voneinander unabhängig steuerbaren Schreitbeine ist es dem Geräteführer möglich, auch in schwierigem Gelände Arbeitsvorgänge auszuführen. Doch selbst mit

Foto: Ing. Walter Brieger

Region ­extrem hoch und in der Zwischensaison sehr gering“, erläutert Ing. Martin Enzi, Geschäftsführer des Abwasserverbands Karnische Region. „Da wir ein sehr fremdenverkehrsdominiertes Gebiet sind, kommt es zu starken Schwankungen: Von 17.000 EW (Einwohnerwert) Grundlast bis phasenweise über 40.000 EW Spitzenlast bei saisonalbedingten Auslastungen.“ Eine weitere Option wäre die Leitungsverlegung über die sich in Serpentinen hinaufschlängelnde 4,5 km lange Zufahrts­straße gewesen – hier wäre jedoch der Laufmeter kaum finanzierbar gewesen. So wählte man mit der direkten Ableitung den kürzesten Weg, der nur ein Drittel so lange ist. „Die Lösung mit schub- und zugsicheren Guss­rohren war rasch klar“, so Ing. Walter Brieger, der für die Planung des Bauabschnitts beauftragt wurde.

Foto: Ing. Walter Brieger

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Abwasserentsorgung

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Geräteführer der beauftragten ARGE Porr Seiwald, der die Herausforderung mit der „Spinne“ und einer Seilwindensicherung annahm. So konnte auf herkömmliche Art und Weise ein Graben für die Rohre ausgehoben werden statt kostenintensiver Bohrungen im Fels. Der Transport der Rohre erfolgte ebenfalls mit dem Grabgerät. „Man braucht sehr versierte Maschinisten, die mit dem Bagger umgehen und diese Rohrbündel handeln können“, meint Walter Brieger anerkennend. „Es ist mühsam den Transport in solchem Gelände zu bewerkstelligen.“ LOGISTISCHE HERAUSFORDERUNGEN Auch die Baulogistik stellte Bauherren und Planer vor Schwierigkeiten, denn die Hoteliers

Die schub- und zugsicheren Rohre von TRM punkten unter anderem mit der Abriebfestigkeit der Innenauskleidung, die sogar bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten, wie sie bei Steilstrecken auftreten können, gewährleistet ist.

Foto: Ing. Walter Brieger

Foto: Abwasserverband Karnische Region

Die „Spinne“ erledigte nicht nur die Grabungsarbeiten, sondern führte auch den Transport der Leitungsrohre durch.

Abwasserentsorgung

fürchteten sinkende Gästezahlen und unzufriedene Urlauber. So wurden die Arbeiten möglichst in der Nebensaison vorangetrieben. Am zügigen Voranschreiben der Bauarbeiten beteiligt war ein weiterer logistischer Faktor: TRM war stets in der Lage, benötigte Formstücke rasch nachzuliefern, wodurch es zu keinen Verzögerungen kam. „Die Firmenstruktur der TRM mit Außendienstmitarbeitern in den einzelnen Bundesländern und den regional stark verankerten Vertriebspartnern ermöglicht es, dass wir zeitnah und punktgenau die benötigten Rohre samt der dazugehörigen Formstücke liefern können. Somit sind wir seit nunmehr über 70 Jahren ein verlässlicher Partner für unsere Kunden in ganz Österreich“, so Dr. Igor Roblek von TRM.

SICHERER BETRIEB FÜR VIELE JAHRZEHNTE Seit April 2017 wurde an dem insgesamt 5,5 km langen Leitungsbau gearbeitet, die Arbeiten dauerten etwas über ein Jahr. Sowohl Martin Enzi als auch Walter Brieger sind über das Ende des anspruchsvollen Projekts erleichtert und hoffen auf keine Wiederholung dieser anspruchsvollen Baustelle. Auch wenn das nachlässige Credo „vergraben und vergessen“ beim Abwasserverband Karnische Region nicht zutrifft, hofft man auf viele Jahrzehnte störungsfreien Betrieb, nicht zuletzt deshalb, weil ein unkompliziertes Eingreifen durch die Zement­ ummantelung erschwert wird. Deswegen ist qualitativ hochwertiges Rohrmaterial hier umso wichtiger. Glücklicherweise verspricht das robuste duktile Gussrohr eine lange Lebensdauer.

Gussrohrsysteme für

Trinkwasser und Abwasser

Tradition auf neuen Wegen Qualität mit Bestand trm.at

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Nahwärme

Foto: Glockwärme/Dieter Arbeiter

St. Margaretens Bürgermeister Lukas Wolte (li.) mit den Geschäftsführern von Glock Energie GmbH, Ing. Franz Krammer, BSc (Mitte) und Josef Korenjak (re.).

ÖKOLOGISCHE WÄRME UND STROM AUS HOLZ FÜR ST. MARGARETEN IM ROSENTAL Die Kärntner Gemeinde St. Margareten im Rosental ist dank ihrer land- und forstwirtschaftlichen Struktur bestens geeignet für die Energieversorgung mittels Biomasse. Ende Mai wurde das neu errichtete Heizwerk eingeweiht, das nicht nur Wärme aus erneuerbaren Energiequellen liefert, sondern auch Strom. Umgesetzt wurde die Anlage vom Unternehmen Glock Ökoenergie.

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raditionell land- und forstwirtschaftlich geprägt, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der etwas über 1.000 Einwohner zählende Ort St. Margareten im Rosental für die nachhaltige Energiegewinnung aus Holz entscheiden würde. Doch jahrelang blieb eine Biomasseanlage in der Kärntner Gemeinde nur eine Vision, nun konnten in St. Margareten fossile Energieträger durch erneuerbare ausgetauscht werden. Wurde zuvor Öl für die Wärmeversorgung verwendet, heizt seit Ende Mai die Nahwärme aus Biomasse im Gemeindeamt, der Volksschule und dem Kindergarten, der Feuerwehr sowie zwei Mehrparteien- und einem Zweifamilienhaus ein. Durch den Einsatz von Biomasse werden nun rund 100 Tonnen CO2 im Jahr eingespart. Die Anlage wurde mit der Firma Glock Ökoenergie umgesetzt.

STROM AUS HOLZ Glock Ökoenergie produziert aus Hackschnitzel oder Pellets mit dem Holzgas-Blockheizkraftwerk neben Wärme auch Strom. Dieser wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist – rund 170.000 kWh jährlich. Umgerechnet können rund 34 Haushalte ganzjährig mit Strom versorgt werden. Die Anlagen des Unternehmens werden in der Nahwärme-

versorgung zur Grundlastabdeckung, zur Getreide/Heutrocknung, zur Stallheizung sowie auch zur Holztrocknung eingesetzt. Ideal sind die Anlagen auch für Gast- und Hotelbetriebe, die einen ständigen Bedarf an Warm­ wasser aufweisen, insbesondere wenn ein Wellnessbereich integriert wurde. Die Blockheizkraftwerke von Glock, GGV 1.7 – welcher in St. Margareten im Rosental zum Einsatz kommt – und GGV 2.7 sorgen mit einer elektrischen Leistung von 18 kW beziehungsweise 55 kW und einer thermischen Leistung von 44 kW beziehungsweise 125 kW für eine CO2-neutrale Energiegewinnung mit vorzugsweise hohem Wärmebedarf. Durch Ökostrom-­ Förderungen wird diese fortschrittliche und nachhaltige Art der Wärmeversorgung noch lukrativer gestaltet und ­bietet je nach Standort attraktive Kostenvorteile beziehungsweise Erlöse durch Stromeinspeisung in das bestehende E-Netz. Mit dem Holzgas wird ein adaptierter Verbrennungsmotor betrieben, welcher einen Generator antreibt, der dann schließlich die elektrische Energie erzeugt. Die anfallende Wärme sowie die Motorabwär-

me werden ins Wärmenetz übertragen. Die anfallende Asche wird automatisch ausgeschleust. Als Material werden Holzhackschnitzel (P16S-P31S) mit einer Holzfeuchte von 30 Prozent (entspricht einem Wassergehalt von ≤ 23 Prozent) oder Holzpellets (lt. EN ISO 17225-2) verwendet. GLOCK ENERGIE ALS CONTRACTOR Die Glock Energie agiert als Contractor in der Nahwärmeversorgung und projektiert den Aufbau der Blockheizkraftwerke inklusive der Nahwärmevernetzung und übernimmt die Versorgung der Haushalte. In St. Margareten im Rosental versorgt das Blockheizkraftwerk GGV 1.7 die Gemeinde mit Wärme und Strom. Sie verfügt über eine elektrische Leistung von 18 kW und eine thermische Leistung von 44 kW.

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Fernwärme

Foto:Gemeinde Markt Hartmannsdorf

Die Gemeinde Markt Hartmannsdorf bewies sich mit vielen Projekten als besonders umweltbewusst. Unter anderem wurden die Errichtung mehrerer Groß­solaranlagen, die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude sowie die Optimierung von Straßenbeleuchtungen gefördert. Der erste Schritt zur ökologischen Wärmeversorgung wurde 1988 mit dem Bau der Biomassanlage gesetzt. Letztes Jahr wurde sie auf den neuesten Stand der Technik gesetzt.

DIE BIOMASSEANLAGE IN MARKT HARTMANNSDORF: RUNDUMERNEUERUNG NACH 30 JAHREN Nach beinahe 30 Jahren im Einsatz gönnte man der Biomasseanlage in Markt Hartmannsdorf eine Generalüberholung. Die Rundumerneuerung tat dem Heizwerk gut: Die neue Technik samt vertikal verbauten Heizkesseln machen es noch effizienter und damit noch ökologischer – ein Aspekt, der eine der wohl umweltbewusstesten Gemeinden Österreichs besonders freut.

D

ie steirische Gemeinde Markt Hartmannsdorf setzt bereits seit langem auf erneuerbare Energie – eines der ersten großen Heizwerke in der Steiermark, befeuert mit Hackgut aus heimischer Produktion, sorgt für Nahwärme. Das Ortszentrum wird bereits seit 1988 mit Bioenergie statt mit fossiler Energie versorgt. Im Zuge des Gemeindeprojekts für eine energiebewusste Ortsentwicklung wurden mehrere Maßnahmen gesetzt. Einerseits wurde die Nutzung heimischer erneuerbarer Energien gefördert und forciert und damit die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduziert. Andererseits wurden Energieeinsparungspotentiale an privaten und öffentlichen Gebäuden realisiert. Es folgten verstärkte Förderungsaktivitäten seitens der Gemeinde Markt Hartmannsdorf in den Bereichen Solar-, Photovoltaik- und Holzfeuerungsanlagen, sowie die Einführung von ­Monitoring des Energieverbrauches bei öffentlichen und privaten Gebäuden. Weitere umwelttechnische Investitionen der Gemeinde waren unter anderem die Errichtung mehrerer Großsolaranlagen, die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude sowie die Optimierung

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und Monitoring von Straßenbeleuchtungen – mit dem Projekt war Markt Hartmannsdorf eine von elf Pilotgemeinden. Eine Vorreiterrolle übernahm der steirische Ort auch in Sachen Elektromobiliät: Bereits seit 2007 steht eine „Öffentliche Zapfstelle für Elektroautos“ zur Verfügung. Bei all dem Engagement in Sachen Klimaschutz wundert es natürlich nicht, dass der eingangs erwähnten Biomasseanlage nach rund 30-jähriger Laufzeit eine Auffrischungskur verpasst wurde. VERTIKAL KONSTRUIERTE BRENNKAMMER Um die zukünftige Wärmeversorgung der an das Fernwärmenetz angeschlossenen Objekte sicherzustellen und über zukünftige An­schluss­ mög­lichkeit von Objekten in Ortsrandlange zu verfügen, wurde die gesamte Kesselanlage erneuert. Eingebaut wurden zwei neue Biomassekessel mit einer jeweiligen Nennwärmeleistung von 875 kW. Die thermische Nutzung von verschiedenen, ständig wechselnden Brennstoffqualitäten und -größen mit einem Kessel unter 1.000 kW war eine der Anforderungen des Kunden. Des Weiteren sollten Reinigung und Wartung des Kessels einfach und

„bequem“ durchgeführt w ­ erden können, sowie der Verbau von Verschleißteilen gering gehalten werden. Zudem muss die Anlage, sowohl im Volllast- als auch im Teillastbetrieb öko­ nomisch und ökologisch und auf geringster Stellfläche arbeiten. Um all diese Kundenwünsche zu erfüllen, entwickelte die Firma Binder – ein 100%-iges Tochterunternehmen der HERZ-Gruppe – ein komplett neuartiges Brennsystem für Kessel in diesem Leistungsbereich. Im Gegensatz zu konventionellen Anlagen wurde die Brennkammer „stehend“, also vertikal, konstruiert und gebaut. Dabei wurde auf den Einbau des Gewölbes verzichtet. Das hat den Vorteil, dass es zu keinen Asche- und Staubablagerungen, sowie zu keinem Verschleiß kommt. Um dennoch eine optimale Verbrennung garantieren zu können, wurde eine Rauchgasrezirkulation über die Primärluft eingebaut. Auch wechselnde Brennstoffqualitäten und -größen sind kein Problem. Der Materialeinschub in die Brennkammer erfolgt hydraulisch. Durch diese brennstoffunabhängigen Lösungen kann sehr feines bis sehr grobes sowie sehr trockenes bis erntefrisches Hackgut, effizient genutzt werden.


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Hackgut verschiedener Qualitäten und Größen kann die vertikal aufgebaute Heizanlage verwerten und braucht dabei nur eine geringe Stellfläche.

Der verwendete Hackgut stammt aus der Region.

Foto: Gemeinde Markt Hartmannsdorf

Foto: BINDER Energietechnik

Fernwärme

GERINGE STELLFLÄCHE ERFORDERLICH Ein weiterer Vorteil einer stehenden Brennkammer ist, dass Wartung und Reinigung aufgrund der Höhe einfacher, bequemer und in weiterer Folge schneller durchgeführt werden können. Die Stellfläche wird dadurch auch minimiert. Ein wichtiger Aspekt, da die für den Umbau nutzbare Fläche im Heizwerk in Markt Hartmannsdorf begrenzt war. „Die Größe der Baulichkeit war grundsätzlich vorgegeben. Die Erschwernis lag vor allem darin, die neue Kesselanlage mit entsprechender Technik in der Baulichkeit unterzubringen“, berichtet Ing. Leo Riebenbauer, der für die Planung verantwortlich zeichnet. Knapp bemessen war nicht nur der verfügbare Raum: Dadurch, dass die Marktgemeinde die Planung bereits im Jahr 2016 gestartet hat, war die größte Herausforderung, den Bauzeitplan einzuhalten. Für den Abriss der alten Anlage und die Errichtung der neuen Anlage inklusive Heizhaus stand nur ein Zeitfenster von knapp vier Monaten zur Verfügung.

TECHNISCHE NEUERUNGEN FÜR MEHR EFFIZIENZ Die Wärmetauscher werden über eine so­ genannte HV-Reinigung („High Velocity“oder auch Hochgeschwindigkeits-Abreinigung) sauber gehalten beziehungsweise automatisch gereinigt. Bei einem Reinigungsvorgang fährt das Gebläse mit erhöhter Drehzahl und entfernt somit über eine Bypassleitung die anfallenden Ablagerungen aus dem Wärmetauscher. Das Gebläse benötigt aufgrund des geringeren Druckverlustes um ca. 20 Prozent weniger Strom als bei herkömmlichen Systemen. Bei Anlagen dieser Größe und vor allem bei unterschiedlichen Brennstoffen ist es oft problematisch, wenn diese im Teillastmodus betrieben werden. Die im Projekt verbauten Elektrofilter benötigten nämlich eine Mindest-RauchgasEintritts­temperatur von 140°C. Diese wird bei herkömmlichen Anlagen im Teillastbetrieb oft nicht erreicht oder sogar unterschritten. Der Wärmetauscher von Binder wurde deshalb speziell nach dieser Anforderung gebaut. Es wurde ein ausgeklügeltes Klappen- und

Bypasssystem installiert. Damit kann ein Teil des Wärmetauschers weggeschalten be­ zieh­ ungsweise umfahren werden, um die er­ forderlichen Abgastemperaturen für die Filtersysteme zu erreichen. Weiteres Energie-i einsparpotenzial konnte durch die Erneuerung der gesamten Regeltechnik erzielt werden. Ebenfalls konnte durch den Einsatz eines Pufferspeichers die Effizienz gesteigert werden. Anders als in vielen anderen Biomasseanlagen wurde hier auf eine technische Unterscheidung von Sommer- und Winterbetrieb verzichtet. Denn einen Sommerbetrieb gibt es im Heizwerk von Markt Hartmannsdorf nicht, da – typisch für die umweltbewusste Gemeinde – im Ortsgebiet die Nutzung von Solarenergie für die Warmwasserbereitung überdurchschnittlich stark verbreitet ist. Nach diesem Rundumerneuerungsprogramm ist die Biomasseanlage von Markt Hartmannsdorf wieder fit um über die nächsten Jahrzehnte den Gemeindebewohnern umweltfreundliche Wärme bereitzustellen.

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Foto: Hargassner

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Nahwärme

Kleines Raumwunder: Im Container findet sich Platz für den 90-kW-starken Heizkessel und ein Hackschnitzellager. Die Leistung des Kessels erlaubt den Anschluss eines weiteren Gebäudes an die Nahwärme – dieses Projekt wird noch dieses Jahr realisiert.

WÄRME AUS DEM CONTAINER: VOLKSSCHULE HEIZT MITHILFE EINER KOMPAKTLÖSUNG Die alte elektrisch betriebene Heizung der Volksschule im niederösterreichen Haunoldstein hatte ausgedient. Eine ökologisch wie ökonomisch sinnvollere Lösung wurde im Zuge der Gesamtsanierung des Gebäudes im Hackschnitzel-Heizsystem von Hargassner gefunden. Das Besondere dabei: Weder für den Heizkessel noch für das Brennmateriallager musste Platz innerhalb der Schule gefunden werden. Ausgelagert in einem Container sorgt diese Lösung für enorme Platzersparnis.

ENGES ZEITKORSETT FÜR DEN AUFBAU Um den Schulbetrieb nicht zu beeinflussen und rechtzeitig vor der Heizsaison im Herbst

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in Betrieb gehen zu können, musste die Errichtung der Hackgutanlage das enge Zeitfenster der Sommerferien nutzen. Für das erfahrene Betreibertrio Harald Pasteiner, Thomas Hierner und Felix Montecuccoli stellte die zeitliche Vorgabe keine Schwierigkeit dar – sie betreiben mittlerweile die dritte Biomasse-Nahwärmeanlage im Namen der Über das in den Boden eingelassene Befüllsystem gelangt das Hackgut in den Container. Die Schnecke fördert die Hackschnitzel zum Lager.

Foto: Hargassner

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it gutem Beispiel für die Kleinsten der Gemeinde Haunoldstein voran geht die hiesige Volksschule. Denn in der Volksschule des kleinen Mostviertler Orts wurde eine Nahwärmeanlage installiert. Den Schulkindern wird so Klimaschutz und regionale Energieversorgung beispielhaft von klein an vorgelebt. Die Volksschule Haunoldstein samt Turnsaal und eine im Schulgebäude befindlichen Wohnung wurden während der Sommerferien 2015 einer Gesamtsanierung unterzogen und im Zuge dessen die in die Jahre gekommene Stromheizung gegen eine moderne Hackgutanlage ersetzt. Die Gemeinde setzt damit auf eine massive ­ CO2-Reduktion von 28 Tonnen im Jahr bei gleichzeitiger Steigerung der regionalen Wertschöpfung.

Bioenergie Niederösterreich im Gemeindegebiet. Durch die frühzeitige Einbindung der regionalen Betreibergruppe und deren Projektbetreuer Agrar Plus in die Planung des Volksschulumbaus wurde die Heizungsumstellung innerhalb von zwei Monaten umgesetzt. Außerdem ausschlaggebend für die rasche Fertigstellung war das praktische Fertigbaumodul von Hargassner: Das oberösterreichische Unternehmen lieferte einen Container samt Heizkessel und weiteren technischen Notwendigkeiten für den Betrieb. Es war nicht das erste Mal, dass die Betreiber mit Hargassner zusammenarbeiteten, auch in ihren anderen konventionellen Biomasseanlagen heizen die Kessel des Herstellers ein. „Diesmal war die Container-Version für uns die richtige, da es in der Volksschule sehr platzbeengt ist“, erzählt Harald Pasteiner. Das Heizmodul fasst in seinen kompakten Maßen die für den Betrieb benötigte technische Ausstattung sowie eine Freifläche, die als Lager-


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Nahwärme

Unscheinbar: Den im Bild links neben dem Schulgebäude positionierten Heiz-Container bemerkt man kaum. Die Volksschule Haunoldstein entschied sich dafür, die Hülle des Containers im optisch sehr unauffälligem Originalzustand zu belassen. Eine Fassadengestaltung zur optischen Anpassung der nebenstehenden Gebäude ist bei diesem System möglich.

Foto: Harald Pasteiner

Foto: Hargassner

So funktioniert die Anlieferung: Der Container wird direkt von Hargassner zum gewünschten Standort transportiert und per Kran positioniert.

raum für das Hackgut genutzt wird, zusammen. So können dank des Container-­Systems auch Gebäude mit Wärme aus Hackgut beheizt werden, denen es aufgrund der fehlenden räumlichen Kapazitäten ansonsten nicht möglich wäre – so wie es bei der Haunoldsteiner Volksschule der Fall ist. Denn das Heizmodul konnte einfach ausgelagert werden. GESAMTES SYSTEM AUS EINER HAND Der größte Vorteil des Systems für Harald Pasteiner als Betreiber: „Alles ist aus einer Hand, das macht es sehr einfach für uns als Betreiber, denn man muss sich nicht mit verschiedenen Unternehmen koordinieren.“ Das Heizmodul punktet mit gut kalkulierbaren Baukosten und dem Wegfall von Planungs- und Statikkosten. Da es ein standardisiertes System ist, liegen bereits alle Einreichungsunterlagen für beispielsweise Brandschutz, Statik und EN-Norm vor.

Das und der geringe Bauaufwand – die Planung geschieht durch das Hargassner-Projektteam, einzig ein Streifenfundament nach vorgegebenen Plänen muss nach Verlegung der Wärmeleitungen betoniert werden – machen die Errichtung äußerst zeiteffizient. Der Container wurde an die Volksschule Haunoldstein von Hargassner mittels Spezialfahrzeug geliefert und per Kran an die richtige Stelle platziert. Danach wurde der 90 kW-­starke Heizkessel installiert, der vom Beginn des Wintersemesters bis zum Ende der Heizsaison für warme Klassenzimmer sorgt. Trotz Standardisierung des Heizmoduls bleibt die Planung flexibel, unter anderem auch bei den Zusatzausstattungen wie etwa dem Befüllsystemen, Kaminen und weiteren Zubehörteilen.

wird das Hackgut gekippt und die darin befindliche Schnecke nimmt es auf und verteilt es im Lagerraum des Containers. „Die Ab­ deckung schützt das Befüllsystem vor Witterungseinflüssen oder mechanischen Beschädigungen und gleichzeitig kann niemand hineinfallen“, erklärt Harald Pasteiner die Vorteile des Systems. „Geöffnet sorgt die Konstruktion für eine ordentliche Beschickung – die Hackschnitzel werden beim Befüllen nicht am Boden verstreut.“ Mit diesem praktischen System kann die für den Heizbetrieb der Schule relativ knapp bemessene Lagerkapazität von bis zu 32 m3 ausgeglichen werden, da der Beschickungsvorgang denkbar unkompliziert ist. Das Lager könnte aber bei Bedarf durch einen Aufstatzcontainer vergrößert werden.

PRAKTISCHES BEFÜLLSYSTEM FÜR HACKGUT Das individuelle Befüllsystem der Hackgutanlage in Haunoldstein ist eine Kombination aus einer Förderschnecke für Hackschnitzel von Hargassner und eine von den Betreibern selbst gefertigten Abdeckkonstruktion, die in den Boden eingelassen wurde. Für die Befüllung wird eine Klappe geöffnet, in die Öffnung

STEIGENDE BELIEBTHEIT DER CONTAINER-LÖSUNG Stefanie Winter vom Unternehmen Hargassner verzeichnet eine steigende Beliebtheit des Container-Systems – aus gutem Grund. „Es ist die ideale Lösung für Gebäude ohne Keller, Reihenhäuser, Fertigteilhäuser, öffentliche Gebäude und Firmen, bei Heizungssanierungen beziehungsweise beim Umstieg auf Biomasse“, zählt Stefanie Winter die Möglichkeiten des Heizmoduls auf. Auch mit der optischen Anpassungsfähigkeit punktet das Heizmodul, so kann die Außenhülle passend zum beheizten Gebäude verkleidet oder gestrichen werden. Die Volksschule Haunoldstein verzichtete auf weiteren optischen Aufputz und wählte die schlichte Original-Außenhülle des Heiz-Containers. Die Betreiber sind nach mehreren Heizsaisonen sehr zufrieden mit der Hackschnitzelheizanlage, ebenso die Abnehmer: Kurze Wege für Rohstoff und Wärme und Kundenbetreuung vor Ort zeichnen auch dieses Projekt aus. Noch dieses Jahr ist ein weiterer Anschluss an die kleine Nahwärmeanlage geplant, da die Leistungskapazität des Kessels dies noch zulässt. Ein Privathaus nahe des Schulgebäudes profitiert ab nächstem Schuljahr ebenfalls von der umweltfreundlichen Beheizung.

Foto: Harald Pasteiner

Der Heiz-Container wird zentimetergenau auf das Streifenfundament gesetzt.

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Fotos: Bosch

Fernwärme

Die Kessel von Bosch können sehr dynamisch auf Lastschwankungen reagieren und auch bei geringer Auslastung besonders effizient arbeiten.

LOW-NOX HEISSWASSERKESSEL FÜR KOMPLEXES FERNWÄRMENETZ IN DEN NIEDERLANDEN Die Versorgungssicherheit ist der wichtigste Faktor bei der Errichtung einer Fernwärme-Anlage. Deswegen muss neben einer ressourcensparenden Erzeugung auf eine 100 Prozent sichere Notfalllösung bei einem Ausfall oder Überlastung das Haupt­ augenmerk gelegt werden. Zwei Heißwasserkessel von Bosch Industriekessel sorgen beim Heizkraftwerk im niederländischen Nijmegen für Betriebssicherheit. Die gewählten Modelle punkten vor allem mit ihrem raschen Reaktionsvermögen auf Lastschwankungen. So ist die unterbrechungsfreie Versorgung mit Wärme für alle Abnehmer sichergestellt.

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tets zuverlässig und rund um die Uhr betriebsbereit: Seit Dezember 2015 sind zwei Bosch-Heißwasserkessel mit jeweils 20 MW im Heizkraftwerk Pieter Wiersma im niederländischen Nijmegen nahe der deutschen Grenze, in Betrieb. Dank innovativer Kessel- und Brennertechnologie zählt es zu einer der saubersten Anlagen dieser Bauart in Europa. Es speist in das Nijmegen Fernwärmenetz ein. Die Anlage befindet sich im rund zwei Kilometer von der Stadtmitte entferntem Bezirk Lent, von wo aus bis zu 14.000 Haushalte in den zentralen Stadtteilen Waalsprong und Waalfront versorgt werden. Die Grundlast wird mit Hilfe von Abwärme aus einer Abfallverwertungsanlage der Firma ARN erzeugt. Während der Wintermonate in Spitzenlastzeiten und im Notfall als

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Backup unterstützen die Bosch-Kessel das Fernwärmenetz. So ist eine unterbrechungsfreie Wärmeversorgung für die Bewohner sichergestellt. Die eingesetzten Heißwasser­ kessel vom Typ UT-HZ eignen sich durch ihren großen Modulationsbereich besonders im Bereich der Fernwärmeversorgung. Jeder der Kessel ist mit zwei Erdgasfeuerungen ausgestattet, Flammrohre und Rauchgaswege sind vollständig getrennt. Das ermöglicht den Parallelbetrieb mit beiden Feuerungen oder auch den Einzelbetrieb mit nur einer Feuerung. Die Kessel können somit sehr dynamisch auf Lastschwankungen reagieren und auch bei geringer Auslastung besonders effizient arbeiten. Die reduzierte Anzahl an Brennerstarts spart Brennstoff und minimiert den Verschleiß erheblich.

AUTOMATISCHE ZUSCHALTUNG DER KESSEL Die Anlage ist an ein bestehendes Energie­ managementsystem des Kunden angebunden. Sobald der Druck im Fernwärmenetz nicht Hochmodern und innovativ: Das Heizkraftwerk Pieter Wiersma in Lent/Nijmegen.


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Fernwärme

Jeweils 68 Tonnen auf dem Tieflader (dieses Bild) beziehungsweise am Kran (Bild links): Anlieferung und Einbringung der Bosch-Heißwasserkessel.

mehr ausreicht, schalten die Kessel zu. Voraussetzung für den automatisierten Betrieb mit reduzierter Beaufsichtigungspflicht ist die sicherheitstechnische Ausrüstung einschließlich diverser Automatisierungseinrichtungen sowie die präzise Anlageneinstellung. Nefit Bosch (Niederlande) lieferte hierfür ebenfalls alle nötigen Ausrüstungskomponenten, kundenspezifische Regelungselemente und war für die Inbetriebnahme und den Probebetrieb verantwortlich. Die Umsetzung des gesamten Heizwerks erfolgte durch die Firma Strukton Worksphere. BIS ZU 70 PROZENT WENIGER CO2-EMISSIONEN Wichtiges Thema bei dem Projekt waren auch niedrigste Emissionswerte. Verglichen mit

einzeln betriebenen Haushaltsheizungen können durch das Fernwärmenetz bis zu 70 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Die Bosch-Heißwasserkessel tragen hierzu ebenfalls bei: Bei allen vier Brennern liegen die NOx-Emissionen unter 50 mg/Nm³. Darüber hinaus sind sie durch diverse Einrichtungen wie Verbrennungsregelungen und drehzahl­ geregelte Feuerungsgebläse auch noch sehr sparsam. Für einen langlebigen Kesselbetrieb und eine stets optimal eingestellte Anlage hin-

sichtlich Verfügbarkeit und Effizienz ist Nefit Bosch mit den Wartungsmaßnahmen betraut. Des Weiteren garantiert das Unternehmen dem Betreiber Nuon, im Bedarfsfall innerhalb kürzester Zeit vor Ort zu sein. Die schnellen Reaktionszeiten bieten zusätzliche Sicherheit. Die Anlage und das Servicekonzept erfüllen die Anforderung dem Betreiber, über die nächsten zehn Jahre eine Anlagenverfügbarkeit von vorbildlichen 99,5 Prozent sicherzustellen.

Effiziente Heißwasserversorgung für Industrie und Fernwärme www.bosch-industrial.com Drei gute Gründe für Qualitäts-Kesselsysteme von Bosch:  Niedrige Energiekosten als Wettbewerbsvorteil  Module zur Effizienzsteigerung für Neu- und Bestandsanlagen  Branchenspezifische Expertise und über 150 Jahre Erfahrung

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KOMMUNAL

Biomasse

Foto: EVN / Judt

1. Reihe v.l.n.r.: EVN Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz, Pfaffstätten GfGR Viktor Paar, LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf, Maria Enzersdorf Bürgermeister Johann Zeiner, Gumpoldskirchen Vizebürgermeister Jörgen Vöhringer, Mödling Jugendgemeinderat Otto ­Rezac, Wiener Neudorf GfGR Erhard Gredler, EVN Wärme Geschäftsführer Alfred Freunschlag.

LÜCKENSCHLUSS IN DER THERMENREGION SCHAFFT GRÖSSTES ÜBERREGIONALES NATURWÄRMENETZ ÖSTERREICHS Ohne wohlige Wärme, keine Therme: Daher ist es nur logisch, dass bei dem Wärmebedarf, den Thermenregionen aufweisen, diese sich für ökonomisch und ökologisch sinnvolle Energiequellen interessieren. So wundert es nicht, dass genau in solch einem Gebiet in Niederösterreich mit rund 150 Kilometern Länge das größte Naturwärmenetz des Landes entstanden ist.

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aturwärme hat in der Thermenregion eine lange Tradition. Bereits seit 2006 sind die beiden Biomasseheizkraftwerke in Baden und Mödling in Betrieb und haben seither über eine Millionen Tonnen CO2 eingespart. In den letzten Jahren stieg das Interesse immer weiter an, sodass auch die Netze laufend erweitert wurden. „Die Nachfrage nach Naturwärme ist nach wie vor hoch – sowohl im privaten Sektor, aber auch bei öffentlichen Objekten und der Industrie. Da macht es natürlich Sinn, das Naturwärmenetz auszubauen und zu verdichten “, erläutert EVN Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz. „Alleine die 750 Nahwärmeanlagen in Niederösterreich und die privaten und gewerblichen Holzfeuerungen sichern mehr als 250 Mio. Euro Wertschöpfung pro Jahr im Land. Mit dem Zusammenschluss und der

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Verdichtung des Naturwärmenetz der EVN wird ein weiterer sinnvoller Beitrag für die Energiewende geleistet“, so LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf. Bei der Verbrennung von Biomasse wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanzen während ihres Wachstums aus der Luft aufgenommen haben. Damit ist dieser Energieträger CO2-neutral. 11 GEMEINDEN UMFASSENDES NATURWÄRMENETZ Die beiden Netze rund um Mödling und Baden wurden nun durch eine eigene Leitung miteinander verbunden, wodurch das größte überregionale Naturwärmenetz Österreichs entsteht. Die elf Gemeinden Baden, Biedermannsdorf, Brunn am Gebirge, Gumpolds­ kirchen, Guntramsdorf, Maria Enzersdorf, Mödling, Perchtoldsdorf, Pfaffstätten, Traiskirchen und Wiener Neudorf umfasst das

rund 150 Kilometer lange Netz. Der Gesamtabsatz beläuft sich dabei auf rund 250 Gigawattstunden, was umgerechnet Naturwärme für 30.000 Haushalte entspricht. NATURWÄRMENETZ WIRD LAUFEND ERWEITERT Neben den beiden großen Anlagen in Mödling und Baden, die übrigens auch Naturstrom für umgerechnet 20.000 Haushalte liefern, speist auch das neue Biomasseheizwerk in Guntramsdorf in dieses Netz ein. „Unser Naturwärmenetz wird in den nächsten Wochen und Monaten laufend erweitert und verdichtet. Und mit der Verbindung unserer Biomasseanlagen haben wir ausreichend Kapazität für neue Kunden“, lädt Stefan Szyszkowitz Interessierte entlang der Leitungstrasse ein, Teil des größten überregionalen Naturwärmnetzes Österreichs zu werden.


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