zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2017

Page 1

JUNI 2017

Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl . P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

SUIS

SE P UBL vom 1 3 . – IC in BER N (C 16. J H H uni 2 Wir f alle 3.0 017 ) - Stan reuen dD1 uns a 3 uf Ih ren B esuch !

KOMMUNAL

Suisse Public 2017 Halle 3.0/A10 Wir freuen uns auf Sie!

seit 1949 Kahlbacher Machinery GmbH · St. Johanner Straße 48 · A-6370 Kitzbühel � +43 / (0) 5356 / 62 511 · � info@kahlbacher.com

kahlbacher.com


Reinigungstechnik · Kommunaltechnik

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Deutschland auf der demopark vom 11.-13.06.2017 in Eisenach, Stand B-244

in der Schweiz auf der Suisse Public 13.-16.06.2017 in Bern Halle 2.2, Stand D02

in Österreich auf der Kommunalmesse 2017 29.-30.06.2017 in Salzburg Stand 72-75, F11

Viel mehr als eine Kehrmaschine! Citymaster 2200 Mit 2- oder 3-Besen-Kehrsystem, 62 km/h Höchstgeschwindigkeit, bis zu 6 t Gesamtgewicht und dem klassengrößten Behältervolumen von echten 2 m3 vereint der Citymaster 2200 ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Flexibilität. Für zeiteffizientes Kehren auf Straßen und Wegen – und dank einer Vielzahl von Anbaugeräten auch über den Einsatz als Kehrmaschine hinaus. Hako – Multifunktionalität ohne Kompromisse. So flexibel ist der Citymaster 2200 EURO VI: Dank modularem Aufbau und Schnellwechselsystem kann er mit wenigen Handgriffen für die Nassreinigung oder den Winterdienst umgerüstet werden.

17- 013 5 - C M 2 2 0 0 -Z E K 2 /17

Ihre Vertriebs- und Service-Partner in:

Stangl Reinigungstechnik GmbH Gewerbegebiet Süd 1 · 5204 Strasswalchen Telefon: +43 6215 / 8900-0 www.kommunalmaschinen.at

Hako Schweiz AG · Zeughausstrasse 21 6210 Sursee Telefon: +41 41 925 26 26 www.hako.ch

Hako GmbH · Hamburger Str. 209 23843 Bad Oldesloe Telefon: +49 4531 806 0 www.hako.com


KOMMUNAL

Zur Sache

MEHR LÖSUNGEN FÜR KLEINE BUDGETS Bei vielen Gemeinden gleicht die Budgetverteilung einem Jonglierakt – und hierbei sind noch nicht einmal freiwillige Zusatzangebote für die Bewohner inbegriffen, wie die Bereiche Kultur und Sport. Alleine bei der Bewältigung der kommunalen Basisaufgaben sind die finanziellen Möglichkeiten vielerorts ausgereizt. Eine Studie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat die kommunalen Aufgaben in verschiedene Aufgabenbereiche gegliedert, an ihren Netto-Ausgaben gemessen und im Gemeindegrößenvergleich dargestellt. Dabei zeigt sich: Gemeinden verwenden den Großteil ihres Budgets für Basisaufgaben, klein(er)e Gemeinden haben keinen finanziellen Spielraum. Damit die kommunalen Basisaufgaben gesichert werden können, müssen kleinere Gemeinden über 100 Prozent ihres Budgets (gemessen an den Netto-Ausgaben) aufbringen. Die Erfüllung der Basisaufgaben muss daher mit Überschüssen aus dem Bereich der wirtschaftlichen Tätigkeiten bedeckt werden. Dadurch haben kleinere Gemeinden kaum eine Chance, auch Aufgaben wahrzunehmen, die über kommunale Basisaufgaben hinausgehen. Abgesehen von politischen Diskussionen, wie vor allem kleinere Gemeinden bei der Finanzierung ihrer Aufgaben entlastet werden können, braucht es daher auch Lösungen von kommunalen Fahrzeug-, System- und Produkthersteller. Ansetzen sollte man bei den größten kommunalen Energiefressern. Einer der größten ist die Abwasserwirtschaft. Wie hier vor allem kleine Orte Geld sparen können, erklärt der Umwelttechniker Dr. Gustav H. Heger im Interview (Seite 44). Die erste 100 prozentig energieautarke Großkläranlage ist derzeit in Koblenz im Entstehen – mehr über die energiesparenden Lösungsansätze erfahren Sie ab Seite 42. Einer der Schwerpunkte, auf den die Kommunalexperten bei Fahrzeugen und Anbaugeräten setzen, ist Multifunktionalität. So ist heute kaum eine Kehrmaschine rein für das trockene Abbürsten von Straßen gedacht, sondern auch für die Nassreinigung und den Winterdienst (Seite 15) oder kann bei Bedarf zum Abmähen von Wildwuchs am Straßenrand genutzt werden (Seite 21). „Vieles ein wenig“ zu können, ist dabei nicht das Ziel: Wichtig ist, dass alle versprochenen Anwendungen richtig durchgeführt werden und zu einem guten Ergebnis führen. Dank dieser Alleskönner kann der Gemeinde-Fuhrpark straffer gestaltet werden: Statt jeweils ein Fahrzeug pro Anwendung anzuschaffen, schafft ein Gerät gleich mehrere Einsätze – und das oftmals im Ganzjahreseinsatz. Ein gutes Beispiel dafür ist das neu angeschaffte Solesprühgerät der Gemeinde Deutschlandsberg: Das Gerät hält nicht nur im Winter die Straßen eisfrei, sondern kann sommers für die Nassreinigung im Straßendienst verwendet werden oder zum Gießarm für die Grünpflege umfunktioniert werden. Mit dem Solesprühgerät kann übrigens doppelt gespart werden. Denn im Vergleich zur Trockensalzstreuung spart man 75 Prozent an Streugut – und somit bares Geld (ab Seite 18). Wem die Theorie zu wenig ist, kann sich in der Praxis von den neuesten Ideen der kommunalen Hersteller überzeugen lassen – bei den beiden branchengrößten Messen Demopark in Eisenach (11. bis 13. Juni) und Suisse Public in Bern (13. bis 16. Juni). Hier erhält man alle relevanten Informationen zu den Themen Winter- und Straßendienst, Recycling, Wasser- und Abwassertechnik sowie Abfallwirtschaft – mehr zu den Messen lesen Sie ab Seite 10! Ihre

PATRICIA PFISTER Redakteurin

Juni 2017

03


KOMMUNAL

15

KEHRTECHNIK

Inhalt

16

FLÄCHENREINIGUNG

22

WINTERDIENST

Aktuell

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

15 Kehrtalent mit Zusatznutzen für Ganzjahreseinsatz

SHORT CUTS

KEHRTECHNIK

16 Mit neuem Bodenreinigungsgerät gegen Kaugummiflecken FLÄCHENREINIGUNG

18 Deutschlandsberg setzt Sole gegen eisige Straßen ein

31

GRÜNPFLEGE

28 High Performance Schneefrässchleuder für extreme Verhältnisse WINTERDIENST

30 Für ein sauberes Ortsbild: Grünpflege- und Kehrtechniklösungen STRASSENDIENST & GRÜNPFLEGE

31 Sicher und saubere Grünanlagen GRÜNPFLEGE

WINTERDIENST

32 Mit Telematik Produktivität steigern 21 Multifunktional einsetzbare Kehrsaugmaschine KEHRTECHNIK

22 Effizient und sicher: Winterdienstlösungen von Kahlbacher WINTERDIENST

24 2. Karriere für Kehrmaschine & Co. FAHRZEUG AN- UND VERKAUF

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

04

Juni 2017

26 Lösung des Müllproblems heißt Komprimierung ABFALLWIRTSCHAFT

DATENERFASSUNG

33 Selbstladender Streuer nimmt Salz auf die Schaufel WINTERDIENST

34 Für eine umweltbewusste Gemeinde: Energie erfolgreich managen ENERGIEMANAGEMENT-SYSTEME


KOMMUNAL

Inhalt

TELEMATIK

32

KLÄRANLAGE

42

INTERVIEW

Veranstaltungen

Biomasse

36 ASTRAD: Vom kleinen Symposium zur Fachmesse

46 Im Heizwerk Pöllau setzt man auf Holzvergasungstechnik

MESSE-NACHBERICHT

38 70 Jahre Tiroler Rohre FIRMENJUBILÄUM

44

BRENNMATERIAL

48

Anzeigen zek Kommunal 2/2017 Zaugg

NAHWÄRME

48 Brennmaterial-Aufbereitung mit System

U1

Hako

U2

Westa

U3

Kahlbacher

U4

Bucher Municipal

09

CEB

35

Eco Technologies

20

Heatweed

11

Holder

13

Kahlbacher

14

Suisse Public

29

Tiroler Rohre

07

Riebenbauer

47

TS Technische Systeme

41

Urbas

47

Zimmermann AG

10

BRENNMATERIAL

Abwassertechnik 40 Hochwasserschäden in Braunsbach mit Pumpeneinsatz beseitigen PUMPENTECHNIK

Veranstaltungen 50 Seilbahnwirtschaft investiert kräftig auf der Messe Interalpin MESSE-NACHBERICHT

41 Sicherheitsgeländer für Kläranlagen & Co. SICHERHEITSAUSSTATTUNG

42 Klärwerk Koblenz mit Pilotprojekt „Sustreat“ ENERGIEAUTARKE KLÄRANLAGE

44 Kläranlagen effizient betreiben INTERVIEW ABWASSER-EXPERTE

www.zek.at

Juni 2017

05


KOMMUNAL

MARKETING DIRECTOR EMEA-REGION BEI CASE IH Der Landmaschinenhersteller Case IH hat Peter Friis zum Marketing Director für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) ernannt. Er ist für alle Aspekte der Vermarktung in dieser Region zuständig, dazu gehören Preisgestaltung, Händlerunterstützung, technischen Schulungen sowie Markenkommunikation. Sitz dieser Funktion ist in St. Valentin, Österreich, der europäischen Zentrale von Case IH. „Ich freue mich sehr, diese neue Herausforderung in jenem Jahr übernehmen zu dürfen, in dem Case IH sein 175-jähriges Bestehen feiert“, so der gebürtige Däne.

06

Juni 2017

Foto: Haaga Kehrsysteme

HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber und Günter Seefried Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 ANZEIGEN – PR-BERATUNG

Das neue Chassisdesign der haaga 355 mit 55 cm Kehrbreite ermöglicht eine einseitige Seitenführung und damit ein randnahes Kehren entlang von Gebäudewänden und in Randsteinbereichen mit einer Flächenleistung bis zu 1600 m2/h.

Mario Kogler, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74 ORGANISATION

Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222 GESTALTUNG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at UMSCHLAGSSEITEN-GESTALTUNG

MEDIA DESIGN: RIZNER.AT Stabauergasse 5, A-5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662/8746 74 E-Mail: m.maier@rizner.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT

A-4820 Bad Ischl Brauchen wenig Energie und sind zu jeder Tages- und Nachtzeit gut lesbar: elektronische Anzeigetafeln von Bayer. Foto: Case IH

STETS GUT LESBAR: ELEKTRONISCHE ANZEIGEN Elektronische Anzeigetafeln haben gegenüber klassischen Plakaten oder Anzeigen aus Papier bedeutende Vorteile: Sie sind unabhängig von der Tageszeit gut lesbar, halten jeder Witterung stand ohne optische Einbußen und sind – falls es doch zu einer Verschmutzung kommen sollte – leicht zu reinigen. Das Unternehmen Bayer Paper bietet eine elektronische Anzeige mit geringem Stromverbrauch an, denn nur der Bildwechsel erfordert Energie. Sie ist universell einsetzbar, eignet sich als elektronischer Fahrplan an Bus- und Straßenbahnhaltestellen, als Werbeträger für örtliche Attraktionen oder auch als Hinweisschild. Die Displays sind bistabil, womit ist ein neutrales Weiß ohne Gelbstich gegeben. Die Front ist entspiegelt und es kommt zu keinen Flimmern, das Motiv ist so gut sichtbar und Schriften gut lesbar.

Impressum VERLAG

Foto: Bayer

KLEINE KEHRMASCHINE MIT GROSSER WIRKUNG Staubige, sandige und feuchte Böden lassen sich mit der neuen Kehrmaschine haaga 355 zeitsparend in nur einer Überfahrt reinigen. Denn durch die Ausrüstung mit einer zusätzlichen Feinschmutzkehrwalze wird auch feinster Schmutz aufgenommen, und es bleiben keine Rückstände zwischen den beiden Tellerbesen zurück. Dies gilt im Innen- wie auch im Außenbereich von Gebäuden. Von Asphalt bis Teppichboden, von Splitt über Sand bis Laub – über einen Regelschieber im Frontsegment der Kehrmaschine lässt sich der Anpressdruck der Bürsten in drei Stufen an unterschiedlichste Bodenbeschaffenheiten, die Art des Kehrguts sowie den jeweiligen Verschmutzungsgrad anpassen. Bedeutende Vorteile ergeben sich aus den kompakten Abmessungen dank verändertem Chassisdesign, bei dem die Räder nach innen versetzt wurden. Da diese nicht mehr über die Gehäusebreite hinausragen, sind präzise Kehrvorgänge möglich, bei denen die Laufrichtung der Räder exakt gesteuert werden kann.

Aktuell

Lärmarm mit voller Leistungsfähigkeit, Wendigkeit und Zuladung: Die Bucher CityCat 2020 ev.

GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS

Österreich: Euro 68,00, Ausland: Euro 78,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet Peter Friis wird neuer Marketing ­Director der EMEA-Region bei Case IH.


KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Notterkran

Batteriespeicher sorgen für eine optimalen Nutzung Notterkran Cover System des mittels SonnenkraftDas erzeugten Stroms (hier zu kann nicht nur bei Neuaufbauten verbaut werden, sondern lässt sich ohne größere Aufwendungen sehen: das Sonnenbürger-Kraftwerk Villach). bei bestehenden Hakengeräte-Fahrzeugen nachrüsten.

Foto: Kelag

Foto: Bilfinger

Foto: Maschinenfabrik Bermatingen

Energieeffizienz auch bei älteren Anlagen steht in der Industrie immer mehr im Fokus. Im Bild: Unter­suchungen mit einer Wärmebildkamera.

Gaben mit dem Spatenstich den Startschuss für die neue Firmenzentrale (von links): Jörg Reisch, Andreas Hugger, Roderich Gotterbarm, Carmen Gotterbarm, Ulrich Gotterbarm, Martin Rupp und Jürgen Gaiser.

BILFINGER PRÄSENTIERT KONZEPT ZUR OPTIMIERUNG DER WÄRMENUTZUNG Energie ist Geld – ihre effiziente Verwendung ist für Industrieunternehmen daher obligatorisch. Tatsächlich werden die vorhandenen Energieströme in Industrieanlagen aber nur selten so genutzt, dass der Bedarf an externer Energiezufuhr und -abfuhr minimiert werden kann. Dabei sind unabhängig von der Branche in fast allen Anlagen deutliche Einsparungen möglich. Der Schlüssel, um ungenutzte Potenziale zu erkennen, liegt in der sogenannten Pinch-Analyse. Das Konzept ermöglicht eine Auswertung der Energieströme sowie die anschließende Optimierung des Wärmeflusses. Ein effizientes Pinch-Analyseverfahren hat die Bilfinger Bohr- und Rohrtechnik GmbH in Kooperation mit der Technischen Universität Wien entwickelt. Ziel der Pinch-Analyse ist die optimale Wärmeverschaltung zwischen Prozessströmen und in weiterer Folge die Reduktion von externem Wärme- oder Kältebedarf.

C.A.R.M.E.N.-SEMINAR „BATTERIESPEICHER“ Am 22. Mai veranstaltete C.A.R.M.E.N. (Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk) im Rahmen der Beratungsinitiative „LandSchafftEnergie“ das Statusseminar „Batteriespeicher“ in Lindau am Bodensee. Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu. Stromspeicher können als ein wesentliches Element der Energiewende einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung aus erneuerbaren Energien leisten. Die unterschiedlichen Batteriespeichersysteme sorgen durch gezielten Einsatz dafür, dass sowohl in Haushalten als auch in Gewerbebetrieben mit Photovoltaikanlagen ein hoher Teil des selbsterzeugten Stroms direkt vor Ort genutzt werden kann. Darüber hinaus tragen Batteriespeicher zu einer besseren Netzverträglichkeit der Photovoltaik bei, indem sie die Einspeisung in das Stromnetz glätten und es dadurch entlasten.

Gussrohrsysteme für Trinkwasser

Tradition auf neuen Wegen Qualität mit Bestand www.trm.at

Juni 2017

07


KOMMUNAL

Aktuell

Foto:WBA

Foto: LK/Danner

Bioenergie-Produzenten Auf Foren und Kongressebringen liegt dasals HauptProtest augenmerk gegen dergeplante Messe CEB Anlagenschliein Karlsruhe. ßungen österreichweit die Transparente „Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf“ auf ihren Anlagen an.

Daniel Schinnerl (Siemens), Peter Angerer (Obm. Gemeindebauern), GR Franz Lerchbaum, MM-Forstdirektor Willbald Ehrenhöfer, Franz Mayr-Melnhof, Bgm. Andreas Kühberger, Leo Riebenbauer (Planung) (v.l.)

Foto: EVS

NEUES BIOMASSE-ZENTRUM IN ENSDORF Im saarländischen Ensdorf, auf dem Gelände des VSE-Kraftwerkes, wird ein neues Biomasse-Zentrum entstehen und voraussichtlich ab 2021 die Inhalte der Biotonnen und Grüngut in Energie verwandeln. Ist das Biomasse-Zentrum in Betrieb, soll es in etwa 55.000 Tonnen saarländischen Biogutes jährlich verwerten. Das entspricht dem Inhalt der Biotonnen. Die Anlage wird modern arbeiten und die Trockenfermentation nutzen, bei der durch die Vergärung erst einmal Gas gewonnen wird und so thermische und elektrische Energie erzeugt werden kann. Die Reste der Vergärung werden kompostiert. Neben dem Biogut soll die neue Anlage auch rund 20 000 Tonnen saarländisches Grüngut verwerten. Auch dafür soll die Anlage ausgestattet sein. Für die nachgeschaltete Kompost­ erzeugung muss den Gärresten nämlich bestimmtes Material beigemengt werden, was im neuen Biomasse-Zentrum kein Problem ist. E- FILTER FÜR WERKE MIT BIOMASSE Sicher: Der größte Produzent von Feinstaub ist immer noch die Industrie, gefolgt vom Verkehr und der Landwirtschaft. Die Energiebranche nimmt in dieser Statistik einen verhältnismäßig kleinen Teil ein. Dennoch setzen das Land Salzburg und die Betreiber von BiomasseHeizwerken auf Umweltschutz, sprich die Reduktion von Feinstaub, etwa durch E- Filter. Das Land unterstützt die Maßnahmen. Erst vor einigen Jahren wurden die Grenzwerte in der sperrig bezeichneten Feuerungsanlagen- Verordnung gesenkt. „Ein Großteil der Heizwerke erfüllt die neuen Feinstaubgrenzwerte“, weiß Umwelt-Landesrat Josef Schwaiger. Sehr viele der 51 Anlagen in Salzburg haben bereits einen E-Filter oder eine Kondensation. Derzeit liegen noch weitere vier Anträge für eine Nachrüstung vor, die das Land mit 120.000 Euro fördert. Feinstaubreduktion alleine dadurch: 3,5 Tonnen pro Jahr.

Bereits Anfang September 2016 informierte der EVS interessierte Bürger über die Standortwahl und die weiteren Schritte zum Bau eines Bio­masseZentrums für das Saarland auf dem Gelände des Kraftwerks Ensdorf. Salzburgs Umwelt-Landesrat Josef Schwaiger setzt sich für die Energiegewinnung mit Biomasse ein.

08

Juni 2017

SPATENSTICH FÜR BIOMASSEANLAGE IN MAUTERN Starker Schneefall und Sturm waren alles andere als angenehme Rahmenbedingungen für den Baubeginn des eine Million Euro teuren Heizwerks im obersteierischen Mautern. Das Klostergebäude mit Gemeindeamt und Musikschule, die Neue Mittelschule, ein Mehrparteienhaus und das Landespflegezentrum werden dadurch mit erneuerbarer Energie versorgt. Bereits im September wird der Betrieb aufgenommen. „Ab Herbst werden die genannten Häuser zu 100 Prozent mit regionaler heimischer Energie aus den Mauterner Wäldern versorgt. Die Transportwege sind kurz, die Lagerung problemlos und die Aufbereitung und Verwendung liefert einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung“, führte Bürgermeister Andreas Kühberger beim Spatenstich aus.

Foto: LMZ Land Salzburg

Foto: zvg

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

PLATTFORM „PRO ÖKOSTROM BIOWÄRME“ KÄMPFT Im Seilspeicher finden 60 m des&Spezialseils Platz, darüber FÜR FORTBESTAND DER BIOENERGIEANLAGENE AG hinaus kann jede belibige Seillänge verwendet werden. Der Schicksalstag der 37 steirischen Bioenergieanlagenbetreiber (Österreich: 288 Anlagen) rückt näher. Umso größer wird auch der Widerstand gegen ein Aus der effizienten Bioenergie-Anlagen, die aus Grünland, Pflanzen und Grünschnitt Ökostrom, Biowärme und fast geruchlosen Dünger herstellen. „Seite an Seite mit der immer größer werdenden Bürgermeisterinitiative – mit ihr solidarisieren sich bereits mehr als 100 österreichische Ortschefs – kämpft jetzt auch die neu formierte gleichnamige Plattform ‚Pro Ökostrom und Biowärme‘ für den Fortbestand der Bioenergieanlagen“, sagt deren Begründer, der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Der Plattform gehören das weltweit erfolgreiche weststeirische Unternehmen SFL-Technologies, Bioenergy 2020+ der Technischen Universität Graz sowie das Österreichische Bundesheer an, das ebenfalls von der Ökostrom- und Biowärmeproduktion im Fliegerhorst Zeltweg profitiert.


KOMMUNAL

Aktuell

nun in Reutlingen weiter Erfolgsgeschichte geschrieben werden. „Durch einen glücklichen Umstand ist im Interkommunalen Wirtschaftsgebiet Reutlingen-Nord / Kirchentellinsfurt eine Bestands­ immobilie frei geworden, die exakt in ihren Dimensionen und Flächen den Bedarfen von Holder für die Bereiche Produktion und Logistik entspricht“, berichtet Christian Mayer, seit 2016 technischer Geschäftsführer bei Holder. Somit muss nur noch für die nicht-produktionsnahen Bereiche des Unternehmens, wie zum Beispiel für einen Teil der indirekten Abteilungen, die Werkstatt oder das Kundencenter, ein Neubau erstellt werden. Dafür bietet sich ein bis zu 30.000 m² großes Grundstück an, das an die Bestandsimmobilie angrenzt. Einen Teil davon wird Holder von der Stadt Reutlingen käuflich erwerben. Holder ist somit in der äußerst komfortablen Lage, den Umzug in einzelnen, wesentlich einfacher planbaren Schritten durchzuführen. Auch die Gesamtkosten und die daraus resultierenden Folgekosten reduzieren sich im Vergleich zu einem kompletten Neubau erheblich. „Die Entscheidung, mit Holder aus Metzingen wegzuziehen, ist uns nicht leichtgefallen. Durch die bestehende Gebäudesituation in Reutlingen war dies jedoch unter Betrachtung aller Gegebenheiten die mit Abstand beste Lösung. Durch die räumliche Nähe hoffen wir auch, alle Mitarbeiter halten zu können“, resümiert Andreas Vorig, seit 2009 Vorsitzender der Geschäftsführung bei Holder. Alexander Kreher, Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister der Stadt Reutlingen, begrüßt die Entscheidung der Firma Holder sehr und freut sich, dass ein renommierter Hersteller von multifunktionalen Systemfahrzeugen nach Reutlingen kommt: „Das Industriegebiet Mahden ist durch die Verkehrsanbindung und die gute Erreichbarkeit für die jetzige Belegschaft hervorragend geeignet. Außerdem stehen der Firma im Gebiet Mahden Erweiterungsflächen zur Verfügung, um ein langfristiges Unternehmenswachstum zu gewährleisten. Holder ergänzt mit heute nahezu 200 Mitarbeitern die Firmenstruktur im gemeinsamen Wirtschaftsgebiet hervorragend. Das Interkommunale Gewerbegebiet Reutlingen-Nord / Kirchentellinsfurt kann mit der Ansiedlung der Firma Holder seine Erfolgsgeschichte also fortschreiben. Auf ca. 25 ha Gesamtfläche sind bei 30 Firmen rund 1.000 ­Mitarbeiter beschäftigt. Wir sind stolz darauf, dass sich die Max Holder GmbH für Reutlingen entschieden hat, damit wird sie ihren Teil zum anhaltenden gesamtstädtischen Wachstum der Arbeitsplätze bei­ tragen.“

Foto: Holder

Bei der offiziellen Bekanntgabe des Firmenumzugs v.l.n.r: Andreas Vorig (Vorsitzender der Geschäftsführung Holder), Christian Mayer (technischer Geschäftsführer Holder, Alexander Kreher (Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Reutlingen), Bernd Haug (Bürgermeister Kirchentellinsfurt), Berthold Negwer (kommissarischer Amtsleiter).

HOLDER VERLEGT STANDORT NACH REUTLINGEN Die Max Holder GmbH ist bei der Suche nach ihrem neuen Firmensitz fündig geworden. 2018 wird sie ihr neues Domizil im Inter­ kommunalen Wirtschaftsgebiet Reutlingen-Nord / Kirchentellinsfurt beziehen. Der Umzug ist erforderlich geworden, da der Mietvertrag am heutigen Standort in Metzingen im September 2018 ausläuft. Die Firma Storopack, die inzwischen Eigentümer des Geländes geworden ist, braucht im Rahmen ihrer Expansion dringend weitere Flächen. Ebenso platzt Holder am jetzigen Standort in der Max-Holder-Str. aus allen Nähten. Daher wurde bereits Ende 2015 seitens Holder der ­Entschluss gefasst, ein Projekt zur Suche eines neuen Standortes aufzusetzen. Nach Abwägung aller bestehenden Optionen haben sich Gesellschafter und Geschäftsführung letztendlich für Reutlingen entschieden. Holder ist in der Region und insbesondere in Metzingen seit über einhundert Jahren sehr stark verwurzelt. Höhen und Tiefen prägten die inzwischen 129-jährige Geschichte des schwäbischen Unternehmens. Seit der Übernahme von Holder 2008 durch eine Gruppe schwäbischer Unternehmer geht es nun wieder stetig bergauf. Die Belegschaft ist unter anderem von 90 Mitarbeitern auf 270 gewachsen, davon arbeiten rund 200 am Hauptsitz in Metzingen. Künftig soll

Wir stellen aus: Stand: B-230 11. – 13. 06. 2017

Foto: Paul Nutzfahrzeuge

www.buchermunicipal.com/sweepers

Komplettes Produktsortiment für eine wirksame Flächenreinigung Kehrfahrzeuge von Bucher Municipal ermöglichen eine effektive Flächenreinigung. Nahezu alle aktuellen Modelle sind mit emissionsarmen Euro-6-Motoren verfügbar. Zudem tragen sie das EUnited PM10-Label mit drei Sternen, das einen feinstaubarmen Kehrbetrieb bescheinigt. Das Produktportfolio umfasst schmale, wendige 1-m³-Kehrmaschinen bis hin

zu breitenwirksamen, hochbelastbaren 8-m³-Großkehrfahrzeugen. Von Bucher Municipal wurde das weltweit erste vollelektrische Kompaktkehrfahrzeug der 2-m3-Klasse, die CityCat 2020ev, entwickelt. Damit beweist Bucher Municipal seine Innovationskraft rund um eine gründliche, wirtschaftliche und umweltgerechte Straßenreinigung.

Bucher Municipal GmbH Schörlingstraße 3 DE-30453 Hannover Telefon +49 511 21 49 -0 sweepers.de@buchermunicipal.com

Juni 2017

09


KOMMUNAL

Böschungsmähgeräte wie jene vom Anbieter Vort funktionieren über Fernsteuerung.

Foto: demopark

Foto: demopark

freiem Himmel: Die Andreas Openair-Messe demopark. Bei der offiziellen Bekanntgabe Unter des Firmenumzugs v.l.n.r: Vorig (Vorsitzender der Geschäftsführung Holder), Christian Mayer (technischer Geschäftsführer Holder, Alexander Kreher (Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Reutlingen), Bernd Haug (Bürgermeister Kirchentellinsfurt), Berthold Negwer (kommissarischer Amtsleiter).

Aktuell

DEMOPARK 2017 – MÄHRAUPEN: KLETTERKÜNSTLER ALS PROBLEMLÖSER Funkferngesteuerte Geräteträger mit Raupenantrieb werden immer beliebter. Die Vielfalt der Modelle und der Anbieter wächst. Über die Leistungsfähigkeit der Maschinen und die Bandbreite am Markt können sich Besucher auf der Messe demopark vom 11. bis 13. Juni im thüringischen Eisenach überzeugen. Böschungen, Senken, Deiche, Gestrüpp, Sumpfwiesen oder Hänge im Forst: Es gibt Areale in jeder Kommune, auf denen die Flächenpflege anstrengend bis gefährlich ist. Sie kommen beispielsweise vor an Autobahnen, Eisenbahnlinien, Flughäfen, in Militärzonen oder in Industrie- und Energieanlagen. Oder der zu pflegende Bereich erfordert eine Maschine mit geringer Bauhöhe – beispielsweise unter überhängenden Bäumen oder unter freistehenden Solarmodulen auf landwirtschaftlichen Flächen. Häufig kommen hier herkömmliche Traktoren oder Geräteträger an ihre Grenzen. Und Handarbeit mit Freischneidern ist zeitaufwändig und Kräfte zehrend. Für diese unbequemen Arbeiten kommen daher immer häufiger sogenannte Mähraupen zum Einsatz. Gerade Hersteller von Einachs-Geräteträgern und anderen Spezialmaschinen aus dem Bereich der Landschaftspflege erweitern mit entsprechenden Modellen ihr Angebot. Diese funkferngesteuerten Maschinen mit Raupenantrieb sind aus der Landschaftspflege nicht mehr wegzudenken. Ihr großes Plus: Der Bediener steht sicher ober-, unterhalb oder neben der zu bearbeitenden Fläche und braucht nur die Fernbedienung via Joystick zu steu-

ern. Die Funkfernbedienung hat eine Reichweite von mehreren hundert Metern, die aber selten ausgenutzt werden. Denn der Bediener will die Maschine ja im Blick behalten. Auf dem Markt sind Mäh­ raupen von zirka 25 bis 140 PS und von 400 kg bis über 4 Tonnen Gewicht. Sie sind meist als Geräteträger, nur noch selten als Ein­zweck­maschine mit Mulchkopf ausgelegt. Mit werkzeuglosem Schnellwechselsystem können sie verschiedene Anbaugeräte aufnehmen wie Wiesen- oder Forstmulcher, Messerbalken, Baumstubbenfräsen, Forstseilwinden, Kehrbürsten, Laubbläser, Schneeschilde, Schneefräsen, Häcksler und sogar Baggerlader. PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN Die Einsatzvielfalt und das Können der Maschinen lässt sich theoretisch nur schwer beschreiben. Eindrucksvoller ist es, wenn man die bis zu 20 km/h schnellen Geräte selbst einmal per Joystick steuern kann. Eine gute Gelegenheit hierfür ist dafür die Messe demopark 2017 mit ihren vielen Freiflächen und Möglichkeiten zum Selbsttest. Hier stellen viele namhafte Hersteller ihre Lösungen vor. Gerade in diesem Jahr werden einige aktuell marktreif gewordene Modelle darunter sein, heißt es in deren Ankündigungen. Die demopark bietet auf ihrem weitläufigen Ausstellungsgelände eine hervorragende Gelegenheit, die Maschinen nicht nur im Detail zu begutachten, sondern sie auch in Aktion zu sehen und selbst zu fahren.

Die Helden des Winters. Wir lieben Schnee aber nicht auf der Strasse. Die neuen, genialen, leichten und rostfreien Dreipunktstreuer von Kugelmann für alle Kompakttraktoren.

DIE

DE ZU WI

Heat und Unkr Eins auf w uns

Churerstr. 1, Domat / Ems, Tel. 081 650 30 00, www.zimmermannag.net Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner und Freunde den Messestand zum Erfahrungsaustausch in geselliger Runde – wie hier zu sehen der Winterdienst­ hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung.

inserat_kugelmann_zimmermann_186x65 _2017.indd 1

10

Juni 2017

14.02.17 08:30

He


KOMMUNAL

Aktuell

Die Suisse Public ist einmal mehr der Nambel der Schweizer Kommunaltechnik – und ist auch international gut besucht.

Foto: Suisse Public

Foto: Suisse Public

Bei der offiziellen Bekanntgabe des Firmenumzugs v.l.n.r: Andreas Vorig (Vorsitzender der Geschäftsführung Holder), Christian Mayer (technischer Geschäftsführer Holder, Alexander Kreher (Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Reutlingen), Bernd Haug (Bürgermeister Kirchentellinsfurt), Berthold Negwer (kommissarischer Amtsleiter).

SUISSE PUBLIC MIT VIELEN NEUHEITEN AM START Vom 13. bis 16. Juni 2017 dreht sich auf dem Bernexpo-Gelände erneut alles um den öffentlichen Sektor. Die Suisse Public, die größte Fachmesse für das Beschaffungswesen der öffentlichen Hand und Großunternehmen der Schweiz, wartet einmal mehr mit spannenden Sonderschauen und einem neuen Ausstellerbereich auf. Prominente Gäste dieses Jahr: Bundesrat Alain Berset und Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried. Die Suisse Public entwickelt sich auch in diesem Jahr weiter und bietet den Fachbesuchern gleich zwei neue Sonderschauen. SONDERSCHAU SUISSE RESILIENCE IN DER HALLE 2.1 2017 legt die Suisse Public ihr Hauptaugenmerk auf das Thema Suisse Resilience. In der Halle 2.1 präsentiert die Sonderschau innovative Lösungen, wie Städte und Gemeinden unter anderem effektiv und nachhaltig mit Bevölkerungswachstum, rapider Urbanisierung, Bedrohungen der inneren Sicherheit, der Energieversorgung und dem Klimawandel umgehen können. Mit modernen Technologien können die Städte und Gemeinden auf diese Herausforderungen reagieren. Beraten lassen, staunen und selbst Hand anlegen: Im dem neuen Areal für Live-Demonstrationen auf dem Messefreigelände können die Fachbesucher nicht nur spannenden Präsentationen lauschen, sie können die Fahrzeuge und Geräte auch gleich testen. Die Experten der einzel-

nen Bereiche stehen bei Fragen gerne zur Verfügung. Wer nach dem Gerätetest oder der Testfahrt überzeugt ist, kann die Geräte oder Fahrzeuge gleich vor Ort erstehen. Die Suisse Public bietet dem Publikum dieses Jahr nicht nur neue Sonderschauen, sondern trumpft auch mit spannenden Vorträgen auf. Im Forum warten interessante Vorträge und Referate auf die Besucherinnen und Besucher. Aussteller, Experten und die Verbände informieren zu den aktuellsten Trends, liefern Tipps zu verschiedenen Themen und beantworten die brennendsten Fragen. Weiteres Highlight: Bundesrat Alain Berset wird am 15. Juni auf der Messe vor Ort sein. Und auch Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried wird die Suisse Public beehren. WAVE TROPHY 2017 MACHT HALT AUF DEM BERNEXPO-GELÄNDE Vom 9. bis 17. Juni tourt die Wave Trophy durch die Schweiz und legt einen Zwischenstopp an der Suisse Public ein. Am 16. Juni können Interessierte an der Berner Messe die verschiedenen Elektro-Fahrzeuge aus nächster Nähe betrachten und mehr über Elektromobilität erfahren. Die Wave Trophy ist die größte Elektromobil-Rallye der Welt. Am 9. Juni eröffnet sie die Grand Tour of Switzerland, den ersten elektrisch befahrbaren Road Trip der Welt. Am neun Tage dauernden Event werden insgesamt 115 Elektro-Teams mit ihren E-Bikes, E-Motorrädern und E-Autos teilnehmen.

DIE HEATWEED®-METHODE

DER EFFEKTIVSTE WEG ZUR CHEMIEFREIEN WILDKRAUTBEKÄMPFUNG

TWEED WIRD HEA AUS WAVE

Heatweed hat das WAVE-Portfolio übernommen und wird damit zum größten Anbieter von Unkrautbekämpfungslösungen für den professionellen Einsatz in Europa. Erfahren Sie mehr auf www.heatweed.com oder besuchen Sie uns auf der Messe demopark.

UMWELTFREUNDLICH | INNOVATIV | ZUVERLÄSSIG facebook.com/heatweed instagram.com/heatweed

WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH Eisenach 11. – 13. Juni 2017 Stand B 270

Heatweed Technologies GmbH | Max-Holder-Str. 1 | 72555 Metzingen | info@heatweed.com | www.heatweed.com

Juni 2017

11

THE WEED CONTROL COMPANY


KOMMUNAL

Foto: Husqvarna

Aktuell

Foto: Fendt

Neu im Sortiment: der Husqvarna P 520D mit Frontmähwerk.

Der neue Fendt 700 Vario PowerPlus.

Foto: Reform

Das Schmalspurfahrzeug Boki ist bestens geeignet für Arbeiten in beengten Platzverhältnissen.

Foto: Raimond Spekking / Wikipedia

Das neuartige „Flex-KWK“ versorgt in Oberhausen 150 Wohneinheiten mit Strom und Wärme.

12

Juni 2017

BAYWA RUNDET SORTIMENT FÜR KOMMUNAL- UND GEWERBETECHNIK AB Mit zwei Neuzugängen ist die BayWa Technik ins Frühjahr gestartet: Yanmar wird als neue Traktormarke in der Kommunal- und Gewerbetechnik eingeführt, Husqvarna ergänzt das bestehende Portfolio mit Mehrzweckfahrzeugen der Modellreihe P500. Bereits Ende 2016 konnten die Lieferanten Etesia für Mäher im professionellen Bereich sowie die Firma Wintermantel für die Salz- und Splittlagerung gewonnen werden. „Mit der Aufnahme dieser Marken ergänzen wir unser bestehendes Sortiment und vergrößern die Angebotsvielfalt. So ­können wir unseren Kunden technische Lösungen bieten, die noch genauer auf deren spezielle Anforderungen zugeschnitten sind“, merkt Mark Küpper, Leiter Technik Kommunal/Gewerbe/Forst bei der BayWa, an. „Die Vertriebsvereinbarungen gelten jeweils flächen­ ­ deckend für unser gesamtes Vertriebsgebiet in Bayern, Sachsen und Württemberg.“ NEUES MODELL: FENDT 700 VARIO POWERPLUS Die Baureihen Fendt 500 Vario und 700 Vario sind die aktuellen Fendt Volumenmodelle. Zu den bestehenden Ausstattungsvarianten kommt im März noch die Ausführung PowerPlus hinzu. „Gerade Kunden, die einen geringeren technischen Ausrüstungsbedarf haben, wie eine kleinere Hydraulikpumpe, weniger Ventilanzahl oder kleines Terminal, aber trotzdem von der hohen Wirtschaftlichkeit der Spurführung profitieren möchten, ist die PowerPlus Ausstattung interessant“, so Roland Schmidt. „So können beispielsweise auch Grünlandbetriebe beim Mähen, Gülleausbringung oder bei der Bodenbearbeitung und Aussaat von dieser Technologie profitieren“, so der Fendt Marketing Direktor. Mit einer Vorbereitung von Spurführung in der Baureihe Fendt 700 Vario von über 60 Prozent ist VarioGuide für Fendt Kunden ein mit­ entscheidendes Leistungsmerkmal. ERGÄNZUNG FÜR REFORM-PRODUKTPALETTE: SCHMALSPURFAHRZEUG BOKI Im Dezember 2014 übernahm Reform das Unternehmen Kiefer Kommunal- und Friedhofstechnik, das seit fast 40 Jahren auf die Herstellung von Kommunalfahrzeugen und Friedhofsbaggern der Marke „Boki“ spezialisiert ist. Die Fahrzeuge gibt es mit hydrostatischem oder mechanischem Antrieb und überzeugen durch maximale Wendigkeit und starke Leistung. Die Schmalspurfahrzeuge eignen sich besonders für Arbeiten auf engstem Raum wie Reinigung und Instandhaltung von Altstadtbereichen und Fußgängerzonen, aber auch für den Winterdienst und ganz besonders für die Grünflächenpflege. Die Einsatzgebiete der Fahrzeuge sind ebenso unterschiedlich wie umfangreich. Sie sind vor allem dann gefragt, wenn geringe Fahrzeugabmessungen, Ökonomie und Flexibilität im Vordergrund stehen. Die Schnellläufer umfassen fast alle Bereiche der Kommunaltechnik, von der Grünflächen- und Landschaftspflege bis hin zum Straßendienst und Transport. BHKW SOLL AUCH MIT GERINGER BETRIEBSAMKEIT ÖKONOMISCH LAUFEN In Oberhausen werden seit Dezember 2016 150 Wohneinheiten auf innovative Weise mit Strom und Wärme versorgt. Der technische Fortschritt trägt den Namen „Flex-KWK“. Innovativ ist daran die Kombination eines Blockheizkraftwerkes (BHKW), das üblicherweise nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) arbeitet, mit einem großen Wärmespeicher. Für die EnergieAgentur.NRW ein guter Grund, das Prinzip des Flex-KWK zum „Projekt des Monats“ Juni 2017 zu küren. Während bislang möglichst lange Laufzeiten – im günstigsten Fall rund 8.000 Betriebsstunden/Jahr – notwendige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb des BHKW sind, soll eine „Flex-KWK“-Anlage auch bei geringerer Betriebsamkeit ökonomisch arbeiten. Der finanzielle Rahmen des Vorhabens, das von der Energieversorgung Oberhausen und dem Fraunhofer Umsicht umgesetzt wird, beträgt 1,5 Mio. Euro.


Foto: Rapid

Foto: IOW

KOMMUNAL

Aktuell

Einer der Vortragenden: IOW Scotish Area Präsident Jim Panton als Redner bei den Europäischen Rohrleitungstagen 2017.

RAPID ERTEILT LIZENZ FÜR TEILE DER PATENTRECHTE AM HEUSCHIEBER Der Schweizer Einachsgeräte-Hersteller Rapid erteilt der Firma Agrartechnik Seeber GmbH eine Lizenz zur Herstellung und zum Vertrieb von Heuschiebern mit Pickup. Rapid besitzt Patentrechte am Ver­ fahren zur Ernte von Grünfutter mittels Einachser und Heuschieber mit Pickup. Eine exklusive Lizenz für diesen Verfahrensanspruch wurde nun an die Agrartechnik Seeber GmbH erteilt. Das ermöglicht dem Südtiroler Unternehmen seine Geräte HeuMax, SiloMax und HeuWälzer herzustellen und zu vermarkten. Dagegen behält Rapid ihre Patentrechte für das flexible Pickup mit Kunststoffzinken exklusiv für sich. Die primär für Einachsgeräte produzierten, mit flexiblen, zinkenbestückten Rotoren ausgestatteten Heuschieber Twister und Multi-­Twister vertreibt Rapid ausschließlich über die eigenen Vertriebskanäle.

7. EUROPÄISCHE ROHRLEITUNGSTAGE: STRATEGISCHE INSTANDHALTUNG IM WASSERMANAGEMENT Optimierte Planung und Kontrolle bei zugleich knapperen Budgets – viele Betreiber vollführen täglich diesen Spagat. Die Europäischen Rohrleitungstage 2017 vom 21. bis 22. Juni in St. Veit an der Glan in Kärnten haben auf diese Herausforderungen reagiert und verstehen sich als praktische Anlaufstelle zu allen Fragen zum Wassermanagement. Branchenfachleute und Vertreter der Wissenschaft beleuchten in kompakten Referaten technische, rechtliche und wirtschaftliche Fragen aus den Bereichen Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Wasserkraft und Hochwasserschutz. An den Ständen der rund 70 Aussteller gewinnen die Fachbesucher einen Marktüberblick über neue Produkte und Servicedienstleistungen aus allen Bereichen der Wasserwirtschaft.

Foto: Philipp Pohlmann / pixelio.de

Strom von nebenan: Bei dem Stromprodukt der Regionah Energie weiß man, woher es kommt. Man kann seinen persönlichen Strombezug sogar auf der Homepage des Dienstleisters genau nachvollziehen.

ENERGIE GEHT AUCH „REGIO NAH“ Regional erzeugten Strom aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse einsammeln und direkt an die Verbraucher liefern, das wollen die Bürgergemeinschaft BGS-Energie und der regionale Energiedienstleister Erdgas Südwest mit der neu gegründeten Regionah Energie GmbH. „Nachhaltigkeit ist im besten Falle immer mit Regionalität verbunden – auch in der Energieversorgung. Das Stromprodukt der Regionah soll keine anonyme Massenware sein. Unsere Kunden werden genau wissen, woher sie ihren Strom beziehen. Wahrscheinlich ist der ein oder andere Erzeuger sogar ihr Nachbar. Das kann man dann auf der Homepage www.regionah-energie.de nachvollziehen“, so Dr. Helmut Gaus, Geschäftsführer der BGS-Energie und gleichzeitig einer der beiden neuen Geschäftsführer der Regionah. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Branche gehört er zu den Pionieren der erneuerbaren Energien in Württemberg.

EINE RUNDE SACHE! Mit unserem Full-Liner-Fahrzeugangebot von 27 – 110 PS und einem der größten Anbaugeräteprogramme am Markt bieten wir Ihnen eine einzigartig komplette 360°-Rundumversorgung für alle Einsatzbereiche. www.max-holder.com Erleben Sie Multifunktion jenseits des Standards – demopark, Freigelände Stand B263.

Juni 2017

13

Foto: GreenMech

Der Heuschieber von Rapid im Einsatz im steilen Gelände.


KOMMUNAL

Foto: Maschinenfabrik Bermatingen

Aktuell

Foto: Notterkran

Das Notterkran Cover System kann nicht nur bei Neuaufbauten verbaut werden, sondern lässt sich ohne größere Aufwendungen bei bestehenden Hakengeräte-Fahrzeugen nachrüsten.

Gaben mit dem Spatenstich den Startschuss für die neue Firmenzentrale (von links): Jörg Reisch, Andreas Hugger, Roderich Gotterbarm, Carmen Gotterbarm, Ulrich Gotterbarm, Martin Rupp und Jürgen Gaiser.

SICHERE UND SCHNELLE ABDECKUNG FÜR MULDEN UND CONTAINER AUF HAKENGERÄTEFAHRZEUGEN Jeder Transportunternehmer, der regelmäßig Container und Mulden mit staubiger oder loser Ladung über Straßen transportiert, muss für eine sichere Abdeckung der Ladung sorgen. Notterkran liefert nun eine Lösung zur Ladungssicherung sowohl für Neuprojekte wie auch zur Nachrüstung bei bestehenden Fahrzeugen mit Hakengeräteaufbau: Das System Notterkran Cover ermöglicht eine sichere Ab­deckung dank stabiler und rissfester Feinmaschenplane, die innerhalb kürzester Zeit eine professionelle Ladungssicherung ermöglicht. Das Roll­ planen-Turm-System des Boswiler Aufbauspezialisten arbeitet mit einer einfachen Auszugtechnik und Teleskopauslegern, die ein Planengehäuse bis zu 4,7 Meter über den Fahrgestellrahmen pneumatisch anhebt.

MASCHINENFABRIK BERMATINGEN: SPATENSTICH FÜR NEUE FIRMENZENTRALE Die Maschinenfabrik Bermatingen, mit Sitz am Bodensee, setzt als ­international agierendes Unternehmen mit dem Neubau ihrer Firmenzentrale inklusive Produktionsfläche einen weiteren Meilenstein in ­ihrer über 60-jährigen Firmengeschichte. Der Mulchgeräte-Hersteller reagiert somit auf die große Nachfrage seiner Maschinen und schafft neue Kapazitäten. „Die Investition ist ein Bekenntnis zum Standort Bermatingen. Hier sind wir als familiengeführtes Unternehmen verwurzelt“, sagt Geschäftsführer Roderich Gotterbarm, der den Kernbereich Produktion betreut. Er lenkt auch das Projekt Neubau und Neustrukturierung der Betriebsabläufe. Die Maschinenfabrik Bermatingen beschäftigt etwa 240 Mitarbeiter. Trotz der topographisch schwierigen Hanglage hat sich das Unternehmen dazu entschieden, die neue ­Firmenzentrale direkt an den derzeitigen Hauptsitz anzubinden.

(CH) N R E nB LIC i n i 2 0 1 7 B U SE P 6. Ju SUIS 1 3 . – 1 tand D 13 uch! S es vom 3.0 - f Ihren B e l l a u H uns a n e u e r Wir f

seit 1949 Kahlbacher Machinery GmbH St. Johanner Straße 48 A-6370 Kitzbühel � +43 / (0) 5356 / 62 511 � info@kahlbacher.com

kahlbacher.com

14

Juni 2017


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Foto: Hako

Schnellwechselsystem lassen sich verschiedene Räumschilder oder eine Frontkehrmaschine mit Winterbesatz andocken. Ebenso lassen sich professionelle Silo-Streugeräte oder eine Solesprühanlage aufsatteln und damit Eis und Schnee effizient bekämpfen. Dank kurzer Umrüstzeiten ist auch ein unvorhergesehener Wintereinbruch ebenso schnell zu bewältigen wie ein geplanter Wechseleinsatz.

Die 3-in-1-Maschine Citymaster 2200 von Hako ist auf der Messe demopark zu sehen (Stand B-244).

LEISTUNGSSTARKES KEHRTALENT MIT ZUSATZNUTZEN FÜR GANZJAHRESEINSATZ Der Citymaster 2200 ist die 3-in-1-Lösung für Kehren, Nassreinigung und ­Winterdienst. Die Kehrtechnik lässt sich über ein Schnellwechselsystem einfach ­demontieren und die Maschine steht dann für die Nassreinigung (Schwemmen, Schrubben) oder für den Winterdienst (Räumen, Streuen) bereit. Ein Behälter­ volumen von echten zwei Kubikmetern sorgt für einen ausdauernden Arbeits­ einsatz. ­Mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 62 km/h kann der Citymaster 2200 auch ­Kraftfahrstraßen und Autobahnen nutzen. Damit verringern sich Fahrzeiten von ­Einsatzort zu Einsatzort.

A

usgerüstet mit einem Zwei- oder Drei-Besen-Kehrsystem – mit einer Arbeitsbreite von bis zu 2,6 m – und dem größten Behältervolumen seiner Klasse – satten 2 Kubikmetern – kehrt der Citymaster 2200 kleine und große Flächen äußerst zeiteffizient. Seine Kehrbesen erreichen dabei problemlos auch schwer zugängliche Stellen, sodass nicht manuell nachgearbeitet werden muss. Selbst die Reinigung von Verkehrs­ inseln ist durch einen Höhenversatz der Besen von bis zu 250 mm einfach möglich. Das Kehrgut wird über einen Saugmund direkt in den voluminösen Behälter gesaugt, wobei auftretender Staub durch ein Umlaufwassersystem direkt und effektiv gebunden wird. Der Behälter besteht aus glattflächigem Edelstahl. Dadurch lässt er sich zum einen gut entleeren und ist zum anderen auch leicht zu reinigen.

3 IN 1: KEHREN, NASSREINIGUNG, WINTERDIENST Letztendlich punktet der Citymaster 2200 aber nicht nur als professionelle Kehrmaschine, sondern auch bei der Nassreinigung großer und ebener Pflaster- und Naturstein­ flächen. Über ein Schnellwechselsystem lässt sich die Kehrtechnik einfach und innerhalb kürzester Zeit abmontieren und ein Anbauschrubbdeck andocken. Damit können selbst hartnäckigste Verschmutzungen von den glatten Oberflächen entfernt werden. Das Schmutz­ wasser wird direkt über einen speziellen Saugmund in den Edelstahlbehälter aufgenommen. Sollen Straßen großflächig gereinigt werden, kann dazu auch eine Schwemmanlage angebaut und ein großer Wassertank anstelle des Edelstahlbehälters aufgesetzt werden. Für den Winterdienst ist der Citymaster 2200 bereits von Haus aus dank ABS und optionaler Differenzialsperre, gut gerüstet. Über sein

BESTE ARBEITSBEDINGUNGEN FÜR DEN FAHRER Für einen wirtschaftlichen Einsatz sind jedoch nicht nur die Flexibilität und Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs entscheidend, sondern auch die leistungserhaltenden und -fördernden Arbeitsbedingungen für den Bediener. Der Citymaster 2200 wurde darum entsprechend der hohen Standards entwickelt, die für Lastkraftwagen gelten. Dazu zählen ein ausgereiftes Sicherheitskonzept für die Fahrerkabine, Scheibenbremsen, ein hydraulischer Fahrantrieb und ein integriertes ABS. Darüber hinaus sorgen die hoch belastbaren Achsen aus deutscher Produktion nicht allein für eine hohe Nutzlast des Citymaster 2200, sondern sie ermöglichen ein optimales und sicheres Fahrverhalten in allen Betriebssituationen. Sicherheitstests nach höchsten Standards gewährleisten eine optimierte Sicherheit für Fahrer und Beifahrer. Auch in Bezug auf Ergonomie punktet dieses Fahrzeug in vielerlei Hinsicht. Angefangen beim einfachen Ein- und Ausstieg, über rückenfreundliche und individuell einstellbare Sitze, ein mehrfach verstellbares Lenkrad bis hin zum komfortablen Fahrwerk, das Stöße und Schwingungen im Einsatz abfedert, sodass es der Rücken nicht tun muss. Darüber hinaus sorgen großzügige Fenster­ flächen für eine optimale Sicht. Dank optionalen Kamerasystemen ist es sogar möglich, das Umfeld bis zu 270° im Blick zu behalten, ohne dass man sich dabei umdrehen muss. Das ist ein Sicherheitsplus, das auch lästige Anfahrschäden vermeiden kann. Eine beheizbare Frontscheibe und optional beheizbare Außensiegel sorgen darüber hinaus auch im Winter für eine freie Sicht. BEQUEM STEUERBAR Die Steuerung aller Funktionen erfolgt bequem und einfach über Joysticks und einen Multifunktionsschalter. Ein einziger Knopfdruck setzt zum Beispiel die Kehrmaschine automatisch in Betrieb. Und damit in der ­Kabine zu jeder Jahreszeit ein ideales Arbeitsklima vorherrscht, ist der Citymaster 2200 mit Heizung und Klimaanlage ausgestattet. Da kann die Arbeit zu jeder Jahreszeit entspannt beginnen und ausdauernd bewältigt werden. Juni 2017

15


KOMMUNAL

Prototyp des Steambeasts von Zaugg in Aktion. Je nach Boden und Außentemperatur wird mehr oder weniger Dampf sichtbar.

Alle Fotos: Zaugg

Kommunaltechnik

MEHR ALS NUR SCHNEE RÄUMEN: WINTERDIENST­SPEZIALIST ZAUGG SAGT MIT BODENREINIGUNGSGERÄT KAUGUMMIFLECKEN DEN KAMPF AN Seit Jahrzehnten gilt das Schweizer Unternehmen Zaugg als einer der führenden Schneeräumpezialisten weltweit. Doch auf diesem Ruhm sich auszuruhen, reicht dem Winterdiensthersteller nicht – seit neuestem bietet er eine Reinigungstechnologie ganz anderer Art an: Mit Steambeast bringt Zaugg ein Reinigungsgerät auf den Markt, das es mit den hartnäckigsten Verschmutzungen – wie beispielsweise Kaugummirückstände – auf Verkehrsflächen, in Bahnhöfen und an vielen weiteren Einsatzorten aufnimmt und dabei sanft zu Werke geht.

E

igentlich darf sich das Schweizer Unter­ nehmen Zaugg mit dem Prädikat „Spe­ zialist für den Winter“ rühmen. Egal, welche Tücken die gestrenge Jahreszeit bereit­ hält, der Winterdiensthersteller hat eine Ant­ wort darauf: Ob sich der Schnee meterhoch auf Straßen, Schienen oder Flugplätzen türmt, die Konstruktionsbüros und Werks­ hallen der Schweizer haben eine schlagkräfti­ ge Antwort darauf. Doch nicht nur Schnee will von den Verkehrsflächen geräumt werden – sondern zum Beispiel Kaugummirückstän­ de oder sonstiger Dreck, der die Verkehrs­ flächen unansehnlich macht. So gehört es schon zum gewohnten Bild auf Bahnhofsvor­ plätzen oder anderen öffentlichen Flächen, dass diese mit Kaugummirückständen über­ säht sind. Wie mit weißen Flecken gespren­

16

Juni 2017

kelt wirken diese öffentlichen Plätze – meist bereits kurz nach Fertigstellung der Pflaste­ rung oder des Asphalts. Neben der Entwicklung und Herstellung technisch hochstehender Geräte für die Schneeräumung hat es sich Zaugg also nun zur Aufgabe gemacht, öffentliche, aber auch private Bodenflächen, von Unansehnlich­ keiten während der anderen Jahreszeiten zu befreien. Denn auch, wenn das Schweizer Unter­nehmen weltweit als Experte im Gebiet des Winterdienstes gilt, ist man nie alt genug für Neues. NEUES REINIGUNGSGERÄT VON ZAUGG Die Zaugg AG Eggiwil präsentiert an der kommenden Suisse Public in Bern vom 13. bis 16. Juni diese neuartige Technologie für

das schnelle, schonende und effiziente Reini­ gen von hochverschmutzten, harten sowie heiklen Bodenflächen. Mit dieser einzigarti­ gen Bodenreinigungstechnik kann man wirt­ schaftlich und rentabel arbeiten und gewähr­ leistet Werterhaltung zu einem überzeugenden Preis/Leistungsverhältnis. Das Zaugg-Steam­ beast ist ein straßentaugliches Fahrzeug, das an der Front mit einem speziellen Reini­ gungskopf ausgerüstet ist, der eine rotierende Bürste enthält und mittels heißem Nieder­ druck-Dampf (160°C – 180°C) die verschie­ densten Verschmutzungen vom Boden löst. Die Saugleiste hinter der Bürste nimmt den gelösten Dreck und das verbleibende Kon­ denswasser auf. Man benötigt nur sehr wenig Wasser und erzielt eine außerordentlich große Flächenleistung. Die Reinigungswirkung ist


KOMMUNAL

Kommunaltechnik dabei so beachtlich wie schonend. Die ver­ schiedenartigsten Oberflächen werden nicht abgenutzt oder zerstört und Fugen werden nicht ausgeschwemmt. Mit Kaugummi ver­ dreckte Böden sehen nach diesem thermo­mechanischen Reinigungsprozess fast wie neu aus. Dabei sind die Einsatzgebiete äußerst viel­fältig: So kann das Gerät beispielsweise im Facilitymanagement und bei Dienstleistern genauso in Verwendung kommen wie etwa in Gemeinden, Flughäfen, in Eventhallen, Ein­ kaufszentren oder Bahnhöfen und vielem mehr. DIE REINIGUNGSTECHNIK Das Reinigungsverfahren des Steambeast ist ein sehr lärmarmer thermo-mechanischer Prozess. Das Frischwasser wird dazu in den Boilern zu Niederdruckdampf aufbereitet. Mit diesem wird die zu reinigende Oberfläche über den Reinigungskopf flächig beauf­ schlagt. Die Verschmutzungen werden scho­ nend durch den Niederdruckdampf gelöst und mit der nachfolgenden Bürste von der Oberfläche mechanisch entfernt, als letzten Schritt nimmt die dahinter verbaute Saug­ lippe das verbleibende Schmutzwasser auf. Je nach Art der Verschmutzung gibt es die Mög­ lichkeit einer Vorbehandlung. Für die Bear­ beitung von schwer zugänglichen Stellen kann ein mobiler Hochdruckreiniger oder ein analoges Kleingerät angeschlossen werden. DER INNOVATIVE REINIGUNGSKOPF Der Reinigungskopf und der dazugehörige Aufbau werden auf ein speziell für das Steam­ beast angepasstes Trägerfahrzeug, wie zum Beispiel den Meili VM1300, an- beziehungs­ weise aufgebaut. Der VM1300 ist ein Allrad­Kommunalfahrzeug mit EURO-6-Abgasstu­ fe, einer Breite von 135 cm, 135 PS Leistung und 2,2 Tonnen Nutzlast. Der Steam­ beast-Reinigungskopf besteht aus einem aus Aluminium gefertigten Gehäuse, in dem hin­ ten die Bürste und vorne das 120 cm breite Dampffeld untergebracht sind. Dank der An­ bringung an der hydraulischen Front-Aushe­ bung des Trägerfahrzeuges ist der Reinigungs­ kopf höhenverstellbar. Die Besenwelle ist gelenkig gelagert und kann mittels zwei ­Hydraulikzylindern innerhalb des Gehäuses angehoben werden. Mithilfe zweier Stell­ schrauben wird der Kehrspiegel der Bürste eingestellt, wenn sich diese in der Schwimm­ stellung befindet. Auch der Abstand des Reinigungskopfs zum Boden kann je nach Bedarf eingestellt wer­ den. Mit der Front-Aushebung kann der Rei­ nigungskopf sowohl seitlich um je 325 mm verschoben, als auch bis in die Transportstel­ lung angehoben werden.

Die neue Monoblock Mobl 110 entspricht den aktuellen Emissionsvorschriften.

DER AUFBAU DES GERÄTS Der rückwärtige Aufbau ist auf einem an­ kippbaren Tragrahmen fixiert, somit ist eine möglichst bequeme Zugänglichkeit zum Mo­ tor des jeweiligen Trägerfahrzeuges gewähr­ leistet. Auf dem Tragrahmen ist der kombi­ nierte Tank (Frischwasser, Schmutzwasser, ggf. Vorbehandlung und Diesel) montiert. Mit den hochklappbaren Seitenabdeckungen ist die Zugänglichkeit zu allen im Aufbau in­ tegrierten Komponenten äußerst einfach.

Rolba R500 und die den aktuellen Emissions­ vorschriften angepasste Schneefrässchleuder Monoblock 110. Die neue Rolba R500 ist in der Sparte der selbstfahrenden Schneefrässchleudern in punkto Dimension und Leistung außer Kon­ kurrenz, sie ist die derzeit einzige ihrer Art auf dem Markt. Die Leistung kann genau an die Kundenbedürfnisse angepasst werden, ver­ schiedene Fräsbreiten stehen zur Auswahl. Neben dem Direktauswurf werden unter­ schiedliche Kaminlängen oder sogar ein Teles­kopkamin angeboten. Bei Bedarf kann die R500 für einen Wechselnutzen vorbereitet werden. Weitere Neuheit von Zaugg im Winterdienst­ sektor ist die Monoblock-Schneefrässchleuder Mobl 110, die in vier Fräsbreiten erhältlich ist. Je nach Übersetzungsoption ist eine Wurfwei­ te bis 45 Meter möglich. Die Räumleistung beträgt zirka 1.000 t/h bei einer Wurfweite von zirka 15 Meter. Angetrieben wird sie von einem 82 kW starken Cummins-Diesel­ motor mit Abgasstufe EU Stufe 3b.

DIE STEUERUNG Der Reinigungsaufbau wird über ein speziel­ les Display in der Trägerfahrzeugkabine ange­ steuert. Als Antriebsquelle für alle hydrauli­ schen Funktionen des Aufbaus sind Pumpen ab dem Motor des Trägerfahrzeuges verbaut. Die hydraulischen Bewegungsfunktionen wie beispielsweise Heben, Senken, oder Seiten­ schieben des Reinigungskopfes, werden di­ rekt über die Fahrzeughydraulik versorgt und mit den jeweiligen Bedienungselementen des Trä­ gerfahrzeugs, wie beispielsweise einem Joystick, gesteuert.

Die R500 ist auch mit einem teleskopier­ baren Kamin erhältlich.

WEITERE NEUHEITEN AUS DEM WINTERDIENSTPORTFOLIO Premiere feiert das effiziente Reinigungs­ gerät auf der Suisse Public in Bern, Interessierte bekommen es am Messestand von Zaugg (Halle 3.0 / Stand A10) live zu sehen. Zu­ dem präsentiert das Unter­ nehmen an seinem Stand in der Halle 3.0 die neue selbst­ fahrende Schneefrässchleuder

Juni 2017

17


KOMMUNAL

Foto: Zek

Kommunaltechnik

Feierliche Fahrzeugübergabe in Deutschlandsberg: Johann Hackl (Unternehmensgründer bei Eco Technologies), Mag. Josef Wallner (Bgm. von Deutschlandsberg), Wolfgang Birnstingel (Bauhofleiter), Hans-Peter Hackl (Sales und Marketing bei Eco Technologies), Erwin Zibert (Pappas) und Jörg Hackl (Eco Technologies), (v.l.n.r.).

DEUTSCHLANDSBERG VERTRAUT AUF DEN ICEFIGHTER UND STEIGT AUF SOLE UM

Gemessen am Straßennetz ist Deutschlandsberg mit 350 km die zweitgrößte Gemeinde in der Steiermark und seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen Innovationen, um den Winterdienst effektiver, kostentransparenter und sicherer zu machen. Jetzt hat die Stadtgemeinde reagiert und stellt ab sofort die Schnee- und Glatteisbekämpfung auf Sole um. Der steirische Anbaugerätehersteller Eco Technologies und der österreichische Unimog-Händler Pappas Automobil GmbH entwickelten ein gemeinsames Solesprüh-Konzept, das sich streng an den Anforderungen der Stadtgemeinde sowie an den Auflagender steirischen Landesregierung orientiert. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit macht jetzt den Winterdienst einfacher und Deutschlandsberg spart Kosten und schont die Umwelt.

18

Juni 2017

Foto: Zek

Hans-Peter-Hackl von Eco Technologies erleutert die Vorteile von Sole für den Winterdienst.

Sole unmittelbar auf der Fahrbahn haften und ist praktisch immun gegen äußere Einflüsse wie Verwehungen durch Wind oder vorbeifahrende Fahrzeuge. Diese Eigenschaft erlaubt einen präventiven Einsatz und bedeutet, dass die Sole bereits Stunden vor dem prognostizierten winterlichen Verhältnissen ausgebracht werden kann und bleibt

danach je nach Witterungsverhältnis sogar zwei, drei Tage liegen. Die empfohlene Konzentration der Sole liegt bei 22% und hat dabei einen Gefrierpunkt von -19,2°C. Auf 28 kg Salz kommen 100 Liter Wasser – dieses Solegemisch reicht bei durchschnittlicher Ausbringung von 30 ml pro m² für bis zu 3.300 m² zu präparierende Fläche. „Das sind Foto: Eco Technologies

D

ie Vorteile für den Einsatz von Solesprühgeräten im Winterdienst liegen klar auf der Hand: „Sofortige und flächendeckende Wirkung während sich beim Trockensalz erst eine Sole bilden muss, um zu wirken“, erläutert Hans-Peter Hackl, Vertriebsleiter bei Eco Technologies. Im Zuge der „Oberflächenfilmbildung“ bleibt die


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

circa 14 Straßenkilometer“, sagt Hans-Peter Hackl. Im Vergleich zur Trockensalzstreuung benötigt Sole bis zu 75% weniger Salz für dieselbe Wirkung und das reduziert die Kosten bei der Anschaffung, der Lagerung und beim Transport. Wegen seines vollautomatischen Sprühsystems eignet sich der IceFighter hervorragend für den Einsatz in Wohngebieten. Hier kann der Abstand zu den Häusern, den parkenden Autos sowie zu den angrenzenden Grünflächen gut eingehalten werden und außerdem ist die sparsame Lösung für Haustiere unbedenklich. Das wirkt sich auf die belebten Kernzonen äußerst positiv aus und die Splittstreuung mit der anfallenden Straßenreinigung und das Recycling des Splitts entfallen. Das spart Zeit, Geld, erhöht die Verkehrssicherheit und reduziert die Feinstaubbelastung.

HOHE ANFORDERUNGEN FÜR DEN GERÄTETRÄGER Aber auch die Wahl des richtigen Geräteträgers war bei diesem Vorzeigeprojekt ein wesentliches Kriterium und auch hier wurden die Erwartungen hochgesteckt. „Die Feinstaubbelastung ist gerade in der Steiermark ein immer größer werdendes Thema. Es ist unsere Aufgabe, verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen und auf die Feinstaubproblematik zu reagieren“, so Mag. Josef Wallner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Deutschlandsberg. „Der neue Unimog in Kombination mit dem IceFighter ist eine professionelle und vor allem qualitativ hochwertige Maschine für den Einsatz in der Gemeinde. Genau deshalb hat sich die Stadtgemeinde dazu entschieden, auf den neu angeschafften Unimog Euro VI den IceFighter als Pritschenaufbau anbauen zu lassen“, erklärt Bgm. Mag. Wallner. Damit fiel die Wahl eindeutig auf den Unimog mit dem Euro VI-Motor mit 130 KW/177 PS aus dem Hause Pappas Automobil GmbH. Der Tankaufbau des IceFighters fasst 2.000 Liter und ist zusätzlich mit über Kreuz angeordneten Schwallwänden ausgestattet, was bedeutet, dass auch bei höheren Geschwindigkeiten die Standsicherheit des Unimogs gegeben ist. Durch die vollautomatische Computersteuerung des Ice-

Die Sole wird hingegen vorbeugend eingesetzt und hinterlässt eine saubere Straße. Fotos: Eco Technologies

Die Streuung mit Splitt ist mit Feinstaub, erhöhtem Sicherheitsrisiko und Folgekosten verbunden.

Mit dem Unimog können jetzt auch die Vorteile des IceFighters für große Einsatzgebiete genutzt werden.

Fighters, des großen Fassungsvermögens des Tanks und den Einsatz der Salzsole kann der Unimog Euro VI bis zu sechsmal weiter fahren als es bei einer Streuung mit Splitt möglich wäre“, so Bgm. Mag. Wallner weiter. Der kommunale Geräteträger ist auf Grund seiner universellen Fähigkeiten und seiner Robustheit seit über 70 Jahren führend. „Der Unimog besitzt die Geräteträgereigenschaften eines Traktors und den Fahrkomfort eines LKWs. Das vereint sozusagen die Schlagkräftigkeit für weite Strecken, mit der Wendigkeit für den Kernbereich“, erläutert Erwin Zibert, Verkaufsberater bei Pappas Auto GmbH und seines Zeichen gebürtiger Steirer. Mit modernster Abgastechnologie spart der Unimog gegenüber rein landwirtschaftlichen Geräteträgern bis zu 40% Treibstoff und mit der neuen Abgasnorm Euro VI konnte auch der Feinstaubausstoß gegenüber der Euro V um 90% reduziert werden. „Das sind genau die Anforderungen, die seitens der steiermärkischen Landesregierung im Bezug auf Feinstaub gefordert werden“, meint Erwin Zibert dazu. Die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h macht den Unimog autobahn- und schnellstraßentauglich und ist im

Die Verwendung dieser gelungenen Kombination beschränkt sich nicht nur auf den Winterdienst. So ist sie im Straßendienst und als Gießanlage in Verwendung.

Juni 2017

19


Kommunaltechnik

Fotos: Zek

KOMMUNAL

Die Backbags mit- oder ohne Akkupumpe sind speziell für Bereiche, die mit schwerem Gerät nicht zugänglich sind.

Eco Technologies hat viel Erfahrung im Bereich Soletechnik und bietet daher ein umfangreiches Repertoire an Lösungen für die perfekte Anwendung.

Gegensatz zu Traktoren für weite Strecken viel besser geeignet. Mit den vielseitigen Systemkomponenten und den damit bis zu 1.000 unterschiedlichen Anwendungsbereichen, zeigt der Unimog sein umfassendes Potential für den kommunalen Einsatz. DER ICEFIGHTER UND DER UNIMOG - DAS STARKE TEAM „Dieses steirische Produkt von Eco Technologies mit dem deutschen Qualitätsprodukt von Mercedes Benz ist eine ganz tolle Kombination auf hohem Niveau“, sagt Wolfgang Birnstingel, Leiter des Wirtschaftshofes in Deutschlandsberg, der sich jetzt schon auf die positive Resonanz der Bevölkerung freut. Die Systemumstellung bedeutet für das Bauhof-Team eine gewisse Anpassung in der Planung und Durchführung des Winterdienstes und muss geschult werden. Denn die Sole wird mittels neuer Mischanlage im Bauhof selbst produziert und die Bedienung des Regelungscomputers im Streufahrzeug erfolgt bequem von der Fahrerkabine aus. Eine vollautomatische Steuerung passt die gewünschte Sprühmenge der Fahrgeschwindigkeit an. Das Salz-Wassergemisch wird schließlich mittels trockenlaufsicherer Kolbenmembranpumpe über Düsen am Edelstahl-Sprühbalken gleichmäßig auf die Fahrbahn gebracht. Diese Veränderungen bringen klare Vorteile in der Anwendung, aber auch durch die Beschaffenheit und Wirkungsweise der Sole. „Jetzt muss nicht mehr auf den Schnee gewartet werden“, so Wolfgang Birnstingel. Mit dem IceFighter wird vorbeugend gearbeitet und bereits vor dem ersten Schneefall eine Schicht Sole auf

Die praktische Lanze mit der selbstaufrollenden Schlauchrolle wurde für schlecht erreichbare Stellen konzipiert.

die Fahrbahn aufgetragen. „Dadurch kann der Schnee erst sehr langsam bis gar nicht auf der Straße festfrieren und am nächsten Morgen wird dann in gewohnter Weise weitergesprüht. Die Straßen und Wege der Gemeinde bleiben den ganzen Winter über eisfrei“, so Wolfgang Birnstingel weiter. Inzwischen stehen verschiedene Modelle des IceFighters zur Auswahl, die alle Bereiche im Winterdienst abdecken. Das beginnt bei den tragbaren Solesprühern für die unzugänglichen Stellen wie Geh- und Radwege, enge Gassen oder Stiegen, und reicht bis zu den riesigen 5.000-Liter-Tanks für die großen Streufahrzeuge. Aber auch Komponenten für die Zusatzausstattung, wie selbstaufrollende Schlauchtrommeln mit Handlanze für schwer zugängliche Bereiche, runden das umfangreiche Angebot ab. Die Solesprüher finden auch außerhalb der Wintertage Verwendung. „Der vielseitig einsetzbare ‚IceFighter‘ erfüllt auch als mobiler Wassertank beste Voraussetzungen, beispielsweise zum Gießen, Düngen, Waschen oder Schwemmen. Somit ist der IceFighter eine Maschine für 365 Tage im Jahr“, erklärt Hans-Peter Hackl. STEIRISCHES KNOW-HOW Das steirische Unternehmen Eco Technologies entwickelt und fertigt alle Produkte am Firmensitz in Lebring und gilt als Vorreiter im Gebiet der Soletechnik. Bereits 2008 wurde das Unternehmen für den IceFighter mit dem Innovationspreis „Innostar“ ausgezeichnet.

Freude am Glatteis. IceFighter®-der bewährte Solesprüher • keine Feinstaubbelastung • umweltfreundlich und wirtschaftlich – bis zu 75% weniger Salz erforderlich • schnelle Wirkung – der Tauprozess beginnt sofort

Tel. +433182/4420-0 _ www.ecotech.at

20

Inserat_IceFighter186x65.indd 1

Juni 2017

29.05.17 10:23


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Holder C 70 mit leistungs­starker Kehrsaugmaschine KS 1200, die innerhalb von Minuten zur Mähsaug-Kombination umgerüstet werden kann.

HOLDER PRÄSENTIERT NEUARTIGE KEHRSAUGMASCHINE KS 1200 UND WEITERE MULTIFUNKTIONSLÖSUNGEN Holder hat bei seinen Multifunktionsgeräten einen hohen Standard: „Vieles ein wenig“ zu können, ist dem Hersteller bei seinen Geräten zu wenig – wichtig ist, dass alle versprochenen Anwendungen richtig durchgeführt werden und zu einem guten ­Er­gebnis führen. Die „Alleskönner“ müssen in der ­jeweiligen Verwendung vergleichbar arbeiten wie ein spezialisiertes Einzweckfahrzeug. Davon überzeugen, dass dieses Credo tatsächlich befolgt wird, kann man sich bei der Freiluft-Messe demopark. Zu sehen gibt es dort unter anderem einen Neuzugang im Produktportfolio: Die Kehrsaugmaschine KS 1200, die sich innerhalb kürzester Zeit zur Mähsaug-Kombination umrüsten lässt.

G

ute Kehrmaschinen waren bisher überwiegend Einzweckfahrzeuge, da die angebauten Lösungen den Spezialisten nicht das Wasser reichen konnten. Die eigens für Holder entwickelte Kehrsaug-Kombination KS 1200 setzt hier ganz neue Maßstäbe. So wird der seitlich verlaufende Saugschlauch zu einem wesentlichen Vorteil, denn aufgrund der hervorragenden Zugänglichkeit kann er als vollintegrierte Handabsaugung genutzt werden. Ebenso ist eine wesentlich einfachere Überwachung und Reinigung der Saugstrecke möglich. Die asymmetrischen Kehrbesen und der aerodynamisch optimierte Saugmund sorgen für ein hervorragendes Reinigungsergebnis. Der Kehrgutbehälter ist in einer hochwertigen Edelstahlausführung gefertigt und hat ein Brutto-Volumen von 1.200 Litern. In Kombination mit dem intelligenten Umlauf­ wasser­system, bei dem das Wasser beim Kippen im Container bleibt, stellt er eine hohe Reichweite sicher. Die Kehrbreite beträgt in der Standard­ausführung 1.900 mm und kann durch einen dritten Besen erweitert werden. Die schmale Bauweise und die wendige Knicklenkung ermöglichen das effiziente Kehren von engen Geh- und Parkwegen bis

hin zu großflächigen Parkplätzen sowie ganzer Wohn- und Industrie-Areale. Die Bauhöhe von unter 2 Metern beim B 250 und die im hinteren Teil des Fahrzeugs gelegene Abluftöffnung erlauben auch speziell die Reinigung von Parkhäusern und Tiefgaragen. Die KS 1200 ist zudem ausgesprochen geräusch­ arm konzipiert. Das System ist auch hier wieder konsequent multifunktional ausgelegt. Denn die Kehrsaug-Kombination kann in weniger als fünf Minuten und ohne den Container zu wechseln zur vollwertigen Mähsaug-Kombination umgerüstet werden.

wendungen Winterdienst und Grünflächenpflege, erweisen sich die Metzinger Kommunalmaschinen als absolute Profis. Besonders wenn die Ansprüche an Mensch und Maschine größer werden, machen sich die 2016 eingeführten und seitdem sehr e­rfolgreich ­ laufenden und wachsenden Premiumpartnerschaften bezahlt. Die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Anbaugeräteherstellern ermöglicht es Holder, die Anbaugeräte optimal auf die eigenen Fahrzeugmodelle abzustimmen und technisch einwandfreie und langfristig funktionierende Komplettsysteme anbieten zu können. Immer wichtiger wird für die Kunden die „Kür“, womit Spezialanwendungen gemeint sind. Ob es um die Ent­ fernung und Reinigung von Fahrbahnmarkierungen geht, um Randstreifenmähen oder die Wildkrautbekämpfung mit Heißwasser: Holder hat für praktisch jede Anforderung eine Lösung parat – und falls ausnahmsweise doch nicht, kümmern sich die erfahrenen Ingenieure um eine maßgeschneiderte Sonder­ entwicklung. Neben der Messe demopark kann man das Produktportfolio von Holder auch auf der Suisse Public in Bern vom 13. bis 16. Juni kennenlernen (Freigelände Stand 121).

PREMIERE AUF DER DEMOPARK Mulitfunktionalität ist das Credo, das das Metzinger Unternehmen streng befolgt. Das bekommt man live am besten als Besucher der Messe demopark vom 11. bis 13. Juni mit (Messestand B-263.): Hier wird auch die Kehrmaschine KS 1200 erstmals präsentiert. Der Gerätehersteller legt bei seinen Produkten gewohnt strenge Maßstäbe an: Echte Multifunktionalität bedeutet für Holder den Anspruch, dass die jeweilige Anwendung vergleichbar mit dem Arbeitsergebnis eines Einzweckfahrzeugs durchgeführt werden soll. Beim „Pflichtprogramm“, den Standardan-

Juni 2017

21


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Fotos: Kahlbacher

Die tatsächliche Breite eines Räumfahrzeugs ist in der winterlichen Dämmerung für entgegenfahren­ de Autofahrer oft schwer zu erkennen. Dank der Konturbeleuchtung, die seitlich am Schneepflug angebracht wird, ist das nun kein Problem mehr. Mit dieser Zusatzaustattung kann unter anderem das Modell PRAXOS ausgerüstet werden.

EFFIZIENT UND SICHER: WINTERDIENSTLÖSUNGEN VON KAHLBACHER Tradition und Innovation sind bei dem Tiroler Unternehmen Kahlbacher kein Widerspruch. Der Winterdiensthersteller orientiert sich bereits seit über 60 Jahren am Bedarf von Winterdienstmitarbeitern. So sorgt Kahlbacher mit durchdachten Gerätschaften und praktischen Zusatzausstattungen für einen angenehmeren und vor allem sichereren Arbeitsalltag im Winterdienst. Zwei Bestseller – die Schneefrässchleuder KFS 850 und den Schneepflug PRAXOS können Besucher der Suisse Public am ­Messestand von Kahlbacher genauer unter die Lupe nehmen.

D

ie Arbeit im Winterdienst bietet aller­ hand Herausforderungen. So soll der Schnee beinahe restlos von der Straße getilgt, dabei sollen Ressourcen wie etwa Streusalz jedoch gespart werden, um Umwelt und Geldbeutel der Gemeinde zu schonen. Und neben der ordentlichen Erledigung ist natürlich auf den dafür benötigten zeitlichen Aufwand zu achten. Gleichzeitig müssen die Fahrmanöver so bedacht sein, dass kein ande­ rer Verkehrsteilnehmer in Gefahr kommt und die Winterdienstgerätschaften und Straßen­ einrichtungen nicht in Mitleidenschaft gezo­ gen werden. Und all diese Vorgaben müssen unter schwierigsten Bedingungen erfüllt wer­ den: So machen etwa schlechte Sicht wegen Niederschlags, enge Platzverhältnisse auf der Straße und durch Schnee verdeckte Hinder­ nisse wie beispielsweise Kanaldeckel und Gehsteigkanten die Arbeit noch anspruchs­ voller. Um diesen schwierigen und wichtigen Job eine Erleichterung zu bieten, haben findi­ ge Winterdienst­hersteller ihre Gerätschaften weiterentwickelt und mit innovativen Zusatz­ ausstattungen für angenehmere Arbeitsbedin­ gungen gesorgt. Ein Vorreiter im Bereich Winterdienstoptimierung ist der Tiroler Her­ steller Kahlbacher.

22

Juni 2017

IDEAL FÜR JEDEN EINSATZ: SCHNEEPFLUG PRAXOS Das seit über 60 Jahren bestehende Traditions­ unternehmen hat sich von Anfang an den ­aktuellen – und auch seit langem bestehenden – Bedürfnissen im winterlichen Straßen­ verkehr orientiert. So erkannte der namens­ gebende Firmengründer bereits in den 60er-Jahren den steigenden Bedarf an Win­ terdienstgerätschaften durch den wachsenden Straßenverkehr. Aus diesen Anfängen heraus entwickelte sich einer der renommiertesten Hersteller für Schneepflüge & Co. Öster­ reichs. Doch vom ein­fachen Pflug ist man mittlerweile ­natürlich weit entfernt: Einer der beliebtesten Schneepflüge ist das Modell PRAXOS in den verschiedensten Aus­ führungen – für jedes Einsatz­profil findet sich ein passendes. Der Gleits­­­char-­Schneepflug wurde konstruiert, um dynamisch in allen Einsatzgebieten eine effiziente Schneeräu­ mung zu garantieren. PRAXOS ist in mehre­ re, strömungstechnisch optimierte Pflugscha­ ren unterteilt. Die rechts­ seitige Schar ist hochgezogen und ermöglicht den ungehin­ derten, walzenförmigen Schneefluss. Dem Problem mit für den Fahrer nicht sichtbaren Hindernissen wie Kanaldeckel und Gehsteig­ kanten, wurde man mit einem ausgeklügelten

Überfahrsicherheitssystem gewahr. So steht der sauberen Schneeräumung selbst bei une­ benen Fahrbahnen nichts im Wege. Neben dem Standard-PRAXOS gibt es noch die Aus­ führung „Pro“, die mit ihrer wartungsfreien und schonenden Überfahrsicherung über­ zeugt. Dies geschieht durch die Kombination der PUR-Dämpfungsleisten mit der Scharund Schlitzführung. Zusätzlich halten die Gummi-Rückholelemente die Pflugschar, da­ mit sie in Räumstellung bleiben. Das Resultat ist, dass die Anfahrstöße durch das Dämp­

Bei der Konzeption der Baureihe PRAXOS wurde besonderes Augenmerk auf hohe Laufruhe und ungehinderten walzen­ förmigen Auswurf gelegt.


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Bis zu einer Räumhöhe von 1,2 Meter schafft die kräftige Schneefrässchleuder KFS 850.

Foto: zek

Foto: Kahlbacher

Ideal auch für die Beseitigung von Seitenwällen, die nach einem Schneepflugeinsatz entstehen können. Mit dem Auswurfkamin lässt sich der Schnee zielgerecht verladen.

fungselement (PUR-Leiste) vor allem in Fahrtrichtung, aber auch in vertikaler Richtung gedämpft werden. Mit dieser Kombination besitzt der PRAXOS Pro eine wartungsfreie und schonende Überfahrsicherung und ist auch für Einsätze in Ortsgebieten bestens geeignet. „SAFETY ON THE ROAD“ Das Motto „Safety on the road“ hat sich das Kitzbüheler Unternehmen Kahlbacher groß auf die Fahne geschrieben – und konnte tatsächlich mit allerhand hauseigenen Innovationen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Viele davon lassen sich mit dem PRAXOS-Modell kombinieren – etwa die Konturbeleuchtung des Schneepflugs. So schaffen Winterdienstfahrzeuge zwar schneefreie und sichere Straßen im Winter, doch während ihres Dienstes fährt kaum ein ­Autofahrer gerne an ihnen vorbei. Schneepflüge sorgen nachts und in der winterlichen Frühdämmerung oft für Anspannung im Straßenverkehr. Jeder Auto­fahrer, der in der kalten Jahreszeit oft auf den Straßen unterwegs ist, kennt das Problem: Geblendet von der Schneeräumbeleuchtung des Träger­ fahrzeuges ist der Schneepflug nur noch als schwarze Fläche ohne genaue Größe sichtbar. Speziell auf den Landes­straßen mit ihren oftmals geringeren Fahrbahnbreiten braucht es Routine, um dem entgegenkommenden Räumfahrzeug auszuweichen. Diesem Problem hat sich Kahlbacher mit der Kontur­ beleuchtung des Schneepfluges angenommen. Die Lösung ist eine besonders robuste LED-Beleuchtung der Außenkontur der ­linken Schneepflugseite, die individuell an diverse Anforderungsprofile und die jeweiligen Schneepflugtypen angepasst werden kann.

ÖKOLOGISCH SINNVOLL RÄUMEN Aber nicht nur schneefreie und sichere Straßen sind den Tirolern ein Anliegen – diese sollen zusätzlich ökologisch sinnvoll geräumt werden. „Sichere Straßen“ und „Schutz der Umwelt“ – zwei Aussagen, die schwer auf einen Nenner zu bringen sind. Doch durch die Technologie der „Öko-Räumleiste“ ist es der Firma Kahlbacher gelungen, mit weniger Streusalz, jedoch effizient, die Straße von Schnee zu befreien. Durch Unebenheiten der Fahrbahn, wie etwa Spurrillen oder durch die hohen Räumgeschwindigkeiten, bleiben oft Schneereste auf der Fahrbahn liegen. Die „Öko-Räumleiste“ ist in Räumrichtung gesehen hinter der Pflugschar montiert, um in einem Arbeitsgang noch gründlicher geräumte Straßenoberflächen zu erhalten. Durch die Schrägstellung des Schneepfluges fließen die Restschneemengen entlang der „Öko-Räumleiste“ nach außen ab. Ein weiterer Pluspunkt: Ein geringerer Verschleiß der Haupträumleiste ist durch die gleichmäßigere Gewichtsverteilung garantiert. Ein weiterer Vorteil ist von der ökologischen und ökonomischen Seite zu sehen, denn es können damit bis zu 20 Prozent teures Streusalz eingespart werden. Die Öko-Räumleiste kann jederzeit technisch unkompliziert auf verschiedene Schneepflüge des Unternehmens – unter anderem auch auf den PRAXOS – nachgerüstet werden. SCHNEEFREIE STRASSEN AUCH UNTER HÄRTESTEN BEDINGUNGEN: SCHNEEFRÄSSCHLEUDER KFS Kommt es – wie bei größerem Schneetreiben üblich – zu Randwällen am Straßenrand, hat Kahlbacher mit den KFS-Modellen eine kraftvolle Antwort: Die Schneefrässchleuder eignet sich für härteste Schneeräumbedingungen auf allen Verkehrsflächen. Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs-Einrichtung, denn

erst die exakte horizontale Anpassung der ­rä­se an die Fahrbahn ergibt ein optimales F Räumbild. Aufgrund der offenen Bauweise der Trommel ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial. Das beliebte Modell 850 hat eine Frästrommel mit einen Durchmesser von 850 mm und ein Schleuderrad mit einen Durchmesser von 830 mm. An Räumhöhe schafft sie 1200 mm bei einer maximalen Wurfweite von 30 m. Der Auswurf ist auf alle Einsatzbedingungen vorbereitet. Verschiedene Auswurfkamine sowie die optional integrierbare hydraulisch stufenlos verstellbare Kamin-Verschwenkung und die hydraulische Blenden-Verstellung sorgen dafür. Bedient wird alles vom Fahrerhaus aus, die Kraft nimmt sich das Gerät aus der Leistungshydraulik oder der Zapfwelle des Trägergeräts, auf dem sie aufgebaut ist. Geeignet­ ist die KFS zum Anbau an Traktoren, Kommunal- und Sonder-(Schmalspur-)Fahrzeugen sowie Kompakt-Radladern von ca. 80 PS (59 kW) bis ca. 170 PS (125 kW). Die Überlastsicherung der Frässpiralen erfolgt durch eine am Achsgetriebeeingang eingebaute verschleißfreie Nockenschaltkupplung. Bei Abschaltung läuft das Wurfrad weiter, daher kommt es zu keiner Kaminverstopfung. Gemeinden pro­ fitieren dadurch von geringen Ausfallzeiten und es bietet einen optimalen Schutz gegen Beschädigung. MEHR INFOS AUF DER SUISSE PUBLIC Mehr über die neuesten Produkte von Kahlbacher erfahren Interessierte bei einem Besuch der Messe Suisse Public in Bern (Halle 3, Stand D13) vom 13. bis 16. Juni. Ausgestellt werden unter anderem der Gleitscharschneepflug PRAXOS 250 und die Schneefräse KFS 850/2500. Juni 2017

23


KOMMUNAL HYDRO

Gut gerüstet für jede Art von Einsatz – die Fahrzeugflotte der Feuerwehr Wiesbaden.

Fotos: Vebeg

Kommunaltechnik

ZWEITE KARRIERE FÜR KEHRMASCHINE UND CO. Auch wenn Kommunalfahrzeuge in die Jahre gekommen sind, gehören sie noch lange nicht zum alten Eisen. Vielmehr bietet die Vebeg ihnen eine zweite Chance, sich nochmals ins rechte Licht zu rücken. Die Vebeg GmbH ist eine 1951 gegründete bundeseigene Treuhandgesellschaft zur Verwertung von ausgemustertem Eigentum des Bundes und anderer öffentlicher Auftraggeber. Ihre Dienstleistung nehmen Kommunen gerne an, die gegenüber Steuerzahlern in der Pflicht stehen mit ihren Geldern wirtschaftlich zu haushalten.

A

ls zweitgrößte Stadt des Bundeslandes ist die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden das Zuhause von rund 287.000 Einwohnern. Da gibt es natürlich alle Hand voll zu tun für die städtischen Be­ triebe und Einrichtungen wie etwa Grün­ flächenamt, Abfallbetriebe und Rettungskräf­ te. In ihrem Dienst steht eine ganze Flotte von Fahrzeugen und Maschinen, die dafür Sorge trägt, dass Straßen sauber, Mülleimer geleert und Parkanlagen gepflegt sind oder im Notfall schnelle Hilfe zur Stelle ist. Die Inves­ titionen sind bei einem so großen Fuhrpark naturgemäß hoch, denn es gehören auch eine Reihe hochspezialisierter Fahrzeuge wie etwa kommunale Geräteträger, Abrollkipper oder Löschzüge der Feuerwehr dazu. ZWEITER EINSATZ FÜR ALTE FEUERWEHRWAGEN Doch trotz guter Pflege und entsprechend langer Nutzungsdauer stellt sich irgendwann die Frage wohin mit den Oldies. An diesem Punkt kommt Alexander Steeg ins Spiel. Er ist Feuer und Flamme – für seinen Beruf als Feu­ erwehrmann und für den Wiederverkauf ge­ brauchter Maschinen und Fahrzeuge. Neben

24

Juni 2017

seinem Dienst als aktiver Hauptbrandmeister ist er auch in der Verwaltung tätig und küm­ mert sich als Sachbearbeiter um die Ver­ wertung von in die Jahre gekommenen Kom­ munalmaschinen. Aktuell hat die Stadt Wiesbaden 953 Fahrzeuge im Einsatz. „Dar­ unter befinden sich neben Feuerwehrfahrzeu­ gen und PKW auch betriebsinterne Maschi­ nen wie Gabelstapler oder Bagger“, so Steeg. „Früher hat sich jedes Amt selbst um die Ver­ äußerung gekümmert, zum Beispiel per Los­ verfahren oder mit Live-Auktionen vor Ort. Meistens wurden damit nur sehr wenige Kauf­ interessenten erreicht, die Güter dabei weit unter Wert verkauft und der Aufwand für die einzelnen Behörden war enorm.“ Heute hält Steeg den Wiederverkauf zentral für alle Äm­ ter der Stadt Wiesbaden in der Hand und fun­ giert als Mittler zwischen der Stadt und ihrem Dienstleister, der Vebeg GmbH. Seit nun fast einer Dekade arbeitet man zusammen. VEBEG ALS SCHNITTSTELLE ZWISCHEN KÄUFER UND VERKÄUFER Mit der für sie charakteristischen Form des verdeckten Bieterverfahrens sorgt die Vebeg

dafür, dass ausgediente Kommunalfahrzeuge andernorts ihre zweite berufliche Laufbahn antreten dürfen. Für die Stadt Wiesbaden ist dies ein Gewinn in vielfacher Hinsicht: „Wir erzielen damit marktgerechte Erlöse, und dies bei hoher Transparenz und, für mich, gerings­ tem Aufwand“ beschreibt Steeg die Zusam­ menarbeit. „Zudem wird die Veräußerung von Eigentum über die Vebeg staatlichen und kommunalen Einrichtungen wie uns sogar vom Bundesrechnungshof empfohlen“. Dank des Prinzips der verdeckten Versteige­ rung sind die Verkaufspreise bei der Vebeg oft deutlich über dem geschätzten Mindestwert. Bei dieser Art der Versteigerung kann jeder Interessent online ein Gebot abgeben – ver­ deckt, ohne zu wissen, was andere bieten. Seit mehr als 50 Jahren führt die Vebeg diese be­ sondere Art der Auktionen durch. Aus den erfolgreichen Verkäufen dieser fünf Jahrzehn­ te hat das Unternehmen einen einzigartiger Preisspiegel entwickelt, der den Auftrag­ gebern der Vebeg eine sehr gute preisliche Orientierung für den realen Marktwert ihrer Güter und damit eine hohe Transparenz und Entscheidungshilfe bietet. Den gesamten Pro­


KOMMUNAL HYDRO

Kommunaltechnik

einer anderen Maschine einsetzen lässt.“ Auch für das Schaum- und Wasserlöschfahrzeug, das demnächst unter den Hammer kommt, sieht er gute Chancen im Ausland, da hier an­ dere Umweltbestimmungen gelten. Besonders was die Ausfuhr und zollrechtliche Bestim­ mungen anbelangt ist es eine große Entlas­ tung für die Auftraggeber, dass die Vebeg sich als hundertprozentige Tochter des Finanz­ ministeriums in allen außenwirtschaftlichen und gesetzlichen Aspekten bestens auskennt. Steuerliche und außenwirtschaftliche Angele­ genheiten werden von den versierten Experten übernommen, so dass für Verkäufer keinerlei rechtliches Risiko entsteht.

Wenn es nach ihnen geht, wird auch dieses Löschfahrzeug bald erfolgreich unter den Hammer kommen (v.l.n.r.): Claus Richter, Leiter Verkauf bei der Vebeg, Alexander Steeg von der Feuerwehr Wiesbaden und Oliver Jasper, Geschäftsführer der Vebeg.

zess, von der Ausschreibung über die Abwick­ lung des Verkaufs bis hin zur Übergabe des Fahrzeugs und sogar Mahnverfahren, falls der Käufer nicht zahlt, übernimmt die Vebeg. Für den Verkauf benötigt die Verwertungsgesell­ schaft nur die üblichen Unterlagen wie Fahr­ zeugbrief, Beschreibung und Bilder des zu veräußernden Fahrzeugs. Sofern der im ver­ deckten Bieterverfahren erzielte Erlös im ­vereinbarten Rahmen liegt, wird der Verkäu­ fer über das Höchstgebot und den erfolgrei­ chen Verkauf informiert. Sollten jedoch die Gebote unter dem anvisierten Mindestwert liegen, verhandelt die Vebeg direkt mit dem Höchstbietenden nach. Falls die Verhandlun­ gen nicht zur Zufriedenheit des Auftraggebers verlaufen, kann er selbst über Verkauf oder weitere Nutzung entscheiden. AUSRANGIERTE FAHRZEUGE WERDEN INS IN- UND AUSLAND WEITERVERKAUFT Demnächst kommt ein Tanklöschfahrzeug von der Feuerwehr Wiesbaden unter den Hammer, der sich auch nach 25 Einsatzjahren

immer noch in einem guten Zustand befindet. Im Rahmen der Umstellung auf fluorfreie Schaummittel soll das Fahrzeug aber jetzt komplett ersetzt werden. Die meisten Maschi­ nen wie dieses Tanklöschfahrzeug gehen an Wiederverkäufer im In- und Ausland. Mit so­ wohl deutschen wie auch internationalen In­ teressenten und mehr als 80.000 registrierten Usern auf der Onlinepräsenz greift die Vebeg auf einen etablierten Kundenstamm zurück. Bei Feuerwehrfahrzeugen ist das ein erhebli­ cher Vorteil, denn nicht selten werden diese für sehr gute Preise ins Ausland verkauft. Ge­ rade bei älteren Modellen werden meist außer­ europäische Länder die neue Fahrzeugheimat. Oliver Jasper, Geschäftsführer der Vebeg weiß, warum zum Beispiel Afrika ein beliebtes Ziel­ land ist: „Besonders bei Fahrzeugen, die auf­ grund eines nicht zu ersetzenden Teils verkauft werden, ist es so, dass diese Ersatzteile zwar bei uns nicht mehr erhältlich sind, aber dort schon – ganz einfach deshalb, weil es dort er­ heblich mehr alte Fahrzeuge gibt, sodass sich ein vorhandenes, noch funktionales Teil aus

Einsatzleitwagen, Löschzüge, Abrollbehälter und andere Land- und Wasserfahrzeuge haben dank guter Pflege Laufzeiten von bis zu 25 Jahren oder mehr.

KOSTENEFFIZIENT WIRTSCHAFTEN Alles in allem fällt die Bilanz sehr positiv aus: im vergangenen Jahr hat die Verwertungsge­ sellschaft 85 Fahrzeuge und Maschinen zur Zufriedenheit der Stadt Wiesbaden verkauft. „Die Zusammenarbeit ist sehr harmonisch und unkompliziert“, bilanziert Steeg. „Als Stadt muss man natürlich Kosten für Neuan­ schaffungen rechtfertigen und Ausgaben und Einnahmen offen legen. Die kompetente Ab­ wicklung mit der Vebeg gibt mir die notwen­ dige Sicherheit.“ Als städtisches Amt ist auch die Feuerwehr Wiesbaden unter der Aufsicht der Revision. Der verantwortungsvolle Um­ gang mit Steuergeldern ist sowohl Grundlage wie auch Voraussetzung für jegliches Agieren, sodass die Zusammenarbeit mit der Vebeg nicht nur für gute marktgerechte Verkaufs­ erlöse sorgt, sondern vor allem aufgrund der gegebenen Transparenz und Nachvollziehbar­ keit der Vorgänge die Ansprüche von Ämtern und Behörden erfüllt. Es überrascht also nicht, dass die Stadt Wiesbaden gemeinsam mit der Vebeg auch weiterhin ein paar Eisen im Feuer haben wird, wenn es um den Verkauf von Gebrauchtem und Altgedientem geht.

Intensive Wartung und regelmäßige Über­ prüfung der Funktionalität garantierten die volle Einsatzfähigkeit aller Fahrzeuge.

Juni 2017

25


KOMMUNAL HYDRO

Abfallwirtschaft

Fotos: Villiger

Nur die Einwurfsäulen sind bei der Überbauung der unterirdischen Quadromat-Anlage sichtbar.

LÖSUNG DES MÜLLPROBLEMS HEISST KOMPRIMIERUNG Villiger Entsorgungssysteme bietet auch für große Siedlungen saubere und kompakte Lösungen bei der Abfallwirtschaft. Elegante unterirdische Systeme ersetzen dutzende Rollcontainer. Dank des Presscontainers Quadromat wird die Müllentsorgung ­kosteneffektiver durch weniger häufige Müllabfuhrfahrten und gleichzeitig wird Platz gewonnen.

D

er durchschnittliche Europäer produ­ ziert 524 Kilogramm Abfall pro Kopf pro Jahr – das sind etwas weniger als eineinhalb Kilo, die jeder von uns Tag für Tag wegschmeißt. Eine beachtliche Menge, die einerseits unser Wegwerfverhalten in Frage ­ stellt – wobei bei diesem Wert auch der re­ cycelte Abfall miteinberechnet wurde – und andererseits ein wesentliches Problem an­ schaulich macht: Wohin mit dem Müll? Zwar können sich vor allem die mitteleuropäischen Länder eines gut funktionierenden Müll­ abfuhrsystems rühmen – Abfall, sofern ge­ trennt, tritt rasch in den Kreislauf der Wie­ derverwertbarkeit ein, auf Deponien landen beispielsweise in Österreich nur drei Prozent, in Deutschland gar nur ein Prozent des Mülls.

26

Juni 2017

Doch bis der Abfall es zur Verwertung ge­ schafft hat, müssen erst einige Stationen vor­ her durchlaufen werden. WOHIN MIT GROSSEN MÜLLMENGEN? Aller Anfang liegt beim Müllproduzenten – also bei jedem von uns. Eineinhalb Kilo Müll pro Tag pro Person summieren sich sehr rasch und schneller wie gedacht ist ein klassischer Rollcontainer bis zum Anschlag gefüllt. Be­ sonders in größeren Wohnsiedlungen sam­ melt sich prompt einiges an Abfall an. ­Dementsprechend reiht sich vielerorts Roll­ container an Rollcontainer, um den großen Abfallmengen Genüge zu tun. Durch die zu­ nehmende Urbanisierung, den stetigen Zu­ zug aus dem Umland, stehen Siedlungsbau­

ten besonders in Städten zunehmend vor dem Problem der enormen Müllmengen. Gleich­ zeitig ist es durch den verdichteten Bau und den wachsenden Verkehr für die Müllabfuh­ ren immer herausfordernder, die vielen Roll­ container anzufahren und zu entladen. „Wohin mit dem Müll?“ ist somit nicht erst eine Frage bei seiner endgültigen Verwertung, sondern schon beim Entsorgen des Restmülls im Großcontainer. Die Lösung des Müllprob­ lems liegt in dessen Komprimierung. Der Entsorgungsexperte Villiger hat mit dem Quadromat die ideale Antwort gefunden: Bei diesem System ist ein handelsüblicher Press­ container bis zu 20 m3 Füllvolumen im Un­ tergrund platziert – so wird zusätzliche Frei­ fläche oder Platz für eventuell zusätzlich


KOMMUNAL HYDRO

Abfallwirtschaft

Zum Entleeren des Presscontainers wird das Liftsystem hochgefahren und die Plattform gekippt, damit der Entsorger den Container entleeren kann.

Die Anlage in Norwegen wird als Zwischenlager genutzt. Kleinere Reinigungsfahrzeuge entleeren den gesammelten Abfall in den Quadromaten. Sobald dieser voll ist, wird der Müll abtransportiert. Der Vorteil: Die Fahrten werden markant minimiert, die Abfuhr wird effizienter und kostengünstiger. Dazu ist es die optimale Lösung für Städte mit engen Straßen, in denen große Fahrzeuge Probleme haben.

benötigte Container gewonnen. Dank der Komprimierung und der Kapazität des Cont­ ainers kann der Entsorgungsintervall und so­ mit die Anzahl der Entsorgungsfahrten erheb­ lich reduziert werden. Quadromat eignet sich besonders für größere Wohnüberbauungen oder zentrale Abfallsammelstellen. Für den Benutzer funktioniert das System denkbar einfach: Mit einer Identifikationskarte öffnen die Anwohner der dazugehörenden Wohn­ siedlung die Einwurfsäule. In dem im Unter­ grund befindlichen Container wird der Müll dann gepresst und bis zur Abfuhr gelagert. ERSETZT ROLLCONTAINER Ein Beispiel, um das Potenzial des Entsor­ gungssystem anschaulich zu machen, ist die Wohnanlage Feldbreite in Luzern: Mit nur vier zentral platzierten Quadromat-Anlagen für Restabfall und vier kleineren System ­na­mens Lift-o-Mat für Bioabfall ist die Über­ bauung für 900 Wohneinheiten inklusive in die Wohnsiedlung integrierten Schulen kom­ plett versorgt. „Der Quadromat ist das opti­ male Entsorgungssystem für die Großüber­ bauung Feldbreite in Emmen“, zeigt sich Daniele Vergari, Bereichsleiter Abfallwirt­ schaft von Real Abfallwirtschaft, begeistert von der Anlage. Die Quadromaten müssen ­maximal einmal im Monat entleert werden. Somit könnten die Entleerungsfahrten und die damit verbundenen Kosten erheblich ge­ senkt werden. Ist der Container voll, wird eine Meldung an die Müllabfuhr gesendet. „Das System sendet eine Anweisung zur Ent­ leerung des Presscontainers und gleichzeitig Daten zur Weiterverrechnung der Abfallge­

bühren“, führt Daniele Vergari weiter aus. „Dadurch werden die Entleerungsfahrten op­ timal geplant und die Betriebskosten reduzie­ ren sich markant. Für uns als Gemeindever­ band sind wir auf eine gute Serviceleistung angewiesen, die Villiger uns bietet.“ Weitere Vorteile des Quadromats: Die An­ wohner können zu jeder Uhrzeit Abfall ent­ sorgen und das Ortsbild bleibt intakt, da kei­ ne großen Ansammlungen von Rollcontainern den Blick verstellen. Auch gehören Geruchs­ emissionen der Vergangenheit an. Im Entsor­ gungsraum des Untergrundcontainers wird mittels eines integrierten Ventilators ein klei­ ner Unterdruck erzeugt und entlüftet. Die

Entlüftung vermindert die Geruchsbildung erheblich und senkt gleichzeitig die Feuchtig­ keit im Entsorgungsraum. Die Luft wird am Boden des Entsorgungsraums angezogen und durch den Nebenschacht abgeführt. STÖRT NICHT DAS ORTSBILD Um den Quadromat optimal in die Umge­ bung zu integrieren, können die Plattformen mit beinahe jedem Bodenbelag ausgestattet werden – sei es Asphalt oder Kopfsteinpflas­ ter. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Plattform steilem Gelände anzupassen. Zum Entleeren des Presscontainers wird das Lift­ system hochgefahren und die Plattform ge­ kippt, damit der Entsorger den Container problemlos und ohne Schäden am Entsor­ gungssystem zu verursachen, entnehmen kann.

Für 900 Wohneinheiten plus in der Siedlung befindlicher Schulen reichen in der Wohnanlage Feldbreite in Luzern vier Quadromat-Anlagen und vier Lift-o-Mat-Anlagen für Bioabfall. Die Press­ container ersetzen dutzende Rollcontainer.

Juni 2017

27


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Fotos: ASH Group

Der Name kommt nicht von ungefähr: Die neue Schneefrässchleuder FS High Performance hat eine Räumleistung von 1.800 Tonnen pro Stunde.

FÜR EXTREMSTE VERHÄLTNISSE BEI DER SCHNEERÄUMUNG: NEUE HIGH PERFORMANCE SCHNEEFRÄSSCHLEUDER VON SCHMIDT Steigerung in vielerlei Hinsicht war das Ziel bei der Konstruktion der neuen Schneefrässchleuder aus dem Hause Schmidt.­ So weist das Nachfolgemodell der beliebten FS eine Leistungssteigerung von 25 Prozent auf und ist somit wie geschaffen für extreme Räumverhältnisse: Selbst vereiste Schneemassen sind kein Problem für den Kraftprotz. Auch die Anwendungsmöglichkeiten wurden erweitert: Das neue Modell FS High Performance räumt den Schnee auf Gemeindestraßen, Landebahnen und Bahngleisen.

D

ieser Winter hatte seine Höhen und Tiefen – ob man dieses Auf und Ab in der Werteskala der allgemeinen Definition vom idealen Winterwetter einordnen mag oder ganz objektiv an die schwankenden Temperaturen denkt, ist in diesem Fall egal. Die Wintersaison 2016/17 hatte es in sich und konnte mit Rekordwerten aufwarten: Am kältesten war es beispielsweise in Bayern am 7. Januar in Reit im Winkl, als die Tiefstwerte über Schnee und in einer klaren Nacht bei absoluter Windstille auf -26,3 Grad absinken konnten. Am wärmsten war es am 23. Februar mit Föhnunterstützung im kaum 50 km entfernten Rosenheim, wo die Werte auf +21,5 Grad ansteigen konnten. Doch allen Temperaturschwankungen zum Trotz, konnte vielerorts in Österreich, Deutschland und der Schweiz eines im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren nicht beklagt werden: ein Mangel an Schnee. Bis in das Frühjahr hinein hüllte der Winter die Landschaft vor allem entlang der Alpen immer wieder in eine dicke Schneedecke. Was die Herzen von Winter-

28

Juni 2017

sportlern höher schlagen lässt, ist aber für Auto­fahrer & Co. kein Vergnügen. Um mit den unangenehmen Seiten des Winters zurecht zu kommen, braucht es verlässliche Winterdienstgerätschaften, die den weißen Massen Herr werden können – und auf deren Zuverlässigkeit Gemeinden und Wirtschaftshöfe vertrauen können. Ein solches findet man in der neuen FS High Performance Anbau-Schneefrässchleuder aus dem Hause Schmidt, die sich durch ein Plus an Leistung auszeichnet. NACHFOLGER-MODELL NOCH LEISTUNGSSTÄRKER Mit der Überarbeitung der Fräswendel und des Schleuderrades erreicht der Nachfolger der FS eine beachtliche Leistungssteigerung von ca. 25 Prozent. Damit wird die Frontalräumung von hartem und vereistem Schnee effizient erledigt. Gezahnte Fräswendeln helfen beim Zerspanen des eisigen Materials. Auch Randwälle, welche typischerweise bei der Räumung durch Schneepflüge entstehen, können problemlos beseitigt werden.

Erleichtert wird dies durch den Seitenschneider, ­welcher auf der Außenseite des Fräs­ haspels angebracht ist. Dadurch bleibt bei der Räumung in Kurven die Lenkbarkeit weitgehend gesichert. Gleichzeitig sorgt dieser auch in Kurvenräumung für eine optimale Lenkbarkeit. Die stabile Bauweise der FS-HP Schneefrässchleuder ist für extreme Verhältnisse geschaffen und hält großen Belastungen stand. Mit einer Räumleistung von bis zu 1.800 Tonnen pro Stunde steht dem vielseitigen Einsatz im gesamten kommunalen Winterdienst somit nichts im Wege. „Wir sind stolz mit der FS High Performance Schneefrässchleuder eine der leistungsstärksten Frässchleudermaschinen auf dem Markt anzubieten“, so Emil Wasmer, Produktmanager bei Schmidt in St. Blasien. „Die kraftvolle Schneefrässchleuder ist für extremste Verhältnisse und diverse Anwendungsgebiete konzipiert. Zudem besticht die Maschine durch eine überaus komfortable Bedienung und erhöhte Sicherheits­ aspekte.“


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Gezahnte Fräswendeln helfen beim Zerspanen von vereistem Schnee, auch Randwälle werden mühelos beseitigt.

VEREINFACHTES HANDLING Das angepasste Hubsystem und der überarbeitete Antriebsstrang erlauben einen fahrzeugnahen Schwerpunkt und erhöhen dadurch die Stabilität während der Fahrt. Der kurze Anbau sorgt nicht nur für eine optimale Übersicht aus dem Fahrerhaus, sondern auch für ein vereinfachtes Handling. Dies wirkt sich positiv auf die Sicherheit während der Schneeräumung für Fahrer und weitere Verkehrsteilneh-

mer aus. Darüber hinaus wird der Kraftfluss automatisch unterbrochen, wenn die Schneefrässchleuder bei der Arbeit auf ein Hindernis stößt. Mühsames Auswechseln von Scherbolzen bei Wind und Wetter entfällt. Der Fahrer kann das Fahrzeug bequem zurücksetzen und das Hindernis umfahren. Dies erhöht die Sicherheit für Fahrer und Maschine zusätzlich. GEZIELTER SCHNEEAUSWURF Der Schneeauswurf wird im langen Auswurfkamin dynamisch zu einem kompakten Schneestrahl gebündelt. Der Auswurfkamin ist hydraulisch um 275 Grad drehbar und ermöglicht somit einen gezielten Schneeauswurf zur Seite. Dank hohen Umfangs­geschwindigkeiten und der extra großen Schleuderradschaufeln werden große Wurfweiten von bis zu 35 Meter erreicht. Das kommt besonders bei der Schneeräumung im außerörtlichen Bereich zum Tragen. Alternativ kann der kompakte Schneestrahl zielsicher auf die Pritsche eines Lastwagens gelenkt werden, etwa bei der Räumung von Schneeflächen innerorts. VIELE WEITERE ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN Die FS High Performance Schneefrässchleuder macht aber auch auf Flughäfen oder im Gebirge eine gute Figur. Der leistungsstarke

Räumkopf kann sogar als Anbau für die effiziente Schneeräumung auf Schienen verwendet werden. Die FS-HP Anbau-Schneefrässchleuder ist in verschiedenen Variationen von Trommel- oder Schleuderraddurchmessern erhältlich. Mit Räumbreiten zwischen 1.600 mm und 2.650 mm und einer maximalen Schneehöhe von 1.000 mm bis 1.500 mm wird eine große Palette von Anforderungen abgedeckt. Die Schneefrässchleuder der FSHP Serie können an den Unimog der neuen, als auch der alten Generation, sowie an Traktoren und Trägerfahrzeuge mit hydraulischem Geräteantrieb, wie Radlader und Hoflader angebaut werden. Auf der Vielseitigkeit im Einsatz und in der Kombinationsfähigkeit von Geräteträgern hat man die Priorität bei der Konstruktion der neuen Schneefrässchleuder gelegt: Egal ob Überlandstraßen, kommunale Flächen oder auf Gebirgsstraßen – die neue FS High Performance Schneefrässchleuder von Schmidt macht den Weg frei. Viele weitere Neuheiten und Innovationen präsentiert ASH vom 11. bis 13. Juni auf der Messe demopark in Eisenach (Stand D-430 und D-437), sowie auf der Suisse Public in Bern vom 13. bis 16. Juni, am Messestand in der Halle 2.0 C06.

Juni

ark emop Neu: D

Ermässigtes SBB RailAway-Kombi.

Veranstalter

Neu

City Smart rschau Sonde

Patronat Kommunale Infrastruktur Infrastructures communales Infrastrutture comunali

Juni 2017

29


KOMMUNAL

Foto: Kärcher

Kommunaltechnik

Eine Weltpremiere feiert die neue Kommunal­maschine MIC 42 auf der Suisse Public. Der Geräteträger ver­ bindet kompakte Abmessungen mit starker Antriebs­ leistung (42 PS, 130 Nm Drehmoment).

FÜR EIN SAUBERES UND ORDENTLICHES ORTSBILD: DIE NEUE GERÄTSCHAFTEN VON KÄRCHER Ob es sich um den stark frequentierten Hauptplatz der Gemeinde, die Grünflächen in Parkanlagen oder öffentliche Gebäude wie etwa Schulen handelt: All jene Orte und noch viele weitere im öffentlichen Sektor sind stetig stärksten Belastungen ausgesetzt. Damit diese nicht innerhalb kürzester Zeit verschmutzen oder ungepflegt wirken, ist neben motivierten Mitarbeitern und einer guten Organisation vor allem eines von Nöten: Qualitativ hochwertige Kommunalgeräte, die dem Dauereinsatz gewachsen sind. Der Kommunalspezialist Kärcher bietet dafür sein umfassendes Produktportfolio, das auf der Messe Suisse Public in Bern präsentiert wird – inklusive erstmalig gezeigten Produktneuheiten.

I

n kaum einer Branche sind die Reinigungs- und Pflegeaufgaben so vielseitig wie in den Gemeinden. Dazu zählen unter anderem die Außenreinigung öffentlicher Straßen und Plätze, von Unterhaltsreinigung in ö­ ffentlichen Gebäuden wie Schulen und Turnhallen, als auch von den vielseitigen Reinigungsaufgaben der Bauämter im BeFür kommunale Pflegeaufgaben: der Freischneider ST 400 Bp und die Heckenschere 615 Bp mit dem Akkurucksack Bp 2400 Adv.

30

Juni 2017

reich verschiedenster Bauprojekte. Jede dieser Abteilungen sieht sich ständig neuen, herausfordernden und vielfältigen Aufgaben gegenübergestellt, die nach individuellen Lösungen verlangen.

Gerät dieser Klasse die höchste Abgasnorm (STAGE V) und ist für den Einsatz in innenstädtischen Umweltzonen geeignet. Für Fahrkomfort sorgen die übersichtliche Groß­­ raum­kabine und die intuitive Bedienung.

PREMIERE FÜR GERÄTETRÄGER Ein Spezialist für Reinigungsangelegenheiten ist Kärcher, der den Fachbesuchern aus der Kommunalbranche an der Suisse Public 2017 sein breites Produkt- und Dienstleistungssortiment vorstellt. Darunter auch leistungsfähige Neuheiten: Eine Weltpremiere feiert die neue Kommunalmaschine MIC 42. Der Geräteträger verbindet kompakte Abmessungen mit starker Antriebsleistung (42 PS, 130 Nm Drehmoment). Die Maschine bewegt mühelos eine Tonne Nutzlast und entsprechend schwere Anbaugeräte mit hoher Hydraulikleistung. Zudem erfüllt die MIC 42 als erstes

FÜR DIE KOMMUNALE GRÜNPFLEGE Im Bereich anwenderfreundlicher akkubetriebener Arbeitsgeräte für kommunale Pflegeaufgaben, bringt Kärcher mit dem Freischneider ST 400 Bp und der Heckenschere 615 Bp zwei neue Geräte auf den Markt. Komplettiert werden diese mit dem Akkurucksack Bp 2400 Adv, welcher dank seiner langen Batterielaufzeit Akkuwechsel und Nachladen innerhalb einer Schicht überflüssig macht. Interessierte können sich von den Neuheiten von Kärcher selbst ein Bild machen: Auf Messe Suisse Public in Bern, Halle 2.2 am Stand C02.


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Fotos: GreenMech

Blick aus den Wipfeln: Am Boden wird der QuadChip160 befüllt und beginnt mit seiner Arbeit. Am Ende bleiben nur noch Hackschnitzel übrig.

SICHERE UND SAUBERE GRÜNANLAGEN Im Normalfall sieht James Kilpatrick seinen wichtigsten ­Arbeitspartner von ganz oben. Immer wieder trennen mehrere Meter den gelernten Baumpfleger und Weltmeister im Baumklettern von seinem GreenMech-Raupenhäcksler Quad­ Trak160 – denn bei einem typischen Arbeitseinsatz befindet sich James Kilpatrick hoch oben im Wipfel der Bäume und sorgt dort für die fachgerechte Baumpflege. Wenn er und sein QuadTrak160 ihren Einsatzort wieder verlassen, hinterlassen sie gepflegte Bäume und Grünpflanzen.

ten auf fast jedem Untergrund und in fast jedem Gelände. Der Baumkletterer weiß das sehr zu schätzen: „Trotz aller Kraft ist der QuadTrak kompakt genug, dass ich damit auch durch Hofeinfahrten und Gartentore zum Einsatzort komme, das ist für mich sehr wichtig, weil wir auch viele Aufgaben im städtischen Bereich zu erledigen haben“.

Sogar durch diese beengte Einfahrt lässt sich der Häcksler bequem manövrieren.

KAUFENTSCHEIDUNG DURCH EMPFEHLUNG Das von ihm und Anika Hartramph geleitete Baumpflege-Unternehmen hat seit gut zwei Jahren den Raupenhäcksler QuadTrak 160 von GreenMech im Fuhrpark und ist mit der Kombination aus schonender Seilkettertechnik und leistungsfähigem Häcksler sehr erfolgreich. Vor dem Kauf des Häckslers hatte Kilpatrick mehrere Maschinen verschiedener Hersteller im Test, außerdem hatte er sich in der Branche intensiv erkundigt, auf welchen Häckslertyp welcher Marke andere Profis setzen: „Schnell hat sich herausgestellt, dass GreenMech in der Branche einfach einen sehr guten Ruf hat und die Häcksler wegen ihrer Leistung sehr beliebt sind. Für mich hat der QuadTrak160 die richtige Balance – das Verhältnis von Gewicht, Manövrierbarkeit, Geländegängigkeit und Häckselleistung ist ideal ausgewogen, das hat mich überzeugt.“ Bevor der Grünpflegeprofi den QuadTrak160 angeschafft hat, arbeitete er bei Baumpflege­arbeiten immer mit einem Subunternehmer zusammen, der sich dann um die Häckselarbeiten kümmerte. Auch eine Lösung mit Mietgeräten hat er bereits probiert, allerdings hat er sich nun für ein eigenes Gerät entschieden: „Wenn ich meine eigene Maschine habe, kann ich diese gut und regelmäßig pflegen und habe daher immer eine verlässliche Häcksellösung. Auch die Versorgung mit Ersatzteilen klappt über GreenMech sehr gut.“ Absolutes Spezialgebiet ist die Seilklettertechnik, mit der die Baumpfleger schonend und ohne großes Gerät Baumpflegearbeiten und Baumfällungen durchführen. Zu dieser nachhaltigen Philosophie passt der QuadTrak160 von GreenMech hervorragend. Die Entsorgung des Schnittguts in G30-Qualität ist dank des kompakten und leistungsstarken Raupenhäckslers schnell und effizient möglich. Beinahe jeder Arbeitsort ist gut erreichbar und es kann direkt vor Ort gehäckselt werden. Je nach Kunde und Einsatzort verbleibt das Schnittgut dann zum Mulchen oder zum Kompostieren vor Ort oder wird von Kilpatrick wieder mitgenommen. „Das verteilt sich ungefähr 50 zu 50. Manche unserer Kunden freuen sich sehr über das Schnittgut. Sie lassen die Hackschnitzel erst kompostieren und verwenden den Kompost dann später als Düngemittel“, so Kilpatrick.

D

Leicht und kompakt genug für einen normalen Autoanhänger: So erreicht das Baumpflegeteam die Arbeitseinsätze.

er Norden Deutschlands ist aufgrund seiner Topographie eine Region mit starken Winden und im Herbst und Winter kommt es durchaus auch immer wieder zu stürmischen Wetterverhältnissen, bei denen auch Bäume zu Schaden kommen. Neben den klassischen Baumpflegearbeiten wie dem Auslichten von Ästen oder einem Formschnitt erledigt James Kilpatrick eben auch Baumfäll- und Aufräumarbeiten, bei denen eine Menge Grünschnitt anfällt: Dafür setzt der Profi den Häcksler QuadTrak160 ein. Ein klassisches Szenario: James Kilpatrick fährt das Gerät auf dem Anhänger zum Häckseln. Dort angekommen, fährt er den Häcksler vom Hänger herunter und zieht dann den Hänger, falls erforderlich, mit dem Häcksler direkt zur Aufnahme der Hackschnitzel. Der geländegängige Raupenantrieb des QuadTrak, sein dynamischer 34 PS-Dieselmotor sowie eine mögliche Seitenneigung von bis zu 30° ermöglichen professionelle Häckselarbei-

Juni 2017

31


KOMMUNAL

Kommunaltechnik DRAHTLOSE ÜBERWACHUNG „Auf der ersten Ebene bietet der Hyster Tracker alle grundlegenden Überwachungsfunktionen für die effektive Verwaltung von Staplerfuhrpark und Fahrern“, sagt Toenders. „Anhand dieser Daten lässt sich ermitteln, ob Stapler möglicherweise überbeansprucht werden, wodurch erhöhte Wartungs- und Servicekosten entstehen könnten. Gleichzeitig werden auch zu wenig genutzte Stapler von dem System erkannt.“ Betriebsstunden, Betriebskosten, regelmäßige Wartungsmaßnahmen und Aufpralldaten werden überwacht und zusätzlich bei bestimmten Fehlern oder bei einem Aufprall automatisch als E-Mails versendet. So können Vorfälle und Schäden leichter aufgezeichnet und geprüft werden. Fotos: Hyster

Dank des Telematiksystems Hyster Tracker könnten Einsätze wie beim Recyclinghof in Eschlikon noch effizienter erledigt werden.

MIT TELEMATIK PRODUKTIVITÄT STEIGERN Der Flurförderzeugehersteller Hyster bietet sein Fuhrpark­managementsystem Hyster Tracker auch für den nachträglichen Einbau in Fremdfabrikate an. So lassen sich auch gemischte Fuhrparks mit einem einzigen Telematiksystem ausstatten, um die Nutzerdaten aller Flurförderzeuge aus­werten zu können. Aufgrund der verhältnismäßig geringen monatlichen Kosten geht Hyster davon aus, dass sich die Investition meistens schon im ersten Jahr amortisiert.

M

it dem Hyster Tracker hat der ­Hersteller von Flurförderzeugen ein effektives Fuhrparkmanagement­ system entwickelt, um die Effizienz der eingesetzten Stapler zu optimieren. Das System ist dafür ausgelegt Zugangsbeschränkungen festzulegen, Nutzerdaten zu analysieren und Leistungskenndaten nachzuverfolgen. Die drahtlose Tracking-Technologie liefert Betriebsleitern zudem wertvolle Informationen zu Betrieb und Wartung der Stapler und sorgt dadurch für eine Steigerung der Produktivität. „Oft ist Unternehmen und Kommunen gar nicht bewusst, dass sie viel produktiver wären und Kosten sparen könnten, wenn sie die Daten eines präzisen Fuhrparkmanagementsystems nutzen würden“, sagt Thomas Toenders, Tele­metry Solutions Spezialist bei Hyster. „Speziell hierfür wurde der Hyster Tracker entwickelt, der genau die richtige Menge an Informationen übersichtlich anzeigt, um das Potenzial der Stapler voll ­ausschöpfen zu können.“ Das modulare System wird in bestehende WiFi-­Netzwerke eingebunden oder verwendet ein GSM-Signal zur Datenübertragung. Es ist in drei Paketen mit unterschiedlichem Funktionsumfang er-

32

Juni 2017

hältlich, um verschiedene Anwendungsanforderungen abdecken zu können. Alle Daten, die vom Hyster Tracker aufgezeichnet werden, werden im Onlineportal HysterTracker.com sicher gespeichert. Das Portal ist über PCs, Handys oder Tablets rund um die Uhr zugänglich und bietet die Möglichkeit, übersichtliche Grafiken zu erstellen und anzuzeigen.

DRAHTLOSE PRÜFUNG Bei der „drahtlosen Zugriffssteuerung“ wird mithilfe von RFID-Karten sichergestellt, dass bestimmte Stapler ausschließlich von befugten und entsprechend geschulten Fahrern genutzt werden können. Mit dieser umfassenden Telemetriefunktion lässt sich die Durchführung der Inspek­ tionen vor Schichtbeginn überwachen, um Staplerprobleme schnellstmöglich zu ermitteln. „Bevor der Stapler bedient werden kann, muss der Fahrer eine Checkliste durchgehen und verschiedene Funktionsprüfungen vornehmen“, so Toenders. „Die Betriebsleiter können festlegen, wann und wie oft Fahrer diese Liste einsetzen müssen, um den Stapler in einem Top-­ Zustand zu halten und sicherzustellen, dass keine wichtigen Inspektionen versäumt ­werden.“ Wenn bei der Prüfung vor Schichtbeginn Probleme ermittelt werden, können sie schnell behoben werden. So lassen sich Folgekosten reduzieren und mögliche Stillstandzeiten vermeiden. Der Hyster Tracker kann nachträglich oder direkt ab Werk eingebaut werden. Der Hyster Tracker kann nachträglich oder ab Werk in Gegengewichts- und Lagertechnikstapler sowie Containerhandler eingebaut werden.


KOMMUNAL

Foto: Kugelmann

Kommunaltechnik

Für die Streugutaufnahme fährt das Trägerfahrzeug einfach mit in Kippstellung gebrachtem Behälter zum Streugut. Wie eine Schaufel nimmt er es auf. Dank dieser einfachen, aber durchdachten Idee werden Zeit und Aufwand beim Befüllen gespart.

ANGEBAGGERT: DAS SELBSTLADENDE STREUGERÄT LXX1 VON KUGELMANN NIMMT SALZ AUF DIE SCHAUFEL Weder spezielle Abfüllstationen, noch zusätzliches Arbeitsgerät oder anstrengende körperliche Arbeit sind bei dem neuen Streugerätemodell von Kugelmann nötig. Der Streuer wird in Zukunft den Winterdienst wesentlich erleichtern, denn er verladet Salz und Splitt selbst in den Streubehälter. Mehr über das innovative Modell erfahren die Besucher der Messe Suisse Public: Hier wird der Kugelmann-Streuer am Messestand des Schweizer Generalimporteurs Zimmermann präsentiert.

W

ir bauen Streumaschinen bereits seit 1989 und das seit Beginn an mit den höchsten Qualitätsansprü­ chen“, erläutert Sepp Kugelmann, namensge­ bender Geschäftsführer vom Allgäuer Win­ terdienstspezialisten Kugelmann stolz die Firmenhistorie. Die eigens entwickelte Streu­ technologie ist durch Jahrzehnte der Opti­ mierung stetig verbessert und perfektioniert worden. Besonderes Augenmerk legt man bei der Konzeption der Geräte auf ein homo­ genes Streubild, woraus eine maximale Streu­ sicherheit und letztendlich Sicherheit im Stra­ ßenverkehr resultiert. Dieses wird durch eine exakte und gleichmäßige Querverteilung des Streustoffes erzielt. Durch die firmeneigene modulare Baukasten Bauweise werden vom 200- bis hin zum 7.000-Liter-Streuer die ge­ samte Bandbreite geboten: ob Einkammer, Zweikammer, mit oder ohne Sole. „Zusätzli­ chem Hydraulikaggregat, Highend-Steue­ rung oder simpler Basisversion – wir konfigu­ rieren Streumaschinen ganz individuell nach Fahrzeug, Ansprüchen und Kundenwün­ schen“, so der Geschäftsführer. NEUARTIGES STREUGERÄT Neu im umfangreichen Sortiment ist das ­Modell LXX1, das über eine praktische Selbst­ ladefunktion verfügt. Unpraktisches und schweres manuelles Befüllen ist damit ebenso

passe wie die Notwendigkeit eines Radladers für das Einschütten des Streuguts oder die Be­ füllung über einen Einfüllstutzen von mit Salz oder Splitt gefüllten Hochsilos. Damit entfällt körperlich schwere Arbeit, zusätzliches Ar­ beitsgerät und aufwendige Lagerung auf einen Schlag. Die Befüllung des LXX1 funktioniert denkbar einfach: Durch das hydraulische Kip­ pen der Streuerwanne. Bewegt wird bei diesem Vorgang nur diese, die Streutellereinheit bleibt beim Kippen in Beladestellung in seiner Posi­ tion. Allein durch Einfahren in einen Splittoder Salzhaufen wird der Selbstladestreuer wie eine Schaufel beladen. Die auf das Wesent­ lichste reduzierte Einkammertechnologie ist für viele Streu­anwendungen ideal. Durch das Kugelmann-­ Baukastensystem sind fünf ver­ schiedene Streustoffbehälter erhältlich in den Größen von 0,4 bis 1,7 m3. Außer dem Unterscheidungsmerkmal der praktischen Selbstladefunktion orientiert sich der LXX1 an dem gewohnt hohen Standard der Vorgängermodelle der Marke Kugelmann – ohne Einbußen bezüglich Ausstattung oder Qualität. So wurde beispielsweise ebenfalls hochwertiger Edelstahl verarbeitet, um die Gefahr der Korrosion durch Salz- und Wasser­ kontakt zu minimieren. Auch die Technik steht der LXX1 den anderen Modell in nichts nach: „Einzigartig bei unseren Streugeräten ist die perfekte, stufenlose Streubildverstellung –

noch komfortabler durch elektrische Einstel­ lung oder sogar mit dynamischer Streubild­ stabilisierung“, erklärt Sepp Kugelmann. Ausstattbar ist der Selbstladestreuer mit einer der beiden Steuerungen des Allgäuer Unter­ nehmens. Bei der K-Basic 2 handelt es sich um eine aufs Wesentliche reduzierte Steue­ rung, die mit ihrer intuitiven Bedienbarkeit und einer ein­ fachen Handhabung punktet. Für ein noch mehr auf den individuellen ­Winterdiensteinsatz zugeschnittenes Streuver­ halten ist die K-Tronic 2 ideal. Neben den ­Basisfunktionen kann mit ihr beispielsweise eine Datenaufzeichnung vorgenommen werden. MEHR ERFAHREN AM MESSESTAND VON ZIMMERMANN AUF DER SUISSE PUBLIC IN BERN Die nächste Chance, das innovative Streugerät aus nächster Nähe kennenzulernen, bietet sich interessierten Kommunalprofis auf der Suisse Public in Bern vom 13. bis 16. Juni. Der LXX1 ist auf dem Messestand des Schweizer Unternehmens Zimmermann in Halle 3.0 Stand D06 zu sehen. Die Firma ist für den Import, den Vertrieb sowie den Kundendienst der Kugelmann-Produkte in der Schweiz als Generalimporteur verantwortlich. Als Famili­ enunternehmen mit über 45 Jahren Erfah­ rung gehören die Graubündner im Bereich Motor- und Kommunalgeräte zu den größe­ ren Unternehmen in der Schweiz.

Juni 2017

33


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Fotos:KEA

Gemeinden rüsten mit erneuerbaren Energiequellen auf, etwa mit Photovoltaikanlagen oder Biomasseheizwerken. Um die gewonnene Energie bestmöglich zu nutzen, braucht es intelligente Energiemanagementsysteme, wie jene von PQ Plus.

FÜR EINE UMWELTBEWUSSTE GEMEINDE: ENERGIE ERFOLGREICH MANAGEN Allein mit der Anschaffung von Photovoltaikanlagen oder der Errichtung von Windparks und Biomasseanlagen ist es nicht getan: Wenn Gemeinden erfolgreich Energie sparen möchten, müssen sie diese managen – damit die nachhaltig gewonnene Energie effizient eingesetzt wird. Für ein gelungenes Energiemanagement, das den EMAS-Normen entspricht, sollten Kommunen auf umfassend beratende Anbieter zurückgreifen, so wie dem Unternehmen PQ Plus.

E

nergie ist ein kostbares Gut – egal, ob das nun von der Warte des Umwelt­ schutzes betrachtet wird, oder aus finanzieller Sicht. So haben natürlich alle ­ ­Bereiche, in denen es einen hohen Energieauf­ wand gibt, das Bestreben, diesen zu senken. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird von Kommunen aufgrund mehrerer Vorteile vorangetrieben. Dazu zählt eine größere Un­ abhängigkeit von konventionellen Energie­ versorgern und steigenden Preisen für Strom, Erdgas, Erdöl etc. Die Ausgaben für Energie bleiben bei nachhaltiger Gewinnung zu einem großen Teil in der Region und fließen nicht ins Ausland ab. Auch die lokale Beschäftigung steigt: Installation, Wartung und Betrieb Er­ neuerbarer-Energie-Anlagen bedeuten häufig Aufträge für lokale Betriebe wie z.B. Hand­ werker, Servicetechniker oder Rohstoffzuliefe­ rer. Der dezentrale Ausbau erneuerbarer Ener­ gien generiert etwa in den deutschen Städten und Gemeinden eine Wertschöpfung von an­ nähernd 6,8 Milliarden Euro, so das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Der flächendeckende und dezentrale Ausbau

34

Juni 2017

Erneuerbarer Energien in Deutschland ist für Kommunen umso profitabler, je mehr Anla­ gen, Betreibergesellschaften, Hersteller oder Zulieferer vor Ort angesiedelt sind. Kommu­ nen jeder Größe können etwa durch Steuerund Pachteinnahmen, Unternehmensgewinne und Arbeitsplätze sowie durch die Einsparung fossiler Brennstoffe bedeutende Wertschöp­ fung mittels dezentraler, erneuerbarer Energi­ en erzielen, so die IÖW-Studie. Als zentrale Aufgabe bei der Optimierung der kommuna­ len Liegenschaften wird allgemein das Cont­ rolling ange­ sehen. Klassischer Weise wird hierunter die Verbrauchserfassung in jeder ­ Liegenschaft verstanden. Interessant ist des­ halb intelligentes Energiemanagement unter anderem für Gebäude mit komplexer Funkti­ onsweise, wie Krankenhäuser, Polizeiwachen und Kaufhäuser oder das kommunale Ressort. ENERGIECONTROLLING Zum Energiemanagement gehören die Pla­ nung und der Betrieb von energietechnischen Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten. Ziele sind sowohl die Ressourcenschonung als auch

Klimaschutz und Kostensenkungen, inklusive der Sicherstellung des Energiebedarfs der Nutzer. Der Teilbereich Energiecontrolling unterstützt das kosten- und materialeffiziente Energie- und Medienmanagement. GRUNDÜBERLEGUNGEN KÖNNEN SEIN: • die Gewährleistung von Versorgungssicherg heit, zum Beispiel eine unterbrechungsfreie g Energieversorgung • die Gewährleistung der Spannungs- und g Stromqualität im Bereich der Stromversorgung • die Gewährleistung wirtschaftlicher Stromg und Wärmepreise • die Berücksichtigung von Umweltgesichtsg punkten, zum Beispiel durch die Unabhäng gigkeit von fossilen Primärenergieträgern g oder der Emissionsrechtehandel. Besonders in jüngster Vergangenheit entsteht durch steigende Energiepreise, die verschärfte Klimadiskussion und die desolate Lage kom­ munaler Haushalte ein weiterer Bedeutungs­ gewinn für das kommunale Energiemanage­ ment.


KOMMUNAL

Kommunaltechnik Mit der Einführung der EMAS Systeme (Europäisches Eco-Management and Audit ­ Scheme) 2009 haben Unternehmen, Organi­ sationen und Kommunen ein Management-­ Werkzeug zur Hand, um ihre Umweltleistung zu bewerten, zu verbessern und um darüber zu informieren. Um in das EMAS-Verzeich­ nis eingetragen zu werden, muss ein Unter­ nehmen eine Umweltprüfung durchführen, ein Managementsystem aufbauen, das die festgelegte Umweltpolitik umsetzt und dieses auf Übereinstimmung mit EMAS überprüfen sowie eine Umwelterklärung über die Umwel­ tauswirkungen und die Umweltleistung für die Öffentlichkeit zusammenstellen. Die Fir­ ma PQ Plus GmbH bietet mit seinen Produk­ ten das komplette Spektrum zur Lösung aller EMAS-Aufgaben und damit Instrumente zur nachhaltigen Nutzung elektrischer Energie. KOMPLETTANBIETER FÜR ENERGIEMANAGEMENT Als Komplettanbieter realisiert die PQ Plus GmbH auch das ganze Projekt von A bis Z – von der Projektberatung bis zur Inbetriebnah­ me, sowie Schulungs- und Wartungsmaßnah­ men. Das umfangreiche Know-how teilt sich in die Bereiche Beratungen, Konzept­ erstellungen, Inbetriebnahmen und Schulun­ gen auf. Mit einem umfassenden Know-how aus über 25 jähriger Berufserfahrung bietet

Eines der Produkte von PQ Plus, das für ein erfolgreiches Energiemanagement sorgt. Der Einsatz des Hutschienengeräts erfolgt in Rechenzentren; Gebäuden oder bei Energieversorgern. Weiterhin wird das UMD 709/ 710A mit einem entsprechenden Fehlerstromwandler zur Erfassung von Fehler­strömen / Differenzströmen eingesetzt. Bild: PQ Plus

PQ Plus eine kompetente Beratung und er­ stellt ein maßgeschneidertes Angebot. Durch die Kombination einer Vielzahl führender Hersteller, erhält man dabei Lösungen aus ei­ ner Hand. Es werden kurze Lieferzeiten durch ein umfangreiches Lager vor Ort und eine prompte Auftragsbearbeitung zugesichert. SYSTEME VON PQ PLUS Durch gesetzliche Regelungen und Anreiz­ finanzierungen haben insbesondere energie­ intensive Unternehmen und Großbetriebe den Einstieg in die EMAS-Thematik begon­ nen. Mit den Softwarelösungen und Mess­

CEB

technik von PQ Plus bekommt man die Werkzeuge zur erfolgreichen Zertifizierung in die Hand. Mittels der aufgezeichneten Mess­ daten kann mit systematischer Auswertung das Versuchsverfahren in die Praxis umgesetzt und Verbräuche nachhaltig reduziert werden. Die Messsysteme von PQ Plus sind modular einsetzbar und beinhalten auch MID-Zähler und tragbare Messgeräte für Vergleichsmes­ sungen. Die Software ist ebenfalls nach ISO 50001 zertifiziert. Dank standardisierter Feld­ busprotokolle und verfügbarer Treiber, lassen sich die Messgeräte auch in Topologien ande­ rer Hersteller einbringen.

®

Die Energie-Effizienz-Messe

100 Aussteller 1.500 Besucher 800 Kongressteilnehmer

70 Aussteller 2.000 Besucher 300 Kongressteilnehmer

28. - 29. Juni 2017 Messe Karlsruhe

28. - 29. Juni 2017 Messe Karlsruhe

Freikarte: www.ceb-expo.de/zek-kommunal

Freikarte: www.intercogen.de/zek-kommunal

Juni 2017

35


KOMMUNAL

Fotos: zek

Messen & Veranstaltungen

Zusammen mit der Firma Lorenz Spezialaufbauten präsentierte Brock Kehrtechnik innovative Lösungen für die Straßenreinigung.

ASTRAD: VOM KLEINEN SYMPOSIUM ZUR GROSSEN FACHMESSE Vom 10. bis 11. Mai öffnete die Messe ASTRAD zum 11. Mal als größte kommunale Messe Österreichs ihre Pforten. Dabei treffen rund 140 Aussteller aus dem gesamten Kommunalbereich auf über 3.800 Fachbesucher aus Gemeinden, Bauhöfen, Bundesländern und Straßenmeistereien. Auch zahlreiche Besucher aus dem Ausland kommen alle zwei Jahre nach Wels, um sich über die neuesten Geräte, Fahrzeuge und kommunalen Trends zu informieren.

S

ymposium Straßenerhaltung, Ausrüs­ tung und Winterdienst“ war der erste Name der ASTRAD, der Gründung­s­ ort der Messe war 1998 am Salzburger Flug­ hafen. Für die damals 400 Besucher ein ad­ äquater Standort, mit den Jahren wuchs die

Messe aber über sich hinaus und informiert heute das auf 3.800 Personen angewachsene Fachpublikum über die Belange des kommu­ nalen Sektors. „Wir wollten damals als Öster­ reichisches National­komitee des Welt­straßen­ verbandes eine Vor­tragsver­anstal­tung zum

Als Highlight war der neue Gießarm GA4 auf dem Messestand von Eco Technologies vertreten. Seit Februar zählt das Unternehmen zu den UnimogPartnern by Mercedes-Benz und stellte den Gießarm angebaut am Unimog 218 aus: Denn mit den Maschinen von Eco Technologies wird der Unimog zum mobilen Hochdruckreiniger oder zur fahrenden Gießanlage.

36

Juni 2017

Thema Win­ ter­ dienst machen, an dem wir vom Weltkongress zu dem Thema berichten. Da haben wir uns gedacht, nur eine Vor­ tragsveranstaltung ist ein bisschen wenig und haben eine kleine Aus­stellung mit etwas mehr als 30 Firmen dazu gemacht“, so „Grün­ Reges Besucherinteresse gab es am 400 m2 großen Freiluftstand von Stangl Kommunaltechnik.


KOMMUNAL

Messen & Veranstaltungen

Der Tiroler Winterdiensthersteller Kahlbacher präsentierte auf seinem Messestand seine Schneeräumlösungen.

dungsvater“ Friedrich Zotter, der sich auch 2017 wieder um das Vortrags­programm küm­ merte. WACHSENDE MESSE, NEUER STANDORT Die Veranstaltung wurde zusehends größer und im Jahr 2002 übersiedelte die ASTRAD auf das Gelände der Welser Messe, wo der da­ malige Veranstalter, das „Komitee für Straßen­ erhaltung und Winterdienst“, wesentlich bes­ sere Bedingungen vorfand. Im Jahr 2009 schließlich „haben wir die Veranstaltung in professionellere Hände übergeben“, so Fried­ rich Zotter. Mit der letztmaligen Veranstal­ tung übernahm Richard Wawricka die ASTRAD, was auch Friedrich Zotter sehr ­ freut: „Ich sehe mit Erstaunen, wie sich die Messe weiterentwickelt.“ Die Messe besuch­ ten über 3.800 Personen, hauptsächlich aus österreichischen Gemeinden und Bundeslän­ dern, aber auch aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden sowie aus England und Russland. Rund 140 Aussteller präsentierten Neuerungen aus dem Bereich Straßen- und Winterdienst, Verkehrs­infrastruktur und Kommunalbedarf. „Das Angebot der AST­ Auf der ASTRAD stellte Hauer Metall-Technik sein neues Produkt, den Flügel-Multischieber, vor.

Benjamin Steiner, Verkaufsleiter für Deutschland, Österreich und Südtirol bei Zaugg neben einer der leistungsstarken Schneefrässchleuder des Schweizer Winterdienstspezialisten.

Das Softwareunternehmen LD2 Geoinformationssysteme widmet sich der Entwicklung von Programmen für die Themen Geoinformation, Datenerfassung im Feld und Außendienstanwendungen und stellte zu dem Thema aus.

RAD ist genau auf G ­ e­meinden und Bundes­ länder zugeschnitten“, meint Veranstalter Richard Wawricka. „Wir haben es geschafft, von einer reinen Straßenmesse zu einer kom­ pletten Komm­ unalmesse zu werden“, freut sich Wawricka über das rasante Wachstum der Messe in den letzten Jahren. Ob Grünraumpflege, Traktoren, Sonderfahr­ zeuge für den kommunalen Bereich, LKW und LKW-Aufbauten, Abfallentsorger, EDV-­ Lösungen für Gemeinden, Wetterdienste oder innovative Lichtlösungen: Auf der Wel­ ser Fachmesse ist das gesamte Spektrum der kommunalen Zulieferer abgedeckt. Beson­ ders im Bereich Straßen- und Winterdienst ist die Fachmesse führend in Österreich, die gro­ ßen Hersteller von Winterdienstaufbauten (Pflüge, Streuer, Schneefräsen etc.) aus ganz Europa waren vertreten. PUBLIKUMSMAGNET TESTGELÄNDE Der große Publikums­magnet war auch heuer das Testgelände. Auf dem großzügigen Gelän­ de neben der Halle 20 hatten die Fachbesu­ cher die Möglichkeit, die Fahrzeuge und Ge­ räte gleich selbst zu testen, in Ruhe zu vergleichen und sich dabei von Profis beraten zu lassen. Und diese Möglichkeit wurde von den Besuchern gerne in Anspruch genom­ men. Deswegen setzten die Ver­an­stal­ter auch den Fokus auf das Messehighlight: Das Frei­ gelände wurde seit 2015 wesentlich vergrö­ ßert und verschönert. So wurde der Platz komplett asphaltiert statt nur geschottert, was für die Besucher einen großen Komfortge­ winn bedeutet. VORTRÄGE ABSEITS DES MESSETRUBELS Der fachliche Austausch kommt ebenfalls nicht zu kurz: Im Rahmen der Fachmesse fin­ det wieder das ASTRAD-Symposium „Stra­ ßenerhaltung, Ausrüstung und Winterdienst“ des Österreichischen Nationalkomitees des

Welt-Straßenverbandes AIPCR/PIARC statt. Dabei präsentierten hochkarätige Vortragen­ de aus ganz Europa bei freiem Eintritt aktuel­ le wissenschaftliche Ergebnisse und boten ei­ nen Überblick über den aktuellen Stand der Technik auf dem Ausrüstungs- und Winter­ dienstsektor. Einer der Vortragenden und Mitorganisatoren der Symposiums war DI Josef Neuhold vom Amt der NÖ Landesre­ gierung und Leiter des österreichischen Ar­ beitsausschuss Winterdienst des FSV. TERMIN ERSTMALS IM MAI Bisher fand die ASTRAD immer Ende April statt. Bei ihrer 11. Auflage fand die Fachmesse nun erstmals im Mai statt. „Wir haben uns bewusst für einen Termin im Mai entschie­ den, damit wir noch mehr Besucher aus Bau­ höfen und Straßenmeistereien erreichen kön­ nen“, so Veranstalter Richard Wawricka. „Nachdem es im Mai auch in höheren Lagen eher nicht mehr schneit, haben Bauhof- und Straßenmeistereimitarbeiter auch besser Zeit, zu uns auf die ASTRAD nach Wels zu kom­ men“, freute sich der Veranstalter über eine volle Messehalle.

BG Verkehrssysteme werden bei Straßen­ sanierung und Neubauten eingesetzt um den Fahrbahnrand zu sichern. Das Systeme wurden dem Messepublikum vorgestellt.

Juni 2017

37


KOMMUNAL

Foto: zek

Max Kloger nimmt die Ehrung für „Leitbetrieb Österreich“ entgegen.

70 JAHRE TRM – EIN TIROLER TRADITIONSBETRIEB FEIERT JUBILÄUM Gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft, mit Familie und Freunden und mit langjährigen Wegbegleitern feierte TRM – Tiroler Rohre GmbH am 19. und 20. Mai dieses Jahres den 70. Geburtstag. Im gediegenen Rahmen wurde am Produktionsstandort in Hall an die Wurzeln des Unternehmens kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Aber auch die jüngere Geschichte des Unternehmens, das Rohre aus duktilem Guss sowie universell einsetzbare Pfahlsysteme für den Tiefbau produziert, stand im Fokus. Dank des heutigen Eigentümers, Max Kloger, befindet sich das Unternehmen mit seinen mehr als 200 MitarbeiterInnen seit 2013 wieder in Tiroler Hand und schreibt seither wieder ein Erfolgskapitel nach dem anderen.

EIN SCHWIERIGER BEGINN Nachdem die Werksgebäude, die von Clemens Holzmeister geplant wurden, errichtet waren, konnte 1949 mit der Erzeugung der ersten gusseisernen Rohre begonnen werden. Bereits

38

Juni 2017

wenige Monate später begann man mit der Entwicklung von Gusseisen mit Kugelgraphit, 1950 war somit die Geburtsstunde des Sphäro-Guss, der in der Folge immer weiter verbessert wurde. 1953 verfügte das Werk in Hall bereits über den größten elektrisch beheizten Rohr-Glühofen Europas. Anfang der 1960er erfolgte schließlich die schrittweise Umstellung der Schleudergussdruckrohre von Grauguss auf Sphäroguss. Es war die Zeit, in der duktile Gussrohre aus Tiroler Herstellung mehr und mehr im Wasserkraftwerksbau eingesetzt wurden. Wie in den Jahren zuvor wurden weiterhin viel Geld und viel Energie in die Weiterentwicklung des Produktes sowie der Produktionsmethoden investiert. Anfang der 1970er wurde der Bau einer neuen Schmelzanlage beschlossen, mit 40 Mio. Schilling war es das größte Investitionsvorhaben seit der Unternehmensgründung.

Foto: zek

D

ie Ursprünge von TRM sind untrennbar mit einem Namen verbunden: Dipl.-Ing. Guido Holzmeister. Der Sohn des berühmten österreichischen Architekten Clemens Holzmeister war 1946 von Zürich, wo er an der ETH studiert hatte, nach Wien gefahren, beschreibt sein Wegbegleiter Werner Zimmermann in seinem Werk „70 Jahre Tiroler Rohre – 1947 – 2017“. Angesichts der enormen Zerstörung der bestehenden Infrastruktur in Österreich sah der junge Clemens Holzmeister Handlungsbedarf. In Wien erkundigte er sich, ob es denn keine eigene Rohrproduktion in Österreich gäbe. Nachdem sich herausstellte, dass die dringend benötigten Rohre aus Frankreich importiert werden mussten, war die Idee geboren: Österreich braucht ein eigenes Röhrenwerk. Als Standort schien Tirol geeignet. Zum einen weil die Financiers einen Standort im Westen, weit entfernt von der russischen Besatzungszone, zur Auflage machten und zum anderen, da man mit dem Achenseekraftwerk die erforderliche Energie für den Betrieb bereitstellen konnte. Unter tatkräftiger Initiative von Holzmeister gelang es schließlich, das Unternehmen aus der Taufe zu heben. Am 14. März 1947 wurden die Gründungsprotokolle unterzeichnet.

ERFOLGREICH JENSEITS DER GRENZEN Das Unternehmen sorgte mittlerweile für Schlagzeilen, nicht nur in Österreich. Besonders stolz war man auf einen Auftrag auf der Mittelmeerinsel Malta. Werner Zimmermann beschreibt in seinem Buch, wie mittels TRM-Gussrohrsystemen die Wasserversorgung im wasserärmsten Land der Welt markant verbessert werden konnte. 1980 gab es, so Zimmermann, auf ganz Malta keine einzige Wasserleitung. Das Wasserversorgungssystem beruhte auf Zisternen, die in den Wintermonaten gefüllt wurden. „Nur etwa 20 % des Niederschlags konnten genutzt werden, alles Übriges versickerte in dem porösen Kalkgestein bzw. floss wieder ins Meer“, so der Autor der Firmenbiografie. Die erste Wasserleitung auf Malta wurde bei der Hauptstadt Valetta 1981 errichtet. Federführend verantwortlich von der Planung bis zur Inbetriebnahme: die Tiroler Röhrenwerke. In einem 60-80 cm tie-

Eingebettet in einen feierlichen Rahmen, in dem sowohl Musikalisches wie Kulinarisches geboten wurde, beging TRM mit seinen Gästen den 70. Geburtstag.

Foto: zek

LH Günther Platter, Max Kloger, Karin Kloger, Harald Tschenett sowie Wirtschaftslandesrätin Komm.-Rätin Patrizia Zoller-Frischauf. (v.l.)

photo: Renexpo

Foto: DieFotografen

Messen & Veranstaltungen


KOMMUNAL

Messen & Veranstaltungen

Fotos: zek

Dr. Eva Maria Posch, Bürgermeisterin von Hall, gratulierte dem erfolgreichen Unternehmen.

TRM-Urgestein Werner Zimmermann las aus seiner Firmen-Biografie.

Landeshauptmann Günther Platter würdigte den Weg, den TRM in den letzten Jahren einschlug.

photo: Renexpo

Max Kloger ist es gelungen, das Unternehmen in eine neue Ära zu führen.

Die musikalische Umrahmung fand großen Anklang bei den Gästen.

fen Rohrgraben wurden die Rohre ohne spezielle Krümmer verlegt. „Für Malta war der Bau dieser ersten Wasserleitung ein historisches Ereignis und erfüllte auch uns von der TRM mit Stolz“, so Zimmermann. Zu dieser Zeit wurden in Hall weitere technische Fortschritte erzielt. So wurde 1982 ein Kanalrohrsystem aus duktilem Guss entwickelt, außerdem erfolgte die Einführung der Zementmörtelauskleidung bei Rohren für die Wasserversorgung. TECHNISCHE WEITERENTWICKLUNG Ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte wurde 1986 mit einem Produktprogramm für Beschneiungsanlagen sowie mit der ersten Produktion von duktilen Pfählen erreicht. Zehn Jahre später, 1996, folgte die Einführung der Polyurethan-Deckbeschichtung und die Spritzverzinkung mit 200 g/m2 Zink für Rohre. Damit war das Ende des Bitumenanstrichs gekommen. Nach dem Sprung ins neue Jahrtausend folgten weitere bedeutsame Weiterentwicklungen bei TRM: So wurde 2001 der elektrisch beheizte Rohrglühofen durch einen leistungsstärkeren gasbeheizten Rohrglühofen ersetzt. 2003 wurde die mittlerweile höchst bewährte

VRS-Tiroflex-Verbindung eingeführt. 2010 folgte schließlich die Entwicklung und Inbetriebnahme der modernsten Rohrschleuderanlage der Welt. Zuletzt wurde 2015 der selbstentwickelte, zweiteilige Prüfstand für Rohre und Pfähle in Betrieb genommen. Parallel zu den technischen Weiterentwicklungen durchlebte das Tiroler Traditionswerk über die Jahrzehnte wirtschaftlich bewegte Zeiten. Gerade die letzten Jahrzehnte waren bis 2013 geprägt durch mehrfachen Eigentümerwechsel, was für manch Unsicherheit in der Standortgemeinde gesorgt hatte. RÜCKSCHAU UND AUFBRUCHSTIMMUNG Die Unsicherheit war begründet. Als 2013 die Schließung des Werks entsprechend den Absichten eines Finanzinvestors aus Wien drohte, traten zwei Männer auf den Plan, die das Unternehmen retten sollten: Max Kloger, bereits zuvor im Vorstand für das Unternehmen tätig, sowie BTV-Bankchef Peter Gaugg. Mithilfe von Peter Gaugg und der Hausbank BTV gelang es Max Kloger zusammen mit seiner Frau Karin, das Unternehmen in Form eines Management-Buy-Outs zu kaufen. Der Firmenname wurde kurzerhand wieder in Tiroler Rohre GmbH – kurz TRM – geändert. Das

Traditionsunternehmen war nun wieder in Tiroler Hand. Mit Max Kloger zog auch ein neuer Führungsstil ein. Flexibel, immer offen für Neues und bereit für Veränderungen kreierte er eine neue Führungskultur, die alte hierarchische Strukturen aufzubrechen begann und den Menschen als das wichtigste Kapital in den Mittelpunkt rückte. Die Erfolge sollten Max Kloger recht geben. Die Zahlen belegen sehr gute Ergebnisse, eine deutliche Erhöhung der Produktionsmenge sowie ein kontinuierlicher Ausbau des Mitarbeiterstammes. Gründe genug, dass TRM in jüngster Zeit unter der neuen Führung gleich drei hochkarätige Auszeichnungen entgegennehmen durfte. So durfte man sich in diesem Jahr bereits über die Auszeichnung zum Tiroler Traditionsbetrieb freuen – außerdem über den Top Company Award für den Bereich Mitarbeiterzufriedenheit. Nun, im Rahmen der 70-Jahr-Feier, nahm Max Kloger auch die Auszeichnung zum Leitbetrieb Österreich entgegen. Die stimmungsvolle Feier stand dabei einerseits im Zeichen einer Rückschau, anderseits war der Blick aber merklich nach vorne gerichtet. Es herrscht Aufbruchstimmung bei TRM. Zurecht darf man zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wichtige Weichen wurden gestellt.

Fotos: zek

Foto: zek

Bei angeregter Unterhaltung wurde bis in den späten Abend gefeiert.

Rohrlager am Firmenstandort in Hall.

Modernste Maschinen in der Rohrproduktion.

Das flexible Gussrohr gibt nach, anstatt zu brechen.

Juni 2017

39


KOMMUNAL

Foto: AWUS-BAU

Kommunaltechnik

AWUS-BAU aus Aalen setzt bei der Beseitigung der Hochwasserschäden in Braunsbach auf die Tauchpumpen von Auras.

HOCHWASSERSCHÄDEN PROFESSIONELL BESEITIGEN: AURAS PUMPEN IM EINSATZ BEI SANIERUNGSARBEITEN IN BRAUNSBACH Innerhalb kürzester Zeit stürzte im Mai letzen Jahres auf die Bewohner des 1.000-Seelen-Dorfes Braunsbach in der Nähe von Schwäbisch Hall eine Katastrophe herein: Wegen des anhaltenden Starkregens schwollen drei kleine Bäche zu reißenden Flüssen heran, die ihre überflutenden Wassermassen in das naheliegende Tal und der darin gebetteten Gemeinde ergossen. Das verheerende Hochwasser hat bis heute Spuren hinterlassen. Für Abpumpeinsätze wurden die Tauchpumpen des Herstellers Auras verwendet.

A

uch fast ein Jahr nach der Hochwasser­ katastrophe im fränkischen Brauns­ bach sind die Sanierungsarbeiten in dem kleinen Ort im Landkreis Schwäbisch Hall noch lange nicht abgeschlossen. Hochwasser vom Kocher ist in Braunsbach nicht ungewöhnlich. Im Mai 2016 aber ver­ wandelten sich nach Starkregen drei kleine Bäche in reißende Flüsse. Innerhalb kurzer Zeit hatten sich kleine Rinnsale zu Flüssen mit enormem Vernichtungspotenzial verwan­ delt. Nach Wolkenbrüchen auf der Hohen­ loher Ebene bahnten sich die Wassermassen ihren zerstörerischen Weg ins Tal und über­ raschten die kleine Gemeinde. Sie rissen alles mit, lastwagengroße Gesteinsbrocken ebenso wie 30 Meter lange Bäume und stellte den Ort unter Wasser. Die gesamte Ortsmitte des 1.000 Einwohner zählenden Dorfs war zer­ stört – kaum ein Gebäude war unbeschädigt von der Flut zurückgelassen worden. Mehr als 60 Liter pro Stunde regnete es am Tag der Ka­ tastrophe, dieser Menge hielten die kleinen Bachbetten nicht stand, so kam es zu dem punktuell auftretenden Unglücksfall.

40

Juni 2017

HOCHWASSERSCHÄDEN BESEITIGEN Mehr als zwölf Monate dauern nun die auf­ wändigen Aufräumarbeiten. Das an der Besei­ tigung der Hochwasserschäden beteiligte Bauunternehmen AWUS-BAU aus Aalen hat dabei leistungsstarke Pumpen von Auras im Einsatz. Produkte vom Tauchpumpenherstel­ ler eignen sich nicht nur für typische Entwäs­ serungsvorhaben von beispielsweise Baufir­ men und Kommunen. Bei der Beseitigung der Hochwasserschäden in Braunsbach setzt das Aalener Bauunternehmen AWUS-BAU zum Beispiel auf die leistungsstarke Schmutz­ wasser-Tauchpumpe P 60 ND mit einer ma­ ximalen Fördermenge von 3.580 l/min. Die P 60 ND kann bis zu 10 mm große Partikel im Wasser fördern. Bereitgestellt werden die Tauchpumpen von dem Auras-Partner Pum­ pentechnik Strauß in Aalen. HOHE LEBENSDAUER „Für den anspruchsvollen Einsatz in Brauns­ bach sind robuste und leistungsstarke Pum­ pen notwendig, deshalb ist die P 60 ND bes­ tens dafür geeignet“, weiß Thomas Strauß,

Geschäftsführer von Pumpentechnik Strauß. AURAS verwendet für die Herstellung seiner Tauchpumpen ausschließlich hochwertige Materialien wie Chrom- und Edelstahl. „Dies trägt zu einer langen Lebensdauer sowie zu geringen Ausfallzeiten und damit zu einer ho­ hen Zuverlässigkeit bei“, erklärt Peter Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung bei Auras. Das Pumpenge­ häuse aus Silumin macht sie zudem äußerst witterungsund seewasserbe­ ständig. Die P 60 ND steht somit für gerin­ ge Ausfallzeiten, hohe Zuverlässigkeit und eine lange Lebens­ dauer.

Die maximale Fördermenge der Schmutzwasser-Tauchpumpe P 60 ND beträgt 3.580 l/min.


KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Auch Kläranlagen werden mit den System ausgestattet. Für die Montage werden keine Fachkenntnisse benötigt, dank nicht benötigter Schweißarbeiten ist sie besonders kostengünstig und flexibel.

Fotos: TS Technische Systeme

Gemeinden können Wege – wie hier zu sehen ein Fußgängersteg – mit den Bausätzen Kee Klamp und Kee Lite von TS Technische Systeme schnell und effektiv sichern.

SICHER DES WEGES: SICHERHEITSGELÄNDER VON TS TECHNISCHE SYSTEME Kaum andere Wegesicherungen sind wichtiger als jene im öffentlichen Raum: Denn hier verlassen sich tausende Hände auf Stabilität und Sicherheit. Und gleichzeitig sind keine anderen Handläufe so hoher Beanspruchung ausgesetzt: Etwa durch widrige Witterungsbedingungen und kontinuierliche Belastung durch Benutzung. Ein hoher Qualitätsanspruch an Hand­ läufer ist somit unerlässlich – egal, ob es sich um die Absicherung von Gemeindewegen handelt, Sportplatzbegrenzungen oder Sicherheitsgeländer bei Kläranlagen. TS Technische Systeme bietet die ideale Lösung für vielfältige Einsätze.

S

icherheitsgeländer und Handläufe im kommunalen Bereich erfordern besonders korrosionsbeständige, langlebige Komponenten, die auch unter härtesten Bedingungen im Außenbereich überzeugen können. Die Firma TS Technische Systeme hat mit den Marken Kee Klamp und Kee Lite zwei Produkte im Angebot, die die ideale Lösung für diese Einsatzbedingungen darstellen. Auf die hochwertigen Sicherheitsgeländerkomponenten aus Guss oder Aluminium ist jederzeit Verlass. Dabei handelt es sich um Rohrverbinder, mit denen handelsübliche verzinkte Gewinderohre bzw. Aluminium-­ Rohre zusammengesteckt und mit einem Sechskantschlüssel fixiert werden. Somit wird schweißen überflüssig – mit dem Vorteil, dass die Montage direkt auf der Baustelle durch­ geführt und auf räumliche Besonderheiten flexibel reagiert werden kann. Mit den TÜV-geprüften Rohrverbindern können hohe Belastbarkeit und Korrosionsbeständigkeit garantiert werden. In Gemeinden können damit Wege ebenso gesichert werden, wie Kläranlagen. Sportplatzbegrenzungen werden ebenso einfach und schnell errichtet wie Fahrradüberdachungen. INTUITIV MONTIERBARE KONSTRUKTION Bei der Planung im Vorfeld unterstützt das Unternehmen TS Technische Systeme profes-

schutz. Diese m ­ achen die Rohrverbinder zu einem lang­ lebigen Qualitätsprodukt für Außenan­wendungen und zum Marktführer im Verbindungsbereich.

sionell. Doch für die eigentliche Montage sind keine Fachkenntnisse nötig, jeder Bauhof kann den Zusammenbau einfach selbst durchführen. Durch das Wegfallen von Schweißarbeiten kann das System schnell und kostengünstig montiert werden. Dank der Konstruktion eröffnen sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Kee Klamp Rohrverbinder werden aus Temperguß gemäß den Anforderung von EN 1562 & 1563 hergestellt. Sie sind feuerver­ zinkt nach DIN EN ISO 1461 um eine optimale Korrosionsbeständigkeit, Stärke und Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten. Die Komponenten entsprechen den Anforderungen für vorgegebene Belastungen bis zu 1.500 N/m und sind TÜV-zertifiziert. Es können Standardrohre gemäß DIN EN 10255 mit einem Außendurchmesser von 17,2 mm (3/8 Zoll) bis 60,3 mm (2 Zoll) verwendet werden. Die Stellschrauben aus mehrfach gehärtetem Einsatzstahl sorgen für eine starke und feste Verbindung und halten einer Zugbelastung von 900 kg pro Stellschraube stand, ­sofern die Stellschraube mit einem Anzugsdrehmoment von 40 Nm angezogen wurde. Darüber hinaus sind sie mit dem Korrosionsschutz Kee Koat beschichtet. Die Innengewinde der Rohr­verbinder verfügen mit der patentierten ­Thredkoat Beschichtung ebenfalls über ­ einen umfassenden Korrosions-

In der Kläranlage

Für sichere Wege

- schnell - sicher - einfach - flexibel

- kein Schweißen - vielfältiger Schöne Fahrradplätze

Am neuen Sportplatz

Einsatz!

Montieren auch Sie jetzt Kee Klamp!

TS Technische Systeme Handels GmbH Simmeringer Hauptstr. 24, A-1110 Wien Tel. +43 660/513 60 05 office@technische-systeme.eu

Juni 2017

41


KOMMUNAL

Foto: Klärwerk Koblenz

Klärtechnik

Das Klärwerk Koblenz soll 100 Prozent energieautark arbeiten.

KLÄRWERK KOBLENZ MIT PILOTPROJEKT „SUSTREAT“: VOM ENTSORGUNGSBETRIEB ZUM INNOVATIONSFÜHRER 20 Prozent des Strombedarfs von Städten und Gemeinden gehen auf das Konto von Kläranlagen und gehören somit zu den größten kommunalen Energieverbrauchern. Im Rahmen des von der EU geförderten „Life+“-Programms wurde das Pilotprojekt „SusTreat“ gestartet: Das Klärwerk Koblenz soll als Deutschlands modernste Kläranlage völlig energieautark arbeiten. Unter anderem soll dieses Ziel durch die energetische Nutzung von Klärschlamm erreicht werden.

S

eit 1970 leistet die Stadtentwässerung Koblenz verlässlich ihren Beitrag für eine saubere Stadt. Mehr als 40 Jahre später stellen der Klimawandel, die steigenden Energiekosten und die mittel- bis langfristig ungewisse Entsorgungslage für Klärschlamm Städte und Kommunen vor neue Herausforderungen. Das Klärwerk Koblenz ist mit einer Ausbaugröße von 320.000 Einwohnergleichwerten die zweitgrößte kommunale Kläranlage in Rheinland-Pfalz. Das Abwasser von über 100.000 Menschen s­ owie von Gewerbe und Industrie wird hier zu­ verlässig gereinigt. Durch konsequente Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen gehört die Anlage zu den modernsten in Deutschland.

42

Juni 2017

ENERGIEEFFIZIENTES ARBEITEN SEIT 40 JAHREN Bereits seit 40 Jahren wird in den Faultürmen aus energiereichem Klärschlamm Gas produziert, das zu 100 Prozent in die Selbstversorgung fließt. Damit konnte das Klärwerk den Energiebedarf zu 54 Prozent elektrisch und zu 98 Prozent thermisch decken. Mit der Umsetzung der letzten Adaptionen wird mittel- bis langfristig die vollständige Energieautarkie angestrebt – es soll die Trocknung und Ver­gasung ohne Zufuhr zusätzlicher, externer Energie und die gleichzeitig Senkung der CO2-Emission um 25 Prozent erreicht werden. ENERGIE IN EIGENREGIE ERWIRTSCHAFTEN Ziel des „SusTreat“ genannten Pilotprojekts am Klärwerk Koblenz ist es, Energie in Eigen-

regie zu erwirtschaften. Denn Kläranlagen gehören zu den größten kommunalen Energieverbrauchern – rund 20 Prozent des Strombedarfs von Städten und Gemeinden gehen auf ihr Konto. Bestrebt wird eine großtechnische Demonstration eines neuen Lösungsansatzes zur vollständigen Erschließung und Nutzung der abwasser- und klärschlamm­ immanenten Energiepotenziale in kommunalen Kläranlagen. Erstmals soll eine vollständig energieautarke Klärschlammbehandlung inklusive Faulung, Trocknung und Vergasung realisiert, und basierend am Beispiel der Kläranlage Koblenz gezeigt werden, dass die in einem Großklärwerk anfallende Klärschlamm­ menge ohne zusätzlichen Energiebezug von externen Anbietern um etwa 85 Prozent redu-


KOMMUNAL

Klärtechnik

metallen, Teeren und Schwefel gereinigt wird. Anschließend lässt sich das Gas in einem angeschlossenen Blockheizkraftwerk zur Wärmegewinnung oder in einem Gas­motor zur Stromerzeugung nutzen. Die SynGas-Anlage ist dabei so flexibel aus­gelegt, dass sie je nach Bedarf nur Wärme, nur Strom oder beides erzeugen kann. Die bei der Ver­gasung entstehende Asche ist mineral- und phosphathaltig. Sie lässt sich als Düngemittel in der Landwirtschaft oder zur Rück­gewinnung des wertvollen Phosphats weiterverwerten. Das hohe Nutzungspotenzial des Klärschlamms wird damit vollständig ausgeschöpft. „Das kombinierte Know-how von Sülzle Kopf SynGas und Sülzle Klein ermöglicht ein ausgefeiltes und nachhaltiges Energiekonzept, bei dem sämtliche Elemente der Prozesskette optimal ineinandergreifen“, betont Dr. Stephan Mey, Geschäftsführer von Sülzle Kopf SynGas.

Foto: SusTreat

Der aktuelle Baufortschritt am Klärwerk Koblenz.

ziert und bei optimaler Auslegung des Systems zusätzliche Energie zur Versorgung anderer Betriebsanlagen bereitgestellt werden kann. Einzelne Modullösungen, die intern vorhandene Energieströme optimal nutzen, werden intelligent kombiniert. Als CO2-neutrale Energieträger sind im Klärwerk Klärschlamm und Faulgas vorhanden, aber noch nicht gänzlich zur Nutzung erschlossen. Hinzu kommt die Sonne zur emissionsfreien Energieerzeugung. ENERGIEPOTENZIALE NUTZBAR MACHEN Das von der EU im Rahmen des „Life+“-Programms mit über zwei Millionen Euro geförderte Pilotprojekt „SusTreat“ stellt eine komplexe Systemlösung dar, die diese Energiepotenziale nutzbar macht und bündelt. Als Spezialist für Entwicklung, Planung und Umsetzung innovativer technologischer Konzepte für die Wasserversorgung und Abwasserbehandlung begleitet das Ingenieurbüro Dr.-Ing. W. Götzelmann + Partner GmbH das Projekt SusTreat. Das Unternehmen ist bereits Partner zahlreicher industrieller und kommunaler Kläranlagen. Von dem großen Erfahrungsschatz und Know-how der dort beschäftigten 25 Bauingenieure, Verfahrenstechnik-Ingenieure, Bautechniker und -zeichner profitiert nun auch die Stadtentwässerung Koblenz auf ihrem Weg zu einer energieautarken Großkläranlage.

Trocknungs­ spe­ zialisten der Sülzle Klein GmbH nahmen für das Projekt bereits 2015 einen Bandtrockner vom Typ Pro-Dry 2/4 in Betrieb, der den Klärschlamm für die Vergasungsanlage vorbereitet. Dazu bringt dieser den Klärschlamm auf einen Trockenrückstand von bis zu über 90 Prozent. Dabei entsteht ein festes Granulat, das der Klärwerksbetreiber in einem Lager­silo zwischenspeichert. Die Kopf SynGas-Anlage vergast das Granulat anschließend bei einer Temperatur von rund 850 Grad Celsius. Organische Gifte wie Medikamentenrückstände, Hormone und Bakterien werden dabei vollständig vernichtet. Es entsteht ein brennbares Gas, das anschließend in mehreren Stufen von weiteren belastenden Stoffen wie Schwer-

INBETRIEBNAHME IM OKTOBER Die Anlieferung der Kopf SynGas-Anlage erfolgte in mehreren Einzelteilen. Aufgestellt und verschweißt wurden zudem auch erste Bauelemente des Vergasers, der als Herzstück der Anlage gilt. „Mit unserer Technik liefern wir einen entscheidenden Beitrag für das Projekt „SusTreat“, erklärt Dr. Stephan Mey. Der Abschluss der Montagearbeiten der Kopf SynGas-Anlage ist für den Frühsommer 2017 geplant, im Oktober soll das gesamte EU-geförderte Pilotprojekt dann fertig gestellt sein.

Dr. Stephan Mey, Geschäftsführer von Sülzle Kopf SynGas (l.), und Bert Flöck, Baudezernent der Stadt Koblenz, waren beim Montagebeginn der SynGas-Anlage vor Ort dabei.

Foto: Sülzle Gruppe

VERGASUNG VON KLÄRSCHLAMM-GRANULAT Um die Kläranlage möglichst autark zu versorgen, setzt der Betreiber auf das hohe Potenzial des anfallenden Klärschlamms: Dieser enthält große Mengen von Kohlenstoff, der sich durch Vergasung in Energie umwandeln lässt. Hier kommt die innovative Technik von Sülzle Kopf SynGas und Sülzle Klein zum Einsatz. Die Entwässerungs- und

Juni 2017

43


KOMMUNAL

Klärtechnik

Foto: Reinhalteverband Großraum Salzburg

Schicht mit Biomasse voll ist, kann diese ein­ fach entsorgt und durch eine neue ersetzt wer­ den. Das System wird automatisch durchlüf­ tet, man braucht also nicht einmal einen Elektroanschluss. Dieses System funktioniert meiner Meinung nach sehr gut – einige davon habe ich geprüft, eine sogar selbst bei Kunden von mir eingebaut – sie läuft seit zehn Jahren ohne Probleme. Gibt es noch ein weiteres gängiges System? Pflanzenkläranlagen: Diese werden von man­ chen sehr gelobt, von manchen abgelehnt. Die Pflanzen verwenden bei diesem Reinigungs­ system die Abwasserinhaltsstoffe als Nährstof­ fe. Prinzipiell funktioniert das, doch es gibt ein Problem in unseren Breitenlagen: Pflanzen wachsen in der kalten Jahreszeit logischerwei­ se nicht. Außerdem brauchen Pflanzenkläran­ lagen ein bestimmtes Volumen, damit sie die Reinigung erbringen können.

Bei der Anlage in Siggerwiesen handelt es sich mit einer Leistung von 680.000 Einwohnergleichwerten um eine der größten biologischen Kläranlagen Österreichs. Dr. Gustav H. Heger war hier zuständig für den Aufbau des Labors und war dort mit der Verfahrenstechnik der Kläranlage beschäftigt.

KLÄRANLAGEN EFFIZIENT BETREIBEN Kläranlagen gehören zu den großen kommunalen Energieverbrauchern, deswegen ist ein effizienter Betrieb für Gemeinden unerlässlich. Der Verfahrens- und Umwelttechniker Dr. Gustav H. Heger ist als Sachverständiger tätig und sprach mit zek kommunal über die größten Fehlerquellen bei der Planung von Kläranlagen, ­Möglichkeiten, das volle Energiesparpotenzial auszuschöpfen und Alternativen zu klassischen Großkläranlagen.

W

elche Themen beschäftigt die Abwasserbranche derzeit? Es gibt interessante Diskussionen da­ zu, ob es besser ist, zentrale Anlagen zu errich­ ten oder kleinere dezentrale Kläranlagen. Der Trend geht seit langer Zeit – meiner Meinung nach leider – in Richtung große zentrale Klär­ anlagen. Die Großkläranlagen erreichen zwar effiziente und gut kontrollierbare Reinigungs­ leistungen, der Nachteil ist jedoch, dass man als Kommune sehr große Kanalsysteme auf­ bauen muss. Wo sehen Sie hier das Problem? Man hat deren Finanzierung darauf aufgebaut, dass die Beitragszahlung für Neuanschlüsse von Objekten den Kanalbau ermöglicht. Das Prob­ lem ist aber, dass die Kanäle eine durchschnitt­ liche Lebensdauer von etwa 20 bis 30 Jahren haben. Solange das System insgesamt expansiv ist und laufend Neuanschlussgebühren einbe­ zahlt werden, kann die Erhaltung der bestehen­ den Kanäle finanziert werden. Doch irgend­ wann ist der Punkt erreicht, an dem man auch das letzte Haus angeschlossen hat. Dann wer­

44

Juni 2017

den keine Anschlussgebühren mehr eingezahlt, aber der Kanal muss trotzdem regelmäßig sa­ niert werden. So hat man beschlossen, dass die Gemeinden mehr Gebühren einheben können, als für den Betrieb der Kanäle notwendig ist, um Rücklagen für Sanierungen zu bilden. Die Instandhaltungsausgaben sind natürlich höher, je größer das Kanalnetz ist. Wenn es eine große Zersiedelung gibt, sind die An­ schlüsse der verstreuten Wohnobjekte an das Netz sehr teuer. So muss oft für ein einziges Einfamilienhaus mehrere Meter Kanal gebaut werden. Da wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, Kleinkläranlagen einzusetzen. Welche Modelle gibt es da? Es gibt etwa ein sehr gut bewährtes und einfa­ ches System, das ohne Fremdenergie funktio­ niert und eine sehr gute Reinigungsleistung erreicht. Es basiert auf dem Prinzip einer Drei-Kammer-Faulanlage. Es stellt die Erwei­ terung einer Kläranlage dar: Eine Kammer, in der mehrere Lagen Steinwolle geschichtet sind. Durch diese Lagen tropft das Wasser durch und wird dabei gereinigt. Wenn die oberste

Für welche Gemeindegröße bzw. wie viele Einwohner funktionieren solche alternativen Systeme? Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt sehr klei­ ne Systeme für ein Einfamilienhaus bis hin zu hundert bis zweihundert Einwohner. Außer­ dem kann man diese Systeme modular auf­ bauen, so kann dieser Wert noch vervielfacht werden. Also wenn eine Gemeinde dieses System bereits verwendet und wächst, kann man ein weiteres Modul anbauen? Ja. Aber es ist auch eine Frage der Anlagen­ sicherheit. Denn kommt es bei einer großen Anlage zu einem Störfall, funktioniert gar nichts mehr. Hier liegt der Vorteil beim mo­ dularen System der Kleinkläranlagen: Wenn eines davon eine Störung hat, übernehmen die anderen Einheiten. Sie sind vielleicht etwas überlastet, aber sie funktionieren weiterhin. Bei mehreren unabhängige Einheiten arbeitet man also flexibler. Sicher gerade in kleineren Gemeinden ohne eigenen Klärwart ein Vorteil. Wie funktioniert der Betrieb? Die kleineren Kläranlagen ohne vielen Über­ wachungsfunktionen können ohne weiters über Fernwartung betrieben werden. Durch die technische Entwicklung – EDV und Mess­ technik sind sehr viel günstiger geworden – ist die Fernwartung heute gang und gäbe. Auch können sich mehrere kleinere Gemeinden zu­ sammenschließen und einen Betreiber für mehrere Kleinkläranlagen einsetzen. Typisch für Österreich sind touristische Gemeinden, die im Sommer einen viel kleineren Einwohnerwert haben als im Winter. Wäre es möglich,


KOMMUNAL

Klärtechnik

Ganz wesentlich ist außerdem, dass die Ge­ meinde die eingelangten Auswertung der An­ gebote nicht im eigenen Wirkungsbereich macht, sondern ein von komponentenherstel­ lern unabhängiger Planer – und so eine gute Beratung gegeben ist. Denn unterschiedliche Alternativen zu vergleichen ist schwierig.

„Bei Energieoptimierungen ganz wesentlich ist, dass man auf die Gleichzeitigkeit achtet: Man hat nichts davon, wenn man Wärme in einer Zeit rückgewinnt, in der sie nicht benötigt wird. Klingt trivial, passiert aber in der Praxis.“ dass man Kläreinheiten dazu- bzw. abschaltet und so je nach Bedarf die Größe variiert? Das kann man schon. Nur wird es meist nicht gemacht. Meist werden die Anlagen auf den größten Bedarf auslegt. Wenn man Kläranla­ gen in touristischen Gebieten betrachtet, kann es problematisch werden, wenn sie an ihre Grenzen stoßen. Viele Bäche, die als Vor­ fluter verwendet werden, bestehen im Winter nicht aus viel mehr als aus dem Kläranlagen­ ablauf. Da sehe ich ein Problem in der Pla­ nung, dass man nicht im Vorhinein ein mo­ dulares System plant. Wo sehen Sie Fehlerquellen bei der Planung ­eines Klärwerks? Ich sehe eine große Fehlerquelle noch vor die­ sem Schritt. Im kommunalen Bereich haben anbietende Firmen keine große Abweichungs­ breite bei ihren Ausschreibungsangebot. Das geht soweit, dass die Ausschreibung in ihrer Spezifikationsbeschreibung fast auf ein be­ stimmtes Fabrikat abzielt – auch wenn die Ausschreibung natürlich offen sein muss. An­ dere Anbieter haben da aber fast keine Chan­ ce, denn es muss dem ausgeschriebenen Fab­ rikat gleichwertig sein. Dieses Vorgehen finde ich kontraproduktiv, dadurch werden die An­ bieter eingeschränkt. Meiner Meinung nach sollten die Ausschreibungen so gestaltet wer­ den, dass man Alternativen anbieten kann.

Was sehen Sie als große Herausforderung im Klärbetrieb? Ein heftig diskutiertes Thema ist der Klär­ schlamm: Was soll mit ihm passieren? Wird Gas erzeugt, verbleibt schon einmal nur noch die Hälfte des Schlamms. Lange Zeit war man der Meinung, dass Klärschlamm wertvoll ist, man ihn landwirtschaftlich nutzen muss. Nur: In einem Ballungsraum kann man das vergessen, es ist zu aufwendig, ihn an geeigne­ te Stellen zu transportieren. Somit bleibt ­eigentlich nur die Klärschlammverbrennung. Hier ist es wichtig, dass der Klärschlamm aus­ reichend entwässert wird – erstens wegen des Transports und zweitens würde in der Ver­ brennungsphase unnütz Energie für die Ver­ dampfung verbraucht werden. Glauben Sie, dass 100 Prozent Energieautarkie für Großkläranlagen in naher Zukunft ohne ­Probleme möglich sein wird? Inklusive Photovoltaik sollte das möglich sein. Es gibt ziemlich viele Entwicklungen, die die Effizienz signifikant steigern. Die gro­ ßen Kläranlagen schaffen heute bereits eine Energieautarkie von ca. 80 Prozent. Die im Klärprozess entstandene Biomasse wird einge­ dickt und in einen Faulturm geleitet. Hier entsteht ein Gemisch aus Erdgas und CO2. Diese Energie wird etwa für Gasmotoren zum

Antrieb der Kompressoren verwendet – so kann man 80 Prozent der Leistung selbst ab­ decken. Es gibt außerdem Kleinkläranlagen, die ohne Fremdenergie auskommen. Wo sehen Sie Energieeinsparpotenziale? Es gibt Komponenten in einer Kläranlage, die ständig in Betrieb sind und solche, die inter­ mittierend in Betrieb sind. Bei letzteren gibt es Einschaltspitzen, die den 3- bis 4-fachen Energiebedarf im Vergleich zum Dauerbe­ trieb aufweisen. Werden mehrere solche Komponenten gleichzeitig in Betrieb genom­ men, kommt es zu gewaltigen Stromspitzen. Durch die Steuerung kann das kontrolliert und die Spitzenlast optimiert werden. Haben Sie weitere Tipps zur Energieoptimierung? Bei Energieoptimierungen ganz wesentlich ist, dass man auf die Gleichzeitigkeit achtet: Man hat nichts davon, wenn man Wärme in einer Zeit rückgewinnt, in der sie nicht benötigt wird. Klingt trivial, passiert aber in der Praxis. Wenn ich eine eigene Versorgung habe, muss ich darauf achten, was ich mit eigener Energie – sprich mit dem selbstproduzierten Gas oder der eigenen Solaranlage – abdecken kann, und wo ich Fremdenergie beziehe. Und dort, wo Fremdenergie benötigt wird, ist es am in­ teressantesten, Sparmaßnahmen einzusetzen. Ein Problem sehe ich im kommunalen Be­ reich darin, dass die Projekte sehr detailliert ausgeschrieben werden, sodass den anbieten­ den Unternehmen wenig Spielraum für alter­ native Verfahren bleiben. Vielen Dank für das Gespräch! Mehr Informationen: www.consultheger.at

Bei der Energieoptimierung des Kläranlagen­betriebs ist einiges zu beachten: Selbstproduzierte Energie etwa durch Erdgas (im Bild) wird dank immer einfacher zu bedienender Steuerungen (rechts oben) effektiv eingesetzt. Beim verbleibenden Klärschlamm ist eine optimale Trocknung wichtig (rechts unten).

Fotos: zek

Foto: Heger Sachverständigendienst

Dr. Gustav H. Heger ist unter anderem im Kläranlagenbereich als Sachverständiger tätig.

Juni 2017

45


KOMMUNAL

Biomasse

Foto: Urbas

Neben dem Holzvergaser produziert auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Heizhauses Ökostrom.

STROM AUS HOLZ: IM STEIRISCHEN PÖLLAU SETZT MAN AUF HOLZVERGASUNGSTECHNIK Holzvergasung ist eine Technologie, sie sich vor allem in Zeiten von Treibstoffmangel bewährt hat und nun wiederentdeckt wurde. Eine Anlage, die bei dieser technischen Renaissance teilnimmt, befindet sich in der steirischen Gemeinde Pöllau. Seit eineinhalb Jahren erzeugt die KWK-Anlage Ökostrom und thermische Energie für die Region.

SPEZIALIST IN SACHEN HOLZVERGASUNG Als Spezialist für Verstromungsanlagen im Bereich Biomasse war das Technische Büro für Erneuerbare Energie – Ing. Leo Riebenbauer aus Pinggau für die Planung und das Projektmanagement der Holzvergasungsanlage verantwortlich. Der erzeugte Ökostrom wird über die OeMAG (Abwicklungsstelle für Ökostrom) in das öffentliche Stromnetz gespeist, die thermische Energie geht zur Gänze ins Heizwerk. Die Leistung des Holzvergasers vom Hersteller Urbas beträgt dabei 180 kW elektrisch und 320 kW thermisch – 1,1 Millionen Euro wurden dafür in das Projekt investiert. Nebenbei produziert die Photovoltaikanlage am Dach des Heizhauses mit einer Leistung von 150 kWp über das ganze Jahr hinweg Ökostrom. „Wir haben in Pöllau ein Energiezentrum errichtet, das gemeinsam mit der Photovoltaik­anlage und dem Holzvergaser – dem Herzstück der Anlage – 3,5 MW/h Energie produziert“, berichtet Hannes Windhaber, einer der Betreiber der Anlage.

46

Juni 2017

ENERGIEGEWINNUNG IN VIER SCHRITTEN Die Betreiber des ÖKO-Heizkraftwerk Pöllau sind vom Konzept der Vergasung von Biomasse überzeugt. Der Prozess der Holzvergasung kann in vier Stufen unterteilt werden. In einem ersten Schritt wird durch Erhitzung das in der Biomasse noch vorhandene Wasser verdampft. Die zweite Phase ist gekennzeichnet durch die Überführung wesentlicher Teile des Holzes in die Gasphase. In der dritten Stufe wird ein Teil der entstandenen Gase sowie des verbliebenen Kohlenstoffs verbrannt. Dies liefert die Energie für die zwei vorangegangenen Phasen und den letzten Schritt – die Reduktion, die zur Entstehung der heizwertreichen Komponenten des Produktgases führt. Im Gegensatz Foto: zek

D

as Heizkraftwerk im steirischen Pöllau ist ein einzigartiges Projekt in der Region. Die Anlage erzeugt Strom und Wärme aus Holz. Das sogenannte Holzgas, welches unter Sauerstoffabschluss aus dem Holz extrahiert und über eine Filteranlage von Staubund Teerkomponenten gereinigt wird, dient als Treibstoff für einen Gasmotor. Der Motor wiederum betreibt einen Generator, der Bewegungsenergie in elektrischen Strom umwandelt. Durch diese Kraft-­ Wärme-Kopplung kann ein höherer Wirkungsgrad erreicht werden, was wiederum der Umwelt zu Gute kommt.

Die Holzvergaseranlage im ÖKO-Heizkraftwerk Pöllau.


KOMMUNAL

Biomasse

Hannes Windhaber führt im Rahmen der Mitteleuropäischen Biomassekonferenz durch das Hackschnitzellager. Dank seiner großzügigen Dimensionierung und der bedarfsgerechten Zerhäckselung des Holzes, ist Schimmel kein Problem.

Jeden Tag fallen bei dem 24-Stunden-­ Betrieb etwa ein Kubikmeter Asche an.

Fotos: zek

Nach der Trocknung werden die mindestens 35 mm großen Holzteile per Förderband zum Holzvergaser transportiert.

zu anderen KWK-Verfahren wird in Pöllau dafür kein Arbeitsmedium wie Wasser oder Thermoöl benötigt. Daraus ergibt sich ein wesentlich höherer elektrischer Wirkungsgrad der Gesamtanlage.

mehr Aufwand beim Trocknen. „Aber durch die Größe der Halle haben wir dieses Problem im Griff – wir hacken außerdem nie zu viel“, so der Betreiber.

KOMPROMISS FÜR IDEALES HEIZGUT Größte Herausforderung beim Betrieb ist die Beschickung mit dem idealen Heizgut. Während Hackschnitzel mit dem niedrigeren Anschaffungskosten und weniger Lagerkapazitäten punktet – was sich wiederum auch positiv auf den Preis auswirkt –, sorgt größeres Hackgut für eine bessere Energieausbeute und ist weniger schimmelanfällig. „Scheitholz mit etwa 15 cm Größe (Hackgut der Größe G100) wäre ideal – leider ist es zu teuer“, erläutert Hannes Windhaber vom ÖKO-Heizkraftwerk Pöllau. So wurde ein Kompromiss gefunden: Faserholz, das von einem Großhacker der Firma Bentele zu mindestens 35 mm großen Holzsplittern zerkleinert wird. Der Grund für die Mindestdimensionierung ist der Staub, der sonst beim Absaugen des Holzgases durch den Saugzugventilator mitsamt der Feinteile mitaufgenommen werden würde und dadurch die Filteranlage belegen könnte. Im direkten Anschluss folgt nach dem Hacken der nächste Arbeitsschritt: In der Siebanlage werden alle zu kleinen Holzteile aussortiert. Alle anderen werden in die Trocknungsanlage geleitet. Das aus 70 Prozent Hartholz und 30 Prozent Weichholz bestehende Heizmaterial – da Hartholz einen geringeren Harzanteil hat, wird dieses präferiert – verliert hier einiges an seinem Feuchtigkeitsgehalt. Von den ursprünglich 35 bis 45 Prozent Feuchtigkeit verbleiben unter 15 Prozent. Über Messgeräte werden ständig die Werte kontrolliert. Für die Heizsaison im Herbst und Winter vorzuarbeiten und das Lager mit Hackgut zu befüllen, ist leider nicht möglich: Gesiebtes Hackgut schimmelt extrem, sobald das passiert, braucht es

LÖSUNGEN ZUM ENERGIESPAREN ZEIGEN SICH BEI BETRIEB Während des Betriebs zeigen sich immer wieder Möglichkeiten, Energie zu sparen – so auch beim Trocknungsprozess. „Zu Beginn haben wir die Wärme vom Holzvergaser für das Trocknen verwendet. Doch dann haben wir bemerkt, dass über den Motorraum viel Wärme ungenutzt entweicht. Seitdem werden 50 kW Abwärme, die ursprünglich vernichtet worden wäre, jetzt zur Trocknung geleitet“, erläutert Hannes Windhaber.

Energie aus Biomasse ° Warm- u. Heißwasserkessel ab 0,5 MWth ° Prozessdampfkessel ° KWK über Dampfkessel und Turbine ° Holzgas-KWK im Leistungsbereich 150 - 400 kWel 280 - 650 kWth

Wir realisieren Anlagen zur nachhaltigen Nutzung biogener Brennstoffe nach ökonomischen und ökologischen Kriterien. Sie wollen mehr wissen? +43 (0) 4232 2521-0 urbas@urbas.at oder www.urbas.at

NACH AUSFALL NUN STÖRUNGSFREIER BETRIEB „Wir haben jetzt das erste volle Wirtschaftsjahr 2016 hinter uns und sind sehr zufrieden“, blickt der Betreiber der KWK-Anlage in Pöllau auf die letzten Monate zurück. An dem positiven Resümee konnte selbst ein einmonatiger Betriebsausfall im Herbst nicht rütteln – es zeigt nur viel eher, wie überzeugt der Betreiber des steirischen Kombiheizwerks von der Anlage ist. Etwa nach einem Jahr Betrieb kam es letzten September zu dem Ausfall: Eine Ölleitung riss, das Öl kam mit dem heißen Motor in Kontakt – der Vergasermotor brannte ab. „Aber dadurch, dass der Motor sehr gut geschützt ist, ist nicht mehr passiert, als dass dieser kaputt war“, erzählt der Betreiber. Der Schaden bezifferte sich auf 100.000 Euro – ein Versicherungsfall. „Wir hatten danach einen Monat Stehzeit, seit 28. Oktober fahren wir wieder mit voller Kraft.“ Seither läuft die Anlage zur vollsten Zufriedenheit ohne Zwischenfälle und versorgt die Region mit Energie aus Holzgas.

Gute Planung liegt bei uns in der Natur. Mit über 200 Projekten, sorgen wir mit langjähriger Planungserfahrung nachhaltig für Erneuerbare Energie. Sprechen auch Sie mit uns über Erneuerbare Energie — das Natürlichste der Welt.

büro für erneuerbare energie ing. leo riebenbauer www.riebenbauer.at . office@riebenbauer.at . t o3339 25 113

Juni 2017

47


KOMMUNAL

Biomasse

Alle Fotos: Komptech

Mit dem langsam laufenden Zweiwellenzerkleinerer Crambo lassen sich bei holzigem Grünschnitt optimale Ergebnisse erzielen.

BIOMASSE: BRENNMATERIAL-AUFBEREITUNG MIT SYSTEM Die wirtschaftliche und effektive Aufbereitung von Biomasse wird auch zukünftig kaum an Bedeutung verlieren, ganz im Gegenteil: In einem stark umkämpften Markt wird sie wichtiger denn je. Der Holzaufbereitungshersteller Komptech bietet für die beiden Nischen Altholz und Grünschnitt Verarbeitungssysteme an, die das volle Brennstoffpotenzial der Materialien ausschöpfen und so die Qualität für die Nutzung in Biomasseanlagen wesentlich steigern.

E

s muss kein frisch geschlägertes Holz sein, um dem Dienst als Brennmaterial in Biomasseanlagen gerecht zu werden. Oft vergessene Ressourcen wie beispielsweise Altholz oder der hölzerne Teil im Grünschnitt taugen ebenfalls bestens für diese Funktion. Wesentlich dafür ist aber eine bedarfsgerechte Verarbeitung. ALTHOLZ ALS BIO-BRENNSTOFF Es lässt sich nicht übersehen: Der Altholzmarkt in Deutschland leidet schon seit mehr als einem Jahr an einem drastischen Überangebot an Material, das von den Verwertern nicht in vollem Umfang abgebaut werden kann. Milde Winter, längere Ausfallzeiten bei Kraftwerken oder stark zunehmende Mengen aus der Sammlung und der Bauwirtschaft sind nur einige der Gründe, die zu dieser Situation beigetragen haben. Gerade daher wird eine effektive und zielgerichtete Aufbereitung immer wichtiger, um – unabhängig von einer

48

Juni 2017

stofflichen oder thermischen Verwertung – die geforderten Produktqualitäten in einem noch vertretbaren Rahmen erreichen zu können. Auch vor diesem Hintergrund hat sich Komptech schon seit längerem intensiv mit verschiedenen Techniken der Altholzaufbereitung beschäftigt. Das Unternehmen ist ein Technologieanbieter von Maschinen für die mechanische und biologische Behandlung fester Abfälle und für die Aufbereitung holziger Biomasse als erneuerbarer Energieträger. STOFFLICHE ODER THERMISCHE VERWERTUNG: DIE QUALITÄT STEHT IM VORDERGRUND Bei der Aufarbeitung von Altholz gilt es, einiges zu beachten: Altholz ist nämlich nicht gleich Altholz. Dies beginnt bei der Belastung mit Schadstoffen, was die Einstufung in die unterschiedlichen Altholzkategorien AI bis AIV und die Sonderkategorie PCB-Altholz zum Ausdruck bringt. Mindestens genauso wichtig – auch für die verschiedenen Verar-

beitungsschritte – ist die Herkunft des Holzes: Ob aus der Sperrmüllsammlung, als Verpackungsmaterial oder als Abrissmaterial – stets wird das Holz kaum sortenrein angeliefert, sondern ist mehr oder weniger stark mit Fremd- und Störstoffen belastet. Dazu zählen insbesondere metallische Störstoffe, aber auch Plastik und viele andere Materialien. Unabhängig von der Art der Verwertung steht die Qualität der Endprodukte immer an erster Stelle: Möglichst ohne Fremdstoffe, ohne oder nur mit geringstem Feinanteil und ein möglichst homogenes, definiertes Endprodukt, so lauten die generellen Anforderungen an die Aufbereitungstechnik. Je nach Durchsatzleitsung bei der Verarbeitung bieten sich verschiedene Systemkombinationen an. Ganz wichtig ist beim Verarbeiten von Altholz eine gewisse Unempfindlichkeit der Zerkleinerungsgeräte gegenüber metallischen Störstoffen, wie sie die beiden Langsamläufer-Modelle Crambo und Terminator aufweisen. Diese


KOMMUNAL

Biomasse Störstoffe können je nach Größe und Mengenanteil bei Schnellläufern wie dem Modell Axtor trotz der freischwingenden Werkzeuge auf Dauer zu erhöhtem Verschleiß bzw. auch zu Beschädigungen führen. DURCHDACHTE AUFBEREITUNG VON GRÜNSCHNITT Eine weitere, lange unterschätzte Brennstoffquelle ist der holzige Anteil im Grünschnitt, der zunehmend als Biomasse-Brennstoff in Verwendung kommt. Das Material wird gerne als „Schredderholz“ bezeichnet, was insbesondere auf die Form der Aufbereitung zurückzuführen ist: Das Material wird in der Regel nicht durch schneidende Werkzeuge zerkleinert, sondern hier erfolgt eine Zerkleinerung mit stumpfen Werkzeugen. Dabei wird das Holz gebrochen und gerissen. Bei schnell laufenden Werkzeugen erfolgt auch eine „Prallzerkleinerung“. Die Aufbereitungstechnik spielt wie so oft die entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Verwertung des holzigen Grünschnittanteils, sei es für die Kompostierung oder für die Brennstoffgewinnung. Für viele Kompostierungsanlagen ist neben der Kompostierung die Produktion qualitativ hochwertiger Biomasse ein unverzichtbares Standbein ge­ worden, sodass eine genaue Betrachtung der passenden Aufbereitungstechnologie ent­ scheidend für Erfolg oder Misserfolg der Brennstoffnutzung werden kann. Schredderholz hat viele Facetten: Entsprechend der getrennt oder gemischt gesammelten Ausgangsmaterialien entstehen auch ­unterschiedliche Brennstoffqualitäten. So unterscheidet sich das beispielsweise aus Baumund Strauchschnitt hergestellte Schredderholz von jenem aus Wurzelstöcken. Die Aufbereitung muss auf diese unterschiedli-

Die biologische Trocknung wird durch das regelmäßige Umsetzen mit dem neuen Topturn X4500 noch beschleunigt.

chen Grundvoraussetzungen genau abgestimmt sein: Das Material muss nämlich sowohl mechanisch wie auch biologisch aufbereitet werden. Mechanisch erfolgt dies durch eine Kombination von Zerkleinern, Sieben und Windsichten, biologisch durch die Trocknung. Die Aufbereitung beginnt mit einem langsam laufenden Zerkleinerer (1 bis 2 m/s Rotor-Umfangsgeschwindigkeit). Hier bietet sich der robuste Universal-Holzzerkleinerer Crambo an, der mit großen Siebkörben die richtige Körnung für die weitere Verar­ beitung erzeugt. Alternativ kann auch auf den schnell laufenden Universal-Holzzerkleinerer Axtor zurückgegriffen werden: Je nach Inputmaterial kann wahlweise mit feststehenden oder freischwingenden Werkzeugen gearbeitet werden.

Beim Sieben mit dem Drei-Fraktionen-­ Sternsieb Multistar wird die Mittelfraktion als Schredderholz-Brennstoff genutzt.

Abhängig von der Feuchte des Ausgangsmaterials wird das zerkleinerte Material dann biologisch für ein bis drei Wochen getrocknet. Die Verwendung von entsprechend dimensionierten Umsetzern beschleunigt dabei den Arbeitsprozess, damit das Material vor allem trocknet und nicht kompostiert, was zu einer unerwünschten Verdunkelung des Rohstoffs führen würde. Der Topturn X4500 ist dazu das passende Gerät, das durch eine groß dimensionierte, hydraulisch angetriebene ­ Um­setzwalze effizientes Arbeiten garantiert. LETZTE ARBEITSSCHRITTE: SIEBEN UND REINIGEN Danach erfolgt die Siebung des Materials in drei Fraktionen, idealerweise mit einer Sternsiebanlage der Multistar-Reihe, zum Beispiel der Multistar L3. Beim Lauf über die rotierenden Sterne wird das Siebgut von Anhaftungen regelrecht abgeklopft und so speziell bei holzigem Grünschnitt eine hohe Qualität der Nutzfraktion sicher gestellt. Diese kann abschließend noch in einen Steinseparator und bei Bedarf in einem Windsichter von unerwünschten Nebenbestandteilen befreit werden. Der Stonefex-Steinseparator erhöht die Brennstoffqualität, indem er mehr als 90 Prozent der enthaltenen Steine und Inertstoffe entfernt. Verunreinigungen mit ­ Leichtstoffen wie zum Beispiel Folienplastik werden über die Windsichtung mittels Hurrikan-Windsichter abgetrennt. Bei einem durchschnittlich gesammelten Grünschnitt lassen sich so zwischen 35 und 50 Prozent als Brennstoff gewinnen. Die Unterschiede entstehen durch die biologische Trocknung. Bei schnell laufenden Zerkleinerern und ohne biologische Trocknung werden diese Werte nicht erreicht. Juni 2017

49


KOMMUNAL

Messen & Veranstaltungen

Fotos: zek

Alois Weber, Geschäftsführer des Winterdienstunternehmens Westa, stellte bei der Messe einen Auszug seines Produktportfolios vor.

SEILBAHNWIRTSCHAFT INVESTIERTE KRÄFTIG AUF DER MESSE INTERALPIN Mit der Präsentation zahlreicher Weltneuheiten, Großteils internationalen und investitionsbereiten Fachbesuchern und der Präsenz der Keyplayer unterstrich die Fachmesse Interalpin ihre Bedeutung für die alpine Branche.

D

ie Gondel und der Sessellift, die vor dem Messeeingang in Innsbruck an einem hohen Mast hängen, ließen die Besucher schon vor Eintritt der Messehallen erahnen, was sie auf den 40.000 qm zu erwarten hatten. Weltpremieren, innovative Technologien, Branchenneuheiten und qualitatives Networking machten die Interalpin drei Tage lange zum Mittelpunkt der Seilbahnwirtschaft weltweit. Knapp 26.400 Fachbesucher (über zehn Prozent mehr als 2015) waren aus aller Herren Länder auf die Messe Innsbruck gekommen, um sich auf der Weltleit-

messe für alpine Technologien über die aktuellsten Seilbahntechniken, Möglichkeiten der Schneeerzeugung, Pistenfahrzeuge, Winterdienstgeräte, Kassen- und Zutrittsysteme, IT-Lösungen, das alpine Sicherheitswesen und vieles mehr für die Sommer- und Winternutzung beraten zu lassen, zu informieren und um zu investieren. HOHES INVESTITIONSINTERESSE Welche Bedeutung die Interalpin mittlerweile für die Branche hat, belegt auch die hohe Qualität der angereisten Fachbesucher. Rund

Schneeräumspezialist Kahlbacher hatte als Tiroler Unternehmen bei der Interalpin in Innsbruck ein Heimspiel.

Reform waren mit zahlreichen Produkten auf der Interalpin vertreten.

50

Juni 2017

zwei Drittel der Besucher waren Entscheider und etwa 75 Prozent kamen davon mit konkreten Investitionsvorhaben auf die Messe – oder planen Investitionen nach dem Besuch – wie eine während der Messe durchgeführte unabhängige Marktforschung zeigt. „Die Investitionskraft der Branche hat sich widergespiegelt“, betont Projektleiter Stefan Kleinlercher. Alleine in Österreich werden laut den Statistiken der Wirtschaftskammer Österreich jährlich über 700 Millionen Euro von der Seilbahnwirtschaft investiert. „Die Aussteller erwarten ein sehr gutes Nachmessegeschäft“, weiß der Projektleiter. RUND 60 PROZENT INTERNATIONALE BESUCHER Im Hinblick auf die Fachbesucher punktete die Interalpin mit großer Internationalität, wie die Marktforschung belegt. Die Spanne der Herkunftsländer der Fachbesucher umfasste etablierte Kernmärkte wie die USA, Frankreich, Italien, die Schweiz oder Deutschland bis hin zu Zukunftsmärkten wie Argentinien, Chile, Russland, Kasachstan oder China. Laut der Besucherbefragung lag der internationale Fachbesucheranteil bei rund 60 Prozent und umfasste 86 Nationen. „Ein so hoher internationaler Besucheranteil ist einzigartig für Messen im Bereich der alpinen Technologien“, betont Kleinlercher. Zur verstärkten Besucherpräsenz aus Asien hätten nicht zuletzt auch die anstehenden Wintersport-Großereignisse in Südkorea und China geführt, fügt der Projektleiter hinzu. Hohe Internationalität treffe auch auf die Aussteller zu, sagt Kleinlercher: „Die insgesamt über 650 Aussteller – vom Branchen-Krösus bis zum jungen Start-up – kamen aus nicht weniger als rund 50 Nationen.“ Reges Zuschauerinteresse auf dem ASH-Stand. Das Unternehmen präsentierte eine Serie von Spezialgeräten, die optimal auf die Bedürfnisse von Wintersport­ regionen, Bergbahnbetreiber und Organisatoren von Skisport­ events abgestimmt sind.


Reinigungstechnik · Kommunaltechnik

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Deutschland auf der demopark vom 11.-13.06.2017 in Eisenach, Stand B-244

in der Schweiz auf der Suisse Public 13.-16.06.2017 in Bern Halle 2.2, Stand D02

in Österreich auf der Kommunalmesse 2017 29.-30.06.2017 in Salzburg Stand 72-75, F11

Viel mehr als eine Kehrmaschine! Citymaster 2200 Mit 2- oder 3-Besen-Kehrsystem, 62 km/h Höchstgeschwindigkeit, bis zu 6 t Gesamtgewicht und dem klassengrößten Behältervolumen von echten 2 m3 vereint der Citymaster 2200 ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Flexibilität. Für zeiteffizientes Kehren auf Straßen und Wegen – und dank einer Vielzahl von Anbaugeräten auch über den Einsatz als Kehrmaschine hinaus. Hako – Multifunktionalität ohne Kompromisse. So flexibel ist der Citymaster 2200 EURO VI: Dank modularem Aufbau und Schnellwechselsystem kann er mit wenigen Handgriffen für die Nassreinigung oder den Winterdienst umgerüstet werden.

17- 013 5 - C M 2 2 0 0 -Z E K 2 /17

Ihre Vertriebs- und Service-Partner in:

Stangl Reinigungstechnik GmbH Gewerbegebiet Süd 1 · 5204 Strasswalchen Telefon: +43 6215 / 8900-0 www.kommunalmaschinen.at

Hako Schweiz AG · Zeughausstrasse 21 6210 Sursee Telefon: +41 41 925 26 26 www.hako.ch

Hako GmbH · Hamburger Str. 209 23843 Bad Oldesloe Telefon: +49 4531 806 0 www.hako.com


JUNI 2017

Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl . P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

SUIS

SE P UBL vom 1 3 . – IC in BER N (C 16. J H H uni 2 Wir f alle 3.0 017 ) - Stan reuen dD1 uns a 3 uf Ih ren B esuch !

KOMMUNAL

Suisse Public 2017 Halle 3.0/A10 Wir freuen uns auf Sie!

seit 1949 Kahlbacher Machinery GmbH · St. Johanner Straße 48 · A-6370 Kitzbühel � +43 / (0) 5356 / 62 511 · � info@kahlbacher.com

kahlbacher.com


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.