zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2019

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KOMMUNAL ROADSHOW 2019 Erleben Sie live, wie Kärcher in Zukunft den Unterschied macht.

JUNI 2019

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

KOMMUNAL

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KOMMUNAL

Zur Sache

VON WEGEN WONNEMONAT MAI Wenn sich sogar Meteorologen zu Aussagen wie „brutal“ hinreißen lassen, muss es sich um ein wirklich markantes Wetterphänomen handeln – und tatsächlich sieht man Schnee im Mai nicht jedes Jahr. Schneekettenpflicht, Lawinengefahr und auch Minusgrade – und das im sogenannten Wonnemonat. Zu früh gefreut, hieß es da für die Räummannschaft am Großglockner. Erhoffte man sich erst sogar eine besonders frühe Öffnung der Hochalpenstraße, verschob sich diese immer weiter nach hinten. Keine 24 Stunden nach dem Durchstich am 10. Mai wurde der Pass wieder eingeschneit. „So spät eröffnet wie heuer haben wir bisher fast nie“, zeigt sich ein seit 13 Jahren beim Räumtrupp tätiger Mitarbeiter verblüfft über den späten Wintereinbruch, der auch in den Niederungen gravierende Auswirkungen hatte. Teilweise schafften es die Flocken bis auf 300 Höhenmeter hinab und hinterließen auf den Straßen mehrere Zentimeter Neuschnee. Hier war ein schnell einsatzbereiter Winterdienst gefragt – insbesondere, da viele Autofahrer bereits auf Sommerreifen umgestiegen waren. Aber nicht nur auf den Straßen war schnelles Handeln wichtig, auch der Bahnverkehr muss weiter rollen. So etwa auf der Strecke der Gornergrat Bahn, die mit ihrem ungehinderten Ausblick auf das Matterhorn ein besonderes Gipfelerlebnis auf Schienen verheißt – und das auch im Winter. Wie die oft tief vom Schnee begrabenen Gleise der Gornergrat Bahn wieder befreit werden, lesen Sie ab Seite 18. Während die meisten Menschen im Mai der Badehose dem Skianzug den Vorzug geben, kann es für manche nie genug der weißen Pracht geben. Damit die Skisaison so spät endet wie heuer, muss Petrus seine Finger im Spiel haben, für den vorzeitigen Start können auch die Liftbetreiber selbst Sorge tragen. Eine gute Methode für frühen Schnee auf den Pisten ist die Konservierung des alten. Unter Planen hält er seinen Sommerschlaf und lässt bereits im Oktober vielerorts die Herzen von Wintersportfans ungeduldig höher hüpfen. Doch bevor der „Schnee von gestern“ wieder auf der Piste landet, muss ebendieser eingesammelt werden und zu Saisonstart wieder verteilt und präpariert werden. Mehr dazu erfahren Sie ab Seite 14. Natürlich erwartet Sie in der aktuellen zek kommunal auch Sommerliches: Etwa wie der Frühjahrsputz in der Ferienregion Erzgebirge dieses Jahr besonders effizient vonstattenging (ab Seite 24) oder wie neue Technologien die Grünpflege deutlich erleichtern. Beispielsweise wie man Hecken und Böschungen mittels leichter Akkugeräte zu Leibe rückt oder wie per GPS und digitaler Dokumentation invasive Pflanzenarten effektiver bekämpft werden können (ab Seite 28). In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern eine abwechslungsreiche Lektüre der neuesten Ausgabe von zek kommunal!

Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

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SNOW-FARMING

Inhalt

18

BAHN-WINTERDIENST

22

MÄHGERÄT

Aktuell

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

14 Der „Schnee von gestern“ für die Piste von morgen

SHORT CUTS

SNOW-FARMING

15 Holder komplettiert breites Kehrsaug-Programm KEHRTECHNIK

16 Hako auf der demopark: Multifunktionalität für die grüne Branche GERÄTETRÄGER

18 Freie Bahn am Gornergrat: Schneefräse räumt verschneite Gleise frei BAHN-WINTERDIENST

20 Erster Elektro-Transporter auf dem Stoos TRANSPORT

22 Ferngesteuerter Mäher bekämpft Schatten in Solarparks MÄHTECHNIK

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

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24 Frühjahrsputz in der Ferienregion Erzgebirge KEHRTECHNIK

28

GRÜNPFLEGE

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26 Zweites Leben für Unfallfahrzeuge dank Kommunalauktion KOMMUNALBUDGET

27 3-Besen-Kehrsystem: Variabel gegen Schmutz und Wildkraut STRASSENDIENST

28 Die Leistung eines Rückenakkus jetzt zum Einstecken GRÜNPFLEGE

29 Digitale Hilfe bei der Wildkrautbeseitigung UNKRAUTVERNICHTUNG

30 Flexible Straßenpoller zur Abgrenzung von Verkehrsflächen VERKEHRSTECHNIK

32 Bankettplatten und Entwässerungsrinnen zur Straßenerhaltung VERKEHRSTECHNIK

34 Universelles Werkzeug für Baureferent bis Bürgermeister

GIS-SYSTEM

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Inhalt

VERKEHRSTECHNIK

30

VERANSTALTUNG

40

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NAHWÄRME

Veranstaltungen

Energieversorgung

36 Die globale Seilbahnbranche bei der Interalpin in Innsbruck

46 Blackout – eine kommunale Herausforderung

NACHBERICHT

38 Schneepflug-WM, Fachvorträge und Live-Demos: die Astrad 2019 NACHBERICHT

40 demopark 2019: Europas größte Freilandausstellung VORANKÜNDIGUNG

PRÄVENTION

Rohrtechnologie 48 Mongolei: Gussrohre befördern Trinkwasser über 500 Höhenmeter TRINKWASSERVERSORGUNG

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Kärcher

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Aebi Schmidt

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BG-Graspointner

12

Burkhardt Energietechnik

07

demopark

17

EKR-Netz-Management

Biomasse 41 Leckagen bei Nah- und Fernwärmeleitungen vermeiden NETZWARTUNG

Fröling

41 10

Greenpeace

10

Heatweed

09

50 Veranstaltung des österreichischen Biomasseverbands in Wien

Heger Edelstahl

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ITEK

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LD2

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Renexpo

07

Spider

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SYN TRAC

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Tiroler Rohre

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Vertriebsleitertagung Energie

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42 Runderneuerung nach 20 Jahren: Biomasseheizwerk Hinterstoder NAHWÄRME

45 Neues Pelletwerk und Regelenergiekraftwerk in Oberfranken

Veranstaltungen NACHBERICHT

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KOMMUNAL

WIEDERERÖFFNUNG VON AEBI SCHMIDT- STANDORT IN WIENER NEUDORF Ab Juni werden am neuen Standort von Aebi Schmidt in Wiener Neudorf die Kunden des Kommunalexperten wieder direkt und mit gewohnter Kompetenz betreut. Verteilt auf 500 m2 Werkstattfläche und 180 m2 Bürofläche sind Dieter Hauer und sein Team für Kommunen und Dienstleister Ansprechpartner vor Ort wenn es um Service, Wartung, Neugeräte oder Gebrauchtfahrzeuge geht.

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Impressum HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 Zusammentreffen zweier Kämpfer für den Klimaschutz: Arnold Schwarzenegger forderte „Lösungen anstelle von Bullshit“. Auch Klimaaktivistin Greta Thunberg wurde deutlich: „Wir müssen es beim Namen nennen: Es ist ein Notfall!“

MARKETING

Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 Foto: Wacker Neuson

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Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74 ORGANISATION

Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222 GESTALTUNG

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zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

Besonders im alpinen Bereich steht in abgelegenen Regionen nicht immer ein Stromanschluss zur Verfügung. Eine lange Laufzeit der Akkugeräte ist deswegen unabdingbar.

ABOPREIS

Foto: ASH

SITZ WENDBAR FÜR UNEINGESCHRÄNKTE SICHT Gerade in dem oft anspruchsvollen Gelände in den Bergen, bei denen die Wege häufig sehr schmal sind, ist das Thema Bediener- und Baustellensicherheit von großer Bedeutung. Mit dem neuen Dual View Raddumper von Wacker Neuson mit sechs bis zehn Tonnen Nutzlast hat der Fahrer jeweils volle Sicht voraus: beim Entladen schaut er in Richtung Mulde, vor der Weiterfahrt dreht er den Sitz um 180 Grad und hat damit uneingeschränkte Sicht in Fahrtrichtung. Mehr Sicht bedeutet auch mehr Sicherheit. Der Fahrer kann den Bereich, in den er fährt, ideal einsehen und potentielle Gefahren besser erkennen. Auch lästiges und potentiell gefährliches Rangieren oder Rückwärtsfahren, vor allem bei beengten Platzverhältnissen in den Bergen, entfallen mit dem Dual View Dumper komplett. „Unsere Produkte sind ganzjährig flexibel einsetzbar und werden den unterschiedlichen und anspruchsvollen Aufgaben im alpinen Einsatz gerecht“, sagt Christian Chudoba, Geschäftsführer Wacker Neuson Österreich.

Foto: R20AWS/Martin Hesz

AUSTRIAN WORLD SUMMIT: APPELL VON ARNOLD SCHWARZENEGGER UND GRETA THUNBERG „Es ist an der Zeit, dass sich alle Zweifler und Umweltverschmutzer uns anschließen, um gemeinsam voranzukommen“, mit diesem eindringlichen Appell wandte sich Arnold Schwarzenegger beim dritten R20 Austrian World Summit an alle, die nach wie vor den Klimawandel und seine Folgen abtun. Besonders erfreut zeigte sich Schwarzenegger, dass dieses Jahr die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg seiner Einladung zum Klima­gipfel gefolgt ist. Immerhin war sie es, die mit ihrem Schülerstreik gegen den Klimawandel eine globale Bewegung initiiert hatte. Sie nutzte die Gelegenheit, um einen dringenden Weckruf an die über 1.000 Teilnehmer/innen bezüglich der aktuellen Situation zu richten: „Wir müssen es beim Namen nennen: Es ist ein Notfall! Die Leute hören auf Sie, aber die meisten von Ihnen haben es verabsäumt, diese Verantwortung wahrzunehmen. Wir jungen Leute werden nun aktiv und wir versprechen, wir lassen Sie damit nicht länger durchkommen!“

Aktuell

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Zur Eröffnung des neuen Standorts von Aebi Schmidt in Wiener Neudorf erwartete die Gäste Live-Demonstrationen von Kehrmaschinen & Co.

Österreich: Euro 73,00, Ausland: Euro 84,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

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KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Antonio Carraro

Foto: Maschinenfabrik Bermatingen

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Foto: Land OÖ

Der Bundeslehrlingswettbewerb der StraßenerhaltungsfachDasmänner Notterkran Cover System kann nichtJuni nur inbeiFreistadt Neuaufbauten Oberösterreich fand Anfang statt. verbaut werden, sondern lässt sich ohne größere Aufwendungen bei bestehenden Hakengeräte-Fahrzeugen nachrüsten.

BUNDESLEHRLINGSWETTBEWERB DER STRASSENERHALTUNGSFACHMÄNNER Beim Bundeslehrlingswettbewerb der Straßenerhaltungsfachmänner in Freistadt traten Anfang Juni die jeweils zwei besten Teilnehmer der Landeswettbewerbe aus Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark gegeneinander an. Nach dem theoretischen Teil stand der Praxistest bevor. Raphael Neuhauser (Straßenmeisterei Grein) und Mario Scheuringer (Straßenmeisterei Raab) eroberten den ersten und zweiten Rang. „Es war beeindruckend, mit welchem Engagement und welcher Kreativität die Lehrlinge die gestellten Aufgaben meisterten. Ein besonderer Dank ist dabei natürlich auch an die Ausbildner zu richten, die für das gute Leistungsniveau mitverantwortlich sind“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner. Zu den Aufgaben während der Lehrzeit zählen beispielsweise die bauliche Instandhaltung der Straßen, der Winterdienst und die Grünpflege entlang der Landesstraßen.

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Aktuell WENDIGER WIESENMÄHER: DERSpezialseils NEUE AS 62 4Tdarüber B&S Im Seilspeicher finden 60 m des Platz, Das Mähen oder in werden. Parkanlagen gleicht manchmal hinaus kann auf jede Streuobstwiesen belibige Seillänge verwendet einem Hindernisparcours. Damit es trotz Kurvenfahrt komfortabel bleibt, muss ein Mäher nicht nur kraftvoll, sondern auch leicht manövrierbar sein. Der AS 62 4T B&S von AS-Motor erfüllt diese Anforderungen. Er ist seit Mai 2019 im Fachhandel erhältlich. Der Mäher wurde für ein agiles Fahrverhalten konzipiert. Es resultiert aus dem dafür entwickelten Antriebskonzept ohne permanent gesperrte Antriebsachse. Um ihn leicht lenken und wenden zu können, sind zudem die Vorderräder beweglich; sie können aber auch arretiert werden, etwa für ein einfaches Queren am Hang. Der V-Lenker ist seitlich verstellbar, wodurch der Bediener Hindernissen einfach ausweichen kann: Egal ob Dornenhecken, tiefhängende Äste oder Mauern, er kann dazu bequem Abstand halten. Der AS 62 4T B&S mäht und mulcht Bewuchshöhen bis zu 90 Zentimetern und verfügt dank einer Untersetzung der Motoren- zur Messerdrehzahl von 1,6:1 über eine hohe Schnittkraft.

Foto: AS-Motor

Auf Foren und Kongresse liegt das Hauptaugenmerk der Messe CEB in Karlsruhe.

Foto: Agrar Renkweil

Foto:WBA

Der AS 62 4T B&S eignet sich für das Mähen auf Streuobstwiesen oder in Gartenanlagen.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Holder bietet für unterschiedlichste Anwendungen die ideale Lösung, bei der Trägerfahrzeug und Anbaugeräte stets perfekt aufeinander abgestimmt sind. So auch speziell für das Kehren und Streuen auf Gehwegen und Parkplätzen.

Foto: Salzburg AG

Der Breitbandausbau in Salzburg schreitet voran.

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Foto: Holder

Die Betreiber bei der Firstfeier des Biomasseheizwerks Rankweil vor zwei Jahren. Heuer öffnete es im Rahmen von „E-vent – 10 Jahre Energieautonomie Vorarlberg“ seine Pforten.

E-VENT: WO 10 JAHRE ENERGIEAUTONOMIE VORARLBERG ERLEBBAR WERDEN Mehrere energieproduzierende Unternehmen, nachhaltige Betriebe und die Energieautonomiegemeinde Hard luden zur Vor-Ort-Erkundung der Energieautonomie Vorarlberg ein. Der einstimmige Landtagsbeschluss zur Energieautonomie Vorarlberg jährt sich im Juli zum zehnten Mal. Ein Meilenstein der Energiegeschichte im westlichsten Bundesland Österreichs, der mit dem „E-vent – 10 Jahre Energieautonomie Vorarlberg“ am 14. Juni gebührend gefeiert wurde. Die Veranstaltung macht die Energieautonomie im Rahmen mehrerer Stationen im ganzen Bundesland erkundbar. Energieproduzenten wie Kleinwasserkraftwerke, das Biomasseheizwerk Rankweil oder die Energiewerke Ilg in Dornbirn öffneten ihre Pforten – und zeigten, wie sie in ihrem Wirkungsbereich die Ziele der Energieautonomie Vorarlberg 2050 unterstützen. WINTERDIENSTLÖSUNG FÜR GEHWEGE UND PARKPLÄTZE Holder bietet bei seiner Auswahl für Winterdienstlösungen eine Kombination zum Kehren und Streuen von Gehwegen und Parkplätzen. Bei dieser Anwendung wird der Schnee mittels eines Frontkehrbesens zur Seite gefegt und das Streugut durch einen Walzen-Kombi-Streuer aufgetragen. Dieser kombiniert die Vorteile eines Teller- mit denen eines Walzenstreuers: So lässt der Walzenstreuer das Streugut senkrecht auf einer präzisen Breite fallen – optimal für Gehwege –, während der Tellerstreuer das Streugut je nach Drehzahl flexibel in unterschiedlicher Breite auftragen kann. Ideal für den Einsatz auf Parkplätzen. Das Trägerfahrzeug aus der 50-PS-Klasse, ein Holder B 250 mit Knicklenkung, Radlastausgleich und 40 km/h Transportgeschwindigkeit gewährleistet effizientes Arbeiten. BREITBANDAUSBAU FÜR ALLE SALZBURGER GEMEINDEN Besonders in Siedlungs-Randgebieten sind im Bundesland Salzburg noch einige Gebiete aufzufinden, die Potential für den Breitbandausbau bieten. Die Erschließung ist dort aufgrund der erforderlichen Grabungen besonders kostenintensiv. Gemeinsam mit dem Land Salzburg hat die Salzburg AG 2018 die Breitbandstrategie vereinbart. Ziel ist, für alle Bürger des Bundeslandes eine Versorgung mit 1 Gbit/s zu erzielen. Heuer werden daher wieder einige Lücken geschlossen. „Um allen Salzburgerinnen und Salzburgern schnelles Internet mit einem Gigabit pro Sekunde zu ermöglichen, treiben wir den Breitbandausbau weiter voran. Im heurigen Jahr wird insbesondere Göriach im Lungau an das Lichtwellenleiternetz der Salzburg AG angeschlossen. Damit verfügen alle Salzburger Gemeinden über unsere hochmodernen Internetanbindungen mittels Glasfaser“, so Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG.

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Aktuell

Leuchtturmprojekt der Energie AG: Der SolarCampus in Eberstalzell (Leistung 1.050 kWp, in Betrieb genommen am 21. Mai 2010), der im Beobachtungsjahr 2017/2018 mit Erträgen weit über dem Durchschnitt beeindrucken konnte. In Summe wurden im Vorjahr 1,237 GWh Strom erzeugt.

Foto: Faun

Foto: Energie AG

Viajet 7 R/L HS – Baustellenkehrfahrzeug und Nassreinigung

PHOTOVOLTAIK-CONTRACTING ALS NEUES KUNDENANGEBOT In den vergangenen Jahren wurde bei der Energie AG besonders großes Augenmerk auf die Realisierung von Kundenprojekten im Bereich von Photovoltaik-Anlagen gelegt. Nach der Planungsphase ist eine Anlage in ca. zwei bis drei Wochen realisiert. Es wurden bereits 28 PV-Anlagen mit über 4 MWp errichtet. Durch die Nutzung der derzeit vorhandenen Anlagen können jährlich rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Jahreserzeugung aller auf den Dächern der oberösterreichischen Wirtschaftsbetriebe errichteten Anlagen beträgt 4,1 GWh. Jetzt steht die Errichtung von neuen Anlagen (2019 insgesamt 2,2 MWp) verstärkt im Fokus. Das Prinzip beim PV-Contracting ist simpel: Der Kunde stellt sein Dach zur Verfügung, auf dem die Energie AG eine Photovoltaik-Anlage errichtet und auch finanziert, und erhält dafür Strom für den Eigenverbrauch. Mit den eingesparten Stromkosten bezahlt er die PV-Anlage ab. Diese geht nach frühestens 15, aber spätestens 20 Jahren in den Besitz des Kunden über. Die bekanntesten PV Contracting-Anlagen finden sich auf den Dächern des Linzer Flughafens (Leistung 299 kWp, Jahreserzeugung ca. 320.000 kWh) sowie bei den Unternehmen Biohort (Herzogsdorf und Neufelden, je 200 kWp) und Strasser Steinbau (St. Martin/Mühlkreis, ebenfalls 200 kWp).

Foto: Paul Nutzfahrzeuge

KEHRMASCHINEN VON FAUN SPEZIELL FÜR SONDEREINSÄTZE Faun präsentierte zur Messe Bauma Kehrmaschinen der Baureihe Viajet, die speziell für Sondereinsätze konzipiert wurden. Die Viajet 7 R/L HS mit Fahrhydrostat HS 2000 ist eine universell einsetzbare Hochleistungskehrmaschine, die mit einer Vielzahl an Optionen ausgerüstet wurde. Der Kunde legte bei der Spezifikation seiner Maschine Wert auf unterschiedliche Einsatzszenarien, damit er flexibel agieren kann. Auf beiden Fahrzeugseiten sind Kehraggregate verbaut, sodass der Einsatz auf Landes- und Bundesstraßen sowie das fahrtrichtungsbeachtende Kehren von Einbahnstraßen und Kreisverkehren möglich ist. Mit dem am Heck angebauten Handsaugschlauch ist die Aufnahme von Kehrgut, Laub oder das Reinigen von Sinkkästen kein Problem. Auf Baustellen kann die Hecksauganlage in Verbindung mit den an der Hochdruckpumpe angeschlossenen Waschdüsen besonders punkten. Die Nutzung der zusätzlichen Hochdruckwaschbalken am Schacht, Besen und Mittelwalze erweitern den herkömmlichen Kehreinsatz. Zudem ist die Maschine mit einem wechselbaren Wildkrautbesen an der Fahrzeugfront ausgestattet, der aufgrund der Neigungsverstellung und Drehrichtungsumkehr nicht nur zur klassischen Wildkrautbeseitigung eingesetzt werden kann, sondern auch zum Kehren vor dem Vorderrad, um so das Festfahren von Fräsgut beim Einsatz hinter der Fräse zu vermeiden.

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Aktuell

Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner und Freunde den Messestand zum Erfahrungsaustausch in geselliger Runde – wie hier zu sehen der Winterdienst­ hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung.

Foto: Daimler

Foto:WBA

Foto: Pappas

Hohe Nutzlast, große Wendigkeit, geringer Platzbedarf und eine effiziente Spezialausrüstung machen den Fuso Canter zum idealen Fahrzeug für die Einsatzteams des schottischen Baumchirurgie-Spezialisten LJX Tree Services.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Foto: zvg

V.l.n.r.:Franz Horacek (Pappas Unimog Abteilung), Dominik und Christian Berger, Stefan Horacek (Pappas Unimog Abteilung) bei der Übergabe der beiden Gebrauchten.

Der Grundstein für die neue Biomasseanlage in Engelberg bei Luzern ist gelegt.

FUSO CANTER „OPERIERT“ BÄUME Baumpflege, Baumfällungen und Baustellenrodungen sind das Metier von LJX Tree Services, einem der führenden Baumchirurgie-Spezialisten Schottlands. In Langbank, das westlich von Glasgow am Südufer des Flusses Clyde liegt, hat Firmenchef Dan Kerr in den letzten sechs Monaten bereits drei Fuso Canter gekauft und in den LJX-Fuhrpark integriert. Der Clou des Fuso Canter Fahrzeugtrios ist ein besonderes Extra: Der britische Mercedes-Benz Großhändler Euro Commercials bietet die Fuso Canter Fahrzeuge schon ab Lager als Komplettfahrzeuge mit Spezialaufbauten an, die speziell für Baumchirurgie-Einsätze entwickelt worden sind. Die 3,5- und 7,5-Tonner verfügen über heckseitig kippbare Muldenaufbauten, die eine ausreichende Kapazität zum Transport von Baumschnitt etc. bieten. Ein weiteres Highlight ist die Ausstattung mit einer abschließbaren Werkzeugbox zwischen Komfortkabine und Kippmuldenaufbau. GEBRAUCHTE UNIMOG FINDEN ABNEHMER IN DER STEIERMARK Vor Kurzem lieferten die Unimog-Mitarbeiter aus Wiener Neudorf zwei gebrauchte Unimogs nach Bruck an der Mur. Dominik Berger hat als Straßenmeister bei der Zentralwerkstätte Bruck/Mur (Amt der Steirischen Landesregierung) Tag für Tag beruflich mit Unimogs zu tun, mit dem angekauften Unimog U1600 (Bj. 1999) wird er in Zukunft auch privat seine Runden drehen. Unter anderem wird er im nächsten Winter wieder mit einer bestehenden Frässchleuder rund um Eisenerz für sichere Straßen sorgen. Der U1600 wurde aufgrund des ab Werk verbauten Hydrostatischen Fahrantriebs ausgewählt und in aufbereitetem und repariertem Zustand übergeben. Bruder Christian Berger, ebenfalls großer Unimog-Fan, hat sich für den „kleinen“ Unimog U90 entschieden. BAUSTART FÜR DAS NEUE BIOMASSEHEIZWERK IN ENGELBERG Ab der kommenden Wintersaison soll ökologische Wärme, welche aus heimischen Holzschnitzeln hergestellt wird, vom „Ghärstli“ rund 1,5 Kilometer außerhalb von Engelberg via Fernwärmeleitungen in den Dorfkern geliefert werden. Die Heizzentrale Engelberg versorgt die nahe Luzern gelegene Gemeinde künftig mit CO2-neutraler Wärme­ energie in Form von Warmwasser. Nebst Ein- und Mehrfamilienhäusern würden auch mehrere Hotelleriebetriebe vom Fernwärmeverbund der Heizwerk Engelberg AG profitieren. Im Endausbau sollen rund 25.000 MWh aus dem Holzheizwerk geliefert werden. Würde diese Wärme aus fossiler Energie hergestellt, wären das rund 2,5 Millionen Liter Heizöl oder 6.600 Tonnen CO2. Gleichzeitig zum Heizwerk wird auch die Hauptfernwärmeleitung über eine alte Bahntrasse bis in den Dorfkern von Engelberg gebaut.

Petition: SMS mit

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Stirbt das Meer. Stirbt der Wal.

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* Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zur Kontaktaufnahme für diese Kampagne erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Fernkorngasse 10, 1100 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.

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Foto: CFalk_pixelio.de

Foto: Energie Burgenland

Aktuell

mit der Umweltorganisation One Bei der offiziellen Bekanntgabe In desZusammenarbeit Firmenumzugs v.l.n.r: Andreas Vorig (Vorsitzender Earth - One Ocean e.V. (OEOO) hat Biofabrik bereits im der Geschäftsführung Holder), Christian Mayer (technischer Geschäftsführer Holder, Juni erstmals erfolgreicheReutlingen), Tests zur Verölung von Alexander Kreher (Finanzund2018 Wirtschaftsbürgermeister Bernd Haug Plastikmüll aus dem Meer durchgeführt. (Bürgermeister Kirchentellinsfurt), Berthold Negwer (kommissarischer Amtsleiter).

Vorstandsdirektor Dr. Alois Ecker, Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, Vorstandsvorsitzender Mag. Michael Gerbavsits und Bürgermeisterin Elisabeth Böhm

BIOFABRIK VERWANDELT PLASTIKMÜLL AUS DEM MEER ZU KRAFTSTOFF Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Plastikabfall in die Weltmeere. Etwa 150 Mio. Tonnen befinden sich Schätzungen zufolge bereits in den Gewässern der Welt. Bis 2050 – so ein Hochrechnung der Ellen MacArthur Foundation – könne die Masse des im Meer befindlichen Plastikabfalls größer sein als die von Fisch. Seit Jahren arbeiten verschiedene Organisationen wie One Earth - One Ocean e.V. an Konzepten, die Ozeane vom Plastikmüll zu befreien. Doch wie kann der gesammelte Plastikmüll aus dem Meer sinnvoll verwertet werden? Plastikabfall baut sich erst nach mehreren hundert Jahren ab – wenn überhaupt. Dennoch lohnt sich eine nähere Betrachtung: Tatsächlich setzen recht schnell erste Zerfallsprozesse ein, sobald Kunststoffabfälle Witterungsbedingungen, Salzwasser und Sonnenlicht ausgesetzt sind. Es konnte nachgewiesen werden, dass vor allem Polyolefine wie Polyethylen unter dem Einfluss von Sonneneinstrahlung Methan absondern. Gleichzeitig zerfallen die Kohlenwasserstoffverbindungen. Das bedeutet, dass Plastikmüll sowohl aus dem Meer als auch beispielsweise von Deponien, wenn er eine Weile verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt war, seine Werkstoffeigenschaften verliert. Eine werkstoffliche Verwertung, d.h. beispielsweise die Erzeugung von Recyclaten zur Herstellung neuer Produkte, ist bei Plastikmüll aus dem Meer und auch Abfällen, die bereits einige Zeit in der Umwelt oder auf Deponien lagerten, kaum mehr möglich. Nach über sechs Jahren Entwicklung hat die WASTX Plastic der Biofabrik Technologies GmbH nun die Marktreife erlangt. Gemeinsam mit der Umweltorganisation One Earth - One Ocean e.V. konnten nun unter realen Bedingungen 300 kg Plastikmüll aus dem Meer zu Kraftstoff verarbeitet werden. Damit liefert die Biofabrik mit WASTX Plastic die erste mobile Lösung für die unmittelbare Verwertung von Plastikabfall dort, wo er gesammelt wird.

NEUE „POWER2HEAT“-ANLAGE PRODUZIERT WÄRME AUS WINDSTROM Die Parndorfer Platte ist nicht nur eine der windstärksten Binnenregionen Europas, sie bietet in Neusiedl am See mit einem Biomasse-­ heizwerk samt Fernwärmenetz auch optimale Voraussetzungen für die Kombination von Strom und Wärme für einen noch effizienteren Energieeinsatz. Mit dem Bau einer „power2heat“-Anlage werden die beiden Energieträger durch eine Wärmepumpe intelligent gekoppelt und ermöglichen so den Ersatz von Gas- und Biomasse durch den Einsatz von Windenergie. Bisher wurde Strom über mehrere Umspannwerke von den Windenergieanlagen abtransportiert und die Wärme vom Heizwerk über das Fernwärmenetz an die Haushalte geliefert. Teil des Projektes ist nun der Bau einer Direktleitung zwischen dem Umspannwerk und dem Heizwerk, mit der der Windstrom zu den Hochleistungswärmepumpen transportiert wird. Ein stationärer Batteriespeicher sorgt wiederum für eine durchgehende Stromversorgung der Wärmepumpen. Mit dem Konzept „power2heat“ kann eine Windflaute ohne weiteres ausgeglichen werden, indem die Anlage auf den stationären Batteriespeicher umschaltet. „In unserem Heizwerk wird zu dem bestehenden Pufferspeicher ein zweiter Speicher errichtet. Damit stehen dann rund 300 m³ Puffervolumen zur Verfügung. So kann die Stadt im Sommer noch für rund zehn Stunden mit Fernwärme versorgt werden“, so Alois Ecker, Vorstandsdirektor der Energie Burgenland. „Die Stadt Neusiedl am See ist in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Wohnraum für BürgerInnen aus dem Inund Umland geworden. Wir verzeichnen einen erfreulichen Bevölkerungszuwachs, der wiederum einen Anstieg des Energiebedarfs – in unserem Fall Wärme – bedeutet“, erklärt Elisabeth Böhm, Bürgermeisterin der Stadt Neusiedl am See.

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Nationalratsbeschluss rettet 47 österreichische Biomasse-Anlagen vor dem Aus.

Foto: Andreas Morlok / pixelio.de

Foto: zek

Aktuell

Hier zu sehen: Die Mähkombination MK 25/800 ist spezialisiert für das Ummähen von Leitpfosten, Schutzplankenhalterungen und Verkehrsschildern.

SOMMER-VORFÜHRUNG KAHLBACHER UND DÜCKER IN GANZ ÖSTERREICH Sei es nun ein Ast, der sich gefährlich über die Fahrbahn neigt, Gras, das Verkehrsschilder und Leit­pfosten umwuchert oder ungebremster Wild­wuchs, der Straßenecken und -kreuzung unüber­sichtlich macht: Im Sommer haben Kommunen einiges zu tun, um ihr Wege­netz sicher zu halten und potenzielle Gefahren auszumerzen. Einige Geräte, die diese Anforderungen bewältigen, stellt der österreichische Kommunaldiensthersteller Kahlbacher ge­mein­sam mit seinem Geschäftspartner Dücker, einem Spezialisten für Technik in Umwelt-Landschaftspflege und Landwirt­schaft im Rahmen der Sommer-Vorführung 2019 vor. Dafür kommen die beiden Kommunalprofis auf Terminwunsch direkt zu den Interessenten vor Ort. Bis zum 27. Juni stehen Kahlbacher und Dücker auf Vereinbarung mit den Geräten von Montag bis Donnerstag Der neue Fendt 700 Vario PowerPlus. zur Verfügung (Anmeldung unter anderem auf www.kahlbacher.com).

Das Original

BIOMASSE-GRUNDSATZGESETZ IM BUNDESRAT BESCHLOSSEN „Das Biomasse-Grundsatzgesetz zum Weiterbetrieb der Holzkraftwerke wurde nach dem positiven Nationalratsbeschluss Ende April heute auch im Bundesrat bestätigt. Damit steht den Ausführungsgesetzen in den Bundesländern nichts mehr im Wege. Da alle Bundesländer zur Erfüllung ihrer ambitionierten Klima- und Energieziele auf die energetische Nutzung von Holz angewiesen sind, werden die notwendigen Beschlüsse in den Landtagen hoffentlich rasch erledigt sein. Klar ist, dass wir unsere Zielsetzungen für den Klimaschutz mit erneuerbarer Energie aus allen verfügbaren Technologien in Österreich erfüllen wollen, statt Strafgelder bei Zielverfehlungen zahlen zu müssen“, begrüßt Josef Moosbrugger, Präsident der LK Österreich, die im Mai im Bundesrat beschlossene Überbrückungslösung für 47 Biomassekraftwerke.

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Foto: Neumayr/MMV, grossglockner.at

Aktuell

Foto: Mark Fernandes

Ein Highlight ist die Verleihung des Geothermischen Energiepreises Bayern, der die besten Geothermieanlagen Bayerns in den Kategorien Strom und Wärme auszeichnet.

PRAXISFORUM GEOTHERMIE.BAYERN: KLIMASCHUTZ FÜR DIE WÄRMEWENDE Ohne eine echte Wärmewende wird es nicht möglich sein, die Klimaschutzziele zu erreichen. Hier kann die tiefe Geothermie eine wichtige Rolle spielen. Dies und weitere aktuelle technische Entwicklungen wird das Praxisforum Geothermie.Bayern 2019 in München diskutieren. Das Branchentreffen der Geothermieszene bringt vom 7. bis zum 9. Oktober Fachleute aus Praxis und Wissenschaft zusammen. Rechtliche Rahmenbedingungen, wirtschaftliche und technische Anforderungen, Modelle einer CO2-Bepreisung sowie die Vision einer geothermalen Wärmewende bis 2050 stehen auf dem Programm. Neueste technische Entwicklungen und Beispiele aus der Praxis thematisiert das Wissenschaftsforum der Geothermie-Allianz Bayern.Weitere Foren beschäftigen sich mit Maßnahmen gegen Seismizität sowie mit der Wirtschaftlichkeit von Geothermieprojekten.

Nach dem Durchstich kam der Winter zurück: Die Großglockner Hochalpenstraße musste im Mai wieder gesperrt werden.

SPERRE DER GR0SSGLOCKNER HOCHALPENSTRASSE IM MAI Keine 24 Stunden nach dem Durchstich am 10. Mai wurde der Pass wieder eingeschneit. „So spät eröffnet wie heuer haben wir bisher fast nie“, zeigt sich ein seit 13 Jahren beim Räumtrupp tätiger Mitarbeiter verblüfft über den späten Wintereinbruch am Großglockner. Davon betroffen war aber nicht allein die Großglockner Hochalpenstraße, auch die Kärntner Malta Hochalmstraße, die zur Kölnbreinsperre führt, war bis in den späten Frühling hinein aus Sicherheitsgründen zeitweise nicht befahrbar. Ursprünglich startete die Räumung der Passstraße am Großglockner bereits Anfang April, doch ein erster Wintereinbruch brachte bis zu 70 cm Neuschnee. Zwei weitere Versuche später können Ausflügler mittlerweile die Fahrt über den Pass genießen. Auf manchen Straßenabschnitten erreichte die Schneehöhe diesen Winter durch Verwehungen 8 bis 9 Meter.

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Foto: Kahlbacher

Winterdienst

Spät aber doch endete heuer die Skisaison. Damit man in die nächste wieder zeitig starten kann, sammeln viele Wintersportregionen den Restschnee für Schneedepots. Das passende Gerät dafür bietet Kahlbacher mit der Schneefrässchleuder KFS 750/4600 SF.

DER „SCHNEE VON GESTERN“ FÜR DIE PISTE VON MORGEN Der letzte Winter fällt aus der Statistik raus, denn so eine ergiebige und lang anhaltende Schneedecke wie in diesem Jahr war in den vorangegangenen nur ein Wunschtraum von Pistenbetreibern und Alpinisten. Um für den nächsten Winter gerüstet zu sein, setzen immer mehr Skiregionen auf Schneedepots. Dabei handelt es sich um Schnee, der bis zum nächsten Winter konserviert und dann auf den Pisten ausgetragen wird. Für ein effizientes Einsammeln und Ausbringen des „Schnees von gestern“ sorgt die neue leistungsstarke Schneefrässchleuder KFS 750/4600 SF von Kahlbacher.

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n den einen Orten hinterlässt der Winter zu viele Spuren, an anderen wiederum zu wenige – aussuchen kann sich das keine Gemeinde. Während manche während der Wintermonate den durch Schneefall und Frost verursachten schleppenden Verkehr und die erhöhte Unfallgefahr durch Glätte und Neuschnee bemängeln, kann es in den Skigebieten oft nicht genug der weißen Pracht geben. Doch genau hier entwickelt sich durch den Klimawandel ein Rückgang der Neuschneemengen und der Dauer einer geschlossenen Schneedecke. Kostspielige und mit einem deutlichen ökologischen Fußabdruck behaftete Beschneiungen sind für eine befahrbare Piste während der Winterhauptsaison fast allerorts ein Muss. Um diesen Aufwand zumindest zu reduzieren, legen viele Skiregionen Schneedepots an. Der „Schnee von gestern“ – oder besser gesagt der der letzten Saison – kann so ein weiteres Mal für Wintersportvergnügen sorgen. Dafür wird nach Ende der Skisaison der Schnee mit mehreren Schichten isoliert: Mit zehn Zentimeter starken Isolierplatten – so wie sie auch bei Wohnhäusern verwendet werden –, mit Silofolie, wie sie auch Landwirte für die Silobälle nutzen und mit einem Vlies, das wasser- und

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UV-abweisend ist. Um Altschnee zu konservieren und ihn im nächsten Winter nutzen zu können, muss vor diesen Arbeitsschritten noch etwas wesentliches erfolgen: das Einsammeln eben jenes Rest­schnees und später dessen Verteilung auf der Piste. Für diese Aufgabe hat der Winterdienstspezialist Kahlbacher ein neues Schneefräsen-­ Modell entwickelt. Die neue KFS 750/4600 SF (die Abkürzung SF steht für snow farming) ist ein leistungsstarkes Schneeräumgerät, welches auf die Pistenraupe Prinoth Leitwolf perfekt abgestimmt ist. Diese Frontanbaufrässchleuder hat eine Arbeitsbreite von 4.600 mm und weist großdimensionierte, für möglichst hohen Schneedurchsatz optimierte Wurfräder, sowie einen Fräswendeldurchmesser von 750 mm auf. Der Antrieb erfolgt über einen zentralen Hochdruck Hydraulikmotor, die beiden Wurfräder werden über ein Untersetzungsgetriebe und über einen Kettenantrieb angetrieben. EFFIZIENTES EINSAMMELN UND AUSBRINGEN VON ALTSCHNEE AUS DER VORSAISON Das in der Mitte des Gerätes angeordnete Achsgetriebe mit Nockenschaltkupplung als automatische Überlastsicherung für die Fräswendeln hat zwei entscheidende Vorteile: Ers-

tens läuft der Schneefluss ungehindert ins Wurfrad, zweitens werden durch diese Anordnung Gewicht und Kosten gespart, worauf bei der Entwicklung dieses Hochleistungsgerätes besonders Wert gelegt wurde. Die Auswurfkamine sind unabhängig voneinander oder synchron hydraulisch steuerbar. Die gewünschte Wurfweite wird über hydraulisch verstellbare Kaminblenden eingestellt, die Auswurfrichtung wird über Hydraulikmotoren stufenlos drehbar gewählt. Um auch bei Verwendung der Pistenraupen den Einsatz von Seilwinden zu ermöglichen, wurde als optionale Ausstattung ein besonders kurzer Auswurfkamin mit zwei Kaminblenden kreiert. Mittels Einsatzes der neuen KFS 750/4600 SF und der weiterfolgenden Maßnahmen zur Konservierung, schmelzen vom Altschnee nur 20 Prozent weg, der Rest des Vorsaison-Schnees landet wieder auf den Pisten und lässt so einen besonders zeitigen Start in die Skisaison zu. Neben dem Anlegen von Schneedepots und dem Verteilen des Altschnees auf der Piste zu Beginn der nächsten Saison, bietet die Schneefrässchleuder noch weitere vielfältige Einsatzmöglichkeiten in Skigebieten – diese reichen vom Ausfräsen von Lifttrassen und Seilbahnstationen bis zur Schneeräumung auf Parkplätzen.

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Fotos: Holder

Kommunalfahrzeug

Mit seinen kompakten Maßen und seiner Wendigkeit ist der X 45 von Holder optimal geeignet zum Einsatz in Innenstädten und Tiefgaragen.

REINIGUNGSLÖSUNGEN FÜR ALLE BAUREIHEN: HOLDER KOMPLETTIERT BREITES KEHRSAUG-PROGRAMM Die Lücke wurde geschlossen: Der deutsche Kommunaldiensthersteller Holder hat mit Aufnahme des Modells KS 1600 sein Kehrsaug-Programm von 45 bis 130 PS komplettiert. Alle Kehrsaugmaschinen können mit ihrer Reinigungskraft und ihrer Wendigkeit Gemeinden und kommunale Dienstleister überzeugen.

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er Reutlinger Kommunalfahrzeughersteller Holder hat die Komplettierung seines Kehrsaug-Portfolios abgeschlossen und bietet nun für alle Produktreihen von 45 bis 130 PS exklusive und hochwertige Kehrlösungen an. Als letzte der vier Baureihen erhielt die Holder S-Reihe ein Update: Die vom Holder-Premiumpartner Kugelmann entwickelte Kehrsaug-Kombination KS 1600 überzeugt, wie ihr Pendant KS 1200 bei der kleineren C-Reihe, mit modernem, preisgekröntem Design und intelligenten Funktionen. Der seitlich verlaufende Saugschlauch kann beispielsweise als vollintegrierte Handabsaugung genutzt werden. Die asymmetrischen Kehrbesen und der aero­ dynamisch optimierte Saugmund sorgen für ein hervorragendes Reinigungsergebnis. Der neue zusätzliche dritte Besen sorgt für mehr Flexibilität insbesondere in Einsatzbereichen mit vielen Hindernissen und kann auch als Unkrautbürste verwendet werden. Wie bei der X-Baureihe, wird durch den Austausch des Kehrwerks durch ein Mähwerk das Fahr-

zeug ohne Wechsel des Containers ganz einfach zur Mähsaug-Kombination. ROBUST UND EINFACH ZU STEUERN Für den Holder Bestseller C-Reihe ist mit der SX 1200 außerdem eine Kehrsaug-Kombination im Angebot, bei deren Entwicklung vor allem Robustheit und leichte Bedienbarkeit im Fokus standen. Auch hier entsprechen die Leistung und die Reichweite der eines Einzweckfahrzeugs. So beträgt die Kehrbreite bei Saugmundüberdeckung 1.600 mm. Die Beseneinzelsteuerung mit Parallelverschiebung ermöglicht das effiziente Auskehren von Ecken und Parklücken sowie viele weitere vergleichbare Einsatzmöglichkeiten.

Neben der KS 1200 überzeugt auch das neue Modell KS 1600 mit seiner Kehrsaug-Kombination.

BREITES ANGEBOT IM KEHRSAUGPROGRAMM Ob innovativ und hoch-funktional oder robust mit einfacher Bedienung, ob im Einstiegssegment oder im Heavy-Duty-Bereich – Holder lässt seinen Kunden beim Kehrsaugen die Wahl, ohne eine Minderung der Leistungsqualität in Kauf nehmen zu müssen.

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Weder bei der Holder X-, C- und S-Reihe noch beim Transportspezialisten Holder Muvo muss unterdessen bei Reinigungsanwendungen auf die markentypischen Vorteile Kompaktheit, Wendigkeit und Arbeitskomfort verzichtet werden. Die Möglichkeit zur Umrüstung für weitere Anwendungen, sei es in der Grünpflege, im Winterdienst oder bei Transportaufgaben, runden das multifunktionale Angebot des Traditionsherstellers ab.

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Fotos: Hako

Kommunaltechnik

Zuschauermagnete bei Hako auf der demopark: die regelmäßigen Vorführungen im Parcours und die Möglichkeit, die Fahrzeuge anwendungsnah zu testen.

HAKO AUF DER OPENAIR-MESSE DEMOPARK 2019 – MULTIFUNKTIONALITÄT FÜR DIE GRÜNE BRANCHE Die demopark, Europas größte Freilandausstellung für die grüne Branche, bietet heuer vom 23. bis 25. Juni die ideale Bühne für alle Neuentwicklungen und aktuellen Trends im Kommunalbereich. Diese Präsentationsfläche nutzt auch der Geräteträgerhersteller Hako, der auf seinem Messestand unter anderem mit dem Funktionsmuster Citymaster 1650 ZE erstmalig eine batterie-elektrisch angetriebene, multifunktionale Maschine vorstellt. Gezeigt werden außerdem die aktuellen Ausführungen der Lasten- und Geräteträger aus den Produktbereichen Citymaster und Multicar, die auch gleich vor Ort und Stelle vom ­Publikum getestet werden können.

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ako stellt auf der demopark 2019 die Multifunktionalität in den Fokus. Auf Europas größter Freilandausstellung für die grüne Branche, die vom 23. bis 25. Juni im thüringischen Eisenach stattfindet, präsentiert das Unternehmen den neuen City­master 1650 – eine kompakte Kehrmaschine und vielseitigen Geräteträger. Mit dem Funktionsmuster Citymaster 1650 ZE stellt Hako erstmalig eine batterie-elektrisch angetriebene, multifunktionale Maschine vor. Weiter werden die aktuellen Ausführungen der Lasten- und Geräteträger aus den Produktbereichen Citymaster und Multicar gezeigt. Neben multifunktionalen Fahrzeugen bietet Hako auch zahlreiche Services an: Fleet-Management-Solutions, Finanzierungsalternativen und Top-Service aus einer Hand sorgen für mehr Transparenz, maximale Verfügbarkeit und wirtschaftlichen Einsatz der modernen Kommunaltechnik.

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BESUCHER WERDEN AKTIV AM MESSESTAND Ein besonders attraktiver Bereich für Messebesucher ist die Vorführfläche im überdachten Bereich am Messestand des Kommunaldienstspezialisten (Standfläche B-244). Hier werden regelmäßig Hako-­Lösungen live präsentiert und vorgeführt. Aber natürlich kann der Besucher auch selbst aktiv werden: Auf einem Geländeparcours im Außenbereich besteht die Möglichkeit eines ausführlichen Selbstfahrer-Praxistests der aktuellen Citymaster- und Multicar-Modelle. NEUER CITYMASTER 1650: MEHR FUNKTION, EFFIZIENZ UND KOMFORT Die Weiterentwicklung des erfolgreichen Citymaster 1600 wartet mit einer Vielzahl von neuen und verbesserten Features und Optionen auf. Auf der Basis des universellen Grundgerätes ist damit eine noch individuellere Konfiguration möglich. Neue Sitze und

zusätzliche Verstellmöglichkeiten der Lenksäule sowie neue, vollelektronische Fahrpedale machen den ergonomischen Arbeitsplatz noch komfortabler und individuell einstellbar. Eine Standheizung macht es möglich, im Wintereinsatz Motor und Kabine vorprogrammiert aufzuheizen, um die Warmlaufphase zu verkürzen und die Scheiben zu enteisen. Die Voll-LED-Beleuchtung in neuer Anordnung steigert die Lichtausbeute deutlich, bei vergleichsweise geringerem Leistungsbedarf. Tägliche Wartungsarbeiten wie zum Beispiel Ölkontrolle lassen sich jetzt auch unkomplizierter von außen erledigen. Die Motordrehzahlen lassen sich kundenund einsatzindividuell beschränken, um Geräuschpegel und Treibstoffverbrauch zu senken. Für Wildkrautbesen als Anbaugerät steht eine eigenständige Codierung bereit, die die vollständige Bedienung ohne Zusatzsteuergerät erlaubt. Und zum Schluss: Selbstver-

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Kommunaltechnik

ständlich erfüllt der neue Citymaster 1650 mit seinem neuen Motor die Anforderungen an die Abgasstufe V. FUNKTIONSMUSTER CITYMASTER 1650 ZE: „ELEKTRISIERENDE“ MULTIFUNKTIONALITÄT In der Kommunaltechnik wird die politisch motivierte Forderung nach elektrisch angetriebenen Lösungen immer lauter. Mit dem Funktionsmuster Citymaster 1650 ZE (ZE: Zero Emission) zeigt Hako auf der demopark einen Diskussionsbeitrag zum Thema. Die multifunktionale Kehrmaschine wird für eine hohe Arbeitsleistung entwickelt. Anbausysteme für Nassreinigung (CityCleaner), Wasseranwendungen und leichten Winterdienst ergänzen die Einsatzfelder. HAKO-FLEET-MANAGEMENT-SOLUTIONS: ÜBERSICHTLICHER UND LEISTUNGSFÄHIGER Die intelligenten Hako-Fleet-Management-­ Solutions ermöglichen ein online-basiertes Flottenmanagement für höhere Transparenz und Wirtschaftlichkeit des eingesetzten Maschinenparks. Erfasst werden eine Vielzahl von Maschinendaten in Kombination mit Standortinformationen sowie Servicedaten und -kosten, Vertragsdaten, Serviceintervalle und -historie. Auf der demopark 2019 informiert Hako über das aktuelle Update dieser

Am Messestand (Standfläche B-244) wird Hako nicht nur seine technischen Neuentwicklungen präsentieren, sondern das Fachpublikum auch über das umfangreiche Serviceangebot des Unternehmens informieren.

Anwendung, das mit einer bedienerfreundlichen Benutzeroberfläche und noch mehr sinnvollen Features für den Arbeitsalltag einhergeht. FINANZIERUNGS- & BESCHAFFUNGSALTERNATIVEN Ob saisonale Spitzen oder schwankende Auftragsvolumen: Abgestimmt auf die Kundenanforderungen bietet Hako Finanzierungsund Beschaffungsalternativen wie Miete oder Mietkauf, Leasing, Saisonmiete und Top-­ Gebrauchtmaschinen mit Garantie.

SERVICE BIS INS DETAIL: FÜR MAXIMALE MASCHINENVERFÜGBARKEIT Für Hako hat Kundennähe Priorität, auch in Sachen Service. Auf der demopark 2019 stellt der Kommunaldienstspezialist die Vorteile des engmaschigen Service- und Vertriebsnetzes vor, informiert über die Original-Ersatzteilversorgung und über die unterschiedlichen Service- und Wartungsmöglichkeiten. So können Kunden darauf vertrauen, dass ihr Maschinenpark jederzeit uneingeschränkt einsatzbereit ist.

demopark 2019 + Sonderschau Rasen mit Golf- und Sportrasen Erleben Sie: • Innovationen zur Effizienzsteigerung für Betriebe und Kommunen • Technik zum Anfassen und Testen im Gelände • Fachvorträge für die berufliche Weiterbildung mit Zertifikat • Schwerpunkttage für Kommunen und Greenkeeper

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Winterdienst

Fotos: Zaugg

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Ohne die kräftige Unterstützung der Schneefrässchleuder wäre ein Vorankommen im Winter nicht möglich. Die Gleise der Gornergrat Bahn sind während der kalten Jahreszeit oft tief unter Schnee begraben.

FREIE BAHN AM GORNERGRAT: SCHNEEFRÄSE VON ZAUGG RÄUMT VERSCHNEITE GLEISE FREI Seit 1898 erklimmt die erste elektrifizierte Zahnradbahn der Schweiz den Gornergrat und überwindet dabei rund 1.500 Höhenmeter in nur 33 Minuten. Die Strecke beginnt in Zermatt auf 1.604 m über Meer und führt mit einer maximalen Steigung von 20 Prozent auf einer Länge von etwa 9 km hinauf auf den Gornergrat auf 3.089 m über Meer. Ohne eine sichere und effiziente Schneeräumung wäre das Gipfelerlebnis auf Gleisen in den Wintermonaten unmöglich – dafür, dass die Strecke zu jeder Jahreszeit be- und erfahren werden kann, sorgt die leistungsstarke Schneefrässchleuder des Schweizer Winterdienstspezialisten Zaugg.

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er Gornergrat ist der Berg im schweizerischen Wallis, von wo man das berühmte Matterhorn rund ums Jahr in seiner majestätischen Erscheinung ungehindert bewundern kann. Seit 1898 erklimmt man ihn mit der ersten 100 Prozent elektrifizierten Zahnradbahn der Schweiz bequem, ab 1942 sogar im Winter. Die Bahn überwindet heute rund 1.500 Höhenmeter in 33 Minuten. Weil hier oben der Wintersport schon seit Jahrzehnten boomt, ist eine sichere und effiziente Schneeräumung ein absolutes Muss. Da die Schneefräse aus den 1970er Jahren nicht mehr den gewünschten Zweck erfüllte, wurde die Firma Zaugg beauftragt, eine neue zu bauen, die exakt den aktuellen Ansprüchen der Gornergrat Bahn (GGB) und den aktuellen Sicherheits- und Komfortansprüchen entsprechen sollte. KRÄFTIGE SCHNEEFRÄSSCHLEUDER SEIT LETZTEM WINTER IM EINSATZ Ende 2018 konnte das neue Schneeräumungsfahrzeug Typ GGB mit der Bezeich-

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nung Xrote 3933, das vom Triebwagen Bhe meinsam über eine Parallel-Aushebevorrichtung um 400 mm anhebbar. Die Aushe­be4/4 3061-3062 geschoben wird, auf der Streund Querverschiebevorrichtung ist fest am cke Zermatt – Gornergrat in Betrieb genomFahrzeugchassis angebaut. Die beiden men werden. An der Front ist das Fahrzeug Schneefrässchleudern sind in der Mitte mit mit zwei Zaugg-Schneefrässchleudern des Rafferblechen ausgerüstet, damit beim ersten Typs SF 90/120-100-GGB ausgerüstet, welSchnitt eine Breite von 3,6 m geräumt werche über je ein hydraulisch dreh- und neigbaden kann. res Auswurfkamin verfügen. Die Kamindrehung funktioniert mit Schneckenantrieb und hat Die Räumleistung der Schneefrässchleuder liegt einen Drehwinkel von unbei 3.000 Tonnen pro Stunde, gefähr 200 Grad. Die beidas Gewicht des Fahrzeugs den 2-Klappen-Auswurfkabeträgt 19 Tonnen. mine aus Stahlblech sorgen für einen kompakten und gezielten Schneeauswurf. Jede Fräshaspel ist mit einer Abschaltkupplung gegen Überlast abgesichert. Beide Schneefrässchleudern sind einzeln um je 500 mm, seitlich von der Mitte, nach außen verschiebbar. Das komplette Aggregat ist ge-

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Winterdienst

Das Matterhorn im Blick: Während die Zahnradbahn den Nachbargipfel Gornergrat bezwingt, haben die Fahrgäste den ungehinderten Ausblick auf dessen markante Silhouette und das Monte Rosa-Bergmassiv.

Beim Stoßen mit dem Triebwagen erfolgt die Fahrsteuerung über den im Schneeräumfahrzeug integrierten Steuerstand.

VOLLELEKTRISCHER ANTRIEB Der Antrieb der Schneefrässchleudern erfolgt per 300 kW starken Elektromotor über Kardanwellen, sowie über einen Direktantrieb auf der Schleuderradseite. Die Stromversorgung der Elektromotoren erfolgt über einen Stromabnehmer und über die Verbindung zum Triebfahrzeug. Die Spannung auf der Fahrleitung beträgt 750 VAC (Wechselspannung). In der Hinter­achs-Bremse ist eine Bandbremse mit Bremszahnrad und Federspeicher eingebaut. Beim Stoßen mit dem Triebwagen erfolgt die Fahrsteuerung über den im Schneeräumfahrzeug integrierten Steuerstand.

men den Schnee zwischen den Gleisen und der mittigen Zahnstange. Um den Schnee zwischen den zwei Zahnstangen ebenfalls zu entfernen, ist in der Mitte ein Zahnstangenmesser montiert.

Zahnstange angebracht. Zwischen den Achsen befindet sich ein Spurpflug, der über die Zahnstange geführt wird. Der Spurpflug ist für die Räumung des Schnees zuständig, der zwischen den Gleisen liegen geblieben ist. Über einen Hydraulikzylinder wird der Pflug in der Höhe verstellt. In der Arbeitsposition ist der Pflug mit seinen Laufrollen auf den Gleisen abgestützt. Die Verschleißmesser räu-

UMFANGREICHES KNOW-HOW IM WINTERDIENST Neben den Erfahrungswerten in Sachen Bahnstreckenräumung kann das Schweizer Unternehmen Zaugg auch in anderen Einsatzbereichen auf sein umfassendes Knowhow in Hinblick auf die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von professionellen Schneeräumgeräten verweisen. Auch der Wintersport, im speziellen das Snowboarden, verdankt Zaugg die weltweit einzigartige Halfpipefräsen, genannt Pipemonster, die es erst ermöglichen die riesigen Super-Halfpipes zu bauen, die von Spitzensportler aus der ganzen Welt geschätzt und gerühmt werden – und Anlässe wie die Winterolympiade oder Weltcup-Veranstaltungen um spektakuläre Sportarten bereichern. Dabei konnten die Zaugg-Ingenieure voll die Erfahrungen des Unternehmens mit Schneefrässchleuder-­ Technologie nützen und auf diesen speziellen Verwendungszweck anwenden.

Der Antrieb der Schneefrässchleudern erfolgt mittels einem Elektromotor von ca. 300 kW Leistung über Kardanwellen, sowie einem Direktantrieb auf der Schleuderradseite.

SCHNEERÄUMUNG AUF MEHREREN ETAPPEN Auf und zwischen den Gleisen verbleibt kein Schnee – dafür sorgt die auf mehrere Etappen aufgeteilte Schneeräumung. Das Weichenbeziehungsweise Schienenreinigungsgerät wird hauptsächlich für die Reinigung von Weichenpartien eingesetzt. Es besteht aus einem Radialventilator (400V-E-Motor), der unter der Kabine angebracht ist. Die Luftführung ist über Ausblasdüsen unmittelbar über der

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Kommunaltechnik

Fotos: ASH

Der erste auf vollelektrisch umgerüstete Aebi-Transporter absolvierte erfolgreich seine Testphase. Der Aebi eVT 450 Vario leistet regelmäßig und zuverlässig während vier Stunden störungsfrei seinen Dienst. Ebenfalls vier Stunden dauert das Nachladen des Akkus auf 80 Prozent. Die Maximalgeschwindigkeit des Fahrzeugs mit Raupenfahrwerk beträgt 25 km/h, mit Bereifung 45 km/h.

ELEKTRISIERENDE WELTPREMIERE AUF DEM STOOS: ERSTER E-TRANSPORTER VON AEBI Auf 1.305 Höhenmeter im autofreien Schweizer Bergdorf Stoos arbeitet man an der Zukunft. Mit großem öffentlichen Inter­ esse wurde im Dezember 2017 mit einer Steigung von 110 Prozent die weltweit steilste Standseilbahn in Betrieb genommen und nun darf auch Aebi auf dem Hochplateau eine kleine und zukunftsträchtige Weltpremiere feiern: den ersten auf vollelek­ trischen Antrieb umgerüsteten Aebi Transporter.

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ittoresk liegt das 150-Seelen-Dörfchen Stoos inmitten des gleichnamigen Hochplateaus. Um diese Idylle zu bewahren ist die Gemeinde im Kanton Schwyz autofrei. Die Verbindung zur Außenwelt ist reglementiert und wird unter anderem durch die mit 110 Prozent Steigung steilste Standseilbahn der Welt aufrecht erhalten. Doch abgesehen von der Möglichkeit zur An- und Abreise nach Stoos für Einwohner und Urlaubsgäste hat natürlich auch der Transport innerorts seine Wichtigkeit. Seit Anfang Februar 2019 fährt im autofreien Bergdorf der beliebte Aebi VT 450 Transporter mit vollelektrischem Antrieb. Es ist das erste, zu 100 Prozent elektrisch, also emissionsfrei betriebene Transporter-Modell des Unternehmens. Entstanden ist es aus der Zusammenarbeit der Aebi Schmidt Group und dem Batteriesystem-Hersteller ecovolta. Tobias Weissenrie-

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der, bei der Aebi Schmidt Group für das Produktmanagement und für Forschung und Entwicklung zuständig, lobt die Zusammenarbeit mit ecovolta: „Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es gerade mal fünf Monate. Wir konnten bei der Entwicklung und Integration des Antriebkonzeptes einiges lernen, das wir in Zukunft auch bei weiteren Projekten anwenden können.“ SCHWEIZER TRANSPORTER MIT EIDGENÖSSISCHER BATTERIELÖSUNG UND ANTRIEBSTECHNIK Analog dem herkömmlichen Modell verfügt auch der eVT 450 Vario über Allradantrieb, ein stufenloses mechanisch-hydrostatisch-leistungsverzweigtes Getriebe und ein wahlweise und mit geringem Aufwand wechselbares Raupen- oder Reifenfahrwerk. Besonders die große Auflagefläche des Raupenfahrwerks geht schonend mit dem Untergrund um – ein

Vorteil gegenüber dem Einsatz von Traktoren, den der Transporter insbesondere auch beim Transport auf Skipisten und verschneiten Straßen ausspielt. Die Nutzlast des eVT450 Vario von bis zu fünf Tonnen ist in der elektrisch betriebenen Transporterklasse absolut einzigartig. Der Transport kann, ebenfalls wahlweise und mit kurzer Umbauzeit, mit einer Pritsche oder einem geschlossenen Kofferaufbau erfolgen. STANDARDISIERUNG ERMÖGLICHT DIREKTEN UMSTIEG AUF E-MOBILITÄT Der elektrische Antrieb basiert auf der Technologie von ecovolta aus Brunnen am Vierwaldstättersee. Das Unternehmen hat ein Batteriekonzept entwickelt und patentiert, das dank Standardisierung flexibler an unterschiedliche Fahrzeugtypen angepasst werden kann. Bisher mussten Akkupacks für jeden

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Fahrzeugtyp individuell entwickelt werden. Der damit verbundene Zeitbedarf bedeutete zusätzliche Risiken und machte die Elektrofahrzeug-Produktion erst ab höheren Stückzahlen wirtschaftlich. Dagegen ist die evoTractionBattery von ecovolta bereits als Gesamtlösung zertifiziert und kann schnell eingesetzt werden. Die Standardisierung senkt die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde Strom und damit die Hürden für den Einstieg in die Elektromobilität. Die Batterielösung im Aebi eVT 450 Vario umfasst zwölf Batteriepacks mit je 840 Zellen und insgesamt 120 kWh Energiekapazität. Das Getriebe wird mit beachtlichen 80 kW Leistung angetrieben. ÜBERZEUGENDE RESULTATE AUS DER ERSTEN TESTPHASE Die erwarteten Leistungswerte in der ersten, zweimonatigen Testphase wurden im Praxiseinsatz sogar leicht übertroffen. Der Aebi eVT450 Vario hat regelmäßig und zuverlässig während vier Stunden störungsfrei seinen Dienst geleistet. Das Nachladen auf 80 Prozent dauert ebenfalls vier Stunden. Da der eVT 450 Vario in der Testphase mit einem Raupenfahrwerk ausgerüstet war, dürften sich diese Leistungswerte mit Bereifung im Sommer-Einsatz noch deutlich verbessern. Die

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Der Stoos im Herzen der Urschweiz ist ein familiäres Ganzjahres-Naherholungsgebiet für Tages- und Feriengäste, welches für seine modernen Bergbahnanlagen und urigen Traditionen bekannt ist. Gleichzeitig verschließt sich das Bergdorf nicht modernster Technik, wie der Testbetrieb des elektrisch betriebenen Transporters von Aebi beweist.

Chauffeure beziehungsweise Transporteure jedenfalls sind zufrieden und sowohl Gäste wie Einheimische schätzen die weitgehend lautlose Bewegung des elektrischen Transporters. Insbesondere macht der fehlende Motorenlärm das Verweilen auf den einladenden Gartenterrassen im Dorf für manch einen Gast angenehmer. „Der eVT 450 wird nun in einer weiteren Phase auf Herz und Nieren geprüft“,

sagt Tobias Weissenrieder. Er und sein Team haben bereits Erfahrung mit Straßenkehrmaschinen, die ab Herbst dieses Jahr mit vollelektrischem Antrieb in Serie gehen. „Die sehr guten und über den Erwartungen liegenden Resultate machen uns zuversichtlich. Nun wollen wir noch prüfen, ob sich das Fahrzeug auch über eine längere Zeit so verhält, wie wir es erwarten“, sagt Tobias Weissenrieder.

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SCHATTENWERFENDES GESTRÜPP PER FERNSTEUERUNG STUTZEN: VOLLES POTENZIAL DER SOLARENERGIE NUTZEN DANK SPIDER 2SGS Foto: Spider

Rund die Hälfte der weltweiten Strom­ produktion werden voraussichtlich ab 2050 durch Photovoltaik abgedeckt. Die Wachstumsraten der nachhaltigen Technologie liegen jährlich im hohen zweistelligen Bereich. Abgesehen von Hausdächern werden auch ungenützte Flächen wie beispielsweise entlang von Autobahnen und Bahntrassen für Sola­r­ ­parks herangezogen. Um das volle Po­ tenzial der Solarpaneele auszuschöpfen, müssen schmutzverursachendes und schattenwerfendes Gestrüpp und hohes Gras entfernt werden. Besonders ein­ fach gelingt das mithilfe des extra für den Mäheinsatz unter Photovoltaik-­ Paneelen konzipierten Böschungsmähers Spider 2SGS.

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Spider 2SGS wurde insbesondere für die Pflege von Rasenflächen unter Photovoltaik-Paneelen in Solarparks und für das extensive und intensive Mähen großer Flächen konstruiert.

jeder Oberfläche im Freien – vergleichbar mit Fenstern, Wänden oder Dächern – können sich auch auf Photovoltaikanlagen unterschiedliche Stoffe absetzen. Neben Staub und Pollen verdrecken auch Pflanzenteile die PV-Paneele. Bei Anlagen mit Neigungswinkel um 30 Grad ist die Verschmutzung gering; hier liegen die Verluste bei etwa zwei bis drei Prozent. Stärker wirkt sich Verschmutzung hingegen bei flachen Anstellwinkeln aus, wo Verunreinigungen bis zehn Prozent Verlust verursachen können. Dazu kommt noch ein – unter anderem durch umliegende Bepflanzung hervorgerufener – Schatten. Schon ein geringer Schattenwurf, zum Beispiel durch zu hohes Gras und Gestrüpp, kann die Leistung der gesamten Reihe erheblich reduzieren. Denn bei Photovoltaikmodulen werden Solarzellen in Reihe zusammengeschalten. Wird die Ausgangsleistung einer einzelnen Zelle deutlich reduziert, wird die Ausgangsleistung für die gesamte Reihe auf das Niveau des Stromes reduziert, der

durch die schwächste Zelle fließt. Das Gras unter den Tafeln muss deshalb kurz gehalten werden. Die Pflege in diesem Bereich darf deswegen nicht unterschätzt werden, da der Verlust an erzeugter Energie zu Einkommensverlusten für den Betreiber der Anlage führt. KONSTRUIERT FÜR DEN MÄHEINSATZ BEI SOLARPARKS Für einen von hohen Gras und Gestrüpp befreiten Solarpark sorgt der ferngesteuerte Böschungsmäher Spider 2SGS. Dieser wurde insbesondere für die Pflege von Rasenflächen unter Photovoltaik-Paneelen in Solarparks und für das extensive und intensive Mähen Foto: Günther Redenius / pixelio.de

SCHATTEN UND VERSCHMUTZUNG VERRINGERN DIE LEISTUNG VON PV-ANLAGEN PV-Anlagen werden überwiegend auf bestehenden Dach- und über Verkehrsflächen errichtet, doch auch Freilandanlagen in Form von Solarparks werden entlang von Autobahnen und Bahnlinien, auf ausgewiesenen Gewerbe- oder Industriegebieten oder versiegelten Flächen wie beispielsweise ehemaligen Deponien oder Parkplätze errichtet. Wie auf

Fotos: Spider

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ie Sonne als offensichtlichste Energiequelle, die uns zur Verfügung steht, wird auch jene sein, die – effizient genutzt – maßgeblich die Energiewende vorantreiben wird. Ende 2017 waren weltweit Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 400 GW installiert, deren Wachstumsrate in den letzten rund 20 Jahren durchschnittlich 38 Prozent betrug. Bis 2030 soll sich dieser Anteil auf 3.000 bis 10.000 GW noch um ein Mehrfaches vervielfachen. Dass sich die nachhaltige Energieerzeugung zunehmender Beliebtheit erfreut, liegt nicht nur daran, dass die Menschen sich ihrer Verantwortung zum Erhalt des Planeten bewusster werden, sondern auch an den sinkenden Stromgestehungskosten. Diese liegen bei neu errichteten Photovoltaik-Großanlagen mit Stand 2018 inzwischen niedriger als bei allen anderen fossilen oder erneuerbaren Energien. Einer 2017 im Fachjournal Nature Energy erschienenen Studie zufolge kann die Photovoltaik bis zum Jahr 2050 ca. 30 bis 50 Prozent des weltweiten Strombedarfs technisch und wirtschaftlich decken und damit die dominierende Art der Stromerzeugung werden.

Für die Pflege von Solarparks wie diese 8 ha große Freilandanlage benötigt man eine zeit- und kosteneffiziente Lösung wie jene von Spider.

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MÄHEN OHNE KOMPLIZIERTE WENDEMANÖVER Die Mähmaschine punktet unter anderem mit ihrer Steigfähigkeit: Das patentierte Antriebssystem, das sich „dance step“ nennt, ist eine Kombination aus Allradantrieb und 360-Grad-Allradlenkung. Dank diesem System können sich Spider-Mäher leichter an Hängen und im feuchten Gelände bewegen und ihre Fahrtrichtung unter Beibehaltung des Allradantriebes wechseln, komplizierte Lenkmanöver sind daher unnötig. Der „Tanzschritt“ macht den Mäher sehr stabil, wendig und schont das Gelände, da er nicht wie andere Maschinen wenden muss. Mäher mit klassischem Radfahrwerk verlieren während des Wendemanövers Traktion. Bandfahrwerke verursachen dagegen eine starke Erosion des Rasens. Der leichte Aluminiumrahmen sorgt für ein niedriges Gewicht des Spider und somit für einen geringen Kraftstoffverbrauch.

Bis zu 7.000 m2 Fläche trimmt der Mäher pro Stunde, die Schnitthöhe ist dabei verstellbar.

Die Fernsteuerung sorgt für Sicherheit und Komfort des Bedieners.

Solarpaneelen ist ein ferngesteuerter Böschungsmäher aufgrund deren niedrigen Höhe obligatorisch. Da der Nutzer sich dank der Fernbedienung außerdem außerhalb des gefährlichen Arbeitsbereiches befindet, ist er keinen Vibrationen oder übermäßigem Lärm ausgesetzt. Neben der erhöhten Arbeitssicherheit punkten die Mäher von Spider vor allem mit ihrer Effizienz: Bis zu fünfzehn Arbeitskräfte mit Motorsensen ersetzt das Mähgerät. Aufgrund des Fehlens von körperlich anstrengenden Arbeiten ist die tägliche Produktivität im Vergleich zu manuell betriebenen Maschinen viel höher, da keine vorgeschriebenen Arbeitspausen erforderlich sind. Dadurch ergeben sich wesentlich geringere Betriebskosten.

Fotos: Spider

großer Flächen konstruiert. Bis zu 7.000 m² Mähfläche schafft das Gerät pro Stunde. Hervorgegangen ist der Spezialmäher aus der Weiterentwicklung des Erfolgsmodells des tschechischen Unternehmens, dem Spider ILD02. Gemeinsam ist den beiden Modellen insbesondere der Allradantrieb, die hohe Steigfähigkeit, das Mähen in jede Richtung – ohne zu wenden – und die Stabilität in jedem Gelände. Außerdem verfügt der Spider 2SGS über spezielle Hydraulikmotoren und eine niedrigere Höhe. Dadurch ist er ideal für das Mähen unter Paneelen.

Beim Spider 2SGS (links) handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Erfolgsmodells ILD02 (rechts) speziell für den Mäheinsatz in Solarparks. Es verfügt über spezielle Hydraulikmotoren und eine niedrigere Höhe als der ILD02, wodurch er sich ideal für das Mähen unter den PV-Paneelen eignet.

BEQUEM UND SICHER DANK FERNBEDIENUNG Die Fernsteuerung sorgt für Sicherheit und Komfort des Bedieners, vor allem beim Mähen in unzugänglichem Gelände, wie es etwa in Solarparks der Fall ist. Beim Arbeiten unter

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Fotos: Bucher Municipal (Kurt Braunisch)

Beim Frühjahrsputz im erzgebirgischen Rechenberg-Bienenmühle wurde im Rahmen einer Produktpräsentation ein Großkehrfahrzeug Bucher CityFant 6000 eingesetzt.

FRÜHJAHRSPUTZ IN DER FERIENREGION ERZGEBIRGE Im Rahmen einer Produktpräsentation kam ein Großkehrfahrzeug Bucher CityFant 6000 beim Frühjahrsputz in der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle sowie ihren Ortsteilen Clausnitz und Holzhau zum Einsatz. Nach erfolgreichem Abschluss der Wintersaison bereitet sich die Ferienregion am südöstlichen Rand des Erzgebirges auf die Sommergäste vor. Beim Straßendienst entwickelte das Großkehrfahrzeug höchste Kehrleistung bei geringsten Emissionen – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.

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ach den Wintersportenthusiasten kommen die Sommergäste und dazwischen ist Frühjahrsputz angesagt in einer Ferienregion wie dem Erzgebirge, also auch in der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle. In diesem Jahr bekam deren Bauhofleiter Matthias Worm eine effektive Unterstützung durch ein Großkehrfahrzeug Bucher CityFant 6000 sowie eine Technikmannschaft unter der Leitung von David Hillig, dem G ­ ebietsverkaufsleiter Ost von Bucher Municipal. Auf dem Bauhof der knapp 2.000 E ­inwohner zählenden Verbundgemeinde Rechenberg-­Bienenmühle, Clausnitz und Holzhau arbeiten lediglich drei Angestellte, die neben der Pflege von rund 30 Straßenkilometern auch noch zahlreiche andere Aufgaben zu erfüllen haben.

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Da ist es laut Bauhofleiter Worm schon eine große Unterstützung, wenn man die Reinigungsarbeiten durch den Einsatz eines Großkehrfahrzeugs beschleunigen kann. EINE FERIENREGION, DIE ENTDECKT WERDEN WILL Michael Funke, der Bürgermeister von Rechenberg-Bienenmühle, begleitete die Mannschaft von Bucher Municipal beim diesjährigen Frühjahrsputz. Bereits in seiner ersten Wahlperiode ist der sportbegeisterte Parteilose dabei, für seine Gemeinde Akzente zu setzen. Die vor allem für Wintersport bekannte Fe-

rienregion mit 45 km gespurten Loipen sowie dem Skigebiet Holzhau mit zwei Liften bietet Feriengästen die Übernachtung in vier Hotels und zahlreichen Privatpensionen. Im Som-

Für ein sauberes Straßenbild: Bürgermeister Michael Funke (rechts) und Bauhofleiter Matthias Worm arbeiten an einem attraktiven Stadtbild zum Wohle der Einwohner und der Touristen.

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mer gibt es 60 km gepflegte Wanderwege; zudem ist die Region ein Teil des Kammweges, der seit 2011 zu den „Top Trails of Germany“ gehört. Auch für Mountainbiker, die ab Herbst auf der neu konzipierten „8000-er Blockline“ rund 140 km in verschiedenen „Loops“ das Erzgebirge erkunden können, und insbesondere für Rennradfahrer gehört die Region zu den Geheimtipps in Deutschland. So ist der Ortsteil Holzhau Etappenort der „Stoneman Miriquiri Road“, einer 290 km langen Rennradstrecke quer durchs Erzgebirge. SAUBERKEIT ENTSCHEIDEND FÜR OPTISCH ANSPRECHENDES ORTSBILD Für Bürgermeister Funke ist seine Gemeinde ein Rohdiamant, der gerade geschliffen wird – um in der Sprache der erzgebirgischen Bergmannstradition zu bleiben. Zu einem brillanten optischen Eindruck gehört denn auch ein sauberes Straßennetz, für welches in dieser Saison der Bucher CityFant sorgte – mit geringstmöglicher Lärm- und Luftbelastung für die Bevölkerung. SAUBERE LUFT MIT MODERNER KEHRFAHRZEUG-TECHNOLOGIE Der Hersteller Bucher Municipal hält seine Kehrfahrzeugflotte beständig auf dem neusten Stand der Technik. So ermöglichen die Großkehrfahrzeuge CityFant 6000 (6 m³ Behältervolumen) und OptiFant 8000 (8 m³) bereits seit der Münchener Fachmesse IFAT 2018 eine noch umweltgerechtere Straßenreinigung als bisher. Ihre Fahrgestellmotoren mit AdBlue-Zusatz erfüllen die strenge Abgasnorm Euro 6c für Straßenfahrzeuge; die Aufbaumotoren laufen emissionsarm gemäß

Neben einem sauberen Kehrergebnis überzeugte der CityFant 6000 in der Feriengemeinde auch durch seine geringen Geräusch-, Feinstaub- und Abgasemissionen.

der Abgasnorm EU Stufe V für Offroad-Maschinen. Je nach Anforderung des Kunden und Einsatzzweck des Fahrzeugs kann der ­CityFant 6000 mit verschiedenen Antriebsversionen gewählt werden, um die beste Kombination aus Leistungsverfügbarkeit und Energieeffizienz darzustellen. In allen Fällen erfüllen die Großkehrfahrzeuge von Bucher Municipal im Kehreinsatz auch die strengen Emissionsvorgaben, um das Label PM2.5/10 mit vier Sternen von EUnited Municipal Equipment für einen besonders feinstaubarmen Betrieb tragen zu dürfen.

THEMENSCHWERPUNKTE

5. JAHRESTAGUNG

VERTRIEBSLEITERTAGUNG ENERGIE Teamangebot «3für2» 03. – 04. SEPTEMBER 2019 ZÜRICH MARRIOTT HOTEL

\ Liberalisierung \ Vertriebsstrategien \ Kooperationen \ Digitalisierung \ Customer Journey vertriebsleitertagung-energie.ch

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FRÜHJAHRSPUTZ TEIL DES TOURISMUSKONZEPTS Frühjahrsputz ist nur ein kleiner, aber wichtiger Teil des Tourismuskonzepts und ein Aufruf an die Bevölkerung, das Dorf schöner zu machen. Dabei hat der Einsatz eines Kehrfahrzeugs von Bucher Municipal nur einen kleinen Beitrag geleistet. Laut Bürgermeister Michael Funke wurde dies jedoch von der Bevölkerung als Anregung wahrgenommen, ihre eigenen Häuser und Gärten für die Sommergäste herauszuputzen. Der Bürgermeister ist überzeugt: In der kleinen Erzgebirgsgemeinde passiert etwas!

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Foto: Vebeg

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Kollisionsschaden: Bei einem Verkehrsunfall im Sommer 2018 hat der Citroën Jumper einen Totalschaden erlitten. Die Eigentümergemeinde hat das Fahrzeug über das Auktionsportal der Vebeg veräußert.

ZWEITES LEBEN FÜR UNFALLFAHRZEUGE: FINANZSPRITZE STATT KOSTENFALLE Gerät ein Kommunalfahrzeug in einen Verkehrsunfall, droht der wirtschaftliche Totalschaden. Zudem muss die Gemeinde das Fahrzeug kostspielig entsorgen lassen. Ein Finanzgrab für jede Gemeinde. Dabei können Kommunen über das Auktionsportal der Vebeg (Verwertungsgesellschaft des Bundes GmbH) ihren ausgemusterten Unfallfahrzeugen zu einem „zweiten Leben“ verhelfen und dem eigenen Finanzhaushalt etwas Luft verschaffen. Denn bei einer Vebeg-Versteigerung zahlen Käufer für verunfallte Kommunalfahrzeuge in aller Regel ein Vielfaches des zuvor ermittelten Fahrzeugrestwertes.

I

n einer Schrecksekunde im Sommer 2018 kommt der Citroën Jumper einer rheinischen Gemeinde auf die Gegenfahrspur und kollidiert mit einem Fahrzeug. Menschen kommen glücklicherweise nicht zu Schaden, doch die Vorderachse des Jumpers bricht. Das Urteil der Gutachter steht schnell fest: Der leichte Lkw, versehen mit einem Aufbau für den Kommunaleinsatz, hat nur noch Schrottwert, reif für die Abwrackhalde. Ein wirtschaftlicher Totalschaden. Doch die Verantwortlichen der Gemeinde nehmen das Urteil der Versicherungsmathematiker nicht hin. Sie wenden sich an die Vebeg. Das staatseigene deutsche Unternehmen versteigert treuhänderisch im Auftrag von Kommunen deren ausrangiertes Material – darunter auch Unfallfahrzeuge wie der Jumper mit dem Vorderachsenbruch – und das mit äußerstem Erfolg. „Im Regelfall zahlen Bieter für verunfallte Kommunalfahrzeuge bei Vebeg-Auktionen

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ein Mehrfaches des zuvor ermittelten Fahrzeugrestwertes“, sagt Claus Richter, Leiter Verkauf bei der in Frankfurt am Main ansässigen Vebeg. Bei Kommunalfahrzeugen sei die gravierende Diskrepanz zwischen kalkuliertem Restwert und tatsächlich erzieltem Veräußerungserlös die Regel und keineswegs die Ausnahme, so Vebeg-Verkaufsleiter Richter. Grund hierfür ist die spezielle Situation am Markt für gebrauchte Kommunalfahrzeuge. Anders als am Pkw-Gebrauchtwagenmarkt ist die Zahl der Verkäufer gering und ihr steht eine zahlungskräftige Käuferschaft gegenüber. Unter diesen Marktbedingungen entscheidet der Preisfindungsmechanismus darüber, ob Käufer oder Verkäufer ihre Preispräferenzen durchsetzen können. VERFAHREN ZIELT AUF HÖCHSTMÖGLICHEN ERLÖS Das Auktionsverfahren der Vebeg zielt auf den höchstmöglichen Erlös ab. Denn beim

sogenannten verdeckten Bieterverfahren ist den Kaufinteressenten bis zum erteilten Zuschlag das jeweils aktuelle Höchstgebot nicht bekannt. So besteht für jeden Bieter mit ernsthafter Kaufabsicht der Anreiz, ein Gebot in Höhe seiner maximalen Zahlungsbereitschaft abzugeben. Damit unterscheiden sich Vebeg-Auktionen grundlegend von den gängigen Auktionen, bei denen das geltende Höchstgebot jederzeit ersichtlich ist. Kein Kaufinteressent wird in einem solchen Verfahren seine tatsächliche Zahlungsbereitschaft offenlegen, sondern nur das vorherige Höchstgebot geringfügig überbieten. Auch die enorme internationale Reichweite des Verkaufsportals der Vebeg kommt den Kommunen zu Gute. Denn potenzielle Käufer aus dem Ausland legen mitunter einen höheren Bewertungsansatz an als Erwerber aus Deutschland: Zum einen weil die Kostensätze gerade bei Instandsetzungen im Ausland niedriger sind als in Deutschland. Zum anderen können auch konjunkturelle Gründe für eine höhere Bewertung des Fahrzeugs im Ausland sprechen. RECHTSSICHERES TRANSPARENTES VERFAHREN Das Veräußerungsverfahren der Vebeg erfüllt sämtliche gesetzliche Transparenz-Anforderungen, die öffentliche Haushalte erfüllen müssen. „Der Betrag, den die Vebeg nach Auktionsende der Kommune überweist, entspricht dem haushaltsrechtlich geforderten vollen Wert“, so Vebeg-Verkaufsleiter Richter. Zudem ist die buchhalterische Abwicklung für die Kommunen äußerst simpel. CITROËN GEHT AN KÄUFER IN POLEN Der verunfallte Jumper hat ein „zweites Dienstleben“ in Osteuropa gefunden. „Das ist nicht ungewöhnlich“, urteilt Claus Richter. Käufer aus Osteuropa seien in der Regel bereit, hohe Summe für ausrangierte Kommunalfahrzeuge zu zahlen. Für den leichten Lkw aus dem Rheinland hatte ein Bieter aus Polen das Höchstgebot abgegeben. Der Jumper wurde instandgesetzt und ist seither wieder im Kommunaleinsatz unterwegs. ERFOLGREICH IM VERMITTELN Rund 90.000 registrierte Kaufinteressenten erreicht die Verwertungsgesellschaft des Bundes auf diesem Weg. Seit 66 Jahren verhilft sie damit ausgedienten Sachgütern zu einem zweiten Leben und kommunalen Einrichtungen schnell und einfach zu liquiden Mitteln. Mit einem erzielten Umsatz in Höhe von rund 78,2 Mio. Euro im Jahr 2017 ergaben sich aus den verdeckten Ausschreibungen höchst willkommene „Förderprogramme in eigener Sache” für die Auftraggeber.

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Fotos: Kärcher

Kommunalfahrzeug

Für seine kommunale Kehrmaschine MC 130 hat Kärcher erstmals ein Drei-Besen-System entwickelt. Der dritte Seitenbesen eignet sich zum Auskehren von schwer zugänglichen Stellen.

3-BESEN-KEHRSYSTEM VON KÄRCHER: VARIABEL GEGEN SCHMUTZ UND WILDKRAUT

Wildkraut entfernen und dabei gleichzeitig großflächig Kehrgut aufnehmen: Diese Doppelfunktion schafft die Kehrmaschine MC 130 von Kärcher dank des neu entwickelten 3-Besen-Systems. Neben der Unkrautbeseitigung spielt das Gerät seine Stärke beim Kehren auf unterschiedlichen Ebenen oder engen Stellen aus.

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ür die kommunale Kehrmaschine MC 130 hat Kärcher ein Drei-Besen-System entwickelt. Seine Stärke spielt es neben dem Kehren auf unterschiedlichen Ebenen oder von engen Stellen insbesondere bei der Wildkrautbeseitigung aus – wahlweise in der klassischen Funktion als Wildkrautbesen oder dank einer Laufschiene über die komplette Maschinenbreite hinweg. Mit dem System kann erstmals Anpressdruck auf den dritten Besenkopf ausgeübt werden. Kommunale Anwender, Garten- und Landschaftsbauer oder Dienstleister profitieren so von einem variabel einsetzbaren Anbaugerät für ihre Maschine der Ein-Kubikmeter-Klasse. QUERVERSCHUB FÜR FLÄCHIGE WILDKRAUTENTFERNUNG Der Arm des dritten Seitenbesens ist an einer Laufschiene an der Vorderseite des Fahrzeugs angebracht, auf der der Besen hin und her fahren kann. Mit dem Querverschub ist die flächige Wildkrautentfernung über eine Breite von 1.600 mm hinweg möglich – beispielsweise auf Geh- und Radwegen oder Zugängen zu

Wohn- und Parkanlagen. Ein weiterer Vorteil: Im selben Arbeitsgang wird der Grün­ abfall über die Absaugung in den Kehrgut­ behälter aufgenommen und kann so komfortabel entsorgt werden. Für die Entfernung von besonders hartnäckigem Unkraut lässt sich der Anpressdruck des dritten Besens über die Fahrzeughydraulik einstellen. Bislang wurde Druck nur durch das Eigengewicht des Besenkopfes erzeugt. i

UMKEHR DER BESENDREHRICHTUNG Beim Kehren kann der Anwender über eine Taste die Umkehr der Besendrehrichtung aktivieren. Dann zieht sich der dritte Seitenbe-

Mit dem Querverschub ist die flächige Wildkrautentfernung über eine Breite von 1.700 mm hinweg möglich. Im selben Arbeitsgang wird der Grünabfall über die Absaugung in den Kehrgutbehälter aufgenommen.

Der Arm des dritten Seitenbesens ist an einer Laufschiene an der Vorderseite des Fahrzeugs angebracht, auf der der Besen hin und her fahren kann.

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sen über die Laufschiene von selbst auf die andere Seite. So kann kurzfristig auf Verschmutzungen reagiert werden, ohne die Maschine wenden zu müssen. Für staubarmes Arbeiten ist jeder Seitenbesen mit zwei Frisch­ wasserdüsen ausgestattet. Auch im Saugkanal wird trockenes Kehrgut mit Wasser aus dem Wasserumlaufsystem gebunden.

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Kommunaltechnik

sich durch ihre Zahndicke von 2,25 mm sowie ihre Festigkeit aus – Merkmale, die die Helion Alpha zum idealen Werkzeug für alle Arten von Trimm- und Fertigschnitten macht. In der Entwicklung galt der Ergonomie besondere Aufmerksamkeit. Mit dem Steckakku Alpha 260 ist das Gerät perfekt ausbalanciert und in der Länge gut und dauerhaft zu handhaben. Die versetzte Klinge verbessert die Sichtbarkeit auf den Arbeitsbereich; zudem kann sie mit dem neuen Verstellmechanismus auf zehn verschiedene Neigungswinkel zwischen -90 bis +45 Grad gesetzt werden. Damit ermöglicht die Helion Alpha in fast allen Schneidwinkeln ein komfortables Arbeiten in aufrechter Haltung. Ein kurzer Blick auf das Akku-Display sowie die im Gerätegriff integrierte Anzeige gibt Auskunft über den Ladestand und erleichtert damit die Tagesplanung. Der Motor verfügt über drei Drehzahlstufen, die Schnittgeschwindigkeiten bis 3.800 pro Minute erreichen. Eine IMS-Leiterplatte führt die dabei generierte Wärme zuverlässig ab und verhindert Performance-Einbußen durch Überhitzen.

Foto: Pellenc

Ergonomisch und effizient: die Grünpflegegeräte der Alpha-Serie mit integriertem Akku.

DIE LEISTUNG EINES RÜCKENAKKUS AB JETZT ZUM EINSTECKEN Mit der Alpha-Produktreihe präsentiert Pellenc das erste Einsteck-Akkusystem, das es in Sachen Leistung, Ausdauer und Haltbarkeit mit Rückenakkus aufnehmen kann. Motorsense und Heckenschere sind damit jederzeit geräuscharm und effizient im Einsatz und eignen sich ideal für Gartenpflegebetriebe, Friedhofsgärtner und auch für Hausmeisterservices.

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ie neue Alpha-Produktreihe von Pellenc ist ein attraktiver Einstieg in die Welt der kabellosen und geräusch­ armen Maschinen. Die Heckenschere Helion Alpha und die Motorsense Excelion Alpha vereinen Leistung und Ergonomie mit den wirtschaftlichen Vorteilen der Akkutechnologie. Erstmals verbindet Pellenc dabei Gerät und Akku zu einer Einheit: der Alpha-Akku wird einfach aufgesteckt und dient gleichzeitig Gegengewicht für die optimale Balance der Arbeitsgeräte. Mit 12 Ah und einer maximalen Ausgangsleistung von 3 kW bringt der Alpha 520 die größte Leistung der am Markt verfügbaren Einsteckakkus auf und ist, an das ebenfalls erhältliche Schnellladegerät angekoppelt, dennoch bereits nach der Mittagspause startklar für den arbeitsreichen Nach-

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mittag. Wie alle Pellenc-Akkus der aktuellen Generation ist Alpha wassergeschützt nach IP54. Darüber hinaus erhalten alle Alpha-­ Akkus drei Jahre Garantie auch für den intensiven gewerblichen Einsatz. Die Alpha-Serie wird mit zunächst zwei Geräten sowie zwei Akkugrößen am deutschen Markt eingeführt. HECKENSCHERE HELION ALPHA: HANDLICH UND LEISTUNGSSTARK Mit eingeklapptem Schneidkopf harrt die Heckenschere Helion Alpha auf ihren Einsatz. Dann entpuppt sich das platzsparend verstaute Gerät als 2,40 m langer Profi, der mit für Akkugeräte einmaligen 33 mm Zahnöffnung selbst stark verholzte Hecken zuverlässig bearbeitet. Die Klinge zeichnet

MOTORSENSE EXCELION ALPHA Als Allrounder übernimmt die Motorsense Excelion Alpha das Mähen und Rückschneiden von Grünflächen. Eine hohe Drehzahl von 6.400 Umdrehungen pro Minute bei 40 cm Schnittdurchmesser macht die Sense besonders effizient etwa bei hohen Wiesen, dicht wachsenden Beeten und Böschungen. Mit dem schmal gehaltenen Schneidkopf empfiehlt sie sich zudem für den Präzisionsschnitt entlang von Rasenkanten, Mauern, Bordsteinen und rund um Solitäre. Der Alphacut-­ Schneidkopf mit einem Fadendurchmesser von 2,4 mm garantiert qualitativ hochwertiges Mulchen selbst bei hartem Gras. Ergonomisch optimiert, lässt sich die Motorsense einfach handhaben bei hervorragender Übersicht über den Schnittbereich. Zudem arbeitet die Excelion Alpha mit diesem Kopf extrem vibratonsarm und viel leiser als bislang gewohnt. Ein über die Schulter laufender Tragegurt verlagert das Gewicht weg vom Handgelenk auf die Schulter. In Verbindung mit dem Alpha 520 Akku bietet die Excelion Alpha Anwendern bis zu 3,5 Stunden volle Leistungskraft – eine bislang unerreichte Ausdauer bei Geräten mit Einsteck-Akku. Über die zusätzlich erhältliche Rückentrage wird Alpha zum Energiespender für das weitere Pellenc-Sortiment. Umgekehrt lassen sich Excelion Alpha und Helion Alpha mittels eines Adapters ebenfalls mit den größeren ULiB-Akkus des Herstellers betreiben.

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Kommunaltechnik

Fotos: Heatweed

wir Kommunen selber für den Nachweis der Bearbeitung. Die GPS-Technik kommt bei verschiedenen Heatweed-Maschinen darüber hinaus als reine Ortungsmöglichkeit zum Einsatz. Damit lässt sich der Standort einer Maschine bestimmen und die Einsatzbereiche nachvollziehen. Heatweed präsentiert auf der demopark am Stand B-268 das ISRP ebenso wie die mit GPS ausgestatteten Maschinen für die Wildkrautbeseitigung.

Mit einer Flächenleistung von 2.000 bis 3.200 m2 pro Tag ist die neue MiD 3.0 von Heat­weed die Lösung für kleine Kommunen, Bauunternehmen, GaLaBauer und Facility Manager.

DIGITALE HILFE BEI DER WILDKRAUTBESEITIGUNG Die Vorteile der Digitalisierung liegen auf der Hand: Viele Arbeitsschritte, die zuvor mühevoll manuell ausgeführt werden mussten, geschehen jetzt automatisch. Heatweed, führender Anbieter für Maschinen zur Wildkrautbeseitigung nur mit heißem Wasser, nutzt jetzt GPS und digitale Aufzeichnungen für die Dokumentation der Anwendungen. Auf der Freiluftmesse demopark im thüringischen Eisenach wird das System erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Außerdem werden am Messestand B-268 auch neue Geräte vorgestellt, wie beispielsweise die transportable MiD 3.0.

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PS-System und Digitalisierung haben in vielen Bereichen der Arbeit und des Alltags Einzug gehalten. Heatweed, führender Anbieter für Maschinen zur Wildkrautbeseitigung nur mit heißem Wasser, integriert jetzt diese technische Unterstützung für die Dokumentation der Anwendungen. Neben diesem System zeigt die Marke auf der Freiluftmesse demopark in Eisenach/Thüringen auch neue Maschinen, so beispielsweise die transportable MiD 3.0. STARK IM KAMPF GEGEN INVASIVE ARTEN Vor allem für das Vorgehen gegen invasive Pflanzenarten wie den Bärenklau oder das drüsige Springkraut liefert das neue System von Heatweed mit dem Namen ISRP (Invasive Species Reduction Program) große Vorteile bei der Dokumentation und Behandlungsverfol-

gung. Das webbasierte System speichert in Kombination mit Fotos, die über das Smartphone hinterlegt wurden, den Standort der Pflanze, den Wachstumszustand sowie das Datum der Behandlung. Bei weiteren Behandlungen werden die dann entstandenen Fotos ebenfalls hinterlegt und so die Entwicklung dokumentiert. Warnmeldungen bei einem Vergessen einzelner Pflanzen bei einer Behandlungsrunde sorgen für größtmögliche Sicherheit für den Anwender. Dienstleister können über dieses System ihren Auftraggebern ebenso die erfolgten Pflanzenbehandlungen nachweisen

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MID 3.0 IDEAL FÜR KLEINE KOMMUNEN Nicht nur Software-Innovationen werden auf der für die Kommunalbranche wichtigste Messe des Jahres vorgestellt. Als Neuheit präsentiert die Marke die überarbeitete Version der transportablen MiD 3.0. Mit einer Flächenleistung von 2.000 bis 3.200 m2 pro Tag ist die neue MiD 3.0 von Heatweed die Lösung für kleine Kommunen, Bauunternehmen, GaLaBauer und Facility Manager. Die Maschine kann in Kombination mit einem Wassertank autark arbeiten, zusammen mit einem 500 Liter Wassertank bildet sie eine kompakte Einheit. Ein zusätzlicher Generator ist nicht erforderlich. Optional ist die Kombination mit einem 1.000 Liter Wassertank möglich. Die kompakte Einheit lässt sich auf einem Hänger oder Kommunalfahrzeug transportieren. Verstärkungen im Boden sorgen dafür, dass der MiD 3.0 mit einem Gabelstapler gehoben und auf das Trägerfahrzeug gesetzt werden kann. Durch speziell konstruierte Schlitze für Laderiemen wird die Maschine sicher verzurrt. Bedienung, Wartung und Instandhaltung sind durch die funktionale Konstruktion der MiD 3.0 ausgesprochen einfach, alle Elemente der Maschine gut zugänglich. Die Ausstattung mit einer farbcodierten Digitalanzeige ermöglicht eine intuitive Nutzung der Maschine. Durch den Hochdruckmodus lässt sich der Multifunktionalist neben der Wildkrautbeseitigung auch für verschiedenste Reinigungsaufgaben wie beispielsweise die Graffitientfernung, die Beseitigung von Kaugummiresten oder das Säubern von Schildern und Spielgeräten einsetzen. Dank der genauen Dokumentation mit dem System ISRP (Invasive Species Reduction Program) lassen sich invasive Arten effektiver bekämpfen.

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Fotos: ITEK

Verkehrstechnik

Der schöne Altbestand des historischen Ortskerns von Judenburg sollte optisch nicht unter den Verkehrselementen leiden. Die filigranen Jislon-Poller tun unauffällig ihren Dienst als Verkehrsbegrenzung und fügen sich dezent ins Ortsbild ein.

FLEXIBLE STRASSENPOLLER ALS SICHERE ABGRENZUNG VON VERKEHRSFLÄCHEN Mit dem Einsteigen ins Auto legen viele Fahrzeuglenker leider ihre Manieren ab. Klar gekennzeichnete Fahrverbote werden geflissentlich ignoriert und wo kein Hindernis ist, wird auch gerne wildgeparkt. Um dem Befahren und Beparken von Sperrflächen Abhilfe zu verschaffen, setzen die beiden steirischen Gemeinden Mariazell und Judenburg seit einigen Jahren auf den Einsatz von Jislon-Straßenpoller von ITEK Verkehrs- und Beschilderungstechnik aus Kärnten. Die speziellen Straßenpoller gliedern sich nicht nur optisch dezent ins Ortsbild ein und sind einfach zu montieren. Sie sind vor allem auch äußerst flexibel und können mehrmals überfahren werden – und kommen trotzdem nach jeder Kollision immer in ihre ursprüngliche stehende Position zurück ohne Schaden zu nehmen.

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igtausende Gläubige strömen jahrein, jahraus nach Mariazell, Österreichs wohl wichtigsten Wallfahrtsort. Gepilgert wird heute aber nicht nur per pedes, sondern gerne auch motorisiert. Gerade in den warmen Monaten kämen sich die Besucher, die zu Fuß, mit dem Auto oder mit Rad- sowie Motorrad unterwegs sind, in die Quere – denn viel Platz für Parkflächen und für Durchfahrten gibt es in der rund 3.900 Einwohner zählenden steierischen Gemeinde nicht. Zwar gab

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es in Mariazell schon seit langem eine Fußgängerzone, doch wo kein Hindernis die Durchfahrt blockiert, werden eindeutige Beschilderungen von vielen Autofahrern in ihrer Not bei der Parkplatzsuche eher als gut gemeinter Ratschlag denn als verbindliche Rechtslage interpretiert. Aber auch die Fußgänger missachteten die vorhandenen Zebrastreifen. Als Lösung entstand eine Begegnungszone, die mit hilfe von Straßenpollern eine für den fließenden bzw. mehrspurigen Verkehr abgegrenzte

Zone schaffen sollte. „Wir brauchten ein System, um den mehrspurigen Verkehr daran zu hindern, in gewisse Bereiche der Gemeinde zu fahren“, berichtet Florian Grießl, Bauhofleiter von Mariazell. Einspurige Verkehrsteilnehmer sollten weiterhin in die Begegnungszone einfahren dürfen, um dort zu parken – denn für einen außerhalb befindlichen Motorrad-Parkplatz fehlt im Gemeindezentrum schier der Platz, vorhandene Flächen werden schon für parkende Autos benötigt. Erst probierte man dem Problem Herr zu werden, indem man fixe Hindernisse installierte, beispielsweise Betonteile oder Blumentröge. Doch die werden beim Ausparken oder Reversieren schnell übersehen. „Parkschäden sind nun auch keine gute Image-Werbung für Mariazell“, erzählt Florian Grießl von seiner Unzufriedenheit mit dieser Lösung. Erfolg hatte man schließlich mit einer anderen Maßnahme: den flexiblen Jislon-Straßenpollern, die vom Kärntner Unternehmen ITEK Verkehrs- und Beschilderungstechnik geliefert wurden. Mit den Pollern hatte man eine Lösung gefunden, die alle Bedingungen vor Ort berücksichtigt. Schäden, die beim Ausparken gerade von ortsunkundigen Autolenkern schnell einmal passieren, können nicht entstehen – weder für das Fahrzeug noch für den Poller selbst, denn dieser ist flexibel. Wird er an- oder überfahren, gibt er nach, um kurz darauf wieder in seine ursprüngliche Position zurückzukommen. Das erspart Autofahrern und der Gemeinde bei Kollisionen Geld und Ärger. Außerdem konnte mit den Straßenpollern eine gut funktionierende Abgrenzung von Fußgänger- und Begegnungszone zur restlichen Verkehrsfläche gezogen werden. Wichtiger zusätzlicher Aspekt ist, dass im Falle eines Notfalls die Straßenpoller kein Hindernis für einen Rettungseinsatz darstellen und der Rettungswagen diese problemlos überfahren kann. EINFACHE MONTAGE UND DEMONTAGE Praktisch ist außerdem die unkomplizierte Montage und Demontage des Verkehrssicherungselements: Eine Befestigung wird direkt in den Asphalt gebohrt, daran wird der Jislon-Poller montiert. Das kommt in Mariazell besonders während des Winters zugute: Neben dem Wallfahrtstourismus zieht es in der kalten Jahreszeit auch viele Wintersportler in die steirische Gemeinde. Der dazugehörige Schnee liegt aber nicht nur auf den umliegenden Pisten und Loipen, sondern auch auf den Straßen des steirischen Orts. „Wir haben in Mariazell teils große Niederschlagsmengen und um den vielen Schnee reibungslos wegbefördern zu können, montieren wir in den Wintermonaten die Poller einfach ab“, erläutert der Bauhofleiter.

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Verkehrstechnik

JISLON-Poller - die flexiblen Absperrpfosten

Unser Produktportfolio im Bereich der flexiblen Absperrpfosten sorgt dafür, dass alles im Fluss ist. Dank großem Sortiment, hoher Verfügbarkeit, schneller und einfacher Montage ist der Jislon-Poller die optimale Lösung für die Sicherheit im täglichen Straßenverkehr.

Neben der Fahrbahntrennung von Fußgänger- und Fließverkehr möchte man in Mariazell vor allem die Befahrung der Begegnungszone von mehrspurigen Fahrzeugen verhindern.

DEZENTE LÖSUNG FÜR VERKEHRSABGRENZUNG Mit Judenburg setzt noch eine weitere Gemeinde in der Steiermark seit mehreren Jahren auf die Jislon-Poller von ITEK Verkehrs- und Beschilderungstechnik. Denn von der einfachen Montage und den vielen weiteren Vorteilen ist auch Fritz Gaberscik von der Stadtgemeinde Judenburg, zuständig in der Abteilung Bauen-Verkehr-Umwelt, überzeugt: „Abgesehen vom einfachen Handling haben sich die Straßenpoller von ITEK auch optisch bewährt und erfüllen den Zweck, für den wir sie brauchen.“ Nämlich als Abgrenzung von Verkehrsflächen zwischen Fließ- und Fußgängerverkehr. Etwa Schutzflächen, die zuvor rechtswidrig gerne zum Parken herangezogen worden sind. „Beispielsweise gibt es im Ortszentrum eine Begegnungszone, bei der die Einhaltung der Bereiche für Fußgängerund motorisierten Verkehr mit Randlinien nicht in den Griff zu kriegen waren“, berichtet Fritz Gaberscik. Daher entschied man sich in der steirischen Gemeinde für die flexiblen Poller. Die Jislon-Poller sind an- und überfahrbar, der Poller richtet sich immer wieder in die ursprüngliche stehende Position auf – selbst bei Schwerlastverkehr. Bei konventionellen Pollern ergäbe

EinfachefInstallation:f Schrauben oder Kleben, der Jislon-Poller ist einfach in der Montage und sofort einsatzbereit.

das einen beträchtlichen Schaden. Eventuell müsste das zuvor in den Asphalt einzementiert Verkehrssicherungselement mühevoll wieder entfernt und teuer ersetzt werden. Mit dem einfachen Montagesystem konnten die Jislon-­Poller in Judenburg zwar punkten. Doch man war aufgrund der eher filigranen Optik gespannt, ob die Straßenpoller wirklich so robust sind wie von ITEK versprochen. Seit sie im Einsatz sind, konnte erfreulicherweise jedoch keine Beschädigung festgestellt werden. Und noch ein weiteres Kriterium führte zum Entschluss, die Poller des Kärntner Experten für Verkehrssicherheitselemente zu wählen: Die Gemeinde verfügt über einen schönen historischen Ortskern, die Begrenzungen der Verkehrsflächen sollten daher dezent und für das Ortsbild stimmig ausfallen – das ist mit den anthrazitfarbenen Straßenpollern gut gelungen.

Qualität:ff Auf Beton und Asphalt herrschen oft extreme Bedingungen: Ob Kälte, Wasser, Salz oder Säure, der Jislon-Poller ist im höchsten Maße stabil und resistent, auch gegen Kalzium, Chlorid oder andere chemische Produkte.

Biegsamkeit:f Auch nach dem 1000sten Überfahren mit hoher Last kommt der Jislon-Poller immer wieder in seine ursprüngliche Position zurück.

Reflektion:f

NÄCHSTER MESSETERMIN FÜR ITEK Interessenten, die sich eingehender über die Verkehrssicherheitssysteme von ITEK informieren möchten, haben demnächst auf der Kommunalmesse vom 27. bis 28. Juni 2019 in Graz (Halle A, Stand C11) die Chance dazu.

3M Prismenfolien Type 2 sorgen für hohe Reflektion und zusätzlich unterstützen Swarovski-Kristalle die optimale Sichtbarkeit des PollersAuswechselbar:f Sollten sich die Anforderungen ändern, können unsere Jislon-Poller einfach und schnell ausgebaut und wieder eingebaut werden.

Bei der diesjährigen kommunalen Fachmesse Astrad in Wels präsentierte ITEK bereits sein Sortiment an Verkehrssicherheitssystemen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich vom 27. bis 28. Juni in Graz (Halle A, Stand C11) auf der Kommunalmesse.

GeprüftefQualität:f Alle unsere Jislon-Poller entsprechen den gesetzlichen Vorgaben und sind CE geprüft nach EN 12899-3:2007. Recyclebar:f Durch Einsatz von hochwertigem, 100% recyclebarem Polyurethan werden wir auch hohen Umweltschutzansprüchen gerecht!

Nach dem An- oder Überfahren kommen die Jislon-Poller rasch wieder in ihre ursprüngliche Position zurück.

ITEK VERKEHRS- UND BESCHILDERUNGSTECHNIK GMBH

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St. Peter 33 9131 Grafenstein Austria

Tel.: +43 4225 2569 office@itek.co.at www. itek.co.at

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Verkehrstechnik

Einmal montiert, statt dutzende Male repariert: Straßenbankettplatten sind eine optimale Alternative zu konventio­ nellen Schotterbanketten, die an neural­ gischen Punkten kontinuierlich nach­ bewirtschaftet werden müssen. Das oberösterreichische Unternehmen BGGraspointner hat sich auf dieses nützli­ che Produkt zur Straßenerhaltung spezi­ alisiert. Viele Straßenmeistereien setzen aus diesem praktischen Grund bereits darauf, so auch Walter Reich von der Straßenmeisterei Altheim in Oberöster­ reich. In seinem Verantwortungsgebiet wird außerdem ein weiteres innovatives Fabrikat aus dem Hause BG-Graspoint­ ner verwendet: Entwässerungsrinnen. Mit zek kommunal sprach er während seines Besuches am Messestand des Ver­ kehrstechnik-Spezialisten auf der Astrad in Wels über seine Erfahrungen mit den beiden Produkten und die Herausforde­ rungen in der Straßenerhaltung.

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ls Betonwerk vor über 50 Jahren gegründet, befasst sich das oberösterreichische Unternehmen BG-Graspointner seither mit dem stabilen Material – es verlassen das Werk in Oberwang so einige für den Straßenbau sehr praktische und innovative Lösungen aus dem Baustoff Beton. Etwa die verschiedenen Varianten an Entwässerungsrinnen aus dem neuartigen von BGGraspointner entwickelten Hochleistungsbeton Filcoten, der mit seiner Stabilität und Leichtigkeit überzeugt. Oder Straßenbankettplatten, die ein mehr als adäquater Ersatz sind für wartungsintensive Schotterbankette. Mit diesen Produkten konnte das Unternehmen auch auf der Welser Fachmesse für Kommunaltechnik A ­ strad punkten, die vom 15. bis 16. Mai stattgefunden hat. Auf dem Messestand von BG-Graspointner, dem Experten für Straßen­bautechnik, fanden sich nicht nur Interessenten ein, sondern auch zufriedene Stammkunden, um sich auszutauschen. Einer davon ist Walter Reich, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Altheim und seit über einem Jahrzehnt treuer Kunde bei BG-Graspointner. zek kommunal sprach mit ihm über seine Erfahrungen mit den Produkten des Unternehmens und die Herausforderungen bei der Straßenerhaltung.

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Fotos: BG-Graspointner

BANKETTPLATTEN UND ENTWÄSSERUNGSRINNEN FÜR EINE SICHERE STRASSENERHALTUNG

Die Verkehrssysteme von BG-Graspointner machen Straßen sicherer befahrbar und reduzieren den Wartungsaufwand von Straßenmeisterein.

Herr Reich, welche kommunalen Arbeiten fallen in ihr Aufgabengebiet? Als Dienststellenleiter in der Straßenmeisterei Altheim in Oberrösterreich arbeiten gemeinsam mit mir 38 Personen, wir kümmern uns um die Straßenerhaltung von rund 200 km. Im Bezirk Braunau sind rund 20 Gemeinden angesiedelt. Wie ist es zur Zusammenarbeit zwischen der Straßenmeisterei Altheim und dem Unternehmen BG-Graspointner gekommen? Die Probleme mit mehreren ständig ausfallenden Straßenbanketten beschäftigte mich schon seit einiger Zeit, als ich über Medien auf die Bankettplatten des Unternehmens aufmerksam wurde. Das war vor rund zwölf Jahren. Seither statten wir nach und nach stark beanspruchte Straßenstellen mit den Platten aus. Welche Vorteile ergeben sich durch den Ersatz von Schotterbanketten durch Bankettplatten? Wir hatten zuvor das ganze Jahr über mit Erhaltungsarbeiten an den Schotterbanketten zu tun, das hat sich nun geändert. Das betrifft vor allem die Straßen mit engen Radien oder die ei-

nen geringen Querschnitt aufweisen. Jetzt haben wir eine Lösung, bei der wir langfristig entlastet werden von wiederholend anfallenden Bankettauffüllarbeiten. Wenn man es hochrechnen würde, was diese Bankettarbeiten kosten würden, macht sich das Bankettplatten-System schon nach fünf Jahren bezahlt – alleine hinsichtlich Manpower und Arbeitszeit: Bei den Bankettarbeiten hat man oft drei bis vier Leute vor Ort. Wie viel Arbeit haben Sie jetzt noch mit den Straßenbanketten in ihrem Zuständigkeitsbereich? Nachdem in meinem Zuständigkeitsbereich alle Bankette an neuralgischen Punkten – wie eben enge Kurven oder schmale Straßen – mit den Bankettplatten von BG Graspointner ver-

Neben den Bankettplatten hat Walter Reich in seinem Verantwortungsgebiet auch Entwässerungsrinnen von BG-Graspointner in Verwendung. Besonders begeistert ist er vom neuen Produkt Filcoten Green.

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Fotos: zek

Verkehrstechnik

Walter Reich, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Altheim in Oberösterreich, im Gespräch mit zek kommunal.

Vom 15. bis 16. Mai trafen sich am Messestand von BG-Graspointner bei der Astrad in Wels Interessenten und Kunden aus der Kommunalbranche.

„Wir hatten zuvor das ganze Jahr über mit Erhaltungsarbeiten an den Schotterbanketten zu tun, das hat sich nun geändert. Jetzt haben wir eine Lösung, bei der wir langfristig entlastet werden von wiederholend anfallenden Bankettauffüllarbeiten. “

Wie oft musste der Straßenbankett vor der Ausstattung mit Bankettplatten saniert werden? An gewissen Stellen, die besonders stark beansprucht werden, musste ca. vier Mal im Jahr das Bankett nachbewirtschaftet werden. Welche Auswirkungen hat die Witterung auf Straßenbankette? Es gibt zwei Worst-Case-Fälle: Bei starkem Niederschlag wird das Straßenbankett ständig ausgehöhlt. Aber auch, wenn der Sommer so trocken ist wie letztes Jahr, gibt es das Problem: Dann trocknet der Schotter so sehr aus, dass er sich mit der Zeit verflüchtigt. Die goldene Mitte lässt Schotterbankette länger von Dauer sein. Auf die Bankettplatten aus Beton hat die Witterung keine Auswirkung. Müssen die Bankettplatten ausgetauscht werden nach einer gewissen Zeit? Die Betonplatten sind von einer sehr guten Materialqualität. Höchstens, dass nach einiger Zeit zwischen Bankettplatten und Straßenbelag ein Spalt entstehen kann, der einfach aufgefüllt werden kann. Die Platten weisen eine Stärke von 12 bis 15 cm auf und sind sehr stabil. In den zwölf Jahren, seit ich damit arbeite, ist mir kein Schaden bekannt. Wie werden die Bankettplatten verlegt? Die Betonplatten werden ganz einfach auf einen Frostkoffer verlegt, damit die Bodenplatte bei Frost nicht von eventuell vorhandenem Wasser gehoben wird.

Wie sieht es mit dem Thema Sicherheit im Straßenverkehr aus: Konnten die Bankettplatten positiv dazu beitragen? Die Platten verfügen über ein Gerippe – Vertiefungen im Baustoff, die beim Überfahren mit einem Auto ein akustisches Signal erzeugen. Dadurch wird der Fahrer darauf hingewiesen, dass er sich nicht mehr auf der eigentlichen Straße befindet und daraufhin die Linienführung wieder besser einhält. Optional sind in die Platten eingearbeitete Reflektorstreifen wählbar, die Autofahrer im Dunklen auf die Straßenführung beispielsweise bei Kurven aufmerksam machen. Wird durch den Einsatz von Bankettplatten an neuralgischen Punkten die Unfallgefahr reduziert? Ich habe mit Sachverständigen viele Unfallstellen besichtigt, bei denen uns aufgefallen ist, dass das Straßenbankett abschüssig ist. Da ist die Gefahr, dass sich Autofahrer, die auf so einen Bankett auffahren, erschrecken und das Fahrzeug verreißen. Solche Risikostellen können mit Bankettplatten vermieden werden. Also haben zwei Aspekte dazu geführt, dass Sie vermehrt Bankettplatten in Ihrem Zuständigkeitsbereich verwenden: Wirtschaftlichkeit und Sicherheit im Straßenverkehr. Genau: als Sicherheitsmaßname und zur besseren und dauerhaft kostengünstigeren Erhaltung der Straße. Auch eine weitere Produktschiene des Unternehmens BG-Graspointner ist in Ihrem Einsatzbereich in Anwendung: die Straßenentwässerungsrinnen. Ja, insbesondere, da das Unternehmen bei seinen Produkten einen ökologischen Hinterge-

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Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: BG-Graspointner

legt wurden, müssen nur einmal im Jahr, nachdem der Winterdienst abgeschlossen ist, die restlichen Straßenbankette mit Schotter befüllt werden. Dadurch konnten hierbei 60 bis 70 Prozent Einsparungen erzielt werden.

danken hat. Auf das wird auch bei uns großen Wert gelegt. Der Grund für den Einsatz von Entwässerungsrinnen statt Mulden war, dass es bei manchen Straßen immer wieder zu Überschwemmungen kam. Zuletzt wurde bei einer Parkfläche die Entwässerungsrinne Filcoten Green eingebaut, die über ein integriertes Filtersystem verfügt. Das hat den großen Vorteil, dass das gesammelte Regenwasser, das auf behördliche Bestimmung hin vor der Entwässerung in die Umwelt erst gereinigt werden muss, direkt in der Entwässerungsrinne gefiltert wird und nicht erst zu einem Kanal geleitet werden muss. Außerdem haben sich auch andere Entwässerungsrinnen-Modelle von BG-Graspointner beispielsweise bei der Entwässerung von Gemeindestraßen und Zufahrten bewährt. Besonders bei Verkehrsflächen mit Schwerlastverkehr ist es aufgrund seiner robusten Bauweise ein ideales Produkt.

Die in die Bankettplatten eingearbeiteten Rillen erzeugen beim Überfahren ein akustisches Signal und machen den Fahrer dadurch wieder auf eine genauere Linienführung aufmerksam.

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Fotos: LD2

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Der größte Vorteil des GIS-Systems von LD2 ist, dass alle Daten bereits während des Vermessens im Feld gezeichnet werden, die Daten sind dadurch in der Leitungsdokumentation nachbearbeitungsfrei. Das gelingt durch die Möglichkeit, mit einem Fingertipp am Touchscreen die Daten bidirektional zwischen Vermessung, GIS und Wartungsmanagement hin und her fließen zu lassen.

GIS-SYSTEM VON LD2: UNIVERSELLES WERKZEUG FÜR WASSERMEISTER, BÜRGERMEISTER UND BAUREFERENTEN Die Gemeinde in einem Bild erfassen: Das gelingt mittels GIS-Systemen. Doch wie mit den dort dargestellten Objekten gearbeitet werden kann, unterscheidet sich wesentlich von Systemanbieter zu Systemanbieter. Denn oft sind die akribisch eingepflegten Daten auf den ersten Blick schwer zu enträtseln: Handelt es sich bei den einheitlich aussehenden Symbolflächen beispielsweise nun um Straßenlaternen oder Kanaldeckel? Einfacher macht es für alle Zuständigen – vom Wassermeister bis zum Baurefernetn – da das LD2 Leitungsdokumentationssytem, das nicht nur für die Dokumentation von Leitungsnetzen, sondern auch für weit darüber hinausreichende Aufgabenstellungen bestens geeignet ist. Neben einer besonders einfach zu bedienenden Anwenderoberfläche punktet das Programm mit außergewöhnlich hoher Geschwindigkeit in der Datenverarbeitung und mit seinem Preis-Leistungsverhältnis.

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uf die Verwaltung der Gemeinde-Infrastruktur per Geoinformationssystem (GIS) möchte wohl kaum eine Gemeinde verzichten – schließlich können so alle relevanten Daten von Trinkwasserleitungsnetz über die Stadtparkverwaltung bis hin zu Straßenlaternen unkompliziert eingesehen werden. Was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis oft schwer zu durchschauen: Einheitliche Kreissymbole samt nicht gerade aussagekräftigen Zifferncodes bezeichnen im GIS sowohl einen Kanaldeckel wie auch Asphaltschäden und erschweren so ein einfaches Arbeiten mit den aufgezeichneten Daten. Um eine bessere Übersichtlichkeit bemüht sich Ing. Oliver Hronek-Krug, Geschäftsführer des Kärntner Softwareunternehmens LD2, mit seinem Leitungsdokumentationssystem. Der Umgang mit dem Programm erleichtert sich alleine schon wesentlich dadurch, dass sowohl das Aussehen der Objekte, als auch die Attributdatenfelder und Symbole vom Kunden frei definiert werden können. Durch die

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grafischen und farblichen Unterscheidungen kann rascher zwischen den verschiedenen Objekten unterschieden werden – der Arbeitsprozess beschleunigt sich dadurch. Wesentlich dazu trägt aber vor allem auch die außerordentlich schnelle Datenverarbeitung des Programms bei. „Unser GIS ist extrem flott und entspricht dem aktuellen Stand der Technik“, ist der Programmentwickler überzeugt. Dadurch wird etwa auch die Dateneinarbeitung von bis zu 50 Orthofotos in einem einzigen Ladevorgang unterstützt – die Luftbildaufnahmen können ein Datenvolumen von bis zu 300 MB pro Bild aufweisen. SCHNELLES SYSTEM MIT EINFACHER HANDHABUNG Die Handhabung mit der Software wurde dahingehend optimiert, dass es eine größtmög­ liche Benutzerfreundlichkeit aufweist und dementsprechend wieder wertvolle Arbeitszeit verkürzt. Ebenfalls trägt dazu die automatische Legenden-Darstellung am Bild­ rand bei, die somit nicht manuell beigefügt werden

muss. Wenn die grafische Oberfläche des Programms gestartet wird, werden alle Daten aus der Datenbank in den RAM-Speicher geladen, danach wird das ganze Ver­ ­ sorgungsgebiet auf einmal am Bildschirm dargestellt. In der Regel braucht ein Versorgungsgebiet mit ca. 900 km² weit unter einer Minute bis es komplett am Bildschirm angezeigt wird. Während der Arbeitssitzung ist lediglich das Navigieren im Planwerk erforderlich. Somit ergeben sich extrem kurze Reaktionszeiten; ein schnelles und flüssiges Arbeiten wird dadurch ermöglicht. „Unsere Kunden schätzen besonders die leichte Be­ dienbarkeit. Die vielen Anbindungsmöglichkeiten an ALKIS, ATKIS, DKM, Eigentümerdaten, ISYBAU, Orthofotos, WMF und WMS, Google Earth und vielen mehr machen das System universell einsetzbar und zu einem günstigen, aber mächtigen Werkzeug“, so Oliver Hronek-Krug. Das Leitungsdokumentationssystem benötigt keine Basisfremdsoftware. Mit LD2 haben die Gemeindemit-

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Vermessungstechnik

In der Regel braucht ein Versorgungsgebiet mit ca. 900 km2 weit unter einer Minute bis es komplett am Bildschirm dargestellt wird. Während der Arbeitssitzung ist lediglich das Navigieren im Planwerk erforderlich. Somit ergeben sich extrem kurze Reaktionszeiten; ein schnelles und flüssiges Arbeiten wird dadurch ermöglicht.

arbeiter einen Ansprechpartner für alle Komponenten und keine Medienbrüche zwischen den Programmen. Das einfache Handling resultiert nämlich unter anderem aus der 100-prozentigen Kompatibilität mit allen weiteren LD2-Programmen: Vermessung, Wartungsmanagement und Glasfasermodul. Durch die Möglichkeit, mit einem Fingertipp am Touchscreen die Daten bidirektional zwischen Vermessung, GIS und Wartungsmanagement hin und her fließen zu lassen, hebt sich die LD2-Variante stark von anderen Vermessungs- und Dokumentationslösungen ab. Die einfache Bedienbarkeit der Benutzeroberfläche zieht sich durch das gesamte Software-Portfolio, daher ist das Leitungsdokumentationssystem nach einer kurzen Einschulung bereits nach zwei Tagen beherrschbar. Sollte es doch einmal zu Problemen kommen, kann in den meisten Fällen rasch geholfen werden: „Die Erreichbarkeit und rasche Hilfstellung zeichnet uns in der Praxis aus“, so der LD2-Geschäftsführer. „Kunden berichten, dass im Störungsfall nach einem kurzen Telefonat mit unseren freundlichen und motivierten Mitarbeitern

das Problem in 95 Prozent der Fälle erledigt ist, bevor das Telefonat beendet wurde.“ EIN PREIS FÜR MEHRERE GEWERKE – MODULLE VOM KUNDEN ERWEITERBAR Punkten kann die Anwendung aber nicht nur mit ihrer einfachen Bedienbarkeit und der damit einhergehenden verkürzenden Arbeitszeit – auch die direkten Kosten sind im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sehr überschaubar: Der Preis ist modulunabhängig und beträgt 6.900 Euro. Die Module (Fachschalen) können selbst angelegt und erweitert werden. Ob erst das Trinkwasserleitungsnetz erstellt wird und dann zusätzlich beispielsweise noch ein Baumkataster oder die Friedhofsverwaltung, löst keine Folgekosten aus. „Keine fortwährenden kleinen Gebühren, die Sie im Laufe der Zeit ausbluten und die Abhängigkeit vom Lieferanten spüren lassen“, verspricht der Software-Entwickler Oliver Hronek-Krug. Neben der Volllizenz gibt es noch weitere Möglichkeiten, das Leitungsdokumentationssystem zu nutzen: Über ein Zeitmodell kann das Programm für einen bestimmten Zeitraum gemietet werden

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oder über ein Objektartenlizenzmodell kann ein vollwertiger GIS-Arbeitsplatz genutzt werden, dieser ist jedoch nur für eine Objekt­ art bearbeitbar. Weiter praktisch vor allem für kommunale Dienstleister ist, dass die Software multiprojektfähig ist, also die GIS für mehrere Gemeinden bearbeit- und speicherbar sind. AUFGEZEICHNETE DATEN NUTZEN KÖNNEN Ein wichtiges Tool, um die Übersicht über aktuell relevante Objektdaten zu erhalten, ist das Abfragemodul. Durch einfaches Zusammenfassen der gesuchten Parameter kann der Kunde selbstständig Datenanalysen durchführen oder Daten filtern und gegebenenfalls für den spezifischen Export bereitstellen. Beispielsweise könnte nach Bekanntwerden eines fehlerhaften Fabrikats innerhalb kürzester Zeit alle Standorte herausgefunden werden, wo es in der Gemeindeinfrastruktur verbaut wurde. Durch Schnelligkeit, Anwenderfreundlichkeit und Kompatibilität erweist sich das LD2-System als universelles Werkzeug für den Wassermeister, den Bürgermeister und den Baureferenten.

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Fotos: zek

Messen & Veranstaltungen

Schnee bei Plusgraden, das macht die Beschneiungsmaschine Snow Factory möglich. Und wie dieser gleich wieder weggeräumt werden kann, wurde auf dem Außengelände der Interalpin gleich ebenfalls demonstriert.

DIE GLOBALE SEILBAHN- UND ALPINTECHNIKBRANCHE PRÄSENTIERTE IHRE WELTNEUHEITEN IN INNSBRUCK Die Weltleitmesse für alpine Technologien Interalpin machte vom 8. bis 10. Mai die Messe Innsbruck zur zentrale Plattform für Neuheiten und Innovationen. Sämtliche Keyplayer und Technologieführer der globalen Seilbahn- und Alpintechnikbranche konnten ihre Produktinnovationen während der drei Messetage präsentieren. Durch den hohen Entscheideranteil und die Internationalität der Fachbesucher konnten die Aussteller zahlreiche Geschäftserfolge und Abschlüsse erzielen. Mit der Österreichischen Seilbahntagung, der Konferenz des Weltseilbahnverbandes O.I.T.A.F. und den Inspiration Days wurde die Themenführerschaft weiter ausgebaut.

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ie Interalpin konnte ihre Position als Weltleitmesse für alpine Technologien in ihrer 23. Ausgabe mit rund 29.000 Fachbesuchern weiter stärken. Entscheidend für den Erfolg der Fachmesse und ihr Prädikat

als „Weltleitmesse für alpine Technologien“ war vor allem die hohe Qualität der Fachbesucher, wie eine auf der Messe durchgeführte unabhängige Befragung zeigt: Rund zwei Drittel der Besucher wurden als Top-Ent-

Großer Andrang am Messegelände in Innsbruck: Rund 29.000 Besucher wollten sich über die Neuheiten der Seilbahnbranche informieren.

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scheider der Branche identifiziert und waren somit für Investitionsentscheidungen an den Ständen der 650 ausstellenden Unternehmen, die aus über 50 Nationen kamen, verantwortlich. Die Gründe für die qualitative Fachbesu-

Technik zum Anfassen: Das Fachpublikum konnte die ausgestellten Geräte genau unter die Lupe nehmen.

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Messen & Veranstaltungen cherschaft lagen laut Befragung einerseits an der Präsenz sämtlicher marktführender Hersteller als auch an den zahlreichen Unternehmen, die ihre innovativen Technologien und Services auf der Messe in Innsbruck einem Weltpublikum präsentierten.

THEMENFÜHRERSCHAFT TRUG ZUR GESAMTZUFRIEDENHEIT BEI Wie sehr die Interalpin seit den 1970er-Jahren mit der Branche verwachsen ist und Trends frühzeitig in ihr Angebot aufnimmt, wurde schon zu Messebeginn bei der Österreichischen Seilbahntagung sichtbar. Unter dem Titel „Green Mountain“ wurden aktuelle Herausforderungen von Koryphäen aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert. Nur einen Tag später machte die Tagung des Weltseilbahnverbandes O.I.T.A.F wirtschaftliche und rechtliche Aspekte im Seilbahnbereich zum Thema. „Die Themenführerschaft der Interalpin als Weltleitmesse konnten wir in dieser Ausgabe unter anderem auch mit den neu entwickelten Inspiration Days weiter ausbauen“, erklärt Interalpin-Projektleiter Stefan Kleinlercher. Die Sessions zu aktuellen Fragestellungen rund um die Themen Digitalisierung, Positionierung und Vermarktung wurden von rund 500 registrierten Teilnehmern auf Anhieb angenommen, betont Kleinlercher: „Das große Interesse daran untermauert das vorausschauende Denken der Branche und bestärkt uns, dieses Format weiterzuentwickeln.“

Foto: Westa

Ideal für den harten Einsatz: Das Schneeräumgerät des norwegischen Herstellers Øveraasen.

Die duktilen Gussrohre von Tiroler Rohre trotzen den oft schwierigen Bodenbedingungen im alpinen Gelände. Ob Schnee räumen, als Kehrgerät, Mähgerät, Entsorgen oder Transportieren; der Lindner Unitrac ist als kompletter Geräteträger vielseitig einsetzbar.

v.l. Geschäftsführer Messe Innsbruck Dipl.-BW Dir. Christian Mayerhofer, Marketing Leitung Kahlbacher Christian Kahlbacher, LH Günther Platter, Unternehmer Horst Kahlbacher.

Foto: Kahlbacher

VON AMERIKA BIS JAPAN: ERSTMALS BESUCH AUS ÜBER 90 LÄNDERN Die zentrale Stellung als führende Plattform der globalen Seilbahnwelt belegt auch die hohe Internationalität des Fachpublikums. Der internationale Besuch lag bei über 60 Prozent und umfasste erstmals mehr als 90 Nationen. Alleine durch die Außenhandelsstellen der Wirtschaftskammer Österreich und weitere offizielle Initiativen wurden auf der Messe rund 30 internationale, hochranging besetzte Wirtschaftsdelegationen betreut. Dabei konnte sich die Interalpin nicht nur über Besucher aus den Bergdestinationen für Winter- und Sommertourismus freuen, sondern auch über Vertreter aus urbanen Ballungszentren. Die Herkunftsländer der Besucher umfassten etwa etablierte Kernmärkte wie Nordamerika, Skandinavien, Deutschland, Frankreich, Italien oder die Schweiz sowie stark wachsende Märkte wie China, Südkorea, Südamerika oder Russland mit seinen Nachbarstaaten. Durch die Nähe zu den umliegenden Niederlassungen von Keyplayern wurde der Messebesuch auch für Exkursionen zu Produktionsstätten oder Skigebieten genutzt.

Der Allgäuer Winterdienstspezialist Westa präsentierte in Innsbruck einen Auszug aus seinem Produktportfolio.

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Der Tiroler Hersteller Hochfilzer war ebenfalls mit seinen Fahrzeugen und Geräten auf der Interalpin vertreten.

Neben seinen Winterdienstprodukten präsentierte der Hersteller Kahlbacher auch Lösungen für den Sommereinsatz.

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Heimspiel für die Reform Werke: Das Welser Unternehmen präsentierte auf der ASTRAD seine Spezialfahrzeuge für den Ganzjahreseinsatz in der Bergland- und Kommunaltechnik.

Fotos: zek

Messen & Veranstaltungen

SCHNEEPFLUG-WM, FACHVORTRÄGE UND LIVE-DEMOS AUF ÖSTERREICHS GRÖSSTER KOMMUNALMESSE ASTRAD Auch ein dunkel verhangener Himmel und die letzten Nachwehen eines äußerst späten Wintereinbruchs schreckten die Messegäste nicht davon ab, die teils indoor, teils outdoor stattfindende kommunale Fachmesse ASTRAD zu besuchen. Vertreter von Bauhöfen, Straßenmeistereien und Gemeinden informierten sich in Wels vom 15. bis 16. Mai über die neuesten Geräte, Fahrzeuge und kommunalen Trends – rund 130 Aussteller aus ganz Europa präsentierten ihr Produkte und Dienstleistungen.

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ommunalmesse – Schneepflugmeisterschaft – Fachsymposium – Testgelände: All das gab es auf der ASTRAD, die am 15. und 16. Mai am Messegelände in Wels stattgefunden hat. Die Messehalle, das Freigelände davor sowie auch das Testgelände, auf dem Fahrzeuge für Probefahrten bereit

standen, war an beiden Tagen voll mit Besuchern von Bauhöfen, Straßenmeistereien, Gemeinden und VertreterInnen der Bundesländer. Rund 130 Aussteller aus ganz Europa präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen für Gemeinden, Bauhöfe, Bundesländer, Straßen- und Autobahnmeistereien. Das

Zusammen mit der Firma Lorenz Spezialaufbauten präsentierte Brock Kehrtechnik innovative Lösungen für die Straßenreinigung.

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Angebot deckte den gesamten technischen Kommunalbedarf ab, ob Fahrzeuge und Geräteträger, Ausrüstung für den Winter- und Sommerdienst oder Straßenerhaltung und Verkehrssicherheit. Im Focus standen Information und fachliche Fortbildung. Die rund 4.900 Fachbesucher bekamen auf der Messe Einen umfassenden Überblick über die Produktpalette gab es am 400 m2 großen Freiluftstand von Stangl Kommunaltechnik.

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Messen & Veranstaltungen einen idealen Überblick über Neuerungen auf dem Markt. FACHVORTRÄGE VON TOP-REFERENTEN Im Rahmen der Messe fand auch diesmal wieder das Symposium „Straßenerhaltung, Ausrüstung und Winterdienst“ statt, das an beiden Tagen gut besucht war und hochkarätige Fachvorträge internationaler ExpertInnen aus Technik, Wissenschaft und Praxis geboten hat. Der Themenbogen spannte sich von den neuesten Technologien im Winterdienst über Straßenbau und Straßenerhaltung bis hin zur Verkehrssicherheit. Das Symposium war für die Bediensteten von Gemeinden, Bauhöfen und Straßenmeistereien auch eine ideale Gelegenheit zum fachlichen Austausch.

Der Schweizer Winterdienstexperte Zaugg präsentierte auf der Astrad einige seiner leistungsstarken Schneefrässchleudern.

Robert Faas (links) und Charles Baechler (rechts) informierten interessierte Messebesucher zu den Produkten des Kommunaltechnikspezialisten Boschung.

SCHNEEPFLUGMEISTERSCHAFT OBERÖSTERREICH Im Rahmen der ASTRAD fanden die Schneepflugmeisterschaften des Landes Oberösterreich statt. Auf dem Gelände der Welser Messe fuhren an beiden Tagen die geschicktesten Fahrer des Bundeslandes gegeneinander. Bei den Schneepflugmeisterschaften galt es, einen Parcours fehlerfrei und in der schnellsten Zeit zu absolvieren. Auf diesem Parcours waren unterschiedliche Hindernisse aufgebaut, für die es keinen Schnee brauchte. So musste beispielsweise ein Slalom sowohl im Vorwärtsals auch im Rückwärtsgang bewältigt oder eine Rampe im Rückwärtsgang befahren werden – Ziel dabei war, möglichst knapp vor einem Hindernis anzuhalten. Der Parcours enthielt alle Anforderungen, denen die Schnee­pflugfahrer in ihrer Praxis auf der Straße auch ausgesetzt sind. Es ging darum, das Fahrzeug mit dem Räumschild perfekt zu beherrschen. „Die Schneepflug-WM ist keine Spielerei, es geht im Endeffekt darum, dass unser qualifiziertes Personal in den Straßenund Autobahnmeistereien auch bei widrigen Bedingungen für sichere Straßen sorgen kann. Wer in diesem schweren Parcours sicher fahren kann, ist auch in seinem Beruf gut und beherrscht sein Gerät perfekt bei winterlichen Straßenbedingungen“, so Josef Neuhold, Leiter des Arbeitsausschusses Winterdienst, der die Veranstaltung gemeinsam mit seinem Kollegen Gerhard Hayböck vom Amt der OÖ Landesregierung organisierte.

Das Team des Tiroler Winterdienstherstellers Kahlbacher beriet auf seinem Messestand interessierte Besucher zu seinen Schneeräumlösungen. Der Fahrzeughersteller Syn Trac konnte auf der ASTRAD die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten seines kommunalen Tausendsassas demonstrieren.

Kärcher präsentierte seine Lösungen für den kommunalen Einsatz auf dem Outdoorgelände der Welser Messe.

Hydrac-Verkaufsleiter Simon Pammer neben dem neuesten Schneepflug des Unternehmens, dem ParaTec PT-III.

BG-Verkehrssysteme werden bei Straßen­ sanierung und Neubauten eingesetzt um den Fahrbahnrand zu sichern. Die Systeme wurden dem Messepublikum vorgestellt.

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Foto: Kahlbacher

PUBLIKUMSMAGNET TESTGELÄNDE Der große Publikums­magnet war auch heuer das Testgelände. Auf der großzügigen Demonstrationsfläche am Messegelände hatten die Fachbesucher die Möglichkeit, die Fahrzeuge und Geräte gleich selbst zu testen, in Ruhe zu vergleichen und sich dabei von Profis beraten zu lassen. Und diese Möglichkeit wurde von den Besuchern gerne in Anspruch genommen.

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Messen & Veranstaltungen

DEMOPARK: EUROPAS GRÖSSTE FREILANDAUSSTELLUNG

Foto: demopark

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Unter freiem Himmel: Die Openair-Messe demopark.

Fahrzeuge und Geräte zum Anfassen und Ausprobieren – und das am gesamten Messegelände. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal lockt die Freilandausstellung demopark alle zwei Jahre die Kommunalbranche nach Eisenach in Thüringen. Dieses Jahr öffnet die Messe vom 23. bis 25. Juni bereits zum elften Mal ihre Pforten.

MASCHINEN ZUM TESTEN Am Puls der Praxis, auf Augenhöhe mit dem Anwender – diesem Motto ist die demopark

traditionell verpflichtet: „Mit unserem auf einzigartige Weise präsentierten Maschinen-, Geräte- und Systemprogramm schaffen wir für jeden Besucher einen echten Nutzwert. Schließlich bietet unser Demokonzept eine branchentypischere Entscheidungsgrundlage für den Maschinenkauf als die Ausstellung steriler, auf Hochglanz polierter Exponate, die oft nicht einmal berührt werden dürfen“, erläutert VDMA-Geschäftsführer und Messedirektor Dr. Bernd Scherer. GRENZÜBERSCHREITENDE STRAHLKRAFT Wie zugkräftig die demopark branchenweit ist, verdeutlicht ein Blick auf die Anmeldeliste. Mit rund 400 Ausstellern navigiert der Veranstalter erneut scharf an der Kapazitätsgrenze. Der Grund dafür: Viele Aussteller haben ihre Flächen nochmals deutlich erweitert, um dem Praktiker in einem attraktiven Umfeld noch mehr interessante Technik zeigen zu können. Aber auch auf internationa-

lem Terrain halten die Messemacher Kurs: „Wir sind stolz darauf, Ende Juni knapp 80 Aussteller aus insgesamt 16 Ländern in Eisenach anzutreffen. Damit bewegen wir uns auf einem anhaltend hohen Niveau, das die grenz­überschreitende Strahlkraft dieser Innovationsmesse einmal mehr unterstreicht“, sagt Bernd Scherer. SONDERSCHAUEN WOLLEN ZUM QUERDENKEN ANREGEN Als Zukunftsbühne gibt sich die demopark allerdings nicht damit zufrieden, Innovation ausschließlich auf Maschinen- und Geräte­Ebene zu thematisieren. „Das beweisen seit vielen Jahren unsere spannenden Sonderschauen, für die wir mittlerweile ebenso bekannt sind wie für unser einzigartiges Demo­-Konzept. Ziel der Sonderschauen ist es zu inspirieren, zu überraschen, dazuzulernen, aber auch zum Querdenken anzuregen“, so Scherer. Foto: zek

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xakt 82 innovative Produktideen stellten sich in diesem Jahr dem ambitionierten Neuheitenwettbewerb der im thüringischen Eisenach beheimateten internationalen Innovationsmesse für Kommunaltechnik, Grünflächenpflege und Golfplatzbau demopark. Fünfzehn davon werden während der Messe vom 23. bis 25. Juni mit den Innovationsmedaillen ausgezeichnet. Die Fülle an technischen Innovationen ist einer der Gründe für die Beliebtheit der demopark beim Fachpublikum. Die in ideeller Trägerschaft des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) stehende Technikausstellung führt regelmäßig mehr als 35.000 Garten- und Landschaftsbauer, Greenkeeper und Kommunalprofis in die Lutherstadt Eisenach.

Foto: demopark

34.000 Fachbesucher kamen zur letzten Veranstaltung. 2017.

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Für viele der Hauptgrund für den Messebesuch: die großen Demonstrations- und Testflächen wie hier etwa bei Hako.

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Netzwartung

LECKAGEN BEI NAH- UND FERNWÄRMELEITUNGEN VERMEIDEN

Aufgrabungsarbeiten durch Elektrizitätswerke, Wasserverbände oder Straßenarbeiten – und schon ist es passiert: Ein un­ auffälliges Leck in der Nah- oder Fernwärmeleitung, das unerkannt schnell für zigtausende Euro Schaden pro Jahr sorgen kann. Die Ortung von Leckagen durch regelmäßige Messungen der Feuchte in der Rohrwärmedämmung kann Netzbetreibern des­wegen bares Geld sparen. Ein effektives System zur rechtzeitigen Netzdiagnose bietet das burgenländische Unternehmen EKR - Netz-Management an.

Dämmschaum leitet die Wärme besser und erhöht somit die Wärmeverluste. Auch die Verluste an teuer aufbereitetem Heizungswasser können viele tausend Euro im Jahr betragen. Beispielsweise verliert ein Leck von 2 mm Ausmaß rund 2 m³ Wasser am Tag, bei Kosten von 8 Euro/m³ ergibt das finanzielle Einbußen von ca. 6.000 Euro pro Jahr – die Kosten für Grabung, Reparatur und Wiederherstellung sind dabei noch nicht berücksichtigt. Leckagen entstehen durch Korrosion des Medienrohres aufgrund von in die Isolation eingedrungenem Wasser über einen längeren Zeitraum. Bei einer ordnungsgemäßen Instandhaltung des Netzes sind solche Leckagen jedoch weitestgehend vermeidbar. Durch periodische Messungen kann von außen eingedrungenes Wasser punktgenau geortet und so frühzeitig eine Korrosion des Rohres verhindert werden. Die meisten Fehlstellen entstehen durch Undichtigkeiten in den Verbindungsmuffen. Auch Fremdeinwirkung auf das KM-Rohr im Zuge von Grabungsarbeiten ist sehr häufig, dem gegenüber sind Schweißnahtfehler an den Verbindungsstellen der Medienrohre eher selten.

Ein unerkanntes Leck in der Wärmeleitung: Durch diesen Fehler mussten 12 m Leitung erneuert werden, weil Wasser zwischen Mantel und Isolierung weiter eingedrungen ist.

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us den Augen, aus dem Sinn – oder im Leitungsnetzbau auch „vergraben und vergessen“: Ein Motto, das Betreibern von Nahund Fernwärmenetzen jährlich zigtausende Euro kosten kann. Denn zur Instandhaltung der Wärmeversorgung gehört nicht nur jene des Kessels im Heizwerk, sondern die des ganzen Systems samt Leitungsnetz und Übergabestationen. Leckagen auf Nah- und Fernwärmenetzen verursachen hohe Betriebskosten und können bis zum Ausfall der Wärmeversorgung führen. Zusätzliche Betriebskosten ergeben sich durch höhere Rohrnetzverluste aufgrund der schlechteren Wärmedämmeigenschaften der Kunststoffmantelverbundrohre (KM-Rohre), denn der nasse

HOHER ANSPRUCH AUF DIE MESSTECHNIK BEI DER LECKORTUNG Die Ortung von Feuchtstellen in Fernwärmenetzen stellt spezielle, hohe Ansprüche an die Messtechnik. Die Leitungstrasse besteht in der Regel aus Vor- und Rücklauf, wobei oft unbekannt ist, auf welcher Leitung sich die Leckage befindet. Die Messmethode des burgenländischen Unternehmens EKR - Netz-Management beruht auf der Ermittlung des Isolationswiderstandes im gesamten Rohrnetz. Entspricht der gemessene Widerstand den Vorgaben, so ist keine Feuchte in der Wärmedämmung vorhanden. Wird der Widerstand unterschritten, so kann die feuchte Stelle mittels Laufzeitmessung punktgenau bestimmt werden. Durch periodische Messungen kann so das gesamte Netz überprüft und hinsichtlich der gemessenen Veränderungen beobachtet werden. Sind Leckwarngeräte im Netz vorhanden und zeigen diese eine Unterschreitung des Isolationswiderstandes an, sollte umgehend eine Überprüfung des Netzes durchgeführt werden. Dadurch können geringfügige Fehler rasch und kostengünstig behoben werden bevor größere Schäden entstehen. Erfolgt keine Reparatur dieser lokalen Fehlstellen, so breitet sich die Feuchte in den betroffenen Rohren aus und es müssen größere Rohrabschnitte ausgewechselt werden.

Vom ersten Wassereintritt bis zu diesem Bild vergehen fünf bis sieben Jahre. Eine rasche Ortung der Schwachstelle kann das verhindern.

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Nahwärme

Foto: Nahwärme Hinterstoder

Die weiße Rauchgasfahne, die hier aus dem Kamin der Biomasseanlage aufsteigt, besteht zum Großteil aus Wasserdampf, da das Rauchgas von ca. 180 Grad auf ca. 50 Grad abgekühlt wird. Den Strom der Photovoltaikanlage am Dach des Heizhauses mit 18 kWpeak wird zu 80 Prozent im Eigenbedarf verbraucht.

NACH 20 JAHREN BETRIEB: RUNDUMERNEUERUNG FÜR DAS HEIZWERK DER NAHWÄRME HINTERSTODER

Von wegen Wonnemonat Mai: Nicht nur in der oberösterreichischen Gemeinde Hinterstoder mischte sich der Winter weit in den Frühling noch ins Wettergeschehen ein. Doch auf die späten Tiefsttemperaturen konnte man dank des modularen Heiz­ systems in der hiesigen Nahwärme rasch reagieren. Besonders effektiv funktioniert die Wärmeversorgung des Ortes seit Beginn der letzten Heizsaison, als die wichtigsten Bauphasen der Heizwerk-Rundumerneuerung abgeschlossen waren. Nach zwanzig Jahren Betrieb gönnte man der Biomasseanlage etliche technische Neuerungen. Ergebnis ist eine um rund zehn Prozent effizi­ entere Wärmeproduktion.

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sel-Lösung, die die Betreiber auf alle Eventualitäten und Wetterkapriolen schnell reagieren lässt. Für die Beheizung stehen drei Kessel mit Leistungen von 150 kW (Fröling), 400 kW und 1.100 kW (beide Urbas) zur Verfügung, die je nach Bedarf kombiniert werden können. „Das spannende bei einem Heizwerk ist, dass man sich für rund zehn Tage Spitzenauslastung im Jahr rüsten muss. Darum haben wir die geforderte Maximalleistung auf mehrere Anlagenkomponenten verteilt“, erklärt der Heizwerkbetreiber Roland Ramsebner. UNABHÄNGIGKEIT VOM HOLZMARKT Entstanden ist das Heizwerk vor zwanzig Jahren auf Betreiben von 23 Land- und Forstwirte aufgrund des schwankenden Absatzes und Preises am Holzmarkt: Die Forstwirte wollten sich von der Abhängigkeit von wenigen gro-

Der 150 kW starke Kessel von Fröling kann bei Bedarf zur Unterstützung in den Heizprozess miteingebunden werden.

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ur knapp über der Null-Grad-Marke bewegte sich im als doch so wonnig bekannten Monat Mai das Thermometer im oberösterreichischen Hinterstoder. Damit war die Gemeinde nicht allein: In ganz Österreich, der Schweiz und Süddeutschland war es so kalt, dass teilweise Schnee fiel. Der Mai jagte einem Kälterekord nach und ist mit ca. drei Grad unter dem Durchschnittstemperaturen der zweitkälteste Mai seit 1991. Als ideal für solch überraschend späte Temperatureinbrüche erweist sich die modulare Heizkessel-Lösung der Nahwärme Hinterstoder. Das zwanzig Jahre alte Biomasseheizwerk wurde vergangenes Jahr einer Rundumerneuerung unterzogen und weist neben einer höheren Leistung einige technische Raffinessen auf, die den Betrieb effizienter und einfacher machen. Unter anderem auch eine HeizkesJuni 2019

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Die Wärmerückgewinnung von bis zu 230 kW erfolgt mittels Rauchgaskondensation von Heger Edelstahl, die zur Steigerung der Leistung und des Wirkungsgrades beiträgt.

Foto: zek

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Urbas lieferte die beiden geforderten Kessel­größen, die je nach Heizsaison kombiniert werden.

Foto: Heger Edelstahl

– denn durch die hohe Qualität der bezogenen Hackschnitzel sind weniger Schüttraum­meter für eine gleich große Leistungsausbeute notwendig. „Es gab die Überlegung, ob man billigeres Material kauft, aber da pro Kubikmeter weniger Energie ‚drinsteckt‘, stimmte die Rechnung für uns nicht“, so Roland Rams­ebner. Außerdem wären durch die höhere Anliefermenge die Lagerkapazitäten rascher erschöpft, die Kesselwartung wäre intensiver und der Ascheanfall größer.

ßen Abnehmern loslösen und nutzen seither ihr Holz lieber selbst. So kommt es auch, dass 90 Prozent des Hackguts aus einem Umkreis von nur 10 km stammt. Die allgemeine Entwicklung hin zu Billigholz wird von den Betreibern kritisch gesehen. Durch europaweite Wetterereignisse führte Windbruch und Schneedruck zu großen Mengen Schadholz, das zu Billigpreisen am Markt angeboten und hunderte Kilometer durch Europa vom Forst zu ihrem Bestimmungsort transportiert wird. Die Nahwärme Hinterstoder setzte von Beginn an auf regionale Wertschöpfung und ist auch überzeugt, so den Betrieb ähnlich kosten­ effizient zu gestalten wie mit billigem Hackgut

WENIGER FEINSTAUBEMISSIONEN, MEHR WÄRMERÜCKGEWINNUNG Eine Besonderheit im Heizwerk ist das Asche­ saugsystem, eine Art Staubsaugeranlage. Grobe Ascheanteile werden damit eingesaugt und zusammen mit der feinen Asche, die bei der Rauchgaskondensation anfällt, gesammelt

und entsorgt. Überhaupt kann sich die Biomasseanlage damit rühmen, mit den gemessenen Staubwerten ganze 40 Prozent unter den von der Behörde geforderten Grenzwerten zu liegen. Dieses Ergebnis ist der Rauchgaskondensation des oberösterreichischen Herstellers Heger Edelstahl geschuldet: Die Rauchgasfilterung spart rund 50 Prozent der Feinstaubemissionen gegenüber vor dem Umbau ein. Neben der Reduzierung der Feinstaubemissionen hat die neue Anlage noch eine weitere ­wesentliche Funktion: Die Wärmerückgewinnung von bis zu 230 kW mittels Rauchgas­ kondensation, die zur Steigerung der Leistung und des Wirkungsgrades beiträgt. Die weiße Rauchgasfahne, die über dem Heizhaus zu sehen ist, besteht also zum Großteil aus Wasserdampf, da das Rauchgas von ca. 180 Grad auf ca. 50 Grad abgekühlt wird. Diese Effizienzsteigerung spart ca. 1.000 Schüttraummeter Hackgut pro Jahr, also auch deren Rauchgase und die entsprechenden Transportwege. Das

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Die drei Pumpen sind je nach Jahreszeit gemeinsam oder einzeln in Gebrauch.

ergibt eine Einsparung von ca. zehn Prozent. „Zwei Fliegen mit einem Schlag: Wärmerückgewinnung und Filterwirkung“, freut sich der Betreiber über das Resultat. GERINGE RÜCKLAUFTEMPERATUREN AUS DEM NETZ Damit sich das volle Potenzial der Wärmerückgewinnung entfalten kann, spielen viele Faktoren zusammen: Etwa, welches Hackgut verwendet wird und ob die jeweils passende Einstellung dafür angewandt wird. Stark abhängig ist sie aber vor allem von der Rücklauf­ temperatur, die vom Netz zurückkommt. Je größer die Differenz der ins Netz eingebrachten Wärme (90 Grad) und der Rücklauftem­ peratur (47 Grad), desto energieeffizienter funktioniert das System. „Wir haben eine Temperaturspreizung von ungefähr 43 Grad, womit wir sehr zufrieden sind“, so der Betreiber. „Wir wissen, dass viele Heizwerke mit Spreizungen von 30 Grad oder weniger arbeiten und dementsprechend mehr Wasser in den Wärmenetzkreislauf pumpen.“ Das ließe sich aber unter anderem dadurch vermeiden, indem die Kundenanlagen auf die jeweiligen Bedürfnisse hin optimiert werden. Hier ermöglicht die Technologie des oberösterreichischen Herstellers Link3, Gewinner des Energy-Globe 2019

Nahwärme in der Kategorie Feuer, enormes Einsparungspotential. Das Unternehmen versteht sich in erster Linie als Spezialist für optimierte Hydraulik, was sich in mehreren Bereichen positiv auswirkt. Die Hydraulik ist das Transportsystem zwischen Energieerzeugern und -verbrauchern. Hier gilt der Grundsatz: Wenig Wasser bewegen, aber so viel wie möglich Energie transportieren. Dafür sind hohe Tauscherleistung, eine hohe Schichtungsfähigkeit und paradoxerweise so wenig wie möglich Technik dienlich. „Wir arbeiten mit Physik statt Pumpen, Ventilen und überbordenden Regelungsaufwand“, erklärt Link3-Geschäftsführer Robert Laabmayr. Leitungsdimensionen werden kleiner, und Kosten über den gesamten Lebenszyklus eingespart. Reduktionen der Anschlussleistungen von bis zu 50 Prozent helfen nicht nur dem Kunden, sondern bringen dem Netzbetreiber höhere Wirtschaftlichkeit. Gleichzeitig performt diese Technologie einzigartig im Bereich der Warmwasser-Hygiene welche bisher mit der Effizienz oft im Widerspruch lag. Da den Betreibern ein energieeffizienter Betrieb wichtig ist, legen sie großen Wert auf Kundenservice und optimieren auch beim Kunden vor Ort das Heizsystem – passend zu den jeweiligen Bedürfnissen, denn zu den Kunden der Nahwärme Hinterstoder zählen die unterschiedlichsten Wärmeabnehmer: vom Well­ness­hotel bis hin zum Einfamilienhaus.

Die Betreiber der Nahwärme sind sehr bestrebt darin, das Heizsystem für das Nahwärmenetz genauso wie für die Kunden so kosten- und energieeffizient wie möglich zu gestalten. Der neueste Clou bei Kundenanlagen ist der Schichtspeicher Link3, welcher den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser um mehr als 30 Prozent senken kann.

se sehr intensiv. Die Wärmeversorgung musste durchgehend aufrecht erhalten bleiben, dadurch musste sich das Team von Bauschritt zu Bauschritt nach vorne hanteln. „Es ist wesentlich komplizierter als bei einem Neubau“, gibt Roland Ramsebner zu bedenken. Mit verschiedenen Notlösungen und Provisorien wie etwa dicken Panzerschlauchverbindungen mitten durch die Baustelle und einer Notversorgung mittels Heizcontainer ist es schließlich gelungen. Heute können die Betreiber stolz auf das Ergebnis blicken: In der ersten Heizsaison konnte die Nahwärme 3.900 MWh/Jahr verkaufte Wärme bei einer Anschlussleistung von ca. 2.600 kW sowie eine Heizöl-Ersparnis von 510.000 Liter jährlich, was eine CO2-Ersparnis von 1.570 Tonnen bedeutet, verbuchen.

UMBAU BEI LAUFENDEM BETRIEB Um den Kundenkreis der bis dato ca. 160 angeschlossenen Haushalte vergrößern zu können, wurde eine Erweiterung des Heizwerks zwingend notwendig: „Mit Herbst 2017 wurde unsere Aus einem Umkreis von nur 10 km stammen ganze 90 Prozent der benötigten HackschnitLeistungsgrenze erreicht, zel. Für die Beschickung hat man bewusst eine Verdichtung des auf einen Hallenkran gesetzt, da damit das Nahwärmenetzes war soHackgut gut durchmischt werden kann. mit nicht mehr möglich.“ Der lange Sommer kam den Betreibern bei den Bauarbeiten sehr zupass, trotzdem war die Baupha-

Der Betrieb der Nahwärme Hinterstoder ist vollautomatisch. Die Mit­arbeiter betreuen die Anlage mithilfe des ausgefeilten Steuerungssystems.

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Foto: WUN Pellets GmbH

Biomasse

Durch die intelligente Kombination von Pelletwerk und BHKWs wird in Wunsiedel ein Gesamtwirkungsgrad von 95 Prozent erreicht.

EINWEIHUNG VON PELLETWERK UND REGELENERGIE­KRAFTWERK IM OBERFRÄNKISCHEN WUNSIEDEL In einem neuen Pelletwerk im oberfränkischen Wunsiedel werden mehr als 100.000 Tonnen Pellets pro Jahr produziert – eine Menge, die für Heizung und Warmwasser von rund 30.000 Einfamilienhäusern reicht. Rohmaterial sind Späne, die als ­Nebenprodukt in Holzsägewerken und der holzverarbeitenden Industrie in der Region anfallen. Für die energieintensive Trocknung der Späne wird die Abwärme aus dem angeschlossenen Blockheizkraftwerk verwendet.

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Im Oktober 2017 wurde der Grundstein gelegt, nun folgte im März die Einwei­ hung: Das Pelletwerk mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk im oberfränkischen Wun­ siedel sei „ein weiterer großer Schritt in Rich­ tung nachhaltige Energiezukunft“, so Marco Krasser und Reinhold Kellner, beide Ge­ schäftsführer der WUN Pellets GmbH. „Mit der innovativen Kombination haben wir viel mehr als nur einen Energielieferanten“, so Marco Krasser weiter. Vielmehr gehe es auch um mehr Vernetzung und Flexibilität sowie mehr Stabilität der Netze. Und Wunsiedel sei nun endgültig zur Energiestadt geworden, er­ gänzt Karl-Willi Beck, Erster Bürgermeister der Festspielstadt im Fichtelgebirge. Unter dem Schlagwort WUNsiedler Weg setzt man in Wunsiedel bereits seit vielen Jahren auf eine konsequente Neuorientierung in Sachen Energie. Basis sind regionale erneuerbare Quellen, effiziente Technologien sowie eine Menge intelligenter Konzepte. „Zur Philoso­ phie gehört es auch, die Wertschöpfung vor Ort zu erhöhen, und die Bürgerinnen und Bürger für eine zukunftsfähige Energieversor­ gung zu begeistern“, so Marco Krasser.

PELLET-HOCHBURG WUNSIEDEL Im neuen Werk werden pro Jahr rund 9,5 Millionen Schüttraummeter Sägespäne verar­ beitet – ausschließlich Nebenprodukte aus Holzsägewerken und der holzverarbeitenden Industrie der Region. Daraus sollen rund 105.000 Tonnen Holzpellets entstehen, die mit der Wärme aus den drei mit Erdgas lau­ fenden Blockheizkraftwerken getrocknet wer­ den. Mit den 105.000 Tonnen Pellets lassen sich etwa 30.000 Einfamilienhäuser umwelt­ schonend beheizen. Die BHKWs erzeugen neben Wärme auch Strom, der für ebenfalls rund 30.000 Haushalte reicht. Die maximale elektrische Leistung der BHKWs entspricht in etwa der aktuellen Gesamtleistung im Stromnetzgebiet der SWW Wunsiedel GmbH. Durch die intelligente Kombination von Pel­ letwerk und BHKWs wird ein Gesamtwir­ kungsgrad von 95 Prozent erreicht. FLEXIBILITÄT MUSS PREIS BEKOMMEN Mit diesen für Wunsiedel großen Dimensio­ nen ist jedoch das Projekt längst nicht ausrei­ chend beschrieben. Dazu kommt die Kopp­ lung der Sektoren Wärme und Strom, die laut

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Marco Krasser kennzeichnend ist für die Energieversorgung der Zukunft. Zudem wol­ le die WUN Pellets GmbH mit der Anlage aufzeigen, wie sich ein Industriebetrieb aktiv in die Netzstabilisierung einbinden lasse. Das schnell an- und abschaltbare BHKW könne Regelenergie zur Verfügung stellen, von der man im Zeitalter der stark fluktuierenden er­ neuerbaren Energien immer mehr benötigen werde. Die Forderung der Geschäftsführer der WUN Pellets an den Gesetzgeber: „Flexi­ bilität und geringer CO2-Ausstoß wie hier in Holenbrunn müssen einen Preis bekommen, damit sich Klimaschutz und Netzdienlichkeit auch finanziell lohnen. Das Denken in Kilo­ wattstunden ist veraltet.“ Fließen sollten die Mittel an die Verteilnetzbetreiber, damit diese ihrer Verantwortung für die Netzstabilität ge­ recht werden könnten. In Wunsiedel wartet man allerdings nicht auf entsprechende Ge­ setze, sondern man handelt. „Dazu gibt es keine Alternative, wenn wir Haushalte und Betriebe auch morgen und übermorgen noch zuverlässig und umweltschonend mit Strom beliefern wollen“, ist Geschäftsführer Marco Krasser überzeugt. Juni 2019

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Energieversorgung

Foto: PeeF_pixelio.de

Von einem überregionalen Blackout wäre unter anderem die Abwasserentsorgung betroffen.

BLACKOUT – EINE KOMMUNALE HERAUSFORDERUNG Ein Blackout – ein plötzlicher, überregionaler (europaweiter) und länger andauernder Strom- und Infrastrukturausfall – führt in kürzester Zeit zum Ausfall fast aller wichtigen Infra­strukturen (wie Beleuchtung, Telek­ommunikation, Heizung, Teile der Wasserver- und Abwasserentsorgung, Gesundheits­versorgung, Lebensmittel- und Treibstoffversorgung, Geld- und Warenverkehr, Produktion und Transport). Damit kommt das gesellschaftliche Leben zum Erliegen. Etwas, das völlig unvorstellbar scheint und doch sehr realistisch ist. Von Herbert Saurugg

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as europäische Stromversorgungs­ sys­ tem zählt zu den verlässlichsten der Welt. Dennoch nehmen seit Jahren die Warnungen vor möglichen Black­ outs zu. Von der öffentlichen Wahrneh­mung weitge­ hend unbeachtet steigen die Instabilitäten im europäischen Stromversor­gungs­system seit Jahren an. Daher fragt sich die Fach­welt nicht mehr ob, sondern nur mehr wann ein solches Ereignis eintreten wird. Ganz abgesehen da­ von gibt es eine ganze Reihe von möglichen Auslöse­ ereignissen, die zu einem Blackout führen können (etwa technische Störungen und Feh­ ler, Natur- und Extrem­ wetter­ ereignisse, Sonn­en­stürme, Cyber-An­griffe, Terroran­schläge, etc.). Wie bisherige Black­ outs auf anderen Kontinenten gezeigt haben, führt in der Regel eine Verkettung von an und für sich beherrschbaren Störun­ gen zum Domi­no­effekt, was innerhalb weniger Sekun­ den zum Ausfall der Stromversor­gung in wei­ ten Teilen Europas führen kann. Schlimm ist nicht, dass so etwas möglich ist – es gibt nir­ gends eine 100 prozentige Sicherheit – son­

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dern, dass wir das ausschließen und nicht da­ rauf vorbereitet sind. Es fehlen uns schlichtweg die Handlungskompetenzen, um mit derart weitreichenden Störungen umgehen zu kön­ nen. WEITREICHENDE DOMINOEFFEKTE Ein Blackout führt zeitnah zum Ausfall weit­ gehend aller wichtigen stromabhängigen Infra­­strukturen. Je nach Einschätzung wird im Minimum von einer halb- bis zu mehrtä­ gigen Stromunterbrechung ausgegangen. Auch wenn die Stromversorgung wieder ver­ fügbar ist, wird es Tage oder länger dauern, bis auch die anderen Infrastrukturen und die Versorgung wieder halbwegs sicher zur Verfü­ gung stehen werden. Viele technische Infra­ strukturen sind über Jahre, wenn nicht Jahr­ zehnte, gewachsen und seither permanent im Betrieb. Diese aus einem unsicheren Zustand wieder hochzufahren wird zu einer enormen Herausforderung mit zahlreichen Stolperstei­ nen. Ganz zu schweigen von der Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern,

sind doch die Logistikprozesse und -ketten hochgradig verzahnt und optimiert. Hier müssen in jedem Fall längerfristige Einschrän­ kungen und Engpässe erwartet werden. Gleichzeitig kommt eine aktuelle österreichi­ sche Studie zum Schluss, dass sich rund drei Millionen Menschen maximal bis zu vier Tage selbst versorgen können. Rund eineinhalb Millionen Menschen verfügen über keine Wasservorräte. GESELLSCHAFTLICHE VORBEREITUNG IST UNVERZICHTBAR Daher ist es unverzichtbar, dass wir uns als Gesellschaft mit diesem Thema auseinander­ setzen. Dabei geht es nicht nur um das Szena­ rio „Blackout“ alleine. Mit dieser Auseinan­ dersetzung und den Vorbereitungen können auch viele andere mögliche Szenarien leichter bewältigt werden, wie regionale Extremwette­ rereignisse, eine Pandemie, Lebens­­­­mittel­ versorgungsengpässe in Folge von Missern­ ten, ein Erdbeben oder was auch immer. Es geht um eine generelle Erhöhung der gesell­

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Fotos: Herbert Saurugg

Energieversorgung

Die Bevölkerung muss zur Eigenvorsorge mobilisiert werden. Eine Eigenbevorratung mit Trinkwasser und Essen für mindestens ein bis zwei Wochen zählt dazu.

schaftlichen Resilienz, um mit jeglichen Stö­ rungen und Unsicherheiten besser umgehen zu können. ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN HABEN PRIORITÄT Dabei ist keine breite technische Absicherung anzustreben, was weder not­wendig, sinnvoll noch leistbar ist, sondern die Vorbereitung von organisatorischen Not­fall­maß­nahmen sowie die Mobili­sie­rung der Bevölkerung zur Eigen­ vorsorge und Eigen­bevorratung für zumindest ein bis zwei Woch­en, was derzeit die Ausnah­ me darstellt. Es geht um eine definierte Rückfall­ebene, für den Fall, dass einmal nicht alles wie gewohnt funktioniert, was durch die zu­nehmende Vernetzung und den damit ver­ bundenen wechsel­seitigen Abhän­gig­keiten im­ mer wahrscheinlicher wird. GRENZEN UND ERWARTUNGSHALTUNGEN Ein wesentliches Ziel der Auseinander­ setzungen sollte auch sein, die eigenen Gren­ zen besser kennenzulernen und falsche ­Er­wartungs­haltungen, insbesondere in der Be­ völkerung („Die Behörden/Einsatz­orga­nisa­ tionen werden das schon richten“), zu reduzie­ ren. Dabei gilt es auch die eigenen Erwar­ tungshaltungen zu verifizieren – denn nicht selten verbergen sich dahinter Schein­ sicherheiten, wie etwa bei der Wasser­ver­sor­

gung, oder beim erwartbaren Leistungs­umfang der Einsatzorganisationen, welche ja auch selbst zu Betroffenen werden. GEMEINDEN UND BEVÖLKERUNG Die Gemeinde ist die erste Anlaufstelle für die Bevölkerung und der Bürgermeister ist der ers­ te behördliche Einsatzleiter in einem Katastro­ phenfall. Ein Großteil der Bewälti­gung wird bei einem Blackout auch auf dieser Ebene er­ folgen müssen, da mit einer Hilfe von „außen“ nicht oder nur sehr eingeschränkt zu rechnen ist. Je mehr Überlegungen und Vorbereitun­ gen in der Gemeinde bereits vor einem solchen Ereignis getroffen wurden, desto einfacher wird sich eine Bewältigung darstellen. Umge­ kehrt wird eine Aufforderung des Bürgermeis­ ters an seine Mitbürger, sich mit diesem ­Thema auseinanderzusetzen beziehungsweise konkre­ te Eigen­ bevorratungs­ maßnahmen zu setzen, am ehesten angenommen werden. KOMMUNIKATION Die größte Herausforderung stellt dabei die Kommunikation dar – vor, während aber auch nach einem solchen Ereignis. Im Wesentlichen stellt jede Krise/Katastrophe auch eine Kom­ munikationskrise dar, wo durch gute bezie­ hungsweise falsche Kommu­nika­tion deeskalie­ rend oder auch eskalierend gewirkt werden kann. Eine vorbereitete Krisen­ kommu­ nika­ tions­richtlinie wird sich wahr­­scheinlich positiv auf das Krisen­ management auswirken und auch von der Bevölkerung goutiert werden. Eine offene Risikokommunikation kann zu­ dem auch bereits bei lokalen Ereignissen die Gefahr der Lähmung verringern, da eine un­ vorbereitete Bevölkerung zu wenig rationalen Handlun­gen neigt, wie etwa zur Blockade von noch funktionierenden Telekommunikations­ ver­ bin­ dungen, wie Erfahrungen gezeigt ha­ ben. VERNETZTES DENKEN UND HANDELN Zu Beginn der Auseinandersetzungen stellt sich möglicherweise die Frage, ob man selbst über das erforderliche Know-how verfügt. Die Erfahrung von Gemeinden, die diesen Schritt bereits gesetzt haben, zeigt, dass man hier durchaus selbstbewusst an die Sache herange­ hen kann. Es ist nicht zwingend ein externes Know-how erforderlich. Es geht vielmehr um eine offene und ehrliche Kommunikation zwi­ schen den unterschiedlichen Stake­holdern und um vernetztes Denken und Handeln. Auch Fehler sind erlaubt, denn es gibt keine optima­ le oder beste Lösung, da jede Region unter­ schiedliche Lösungen und Ressourcen aufzu­ bieten hat. Der größte Fehler wäre, nichts zu tun und weiterhin nur darauf zu vertrauen, dass schon nichts passieren wird.

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EINFACHHEIT Ein wichtiger Punkt bei allen Überlegungen ist Einfachheit. Nur das Einfache hat Aussicht auf Erfolg, wenn nur eingeschränkte und unzuver­ lässige Ressourcen zur Verfügung stehen. Zum anderen muss damit gerechnet werden, dass auch einfache Handlungsanweisungen an die Bevölkerung – wie etwa „Bei ausgefallenen Ampeln gilt rechts vor links. Auch für Fahrrad­ fahrer.“ – notwendig sind, wie Erfahrungen in Holland gezeigt haben. Im Wesentlichen geht es um zwei Aspekte: 1. Wir benötigen jetzt eine offene und ehrliche Risikokommunikation, um eine breite Ausein­ andersetzung anzustoßen: Die Möglichkeit eines solchen Ereignisses, welche Folgen müs­ sen dadurch erwartet werden und wo sind die Grenzen der organisierten Hilfe. Daher muss jeder Einzelne aber auch jede Organisation sich selbst darauf vorbereiten. Bisherige Erfah­ rungen nach zahlreichen Öffentlichkeitsveran­ staltungen der Zivil­ schutz­ verbände zeigen, dass die Bevölkerung einen offenen Umgang mit diesem Thema honoriert und durchaus be­ reit ist, Eigen­verantwortung zu übernehmen. 2. Im Anlassfall muss es uns gelingen, mög­ lichst rasch in einen vorbereiteten „gesell­ schaftlichen Notbetrieb“ überzugehen, um weitere Schäden zu verhindern. In diesem Beitrag konnte nur ein grobe Über­ bau für die Notwendigkeit einer gesellschaftli­ chen und kommunalen Vorbereitung auf das strategische Schockereignis „Black­ out“ gege­ ben werden. Mehr Informationen dazu gibt es auf https://www.saurugg.net/

LEITFADEN FÜR DIE GEMEINDEN FOLGENDE THEMENFELDER IM DETAIL: • Kommunikation/Informationen/ Alarmierung • (Trink-)Wasserversorgung • Abwasserentsorgung • Einsatzkräfte • Gesundheitsversorgung • Sicherheit und Krisenhotspots • Landwirtschaft • Lebensmittelgrundversorgung und Zubereitung • Entsorgung • Heizung und Wärmeversorgung • Notstromversorgung • Treibstoffversorgung • Zahlungsverkehr und Bargeld

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KOMMUNAL

Trinkwassertechnik

GUSSROHRE BEFÖRDERN SAUBERES TRINKWASSER ÜBER 500 HÖHENMETER IN DIE MONGOLISCHE STADT ALTAI Extreme Temperaturen, herausfordernde Steigungen und eine Transportlogistik, die aufgrund der Abgeschiedenheit der Bau­stelle ihre Tücken hat: Das alles erwartet den Gussrohrhersteller Tiroler Rohre (TRM) in der Mongolei, wo das Unternehmen ­die Trinkwasserversorgung der 30.000-Einwohner-Stadt Altai durch eine 55 km lange Trinkwasserleitung herstellt, die 500 H ­ öhenmeter überwinden muss. Die Bedingungen stellen nicht nur hohe Anforderungen an das projektleitende Team, sondern besonders auch an die Logistik, die Verlegung und das Rohrmaterial selbst. Schließlich müssen die Gussrohre stellenweise Drücke von 50 bar und seismischen Aktivitäten trotzen.

Die bis zu -40 Grad, die im mongolischen Winter herrschen und den Boden bis in 3,5 m Tiefe gefrieren lassen, machen es notwendig, die Rohre 4 m tief zu verlegen.

TRANSPORT STELLT GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG DAR In vielen Ländern Zentralasiens ist Wasser ein rares Gut. Auch die Mongolei steht bei der Sicherung ihrer Frischwasserressourcen vor

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Fotos: TRM

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erritorial knapp viereinhalbmal so groß wie Deutschland, ist die Mongolei mit rund drei Millionen Einwohnern der am dünnsten besiedelte Staat der Welt. Knapp die Hälfte der Bevölkerung konzentriert sich auf die Hauptstatt Ulaanbaatar, der Rest des Landes ist geprägt von der Weite der Landschaft. Deren Kargheit wird in ihrem Extrem noch von den Witterungsverhältnissen überboten: Die Lage im zentralasiatischen Hochland beschert dem Land im Winter Tagestemperaturen von -40 Grad, im Sommer +30 Grad – womit die Schwankungen zwei- bis dreimal größer sind als in Westeuropa. Die Schmäle des Zeitfensters für infrastrukturelle Bauprojekte lässt sich somit gut erahnen. Doch mit ausgefeilter Planung lässt sich auch diese Herausforderung meistern, wie das jüngste internationale Projekt des Traditionsunternehmens Tiroler Rohre GmbH mit Sitz in Hall in Tirol beweist. Der Gussrohrhersteller errichtet derzeit eine rund 55 Kilometer lange Trinkwasserleitung von einem Speichersee zur Versorgung der Provinzhauptstadt ­Altai. „Wir liefern und verlegen die Rohre inklusive Wasseraufbereitung und Pumpstationen“, erläutert Andreas Weiler, Vertriebsleiter International der TRM und Projektverantwortlicher.

enormen Herausforderungen. Für die Trinkwasserversorgung der 30.000 Einwohner zählenden Stadt Altai suchte man sich deswegen erfahrene Spezialisten für geologisch anspruchsvolle Baustellen und das dazugehörige äußerst strapazierfähige Material. Fündig geworden ist man bei den Experten von TRM, die im Spätsommer letzten Jahres mit der Pro-

jektplanung begonnen haben. Als Generalunternehmer ist es für die Lieferung sämtlicher Materialien, wie zum Beispiel duktile Gussrohre in der Nennweite DN250, sowie für die Planung die Bauarbeiten und die Bauüberwachung gesamtverantwortlich. Für die Planungsarbeiten, die Bauüberwachung und Projektbegleitung konnte mit der Firma

Die Baustelle in Altai liegt ca. 1.000 km oder über 14 Autostunden entfernt von der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Die Mongolei ist viereinhalb Mal so groß wie Deutschland bei nur rund drei Millionen Einwohnern. Das macht das Land zum am dünnsten besiedelten Staat der Erde.

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Trinkwassertechnik

In den Weiten der westmongolischen Steinwüste: Über 55 km erstreckt sich die Transportleitung vom Speichersee nahe des Ortes Taishir nach Altai.

Die Mongolei liegt in einem seismisch sehr aktiven Gebiet, Erdbeben sind häufig. Äußerst wichtig ist daher, dass die Verbindungen der Gussrohre Erschütterungen und Bewegungen aufnehmen können.

ÖSTAP Engineering & Consulting aus Wien ein erfahrener Partner gewonnen werden. Die wohl größte Hürde bei der Umsetzung der Trinkwasserleitung ist die Logistik: Der Transport vom Werk in Tirol bis zur Baustelle, mit zum Teil unbefestigten Straßen, stellt einen erheblichen Aufwand in der Abwicklung für den Transporteur dar. Hier konnte die hinzugezogene Spedition Strieder mit ihrer langjährigen Erfahrung beim Transport von duktilen Gussrohren die beste Lösung bieten: Per Bahn geht es für die Rohre in die mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar, danach per Lkw über teils unbefestigte Straßen weiter bis zur Baustelle. Teilstrecken des Transportes, insgesamt knapp 1.000 km, begleitete Andreas Weiler. „Außer der Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn habe ich nichts ausgelassen“, erzählt der Projektleiter lachend. GUSSROHRE MÜSSEN ERDBEBEN STANDHALTEN Das Wasser für die Trinkwasserversorgung wird aus dem Stausee nahe des Ortes Taishir entnommen, aufbereitet und über 500 Höhenmeter zur 2.200 Meter hoch gelegenen Stadt Altai gepumpt. Die Anforderungen an das Material sind dabei enorm. Auf Grund des großen Höhenunterschiedes steigt der Druck in der Leitung stellenweise auf über 50 bar. „Dieser hohe Druck kann mit den Gussrohren sehr gut abgefedert werden, bei anderem Material müsste man Druckreduzierungsstufen einbauen“, erklärt Andreas Weiler. Dass diese Herausforderung nicht jedes Material überwindet, wurde in einer Vorstudie bestätigt – Gussrohr hat sich als die beste Lösung erwiesen. Die Mongolei liegt in einem seismisch sehr aktiven Gebiet, Erdbeben sind häufig. Äußerst wichtig ist daher, dass die Verbindungen der Gussrohre Erschütterungen und Bewegungen aufnehmen können.

ENGES ZEITFENSTER FÜR BAUARBEITEN Man kann sich vorstellen, dass die Höhen­ distanz eine große Herausforderung darstellt, doch auch das extreme Klima tut sein Übriges. Konnten im Herbst 2018 noch einige Vorarbeiten erledigt werden, hieß es sehr bald: warten. Denn der Winter in der Mongolei dauert. Bis auf Juli kann man zumindest nachts das ganze Jahr über mit Bodenfrost rechnen, das zeitliche Korsett für den Bau ist dementsprechend eng geschnürt und lässt nur Handlungsspielraum von Mai bis Oktober. Die bis zu -40 Grad, die den Boden bis in 3,5 m Tiefe gefrieren lassen, machen es notwendig, die Rohre 4 m tief zu verlegen. Auch die Gefriertiefe des Speichersees ist extremer als man es aus Mitteleuropa gewöhnt ist: Die Wasserentnahme erfolgt in 14 Metern Tiefe. Die Witterung hält nicht nur extreme Temperaturen bereit, auch Sandstürme erschweren die Bauarbeiten. „Ge-

BAUARBEITEN IN VOLLEM GANGE Derzeit sind die Bauarbeiten in vollem Gange, diese sollen mit Mitte nächsten Jahres abgeschlossen werden, wodurch dann eine Versorgung mit reinem Trinkwasser für rund 30.000 Menschen sichergestellt ist. Derzeit wird die Bevölkerung mit Wasser unbekannter Qualität aus Tiefbrunnen versorgt. Das gesamte Projekt, mit einem Auftragsvolumen von 14 Mio. Euro, wird durch einen österreichischen Entwicklungshilfekredit finanziert.

Die wohl größte Hürde bei der Umsetzung der Trinkwasserleitung ist die Logistik: Der Transport vom Werk in Hall bis zur Baustelle, über zum Teil unbefestigten Straßen, stellt einen erheblichen Aufwand in der Abwicklung für das Transportunternehmen dar.

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rade bei der Rohrmontage ist es wichtig, dass alles so sauber wie möglich ist, damit die Dichtung in der richtigen Position sitzt. Wenn die Muffen total verstaubt und voller Sand sind, müssen diese gereinigt werden“, erzählt der Projektleiter vom zusätzlichen Aufwand, der durch die mongolischen Wetterphänomene entsteht.

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Messen & Veranstaltungen

VERANSTALTUNG DES ÖSTERREICHISCHEN BIOMASSEVERBANDS IN WIEN: NACHHALTIGE WALDBEWIRTSCHAFTUNG ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

DER MILLIARDEN-JOKER Bis 2050 müssen weltweit rund 500 Mrd. Tonnen CO2 eingespart werden, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Dies bedarf eines jährlichen Investitionsvolumens von 500 Mrd. Euro. „Das kann die Politik alleine nicht leisten“, erklärt Radermacher. „Der wohlhabende Teil der Weltbevölkerung von rund ein bis zwei Prozent, ich nenne sie Top-Emitters, verursacht die meisten Emissionen und besitzt rund die Hälfte des Weltvermögens. Diese Gruppe würde von der Vermeidung einer Klimakatastrophe unter dem Strich auch am

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Österreich emittiert rund 80 Mio. t CO2-Äquivalente. 30 Mio. Tonnen konnten durch die Nutzung erneuerbarer Energie eingespart werden, wovon 43 Prozent auf das Konto der Bioenergie gehen. Im Bild: Biomasseheizwerk Wagrain.

meisten profitieren. Die Politik und Umwelt-­ NGOs müssen den Fokus verstärkt auf diese Gruppe lenken. Konkret müssten die Top­ Emitters 5.000 Euro jährlich pro Kopf zur Verfügung stellen.“ Sie sind sprichwörtlich der Milliarden-Joker. Die freiwillige Finanzierung der Klimaneutralität ist ein wesentlicher Schlüssel zur Erreichung des Zwei-Grad-Ziels. Das Geld muss laut Radermacher für die Stilllegung des fossilen Energiesystems genauso verwendet werden, wie für Kompensationsmaßnahmen in Nichtindustrieländern zum CO2-Entzug aus der Atmosphäre beispielsweise durch Aufforstungen und Humusbildung. Eines dürfen freiwillige Maßnahmen laut Radermacher jedoch nicht sein: Ein Persilschein für die Politik, nicht alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Als einen wesentlichen Schlüssel sieht Radermacher ein weltweites Aufforstungsprogramm: „Nachhaltige Waldbewirtschaftung sorgt dafür, dass Wälder der Atmo-

sphäre konstant große Mengen an Treibhausgasen entziehen und gleichzeitig erneuerbare Rohstoffe für den Ersatz fossiler Energien bereitgestellt werden.“ i

ÖSTERREICH ALS INNOVATIVER VORREITER „Um die globale Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und am besten auf 1,5 Grad zu beschränken, ist ein rascher Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energie durch Österreich und die EU unerlässlich. Ziel ist, bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu sein“, fasst Jürgen Schneider, Sektionschef im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, die aktuelle Diskussion zu langfristigen Klimazielen zusammen. „Es ist unser Ziel, dass sich Österreich hier als innovativer Vorreiter positioniert, um die Chancen der Energiewende offensiv zu nutzen. Damit kann auf Dauer eine hohe Lebensqualität und ein nachhaltig attraktiver Wirtschaftsstandort sichergestellt werden“, so Schneider abschließend. Foto: zek

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ie Energiewende und die Erreichung der Klimaschutzziele in Österreich sind nur mit einem Ausbau der Bioenergie realistisch.“ Diese Schlussfolgerung zog Präsident Franz Titschenbacher vom Österreichischen Biomasse-Verband anlässlich der traditionellen Urania-Veranstaltung in Wien. „Österreich emittiert rund 80 Mio. Tonnen CO2-­Äquivalente. 30 Mio. Tonnen konnten durch die Nutzung erneuerbarer Energie eingespart werden. Davon gehen rund 13 Mio. Tonnen oder 43 Prozent auf das Konto der für Wärme, Strom und Treibstoffe genutzten Bioenergie“, unterstreicht Titschenbacher und ergänzt: „Die Branche kann noch mehr Verantwortung übernehmen und fordert einen nationalen Schulterschluss sowie effektive Weichenstellungen zum Ausstieg aus fossilen Energien. Gemeinsam mit den anderen erneuerbaren Energieträgern können wir bis 2030 mehr als 60 Prozent erneuerbare Energie bereitstellen. Es sind ausreichende Potentiale vorhanden.“ Für mehr Verantwortung plädiert auch der Keynote-Speaker Prof. Franz Josef Radermacher von der Universität Ulm in seinem Buch „Der Milliarden-Joker“ – und zwar auch vom wohlhabenden Teil der Weltbevölkerung.

Foto: ÖBMV / ABA

Wie Europa durch freiwillige Klimaneutralität nichtstaatlicher Akteure jähr­lich mindestens 5 Milliarden Tonnen CO2 global kompensieren und ein klimapositiver Kontinent werden kann, war das Thema der jährlichen Veranstaltung „Der Milliarden-Joker: Klimaschutz im In- und Ausland“ in der Wiener Urania. Der Österreichische Biomasse-Verband durfte am 22. Mai 2019 rund 200 Gäste aus der Energie­ branche, Land- und Forstwirtschaft, Wissenschaft, dem Umweltschutz sowie Politik und Verwaltung begrüßen.

Ök.-Rat Franz Titschenbacher, Präsident des ÖBMV (ganz links); und Dipl.-Ing. Christoph Pfemeter, Geschäftsführer des ÖBMV (ganz rechts) mit den Gästen bei der Podiumsdiskussion „Wie kann die Paris-Lücke geschlossen werden“.

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