zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2024

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HELDEN DES WINTERS

READY TO START.

Kehrmaschine oder doch ein multifunktionaler Geräteträger? Kärcher Municipal hat sie alle am Start – und Sie haben immer die Gewissheit, hinsichtlich Technik und Zuverlässigkeit zur besten Lösung für Ihre Anwendung zu greifen. Gemeinsam mit unserem kompetenten Händlernetzwerk haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Kommunen in ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen und ihnen zu helfen, die täglichen Herausforderungen zu meistern. Sei dies im Winterdienst, beim Kehren und Reinigen, Mähen und Pflegen oder bei der Wildkrautbekämpfung bis hin zu zahlreichen Spezialanwendungen. Erleben Sie Kommunaltechnik in einzigartiger Vielfalt! Jetzt einsteigen! kaercher.ch/municipal

HERAUSFORDERUNGEN DER KOMMUNEN ANGEHEN

„Die Trockenheit wird jedes Jahr spürbar stärker“ – dass diese Beobachtung des Bauhofmitarbeiters Thomas Rietmüller aus dem Tiroler Absam nicht nur eine subjektiv wahrgenommene Tendenz ist, sondern sich auf Fakten zurückführen lässt, untermauert die Statistik, die in ganz Europa seit 2018 eine anhaltende Dürre verzeichnet. Regenverwöhnte Regionen wie Österreich sind auf Dürren wenig vorbereitet. Mittlerweile verursachen Dürren hierzulande aber mehr Schäden als alle anderen Naturkatastrophen zusammen. Bis 2050 wird eine Zunahme von Dürreschäden auf das Vierfache erwartet. Österreich ist zwar ein wasserreiches Land, die Ressourcen sind aber sehr unterschiedlich verteilt und stehen nicht immer dann zur Verfügung, wenn man sie braucht. Viele Regionen kämpfen gleichzeitig mit extremer Trockenheit und versinken, etwa bei Starkregen, in der nächsten Minute im Wasser. So ergeht es auch der Tiroler Gemeinde Absam, die aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre und der immer zeitaufwändigeren Bewässerung ihrer Bepflanzung auf ein praktisches Gießsystem setzt. Diesen Frühsommer hatte die Gemeinde aber mit einem anderen Problem zu kämpfen: Viel Niederschlag, der teilweise das Erdreich unterspülte und Schlamm auf die Straße trug. Dasselbe System, das zum Bewässern der Pflanzen verwendet wird, kann mit anderem Trägergerät zum Schwemmen und Waschen von Verkehrswegen genutzt werden. Mehr über die praktische Lösung lesen Sie ab Seite 18.

Eine weniger auffällige Herausforderung als Dürre oder Starkregen, aber genauso dringlich, ist das voranschreitende Insektensterben. Was der Verlust der Insekten auch für unsere Wirtschaft bedeutet, wird in einer Schätzung des Weltbiodiversitätsrates IPBES deutlich. Danach wird der ökonomische Nutzen von Bestäubern wie Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen allein in Deutschland auf 3,8 Milliarden Euro beziffert. Weltweit sind es sogar 577 Milliarden Euro. Im Umkehrschluss bedeutet das: Mit dem Rückgang der Insekten werden auf die Landwirtschaft, die Kommunen und auf uns alle enorme Kosten zukommen. Umso wichtiger sind Strategien zum Schutz der Lebensräume von Insekten. Einer davon ist das Straßenbegleitgrün, eine Rückzugszone für Käfer, Bienen, Schmetterlinge & Co. in unserer von Monokulturen geprägten Landwirtschaft. Ein innovatives insektenfreundliches Konzept zur Pflege des Straßenbegleitgrüns durch eine biodiversitätsschonende Mahdund Abräumtechnik möchten wir Ihnen ab Seite 20 vorstellen. Diese und viele weitere interessante Themen finden Sie in der aktuellen Ausgabe von zek KOMMUNAL – ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

12 WINTERDIENST 16 PASSÖFFNUNG 18 ANBAUGERÄT 20 MÄHTECHNIK

Aktuell

06 Interessantes & Wissenswertes SHORT CUTS

Kommunaltechnik

10 Kehrmaschine kombiniert kompakte Bauweise mit Anwenderkomfort KEHRTECHNIK

12 Beim Kommunalspezialisten Kugelmann stehen die Zeichen auf Wachstum WINTERDIENST

15 Der Next Generation Fuso eCanter: Wegbereiter für nachhaltigen Transport TRANSPORTER

16 Durchstich am Großglockner mit Oldtimern und moderner Technik PASSÖFFNUNG

18 Dreifache Kostenersparnis in der Tiroler Gemeinde Absam ANBAUGERÄT

20 Nachweislich ökologisch nachhaltige Straßenunterhaltung MÄHTECHNIK

22 Transportaufgaben mit dem UNI-Kipptus rasch erledigen ANBAUGERÄT

24 7,5 Tonnen-Multicar M41: der größte seiner Baureihe GERÄTETRÄGER

26 Spezialist im Gartenbau: Kipos von Rapid GRÜNPFLEGE

28 „Porentief“-reine Straßen: Nassreinigung von Trilety STRASSENREINIGUNG

30 Die Herren der Ellwanger Seenplatte MÄHTECHNIK

Abwasser

32 Streifenbelüfter garantieren Flexibilität bei Belastungsspitzen KLÄRTECHNIK

Veranstaltungen

34 IFAT: Weltleitmesse für Umweltund Kommunaltechnik in München NACHBERICHT

36 GaLaBau 2024: Die grüne Messe feiert 25. Jubiläum VORSCHAU

Wärmeversorgung

39 Eschlböck: Größter Anbieter von Holzhackmaschinen BIOMASSE

40 Vierkanter Gottes wird umweltfreundlich beheizt FERNWÄRME

43 Aus Abwärme der Kläranlage wird Fernwärme FERNWÄRME

44 Mehr Leistung bei weniger Brennstoff in der Ortswärme Gerlos FERNWÄRME

HARGASSNER FEIERT 40 JÄHRIGES JUBILÄUM Kompetenz, Innovation, Nachhaltigkeit, Familientradition – das sind Werte, die heute auch nach 40 Jahren für das internationale Heizungsunternehmen Hargassner mit rund 185.000 Kunden weltweit und 1.250 Mitarbeitern stehen. Begonnen hat es 1984 mit einem Versprechen des Biomasse-Pioniers Anton Hargassner sen. an seine Frau Elisabeth: „Ich bau‘ dir eine Heizung, bei der du nie wieder nachlegen musst“. „Somit musste eine automatische Befüllung für den Heizkessel entwickelt werden. Die erste Hackschnitzelanlage ging 1984 in Betrieb“, erzählt Markus Hargassner, der gemeinsam mit seinem Bruder Anton Hargassner jun. den Familienbetrieb leitet. Die automatischen Heizungen haben sich bis heute zu hochmodernen, smart-gesteuerten Anlagen weiterentwickelt. Der offizielle Höhepunkt im Jubiläumsjahr fand am 5. April als Geburtstagsfest mit mehr als 500 geladenen Gästen am Firmenstammsitz in Weng im Innkreis statt. Der Festakt wurde im noch im Bau befindlichen 32.000 m2 großen Service Center abgehalten. Ehrengäste waren unter anderem Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Bezirkshauptmann Gerald Kronberger und der Wenger Bürgermeister Gerhard Wiesner. Mit auf der Bühne stand der allererste von Hargassner produzierte Hackschnitzel-Heizkessel – der „Hargassner Nummer 1“. Dieser wurde nach 20 Jahren zuverlässigem Einsatz von Hargassner für die Dauerausstellung in der Energy World wieder zurückgekauft.

REGENWASSER FÜR DIE KLIMARESILIENTE STADT

Der „Ratgeber Regenwasser“ von Mall ist in seiner 10. aktualisierten Auflage erschienen. Fachbuchautor und Regenwasser-Experte Klaus W. König hat auch für diese Ausgabe zwölf der in der Siedlungswasserwirtschaft aktuell diskutierten Fachthemen für einen zukunftsweisenden Umgang mit Regenwasser zusammengestellt. Erstmals erschienen ist der Mall-Ratgeber Regenwasser 2005 und in der Folge alle 2 bis 3 Jahre mit aktualisierten und neuen Themen. Mit 36 Seiten und 12 Expertenbeiträgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet sich die Broschüre in erster Linie an Kommunen und Planungsbüros und versteht sich als Ideengeber für die Praxis der Stadthydrologie. Während am Anfang vor allem Nutzung und Versickerung im Mittelpunkt standen, hat sich die Bedeutung des Regenwassers enorm erhöht: Mittlerweile stehen eher Aspekte wie der natürliche Wasserkreislauf, die lokale Wasserbilanz und das Stadtklima im Fokus. Mit blau-grün-grauer Infrastruktur soll in Städten auf häufigere Trockenphasen und Starkregenereignisse reagiert werden.

Geschäftsführer Anton und Markus Hargassner erzählten Moderator Andreas Goldberger während des Festakts Anekdoten aus der Firmengeschichte.

Der oberösterreichische Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer verlieh Anton Hargassner sen. und Elisabeth Hargassner jeweils das Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich in Gold. Damit wurde das Lebenswerk der beiden Biomasse-Pioniere und ihr Wirken für die Region und die Energiewende mit der höchsten Auszeichnung des Landes gewürdigt. V.l.n.r.: Anton Hargassner jun., LH Mag. Thomas Stelzer, Elisabeth und Anton Hargassner sen. mit goldenem Ehrenzeichen, Markus Hargassner

Die in der Fachbuchreihe „Ökologie aktuell“ erscheinende Broschüre im A4-Format kann unter www.mall.info/infomaterial zum Preis von 20 Euro inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten bestellt werden (ISBN 978-3-9803502-2-8).

Impressum

HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber

VERLAG

Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG

Brunnenstraße 1, 5450 Werfen

Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zek.at www.zek.at

CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zek.at Mobil +43 (0)664-214 06 14

ANZEIGENLEITUNG / PR-BERATUNG

Mario Kogler, BA, mk@zek.at Mobil +43 (0)664-240 67 74

GESTALTUNG

Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG

Brunnenstraße 1, 5450 Werfen

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DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Tel. +43 (0)662-6617 37

VERLAGSPOSTAMT

A-5450 Werfen

GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN zek KOMMUNAL ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

ABOPREIS

Österreich: Euro 78,00, Ausland: Euro 89,00 inklusive Mehrwertsteuer zek KOMMUNAL erscheint viermal im Jahr. Auflage: 8.000 Stück ISSN: 2791-4100

Produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Roser GmbH, UW-Nr. 1037

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

© Hargassner
© Syncraft
© Hargassner

MULAG-ROADSHOW MIT LARAG, MERBAG UND GVS MUNICIPAL

Anfang Juni tourte die Mulag-Roadshow durch die Schweiz und präsentierte ihre Produktpalette an Unimogs von Larag und Merbag sowie Traktoren der GVS Agrar AG. Die Zusammenarbeit in dieser Konstellation fand zum ersten Mal statt und profitierte von vielerlei Synergien. Pünktlich zur Mähsaison und bei hervorragendem Wetter hielt die Roadshow mit den Stationen Pierrafortscha FR, Rothrist und Altstätten in der West-, Zentral- und Ostschweiz. Vor jeweils 50 bis 100 Interessenten, primär aus dem Kommunalbereich, präsentierte der führende Hersteller für Böschungsmäher seine Produktpalette mit Front-, Heckund absaugenden Böschungsmähern an Unimogs und Traktoren im Einsatz und lud zu Fachgesprächen mit Spezialisten ein. Das Hauptaugenmerk lag bei der Veranstaltung auf der Biodiversitätsförderung im Straßenbegleitgrün mit Fokus auf Insekten und die Wichtigkeit von sorgfältigem Schneiden des extensiven Grünstreifens entlang von Straßen, um bedrohte Arten zu schützen.

ABWASSERPUMPEN BEI SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN

erfolgreiche, erste Schweizer Mulag-Roadshow.

33 m Förderhöhe.

Mit der neuen CZ-Serie will der Pumpenhersteller Tsurumi den Maßstab bei Abwasserpumpen bis 15 kW neu definieren. Sie wurde speziell für Wasser mit schwierigen und harten Feststoffen entwickelt. Der Hersteller realisierte dafür eine neuartige Shredder-Konstruktion mit herzförmiger Ansaugplatte und scharfem Scherenmechanismus, der ein Verstopfen der Pumpe verhindern und anderen Schneidwerken überlegen sein soll. Die CZ zerkleinert mühelos Handtücher, Hosen und Festkörper – und übertrifft dabei die Reißleistung jener Haifischzähne, auf die Tsurumi bei der C-Serie setzt. Bei Schmutzwasserpumpen bereits Weltmarktführer, bauen die Düsseldorfer ihre Stellung im Abwasserbereich zügig aus. ©

PUMPEN-EXPERTEN VERSAMMELTEN SICH ZUR PRAKTIKERKONFERENZ GRAZ

Professor Helmut Jaberg lädt jedes Jahr Betreiber, Planer und Hersteller der verschiedensten Pumpen und verfahrenstechnischen Anlagen ein, sich mit ausgewiesenen Experten der Industrie über ihre Erfahrungen, innovative Lösungen und zukunftsweisende Entwicklungen beim Einsatz von Pumpen oder das Troubleshooting auszutauschen. Die 27. Praktikerkonferenz „Pumpen in der Verfahrens-, Kraftwerks- und Abwassertechnik“ fand von 8. bis 10. April im Congress Graz statt. Insgesamt über 150 TeilnehmerInnen, 28 Vortragende und 23 Fachbeiträge zeigten erneut deutlich auf, wie wichtig der persönliche Austausch zwischen Betreibern, Planern und Herstellern auf der Praktikerkonferenz ist. Auch dieses Jahr deckte die Konferenz einmal mehr alle Aspekte zu Pumpen in der Verfahrenstechnik, Kraftwerks- und Abwassertechnik ab. Das offene Gespräch wurde ausgiebig zelebriert – ein Alleinstellungsmerkmal dieser Veranstaltung im deutschsprachigen Raum.

Zum 27. Mal lud Professor Helmut Jaberg Betreiber, Planer und Hersteller der verschiedensten verfahrenstechnischen Pumpen und Anlagen nach Graz ein, um sich mit ausgewiesenen Experten der Industrie auszutauschen und Neues zu erfahren.

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Stopp die Bodenversiegelung! boden.greenpeace. at

*Mit Ihrer kostenlosen SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation erheben, speichern und verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Wiedner Hauptstraße 120, 1050 Wien widerrufen werden. Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.

Das größte Hackerprogramm Ø15-Ø95cm

Die neue CZ-Abwasserpumpe von Tsurumi bewältigt auch problematische Feststoffe mit Leistungen bis 4 m3/min oder
Das begeisterte Publikum, die eindrucksvolle Produktepräsentation und die Leidenschaft der Organisatoren sorgten für eine
© Praktikerkonferenz
Tsurumi

Koordinator Andreas Moser gemeinsam mit den Pionieren Reinhard Jennewein, Bruno Oberhuber und Hermann Gahr (v.l.n.r.), sie erhielten die Ehrung des Verbandes als Wegbereiter der Tiroler Biomasseheizwerke bzw. Abwärmenutzung.

V.l.n.r.: Siegfried Müllegger (Salzburg AG), Norbert Kirchner und Wolfgang Kirchner (beide Sägewerk Kirchner), Michael Baminger und Herwig Struber (Vorstände der Salzburg AG), Markus Matschl und Florian Eckschlager (Salzburg AG)

Feier anlässlich des 70-jährigen Firmenjubiläums (v.l.): Geschäftsführerin Carmen Gotterbarm, Bodensee-Apfelkönigin Jasmin Eichenhofer, Geschäftsführer Roderich Gotterbarm, Bürgermeister Martin Rupp, LAbg. Klaus Hoher, MdB Volker Mayer-Lay, Senior-Chef Ulrich Gotterbarm

BIOWÄRME TIROL EHRT PIONIERE DER WÄRMEWENDE

Die Zehn-Jahres-Feier der Biowärme Tirol fand im Rahmen des 19. SEEGEN Dachverband West Betreibertages im April in Kufstein statt. In diesem Rahmen ehrte die Biowärme Tirol drei Pioniere, die sich für die Biomasse- und Heizwerksszene engagieren. Dabei handelt es sich bei diesen Wegbereitern zum einen um Nationalrat und Obmann der BioEnergie Tirol, Hermann Gahr und den Biomasseheizwerkbetreiber Bruno Oberhuber, der in den letzten 30 Jahren die Energieagentur Tirol zu einer Institution aufbaute. Doch nicht nur hinsichtlich der Tiroler Biomasseheizwerke lassen sich Pioniere finden, auch die Abwärmenutzung spielt in Tirol eine immer größer werdende Rolle. Einer, der in Wörgl maßgeblich zum Erfolg dessen beigetragen hat, ist Reinhard Jennewein, bis 2023 Geschäftsführer der Stadtwerke Wörgl, der als Dritter geehrt wurde. Mit einem Teilnehmerrekord von 230 Personen ging man in die 19. Auflage der Tagung, eine massive Steigerung zu den Anfangsjahren.

NÄCHSTER MEILENSTEIN BEIM BIOMASSE-HEIZWERK RADSTADT

Passend zum Tag der erneuerbaren Energie am 26. April wurde ein weiterer Meilenstein beim Neubau des Biomasseheizwerks Radstadt in Salzburg erreicht. Nachdem bereits alle Hauptbauteile der Feuerung und der Rauchgasreinigung in das Krafthaus eingebracht wurden, erfolgte die Fertigstellung des Gebäudedachs. Ab Inbetriebnahme können mit dem neuen Heizwerk zukünftig rund 1.900 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Anlage befindet sich direkt am Betriebsgelände des Projektpartners Sägewerk Kirchner und wird mit dessen Hackschnitzel und Rindenmaterial betrieben. Eine Besonderheit der Anlage ist das Förderband für den Brennstofftransport: Von der Rundholzsortierung bis in die Kranhalle des Heizwerks soll die Rinde und das Hackgut zukünftig über das Förderband direkt in die Kranhalle transportiert werden. Der Beschickungsprozess der Anlage läuft somit fast vollautomatisch ab.

MULCHGERÄTE-MARKE HUMUS FEIERT 70ER

Das baden-württembergische Unternehmen Maschinenfabrik Bermatingen mit ihrer Mulchgeräte-Marke Humus feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen: Dieser Anlass wurde mit einem großen Festprogramm gefeiert. Pünktlich zum Jubiläum präsentiert das Unternehmen gleich mehrere neue Maschinen-Typen, die 2024 auf den Markt kommen. Mehrere hundert Besucher ließen sich die Betriebsbesichtigung nicht entgehen. Politische Prominenz, vertreten durch Bermatingens Bürgermeister Martin Rupp, FDP-Landtagsabgeordneten Klaus Hoher und Bundestagsabgeordneten Volker Mayer-Lay, gratulierten zum Jubiläum. Die unter dem Markenzeichen Humus angebotenen Maschinen sind heute fester Bestandteil im Obst- und Weinbau, im kommunalen Einsatz und in der Forstwirtschaft.

Alexandra Embacher
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© Salzburg AG

LEISTUNG DER PV-ANLAGE IN TIMELKAM WURDE VERVIERFACHT

Die Energie AG treibt den Ausbau erneuerbarer Energiequellen konsequent voran. Sonnenstrom nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein. Mit der Erweiterung der PV-Anlage bei der Aschedeponie im oberösterreichischen Timelkam/Mühlfeld wurde die durchschnittliche Jahresstromerzeugung vervierfacht. Das Kraftwerk versorgt jetzt etwa 500 Haushalte mit nachhaltigem Strom aus der Region. Dazu wurden 18.000 m2 zusätzliche Photovoltaik-Kollektorflächen errichtet. Die Gesamtfläche, die künftig zur Stromerzeugung genutzt wird, entspricht in etwa fünf Fußballfeldern. Seit mehr als zehn Jahren liefert die bestehende PV-Anlage mit einer Leistung von 400 kWp bzw. einem Arbeitsvermögen von 0,44 GWh pro Jahr umweltfreundlichen Strom. Mit der Erweiterung kann die bestehende Leistung auf 1.520 KWp vervierfacht und eine Strommenge von rund 1,7 GWh pro Jahr erzeugt werden.

Energie Steiermark-Vorstandssprecher Christian Purrer (li.) und Bürgermeister der Stadt Feldbach Josef Ober freuen sich über mehr grüne Wärme für das Fernwärmenetz der Stadt Feldbach.

ENERGIE STEIERMARK BAUT ZWEITES BIOMASSE-HEIZWERK IN FELDBACH Mit einem Investitionsvolumen von 9 Millionen Euro wird derzeit im steirischen Feldbach ein weiteres Biomasse-Heizwerk errichtet, das die grüne Wärmeversorgung in der Stadt deutlich erhöhen wird. Das neue Biomasseheizwerk Feldbach-Ost ist ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung nachhaltiger Energieprojekte. „Unser Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer, grüner Wärme im Fernwärmenetz der Stadt Feldbach auf deutlich über 80 Prozent zu erhöhen“, bekräftigt Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark. Das Biomasseheizwerk Feldbach-Ost wird mit einer Nennleistung von 1.000 bzw. 2.000 kWth zwei Kesselanlagen beinhalten und voraussichtlich jährlich rund 21.000 m3 regionales Hackgut verbrennen. Dies entspricht etwa 250 Lkw-Ladungen pro Jahr. Darüber hinaus wird ein leistungsstarkes Notstromaggregat den Betrieb der Anlage auch bei Blackouts ermöglichen.

© Energie Steiermark

Das strömungsoptimierte Saugsystem liefert sehr gute Ergebnisse, selbst bei niedriger Motordrehzahl und ist besonders kraftstoffsparend. Die Reinigungsleistung ist mit der nächsthöheren 2 m3­Modellklasse vergleichbar.

MC 150: KÄRCHER KOMBINIERT KOMPAKTE

BAUWEISE MIT ANWENDERKOMFORT

Multifunktionale Fahrzeuge sorgen im Kommunaldienst nicht nur für mehr Flexibilität, sondern steigern auch die Wirtschaftlichkeit. Von diesen Vorteilen profitieren nun auch jene Bauhöfe und Dienstleister, die die neue Kehrmaschine MC 150 von Kärcher in ihren Fuhrpark aufnehmen: Denn bei Bedarf kann bei dem Modell per Schnellwechselsystem zwischen Kehrmodus und verschiedenen Anbaugeräten ausgewählt werden – von der Grünpflege bis zum Winterdienst. Die MC 150 punktet neben ihrem budget-schonenden Ganzjahreseinsatz mit hohem Anwenderkomfort. Die Kehrmaschine wurde wegen ihrer ergonomischen Ausstattung von unabhängigen Ärzten und Physiotherapeuten als rückenschonend ausgezeichnet.

Ob Geh- und Fahrradwege in der Innenstadt oder Logistik- und Produktionshallen in der Industrie: Die neue Kehrmaschine MC 150 ist das kompakteste von Kärcher erhältliche Modell in der 1,5 m3-Klasse. Die Maschine ist dank engem Wendekreis und vollkommener Spurtreue einfach zu manövrieren, sodass sie sich für das Arbeiten auf kleinstem Raum sehr gut eignet. Neu in dieser Klasse ist die aktive hydropneumatische Federung, mit der sich das Fahrzeug an die Betriebslast anpassen kann und der Fahrkomfort immer gleich bleibt. Das bewährte parallelogramm-geführte 2-Besen-System sorgt dafür, dass die Kehrbesen immer

eben auf der Straße aufliegen, somit gleichmäßig abgenutzt werden und eine hohe Reinigungsleistung erzielen. Die MC 150 lässt sich wie ein Geräteträger mit verschiedenen Anbaugeräten vom Mähwerk bis zur Schneefräse ausstatten.

GESUNDHEIT DES FAHRERS IM FOKUS

Ergonomie und Fahrkomfort sind in kompakten Kehrmaschinen zentrale Punkte, denn ein angenehmer Arbeitsplatz ist die Voraussetzung für Zufriedenheit und Gesundheit des Fahrers. Kärcher hat für die MC 150 eine aktive hydropneumatische Federung mit Einzelradaufhängung realisiert, die

Die

multifunktionale

MC 150 ist eine neue,
Kehrmaschine von Kärcher, die sich wie ein Geräteträger mit verschiedenen Anbaugeräten ausstatten lässt.

abhängig vom Fahrzeuggewicht reagiert. Somit ist der Federungskomfort unabhängig von der Beladung des Fahrzeugs gleichbleibend hoch. Bei Schlaglöchern und Bodenunebenheiten schaukelt das Fahrzeug außerdem nicht auf und bietet dadurch hohen Fahrkomfort. Die Fahrgeschwindigkeit kann beibehalten und der nächste Einsatzort schneller erreicht werden. Die MC 150 wurde von unabhängigen Ärzten und Physiotherapeuten bewertet und als sehr rückenfreundlich ausgezeichnet. Der Hintergrund: Üblicherweise ist die Federung in dieser Klasse nur auf eine Betriebslast ausgelegt. Das bedeutet, dass nur bei vollem oder leerem Kehrgutbehälter komfortables Fahren möglich ist – weicht die Betriebslast davon ab, ist die Federung entweder schwammig oder hart.

360 GRAD VERGLASUNG FÜR MEHR ÜBERSICHT

Auch die Doppelsitzerkabine der MC 150 ist auf Ergonomie ausgelegt und anwenderfreundlich gestaltet. Sie bietet einen beidseitigen Ein- und Ausstieg mit großen Schiebefenstern in den Türen. Die beheizbare Frontscheibe bringt freien Durchblick bei schlechten Wetterverhältnissen, und die 360°-Verglasung mit Sicht nach hinten sorgt für einen guten Überblick und Sicherheit beim Manövrieren. Das Multifunktionsdisplay befindet sich in der Lenkradnabe und somit jederzeit im Blickfeld des Fahrers, das Bedienterminal ist komfortabel in die Armlehne eingebaut. Mit nur einem Knopfdruck lässt sich die MC 150 in Arbeitsstellung bringen.

KRAFTSTOFFSPAREND ARBEITEN

In puncto Motorisierung und Kehrtechnik ist die MC 150 ebenfalls sehr gut ausgestattet: Der 48 kW-Kubotamotor sorgt für einen soliden Antrieb und kann bei Bedarf mit alternativen Kraftstoffen wie hydrierten Pflanzenölen (HVO) betrieben werden. Optional ist eine Differenzialsperre erhältlich. Das strömungsoptimierte Saugsystem liefert sehr gute Ergebnisse selbst bei niedriger Motordrehzahl und ist besonders kraftstoffsparend. Die Reinigungsleistung ist mit der nächsthöheren 2 m3-Modellklasse vergleichbar.

PRAKTISCHES SCHNELLWECHSELSYSTEM

Um hohe Wirtschaftlichkeit und Flexibilität zu gewährleisten, können Anwender dank Schnellwechselsystem einfach zwischen verschiedenen Anbaugeräten wechseln, vom Kehren über das Mähen mit und ohne Aufnahme bis hin zu Winterdienst und Schwemmen. Die Motorverkleidungen lassen sich öffnen und bieten freien Zugang zum Motor – alle wartungsrelevanten Komponenten können schnell erreicht werden.

Die MC150 ist dank vollkommener Spurtreue und engem Wendekreis auch bei engen Platzverhältnissen sehr gut zu manövrieren.

Die Kabine bietet einen komfortablen Arbeitsplatz und eine 360°­Verglasung mit sehr gutem Überblick.

Bei Bedarf kann die MC 150 auch mit einem Mähwerk… …oder mit einer Frontkehrmaschine eingesetzt werden.

Das Produktspektrum erweitert sich durch die Übernahme des Kommunalspezialisten Drutzel gerade im Bereich der selbst entwickelten und produzierten Maschinen. Beispielsweise können in der Produktgruppe der Streugeräte

Modelle ab 300 Liter Fassungsvermögen angeboten werden genauso wie reine Solesprüher mit 24.000 Liter. Zudem erhalten die Kunden nun die passenden Schneepflüge von 140 cm Breite bis zur Autobahngröße von 550 cm Breite.

BEIM ALLGÄUER KOMMUNALSPEZIALISTEN

KUGELMANN STEHEN ALLE ZEICHEN AUF WACHSTUM

Kugelmann hat in seinem strategischen Wachstumskurs einen weiteren Meilenstein gelegt: Mit der Übernahme des in der Kommunalbranche für seine Qualitätsprodukte bekannten Unternehmens Drutzel werden die Allgäuer zum Full-Liner im Bereich des professionellen Winterdiensts. Eine Vergrößerung der Firmenzentrale in Rettenbach am Auerberg schafft Raum für neue Produktsparten des innovationsgetriebenen Herstellers: So wird der Geschäftsbereich der Kommunalhydraulik derzeit massiv ausgebaut und bringt leistungsstarke Lösungen auf den Markt. Mit der Frontanbauplatte wartet man mit einer weiteren Neuheit aus dem Hause Kugelmann auf: Diese entspricht nicht nur den neuesten gesetzlichen Richtlinien, sondern erleichtert ebenfalls das An- und Abbringen von Anbaugeräten – in Kugelmann-Manier gehen dabei ansprechende Optik und Bedienerfreundlichkeit Hand in Hand.

Im Herzen des Allgäus hat sich das Unternehmen Kugelmann seit über 70 Jahren der Ingenieurskunst verschrieben. Trotz beständig erfolgreicher Firmenhistorie ruht sich der Kommunalspezialist aber keineswegs auf bereits Geleistetem aus, die Innovationskraft ist so präsent wie jeher. Als mittelständisches Familienunternehmen mit den Wurzeln im Maschinenbau behauptet sich Kugelmann seit 1952 auf dem Markt für Winterdiensttechnik und entwickelt ständig neue Technologien und Fertigungsoptimierungen. Einen Namen haben sich die Allgäuer vor allem mit dem Einsatz von Edelstahl gemacht und dadurch neue Maßstäbe hinsichtlich Langlebig­

keit bei ihrem Kernprodukt, dem Streugerät, gesetzt. Kein Modell gleicht dabei dem anderen – dank Baukastensystem kann so gut wie jedem Kundenwunsch entsprochen werden.

STREUAUTOMAT NACH WUNSCH

Durch eine modulare Baukastenbauweise können vom 200 Liter bis hin zum 24.000 Liter Streuer die gesamte Bandbreite angeboten werden. Ob Einkammer, Zweikammer, mit oder ohne Sole, zusätzlichem Hydraulikaggregat, Highend­Steuerung oder simpler Basisversion – die Streumaschine wird ganz nach Fahrzeugtyp, Ansprüchen und Wünschen konfiguriert. So kann auch auf neue

Die neue Frontanbauplatte, die gemäß Anbaunorm fest am Lkw montiert und kinderleicht zu bedienen ist: Einfach aufklappen und alle Anschlüsse sind zugänglich. So ist im Handumdrehen der Pflug oder ein anderes Gerät angebaut.

© Kugelmann

Das Kernprodukt von Kugelmann ist der Streuautomat. Die Winterdienstgerätschaft kann dank modularem Baukastensystem auf nahezu jeden Kundenwunsch hin passend konfiguriert werden.

Trägerfahrzeuge oder Modifikationen bei bewährten Winterdienstfahrzeugen eingegangen werden. 1.600 verschiedene Varianten an Streuautomaten lassen sich mithilfe der modularen Bauweise zusammenstellen – dass dies Kapazitäten im Lager beansprucht, ist selbstredend. Außerdem kommt noch die hohe Fertigungstiefe von Kugelmann hinzu: Im Werk in Rettenbach am Auerberg wird vom Lackieren, über das Verschweißen und die Programmierung der Software bis hin zum finalen Qualitätscheck alles von einer Hand gefertigt. Das Unternehmen ist außerdem längst kein reiner Winterdiensttechnik­Hersteller mehr. Nicht nur in der Wintersaison stattet Kugelmann Gemeinden mit hochwertigen Kommunalge­

Dass die Frontanbauplatte dauerhaft am Fahrzeug verbleiben kann, liegt unter anderem an der richtlinienkonformen Konstruktion und der Vorbereitung für die neuesten „FrontDetection“­Radarsensoren zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern.

räten wie den bekannten Streuautomaten sowie Schneepflügen aus. „Wir können optimal abgestimmte Aufbauten für den Sommerdienst, wie Kehren, Gießen sowie Mähen und natürlich auch für den Winterdienst, anbieten. Der Kunde profitiert davon, dass die Aufbauten zum Teil doppelt im Sommer wie Winter genutzt werden können“, berichtet Sebastian Kugelmann, Geschäftsführer der dritten Generation im Familienunternehmen. „Wir sind außerdem einer der wenigen Hersteller, die Kehrtechnik speziell für Multifunktionsfahrzeuge entwickeln und produzieren. Gerade kleinere Kommunen und auch Dienstleister nutzen heute diese Technik, da sich für sie der Kauf von reinen Kehrmaschinen häufig kostenmäßig nicht darstellen lässt.“ Mit dieser wachsenden Produktpalette und der Priorität auf ein umfangreiches Ersatzteillager, war der Neubau und somit eine Vergrößerung des Werks der logische Schritt.

NEUBAU UND GESCHÄFTSÜBERNAHME LASSEN DAS UNTERNEHMEN KUGELMANN STARK WACHSEN

Mit ca. 27.000 m² Produktions­ und Büroflächen sowie einer großen Ausstellungshalle samt Kundenlounge stehen die Zeichen auf Wachstum. Dieser Neubau ist ein wohldurchdachter strategischer Schritt, um die neuen Produkte nachhaltig, effizient und in bewährter Qualität produzieren zu können. Für Inhaber Sepp Kugelmann ist das Thema innovative Produkte „Made in Germany“ besonders wichtig. Um diese Firmenphilosophie nachhaltig und zukunftsfähig auszugestalten, wird nicht nur die Firmenzentrale ausgebaut, sondern ist Kugelmann auch in unternehmerischer Hinsicht ge­

Kugelmann kann mit seiner Arbeitshydraulik sämtliche An­ und Aufbaugeräte wie etwa Kipper, Ladekran oder Abrollsystem des Lkws mit ausreichend Öldruck und Menge, für bis zu neun einzelne Kreise, versorgen. Sämtliche Einstellungen erfolgen aus dem Fahrerhaus heraus, was zur Sicherheit des Bedienpersonals beiträgt.

wachsen: Im April übernahm Kugelmann das Unternehmen Harald Drutzel, das sich ebenfalls durch die hohe Qualität seiner Produkte auszeichnet. Seit über 30 Jahren ist die Firma ein kompetenter Ansprechpartner in der Kommunaltechnik. Ihre Expertise erstreckt sich über verschiedene Bereiche, darunter Schneepflüge, Streumaschinen, Leitpfostenwaschgeräte, Kehrtechnik sowie Kommunal­ und Arbeitshydraulik. Sämtliche Drutzel­Mitarbeiter wurden in die „Kugelmannfamilie“ aufgenommen, Drutzel Kommunaltechnik wird unter gleichbleibender Geschäftsleitung weitergeführt. Diese Übernahme markiert einen Meilenstein in der strategischen Ausrichtung und Zusammenarbeit beider Unternehmen mit

In seinen Mitarbeitern sieht Kugelmann die Grundlage für den Erfolg des Unternehmens. Deswegen setzt der Kommunalgerätehersteller auf die Produktion in Deutschland: vom Lackieren, über das Verschweißen und die Programmierung der Software bis hin zum finalen Qualitätscheck.

dem Ziel, Marktanteile zu steigern und die nationale und internationale Präsenz deutlich auszubauen. Zudem stärkt der Zusammenschluss die Position in der wachsenden Kommunaltechnik­Branche. Durch das Zusammenlegen der Produktreihen agiert die Kugelmann Maschinenbau e.K. als Full­Liner im Bereich des professionellen Winterdiensts. Für die Kunden entstehen Vorteile durch umfassende, effiziente, nachhaltige und kundenorientierte Lösungen für die kommunalen Herausforderungen. Das Produktspektrum erweitert sich gerade im Bereich der selbst entwickelten und produzierten Maschinen. Am Beispiel der Streugeräte können jetzt Produkte ab 300 Liter Fassungsvermögen für Bauhöfe und kommunale Dienstleister angeboten werden, genauso wie reine Sole Sprüher mit 24.000 Liter Inhalt für Staats­ und Bundesstraßen oder den Einsatz auf der Autobahn. Dasselbe gilt für die Modellpalette der Schneepflüge: Vom Gehweg über Parkplätze, Land­ und Staatsstraßen bis hin zur Autobahn finden Kunden das für sie richtige Gerät bei Kugelmann. Sämtliche Wünsche im Winter­ und Sommerdienst können nun mit Produkten „Made in Germany“ bedient werden. Der durch die Firmenübernahme dazugewonnene Standort in Sömmerda/Thüringen wird zukünftig zum einen als Servicestützpunkt für Schmalspurfahrzeuge und zum anderen für eine deutlich höhere Produktion von Schneepflügen ausgebaut.

GROSSES POTENTIAL IN DER KOMMUNALHYDRAULIK

Das strategische Wachstum und vor allem der Neubau stehen insbesondere unter dem Aspekt, dass im Bereich der Kommunalhydraulik für Nutzfahrzeuge großes Potential gesehen wird. Dieser Geschäftsbereich wird derzeit massiv ausgebaut und bringt leistungsstarke und innovative Produkte auf den Markt. Kugelmann kann mit seiner Arbeitshydraulik sämtliche An­ und Aufbaugeräte wie etwa Kipper, Ladekran oder Abrollsystem des Lkws mit ausreichend Öldruck und Menge für bis zu neun einzelnen Kreise versorgen. Die Programmierung und Ansteuerung erfolgt über die bewährte K­Tronic Steuerung. Damit erfolgen sämtliche Einstellungen aus dem Fahrerhaus heraus, was zur Sicherheit des Bedienpersonals beiträgt. Die universell einsetzbare Arbeitshydraulik kommt trotz der stark unterschiedlichen Lkw­Chassis der OEM­Hersteller in sämtlichen namhaften Fahrzeugen zum Einsatz. Selbst für neue Lkw­Modelle kann diese Anlage adaptiert werden, was beim ersten Aufbau direkt im Werk durchgeführt wird. Danach kann die Arbeitshydraulik für diesen neuen Typ serienmäßig bestellt werden. Der Aufbau erfolgt bei Partnern oder direkt bei Kugelmann im Werk.

Inhaber Sepp Kugelmann zusammen mit seinen Söhnen Philipp (links) und Sebastian (rechts), die das Familienunternehmen in dritter Generation fortführen.

PRAKTISCHE INNOVATION: DIE FRONTANBAUPLATTE

Dasselbe gilt für die neu entwickelte Frontanbauplatte, die sämtliche gesetzliche Anforderungen der neuen „General Safety Regulation“ (GSR) Verordnung erfüllt. Diese innovative Frontanbauplatte ist nicht nur gesetzeskonform, sondern auch hochfunktional gestaltet worden. Hinter den seitlich angebrachten FLAPs (Flügelabdeckungen) sind die Anschlüsse für Hydraulik und Elektrik fest und bedienerfreundlich verbaut: Einfach aufklappen und alle Anschlüsse sind zugänglich. So ist im Handumdrehen der Pflug oder ein anderes Gerät angebaut. Nach dem Abbau wird die Abdeckung zugekappt, die FAP ist wieder schlank und die Anschlüsse vor Umwelteinflüssen geschützt. Dank ihrer Formgebung entfällt die Notwendigkeit einer sonst in der Branche üblichen Schutzabdeckung. Dass die Frontanbauplatte dauerhaft am Fahrzeug verbleiben kann, liegt unter anderem an der richtlinienkonformen Konstruktion und der Vorbereitung für die neuesten „FrontDetection“­Radarsensoren zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern. In Verbindung mit der Kugelmann­Arbeitshydraulik besteht die Möglichkeit, die komplette Steuer­ und Regelungseinheit für die Bedienung vielfältiger Frontanbaugeräte mit bis zu vier hydraulischen Achsen in die Frontanbauplatte zu integrieren. Die Fahrzeuge lassen sich für den ganzjährigen Einsatz – beispielsweise für Schneepflüge, Gießarme oder Kehrwalzen – flexibel und wirtschaftlich nutzen.

SYNERGIE VON KUGELMANN UND DRUTZEL

GANZ IM SINNE DER KUNDEN

Durch die Kombination der Ressourcen und Produkte der beiden Unternehmen Kugelmann und Drutzel kann ein noch breiteres Spektrum an Produkten und Dienstleistungen für den kompletten Betriebsdienst angeboten werden. Von Schneepflügen und Streumaschinen hin zu modernen Kehrmaschinen und der innovativen Arbeitshydraulik samt Frontanbauplatte – die Kunden profitieren von einer Gesamtlösung aus einer Hand bei Kugelmann.

DER NEXT GENERATION FUSO eCANTER: WEGBEREITER ZUM

Seit der Einführung des eCanter im Jahr 2017 gilt Fuso, die japanische Tochtergesellschaft von Daimler Truck, als Pionier und Vorreiter bei ElektroLkws und arbeitet konsequent an der Umsetzung nachhaltiger Transportlösungen. Der wendige, zuverlässige und vielseitige Klein-Lkw in 42 Varianten mit diversen Aufbaumöglichkeiten ist der perfekte Partner für Kommunen, Handwerk, Baugewerbe und Transport. Im Juni gab es bei der Driving Experience im niederösterreichischen Arbesthal die Gelegenheit, den vollelektrischen eCanter selbst zu erleben. Neben der Möglichkeit, verschiedene Fahrzeugvarianten selbst zu fahren bzw. mitzufahren, erwarteten die Gäste Workshops und Expertengespräche –unter anderem mit dem österreichischen Vertriebspartner Pappas – zu allen Themen rund um das Fahrzeug.

Der ikonische Fuso Canter ist dank des kleinsten Wendekreises seiner Klasse, seiner hohen Nutzlast und seiner Vielseitigkeit seit Jahrzehnten international ein Verkaufsschlager unter den leichten Lkws und komplettiert das Produktportfolio von Daimler Truck in Europa. Um den Anforderungen der Kunden noch besser gerecht zu werden, hat Fuso beim Next Generation eCanter gleich an mehreren Stellschrauben gedreht. Je nach Radstand stehen drei verschiedene Batteriepakete zur Verfügung: S, M und L. Die flexible Reichweite ist nur einer von vielen optionalen Bausteinen, gibt es doch genug Canter-Kunden, die gerade mal zweistellige Kilometerleistungen pro Tag benötigen. Für diese Zielgruppe ist das Batteriepaket S vorgesehen, das mit 41 kWh 70 km Reichweite ermöglicht. Für jene, die an vielen Orten einer Kleinstadt tätig werden müssen, hält der eCanter das M-Paket mit 83 kWh und bis zu 140 km Reichweite parat. Bis zu 200 km Reichweite verspricht das L-Paket mit 124 kWh, was alle, die schweres Gerät aus dem Speckgürtel in die Stadt und retour transportieren, vielleicht erstmals über einen Elektroantrieb nachdenken lässt. Noch viel größer als der Sprung bei den Energiereserven an Bord ist jener bei der Zahl der Konfigurationsmöglichkeiten. Von bisher einem Radstand

NACHHALTIGEN TRANSPORT

(3,4 m) hin zu sechs Radständen von 2,5 bis 4,75 m und von exklusiven 7,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht hin zur freien Auswahl zwischen 4,25 und 8,55 Tonnen. Damit ist der eCanter jetzt erstmals auch B-Führerschein-tauglich, was wiederum neue Aufgabengebiete eröffnet. Was das Laden der Batterien anbelangt, unterstützt der Next Generation eCanter das Laden sowohl mit Wechsel- (AC) als auch mit Gleichstrom (DC), geladen werden kann mit bis zu 104 kW. Eine DC-Schnellladung von 20 auf 80 Prozent der Kapazität ist je nach Batteriepaket in circa 24 (S), 26 (M) und 39 Minuten (L) möglich.

SICHERHEIT UND KOMFORT GROSSGESCHRIEBEN Im Innenraum erzeugt das Kabinendesign einen modernen Look: Mittelpunkt ist das 6,95 Zoll große Touchscreen-Radio, das sich von Fahrer- und Beifahrerseite gut erreichen lässt. Ein Multifunktionslenkrad ermöglicht die einfache Steuerung der digitalen LCD-Instrumentenanzeigetafel. Die bewährte Geräuschdämmung sorgt für ein niedriges Innengeräuschniveau. Die gute Rundumsicht, die niedrige Einstiegshöhe und die bequeme Durchstiegsmöglichkeit in der Kabine des Canter machen ihn noch einfacher zu fahren. Diverse Sicherheitsystseme sorgen für den

Schutz von Insassen und Verkehrsteilnehmern – was im innerstädtischen Verkehr eine wesentliche Rolle spielt. Der Active Brake Assist erkennt nicht nur fahrende und stehende Fahrzeuge sowie kreuzende Fußgänger, sondern zusätzlich Fahrräder und stehende Fußgänger. Für die Sicherheit beim Abbiegen sorgt das Blind Spot Information System. Das System erkennt Verkehrsteilnehmer im Bereich des „toten Winkels“ und warnt den Fahrer akustisch. Der Canter und auch der vollelektrische eCanter werden für den europäischen Markt im Mitsubishi Fuso Truck Europe Werk in Tramagal, Portugal produziert.

© Daimler Truck Austria GmbH
Je nach Radstand stehen drei Batteriepakete in den Größen S (bis 70 km), M (bis 140 km) und L (bis 200 km) zur Verfügung.
Mehr Sicherheit und Komfort dank übersichtlicher Fahrerkabine.

Die moderne Schneefrässchleuder von Kahlbacher stellt sich dem Vergleich mit den vor rund 70 Jahren extra für die Passräumung am Großglockner konzipierten Rotationspflügen. Zusammen schafften sie heuer den Durchstich pünktlich zum Saisonstart Ende April.

OLDTIMER BEWÄLTIGEN GEMEINSAM MIT MODERNER WINTERDIENSTTECHNIK DEN DURCHSTICH AM GROSSGLOCKNER

Auch wenn das Wetter in den Tälern teilweise schon sommerlich war, hatten die Räumtrupps auf der Großglockner Hochalpenstraße mit viel mehr Schnee als in den Jahren zuvor und besonders herausfordernden Wetterbedingungen zu kämpfen. Am 26. April war es dann so weit: Die beiden Räumteams trafen zum alljährlichen Durchstich am Hochtor aufeinander.

Dem alljährlichen Durchstich am Hochtor, der Passhöhe der Großglockner Hochalpenstraße und Landesgrenze zwischen Kärnten und Salzburg, war dieses Jahr ein wahres Wechselbad der „Wettergefühle“ vorangegangen: Zuerst sommerliche Temperaturen in den Niederungen – dann Schneefall im Tal und noch mehr im Hochgebirge. Trotz allem konnten die Räumtrupps aus Norden und Süden in gewohnt professioneller Manier die Schneemengen bewältigen und sich zum Durchstich auf 2.504 Höhenmetern vorarbeiten – und damit den symbolischen Startschuss für die Sommersaison des touristischen Österreichs geben. Die Großglockner Hochalpenstraße, größtes nationales Denkmal und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes, ist damit seit 27. April wieder für den Verkehr freigegeben. „Die Passstraße ist eine Visitenkarte Österreichs – inmitten des Nationalparks Hohe Tauern, des größten Nationalparks Mitteleuropas. Einzigartig wegen

seiner unvergleichlichen Naturlandschaft, aber auch einzigartig dank der Großglockner Hochalpenstraße, die den Menschen die Möglichkeit eröffnet, die Natur in einer Unmittelbarkeit zu erleben, die durch kein Video, keine Fernsehsendung oder virtuelle Realität ersetzt werden kann“, betont Leo Bauernberger, Geschäftsführer von SalzburgerLand Tourismus die Wichtigkeit der alpinen Verkehrsverbindung während des offiziellen Durchstichs am Hochtor. Der Tourismus in den alpinen Regionen hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt: Mit rund acht Millionen Übernachtungen jährlich hat sich die Region Hohe Tauern zu einer der wichtigsten und dynamischsten Destinationen entwickelt. Dementsprechend hohe Priorität hat die Passräumung und der Start in die Saison.

UMWELTVERTRÄGLICHE PASSRÄUMUNG

Wenn es um die Schneeräumung auf der Großglockner Hochalpenstraße geht, kennt

man nach wie vor diese vier Namen: Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger. Die vier berühmten Rotationspflüge, die noch vom Erbauer der hochalpinen Straße Franz Wallack konstruiert wurden, geben in Sachen Schneeräumung den Ton auf der Hochalpenstraße an. Doch nun sind die eisblauen Oldtimer in der Zukunft angekommen: Ab sofort werden sie mit HVO100­Fuel betrieben, einem synthetisch hergestellten, beinahe klimaneutralen Diesel­Ersatzkraftstoff. Die Abkürzung HVO bedeutet „hydrotreated vegatable oils“ – auf Deutsch: hydrierte Pflanzenöle. Sprich: Aus Altspeisefetten wie benutztem Frittier­ oder Bratfett wird in einem energieeffizienten Verfahren und anschließender Hydrierung, bei der regenerativ erzeugter Wasserstoff hinzugegeben wird, ein wasserklarer und nahezu geruchloser Kraftstoff hergestellt. Dieser 100 Prozent biobasierte Treibstoff hat massive Vorteile: HVO100 verursacht um bis zu 90 Prozent weniger CO2­Emissionen als herkömmli­

cher Diesel und ist bei der Verbrennung annähernd rauch­ und geruchlos. Die höhere Cetanzahl von HVO100 beeinflusst das Verbrennungsverhalten im Motor positiv: Es entstehen 30 Prozent weniger Stickoxide und Feinstaub. „Der Test wurde bestanden, wir stellen unseren Fuhrpark für alle Flottenfahrzeuge, die wir noch nicht elektrisch betreiben können, auf 100 Prozent organischen Treibstoff um“, zeigt sich Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) überzeugt. Und das gilt selbst für die Fräs­Oldtimer: Der moderne Treibstoff kann ohne Modifikationen und damit ohne zusätzliche Investitionen in allen herkömmlichen Dieselmotoren verwendet werden – auch in den immerhin 70­jährigen Räumfahrzeugen, die sich seit vielen Jahrzehnten bei der Passfreiräumung bewähren.

MODERNE WINTERDIENSTTECHNIK

BESCHLEUNIGT DIE PASSÖFFNUNG

Allerdings haben die Oldtimer in diesem Jahr tatkräftige Unterstützung von modernen Arbeitskollegen bekommen: Zwei Wochen lang frästen sich vier Unimogs sowie weitere spezialisierte Geräteträger entlang der Großglockner­Hochalpenstraße jeweils von Salzburgerund Kärntnerseite gemeinsam mit den Wallack­Rotationspflügen durch Eis und Schnee. Den meterhohen Schneewällen trotzte man mithilfe des für den hohen Räumanspruch konzipierten Winterdienstgeräts von Kahlbacher. Die Gerätschaften des Tiroler Herstellers haben schon viele Pässe freigeräumt und konnten sich im hochalpinen Einsatz etablieren. Die KFS 950 asymm. erweist sich als ideal für alpine Straßen, denn durch die größeren Spiralen­ und Wurfraddurchmesser wird der durch die monatelange Liegezeit karstige Schnee gezielt durch den Auswurf der Fräse geworfen. Zusätzlich können

Neben der starken Leistung zählt vor allem der Bedienkomfort der Geräte – schließlich müssen sich die Winterdienstmitarbeiter viele Stunden im extremen, hochalpinen Terrain sicher bewegen und konzentriert arbeiten.

durch die exakte Abstimmung zwischen Wurfrad­ und Frässpiralendrehzahl Wurfweiten von bis zu 30 m bei maximaler Leistungsausnutzung erzielt werden. Die Schneefrässchleuder eignet sich für härteste Schneeräumbedingungen auf allen Verkehrsflächen – bei der Passfreiräumung am Großglockner durfte sie das abermals unter Beweis stellen. Dabei half der Fräse auch ihre Räumhöhe von bis zu 1,3 m. Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs­Einrichtung, denn erst die exakte horizontale Anpassung der Fräse an die Fahrbahn ergibt ein optimales Räumbild. Aufgrund der offenen Bauweise ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial. Der Auswurf ist auf alle Einsatzbedingungen vorbereitet: Verschiedene Auswurfkamine sowie die hydraulisch stufenlos verstellbare Kamin­Ver­

Das Dach Österreichs ist gleichzeitig eines der größten Touristenattraktionen des Landes. Eine zeitgerechte Passräumung hat auch daher hohe Priorität.

schwenkung für den seitlichen Direktauswurf und die hydraulische Blenden­Verstellung sorgen dafür. Die asymmetrische Bauweise mit dem optionalen hydraulischen Seitenverschub garantiert hohe Wendigkeit, geringe Vorderachslast, optimale Sichtverhältnisse sowie maximale Leistungsausbeute – alles Vorteile, die bei diesem Extrem­Einsatz ausgespielt werden konnten. Kahlbacher­Geräte sind konsequent auf Langlebigkeit ausgelegt. Der Einsatz von qualitativ hochwertigen Materialien, innovativer Technik und das Know­how aus über 70 Jahren Entwicklungsarbeit verleiht dem Equipment auch unter härtesten Einsatzbedingungen höchste Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.

WETTER SORGTE FÜR WIDRIGE BEDINGUNGEN

Selbst wenn heuer im Tal bereits im Frühling sommerliche Spitzentemperaturen herrschten, so hatten die Schneeräumtrupps hoch oben in den Bergen dennoch wieder beträchtliche Schneemengen zu bewältigen. Am 8. April wurde in diesem Jahr mit der Schneeräumung begonnen: Zuerst wird die Durchzugsstraße von Fusch nach Heiligenblut geräumt. Dabei erledigt eine Pistenraupe die Vorarbeit und schiebt eine ebene Trasse, damit die Schneefräsen hinterherfahren können. Doch nicht alles passiert maschinell: Die beiden Tunnelportale Mittertörl und Hochtor müssen teilweise noch händisch ausgeschaufelt werden. Zwischendurch hat eine Kaltfront mit bis zu 120 cm Neuschnee in Verbindung mit starkem Wind und dadurch schlechter Sicht den Räumfortschritt massiv gebremst. Allen Widrigkeiten zum Trotz sind die beiden Räumtrupps aus Kärnten und Salzburg planmäßig zum alljährlichen Durchstich am Hochtor aufeinandergetroffen.

© Daimler Truck AG

Durch starke Regenfälle hat es teilweise Schlamm auf die Straßen von Absam gespült, hier darf der Waschbalken von Eco Technologies seine Leistung unter Beweis stellen.

DREIFACHE KOSTENERSPARNIS DANK MULTIWASHLÖSUNG IN DER TIROLER GEMEINDE ABSAM

Mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt man in der Tiroler Gemeinde Absam seit der Anschaffung des MultiWash-Systems des steirischen Kommunalspezialisten Eco Technologies: Die Lösung erweist sich als ideal, um mit bereits vorhandenen Fahrzeugen gleich mehrere Aufgaben zu erfüllen – nämlich Waschen, Schwemmen und Gießen. Außerdem spart sich die Gemeinde bares Geld, dank des wirtschaftlichen Ganzjahresbetriebs des Trägerfahrzeugs, weniger oft zu vergebende Aufträge an Kommunaldienstleister sowie einer wesentlichen Zeitersparnis gegenüber des zuvor verwendeten Gießsystems mit kleinerem Wassertank.

Anhaltende Trockenheit ist kein reines Phänomen Südeuropas mehr, das verdeutlichen die Wetteraufzeichnungen der letzten Jahre drastisch. Selbst Orte wie das Tiroler Absam, das man aufgrund seiner geografischen Lage am Fuße des Karwendels nicht mit Trockenheit in Verbindung bringen würde, ist davor nicht gefeit. Um trotz ausbleibenden Regens die Gemeindebepflanzung nicht verdorren zu lassen, bewässert man in der warmen Jahreszeit die Blumenbeete und Hecken regelmäßig. Doch was einst nur ein marginales Zeitfenster in Anspruch nahm, forderte in den letzten Jahren zunehmend zeitliche und personelle Ressourcen vom Bauhof Absam. „Die Trockenheit wird jedes Jahr spürbar stärker“, berichtet auch Bauhofmitarbeiter Thomas Rietmüller, dessen Aufgabengebiet unter anderem das Bewässern der Bepflanzung umfasst. Eine Lösung war gefragt und diese fand sich im MultiWash-System vom steirischen Kommunalhersteller Eco Technologies. In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Unimog-Partner Pappas Auto GmbH wurde die Gemeinde Absam gut beraten und die passenden Geräte gefunden. Mit dem MultiWash-System werden Arbeiten wie Gießen, Waschen, Schwemmen und Mitteldruckreinigen mit nur einem Wassertank in Kombination mit dem jeweiligen Anbaugerät wirtschaftlich und ressourcenschonend erledigt. Die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs war nicht notwendig, da die Anbaugeräte mit bestehenden Trägerfahrzeugen aus dem Fuhrpark betrieben werden können. Im Fall von Absam wurde das MultiWash-System als Pritschenaufbau auf einem Unimog aufgebaut. Die Straßenreinigung lässt

sich nun Großteils mit dieser Lösung bewerkstelligen, die Bestellung eines Subunternehmens für Arbeiten mit der Kehrmaschine beschränkt sich nur noch auf wenige Härtefälle.

MODULARES SYSTEM SORGT FÜR VIELE EINSATZMÖGLICHKEITEN

Das System ist modular aufgebaut: Das Herzstück ist ein multifunktioneller, mobiler Wassertank, der mit einem Frontwaschbalken und einem Gießarm kombiniert wurde. Stolze 5.000 Liter fasst der Tank, dieser wurde auf die zulässige Achslast des Trägerfahrzeugs maßge-

Im ausgefahrenen Zustand erreicht der Waschbalken eine Breite von 4,40 m, die drei Waschzonen lassen sich separat ansteuern. Dank hydraulischem Niveauausgleich bleibt auch bei Schrägstand des Fahrzeugs der Balken im gleichen Abstand zum Boden. Somit ist nur ein Reinigungsdurchgang für Straße und Gehsteig nötig.

schneidert, was für eine optimale Ausnutzung sorgt. Im Tank befinden sich kreuzweise angeordnete, massive Schwallwände, wodurch Gewichtsverlagerungen durch schwappendes Wasser während der Fahrt verhindert werden. Eine Algenbildung wird durch seine UV-Beständigkeit vermieden. Die Größe des Tanks hat einen wesentlichen Vorteil für Fahrer Thomas Rietmüller: „Das zuvor genutzte Gießsystem hatte nur einen 1.500 Liter fassenden Tank – deswegen musste ich meine Bewässerungsrunde oft durch Wassertankstopps unterbrechen.“ Dank des mehr als drei Mal größeren Tanks beim MultiWash-System von Eco Technologies verfügt der Bauhof über eine Zeitersparnis, die stattdessen in die eigentliche Arbeit investiert werden kann. Diese geht dann bemerkenswert einfach von der Hand: Vom Fahrersitz aus dirigiert Thomas Rietmüller den Gießarm über Blumenbeete und Hecken – schwenk- und teleskopierbar erreicht dieser Ziele in über 7 m Entfernung. Dank der hohen Reichweite ist der Einsatz mit dem großen Unimog anstelle des zuvor genutzten kleineren Fahrzeugs kein Nachteil. Zäune oder andere Begrenzungen sind dabei kein Hindernis. Charakteristisch sind die einfache Bedienung und der weiche Wasserstrahl für ein pflanzenschonendes Gießen. Wird doch einmal eine Bepflanzung nicht erreicht, gibt es

Der parallelogrammgeführte Gießarm hat eine Reichweite von über 7 m, der Brausekopf kann hydraulisch verstellt werden.

Für händische Reinigungsoder Gießarbeiten verfügt das MultiWash-System zusätzlich über eine Schlauchtrommel mit Waschlanze und Gießbrause.

noch eine weitere Lösung für die Bewässerung: Eine selbstaufrollende Schlauchtrommel mit 20 m langen Spezialschlauch und Gießbrause ermöglicht das händische Gießen. Diese ist auf der Rückseite des Fahrzeugs angebracht und sorgt auch bei schwierig zu erreichenden Stellen für das nötige Nass. „Das Gießen der Blumentröge am Vorplatz des Gemeindeamts ist nicht per Gießarm möglich, dafür verwenden wir die Schlauchtrommel mit Gießbrause“, berichtet der Fahrer.

SAUBER IN EINEM AUFWASCH

Dieser Frühsommer sorgte im Gegensatz zu den letzten Jahren für genug Niederschlag, dafür wurde aufgrund der großen Menge teils Erdreich unterspült und auf die Straße getragen. Verschmutzte Straßen sind das klassische Einsatzgebiet des Mitteldruckfrontwaschbalkens, der einen Druck bis 50 bar aufbaut und für Wasch- und Schwemmarbeiten verwendet wird. Auch das Bewässern von Ein- und Ausfahrten auf Baustellen zur Staubreduktion kann damit durchgeführt werden. Eco Technologies erfüllte bei dem MultiWash-System in Absam einen speziellen Kundenwunsch: Der Waschbalken ist in der Neigung hydraulisch verstellbar. Dank dieses Niveauausgleichs bleibt der Balken auch bei Schrägstand des Trägerfahrzeuges über die ganze Breite im glei-

Der MItteldruckfrontwaschbalken baut einen Druck von 50 bar auf und eignet sich speziell für Schwemm- und Wascharbeiten. Der Sprühwinkel ist manuell einstellbar.

chen Abstand zum Boden – somit können Gehsteig und Straße in einem Durchgang gereinigt werden. Inklusive der ausschiebbaren Balken links und rechts verfügt die Waschlösung im ausgefahrenen Zustand über eine volle Breite von 4,40 m. Für enge Straßen und während Transportfahrten ist die Breite im geschlossenen Zustand bei 2,40 m. Die drei Waschzonen können separat angesteuert werden, auf beiden Seiten positionierte Froschmauldüsen sorgen dafür, dass selbst unter parkenden Autos gereinigt werden kann. Durch die Seitenwaschdüsen links und rechts besteht die Möglichkeit, die Sprühbreite zu erweitern.

WIRTSCHAFTLICHE LÖSUNG

Der Unimog des Bauhofs Absam hat dank des MultiWash-Systems von Eco Technologies wesentlich breitere Einsatzmöglichkeiten: Ursprünglich für den Winterdienst angeschafft, verfügt man nun über ein echtes GanzjahresFahrzeug. Der Unterhalt lässt sich so um ein Vielfaches wirtschaftlicher darstellen. Die gewählte Waschlösung zahlt sich für den Bauhof somit gleich dreifach aus: Dank der ökonomisch vorteilhaften Nutzung des Unimogs im Ganzjahreseinsatz, durch die Zeitersparnis wegen der nicht mehr nötigen Tankstopps und durch weniger oft vergebene Auftragsarbeiten an Subunternehmer.

- Die links und rechts positionierten Froschmauldüsen erreichen auch schwer zugängliche Ziele – unter anderem kann mit ihrer Hilfe unter parkenden Autos gereiniget werden.

Wissenschaftliche Studien belegen eine bis zu 79 Prozent höhere Überlebenschance für Insekten beim Einsatz eines ECO-Grünpflegekopfs im Vergleich zu herkömmlichen Mähmethoden.

NACHWEISLICH ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE STRASSENUNTERHALTUNG

Obwohl insektenfreundliche Mähtechnik derzeit überall werbewirksam herausgestellt wird, kann nur ein umfangreiches und wissenschaftlich fundiertes technisches Konzept zur Bearbeitung des Straßenbegleitgrüns auch tatsächlich wirksam sein. Daher entwickelte der Anbaugerätehersteller Mulag unter wissenschaftlicher Begleitung mit der ECO-Grünpflegekopf-Serie ein insektenschonendes Mähwerk, mit dem die durch Mahd bedingten Verluste von Insekten minimiert werden. Die Wirksamkeit des innovativen Mähkonzeptes konnte im Rahmen von wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden.

Die Flächen des Straßenbegleitgrüns haben ein sehr hohes Potential für die Förderung der Biodiversität und zur Schonung von Insekten. Der Anbaugerätehersteller Mulag hat sich in den letzten Jahren erfolgreich mit der Entwicklung innovativer insektenfreundlicher Konzepte für das Straßenbegleitgrün und biodiversitätsschonender Mahd- und Abräumtechnik befasst.

INNOVATIVES TECHNISCHES KONZEPT

Dabei geht es darum, durch welche technischen Eigenschaften sich eine insektenfreundliche Mahd auszeichnen muss: Extensives und partielles Mähen, ein heterogenes Mahdbild und das optionale Abräumen des Mähguts durch schonende Aufnahme. Ein insektenfreundliches Mähwerk besitzt eine größere Schnitthöhe des Mähwerks über dem Boden, reduziert die beim Mähvorgang überrollte

und damit komprimierte Fläche, besitzt eine geringe Wirkfläche der Schneidelemente, einen geschlossenen Gehäuseboden und eine veränderte Luftstromführung zur Verringerung der Sogwirkung vom Boden. Bei der Entwicklung des Grünpflegekopf ECO 1200 plus (Variante mit schonendem Absaugen des Mähguts durch Mähgutanhänger) und des Grünpflegekopfs ECO 1200 (Variante ohne Absaugen) von Mulag sind diese Anforderungen an eine ökologisch ausgerichtete Mahd im Straßenbegleitgrün technisch umgesetzt worden. Die ECO-Grünpflegeköpfe zeichnen sich insbesondere durch ein innovatives Scheibenmähprinzip mit geringerer Schnittfläche des Schneidwerks bei horizontalem Schnitt durch kleinere Messer mit schmaleren Klingen, durch eine Gehäusegeometrie mit weitestgehend geschlossenem Gehäuseboden und durch schonende Luftströmung im Mäh-

kopf mit gezielter Luftführung von oben aus. Außerdem ist die Schnitthöhe mit 10 bis 15 cm deutlich erhöht und die überrollte Fläche durch den Einsatz von schmalen Tastrollen statt einer Abrollwalze größtmöglich reduziert. Eine mechanische Vorrichtung zum Aufscheuchen von Insekten und zur Förderung des Aussamens von Pflanzen ist ebenfalls angebaut.

UMSETZUNG IN DER PRAXIS

Das oben genannte Grünpflegekonzept hat auch Einfluss auf die Praxis des Straßenbetriebsdienstes. Diese muss unter anderem auf ein weites Lebensraum- und Nahrungsangebot, einen hohen Strukturreichtum und Biotopvernetzung abzielen. Die Bearbeitung des Straßenbegleitgrüns wird im Intensivbereich – dem Bereich unmittelbar am Straßenrand (Straßenbankett) sowie der gesamten Entwäs-

© Mulag

serungsmulde – und im häufig dahinter großräumig anschließenden Extensivbereich unterschiedlich durchgeführt: Während im Intensivbereich aus Gründen der Verkehrssicherheit häufiger gemäht beziehungsweise gemulcht werden muss, besteht im Extensivbereich viel Spielraum für eine insektenfreundlichere Pflege, zum Beispiel durch eine alternierende abschnittsweise Mahd mit geeigneten Mähköpfen.

EFFEKTIVITÄT DER ECO-GRÜNPFLEGEKÖPFE

Bei wissenschaftlichen Untersuchungen der Universitäten Hohenheim und Tübingen durch Prof. Dr. Oliver Betz und Prof. Dr. Johannes Steidle wurde bereits 2020 die Überlebensrate bei Insekten und Spinnen zwischen dem Einsatz eines konventionellen Schlegelmulchkopfes und dem neuen Grünpflegekopf ECO 1200 plus verglichen und mit einer Nullvariante (ohne Mahd) in Relation gesetzt. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass in dem Versuch beim Einsatz des Grünpflegekopfes ECO 1200 plus die Überlebensrate bei Insekten – je nach Insektengruppe – um bis zu 79 Prozent und bei Spinnen um 39 Prozent höher als beim konventionellen Schlegelmulchkopf waren. Somit kann mit dem innovativen ECO-Grünpflegekonzept ein entscheidender Beitrag zur

Während der unmittelbare Straßenrand aus Sicherheitsgründen häufiger gemäht werden muss, gibt es im daran anschließenden Extensivbereich mehr Spielraum bei der Grünpflege – so lässt beispielsweise eine abschnittsweise Mahd mehr Lebensraum für Insekten über.

insekten- und pflanzenschonenden Pflege des Straßenbegleitgrüns geleistet werden.

ECO-NATURE-PRO GRÜNPFLEGEKÖPFE VON

MULAG

Die ECO-Nature-Pro Produktpalette des Straßenunterhaltungsspezialisten Mulag stellt innovative Arbeitsgeräte zur optimalen Umsetzung der gestiegenen Anforderungen an eine nachhaltige Pflege des Straßenbegleit-

grüns zum Schutz von Insekten und Pflanzen bereit. Sowohl bei der Neubeschaffung von professionellen Mählösungen als auch zur Ergänzung vorhandener Lösungen eignen sich die neuen Grünpflegeköpfe des deutschen Herstellers bestens für innovative ökologische Straßenbetriebsdienstkonzepte. Weitere Informationen dazu: https://mulag.com/eco

11. – 14. September Messe Nürnberg

Halle 6 - Stand 329 2024

ECO 1200 Reihe

Innerhalb kürzester Zeit ist die UNI-Kipptus auf der Schneepflugplatte des Unimogs montiert und bereit für den Einsatz.

PRAKTISCHER HELFER AM BAUHOF: TRANSPORTAUFGABEN MIT UNI-KIPPTUS RASCH ERLEDIGEN

Mit dem Akronym von „Universal-Motor-Gerät“ als Namen verrät der Unimog bereits seinen größten Vorteil ‒ das leistungsstarke Fahrzeug ist ganzjährig multifunktionell einsetzbar. Doch wer gedacht hat, alle Nutzungsmöglichkeiten des Unimogs sind mit den vielzähligen wohlbekannten Anbaugeräten bereits seit langem abgedeckt, irrt. Im oberösterreichischen Mühlviertel entwickelte die Schlosserei Glinßner eine Transportmöglichkeit für den Frontaufbau: die UNI-Kipptus. Mit wenigen Handgriffen an der Schneepflugplatte montiert und dank kippbarer Ladefläche zur Aufnahme von losen Materialien geeignet, handelt es sich bei der UNI-Kipptus um eine praktische Hilfe im Arbeitsalltag am Bauhof.

Der Kreativität der Pappas-Aufbaupartner für den Unimog waren schon bisher kaum Grenzen gesetzt. Hinten drauf, seitlich dran oder auch angehängt, gelingt es kommunalen Profis, die Einsetzbarkeit des Unimogs noch universeller zu gestalten. Geht es jedoch um Frontanbaugeräte, so beschränken sich diese auf Seilwinden, einen Frontlader oder klassische Winterdienstgeräte. Bisher hat sich jedoch noch niemand Gedanken über eine zusätzliche Ladefläche an der Front gemacht. Während ohne Streueroder Kehrmaschinenaufbau die Pritsche für diverse Transportaufgaben zur Verfügung steht ‒ wenngleich in beachtlicher Höhe ‒, ist der Laderaum die restliche Zeit über stark eingeschränkt. Schnell mal eine Palette mit Baumaterial transportieren, ein paar Schubkarren voll Schotter holen oder auch nur Verkehrsschilder von A nach B transportieren und ganz einfach auf Arbeitshöhe hochheben

‒ dafür bedurfte es bisher eines zusätzlichen Pritschenwagens oder Staplers.

UNI-KIPPTUS: VON DER IDEE ZUR UMSETZUNG

Die Idee zur UNI-Kipptus hat ihren Ursprung in der Schlosserei Glinßner aus dem Mühlviertel, die seit 1757 existiert und nicht ganz so lange Werkzeuge für Landmaschinen entwickelt und baut. Zur Serienreife hat man die Unimog UNI-Kipptus gemeinsam mit dem Bauhof der oberösterreichischen Stadtgemeinde Laakirchen entwickelt. Auch bei der Stadtgemeinde Bad Vöslau in Niederösterreich hat sich die UNI-Kipptus binnen weniger Monate einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Ein Ruf, der sogar den extrem hohen

Dank der harten Schürfleiste können problemlos Schüttgüter und sogar Gestein aufgenommen werden.

Qualitätsansprüchen der Wiener Linien gerecht wird, die einen Zweiweg-Unimog mit einer UNI-Kipptus für unterschiedliche Transportaufgaben angekauft haben und intensiv nutzen.

SCHNELL VERFÜGBARE TRANSPORTMÖGLICHKEIT

Montiert wird die UNI-Kipptus mit wenigen Handgriffen an der Schneepflugplatte des Unimog. Durch den flachen Schaufelboden kann sie sowohl leicht mit einem Handhubwagen beladen werden oder auch ‒ dank der

harten Schürfleiste ‒ problemlos Schüttgüter und sogar Gestein aufnehmen. Die Ladung hebt die Kipptus bis zu 70 cm hoch, dabei kann die Ladefläche um 15 Grad nach vorne und hinten geneigt werden. Zum Auskippen stehen zusätzlich volle 90 Grad Kippwinkel zur Verfügung. Gegen Aufpreis lässt sich zudem die vordere Klappwand (bei Glinßner Klapptus genannt) vollhydraulisch ausführen, was vor allem das exakte Dosieren beim Entleeren von Schüttgütern erheblich erleichtert. Die Kipptus ist dabei stets pflegeleicht und

Die kippbare Ladefläche ermöglicht es, auch Schüttgut unkompliziert aufzunehmen und abzuladen.

bietet auch entsprechende Ösen zur Ladungssicherung. Dank der stabilen Basisausführung und der Flexibilität von Glinßner lässt sie sich problemlos an spezielle Kundenbedürfnisse anpassen. Egal ob extrahohe Seitenwände, Adapter für Geräte oder auch spezielle Lackierungen.

BREITES EINSATZGEBIET

Künftig will man, unterstützt durch die junge Zusammenarbeit mit dem Kommunalexperten Pappas, mehrere Unimog-konforme Kipptus pro Jahr bauen und absetzen. Zu Beginn in ganz Österreich, später auch im Ausland. Zudem hat man neben den Kommunalbetrieben auch die Forstwirtschaft und die Feuerwehren im Visier, da sich die UNI-Kipptus auch bereits bei der Beseitigung von Flurschäden und bei Aufräumarbeiten bewährt hat.

MASSGESCHNEIDERT AUF IHRE ANFORDERUNGEN.

Premium-Produktportfolio Individuelle Beratung

Maßgeschneiderte Lösungen Original-Ersatzteile

Regionaler Partner Fahrzeug-Einschulung

Durch den flachen Schaufelboden kann die UNI-Kipptus leicht mit einem Handhubwagen beladen werden.
DIE PAPPAS KOMPETENZ ORANGE-ROT

STANGL STELLT

NEUEN 7,5 TONNEN-MULTICAR

M41 VOR: DER GRÖSSTE SEINER BAUREIHE

Je vielfältiger die Anforderungen unterschiedlichster Arbeitsbereiche, desto wirtschaftlicher sind Lösungen mit hoher Anwendungsvielfalt. Der neue Multicar M41 von Hako beweist, dass auch Fahrzeuge mit 7,49 t zulässigem Gesamtgewicht (zGG) kompakt, wendig und flexibel einsetzbar sein können. Dank leistungsverzweigtem Getriebe und hoher Nutzlast von bis zu 4,25 t bewältigt er selbst größte Herausforderungen im kommunalen Ganzjahreseinsatz leistungsstark, komfortabel und mit niedrigem Verbrauch. Erstmalig präsentierte der österreichische HakoPartner Stangl hierzulande den neuen Geräteträger aus dem oberen Segment – Vertreter aus dem kommunalen Sektor durften ihn eingehend in Theorie und Praxis prüfen.

Ende April lud der österreichische Generalvertreter der deutschen Qualitätsmarke Hako zum Lokalaugenschein des Multicar M41: Das neue Modell erweitert die Range der multifunktionalen Lastenund Geräteträger von Hako im oberen Segment. Zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Bauhof, Beschaffung und Fuhrpark waren der Einladung in das ARBÖ-Fahrsicherheitszentrum in der Salzburger Gemeinde Straßwalchen gefolgt, um vorab und in Live-Präsentationen das Fahrzeug im Einsatz zu erleben und selbst zu testen. Mit einer Nutzlast von bis zu 4,25 Tonnen bzw. einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen, ist der M41 das neue Flaggschiff in der Kommunalsparte von Hako und beim Österreich-Partner Stangl. Hervorgehoben wird vom Kommunalspezialisten Stangl die trotz des beachtlichen Leistungsumfangs relativ geringe Fahrzeugbreite von nur 1,75 m sowie der äußerst geringe Wendekreis von nur 3,11 m im Innendurchmesser. Dies wird durch die Allradlenkung des M41 ermöglicht.

EINSATZSTARK IM GELÄNDE UND AUF DER STRASSE

Herzstück des Fahrzeugs ist der FTP Vierzylinder Motor, welcher 129 kW (175 PS) leistet und nach der neuesten Abgasnorm Euro VI E zertifiziert ist. Für mehr Nachhaltigkeit ist die Abgasnachbehandlung in allen Betriebszuständen gewährleistet. Der permanente Allradantrieb und die optionale Allrad-

lenkung erhöhen die Traktion durch die perfekte Verteilung der Antriebsleistung sowie die Manövrier- und Rangierfähigkeit auch in anspruchsvollem Gelände. Die Steigfähigkeit bei 7,49 t Gesamtgewicht beträgt ca. 45 Prozent, bei Leergewicht trotz schwerer Fahrzeugklasse sogar 100 Prozent. Die serienmäßige Hill-Hold-Funktion hält das Fahr-

Mit dem Multicar M41 erweitert Hako seine Produktrange multifunktionaler Lasten- und Geräteträger im oberen Leistungsbereich.

zeug beim Anhalten im Gefälle in Position, bis die elektrische Feststellbremse sich automatisch anzieht. Dies schließt ein ungewolltes Zurückrollen aus und erleichtert ebenfalls das Anfahren – für mehr Komfort und Sicherheit im Gefälle. Weiterer Vorteil bei Arbeiten am Hang ist eine permanente Verbindung zwischen Antriebsmotor und den Rädern, wo-

Der neue Multicar M41: multifunktionaler Lasten- und Geräteträger in der 7,5-t-Klasse.

© Hako
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Rund 50 kommunale Besucher aus ganz Österreich sind der Einladung von Stangl nach Straßwalchen gefolgt und konnten sich in den Theorie- und Praxis-Präsentationen von den beiden neuen Multicar-Modellen überzeugen.

durch etwa bei Berganfahren keine Unterbrechung der Zugkraft entsteht sowie Abwürgen des Motors oder Überhitzung der Kupplung verhindert werden.

HYDROSTATISCH ODER MECHANISCH? BEIDES!

Als weiteres Alleinstellungsmerkmal in dieser Fahrzeugklasse sieht das Team des Kommunaltechnikspezialisten Stangl die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Der neue Multicar verfügt dabei über ein Stufenlosgetriebe mit hydrostatisch-mechanischer Leistungsverzweigung, bis 14 km/h bzw. im Arbeitsmodus erfolgt der Antrieb rein hydrostatisch. Der Vorteil dabei ist eine feinfühlig wählbare, konstante Motordrehzahl, abgestimmt auf das jeweilige Arbeitsgerät, die Geschwindigkeit ist stufenlos und verschleißfrei einstellbar. Das leistungsverzweigte Getriebe des Multicar M41 vereinigt somit die Vorteile des feinfühli-

Ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz für rückenschonendes, ermüdungsfreies Arbeiten sowie nutzerfreundliche Bedienung über Joystick, übersichtlich angeordnetes Bedienfeld und farbiges Multifunktionsdisplay.

gen hydrostatischen Antriebs bei niedrigen Geschwindigkeiten im Arbeitsbetrieb mit den Wirkungsgraden des mechanischen Antriebs bei hohen Geschwindigkeiten – für eine optimierte Leistungsabgabe und einen verringerten Kraftstoffverbrauch trotz hohem Fahrzeuggewicht. Ob rein hydrostatischer Betrieb, Überlagerungsbereich oder rein mechanischer Betrieb: Der Fahrantrieb bleibt bis zur Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h stufenlos und das Geräuschniveau gering für einen erhöhten Fahrkomfort. „Dieser lastlose Übergang von hydrostatischen ins Schaltgetriebe zeichnet den Geräteträger aus“, betont Markus Modl, Vertriebsleiter der Kommunalsparte bei Stangl während der Präsentation in Straßwalchen. Auch bei niedrigen Motordrehzahlen kann die

aus dem Hako-Werk: Der

der charakteristischen Erlkönig-Lackierung.

volle Anfahrzugkraft erreicht werden. Starrachsen mit Schraubenfedern sorgen für einen hohen Fahrkomfort, die ergonomische Anordnung der Bedienelemente in der Kabine für eine hohe Benutzerfreundlichkeit im neuen Multicar.

ZERO EMISSION: MULTICAR M31-ZE

Zugleich wurde bei der Veranstaltung von Stangl in Straßwalchen der neue vollelektrische Geräteträger von Hako, der Multicar M31-ZE (Zero Emission) vorgestellt. Die E-Variante ist auf dem Fahrgestell des bewährten Multicar M31 konzipiert und wie dieser für den Anbau bzw. Einsatz hydraulischer Kommunalgeräte konzipiert. Der vollelektrische M31-ZE verfügt über leistungsstarke Batterien aus dem Nutzfahrzeugbereich und kann aus Stangl-Sicht eine gute Ergänzung im kommunalen Fuhrpark darstellen. Wer die Präsentation der beiden Fahrzeuge im April verpasst haben sollte, hat spätestens Mitte September die nächste Chance: Dann stellt Stangl die neuen Modelle auf der Kommunalmesse in Oberwart in Burgenland aus. Erste Praxisvorführungen für Interessierte direkt vor Ort plant der österreichische Kommunaltechnikspezialist ab Herbst.

In Straßwalchen feierten nicht nur die beiden Modelle Multicar M41 und M31-ZE ihre Österreich-Premiere, die gesamte von Stangl angebotene Hako-Flotte konnte vor Ort genau unter die Lupe genommen werden.

Stangl
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Stangl
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Stangl
Brandneu
Multicar M31-ZE in

Holm zur

ist sowohl seitlich schwenk- und arretierbar als auch auf die Gegenseite drehbar, die Bedienelemente behalten dabei immer ihre Funktionen für den Anwender in beiden Fahrtrichtungen bei.

SPEZIALIST IM GARTENBAU: KIPOS VON RAPID

Mit dem neuen Einachsgeräteträger Kipos – der Name leitet sich von der griechischen Bezeichnung für Garten ab – positioniert sich der Schweizer Hersteller Rapid als Spezialist im Garten- und Landschaftsbau. Bei der Konstruktion wurde der Fokus auf die Bodenbearbeitung mit verschieden breiten Bodenfräsen gelegt. Diese können mit dem Kipos ohne Kraftaufwand und auch von ungeübten Anwendern intuitiv bedient werden. Weitere Pluspunkte sind seine Rangierfähigkeit und die schmale Bauweise, wodurch Wendemanöver selbst in schwer zugänglichen und engen Einsatzorten problemlos möglich sind.

Der Schweizer Einachsgerätehersteller Rapid ist bekannt für seine einfach bedienbaren und stufenlos fahrbaren Einachser. Diese finden den Einsatz dort, wo größere Maschinen aus Platzgründen nicht hinkommen oder die Handarbeit zu mühsam ist. Dank des werkzeuglosen Anbaugerätewechselsystems sind die Einachsgeräteträger mit vielen verschiedenen Anbaugeräten für Anwendungen über alle Jahreszeiten hinweg effizient einsetzbar: zum Beispiel im Gartenbau, in der Grünflächen- und Arealpflege, in der Landwirtschaft oder im Winterdienst.

PERFEKTE BALANCE FÜR DIE BODENFRÄSE

Bereits der griechische Name des Einachsgeräteträger Kipos – auf deutsch Garten – verrät dessen bevorzugtes Einsatzgebiet: Mit dem Modell hat Rapid einen weiteren Schritt in Richtung Spezialisierung für den Gartenbau, respektive die Bodenbearbeitungen gemacht.

Aufgrund vieler Beobachtungen und Analysen der Arbeitsweise im Garten- und Landschaftsbau haben die Konstrukteure von Rapid einen Geräteträger entwickelt, der die Bodenbearbeitung mit verschieden breiten Bodenfräsen in den Fokus stellt. Die Gerätekombination steht perfekt ausbalanciert da, was bedeutet, dass der Anwender praktisch ohne Kraftaufwand die Bodenfräse führen kann. Dank der schmalen Bauweise sind Wendemanöver sehr einfach und es entsteht ein sauberes, nicht überfahrenes Arbeitsbild.

AUCH FÜR UNGESCHULTE PERSONEN

INTUITIV

BEDIENBAR

Typisch für die Geräte des Schweizer Herstellers ist die einfache Handhabung der relevanten Bedienelemente ohne Loslassen des Holms. Selbst ungeschulte Personen können die Maschine innerhalb weniger Augenblicke intuitiv bedienen. Der stufenlose Fahrantrieb – perfek-

tioniert auf langsame Arbeitsgeschwindigkeiten von 1 bis 3 km/h – arbeitet unabhängig von der Zapfwelle und lässt sich absolut präzise fahren. Zudem verfügt der neue Kipos über eine Tempomat-Funktion, welche eine gleichmäßige Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht.

Engstellen sind kein Problem: Dank kompakter Bauweise und Wendigkeit.

Der
Steuerung

Um Hindernissen ausweichen zu können, ist der Holm sowohl seitlich schwenk- und arretierbar als auch auf die Gegenseite drehbar. Dass die Bedienelemente ihre Funktionen dabei für den Anwender in beiden Fahrtrichtungen immer gleich behalten, ist ein charakteristisches Merkmal der Geräte von Rapid

SPEZIALIST UND DOCH VIELSEITIG EINSETZBAR

Obwohl der Geräteträger Kipos ein Spezialist

mit der Bodenfräse ist, lassen sich viele weitere Arbeiten damit erledigen. Zur Bodenbearbeitung sind Kreiseleggen, Umkehrfräsen oder Planierrechen erhältlich, dazu Schlegel- und Ökomulcher, Kehrmaschinen, verschiedene Messerbalken, Wegepflegegeräte zur mechanischen Unkrautentfernung oder Räumschilde, Schneefräsen und Streuer. Diese sind jeweils werkzeuglos und mit nur wenigen Handgriffen innerhalb kürzester Zeit gewechselt.

EINFACHE LADUNGSSICHERUNG

Um die vielen Transportfahrten der Gerätschaft sicher zu bewältigen, sind am Kipos und dessen Anbaugeräten Ösen zum Verzurren angebracht. Das ermöglicht ein schnelles Verladen, eine sichere Fahrt und trägt selbst bei den Nebenprozessen zur hohen Arbeitseffizienz bei. Regionale Fachhändler beraten Interessenten umfangreich und ermöglichen Vorführungen vor Ort im Einsatzgebiet der Kunden.

„PORENTIEF“-REINE STRASSEN: NASSREINIGUNG VON TRILETY

Fachkompetenz in allen Belangen der Straßenreinigung, Produktqualität in optimalem Preis-/Leistungsverhältnis und ein ausgezeichneter Kundenservice: Das sind die Bausteine der Firmenphilosophie vom Kommunalgerätehersteller Trilety. Seine Expertise in der Nassreinigung konnte das Unternehmen bei der jüngsten Auslieferung eines großen Waschsystems an die niederbayerische Hauptstadt Landshut unter Beweis stellen.

Seit über 60 Jahren produziert das Unternehmen Trilety mit Sitz in Hallein bei Salzburg Maschinen für die Stadthygiene, vornehmlich für die Straßenreinigung. Mit seinem umfangreichen Produktportfolio und strategisch günstigen Kooperationen mit Partnerunternehmen konnte sich der Kommunalspezialist in der Branche etablieren. Als starker Partner in der Straßenreinigung hat sich Trilety neben den zahlreichen Kehrmaschinen und Sonderbauten im Firmenportfolio unter anderem auch auf die Nassreinigung spezialisiert.

INDIVIDUELL ABGESTIMMTE NASSREINIGUNG

Im Kampf gegen den Feinstaub ist die Nassreinigung heute ein wichtiger Teil der Straßenreinigung und ermöglicht eine porentiefe Reinigung der Fahrbahnoberfläche. Für die unterschiedlichsten Verfahren zur Schmutzbeseitigung durch Wassereinsatz stehen zahlreiche Varianten von Waschwagen als Fix- oder Wechselaufbau zur Verfügung. „Wir orientieren uns beim Bau von Straßenwaschwagen an den spezifischen Kundenwünschen und den örtlichen Gegebenheiten, einen ‚Standard-Waschwagen‘ gibt es nicht“, erläutert

Gründlichst gereinigt mittels pneumatisch-schwenkbarer Hochdruckdüsenleiste.

© Trilety
Der Lkw in Landshut kommt bei unterschiedlichsten Reinigungsaufgaben zum Einsatz: Partiell intensiv reinigen mittels Hochdruck, regelmäßige Straßenreinhaltung durch Schwemmen und um Feinstaub zu binden.

Geschäftsführer Stephan Trilety. Je nach Trägerfahrzeug und vorhandenen Antriebsmöglichkeiten sind diverse Wasserpumpen, Tankgrößen und Waschbreiten im Programm. „Ob zum Straßen waschen oder für die Hochdruckreinigung, wir bedienen jeden gewünschten Einsatz: Hydraulisch ausfahr- und steuerbar, mit oder ohne Hubvorrichtung, unterschiedlichste Pumpen – dem Einsatzbedarf angepasst –, Zusatzdüsen seitlich, diverse Schlauchhaspeln vorne oder hinten montiert“, zählt der Geschäftsführer die Palette der möglichen Varianten auf, die dem Anforderungsprofil entsprechend zusammengestellt werden kann.

Zwei große Schlauchhaspeln mit je 40 m Schlauch am Heck des Fahrzeuges unterstützen bei täglichen Reinigungsarbeiten im Hochdruck- und Schwemmbereich.

LANDSHUT SETZT AUF LÖSUNG VON TRILETY

Das neuste Projekt konnte vor kurzem für die niederbayerische Stadt Landshut realisiert werden. Auf einem Lkw-Fahrgestell mit Abrollkipper wurde ein 11.000 Liter fassender Wassertank aufgebaut. Für die unterschiedlichsten Arbeitsvorgänge ist das Gerät sowohl mit einer Hochdruckpumpe (226 l / 138 bar), als auch mit einer Niederdruckpumpe (1.200 l / 15 bar) ausgestattet. Die pneumatisch-schwenkbare Hochdruckdüsenleiste vorne sorgt für eine porentiefe Reinigung, für Schwemmarbeiten gibt es je zwei Froschmauldüsen zu beiden Seiten, hydraulisch schwenkbar und paarweise zu- und abschaltbar. Eine zusätzliche mechanisch ver-

stellbare Froschmauldüse wurde links höher gesetzt und ist abnehmbar. Die Steuerung der Pumpen erfolgt bedienerfreundlich mittels Funkfernbedienung. Zwei große Schlauchhaspeln mit je 40 m Schlauch (hydraulische Schichtung) am Heck des Fahrzeuges unterstützen bei täglichen Reinigungsarbeiten im Hochdruckund Schwemmbereich. Als weitere Ausstattung kann eine Wassersprenkelanlage am Heck zur Staubniederschlagung etwa auf Baustellen eingesetzt werden. Dabei wird ein Arbeitsbereich bis ca. 4 m Breite abgedeckt. Für den Arbeitseinsatz bei Dunkelheit ist das Fahrzeug mit einer entsprechenden Rundumbeleuchtung und diversen Arbeitsscheinwerfern ausgestattet.

Bereit für lange Arbeitstage dank des 11.000 Liter fassenden Wassertanks.

DIE HAUSHERREN DER ELLWANGER SEENPLATTE

Heute kaum mehr vorstellbar gab es im Gebiet der oberen Jagst in Baden-Württemberg in Süddeutschland bis in die 50er Jahre regelmäßig verheerende Unwetter. Der Fluss trat alljährlich mehrfach über die Ufer und verursachte große Schäden. Mit dem Beginn des Baus eines Jahrhundertwerkes im Jahr 1956 kam die Wende und es entstanden bis 1982 insgesamt 15 Speicher- und Rückhaltebecken sowie Eindeichungen, die heute das Gebiet weitestgehend vor Hochwasser schützen. Die Betreuung der Anlagen obliegt dem Träger, dem Wasserverband obere Jagst. Wichtiger Helfer bei der täglichen Arbeit der Stauwärter des Verbandes ist ein Schlegel-Aufsitzmäher.

Eigentlich sind wir nur Stauwärter“, sagt Martin Schmid, Vorarbeiter beim Bauhof des Wasserverbandes ober Jagst bescheiden, wenn man ihn nach seiner Tätigkeit befragt. Doch die Aufgaben eines Stauwärters sind sehr weitreichend. Sie warten und kontrollieren sämtliche Anlagen und stellen damit sicher, dass diese im Notfall funktionieren und damit der Schutz vor Hochwasser auch gewährleistet ist. Martin Schmid und seine drei Kollegen vom Bauhof sind also quasi –gemeinsam mit den Kollegen im Büro – die Hausherren der Ellwanger Seenplatte. Insgesamt umfassen deren Seen und Weiher bei Normalstau eine Fläche von 174 Hektar und haben einen Gesamtstauraum von acht Millionen Kubikmeter.

GESUNDE DÄMME SCHÜTZEN

„Mit zu unseren Arbeiten gehört neben der technischen Wartung und der ständigen Kontrolle der Wasserstände auch das Mähen der Anlagen und die Gehölzpflege“, erzählt der gelernte Landmaschinenmechaniker. „Besonders wichtig hierbei sind die Dämme, denn diese dürfen keinen Schaden nehmen, damit sie im Ernstfall das Wasser auch halten können. Das ist auch der Grund, warum wir alle paar Jahre die Dämme fast zur Gänze abholzen. Die Stämme dürfen maximal acht Zentimeter umfassen, sonst ist die Gefahr, dass die Wurzeln den Damm instabil machen, zu groß“, erklärt er. „Genauso wichtig ist aus demselben Grund eine gesunde Grasnarbe, der Damm muss schön bewachsen sein. Denn wenn der Wasboden ausgerissen und lose ist, ist das bei Starkregen eine gefährliche Angriffsfläche. Insgesamt haben wir rund 200

allem

Hektar regelmäßig zu mähen. Die Dämme und andere, kleinere Flächen haben wir früher komplett mit dem Freischneider gemäht. Das war nicht nur aufwendig, sondern auch anstrengend.“ Auf der Suche nach einer Alternative stand bei den Stauwärtern so vor allem der Wunsch nach einem Mäher im Vordergrund, bei dem man nicht mehr hinterherlaufen muss. „Wichtig war bei der Auswahl der richtigen Maschine zudem die Hangtauglichkeit und die entsprechende Leistung“, ergänzt Martin Schmid die Anforderungen an die Neuanschaffung.

FREMDKÖRPER UND STEILE DÄMME

Die Entscheidung fiel dann nach intensiver Markterkundung auf einen AS 1040 YAK 4WD. „Mit dem YAK konnten wir die Einsätze mit dem Freischneider deutlich reduzieren und damit auch die Arbeitsbelastung enorm verringern. Zudem ist die Flächenleistung unseres neuen Fuhrparkmitgliedes hervorragend. Obendrauf ist das Schlegelmähwerk bei Fremdkörpern, die im hohen Gras liegen, ideal. Denn damit haben wir es oft zu tun. Durch das Anstauen der Seen wird Holz oder dergleichen angeschwemmt, welches dann, wenn der See wieder abgesenkt wird, im Gras zurückbleibt. Kaputt geht da nichts“, so der Stauwärter. Grund hierfür ist, dass die am horizontalen Rotor pendelnd befestigten Schlegelpaare zwar auf den Fremd-

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körper treffen, jedoch wegklappen und ausweichen können. Das Risiko von Beschädigungen sowohl an den Messern als auch an der Maschine wird damit deutlich reduziert. „Nicht zu vergessen ist die hervorragende Hangtauglichkeit des YAK, die bei uns natürlich unerlässlich ist“, ergänzt Martin Schmid, wenn es um die Vorteile des Schlegelmähers geht. „Der niedrige Schwerpunkt kommt uns vor allem beim Mähen der steilen Dämme zu Gute.“

SCHUTZ WERTVOLLER FLORA UND FAUNA Neben dem Hochwasserschutz haben die Becken, wie die Stauwärter sie fachlich korrekt nennen, eine weitere Aufgabe. „Die oberste Leitlinie ist zwar der Hochwasserschutz der

Beim Mähen der Dämme muss auf den richtigen Zeitpunkt geachtet werden. Wenn es zu feucht ist, entstehen Schäden, die sich über Jahre mitziehen.

Vor
beim Mähen der steilen Dämme der insgesamt
Speicher- und Rückhaltebecken des Wasserverbandes obere Jagst ist der niedrige Schwerpunkt des AS 1040 YAK 4WD ein wichtiger Pluspunkt.

Bebauung entlang der Jagst. Zudem nutzen wir die Becken aber auch, um Wasser zu speichern. Dieses geben wir dann in Niedrigwasserzeiten an die Jagst ab und können so die Selbstreinigungskraft des Flusses erhöhen. Dadurch werden beispielsweise Fische geschützt, die sonst in trockenen Sommern nicht in der Jagst überleben könnten“, erläutert Martin Schmid. So ist der Naturschutz ein sehr begrüßenswerter Nebeneffekt des Baus der Speicher- und Rückhaltebecken. Auch zahlreiche Naturschutzgebiete und FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat-Gebiete) sind in diesem Zusammenhang entlang der Becken entstanden. Vor allem dort ist eine ökologisch orientierte Grünflächenpflege na-

türlich unerlässlich. Themen wie Erhalt von Lebens- und Rückzugsräumen, richtige Pflegezeiträume und Pflegehäufigkeiten oder Streifenmahd sind für die Stauwärter keine Fremdwörter. „Je nachdem was es zu schützen gilt, planen wir unsere Arbeiten. So haben wir auch anhand von Mähplänen festgelegt, wann welche Fläche gemäht wird: Feuchtwiesen mähen wir beispielsweise zeitig im Frühjahr und dann erst wieder spät im Herbst. Grund hierfür ist, dass die dort wachsenden Pflanzen vor der Mahd verblüht sein müssen und bereits ausgesamt haben sollten, um so den Fortbestand zu sichern“, nennt Martin Schmid ein Beispiel für vernünftiges Mähen nach nachhaltigen Prinzipen.

MIT DEM BOOT ZUR INSEL

Auch Inseln gehören zu den Einsatzgebieten der Stauwärter. „Am Stausee Stockmühle haben wir auch zwei Inseln. Diese mähen wir nur einmal im Jahr. Hier geht es darum, diese Flächen gehölzfrei zu halten, da dort spezielle Brüter wie der Kiebitz beheimatet sind. Diese würden dort nicht mehr brüten, wenn die Insel verbuscht wäre. Hier wäre natürlich aufgrund der einmaligen Mahd pro Jahr und des dann doch sehr hohen und teilweise holzigen Grases unser YAK das ideale Gerät. Bisher machen wir die Arbeiten dort noch mit dem Freischneider.“ Schmunzelnd fügt er hinzu: „Aber wir haben uns überlegt, ein Boot zu bauen, mit dem wir unseren Aufsitzmäher zukünftig rüber auf die Insel transportieren können.“

NAHERHOLUNG IN WUNDERSCHÖNER UMGEBUNG Weit über die Region hinaus ist das gesamte Gebiet des Wasserverbandes obere Jagst nicht nur eine echte Bereicherung für die Landschaft und Natur geworden, sondern es hat auch enorm zur Verbesserung des Erholungs- und Freizeitwertes beigetragen. Entstanden ist ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Möglichkeiten zum Baden, Campen, Wandern, Angeln oder sogar zum Segeln. „Deshalb darf man nicht vergessen zu erwähnen, dass auch das Mähbild unseres YAKs sehr gut und deutlich besser als bei einem Sichelmäher ist. Selbst unter extremen Bedingungen, wie etwa bei anhaltend feuchter Witterung, sind wir damit sehr zufrieden. Da wir auch teilweise Liegewiesen mähen, ist das für uns durchaus ein wichtiges Thema, hier spielt die Optik schon eine große Rolle“, sagt Martin Schmid abschließend.

Die meisten Flächen an den Becken werden nur ein oder zwei Mal pro Jahr gemäht. Hier kann der Schlegelmäher seine Vorteile hervorragend ausspielen.

Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Die Stauwärter des Wasserverbandes obere Jagst Georg Wagner, Andre Schmitt und Martin Schmid (v.l.n.r.) wissen die Schönheit ihrer Einsatzorte durchaus zu schätzen.
Das Überwachen der Pegelstände gehört zu den täglichen Aufgaben.

STREIFENBELÜFTER GARANTIEREN FLEXIBILITÄT BEI BELASTUNGSSPITZEN

Kläranlagen haben vielfältige Herausforderungen zu lösen. Eine davon ist die oft hohe Verschiedenartigkeit der Einleiter und die dadurch stark variierenden Abwassermengen, die behandelt werden müssen. Oftmals ist dabei eine enorme Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Belüftungssysteme gefragt – Anforderungen, die von den Aerostrip Streifenbelüfter von Aquaconsult Anlagenbau aus Niederösterreich in ganz besonderem Maße erfüllt werden können. Das beweisen sie auch bei der Kläranlage in Husum, die in punkto System-Elastizität mittlerweile ein Vorzeigebeispiel in Deutschland darstellt.

Grundsätzlich ist die Anlage der deutschen Nordseestadt Husum ausgelegt auf eine Abwassermenge von rund zwei Millionen Kubikmeter pro Jahr und einem Einwohnerwert (EW) von 110.000. Davon jedoch beansprucht allein der größte Schlachthof der Region, am anderen Ende der Stadt gelegen, bis zu 60 Prozent der Anlagenkapazität – und das vor allem tagsüber: „Nach den Schlachtungen am Morgen kommen die ersten Abwassermengen etwa eine Stunde später bei uns an“, schildert Dieter Petersen, Betriebsleiter der Stadtwerke Husum Abwasserentsorgung. „Wir kommen dabei meist auf sehr hohe Stickstofffrachten im Abwasser, die wir in unserer Anlage reinigen.“

Die Einträge schwanken über den gesamten Tag hinweg, bis am Abend das Schlachtzentrum gereinigt wird und es zu einer weiteren Eintragungsspitze kommt. Danach sinkt die Abwassermenge und Fracht oft jäh ab und bleibt die Nacht hindurch bei deutlich unter 50 Prozent der Anlagenleistung; so auch an Wochenenden und an Feiertagen. Im Sommer sind noch punktuelle Steigerungen durch touristische Aktivität zu verzeichnen, die sich in der Nordseestadt ergeben können. Dazu kommen die für die Region typischen Regengüsse, die aufgrund des verbauten Mischkanals im Altstadtbereich eine Menge Fracht mit sich bringen. „Alles in allem muss unsere Kläranlage hochflexibel ausgelegt sein und

enorme Unterschiede in der Eintragung bewältigen“, so Dieter Petersen. Diese Aufgabe ist von hoher Bedeutung, denn der Ablauf der

Mit einer Aufbauhöhe von nur fünf Zentimetern kann beim Aerostrip die gesamte Wassertiefe für den Sauerstoffeintrag genutzt werden – das ist hocheffiziente Belüftungstechnologie.

© Aquaconsult
Die starken Schwankungen an Abwassermenge und Frachten erfordern in der Kläranlage Husum eine besonders flexible Lösung zur Abwasserbehandlung, die in den Aerostrip-Streifenbelüftern von Aquaconsult Anlagenbau aus Niederösterreich gefunden wurde.

Kläranlage verläuft über den Außenhafen von Husum in der Nähe eines Badestrandes direkt in die Nordsee. Dadurch erfordert die Abwasserreinigung besondere Sorgfalt.

STREIFENBELÜFTER PUNKTEN MIT FLEXIBILITÄT

In dieser herausfordernden Situation beweisen nun seit Januar 2024 die Aerostrip Streifenbelüfter von Aquaconsult Anlagenbau ihre Leistungsfähigkeit. In einem Umrüstungsprojekt wurden in den Sommermonaten des Vorjahres über 450 Aerostrips in den beiden Becken der Anlage installiert und damit die Abwasserbehandlung von Oberflächen- auf Druckbelüftung mittels Streifenbelüfter umgestellt. „Das Ziel der Stadtwerke Husum war es durch diese Umstellung die enormen Belastungsspitzen abzufangen und damit die Betriebssicherheit zu erhöhen. Zudem sollte die Reinigungsleistung verbessert sowie die Energieeffizienz gesteigert werden“, sagt Christoph Kormann, Projektleiter beim ausführenden Planungsbüro aqua & waste International GmbH aus Hannover. „Die Aerostrip Streifenbelüfter eignen sich dabei für alle diese Anforderungen optimal“, so der Planungsbeauftragte. Die innovativen Belüfter von Aquaconsult Anlagenbau garantieren in vielerlei Kläranlagen-Typen eine optimale Flexibilität und Anpassung auf verschiedene Betriebszustände. Durch den ultrafeinen Luftblasendurchmesser ergeben sich sehr effiziente Sauerstoffeinträge. Der große Bereich für die spezifische Beaufschlagung der einzelnen Belüfter ermöglicht eine gute Regelbarkeit, so dass in keinem Betriebs- oder Belastungszustand einer Kläranlage eine Unteroder Überbelüftung zu erwarten ist. Das ist nun auch in Husum der Fall. Zudem kann hier künftig eines der beiden Becken zu Revisions-

zwecken außer Betrieb genommen werden, da die gesamte erforderliche Luftmenge problemlos in das verbleibende Becken eingetragen werden kann.

DURCHGÄNGIGE SAUERSTOFFZONE –HOHE ENERGIEEINSPARUNG

„Die Vorteile unserer Streifenbelüfter gelangen in der Kläranlage Husum tatsächlich vollumfänglich zur Geltung“, resümiert Rüdiger Vrabac, Niederlassungsleiter bei der Aquaconsult Anlagenbau GmbH in Deutschland. „Ob Flexibilität, Sauerstoffeintrag, Reinigungsleistung oder Energieeinsparung – die Leistungsfähigkeit unserer Belüfter-Lösung wird in diesem herausfordernden Setting erst so richtig vor Augen geführt.“ Zuletzt profitiert man in Husum auch von einer weiteren Besonderheit: „Durch die möglichen unterschiedlichen Größen dieser Streifenbelüfter konnten wir die Belegung vollständig an die Beckengeometrie anpassen – auch in den Umlenkungen, in denen durchwegs kürzere Belüfter verlegt wurden, um die Biegung konstant und vollflächig versorgen zu können“ erklärt Betriebsleiter Dieter Petersen. „Wir haben uns von dieser gleichmäßigen Belegung sehr viel versprochen und wurden nicht enttäuscht: Nach unseren ersten Tests erreichen wir eine erhoffte durchgängige Sauerstoffzone auf konstant hohem Niveau.“ Seit Januar ist die Anlage nun im stabilen Vollastbetrieb und schon jetzt zeigen sich in Sauerstoffeintragstests beachtliche Werte von 6 kg pro kWh. Zudem prognostiziert man bis zu 30 Prozent Energieeinsparung im geregelten Betrieb. Mit einer Effizienzsteigerung in dieser Höhe würde sich die Kläranlage in Husum auch bald vollständig selbst mit Energie versorgen können. Denn die Windkraftanlage

am Klärwerksgelände liefert schon jetzt einen Großteil des notwendigen Stroms. Bis dato musste man für den Klärbetrieb im Jahresverlauf aber noch zusätzlich rund 700.000 kWh aus dem öffentlichen Stromnetz beziehen. Mit der Umrüstung auf Aerostrip-Streifenbelüfter erhofft man sich nun einen großen Schritt in Richtung Autarkie zu machen.

INNOVATIVE TECHNIK –GLOBALE ERFOLGSGESCHICHTE

Die innovativen Streifenbelüfter aus Traiskirchen in Niederösterreich werden inzwischen rund um den Erdball in mehr als 2.500 industriellen und kommunalen Kläranlagen eingesetzt. Aktuell darf Aquaconsult Anlagenbau auch auf einige besondere Referenzen in Deutschland blicken, wie die Kläranlage „Alte Emscher“ in Duisburg, einer der größten Kläranlagen Deutschlands, oder die Kläranlage Zweibrücken in Rheinland-Pfalz, die heute als Vorzeigebeispiel für sparsamen Anlagenbetrieb gilt. Darüber hinaus wird auch in den drei Abwasserreinigungsanlagen Kopenhagens (Lynetten, Damhusåen und Avedore) auf Aerostrips gesetzt oder in der „Western Treatment Plant“ in Melbourne (Australien). Die Entscheidung der jeweiligen Betreiber, in ihren Anlagen Streifenbelüfter von Aquaconsult einzusetzen, bringt immer auch eine beachtliche Energie- bzw. CO2-Einsparung mit sich. „Die Investition in unsere Aerostrips zahlt sich jedenfalls unmittelbar aus. Der Return on Investment liegt aktuell durchschnittlich bei drei Jahren“, ergänzt Rüdiger Vrabac abschließend.

Die unterschiedlichen Größen der Aerostrip-Streifenbelüfter erlaubten eine Belegung auch in den Umlenkungen der Anlage, wodurch die Belüftung maximiert werden kann.

Die Kläranlage in Husum machte dank der energieeffizienten Streifenbelüfter einen großen Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit.

WELTLEITMESSE FÜR UMWELTTECHNOLOGIEN

GLOBALES WACHSTUM DER BRANCHE WIDER

Ob Plastik, Baustoffe oder Wasser: Lösungen für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sind essenziell für den Umwelt- und Klimaschutz – und zu finden auf der IFAT Munich. Die Weltleitmesse der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft fand vom 13. bis 17. Mai in München statt. Über 3.200 Aussteller und rund 142.000 Besucher bestätigten die Messe als wichtigste Plattform für Umweltund Kommunaltechnologien.

Die IFAT Munich 2024, die vom 13. bis 17. Mai auf dem Münchner Messegelände stattfand, endet mit einer Spitzenbeteiligung: Rund 142.000 Besucher aus nahezu 170 Ländern und Regionen kamen zur Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Das entspricht dem Rekordniveau von 2018. Der Anteil internationaler Besucher lag bei über 50 Prozent und damit so hoch wie nie. Auch ausstellerseitig erreichte die Internationalität eine neue Bestmarke: Von den 3.211 Ausstellern kamen 55 Prozent aus dem Ausland. Insgesamt nahmen Unternehmen aus 61 Ländern teil. Mit 300.000 m2 Fläche war die diesjährige IFAT zudem die größte aller Zeiten.

BRANCHE UNTERSTREICHT INNOVATIONSFÜHRERSCHAFT

„Die Herausforderungen unserer Zeit, zum Beispiel die Klimakrise oder der Rohstoffmangel, lassen sich nur mit Technologie lösen. Egal ob es um die Transformation der Kommunen hin zu mehr Klimaresilienz oder der Industrie hin zu mehr Kreislaufwirtschaft geht: Die IFAT Munich ist die Veranstaltung, auf der wir Lösungen für unsere Zukunft

sehen“, sagt Messegeschäftsführer Stefan Rummel. Für den Vorsitzenden des Fachbeirats der IFAT Munich, Dr. Johannes F. Kirchhoff, war die diesjährige Veranstaltung „ein absolutes Highlight. Wo sonst trifft man in nur fünf Tagen die wichtigsten Vertreter der Branche aus aller Welt? Ich bin sehr beeindruckt von der Vielzahl an Technologien und Neuheiten, die hier präsentiert wurden. Die Umwelttechnologiebranche gehört derzeit zweifelsfrei zu den innovativsten Industrien.“

„ENORME HERAUSFORDERUNGEN

FÜR DIE KREISLAUFWIRTSCHAFT“

Wie sich die Welt an den Klimawandel anpassen und aktiven Umweltschutz leisten kann, zum Beispiel durch Erreichung internationaler Klimaschutzziele, waren die vorherrschenden Fragestellungen auf der IFAT Munich in diesem Jahr. Eine Schlüsselfunktion nimmt

die Kreislaufwirtschaft ein, da durch sie effektiv weniger (Primär-)Rohstoffe eingesetzt werden müssen. „In einer zunehmend technisierten Welt mit immer komplexeren Produkten steht die Kreislaufwirtschaft vor enormen Herausforderungen.“, sagt Aussteller Thomas Conzendorf, Vorstand bei Recycling-Spezialisten Remondis.

ANPASSUNGEN AN DEN KLIMAWANDEL ZWINGEND ERFORDERLICH

Eine besondere Rolle auf dem Weg zu besserer Klimaresilienz spielen die Kommunen. Wenn es um den Umgang mit Starkregen und Überschwemmungen, extremer Hitze und Wassermangel geht, sind sie auf wirksame technologische Lösungen angewiesen. „Die Messe war wieder einmal eine sehr gute Plattform für den gegenseitigen Austausch und um Entwicklungen in verschiedenen Branchen vor-

© Messe München
Auf einer Fläche von 30.000 m2 ballte sich das gesammelte Know-how der kommunalen Technik und der Branchen Recycling, Wasser- und Abwasser sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Neben den je nach Branche aufgeteilten Messehallen präsentierten sich die ausstellenden Unternehmen auf einer großzügigen Freifläche.
Der Tiroler Traktorenhersteller Lindner war mit seinen Exponaten auf der IFAT vertreten.
Das Fahrzeugportfolio von Hansa konnten Interessierte im Außenbereich der IFAT unter die Lupe nehmen.

Die Böschungsmäher von Mulag stießen auf reges Interesse.

anzubringen. Die Wasser- und Abwasserwirtschaft, Abfall- und Recyclingindustrie sind sehr wichtig, um die Kreislaufwirtschaft und Klimaresilienz zu fördern. Wasser, Energie, Umwelt und Klima gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit“, sagt Rainer Köhler, Vorstand bei Huber SE und Aussteller. „Mein persönlicher Eindruck von der diesjährigen IFAT ist sehr positiv. Wir bei Huber hatten auf unserem Messestand viele interessierte Besucher aus den für uns relevanten Bereichen: Kläranlagenbetreiber, Klärwärter, Planer, Ingenieurbüros, Vertreter von Kommunen und Industrie aus dem In- und Ausland.“

UMWELTTECHNOLOGIEN WELTWEIT EIN THEMA

Wie wichtig die bei der IFAT Munich bespielten Themen und Umwelttechnologien sind, belegt auch die gestiegene Internationalität, speziell aus Übersee. „Bei den Ausstellern rangierte China in diesem Jahr mit einer starken Beteiligung auf der dritten Position. Auch besucherseitig ist China in den TopTen“, erklärt Philipp Eisenmann, Exhibition Director der IFAT Munich: „Starke Zuwächse haben wir darüber hinaus bei den Besuchern aus den USA, Australien, Indien, Japan und Südkorea. Umwelttechnologien und -lösungen sind weltweit ein Wachstumsmarkt und die IFAT Munich die Plattform dafür.“

Die kompakten Multifunktionsfahrzeuge von Kärcher Municipal konnten auf der IFAT eingehend begutachtet werden.

Am Messestand von Kugelmann konnten sich Messebesucher zu den Systemen für die Straßenfreihaltung sowie den Winterdienst informieren.

Bereit für den nächsten Winter: Hydrac stellte sein Schneepflugsortiment vor.

Spezialaufbauten präsentierte seine Kehrtechnik-Lösungen im Außenbereich der Messe.

Über die Gerätschaften des Winterdienstherstellers Zaugg konnte man sich bei Verkaufsberater Friedrich Kirmaier (li.) und Verkaufsleiter Stephan Zaugg (re.) erkundigen.

Elektrische sowie konventionell betriebene Geräteträger fanden sich am Messestand von Bucher Municipal.

Das Team von Kahlbacher informierte alle interessierten Besucher zu seinen Winterdienstlösungen.
Kahlbacher
Lorenz

GALABAU 2024: DIE GRÜNE MESSE FEIERT 25. JUBILÄUM

Vom 11. bis 14. September wird im Messezentrum Nürnberg wieder der grüne Teppich ausgerollt. Dann öffnet die GaLaBau in ihrer Jubiläumsausgabe zum 25. Mal ihre Tore. In insgesamt 14 Messehallen zeigen internationale Unternehmen vier Tage lang das komplette Angebot für das Planen, Bauen und Pflegen von Gärten, Parks und Grünanlagen.

Vom 11. bis 14. September stehen im Messezentrum Nürnberg wieder alle Zeichen auf Grün. Dann findet die 25. Ausgabe der GaLaBau, Internationale Leitmesse für urbanes Grün und Freiräume, statt. In insgesamt 14 Messehallen zeigen internationale Unternehmen vier Tage lang das komplette Angebot für das Planen, Bauen und Pflegen von Gärten, Parks und Grünanlagen. Internationale Aussteller aus ganz Europa nutzen diese Gelegenheit, um den Fachbesuchern aus GaLaBau-Betrieben, kommunalen und bundesweiten Behörden, Landschaftsarchitekturbüros sowie Motorgerätefachhändlern ihre Produkte und Innovationen zu präsentieren. Das Angebotsspek-

trum erstreckt sich dabei von Bau- und Pflegemaschinen und -geräten über Stoffe, Bauteile und Pflanzen bis hin zu Dienstleistungen und deckt wie gewohnt die Bereiche kommunale und urbane Gestaltung, Privatgartengestaltung, Spielplätze, Sportplätze, Freizeitanlagen und Golfplätze ab. Ideeller Träger und Gründungsvater der GaLaBau ist der Bundesverband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Nicht umsonst gilt die GaLaBau als der zentrale Treffpunkt der grünen Branche. Auch 2024 sticht sie wieder durch ihren besonderen Erlebnischarakter hervor: Aussteller haben die Möglichkeit, sich an zahlreichen bei Besuchern beliebten Sonderschauen, Foren

und Aktionsflächen zu beteiligen, um ihre Messepräsenz zusätzlich zu erhöhen. Besucher er warten natürlich auch wieder die beeindruckenden Garten[T]Räume auf dem Messeareal des BGL, die unterschiedliche Trends im Garten- und Landschaftsbau ganzheitlich abbilden. Ein umfangreiches Rahmenprogramm wird auch im Jubiläumsjahr die Messebesucher erfreuen und mit bekannten und beliebten Programmpunkten begeistern: so zum Beispiel der Landschaftsgärtner-Cup, die Aktionsfläche und die E-Mobility Area im Außenbereich, das Forum „Digitalisierung praktisch gestalten“, die GaLaBau Landscape Talks und der Grün-Blaue Pfad.

Auf den beliebten Aktionsflächen der GaLaBau können Bagger & Co. ihre Arbeitsleistung unter Beweis stellen.
© Nürnberg Messe

Messen & Veranstaltungen

Auf einem Spezialgerüst wird die anspruchsvolle Arbeit von Baumpflegern simuliert. Besucher haben hier die Möglichkeit, unter Anleitung selbst aktiv zu werden.

GRÜN-BLAUER-PFAD ZEIGT LÖSUNGEN ZUR BEWÄLTIGUNG DER KLIMAKRISE

„Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen in der Baukonjunktur sind wir sehr stolz auf die positiven Entwicklungen zur 25. Jubiläumsausgabe der GaLaBau. Für viele treue Kunden ist die Veranstaltung ein gesetzter Termin, aber auch zahlreiche Newcomer haben sich für eine Teilnahme an der Fachmesse entschieden. Aktuell ist es wichtiger denn je, die Themen des Klimawandels aktiv zu diskutieren“, so Stefan Dittrich, Leiter GaLaBau, NürnbergMesse. Themen rund um die Herausforderungen zur Klimaanpassung spielen auch zur 25. Jubiläumsausgabe somit wieder eine besondere Rolle. Die grüne Branche zeigt hier großes Engagement in der Entwicklung von Lösungen und leistet in vielen Bereichen des Garten- und Landschaftsbaus einen aktiven Beitrag zur Klimaanpassung. Dieses besondere Engagement wird auch auf der GaLaBau 2024 wieder honoriert, indem Aussteller, deren Produkte und Lösungen in positivem Zusammenhang zur Klimaanpassung stehen, besonders hervorgehoben und unterstützt werden. Dies geschieht im Rahmen des Grün-Blauen Pfades. „Als internationale Leitmesse richtet die GaLaBau 2024 einen Scheinwerfer auf neue Innovationen und Trends zur Bewältigung der Klimakrise. Da-

Erstmal probesitzen: Die GaLaBau bietet eine gute Marktübersicht, Interessenten können die unterschiedlichen Maschinen direkt vergleichen.

mit macht sie einmal mehr deutlich, dass unsere grüne Branche bei der Bewältigung dieser großen Aufgaben systemrelevant ist“, so BGL-Präsident Thomas Banzhaf. Bei ihrer Bewertung fokussiert sich die Fachjury je nach Produkt oder Dienstleistung auf Kriterien aus den Themengebieten umweltfreundliche Herstellung, Betriebsweise, Anwendung und Langlebigkeit. Oberste Priorität hat dabei, dass das Produkt oder die Dienstleistung einen Beitrag für eine grün-blaue Lösung leistet. „Egal ob Landschaftsarchitekt, GaLaBau-Betrieb oder Maschinenhersteller – wir alle haben es in der Hand, entsprechend auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren. Ich freue mich, als Jurymitglied für den GrünBlauen-Pfad solch inspirierende Unternehmen, Produkte und Ideen kennenzulernen und dazu beizutragen, dass sie ihren verdienten Stellenwert auf der GaLaBau 2024 erhalten“, so Jurymitglied Mario Kahl, Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla).

TRENDS IM GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU

Grün boomt weiterhin und steht für Lebensqualität. Anlaufpunkt für Entscheider aus der Branche sind auch auf der GaLaBau die Garten[T]Räume. Auf der gleichzeitig als Messeareal des BGL fungierenden Fläche werden unterschiedliche Trends im Garten- und

Die Messeleitung wird sich auch dieses Jahr auf einen großen Besucherandrang freuen können.

Landschaftsbau ganzheitlich abgebildet. Besucher erwarten auf etwa 1.600 m2 inspirierende Präsentationen von Dienstleistungen und Produkten.

BUNTES RAHMENPROGRAMM

Insgesamt macht das bunte Rahmenprogramm mit weiteren Sonderflächen, dem GaLaBau Praxisforum „Planung und Wissen kompakt“, Fachtagungen, Preisverleihungen und Wettbewerben die GaLaBau zu einem wichtigen Treffpunkt der grünen Branche. Auch der gelungene Mix aus Baumaschinen, Pflegegeräte für den Landschaftsbau genauso wie den kommunalen Raum, alles zum Thema Golfcourse und Gerätschaften für Spielplätze machen die Messe für das Fachpublikum so anziehend. Beliebter Schauplatz sind die Demonstrationsflächen zu den Bereichen Erdbau und Flächenpflege. Hier wird gezeigt, wie die auf der Messe präsentierten Produktneuheiten in Aktion treten.

LANDSCHAFTSGÄRTNER-CUP

Die GaLaBau ist nicht nur eine umfassende Produktschau in 14 Messehallen. Sie wartet auch mit einem attraktiven Rahmenprogramm im Außenbereich auf. So ist der beliebte Landschaftsgärtner-Cup ein fester Bestandteil des Messeereignisses GaLaBau. Beim deutschlandweiten Berufswettbewerb treten im Messepark unter einem Zelt die besten Landschaftsgärtner-Auszubildenden aller deutschen Bundesländer an, um ihr fachliches Können unter Beweis zu stellen.

OUTDOOR-AREALE

Live gemäht, gebaggert und gehäckselt wird auch bei der GaLaBau 2024 an allen vier Tagen wieder, und zwar im Außenbereich. Einige Aussteller nutzen neben ihrem Messestand die GaLaBau-Aktionsfläche, um dort ihren Kunden Pflegemaschinen und Bodenbearbeitungsmaschinen auf echtem Rasen und Boden in Aktion vorzuführen.

Eine bunte Mischung: Neben klassischen GaLaBauThemen präsentieren sich auch Anbieter für Golfplätze & Co. auf der Messe in Nürnberg.

Foto: ASH

ESCHLBÖCK: GRÖSSTER ANBIETER VON HOLZHACKMASCHINEN

Das österreichische Familienunternehmen Eschlböck erzeugt unter dem Markennamen Biber Holzhackmaschinen und spezialisierte sich vor mehr als vier Jahrzehnten – als man noch von Abfallholz sprach – auf die Entwicklung und Herstellung von Holzhackmaschinen zur Erzeugung von exaktem Energiehackgut. Eschlböck prägte damit die Entwicklung der Hackguterzeugung wesentlich mit.

Eschlböck kann als einziger Hersteller von Holzhackmaschinen die gesamte Palette mit der jeweils optimalen Zerkleinerungstechnik abdecken. Mit zwölf Baugrößen und über 40 Typen ist Eschlböck einer der größten Anbieter für Unternehmer in der Biomassezerkleinerung, für Forst- und Landwirte, den Kommunaleinsatz sowie den Garten- und Landschaftsbau: Scheibenradhacker ab 15 cm und Trommelhacker ab 32 cm Holzdurchmesser bis zu den kranbeschickten Großmaschinen mit bis zu 95 cm Holzdurchmesser. Ausgestattet mit dem kraftsparend arbeitenden Spaltbiber sind beim Aufräumen auf Hackplätzen keine Grenzen gesetzt.

BIBER 7 – NEU UND UNIVERSELL EINSETZBAR

Der neue und moderne Hacker, entwickelt aus einer langjährigen Tradition und neuen Erkenntnissen bietet mit einer Einzugsbreite von 56 cm und einem maximalem Holzdurchmesser von 40 cm die optimale Lösung im Kommunalbereich sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Der neue bis zu 4 m hohe und verstellbare Auswurf sowie das verschleißfeste Gebläse ermöglichen das Befüllen von hohen Anhängern. Mit Schnellwechselklingen und einem Rotordurchmesser von 650 mm garantiert er einen perfekten Schnitt.

IMMER EINEN SCHRITT VORAUS

Im Unternehmenssitz im oberösterreichischen Prambachkirchen sind Spezialisten am Werk: Hier werden vom Rohmaterial bis zur fertigen Holzhackmaschine und aus MAN und VolvoLkws Biber-Powertrucks mit bis zu 750 PS gefertigt. Die Antriebskraft zur Hackguterzeugung wird über ein neues einstufiges Getriebe übertragen, das von Eschlböck zwischen Lkw-Motor und Lkw-Getriebe eingebaut wird. Dies ermöglicht den geringsten Leistungsverlust und spart Kraftstoff. Eschlböck entwickelte damit eine Fahrzeuglinie, die optimal für den Hackbetrieb geeignet ist und die zwei Extreme, hohe Geländegängigkeit mit

Der Biber 7 ist die ideale Maschine für Spezialeinsätze und Sonderfällungen.

Allradantrieb und schnelle Übersetzungsfahrten bis 80 km/h, vereint. Die Kunden von Eschlböck schätzen neben der hohen Fertigungstiefe die verlässliche Ersatzteilverfügbarkeit über Generationen, den kompetenten Service durch erfahrene Mitarbeiter und die Langlebigkeit der Maschinen.

NACHHALTIGKEIT ALS GRUNDPRINZIP

Der Firmenphilosophie entsprechend steht das Familienunternehmen Eschlböck neben einer nachhaltigen Beziehung zu seinen Kunden zu einem ökologischen und ökonomischen Wirtschaften. Eschlböck rüstete seine Fabrik mit der Inbetriebnahme einer Hackgutheizung im Jahr 1999 von Öl komplett auf Biomasse um und baute als einer der ersten eine Niedertemperatur-Bodenheizung auch in seine Produktionshallen ein. Vorreiter war das Unternehmen als es bereits im Jahr 2000 auch für die Lackierung die Wärme aus Hackgut anstatt Fossilenergie erzeugte. 2010 wurde das neue Bürogebäude am alten Standort mit 50 cm dicken Energiesparziegeln errichtet. 2017 baute Eschlböck ein neues Produktionswerk mit Holzleimbinder und Holzriegelwänden mit Mineralputzfassade anstatt der üblichen Blechverkleidungen. Es wurde in energiesparende LED-Beleuchtung und Wärmerückgewinnung investiert und auf den Dächern 2020 eine PV-Anlage installiert. Besuchen kann man das Unternehmen auf der GaLaBau in Nürnberg, Stand-Nr.: 6-326.

© Eschlböck
Biber 60 ZK – das Schwestermodell vom Biber 7 bis 40 cm Holzdurchmesser – verfügt mit Kran und Spaltbiber über den Komfort der Großen.

Der ursprüngliche Standort konnte aus Platzgründen und aufgrund des Denkmalschutzes im Stiftsmeierhof nicht beibehalten werden. Das neue Heizhaus wurde direkt dahinter neu gebaut. Die erweiterte PV-Anlage am Dach wird Großteils für den Betrieb des Heizwerks genutzt.

VIERKANTER GOTTES WIRD UMWELTFREUNDLICH MIT BIOMASSE BEHEIZT

Auch profane Belange müssen in Gotteshäusern geregelt werden – und dazu zählt auch die Wärmeversorgung. Im Stift Seitenstetten in Niederösterreich beschritt man diesbezüglich schon früh einen modernen Weg und entschloss sich für eine Beheizung der Klostergebäude mittels Biomasse. Heute wird nicht nur die seit über 900 Jahren bestehende Wirkstätte der Benediktiner mit nachhaltiger Wärme versorgt, sondern eine Vielzahl weiterer Abnehmer in Seitenstetten. Dank der signifikanten Erweiterung des Fernwärmenetzes, des Neubaus des Heizhauses sowie der eingesetzten innovativen Technik, ist die Fernwärme Seitenstetten fit für die Zukunft und liefert seit letztem Jahr mehr als doppelt so vielen Verbrauchern Wärme aus ökologischem Brennstoff.

Seit der Gründung des Stifts Seitenstetten 1112 ist das Kloster im Herzen des Mostviertels Begegnungsstätte gläubiger Menschen. 1986 beschloss der „Vierkanthof Gottes“ – wie die Abtei aufgrund ihrer Bauweise liebevoll genannt wird – den dazugehörigen landwirtschaftlichen Betrieb auszulagern und zu verpachten. Unter der Bedingung, den Stift Seitenstetten und dessen Gebäude mit Energie zu versorgen, erhielt DI Karl Latschenberger den Zuschlag. Somit war die Fernwärme Seitenstetten gegründet worden. Das Heizwerk wurde in den Räumlichkeiten des heute als Veranstaltungsort genutzten Stiftsmeierhofes errichtet –vorerst nur für die Versorgung der Klostergebäude. Nach und nach wurden auch immer mehr Gebäude in Seitenstetten an das Leitungsnetz angeschlossen, sodass der in die Jahre gekommene

© Ringhofer & Partner

Hier nahm die Fernwärme Seitenstetten ihren Anfang: Diese sollte zuerst nur die Gebäude des über 900 Jahre alten Stifts beheizen, mittlerweile werden 220 Verbraucher mit nachhaltiger Wärme versorgt.

Kessel nicht die erforderliche Leistung erreichte. Da das bestehende Heizhaus für einen Ausbau zu klein war, entschied man 2015 gemeinsam mit dem Stift Seitenstetten und dem Planungsbüro Ringhofer & Partner GmbH ein neues Heizwerk hinter dem Stiftsmeierhof zu errichten. Auch ein Zubau im historischen Gebäude war nicht möglich: „Aufgrund des Denkmalschutzes konnte die alte Heizzentrale nicht umgebaut werden, daher musste ein neues, geeignetes Grundstück gefunden werden“, berichtet Ing. Martin Ringhofer, Geschäftsführer des verantwortlich zeichnenden Planungsbüros Ringhofer & Partner. Der Standort gleich hinter dem Stiftsmeierhof erwies sich als ideal. Im Zuge des Neubaus wurden die restlichen öffentlichen Gebäude der oberösterreichischen Gemeinde wie Mittelund Volksschule sowie Wohnbauträger und Privathäuser an das Netz angeschlossen.

ERWEITERUNG DES LEITUNGSNETZES

Vor sieben Jahren stieg Paul Latschenberger MSc als Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer in die Firma ein und baute das Leitungsnetz weiter aus. Bereits vor dem Ukrainekrieg 2022 wurde ein weiterer Rohr-

netzausbau beschlossen, sodass im Laufe des Jahres 2022/23 befeuert durch die Krise zusätzlich 130 neue Objekte an das Fernwärmenetz angeschlossen wurden – mittlerweile werden insgesamt ca. 220 Kunden mit Wärme versorgt.

SCHNITTSTELLE ZWISCHEN HEIZWERK UND ABNEHMER HÄLT WÄRMEVERLUSTE GERING

Bei der Übergabe und Verteilung von Wärme auf der entscheidenden „letzten Meile“ bildet die Technik des Unternehmens Pewo die Schnittstelle zwischen Wärmeerzeuger und Verbraucher. Dabei lieferte der Energietechnik-Spezialist neben den Fernwärme-Übergabestationen auch die Heizwerkautomatisierung, die Netzregelung sowie das Datenleitsystem. Pewo führte hierbei außerdem die Inbetriebnahmen durch. Damit die Fernwärme Seitenstetten eine wachsende Zahl an Verbrauchern nachhaltig und effizient mit Wärme versorgen kann, bedarf es natürlich an entsprechender Leitungen. Für deren Verlegung zeichnete das steierische Unternehmen Wundara verantwortlich. Ein vorisoliertes Rohrnetz sorgt dafür, Wärmeverluste der produzierten Energie so gering wie möglich zu halten.

Das Rauchgas wird in der Rauchgaskondensationsanlage von 180 Grad auf etwa 50 Grad abgekühlt, was eine beachtliche Wirkungsgradsteigerung bringt und somit eine Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent ergibt. Das ist gleichbedeutend mit ca. 2.000 srm weniger Hackgut jährlich.

© Ringhofer & Partner

Die Fernwärme Seitenstetten erfuhr letztes Jahr einen enormen Modernisierungsschub inklusive Rauchgaskondensationsanlage, neuer Biomassekessel und erweiterter PV-Anlage.

20 PROZENT ENERGIE ZURÜCKGEWINNEN

Neben der signifikanten Erweiterung des Fernwärmenetzes im letzten Jahr – es wuchs mit 12 km Leitungslänge auf fast das Doppelte an –erfuhr die Fernwärme Seitenstetten zeitgleich einen enormen Modernisierungsschub. Dabei wurde eine Rauchgaskondensationsanlage vom oberösterreichischen Unternehmen Heger Edelstahl zur Wärmerückgewinnung aus dem Rauchgas der Biomassekessel eingebaut. Mit der Installation der Rauchgaskondensationsanlage HEGC-300 wird das feuchte Abgas der beiden neu installierten Biomassekessel (2.000 kW und 500 kW) effizient genutzt. Die Anlage kühlt die Abgase in einem Wärmetauscher ab, wodurch ein Teil des Wasserdampfes rekondensiert und somit ca. 20 Prozent Energie zurückgewonnen wird. Der Wärmeinhalt der Abgase wird dabei in einem Glattrohrwärmetauscher aus hochwertigem Edelstahl direkt in Nutzwärme für das Heiznetz umgewandelt. Der Einbau der Wärmerückgewinnungsanlage HEGC-300 optimiert nicht nur die Wärmeauskopplung, sondern führt auch zu einem

Mit innovativer Technik zur Verteilung von Wärme auf der entscheidenden „letzten Meile“ vereinfacht die Übergabestation CAD H von Pewo die Integration regenerativer Energiequellen. So kommt das effiziente Wärmenetz von Seitenstetten in der Breite an: in Wohn- und Gewerbeimmobilien jeder Größenordnung. Dadurch wurde es vereinfacht, eine wachsende Zahl an Verbrauchern nachhaltig und effizient mit Wärme zu versorgen.

Entstaubungseffekt – der Entstaubungsgrad beträgt ca. 50 bis 60 Prozent. Das Hauptziel dieser Anlage ist die Minimierung des Energiebedarfs und der Brennstoffkosten. „Die Installation der Wärmerückgewinnungsanlage ist eine effiziente und kostensparende Lösung für die Nutzung der Abgaswärme“, betont Dipl.Ing. Robert Pretzl, Geschäftsführer von Heger Edelstahl. Bei einer rückgewonnenen Wärmemenge von 1.200 MWh/a werden ca. 1.940 Schüttraummeter Hackschnitzel pro Jahr eingespart, was einer CO2-Reduktion von 562.000 kg jährlich entspricht. Durch die Nutzung der Abwärme wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern es können erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten erzielt werden. Zudem ist die Anlage so aufgebaut, dass in Zukunft ein zusätzlicher Wärmetauscher zur weiteren Abgaskühlung eingebaut werden kann.

MODERNISIERUNG MACHT HEIZWERK

SEITENSTETTEN ZUKUNFTSFIT

Eine weitere bauliche Maßnahme im Heizwerk

Seitenstetten war die Erweiterung der Photovoltaikanlage am Dach des Heizwerks und der Hackschnitzel-Lagerhalle von 200 kW auf 300 kW. Die damit erzeugte Energie wird für den Betrieb der Anlage genutzt sowie überschüssiger Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Um all die neuen Komponenten des Heizwerks in den Betrieb einzubinden, bedarf es einer durchdachten Steuerungstechnik. Dabei konnte man sich auf das Know-how von Schneid aus Graz verlassen. Das Unternehmen lieferte unter anderem den MSR-Schaltschrank des Heizhauses, die Netzpumpen- und Kesselregelung sowie das Puffermanagement des 100.000 Liter fassenden Pufferspeichers, der zur Abfederung von Lastspitzen dient. Die Visualisierung des Heizhauses und der Abnehmer sowie die automatische Alarmierung bei Störungen vereinfachen den laufenden Betrieb. Dank der vollumfänglichen Modernisierung versorgt das Heizwerk Seitenstetten Verbraucher in der Gemeinde weit über die Klostergrenzen hinaus verlässlich mit nachhaltiger Wärme. WÄRMERÜCKGEWINNUNGSANLAGEN BEHÄLTER- & WÄRMETAUSCHERBAU

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AUS ABWÄRME DER KLÄRANLAGE WIRD FERNWÄRME

Der Wasserverband Millstätter See und die Kelag Energie & Wärme haben ein energiewirtschaftlich innovatives und für Kärnten einzigartiges Projekt umgesetzt: Seit einigen Monaten speist die Kläranlage Abwärme in das Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme in Spittal an der Drau ein.

In der Kläranlage Spittal an der Drau reinigen wir die Abwässer von 19 Oberkärntner Gemeinden mechanisch und biologisch“, erläutert Michael Maier, Obmann des Wasserverbandes Millstätter See. „Auch der Wasserverband Lurnfeld-Reißeck, der Reinhalteverband Lieser-/Maltatal und die Stadt Spittal leiten ihre Abwässer in diese Kläranlage ein, die für 130.000 Einwohnergleichwerte dimensioniert ist.“

KLÄRANLAGE ENERGIEWIRTSCHAFTLICH OPTIMIERT

In den vergangenen Jahren hat der Wasserverband Millstätter See die Kläranlage Spittal an der Drau modernisiert und energiewirtschaftlich optimiert. „Wir erzeugen Biogas und betreiben zwei Blockheizkraftwerke“, erklärt Herwig Ebner, Betriebsleiter der Kläranlage und zukünftiger Geschäftsführer des Wasserverbandes Millstätter See. „Wir produzieren rund 3 Mio. kWh Strom für den eigenen Bedarf, unsere Anlage ist energieautark und auch inselbetriebsfähig. Das bedeutet, dass unsere Kläranlage auch im Falle eines Blackouts normal weiterarbeitet. Zusätzlich erzeugen wir rund 4 Mio. kWh Wärme, etwa die Hälfte davon brauchen wir selbst, die andere, bisher nicht genutzte Hälfte speisen wir nun in das Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme ein. Diese Kooperation macht die sinnvolle Nutzung der Abwärme möglich, sodass wir einen weiteren wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“

BEITRAG ZUR ENERGIEZUKUNFT

„Bei der Energiewende spielt der Wärmesektor eine zentrale, oft zu wenig beachtete Rolle“, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Unser Ziel ist der Ausstieg aus fossiler Energie, dafür müssen wir viele große und kleine Schritte gehen. Die Nutzung der Abwärme aus der Kläranlage Spittal ist ein beispielhafter Schritt in die richtige Richtung, ein Beitrag zur erneuerbaren Energiezukunft, die wir gemeinsam mit Partnern gestalten, in diesem Fall mit dem Wasserverband Millstätter See. Regionale Kooperationen in verschiedenen Größen und Ausprägungen sind für

uns sehr wichtig, weil sie kreative Lösungen im Sinne des Klimaschutzes und der Energiezukunft möglich machen“, betont Reinhard Draxler. „Die intelligente Nutzung von Abwärme aus einem Abwasserreinigungsprozess ist auch für uns Neuland.“

FERNWÄRME WIRD IN SPITTAL AUSGEBAUT

Um die Abwärme der Kläranlage in das Fernwärmenetz einspeisen zu können, hat die Kelag Energie & Wärme eine rund 800 m lange Fernwärmeleitung von der Kläranlage zum Biomasseheizwerk Spittal an der Drau verlegt und in Betrieb genommen. „Die Kläranlage speist rund 2 Mio. kWh Wärme pro Jahr in unser Netz ein, das entspricht dem Wärmebedarf von rund 400 Wohnungen“, erläutert Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme. In Spittal an der Drau betreibt die Kelag Energie & Wärme eines der größten Biomassesysteme in Kärnten. „Wir liefern derzeit rund 33 Millionen kWh Wärme an unsere Kunden, die zu rund 98 Prozent aus Biomasse stammt. „Heuer erweitern wir unser Fernwärmenetz im Süden der Stadt, sodass sich der Absatz auf rund 35 Millionen kWh erhöhen wird. Wir haben 2023 rund 2 Mio. in den Ausbau investiert,

2024 wird ein Ausbau um weitere 3 Mio. Euro erfolgen“, erklärt Adolf Melcher.

KOORDINIERTER AUSBAU DER FERNWÄRME

Infrastrukturstadtrat Christoph Staudacher bewertet den Ausbau des Fernwärmenetzes in Spittal an der Drau aus der Sicht der Stadtgemeinde und der Bürgerinnen und Bürger als äußerst positiv für den Standort und als wichtigen Wirtschaftsimpuls. „Wir unterstützen den Ausbau der Fernwärme. Seit Beginn dieses Projektes im Kerngebiet unserer Stadtgemeinde durch die Kelag Energie & Wärme gibt es regelmäßig Projektabstimmungsgespräche über den Verlauf der Leitungen in den Straßenzügen. Durch diese Koordinierungsgespräche können wir Synergieeffekte bei Leitungsführungs- und Tiefbauarbeiten erzielen, vor allem seit dem Beginn der Sanierungen und Ausbauten des Kanalsystems in der Stadt im Jahr 2013. So vermeiden wir Doppelgleisigkeiten, sparen Kosten und halten die baustellenbedingten Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger möglichst gering. Das Einspeisen von Abwärme aus der Kläranlage in das Fernwärmenetz ist ein Meilenstein für die Fernwärme in Spittal an der Drau.“

© Kelag
Projektpartner informierten in einem Pressegespräch auf dem Gelände der Kläranlage über dieses innovative Konzept: Reinhard Draxler (Vorstand der Kelag), Adolf Melcher (Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme), Herwig Ebner (Betriebsleiter und zukünftiger Geschäftsführer des Wasserverbandes Millstätter See), LAbg.
Michael Maier (Obmann des Wasserverbandes Millstätter See und Bürgermeister der Stadt Radenthein) (v.l.n.r.).

Eingeschränkte Platzverhältnisse machten in Gerlos einen zusätzlichen Kessel oder eine Lagererweiterung unmöglich. Dank der Absorptionswärmepumpe wurde beides nicht benötigt.

INNOVATIVE TECHNOLOGIE ERMÖGLICHT MEHR

LEISTUNG BEI WENIGER BRENNSTOFF-EINSATZ

Platzmangel und eine erschwerte Brennstoffversorgung ließen die Möglichkeiten für eine Leisungssteigerung im Biomasseheizwerk Gerlos erheblich schrumpfen – ein weiterer Heizkessel oder eine Lagererweiterung mussten ausgeschlossen werden. Doch die Wintersportgemeinde machte aus der Not eine Tugend und setzte statt auf althergebrachte Mittel auf eine neuartige Lösung: Eine deutliche Erhöhung der Anlageneffizienz von über 25 Prozent konnte dank der Erweiterung der bestehenden Rauchgaskondensation und einer Absorptionswärmepumpe erzielt werden. Mithilfe dieser innovativen Technologie erzeugt man im Zillertaler Wintersportort mit weniger Brennstoffeinsatz die gleiche Wärmemenge, wodurch Ressourcen geschont und Kosten gespart werden, sowie der Weg für zusätzliche Netzausbauten geebnet wurde.

Sobald nach einem ausgiebigen Skitag alle Sportler gleichzeitig duschen möchten und die Heizungen aufgedreht werden, erreicht die Spitzenlast im Biomasseheizwerk Gerlos ihren Zenit – mit mehr als 4.000 Gästebetten wird in der Tiroler Gemeinde ordentlich Energie von der Anlage gefordert. Aber nicht nur, wenn die Skilifte des Zillertaler Wintersportorts schließen und die Hotelgäste in ihre Unterkünfte einkehren, sondern auch morgens kommt es zu Tagesspitzen, die dank Pufferspeicher abgefangen werden können. Doch das war den Betreibern der Ortswärme Gerlos – der Gemeinde, der Bioenergie Tirol

sowie dem Installationsunternehmen Haas – zu wenig: Eine Effizienzsteigerung war gefragt, die dem Biomasseheizwerk auf bemerkenswerte Weise gelang. Zehn Jahre nach Betriebsbeginn erreichte man im Sommer 2023 das Ziel, dessen Vorgaben sich im ersten Moment auszuschließen scheinen: Weniger Brennstoff, aber mehr Anlageneffizienz und Erzeugerleistung.

WÄRMEPUMPE REDUZIERT AUFWAND

FÜR OPTIMIERUNG BEI BESTANDSANLAGEN

Gelungen ist das dank einer Lithiumbromid Absorptionswärmepumpe des Grazer Energiesystem-Spezialisten Stepsahead, der eine

der ersten Anlagen dieser Art in Gerlos installierte. Wärmepumpen werden dafür eingesetzt, um Abwärme von einem niedrigen auf ein nutzbares Temperaturniveau anzuheben. Doch im Gegensatz zu den weit verbreiteten elektrisch betriebenen Kompressionswärmepumpen zeichnen sich Absorptionswärmepumpen dadurch aus, dass Wärme aus dem Biomassekessel direkt als Antriebsenergie verwendet wird. Dadurch wird es möglich, das Rauchgas der Biomassekessel auf tiefere Temperaturen als bisher abzukühlen sowie mehr Wärme zurückzugewinnen. „Der Antrieb der Wärmepumpe erfolgt hier durch die Wärme eines normalen Warmwasserkessels. Dies ver-

Bioenergie
Tirol

ringert den Aufwand für den Betreiber beträchtlich und ermöglicht somit auch kleineren Heizwerken diese Technologie zu nutzen“, erklärt Stepsahead Geschäftsführer Harald Blazek die Besonderheit der Anlage. Für die Ortswärme Gerlos wird erstmalig eine Absorptionswärmepumpe eingesetzt, die anstatt der bisher üblichen 150°C mit einer reduzierten Antriebstemperatur von 105°C auskommt. Da kein Umbau auf einen Heißwasserkessel nötig ist, reduziert sich der Aufwand für Adaptierungsmaßnahmen in bestehenden Heizwerken

wesentlich. Mit den niedrigen Antriebstemperaturen ist zwar der Wärmerückgewinnungsanteil etwas geringer, jedoch hat diese innovative Neuentwicklung speziell im Bereich kleinerer Bestandsanlagen wie in Gerlos ein großes Potential. Höchste Priorität hatte beim Umbau des Biomasseheizwerks der nachhaltige Betrieb: Die eingesetzten Betriebsstoffe sind Wasser und Lithiumbromid-Salz. Die Wärmepumpe verwendet somit weder ozonschädigende Stoffe, noch Stoffe die zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts führen würden. Aufgrund des geschlossenen Kreisprozesses in der Absorptionswärmepumpe gibt es keinen Betriebsmittelverbrauch. „Die Modifikationen sollen Ressourcen und Kosten sparen beziehungsweise die Anlagenemissionen reduzieren“, erläutert Klaus Flörl, Geschäftsführer der Ortswärme Gerlos. „Außerdem werden damit in Zukunft Kapazitäten für

Prinzipskizze LiBr-AbsorptionsWärmepumpe Gerlos mit einer Kesselleistung von 4 MW

weitere AbnehmerInnen möglich.“ Davon gibt es aktuell 129, das Interesse an der nachhaltigen Wärmeversorgung steigt jedoch kontinuierlich.

RAUCHGASKONDENSATION ERWEITERT

Damit die erhöhte Abwärmemenge aus dem Rauchgas entnommen werden kann, musste in Gerlos die Wärmetauscherfläche der bestehenden Rauchgaskondensation erweitert werden. Um den Bestand bestmöglich weiternutzen zu können, wurde ein ECO-Wärmetauscher des oberösterreichischen Unternehmens Heger Edelstahl nachgerüstet. Durch die Installation eines ECOs samt Gehäuse, Spüleinrichtung und moderner Mess- und Steuerungstechnik wurde die Leistung optimiert und für den Betrieb mit einer Absortionswärmepumpe vorbereitet. Heger Edelstahl hat dafür die erforderlichen Umbauarbeiten an der Rauchgasverrohrung sowie den Einbau einer neuen Entschwadungsklappe durchgeführt. Die strömungstechnischen Einbauten haben die Wärmeauskopplung um 420 kW auf einem höheren Temperaturniveau erhöht, während die Gesamtleistung des Kondensators in Kombination mit der Wärmepumpe auf 780 kW gesteigert wurde. Dadurch

konnte der Ertrag der Wärmerückgewinnung auf stolze 26 Prozent der Kesselproduktion erhöht werden.

MODERNISIERUNG ALS HERAUSFORDERUNG

Umbauten bei bestehenden Anlagen wie in Gerlos sind immer eine komplexe Herausforderung und das beginnt bereits bei den engen Platzverhältnissen. Die erforderlichen Komponenten mussten in Einzelteilen in die Heizzentrale eingebracht und an Ort und Stelle zusammengebaut und ausgeschweißt werden. Heger Edelstahl ist eines der Unternehmen, die das Know-how und die Erfahrung mitbringen, solche Aufträge lösungsorientiert zu realisieren. „Von der Auslegung, zur Konstruktion über die Montage bis zur Systemabstimmung musste alles passen“, spricht Robert Pretzl, Geschäftsführer von Heger Edelstahl aus seiner Erfahrung. „Werden derartige Nachrüstungen oder Umbauarbeiten nicht sorgfältig geplant, dann können einem schnell die Kosten davonlaufen.“

HYDRAULISCHE EINBINDUNG WAR KNIFFLIG

All die neuen technischen Komponenten in

das seit zehn Jahren in Betrieb befindliche Heizwerk einzufügen, erforderte bereits in der Planungsphase Geschick und versierte Ingenieursleisung. Für Planer Ewald Jaunegg war das Projekt vor allem hinsichtlich der hydraulischen Einbindung der Wärmepumpe in die Bestandsanlage spannend. Eine 105 °C Anlage habe gegenüber einer 150 °C andere Herausforderungen, „nämlich höhere Volumenströme auf der Wärmepumpenantriebsseite. Vor allem darin liegt die planerische Innovation und erfordert Kreativität“, so Ewald Jaunegg, der für die Einreich- sowie die Detailplanungen verantwortlich zeichnete.

NOT MACHT ERFINDERISCH

Dass sich die Ortswärme die kaum lösbare Aufgabe gestellt hat, eine Leistungssteigerung bei geringerem Brennstoffeinsatz zu erzielen, ist den speziellen Umständen in Gerlos geschuldet: Aufgrund der alpinen Lage herrschen eingeschränkte Platzverhältnisse, wodurch weder ein zusätzlicher Kessel für die gewünschte höhere Leistung sorgen konnte, noch eine Lagererweiterung möglich war. Gleichzeitig ist

H E G E R

zek

Die Ortswärme Gerlos hat erfolgreich eine bestehende Rauchgaskondensationsanlage mit einem zusätzlichen ECO-Wärmetauscher von Heger Edelstahl aufgerüstet.

im Winter die Brennstofflieferung wegen der schwierigen Zufahrt oft über Tage oder gar Wochen nicht möglich. Doch gerade im Winter verzeichnet die Ortswärme naturgemäß ein ausgeprägtes Lastprofil mit großen Lastspitzen. Neben der erschwerten Versorgung motivierte auch ein signifikanter Anstieg der Brennstoffkosten zu einer neuen technischen Lösung.

26 PROZENT MEHR WÄRME

Nach der ersten Heizsaison ziehen die Betreiber eine mehr als erfreuliche Bilanz: Die neue Anlage lieferte über 25 Prozent – genau gesagt 26,2 Prozent – mehr Wärme aus der gleichen Brennstoffmenge. „Das heißt, wo wir bisher 1.260 Schüttraummeter Biomasse gebraucht haben, kommen wir jetzt mit 1.000 Schüttraummetern durch“, ist auch der Bürgermeister von Gerlos, Andreas Haas, von den Optimierungsmaßnahmen im Heizwerk begeistert. Die innovative Technologie ist ein Erfolg auf ganzer Linie: 26 Prozent weniger Verbrauch resultiert auch in 26 Prozent weniger Brennstofftransporten sowie 26 Prozent weniger Emissionen.

Ewald

erklärt bei einer Besichtigung des

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Franz Haas (Gesellschafter Haas Installationen), Architekt Markus Dölzmüller, Klaus Flörl (GF Ortswärme Gerlos), Bürgermeister Andreas Haas, Harald Blazek und Harald Schrammel (Stepsahead), Technikplaner Ewald Jaunegg (v.l.)
Planer
Jaunegg
Heizwerks das Funktionsprinzip der Anlage.

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