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DEZEMBER 2023
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Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik
KOMMUNAL
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KAHLBACHER Machinery GmbH ▾ St. Johanner Straße 48 A-6370 KITZBÜHEL ▾ � +43/5356/62 511 ▾ � info@kahlbacher.com
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Zur Sache
ALLES GEKLÄRT! Jährlich fallen weltweit rund 380 Milliarden Kubikmeter Abwasser an, diese Menge wird sich aufgrund des Bevölkerungswachstums noch steigern. Eine gigantische Menge, die – so sie ordnungsgemäß geklärt wird – auch ein gigantisches Maß an Energie bei der Reinigung verschlingt. Deshalb ist es besonders wichtig, effiziente Technologien einzusetzen, die Geld und Ressourcen sparen. Kläranlagen beanspruchen oft bis zu 20 Prozent des Elektrizitätsverbrauchs von Gemeinden. Somit stehen sie in Zeiten stark ansteigender Energiepreise vielfach im Zentrum der Suche nach vermeidbaren kommunalen Kilowattstunden. Dass im Kläranlagenprozess durch innovative Technologien hohe Einsparpotenziale gehoben werden können, zeigt unser Bericht ab Seite 15. Auch personelle und zeitliche Ressourcen können reduziert werden, wie wiederum ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen ab Seite 20 beweist. Selbst Bereiche, die man nicht mit der Abwasserreinigung in Verbindung bringen würde, werden durch diese beeinflusst: So kann der Talschluss im Salzburger Rauris sein touristisches Potenzial nun durch einen Kanalanschluss voll ausschöpfen. Denn wo mehr und mehr Menschen ihre Freizeit verbringen, wird naturgemäß auch mehr Abwasser produziert – die nötige Infrastruktur wird daraufhin angepasst. Mehr dazu erfahren Sie ab Seite 17. Und ein besonders spektakuläres Beispiel für einen Kanalbau befindet sich in Bregenz: Dort wurden per Schiff mannshohe Rohre in den Bodensee verfrachtet, die als Notüberlauf für die örtliche Kläranlage bei Hochwasser dienen. Die ganze Geschichte dazu lesen Sie ab Seite 12. Hochwasser ist jedoch nicht nur für die Abwasserreinigung eine Herausforderung, zu viel aber auch zu wenig Regen hat massiven Einfluss auf das Leben im urbanen Raum. Zunehmende Versiegelung und häufigere Starkregenereignisse sowie längere Hitzeperioden und geringerer Niederschlag im Sommer zwingen vor allem in Städten zu einem Umdenken im Umgang mit Regenwasser. Klimaresiliente Innenstädte brauchen Regenwasser – um Stadtbäume mit ausreichend Wasser zu versorgen, Überhitzung zu verhindern und den natürlichen Wasserhaushalt so gut wie möglich zu erhalten. Dieser neue Blick auf den Umgang mit Regenwasser stand auch im Mittelpunkt der Fachtagung „Regenwasser und Abwasser im Klimawandel“, die am 11. und 12. Oktober in Wien und Graz stattfand. Den umfangreichen Nachbericht dazu finden Sie ab Seite 40. Beim Lesen dieser und vieler weiterer Berichte aus der Kommunal-Branche wünsche ich Ihnen viel Vergnügen!
Ihre
PATRICIA PFISTER Chefredakteurin
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Inhalt
12 HOCHWASSERSCHUTZ 17 KANALANSCHLUSS
22 WINTERDIENST
24 GRÜNPFLEGE
Aktuell
Abwassertechnik
Kommunaltechnik
06 Interessantes & Wissenswertes
12 Mannshohes Ablaufrohr in den Bodensee verlegt
22 Mechanische Pflugentlastung für mehr Fahrkomfort und weniger Verschleiß
SHORT CUTS
HOCHWASSERSCHUTZ
15 Kommunale Energie sparen durch effiziente Belüftung im Klärbecken KLÄRTECHNIK
17 Wanderparadies wird zukunftsfit: Kolm Saigurn erhält Kanalanschluss LEITUNGSBAU
03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum
20 Neue Pumpen reduzieren Wartungsaufwand in Kläranlage um 95 Prozent ABWASSERPUMPEN
WINTERDIENST
24 Optimierte Grünpflege in der Gartenstadt Winterthur GERÄTETRÄGER
26 Planieregge von Rapid ebnet den Weg zum perfekten Rasen GRÜNPFLEGE
28 Lieferung der 100. Urban-Sweeper an die Stadt Berlin KEHRTECHNIK
29 Gemeinsame Schneefräse von Westa und Øveraasen WINTERDIENST
30 Zusammenarbeit zweier Familienbetriebe: Pappas und Gögl Fahrzeugbau GRÜNPFLEGE
32 Syn Tracs Händlernetz wächst: der Geräteträger europaweit im Einsatz GERÄTETRÄGER
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KOMMUNAL
Inhalt
KEHRTECHNIK
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WINTERDIENST
Veranstaltungen 34 Lindner Traktoren setzt seit 75 Jahren auf Pioniergeist
FIRMENJUBILÄUM
36 Westösterreichs größte Land- und Forsttechnik-Messe Agro Alpin NACHBERICHT
Infrastruktur 38 Software-Zutrittssysteme für kritische Infrastruktur SICHERHEIT
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REGENWASSER-BEWIRTSCHAFTUNG
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REGENWASSER
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Energietechnik
Anzeigen zek KOMMUNAL 4/2023
42 Größtes „Rückwärtskraftwerk“ Österreichs bindet CO2
Schubert CleanTech
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Endress+Hauser
U2
Westa
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Agru Kunststofftechnik
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HV Bau
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Innio
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KKNK
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Lindner Traktoren
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Pappas
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PEM Buildings
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Rapid
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Riebenbauer
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Schiltrac
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Suisse Municipal
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Syncraft
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Syn Trac
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TRM
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Zimmermann
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NAHWÄRME
44 Heizwerk Siezenheim II – Riesenschritt für Energiewende in Salzburg FERNWÄRME
45 Weltpremiere: Erster Großspeicher im Burgenland SPEICHERTECHNOLOGIE
46 Österreichischer Biomassetag: Entwicklungen in der Wärmeerzeugung VERANSTALTUNG
40 Intelligente Konzepte für den Umgang mit Regenwasser
KRITIS
www.zek.at
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KOMMUNAL
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© Praktikerkonferenz
HERAUSGEBER
VERLAG
Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zek.at www.zek.at
Seit 26 Jahren lädt Professor Helmut Jaberg Betreiber, Planer und Hersteller der verschiedensten verfahrenstechnischen Pumpen und Anlagen nach Graz ein, um sich mit ausgewiesenen Experten der Industrie auszutauschen und Neues zu erfahren.
CHEFREDAKTION
Patricia Pfister, pp@zek.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 ANZEIGENLEITUNG / PR-BERATUNG
Mario Kogler, BA, mk@zek.at Mobil +43 (0)664-240 67 74
© Syncraft © MS Mondseeland © Congress Graz, Krug
GESTALTUNG
Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zek.at www.zek.at DRUCK
Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Tel. +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT
A-5450 Werfen GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN
zek KOMMUNAL ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS
Österreich: Euro 78,00, Ausland: Euro 89,00 inklusive Mehrwertsteuer
Kleine Kessel wie der Nano-PK können sich auch dort bewähren, wo sehr wenig Platz vorhanden ist – also auch in Hausfluren, Nischen oder sogar in engen Maschinenräumen von Schiffen, wie der Einbau des Pelletkessels in der MS Mondseeland beweist.
zek KOMMUNAL erscheint viermal im Jahr. Auflage: 8.000 Stück ISSN: 2791-4100
© Hargassner
HOLZENERGIEPREIS FÜR SEEFAHRENDEN PELLETKESSEL VON HARGASSNER Hargassner Heiztechnik aus Weng im Innkreis gilt seit fast 40 Jahren als Pionier für Biomassetechnologie mit hoher Innovationskraft. Eine Vielzahl an Projekten und Referenzen sprechen dafür: Eine nachhaltige Pelletheizung für das Passagierschiff „MS Mondseeland“ wurde jüngst als Silber-Gewinner für den Holzenergiepreises 2023 vom Österreichischen Biomasseverband in der Kategorie Pellets ausgewählt. Das Passagierschiff war in die Jahre gekommen und im Winter nie richtig oder umweltfreundlich beheizbar. Der Eigner setzte daher im Jahr 2022 eine Generalsanierung an. Gemeinsam mit einer effizienten Isolierung sollte die Durchschnittstemperatur in der Kabine um mindestens 10 Grad gehoben werden. Die MS Mondseeland ist mit 150 Passagieren das größte Fahrgastschiff des Mondsees. Im Winterbetrieb empfängt die renovierte Panoramakabine die Gäste nun mit gemütlicher Wärme. Das Schiff versteckt dazu im Rumpf die weltweit einzige Pelletsheizung, die „zur See“ fährt. Bei der Generalsanierung 2022 war die Vorgabe: Nachhaltigkeit. So fiel die Entscheidung auf einen kompakten Hargassner Pelletsheizkessel „Nano-PK“ mit 12,2 kW. Er garantiert gemeinsam mit einem Pufferspeicher und Vorratsbehälter für Pellets, eine wesentliche Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks des Schiffes.
Impressum Mag. Roland Gruber
Foto:Foto: Pappas ÖGL
NÄCHSTE PRAKTIKERKONFERENZ GRAZ FINDET IM FRÜHJAHR 2024 STATT Die 27. Praktikerkonferenz Graz „Pumpen in der Verfahrens-, Kraftwerks- und Abwassertechnik“ findet von 8. bis 10. April 2024 im Congress Graz statt. Somit kehrt die Praktikerkonferenz Graz zu ihrem angestammten Frühlingstermin eine Woche nach Ostern zurück. Zwei Jahre lang hatte die Pandemie die Praktikerkonferenz gezwungen, auf Septembertermine auszuweichen. „Über die ganzen 26 Jahre hat sich Praktikerkonferenz zur größten und angesehensten Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum entwickelt. Das liegt zweifellos daran, dass alljährlich Top-Referenten von Betreibern und Herstellern in Graz vortragen“, resümiert Professor Helmut Jaberg, „auch nach 26 Jahren gilt: Wir pflegen das offene Wort!“ Der Veranstalter hofft gemeinsam mit seinem fachlichen Leiter Professor Helmut Benigni, dass trotz 20-monatiger „Konferenzpause“ die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zur 27. Praktikerkonferenz Graz so zahlreich wie gewohnt begrüßen zu dürfen.
Aktuell
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Im Maschinenraum: der Hargassner Nano-PK Pelletkessel punktet durch Leistungsstärke und Kompaktheit. V.l.n.r.: Julian Lochner, Andreas Reindl, Peter Buchbauer und Martin Kräner.
Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet
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Aktuell
Durchflussmessgerät Proline Promass Q 300 zur exakten Messung von CO2.
PUHM SCHLIESST NÄCHSTEN KREISLAUFWIRTSCHAFTS-LOOP Die Kreislaufwirtschaft soll künftig sämtliche Stoffströme umfassen. Zahlreiche kritische Abfälle und Reststoffe werden bereits umfassend gesammelt. Wenn diese dabei erneut verpackt werden müssen, geschieht das jedoch fast ausschließlich in den hochwertigsten Materialien aus Primärkunststoff: So zum Beispiel Asbest und künstliche Mineralwolle, die aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen von anderen Baurestmassen sicher getrennt werden müssen. Diese Verpackungen aber könnten mit den aktuellen technischen Möglichkeiten ohne weiteres aus Recyclingmaterial hergestellt werden, wie Joachim Puhm jetzt beweist: „Wir haben es in wenigen Wochen Entwicklungszeit geschafft hochwertige 100 Prozent Recycling Big Bags für Asbest und Mineralwolle herzustellen, ohne Primärkunststoff zu verwenden.“ Das Ausgangsmaterial für diese Neuheit am Verpackungsmarkt sind alte, auf dem europäischen Markt verfügbare Big Bags.
Mit den innovativen rPP Big Bags von Puhm lassen sich kritische Abfälle und Reststoffe, wie Asbest und Mineralwolle, endlich auch in „Abfall“ verpacken und lagern.
FERNWÄRME VILLACH WIRD ERWEITERT Bis 2025 investiert die Kelag Energie & Wärme rund 32 Millionen Euro in die Erweiterung der Wärme-Erzeugungskapazitäten und in den Netzausbau in Villach. Beim Biomasse-Heizwerk St. Agathen wird ein dritter Biomassekessel mit einer Leistung von 12 MW installiert. Damit steigt die Erzeugungsleistung an diesem Standort auf insgesamt 28 MW. Gleichzeitig wird das Fernwärmenetz um rund 20 km auf 150 km erweitert. Industrielle Abwärme, Biomasse und Solarenergie decken bereits rund 80 Prozent des Fernwärmebedarfes in der Stadt. Die Fernwärmeversorgung in Villach ist nicht nur eines der größten Fernwärmesysteme in Österreich, sondern auch eines der ökologischsten. Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag: „Mit der aktuellen Investition bleibt das Fernwärmesystem in Villach trotz seines erwarteten Wachstums weiter nachhaltig, grün und weitgehend unabhängig von fossiler Energie.“
Spatenstich bei der Fernwärme Villach.
© kohl.agency
© Kelag Energie & Wärme
Spatenstichfeier Biomasse-Heizwerk St. Agathen
© Energie AG Umwelt Service
ENERGIE AG TREIBT DEKARBONISIERUNG DES FUHRPARKS VORAN Ein großer Baustein für die Dekarbonisierung und Klimaneutralität ist für die Energie AG Umwelt Service die Umrüstung des Fuhrparks auf Elektromobilität. „Unser Ziel ist eine möglichst klimafreundliche Abfallentsorgung und Wiederverwertung. Die Umrüstung des Fuhrparks ist dabei eine logische Konsequenz“, sagen Günther Habel und Thomas Kriegner-Gruss, Geschäftsführer der Energie AG Umwelt Service. Somit können die Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen reduziert und der Energieverbrauch sowie der CO2-Fußabdruck minimiert werden. Dazu wurden in den vergangenen Monaten Lkws mit elektrischem Antrieb intensiv getestet. Diese haben je nach Fahrzeugtyp eine Reichweite von 150 bis 300 km. In einem Jahr sollen die ersten drei E-Sammelfahrzeuge in Betrieb sein. Bis 2030 soll ein Großteil der über 100 Sammel-Lkws auf elektrischen Antrieb umgerüstet werden. Damit können pro Jahr künftig ca. 2.000 Tonnen CO2 eingespart werden
© Endress+Hauser
INNOVATIVE MESSTECHNOLOGIE UND AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN Als Partner der Prozessindustrie hilft Endress+Hauser auch seinen Kunden dabei, klimaneutral zu werden und bietet die dafür benötigte Mess technik, Lösungen und Dienstleistungen an. Dabei spielen das transparente Erfassen von eingefangenem CO2 sowie das direkte und indirekte Reduzieren und Vermeiden von CO2 durch Optimierung der Mess technik eine wesentliche Rolle. Moderne Messgeräte wie das Durchflussmessgerät Proline Promass Q 300 können CO2 exakt und zuverlässig messen. Grundlage für die Dekarbonisierung legt die Digitalisierung: ohne valide Daten können viele Anwendungen im Bereich Dekarbonisierung nicht nachhaltig eingesetzt und überwacht werden. Digitalisierung bedeutet Vernetzung: Vernetzung von Standorten, Vernetzung von Geräten. Endress+Hauser Messgeräte bieten mit dem Ethernet-APL Standard modernste Vernetzungstechnologie.
Energie AG-COO Stefan Stallinger mit den beiden Geschäftsführern der Energie AG Umwelt Service Günther Habel und Thomas Kriegner-Gruss
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Aktuell
© Suisse Municipal
Foto: ÖkoFEN
Die Vorführungen beginnen jeweils um 11 Uhr und finden bei jeder Witterung statt.
© Rapid
Die Mulchraupe RoboFlail Vario D501 kann über eine Fernbedienung gesteuert werden.
Foto: Miro Kuzmanovic
© Pappas
V.l.n.r. Christian Winkler (Mercedes-Benz Österreich), Peter Umundum (Österreichische Post AG) und Rudolf Radlherr (Pappas Auto GmbH)
DIE POST BRINGT ALLEN WAS MIT MERCEDES-BENZ E-SPRINTERN Über 300 elektrisch angetriebene Mercedes-Benz eSprinter standen zur Übergabe durch Pappas an die Post AG. Alle Fahrzeuge gleichzeitig auszuliefern hätte vermutlich sogar das Areal des größten Nutzfahrzeugzentrums Österreichs überlastet. Mehr als 40 neue rein elektrisch angetriebene Sprinter waren es dennoch, die für die offizielle Übergabe an die Österreichische Post AG formiert wurden. Der neue rein elektrische Mercedes-Benz Sprinter bietet für die durchschnittlich 53 km lange Strecke (rein elektrische Reichweite WLTP 151 km), auf der rund 100 Stopps und die Zustellung von insgesamt 160 Paketen liegen, ausreichend Reserven, um unabhängig von äußeren Einflüssen die gegebenenfalls nötigen Mehrleistung bereit zu stellen. Top ist beim eSprinter aber nicht nur die Umweltfreundlichkeit, auch beim Komfort am Fahrerplatz, bei der Ergonomie und beim nutzbaren Raumangebot setzt er Maßstäbe. ERSTE IN DER SCHWEIZ VERKAUFTE MULCHRAUPE ROBOFLAIL VARIO D501 Im Sommer fand die Übergabe des ersten in der Schweiz verkauften RoboFlail Vario D501 durch den Kommunalspezialisten Rapid an Stefan Ruh Motorgeräte AG statt. Der robuste RoboFlail Vario D501 bietet maximale Leistung und Vielseitigkeit. Durch seine stufenlos verstellbare Spurbreite und -höhe ist er extrem fahrtauglich in unwegsamem Gelände und ideal für verschiedenste Arbeiten im Forst-, Kommunal- oder Grünflächenpflegebereich. Mit der Funkfernbedienung ist außerdem ein einfaches und sicheres Arbeiten aus Distanz möglich – was ein großes Plus an Komfort, Sicherheit und Effizienz bedeutet. Stefan Ruh Motorgeräte nutzt die RoboFlail Vario D501 für den Eigengebrauch und für Auftragsarbeiten, die Maschine kann aber auch bei ihm gemietet werden. FACHMESSE GETEC IN FREIBURG Konkrete Antworten auf Energiefragen rund um die eigenen vier Wände liefert vom 1. bis 3. März 2024 die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) auf dem Freiburger Messegelände. Vor dem Hintergrund der Energiekrise und dem fortschreitenden Klimawandel ist die Fachmesse wichtiger denn je. Auf rund 4.000 m2 informieren und beraten die Austeller der GETEC vor Ort zu energieeffizientem Planen, Bauen und Sanieren, erneuerbaren Energien und gesundem Wohnen. Die Messe GETEC zeigt, wie effektiv modernste Heizsysteme und Anlagentechnik arbeiten. Besonderer Fokus liegt außerdem auf dem Heizungstausch sowie der Selbstversorgung durch eigene Energieanlagen. Ein maßgeschneidertes Rahmenprogramm aus Vorträgen, fachkundigen Beratungen und Rundgängen vertieft die Informationen.
© Solar Promotion GmbH
© zek
Die GETEC in Freiburg ist die führende Messe für energieeffizientes Planen, Bauen und Modernisieren sowie erneuerbare Energien und gesundes Wohnen im Südwesten Deutschlands und bringt Bauherren, Handwerk, Planung und Hersteller zusammen.
SCHWEIZER WINTERSHOW ZEIGT AUSSAGEKRÄFTIGE MARKTÜBERSICHT Schneeräumung live – die größte Wintershow der Schweiz hat sich als beliebte Veranstaltungsreihe etablieren können. Die nächste Wintershow findet am 23. Januar 2024 bei der Säntis-Schwebebahn auf der Schwägalp im Kanton Appenzell-Ausserrhoden in deutscher Sprache und am 25. Januar auf dem Col des Mosses im Kanton Waadt in französischer Sprache statt. So bietet sich einem größeren Publikum aus der ganzen Schweiz und aus dem nahen Ausland die Möglichkeit, alle Fahrzeuge zu sehen und zu testen. Die traditionell jährlich im Januar stattfindende Veranstaltung ist dank des Roadshow-Konzeptes bei den Besuchern beliebt, da hier ein direkter Vergleich aller Produkte an einem Tag gemacht werden kann und sogleich der persönliche Kontakt mit den Herstellern zustande kommt. Auch dieses Mal wird es bei der zehnten Auflage der Wintershow nach der Live-Vorführung von Schneeräumfahrzeugen und -maschinen die Möglichkeit für alle Besucher geben, die Maschinen ausgiebig zu testen und die Fachspezialisten zu befragen.
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Der Kongress Klimaneutraler Kommunen bietet den perfekten Rahmen zum Netzwerken zu den Themen nachhaltige Mobilität, Energieversorgung und Klimaziele.
© Conexio
© Rontex
Klein, wendig, leistungsstark und zu einem attraktiven Preis erhältlich: Der City Truck Piaggio integriertem Schneeschild Ecoplow SWIm01Bild vonv.l.n.r.: Rontex.Architekt Spatenstich fürNP6 dasmit neue Reform Technologiecenter in Wels. Hermann Mick, Bürgermeister Andreas Rabl, Landesrat Markus Achleitner, Reform-CEO Reinhard Riepl, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, Reform-CSO Franz Haas, Reform-COO Wolfgang Zauner sowie Architekt Wolfgang Mittermayr
13. KONGRESS KLIMANEUTRALE KOMMUNEN IN FREIBURG Die spürbare Klimaentwicklung und eine stabile, nachhaltige Energieversorgung sind für Kommunen das Thema der Stunde. Viele Fragen stellen sich neu: Wie können wir schnell und effizient Projekte im Bereich erneuerbare Energien umsetzen? Wie erreichen wir eine erneuerbare, dezentrale und effiziente Wärmeversorgung? Welche Rolle spielt nachhaltige Mobilität? Und wie können wir unsere Klimaziele realistisch erreichen? Die Zeit drängt – und die Realisierung nachhaltiger Projekte sowie die Akzeptanz der BürgerInnen entscheidet sich maßgeblich auf kommunaler Ebene. Hierfür bietet der Kongress Klimaneutrale Kommunen ein einzigartiges Kongressformat, das intensiven Kontakt, Vernetzung und fachlichen Austausch zwischen ReferentInnen, TeilnehmerInnen und Fachausstellern ermöglicht. Hier treffen sich mehr als 200 Fachbesucher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus den Bereichen kommunale Verwaltung, Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreiber, Energie- und Beratungsdienstleister, Planer und Projektentwickler, Technologieanbieter, Verbände, Behörden, Förder- und Finanzinstitute, der Wohnungswirtschaft, Bürgerinitiativen und Bürgergenossenschaften. Der Kongress Klimaneutrale Kommunen findet vom 29. Februar bis 1. März 2024 in der Messe Freiburg statt. Mehr Informationen und Tickets unter www.klimaneutrale-kommunen.de
CITY TRUCK SAMT ECOPLOW SCHNEESCHILD ZU EINEM ATTRAKTIVEN PREIS Die Schneeschilde Ecoplow SW 01 vom Dessauer Unternehmen Rontex können künftig auch an den City Truck Piaggio Porter NP6 montiert werden. Diese Lösung überzeugt vor allem durch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Anschaffungskosten des voll ausgestatteten Piaggio Schneeräumfahrzeugs mit bis zu 1,5 Tonnen Nutzlast sind gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen um etwa 20 Prozent günstiger. Optional werden Zwillingsbereifung und verschiedene Schildbreiten angeboten. Der City Truck wird mit der fest montierten Grundhalterung für das Schnellwechselsystem inklusive Hydraulikeinheit bereitgestellt. Daran angebracht wird das durchsichtige, robuste Schneeschild aus speziellem Polycarbonat. Die faserverstärkte Flüsterschürfleiste aus Gummi garantiert die gründliche, ge räuscharme Reinigung. Die Bedienung erfolgt per Joystick. Der kleine, leichte und wendige City Truck samt Ecoplow Schneeschild eignet sich wegen der hohen Grundgeschwindigkeit und der gegenüber vergleichbaren Fahrzeuge bis zu 50 Prozent besseren Räumleistung besonders gut für Einsätze im kommunalen Bereich, im Gebäudemanagement, auf Parkplätzen und in Parkhäusern, in Durchfahrten, auf Fuß- und Radwegen sowie auf Flächen mit Gewichtsbeschränkungen.
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Aktuell
Foto: ÖkoFEN
© Energie AG/Mathias Lauringer
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© Kelag
V.l.n.r.: Stefan Szyszkowitz (Vorstandssprecher EVN), Karl Josef Stegh (Bürgermeister von Behamberg), Michael Schodermayr (Vizebürgermeister von Steyr), Stefan Stallinger (COO, Energie AG) beim Spatenstich.
Die nächste Generation des Transit Courier steht in den Startlöchern. Erstmals gibt es mit dem E-Transit Courier auch eine vollelektrische Variante dieser kompakten Lieferwagen-Baureihe.
© Innofluid
V.l.n.r.: Karl Markut, Reinhard Draxler, Günter Leikam, Sebastian Schuschnig, Danny Güthlein, Wolfgang Gallant
Der ZR2400 von Untha kann durch die geringe Aufgabe höhe einfach mit einem Radlader beschickt werden.
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© Untha
System der Filteranlage Airwolf Nuclear + Biological von Innofluid aus Brennstoffzellen-Einheit (links) als autarke Energiequelle und Hochleistungsluftfilter-Modul zur Dekontamination chemisch und radioativ belasteter Luft (rechts).
ENERGIE AG UND EVN ERWEITERN DIE WÄRMEVERSORGUNG IN STEYR Seit mittlerweile zehn Jahren versorgt das Biomasseheizkraftwerk in Ramingdorf bei Steyr Oberösterreichs drittgrößte Stadt mit umwelt freundlicher Fernwärme und Ökostrom. Das Fernwärmenetz ist seither stark gewachsen und versorgt rund 8.000 Wohneinheiten und etliche Gemeindegebäude bis in das Stadtzentrum. Um den weiteren Fernwärmeausbau zu ermöglichen, wird auf dem Standort des Heizkraftwerks nun ein zusätzliches Heizwerk errichtet. Das Kraftwerksareal befindet sich direkt an der Landesgrenze auf den Gemeindegebieten von Steyr (OÖ) und Ramingdorf / Behamberg (NÖ). Das Erweiterungsprojekt wird in Partnerschaft der beiden Landesenergieversorger, der Energie AG Oberösterreich Erzeugung und der EVN Wärme, in deren gemeinsamen Tochterunternehmen Bioenergie Steyr umgesetzt. Das Herzstück der geplanten Anlage bildet ein neuer Biomassekessel mit einer Leistung von 10 MW. Mit dieser Erweiterung können rund 30 Prozent zusätzliche Kapazitäten für die Fernwärmeversorgung geschaffen werden. ERÖFFNUNG DES ERSTEN KÄRNTNER WINDPARKS Der erste Kärntner Windpark ist im September offiziell eröffnet worden – ein Meilenstein für die Energiewende im südlichsten Bundesland Österreichs. Entwickelt und errichtet worden ist der Windpark vom Unternehmen EcoWind. Er besteht aus acht Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 26 MW. Dieser Windpark wird pro Jahr rund 60 Mio. kWh Strom erzeugen, das entspricht dem Bedarf von 17.000 Haushalten. Die Stromerzeugung aus Windkraft entwickelt sich zu einer wichtigen Säule der Stromversorgung aus erneuerbarer Energie in Kärnten. „Windkraft trägt zur sicheren Stromversorgung aus erneuerbarer Energie vor allem im Winter bei, also dann, wenn unsere Kunden viel Strom brauchen, aber Wasserkraft und Photovoltaik weniger Strom liefern als im Sommer. Windkraft erzeugt Strom aus der Region für die Region und macht uns unabhängiger von Stromimporten und von Importen fossiler Energie“, erklärt Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. INNOFLUID STELLT FILTERANLAGE ZUM SCHUTZ VOR NUKLEARER UND CHEMISCHER BEDROHUNG VOR Unter den Eindrücken weltweiter Krise mit globalen Verstrickungen und hybrider Kriegsführung rückt die Krisenprävention auch hierzulande wieder vermehrt in den Fokus. Mit der Filteranlage Airwolf Nuclear + Biological präsentiert das schwäbische Unternehmen Innofluid ein lösungsorientiertes, dezentral nutzbares und autark betreibbares Luftfiltersystem, das in jedem Schutzraum im Kommunal- oder Privatbereich installiert werden kann. Ralf Krieger, Inhaber und Geschäftsführer von Innofluid: „Auf dem Markt gibt es derzeit kein vergleichbares System. Der Airwolf kann dank seines Filtersystems bis zu 99,995 Prozent an chemischen und auch radioaktiven Partikeln aus der Luft herausfiltern. Und das auch, wenn die komplette Energieinfrastruktur zusammenbricht.“ GROBZERKLEINERER VON UNTHA IST TESTSIEGER FÜR FCC AUSTRIA Die FCC Austria verarbeitet und entsorgt Abfälle aus Gewerbe- und Industriebetrieben sowie von Kommunen und Privaten. Pro Jahr werden rund 65.000 Tonnen Müll aufbereitet und größtenteils für die thermische Verwertung vorbereitet. Aus dieser langjährigen Erfahrung ergab sich ein spezifisches Anforderungsprofil für die Anschaffung eines neuen Zerkleinerers: „Unsere Shredder laufen im Dauerbetrieb und verarbeiten schwierige Materialien, die einen hohen Anteil an Störstoffen enthalten. Wir wollten einen energieeffizienten 2-Wellen-Zerkleinerer mit einer Durchsatzleistung von 50 Tonnen pro Stunde, hoher Störstoffresistenz und möglichst geringem Wartungsaufwand“, erläutert Johann Handler, Produktionsleiter Ersatzbrennstoffe am FCC Standort Wiener Neustadt. Nach einer Testphase fiel die Wahl auf den Zerkleinerer ZR2400 von Untha – dieser erspart der FCC jährlich bis zu 90.000 Euro an Stromkosten.
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Aktuell
Um Feuchtekammern unter dem Blätterwerk zu verhindern, entfernt man das Laub etwa mittels Kompakttraktor und Schwenkgebläse.
STROMGEWINNUNG AM ACKER: ERKENNTNISSE ZUR AGRAR-PHOTOVOLTAIK Seit 2019 testet Wien Energie in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur die Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Sonnenstrom-Produktion. Am Standort im 22. Gemeindebezirk kommen seit 2021 rund 400 vertikal errichtete, bifaziale Module zum Einsatz. Diese erzeugen auf zwei Seiten Energie und ermöglichen dazwischen landwirtschaftlich Anbau. So können gleichzeitig Nahrungsmittel und Ökostrom produziert werden. In den letzten zwei Jahren konnten wesentliche Erkenntnisse zu dieser Form der Sonnenstrom-Produktion gewonnen werden, die nun weiter vertieft werden. Durch die Kombination der Stromerzeugung mittels Photovoltaik und der Lebensmittelerzeugung auf ein und derselben Fläche wird die Fläche effizienter als bei einer einfachen Bewirtschaftung genutzt. Ca. 85 Prozent der Fläche werden für Ackerbau, ca.14 Prozent für sogenannte Blühstreifen und ca. ein Prozent für das Photovoltaikgerüst verwendet. Die Doppelnutzung ist wirtschaftlich ertragreicher als der reine Anbau von Pflanzen, da durch den Stromertrag noch eine zusätzliche Einkommensquelle geschaffen wird. Es besteht dadurch eine sehr hohe Landnutzungseffizienz. Vertikal errichtete Agrarphotovoltaikanlagen produzieren vergleichbar viel Strom wie herkömmlich nach Süden ausgerichtete Anlagen. Durch die Ost-West-Ausrichtung haben sie den Vorteil, dass die Energieerzeugung dann am höchsten ist, wenn auch der meiste Strom benötigt wird. Eine Kombination von klassischen und bifazialen, also doppelseitigen, Photovoltaikanlagen bietet damit die Möglichkeit, das Erzeugungsprofil über den Tag zu glätten und damit das Stromnetz zu entlasten. Versuche zeigen, dass die Bewirtschaftung des Agrar-Photovoltaik-Ackers problemlos funktioniert. Der 10 m breite Abstand zwischen den Modulen ermöglicht das herkömmliche Benutzen von Maschinen.
GRÜNFLÄCHENPFLEGE IM WINTER: DER RASEN RUHT NICHT Obwohl der Rasen im Winter nicht aktiv wächst, stehen wichtige Aufgaben an – damit die Rasenpflanze fit bleibt und im Frühling wieder gut dasteht. Zwar schützen aufliegendes Laub und andere organische Ablagerungen bedingt vor Witterungseinflüssen, doch es gibt eine Kehrseite: Werden die Blätter nicht entfernt, könnten sie eine Feuchtekammer bilden und schädlichen Pilzbefall hervorrufen. Kompakttraktoren mit kraftvollem Schwenkgebläse pusten die Flächen frei. Unterhalb der Grasnarbe stockt es auf andere Art. Wurde die Flächen während des Jahres intensiv genutzt, können sich Verdichtungshorizonte gebildet haben. Die Verhärtungen beeinträchtigen die Luftzirkulation im Erdreich, die Aufnahme von Nährstoffen und den Abtransport des Regenwassers. Abhilfe schafft auch hier ein Anbaugerät, etwa die Tiefenlockerer von Wiedenmann: Sie durchlöchern oder schlitzen den Boden und verschaffen den Wurzeln wieder Luft. Das verbessert auch den Wasserablauf. Falls der pH-Wert des Bodens im Herbst getestet und eine Kalk anwendung empfohlen wurde, ist der Winter eine gute Zeit dafür. Der Kalk dringt dann langsamer ins Erdreich ein und gleicht den pH-Wert sanft aus. Obacht bei Frost: Dann sollten die Rasenflächen nicht betreten werden, um die Pflanzenteile vor Bruchschäden zu bewahren. Ein Absperren ist sinnvoll. So lässt sich auch der Eintrag von Streusalz reduzieren. Salz führt zu „Verbrennungen“ und kann nachhaltig schaden. Dass bei Minusgraden nicht bewässert wird, versteht sich von selbst. Falsch wäre indes, im Winter ganz auf die Wassergabe zu verzichten. Denn auch (trockene) Winter reduzieren die Bodenfeuchte und können Wurzeln absterben lassen. Der regelmäßige Kontrollblick auf die Grasnarbe ist also auch im Winter erforderlich. Die vergleichsweise wenigen Arbeiten dürften sich zu Saisonbeginn durch ein besseres Wuchsbild auszahlen und den Folgeaufwand reduzieren. © Lindner
© Wiedenmann
© Wien Energie/Raphael Faschang
Foto: ÖkoFEN
Der 10 m breite Abstand zwischen den PV-Modulen ermöglicht das herkömmliche Benutzen von Maschinen.
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Hochwasserschutz
Per Zugschiff wurde das PE-Rohr an das Bregenzer Seeufer gezogen.
HOCHWASSERSCHUTZ FÜR DAS BREGENZER KANALSYSTEM: MANNSHOHES ABLAUFROHR IN DEN BODENSEE VERLEGT Ein wahrlich spektakulärer Anblick bot sich im April 2021, als ein fast 300 m langes mannshohes Rohr per Schiff auf den Bodensee gezogen und bis auf eine Tiefe von 16 m versenkt wurde. Dieser Teil des Notüberlaufs der Kläranlage Bregenz ist nur ein Element der Hochwassersicherung für die Abwasserreinigungsanlage der Vorarlberger Landeshauptstadt. Zusätzlich entstand ein neues Hochwasserpumpwerk, das 4.000 Liter pro Sekunde fördern kann und dank komplexer elektrotechnischer Ausstattung automatisch ab einem kritischen Pegelstand zu arbeiten anfängt.
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b fünf Meter wird es kritisch: Das ist jene Marke, ab der es am Bodensee Hochwasseralarm gibt. In den Jahren 1999, 2002 und 2005 war die Bregenzerach, ein Zulauf des Bodensees, von Überschwemmungen betroffen und entging nur knapp einer Katastrophe. Ein wesentlicher Baustein zur Beseitigung der ökologischen und schutzwasserbaulichen Defizite ist ein neuer Notüberlauf, der nun nicht mehr in der Bregenzerach mündet, sondern seit 2021 weit in den Bodensee hinein reicht. HOCHWASSER- UND NATURSCHUTZ Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Bregenz wurde Mitte der 1960er Jahre errichtet
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und war damals erst die zweite biologische Kläranlage Österreichs und die erste am Bodenseeufer. Im Schnitt produzieren die rund 32.000 Bewohnerinnen und Bewohner des Einzugsgebietes der Bregenzer Kläranlage pro Sekunde 100 Liter Abwasser. Kommt Regenwasser dazu, steigert sich dieser Wert auf bis zu 4.000 Liter pro Sekunde. Fast 4 Millionen m3 beträgt die durchschnittliche Tagesmenge Wasser, die von der Bregenzerach in den Bodensee fließt. Bei Hochwasser ist es mehr als das 25-Fache. Nicht zuletzt deshalb führte der eigens gegründete Wasserverband ab Herbst 2020 an dem 7,5 km langen Unterlauf zwischen Kennelbach und der Seemündung umfassende Maßnahmen durch. Sie basieren auf
einem Gewässerentwicklungskonzept zum Schutz der Anrainergemeinden und des Naturschutzgebiets. „Der Notüberlauf, der zuvor in die Bregenzerach mündete, musste aufgrund von naturschutztechnischen Auflagen umgelegt werden. Durch den Rückbau besteht aber der Vorteil, dass sich die Ach besser entfalten kann“, erklärt der Leiter der Kläranlage in Bregenz, Stefan Carotta. Dazu zählt unter anderem eine neue Ufergestaltung, die die Dammstabilität erhöht. Das Flussbett ist seither erweitert, die Dämme sind verstärkt und die Ufer leichter begehbar. Verschiedene kleine und große Maßnahmen lassen den Natur- und Lebensraum an Wert gewinnen und machen ihn sicherer.
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© i+R Bau
Hochwasserschutz
Spezialtiefbau: Das Fundament für das Hochwasserpumpwerk steht auf DSV-Säulen.
Wir sind Schubert CleanTech und wir gestalten die Erzeugung und Verteilung von sauberer Energie und die Wassertechnik von morgen aktiv mit. FÜR UNSERE ZUKUNFT. FÜR DEINE ZUKUNFT. Industriestraße 3 3200 Ober-Grafendorf +43 2747 2535-0 office@schubert.tech schubert.tech
waren außerdem noch Ablaufdrucksonden, eine Trockenlaufüberwachung sowie die Not stromeinspeisung beinhaltet.
© Landeshauptstadt Bregenz
Die Abwasserreinigungsanlage Bregenz reinigt zwischen 6.000 und 7.000 m³ Schmutzwasser pro Tag. Das macht 2.372.500 m³ Schmutzwasser im Jahr.
zum Einsatz. Dessen Funktionsweise erklärt Alexander Ganaus, Projekttechniker bei Schubert CleanTech, so: „Im Hochwasserund Schmelz wasserfall entsteht ein Gegendruck in der Leitung des Notüberlaufs. Da der hydraulische Ausgleich ab einem gewissen Punkt nicht mehr stattfindet, muss das Wasser rausgepumpt werden.“ Das Hoch wasserpumpwerk verfügt über fünf Pumpen mit je 75 kW Leistung, die jeweils 1.400 Liter pro Sekunde fördern. Geregelt wird der Betrieb über einen zentralen Steuerschrank. Auch drei Schieber – einer beim Ablauf der Kläranlage zum Pumpwerk, einer beim neuen Notüberlauf sowie einer beim Regenüber laufbecken – werden damit angesteuert. „Die gesamte Leittechnik wurde in die zentrale Steuerung der Kläranlage eingebunden“, berichtet Alexander Ganaus. Im Lieferumfang
MONITORING-SYSTEM FÜR HOCHWASSER Um das Hochwasserrisiko weiterhin zu senken, implementierte Schubert CleanTech das komplexe Messsystem Nivus zur Überwachung von Starkregen und Überschwemmungen, was eine frühzeitige Alarmierung von Rettungskräften zur Folge hat. Die Monitoring-Lösung besteht aus einer selbstlernenden Intelligenz und einem Netz aus Schwarmsensoren, unter anderem werden der Wasserspiegel des Bodensees sowie die Fließgeschwindigkeit gemessen. Für die Alarme löst Nivus die öffentlichen Wetterdaten zeitlich und räumlich auf, Lücken bei der Messung werden mit energieautarker und smarter Elektronik geschlossen. 1,80 METER GROSSES ROHR ALS NOTÜBERLAUF Kommt es zu einem Hochwasserereignis, wird das Wasser über eine 900 m lange Lei-
© Schubert CleanTech
ELEKTRO- UNS STEUERUNGSTECHNISCH AUF DEN STAND DER ZEIT GEBRACHT Neben dem Notüberlauf errichtete man auf dem ARA-Gelände im Bereich der Kompostieranlage ein Hochwasserpumpwerk. Darüber hinaus wurde, um die Reinigungsleistung zu erhöhen, im Regenklärbecken eine Rechenanlage installiert. Bedingt durch den erhöhten Leistungsbedarf beim Hochwasserpumpwerk wurde ein zweiter Transformator in der Kläranlage benötigt, in Folge ist auch die Niederspannungshauptverteilung der Anlage im laufenden Betrieb an den aktuellen Stand der Technik angepasst und erneuert worden. Die ARA Bregenz und das für das Projekt beauftragte Planungsbüro Rudhardt | Gasser | Pfefferkorn Ziviltechniker setzte bei der elektrotechnischen Ausrüstung auf die Kompetenz des niederösterreichischen Unternehmens Schubert CleanTech, das die komplette EMSR-Ausrüstung lieferte. Das Hochwasserpumpwerk kommt automatisch bei einem Pegelstand des Bodensees von 4,8 m
Der Steuerschrank im Hochwasserpumpwerk: Schubert CleanTech rüstete die gesamte elektrotechnische Anlage aus.
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© Dietmar Stiplovsek
Hochwasserschutz
Der neue Ablauf kurz vor dem Anlegen in der Bregenzer Bucht.
tung in den See geführt. An Land verlegte das Bauunternehmen i+R Bau aus der Bregenzer Nachbargemeinde Lauterach ein 650 m langes Stahlbetonrohr bis zum Ufer, das bis zu 5 m unter Grund verläuft. Dort setzt das 280 m lange PE-Rohr an. Der See-Teil des neuen Ablaufrohres wurde im April 2021 mittels Zugschiff vom Ufer am rechten Rheindamm in den Bodensee eingeschwommen und am nächsten Tag von Berufs-Tauchern auf bis zu 16 m Tiefe in einen zuvor ausgehobenen Graben versenkt. In den zwei Wochen zuvor schweißte i+R 22 vorgefertigte Elemente aus Polyethylen (PE) mit 1,8 m Durchmesser aneinander und brachte an den Nähten des Rohres Betonhalbschalen an. Diese dienten beim Einschwimmen als Ballast und nach dem Absenken als Rohrauflager. Damit liegen 360 Tonnen Material am Seegrund, die zusätzlich mit 2 m, dem Graben zuvor entnommenen, Kies überschüttet und so fest verankert wurden. Herausfordernd dabei waren der Bau im Naturschutzgebiet, der generell hohe Grund-
wasserstand im ufernahen Gelände, die Lage im Verkehrs- und Naherholungsgebiet sowie die Sicherstellung des laufenden Betriebs der Abwasserreinigungsanlage. „Im Februar 2021 hatten wir zudem ein 100-jähriges Hochwasser ereignis“, ergänzt Ernst Stemer, Leiter i+R Tiefbau. Für den reibungslosen Bau sicherte i+R den Graben mit 12 m langen ausgesteiften Spundwänden. FLEXIBEL UND LANGLEBIG Dass der See-Anteil des Rohres in Kunststoff realisiert wurde, hat mehrere Gründe: „PE hat eine viel längere Lebensdauer als Stahlbeton oder Glasfaser, ist korrosionsbeständig, kostengünstiger und einfacher zu installieren“, erklärt Markus Ebster, Leiter der Business Unit „XXL Rohrsysteme“ des oberösterreichischen Herstellers Agru Kunststofftechnik GmbH. Zudem ist es flexibler und hält so einem Wellengang bei der Installation und später etwaigen Erschütterungen oder Setzungen am Seegrund stand. Um die Werkstoffe am Ufer
problemlos aneinander zu schließen, errichtete i+R einen Spundwandkasten und installierte eine Spezialkonstruktion aus Kunststoff (PE), welche vielen Tonnen Belastung standhält. HÖHERE WASSERQUALITÄT AM BADESTRAND Während der Bauarbeiten bot die aufwändige Installation der mannshohen Rohre des Notüberlaufs mittels Zugschiff einen spektakulären Anblick, heute ist davon nichts mehr zu sehen, das Resultat ist hingegen spür- und messbar. Denn nicht nur die Hochwassersicherheit der Bodensee-Anrainergemeinden konnte gesteigert werden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass damit auch die Badewasserqualität beim Mündungsgebiet der Bregenzerach verbessert wurde. Beim Übergabepunkt am See wurde die Leitung bis zur sogenannten Sprungschicht abgesenkt. „Das Wasser wird direkt Richtung Seegrund geleitet und kann nicht mehr aufsteigen, die vier Grad Celsius Wassertemperatur verhindern das“, erklärt der Leiter der Kläranlage in Bregenz, Stefan Carotta.
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Abwassertechnik
© Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken
Die Kläranlage Zweibrücken setzt auf Streifenbelüfter von Aquaconsult Anlagenbau und spart damit kommunale Kilowattstunden ein.
KOMMUNALE ENERGIE SPAREN DURCH EFFIZIENTE BELÜFTUNG IM KLÄRBECKEN Die Kläranlage in Zweibrücken in Rheinland-Pfalz zeigt vor, wie man kommunale Stromfresser effektiv vermeiden kann: Durch die Umrüstung der Anlage auf Aerostrip Streifenbelüfter konnte nicht nur der Energieverbrauch beinahe halbiert, sondern auch die Reinigungsleistung gesteigert werden. Das spart große Mengen an Energie und CO2 ein. wohnerwerte) optimiert – mit enormen Einsparungseffekten an Energie und CO2: Durch die Umrüstung konnte der spezifische Stromverbrauch der Kläranlage von über 30 kWh/E/a auf 18 kWh/E/a beinahe halbiert werden. „Dieser aktuelle Wert liegt weit unterhalb des DWA-Leistungsvergleiches (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.) der letzten Jahre und zeigt, wie effizient die Belüftertechnologie eingesetzt werden kann“, bestätigt auch Norbert Meyer, Geschäftsführer des Ingenieurbüros BIT control GmbH, der die Modernisierung der Kläranlage für die UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb der Stadt Zweibrücken) projektiert hatte. Heute ist der Standort Zweibrücken ein Vorzeigebeispiel für den sparsamen Be-
trieb von Kläranlagen in ganz Deutschland. „Um diese Performance zu erreichen, wurden zwischen 2016 und 2018 sowohl die Verfahrenstechnik als auch Maschinen- bzw. Mit einer Aufbauhöhe von nur fünf Zentimetern kann beim Aerostrip die gesamte Wassertiefe für den Sauerstoffeintrag genutzt werden.
© Aquaconsult
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läranlagen beanspruchen oft bis zu 20 Prozent des Elektrizitätsverbrauchs von Gemeinden. Somit stehen sie in Zeiten stark ansteigender Energiepreise vielfach im Zentrum der Suche nach vermeidbaren kommunalen Kilowattstunden. Dass im Kläranlagenprozess durch innovative Technologien hohe Einsparpotenziale gehoben werden können, zeigen die Streifenbelüfter von Aquaconsult Anlagenbau. Die sogenannten Aerostrips gelten als ein Schlüssel vieler Optimierungsprojekte in der Abwasserbehandlung. Auch in zahlreichen deutschen Kläranlagen ist die Technologie des Unternehmens aus Niederösterreich erprobt. Unter anderem wird dadurch seit nunmehr fünf Jahren der Betrieb in der Kläranlage Zweibrücken in Rheinland-Pfalz (70.000 Ein-
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Abwassertechnik
INNOVATIVE TECHNIK, GLOBALE ERFOLGSGESCHICHTE „Diese Einsparung erfreut natürlich den Stromzähler einer jeden Kläranlage ungemein“, sagt auch Rüdiger Vrabac, Niederlassungsleiter bei Aquaconsult Anlagenbau in Deutschland mit Sitz in Rinnthal, Rheinland-Pfalz. „Die Investition in unsere Aerostrips zahlt sich unmittelbar aus. Der Return on Investment liegt aktuell durch
schnittlich bei drei Jahren.“ Zur Energieein- gens) und der „Alten Emscher“ in Duisburg, sparung trägt beispielsweise auch die flache einer der größten Kläranlagen Deutschlands. Bauweise des Streifenbelüfters bei. Mit einer Die Entscheidung der jeweiligen Betreiber, in Aufbauhöhe von nur fünf Zentimetern – in ihren Anlagen Aerostrips einzusetzen, bringt Kombination mit einer Montage direkt auf dabei immer auch eine Energie- bzw. dem Beckenboden – kann die gesamte Was- CO2-Einsparung mit sich. sertiefe für den Sauerstoffeintrag genutzt werden. Dies wiederum begünstig unabhängig Aerostrip-Streifenbelüfter von Aquaconsult sind heute weltweit in mehr als 2.500 industriellen und von Beckengeometrie und -größe eine ertragkommunalen Kläranlagen im Einsatz. reiche Flächenbelüftung. „Dank permanenter Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie regelmäßig durchgeführter Leistungstests kann unser Aerostrip heute als einer der effizientesten Vertreter feinblasiger Tiefenbelüfter angesehen werden“, sagt Rüdiger Vrabac. Die innovativen Streifenbelüfter aus Traiskirchen in Niederösterreich werden inzwischen rund um den Erdball in weltweit mehr als 2.500 industriellen und kommunalen Kläranlagen eingesetzt. Aktuell darf Aquaconsult auf einige besondere Referenzen blicken, wie die Kläranlagen Jeddah Airport 2 (Saudi-Arabien) oder Lynetten, Damhusean und Avedore (drei Abwasserreinigungsanlagen Kopenha© Aquaconsult
FLÄCHIGE BELÜFTUNG MIT 440 AEROSTRIP STREIFENBELÜFTERN Die vorgenommenen Optimierungen lesen sich wie ein Leitfaden für die Effizienzstei gerung von kommunalen Klärwerken durch innovative Belüftungstechnologie. Zur Belüftung wurden 440 Aerostrip Streifenbelüfter in ausreichender Belebungsdichte eingebaut. Moderne Gebläse übernehmen nun die Luftversorgung, die aufeinander abgestuft im optimalen Wirkungsgradbereich betrieben werden. Übergeordnet stimmt ein Lastmanagement für die Belüftung die Reinigungsvorgänge und den erforderlichen Lufteintrag bestmöglich aufeinander ab. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen wurde die biologische Stufe von intermittierender/nachgeschalteter Denitrifikation auf vorgeschaltete/intermittierende Denitrifikation umgestellt. Die Aerostrip Streifenbelüfter des österreichischen Unternehmens Aquaconsult Anlagenbau GmbH spielen in diesem System eine wesentliche Rolle. „Durch die flächige Belüftung und die geringen Abstände der Belüfterelemente kann der Sauerstoff effektiv eingetragen und vielfach auf Rührwerke verzichtet werden“, betont Norbert Meyer. Die Umwälzung durch Belüftungsstöße benötige dabei wesentlich weniger Energie als Rührwerke.
Der Standort Zweibrücken ist ein Vorzeigebeispiel für den sparsamen Betrieb von Kläranlagen in ganz Deutschland.
© Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken
EMSR-Technik optimiert. Das Ergebnis war eine bessere Reinigungsleistung bei gleichzeitig geringerem Ressourcenverbrauch“, schildert Norbert Meyer.
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Abwassertechnik
WANDERPARADIES WIRD ZUKUNFTSFIT: KOLM SAIGURN ERHÄLT KANALANSCHLUSS
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anchmal können Verspätungen auch etwas Positives haben. Als Winfried Kunrath im August 2019 vergeblich auf seine Wandergruppe in Kolm Saigurn im Rauriser Tal wartete, ärgerte er sich nicht weiter über die Verzögerung, sondern nutzte die Zeit äußerst produktiv. Der Hüttenwart des Österreichischen Naturschutzjugend-Hauses Astenschmiede kehrte zum Warten in die Hütte ein und sinnierte in seiner Doppelfunktion als Pächter sowie als Mitarbeiter des Landes Salzburg in der Abteilung Wasser/Förderung Siedlungswasserwirtschaft über die Situation der Abwasserreinigung im Talschluss. Dieser Teil des Nationalparks Hohe Tauern ist über eine Mautstraße erreichbar, Wanderer nutzen den letztmöglichen Parkplatz Lenzanger als Ausgangspunkt für ihre Bergtouren auf den Sonnblick. Mit der Anzahl der Bergsteiger ist auch die touristische Infrastruktur gewachsen und der Bedarf an sanitären Anlagen sowie die Menge des zu reinigenden Abwassers gestiegen. Die Prognosen von 2001, als man eine dezentrale Kläranlage für die Aufbereitung des Abwassers der Bergund Schutzhütten in Betrieb nahm, stimmen mit der heutigen touristischen Entwicklung nicht überein: So sorgen bereits sonnige Wanderwochenenden für Belastungsspitzen, die die Anlage überlasten. Während Winfried Kunrath über die unzufriedenstellenden Um-
Initiator Winfried Kunrath (Land Salzburg, Abteilung Wasser), Bgm. Peter Loitfellner, Dorith Breindl (Leiterin Siedlungswasserwirtschaft im Bundesministerium für Landwirtschaft) und LR Josef Schwaiger (v.l.n.r.) beim Spatenstich zum neuen Abwasserkanal von Kolm Saigurn nach Rauris.
© Land Salzburg/ Theo Steidl
Kolm Saigurn im Talschluss von Rauris zählt durch seine idyllische Lage und seine herrliche Aussicht auf die gewaltigen 3.000er Sonnblick, Schareck und Hocharn zu einem der landschaftlichen Höhepunkte im Nationalpark Hohe Tauern – davon zeugt nicht zuletzt das steigende Besucheraufkommen. Um mit der touristischen Entwicklung Schritt zu halten, muss die dazugehörige Infrastruktur ausgebaut werden: Mehr sanitäre Anlagen bedeuten auch mehr Abwasser. Die dezentrale Kläranlage hatte jedoch ihre Belastungsgrenze erreicht. Um eine nachhaltige und zukunftssichere Abwasserentsorgung sicherstellen zu können, baut man derzeit an einem 13,1 km langen Ableitungskanal, der die bewirtschafteten Berghütten auf über 2.000 m Seehöhe an das Abwasserleitungsnetz in Rauris anbindet.
stände nachdachte, gesellte sich der Obmann der Abwassergenossenschaft Kolm Saigurn dazu. Bald thematisierten sie in ihrem Gespräch die Auslastung der bestehenden dezentralen Kläranlage in Kolm Saigurn. „Da hatte ich die Idee mit der Kanalerweiterung, die in das Rauriser Abwasserleitungsnetz eingebunden werden sollte“, erinnert sich Winfried Kunrath. Kurz darauf schlossen sich auch der Rauriser Bürgermeister Peter Loitfellner und ein weiterer Hüttenwart des Tals der Diskussion an. Die Wartezeit auf die Wandergenossen des Hüttenwarts hatte sich schlussendlich als sehr vorteilhaft entpuppt: „Diese Stunde war die Geburtsstunde für das Projekt: Während ich gewartet habe, habe ich alle maßgeblichen Leute getroffen.“ DER KANAL ALS KOSTENFRAGE Zwar war die gesamte Diskussionsrunde von der Idee angetan, doch die zu erwartenden Kosten gaben zu Bedenken – die Gemeinde hat keine großen Budgetfreiheiten. „Mein Vorschlag war es, eine Studie zu vergeben, Großteils wurde diese vom Land Salzburg finanziert“, berichtet Winfried Kunrath, der als Mitarbeiter beim Land Salzburg Abteilung Wasser – Förderstelle für Siedlungswasserwirtschaft diese in die Wege leitete. In dieser Funktion war er „bei der Entstehung der Rauriser Unterwelt dabei“, wie er scherzhaft an-
merkt und so konnte er die örtlichen Gegebenheiten sehr gut einschätzen. Neben der überlasteten Kläranlage in Kolm Saigurn sprachen noch Parkflächen für 400 Autos mit fehlenden sanitären Einrichtungen sowie die Hütten und touristischen Objekte mit eigener Kleinkläranlage – die durch die Einbindung in das Kanalnetz keine Wiederverleihung beantragen bzw. in die Anlagen investieren müssten – für die Kanalerweiterung. Das Ergebnis der Studie übertraf dann aber selbst die Einschätzung des Fachexperten und war klar zugunsten des Ableitungskanals. Zwar ist die Investition eines Kanals höher als die Errichtung von Kleinkläranlagen, hochgerechnet auf 50 Jahre aber ist der Kanal klar von Vorteil – die Betriebskosten fallen vielfach geringer aus. Nach dieser guten Nachricht konnte mit dem Bauvorhaben jedoch nicht sofort angefangen werden: Corona verzögerte den Baustart bis letztes Jahr. GEWÄHLTE TRASSENVARIANTE WAR GOLDRICHTIG Rund vier Millionen Euro kostet die Errichtung des Abwasserkanals (Haupt- und Nebenstränge) von Kolm Saigurn zur kommunalen Kläranlage Rauris. 37 Prozent davon fördert das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, den Rest finanziert die Gemeinde auch mit Beiträgen der einzelnen Interessenten. Für Peter LoitDezember 2023
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© Land Salzburg/ Winfried Kunrath
© Land Salzburg/ Winfried Kunrath
Abwassertechnik
Für die Abwasserleitung von Kolm Saigurn nach Rauris wählte man duktile Kanalrohre VRS-T Pur LL der Tiroler Rohre GmbH aufgrund ihrer Stabilität und Langlebigkeit.
fellner, Bürgermeister der Marktgemeinde Rauris, ist die Investition ein Kraftakt, „der für die Zukunft dieser touristisch so wertvollen Region aber immens wichtig ist.“ Der Kanalbau in Kolm Saigurn mit angeschlossenen Gebäuden bis zum Niedersachenhaus, das auf 2.471 m Seehöhe liegt, stellt eine technische Herausforderung dar. Bei der Planung vertraute man auf die Expertise von e2 engineering. Die ausführenden Bauarbeiten übernehmen die beiden Pinzgauer Unternehmen HV Bau aus Bramberg und Swietelsky aus Zell am See als ARGE. Der Projektleiter bei e2 engineering Dipl.-Ing. Hans Schmeißl arbeitete den kürzestmöglichen Leitungsverlauf aus: Der hatte zwar im Gegensatz zu einer Trassenführung ausschließlich entlang der Straße den Nachteil über mehrere Almwiesen in Privatbesitz zu verlaufen, doch die Gespräche mit den Eigentümern verliefen konstruktiv und einvernehmlich. Dafür konnte man sich einiges an Asphaltierungsarbeiten sowie etliche Meter Rohrmaterial sparen, das notwendig gewesen wäre, wenn die Trasse vollständig entlang der Serpentinenstraße geführt hätte. „Es war außerdem eine Variante entlang der Rauriser
Ache im Gespräch – wir sind heute froh, diese nicht gewählt zu haben“, erzählt Hans Schmeißl in Hinblick auf das verheerende Hochwasser im August 2023. „Die Rohre wären mit Sicherheit von der Flut weggespült worden.“ Das Hochwasser hat bestätigt, dass die richtige Option gewählt wurde. Denn dort, wo die Straße entlangführt, fließt heute teilweise der Bach. „Die Straße ist zum Bachbett geworden. Es hat ganze Böschungen runtergerissen, Brücken wurden beschädigt“, beschreibt Winfried Kunrath die dramatische Lage im heurigen Sommer. Aufgrund der Situation sind die Bauarbeiten zum Stillstand gekommen, die Aufräumarbeiten haben Vorrang. Ein Drittel der 13,1 km langen Strecke wurde bereits verlegt, der Rest wird im Jahr 2024 verbaut. Dass die bereits verlegte Leitung der Naturgewalt trotzen konnte, hatte sicherlich auch mit dem gewählten Rohrmaterial zu tun. Hier hat man sich auf die duktilen Gussrohre vom österreichischen Branchenprimus Tiroler Rohre (TRM) verlassen. Das Ausmaß des Hochwassers konnte keiner erahnen, doch auch die Gegebenheiten vor Ort sprachen für die Wahl dieser Rohre: „Die schwierigen Ge-
Die Leitung verläuft über mehrere Almwiesen: Es ist die kürzestmögliche, aber auch steilste Trassenvariante, die gewählt wurde. Entlang der 13,1 km langen Strecke befinden sich fünf Pumpwerke, eines davon ist die umfunktionierte, außer Betrieb genommene dezentrale Kläranlage.
ländeverhältnisse mit starker Steigung sowie die Nähe zum Bach waren alles Gründe, warum wir uns für TRM entschieden haben – es ist das hochwertigste Rohrmaterial am Markt“, ist Hans Schmeißl von der Qualität überzeugt. „Alternativ hätte man günstigere Kunststoffrohre verwenden können, aber langfristig – und die Hochwasser-Situation gibt uns Recht – sind duktile Gussrohre eine gute Investition. Denn ein Kunststoffrohr hält so eine Belastung nicht aus. Bei Gussrohr haben wir schon erlebt, dass die Straße weggeschwemmt wurde, das darunterliegende Rohr aber wie eine Wäscheleine gespannt in der Luft hing und nicht abgerissen ist.“ SPEZIELLES BETTUNGSMATERIAL OBSOLET Um in dem Gefälle gegen mögliche Erdbewegungen gewappnet zu sein, verlegte man die Rohre in den Größen DN200, DN150 und DN100 in schub- und zuggesicherter Ausführung. „Die schub- und zugsichere VRS-T-Verbindung ist die Stärke unseres Unternehmens, ein Teil kommt in ZMU-Zementmörtelumhüllung, bei der kein zusätzliches Bettungsmaterial hinzugeführt werden muss“, erläutert
Ausführung der Baumeisterund Rohrverlegearbeiten
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© WLV/Gebhard Neumayr
Die dramatische Hochwassersituation im Rauriser Tal Ende August 2023: Die Straße wurde zum Bachbett und war tagelang unpassierbar.
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Abwassertechnik
© Land Salzburg/ Winfried Kunrath
Im Zuge des Kanalprojekts legt die Salzburg AG die Stromleitung in Erdkabel-Ausführung – die 30 kV Freileitung wird rückgebaut, da sich diese im Waldbereich bei Stürmen als problematisch erwiesen hat. Gleichzeitig wird ein Glasfaserkabel in derselben Künette verlegt.
Dr. Igor Roblek, Vertriebsmanager für die Bun desländer Salzburg und Kärnten bei TRM. Bei Gussrohren hat man den Vorteil, dass das gesiebte Aushubmaterial als Bettung dienen kann. „Es ist zur Gänze wiederverwendet worden“, erläutert der Projektleiter Hans Schmeißl. „Bei anderen Rohrtypen ist ein Materialaustausch nötig, das Aushubmaterial muss in einer Deponie fachgerecht entsorgt und Bettungsmaterial als definierter Kies in einer gewissen Korngröße wieder hertranspor-
tiert werden.“ Ein Großteil der Preisdifferenz Gussrohr zu Kunststoffrohr wiege sich somit wieder auf – insbesondere wenn der Transport wie im Rauriser Tal durch teils unwegsames Gelände erfolgt. LANGE FLIESSDAUER VERTEILT DIE TAGESSPITZEN Durch den Anschluss der bewirtschafteten Hütten sowie der sanitären Anlagen der Parkplätze erhöht sich die Menge des zu reinigenden Abwassers für die Kläranlage in Rauris
um 1.400 Einwohnerwerte (EW). Diese Erhöhung ist durch die zeitliche Verschiebung des abfließenden Abwassers möglich – schließlich müssen vom letzten an den Kanal angeschlossenen Objekt bis zur Kläranlage 25 km zurückgelegt werden, was eine entsprechende Fließdauer mit sich bringt. „Es kommen zwar 1.400 EW hinzu, aber durch die zeitliche Verlagerung verändert sich die Tagesspitze nicht, es verteilt sich über den Tagesverlauf“, erklärt Fachexperte Winfried Kunrath. „Ein hohes Lob an die Kläranlagen-Spezialisten vom Land Salzburg, die nicht nur die Situation am Papier betrachten, sondern sich intensiv mit der Ist-Situation beschäftigen. Natürlich gibt es klare Regel blätter wie eine Kläranlage zu funktionieren hat, aber teilweise weicht eben die Realität von diesen ab.“ FIT FÜR DIE TOURISTISCHE ZUKUNFT Der neue Kanal zur Kläranlage in Rauris wird nach seiner Fertigstellung eine nachhaltige und zukunftssichere Abwasserentsorgung sicherstellen. „Der Talschluss ist Ausgangspunkt für unzählige einzigartige Touren in unsere herrliche alpine Landschaft, bei den Gästen sehr beliebt und wird nun fit für die touristische Zukunft gemacht“, ist sich Bürgermeister Peter Loitfellner sicher.
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Abwassertechnik
Hygieneartikel, Feuchttücher, Putzlappen: Die anhaltend hohe Feststoffbelastung legt Abwasserpumpen regelmäßig lahm. Auch die Kläranlage Treis der Verbandsgemeinde Cochem, ihres Zeichens die größte SBR-Anlage (Sequentielles Biologisches Reinigungsverfahren) in Rheinland-Pfalz, kämpft seit Jahren mit diesem Problem. Bisher fielen die Pumpen in einem angeschlossenen Pumpwerk mindestens einmal wöchentlich wegen Verstopfung aus und mussten aufwändig per Hand gereinigt werden. Daher beschloss der Betreiber 2019, die fehleranfälligen und wartungsintensiven Modelle sukzessive durch neue EffTec-Pumpen mit MXS-Hydraulik der Homa Pumpenfabrik GmbH zu ersetzen. Die strömungsoptimierte Hydraulik verhindert effektiv Verstopfungen und Verzopfungen. Aus diesem Grund eignet sich die Baureihe besonders für Anwendungen mit hoher Feststoffbelastung, wie es in Treis-Karden der Fall ist. Dort wurden bis 2021 insgesamt drei EffTec-Pumpen installiert. Dank ihrer hohen Adaptierbarkeit verlief die Umrüstung reibungslos. Die Wartungseinsätze im Pumpwerk haben sich durch die neuen Pumpen um 95 Prozent reduziert.
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nsere alten Pumpen waren bereits seit 2004 im Einsatz. Sie verstopften anfangs bis zu fünf Mal pro Woche und selbst nach diversen, teuren Umbauarbeiten immer noch wöchentlich“, berichtet Karl Neiß, Abwassermeister in der Kläranlage Treis des kommunalen Abwasserwerks Cochem. Die häufigen Ausfälle der alten Pumpen, die überproportional oft auf Sonntagnächte oder Feiertage wie Heiligabend fielen, hielten die Mitarbeiter der Kläranlage Treis auf Trab. Zusätzlich zur Anfahrt ins jeweilige Pumpenwerk musste das betroffene Aggregat mühsam manuell zerlegt und die Verzopfung aus Putzlappen, Hygieneartikeln und teilweise auch alten Kleidungsstücken entfernt werden. All diese Schritte konnten pro verstopfter Pumpe bis zu 75 Minuten in Anspruch nehmen – und das unter Umständen mehrmals pro Woche. „So war es eine glückliche Fügung, dass wir auf der Messe IFAT 2018 in München die Kollegen von der
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KEINE WÖCHENTLICHEN AUSFÄLLE MEHR: NEUE PUMPEN REDUZIEREN WARTUNGSAUFWAND IN KLÄRANLAGE UM 95 PROZENT
Abwassermeister Karl Neiß (links) und Homa-Mitarbeiter Florian Steiner
Homa Pumpenfabrik kennenlernten und im Zuge dessen von der EffTec-Baureihe erfuhren“, so Karl Neiß weiter. EFFTEC-PUMPEN MEISTERN AUCH HOHE FESTSTOFFBELASTUNG IM ABWASSER Nach einer Beurteilung der Problematik im betroffenen Pumpwerk in Treis empfahl Homa den Einsatz von EffTec-Pumpen, die spezifisch auf Anwendungen mit einer hohen Feststoffbelastung ausgelegt sind. Häufige Probleme, die dort zur Verstopfung von Abwasserpumpen führen, sind eine niedrige Fließgeschwindigkeit innerhalb der Pumpe und zu große Spalten hinter den Laufrädern sowie im Ansaugbereich zwischen Laufrad und Pumpenkammer. „Daher verfügen die EffTec-Pumpen über eine verbesserte Hydraulik mit geschlossenen Einkanalrädern und optimierten Kugeldurchgängen, die hohe Strömungsgeschwindigkeiten ermöglichen“, erklärt Florian Steiner, Außendienstmitarbeiter bei der Homa Pumpenfabrik. „In dem strömungstechnisch optimal ausgelegten Laufrad entstehen auch keine Verwirbelungen, sodass Feststoffe problemlos durch die Hydraulik geschleust werden.“ Im Pumpwerk in Treis wurde in den Jahren 2019, 2020 und 2021 je ein EffTec-Aggregat in vertikaler Trockenaufstellung installiert.
„Beim Erstanbau mussten wir einige Anpassungen vornehmen, da die neue Pumpe nicht mit der bestehenden Verrohrung kompatibel war“, berichtet Steiner. „Wir achten bei unseren Aggregaten allerdings grundsätzlich auf eine hohe Anpassungsfähigkeit, sodass der erforderliche Umbau problemlos möglich In dem strömungstechnisch optimal ausgelegten Laufrad der MXS-Hydraulik entstehen keine Totzonen, sodass Feststoffe problemlos gefördert werden.
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war.“ Die Investition machte sich für die Betreiber der Kläranlage schnell bezahlt: Nachdem die erste EffTec-Pumpe Ende Mai 2019 eingebaut worden war, lief sie über ein Jahr verstopfungsfrei, bis im Juni 2020 die erste Wartung durchgeführt werden musste. „Inzwischen kommt es nur noch einmal im Quartal zu einem Wartungseinsatz“, ergänzt Karl Neiß. „Im Vergleich zu den wöchentlichen Problemen mit den alten Aggregaten bedeutet das für uns einen um 95 Prozent geringeren Wartungsaufwand.“ ROBUSTE PUMPEN GARANTIEREN ZUVERLÄSSIGEN BETRIEB DES PUMPWERKS Neben dem sicheren und wartungsarmen Betrieb der neuen EffTec-Aggregate profitieren die Betreiber des Pumpwerks in Treis auch von deren widerstandsfähigen Werkstoffkombinationen. So fielen bisher keinerlei Reparaturen an und es musste auch keines der Laufräder ausgetauscht werden, obwohl diese üblicherweise besonders anfällig für Beschädigungen sind. „Durch die optimierte Hydraulik erreichen wir bei der EffTec-Baureihe eine sehr hohe Laufruhe, was die Beanspruchung der einzelnen Komponenten minimiert“, erläutert Steiner. Zudem sind die Pumpen mit dem PermaCool-System ausgestattet, das eine Nass- wie auch Trocken-
In der Kläranlage Treis wurden in den Jahren 2019, 2020 und 2021 insgesamt drei EffTec-Aggregate mit MXS-Hydraulik in vertikaler Trockenaufstellung installiert.
aufstellung ermöglicht. Durch das patentierte Design wird der Motor kontinuierlich gekühlt, ohne dass sich der Kühlmantel mit Feststoffen zusetzen kann. Insgesamt fühlen sich Karl Neiß und seine Kollegen von Homa gut beraten und sind auch langfristig mit der Zusammenarbeit zufrieden. Aufgrund der positiven Erfahrungen planen die Betreiber bereits, weitere alte und störanfällige Pumpen
durch neue Aggregate des Herstellers zu ersetzen. „So wie sich die Einwohner von Treis-Karden auf die Zuverlässigkeit der Kläranlage rund um die Uhr verlassen können, so müssen wir uns auf die Zuverlässigkeit unserer Pumpen verlassen können“, resümiert Karl Neiß. „Jetzt fahren wir eigentlich nur noch in das Pumpwerk, um Spinnweben zu entfernen.“
Petition: SMS* mit EIS an 54554
Die Arktis ist in Gefahr. Retten wir die Heimat der Eisbären! eis.greenpeace.at
*Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Wiedner Hauptstraße 120-124, 1050 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten.
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Durch die Pflugentlastung wird der Auflagedruck reduziert – der Verschleiß der Schürfleisten ist dadurch geringer, diese müssen weniger oft ausgetauscht werden.
MECHANISCHE PFLUGENTLASTUNG VON KAHLBACHER: MEHR FAHRKOMFORT UND WENIGER VERSCHLEISS Das Motto „Safety on the road“ hat sich das Kitzbüheler Unternehmen Kahlbacher groß auf die Fahne geschrieben – und konnte tatsächlich mit allerhand hauseigenen Innovationen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Der neueste Clou ist die mechanische Pflugentlastung, die dafür sorgt, das Räum- und Fahrverhalten bei Traktoren im Winterdienst merklich zu verbessern.
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ie Herausforderungen im Winterdienst sind vielfältig: Oberste Priorität hat natürlich die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer in der kalten Jahreszeit selbst bei widrigsten Wetterbedingungen. Dafür müssen Winterdienstmitarbeiter oft bei schlechter Sicht stundenlang hinter dem Steuer sitzen. Und neben der ordentlichen Erledigung ist natürlich auf den dafür benötigten zeitlichen Aufwand zu achten. Gleichzeitig müssen die Fahrmanöver so bedacht sein, dass kein anderer Verkehrsteilnehmer in Gefahr kommt und die Winterdienstgerätschaften und Straßeneinrichtungen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Und all diese Vorgaben müssen unter schwierigsten Bedingungen erfüllt werden: So machen enge Platzverhältnisse auf der Straße und durch Schnee verdeckte Hindernisse wie beispielsweise Kanaldeckel und Gehsteigkanten die Arbeit noch anspruchsvoller. Um diesem schwierigen und wichtigen Job eine Erleichterung zu bieten, haben findige Winterdiensthersteller ihre Gerätschaften weiterentwickelt und mit
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innovativen Zusatzausstattungen für angenehmere Arbeitsbedingungen gesorgt. Ein Vorreiter im Bereich Winterdienstoptimierung ist der Tiroler Hersteller Kahlbacher. Das seit bald 75 Jahren bestehende Traditionsunternehmen hat sich von Anfang an den Bedürfnissen im winterlichen Straßenverkehr orientiert. So erkannte der namensgebende Firmengründer bereits in den 60er-Jahren den steigenden Bedarf an Winterdienstgerätschaften durch den wachsenden Straßenverkehr. Aus diesen Anfängen heraus entwickelte sich einer der renommiertesten Hersteller für Schneepflüge & Co. Österreichs. Doch vom einfachen Pflug ist man mittlerweile natürlich weit entfernt.
und kraftvollem Räumverhalten sowie ordentlichem Auswurf sagen die Pflüge dem Schnee den Kampf an. Der neueste Clou des Unternehmens ist die mechanische PflugentJe nach Gewicht des Schneepflugs kann die Entlastungskraft durch Verstellung mittels Absteckbolzen flexibel angepasst werden, Änderungen daran werden einfach und schnell direkt über die Hubeinrichtung vorgenommen.
OPTIMIERTER WINTERDIENST MIT DEM TRAKTOR Schneepflüge von Kahlbacher werden in den Tiroler Alpen entwickelt, produziert und getestet. Die zahlreichen schneereichen Winter in der Region um Kitzbühel formen und prägen das heutige Sortiment an Schneepflügen. Mit ihrer robusten Bauweise, verlässlichem
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9.+10. FEBRUAR 2023 Schneller reagieren: Die mechanische Pflugentlastung ist im Vergleich zur hydraulischen Version bei Traktoren schneller einsatzbereit.
lastung zum Einbau und zur Nachrüstung von Schneepflügen mit Geräteplatte. Diese soll vor allem bei Traktoren, die als Geräteträger für Schneepflüge dienen, für eine wesentliche Erleichterung im Winterdienst sorgen. Mit eingesetzter Pflugentlastung reduziert sich der Auflagedruck der Schürfleiste auf die Fahrbahn und es kommt zu einer Steigerung der Traktion an der Vorderachse des Trägerfahrzeuges. Das führt wiederum zu mehr Fahrsicherheit durch wesentlich bessere Spurtreue und eine hohe Kraftübertragung – vor allem auf die Vorderräder. „Unsere Kunden wollen ein Sicherheitsgefühl während der Fahrt haben, mithilfe der Pflugentlastung haben die Fahrer das Gerätegespann Traktor und Pflug bestens unter Kontrolle“, erklärt Ing. Hannes Horngacher, Vertriebsleitung Österreich bei Kahlbacher. Je nach Gewicht des Schneepflugs kann die Entlastungskraft durch Verstellung von Absteckbolzen flexibel angepasst werden, Änderungen daran werden einfach und schnell direkt über die Hubeinrichtung vorgenommen. Die Pflugentlastung hat dabei keine Auswirkung auf die Hebe- und Senkgeschwindigkeit an der Hubeinrichtung. Beim Arbeiten ohne Entlastungsmodus kann die Pflugentlastung mittels Absteckbolzen in Parkposition fixiert werden. Nachgerüstet können alle Schneepflüge der Typen STS, Praxos, Vampir Pro, VP, DS, HES, HES-E, SL3, SL2 werden. SCHNELLE, EFFIZIENTE UND WARTUNGSFREIE EINSATZBEREITSCHAFT „Im Unterschied zur bisher angebotenen hydraulischen Pflugentlastung für Traktoren stellt Kahlbacher nun bei der mechanischen Variante eine prompte Einsatzbereitschaft mit Aktivierung der Schwimmstellung vom Trägerfahrzeug zur Verfügung“, erklärte Hannes Horngacher. „Auch führte die bisher verbaute hydraulische Form der Pflugentlastung beim Anheben des Pfluges zu Verzögerungen (ca. 2 Sekunden), welche mit der mechanischen Variante beseitigt wurden – 2 Sekunden klingt zwar kurz, macht aber einen großen Unterschied im Bedienkomfort.“ Weitere Vorteile sind die Langlebigkeit der Schürfleisten, da es beim Schneeräumen zu weniger Verschleiß kommt, und ein wartungsfreies System mit den UV-beständigen Rückholgummielementen. Dass sich die Kunden von Kahlbacher über die hohe Lebensdauer ihres Schneepflugs freuen können, hat auch mit den bewährten Gummi-Rückholelementen zu tun: Diese sorgen mit ihren ausgezeichneten Dehnungseigenschaften für eine verlässliche Überfahrsicherung und gewährleisten eine ordentliche mechanische Schneeräumung. Doch nicht nur beim Räumgerät profitiert man von den technischen Entwicklungen der Tiroler Winterdienstprofis: Dank der Pflugentlastung wird der Straßenbelag durch den verminderten Anpressdruck der Räumleiste nachhaltig geschont – somit profitieren Gemeiden gleich doppelt von der Verwendung.
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In Winterthur setzt man seit drei Jahren statt einem Spindel- ein Sichelmähwerk ein, das weniger wartungsintensiv ist. Zusätzlich profitiert die Stadtgrünpflege vom nun eingesetzten Geräteträger Holder C65: Dieser ist schneller am Einsatzort als das Vorgänger-Fahrzeug und bietet gleichzeitig einen ergonomischen Arbeitsplatz.
OPTIMIERTE GRÜNPFLEGE IN DER GARTENSTADT WINTERTHUR Aufgrund eines wartungsintensiven Mähsystems belastete die Grünpflege das Budget der Stadt Winterthur mit unverhältnismäßig hohen Ausgaben. Seit der Fuhrpark um mehrere Holder-Geräteträger erweitert und von Spindel- vermehrt auf Sichelmähwerk umgestellt wurde, spart man nicht nur bares Geld, sondern auch Zeit: Dank des neuen kommunalen Fahrzeugs ist man wesentlich schneller an den verschiedenen Einsatzorten innerhalb der Stadt.
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rotz seiner Industrietradition ist das Ostschweizer Winterthur auch eine „Gartenstadt“ mit auffallend vielen Parks und Gärten. Daher wundert es auch nicht, dass das Stadtgrün-Amt der 120.000 Einwohner zählenden Stadt einen bemerkenswerten Teil seiner zeitlichen und personellen Ressourcen dem Rasenmähen widmet. Vier Mann sind mit dieser Arbeit täglich beschäftigt und pflegen pro Woche insgesamt über 70 ha Grünfläche. Seit drei Jahren setzt man dabei auf die Leistungsfähigkeit des Geräteträgers Holder C65 von Kärcher Municipal mit aufgebautem Sichelmäher, was mehrere Vorteile mit sich brachte. „Zuvor haben wir mit einem System mit Spindelmäher gearbeitet, aufgrund der hohen Betriebskosten gehen wir nun einen anderen Weg“, berichtet Lorenz Schemel, Gruppenleiter Logistik + Werkstatt beim Stadtgrün Winterthur. Vermehrte War-
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tungsarbeiten führten zu den erhöhten Ausgaben: Durch Steine oder andere Gegenstände im Rasen wurden die Spindeln regelmäßig beschädigt. Zwar kommt der Spindelmäher aufgrund seines überzeugenden Schnittbilds noch auf den Sportplätzen in Einsatz, doch hier ist auch der Verschleiß viel weniger stark wie bei Park- und Grünflächen bei öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Schulen. Diese werden heute mit dem Sichelmäher in Stand gesetzt. „Hier gibt es eine viel stärkere Verunreinigung durch Steine oder Glassplitter und die Spindeln sind viel aufwändiger zu schleifen als der Sichelmäher“, berichtet der Stadtgrün-Fahrer Gökmen Yadel. „Die Messer des neuen Mähwerks können wir selbst in der Werkstatt innerhalb einer halben Stunde schleifen. Den Spindelmäher müssen wir dem Hersteller übergeben, damit ein schöner Schliff möglich ist.“ Lorenz Schemel ergänzt:
„Bei den Spindeln haben wir einen Ausfall von zwei bis drei Tagen, ein Schliff für fünf Spindeln kostet 1.000 Franken.“ Hohe Kosten, die beim ausschließlichen Einsatz von Spindeln anfallen. „Im schlechtesten Fall mussten wir vier Sätze pro Saison schleifen lassen. Im Frühling zum Start in die Mäh-Saison kam es teilweise zu noch größeren Schäden, da sich in der Zwischenzeit große Steine oder Glasflaschen im Gras ansammeln – dann kann das Untermesser kaputt gehen, was noch größere Reparaturen zur Folge hat.“ Kosten, die sich die Stadt nun sparen kann. KOMMUNALSPEZIALISTEN ZU RATE GEZOGEN Bezogen hat die Stadt den Geräteträger sowie zwei weitere Fahrzeuge der Marke Holder beim Kommunalspezialisten Altorfer AG aus Schlieren nahe Zürich, einer Tochterfirma der Zimmermann AG aus Domat/Ems im Kan-
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Werkstättenleiter Lorenz Schemel (li.) und Fahrer Gökmen Yadel (re.) vom Departement Technische Betriebe Stadtgrün Winterthur sind zufrieden mit der Wahl des Geräteträgers: Die neue Lösung bietet Fahrkomfort und ist deutlich günstiger im Betrieb.
ton Graubünden. Um die Grünpflege perfekt meistern zu können, nahm das Werkhof-Team Lehrstunden bei Altorfer – die Mitarbeiter wiesen umfassend in die Fahrtechnik ein. Die ausführliche Fahr- und Gebrauchs einweisung der Kunden und weitere Dienstleistungen, wie etwa der 24-StundenService, zeichnen sowohl Altorfer als auch Zimmermann in der Kundenbetreuung aus. „Wir möchten den optimalen Service bieten, indem wir stets erreichbar sind, uns unbürokratisch und rasch um Anliegen kümmern und bestmögliche Qualität anbieten“, fasst Geschäftsführer Jörg Zimmermann das Bestreben des Unternehmens zusammen. SCHNELLER AM ZIEL Ein weiterer ausschlaggebender Grund für die Anschaffung des Holder-Geräteträgers war, produktiver sprich schneller zu werden – der Wunsch war, die verschiedenen Einsatzorte innerhalb Winterthurs zügiger zu erreichen. Die Spindelmäher sind aufgrund ihrer Maxi-
malgeschwindigkeit von 25 km/h ein Verkehrshindernis in der Stadt, der Holder schafft 40 km/h, wodurch ein sehr viel schnelleres Abarbeiten der gesamten Grünanlagen von Winterthur erreicht wird. „Bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h innerorts erweist sich die Fahrgeschwindigkeit des Holder C65 als ideal. Wenn man mit nur 25 km/h unterwegs ist, kommt es immer wieder zu riskanten Überholmanövern“, berichtet Gökmen Yadel von seinem Arbeitsalltag. Dieser wird aber nicht nur durch die höhere Transportgeschwindigkeit verbessert. Ein weiterer triftiger Grund für die Anschaffung war die Fahrerkabine des Geräteträgers. „Die Fahrer sitzen bis zu neun Stunden hinter dem Steuer und hatten zuvor vermehrt Probleme mit dem Rücken, da die anderen Kommunalfahrzeuge nicht gut gedämpft waren und eine zu geringe Federung hatten“, schildert Lorenz Schemel. „Jetzt verfügen wir über einen Geräteträger, der hohen Fahrkomfort bietet.“ Das kann auch Fahrer Gökmen Yadel bestätigen:
„Ich fahre mit dem Holder nun drei Jahre und kann sagen: das ist ein ergonomischer Arbeitsplatz. Nachdem ich mich daran gewöhnt habe, fühle ich mich im Vergleich in anderen Fahrzeugen wie aufpoppendes Popcorn im Topf“, beschreibt er schmunzelnd. Die Knicklenkung garantiert höchste Wendigkeit auch in engen Bereichen oder auf Gehwegen. Dies ermöglicht ein agiles, genaues und spurtreues Arbeiten mit perfekten Arbeitsergebnissen. Der permanente Allradantrieb verteilt die Leistung des 65 PS starken Motors optimal auf alle vier Räder und sorgt für hervorragende Traktion. Mit einer Durchfahrtsbreite ab 1,31 Metern (bereifungsabhängig) erreicht der kommunale Geräteträger problemlos jeden Winkel seines Einsatzgebiets. Dabei können aus der Komfortkabine heraus auch härteste Einsätze spielend leicht gesteuert werden. Die Bedienung ist so angeordnet, dass der Blick nicht von der Fahrtrichtung abweicht. „Bei vielen Stunden hinter dem Steuer nimmt die Ermüdung zu und die Konzentration ab – da ist der ständige Blick nach vorn enorm wichtig“, bekräftigt der Stadtgrün-Fahrer. Für seine Aufgabe als Grünpflege-Gerät wurde der Holder optimal angepasst: Durch die spezielle breite Bereifung samt Rasenprofil fährt er auch noch problemlos, wenn andere Fahrzeuge im feuchten Gras im Boden einsinken. Um den Komfort noch weiter zu steigern, setzte man auf ein Modell mit erhöhter Kabinenhöhe, was den Ein- und Ausstieg für größere Fahrer erleichtert. KÜNFTIG WEITERE GERÄTETRÄGER IM EINSATZ Die Maschine konnte in Winterthur überzeugen, zwei weitere Modelle sind mittlerweile in der Grünpflege im Einsatz, noch dieses Jahr folgt das vierte Fahrzeug. „Die Maschinen stehen acht Monate unter Volllast, tagtäglich nichts anderes als Mähen – die Leistung überzeugt“, ist das Fazit von Werkstättenleiter Lorenz Schemel.
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Perfekte Kombination: Planieregge mit Einachsgeräteträger Orbito von Rapid.
NEUE PLANIEREGGE VON RAPID EBNET DEN WEG ZUM PERFEKTEN RASEN Sattgrüne und dichte Rasenflächen sind das Ziel jedes Grünpflege-Profis – auch im kommunalen Raum wie in Parks und anderen öffentlichen Grünflächen will dieses Ideal erreicht werden. Um dieses zu erlangen, muss einiges beachtet werden: Ein wichtiger Part in der Bodenbearbeitung ist das Ebnen der Erde, damit später keine Hügel und Senken entstehen können. Die neue Planieregge von Rapid kann dank Bedienerfreundlichkeit diesen Arbeitsschritt wesentlich vereinfachen.
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in dichter, grüner Rasen, der sich ebenmäßig über Parks und andere Grünflächen erstreckt, ist der Wunsch vieler Kommunen. Damit man eine wirklich ebene Fläche ohne Senken und Hügel erhält, muss der Boden vor der Aussaat planiert werden. Dadurch wird der Boden gut angedrückt, er senkt sich dann später nicht mehr so stark und kann früher besät werden. Durch das Ebnen werden alle Unregelmäßigkeiten beseitigt, in den Vertiefungen staut sich anderenfalls das Regenwasser, wodurch Graswurzeln zu faulen beginnen können. Es handelt sich also um einen wichtigen Arbeitsschritt für den perfekten Rasen. Darum komplettiert nun auch der Schweizer Kommunalspezialist Rapid mit der Einführung seiner Planieregge das Angebot für den Garten-/Landschaftsbau. Sie ergänzt neben der Umkehrfräse, Bodenfräse sowie Kreiselegge das Sortiment im Bereich Bodenbearbeitung. Das Verteilen und
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Einebnen von nachträglich aufgebrachtem Humus, Substrat oder Kompost zählt ebenfalls zu den Einsatzmöglichkeiten dieses Anbaugeräts. ARBEITSKOMFORT IM FOKUS Die Planieregge zeichnet sich durch ruhiges Fahrverhalten aus, Stege an der Planiersohle unterstützen die Führung in Fahrtrichtung und stabilisieren die Planiersohle. Das ermöglicht eine ruhigere Führung der Gerätekombination. Ein angenehmes Handling und geringe Vibrationen ergeben sich aufgrund durchdachter Anordnungen und Verteilung der Gewichtsverhältnisse und Auslegung für den Betrieb in moderaten Drehzahlbereichen. Weiterer Pluspunkt ist die gute Verteilleistung – auch in groben Bodenverhältnissen – bedingt durch Ausformung, Anordnung und Auslegung der Geräteelemente. Durch den Einsatz von Leitblechen wird die Haufenbil-
dung fast zu Gänze eliminiert. Diese unterstützen beim Verteilen der Erde oder des Substrats, indem Material in die Mitte geleitet wird. Mit optionalen Standard-Zusatzgewichten kann die Planieregge gezielt aus ballastiert werden mit der Absicht, ein optimiertes Handling bei unterschiedlichen
Offene Transportösen ermöglichen ein rasches und sicheres – dem Straßenverkehr konformes – Verzurren der Geräte zum Transport.
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Geräteträgern zu erreichen. Das Anbaugerät ist auf die Rapid-Einachsgeräteträger abgestimmt und kompatibel mit den Rapid-Grundgeräten.
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MULTIFUNKTIONELL IM EINSATZ Bekannt ist Rapid vor allem für die Produktion von Einachsgeräten für den Einsatz in Landwirtschaften, Gartenbau und im Kommunaldienst. Seit 1926 entwickelt und produziert das Unternehmen aus Killwangen in der Schweiz hochwertige Einachsgeräteträger und dazu abgestimmte Anbaugeräte. Diese erleichtern Anwendern rund um den Globus über alle Jahreszeiten verschiedenste Arbeiten.
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Mit den Einachsgeräteträgern von Rapid bieten sich ganzjährig vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Einzelne Rechenelemente werden oszillierend bewegt, verteilen und ebnen Bodenmaterial aktiv ein und hinterlassen eine regelmäßige, ebene Oberfläche.
Das einfache Handling der Geräte ermöglicht ein sicheres und effizientes Ausführen der verschiedensten Tätigkeiten. Die hochwertigen Geräte von Rapid werden in der Schweiz entwickelt und hergestellt: Von der Konstruktion über Produktion, Montage und Qualitätssicherung bis hin zum Ersatzteildienst steht der Einachsgerätehersteller für die typisch schweizerischen hohen Qualitätswerte ein. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Geräte unter anderem durch ihre einfache Bedienbarkeit: Alle Geräteträger von Rapid sind ohne Kup-
peln und Schalten stufenlos vor- und rückwärts fahrbar. Aktive Lenksysteme erlauben selbst in steilstem und unwegsamem Gelände bestes Handling. Die Bedienperson gibt am Holm über den Drehgriff die Steuerbefehle und das Gerät führt die Arbeit präzise aus. Eine Mehrzweckverwendung senkt Anschaffungs- und Betriebskosten massiv, gleichzeitig wird der Platzbedarf für die Gerätelagerung gegenüber von Einzweckgeräten eingespart. Das schont das Gemeindebudget bei hoher Geräteauslastung.
Die Profis im Kommunal- oder Grünflächenpflegebereich Rapid Technic AG | Industriestrasse 7 | CH-8956 Killwangen | Tel. +41 44 743 11 11 | info@rapid.ch | rapid.ch
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Die Berliner Stadtreinigung ist mit über 6.000 Beschäftigten das größte kommunale Abfallwirtschaftsunternehmen Deutschlands. Zu ihren Kernaufgaben gehört unter anderem die Straßenreinigung, bei der sie über 100 Kehrmaschinen von Boschung unterstützen.
LIEFERUNG DER 100. URBAN-SWEEPER KEHRMASCHINE FÜR DIE STADT BERLIN Dank modernster Technologie und dem Fokus auf Nachhaltigkeit ist das Schweizer Unternehmen Boschung ein führender Anbieter innovativer Lösungen für die städtische Oberflächenbehandlung, ein langjähriger und vertrauensvoller Partner der Berliner Stadtreinigung (BSR). Zuletzt wurde die 100. Urban-Sweeper Kehrmaschine an die deutsche Hauptstadt geliefert.
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ie BSR spielt eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung Berlins hin zu einer grüneren und saubereren Stadt und ist stets darauf bedacht, durch ihre Einsätze nicht nur das urbane Stadtbild zu verbessern, sondern dabei auch für das Wohlbefinden der Einwohner Sorge zu tragen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Kommunalmaschinenhersteller Boschung und der Beschaffung der Urban-Sweeper S2 und S2.0 Kehrmaschinen für ihre Flotte beweist die BSR Offenheit gegenüber innovativen Lösungen, die den spezifischen Anforderungen der Infrastruktur Berlins gerecht werden. Da die Gehsteige Berlins mit maximal 3,5 Tonnen belastet werden können, eignet sich die Kehrmaschine Urban-Sweeper mit ihrem leichten und schlanken Design perfekt. Außerdem überzeugten auch technische Merkmale wie
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Autonomie, Wendigkeit, Saugkraft und ein großzügiges Fassungsvermögen die BSR davon, dass die S2 und die S2.0 die richtige Wahl sind, um die urbane Landschaft Berlins auf effiziente Art und Weise sauber zu halten. ELEKTRIFIZIERTE FAHRZEUGFLOTTE BSR verfügt nun über eine Flotte von 104 Urban-Sweeper Kehrmaschinen, davon bereits 50 Stück der modernen Urban-Sweeper S2.0 Ausführung, die vollelektrisch und emissionslos die Berliner Straßen und Gehsteige reinigt. Die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte ist Teil der Vision der BSR für eine nachhaltigere Zukunft und die Urban-Sweeper S2.0 erfüllt die gestellten Anforderungen in Bezug auf Gewicht, Leistung und effiziente Saugleistung voll und ganz. Nach einer Arbeitsschicht von sechs Stunden
besitzt der Akku der S2.0 immer noch eine Restladung von 35 bis 40 Prozent. Zwischen zwei Schichten lädt die Urban-Sweeper dank des Superchargers innerhalb kürzester Zeit wieder auf 100 Prozent Kapazität auf und gewährleistet somit einen Betrieb ohne Unterbrechung. Die Einführung der elektrischen Variante des Urban-Sweeper hat nicht nur die betrieblichen Anforderungen der BSR erfüllt, sondern auch Lob von den Fahrern und Bürgern Berlins erhalten. Die S2.0 vereint Komfort und einfache Handhabung und bietet im Vergleich zu ihrem Vorgänger ein ruhigeres und angenehmeres Arbeitsumfeld. Das Engagement der BSR für ein saubereres und grüneres Berlin in Verbindung mit der hochmodernen Technologie von Boschung setzt einen neuen Standard für Lösungen zur städtischen Straßenreinigung.
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LEISTUNGSSTARKE KOOPERATION ZWISCHEN ALLGÄU UND NORWEGEN: GEMEINSAME SCHNEEFRÄSE VON WESTA UND ØVERAASEN Bei der Schneefräse UTV 175/UTV 240 brachten die beiden Winterdienst experten Westa aus dem Allgäu und Øveraasen aus Norwegen ihre jeweili gen Kompetenzen mit ein: Herausge kommen ist bei der Zusammenarbeit ein Räumgerät für den Radlader, das sich sowohl für die Öffnung von Alpen pässen eignet als auch für die tiefver schneiten Straßen Skandinaviens.
In Verbindung mit einem Radlader bietet die Schneefrässchleuder wirkungsvolle Leistung im regulären Winterdienst, beim Räumen von Schneeverwehungen und bei der Schneeverladung auf Lastwägen.
WINTERDIENST-KOMPETENZ VON WESTA INTERNATIONAL GEFRAGT Zwar sind die meisten Winterdienstgerätschaften von Westa im alpinen Raum im Einsatz, hauptsächlich in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz, doch sogar in Japan, Georgien oder Island finden sich Abnehmer. Der Vertrieb für Schneefräsen wurde in den letzten Jahren weltweit durch neue Händler in der Türkei, in Russland, Indien, Kanada und weiteren Ländern weiter ausgebaut. Auch in Skandinavien sorgt Westa für beste winterliche Fahrverhältnisse. Nun kam
© Øveraasen
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eit über vier Dekaden liefert der Allgäuer Winterdienstspezialist Westa Schneefräsen und weitere Lösungen für die Schneeräumung. Aus der Firma, die 1981 als kleiner Stahlbau- und Schlossereibetrieb begonnen hat, ist mittlerweile ein Unternehmen mit weltweitem Vertrieb geworden. Neben dem Komplettprogramm an Schneefräsen hat sich Westa mit Sonderanfertigungen einen Namen gemacht. Das Unternehmen hat zwar an Mitarbeitern aufgestockt, dennoch hat er sich die Flexibilität des Kleinbetriebes erhalten. So kommt es auch, dass kommunale Dienstleister und Praktiker mit Sonderwünschen an Westa herantreten. Denn dass die Produkte des Allgäuer Unternehmens mittlerweile weltweit im Einsatz sind, liegt nicht nur an der hohen Qualität der Produkte, sondern auch an der Flexibilität mit der auf unterschiedliche Bedürfnisse eingegangen wird. Zuträglich ist dabei sicher auch die räumliche Erweiterung: Im August 2022 erfolgte der erste Spatenstich für die neue Produktions- und Lagerhalle. In diesem Erweiterungsbau entstehen eine neue Lackier anlage und ein größeres, moderneres und übersichtlicheres Lager für Komponenten sowie Ersatzteile. „Die neue Halle versetzt uns in die Lage, unsere Kunden noch schneller und zuverlässiger zu versorgen“, so Alois Weber, Geschäftsführer von Westa.
es zu einer Kooperation mit dem norwegischen Winterdiensthersteller Øveraasen. Um den Alltag im hohen Norden auch in der dunklen und kalten Jahreszeit reibungslos ablaufen zu lassen, ist ein effizienter und verlässlicher Winterdienst unerlässlich. Denn wenn man die norwegische Wetterkarte betrachtet, erwartet die Bewohner des skandinavischen Landes im Winter je nach Region entweder Schnee – oder viel Schnee. Was zu der Kooperation zwischen den beiden Winterdienstherstellern führte, sind die unterschied lichen Maßstäbe, in denen die typischen Schneefrässchleudern in den beiden Ländern gefertigt werden. Die Klima- und Schneebedingungen variieren weltweit sehr stark. Dies hat zur Folge, dass die Schneeräumgeräte unterschiedlich konstruiert und mit verschiedenen Funktionen ausgestattet werden müssen. Was im alpinen Bereich als große Schneefrässchleuder gilt, ist in Norwegen das kleinste Format. Und so entwickelte Westa gemeinsam mit Øveraasen mit der UTV 175/UTV 240 eine leistungsstarke Schneefräse für 10 bis 14 Tonnen Radlader, die für beide Märkte ihre Vorteile mit sich bringt. Sie eignet sich sowohl zur regulären Schneeräumung als auch zum Verladen auf Lkws oder zur Freiräumung anspruchsvoller Straßenabschnitte. Die Schneefräse verfügt über einen modernen und effizienten Dieselmotor mit 129 kW, der die neuesten Emissionsanforderungen erfüllt. Optional kann die Schneefräse als UTV 175+ mit einem größeren Dieselmotor von 165 kW bestellt werden. Das Winterdienstgerät mit zweistufiger Fräseinheit mit horizontaler
Vorschubschraube, schnell rotierendem Auswurfkamin und drehbarem Rotorgehäuse kann alle Arten von Schnee verarbeiten, einschließlich hartem und eisigem Schnee. Bei einer Arbeitsbreite von 2,7 m und einer Arbeitshöhe von 1,38 m schafft es die Fräse 1.200 Tonnen Schnee pro Stunde zu räumen. Die kompakte und leistungsstarke Konstruktion hat einen wirtschaftlichen Betrieb zur Folge, der unter anderem dem flexiblen Einsatzmöglichkeiten zwischen Schneefräse und Radlader geschuldet ist. Ob nun bei Bergpässen im Alpenraum oder auf zugeschneiten skandinavischen Straßen: Die Zusammenarbeit der beiden Winterdienstspezialisten Westa und Øveraasen hat mit der Schnee frässchleuder UTV 175/UTV 240 ein leistungsstarkes Resultat hervorgebracht, das sich auf beiden Märkten profilieren kann. Die Wurfweite der UTV 175/ UTV 240 beträgt 20 bis 25 m.
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Kommunaltechnik
Rund zehn Stück des MHT 1700 werden beim Fahr zeugbauunternehmen Gögl pro Jahr gefertigt. Der Anhänger fasst bis zu 28 Kubikmeter Mähgut.
GELUNGENE ZUSAMMENARBEIT ZWEIER FAMILIEN BETRIEBE: PAPPAS UND GÖGL FAHRZEUGBAU Unter der Bezeichnung MHT 1700 kennen nur echte Kommunalprofis den Mähgutanhänger aus dem Hause Mulag, auf der Straße erkennt ihn jedoch jeder, der schon mal mit kommunalen Maschinen zu tun gehabt hat. Gut acht Meter lang, fasst der in der Regel in hellem Orange erstrahlende MHT 1700 bis zu 28 Kubikmeter Mähgut und bietet dabei eine Nutzlast von über 11 Tonnen. Der Zentralachsanhänger verfügt über eine 90-km/h-Zulassung, eine Luftfederung und ein Pressschild mit einem fünfstufigen, doppelt wirkenden Teleskopzylinder sowie eine hydraulische Heckklappe. Ein Package, das ihm in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung garantiert.
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er Name Mulag steht für einen der führenden deutschen Spezialisten, wenn es um das Thema Straßenerhal tung geht ‒ und er ist so erfolgreich, dass er kaum aus einem deutschsprachigen Bauhof wegzudenken ist. Mit knapp 300 Mitarbei tern entwickelt und fertigt Mulag als 1953 gegründeter Familienbetrieb am Hauptsitz in Oppenau und am Gründungsstandort Bad Peterstal (Vorfertigung und Ausbildung) im Südwesten Deutschlands. Seit mehreren Jahr zehnten agiert Pappas als exklusiver Vertriebs partner für die Mulag-Produkte in Öster reich, auch für jene, die nicht zum An- und Aufbauprogramm des Unimog passen. Ein Miteinander, das seit gut acht Jahren noch weitere Früchte trägt. Für die Fertigung des Mähgutanhängers MHT 1700 wiederum zeichnet der seit 1921 in Kramsach in Tirol ansässige, in vierter Generation geführte Fa milienbetrieb Gögl Fahrzeugbau GmbH ver
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antwortlich. Ein Vorgang, der sich von der Bestellung bis zur Auslieferung in der Regel über rund sechs Monate erstreckt. Sind alle Teile fertig und lackiert, so dauert die finale Montage der einzelnen Komponenten nur noch ein paar Tage. Unterstützt von einem mächtigen Hallenkran sind es drei Mitarbei ter, die hier mit viel Fingerspitzengefühl und noch mehr Technik die vorgefertigten Kom ponenten zusammensetzen und abschließend alle Funktionen prüfen, bevor der MHT 1700 die Werkshallen verlassen kann, um fortan für viele Jahre oder sogar Jahrzehnte intensiv genutzt zu werden. Rund zehn Stück des MHT 1700 werden hier bei Gögl in Kramsach pro Jahr gefertigt. Der Spezialist für Sonderanhänger und Lkw-Aufbauten spielt nicht zuletzt durch seinen komplett neuen und auch deutlich größeren Betriebs standort im Bereich der Unimog-Umbauten eine immer wichtigere Rolle für westösterrei
chische Kunden von Pappas. Hier sind es neue Bordwände, Sonderpritschen oder auch Kranaufbauten, die dazu beitragen den Uni mog noch vielseitiger zu machen. Ganz neu auch die Option einen Unimog-Heckkran aufzubauen, der alternativ auch an einem Unimog- Anhänger angebracht werden kann. Der Spezialist für Sonderanhänger und Lkw-Aufbauten kann mit eigenem Lackier bereich auch auf sämtliche farblichen Wün sche seiner Kunden individuell eingehen.
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Kommunaltechnik
Der Familienbetrieb Gögl Fahrzeugbau fertigt für Mulag den Mähgutanhänger MHT 1700.
Gründliche Überprüfung aller Komponenten durch die Gögl-Mitarbeiter, bevor der Mähgutan hänger die Werkshallen in Kramsach verlässt.
Angesichts dieser Produktvielfalt sind Son derlösungen wie spezielle Auffahrtsrampen kaum der Rede wert. HANSA-MODELLE MIT ZUSATZAUSSTATTUNG Durch das Engagement von Pappas die Mar ke Hansa betreffend, hat Gögl auch mit der Entwicklung von Aufbauten für den kompak ten Kommunalallrounder aus deutscher Ferti gung begonnen. Das erste diesbezügliche Pro jekt ist ein vielseitiger Zwischenrahmen, um die Hansa-Modelle mit einem Hakengerät
und womöglich noch mehr Komponenten ausstatten zu können. Kein leichtes Unterfan gen, wenn man weiß welche Herausforderun gen der stabile Zentralrohrrahmen diesbezüg lich bereithält. ALLES AUS EINER HAND Egal ob MHT 1700, Unimog oder Hansa, unabhängig vom Produkt setzt Gögl mit sei nen 16 Mitarbeitern stets auf maximale Qua lität aus einer Hand. Ein Anspruch, der seit dem Bezug des neuen Firmensitzes vor weni
gen Monaten nicht nur die Bereiche Aufbau, Service, Lackierung und Elektrifizierung, sondern auch den neuen Bereich Sandstrah len umfasst. Zudem lassen sich hier individu elle Wünsche seitens der Mulag-Kunden ‒ von der Farbe bis hin zu landestypischen Sonderausstattungen ‒ realisieren. Überzeu gend für Mulag-Gebietsverkaufsleiter Peter Hofmann ist neben der großen Fertigungstie fe auch das extreme Qualitätsdenken von Gögl, das gut zu Mulag und natürlich auch zum Unimog passt. Insgesamt sind es rund 120 Aufbauten und Anhänger, die den neuen Gögl-Standort jedes Jahr verlassen ‒ bei stets steigender Tendenz.
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Kommunaltechnik
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Ob Forst, Winterdienst oder Straßenerhaltung: Das innovative Fahrzeugkonzept des SYN TRACS erlaubt sehr flexible Einsatzmöglichkeiten.
SYN TRACS HÄNDLERNETZ WÄCHST: DER UNIVERSELLE GERÄTETRÄGER EUROPAWEIT IM EINSATZ Nicht nur Hierzulande hat man die Vorteile des Geräteträgers SYN TRAC erkannt. Das Systemfahrzeug aus dem Salzkammergut punktet mit seinem praktischen Dockingsystem für vielfache Anwendungsmöglichkeiten, einer hohen Transportgeschwindkeit und 420 PS, die bei harten Einsatzbedingungen starke Leistung versprechen. Ein wachsendes Händlernetz bringt den SYN TRAC nicht nur auf Schweizer, norwegische oder französische Straßen, sondern garantiert verlässlichen Service. Als neuester Partner reiht sich das b ayerische Unternehmen D.O.B. Landtechnik als erster Händler Deutschlands in die Riege ein.
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eit sieben Jahren vereinfacht das Unternehmen SYN TRAC aus dem oberösterreichischen Bad Goisern die Arbeit in Kommunen, Forst, Landwirtschaft und Straßenerhaltung mit seinem innovativen Fahrzeugsystem. Denn der Geräteträger SYN TRAC ST420 schont Ressourcen: Zwei davon sind Zeit und Maschinen. Die Technologie ermöglicht einen effizienteren Einsatz von Personal und Fuhrpark, spart somit Kosten und stellt dabei gleichzeitig eine sicherere und einfacher zu handhabende Arbeitsumgebung zur Verfügung. Eines der technologischen Kernstücke im SYN TRAC ist das selbst entwickelte und patentierte Dockingsystem. Es ermöglicht den derzeit sichersten und schnellsten Wechsel von Anbaugeräten am Markt. Jedes Anbaugerät kann binnen einer Minute an Front und Heck des Geräteträgers angedockt werden. Innerhalb
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60 Sekunden werden die sieben Anschlussbereiche Mechanik, Hydraulik, Zapfwelle, Achsantrieb, Elektrik, Elektronik und Druckluft automatisch gekoppelt. Das Fahrzeugsystem hat sich bereits über die Landesgrenzen hinaus etablieren können, der Unternehmensfortschritt zeigt sich über den strukturellen Händleraufbau. Dieser wurde nun mit dem „Wir sind SYN TRAC Forst- & Straßenbautag“ am 14. Oktober weiter vorangetrieben. 200 Gäste aus sieben Nationen, darunter Händler aus der Schweiz, Norwegen und Frankreich, nahmen bei strahlendem Sonnenschein an der Veranstaltung teil. Am Testgelände durften Interessierte selbst das Steuer in die Hand nehmen und waren unisono von den übersichtlichen Sichtverhältnissen während der Fahrt sowie der hohen Zapfwellenleistung des Fahrzeugs überzeugt. Zum ersten Mal der Öffentlichkeit wurde der Prototyp
eines Hochgebirgsschneepflugsystem mit Frontvariopflug und Seitenpflügen links und rechts vorgeführt, das für den SYN TRAC- Exklusivimporteur Villeton in Frankreich konstruiert wurde. Hierbei zeigt sich, wie das Unternehmen aus dem Salzkammergut rasch und individuell auf spezifische Bedürfnisse eingehen kann. Bei der Maschinenkombination wird die Leistungsfähigkeit der in Frankreich gebräuchlichen Selbstfahrschneepflüge mit dem ganzjährig einsetzbaren Geräteträger vereint. Die Seitenpflüge dienen zur Vergrößerung der Arbeitsbreite, zum Räumen der Seitenwälle oder zum Räumen von großen Schneemengen über Leitplanken. SYN TRAC BEDIENT LÄNDERSPEZIFISCHE MARKTBEDÜRFNISSE Die länderspezifischen Vorgaben an den Winterdienst auf Autobahnen sind sehr unter-
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BAYERISCHER HÄNDLER ALS NEUER PARTNER Auch in Deutschland wächst das Händlernetz: Für die dortige strategische Geschäftsentwicklung hat sich der oberösterreichische Hersteller eines der führenden Unternehmen der Branche für Bayern ins Boot geholt. „Aufgrund der positiven Entwicklungen unserer Händlernetzwerke in Frankreich, der Schweiz und Norwegen, freuen wir uns mit dieser Kooperation jetzt auch das erste Bundesland in Deutschland bedienen zu können“, so Gerhard Neudorfer, CEO bei SYN TRAC. Die D.O.B. Landtechnik AG ist seit August 2023 Vertriebs-, Handels- und Servicepartner im Bundesland Bayern für die Produkte der SYN TRAC GmbH. Mit seinen zehn Standorten deckt das Unternehmen das Geschäftsgebiet großflächig ab und stellt damit kompetent den Betrieb seiner Kunden sicher. Das Kerngeschäft der D.O.B. Landtechnik AG liegt im Vertrieb und der Servicierung von Landma-
Beim „Wir sind SYN TRAC Forst- & Straßenbautag“ kamen rund 200 Besucher, die dem SYN TRAC bei der Arbeit zuschauten. Hier zeigt der Geräteträger seine Kompetenz in der Forstarbeit gemeinsam mit dem Hackgerät der Firma Jenz.
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schiedlich: Während in Frankreich auf die Räumung per Schneepflug gesetzt wird – und daher enorme Dimensionen des Räumschilds nötig sind – ist im deutschsprachigen Raum die Richtlinie umzusetzen, dass innerhalb von zwei Stunden die Autobahn vollständig geräumt werden muss. Beim Erreichen dieser Vorgaben hilft die schnelle Transportgeschwindigkeit und die hohe Leistungsfähigkeit des SYN TRACS. Besonders zügig werden Autobahnen schneefrei gemacht beim Einsatz des Prototyps Snow 8, dieser ersetzt zwei konventionelle Winterdienst-Lkws: Mittels 8 m Arbeitsbreite in Verbindung mit einem 5 m Frontpflug werden zweistreifige Autobahnen in nur einem Druchgang bearbeitet. Der Prototyp ist bei der Autobahnmeisterei Siera zwischen Genf und Lausanne bereits erfolgreich im Einsatz. Serviciert und betreut wird Siera von der RTE AG, dem Generalimporteur der SYN TRAC in der Schweiz, der mit seinem Händler- & Servicenetzwerk die gesamte Schweiz abdeckt.
schinen, Baumaschinen und Kommunaltechnik. Über 200 Mitarbeiter stellen vollumfänglichen Service für intelligente Systeme bereit. Um die einzelnen Geschäftsfelder zielgerichteter zu bedienen, wird seit 2021 der Bereich D.O.B. Baumaschinen & Kommunaltechnik kontinuierlich ausgebaut. „Wir setzen mit dem österreichischen Hersteller auf ein weiteres Premiumprodukt, welches unser Portfolio sehr gut ergänzt. Unser Ziel ist es, unsere kommunale Produktpalette auszubauen. Während der Evaluierungsphase wurden gewisse Merkmale definiert, die das neue Trägergerät aufweisen sollte. Der SYN TRAC bringt drei schlagkräftige Argumente mit: 80 km/h Geschwindigkeit, 420 PS Motorleistung und das einfache, sichere und schnelle Wechseln von Anbaugeräten dank Dockingsystem“, erläutert Andreas Botschafter, Verkaufsleiter D.O.B. Baumaschinen. „Die Kundenanforderungen werden zunehmend komplexer. Unsere Kunden sind stark mit dem demografischen Wandel konfrontiert. Weniger Fach-
Sowohl bei der hausinternen Veranstaltung in Bad Goisern als auch bei der Roadshow mit D.O.B. Landtechnik in Bayern hatten die Besucher die Möglichkeit, die Fahrzeuge ausgiebig zu testen. © SYN TRAC /Landtechnik Murtal/Trambitski
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Übergabe eines Neufahrzeugs auf der Messe Rottalschau Karpfham im September. V.l.n.r.: Gerhard Neudorfer (CEO SYN TRAC GmbH), Andreas Botschafter (Verkaufsleiter D.O.B. Baumaschinen), Willi Nadler (Vertrieb Kommunal D.O.B. Landtechnik AG)
personal bei gleichbleibender oder gar mehr Arbeit. Deshalb bieten wir intelligente Premiumprodukte und vollumfänglichen Service an. Damit unterstützen wir unsere Kunden dabei, nachhaltig und profitabel zu wirtschaften. Der System- und Geräteträger ist eine ideale Erweiterung und unterstützt uns in der Diversifikation unseres U nternehmens, neben dem bestehenden Stammgeschäft.“ Die D.O.B. sendet mit dem SYN TRAC ein deutliches Signal zur Unternehmensentwicklung und dem Aufbau weiterer Standbeine, dabei nutzen die Bayern ihre vorhandene Infrastruktur. Das größte Potenzial sieht der Händler im Bereich Straßenerhaltung und Lohnunternehmen. Zusammen mit dem Hersteller wird nun am Produkt-Launch in Bayern gearbeitet. Während einer gemeinsamen Roadshow Mitte Oktober wurde an mehreren Standorten die Vielseitigkeit des SYN TRACS sowohl im Einsatz im Winterdienst mit Streugerät und Pflug, als auch in der Grünpflege mit Böschungsmäher vorgestellt.
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Messen & Veranstaltungen
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Im Mittelpunkt steht die kontinuierliche Weiterentwicklung des Familienunternehmens – Fokus auf Nischen und Innovationen wird auch künftig groß geschrieben.
LINDNER TRAKTOREN SETZT SEIT 75 JAHREN AUF PIONIERGEIST Vor 75 Jahren hat das Tiroler Familienunternehmen Lindner den ersten Traktor produziert. Heute fertigt Lindner mit 273 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kundl jährlich 1.200 Traktoren und Transporter für die alpine Berg- und Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft und den Kommunalbereich.
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eit 1948 hat Lindner 80.000 Traktoren ausgeliefert und zählt heute 40.000 Kunden – von Tirol bis nach Kanada“, bilanzierte Geschäftsführer Hermann Lindner anlässlich des 75-jährigen Jubiläums von Lindner Traktoren im Oktober. „Grundlage der erfolgreichen Entwicklung war und ist unser kontinuierlicher Fokus auf Innovationen und die Bedürfnisse unserer Kunden. Darüber hinaus suchen wir uns Nischen, die von den großen Playern der Branche nicht bedient werden.“ Jüngstes Beispiel ist der Spezial-Lintrac, der für die Anforderungen für Hopfenbauern maßgeschneidert ist und auf der Landtechnikmesse Agritechnica 2023 in Hannover offiziell vorgestellt wurde. Im Geschäftsjahr 2022/23 setzte Lindner 112 Millionen Euro um, ein Plus von 13 Prozent. Für
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das laufende Geschäftsjahr strebt Lindner ein Plus von sieben Prozent und die Steigerung der Produktion um ein Fahrzeug pro Woche an – von derzeit 23 auf künftig 24 Fahrzeuge. Die Exportquote liegt bei 55 Prozent. Die wichtigsten Exportmärkte sind Frankreich, Deutschland und die Schweiz. INNOVATIVE MEILENSTEINE Der Grundstein für die heutige Entwicklung des Familienunternehmens im alpinen Berggebiet wurde 1963 mit dem ersten Allrad traktor in Österreich gelegt. 1968 folgte der erste Transporter für das sehr steile Gelände, drei Jahre später fiel der Startschuss für die eigene Getriebeproduktion. In den 1980er- Jahren erfand Lindner die Seitenschaltung – heute Standard bei modernen Traktoren. Aus-
löserin war eine Bäuerin, die angeregt hat, die damals übliche Schaltung von der Mitte an die Seite zu verlegen, damit sie im Rock bequemer mit dem Familientraktor arbeiten
Aktuelle und künftige Geschäftsführer-Riege: Hermann Lindner, Stefan Lindner, David Lindner, Rudolf Lindner, Christoph Lindner und Manuel Lindner (v.l.).
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den vergangenen zwei Jahren umgesetzt haben, war die Umstellung aller Motoren auf die besonders saubere und sparsame Stufe 5“, berichtet Technologiegeschäftsführer Stefan Lindner. Heute sind sowohl die stufenlose Lintrac LDrive-Serie als auch die geschaltete Lintrac LS-Reihe und die komplette Unitrac-Reihe mit der neuen Motorengeneration ausgestattet.
Jährlich verlassen 1.200 Traktoren und Transporter die Werkshalle in Kundl.
kann. 1992 stellte Lindner den ersten Transporter der Marke Unitrac vor. Heute sind europaweit mehr als 10.000 Unitrac-Transporter unterwegs – allein 100 in der Stadt Wien. 1995 hielt mit der Entwicklung der Geotrac- Serie das Automotive Design im Traktorenbereich Einzug. Mit rund 25.000 Stück ist die Geotrac-Serie die erfolgsreichste Baureihe von Lindner. 2013 präsentierte Lindner mit dem Lintrac den ersten stufenlosen Standardtraktor
mit mitlenkender Hinterachse – seit dem Produktionsstart im Jahr 2014 wurden über 4.000 Lintracs produziert. Schon früh hat sich Lindner außerdem mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt, um die Arbeit seiner Kundinnen und Kunden zu erleichtern. Eines der Ergebnisse ist TracLink. Damit erkennen die Fahrzeuge Anbaugeräte automatisch oder halten die Spur auf bis zu zwei Zentimeter genau. „Ein technologischer Meilenstein, den wir in
SEIT 75 JAHREN FAMILIENSACHE Gegründet wurde das Traktorenwerk Lindner vom Großvater der heutigen Geschäftsführer: Hermann Lindner, ist für den kaufmännischen Bereich und den Vertrieb zuständig. Technologiegeschäftsführer Stefan Lindner zeichnet für die Entwicklung der Traktoren und Transporter aus Kundl verantwortlich. Der dritte Lindner-Geschäftsführer aus der dritten Generation, Rudolf Lindner, hat sich kürzlich aus der Unternehmensspitze zurückgezogen und die Produktions-Agenden an seinen Neffen Christoph Lindner übergeben. Der Generationswechsel ist also voll im Gange: Mit 1. April 2024 rückt dann der aktuelle Marketing- und Exportleiter David Lindner in die Geschäftsführung nach. Das nächste Familienmitglied steht mit Manuel Lindner, dem Leiter der Bereiche Innovation, Qualität und Lehrlingsausbildung, in den Startlöchern.
DAS STUFENLOS PROGRAMM VON LINDNER 3 MIT
* Lindner gewährt auf Neufahrzeuge mit Stufenlosgetriebe (Lintrac 80/100/130 und Unitrac 112/122 LDrive) in Verbindung mit dem TracLink-System 3 Jahre Garantie
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Messen & Veranstaltungen
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Die Besucher konnten sich bei der letzten Agro Alpin am gesamten Innsbrucker Messegelände auf 40.000 m2 Ausstellungsfläche ein umfassendes Bild über alle Neuerungen auf dem Landtechniksektor machen. Einer der ausstellenden Hersteller war das oberösterreichische Unternehmen Reform, das für seine Land- und Kommunaltechnikgeräte bekannt ist.
WESTÖSTERREICHS GRÖSSTE LAND- UND FORSTTECHNIKMESSE AGRO ALPIN ÖFFNET WIEDER IHRE TORE Vom 2. bis 5. November war es wieder soweit: Als größte landwirtschaftliche Fachmesse Westösterreichs bot die Agro Alpin die Gelegenheit, sich an den vier Messetagen in Innsbruck einen Überblick über die Neuheiten und Geräte für die Land- und Forstwirtschaft, aber auch für den kommunalen Einsatz im alpinen Bereich, zu verschaffen.
D Die Live-Demonstrationen von Forsttechnik-Geräten lockte die Besucher in den Außenbereich des Messegeländes.
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ie Agro Alpin fand bereits zum achten Mal statt und hat sich seit ihrem Bestehen zu einem Publikumsmagneten im Alpenraum entwickelt. Vier Tage lang konnten sich die Besucher der Veranstaltung am Innsbrucker Messegelände einen Überblick über die Neuigkeiten aus Land- und Forsttechnik sowie Technik für den kommunalen Einsatz im alpinen Bereich verschaffen. Dr. Georg Hetzenauer, Geschäftsführer der Firma Alp-Events und Veranstalter der Fachmesse, betont: „Besucher sollen einen möglichst umfassenden Eindruck von den Entwicklungen am Agrarsektor erhalten.“ Mehr als 300 Aussteller stellten ihr Angebot auf
Auf Heiztechnik war ein weiterer Fokus gesetzt. Interessierte konnten sich etwa bei Hargassner umfangreich informieren.
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Auf der Agro Alpin konnten die Besucher die volle Bandbreite an Land-, Forst- und Kommunaltechnik aus der Nähe begutachten und sich fachlich informieren.
Westa-Geschäftsführer Alois Weber präsentierte gemeinsam mit seinem Sohn Markus die leistungsstarken Schneefrässchleudern des Allgäuer Unternehmens auf der Messe.
40.000 m2 Ausstellungsfläche vor. „Wir konnten dieses Jahr wieder eine Steigerung der Besucherzahlen erreichen und eine großartige Plattform für den Austausch der Kunden mit den Ausstellern schaffen“, erklärt Georg Hetzenauer. Neben der Präsentation der neuesten Entwicklungen in der alpinen Land- und Forsttechnik waren eine Vielzahl von interessanten Vorträgen, Vorführungen und Ausstellungen im Rahmenprogramm enthalten.
© Kahlbacher
ZUZUG AN MESSEBESUCHERN IST WEITLÄUFIG Zeitpunkt und Standort der Agrarmesse konnten kaum besser gewählt werden - mit dem Abschluss der Almensaison und zwischen den stressigen Phasen von Sommerund Wintertourismus gelegen, fanden die Messebesucher ausreichend Zeit, sich über
die Neuheiten der Aussteller zu informieren. Und mit dem Standort Innsbruck hatten die Messeveranstalter wohl eine der besten Lagen für das Thema alpine Agrartechnik gewählt – der Zuzug von Bayern, ganz Österreich und Südtirol umfasst ein weitläufiges Gebiet. Kein Wunder also, dass es sich bei der Agro Alpin mittlerweile um die erfolgreichste Messe zum Thema Landwirtschaft und Forsttechnik in Westösterreich handelt. Abgestimmt auf die technischen Neuerungen der Landund Forsttechnik-Branche findet die Fachmesse in einem Intervall von zwei Jahren statt. Der persönliche Austausch und das Angebot an hochwertigen Informationen sowie das gemeinsame Erlebnis sind für das Messegeschehen essentiell. Die Veranstaltung gab wieder ausreichend Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
MARKTFÜHRER DER BRANCHEN LAND-, FORST- UND KOMMUNALTECHNIK VOR ORT Mit den jeweiligen Marktführern war auch in diesem Jahr wieder ein umfassendes und qualitativ hochwertiges Ausstellerangebot garantiert. Von neuesten Traktoren über Seilförder anlagen bis hin zur Heiztechnik bot die Messe ein sehr breites Spektrum an Geräten und Technik für eine gelungene Landwirtschaft sowie den Einsatz im Kommunalbereich. Seit dem Start der Agro Alpin im Jahr 2008 hat sich die Fachmesse als ein Magnet für das Fachpublikum entwickelt. „Die Agro Alpin ist ein wichtiger Kommunikationspunkt, bei dem in angenehmer Atmosphäre Kontakte vertieft und Ideen ausgetauscht werden. Mit ihrem thematischen Schwerpunkt wirkt die Veranstaltung weit üder die Landesgrenzen hinaus“, so G eorg Hetzenauer.
Heimspiel für Lindner Traktoren: Das Traditionsunternehmen präsentierte sein Portfolio auf der Innsbrucker Messe.
Das Team vom Winterdienstspezialisten Kahlbacher auf dem Messestand der Agro Alpin.
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Infrastruktur
GEKAPPTES KABEL STÜRZTE ZUGVERKEHR INS CHAOS: SOFTWARE-ZUTRITTSKONTROLLSYSTEME FÜR KRITIS ALS LÖSUNG
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s gibt derzeit keine Reisemöglichkeiten mit dem Fernverkehr von/nach Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen in/aus Richtung Kassel-Wilhelmshöhe, Berlin und NRW.“ Mit dieser Hiobsbotschaft wurden tausende Bahnreisende in und nach Norddeutschland am Vormittag des 8. Oktober 2022 begrüßt, ein Samstag und vielerorts Beginn der Herbstferien. Gähnend leere und regungslose Anzeigetafeln, die maximal über „unbestimmt verspätete“ Züge informierten, waren eine der Folgen eines Sabotageakts, bei dem Unbekannte Glasfaserkabel der Deutschen Bahn an zwei Stellen in Berlin-Hohenschönhausen und Nordrhein-Westfalen mutwillig beschädigten. Die durchtrennten Lichtwellenleiter gehörten zum digitalen Zugfunk GSM-R, der zur Kommunikation zwischen den Leitstellen und den Zügen genutzt wird, was das Aufrechterhalten des Zugverkehrs in den betroffenen Regionen unmöglich machte. Reisende
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Bei KRITIS wirkt sich eine Störung oder Fehlfunktion innerhalb der Anlage sehr schnell auf die allgemeine Versorgungssituation und die öffentliche Sicherheit aus.
© Shutterstock (767790331)
Im Oktober 2022 wurden Glasfaserka bel der Deutschen Bahn sabotiert, was den Norden Deutschlands ins Verkehrs chaos stürzte. Wenige Monate zuvor kam es in einem Umspannwerk in Nordrhein-Westfalen zu einem tödli chen Arbeitsunfall, woraufhin für 14.000 Menschen mehrere Stunden lang Strom und Telefonnetze ausfielen. Derartige Sabotageakte und Unfälle an kritischen Infrastrukturen sind nicht nur tragisch, sondern können auch ver heerende Folgen für die öffentliche Si cherheit nach sich ziehen. Daher muss der Schutz der kritischen Infrastruktur vor unbefugten Zugriffen deutlich ver bessert werden. Die oft entlegenen An lagen sind jedoch der Witterung ausge setzt und verfügen mitunter nicht über eine stabile Strom- und Internetversor gung, sodass auf rein mechanische Schließsysteme zurückgegriffen wird. Diese sind leicht manipulierbar und ein Schlüsselverlust öffnet wortwörtlich Tür und Tor. Längst sind viele sicher heitsrelevante Funktionen einfacher und zuverlässiger über Softwarekompo nenten realisierbar: Zugänge lassen sich beliebig hinzufügen sowie entfernen, wobei sämtliche Zutritte dokumentiert werden.
des Fern- und Nahverkehrs mussten auch nach Wiederaufnahme des Zugbetriebs bis in den Abend hinein mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. LÜCKENLOSE VERWALTUNG UND DOKUMENTATION DEZENTRALER ANLAGEN Der Sabotagevorfall bei der Deutschen Bahn zeigt einmal mehr, wie fragil die kritischen Infrastrukturen in Deutschland tatsächlich sind. Zudem entlarvt das Beispiel eine klassische Schwachstelle vieler KRITIS: dezentrale Komponenten und Anlagen. Häufig ist es kaum möglich, eine stabile Strom- und Internetversorgung im Feld aufzubauen, um auch dezentrale Objekte in die bereits digitalisierte Zutrittskontrolle der Hauptstandorte ein zubinden. Neben der Gefahr durch Van dalismus sind entlegene Anlagen zudem oft extremen Witterungsbedingungen wie Feuchtigkeit, Frost und hohen Temperaturen ausgesetzt, die bei elektronischen Systemen schnell zu Störungen und Ausfällen führen. Daher wird oftmals auf rein mechanische Schließsysteme zurückgegriffen. Bei diesen lässt sich allerdings kaum nachvollziehen, wer sich wann Zutritt verschafft hat. Verschlimmert wird die Problematik im Falle eines Schlüsselverlusts oder -diebstahls – vor allem, wenn dieser zunächst nicht bemerkt oder ge-
meldet wird. Im schlimmsten Fall bleibt die Anlage ungeschützt bis das gesamte Schließsystem aufwändig und teuer ausgetauscht wurde. Digitale Lösungen wie das individuell auslegbare LSA können diese Sicherheitslücke effektiv schließen, ohne dass eigens Leitungen und Router verlegt werden müssen. Denn obwohl es sich um ein dezentrales, webbasiertes Verwaltungssystem handelt, benötigt es an den einzelnen Zutrittspunkten keine Strom- oder Internetverbindung. Stattdessen werden alle Berechtigungen und Dokumentationen via Data-on-Credential- Technologie auf den jeweiligen Identmedien gesichert. Bei diesen kann es sich je nach Anwendung um Bluetooth-fähige Schlüssel, Chipkarten oder das eigene Smartphone handeln. Um Zutritt zu gewähren, werden die benötigten Informationen kontaktlos via Induktion an den Zylinder übermittelt. Mechatronische Zylinder bieten sich dabei besonders für entlegene Zutrittspunkte an, da sie auf dieselbe Weise auch die zum Betrieb erforderliche Energie beziehen und nicht eigens verkabelt werden müssen. Auch das Auslagern von Wartungsarbeiten, wie es etwa in der Wasserwirtschaft gängige Praxis ist, bringt im Gegensatz zu rein mechanischen Zylindern weder ein Sicherheitsrisiko noch Aufwand mit sich: Mittels der Webanwendung
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Infrastruktur lassen sich Zutrittsberechtigungen jederzeit auch kurzfristig und für begrenzte Zeiträume erteilen sowie entziehen – und das System dokumentiert jeden erfolgten Zutritt.
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ANWENDUNGSSPEZIFISCHE AUSLEGUNG DER ZUTRITTSLÖSUNG DANK APIS Viele KRITIS stellen zusätzliche Sicherheitsanforderungen an ihr Zutrittskontrollsystem. So kam es erst im Juni des vergangenen Jahres zu einem tödlichen Arbeitsunfall in einem Umspannwerk in Nordrhein-Westfalen, bei dem durch einen Erdschluss ein Mitarbeiter ums Leben kam. Das tragische Unglück sorgte überdies dafür, dass für die gesamte 14.000-Einwohner-Stadt Kalkar am Niederrhein für mehrere Stunden Strom sowie Festnetz- und Mobilfunknetze ausfielen. Betroffen waren sowohl Wohngebiete als auch Firmen, öffentliche Einrichtungen, Geschäfte und Anlagen der Verkehrssicherheit wie Ampeln. Auch hier wird deutlich, welch weitreichende Folgen nur eine Person zur falschen Zeit am falschen Ort auslösen kann. Bei KRITIS wirkt sich eine Störung oder Fehlfunktion innerhalb der Anlage sehr schnell auf die allgemeine Versorgungssituation und die öffentliche Sicherheit aus. Verhindern lassen sich viele solcher Unfälle, indem auf skalierbare Zutrittslösungen wie LSA gesetzt wird, die sich dank entsprechender APIs an bestehende Sicherheitssysteme anbinden und individuell mit zusätzlichen Funktionen versehen lassen. Speziell für gefährliche Arbeitsumgebungen wie Umspannwerke oder Windkraftanlagen bietet es sich etwa an, zum Schutz der Menschen automatisierte Systementscheidungen zuzulassen. Dabei misst das System mithilfe entsprechender Sensoren bestimmte Faktoren, wie z. B. Windgeschwindigkeiten oder Stromfluss bzw. Überspannung. In vielen Fällen werden diese Daten bereits für andere Zwecke erhoben und können dem LSA mittels geeigneter Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden. Sobald dabei vordefi-
Dezentrale Komponenten und Anlagen sind eine klassische Schwachstelle vieler KRITIS.
nierte Grenzwerte überschritten werden, bei denen die Personensicherheit nicht mehr gewährleistet ist, wird der Zutritt zur Anlage oder entsprechenden Teilen automatisch verwehrt. Indem es so vor fatalen Fehleinschätzungen schützt, verringert das System auch die psychische Belastung des Personals. IT-SICHERHEIT IST DAS A UND O MODERNER KRITIS Doch wie kann ein Wechsel zum zukunftssicheren Zutrittskontrollsystem gelingen? Betreiber kritischer Infrastrukturen, welche die Softwarefunktionen innerhalb ihrer Zutrittslösung ausweiten wollen, sehen sich zunächst mit einer Herausforderung konfrontiert: Kritische IT-Systeme müssen vollumfänglich inventarisiert werden, und zwar mit sämtlichen aktuellen Informationen hinsichtlich Herstellern und Produkttypen. Zudem sind KRITIS-Betreiber gemäß § 8a Absatz 1 BSIG
dazu verpflichtet, die Verfügbarkeit, Integrität, Authentizität und Vertraulichkeit ihrer IT-Systeme im Zweijahresrhythmus nachzuweisen. Doch auch dabei leistet LSA Unterstützung. So lassen sich in der Software alle Online- und Offlinekomponenten mithilfe einer integrierten App installieren, in Betrieb nehmen und dokumentieren – bei Bedarf mit zusätzlichem Geotagging. Auch in puncto Gesetzesvorgaben und Datensicherheit ist die Skalierbarkeit der digitalen Zutrittslösung unverzichtbar. Sie ermöglicht es, das System nicht nur nach Bedarf um anwendungsspezifische Funktionen und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu erweitern, sondern überdies an neue Rechtsvorschriften und die ständig wachsenden globalen IT-Security-Anforderungen anzupassen – denn die Sicherheitskomponente skaliert stets mit. Text: Nico Janich, Vertriebsleiter Branchen- und Projektgeschäft bei ISEO Deutschland
© Thomas/Pixabay
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Alle Berechtigungen und Dokumentationen werden via Data-on-Credential-Technologie auf den jeweiligen Identmedien gesichert.
Im Oktober 2022 wurden Glasfaserkabel der Deutschen Bahn sabotiert, was den Zugverkehr in Norddeutschland für mehrere Stunden komplett lahmlegte.
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Große Herausforderungen für Städte sind urbane Hitze durch zunehmende Trockenheit, häufigere Starkregen ereignisse sowie Versiegelung. Reines Ableiten des Wassers verschärft jedoch die Hochwassergefahr und entzieht dem Erdreich Wasser. Stattdessen setzt die Siedlungswasserwirtschaft der Zukunft auf das Prinzip der Sponge City: Regenwasser wird lokal aufgenommen und gespeichert, anstatt es einfach abzuleiten. So sollen Überflutun gen vermieden, das Stadtklima verbessert und auch die innerstädtische Vegetation gefördert werden.
© Erich Westendarp / pixelio.de
Infrastruktur
KLIMAANPASSUNG IM URBANEN RAUM – INTELLIGENTE KONZEPTE FÜR DEN UMGANG MIT REGENWASSER
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unehmende Versiegelung und häufigere Starkregenereignisse sowie längere Hitzeperioden und geringerer Niederschlag im Sommer zwingen vor allem in Städten zu einem Umdenken im Umgang mit Regenwasser. Klimaresiliente Innenstädte brauchen Regenwasser – um Stadtbäume mit ausreichend Wasser zu versorgen, Überhitzung zu verhindern und den natürlichen Wasserhaushalt so gut wie möglich zu erhalten. Dieser neue Blick auf den Umgang mit Regenwasser stand auch im Mittelpunkt der Fachtagung „Regenwasser und Abwasser im Klimawandel“, die am 11. und 12. Oktober in Wien und Graz stattfand.
Beim Vortrag von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Muschalla von der Graz University of Tech nology erfuhr man von den Auswirkungen städtischer Hitzeinseln.
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Versiegelte Flächen und sich häufende Starkregenereignisse sprechen für eine wasserorientierte Stadtplanung. Dafür plädierten auch Mall Umweltsysteme, Endress+Hauser, Wilo und Envirochemie als Veranstalter der Fachtagung „Regenwasser und Abwasser im Klimawandel“ in Wien und Graz am 11. und 12. Oktober. Im Mittelpunkt standen dabei aktuelle Konzepte zum Umgang mit Regenwasser.
REGENWASSER-BEWIRTSCHAFTUNG IM SPANNUNGSFELD Beim Umgang mit Regenwasser steht die Siedlungswasserwirtschaft in einem Span-
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nungsbogen zwischen „Erhaltung und Schaffung von Flächen für Siedlungs- und Gewerbevorhaben“ und der „Wiederherstellung der natürlichen Abflüsse im stofflichen und hydraulischen Sinn“. Die aktuelle Gesetzgebung sieht vor, Verkehrs- und Siedlungsflächen so zu planen, dass das Abflussverhalten und auch die stoffliche Zusammensetzung dem unbebauten Zustand der Flächen entsprechen. Hinzu kommen Anforderungen zur Vermeidung von Hochwassersituationen. Um dies zu erreichen, stehen zentrale und dezentrale Lösungen bereit. Für Planer, Entscheider und Genehmigungsbehörden stellen sich neue Herausforderungen, die dadurch verstärkt werden, dass die Situation der Gewässer mit in die Wahl der Verfahren eingreift. Die Teilnehmer der Fachtagung „Regenwasser und Abwasser im Klimawandel“ erfuhren Neues zum Stand der Technik und der Anwendung in der Praxis. Unter anderem standen folgende Themen im Fokus: • Maßnahmen wie Nutzung, Versickerung, Behandlung und Verdunstung • Einflüsse von Starkregen auf die Entwässerung • Schadstoffe im Niederschlagswasser und Behandlungsverfahren • Effiziente Gestaltung von Pumpstationen und Hebeanlagen • Gedrosselte Ableitung und Speicherung von Niederschlagswasser in Misch- und Trennsystemen • Zuflussbegrenzung für hydraulisch limitierte Komponenten • Umgang mit stark belasteten Verkehrsflächen
Hauptthemen der Veranstaltung. Grundlegend ist dafür zum einen das Prinzip der Sponge City, bei dem möglichst viel Regenwasser an Ort und Stelle gehalten und Die Umfrage zeigt die beiden Topthemen der Zukunft: Umgang mit Starkregen dann zur Versorgung von Böund die Regenwassernutzung liegen bei den Teilnehmern ganz vorne. den und Vegetation, zur Hitder im Frühjahr 2023 insgesamt 6.144 Persozevorsorge und zur Erhaltung einer lebensnen aus Architektur- und Ingenieurbüros, werten Umwelt verwendet wird. Zum Handwerk, Behörden, Hochschulen und anderen geht es darum, einen möglichst nadem Baustofffachhandel teilgenommen haturnahen Wasserhaushalt auch in den Städben, zeigte auf, dass 77 Prozent der Befragten ten zu erreichen, wenn Wasser verdunstet, die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung versickert und so zur Neubildung von positiv sehen. Deshalb erwarten insgesamt Grundwasser zur Verfügung steht. Wie die 99 Prozent der Umfrageteilnehmer auch eine für eine Klimaanpassung notwendigen steigende oder zumindest gleichbleibende Komponenten einer blau-grün-grauen InfNachfrage bei Maßnahmen der dezentralen rastruktur sinnvoll eingesetzt und miteinanRegenwasserbewirtschaftung. Die ungleiche der kombiniert werden können, verdeutlichVerteilung des Regenwassers zwischen Starkte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Muschalla von regen und Trockenperioden spiegelt sich der Graz University of Technology in seinem Vortrag. auch in den Topthemen der Zukunft wider: In der Umfrage standen die Themen RegenUMFRAGEERGEBNISSE ZUM wassernutzung (plus fünf Prozent gegenüber THEMA UMGANG MIT REGENWASSER 2020) und Umgang mit Starkregen bei den Dass in der Branche insgesamt ein UmdenBefragten ganz oben. So ist es auch der Ausken stattfindet, bestätigen eindrucksvoll auch gleich zwischen Wasserüberschuss und Wasdie Ergebnisse der nach 2020 nun zum zweisermangel, der von 73 Prozent der Befragten ten Mal durchgeführten Marktbefragung. als größte Chance bei den Maßnahmen Die aktuelle Umfrageergebnisse der Mall der Regenwasserbewirtschaftung angesehen GmbH zum Umgang mit Regenwasser in wird; gefolgt von einem verbesserten StadtDeutschland, Österreich und der Schweiz, an klima (62 Prozent). © zek
TOP-THEMA SPONGE CITY Wie urbane Räume an Klimaveränderungen angepasst werden können, war eines der
Foto: Daimler
Infrastruktur
Am Mall-Infostand konnten sich die Teilnehmer der Fach tagung über ausgereifte Systeme zur Regenwassernutzung und Regenwasserbewirtschaftung informieren.
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Mit dem Frühwarnsystem Netilion Flood Monitoring präsentierten Endress+Hauser und Okeanos auf der Veranstaltung eine datenbasierte Entscheidungshilfe für alle, die in öffentlichen Ämtern mit dem Thema Hochwasser zu tun haben: Bürgermeis ter, Feuerwehrleute oder Mitarbeitende von Bauhöfen und Ingenieurbüros.
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Nahwärme
In der oberösterreichischen Gemeinde Perg wird seit diesem Jahr nicht nur Wärme und Strom aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen. Bei der hier durchgeführten Pyrolyse verbrennt das Hackgut nicht, sondern wird in Pflanzenkohle umgewandelt. Diese kann etwa zur Bodenverbesserung oder als Futtermittelzusatz eingesetzt werden. Alternativ kommt Pflanzenkohle vermehrt in Baumaterialien zum Einsatz. Das Beste: Sie bindet dadurch langfristig CO2.
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ückwärtskraftwerke ist die treffende Bezeichnung der innovativen Anlagen des Tiroler Unternehmens Syncraft. Anders als in konventionellen Heizwerken wird hier nicht nur mittels des nachhaltigen Rohstoffs Holz Wärme und Strom erzeugt, zusätzlich wird das entstehende CO2 gebunden. Denn die Besonderheit ist das nur bei den Holzkraftwerken von Syncraft entstehende dritte Produkt: Holzkohle, die qualitativ so hochwertig ist, dass sie als Grundlage zur Herstellung des besonders fruchtbaren Substrats Terra Preta dient, als Futtermittelzusatz zur Stabilisierung der Verdauung eingesetzt oder als hochwertige Holz-Kohle verkauft werden kann. Bei neuen alternativen Anwendungen von Pflanzenkohle wird etwa technischer Kohlenstoff in Betonlösungen eingebracht, wodurch Beton verbesserte Materialeigenschaften nachweisen und sogar klimapositiv werden kann. Damit entsprechen die Holzkraftwerke von Syncraft dem Konzept der Bioenergie mit Kohlenstoffspeicherung und tragen so zur negativen CO2-Emission bei. MIT JEDER ERZEUGTEN KILOWATTSTUNDE WERDEN EMISSIONEN GEBUNDEN Dem zugrunde liegt das Pyrolyse-Verfahren: Bei diesem Prozess wird das Holz in zwei Stufen erhitzt, jedoch nicht verbrannt. In der ersten Stufe wird dieses getrocknet und anschließend zu Pflanzenkohle verarbeitet. Bei der zweiten Stufe wird die Kohle erneut erhitzt und so wird Holzgas gewonnen, welches an Motoren weitergeleitet und in erneuerbaren Strom umgewandelt wird. Während der Umwandlung von Gas zu Ökostrom entsteht zusätzlich Abwärme. „Mit jeder erzeugten Kilowattstunde werden Emissionen gebunden“,
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Seit Anfang des Jahres erzeugt man in Perg mittels innovativer Technik Strom für 2.000 Haushalte, Energie für das Nahwärmenetz und Pflanzenkohle.
© Büro Riebenbauer | Michael Sazel
GRÖSSTES „RÜCKWÄRTSKRAFTWERK“ ÖSTERREICHS BINDET CO2 IN FORM VON PFLANZENKOHLE
führt Dipl.-Ing. (FH) Marcel Huber, Geschäftsführer von Syncraft, aus. „Die Holzkohle entzieht der Atmosphäre dauerhaft CO2, speichert Wasser und Nährstoffe im Boden, das diese langsam wieder an die Pflanzen abgibt“, ergänzt Ing. Leo Riebenbauer, Planer der Anlage in Perg und verantwortlich für die Bauabwicklung. „Es wird somit witterungsunabhängig aus dem Ausgangsstoff Waldhackgut nicht nur Ökostrom, sondern auch Ökowärme sowie Biokohle produziert.“ Das Planungsbüro Riebenbauer konnte bereits Erfahrungen mit dem Pyrolyse-Verfahren bei anderen Projekten sammeln. Seit Anfang dieses Jahres profitiert man auch in der oberösterreichischen Gemeinde Perg von dieser Technologie: Die neue KWK-Anlage ist das größte Rückwärtskraftwerk, das bisher in Österreich in Betrieb genommen wurde.
kW elektrischer und 1.540 kW thermischer Energie: Die Wärmeenergie dient zur Grundlastversorgung des Nahwärmenetzes, die elektrische Energie wird zur Versorgung von rund 2.000 Haushalten in das örtliche Stromnetzwerk eingespeist. Zur Steigerung der Gesamt effizienz wurde auf der Dachfläche eine PV-Anlage installiert, die eine jährliche Strommenge von rund 110 MWh liefert und der Teildeckung des Eigenstrombedarfs des Kraftwerkes dient.
ZWEI GETRENNTE ANLAGEN IN BETRIEB NAWARO ENERGIE ist ein erfahrener Betreiber von fünf Biomassekraftwerken, seit Jänner 2023 zählt das Werk in Perg dazu. Mit der Inbetriebnahme der n euen Anlage mit Pyrolyse-Technik erhielt es einen enormen Innovationsschub. 2021 erfolgte der Baubeginn, im Januar 2023 w urden die beiden Holz vergasungsanlagen des Typs CW1800500 von Syncraft in Betrieb genommen. Die zwei separaten Anlagen ermöglichen eine getrennte Revision, wobei das Blockheizkraftwerk (BHKW) immer von dem Gasmotor von einer Linie versorgt wird. Der Motor ist vom Typ 412 von Innio Jenbacher, der sich durch hohe Leistungsdichte und hervorragende Wirkungsgrade auszeichnet. Das Holzgaskraftwerk hat eine Gesamtleistung von 1.000
Gemeinsam schaffen wir die Energiewende Als Pionier im Bereich grüner Technologien unterstützt INNIO seine Kund:innen beim Übergang zur Klimaneutralität. Unsere dezentralen und flexiblen Energielösungen ermöglichen eine resiliente Energieversorgung und helfen gleichzeitig, CO2-Emissionen zu reduzieren. Profitieren auch Sie von unserer Expertise, während wir gemeinsam die Energiewende vorantreiben. innio.com
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Der leistungsstarke Gasmotor stammt von Innio Jenbacher.
Einblick in die Vergasungsanlage des Typs CW1800-500 von Syncraft.
BRENNSTOFF AUS DER REGION Der Brennstoff stammt zu rund 90 Prozent von Lieferanten aus der Region. „Wir verwerten überwiegend Holz, das stofflich nicht genutzt wird, beispielsweise Astmaterial und Durchforstungsholz sowie Schadholz“, erläutert NAWARO-Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier. „Durch die Verwertung von einem stofflich nicht nutzbaren Holzsortiment tragen wir zum Umbau in einen klimafitteren Wald bei.“ 35.000 srm Hackschnitzel werden jährlich verheizt und finden zwischenzeitlich Platz im 700 m² großen Hackgutlager, das sich in einer verzinkten Stahlkonstruktion befindet. Für die Planung zeichnet das Büro Riebenbauer verantwortlich, gefertigt wurde es vom oberösterreichischen Hallenbau-Spezialisten PEM. Die Dacheindeckung wurde dabei zusätzlich mit einer innenseitigen Antikondensatbeschichtung ausgeführt, um Schwitzwasser zu vermeiden. Das 300 m2 große Heizhaus wurde ebenfalls von PEM gefertigt. ZUFRIEDENES RESÜMEE: WEITERE RÜCKWÄRTSKRAFTWERKE IN PLANUNG Bereits weniger als ein Jahr nach der Übergabe und Inbetriebnahme durch das Planungsbüro Riebenbauer zieht der Betreiber NAWARO eine mehr als positive Bilanz der bisherigen Ökoenergie- und Pflanzenkohle-Produktion: „Das Holzgaskraftwerk in Perg zeichnet sich in den ersten rund 7.000 Betriebsstunden durch eine äußerst hohe Verfügbarkeit von mehr als 97 Prozent und einen sehr stabilen Betrieb aus“, resümiert Christoph Mizelli, Prokurist bei NAWARO. So wurde während der Sommermonate das gesamte Fernwärmenetz von Perg ausschließlich und reibungslos vom Holzgaskraftwerk versorgt. „Die angegebenen Leistungsdaten und Verbräuche werden von uns ohne Probleme erreicht. Daher planen wir bereits weitere Projekte in Kooperation mit dem Anlagenbauer, um die Technologie weiter am Markt zu etablieren und die Heizwerke in Österreich zukunftsfit zu machen.“
RIEBEN BAUER Büro für Erneuerbare Energie
www.riebenbauer.at, office@riebenbauer.at, 8243 Pinggau,T 03339 25 113
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#Rückwärtskraftwerk V.l.n.r.: Leo Riebenbauer (GF Büro Riebenbauer), Christoph Mizelli (Prokurist Nawaro), Michael Rab und Hans-Christian Kirchmeier (GF Nawaro), Marcel Huber (GF Syncraft), Raphael Tripam (Techniker Büro Riebenbauer)
www.syncraft.at
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Fernwärme
NEUES BIOMASSE-HEIZKRAFTWERK SIEZENHEIM II – RIESENSCHRITT FÜR ENERGIEWENDE IN SALZBURG
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in Riesenschritt für die Energiewende und die Dekarbonisierung in Salzburg wurde mit dem Biomasse-Heizkraftwerk Siezenheim II der Salzburg AG realisiert, das am 21. Oktober offiziell eröffnet wurde. Ab der kommenden Heizsaison versorgt die Anlage 8.300 Haushalte mit Fernwärme und erzeugt so viel Strom wie 9.500 Haushalte im Durchschnitt verbrauchen. Insgesamt wurden rund 46 Millionen Euro investiert. Die Bauzeit betrug knapp mehr als ein Jahr. „Der Ausbau der Fernwärme ist ein wesentlicher Eckpfeiler am Weg in Richtung Energieautonomie für Salzburg. Um die Klimaziele zu erreichen und uns auch unabhängiger von anderen Bezugsquellen zu machen, sind saubere und regional erzeugte Energie und Wärme essentiell für unser Bundesland. Das Biomasse-Heizkraftwerk Siezenheim II ist dabei ein wichtiger Meilenstein“, betont Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG, Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Die Reduktion der Abhängigkeit der Energieversorgung von fossilen Brennstoffen und der Umstieg auf regionale, heimische und nachhaltige Energieträger werden weiterhin mit Hochdruck verfolgt und stellen für uns eine strategische Notwendigkeit dar. In der Verfolgung
Anlässlich der Inbetriebnahme hatten die Gäste der Eröffnungsfeier die Möglichkeit, das Heizwerk zu besichtigen.
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V.l.n.r.: Prälat Johann Reißmeier, Siegfried Müllegger (Salzburg AG Business Unit Leiter Energy Technologies), Landesrat Martin Zauner, Herwig Struber (Vorstand Salzburg AG), Landesrat Josef Schwaiger, Landeshauptmann Wilfried Haslauer (Aufsichtsratsvorsitzender Salzburg AG), Michael Baminger (Vorstandssprecher Salzburg AG) und Joachim Maislinger (Bürgermeister Wals-Siezenheim).
unserer Dekarbonisierungsbemühungen setzen wir auf einen weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes, der Nutzung industrieller Abwärme und der Verwendung CO2-neutraler Energieträger“, so Wilfried Haslauer weiter. DEKARBONISIERUNG DER FERNWÄRME ALS ZIEL „Wir haben uns im Bundesland Salzburg vorgenommen, bis 2050 unabhängiger von fossilen Energieimporten zu sein. Die Fernwärme ist die Schlüsseltechnologie um aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zu kommen, insbesondere in den dicht bebauten Gebieten des Zentralraums. Darüber hinaus produziert das Heizkraftwerk zuverlässig 24 Stunden am Tag wertvollen Strom und dies vor allem auch im Winter, wo wir bisher zur Hälfte von Importen abhängig waren“, sagt Energie-Landesrat Josef Schwaiger anlässlich der Eröffnung des neuen Heizkraftwerks. SALZBURG AG ALS BUNDESWEITER SCHRITTMACHER FÜR ENERGIEZUKUNFT Für die Salzburg AG ist Siezenheim II ein weiterer Baustein in Richtung erneuerbare Energiezukunft und -unabhängigkeit. Es unterstreicht die Rolle als Schrittmacher in Österreich. „Für ein grünes Morgen – das ist unser erklärtes Ziel. Dazu gehört, dass wir bis 2040 die Fernwärmeaufbringung vollkommen dekarbonisieren wollen. Siezenheim II ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg“, sagt Salzburg AG Vorstandssprecher Michael Baminger. Herwig Struber, technischer Vorstand, ergänzt: „Mit der Fertigstellung dieses Biomasse-Heizkraftwerks können wir unseren
CO2-neutralen Anteil der Fernwärme von bisher rund 30 Prozent auf insgesamt 40 Prozent erhöhen. Durch den Betrieb von Siezenheim II können jährlich rund 40.000 Tonnen CO2 eingespart werden, das entspricht rund 150 Mio. Pkw-Kilometern.“ WALS-SIEZENHEIM ALS VORZEIGE-GEMEINDE Nachhaltige und CO2-freie Wärmeversorgung für seine Gemeinde ist auch dem Bürgermeister von Wals-Siezenheim, Joachim Maislinger, ein großes Anliegen: „Bereits seit dem Jahr 2000 ist unsere Gemeinde Wals-Siezenheim Mitglied im Landesprogramm für energiebewusste Gemeinden ‚e5‘, 2016 haben wir das Energieleitbild für unseren Ort erarbeitet. Die nachhaltige Energieversorgung unserer Gemeinde liegt uns sehr am Herzen. Projekte wie das neue Biomasse-Heizkraftwerk Siezenheim II unterstützen wir daher sehr gerne bei der Realisierung.“ Fotos: zek
n von Heiztechnik
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Mit der Inbetriebnahme des neuen Biomasseheizwerks Siezenheim II wird der Anteil erneuerbarer Wärmeerzeugung in Salzburg von knapp ein Drittel auf über 40 Prozent gesteigert. Konkret deckt die Anlage den Bedarf von 8.300 Haushalten an Fernwärme bzw. 9.500 Haushalten an Strom. Ein großer Sprung, der Anlass zur Hoffnung gibt, die ehrgeizigen Ziele eines energieunabhängigen Salzburgs bis 2050 zu erreichen.
Das neue Heizwerk verfügt über eine elektrische Leistung von 4,24 MW sowie eine thermische Leistung im KWK-Betrieb von 11,7 MW.
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Speichertechnologie
WELTPREMIERE: ERSTER GROSSSPEICHER IM BURGENLAND
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ie erste betriebsbereite organische SolidFlow-Batterie der Welt ist im Sommer erfolgreich ausgeliefert worden. Der Hersteller dieser besonders sicheren, nachhaltigen und günstigen Batteriespeicher CMBlu Energy und das Energieversorgungsunternehmen Burgenland Energie haben mit einem „Richtfest“ mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diesen Meilenstein ihrer deutsch-österreichischen Partnerschaft gefeiert. Die Weltpremiere fand am hybriden Solar- und Windpark Schattendorf in der Nähe der ungarischen Grenze statt. Damit kommt die innovative und nachhaltige Organic-SolidFlow-Technologie erstmalig im Feld zum Einsatz und wird zukünftig überschüssige Energie des Solar- und Windparks aufnehmen und gezielt einspeisen. Damit zeigen die beiden Unternehmen, dass ein 100 Prozent erneuerbares Energiesystem auf Basis von Material- und Ressourcennachhaltigkeit möglich ist. UNABHÄNGIG VON VERZWEIGTEN LIEFERKETTEN Prof. Dr. Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, sprach angesichts der Tatsache, dass die organischen SolidFlow-Batterien ohne kritische Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt auskommen, von der besonderen Bedeutung der Technologie für den europäischen Energiemarkt und die damit erreichte Unabhängigkeit von weitverzweigten Lieferketten, aber auch von Staaten, deren Regierungen unfaires oder gar erpresserisches Verhalten an den Tag legen: „Der Ausbau der erneuerbaren Ener gien ist nicht nur klimapolitisch, sondern auch geopolitisch das Gebot der Stunde. Denn kein Diktator dieser Welt kann uns den Wind oder die Sonne abdrehen. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch bis 2030 auf 42,5 Prozent zu verdoppeln. Dabei müssen wir natürlich aufpassen, dass wir uns nicht in neue
© Burgenland Energie
Um das energetische Potenzial von Wind und Sonne bestmöglich zu nutzen, sind neue Speichertechnologien gefragt. Denn weder scheint die Sonne immer, noch bläst der Wind genau dann, wenn der Strombedarf am größten ist. So kommt es zu Unter- und Überdeckung der Nachfrage. Energie Burgenland hat deswegen eine innovative Speicherlösung auf einem hybriden Solar- und Windpark installiert, die ohne fragwürdige Rohstoffe auskommt.
Präsentation des weltweit ersten organischen Großspeichers: Reinhard Czerny (Burgenland Energie), Martin Selmayr (Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich), Stephan Sharma (Burgenland Energie), Peter Geigle (CMBlu Energy) und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (v.l.n.r.) beim Energiespeicher der Zukunft.
Abhängigkeiten begeben. Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen CO2-neutralen Indus trie stärken und die Produktionskapazitäten in diesem Bereich ausbauen.“ OPTIMALE NUTZUNG DER NETZKAPAZITÄTEN Professor Thomas Kienberger von der Montanuniversität Leoben betonte, dass die Speicher infrastruktur auch im Kontext der Netzkapazitäten von großer Bedeutung sei: „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dann brauchen wir dafür einen entsprechenden Netzausbau. Und selbstverständlich unterstützen Speicherlösungen hier auch bei einer vernünftigen und optimalen Nutzung der Netzkapazitäten.“ Der Gründer und CEO der CMBlu Energy, Dr. Peter Geigle, ergänzte: „Mit der Auslieferung ist nun der Grundstein gelegt, um die Technologie in verschiedensten Szenarien zu testen. Unser Fokus liegt darauf, die Leistung unserer Technologie zu evaluieren und dann weitere Speicher mit einer Gesamtkapazität von 300 MWh ins Burgenland zu liefern.“ 8.760 GOLDENE STUNDEN IM JAHR „Wir können die Energieunabhängigkeit mit den eigenen Energieressourcen, die uns die Natur schenkt, erreichen. Im Burgenland sind das Wind und Sonne. Ich habe hier immer vom Gold des Burgenlands gesprochen. Wir müssen aber auch akzeptieren: Dieses Gold ist nicht zu jeder Stunde im Jahr verfügbar. Deshalb brauchen wir einen Speicher, um 8.760 goldene Stunden im Jahr zu haben“, betont Mag. Dr. Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie. Ein
typischer Wind- und PV-Tag im Burgenland hat zwei Phasen. „Mit einer Unterdeckung und Überdeckung der Nachfrage. Um das für ein energie unabhängiges System auszugleichen, brauchen wir bis 2030 ein Speichervolumen von rund 300 MWh.“ Darüber hinaus führte Stephan Sharma aus, dass das Thema der Energiesicherheit durch den Krieg in der Ukraine und die Diskussionen über Blackouts in der Bevölkerung große Relevanz erhalten habe. „Wir bemerken, dass die Unsicherheit der letzten Jahre dazu geführt hat, dass die Nachfrage nach Stromspeichern massiv gestiegen ist. Innerhalb eines Jahres hat sich die installierte Speicherkapazität in Europa verdreifacht.“ OHNE UMWELTGEFÄHRDENDE MATERIALIEN Die erst Anfang 2023 errichtete Hybrid-Photovoltaik-Anlage in Schattendorf verfügt über eine Gesamtleistung von 15 MW. Die an den Solarpark angeschlossene Organic-SolidFlowBatterie befindet sich zunächst als „Battery Lab“ in einem 40-Fuß großen, klimatisierten und ortsunabhängigen Container. Weitere Batterien werden an verschiedenen Standorten installiert. Die in Deutschland gefertigten Großspeicher sind konsequent modular aufgebaut, und können daher einfach in Hochregalsystemen konfiguriert werden – so entstehen große und kostengünstige „Lagerhäuser für Strom“, die bis in den Gigawattstunden-Bereich erweiterbar sind. SolidFlow-Batterien speichern die elektrische Energie in nahezu unbegrenzt verfügbaren Elektrolyten, verwenden keine umweltgefährdenden Materialien, sind nachhaltig und – da nicht brennbar – sehr sicher zu betreiben. Dezember 2023
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Messen & Veranstaltungen
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Neben Vorträgen rund um das Thema Nahwärme standen auch informative Gespräche mit Herstellern von Heiztechnik sowie Planern von Heizwerken, die im Ausstellerbereich Rede und Anwort standen, am Programm.
ÖSTERREICHISCHER BIOMASSETAG: NEUESTE ENTWICKLUNGEN ZUM THEMA WÄRMEERZEUGUNG IM ÜBERBLICK Der 24. Österreichische Biomassetag gemeinsam mit dem Heizwerke-Betreibertag bot als führende Veranstaltung rund um die Nahwärmeversorgung in Österreich auch heuer wieder die Möglichkeit zum fachlichen und persönlichen Erfahrungsaustausch. Unter dem Motto „Energiegesetzgebung – Hemmschuh oder Rückenwind?“ fand am 8. und 9. November der Ö sterreichische Biomasse- und Heizwerke-Betreibertag im Schloss Weinzierl in Wieselburg in Niederösterreich statt.
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INFORMATIVER ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Der 24. Österreichische Biomassetag gemeinsam mit dem Heizwerke-Betreibertag luden als führende Veranstaltung rund um die Nahwärmeversorgung am 8. und 9. November ins niederösterreichische Wieselburg ein. Dabei bot sich auch heuer wieder die Möglichkeit zum fachlichen und persönlichen Erfahrungsaustausch. Der Blick auf die Herausforderungen in den einzelnen Bundesländern wurde durch die Diskussion der aktuellen gesetzlichen Regulierungen und Fördermöglichkeiten abgerundet. Außerdem beschäftigte man sich in Wieselburg intensiv mit der Optimierung und Zukunftsentwicklung von Heizwerken, Stichwort Fachkräftemangel. PRÄMIERTE PROJEKTE Unter dem Motto „Gute Wärme wächst nach“ machte sich der Österreichische Biomasse-Verband erstmals zum Ziel, die besten heimischen
Bioenergie-Projekte aus der Brennstoff- und Anlagenproduktion sowie dem Gewerbe und bei Endkunden zu finden – und zwar in allen Größenordnungen für die drei Kategorien Scheitholz, Hackgut und P ellets. Im Rahmen des 24. Österreichischen Biomassetages wurden diese in Wieselburg prämiert. Eine Expertenjury unter dem Vorsitz von Dr. Josef Rathbauer, BLT Wieselburg, konnte aus rund 100 eingereichten Umsetzungen die Wahl treffen. Die drei Gewinner waren die „hocheffiziente KWK-Anlage KWS Ökokraft Ternitz“ (Kategorie Hackgut; umgesetzt vom Ingenieurbüro Riebenbauer), das neue „Nawaro Pelletswerk in Göpfritz“ sowie das bereits am Tag des Kachelofens ausgezeichnete Projekt der Firma Müller Ofenbau für ihr Projekt „Kachelofen als Ganzhausheizung mit Kochmöglichkeit“. Es wurde weiteren zehn Projekten der Silberpreis verliehen. Die drei Gewinner spendeten das Preisgeld von je 3.000 Euro an karitative Organisationen. Fotos: zek
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n Europa haben sich die Krisen in den vergangenen Jahren zugespitzt: Klima-, Energie- und Coronakrise samt Inflation zeigen auf, wie wichtig die regionale Versorgung und kurze Lieferketten für unsere Gesellschaft sind. Obwohl die Ausbauziele für erneuerbare Energien auf europäischer und nationaler Ebene viel Rückenwind für den Ausbau der energetischen Biomassenutzung bedeuten, drohen unnütze bürokratische Hürden und Auflagen sowie verschleppte Gesetzgebungsprozesse das Vorankommen der Branche zu gefährden. Der heurige Biomassetag bot einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen in der Energiegesetzgebung. Es wurden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und effiziente Lösungen präsentiert. Besondere Bedeutung wurde der Diskussion beigemessen, wie nationale Energiepolitik erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann. Vorzeigeprojekte gaben zusätzliche Einblicke in die Fortschritte und Herausforderungen der Branche. Dezember 2023
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