zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2016

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JUNI 2016

Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl · P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

FLOWTITE GFK-ROHRSYSTEME THE FIRST CHOICE OF ENGINEERS WORLDWIDE

PROJEKT

AMISCREEN GFK-STAURAUMKANAL IN WINTERBERG

VORTEILE

KOMPAKTE FERTIGBAUTEILE, GUTES AUSSPÜLVERHALTEN, INTEGRIERTES SCHMUTZSTOFFRÜCKHALTESYSTEM, KEINE BEWEGLICHEN UND VERSCHLEISSENDEN TEILE, OHNE FREMDENERGIE, WARTUNGSARM, ERWEITERBAR

GELIEFERT

STAURAUM - 250 M³ STAURAUMVOLUMEN; 42 METER; DN 2800; GROBSTOFF-RÜCKHALTE-ELEMENTE „AMISCREEN“ - 2 X 16 M GANZFLÄCHIG PERFORIERTEN ROHREN; DN 700; LOCHUNG < 10 MM

Das AMISCREEN Grobstoffrückhaltesystem – ein neues Rechensystem, das überzeugt. Der verbesserte Rückhalt von Schmutzstoffen im Stauraumkanal führt zu einer wesentlich geringeren Schmutzbelastung der Vorflutgewässer. Das energiefreie Schmutzstoff-Rückhaltesystem AMISCREEN benötigt keine beweglichen Bauteile. Das System ist wartungsarm und verschleißfrei. Mit dem sehr guten Ausspülverhalten und dem dadurch möglichen Transport der Schmutzstoffe zur Kläranlage ist es ein aktiver Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität und entlastet nachhaltig die Umwelt.

THE FIRST CHOICE OF ENGINEERS WORLDWIDE

INTERESSIERT?: AMIANTIT GERMANY GMBH, AM FUCHSLOCH 19, 04720 DÖBELN, GERMANY, T + 49 3431 71 82 0, INFO-DE@AMIANTIT.EU, WWW.AMIANTIT.EU

KOMMUNAL

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Reinigungstechnik · Kommunaltechnik

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Citymaster Jede Jahreszeit hält eigene kommunale Herausforderungen bereit. Gut, dass Hako die passende Lösung hat: knickgelenkte, multifunktionale Geräteträger mit modularer Ausstattung, z. B. zum Kehren sowie für die Nassreinigung, die Rasenpflege und den Winterdienst. Multifunktionalität ohne Kompromisse.

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KOMMUNAL

Zur Sache

ENDLICH DER DURCHBRUCH! Waren es nun Derwische oder nicht? Während zu Fuße des Gotthards, innerhalb der Schweiz und sogar über die Landesgrenzen hinaus über die künstlerische Inszenierung der ­Gotthard-Tunnel-Eröffnung am 1. Juni diskutiert wird – was hält man nun von tanzenden Heuhaufen und einem barbusigen Engel? –, geht es hunderte Höhenmeter weiter oben weit ruhiger vonstatten. Auf Höhenmeter 2.100 können seit Ende Mai die ersten Frühsommer-­ Ausflügler das ­Schweizer Alpenpanorama genießen. Über 24 km windet sich der Panoramapass von Nord nach Süd über das Gotthardmassiv und verbindet damit verschiedene Kultur- und Sprachräume, die bis zu seiner Entstehung im 13. Jahrhundert voneinander getrennt waren. Und auch wenn der Transport mit Kraftfahrzeugen und Zügen nun vorrangig unterirdisch erfolgt, hat der Pass weiter große Bedeutung als Verkehrsentlastung und touristischer Magnet für die Region. Etwa sechs ­Wochen arbeiten zwei Winterdienstteams von beiden Seiten des Berges her, um oben den Durchbruch durch die weißen Schneewände zu schaffen. Ganze 170.000 Tonnen Schnee ­werden dabei jährlich von leistungsstarken Schneeschleudern ­entfernt. Mehr zu dieser schwierigen Arbeit erfahren Sie in dieser Ausgabe zek kommunal ab Seite 24. Aber nicht nur der Gotthard wurde aus seinem Winterschlaf geweckt. So feierte man Ende April bereits den Durchbruch an der Großglockner Hochalpenstraße, wo gegen 5 bis 8 m hohe Schneewände gekämpft wurde (Seite 14). Und erst seit wenigen Tagen ist die kurvige Pass­straße am Furkajoch wieder befahrbar. Österreichs westlichster Alpenpass wurde von einer ­leistungsstarken Schneefrässchleuder, die bis zu 3.500 Tonnen Schnee pro Stunde verarbeitet, von seiner Winterdecke befreit. Mehr über den Einsatz in Vorarlberg lesen Sie ab Seite 18. Wenn man das endlose Weiß dieser Bergpässe betrachtet und die meterhohen Schneewände, die die Straßen flankieren, kann man sich kaum vorstellen, dass sich hier jemals der Winter zurückzieht. Und tatsächlich: Nach einem mehr oder weniger kurzen Gastspiels des Sommers kehrt oben am Berg wieder winterliche Ruhe ein. Und in der Zwischenzeit werden wieder Vorbereitungen für die nächste Passöffnung getroffen – denn nach dem Winter ist bekanntlich vor dem Winter. Vorbereitet für den Winterdienst, aber auch für jegliche andere kommunale Arbeiten, ist man als Besucher der größten Fachmesse für Kommunaltechnik, Recycling, Wasser- und Abwassertechnik sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft , der IFAT in München, gewesen. 138.000 Besucher konnten auf einem etwa 32 Fußballfelder messendem Areal die Produktneuheiten von über 3.000 Ausstellern erkunden. Wer selbst nicht dabei war – oder gerne seinen Messebesuch Revue passieren lassen möchte – kann unseren Messe-Nachbericht ab Seite 32 lesen!

Ihre

PATRICIA PFISTER Redakteurin

Juni 2016

03


KOMMUNAL

18

PASSÖFFNUNG

Inhalt

20

WINTERDIENST-EVENT

23

STRASSENREINIGUNG

32

MESSE-NACHBERICHT

Aktuell

Kommunaltechnik

Veranstaltungen

06 Interessantes & Wissenswertes

15 Praktische Gießanlagen: Eisenstadt blüht auf

28 Energie-Tage: Forschungsergebnisse der Energiewende

SHORT CUTS

GRÜNFLÄCHENPFLEGE

16 Schubert präsentiert neues Leitsystem auf der IFAT 2016 ANLAGENTECHNIK

18 Rolba 1500 räumt Österreichs westlichsten Alpenpass frei SCHNEESFRÄSSCHLEUDER

20 Kahlbacher tourt mit 5.000 PS durch Obertauern WINTERDIENST-EVENT

23 Holder Stripe Hog: Enfernt und reinigt Straßenmarkierungen STRASSENREINIGUNG

24 Supra 4002 schleudert Schnee vom Gotthard-Pass SCHNEESCHLEUDER

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

04

Juni 2016

27 Hako auf der IFAT: Vielseitigkeit im Kommunaldienst GERÄTEVORSTELLUNG

FACHKONFERENZ

29 Kommunales Alpenforum: effiziente Gemeinden INFO-VERANSTALTUNG

30 öga: Schweizer Messe für die grüne Branche MESSE-VORSCHAU

32 IFAT: Kommunales MesseHighlight in München MESSE-NACHBERICHT


KOMMUNAL

Inhalt

FERNWÄRME

38

ROHRTECHNOLOGIE

46

WASSERBEHANDLUNG

Biomasse

Energietechnik

36 2 in 1: Produktion von Wärme und Strom mittels Holzvergasung

50 Mikroalgenkultivierung an der Hochhausfassade

NAHWÄRME

48

50

ENERGIETECHNIK

PROJEKT

38 Biomasse-Anlage erzeugt Prozesswärme für Pelletshersteller FERNWÄRME

Abwassertechnik 43 Vergleich von Siebbandgewebe im Klärwerk Pflegelberg

ANZEIGEN zek Kommunal

KLÄRTECHNIK

46 Gussrohre werden für Gewässerschutz auf Pfähle gelegt ROHRTECHNOLOGIE

48 Amiscreen: Grobstoff-Rückhaltung mit 100% Wirkungsgrad

2/2016

Schubert Elektroanlagen

U1

Hako

U2

Zaugg

U3

Amiantit

U4

Bosch

9

Tiroler Rohre

MISCHWASSERBEHANDLUNG

11

GaLaBau 26 Fröling 37 Riebenbauer 37

Juni 2016

05


KOMMUNAL

ZIMMERMANN IST KUGELMANN-PARTNER Die Firma Zimmermann AG steht für Qualität im Bereich Motorgeräte und Kommunaltechnik. So hat das Unternehmen bereits mit Partnern wie Holder oder Wave Weed Control seinen Sinn für gelungene Zusammenarbeiten gezeigt. Nun ist der Spezialist aus Graubünden Schweiz-Exporteur für den Winterdiensthersteller Kugelmann. Der Hersteller punktet mit seiner Flexibilität: Das mittelständische Familienunternehmen kann sowohl kleine als auch große Serien schnell und kostengünstig produzieren.

06

Juni 2016

Impressum HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTEUR

Mag. Roland Gruber, rg@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-11 50 570 REDAKTEUR

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 CityCat 1000 von Bucher in Tirol im Einsatz. Foto: Ultrawaves

ORGANISATION

Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222 GESTALTUNG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ENDFERTIGUNG, PDF-CREATING

MEDIA DESIGN: RIZNER.AT Stabauergasse 5, A-5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662/8746 74 E-Mail: m.maier@rizner.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT

A-4820 Bad Ischl GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

Full-Scale-Installation eines Ultrawaves Hochleistungs-Ultraschallsystems Foto: zek

MIT HOCHLEISTUNGS-ULTRASCHALL ZUR ENERGIEAUTARKEN KLÄRANLAGE Auf der Kläranlage Bamberg wird aus der anaeroben Vergärung des Klärschlamms mehr Strom produziert als durch Reinigung des Abwassers verbraucht. Das ist einzigartig in Europa. Einen wesentlichen Beitrag leisten die beiden Hochleistungs-Ultraschallsysteme von Ultrawaves. Diese machen den Klärschlamm besser für die fermentierenden Mikroorganismen verfügbar und intensivieren somit den Abbau. Trotz Überlastung der Faulung konnte so der Bau eines neuen Faulturms vermieden werden, da nun wesentlich geringere Verweilzeiten auf der Kläranlage gefahren werden können. Neben der Schlammbehandlung werden die Hochleistungs-Ultraschallsysteme von Ultrawaves auf Kläranlagen auch zur ­ Bekämpfung von Blähschlamm und Schäumen sowie zur Bereitstellung interner Kohlenstoff­ träger für eine verbesserte Stick­stoff-Elimination eingesetzt.

Foto: Pappas Gruppe

PAPPAS GRUPPE LIEFERT ERSTE KEHRMASCHINE IN TIROL AUS Wolfgang Habernig verantwortet als Betreiber eines Hausmeister-Service in Innsbruck – unter anderem am Industrie- und Technologiepark Innsbruck – rund 55.000 qm, aufgeteilt auf 12 Tiefgaragen und zahlreiche Außenstellplätze. Hilfestellung bekommt er seit kurzem von der neuen Kehrmaschine ­CityCat 1000 von Bucher. Vorteil des Geräts sind unter anderem die griffigen Tellerbesen, die unabhängig voneinander verstellbar sind, und denen kaum ein Schmutz entgeht. Von ganz klein bis ziemlich groß wird alles an Bord geholt. Der Staubentwicklung wirkt dabei der Einsatz von Wasserdüsen in den Tellerbesen entgegen. Durch die extrem schmale Bauweise ist der CityCat 1000 auch in der Lage, enge Verbindungswege zu befahren. Für Parkanlagen oder auch für die Reinigung von Rampen oder von ringförmig angelegten Gehsteigen ist der CityCat 1000 auch mit einer Allradlenkung ausgestattet.

Aktuell

ABOPREIS

Österreich: Euro 63,00, Ausland: Euro 74,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück

Jörg Zimmermann ist als stolzer ­Partner des Unternehmens Kugelmann am IFAT Stand des Unternehmens.

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet


KOMMUNAL

Aktuell

Foto: AS Motor Germany GmbH & Co. KG

DER SCHLEGELMÄHER SM: LEICHTES Im Seilspeicher finden 60 mAS des 901 Spezialseils Platz, darüberHANDLING Der Schlegelmäher ASSeillänge 901 SMverwendet von AS-Motor hinaus kann jede belibige werden. bewältigt Bewuchshöhen von einem Meter und mehr ohne Weiteres. Damit ist er die ideale Lösung für Flächen, die nur zwei bis drei Mal jährlich abgemäht werden, so die Empfehlung von Manuel Kinnast, zuständig für den Verkauf von Kleingeräten bei der Ritter Maschinen GmbH. Der Schlegelmäher ist das ideale Gerät, um extensiv zu mulchen. Er zerteilt dickes Strauchwerk, Geäst und Gestrüpp mühelos. Der Clou ist aber vor allem die einfache Handhabung des Geräts, die Kinnast im Kundengespräch gern betont: „Dieser Schlegelmäher lässt sich mit zwei Fingern steuern und exakt manövrieren. So ist ein sehr komfortables Arbeiten möglich, auch an schwierigen Hanglagen.“ Dafür verantwortlich sind die Einzelrad-Lenk- und Bremskupplungen in Verbindung mit den um 360 Grad drehbaren Vorderrädern – so ist die Maschine trotz ihres Gewichts von fast 250 kg sehr leicht zu führen. „Das kommt einem gerade beim Mähen am Hang entgegen“, führt Kinnast aus.

Der AS 901 erzeugt ein perfektes Schnittbild selbst bei sehr hohem Gras oder Buschwerk. Klebrige, bindige und schwer siebfähige Materialien wie lehmanhaftendes Steinmaterial aus Steinbrüchen werden über Spiralwellen sortenrein getrennt, um eine optimale Rohstoffausbeute zu erhalten.

SEPARATIONS-MULTITALENT: SPLITTER TRENNT MATERIAL JE NACH MATERIALBESCHAFFENHEIT VERSTOPFUNGS- UND WICKELFREI Mit der Splitter-Separationstechnik seines Kooperationspartners Anlagenbau Günther GmbH ergänzt Full-Liner Doppstadt sein Leistungsangebot. Die einzigartige Technik trennt bis zu drei verwertbare Materialströme voneinander. Spiralwellen tragen schwere, kubische Stoffe zur Seite aus, leichte, lange Stoffe schwimmen obenauf und werden in Förderrichtung ausgetragen, kleinere Materialien fallen zwischen den Wellen hindurch. Verstopfungen sind je nach Material, ausgeschlossen. Auf der 31. Weltleitmesse für Baumaschinen „bauma 2016“ vom 11. bis 17. April 2016 in München präsentierte Lösungsanbieter Doppstadt den Splitter X2 und informierte, wie klebrige, bindige und schwer siebfähige Materialien sortenrein getrennt werden, um eine optimale Rohstoffausbeute zu erhalten.

TAG DER OFFENEN TÜR: NOTTERKRAN BEGRÜSST MEHR ALS 400 BESUCHER Anlässlich des Boswiler Bruggefäscht, zur Feier einer Schienenbrücke, hat die Notterkran AG am 28. Mai zum Tag der offenen Tür in das Aufbaucenter Boswil eingeladen. Am Heimatstandort wurde vor über 50 Jahren das Unternehmen von Armin Notter gegründet, der zusammen mit Inhaber Thomas Notter und der Mannschaft des Boswiler Unternehmens über 400 Gäste begrüssen konnte. Eingeladen waren nicht nur die Einwohner Boswils, sondern auch Kunden aus der näheren Umgebung. Highlight des Tages: die Kranausstellung mit mehr als zehn Fahrzeugen, von denen einige ihre Kranarme bis zu 40 Meter in die Höhe reckten. Zur Kranaustellung auf dem Betriebsgelände waren die verschiedensten Lastwagen mit Kranaufbauten vorgefahren, unter anderem zwei 200 Metertonnen-Krane. Aber auch Hakengerätelösungen des Herstellers MULTILIFT sowie Mitnehmstapler und ein Forstkran samt aufgeladenem Kurzholz-Anhänger waren bei der Ausstellung zu sehen.

Foto: Doppstadt

Foto: Fendt Im Mittelpunkt der Messe: Der Fendt 1050 Vario. Drei Preise inklusive dem Publikumspreis, soviele Auszeichnungen konnte keine andere Maschine auf der TECHAGRO 2016 bekommen. Foto: Notterkran

VARIO 1000 GEWANN DREI PREISE BEI MESSE TECHAGRO Vom 3. bis 7. April fand im tschechischen Brünn die TECHAGRO statt, eine der größten Agrar- und Landtechnikmessen dieses Jahr in Europa. Rund 800 Aussteller aus 40 Ländern präsentierten insgesamt 1.125 Marken. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Messe lautete Präzisionslandwirtschaft, also der Einsatz neuer Technologien in der landwirtschaftlichen Produktion. Passend dazu konnte der Fendt 1000 Vario die Besucher, aber auch die Experten begeistern und drei Preise gewinnen. Außerdem konnten die Leser der tschechischen Agrarfachzeitschrift „Zemědělský týdeník“ per Voting an der Abstimmung zum „Traktor des Jahres“ teilnehmen. Die Landwirte, Fahrer und Landtechnikfans bestimmten eindeutig den Fendt 1000 Vario zu ihrem ­Favoriten.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Großes Intesse am Tag der offenen Tür von Notterkran lag auf der Kranausstellung.

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KOMMUNAL

Foto: CEB

Aktuell

Im 1986 in Betrieb genommenen Kraftwerk Riedersbach 2 (Leistung 165 MW) wurden in insgesamt 120.578 Betriebsstunden mehr als 17 Millionen Megawattstunden Strom erzeugt.

Foto: Energie AG

Auf Foren und Kongresse liegt das Hauptaugenmerk der Messe CEB in Karlsruhe.

Foto: Energie Steiermark

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Foto: Enerpipe

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KOHLEKRAFTWERK RIEDERSBACH 2: LETZTE TONNE VERSTROMT Am 23. März wurde im Kraftwerksblock Riedersbach 2 die letzte Tonne Steinkohle verstromt. Damit geht ein Kapitel Industriegeschichte in Oberösterreich zu Ende. Der Standort an der Salzach in der oberösterreichisch-salzburgischen Grenzregion bleibt allerdings eine strategische Reserve der Energie AG für ein bereits genehmigtes Gas-und-Dampf-Kraftwerk. Generaldirektor Leo Windtner: „Die Verwerfungen auf den Energiemärkten zwingen uns dazu, die Stromerzeugung aus Kohle am Standort zu beenden. Obwohl die Anlagen technisch in optimalen Zustand sind, ist ein weiterer Betrieb wirtschaftlich nicht mehr möglich.“ Seit dem Beschluss des Aufsichtsrates im Juni 2013 wurden am Kraftwerksstandort die noch gelagerten Kohlevorräte von rund 250.000 Tonnen verstromt. Gewählt wurde der Standort in den 60er Jahren aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Braunkohlebergbau der SAKOG in Trimmelkam und der ausreichenden Kühlwasserversorgung aus der Salzach. NEUER VORSTAND DER ENERGIE STEIERMARK: MARTIN GRAF Als neues Mitglied des Vorstands der Energie Steiermark tritt der 40-jährige DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA die Nachfolge von DI Olaf Kieser an. „Graf hat im Rahmen des Hearings durch seine umfassende Fach-Expertise, Dynamik sowie seine langjährige Führungs-Erfahrung an der Spitze der Regulierungsbehörde E-Control überzeugt und ein exzellentes, innovationsorientiertes Arbeitsprogramm präsentiert“, so der Präsident des Aufsichtsrates, DI Josef Mülner. „Wir gehen davon aus, mit dem neuen Vorstands-Team eine hervorragende Basis für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Energie Steiermark zu haben“. Martin Graf führt unter anderem die Bereiche Finanzen, Controlling, Netze, Recht und Personal.

Martin Graf folgt als Vorstand auf DI Olaf Kieser, der mit 1. April als Geschäftsführer an die Spitze der Stadtwerke Stuttgart wechselt.

Die Enerpipe GmbH ist einer der führenden Hersteller von Nah- und Fernwärmesystemen.

KONGRESS-MESSE ENDE JUNI IN KARLSRUHE Im Seilspeicher findenFÜR 60 m ENERGIEEFFIZIENZ des Spezialseils Platz, darüber Alshinaus einekann der führenden für Energieeffizienz in Deutschjede belibigeKongress-Messen Seillänge verwendet werden. land setzt die CEB 2016 ihren Schwerpunkt auf intelligente Lösungen. Denn in einem modernen Gebäude müssen Konstruktion, Anlagentechnik und Ausstattung optimal aufeinander abgestimmt sein, um einen nachhaltige Betrieb von Immobilien und damit einen adäquaten Umgang mit Energie zu ermöglichen. Das Publikum erwartet rund 100 Aussteller und acht Kongresse zu den Leitthemen „Energieeffiziente Gebäude“, „Energieeffiziente Gebäudetechnik“ und „Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe“, die die diesjährige CEB am 29. und 30. Juni 2016 in der Messe Karlsruhe präsentiert. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Fachbesucher: Architekten, Ingenieure, Energieberater, Energieversorger und Handwerker. Auch Experten aus Industrie und Gewerbe, der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie der öffentlichen Hand gehören dazu.

NAHWÄRMEPUFFERSPEICHER FÜR KOMMUNALEN WÄRMEVERSORGUNG Die Gemeindewerke Bovenden GmbH & Co. KG hat mit ihrem Wärmekonzept für Neubaugebiete allen neuesten technologischen und gesetzlichen Anforderungen entsprochen. Um die dortigen Wohnhäuser jederzeit ausreichend und sicher mit Energie für die Beheizung und für die Warmwasserbereitung zu versorgen, wurden eine Wärmepumpe auf Geothermiebasis und ein Gasbrennwertkessel als Redundanz installiert. Um die erzeugte Wärme von der Heizzentrale zu den einzelnen Abnehmern zu transportieren, entsteht ein Versorgungsnetz mit Vorlauf- und Rücklaufleitungen. Die Übergabestelle, sprich die dezentrale Energiegewinnung, wird über ein Pufferspeichersystem von Enerpipe betrieben, welcher in jedem Haus steht. Der Hochleistungsspeicher HP800ZL-H mit 800 Litern verfügt über einen Hochleistungswärmetauscher, und eine hygienische Trinkwassererwärmung. Damit werden die Häuser, welche alle eine Fußbodenheizung haben, mit einer Heizlast von bis zu 7kW und einer Warmwasserbereitung von bis zu 20l/min effizient versorgt.


KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Toro

Optimal aufeinander abgestimmte und dezentral steuerbare Beregnungs­ systeme sorgen für ideale Bedingungen in Parks und öffentlichen Anlagen.

Foto: zvg

EFFIZIENTE LÖSUNGEN VON RASENPFLEGE ÜBER BEREGNUNG BIS TRANSPORT Eine professionelle Grünpflege erfordert auch immer die korrekte Bewässerung der Grünflächen. Idealerweise lässt sich die Beregnung automatisieren und aus der Ferne überwachen, zudem schont sie die wertvolle Ressourcen Wasser und Energie. Toro bietet für Kommunen eine ausgeklügelte Systemlösung, bestehend aus dem Steuersystem Tricomm, dem Bodensensor TurfGuard und den Regnern Flex und Infinity sowie TS90 an. Tricomm ermöglicht als webbasierte dezentrale Steuerung den Onlinezugriff auf die Steuerungsanlage. Rund um die Uhr und von überall können die verantwortlichen und autorisierten Personen Systemchecks per Smartphone oder Tablet durchführen, Fehler überwachen und Eingriffe in die Programmierung der Anlage vorgenehmen. Für sämtliche anfallenden Arbeiten im kommunalen Bereich bietet Toro erprobte und innovative Lösungen – von der Rasenpflege inklusive Beregnung bis hin zum Transport von Mitarbeitern und Material.

Zwei Monate lang betreibt die Stadt Thun ein Pionierprojekt für ihre Kehrichtlader: Mittels spezieller Körperübungen aktivieren und stärken sie morgens vor dem Einsatz wichtige Muskeln.

BODYCOACHING FÜR KEHRRICHTLADER Die jährliche Auswertung der Berufsunfälle bei der Stadtverwaltung ergab, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten und entsprechende Kosten in Thun zugenommen haben. In der Folge entwickelte die Stadt einen Kurs, der in ähnlicher Form auch bei der US-Navy eingesetzt wird. „So wollen wir die Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden erhöhen, Unfällen vorbeugen und Fehlzeiten vermindern“, erklärt Gemeinderat Konrad Hädener, Vorsteher der Direktion Bau und Liegenschaften. Zweimal pro Woche verwandelt sich der Werkhof des Tiefbauamtes in einen Gymnastikraum: Unter Anleitung der Fitness-Trainerin Stefanie Jenzer aktivieren die insgesamt zwölf Kehrichtlader und Lastwagenfahrer vor Arbeitsbeginn ihren Körper. Das Tiefbauamt der Stadt Thun sammelt mit seinen vier Kehrichtfahrzeugen täglich rund 120 Tonnen Abfall ein, davon werden im Schnitt drei Tonnen pro Mitarbeiter von Hand beladen. Dies hat eine enorme Belastung des Körpers zur Folge.

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Foto: Kiesel

KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Komtech

Auf der IFAT zu sehen: Der MHL 320 F ist stark in Abfall- und Recyclingwirtschaft.

Foto: ÖBMV

Auf der IFAT 2016 in München präsentierte Komptech einen Ausschnitt aus seinem breiten Angebotsspektrum.

Foto: Pfanzelt

Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstieg auf erneuerbare Energien. Damit steigt auch der Bedarf an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und Energieträger von vielen Seiten beansprucht wird.

Fällraupe PS RH - 1135/5 mit 5 Tonnen Zugkraft

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SYSTEMLÖSUNGEN RUND RECYCLING Im Seilspeicher finden 60 m des UM Spezialseils Platz, darüber hinaus kann jedebis belibige Seillänge verwendet der werden. Vom 30. Mai 3. Juni präsentierte Baumaschinenhändler und Systempartner Kiesel aus Baienfurt bei Ravensburg seine Maschinen, Anbaugeräte und Systemlösungen für die Bereiche Entsorgung und Recycling. Gemeinsam mit dem Partner Fuchs erhielten die Kunden Einblick in die neue F-Serie der bewährten Fuchs-Umschlagmaschinen: Diese arbeiten mit dem neuen Deutz-Motor kraftstoffsparender und emissionsärmer, auch das Handling und die Dynamik der Maschinen hat sich weiter verbessert, so dass die Fuchs-Umschlagmaschinen anspruchsvolle Ladeaufgaben jetzt noch effizienter erledigen können. Gleichzeitig wurden die Bedienerfreundlichkeit und der Fahrkomfort weiter optimiert. Außerdem gab es die neu konzipierte Kabine von Fuchs zu sehen, die als Designstudie zum Probesitzen und Ausprobieren einlud. PRÄSENTATION VON NEUEM UMSETZER TOPTURN X 4.5 VON KOMTECH Auf der IFAT 2016 in München stellte Komptech auch in diesem Jahr einen interessanten Ausschnitt aus seinem breiten Angebotsspektrum des Unternehmens vor: Neben den praxisnahen Live-Demonstrationen kommen auch die Visionen nicht zu kurz – „Schredder der Zukunft“, so heißt das zukunftsweisende Projekt. Schon Realität hingegen ist die Weltpremiere des neuen Topturn X 4.5. Einem fachkundigen Publikum zeigte Komptech am Messestand erstmals den neuen Topturn X 4.5 – ein Umsetzer, der genau auf die Platzverhältnisse kleinerer und mittlerer Kompostanlagen zugeschnitten ist. Mit einer Einzugsbreite von 4,5 Metern, leistungsstarkem Antrieb und intuitivem Bediensystem ist der Topturn X 4.5 genau die richtige Maschine für alle, die auch auf kleineren Anlagen großes vor haben. VERANSTALTUNG „BIOENERGIE UND UMWELTSCHUTZ“ AM 14. JUNI IN WIEN Mit der Veranstaltung „Bioenergie und Umweltschutz“ am 14. Juni in in Wien möchte der Österreichische Biomasse-Verband die Auswirkungen der Biomassenutzung auf die Umwelt umfassend beleuchten. Im Zuge der erhöhten Nachfrage sind Diskussionen über die Nachhaltigkeit und Umweltauswirkungen der Biomassenutzung in Europa aufgekommen und von den Medien aufgegriffen worden. Berichtet wird über illegalen Holzeinschlag, die Rodung von Urwäldern, Monokulturen, die Verarmung der Waldböden, den Verlust der biologischen Vielfalt oder die Einführung von Gentechnik durch die Hintertür. Die Tagung soll Chancen, Risiken und Potenziale des heimischen Biomasse­einsatzes aufarbeiten und zeigen, dass Klimaschutz und Naturschutz keinen Widerspruch darstellen. Laut einem kürzlich veröffentlichten Szenario des Umweltbundesamtes könnte die Bioenergie bereits 2030 zum bedeutendsten Energieträger in Österreich avancieren und Erdöl vom ersten Platz verdrängen. PFANZELT: ZWEI NOMINIERUNGEN ZUM KWF INNOVATIONSPREIS Neben dem Deichseltilt-Federungssystem, das für die Rückeanhänger der Baureihe logLINE erhältlich ist und neben einem Sicherheitsplus auch für ergonomisches Arbeiten im Hang sorgt, wurde die neue Pfanzelt Fällraupe für den Preis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forst nominiert. Das KWF begründet die Entscheidung damit, dass die Fällraupe auf Grund der „kompakten Abmessungen, dem geringen Gewicht mit niedrigem Schwerpunkt und der anpassbaren Laufwerksbreite sehr flexibel unter verschiedenen Bedingungen einsetzbar“ ist. Die Fällraupe ist als Arbeitsmittel für mehr Sicherheit bei Waldarbeit konzipiert. Überall dort wo zur Unfallverhütung, z.B. bei Sicherheitsfällungen, eine Seilwinde benötigt wird, ist die neue Fällraupe das optimale Fahrzeug im Hinblick auf Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.


KOMMUNAL

Foto: Klimaenergy

Foto: Tim Reckmann / pixelio.de

HYDRADIG: JCB PRÄSENTIERT REVOLUTIONÄRES BAGGERKONZEPT Am Anfang der Entwicklung des Hydradig vor drei Jahren firmierte das streng geheime Projekt intern unter dem Codenamen „Project 710“. In vielen intensiven Gesprächen arbeiteten die Ingenieure gemeinsam mit ausgewählten JCB Kun-den die wichtigsten Anforderungen heraus. Dabei standen die Bedürfnisse der Kunden aus den Bereichen Versorgungswirtschaft, Straßenbau und Garten- und Landschaftsbau im Mittelpunkt: „Kunden wissen, was sie von einer Maschine wollen – unsere Kunden wollten von uns als Lösung eine Maschine, die deutlich bessere Sicht, mehr Stabilität, Wendigkeit, Mobilität und Wartungsfreundlichkeit bietet. Wir wussten, dass wir dafür auch den Stand der Technik in Frage stellen mussten und den Kunden Lösungen anbieten müssen, die sie nie für möglich gehalten hätten. Mit dem JCB HydradigVorbildlich: ist es uns völlig neuen jedein5.einer Neuzulassung 2015 Dimension gelungen, im Zehntonnenbereich alle fünfeinKundenanfordewar in Norwegen Elektrofahrzeug. rungen umzusetzen“, erläuterte Tim Burnhope, Chief Innovation & Growth Officer. Im Pflichtenheft des Project 710 stand die Rundumsicht aus der Kabine an erster Stelle. Gleichzeitig aber sollte auch an der perfekten Stabilität gearbeitet werden, wobei dies nicht zu Lasten der Wendigkeit und Mobilität gehen sollte. Last but not least und auch im Sinne der Sicherheit wünschten sich die Kunden eine ideale Servicezugänglichkeit vom Boden aus. Keine unlösbare Aufgabe, wie der Hydradig nun eindrucksvoll beweist. Der geniale Kunstgriff, um alle diese Kundenanforderungen beim Hydradig zu erfüllen bestand darin, den Motor, Getriebe sowie Hydraulik im Unterwagen statt wie üblich im Oberwagen der Maschine unterzubringen. Durch diese Bauweise verändert sich der Bagger gegenüber herkömmlichen Hydraulikbaggern in mehreren wesentlichen Merkmalen. Zum Beispiel liegt der Schwerpunkt des Hydradig dank seiner Bauweise nun deutlich niedriger, so dass eine ausgezeichnete Stabilität erreicht wird: mit einem schwenkba-

Foto: JCB

Aktuell

2017 findet die nächste Messe Klimaenergy in Bozen statt. Müheloses Arbeiten auf beengten Stadtbaustellen mit perfekter Rundumsicht und massive Standfestigkeit.

ren Verstellausleger und Doppelbereifung ausgestattet bringt der Hydradig es auf eine maximale Hubkapazität von 1000 kg bei 360° und bei voller Reichweite. Zudem erreicht er diese Leistung mit dem kürzesten Hecküberstand seiner Klasse. Denn nicht nur beste Wendigkeit und 360-Grad-Rundumsicht prädestinieren den Hydradig für Baueinsätze in beengter Umgebung, auch eine entsprechende Hubleistung ist auf Straßenbaustellen und Einsätzen im Stadtgebiet gefragt. Mit einem Chassis, das auf dem Prinzip der Teleskoplader-Technologie beruht, war JCB in der Lage, den Hydradig mit drei Standard-Lenkarten – Vorderradlenkung, Allradlenkung und Hundegang – auszustatten. Optional ist eine automatische Umschaltung der Lenkachsen erhältlich, damit kann man in jede Richtung fahren, ohne dass man beim Lenken umdenken muss.

Gussrohrsysteme für Trinkwasser

Tradition auf neuen Wegen Qualität mit Bestand www.trm.at

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Aktuell

Foto: ADS-TEC GmbH

Im Seilspeicher finden 60 m des Spezialseils Platz, darüber

Als Komplettlösung sind Umrichter, Temperaturregelung, Steuerungselektronik, Sicherheits- und Energiemanagementsystem in die ADS-TEC Grid-Service-­ Station beim „Powerbooster“ integriert.

Foto: Siemens

SIEMENS RÜSTET KÄRNTEN UND STADT KAPFENBERG MIT SMART-METERING-INFRASTRUKTUR AUS Siemens rüstet die Netze der KNG – Kärnten Netz GmbH und der Stadtwerke Kapfenberg mit Hard- und Software für eine Smart-Metering-Lösung aus und stellt die Infrastruktur zur intelligenten Mess­ datenerfassung zur Verfügung. Die KNG wird bis Herbst 2016 mit der digitalen Smart-Grid-Plattformlösung EnergyIP von Siemens ausgerüstet. Bis 2018 werden dann in der ersten Tranche 95.000 analoge Stromzähler durch Smart Meter ersetzt, wobei 2016 bereits mehrere tausend Smart Meter in Betrieb gehen werden. Für den flächendeckenden Rollout besteht eine Option auf insgesamt 345.000 Smart Metern. Die Einführung hängt unmittelbar mit den Klimazielen der EU zusammen. Bis Ende 2020 müssen gemäß EU-Richtlinie 80 Prozent der Haushalte mit intelligenten Messgeräten ausgestattet sein. Foto: Schindlerclean-energy-systems

Nach Abschluss des Auftrages verfügen KNG und Stadtwerke Kapfenberg über ein leistungsfähiges Smart-Metering-Gesamt­ system, das den österreichischen und europäischen Rahmen­ bedingungen für den Rollout von Smart Metern entspricht.

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Foto: Wave Weed Control

Die Schindler Ladestationen bestehen aus dem Solar­ generator, dem automatischen Spannungswandler sowie den passenden Ladesteckdosen und Anschlüssen für alle E-Fahrzeuge. Hier zu sehen: der Veloport mit 1,5 kWp.

Großflächige Wildkrautbekämpfung mit einer sensorgesteuerten Dosiereinheit von 1,60 Breite.

OUTDOOR-BATTERIESYSTEM POWERBOOSTER NEU ENTWICKELT hinaus kann jede belibige Seillänge verwendet werden. Für eine zukunftsweisende Infrastruktur der Elektromobilität ist die ­dynamische Leistungsbereitstellung für Schnell-Ladestationen unabdingbar. Allerdings stehen nicht immer ausreichende Leistungskapazitäten für den Anschluss von Schnell-Ladestationen zur Verfügung. Eine Lösung bietet das von ADS-TEC kompakte Outdoor-Batteriesystem „Powerbooster“ als Leistungsverstärker im Verteilnetz. In komprimierter Bau­ weise liefert es hohe Leistungen an die angeschlossenen Schnell-Ladestationen, während mit niedriger Leistung am verfügbaren Netzanschlusspunkt Energie nachgeladen wird. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch aufwendige Mittelspannungsanlagen, Baukostenzuschüsse oder teuren Netzausbau. Über die ADS-TEC Cloud Big-LinX können verteilte Speichersysteme überwacht, gekoppelt und in übergeordnete Managementsysteme und virtuelle Kraftwerke eingebunden werden.

DOPPELT ÖKOLOGISCHE NUTZUNG GEBRAUCHTER AKKUS Lange Zeit waren die Akkus die Achillesferse der Elektromobilität – das ändert sich nun dank langlebiger Akkus rasant. Aber auch für die alten Speichermodule wurde ein sinnvolles System von Schindler ­clean-energy-systems entwickelt. Im Wesentlichen besteht die „Energiestrecke“ aus mehr oder weniger gebrauchten Akkus, einem Aufbewahrungsschrank sowie der dazugehörigen Lade- und Entnahmeelektronik. Die Energiegewinnung erfolgt durch Solar-Generatoren, parallel dazu können gleichzeitig die E-Fahrzeuge geladen werden. Aus dieser Anordnung ergibt sich die doppelt ökologische Nutzung gebrauchter Akkus: Die Weiternutzung von Akkus, die für die Verwendung im Fahrrad oder Golfcart keine optimale Kapazität mehr aufweisen und die ihre „Elektronenfüllung“ direkt aus der Sonne beziehen. Auf diese Weise können Alt-Akkus noch lange zum Energiespeichern genutzt werden, auch wenn sie im harten Alltagsbetrieb nicht mehr einsetzbar wären. WILDKRAUTBEKÄMPFUNG PER SENSOR UND HEISSWASSER Die WAVE Sensor Series bekämpft mittels Sensor und Heißwasser umweltfreundlich, effektiv und effizient das Wildkraut auf allen Bodenbelägen. Durch das frontal installierte Dosiersystem von 1,60 Metern Breite und der vollautomatischen sensorgesteuerten Ausbringung des Heißwassers schafft es das System, bis zu 30.000 m2 Fläche an Wildkraut zu bekämpfen. Bei der WAVE-Methode zerstört das Heißwasser den oberen Teil und den Wurzelansatz, so dass die Pflanze sofort abstirbt. Die Sensor Series ist für den Einsatz auf Gehwegen, öffentlichen Plätzen und wassergebundenen Wegen konzipiert. Technisch umgesetzt ist dies unter anderem durch die Seitenstrahler oder die manuelle Handlanze für die Nachbearbeitung schwer zugänglicher Stellen. Die Bekämpfung des Wildkrauts erfolgt mit einem Wasserdruck von nur 2 Bar. Dieses ist schonend für den Belag und stellt keine Gefahr für Personen und Fahrzeuge im öffentlichen Stadtverkehr dar.


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HÖCHST GELEGENE PHOTOVOLTAIK-ANLAGE DER SALZBURG AG IN BETRIEB Direkt beim Hotel Schafbergspitze hat die Salzburg AG eine neue Photovoltaik-Anlage errichtet, sie ist mit 1.782 Höhenmeter die höchst gelegene Anlage des Betreibers. „Wir werden hier ca. 26.730 kWh im Jahr erzeugen – das bedeutet, dass die Anlagen der Schafberg-Bahn mit Ökoenergie, die wir selbst erzeugen, versorgt werden“, erklärt Horst Ebner, Vorstand der Salzburg AG, und setzt fort: „Wir investieren alleine im Jahr 2016 15 Mio. Euro in den Ausbau und die Modernisierung von Wasserkraftwerken, Photovoltaik-Anlagen, Biomasse- und Ökoanlagen und davon etwa eine Million Euro in den Bereich Photovoltaik. Damit setzen wir ganz klar ein Zeichen in Richtung Energiewende.“ Die Salzburg AG betreibt mit der neuen Anlage am Schafberg 40 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 15.278 kWp und einer Strom-Jahreserzeugung von 16.797 MWh, das ist Strom für etwa 5.000 durchschnittliche Haushalte.

Foto: zek Foto: Lindner

Elektromobilität in Kundl: Dieter Unterberger (r.) übergab den BMW i3 an Lindner-Verkauftsleiter Markus Inwinkl (l.) und Marketingleiter David Lindner (Bildmitte). Aussicht vom Schafberg: Hier wurde die Photovoltaik-Anlage der Salzburg AG vor dem wohl schönsten Panorama errichtet.

Foto: Salzburg AG

LANDMASCHINENSPEZIALIST LINDNER SETZT AUF ELEKTROMOBILITÄT Der Kundler Landmaschinenspezialist erwarb für Fahrten innerhalb von Tirol einen neuen BMW i3 - das erste rein elektrisch angetriebene Modell von BMW verfügt über eine Reichweite von fast 160 Kilometer. Aufgeladen wird der BMW i3 an der neuen Ladestation beim ­Innovationszentrum in Kundl. Den Strom produziert die Photovoltaikfassade des Gebäudes. David Lindner: „Hinter dem BMW i3 steht eines der innovativsten Fahrzeugkonzepte der Welt. Das passt hervorragend zu unserem Innovationszentrum, bei dem wir großen Wert auf nachhaltige Bauweise gelegt haben.“ Die Baumaterialien stammen aus der Region, durch die Dreifachverglasung und die Energiesparkomponenten erreicht das Gebäude fast Passivhausstandard. Die Beleuchtung erfolgt hauptsächlich durch besonders sparsame Leuchtstoffröhren und Bis Sommer 2017 soll die Einhausung LED-Scheinwerfer. Alle Besucher des Innovationszentrums können die zur Lärmreduktion für die Gemeinde Ladestation in Anspruch nehmen. Zederhaus abgeschlossen sein.

Die Fahrzeugvorführung am Flughafen Salzburg zeigte die Bandbreite an AirportGerätschaften von ASH und seinen Marken auf.

Foto: TRM

PROFESSIONALS ON THE AIRPORT: FACHKONFERENZ AM FLUGHAFEN SALZBURG Mehr als 220 Gäste aus aller Welt waren der Einladung der ASH Group zur Fachkonferenz nach Salzburg am 13. April gefolgt. Allesamt Profis, wenn es um den Unterhalt und die Sicherheit von Flughafenverkehrsflächen geht. Neben einer Fachausstellung mit Fahrzeugen und Geräten der ASH Group mit ihren Marken Aebi, Schmidt und DMi, präsentierten auch die teilnehmenden Partner Claas, Mercedes Benz, MAN, Vestergaard und Eastman Lösungen rund um den Winterdienst auf Flughäfen. Yvonne Björnstrom (Management Swedavia AB), Richard Oakes (Winter Operations Manager, Heathrow Airport Ltd) und Stefano Dolci (SEA Flughafen Mailand-Malpensa) gewährten in Fachvorträgen spannende Einblicke in den Praxisalltag am Flughafen und thematisierten unter anderem Lösungen zur Optimierung der CO2-­Bilanz sowie Herausforderungen für einen nachhaltigen Winterdienst. Highlight war eine Fahrzeugvorführung auf dem Vorfeld des Flughafen Salzburgs und die Präsentation der beiden neuen Kehrblasgeräte von Schmidt – der kompakten CJS sowie der gezogenen TJS. Für die neue CJS und TJS Kehrblasgeräte-Generation war neben dem neuen EuroMot 4 Aufbaumotor, der Anpassung an neue Euro 6 Trägerfahrzeuge und technischen Optimierungen auch das Design im Fokus. „Die Optik überarbeitet sollte moderner und dynamischer werden. Wir wollten mit dem neuen Design zudem ein Gleichteilekonzept i­ nitiieren, auf dem weitere Geräte aus der Airport-Familie zu einem späteren Zeitpunkt anknüpfen können“, so Theresia Winkler-Flügel, Produktmanagerin Airportgeräte bei Schmidt und Leiterin des Technologieprojektes. Nicht weniger spektakulär konnten die Teilnehmer der Fachkonferenz anschließend im Hangar 7, Heimat der Flying Bulls, zwischen Flugzeugraritäten, Helikoptern oder Formel 1 Boliden die Gespräche weiter vertiefen.

Foto: zek

Aktuell

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Foto: Neumayr/MMV, grossglockner.at

Aktuell

Erfolgreicher Durchstich und Saisoneröffnung der Großglockner Hochalpenstraße. Der nächste Winter kommt bestimmt: Tatra Phoenix EURO 6, 4x4 Kommunalfahrzeug mit Kahlbacher Schneepflug und Streuaufsatz.

Foto: Hyster

Foto: Tschann

Kraftübertragung mittels Kettensägemotor: Eine handelsübliche Motorsäge kann in wenigen Minuten ohne zusätzliches Werkzeug angebaut werden.

Foto: Foto: Steyr Tschann

Mit seitlich kippbaren Boxen und drehbaren Klammergabeln können auch lose Kunststoffbeutel für das Recycling Erfolgreicher Durchstich und Saisoneröffnung der Großglockner Hochalpenstraße. vorbereitet werden.

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Steyr Brand President Andreas Klauser, Kunde Thomas Hecher, Bürgermeister von Bad Bleiberg Christian Hecher

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GROSSGLOCKNER HOCHALPENSTRASSE WIEDER FREI Der „Durchstich“ auf der Großglockner Hochalpenstraße ist nach zweiwöchigen Kampf gegen 5 bis 8 m hohe Schneewände gelungen: Am 26. April drangen die Schneeräumer zum Hochtor vor. Rund 500.000 Kubikmeter Schnee wurden in zwei Wochen von 15 Männern und den vier über sechzig Jahre alten „Rotationspflügen – System Wallack“ sowie weiteren zehn Maschinen und Testgeräten bewegt. Ein riskantes Unterfangen, das viel Erfahrung erfordert: Abschnitte müssen gesichert, an manchen Stellen Lawinen gesprengt werden. „Der diesjährige Winter war relativ mild, trotzdem kam es durch immer wieder wechselnde Schneefälle von Nord und Süd zu großen Mengen an Neuschnee“, fasst Peter Embacher, Leiter der Schneeräumung der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) die diesjährigen Schneeräumungsarbeiten zusammen. Erste verschlafene Murmeltiere waren beim „Winterweckdienst“ bereits munter und konnten bestaunt werden. TATRA PHOENIX: ROBUST UND GELÄNDEGÄNGIG Der tschechische Allrad LKW-Hersteller Tatra hat heute noch bei vielen Unternehmern einen legendären Ruf für robuste, langlebige und extrem geländegängige Fahrzeuge. Nach langer Abwesenheit kehrt das Unternehmen jetzt mit einer neuen, universellen Modellreihe auf den Bau,- Kommunal und Sonderfahrzeugmarkt zurück. Das neue Fahrzeug hört auf den Namen Tatra Phoenix und verknüpft Bewährtes mit modernster Nutzfahrzeugtechnik: Das ergonomische und komfortable Fahrerhaus stammt von DAF, ebenso wie die sparsamen und leistungsstarken EURO 6 PACCAR-Dieselmotoren, die Getriebe wahlweise von ZF oder Allison. Alleinstellungsmerkmal ist das einzigartige Fahrgestell mit luftgefederten Halbachsen und Zentralrohrrahmen. Diese Bauweise sorgt nicht nur für beste Traktionseigenschaften sondern ermöglich höhere Nutzlasten bei gleichzeitig höherer Fahrgeschwindig RECYCLING MIT ELEKTRO-STAPLER Rund 30.000 Tonnen Kunststoff müssen jährlich bei der InnoRecycling AG in Eschlikon, Schweiz, bewegt werden. Das Werk in der Nähe von St. Gallen ist eines der wenigen in der Schweiz, das auf die Wiederverwertung von Kunststoffen aller Art spezialisiert ist. Um die Betriebskosten so gering wie möglich zu halten, setzt InnoRecycling jetzt ausschließlich auf Elektro-Gabelstapler von Hyster. Die leistungsstarke Flotte der Hyster J2.5 XN hat die verbrennungsmotorischen Flur­förderzeuge inzwischen fast komplett abgelöst. „Vor eineinhalb Jahren haben wir damit begonnen, unsere Hyster Dieselstapler der ­Serie H2.0-3.5 FT mit einer Hublast von bis zu 3,5 Tonnen durch sieben zuverlässige Hyster Elektrostapler der neuesten Generation zu ersetzen“, sagt Betriebsleiter Robert Müller. „Als Recyclingbetrieb wollten wir mit gutem Beispiel vorangehen, ökologischer arbeiten und den CO2-Ausstoß verringern.“ STEYR CVT: 40.000 ZUFRIEDENE KUNDEN Am 3. Mai 2016 war es so weit: In St. Valentin übergaben Steyr Brand President Andreas Klauser und Business Director Rudolf Hinterberger das 40.000ste Steyr CVT Modell, einen Profi CVT, an den stolzen Bad Bleiberger Bauern Thomas Hecher. Der Kärntner Landwirt zeigte sich hocherfreut – und auch ein wenig überrascht: „Ich hab natürlich gewusst, dass der CVT ein super Traktor ist. Darum wollte ich auch unbedingt einen haben. Dass davon allerdings schon 40.000 Stück verkauft worden sind, das hätte ich mir nicht gedacht!“ Die Erfolgsstory des CVT begann 1997 auf der Agritechnica in Hannover, wo das Stufenlos-Konzept erstmals vorgestellt wurde. Steyr hat aber nicht nur einen stufenlosen Antrieb entwickelt, sondern als erster Hersteller den Motor und das Getriebe intelligent miteinander verbunden. Das ermöglicht einen bis dato unerreichten Fahr- und Bedienkomfort.


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Fotos: Eco Technologies

Kommunalfahrzeug

Der weiche Wasserstrahl aus dem großen Brausekopf sorgt für ein sanftes Bewässern der Pflanzen.

Die Steuerung des Gießarms erfolgt bequem per Joystick.

Das Team der Stadtgärtner von Eisenstadt freut sich über sein neues Arbeitsgerät.

EISENSTADT BLÜHT MIT STEIRISCHER TECHNOLOGIE AUF Ab sofort sorgt in Eisenstadt eine Gießanlange mit einem 3.000 Liter Wassertank und einem proportional gesteuerten Gießarm des steirischen Herstellers Eco Technologies für gepflegte Grünflächen und blühende Blumenbeete. Der Wassertank wurde auf das Kommunalfahrzeug der Stadt passgenau adaptiert und mit einer Niederdruckpumpe und einer Schlauchtrommel samt Handlanze ausgestattet. Der schwenkbare Gießarm mit dem großen Brausekopf wird mittels Joystick einfach von der Fahrerkabine aus bedient. Durch den Einsatz des neuen Systems werden in Eisenstadt die aufwendigen Gießarbeiten zukünftig schneller, effizienter und somit wirtschaftlicher verrichtet.

U

nsere 19 Stadtgärtner freuen sich schon auf den Einsatz des neuen ­Systems von Eco Technologies. Das Gießen und Pflegen von rund 210.000 m² Parkanlagen, 10.000 Stadtbäume, 10.000 Blumen und 300 Hängebaskets in der gesamten Stadt wird nun enorm erleichtert. Der Eco-Gießarm hat uns durch seine große Reichweite und seine einfache Bedienung überzeugt. Der Wassertank wurde speziell auf unser Fahrzeug angepasst und wird mit Regenwasser von e­inem Wasserbecken aus ­ betankt. Das lässt die Pflanzen besonders gut wachsen und spart wertvolles Trinkwasser“, so Ing. Alfred Schlögl, Leiter der Wirtschaftsbetriebe Eisenstadt. PFLANZENSCHONENDES BEWÄSSERN „WIE AUS DER GIESSKANNE“ „Die neue Gießanlage der Stadt Eisenstadt umfasst einen Gießarm und einen individuell angepassten 3.000 Liter Wassertank aus unserer Multiwash-Produktpalette. Der Wassertank wurde optimal auf die Pritsche des vorhandenen Kommunalfahrzeugs, einem ­

Uni­­trac 102, angepasst. Dabei wurde, unter Berücksichtigung der höchstzulässigen Achslasten, die maximale Tankgröße berechnet und maßgeschneidert gebaut. Der UV-­ beständige Kunststofftank ist mit einer Nieder­ druckpumpe ausgestattet, die einen Druck von 0 bis 20 bar aufbaut. Dieser Druckbereich erzeugt einen weichen Wasserstrahl, der sich ideal zum pflanzenschonenden Gießen eignet. Weiters befinden sich eine selbstaufrollende Schlauchtrommel mit einer teleskopierbaren Gießbrause für händisches Gießen und ein C-Anschluss am Wassertank. Der vorhandene C-Anschluss mit groß­ dimensioniertem Überlauf ermöglicht das schnelle und sichere Betanken von jedem Wasser-Hydranten oder von stehenden Gewässern. Das erspart den Stadtgärtnern wertvolle Zeit und erlaubt nahezu durchgängiges Arbeiten. Auch für die Sicherheit im Straßenverkehr ist gesorgt: Kreuzweise, integrierte Schwallwände im Kunststofftank ver­ hindern Gewichtsverlagerungen durch schwappendes Wasser während der Fahrt. Somit ist das Fahrzeug auch mit halbleerem

Tank sicher unterwegs“, verrät Eco Technologies Verkaufsleiter Hans-Peter Hackl. GROSSE REICHWEITE DES PER JOYSTICK GESTEUERTEN GIESSARMS Das Herzstück der Gießanlage ist der hydraulisch, proportional gesteuerte Gießarm. Er verfügt über eine Reichweite von insgesamt 12,8 Metern. Davon reichen 6,2 Meter nach links und 6,6 Meter nach rechts von der Fahrzeugmitte aus. Der Gießarm kann in Höhen bis 3,6 Metern eingesetzt werden. Der Schwenk­ bereich liegt bei 160°. Der große Brausekopf ermöglicht sanftes Gießen auch von empfindlichen oder jungen Pflanzen. Die Steuerung des Gießarms erfolgt mittels Joystick von der Fah­ rerkabine aus. Damit lässt sich der Gießarm mühelos nach vorne, zurück, nach links, nach rechts, auf und nieder steuern. Auch der Brause­ kopf lässt sich auf und ab bewegen. Damit erzielt der Gießarm von Eco Technologies ein außergewöhnliches Ergebnis. Durch die Verwendung von ausgesuchten Materialien und der qualitativ hochwertigen Verarbeitung weisen Eco-Produkte eine lange Lebensdauer auf. Juni 2016

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Ing. Alfred Heider/Vertrieb Umwelttechnik und DI Peter Fellerer/Gruppenleiter Umwelttechnik beim Präsentieren des neuen Leitsystems.

SCHUBERT PRÄSENTIERT NEUES LEITSYSTEM AUF DER IFAT 2016 Nach zahlreichen Untersuchungen der Kundenbedürfnisse und eineinhalbjähriger Entwicklungszeit ist es endlich soweit: Das „Schubert Control System“ wurde im Rahmen der IFAT in München, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfallund Rohstoffwirtschaft, erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die User-Freundlichkeit hat bei dem Leitsystem höchste Priorität - bewährte Methoden wurden mit neuen technischen Möglichkeiten verquickt. Eine Innovation von Schubert ­Elektroanlagen, die dem „State of the Art“ enspricht und bei ihrer Premiere auf der IFAT überzeugen konnte.

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nlässlich der IFAT, der Weltleitmesse für Kommunaltechnik, Recycling, Wasser- und Abwassertechnik sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft, präsentierte der österreichische Elektroanlagen-Spezialist

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Schubert nach eineinhalbjähriger Entwicklungsphase das Leitsystem „Schubert Control System“. Die größten Neuerungen des neuen Leitsystems liegen in der Verbesserung der Bedienung. So kann sich der User selbst ent-

scheiden, ob er nun das Programm mit Hilfe des Touchscreens bedienen will, oder ob er lieber doch die herkömmliche Bedienung mit Maus oder Touchpad bevorzugt. Mit dem Mausrad oder zwei Fingern am Touchdisplay kann spielend leicht in die Objekte gezoomt werden, woraufhin sich die nächste Ebene öffnet. Zurück funktioniert der Vorgang vice versa. Auch kann der Bediener sich die Oberfläche mit „Drag-and-drop“ von Programmteilen selbst gestalten. Die beliebtesten Ansichten können sodann abgespeichert werden, um beim nächsten Mal sofort zur Verfügung zu stehen. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, mehrere Antriebe gleichzeitig zu markieren, um diese dann beispielsweise g­ emeinsam ein- und auszuschalten. Die Anpassung des Systems an die Bildschirmgröße erfolgt automatisch und entspricht somit auch dem „State of the Art“. Ein weiteres Highlight der Schubert Entwickler ist die ­interaktive Alarmierung durch Push-Notifikation auf iWatch und iPhone, sodass der Nutzer die Möglichkeit hat, seine Kollegen spielend leicht darüber zu informieren, ob er die Störung beheben kann oder nicht. Fotos: Schubert

Fotos: Schubert

Anlagentechnik

MODERNISIERTES WARTUNGSPROGRAMM Auch das Wartungsprogramm wurde zukunftsfit gemacht. Jedes Wartungsobjekt ­ beinhaltet alle technischen Daten, den Lebenslauf des Objektes und vieles weitere mehr. Unverändert geblieben ist die durchgängige Programmierung des Systems bis in die speicherprogrammierbare Steuerung, kurz SPS. Der Vorteil liegt vor allem darin, dass nicht – wie in vielen anderen Systemen – Schrittketten im Visualisierungstool und­ in der SPS separat parametriert werden ­müssen. Die Parametrierung für beide Teile erfolgt in einem Schritt. Das verringert einerseits den Programmieraufwand und eli­ miniert andererseits eine weitere Fehlerquelle. „Die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Sie ist ein laufender, lebenslanger Prozess“, ist ­­­ Ing. Christian Rabl überzeugt, der an der Entwicklung maßgeblich beteiligt gewesen ist. AUFGESTOCKTES ENTWICKLERTEAM FÜR APP-EIGENPROGRAMMIERUNG Aus diesem Grund hat auch Schubert sein Entwicklerteam aufgestockt und kann nun selbst Apps für iPhone und Android programmieren. Das ermöglicht dem erfahrenen Schubert-Team noch schneller auf individuelle Kundenwünsche eingehen zu können. Interessierte, die mehr erfahren wollen, ­können sich bei einem Besuch im Unternehmenssitz im niederösterreichischen Ober-


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Anlagentechnik

gehört mittlerweile schon zur IFAT-­ Tradition. So standen hier neben dem ­Schubert-Thema Automatisierung unter anderem Komplettlösungen für Regenüber­ läufe, wo speziell Baden-Württemberg und Bayern mit Verschärfungen der bisherigen rechtlichen Vorgaben vorgeprescht sind, im Mittelpunkt. „Vor allem in diesen beiden Bundesländern werden verstärkt die Verordnungen der Überwachung aller Regenüberläufe durchgesetzt“, verweist GF Axel ­Zangenberg auf die neuen Vorgaben. „Als Spezialist auf diesem Gebiet haben wir die Messe dazu genutzt, unsere innovativen Einstau- und Entlastungsmessungen einem breiten Fachpublikum vorzustellen.“ Des Weiteren wurden die Axel Zangenberg Speziallösungen im Bereich der Durchfluss­ messung – Peliqan, Alligator und Anaconda – im Detail präsentiert.

Mit einfacher Bedienbarkeit, einer übersichtlichen Oberfläche und ausgereifter ­Technik überzeugt das neue Leitsystem des Elektroanlagen-Spezialisten Schubert. Technisches Highlight ist die interaktive Alarmierung durch Push-Notifikation auf iWatch und iPhone, für eine einfache Informationskette zwischen den Kollegen bei Störfällen.

Grafendorf weiter informieren. Auch ein ­Beratungstermin bei potenziellen Kunden ist möglich, um das „Schubert Control System“ persönlich vorzustellen. 50-JÄHRIGES BESTANDSJUBILÄUM x 2 Der Schubert-Messeauftritt passte diesmal auch deshalb so gut ins Bild, durften sich doch sowohl die Messe selbst als auch das Ober-Grafendorfer Traditionsunternehmen jeweils über ihr 50-jähriges Bestandsjubiläum freuen. Inhaltlich stand die Präsentation ganz im Zeichen des neuen Leitsystems: „Besonders stolz sind wir auf das positive Feedback und das große Interesse an diesem innovativen Produkt, das erstmals hier in

München präsentiert wurde. Für uns hat die Messe aber nicht nur die Gelegenheit geboten, unsere Produkt- und Dienstleistungspalette im Bereich Umwelttechnologien zu präsentieren, sondern auch, neue internationale Kontakte zu schließen“, blickt DI Peter Fellerer, Gruppenleiter Umwelttechnik bei ­ Schubert Elektroanlagen, auf die vielversprechende Präsenz auf der IFAT zurück. GEMEINSAMER MESSEAUFTRITT MIT DEUTSCHEM HERSTELLER AXEL ZANGENBERG Der gemeinsame Messeauftritt als Österreich-Vertretung mit der Axel Zangenberg GmbH & Co. KG (www.axel-zangenberg.de), die ihr 20-jähriges Bestandsjubiläum ­feiert,

Industriestraße 3 A-3200 Ober-Grafendorf Tel.: +43 2747 25 35 - 0 Fax: +43 2747 25 35 - 440 E-Mail: office@schubert.tech Schubert Elektroanlagen ist seit 50 Jahren ein führender Anbieter von elektrotechnischer und maschineller Anlagenausrüstung in den Be­reichen Energie, Umwelt und Wasser.

GF Axel Zangenberg stellt Herrn Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Thomas Ertl / Leiter Institut für Siedlungs­wasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz (SIG) und einer Studentengruppe der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) das Regenüberlaufbecken (RÜB) Modell mit Entlastungsmessung, invertierter Anaconda und Datenfernübertragung vor.

Traditionelles Zusammenwirken auf der Messe IFAT: Schubert Elektroanlagen und sein baden-württembergisches Partnerunternehmen Axel Zangenberg am gemeinsamen Messestand.

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Alle Fotos: Straßenmeisterei Bregenzerwald

Die neue Schneefrässchleuder Rolba 1500 sorgte heuer erstmalig für freie Strecken am Furkajoch.

Winterdienst

ROLBA 1500 RÄUMT ÖSTERREICHS WESTLICHSTEN ALPENPASS FREI Die selbstfahrende Schneefräs­schleuder Rolba 1500 von Zaugg hat einen enormen Appetit auf Schnee: Ganze 3.500 Tonnen verschlingt das leistungsstarke Winterdienstgerät pro Stunde. Damit ist es prädestiniert für den harten Einsatz am ­Furkajoch in Vorarlberg. Der westlichste Alpenpass Österreichs wird von der Straßenmeisterei Bregenzerwald sommerfit gemacht. Für diesen Arbeitsauftrag wurde eine alte Schneefrässchleuder ausgemustert und durch eine neue Rolba 1500 ersetzt.

S

chon lange gilt Vorarlberg nicht mehr nur als Eldorado für Bergfexen, Wanderer und Radfahrer. Die zahlreichen Bergstraßen mit herrlichen Panoramablicken und zahlreichen Pässen und Kehren laden motorisierte wie auch per Muskelkraft angetriebene Zweiradfahrer zum Pass-Erobern

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ein. Das Furkajoch ist der westlichste Alpenpass Vorarlbergs und somit Österreichs. Trotz seiner für Alpenpässe relativ bescheidenen Höhe von 1.760 Höhenmetern gehört er sicherlich wegen seiner kurvigen Westrampe zu den anspruchsvollsten und gleichzeitig schönsten Anfahrten der Alpen. Lange Zeit

wurde das Furkajoch, dessen Name sich von dem italienischen Wort forca für „Bergpass“ ableiten lässt, von Motorradfahrern, Mountainbikern & Co. nicht beachtet – der Passübergang war rein von lokaler Bedeutung. Entsprechend einfach war der Passweg ausgebaut, der bis in jüngste Zeit kaum mehr als ein Naturweg war. Erst vor wenigen Jahren wurde eine moderne, schmale Straße über das Furkajoch erbaut, die Landesstraße L 51 ­Laternser Straße, die den Bregenzerwald mit dem Laternsertal verbindet. ROLBA 1500 WECKT DAS FURKAJOCH AUS DEM WINTERSCHLAF Tief verschneit hält die 28 km lange Strecke etwa die Hälfte des Jahres ihren ausgiebigen Winterschlaf. Johannes Batlogg von der Straßenmeisterei Bregenzerwald und sein Team kümmern sich um die Schneeräumung am Furkajoch. Unterstützt werden sie dabei von mehreren Schneefrässchleudern der Baureihe Rolba, die ebenso bei der Freiräumung weiterer Gebirgsstraßen im Gebiet zwischen den Gemeinden Schoppernau und Warth zum Einsatz kommen. Der Einsatz der Maschinen hat sich bewährt, seit den 90er-Jahren zeigen sie unter den harten Vorarlberger Bedingungen ihre Kraft. Anstoß für die Anschaffung des ersten Geräts war eine Veranstal­tung zur Vorführung des Winter­dienst­programms: Diese Schneefrässchleudervorführung wurde von den Fahrern und dem Straßenmeister besucht. Es gab auch die Möglichkeit selbst zu fahren und zu fräsen – das Produkt hat überzeugt und somit wurde 1998 die erste Rolba 1000 angeschafft, im Jahr 2000 folgte das Modell Rolba 1500. Dabei blieb es jedoch nicht. „Da die Qualität und Leistung der ­Rolba 1500 sehr gut ist, haben wir uns auch im Jahr 2014 für den Kauf einer weiteren Rolba 1500 von Zaugg entschieden“, resümiert ­Johannes Batlogg. LEISTUNGSSTARKER „SCHNEEFRESSER“ Die robuste Rolba 1500 ist die ideale Schneefrässchleuder für schwere Winterdienstarbeiten wie die Pass- und Flughafenräumung. Mit einer maximalen Räumleistung von 3.500 Tonnen pro Stunde, einer maximalen Wurfweite von 40 Metern und einer Räumbreite von 2,5 Metern ist diese Maschine prädestiniert für diesen harten Einsatz. ­ Durch die starke Motorleistung von 325 kW (442 PS) und den fein abgestimmten ­hydro­statischen Fahr- und Fräsantrieb meistert der Fahrer auch schwierige Räumauf­ gaben sicher. Das ist unter anderem durch die 4-Rad-Lenkung gewährleistet. „Eine kompakte, robuste Schneefrässchleuder mit


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Winterdienst

Mit einer maximalen Räumleistung von 3.500 Tonnen pro Stunde, einer maximalen Wurfweite von 40 Metern und einer Räumbreite von 2,5 Metern ist diese Maschine ideal für das Arbeiten im hochalpinen Bereich.

Der Fahrkomfort wird bei den Rolba-Modellen großgeschrieben. Einfache Bedienung und Übersichtlichkeit haben hohe Priorität.

einer großen Räumleistung für harte Ein­ sätze“, war laut Johannes Batlogg der Wunsch der ­ Straßenmeisterei Bregenzerwald an ihr Winterdienstgerät. „Die Rolba 1500 ist durch d ­ie starke Motorleistung, den fein abgestimmten hydrostatischen Fahr- und ­ ­Fräsantrieb, die 4-Rad-Lenkung und die optimale Gewichtsverteilung für alle harten Schnee­räumein­sätze besonders geeignet.“ Das betrifft ins­besondere die Öffnung von Passstraßen nach Wintersperren und wenn das Auffahren auf meterhohen Schnee, wie es etwa nach L ­awinenabgängen vorkommen kann, erforderlich wird. Die gute Ge­ wichtsverteilung ermöglicht diese beeindruckende Steigfähigkeit. Dies ist eine unerlässliche Eigenschaft für den Winterdienst im hochalpinen Bereich. Sollte es doch zu einer im wahrsten Sinne des Wortes „verfahrenen“ Situation in tiefen Schneewechten kommen, hilft das Umschalten der Lenkungsart: Der Hundegang ermöglicht das Freifahren aus schwierigen Lagen.

PERFEKT ABGESTIMMTE TECHNIK Punkten konnte die Rolba 1500 von Zaugg „vor allem mit der perfekten Abstimmung von Motorleistung bis zum Schneeauswurf“, so Johannes Batlogg. Aber nicht nur der Straßenmeister ist überzeugt von dem leistungsstarken Winterdienstgerät. „Unsere Fahrer sind vollends begeistert von der Rolba 1500. Arbeit soll ja auch Spaß machen!“ Dazu tragen der Fahrkomfort und die Sicherheit für den Bediener während des Arbeitens bei. Die großflächige Rundumverglasung sorgt für eine gute Einsicht auf die gesamte Arbeitsumgebung – so ist die Kontrolle auch in engen Verhältnissen jederzeit gewährleistet. Die ­ergonomische Anordung der Bedienelemente erhöht die Benutzerfreundlichkeit. Die Arbeitskennwerte wie Fräsgeschwindigkeit und Motordrehzahl werden auf Rundinstrumenten leicht ablesbar angezeigt. BERATUNG ALS PLUSPUNKT Auch der Service seitens des Herstellers wird

von der Straßenmeisterei Bregenzerwald ­gelobt: „Ein weiterer Kaufgrund war und ist die kompetente Betreuung durch den Ver­ käufer Benjamin Steiner“, stellt Johannes ­Batlogg zufrieden fest. So entschied man sich, ein weiteres Produkt des Schweizer Qualitäts­ herstellers zu nutzen: die Anbauschnee­­­­f­räs­ schleuder SF90-100-260. Dabei handelt es sich um das ideale Gerät für hohe Anforderungen und schwierigste Schneeverhältnisse sowie den täglichen Rund-um-die-Uhr-Einsatz an Traktoren und Kommunalgeräte­ trägern. GERÜSTET FÜR DEN HARTEN EINSATZ Der erste Winter verlief eher schneearm für die schneehungrige Rolba 1500, „mit ­wenigen harten Einsätzen“, erzählt der Straßenmeister von der ersten Saison für das ­neueste Rolba-Modell am Furkajoch und ­in den Gemeinden im Bre­­genzerwald. „Aber ­die kommen sicher noch. Und wir sind dafür ­gerüstet!“

Das Auffahren auf Schneemassen, wenn etwa eine Lawine abgegangen ist, stellt für die Schneefrässchleuder kein Problem dar.

Die Kompaktheit und somit universelle Einsetzbarkeit des Gerätes waren ausschlaggebend für die Wahl der Rolba 1500 als Winterdienstgerät für die Furkajoch-Öffnung sowie die Räumung von Gebirgsstraßen im Bregenzerwald.

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Foto: zek

Winterdienst

Rund 450 Besucher fanden sich in Obertauern ein, um den Einsatz der Kahlbacher-Anbaugeräte an den unterschiedlichsten Fahrzeugen zu sehen.

KAHLBACHER TOURT MIT 5.000 PS DURCH OBERTAUERN Nach dem Motto „nach dem Winter, ist vor dem Winter“ präsentierte Kahlbacher zusammen mit seinen Geräteträger-Partner wenige Tage nach dem offiziellen Wintersaisonschluss in Obertauern seine Produktpalette. Dabei zeigte sich nicht nur, dass das Tiroler Familienunternehmen in den verschiedenen Disziplinen von Schneepflügen über Frässchleudern bis Streuautomaten ein Spezialist für schneefreie Straßen ist. Auch die Bandbreite an Kombinationsmöglichkeiten ließ keine Wünsche offen. So fuhren bei dem Event am 12. April Traktoren, Multifunktionsgeräteträger, Radlader, Transporter & Co. mithilfe der Kahl­ bacher-Anbautgerätschaften durch eine dicke Schneedecke.

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Prachtwetter die Produktpalette des Herstel­ lers von nahem erleben. THEORIE UND PRAXIS IN OBERTAUERN Vor der Praxis noch eine kurze theoretische Einführung: Im Gebäude des Tourismus Ver­ bands Obertauern hatten die ASFINAG so­ wie die Partner-Unternehmen von Kahlba­ cher die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit vorzustellen. Danach ging man zum Motto „Probieren geht über Studieren“ über und führte das Programm neben der Talstation an der großzügig bemessenen Parkfläche weiter, wo sich ein meterhoher Schneeberg auftürm­ te. Der späten Wintersaison geschuldet, half Kahlbacher beim Präparieren seiner Demons­ trationsfläche ein wenig nach und scheute da­ bei keine Mühen: 80 LKW-Ladungen voll Schnee wurden auf der Mitte des Platzes ver­ teilt. An diesen Schneemassen konnten die Gerätschaften ihr Können beweisen. Insge­ samt 5.000 PS fuhren zu powervollen Beats in

einem Konvoi das Parkplatzgelände ab. Ange­ fangen von den starken Schneefräsen, über die mächtigen Schneepflüge bis hin zu den Seitenwallfräsen wurde alles demonstriert. KLEIN, ABER OHO: MULTIFUNKTIONALE GERÄTETRÄGER VON HOLDER So präsentierte der Geräteträger S 1090 von Holder seine Leistung, die in kompaktes For­ Traktor im Einsatz: Kubota M 7171 mit dem Agry-Streuautomat und Frässchleuder KFS 850.

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o andere um ein schmales Schnee­ band kämpfen, bietet die Winter­ welt von Obertauern Skivergnügen auf perfekten Pisten. Die Schneesicherheit in Obertauern ist legendär und vor allem auf die Lage zurückzuführen. Und selbst im April wedelten noch zahlreiche Wintersportler die Berghänge hinab. Kein Wunder also, dass der österreichische Winterdienstspezialist Kahl­ bacher das Salzburger Skigebiet zum Standort seines Events „Winterdiens(t)tag“ erkor. Selbst mit Kitzbühel aus einem Wintersport­ ort stammend, transferierte das Unternehmen über 20 Schneepflüge und -fräsen sowie Streuanlagen nach Obertauern. Unverzicht­ bar für die Demonstration der Gerätschaften waren dabei natürlich die passenden Geräte­ träger. Namhafte Partner wie etwa Steyr, Fendt, Holder, Lindner und Mercedes liefer­ ten die ideale Basis für Pflüge & Co. Etwa 450 Besucher aus 18 Ländern folgten der Ein­ ladung von Kahlbacher und konnten bei


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Winterdienst

Die Frässchleuder 750 punktet unter anderem mit ihrer Überlastsicherung und wurde hier am stufenlosen Standardtraktor Lintrac angebaut.

Ideal für Gehwege und enge Straßen: Der knickgelenkte Geräteträger C 270 von Holder mit passender schmalen Schneeschleuder KFS 650. Zusätzlich wurde hinten der Ice Scraper zum Aufrauen glatter Flächen angebaut.

zen Überhang des Streuteils nach hinten punkten kann. Holder schickte aber noch weitere Geräteträger auf die Teststrecke, so auch den gehwegschmalen C 270 – wie vom deutschen Hersteller gewohnt – knickgelenkt und multifunktional. So wurden an dem Ge­ räteträger wieder zwei Winterdienstgeräte an­ gebaut. Vorne verarbeitet die Schneeschleuder KFS 650 mit ihrem offenen Räum­system pro­ blemlos alle Schneearten von Schneematsch bis hin zum gefrorenen Schnee. Ideal für die Präparierung von Winterwanderwegen ist der hinten angebaute Ice Scraper zum Aufrauen von vereisten Flächen. LEISTUNGSSTARKE TRAKTOREN VON FENDT MIT VARIO-PFLUG UND AGRY-STREUAUTOMAT Neben den kompakten Geräteträgern durften einige leistungsstarke Traktoren ihre Kombi­ nationsfreudigkeit mit den Kahlbacher-Gerä­ ten vorführen. So präsentierte sich Fendt als idealer Partner für die kräftigen Winterdienst­ gerätschaften von Kahlbacher. Das konnte unter anderem der Fendt 313 Vario mit sei­ nen 133 PS unter Beweis stellen. Das Modell ist multivariabel und bietet eine Vielfalt an

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mat gebracht wurde und trotzdem als 2-Mann-Kabine Geräumigkeit beweist. Das mit 92 PS und 3,6 l Hubraum ausgestattete Kraftpaket lässt keine Profi-Wünsche offen. Der S 1090 ist für höchste Ansprüche und härteste Einsätze konzipiert. Einfache Be­ dien­ barkeit und hohe Produktivität gehen bei ihm Hand in Hand. Seine hydrostatisch unterstütze Knicklenkung machen das Mo­ dell bei aller Kraft sehr wendig und absolut spurtreu. Gepaart wurde der S 1090 mit dem Kahlbacher-Schneepflug SL 2, der für den Anbau an Schmalspurfahrzeuge, leichte und mittlere Traktoren und Kommunalfahrzeuge konzipiert wurde. Besonderes Augenmerk wurde auf Leichtbauweise, hohe Laufruhe und geringe Geräuschentwicklung gelegt. Und auch der wirtschaftliche Gedanke kommt nicht zu kurz: So beseitigt der Schneepflug effektiv und kraftsparend die weißen Massen von der Straße, eine hohe Stahl- und Schweißqualität sorgt für eine lange Lebensdauer. Zusätzlich wurde am Holder-Geräteträger der Streuautomat Hus­ ky angebaut, der mit innovativem Doppel­ förderschnecken-System und einem sehr kur­

Schnittstellen für Anbauräume. Bei der De­ monstration bewährte sich die Kombination mit dem robusten Variopflug, der für härteste Einsatzbedingungen geeignet ist. Stufenloser Verschwenkwinkel der Scharflügel von jeweils +/- 35 Grad schaffen es, dass selbst aus dem letzten Winkeln der Schnee geräumt wird. ­Einer seiner Vorteile ist der flexible Einsatz als Keilpflug (V-Stellung), als Seitenschneepflug und in Y-Position. Nach außen ansteigende, eingerollte Scharflügel sorgen für den optima­ len Schneeauswurf. Das zuverlässige Über­ fahrsystem verhindert Beschädigungen beim Überfahren von Hindernissen. Zusätzlich wurde am Fendt-Traktor der Streuautomat Agry angebracht, dieser wurde speziell für den Anbau an die 3-Punkt Hydraulik von Trakto­ ren entwickelt. Die Streugutaufnahme erfolgt über Silo oder Laderbefüllung. Der Streugut­ behälter ist mittig durch ein Trennblech ge­ teilt. Dadurch können gleichzeitig abstump­ fende und auftauende Streumitteln geladen werden. Durch die zweigeteilte Austragschne­ cke, die jeweils durch einen eigenen Hydrau­ likmotor angetrieben wird, ist die wahlweise oder auch gleichzeitige Ausbringung von Die KS 110 ist die ideale Lösung zur Beseitigung der von Schneepflügen aufgeworfenen Schneewälle. Hier findet sie auf einem Fendt-Traktor Platz.

Seit letzem Jahr darf sich Kahlbacher Mercedes-Benz Unimog Expert-Partner nennen. So durfte der Allround-Transporter auf der Teststrecke nicht fehlen. Hier angebaut ist der Schneepflug Vampir Pro und das Airport Kehrgerät SPS 530.

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Winterdienst

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Mit Power durch die Schneedecke: Der Scania G410 CB 6x4*4 mit KSL 130 Seitenschneeschleuder. Das patentierte Schneid- und Transportsystem garantiert eine größtmögliche Leistungsausbeute.

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Der Holder S 990 ist das ganze Jahr über multifunktional einsetzbar. Und im Winter der ideale Partner für die Kahlbacher-Schneefräsen.

Das Event war ein kommunales Spektakel: Besucher aus 18 Ländern verfolgten die Live-Demonstration von Kahlbacher und seinen Partnern. CAT 950M mit Frässchleuder KFS 950 RL. Das kraftvolle Power-Pack mit mechanischer Kraftübertragung garantiert einen optimalen Wirkungsgrad unter allen Einsatzbedingungen.

STUFENLOSER STANDARDTRAKTOR LINTRAC MIT FRÄSSCHLEUDER 750 Auch der Landwirtschaftsspezialist Lindner schickte mit seinem Lin­ trac ein besonders vielseitig einsetzbares Traktormodell ins Rennen: Der Lintrac ist als erster stufenloser Standardtraktor mit lenkender Hinterachse ein Beispiel an Effizienz. Die Einsatzgebiete des Lintracs reichen von der Berg- und Grünlandwirtschaft über die Kulturland­ wirtschaft bis zum Kommunalbereich. Highlights des Lintracs sind die 4-Rad-Lenkung, das stufenlose ZF-Getriebe, die Hochleistungs-­ Arbeitshydraulik von Bosch und die besonders einfache LDrive-Bedie­ nung. Angebaut wurde die Frässchleuder 750, die unter anderem mit ihrer Überlastsicherung punktet. Der optionale Schneeauswurfkamin erlaubt dank seiner hydraulisch einstellbaren Blenden einen gezielten Schneeauswurf für jeden erforderlichen Einsatzzweck – von der LKW-Verladung über den Weitwurf übers freie Feld. SCHWERGEWICHTE AM PLATZ: SCANIA-LKW MIT SCHNEESCHLEUDER KSL 130 Die letzten und wohl aufsehenerregendsten Vorführrunden durften die Schwergewichte drehen: So rollte etwa der Scania G 410 Euro 6 über den Platz. Der LKW überzeugt durch seinen geringen Die­ seldurst: Mit einem Durchschnittsverbrauch von 23,29 Litern Diesel je 100 Kilometer und CO2- Emissionen in Höhe von 734 Gramm je Kilometer hat sich das Fahrzeug die Auszeichnung zum umwelt­ freundlichste Nutzfahrzeug des Jahres 2014 in der Klasse der schweren Sattelzugmaschinen redlich verdient. Als Partner insbesondere im Kampf gegen Schneewälle wurde dem Schwertransporter die Sei­ tenschneeschleuder KSL 130 zur Seite gestellt. Das patentierte Schneid- und Transportsystem garantiert eine größtmögliche Leis­ tungsausbeute. KAHLBACHER: MERCEDES-BENZ UNIMOG EXPERTPARTNER Natürlich durfte bei der vielfältigen Präsentation ein Unimog nicht fehlen. So hat das Tiroler Traditionsunternehmen Kahlbacher bereits seit Mitte der 50er-Jahre in Mercedes-Benz mit seinem Kommunalfahrzeug-Klassiker Unimog einen beständigen Partner im Kampf gegen Schnee und Glätte auf winterlichen Straßen gefunden. Um die Zusammenarbeit mit den Auf­ bauherstellern der Baureihe Unimog zu intensivieren, zeichnete Merce­ des-Benz die jeweiligen Partnerschaften aus, dabei entspricht Kahlbacher dem hohen Qualitätslevel „Mercedes-Benz Unimog ExpertPartner“. Aus­ gestattet wurde der vorgeführte Unimog 530 samt Schneepflug VAMPIR Pro mit Elastik-Überfahrsicherung, der große Räumleistung mit hoher Laufruhe und geringer Lärmentwicklung vereint. Die Kompetenz von Kahlbacher für den Flughafenbereich wurde eindrucksvoll mit dem groß­ dimensionierten Kehrgerät SPS 530 unter Beweis gestellt. Durch die Aus­ führung als Anhängekehrgerät mit Lenkachse an handelsübliche Schlepper und in Kombination mit dem Frontschneepflug entsteht eine perfekte Räum- und Kehreinheit für alle Flughafenflächen. Besonders durch den langen Achsabstand wird eine bessere Kehrperformance durch den großen Auswurf-Freiraum erzielt. UMFANGREICHE BERATUNG Alle Besucher, die nach der Vorführung der vielfältigen Kombinationen von Kahlbacher-Geräten mit Kommunalgeräteträgern, Traktoren, Schwertransportern, Radladern & Co. hatten im Laufe des Nachmit­ tags Gelegenheit, sich ausgiebig über die Geräte und Maschinen zu informieren.

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Streusalz oder Streusplitt möglich. Auch der japanische Hersteller Kubota zeigte sich und sein 170-PS-starkes Modell M 7171 mit dem Agry-Streu­ automat, zusätzlich wurde die Frässchleuder KFS 850 angebaut. Die exak­ te Abstimmung zwischen Wurfrad- und Frässpiralendrehzahl erlaubt große Wurfweiten bei maximaler Leistungsausnutzung.

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Kommunalfahrzeug

Holder Stripe Hog – für Flughäfen, Dienstleister, Straßenmeistereien und Kommunen eine interessante Lösung.

ENTFERNUNG UND REINIGUNG VON STRASSENMARKIERUNGEN – MIT DEM HOLDER STRIPE HOG LEICHT GEMACHT Alte Bodenmarkierungen nach einer Baustelle, Graffiti auf der Straße oder Gummiabrieb am Rollfeld von Flughäfen ent­ fernen: So speziell die jeweilige Reinigung ist, kann sie doch von nur einem Gerät durchgeführt werden: Der Holder Stripe Hog ist ein leistungsstarkes Hochdruckreinigungssystem, das dank seiner kompakten Maße vielseitig einsetzbar ist.

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gal ob Geschäftsmeeting, Familienbesuch oder Urlaub: Das Reisen mit dem Flugzeug ist fest in unserem Leben verankert. Allein über Europa fliegen Tag für Tag etwa 27.000 Flugzeuge hinweg. Das rasante Wachstum ist für die Luftfahrtbranche nicht nur ein Segen, sondern auch eine enorme Herausforderung. Die Verkehrsströme am Himmel hinterlassen aber auch am Boden ihre Spuren. Ganz konkret sind es Reifenabriebe von den Starts und Landungen auf den Rollbahnen. Und ähnlich wie auch Autobahnen und Gemeindestraßen gereinigt werden müssen, müssen auch die dunklen Linien, die die Start- und Landebahnen überziehen, entfernt werden. Keine leichte Aufgabe, für die einiges an Kraft – oder besser gesagt Druck – nötig ist. In Kooperation mit Waterblasting Technologies (USA) bietet Holder ab sofort ein äußerst leistungsfähiges Hochdruckreinigungssystem an. Mit einem Wasserdruck von über 2.700 bar reinigt und entfernt der sogenannte Holder Stripe Hog in nur einem Arbeitsgang

Langlebigkeit. Eine bessere Sichtbarkeit kann auch mit der Präparation durch den Holder Stripe Hog erzielt werden: So werden Fahrbahnmarkierungen gereinigt, ohne dabei den Untergrund zu beschädigen.

Gummiabrieb. Aber die Arbeit am Flugfeld ist nur eine von vielen Einsatzmöglichkeiten für den druckvollen Reinigungsspezialisten. Neben Flughäfen ist der Holder Stripe Hog auch für Straßenmeistereien, Kommunen und Dienstleister interessant. So ist ebenso die schonende Entfernung von Kaugummi, Graffiti und Öl möglich. Ein ansprechendes Straßenund Gemeindebild ist somit mit geringem Arbeits- und Zeitaufwand möglich.

LEISTUNG IN KOMPAKTER FORM Zusätzlich zur hohen Leistung zeichnet sich das System durch kompakte Abmessungen und große Wendigkeit aus. Dadurch ist es in Städten und Gemeinden auch für den Einsatz auf engen Straßen und Plätzen oder auf Flughäfen besonders in der Nähe der Gates geeignet. Diese Kombination – höchste Leistungsfähigkeit in kompaktester Form – sowie das weltweit führende Waterblasting-System machen den Holder Stripe Hog einzigartig am Markt. Das Trägerfahrzeug ist zudem wie alle Holder Produkte multifunktional einsetzbar. In nur wenigen Arbeitsschritten kann mit den entsprechenden Anbaugeräten beispielsweise auf Winterdienst, Kehren oder Grünpflege umgestellt werden.

IDEAL FÜR BODENMARKIERUNGEN Sommerzeit ist Baustellenphase. Meist gehen mit Straßenarbeiten neue oder vorübergehende Straßenmarkierungen einher. Der Holder Stripe Hog ist hierfür eine ideales Arbeits­ gerät: So kann er jegliche Arten von Bodenmarkierungen entfernen und hinterlässt dabei keine oder kaum wahrnehmbare Reste der alten Markierung, die bei Autofahrern für Verwirrung sorgen könnten. Außerdem ist er die optimale Vorbereitung für neue Markierungen und sorgt für eine andauerndere

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Schicht um Schicht wird die meterhohe Schneedecke von der Straße geräumt. Kraftvolle Arbeitsgeräte wie die Supra 4002 sind dabei unabdingbar.

PANORAMASTRASSE FREIGELEGT: SUPRA 4002 SCHLEUDERT SCHNEE VOM GOTTHARD-PASS

Dieser legendäre Schweizer Pass war seit dem Mittelalter die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Alpen. Trotz Öffnung des Autobahntunnels 1980 hat der Gotthardpass immer noch eine herausragende touristische Bedeutung. Die Streckenführung gilt als optisch grandios, doch die Tage, an denen die Straße befahren werden kann, sind limitiert. Meterhoher Schnee macht in der Wintersaison ab Dezember bis April das Befahren unmöglich und eine Wintersperre notwendig. Doch ab Ostern übernehmen jedes Jahr zwei Winterdienst-Teams den Weckdienst und räumen den Pass frei. Mit dabei: Das Tessiner Unternehmen Luigi Filippi mit seiner neuen Schneeschleuder Supra 4002 von Schmidt.

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s ist ein Kampf, der jährlich von neuem ausgefochten wird: Die Gegner sind etwa 20 Räumdienstspezialisten und ein schier endloser Winter in ca. 2.100 Höhenmeter am Gotthard. Der Gotthardpass ist seit dem Mittelalter eine der wichtigen Nord-Süd-Verbindungen über die Schweizer Alpen. Zwar existiert seit 1980 mit dem Gotthardtunnel, dem längsten Straßentunnel der Alpen, eine 16 km lange, bequeme Verbindungsroute zwischen der Nord- und Südseite des Massivs. Doch der Pass lindert das Stauchaos am Gotthard, er ist von nationaler Bedeutung. Nicht zu vergessen ist auch der Reiz seiner geschwungenen Serpentinen, die Ausflügler auf den Berg lockt. So werden seine 24 Straßenkilometer, die teils mit einer haushohen Schneedecke überzogen sind mit Ende Mai aus einem tiefen Winterschlaf geweckt. Dieser Weckruf hat seinen Preis:

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400.000 Franken investiert die Schweiz jährlich in die Passräumung. GEFÄHRLICHES ARBEITEN AM PASS Dass die Höhen des Gotthards tief verschneit daliegen, erahnt man in den Tälern rund um den Berg nicht – hier ist der Frühling längst eingezogen. Doch ein paar 100 Höhenmeter und einige Straßenkilometer weiter hat Frau Holle den Berg im festen Griff. Rund eineinhalb Monate sind die Winterdienstler am Arbeiten und befreien die Straße Schicht um Schicht von bis zu zwölf Meter hohem Schnee. Teils erkennt man bei den Fahrten der Schneefräskolonnen einzig die Kamine und Chassis-Dächer der Gerätschaften. Ganze 170.000 Tonnen Schnee werden von leistungsstarken Schneeschleudern entfernt. Die Arbeit erfordert höchste Konzentration: Die unter Metern von Schnee verborgene Straße

darf nicht verfehlt werden, ansonsten droht das Einsacken im weichen Schnee oder man könnte zur Seite kippen – vor allem in den Steilhängen ist das gefährlich. Auch Neuschnee macht den Fahrern zu schaffen. So kommt es vor, dass freigeräumte Strecken durch neuen Pulverschnee oder Lawinen wieder verschüttet werden – dann fängt die Arbeit wieder von vorne an. Die Männer tragen Verschüttetensuchgeräte. Und sie arbeiten meist nur bis 14 Uhr, da die Hänge oft am Nachmittag nachgeben und die Lawinengefahr erhöht ist. Notfalls fräsen sie sich durch Lawinen, um ins Tal zu gelangen. SCHNEERÄUMUNG IN TEAMARBEIT Gearbeitet wird in zwei Teams: Das eine arbeitet sich von Andermatt im Kanton Uri, das andere von Airolo in Tessin dem Gipfel entgegen. Das Unternehmen Luigi Filippi SA ar-


Beeindruckend: Meterhohe Schneewände bezeugen den Aufwand der Räumarbeiten am Pass.

Fotos: berggeist007_pixelio.de

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Winterdienst

Tour durch die Produktionshalle: Das Team von Luigi Filippi SA informierte sich über die Produktionsabläufe vor Ort.

beitet auf der Tessiner Seite, bei der Süd-Mannschaft, seit Jahrzehnten mit. Neben der bedeutenden Passöffnung im Frühling zählt zu den Aufgaben des Winterdienstspezialisten die Straßenräumung rund um den am Fuße des Gotthards liegenden Ort Piotta, in dem das Unternehmen ansässig ist. SUPRA VON SCHMIDT: BEWÄHRTES MODELL Die langjährige Erfahrung haben den Firmengründer Luigi Filippi gelehrt, Verlässlichkeit und Beständigkeit als höchste Prioritäten bei seinen Arbeitsgeräten zu setzen. So kann die alte Schneefräse des Unternehmens, eine Schmidt Supra 3000, 22 leistungsstarke Dienstjahre verbuchen. Auf der Suche nach Ersatz blieb man dem Modell jedoch treu: Luigi Filippi kennt die Schneefrässchleuder ­ Schmidt Supra bereits seit ihren Anfängen. Zusammen mit einem der ersten Modellen dieser Baureihe, einer Supra 3000, sorgt er und seine Mitarbeiter der Luigi Filippi SA ­jedes Jahr für schneefreie Fahrt auf dem Gotthardpass und den Straßen rund um Piotta im schweizerischen Tessin. Nun wurde die „alte Dame“ gegen ein Gerät der neuesten Generation ersetzt. Auf Grund der guten Erfahrungen musste Luigi Filippi nicht lange über­ legen, wer die Nachfolge antreten durfte: es sollte wieder eine Schmidt Supra werden, ­genauer gesagt eine Supra 4002.

zwischen die Geschäfte von Luigi Filippi übernommen hat, nach St. Blasien, um sich persönlich einen Eindruck von der Montage ihrer neuen Supra zu machen. Rolf Schmid aus dem Auftragsmanagement nahm die Gruppe in Empfang und verriet bei der Tour durch die Produktionshallen so manches Detail. Mit 42 Dienstjahren bei Schmidt ist Rolf Schmid nicht nur Experte im Hinblick auf das Produktsortiment, sondern kennt auch die Produktionsabläufe ganz genau. Dank der umsichtigen und erfahrenen Produktions­ planung von ihm und seinen Kollegen beträgt die Durchlaufzeit einer Supra von der Auftragsplanung bis zur Endabnahme im Normalfall rund 6 Wochen. Der Aufbau erfolgt in Linie in mehreren Takten. Komponenten wie das Fahrerhaus werden separat gefertigt und später auf das Chassis montiert. Auch indivi-

Mit 19 Jahren begann der Visionär Luigi Filippi als Ein-Mann-Unternehmen mit ­einem gebrauchten LKW, den er von seinem Ersparten kaufte. Heute, 50 Jahre später, gehören mehrere LKW zu seinem Unternehmen, das internationale Transporte anbietet und mit Winterdienstarbeiten am Gotthard und in der Region beauftragt ist.

duelle Anpassungen werden selbstverständlich realisiert, wie zum Beispiel der ganz besondere Wunsch von Luigi Filippi: eine Lackierung in Ferrari-Rot oder besser gesagt in Filippi-Rot. Damit ist die Schmidt Supra 4002 nun nicht nur unter der Haube ein richtiges Highlight, sondern auch optisch ein echter Hingucker. HERAUSFORDERUNG AN MANN UND TECHNIK Dieses Jahr frisst sich die neue Supra zum ersten Mal durch die meterhohen Schneewände des Gotthards. Langsam, aber stetig, schieben sich sie und die anderen Schneefräsen der Räumteams durch die weißen Massen und spucken klumpige Schneebrocken und haarnadelscharfen Pulverschnee gleichermaßen aus den Kaminen. Der Dauereinsatz macht eine ausgereifte Technik und einen fahrerge-

Als Alleinstellungsmerkmal entschied sich das Unternehmen Luigi Filippi SA für die Färbung ihrer Flotte in Ferrari-Rot. Auch die neue Supra 4002 erstrahlt in dem Farbton.

LOKALAUGENSCHEIN IN ST. BLASIEN Einige Wochen vor der Auslieferung reiste die Familie Filippi und Michele Delfoc, der in-

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Winterdienst rechten Arbeitsplatz bei der Schneefräse unabdingbar. Die Supra ist mit Knicklenkung und intelligenter Vorschub-Kraftübertragung ausgestattet, wodurch eine durchweg konstante Räumleistung erzielt wird. Der reversible Räumkopf-Antrieb ist direkt in den Räumkopf eingebaut, wodurch die Gelenkwelle wegfällt. Das kraftvolle Schneeräumaggregat ist mit Fräswalze und nachgeschaltetem Schleuderrad in Duo-Block-Bauweise ausgestattet, wodurch der Schnee bis zu 40 m geworfen werden kann. Das Tankvolumen von 530 l erlaubt einen ununterbrochenen Arbeitseinsatz von bis zu 8 Stunden – ein wichtiges Kriterium bei dem stundenlangen und oft einen ganzen Arbeitstag dauernden Einsätzen am Gotthard. Optional können die Räder im Schnellwechselverfahren auch gegen ein Raupenfahrwerk ausgewechselt werden. Eine nützliche Funktion insbesondere bei steilen Steigungen. Angetrieben wird die Supra 4002 von einem 6-Zylinder-Motor mit einer Leistung von 320 kW (435 PS) bei 1800 U/min. Trotz dieser Parameter arbeitet die Maschine umweltfreundlich nach Abgasstufe Euromot IV bei einem insgesamt geringen Kraftstoffverbrauch und niedrigem Geräuschpegel (Eco-Transportgang). Luigi Filippi und Michele Delfoc freuen sich auf das neue Kraftpaket. Zu Recht, denn neben vielen technologischen Vorteilen bietet die

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neue Supra Generation inzwischen auch deutlich mehr Fahrkomfort und Fahrsicherheit. Dazu zählen die logische und ergonomische Anordnung der Bedienelemente, ein TFTFarb­display, ein zentrales Steuerpult für den Räumkopf mit Einhandbedienung, hervorragende Rundumsichtverhältnisse, eine Frontscheibe mit negativen Anstellwinkel für die Verhinderung von Schneeablagerungen oder auch das schwingungs- und geräuschgedämmte 2-Personen-Fahrerhaus. Hinzu kommen Details wie elektrisch beheizte Front- und Seitenscheiben, beheizte Außenspiegel, Rechts­

­lenkung, ein gefederter und mehrfach verstellbarer Sitz und einiges mehr. Nicht un­­wesent­ lich, arbeiten die Fahrer doch sieben Stunden und länger mit der Maschine, wobei höchste Konzentration abverlangt wird. FREIE FAHRT FÜR WOCHENENDAUSFLÜGLER Spannend wird es immer, wenn der vorgegebene Öffnungstermin n ­ äher rückt: Doch auch heuer konnten die beiden Winterdienst-Teams aus den Kantonen Tessin und Uri wieder die ersten Wochenend­ ausflügler glücklich und den Weg über den Gotthardpass frei machen.

Das Team von Schmidt und Luigi Filippi SA bei der Übergabe der Supra 4002 in Piotta, am Fuße des Gotthards.

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Kommunaltechnik

Fotos: Hako

Die neuen Modelle von Hako: Der neue Citymaster 2200 (links) besticht mit Technologien und Komponenten, die ihn zur herausragenden Maschine in der 2 Kubikmeter-Klasse machen. Der Multicar M29 (rechts) ist der neue leistungsstarke Schmalspur-Geräteträger des Herstellers. Beide Geräte und viele weitere Innovationen erwartete die Besucher der IFAT am Hako-Stand im Freigelände FM, Stand 612/1.

HAKO AUF DER IFAT: NEUE GERÄTE FÜR MEHR VIELSEITIGKEIT IM KOMMUNALDIENST „Multifunktionalität ohne Kompromisse“: Unter diesem Motto präsentierte sich Hako auf der IFAT als echter Full-Liner im Bereich der Kommunaltechnik und stellte die gesamte Bandbreite seiner Maschinen und Nutzfahrzeuge mit Neuheiten der Produktlinien Citymaster und Multicar vor.

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ie Welt wandelt sich. Maschinen müssen sich diesen Veränderungen anpassen. Ergonomie und Sicherheit stehen verstärkt im Fokus der Beschaffungsverantwortlichen – denn gerade im Hinblick auf­ die Gesamtwirtschaftlichkeit der eingesetzten Technik ist die Anwenderfreundlichkeit ein nicht zu unterschätzender Faktor. Weil Sprachen keine Barrieren darstellen sollen, müssen Maschinen intuitiv bedienbar sein. Um wirtschaftlich zu arbeiten, müssen sie darüber hinaus flexibel einsetzbar sein. Hako entwickelt seine Maschinen seit Jahrzehnten mit dieser Intention weiter und präsentierte seine Neuheiten zur IFAT 2016. CITYMASTER 2200, KEHRMASCHINE MIT ZUSATZNUTZEN WINTERDIENST So wurde unter anderem der neue Citymaster 2200 auf der Messe vorgestellt. Das Gerät wurde für ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Flexibilität bei der Reinigung öffentlicher Flächen entwickelt. Ein Behältervolumen von echten zwei Kubikmetern sorgt für einen ausdauernden Arbeitseinsatz. Er ist mit einer Maximalgeschwindigkeit von 62 km/h unterwegs, sodass man mit ihm

uneingeschränkt am allgemeinen Straßenverkehr teilnehmen kann – selbst auf Schnellstraßen und städtischen Autobahnen. Wie bei Hako üblich, bietet auch diese Reinigungsmaschine diverse Zusatznutzen. So kann die Kehreinheit leicht gegen Schneeschild oder Kehrwalze getauscht werden, um im Winterdienst Straßen und Wege von Schnee zu befreien. Das Besondere an dieser Maschine der 2 Kubikmeter-Klasse ist, dass der Kehrgutbehälter einfach und vollständig abgenommen werden kann, um Platz für professionelle Streutechnik zu machen. Ein AnbauSchrubb­deck für die professionelle Nassreinigung und leistungsfähige Schwemmanlagen sind in Vorbereitung. MULTICAR M29, MULTIFUNKTIONALER GERÄTETRÄGER MIT KEHRMASCHINENFUNKTION Eine weitere Neuheit ist der Multicar M29, ein professioneller Schmalspur-Geräteträger. Das Einstiegsmodell M29T bietet neben der Transportfunktion die Basis für leichten Winterdienst. Das Modell M29C kann mit verschieden leistungsfähigen Hydraulikantrieben und variabler Ausstattung für alle professionellen Anwendungen eingesetzt werden. Für

den M29 sind die vielfältigsten An- und Aufbauten von empfohlenen Gerätepartnern erhältlich. Der Wechsel der Anbaugeräte ist innerhalb kürzester Zeit erledigt, sodass dieses Fahrzeug ideal für den Ganzjahreseinsatz ist: von Winterdienst über Grünflächenpflege bis hin zu Straßenreinigung und Entsorgung. Mit nur 1,32 m Breite und der optionalen Vierrad-Lenkung kann das Multitalent auch auf engen Straßen oder Wirtschaftswegen eingesetzt werden und bewältigt dabei Nutzlasten von bis zu 3,2 Tonnen. Dabei ist der neue Multicar M29, wie auch der Citymaster 2200, mit 62 km/h auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen zugelassen und kommt zügig und ohne Umwege von einem Ort zum anderen. Sicherheit wird bei diesem Fahrzeug großgeschrieben. Vier Scheibenbremsen und ein komplett neuartiges ABS, das speziell auf den hydrostatischen Fahrantrieb abgestimmt ist, sorgen für einen kurzen Bremsweg. Die hydrostatische Bremskraft ist darüber hinaus variabel einstellbar und schont damit zum Beispiel die Betriebsbremse auf langen Berg­ ab-Strecken. Es gibt jedoch Situationen im Straßenverkehr, da hilft selbst die effizienteste Bremse nicht mehr. Die Kabine des Multicar M29 ist darum so konstruiert, dass sie bei einem Zusammenstoß die Insassen zuverlässig schützt. Das hat die DEKRA als unabhängige Prüforganisation in praktischen Versuchen getestet und die Erreichung der Vorgaben des Insassenschutzes nach ECE-R29 bestätigt. Darüber hinaus erfüllt der neue M29, ebenso wie der neue Citymaster 2200, selbstverständlich die aktuelle EURO VI-Norm. Juni 2016

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Messen & Veranstaltungen

Fotos: Regina Kühne, Energie-Tage St.Gallen

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Fachleute aus der Schweiz und dem angrenzenden Ausland trafen sich am 26. und 27. Mai 2016 an den Energie-Tagen St.Gallen. Für das Fachpublikum aus Industrie, Gewerbe, Politik, Wirtschaft und öffentlicher Hand waren die Energie-Tage eine willkommene Gelegenheit, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

ENERGIE-TAGE: FACHLEUTE DISKUTIERTEN DIE NEUEN FORSCHUNGSERGEBNISSE RUND UM DIE ENERGIEWENDE Am 26. und 27. Mai 2016 drehte sich in St. Gallen alles um die nachhaltige Produktion und Nutzung von Energie. In vier Kongressen diskutierten Experten und Praktiker aus dem In- und Ausland über die aktuellen Forschungsergebnisse, ihre Erfahrungen mit neuen Strategien und zukunftsträchtige Modelle.

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ie Energie-Tage sind eine Wissens- und Community-Plattform rund um die Energiewende, ihr Herzstück sind vier Kongresse, die sich in unterschiedlicher Form mit innovativen Lösungen beschäftigen. Veranstalter der Energie-Tage sind die Universität St. Gallen, die Stadt St.Gallen, die Empa Akademie, das SCCER Future Energy Efficient Buildings & Districts und die Olma Messen St.Gallen. Das Bundesamt für Energie, das Amt für Umwelt und Energie des Kantons St.Gallen und das World Resources Forum unterstützen die Networking-Plattform. 5. INTERNATIONALER GEOTHERMIE-KONGRESS Der 5. Internationale Geothermie-Kongress thematisierte die Herausforderungen für Tiefengeothermie-Projekte im energiewirtschaftlichen Umfeld. Unter dem Titel „Investitionen in die Tiefengeothermie – was fehlt?“ befassten sich Branchenexpertinnen und -experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein mit den Herausforderungen, denen Tiefengeothermie-Projekte im gegenwärtigen energiewirtschaftlichen Umfeld ausgesetzt sind. Mögliche ­Finanzierungs- und Versicherungslösungen wurden dabei ebenso thematisiert wie erfolgreiche Betreibermodelle. In diesem Zusammenhang wurden auch Einblicke in bestehende und neue Praxisprojekte sowie aktuelle Forschungstätigkeiten gewährt. 4. NATIONALER ENERGIEKONZEPT-KONGRESS „Energiekonzepte: Wer wagt, gewinnt!“ Unter diesem Titel wurden am 4. Nationalen Energiekonzept-Kongress vom 26. Mai 2016 aktuelle Herausforderungen bei der Umsetzung von Energiekonzepten in Gemeinden thematisiert. Dabei konnten neue Erkenntnisse, wie man Energiekonzepte trotz Hindernissen erfolgreich realisiert, gewonnen werden. Als Höhepunkt bereicherte Prof. Dr. Harald Welzer von

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FUTURZWEI mit seinem Statement „Gewagt ist nur das Weitermachen wie bisher. Transformation als gesellschaftliche Aufgabe“ den Kongress. Der Nachmittag bot die Möglichkeit, in p ­ raxis­orientierten Foren verschiedene Themen zu vertiefen, wie zum Beispiel die Finanzierung von Produktionsanlagen oder 2000- Watt-Areale. 7. ST.GALLER FORUM FÜR MANAGEMENT ERNEUERBARER ENERGIEN Welche Marktchancen eröffnet die globale Energiewende für Länder wie die Schweiz und Deutschland? Was sind die neuesten Trends bei Solarenergie, Batteriespeichern und Elektromobilität? Und wie hat die UNO-Klimakonferenz die Investitionslandschaft für erneuerbare Energien verändert? Diese und weitere Themen standen während des 7. St.Galler Forums am Donnerstag und Freitag, 26./27. Mai 2016 zur Diskussion. Neben Impuls-Vorträgen, interaktiven Workshops und Podiumsdiskussionen stand die Vorstellung des 6. Kunden­ barometers Erneuerbare Energien in Zusammenarbeit mit Raiffeisen auf dem Programm. Das 7. St.Galler Forum für Management Erneuerbarer Energien vernetzt wichtige Entscheidungsträger der Energiezukunft. 2. FACHKONGRESS ENERGIE + BAUEN Beinahe die Hälfte des Endenergiebedarfs der Schweiz entfällt auf Gebäude. Dieser Bedarf soll in den kommenden zwei Jahrzehnten um den Faktor drei reduziert werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurde die Energieforschung für Gebäude und Quartiere in den letzten Jahren intensiviert. Unter dem Motto „Von der Forschung in die Praxis“ zeigt der 2. Fachkongress „Energie+Bauen“ vom 27. Mai 2016 – anhand konkreter Beispiele zu den Themen energieeffiziente Gebäude, Areale und Quartiere der Zukunft – wie Forschungsresultate in der Praxis umgesetzt wurden.


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Fotos: Lindner Fotos: Lindner

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Jedes Jahr greift das Kommunalforum Alpenraum andere wichtige Kommunal-Themen auf: Letztes Jahr stellte Werner Tschurtschenthaler, Bürgermeister der südtiroler Markt­ gemeinde Innichen, die nachhaltige Flussraumentwicklung am Beispiel der Drau vor (Bild links). Zwischen den einzelnen Vorträgen gibt es beim Kommunalforum Alpenraum genügend Möglichkeiten zum fachlichen Austausch (Bild rechts).

KOMMUNALFORUM ALPENRAUM 2016: EFFIZIENTE GEMEINDEN Energieeffizienz, interkommunale Zusammenarbeiten und Gemeindefinanzen: Diese scheinbar konträren Themen werden im 4. Kommunalforum Alpenraum am 16. Juni im Tiroler Kundl ausgiebig debattiert. Gastgeber ist wieder der Landmaschinen­ spezialist Lindner, der sein Innovationszentrum als Tagungsstätte zur Verfügung stellt und gemeinsam mit seinen Veranstaltungspartnern das Event abhaltet.

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elchen Einfluss haben die internationalen Finanzmärkte auf die Gemeindefinanzen? Welche Möglichkeiten bieten öffentlich-private Kooperationen im Entsorgungsbereich? Und wie können die Kommunen ihre Energieeffizienz nachhaltig steigern? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des ­­4. Kommunalforums Alpenraum am 16. Juni 2016, im Lindner Innovationszentrum in der Tiroler Gemeinde Kundl. Antworten geben ­Experten wie Mag. Alois Steinbichler (CEO Kommunalkredit) oder Lukas Rühli von der Schweizer Denkfabrik Avenir Suisse. Außerdem werden mehrere Praxisbeispiele vorgestellt. Der ­direkte Austausch mit den Referenten wird bei Thementischen groß geschrieben. Das grenz­ überschreitende Kommunalforum Alpenraum mit Teilnehmern aus Österreich, Südtirol und Süddeutschland findet von 9 bis 13 Uhr statt. Die Firma DAKA ist mit Spezialfahrzeugen (inkl. Verwiege­ system) vor Ort vertreten. Auf dem Freigelände wird ein Überblick über die neuesten Elektroautos und Plug-in-Hybriden für den Gemeinde-Bauhof sowie für Gemeinderäte und Bürgermeister geboten. Die IKB AG präsentiert im Rahmen des Kommunalforums Alpenraum ihre Produkte und Dienstleistungen für die Gemeinden: vom modernen Messbus über mobile WC-Anlagen und Notwasser-Lösungen bis zur LED-Straßenbeleuchtung, Photovoltaik-Panelen und einer Elektrotankstelle. GEMEINSAME INITIATIVE Das Kommunalforum Alpenraum ist eine Initiative des Tiroler Fahrzeugherstellers Lindner, Mitveranstalter ist das Tiroler Entsorgungsunternehmen DAKA. Kooperationspartner sind die IKB AG, der Österreichische Gemeindebund, der Tiroler Gemeindeverband, der Südtiroler Gemeindenverband, der Bayerische Gemeindetag und Forum Land.

*SMS-Preis laut Ihrem Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS unterschreiben Sie die Petition zum Schutz der Bienen und stimmen zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf. Greenpeace dankt dem zek Verlag für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.

Pestizide machen Bienen krank. Sterben die Bienen aus, sind auch wir Menschen in Gefahr.

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Auf der größten Fachmesse der Schweiz für die grüne Branche präsentieren sich die Aussteller auf rund 120.000 m2.

Foto: öga

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ÖGA: SCHWEIZER MESSE FÜR DIE GRÜNE BRANCHE Zum 29. Mal öffnet die Schweizer Fachmesse öga in dem im nördlichen Kanton Bern befindlichen Koppigen ihre Tore. ­Innovationen und Trends für den professionellen Gartenbau, öffentliche Grünflächen und den Gemüse-/Beerenbau sind ­während der Messetage vom 29. Juni bis 1. Juli garantiert. Spezialpräsentationen und Veranstaltungen versprechen eine ­spannende und erfolgreiche öga 2016.

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om 29. Juni bis 1. Juli treffen sich die Profis aus dem Gartenbau, dem öffentlichen Grün und des Gemüse- und Beerenbaus bei der öga in Koppigen, im Schweizer Kanton Bern. Während drei Messe­ tagen stellen 430 Aussteller neue Maschinen, Geräte, Pflanzen und Bedarfsartikel für die grüne Branche vor, im Mittelpunkt stehen dabei neue Produkte und Services. Eine Fachjury beurteilt 26 angemeldete technische Innovationen und ebenso viele neue Pflanzen und verteilt die begehrten „Neuheiten-Auszeichnungen“. NEUHEITENAUSZEICHNUNG ALS MESSE-HIGHLIGHT UNDPUBLIKUMSMAGNET Die an der öga ausgestellten Neuheiten sind

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jeweils Besuchermagnet und für die Fachwelt Anstoß für einen Besuch. Bisher haben die teilnehmenden Aussteller 26 neue Produkte für die öga-Prämierung „Neuheiten-Auszeichnung“ angemeldet. Dazu gehören Maschinen, Geräte und Bedarfsartikel für die Kulturpflege und den Bau, Hilfsstoffe, Kleinfahrzeuge sowie Installationen. Die beachtliche Zahl angemeldeter Neuheiten zeigt die Innovationskraft und die Vorwärtsstrategie der grünen Branche. Alle zur Prämierung angemeldeten Neuheiten sind während der Messedauer am Stand der jeweiligen Firma ausgestellt. Erstmals kürt eine fachkundige Jury auch die besten Neuheiten aus der Pflanzenwelt: Rund 26 Neuzüchtungen und Weiterentwicklungen von Beet-/Balkonpflan­

zen, Gehölze und Nutzpflanzen, die früh­ estens 2015 erstmals in der Schweiz vermarktet wurden, sind für die Prämierung an­­ gemeldet. GROSSFLÄCHIGE MESSE-PRÄSENTATION Den erwarteten 23.000 Besuchern aus dem professionellen Gartenbau wie beispielsweise Baumschulen, Endverkauf, Floristik, Friedhöfe, Gartencenter, Garten- und Landschaftsbau sowie Zierpflanzenbau, Gemüse-, Obst- und Beerenbau, dem öffentlichen Grün, dem Kommunalbereich und der Bauwirtschaft bietet sich eine Ausstellungsfläche von 120.000 m2 zum Erkunden der Messeneuheiten – wovon 10.000 m2 überdeckte Fläche sein werden.


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Rund 23.000 Besucher werden sich heuer auf der öga über die Themen Gartenbau, öffentliches Grün, Gemüse- und Beeren­bau sowie Kommunaltechnik informieren.

Foto: öga

Foto: öga

Foto: Messe München

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Es darf gebaggert werden: Live-Demonstration auf der öga.

NEUE EINACHSER UND ISEKI-TRAKTOREN BEI RAPID Der Schweizer Kommunaltechnik-Spezialist Rapid präsentiert bei der öga die neuen ISEKI TG 6000-er Kommunaltraktoren, ­ welche durch ihre Bedien- und Leistungsmerkmale mit Motorenleistungen bis 66 PS bestechen. Neben den hydrostatischen Fahrantrieben bietet auch ein neues DSG Komfort und Effizienz. Parallel dazu zeigt Rapid die knickgelenkten Nilfisk-Geräteträger, bei

welchem Anbaugeräte mittels wenigen Hand­griffen einfach und schnell an- wie abgekoppelt werden. Daneben präsentiert der Anbieter die beiden Einachser-Produktneuheiten Rapid CASEA und Rapid MONTA. Der eine ist spezifisch für Arealpflegearbeiten, der andere für Mäharbeiten in Steillagen ausgelegt. Zu finden ist Rapid im Sektor 4.5, Stand 862. BREITGEFÄCHERTES ANGEBOT BEI ZIMMERMANN Die grüne und kommunale Branche verlangt vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. So offeriert der Kommunaltechnik-Anbieter Zimmermann AG eine breitgefächerte Auswahl an Produkten, welche die Bedürfnisse vom Gartenbauer, Golfplatzbetreiber oder von Reinigungsfirmen abdecken. Ein Spektrum seines Angebots präsentiert Zimmermann im Sektor 4.5, Stand 874 auf der ­Messe öga.

Neue Baureihe Holder C 70 erfüllt aktuellste Abgasnorm

Foto: Rapid

Mit wenigen Handgriffen von der Kehrmaschine zum Winterdiensteinsatz: der Nilfisk-Geräteträger.

TC) erhältlich. Mit dem Holder MUVO feiert ein weiteres interessantes Fahrzeug Schweiz-Premiere. Der MUVO ist eine leistungsstarkes, kompaktes Fahrzeug für den multifunktionalen Einsatz. Er kann sowohl in der Grünpflege, der Straßenreinigung und dem Winterdienst als auch dank seiner hohen Nutzlast von 2,8 Tonnen für spezielle Transportaufgaben eingesetzt werden. Besucher finden Holder in Sektor 4.5, Stand 874.

Foto: Holder

VERBESSERTE NACHFOLGEMODELLE UND WEITERE PRODUKTNEUHEITEN BEI HOLDER Nötiges Arbeitsgerät für den Kommunal­ bereich ebenso wie der Garten- und Grünflächengestaltung sind multifunkionale Geräteträger. Mit einer großen Bandbreite solcher Arbeitsfahrzeuge und zukunftsweisenden Innovationen präsentiert sich Holder auf der größten Fachmesse der grünen Branche in der Schweiz. Der neue multifunktionale knickgelenkte Geräteträger Holder C 70, Nachfolger des C 270 beziehungsweise C 370, erfüllt die europäische Abgasnorm Stage IIIB und ebenso die amerikanische Variante Tier 4 final. Möglich ist dies durch einen neuen Turbodieselmotor mit Dieselpartikelfilter und geänderter Abgasführung. Der Holder Power Drive Antrieb ist in diesem Modell erstmals standardmäßig enthalten. Der C 70 ist wahlweise mit Einmannkabine (C 70 SC) oder mit Zweimannkabine (C 70

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Foto: Messe München

Die Live-Demonstrationen auf den Freiflächen waren ein Publikumsmagnet auf der IFAT 2016.

IFAT 2016: JUBILÄUMS-MESSE SETZT NEUE MASSSTÄBE Auf einer Größe von rund 32 Fußballfeldern ballte sich das Know-how aus Kommunaltechnik, Recycling, Wasser- und ­Ab­wassertechnik sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Dieser Wissenspool und das breite Spektrum an Innovationen lockte auch heuer ein großes Publikum. Dabei hatte die Jubliläumsausgabe der Münchner Messe eine besondere Anziehungskraft: Mit 138.000 Personen feierte die IFAT ihren Besucherrekord.

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in halbes Jahrhundert IFAT: Eine Erfolgsgeschichte, die 1966 mit 147 Ausstellern und 10.200 Besuchern begann und sich auch 2016 nahtlos fortsetzt. Rund 138.000 Besucher aus mehr als 170 Ländern kamen von 30. Mai bis 3. Juni 2016 zur Jubiläumsausgabe der IFAT nach München. ­Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, ist begeistert von dem, was in ­diesem Jahr passiert ist: „Das Feedback all unserer Teilnehmer war überwältigend. Die nochmals gestiegene Beteiligung zeigt eindrucksvoll, wie die IFAT seit 50 Jahren die Entwicklung der Umwelttechnologiebranche prägt.“ Dr. Johannes F. Kirchhoff, Fachbeiratsvorsitzender der IFAT und Geschäftsführender Gesellschafter bei Kirchhoff Ecotec,

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kann sich dem nur anschließen: „Die außergewöhnliche Performance der IFAT setzt sich auch 2016 fort. Für unsere Unternehmen konnten hervorragende Neukontakte geknüpft werden, insbesondere aus dem internationalen Bereich. Insgesamt ist die IFAT im Jubiläumsjahr ein großartiger Erfolg.“ INTERNATIONALE MESSE MIT HOHER STRAHLKRAFT Eine Einschätzung, die die Aussteller teilen. Denn auch in diesem Jahr zeichnete sich die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfallund Rohstoffwirtschaft unter anderem durch ein hohes Maß an Internationalität aus. Das bezeugen auch die Stimmen der Messeaussteller. Für Ludger Rethmann, Vorstandsvorsitzender bei Remondis, steht fest, „dass die

IFAT nach wie vor die unumstrittene Leitmesse für die Themen Recycling, Wasser und Services für Kommunen und Industrie ist. Die Messe strahlt als Leuchtturmveranstaltung für den nachhaltigen Umgang mit den planetaren Ressourcen stark in den internationalen Bereich.“ Auch Carsten Krumm, Chief Operating Officer bei WILO, ist der Meinung, „dass sich die IFAT im 50. Jahr ihres Bestehens erneut als internationaler Branchentreff mit globaler Strahlkraft bewiesen hat. Knapp 50 Prozent der Besucher auf dem Wilo-Messestand kamen nicht aus Deutschland. Damit etabliert sich die IFAT nach wie vor als Weltleitmesse für die Wachstumsbranche Water Management und Industrie und damit als wichtigster Branchentreff für diesen


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GREEN TEC AWARDS: PREISVERLEIHUNG ALS GELUNGENER AUFTAKT ZUR MESSE Im Vorfeld der IFAT wurde Europas größter Umwelt- und Wirtschaftspreis vergeben. Bei der Preisverleihung wurden die Sieger vor rund 1.000 Gästen und prominenten Laudatoren im Internationalen Congress Center München mit einem spektakulären Bühnenprogramm gefeiert. Die Verleihung der GreenTec Awards bildete nach 2014 bereits zum zweiten Mal einen gelungenen Auftakt für die IFAT, die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, ist begeistert: „Einen besseren Start hätten wir für die IFAT nicht wählen können. Die GreenTec Awards sind für uns die perfek-

Foto: zek

te Plattform, um die Innovationen, die auf der IFAT im Umwelttechnologiebereich ­präsentiert werden, mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.“ Dabei zeigt die Preisverleihung die breitgefächerte Palette an ökologisch sinnvoller Kommunaltechnik. So gewannen beispielsweise die organischen Solarfolien von Heliatek, die für Energiegewinnung an grünen Fassaden sorgen, in der Kategorie „Produktion“, bei „Recycling und Ressourcen“ konnte REMONDIS TetraPhos, ein Verfahren, das Phosphat mit Klärschlammaschen recycelt, den Sieg für sich beanspruchen. Der Preis für „Wasser und Abwasser“ ging an die Universität Kassel, die Hilfsbedürftige in Katastrophengebieten mit der dezentralen Wasserversorgung PAUL unterstützt.

ÜBER 3.000 AUSSTELLER An den fünf folgenden Messetagen konnten die Gewinner des GreenTec Awards ebenso wie viele weitere innovative Hersteller vom Fachpublikum besucht werden. Insgesamt präsentierten 3.097 Aussteller – 1.695 nationale und 1.402 internationale Unternehmen – aus 59 Ländern auf einer Gesamtfläche von 230.000 Quadratmetern ihre Innovationen und Neuheiten für den Umwelttechnologiesektor. NICHT NUR QUANTITÄT - AUCH QUALITÄT Auch die Qualität der Fachbesucher der diesjährigen IFAT war erneut unbestritten hoch, wie Ferdinand Doppstadt, Geschäftsführer bei dem Umwelttechnik-Spezialisten Doppstadt, bestätigt: „Wir ziehen als einer der

Nach dem großen Erfolg der Premieren­ veranstaltung zur vergangenen IFAT wurde auch dieses Jahr der Zukunftsdialog veranstaltet. Vier Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Gesellschaft und Medien diskutierten zu diesem Anlass das Thema „Eine Welt ohne Abfall – Vision oder Illusion?“

Foto: zek

Neben der Kommunaltechnik sind die Themen Wasser, Abwasser, Abfallund Rohstoffwirtschft große Themen auf der IFAT. Der Rohrtechnologie-Spezialist Amiantit präsentierte sein Stauraumsystem Amiscreen (mehr dazu ab Seite 48).

Das Tiroler Familienunternehmen war auf der IFAT mit einem Messestand vertreten.

Foto: Messe München

TOP TEN BESUCHERLÄNDER Die Top Ten Besucherländer nach Deutschland waren Österreich, Italien, die Schweiz, China, die Tschechische Republik, die Niederlande, Spanien, Polen, Dänemark und die Türkei. Starke Zuwächse verzeichneten besucherseitig insbesondere Australien, China, Israel, Italien und Singapur. Der Gesamtanteil der internationalen Besucher lag bei gut 47 Prozent. Ähnlich sieht es bei der Internationalität der Aussteller aus: Mit 45 Prozent war der Anteil internationaler Aussteller dabei so hoch wie nie.

Foto: Hako

Bereich.“ Und Kari Kangas, CEO bei Tana, bestätigt: „Die IFAT ist eindeutig die internationalste Veranstaltung und die einzige, auf der Tana als Herstellerunternehmen teilnimmt.“

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Der neue Stripe Hog war eines der Highlights unter den Exponaten von Holder.

größten Aussteller der IFAT 2016 eine unbedingt positive Bilanz. Wir haben unseren Zielgruppen – von Kunden und Neukunden über Entwickler bis hin zu technisch versierten Nachwuchskräften – erfolgreich unsere internationalen Lösungskompetenzen zeigen können.“ Für Ivan Franičević, CEO bei ­Rasco, Ausstattungshersteller für kommunale Instandhaltung, „ist die IFAT ein extrem wichtiger und gesetzter Termin im Messekalender. Die Anzahl und die Qualität der Besucherkontakte während der Messe waren ex­ zellent.“ AUSZEICHNUNG FÜR KAHLBACHER ALS PREMIUMPARTNER VON HOLDER Auch der Joint-Venture-Partner des kroatischen Familienunternehmens Rasco, die Max Holder GmbH, ist zufrieden mit ihrem Auftritt auf der IFAT. Auf dem Münchner Messe­ gelände erwartete das Fachpublikum Innovationen aus dem Hause Holder. So wurde unter anderem der Holder Stripe Hog präsen-

WINTERDIENST IM FOKUS Ein weiterer Winterdienstexperte, der auf der IFAT präsent war, ist der Schweizer Hersteller Zaugg. Arbeitskomfort, Räumleistung und

Der Winterdienstspezialist Kahlbacher durfte sich über die Auszeichnung zum Premiumpartner von Holder freuen. V.l.n.r.: Enisa Hodzic (Koordination für Anbau­geräte Holder), Kahlbacher-Eigentümer Horst Kahlbacher, Franziska Reiche (Leitung Marketing und Kommunikation Holder) und Peter Berger (GF bei Kahlbacher).

eine lange Lebensdauer der Geräte sind die Prioritäten des Unternehmens. Zu sehen war am Zaugg-Stand die leistungsstarke Schneefrässchleuder Rolba (Bericht über ihren Einsatz zur Passräumung im Bregenzerwald ab Seite 18). WELTWEITE INNOVATIONSPLATTFORM Die IFAT zeichnet dabei in besonderem Maß aus, dass sie für die ausstellenden Unternehmen die Plattform ist, auf der sie ihre Innovationen erstmalig der Branche präsentieren. Dr.-Ing. Oliver Rong, Vorstand Technik & Produktion und stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Huber, sagt: „Die IFAT 2016 hat unsere Erwartungen in allen Bereichen deutlich übertroffen. Die Messe ist deshalb für die Huber Gruppe sowohl national als auch international die bedeutendste Plattform, um unsere innovativen Produkte und Dienstleistungen vorzustellen und unsere Marktstellung zu repräsentieren.“ Und Alex­ ander Mayringer, Business Development Ma-

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Foto: zek

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Regelmäßige Vorführungen am Messestand demonstrierten den schnellen Einsatz und die Multifunkionalität der Hako-Gerätschaften.

Zaugg mit seinem leistungsstarken Räumgerät Rolba, dass sich am Messestand durch „Schneewände“ kämpft.

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tiert (mehr dazu auf Seite 23). Abgerundet wurde der diesjährige IFAT Messeauftritt durch das neue Holder Premiumpartner-Programm. Als Hersteller multifunktionaler Systemfahrzeuge bietet Holder nutzenorientierte Systemlösungen für anspruchsvollste Aufgaben. Um hierfür die Zusammenarbeit mit Anbaugeräteherstellern zu optimieren, konzentriert sich Holder zukünftig auf ausgewählte Premiumpartner aus den Bereichen Winterdienst, Unkrautbeseitigung, Wassertechnik und Straßenreinigung. Auf diese ­Weise können permanent abgestimmte und technisch einwandfreie Systemlösungen gewährleistet werden. Einer der auf der Messe geehrten Premiumpartner ist der österreichische Winter­ dienst­ hersteller Kahlbacher, der auch selbst mit einem Messestand vertreten war.

Foto: Kahlbacher

Foto: zek

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Eine der Messe-Neuheiten, die auf der IFAT zu sehen sein wird: Die Kehrmaschine SL 140 ECO von BROCK Kehrtechnik.

Ansturm an den fünf Messetagen: Insgesamt besuchten 138.000 Menschen die IFAT – bisheriger Besucherrekord für die kommunale Messe.

nager bei Manitou, ergänzt: „Die IFAT ist für die Manitou Group die wichtigste Veranstaltung, um unsere Lösungen für den Umweltbereich zu präsentieren.“ BELIEBTER BRANCHENTREFFPUNKT FÜR GESCHÄFTSABSCHLÜSSE Die IFAT präsentierte sich zudem erneut gleichermaßen als der unbestrittene Branchentreffpunkt, aber auch als Messe für konkrete Geschäftsabschlüsse. Jens Pulczynski, Geschäftsführer bei Alfa Laval Mid Europe, bestätigt: „Dieses Jahr konnten wir unsere hochgesteckten Ziele bereits nach drei Tagen erreichen. Das Interesse der Besucher und die Intensität der Gespräche waren äußerst beeindruckend.“ Und Rick Koks, CEO bei der Koks Group, zeigt sich begeistert: „An unseren Stand kamen nicht nur uns bekannte Bestandskunden, Händler und Anbieter, sondern auch zahlreiche neue, interessante und internationale Kontakte. Wir haben sogar Trucks verkauft und es sind neue Verträge bei uns reingekommen.

Foto: Brock

Foto: BROCK Foto: Messe München

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Zusammen mit seinem Partner Broddson aus Schweden baut Brock Kehrtechnik die erste mechanisch aufnehmende Kehrmaschine auf einem FUSO Fahrgestell. Die Neuheit wurde auf der IFAT präsentiert.

Unsere Teilnahme in diesem Jahr hat eindeutig bewiesen, dass die IFAT eine Veranstaltung ist, die wir nicht verpassen dürfen.“ UMWELT- UND BEDIENERFREUNDLICH Zur Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft präsentierte die ASH Group ihre Technologien und Produkte der Marken Aebi und Schmidt. Auf die Besucher warteten auf 1000 m2 Frei­fläche zahlreiche Neuheiten. So zum Beispiel eine neue LKW-Aufbaukehrmaschine mit ­6,5 m3 von Schmidt sowie die umweltfreundliche Kompaktkehrmaschine Swingo 200+, mit neuem Koanda-Umluftsystem in Kombination mit dem Druckwasser-Umlaufsystem. Dieses verringert den Ausstoß von gesundheitsschädlichem Feinstaub um bis zu 95 Prozent. Das Jahr 2016 steht darüber hinaus ganz im Zeichen innovativer Bedienkonzepte. Die Schmidt Evolution Line Steuerung sorgt für ein Plus an Sicherheit, Effizienz und Komfort in Winterdienstfahrzeugen. Bei den Kehrma-

schinen Schmidt Swingo und Cleango wird die Bedienung zukünftig mittels zweier integrierter Joysticks im Türbedienpult sowie einem neuen weltweit einzigartigen Fahrhebel mit Auto-Drive-Funktion erleichtert. MULTIFUNKTIONALITÄT ALS OBERSTES CREDO Ebenfalls am größten kommunalen Messe­ highlight des Jahres dabei war der Reinigungs- und Kommunaldienst-Experte Hako. Das Unternehmen präsentierte sich unter dem Motto „Ein Fahrzeug für viele Anbaugeräte“ auf der IFAT. Die Hako-Maschinen ­bieten eine weitreichende Flexibilität und ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis für den Alltag in der Kommune und im Garten- und Landschaftsbau. Wie wendig und leistungs­ fähig diese Fahrzeuge sind und wie schnell und einfach sich die Anbaugeräte wechseln lassen, dies stellte Hako in regelmäßigen Vorführungen auf einer großen Aktionsfläche während der IFAT auf seinem Stand am Freigelände vor.

Foto: zek

Foto: zek

Eines der Exponate am ASH-Stand: der Aebi TT211. Ein ergonomisch gestaltetes Cockpit mit hervorragenden Platzverhältnissen, einfacher Bedienung und neuem multifunktionalem Fahrhebel sorgen für Benutzerfreundlichkeit.

Das Unternehmen Dücker stellt Geräte und Maschinen zur Umwelt- Landschaftspflege und für die Landwirtschaft her.

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2015 nahm die Bioenergie Grabner in Wenigzell den Betrieb samt Holzvergasungsanlagen auf. Seither versorgt der Betreiber nicht nur mit nachhaltiger Wärme, sondern auch mit Strom aus Holz.

Fotos: Ing. Leo Riebenbauer GmbH, Büro für Erneuerbare Energie

Holzvergasung

2 IN 1: BIOENERGIE GRABNER PRODUZIERT WÄRME UND STROM MITTELS HOLZVERGASUNG Durch den Wegfall eines Großkunden brachen dem Nahwärmeversorger Grabner aus dem steirischen Wenigzell 50 Prozent seiner Einnahmen weg. Doch der Verlust wandelte sich bald in eine neue Chance: Als neue Einnahmequelle fungieren nun drei Holzvergaseranlagen, die zusätzlich zur Wärme auch Strom produzieren. Holzvergasung ist eine Technologie, sie sich vor allem in Zeiten von Treibstoffmangel bewährt hat und nun wiederentdeckt wurde.

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ie steirische Gemeinde Wenigzell liegt mitten in der Tourismusregion Joglland-Waldheimat. In der – wie der Name bereits vermuten lässt – waldreichen Gegend hat sich die Nahwärmeversorgung Grabner die nachhaltige Naturreserve bereits 2004 zu Nutze gemacht. Seit zwölf Jahren wurden die Trockenkammern eines Sägewerkes und der Ort Wenigzell mit Wärme versorgt. Der Wegfall eines Großkunden durch Insolvenz und einem dadurch entstehenden Verlust von 50 Prozent des Wärmeverkaufs machten eine Alternative für den Betrieb notwendig. Diese wurde in der Holzverstromung auf Basis der Holzvergasertechnik gefunden, die dem klassischen Hackgutkessel (2 Megawatt) von Urbas zur Seite gestellt wurde. Als neue zusätzlich sinnvolle Einnahmequelle wurde eine Holzvergaseranlage mit drei Anlagen à 50 KW elektrisch identifiziert. Die Grundlage für die Auslegung einer Verstromungsanlage ist das Wärmelastprofil der bestehenden Nahwärmeversorgungsanlage in Zusammenspiel mit einer optimal ausgelegten Pufferspeicheranlage. So produziert der Betreiber Grabner nicht nur Wärme, sondern auch Strom mit seiner Anlage. BEWÄHRTE TECHNOLOGIE, NEU UMGESETZT Die Holzvergasungs-Technologie ist keine neue Idee, sie wurde etwa in Zeiten von Treibstoffmangel in Fahrzeugen verwendet. So hatte man

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während und nach dem zweiten Weltkrieg PKWs, LKWs und sogar Lokomotiven mit Holz- und Holzkohlevergaser ausgestattet. Aus drei Kilogramm Buchenholz konnte in etwa die Treibstoffleistung eines Liters Benzin hergestellt werden. Der Klimawandel und die damit verbundene Notwendigkeit den CO2-Ausstoß zu verringern, rücken die effiziente Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen in den Mittelpunkt des energiepolitischen Interesses. Im Gegensatz zu Wind- und Photovoltaikstrom steht der aus Holz gewonnene Strom jederzeit zur Verfügung. VERFAHRENSABLAUF Als Spezialist für Verstromungsanlagen im Bereich Biomasse zeichnete das Technische Büro für Erneuerbare Energie – Ing. Leo Riebenbauer aus Pinggau für die fachkundige Planung und das professionelle Projektmanagement der Holzvergasungsanlage verantwortlich. Der Verfahrensablauf zur Erzeugung von elektrischem Strom und Wärme mittels Holzgas stellt sich folgendermaßen dar: Das, für den Vergasungsprozess benötigte, selbstverständlich aus der Region stammende Hackgut wird gesiebt, vorgetrocknet und durch thermochemische Prozesse im Holzvergaser in brennbares Gas – Holzgas – umgewandelt. Nach der Reinigung des Holzgases durch Filteranlagen erfolgt


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Holzvergasung

Die drei Holzvergasungsanlagen von Fröling haben je eine Leistung von 50 KW elektrisch.

WÄRME UND STROM AUS HOLZ.

dessen Verbrennung und Verwertung mittels Kraft-Wärme-Kopplung über Gasmotor und Generator zu elektrischem Strom und Wärme. Im Gegensatz zu anderen Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren, die auf der Verbrennung von fester Biomasse beruhen, benötigt die Strom- und Wärmeproduktion im Holzvergasungsprozess kein Arbeitsmedium wie Wasser bei der Dampfturbine oder Thermoöl beim ORC- Prozess. Daraus ergibt sich ein wesentlich höherer elektrischer Wirkungsgrad der Gesamtanlage. Der auf diesem Wege umweltfreundlich erzeugte elektrische Strom wird als Ökostrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Und die im Holzgas-Verwertungsprozess anfallende Wärme eignet sich hervorragend zur Grundlastabdeckung eines vorhandenen Nahwärmenetzes. BETRIEB IST SEHR ZUFRIEDENSTELLEND Die Holzvergasungsanlage CHP 50 wurde inklusive Sicherheitstechnik, Abgasleitung und automatischer Gasfackel von Fröling geliefert und ist in einem Container betriebsfertig verbaut und installiert. Eindeutig definierte Schnittstellen und die intelligente Systembauweise machen den CHP 50 zu einer einzigartigen „plug and play“ Lösung. Dabei handelt es sich um ein relativ junges Modell des österreichischen Kesselherstellers Fröling – die ersten Anlagen sind seit Anfang 2013 erfolgreich im Betrieb. Doch das System konnte sich bereits bewähren: Die Kunden zeigen sich sehr zufrieden, sowohl von der Beratung in der Planungsphase über die Betreuung während der Errichtung bis hin zum effizienten und komfortablen Betrieb. Auch der Bioenergie Grabner zählt zu den begeisterten Kunden: 2015 wurden drei Holzvergaseranlagen in Betrieb genommen. Die Betriebserfahrung sind mehr als positiv zu bewerten. Wurde während der Planungsphase von max. 7.000 Vollbetriebsstunden ausgegangen, kann man nach einem halbjährigen Betrieb von über 8.000 Stunden ausgehen. Daher wird 2016 eine vierte 50 KW-Holzvergasungsanlage errichtet. VORTEILE VON HOLZVERGASUNGSANLAGEN Kompakt und wartungsfreundlich gebaut, ermöglichen die Holzvergasungsanlagen einen in höchstem Maße störungsfreien Betrieb. Holzvergasungsanlagen, so wie sie in Wenigzell errichtet wurde, stellen aufgrund massiver Ressourceneinsparung, Effizienzsteigerung und damit erhöhter Wirtschaftlichkeit die optimale Ergänzung für bestehende Bio­masseHeizwerke und Nahwärmenetze dar. Die Doppelnutzung von Bewegungsenergie und Abwärme ermöglicht bei Holzvergasungsanlagen ­einen erstaunlichen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent. Im Vergleich dazu erreicht ein Atomkraftwerk lediglich einen Wirkungsgrad von ­maximal 35 Prozent. Der nachwachsende Energieträger Holz kommt aus einheimischen Wäldern und gewährleistet kurze Transportwege, die wiederum für Energieeinsparung im Treibstoffbereich sorgen.

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PROJEKTBETEILIGTE • Technische Planung: Ing. Leo Riebenbauer GmbH, Büro für Erneuerbare Energie • Planung Bau: Planungsbüro Reichenbäck • Holzvergaseranlage: Fröling

• • Leitungseinbindung: Installation Zisser GmbH

TECHNISCHE DATEN

• Hackgut-Kessel: Urbas

• Holzvergasung Kesselleistung > 3 x 50 KW elektrisch

• Schubboden: Mayrhofer

• Hackgut Kesselleistung > 2 MW

• Elektrotechnische Einbindung: Grübl Automatisierungstechnik

• Wirkungsgrad Holzvergasung > 80 %

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Fotos: Daniel Waschnig Photography / KELAG Wärme GmbH

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Fernwärme

Mit einem Spezialkran wurde Anfang Februar 2016 die rund 30 Tonnen schwere Feuerbox in das neue Biomasse-Heizwerk in Hermagor eingehoben. Die neue Anlage verfügt über eine Nennleistung von 4 Megawatt.

HEIZEN IM KREISLAUF: BIOMASSE-ANLAGE ERZEUGT DIE PROZESSWÄRME FÜR PELLETSHERSTELLER NORICA PELLETS In der Kärntner Gemeinde Hermagor wird geheizt, um Brennmaterial zu erzeugen. Der Pelletshersteller NORICA PELLETS lässt seinen Brennstoff über die mittels Biomasse erzeugte Prozesswärme trocknen. Das Material liefert das Unternehmen selbst: Verheizt werden hochwertiges Restholz und erstklassige Fichtensägespäne, die in der Schnittholzproduktion anfallen. Nach Fertigstellung des Heizwerks werden jährlich 30.000 Tonnen Sägespäne für die Pelletsproduktion per Biomasse getrocknet – und machen so das Heizen mit Pellets gleich doppelt umweltfreundlich.

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ndustriekunden verschiedenster Branchen setzen im Bereich der Wärmeversorgung verstärkt auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Biomasse wird dafür in der Erzeugung von Wärme für Produktionsprozesse in der Industrie immer wichtiger. Auch in der Kärntner Gemeinde Hermagor nutzt HASSLACHER HERMAGOR die ökologisch sinnvolle Art zu heizen – und schafft dabei den perfekten Kreislauf des Heizens: Der Pelletshersteller produziert sein Heizmaterial mithilfe von Biomasse – welches er selbst herstellt. UMWELTFREUNDLICHE UNTERNEHMENSPHILOSOPHIE NORICA PELLETS ist ein hundertprozentiges Schwesterunternehmen des Holzbetriebes

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Hasslacher Hermagor GmbH. Hasslacher Hermagor kauft etwa 280.000 Festmeter (fm) Rundholz ein, wovon 240.000 fm davon im Sägewerk verarbeitet und 40.000 fm über den Rundholzhandel weiterverkauft werden. „Unsere NORICA PELLETS sind ein hundertprozentiges biologisches Produkt ohne jegliche chemische Zusätze, mit höchstem Brennwert und Heizkomfort“, berichten die beiden Geschäftsführer Maria und Leopold Schnaubelt. So ist es nur konsequent, auch bei der Herstellung dem ökologischen Gedanken treu zu bleiben. Es heizen nicht nur die Kunden von NORICA PELLETS mit Pellets umweltfreundlich, sondern auch der Produzent selbst. „Ökologie und Energieeffizienz sind zentrale Themen für uns. Aus die-

sem Grund haben wir in eine moderne Pelletsproduktion investiert. Das hochwertige Restholz und die erstklassigen Fichtensägespäne, die in der Schnittholzproduktion anfallen, werden bei uns optimal weiterverwertet“, erzählen die beiden Geschäftsführer weiter. Es ist daher naheliegend, dass künftig auch Biowärme genutzt wird. HOHE VORLAUFTEMPERATUR UND HOHER BETRIEBSDRUCK Der erforderliche Prozessdampf im Pelletswerk wird nun über einen Heißwasser/Sattdampf-Wärmetauscher bereitgestellt und ersetzt die Erzeugung mittels Flüssiggas. Die bestehende Flüssiggas-Sattdampf-Kesselan­ lage dient zukünftig nur noch ausschließlich


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Fernwärme als Ausfallsreserve. Diese Umstellung wurde mithilfe der KELAG Wärme GmbH realisiert – und das innerhalb kürzester Zeit. Im November 2015 startete die Umrüstung, nun befindet sich die Anlage bereits im Testbetrieb. Die Anlage besteht aus einer Bio­masseHeißwasser-Kesselanlage mit einer Nennleistung von 4 MW samt allen erforderlichen Hilfs- und Nebenanlagen. Das spezielle an dieser Anlage ist die sehr hohe Vorlauftemperatur von 210° C, sowie der hohe mittlere ­Betriebsdruck von 25 bar. KESSELANLAGE VON URBAS Urbas Energietechnik wurde als erfahrender Partner von der KELAG Wärme GmbH mit der Realisierung der Biomasse-Energieanlage betraut. Die bestehende Energieanlage wurde erweitert und erhielt eine zusätzliche Kessel­ linie. Bedingt durch technologische Erfordernisse wird die Anlage für einen – vom Standard abweichenden – Druck von 25 bar und eine Betriebstemperatur von 210° C ausgeführt. Kesselanlagen für hohen Druck und hohe Temperaturen sind bei dem Energietechnikexperten Standard. „Die neue Bio­ masseanlage ist eine Heißwasserkesselanlage, ausgeführt mit einer hydraulischen Brennstoffbeschickung, einer Vorschubrostfeuerung und einem stehenden Heißwasserwärmetauscher. In weiterer Folge wird das Heißwasser über eine neu errichtete Heißwasserleitung zur Pelletsproduktion transportiert. Dort wird über einen Heißwasser-Dampfwärmetauscher der erforderliche Prozess-Dampf für die Pelletierung erzeugt“, erläutert Günther Stückler, Geschäftsführer der KELAG Wärme GmbH, die technischen Details. HEIZMATERIAL AUS EIGENER PRODUKTION Die Pelletier-Anlage befindet sich direkt neben dem Sägewerk. Das Risiko der Verschmutzung bei Lagerung und Transport entfällt daher, außerdem werden nur reine Fichtensägespäne aus eigener Produktion verwendet. Die erforderliche Brennstoffmenge ergibt sich aus der zu erwartenden Heiß­ wasser-Wärmemenge, die für die Trocknung der Pellets gebraucht und auf ca. 28.000 MWh pro Jahr geschätzt wird. Geplant ist eine ganzjährige und ausschließliche Wärmeerzeugung mittels Biomasse, was einen Hackgutbedarf von ca. 53.000 Schüttraummeter (srm) pro Jahr ergibt. Diese Menge entspricht etwa 620 Biomasse-Anlieferungen im Jahr, also etwa zwei bis drei Fuhren pro Werktag. Da das Heizgut jedoch rein durch die sonst für den Export vorgesehener Biomasse erbracht wird, kann von einer direkten Verkehrsentlastung für das Stadtgebiet Hermagor gesprochen werden.

Im Vergleich mit dem Arbeiter erkennt man die stattliche Dimension der 30 Tonnen schweren Feuerbox. Der Großteil der Bauarbeiten wurden in den Wintermonaten abgeschlossen.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Für die Montage einer Hydraulikanlage ist ein großes Fachwissen notwendig, um eine einwandfreie Funktionstüchtigkeit, aber auch die Einhaltung von Sicherheits­ vorschriften zu garantieren.

Die STIEBEL ELTRON-Wärmepumpe WPF 10 (links im Bild) erreicht im Klärwerk Niederalteich Heizleistungen bis 13 kW. Ein Pufferbehälter SBP 200 E (Mitte) und der Warmwasserspeicher SBB 302 WP (rechts im Bild) ergänzen das System.

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Die Außenanlage des Biomasseheizwerks ist derzeit noch in Bau. Grundrisse davon erkennt man bereits bei der Kesseleinhebung.

Die Positionierung der Feuerbox und der Brennstoffbeschickung erforderte genaues Ausrichten per Spezialkran.

Fernwärme GUTE ZUSAMMENARBEIT MIT FÖRDERSTELLEN UND BH HERMAGOR Derzeit wird gerade die Außenanlage fertig­ gestellt, die Bautätigkeiten verliefen jedoch hauptsächlich während der Wintermonate. Ein erschwerender Faktor für die Realisierung des Projekts – trotzdem konnte der eng gesteckte Zeitplan eingehalten werden. Die Witterung ist in der kalten Jahreszeit zwar kaum förderlich für den Fortschritt einer Baustelle, positiv hingegen wirkte sich das Engagement der Förderstellen auf das Vorankommen aus. Die Zusammen­ arbeit erfolgte reibungslos, ebenfalls auch die Kooperation mit der Bezirkshauptmannschaft Hermagor für das Erlangen der bau- und gewerberechtlichen ­Genehmigung der Anlage. „Besonders hervorzuheben ist, dass von der BH Hermagor beide zur Genehmigung erforderlichen Verfahren in nur einer gemeinsamen Verhandlung durchgeführt wurden und auch der Genehmigungsbescheid innerhalb kürzester Zeit ausgestellt wurde“, berichtet Günther Stückler. Die gesamte Planung inklusive der Behördenein­ reichung erfolgte federführend durch die ­KELAG Wärme GmbH. BODENVERBESSERUNG WAR ERFORDERLICH So stellten bürokratische Hürden keine Probleme für das Biomasse-Projekt in Hermagor dar – die größte Herausforderung war die ungünstige Bodenbeschaffenheit des Standorts. Alleine das Gewicht der Biomasse-Heißwasser-Kesselanlage beträgt mehr als 120 Tonnen. Um die hohen Lasten der Anlage und der Heizwerkshalle in den Boden ableiten zu können, war eine Bodenverbesserung in Form von 141 Stück vermörtelter Rüttelstopfverdichtungs-­ pfählen erforderlich. Die hohen Gewichte der verschiedenen Anlagenteile erforderten eine spezielle Montage: Mit einem Spezialkran wurde Anfang Februar 2016 die rund 30 Tonnen schwere Feuerbox in das neue Biomasse-­ Heizwerk in Hermagor eingehoben. GERINGE FEINSTOFFEMISSION Der Weg der Biomasse zur Wärmeenergie soll so umweltverträglich wie nur möglich ablaufen. Die Rauchgasreinigung inklusive Elekrofilter sorgt für eine weitestgehend feinstoff­ emissionsarme Verbrennung. Nachdem die Biomasse auf einen befahrbaren Schubboden, der so massiv ausgeführt ist, dass auch große Holzstücke keinen Schaden verursachen können, aufgegeben wird, führt man sie der Verbrennung zu. Anschließend gelangen die Abgase über einen rauchgasreinigenden Multi­ zyklon in den Elektrofilter, wo die noch enthaltenen Feststoffe bis unter den vorgeschriebenen Grenzwert abgeschieden werden. Über einen 32 m hohen freistehenden Kamin wird

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Fernwärme

Foto: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Ab sofort werden 30.000 t Sägespäne für die Pellets­ produktion von NORICA PELLETS umweltfreundlich per Biomasse getrocknet.

Kooperation im Zeichen der Nachhaltigkeit: Gerhard Gradenegger (Technik und Planung), Wolfgang Gutjahr (Fachbereichsleiter für Maschinenbau-/Verfahrenstechnik), Walter Glatzer (Montageleiter, Firma Urbas Maschinenfabrik GmbH), Wilhelm Kohlhauser (Montagleiter, Firma R+I Rohr- und Industrieanlagen GmbH).

das dann gereinigte Abgas ausgestoßen. Anfallende Asche wird über ein staubdicht gekapseltes automatisches Entaschungssystem gesammelt. Einen probaten Partner zum Thema Rauchgarreinigung fand man in Ionitec Anlagenbau. Eine der Besonderheiten der Trocken-Elektrofilter des Unternehmens ist die im Rauchgaseintrittsbereich integrierte Grobabscheiderkammer, welche mit Hilfe der Rauchgasverteilerkammer das Rauchgas über die gesamte Filterbreite gleichmäßig anströmt. In dieser Grobabscheiderkammer wird, wie der Name bereits andeutet, die grobe Flugasche abgeschieden und die feine Flugasche über Ausrichtungsbleche ins Hochspannungsfeld geleitet. VERFAHRENSTECHNISCH OPTIMIERT Nicht nur die Feinstoffemissionen sollten so gering wie möglich gehalten werden, sondern auch der Energieverbrauch. So haben die ­KELAG Wärme GmbH und ihre projektbeteiligten Partner mehrere technische Lösungen entwickelt. Für die optimale Energieeffizienz das ganze Jahr über sorgen Fernwärmenetzpumpen unterschiedlicher Leistung für den Sommer- sowie den Winterbetrieb. Ein großes Energiesparpotenzial wurde mit der Ausstattung aller elektrischen Antriebe mit einem Frequenzumrichter ausgeschöpft. Die Anlage wurde ebenso verfahrenstechnisch spezifiziert und optimiert, sie besitzt eine Verbrennungsluft-Vorwärmung und einen Economizer (ECO) in Edelstahlausführung – ein Wärmeüberträger zur Wärmerückgewinnung durch Verwertung von Abwärme. Die Besonderheit in diesem Fall ist die Anordnung nach dem Elektrofilter, mit dem Vorteil auch im Teillastfall geringste Abgastemperaturen erzielen zu

können und somit den Anlagenwirkungsgrad ständig optimal nutzen zu können. Das Rauchgas durchströmt den Economiser bei relativ niedrigen Temperaturen. Der Economiser nutzt die Restwärme in den Abgasen, die vom Kessel aus physikalischen Gründen nicht mehr genutzt werden kann. Auch bei den Details wurde an ihr jeweiliges Energiesparpotenzial gedacht. So wurde die gesamte Heizwerksbeleuchtung mit LED-Lampen ausgeführt. WÄRMEENERGIE FÜR NORICA PELLETS UND DAS FERNWÄRMENETZ VON HERMAGOR Im Frühling diesen Jahres konnte der Betrieb der Biomasseanlage testweise gestartet werden. Neben der Prozesswärmeversorgung der Pelletierung von NORICA PELLETS werden zusätzlich vier ­Trockenkammern von Hasslacher Hermagor sowie das bestehende KELAG Wärme GmbH Fernwärmenetz in Hermagor durch das neu errichtete Biomasseheizwerk über einen sehr komplexen Heißwasserkreislauf mit Wärme versorgt. CO2-NEUTRALER ROHSTOFF HOLZ Bei einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ist der Rohstoff Holz kontinuierlich verfügbar und hat, im Vergleich zu fossilen Alternativen, insbesondere im Rahmen einer regionalen Bereitstellung und der Integration von Restholz­ nutzungskonzepten eine sehr gute Klimabilanz. Das Heizen mit Holz in seinen verschiedenen Formen ist CO2-neutral – egal ob Hackschnitzel, Sägespäne oder die benutzerfreundlichen Pellets. Das heißt, dass bei der Verbrennung genauso viel Kohlstoffdioxid freigesetzt wird, wie der Baum beim Wachsen speichert. Und da für die Herstellung der Pellets, die insbesondere Privatkunden zum Heizen verwenden,

ebenfalls Holz für die Prozesswärme genutzt wird, ergibt sich eine noch bessere Energiebilanz. Der Heizzyklus wird somit vervollkommnet. Durch den Verzicht auf Flüssiggas und die Umstellung auf Biomasse bei der Prozess­ wärmeerzeugung kann bei der Anlage in Hermagor j­e nach Bewertungsbasis von einer Einsparung von 6.200 bis 7.600 Tonnen Kohlen­stoffdioxid ausgegangen werden.

TECHNISCHE DATEN • Kesselleistung: 4 MW • geschätzter Wärmebedarf > 28.000 MWh • Beginn der Wärmelieferung > Mai 2016 • Biomassebedarf > 53.000 Schüttraummeter • jährliche Emissionseinsparung > je nach Bewertungsbasis 6.200 bis 7.600 Tonnen CO2 • Kunde > NORICA PELLETS, Schwesterunternehmer von Hasslacher Hermagor GmbH

PROJEKTBETEILIGTE • Planung: KELAG Wärme GmbH (KWG) • Hochbau: ArchMore in Velden • Kessellieferant: Urbas • Ausfallkessel: Bestand Bosch (ehemals Loos) • Rohre / Verlegung: R+I Rohr- und Industrieanlagen • Wärmeleitung: Integral • Rauchgasreinigung: Ionitec Anlagenbau • elektrotechnische Einbindung / Steuerungstechnik: Urbas mit Subunternehmer Grübl

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Foto: Bosch

Fernwärme

Ein vergleichbarer Dampfkessel UL-S im Bosch-Design

PELLETIERANLAGE IN HERMAGOR: FÜR DEN NOTFALL GUT GERÜSTET Das Pelletierwerk Norica nutzte vor seiner Umstellung auf Biomasse Flüssiggas für die Trocknung des zu erzeugenden Heizmaterials. Und noch heute hat die bestehende Flüssiggas-Sattdampf-Kesselanlage der Firma Bosch Industriekessel eine überaus wichtige Funktion: Der gasbefeuerte Kessel setzt sofort ein, s­obald die Biomasseanlage ihren Betrieb aufgrund einer Störung unterbricht. Somit wird eine durchgängige Prozesswärmeversorgung für die Produktion s­ichergestellt.

B

is zu 30.000 Tonnen Pellets pro Jahr trocknet das Kärntner Unternehmen Norica an seinem Werksstandort in Hermagor. Die benötigte Energie für den Trocknungsprozess lieferte über viele Jahre hinweg der Loos-Dampfkessel UL-S (heute Bosch) mit einer Leistung von acht Tonnen Dampf pro Stunde. Heute wird sie mit Hilfe eines Biomassekessels mittels Sägespänen und Restholz mit nachgeschaltetem Dampf­ umformer erzeugt. Doch die Umstellung ist kein Grund, den beständigen Energieerzeuger auszumustern. Für Norica hat maximale Verfügbarkeit höchste Priorität, um Produktionsausfall und damit verbundene Kosten zu vermeiden. In einen neuen Hilfskessel zu investieren, war nicht erforderlich: Dank regelmäßiger Wartungsdienste und optimaler Anlageneinstellung durch den Bosch-Kundendienst läuft der Dampfkessel durchgängig zuverlässig und effizient. Durch die Nachrüstung einer Warmhalteeinrichtung

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kann der Kessel im Bedarfsfall die Pelletsproduktion sofort mit Energie versorgen. Darüber hinaus erfolgten Anpassungen innerhalb der Kesselanlagensteuerung. Diese Maßnahme ermöglicht, dass der neue Biomassekessel ebenfalls mit thermisch aufbereitetem Speisewasser automatisiert versorgt wird. Erzeugt wird das Speisewasser über die bestehende Entgasungsanlage von Bosch Industriekessel. MEHR ALS 150 JAHRE ERFAHRUNG Seit 1865 ist Bosch Industriekessel in der Kessel­ baubranche erfolgreich tätig. Planer, Anlagenbauer und Betreiber aus Industrie, Gewerbe, Kommunen und Energieversorgung profitieren von der Erfahrung und dem umfangreichen Know-how. Geboten werden modulare und durchgängige Lösungen über das komplette Lieferprogramm. Dies vermeidet unnötige Schnittstellen und sorgt gemeinsam mit der hohen Ausführungsqualität für Effizienz, Langlebigkeit und Zuverlässig-

keit. Die umfangreichen Servicedienstleistungen zeichnen sich durch den 24-Stunden-Kundendienst kombiniert mit einem engmaschigen Netz an Servicegebieten aus und stellen kurze Reaktionszeiten sicher.

Der Ausfallkessel von Bosch sorgt für Betriebssicherheit und eine reibungslose Produktion der Pellets. Foto: Thorben Wengert / pixelio.de


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Klärtechnik

Fotos: GKD

Mit Kettdrähten aus verschiedenen Spezialkunststoffen sorgt das Speed-Drain-Siebband durch deutlich mehr aber feinere Öffnungen für eine bessere Entwässerung.

ECHTZEITVERGLEICH VON SIEBBANDGEWEBE IN DER SCHLAMMENTWÄSSERUNG IN PFLEGELBERG Zehn Wochen lang testeten der führende Spezialist für Filter- und Prozessbandgewebe GKD – Gebr. Kufferath AG (GKD) und die Sülzle Klein GmbH die neue Siebbandtype Speed-Drain im Zentralklärwerk Pflegelberg. Sie vereint hohe Entwässerungsraten mit zuverlässigem Partikelrückhalt. Unter Realbedingungen auf zwei baugleichen Siebbandpressen verglichen die Teilnehmer das neue Siebbandgewebe mit dem bisher dort eingesetzten GKD-Band vom Typ 1003. Klärmeister Michael Sturm erwartete von dem Test eine Verbesserung des Entwässerungsergebnisses, um die Laufzeit der Klärschlammtrocknung zu reduzieren. Von Anfang an bestätigte das Band die hohen Erwartungen. Dank der – verglichen mit der Type 1003 – erheblich besseren Entwässerungsleistung stieg der Trockensubstanz (TS)-Gehalt um 0,8 Prozent. Dadurch kann die Trocknerauslastung in Pflegelberg um ca. neun Tage pro Jahr (drei Prozent) reduziert werden.

M

it einer neuen Abwasserfilteranlage startete der zukunftsorientierte Weg der Zentralkläranlage Pflegelberg in der Nähe von Wangen. Seitdem wird die auf 80.000 Einwohnerwerte (EW) Anlage stufenweise ergänzt und erneuert. So erfolgte 2005 der Austausch der Kammerfilterpressen gegen zwei Siebbandpressen vom Typ SMP 2500-14 der Firma Sülzle Klein. 2007 fiel der Startschuss zur Klärschlammtrocknung auf einem Niedertemperaturbandtrockner (NTT) Pro 2/3 von Sülzle-Klein mit Abwärmenutzung aus einer nahe gelegenen privaten Biosgasanlage. Im Jahr 2011 wurde die Schlammfaulung mit Faulgasverwertung im eigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Beheizt wird der Faulturm ebenfalls durch die Abwärme der benachbarten Biogasanlage. Die Schlammentwässerung muss im Jahr rund 18.000 Kubikmeter Klärschlamm 78 Prozent

ihres Wasseranteils entziehen. Zu diesem Zweck wird der Überlaufschlamm aus der biologischen Stufe zunächst in einem statischen Eindicker auf zweieinhalb bis drei Prozent Trockensubstanz eingedickt. Ein maschineller Bandeindicker erhöht den Feststoffgehalt anschließend auf sechs bis sieben Prozent. Danach fault der Schlamm bis zu 30 Tage lang in einem 1.100 Kubikmeter fassenden Faulturm aus, wobei er durch zwei Pumpen kontinuierlich umgewälzt wird. Um den Stromgewinn aus diesem Prozess zu erhöhen, gibt die Kläranlage Co-Substrate zu. Durch das Ausfaulen bei 41°C wird das Schlammvolumen um etwa 20 Prozent abgebaut. Zugleich entstehen dabei täglich rund 900 Kubikmeter Faulgas, das in dem angeschlossenen Blockheizkraftwerk verstromt wird. Der so gewonnene Strom deckt 21 Prozent des Eigenbedarfs der Kläranlage. Auf zwei Siebbandpressen wird der Faul-

schlamm auf 22 Prozent Trockensubstanz­ gehalt entwässert. Jede der Siebbandpressen in Pflegelberg entwässert rund 9.000 Kubikmeter Klärschlamm pro Jahr, was bei vier Einsatz­ tagen pro Woche etwa 42 Kubikmetern Schlamm am Tag entspricht. Der Austrag der Siebbandpresse wird über eine Dickschlammpumpe mit Druckluftstößen zum 90 Meter entfernten Schlammbunker beim Klärschlammtrockner transportiert. Hier werden pro Jahr 4.000 Tonnen entwässerter Schlamm getrocknet. TROCKENE SACHE Ein mit Abwärme aus der Biogasanlage betriebener Bandtrockner entzieht dem entwässerten Schlamm die restliche Feuchtigkeit. Das so entstandene Trockengranulat wird in einem Zementwerk verbrannt. Rund drei Stunden dauert es, bis der Klärschlamm mit 22 Prozent Juni 2016

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Foto: GKD/Zentralklärwerk Pflegelberg

Klärtechnik

Das 1978 gegründete Zentralklärwerk Pflegelberg bei Wangen im Allgäu betreut 31 Pumpstationen, 11 Regenüberlaufbecken sowie 15 Druckluftspülstationen.

Eingangs-Feststoffgehalt im Niedertemperatur-Trockner auf 91 Prozent TS getrocknet ist. Dafür werden pro Stunde 600 Kilogramm Schlamm mit einem sogenannten Diffusor auf die Trocknerbänder, die ebenfalls von GKD stammen, aufgegeben, verteilt und mit 80 °C warmer Luft durchströmt. Im Schnitt produziert die Kläranlage so pro Jahr 850 bis 900 Tonnen an getrocknetem Klärschlamm. Das entspricht einer Gewichtsreduktion von 3.150 Tonnen oder 79 Prozent. Dafür läuft der Trockner fünfeinhalb Tage die Woche rund um die Uhr, was etwa 6.800 Betriebsstunden im Jahr entspricht. Im Winter kommt die Anlage durch das höhere Schlammaufkommen an ihre Kapazitätsgrenzen. Jeder Prozentpunkt mehr an Trockensubstanz in den entwässerten Schlämmen trägt folglich zur Senkung der Betriebsstunden des Trockners bei. In einem 16 Meter hohen Lagersilo wird das getrocknete Granulat etwa eine Woche lang gelagert, bis es einen Silozug füllt. Rund 40 Silofahrzeug­ füllungen werden so pro Jahr erzeugt und zum Verbrennen in das Zementwerk transportiert.

ZENTRALER PROZESS 2005 fiel im Zentralklärwerk Wangen die Entscheidung, die alten Kammerfilterpressen durch Siebbandpressen zu ersetzen. Für sie sprach nicht nur der bessere Entwässerungsgrad, sondern auch der – verglichen mit einer Zentrifuge – deutlich geringere Polymer- und Stromverbrauch. Im Vergleich zu Kammerfilterpressen punkteten sie zudem durch die niedrigeren Anschaffungskosten und einfachere Wartung. Nicht zuletzt stand auch der für Siebbandpressen erforderliche Platz mehr als genug zur Verfügung. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2005 werden die Siebbandpressen mit GKD-Siebbändern vom Typ 1003 betrieben. Jede der Siebbandpressen im Zentralklärwerk Pflegelberg entwässert pro Stunde zwischen sechs und zwölf Kubikmeter Dünnschlamm. Um eine möglichst hohe Entwässerungsleistung zu erzielen, laufen die Anlagen mit 0,9 Metern pro Minute extra langsam. Sprühdüsen unter dem Band reinigen die Bänder nach dem Kuchenabwurf, um eventuell verstopfte Poren wieder zu öffnen. Mit einer Bandbespannung von bis zu 14 bar durchläuft der Klärschlamm zwischen den beiden Bändern die Siebbandpresse.

Die 14 Arbeitswalzen des Registers erhöhen durch ihren abnehmenden Durchmesser sukzessive den aufgebrachten Druck.

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Dank der besseren Entwässerungsleistung stieg der Trockensubstanz (TS)-Gehalt um 0,8 Prozent.

Mit dem Vergleichstest unter Realbedingungen wollte Michael Sturm die Chance nutzen, eine noch effizientere Entwässerungsalternative für seinen Schlamm zu finden, um die anschließende Klärschlammtrocknung auf dem Trockner zu entlasten. Vor der Aufgabe auf die Siebbandpressen muss der Faulschlamm aus dem Faulturm mit Polymer versetzt werden. Eine Pumpe transportiert den Schlamm dann kontinuierlich auf die Aufgabenzone, wo Schikanen für eine gute Drainage sorgen. Über eine Bogenpresszone wird der Schlamm zwischen Ober- und Unterband über eine Filtertrommel in das Walzenregister transportiert. Mit einer Bandspannung von bis zu 14 bar durchläuft der Klärschlamm zwischen den beiden 2,50 Meter breiten und 16,90 beziehungsweise 18,50 Meter langen Bändern die Siebbandpresse. Die 14 Arbeitswalzen des Registers erhöhen dabei durch ihren abnehmenden Durchmesser sukzessive den aufgebrachten Druck. Die unterschiedliche Distanz zur Walze und deshalb abweichende Länge der Bänder erzeugt im Schlamm eine Scherwirkung, die den Entwässerungseffekt verstärkt. Für einen störfreien Pressenbetrieb ist hierbei von entscheidender Bedeutung, dass sich der Schlamm nicht durch die Bänder drückt oder seitlich hervorquillt. Neben diesem geforderten verlässlichen Partikelrückhalt müssen die Bänder gleichzeitig den enormen, auf sie einwirkenden Kräften dauerhaft standhalten und eine hohe Entwässerung gewährleisten. 10-WÖCHIGER PROBELAUF FÜR GKD-BANDTYPE Die guten Erfahrungen mit dem bisher genutzten GKD-Gewebe vom Typ 1003 waren


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Klärtechnik für Michael Sturm ein entscheidender Grund, die Schlammentwässerung in Pflegelberg für einen Test mit dem innovativen Band zur Verfügung zu stellen. „Unser Schlamm lässt sich bedingt durch jahreszeitliche und andere äußere Einflüsse unterschiedlich gut entwässern. Dadurch schwankt auch der Verbrauch an Polymeren. Mit dem 1003 hatten wir bisher schon ein gutes Band, das diese Schlammeigenschaften gut bewältigt hat.“ Auch die flache (PAD-)Naht findet er „richtig gut. Sie trägt wenig auf und belastet dadurch nicht die Einbauteile.“ Entsprechend hoch waren seine Anforderungen an die neue Bandtype. Höhere Entwässerungsleistung bei unverändert guten Eigenschaften in puncto Haltbarkeit, Rückhalt und Querstabilität galt es aus seiner Sicht nachzuweisen. Damit verband er die Hoffnung, mit den neuen Bändern den Feststoffgehalt ein bis zwei Prozent erhöhen zu können. Denn ein verbesserter TS des Klärschlamms würde die Durchsatzleistung im Niedertemperaturtrockner erhöhen und zusätzliche Reservekapazität schaffen. Als weitere Bewertungsparameter waren die Klarheit des Filtrats und der Polymerverbrauch für Michael Sturm entscheidende Kennwerte. TURBO FÜR DIE SIEBBANDPRESSE Das von GKD zum Vergleichstest eingezogene neue Siebbandgewebe vom Typ Speed-Drain stellte sowohl in der Schwerkraftentwässerungszone als auch im Walzenregister seine hohe Entwässerungsleistung eindrucksvoll unter Beweis. Kettdrähte aus verschiedenen Spezialkunststoffen, die im Vergleich zu den Polyestermonofilen des bisher eingesetzten Siebgewebes nur etwa halb so dick sind, sorgen für deutlich mehr aber feinere Öffnungen. Da-

durch werden sich eigentlich ausschließende Eigenschaften – hohe Entwässerungsleistung und auch bei hohem Druck zuverlässiger Partikelrückhalt – in einem Produkt kombiniert. Erste Gespräche zwischen den am Vergleichstest beteiligten Partnern – Zentralklärwerk Pflegelberg, GKD und Sülzle Klein – wurden im Dezember geführt. Gut acht Wochen später wurde der Test nach entsprechender personaltechnischer Planung in Pflegelberg gestartet. Dazu ließ Michael Sturm die Schlamm­ entwässerung am Vortag abschalten und die Anlagen reinigen. Der Umbau der beiden Pressen – eine erhielt ein Band vom bisher eingesetzen Typ 1003, eine baugleiche zweite Siebbandpresse den neuen Bandtyp SpeedDrain – und die Wiederinbetriebnahme durch GKD und Sülzle Klein dauerten einen Tag. Am Folgetag fuhren beide Pressen wieder gleichzeitig im normalen Betrieb – unter exakt gleichen Bedingungen bei Flockungsmitteln, Schlamm und Zeit. Die regelmäßigen Beprobungen beider Anlagen erlaubten nach der zehnwöchigen Testdauer valide Urteile über das neue Siebbandgewebe. KLARE ÜBERLEGENHEIT Von Beginn an zeigte sich, dass das neue Siebband die Erwartungen mehr als übertraf. Mit einem konstant um 0,8 Prozent höheren Trockensubstanzgehalt bei einem Durchsatz von 6,5 Kubikmetern pro Stunde stellte es seine exzellente Entwässerungsleistung eindrucksvoll unter Beweis. Für Volker Meuser, Senior Sales & Application Manager bei GKD, eine erneute Bestätigung der Erfahrungen aus anderen Klärwerken mit dem Speed-Drain. „Jetzt können wir unseren Kunden auch handfeste Vergleichsdaten der beiden Bänder bei exakt

gleichen Prozessbedingungen zur Verfügung stellen und damit den Mehrwert unserer neuen Bandtype im Detail belegen.“ Auch für noch dünnere Schlämme, als im Klärwerk Pflegelberg verarbeitet werden, verspricht die neue Siebbandtype eine exzellente Entwässerungsleistung. Positive Auswirkungen auf künftige Anlagengrößen sieht Henning Schneider, Leiter Konstruktion und Fertigung bei Sülzle Klein, überdies: „Durch die hohe Entwässerung in der Seihzone sind Maschinen mit kürzerem Seihbereich denkbar. Das bedeutet für die Kunden nicht nur geringeren Platzbedarf, sondern auch günstigere Anschaffungskosten.“ Klärmeister Michael Sturm ist mehr als zufrieden mit dem Testergebnis. „Der gute Partikelrückhalt des Speed-Drain sorgte dafür, dass der Schlamm sich auch im Dauerbetrieb nicht durchdrückte und die Bänder nicht verklebten.“ Ausschlaggebend für sein insgesamt positives Fazit zu dem neuen GKD-Siebbandgewebe Speed-Drain war aber das deutliche Plus an Entwässerungsleistung: „Durch den Test unter Realbedingungen mit unserem Schlamm habe ich nun eine echte Entscheidungsgrundlage, wie wir unsere Schlammentwässerung optimieren können. Ich kann anhand konkreter Langzeitauswertungen ablesen, dass sich eine Umrüstung auf die neue Bandtype entschieden lohnt, und ich unsere Klärschlammtrocknung dadurch um rund 200 Stunden pro Jahr entlasten kann.“ Zusätzlich wurde deshalb auch der maschinelle Bandeindicker mit dem neuen Entwässerungsband ausgestattet. Auch hier erfüllte es die Erwartungen: So wurde bereits im Bandein­dicker der Trocknungssubstanzgehalt um 0,3 Prozent erhöht. Ein Ergebnis, das den Prozess weiter entlastet.

Aufgabe des Dünnschlamms auf die neue Siebbandtype Speed-Drain von GKD.

Klärmeister Michael Sturm zeigt den Probennehmer am Ende des Sandfanges.

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Fotos: Fabrizia Costa Photography

Abwasser

Etwa 600 lfm Gussrohre von TRM wurden bei der Baustelle der wasserrechtlichen Sanierungsmaßnahme in Koblach verbaut.

WIDER DEN BODENBEDINGUNGEN: GUSSROHRE WERDEN FÜR GEWÄSSERSCHUTZ AUF PFÄHLE GELEGT Auch die Straße produziert Abwasser, das gereinigt werden muss – dafür trägt die ASFINAG mit Gewässerschutzanlagen ­entlang österreichischer Autobahnen und Schnellstraßen Sorge. Ganze 1.700 Anlagen verteilen sich über das Straßennetz, ­ein aktuelles Bauprojekt befindet sich im Vorarlberger Koblach, an der Grenze zur Schweiz. Damit das gesamte Abwasser ­ordnungsgemäß in die Sammelbecken fließt, wurde eine stabile Leitung in Kanal-auf-Pfahl-System gelegt. Mit dabei: die ­duktilen Gussrohre von TRM Tiroler Rohre.

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und 1.700 sogenannte Gewässer­ schutz­anlagen sind auf Österreichs Au­ tobahnen in Betrieb, um das Abwasser von der Fahrbahn zu sammeln und zu reini­ gen. Auch an der Vorarlberger A14 stehen zahlreiche dieser Anlagen und sorgen für op­ timale Säuberung des Abwassers. Auf Höhe der ­mittig zwischen Dornbirn und Feldkirch gelegenen Gemeinde Koblach wurde eine ­ wasserrechtliche Sanierungsmaßnahme der ASFINAG umgesetzt. „Die Sanierungs­ maßnahme sah vor, dass das Autobahnober­ flächenwasser nicht mehr direkt in einen Bach beziehungsweise in einen Entwässe­ rungsgraben geleitet werden darf und über eine Gewässerschutzanlage (GSA) gefiltert werden muss“, erläutert Ing. Patrick Frank, Bauleiter des beauftragten Bauunternehmens Wilhelm + Mayer Bau.

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GEWÄSSERSCHUTZANLAGEN VERPFLICHTEND Die ASFINAG als Straßenerhalter ist unter anderem verantwortlich für die Errichtung und Sanierung von Entwässerungsanlagen. Sämtliche bereits in Betrieb befindlichen An­ lagen unterliegen strengen Auflagen seitens der Wasserrechtsbehörde. Bei Neubau- und Sanierungsprojekten sind Gewässerschutzan­ lagen grundsätzlich verpflichtend vorgeschrie­ ben. Traditionell beruhen solche Anlagen auf einem System von zwei Becken. Im ersten Becken wird das gesammelte Wasser beruhigt, damit sich die Schwebstoffe absetzen können. Der zurückgehaltene Schlamm wird von Spe­ zialfirmen abgesaugt und fachgerecht ent­ sorgt. Im zweiten Becken sickert das vorgerei­ nigte Wasser durch ein Filtermaterial (meist ein technischer Filter), und die Schadstoffe werden von diesem Material zurückgehalten.

Das gereinigte und gefilterte Wasser lässt man anschließend entweder ins Grundwasser ver­ sickern oder in einen Vorfluter, wie etwa ei­ nem Bach oder Fluss, einleiten. Die Einhal­ tung der Grenzwerte für die Abwässer aus den Gewässerschutzanlagen wird regelmäßig von darauf spezialisierten Labors überprüft. WASSERRECHTLICHE SANIERUNG AUF A14 Bei der wasserrechtlichen Sanierung KlausKoblach wurde auf der A14 der Bereich von Kilometer 29,29 bis 32,35 auf den neuesten Stand gebracht. Dabei wurden bestehende Leitungen umgebaut und abgedichtet, teil­ weise neue gebaut und neue Gewässerschutz­ anlagen errichtet. „Auch ein anderer Teilab­ schnitt der A14, der Rheintalautobahn, wurde in diese GSA eingebunden, außerdem beinhaltete dieses Projekt auch noch zwei


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Abwasser

Die TRM-Rohrleitungssysteme punkten mit ihrem Muffensystem. Dieses macht die Verlegung von Rohren einfach und zügig.

Auf dem bereits in die Erde gerammten Pfahl befindet sich der Pfahlsattel, auf dem wiederum das Rohr aufgelegt wird.

weitere GSA-Anlagen“, führt Patrick Frank aus. Die Angebotssumme von Wilhelm + Mayer Bau beläuft sich auf netto 2,2 Mio. Euro. „Die Gesamtkosten für die wasserrecht­ liche Sanierung in diesem Bereich werden zur Gänze von der ASFINAG getragen“, so der zuständige Projektleiter Walter Nussbaumer von der ASFINAG Bau-Management. Die größte Filteranlage entsteht derzeit in Kob­ lach. 40 Meter lang und sieben Meter breit wird das Becken sein. Mit einer Tiefe von vier Metern kann es das Oberflächenwasser der Autobahn auch bei einem zehnjährlichen Hochwasserereignis aufnehmen und reinigen. Nach der Filterung wird es dann dosiert in einen kleinen Kanal Richtung Koblacher Ried abgeleitet. Weitere Projekte der ASFI­ NAG sind bereits in Planung, sodass das Re­ genwasser auf dem gesamten Abschnitt der Rheintalautobahn erst durch einen Filter läuft, bevor es weitergeleitet werden kann. 10 m lange Holzpfähle mit 2-metrigenBetonaufsätzen wurden in die Erde gerammt.

STABILE KANALLEITUNG AUS GUSSROHR Der Weg zum Filter wird über eine stabile Ka­ nalleitung zurückgelegt, wobei die Rohre in unterschiedlichen Materialien gefertigt wur­ den. Etwa 400 lfm wurden als Polypropylen­ rohre, weitere 60 lfm Rohrlänge in Stahlbeton und der Großteil – 600 lfm – wurden als duk­ tile Guss­rohre geliefert. Die Gussrohre DN 500 wurden von TRM Tiroler Rohre gestellt. Die Wahl fiel auf das Unternehmen wegen „der bereits guten Erfahrungen mit TRM in der Vergangenheit“, berichtet der Bauleiter. KANAL-AUF-PFAHL-SYSTEM WEGEN SCHLECHTEN BODENBEDINGUNGEN NÖTIG Im Baustellenbereich erwartete die Tief­ bau-Spezialisten von Wilhelm + Mayer Bau sehr torfiges Bodenmaterial, und ein hoher Grundwasserstand. „Es handelte sich um sehr schlechte Bodenbedingungen, es war nass und schlammig“, berichtet Patrick Frank.

Aufgrund des schlecht tragfähigen Materials musste mit einer Pfahlgründung bis in die Kiesschichte nachgeholfen werden. Die Fun­ dierung von Rohrleitungen ist in gering trag­ fähigen Böden zur Vermeidung von unge­ wünschten Setzungen im Kanal- und Wasser­leitungsbau nötig. Softwareunterstütz­ te Dimensionierung von pfahlgelagerten Rohrsystemen helfen bei der Planung seitens TRM. 10 Meter lange Holzpfähle mit 2 m langen Betonaufsätzen wurden für die not­ wendige Stabilität in den Boden gerammt. Viele der straßenbaulichen Leistungen für den Umweltschutz sind für den Verkehrsteil­ nehmer oft gar nicht sichtbar. Im Fall von Ge­ wässerschutzanlagen deswegen, weil sie wie eine Wiese grün und dicht bewachsen sind. Bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten beim Neubau oder auch bei einer Generalsanierung eines Streckenabschnittes fließen in „grüne“ Maßnahmen wie die GSA in Koblach.

Das Bauunternehmen hatte mit schlechten Bodenbedingungen zu kämpfen. Torfiges Bodenmaterial und ein hoher Grundwasserspiegel machten eine Kanal-auf-Pfahl-Konstruktion notwendig.

Aufgrund des schlecht tragfähigen Materials, musste mit einer Pfahlgründung bis in die Kiesschichten nachgeholfen werden.

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100 % Wirkungsgrad bei der Grobstoff-Abscheidung bietet das von Amiantit Germany auf der IFAT 2016 präsentierte System Amiscreen. Länge und Durchmesser der Filterrohre werden jeweils nach den hydraulischen Erfordernissen des Einzelfalles bemessen.

Fotos: Amiantit

Abwassertechnologie

MISCHWASSERBEHANDLUNG MIT AMISCREEN: GROBSTOFF-RÜCKHALTUNG MIT 100 % WIRKUNGSGRAD Die wirkungsvolle Mischwasserbehandlung in Kanalnetz-Entlastungsbauwerken gehört angesichts der Folgen des Klima­ wandels zu den immer dringenderen Herausforderungen für Bau und Betrieb von Abwassersystemen. Bislang kaum vorstellbar, gibt es inzwischen ein Grobstoff-Abscheidesystem mit einem Wirkungsgrad von 100 %. Die Amiantit Germany GmbH stellte auf der IFAT 2016 das System Amiscreen und mehrere bereits erfolgreich funktionierende Praxisanwendungen dieser neuen ­T­echnologie vor.

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ass extreme Niederschläge zur Überlastung von Mischwasser-Kanalisationssystemen führen, dürfte künftig eher der Normalfall als eine Ausnahme sein. Man kann aber die Kapazität von Abwassersystemen nicht auf stetig steigende Abflussspitzen auslegen. Die einzige technisch und ökonomisch realistische Lösung des Problems ist die Installation von Speicherkapazitäten in den Netzen. Das sich auch trotz dieser Puffer eine Entlastung von Niederschlagsspitzen in die Vorflut nicht vollständig unterbinden lassen wird, sind zugleich Grobstoff-Reinigungssysteme mit höchstem Wirkungsgrad gefragt, um die hydrologischen und ökologischen Folgen von Mischwasser-Entlastungen für die Fließgewässer so gering wie möglich zu halten. Das Maß der Effizienz in dieser Hinsicht ist aktuell die Grobstoff-Rückhaltung mit dem System Amiscreen, das auf der IFAT 2016 vorgestellt wurde.

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NEUE GENERATION GROBSTOFF-RÜCKHALTESYSTEM Amiscreen ist eine technologische Weiterentwicklung von Grobstoff-Rückhaltesystemen für Mischwasser-Entlastungen und wird von Amiantit Germany GmbH mit Staukanälen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) kombiniert. Mit diesen in der patentierten Flowtite-Wickelrohrtechnik hergestellten Groß­ ­­rohren schaffen die GFK-Rohr-Experten aus Döbeln/Sachsen seit Jahren schnell und wirtschaftlich Speicherkapazitäten in vorhandenen und tendenziell überlasteten Misch­ wasser-Kanalisationsnetzen. An geeigneten Punkten des überlasteten Netzes werden Teilstrecken aus Flowtite-Rohren in einer Nennweite eingebaut, die für den Normalbetrieb weit überdimensioniert ist. Bei Niederschlagsspitzen wird diese Überkapazität durch Einstau der Speicher genutzt und ein unkontrolliertes Überlaufen des Netzes verhindert. Nach Abklingen des Niederschlags läuft der

Speicher im Freigefälle in das nachgelagerte Kanalnetz leer. Die extrem reibungsarmen Wände des Werkstoffs GFK unterbinden Anhaftungen und stellen sicher, dass alle sedimentierten Verschmutzungen in Richtung Kläranlage ausgetragen werden. Für den Fall, dass im Einzelfall auch diese Zusatzkapazitäten im Netz temporär nicht ausreichen, lassen sich die Speicherbauwerke – bei Amiantit sind das in Wickelrohrtechnik gefertigte GFK- Rohre bis DN 3000 – konstruktiv auch als Entlastungsbauwerk konzipieren. OPTIMIERTE LEISTUNG UND BETRIEBSSICHERHEIT Zentrale Vorgabe für alle Entlastungsbau­ werke ist es von je her, die mit dem Niederschlag in Mischwassernetz eingetragenen Grobstoffe den gesetzlichen und normativen Vorgaben (ATV A 128) entsprechend zurück zu halten. Das Amiscreen-System ist die Antwort der Amiantit-Ingenieure auf die aus der


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Abwassertechnologie

Montage eines GFK-Entlastungsbauwerks aus Flowtite-Elementen.

Praxis bekannten Leistungsdefizite und Betriebsprobleme der bislang verwendeten „klassischen“ Systeme. Jahrzehntelang wurde diese Aufgabe durch einfache Tauchwände gelöst, die beim Gros der Rückhalteanlagen bis heute im Einsatz sind. In rund 10 Prozent der Systeme sind Rechen-besetzte Überlaufschwellen an die Stelle der Tauchwände getreten. Da der Abscheidewirkungsgrad der Rechen abhängig ist vom Verhältnis der Schwellenlänge zum Volumenstrom des entlasteten Mischwassers, führen solche linearen Lösungen entweder zu extrem langen Schwellen und sehr aufwändigen baulichen Konstruktionen oder es sind dem Wirkungsgrad der Anlage deutliche Grenzen gesetzt. Hinzu kommt, dass sich Rechen bei starker Strömungsgeschwindigkeit leicht mit Grobstoffen zusetzen. Das System arbeitet dann suboptimal und fällt früher oder später ganz aus. Dem lässt sich zwar durch automatische Reinigungseinrichtungen entgegen wirken, die Verstopfungen der Rechen mechanisch auskämmen. Damit löst man jedoch ein Problem, indem man ein neues schafft: Die Reinigungstechnik selbst ist recht wartungsintensiv und kann ihrerseits ausfallen, zumal hier in nassem Milieu mit elektrischen Komponenten gearbeitet wird. Außerdem sind solche Konstruktionen in der Investition sehr aufwändig und kosten im Betrieb stetig Strom. INNOVATIVES SYSTEM Bei der Entwicklung des Amiscreen-Grobstoffrückhaltesystems der Amiantit Germany GmbH wurde daher ein völlig anderer Ansatz

gewählt. Die Rechenelemente des Grobstoffrückhaltesystems wurden von der kurzen Überlaufschwelle weg in den langen Stauraumkanal verlegt. Die Grobstoffrückhaltung erfolgt durch perforierte Rohre, die als Rechenelemente direkt im Rohrspeicher des Stauraumkanals angeordnet sind. Sie sind an ihrem stauraumseitigen Ende verschlossen und münden offen in den oberen Teil des Entlastungsschachtes. Da dieser Schacht zum Stauraum hin geschlossen ist, kann Wasser lediglich durch die Rechenelemente einfließen und ausschließlich über den dort integrierten Überlauf abfließen. Das unterhalb der Entlastungskammer liegende Zulaufrohr zum Stauraumkanal wird geschlossen durch den Entlastungsschacht geführt und das Mischwasser dadurch direkt in den Stauraumkanal eingeleitet. Das gesamte Mischwasser kann daher ausschließlich nur durch die perforierten Rechenelemente durch zur Entlastung fließen. Bei Trockenwetter, wenn der Zufluss niedriger als der Drosselabfluss ist, arbeitet das System wie ein normaler Stauraumkanal. Wenn bei Regenwetter der Zufluss den Drosselabfluss übersteigt, wird der Stauraumkanal allmählich mit Mischwasser gefüllt. Der Wasserspiegel steigt dann langsam in den großen Speicherrohren an. Wenn der Speicher zur Hälfte gefüllt ist, fließt das Wasser mit einer ebenso geringen Steig- und Fließgeschwindigkeit durch die Rechenelemente hindurch. In Abhängigkeit der gewünschten mechanischen Reinigungsleistung kann die Perforation als vernetzt, gelocht oder geschlitzt ausgeführt werden. Zur optimalen Reinigung ist die Sicherstellung einer ausreichend hohen freien Perforationsgesamtfläche notwendig. Damit wird eine sehr geringe Durchflussgeschwindigkeit erzielt und die im Stauraumkanal verdünnten, frei schwimmenden Schmutzstoffe werden nicht in die Perforation gepresst. Das Mischwasser wird somit durch die Perforation, anders als beim klassischen Rechen, nahezu druckfrei mechanisch gereinigt. Die Reinigungsfläche der Rechenelemente steht in Abhängigkeit zur Entlastungsmenge und beträgt durch die rohrförmige Ausführung ein Vielfaches der Querschnittsfläche von Zuoder Überlauf. Die Gefahr einer Verstopfung durch „verkeilen“, „verklumpen“ oder „verhaaren“ des Rechens wird auf ein absolutes Minimum reduziert. Der steigende Wasserstand im Stauraumkanal entspricht immer dem Pegel im Entlastungsschacht und letztlich bewirkt das immer weiter zufließende Abwasser einen Überfall über die Schwelle. Das mechanisch gereinigte Wasser wird in die Vorflut eingeleitet. Im Mischwasser enthaltene Grobstoffe werden hierbei von den Rechen­elementen zuverlässig im Inneren des

Stauraumkanals zurück gehalten. Ist das Regenereignis vorbei, wird der Stauraumkanal langsam durch das Drosselorgan entleert. Das im Entlastungsschacht verbliebene Wasser fließt durch die Rechenelemente zurück in den Stauraumkanal und beseitigt dabei eventuell anhaftende Grobstoffe. Zusätzlich können im Bedarfsfall die Rechenelemente über den Entlastungsschacht bequem mit herkömmlichen Spülgeräten (Hochdruckspüler) gereinigt werden. Außen auf den Rechenelementen anhaftender Schmutz wird dabei von innen mit Hochdruck abgelöst und fällt in den Stauraum, wo er vom Trockenwetter­ abfluss zur Kläranlage transportiert wird. KOSTENGÜNSTIG UND LEISTUNGSFÄHIG Damit sind GFK-Speicher mit Amiscreen-Grobstoffabscheidung nicht nur in puncto Wirkungsgrad, sondern auch wirtschaftlich konkurrenzlos; es entsteht für die Grobstoffseparation kein Wartungsaufwand oder Energieverbrauch – das System ist auch in der Investition deutlich günstiger als herkömmliche, und dabei weniger leistungsfähige Lösungen. Hinzu kommt, dass, unabhängig vom System der Grobstofftrennung, bereits die Installation von Mischwasser-Speicherkapazitäten auf der Basis von groß dimensionierten GFK-Rohren gegenüber dem Bau in klassischer Betonbauweise deutlich kostengünstiger, schneller und Platz sparender realisierbar ist. BEREITS MEHRFACH PRAKTISCH GETESTET Bei der Amiantit Germany GmbH hat man sowohl mit dem Bau von großvolumigen Röhrenspeichern als auch mit deren Ausrüstung mit Amiscreen-Technik inzwischen etliche erfolgreiche Projekte realisiert. Dieses Know-how teilt man auf Anfrage jederzeit mit Netzbetreibern und Ingenieurbüros in Rahmen einer konkreten Projektberatung. Groß dimensionierte Speicherbauwerke aus GFK sind einen schnell und wirtschaftlich realisierbare Option zur Schaffung von Pufferkapazitäten in hydraulisch überlasteten Mischwassernetzen.

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KOMMUNAL

Energietechnologie

Fotos : GF Piping Systems

Grüner Blickfang: der installierte Photobioreaktor auf dem EUREF Campus.

URBAN FARMING – MIKROALGENKULTIVIERUNG AN DER HOCHHAUSFASSADE Auf dem EUREF Campus in Berlin hat die MINT Engineering GmbH einen Photobiaoreaktor zur Mikroalgenkultivierung installiert, um dessen Nutzbarkeit im großstädtischen Raum zu illustrieren. Die Systemkomponenten dafür lieferte­ GF Piping Systems.

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ie Weltbevölkerung wächst rasant und mit ihr die Metropolen. Um die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Energie in Zukunft zu sichern, sind neue Konzepte gefragt. Eines davon entsteht gerade auf dem EUREF Campus in Berlin-Schöneberg im Rahmen eines weltweit einzigartigen Projektes: An der Fassade eines Bürogebäudes auf dem Campus schlängelt sich seit November 2015 ein tubulärer Photobioreaktor (PBR) zur Kultivierung von Mikroalgen. OPTIMIERT FÜR DIE ANWENDUNG IM STÄDTISCHEN RAUM Das Konzept für den Fassaden-Reaktor stammt von der neu gegründeten MINT Engineering GmbH. Geschäftsführer Gunnar Mühlstädt brachte dieses Pilot-Projekt gemeinsam mit spezialisierten Anlagenbauern an die Wand. Herzstück der Anlage sind die speziell entwickelten, witterungsbeständigen

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Kunststoffrohre von GF Piping Systems. Durch eine massgeschneiderte PMMARezeptur halten die Rohre jeglichen Temperatur- und Wettereinflüssen stand, was eine ganzjährige Algenproduktion ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht die einfache Verbindungstechnik eine kostengünstige Montage. Über ein zentrales intelligentes Steuerungssystem, kann die Anlage bequem online kontrolliert und optimal einjustiert werden. Die ersten Testläufe sind bereits gestartet, das Kreislaufsystem – entworfen nach Vorbild der patentierten Anlagen der niederländischen Firma LGem, die mit diesem System bereits kommerziellen Erfolg hat – läuft störungsfrei. Auch den Winter überstand die Anlage wie erwartet unbeschadet. Ein LED-Lichtband beleuchtet das Röhrensystem und sorgt dafür, dass der PBR prominent in Szene gesetzt wird. Ab Frühjahr werden dann die ersten Mikroalgen produziert – Chlorella und Spirulina für den Einsatz als

wertvolles Nahrungsergänzungsmittel. Damit ist der Erweis erbracht, dass die Kultivierung von Mikroalgen auch im großstädtischen Raum möglich ist, ohne dafür landwirtschaftliche Nutzflächen in Anspruch zu nehmen. AUSBLICK IN ZUKÜNFTIGE PROJEKTE Mühlstädt fasst das Projekt folgendermassen zusammen: „Dieses anspruchsvolle Projekt wurde nur durch eine hervorragende Zusammenarbeit in Planung und Ausführung aller beteiligten Projektpartner möglich.“ Mit diesem Projekt sei in vielen Dingen technologisches Neuland betreten worden. „Für die Zukunft gibt es für derartige Fassadensysteme bei der MINT Engineering GmbH weitergehende integrale Konzepte,“ so Mühlstädt weiter. Mit ihnen sollen über den Einsatz von Fassaden-Photobioreaktoren Energie- und Nährstoffkreisläufe an Gebäuden geschlossen werden können.


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