zek Kommunal - Ausgabe 3 - 2017

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AUGUST 2017

Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl . P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

KOMMUNAL kahlbacher.com


Reinigungstechnik · Kommunaltechnik

Messe Berlin, 19. – 22. 09. 2017 Halle 1.2, Stand 200

Alleskönner für jede Jahreszeit! Multicar M29 Räumen. Fegen. Streuen. Der Winter stellt unterschiedlichste Herausforderungen an die Kommunaltechnik. Der Multicar M29 meistert sie alle: Mit zahlreichen An- und Aufbaugeräten kann das kompakte Multitalent modular jeder neuen Gegebenheit angepasst werden – dank Schnellwechselsystem mit nur wenigen Handgriffen. Auch im Paket: höchste Sicherheitsund Komfortstandards sowie abgestimmte Serviceleistungen. Ein echter Alleskönner –

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KOMMUNAL

Zur Sache

HITZEHILFE FÜR DAS ÖFFENTLICHE GRÜN Auch wenn es jammern auf hohem Niveau ist: Die permanente Hitze kann einem schon arg zusetzen – selbst, wenn wir uns in unsren Breitengraden eigentlich glücklich schätzen können, schließlich ist ein sonniger Sommer hierzulande keine Selbstverständlichkeit. Doch die (zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses) mittlerweile vierte Hitzewelle dieses Jahres zehrt nicht nur bei uns Menschen an der Substanz. Auch für Pflanzen bedeuten die hohen Temperaturen Stress. Während in Privatgärten Blumen & Co. per Gießkanne oder Gartenschlauch mit Wasser versorgt werden, wird für die Bewässerung im öffentlichen Raum ein System in größeren Dimensionen verlangt. Findige Winterdiensthersteller haben diesen Bedarf erkannt und ihre Gerätschaften mit einer Sommerfunktion ausgestattet: Die ursprünglichen Solesprühgeräte werden zu Gießanlagen – dank ihrer mehrere Tausend Liter fassenden Soletanks sind sie auch prädestiniert für diesen sommerlichen Einsatz. Auch dank des Trends zu mehr Multifunktionalität wird sich dieser Zusatznutzen sicher bald in vielen Gemeinden etablieren. Mehr dazu erfahren Sie ab Seite 20. Will man hingegen unerwünschtem Wildwuchs an Gehsteigkanten und zwischen Kopfsteinpflastern Herr werden, weil selbst der trockenste Saharawind diesen nicht zum Verdorren bringt, nimmt man am besten eines jener Unkrautbekämpfungsgeräte in Anspruch, die wir ab Seite 18 und ab Seite 32 eingehend vorstellen. Bei all der kraftstoffsparenden und multifunktional einsetzbaren neuen Kommunaltechnik kann es für Kommunen mitunter günstiger kommen, sich von seinen alten Fahrzeugen und Gerätschaften zu verabschieden und auf effektivere Neuanschaffungen zu setzen. Wie man als Gemeinde noch gutes Geld für altes Gerät bekommt, erfahren Sie ab Seite 24. Hier stellt Ihnen der Verkaufsleiter der Vebeg, dem Verwertungsunternehmen Deutschlands, eine gelungene Möglichkeit vor, den höchsten Ertrag beim Verkauf von ausgemusterter Kommunaltechnik zu erzielen. Der Gedanke an meterhohe Schneewände scheint derzeit ferner denn je, doch der nächste Winter kommt bestimmt – dessen ist sich unter anderem auch die Deutsche Bahn bewusst, die derzeit bereits tief in den Vorbereitungen für die ersten winterlichen Wetterkapriolen steckt. Zu den großen Lokomotiven mit fix angebauten Schneefrässchleudern gesellt sich diesen Winter ein flexibler einsetzbares, aber nicht weniger effektives, Räumgerät: Erstmals wurde ein Unimog mit einer Schienenführung ausgestattet, angebaut wird eine eigentlich für die Straßenund Fluggeländeräumung konzipierte Winterdienstausstattung. So kann der Unimog samt Schneepflug oder -frässchleuder bei Bedarf zwischen den beiden Verkehrswegen wechseln. Den Bericht dazu finden Sie ab Seite 16. Das zek-Team wünscht Ihnen nun einen schönen Sommer und viele gute Anregungen bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe!

Ihre

PATRICIA PFISTER Redakteurin

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03


KOMMUNAL

16

GLEISRÄUMUNG

Inhalt

26

WINTERDIENST

28

KOMMUNALPFLEGE

Aktuell

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

15 Geräteträger Multicar M31 Hydrostat arbeitet feinfühlig

SHORT CUTS

STRASSENREINIGUNG

16 Kahlbacher und Unimog bringen den Winterdienst auf Schiene GLEISRÄUMUNG

18 Heatweed: mit Heißwasser gegen Wildwuchs UNKRAUTBEKÄMPFUNG

20 Winterdiensttechnik im Sommer: Sprühanlage für die Grünpflege GRÜNPFLEGE

32

WILDKRAUTBÜRSTE

26 Schneller Auf- und Abbau von Streugeräten WINTERDIENST

28 Voll aufgeladen: AkkuArbeitsgeräte von Kärcher KOMMUNALPFLEGE

30 Salzburgs Abfall verschwindet im Untergrund ABFALLWIRTSCHAFT

32 Mechanisch und umweltfreundlich: Wildkrautbürsten von Eco Tech UNKRAUTBEKÄMPFUNG

22 Leistungsstark und schneehungrig: 33 Erfolgreicher Sommer für Kehrmaschinenprofi Trilety Schneefrässchleuder Rolba R500 WINTERDIENST

24 Unimogs & Co. unter dem Hammer FAHRZEUG AN- UND VERKAUF

FAHRZEUGÜBERGABEN

34 Leisetreter sorgt für kosteneffiziente Straßenreinigung KEHRTECHNIK

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

04

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TE

KOMMUNAL

Inhalt

ÜBERGABEN

33

MESSE

36

FERNWÄRME

Veranstaltungen

Veranstaltungen

35 64. Österreichischer Gemeindetag und Kommunalmesse

42 Inter airport Europe: Neueste Trends der Flughafentechnik

MESSE-NACHBERICHT

36 Demopark punktet 3-fach MESSE-NACHBERICHT

38 Suisse Public mit neuem Outdoor-Testgelände MESSE-NACHBERICHT

44

MÜLLVERBRENNUNG

46

Anzeigen zek Kommunal 3/2017 Kahlbacher

MESSE VORSCHAU

Biomasse

U1

Hako

U2

Zaugg

U3

Westa

U4

ASH Group

21

Brot für die Welt

50

Eco Technologies

09

Energiewirtschaft Österreich

14

Herz + Binder

45

Pfanzelt

07

Scheuch

44

Tiroler Rohre

07

Trilety

33

Vebeg

25

Villiger + Binando

11

43 Spatenstich Fernwärmeleitung Arnoldstein - Villach FERNWÄRME

Rohrtechnologie

44 Neustart für das Biomasseheizwerk Feldbach

40 Vertriebsprofi bietet Komplettlösungen für Rohrsysteme ROHRVERTRIEB

46 Verjüngungskur für Welser Müllverbrennungsanlage

FERNWÄRME

THERMISCHE VERWERTUNG

48 Rundum-sorglos-Paket mit Contracting in Pfinztal NAHWÄRME

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KOMMUNAL

ABWASSER-VERANSTALTUNG IN MONTENEGRO ResEnva Consulting und E3 Consulting la­ den zur Projekt-Veranstaltung nach Monte­ negro ein, im Rahmen derer Gemeinden und Wasserwerke ihre Projekte bezüglich Abwas­ ser-Behandlung, Abwasseranlagen, Klär­ schlamm, Versorgung, Trinkwasser und Roh­ re der internationalen Industrie präsentieren. Jedem Projekt, das vorgestellt wird, folgt eine Präsentation eines internationalen Unterneh­ mens, um bewährte Technologien und Um­ setzungen dieser Projekte aufzuzeigen. Diese direkte Geschäfts- und Netzwerkmöglichkeit findet am 13. September 2017 in Nikšić statt.

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Foto:Kahlbacher

Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Marianne Kahlbacher, Mitgründerin des Winterdienstunternehmens Kahlbacher Machinery, ist im Alter von 100 Jahren am 4. Juli friedlich eingeschlafen.

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 ANZEIGEN – PR-BERATUNG

Mario Kogler, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74 ORGANISATION

Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222

Foto: Daimler

GESTALTUNG

Sascha Voß (47) ist stolz auf seinen Unimog mit der Spitzenmotorisierung – und die 300 PS Leistung braucht er auch. Denn „mehr ist immer besser“, so die Erfahrung des Unternehmers, der sich vor 20 Jahren selbständig gemacht hat.

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at UMSCHLAGSSEITEN-GESTALTUNG

MEDIA DESIGN: RIZNER.AT Stabauergasse 5, A-5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662/8746 74 E-Mail: m.maier@rizner.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT

A-4820 Bad Ischl Foto: Daimler

GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

Lärmarm mit voller Leistungsfähigkeit, Wendigkeit und Zuladung: Die Bucher CityCat 2020 ev.

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS

Foto: Montenegro Water

MIT 300 PS BÄUME ZU KLEINHOLZ MACHEN Als andere sich vom Ersparten ein Moped kauften, hatte Sascha Voß nur einen Wunsch: Ein Unimog musste es sein, ein 411er Bau­ jahr 1958 wurde mit 16 sein Eigen. Mittler­ weile arbeitet der Kommunaldienstleister seit 20 Jahren selbstständig, der Marke Unimog blieb er treu. Jüngste Anschaffung: ein U 530 in „saftgrün“, wie er verschmitzt bemerkt. Und grün ist auch sein Einsatzgebiet: Forst­ arbeiten und Erdbau. Dazu benötigt er or­ dentlich Leistung. Daher das Spitzenmodell mit der stärksten Motorisierung – hat er doch einen gewaltigen „Hacker“ im Schlepptau: Einen HEM 581 vom Hersteller Jenz, der Baumstämme mit bis zu 65 cm Durchmesser zu Kleinholz macht, als wären es Mikadostäb­ chen. Sascha Voß sitzt dazu im Führerstand seines Krans, der auf dem Unimog montiert ist, und bugsiert mit dem Greifer mehrere Baumstämme zugleich in das „Maul“ des Ha­ ckers. Dieser bezieht seine Leistung über die Heckzapfwelle des Unimog, und die 300 PS Leistung braucht er dazu voll. Denn „mehr ist immer besser“, so die Erfahrung des Unter­ nehmers. Im Einsatz ist Voß unentwegt – vor allem im Auftrag von Kommunen und Wald­ besitzern.

Impressum HERAUSGEBER

Foto: Bayer

MARIANNE KAHLBACHER IST VERSTORBEN Marianne Kahlbacher ist am 4. Juli im 101. Lebensjahr friedlich verstorben. Mit ihrem Mann Toni gründete sie 1949 das nach dem Familiennamen benannte Winterdienstunter­ nehmen in ihrem Privathaus in Kitzbühel. An seiner Seite baute Marianne Kahlbacher das Familienunternehmen auf und zeigte dabei Stärke und Tatkräftigkeit. Sie stand voller Energie und Lebensoptimismus im Leben – das bewies sie nicht zuletzt mit ihrem Tan­ demflug mit stolzen 95 Jahren. Marianne Kahlbacher war eine starke Frau, die stets für ihre Familie Gehör hatte, und nicht zuletzt deswegen bei ihrer Familie, ihren Freunden und Geschäftspartnern immer in Erinnerung bleiben wird.

Aktuell

Am Tag nach der Netzwerkveranstaltung zu Abwasser-­ Themen haben die Teilnehmer die Möglichkeit an der Besichtigung der Abwasseranlage in Nikši teilzunehmen.

Österreich: Euro 68,00, Ausland: Euro 78,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet


KOMMUNAL

Aktuell

Bereits bei der Forstarbeit bewährt: Das Fahrzeug mit integrierter Seilwinde hat eine Zugkraft von vier Tonnen.

PRÄSENTATION DER MULTIFUNKTIONSRAUPE MORITZ AUF DER DEMOPARK Seit der ersten Präsentation vor etwa einem Jahr ist das Interesse an der Fällraupe Moritz vom Forsttechnikhersteller Pfanzelt groß. Die Fällund Vorlieferraupe, die schnell und ohne große Technik mit an den Einsatzort transportiert werden kann, überzeugte das Fachpublikum der KWF-Tagung, der größten Forstdemo-Messe der Welt. Die kom­ pakten Abmessungen und das geringe Gewicht von nur 1,4 Tonnen erlauben einen problemlosen Transport mit einem PKW-Anhänger oder auf der Ladefläche eines Transporters. Am Einsatzort angekom­ men, wird das Fahrwerk für eine optimale Standsicherheit hydraulisch verbreitert. Überall dort, wo zur Unfallverhütung – beispielsweise bei Sicherheitsfällungen – eine Seilwinde benötigt wird, ist die Fällraupe das ergänzende Arbeitsmittel für mehr Sicherheit bei der Waldarbeit. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Vorlieferarbeiten. Hierbei kann die

Foto: Pfanzelt

Pfanzelt Foto: MaschinenfabrikFoto: Bermatingen

Neues Einsatzgebiet: die Multifunktionsraupe mit Mulcher.

Raupe unter anderem durch das geringe Gewicht, den niedrigen Schwerpunkt und den beidseitigen Böschungswinkel von 45 Grad bo­ denschonend (0,30 kg/cm2) eingesetzt werden. Das Modell Moritz kann so bei Arbeiten in anspruchsvollem Gelände, Hanglagen und sen­ siblen Böden überzeugen. Mit dem multifunktional einsetzbaren Mo­ ritz wird die Baureihe nun um ein zweites Modell erweitert. Auch die­ ses kann mit einer in das Fahrzeug integrierten Seilwinde eingesetzt werden. Diese Seilwinde ist nun allerdings schnellwechselbar und kann so in wenigen Minuten und ohne Werkzeug ausgebaut werden. Was dann übrig bleibt ist eine multifunktional nutzbare Raupe mit mecha­ nischer Zapfwelle und einer Dreipunktaufnahme der Kategorie 1. An diesem Anbauraum kann zum Beispiel ein Mulcher angebaut werden. Der große Vorteil: Die Multifunktionsraupe kann somit ganzjährig eingesetzt werden.

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KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Power-Blox

Foto: C.A.R.M.E.N.

Die Teilnehmer stellten interessiert Fragen zu Ausschreibung und zum EEG 2017 und diskutierten mögliche Alternativen für Biomasseanlagen.

Die Power-Blox 200 Serie besteht aus autonomen, intelligenten Energiewürfeln mit integrierter Batterie. Foto: Hartmut910/pixelio.de

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INTELLIGENTE AUTONOME ENERGIENETZE MIT SWARM POWER Das Schweizer Startup Power-Blox, hat eine neue Technologie entwi­ ckelt, die komplexe Systeme in der Natur nachahmt, um völlig autono­ me Stromnetze überall in der Welt zu erstellen. Mit einer Technologie namens ‚Swarm Power’ ermöglicht Power-Blox jedem, ein ‘Plug-and-Po­ wer‘-Stromversorgungsnetz zu schaffen, das vollständig autonom, ska­ lierbar und dezentral ist und dabei keine Bewirtschaftung, Konfigura­ tion oder Wartung erfordert. Das System gilt als wichtiger Durchbruch in der Energietechnik, denn jeder kann ein Schwarmnetz erstellen, um eine Schule, ein Krankenhaus oder eine ganze Stadt mit Energie zu speisen, indem einfach eine zusätzliche Power-Blox dem System hinzu­ gefügt werden. Mit ‘Swarm Power‘ werden die Stromerzeugung, die -speicherung und die -verteilung mit einer vollständig dezentralisierten Architektur durchgeführt, um fluktuierenden Strom zu regeln. BIOSPRIT AUS ABFÄLLEN Sprit aus Abfall? Ist machbar. Doch Biomüll in Treibstoffe umzuwan­ deln, ist bisher kaum konkurrenzfähig. Zu hohe Temperaturen und zu viel Energie sind nötig. Mit einem neuen Katalysatorkonzept ist es For­ schern der Technischen Universität München (TUM) jetzt gelungen, Temperatur und Energiebedarf eines wichtigen Schrittes im chemi­ schen Prozess entscheidend zu senken. Der Trick: Die Reaktion findet auf engstem Raum, im Inneren von Zeolith-­Kristallen statt. Bis das neue Verfahren in der Praxis eingesetzt werden kann, wird freilich noch einige Zeit vergehen. „Noch arbeiten wir an den Grundlagen“, betont Prof. Johannes Lercher, der an der TU ­München den Lehrstuhl für Technische Chemie II innehat. „Mit denen wollen wir die Vorausset­ zung schaffen für eine neue, dezentrale Chemie, die keine großtechni­ schen Anlagen mehr benötigt.“ Theoretisch könnte dann jede Gemein­ de ihren eigenen Sprit oder ihren eigenen Dünger herstellen.

Foto: LMZ/Franz Neumayr

Können bald Gemeinden unabhängig ihren Sprit generieren? Dank der Forschungsarbeit an der TU München könnte das mittels Verwertung von Bioabfall möglich sein. Salzburgs Umwelt-Landesrat Josef Schwaiger setzt sich für die Energiegewinnung mit Biomasse ein.

C.A.R.M.E.N.-FACHGESPRÄCH DISKUTIERT HERAUSFORDERUNGEN FÜR BIOMASSEANLAGEN IM RAHMEN DES AUSSCHREIBUNGSSYSTEMS Der Umstieg für Biogas- und Festbrennstoffanlagen auf ein Ausschrei­ bungssystem durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 (EEG) war Thema des C.A.R.M.E.N.-Fachgesprächs am 21. Juni in Neumarkt in der Oberpfalz. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Fachver­ band Holzenergie, dem Bayerischen Bauernverband, dem Fachverband Biogas e.V., dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Neu­ markt i.d. Opf. und der KWKkommt UG statt. Mit einem Rückblick auf die Entwicklung des EEG im Laufe der letzten Jahre führte Ulrich Kilburg von C.A.R.M.E.N. e.V. in das Thema Ausschreibungen im EEG 2017 ein. So haben die Vorgänger des aktuellen Gesetzes dafür gesorgt, dass über Jahre hinweg der Anlagenbestand deutlich gesteigert wurde. Gründe für die neue Ausschreibungsregelung sind bessere Steuerung des Ausbaus und der Wunsch der EU nach einer marktnahen Förderung.

E- FILTER FÜR WERKE MIT BIOMASSE Sicher: Der größte Produzent von Feinstaub ist immer noch die Indus­ trie, gefolgt vom Verkehr und der Landwirtschaft. Die Energiebranche nimmt in dieser Statistik einen verhältnismäßig kleinen Teil ein. Den­ noch setzen das Land Salzburg und die Betreiber von BiomasseHeizwerken auf Umweltschutz, sprich die Reduktion von Feinstaub, etwa durch E- Filter. Das Land unterstützt die Maßnahmen. Erst vor einigen Jahren wurden die Grenzwerte in der sperrig bezeichneten Feu­ erungsanlagen-Verordnung gesenkt. „Ein Großteil der Heizwerke er­ füllt die neuen Feinstaubgrenzwerte“, weiß Umwelt-Landesrat Josef Schwaiger. Sehr viele der 51 Anlagen in Salzburg haben bereits einen E-Filter oder eine Kondensation. Derzeit liegen noch weitere vier An­ träge für eine Nachrüstung vor, die das Land mit 120.000 Euro för­ dert. Feinstaubreduktion alleine dadurch: 3,5 Tonnen pro Jahr.


KOMMUNAL

Aktuell

Feststimmung zum runden Jubiläum: LR Josef Schwaiger mit Biomasseheizwerk-Betreibern.

BIOMASSEBETREIBER FEIERN 30 JAHRE NAHWÄRMEVERSORGUNG AUS HOLZ Zu 30 Jahren Biomasse im Land Salzburg und 20 Jahren Salzburger Erneuerbare Energie GmbH (SEEGEN) gratulierte Landesrat Josef Schwaiger Ende April den Heizwerkbetreibern beim Festakt in Groß­ arl. Vor 30 Jahren wurde in Michaelbeuern das erste Biomasse­ heizwerk in Betrieb genommen. Heute gibt es 151 Heizwerke im Land Salzburg. 90 von 119 Salzburger Gemeinden, das sind drei Viertel, verfügen über eine Nahwärmeversorgung aus heimischen Wäldern oder industrieller Abwärme. In Zukunft wird es darum ge­ hen, die vorhandenen Netze zu verdichten und weiter auszubauen. Damit wird vor allem die Effizienz gesteigert. „In einem Vergleich von 543 Betriebsberichten hat das Qualitäts-Management-System QM Holzheizwerke gezeigt, dass Salzburgs Heizwerke im Bundeslän­ dervergleich an der Spitze liegen. Wir haben darüber hinaus den größten Anteil an Rauchgaskondensationen für die Wärmerückge­ winnung oder Solaranlagen. Biomasseheizwerke sind multimodale Energieversorger der Zukunft. Sie sind mehr als die Verbrennung von Holz, und dieser Weg in Richtung mehr Effizienz wird auch in Zu­ kunft fortgesetzt“, so Landesrat Josef Schwaiger. Biomasse-Nah­ wärme generiert eine jährliche Wertschöpfung von 40 Millionen Euro aus dem Betrieb der Anlagen. Und das geht weit über die Bio­ masse hinaus, diese macht etwa die Hälfte davon aus. Damit werden 250 Arbeitsplätze gesichert. Biomasse-Nahwärme vermeidet jährlich die Emission von 300.000 Tonnen klimaschädlichem Kohlenstoffdi­ oxid. Damit erfüllt sie das Kyoto-Ziel für rund 350.000 Salzburge­ rinnen und Salzburger.

Foto: Enerchange

Foto: LMZ/Neumayr/SB

Exkursionen zu geothermischen Anlagen rund um München – wie hier in Unterföhring – zählen zum fixen Programmpunkt des Praxisforums Geothermie.Bayern.

PRAXISFORUM GEOTHERMIE.BAYERN 2017: TREFFPUNKT FÜR DIE BRANCHE In sechs Foren können sich Teilnehmer auf dem 5. Praxisforum Geo­ thermie.Bayern 2017 vom 11. bis 12. September 2017 über neue Ent­ wicklungen und praktische Erfahrungen im Bereich der Tiefen­ geothermie informieren und austauschen. Die von der Agentur für erneuerbare Energien Enerchange veranstaltete Fachtagung richtet sich an Betreiber von Geothermieanlagen, Industrievertreter, Planer, Geologen, Investoren und Kommunalvertreter. Das Praxisforum be­ ginnt am ersten Veranstaltungstag mit Exkursionen zu geothermi­ schen Anlagen im Großraum München und dessen Umland. Der Kongresstag am 12. September findet im Haus der Bayerischen Wirt­ schaft in München statt. Erweitert wird der Kongress dieses Jahr um das Wissenschaftsforum der Geothermie-Allianz Bayern. Auch zum Forum „Invest Geothermal“ wird eingeladen. Verschiedene Keynotes umrahmen das Programm der diesjährigen Veranstaltung, die schon zum 5. Mal stattfindet. Im Fokus des diesjährigen Praxisforums stehen zum einen die Themen Geothermische Stromerzeugung und Netzein­ speisung sowie die Wirtschaftlichkeit der geothermischen Wärmeer­ zeugung. Besonders die Kostenbetrachtung auf der Seite von Betrieb, Leistung, Wartung, Versorgungseinheiten, Wärmenetze und Thermal­ wassersystem beschäftigen die Betreiber geothermischer Anlagen. Auch auf Ausstellerseite ist das Interesse wieder groß. Das Praxisforum Geothermie.Bayern hat sich zur wichtigsten Veranstaltung für die geothermische Industrie im bayerischen Molassebecken entwickelt. Für Bürgermeister sind eintrittsfreie Restplätze zur Veranstaltung er­ hältlich.

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KOMMUNAL

Foto: Bosch

Auf intelligenten Foren und Kongresse liegtwissen, das HauptDie Güterwagen augenmerk CEB in der Karlsruhe. wo sie sind, der wie Messe es ihnen und Ladung geht und überwachen sicherheitsrelevante Bauteile.

Aktuell

Foto: CEB

Auf Foren und Kongresse liegt das Hauptaugenmerk der Messe CEB in Karlsruhe.

Foto: Viennamotion KG / Krisztian Juhasz

Interessante Vorträge und Networking bildeten einen gelungen Mix bei der Veranstaltung Energie.Versorgung.Sicherheit in Wien.

Foto: KELAG

Schon am Geruch der Hackschnitzelberge konnten die über 200 Radfahrer erkennen, dass es sich in Hartberg um umweltfreundliche Biomasse handelt. Die KELAG Wärme GmbH unterstützte erstmalig die Veranstaltung tatkräftig.

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DIE WOHL SMARTESTEN GÜTERZÜGE FAHREN IN DER SCHWEIZ Die wahrscheinlich smartesten Güterwagen kommen in Zukunft von der Schweizer Güterbahn SBB Cargo. Für die neue Intelligenz der Waggons sorgt ein Vernetzungssystem von Bosch. Nach eineinhalb Jahren gemeinsamer Entwicklungszeit und mehr als 10 Mio. Testkilo­ metern geht das System nun in Serie. Die Wagen wissen dann selbst, wann sie an ihrem Ziel ankommen, ob die Kühlkette eingehalten wird und sie übermitteln Informationen, mit denen der Termin zur nächs­ ten Instandhaltung bestimmt wird. Bis Ende 2018 werden insgesamt 2.000 intelligente Güterwagen der SBB Cargo mit Sensoren, Software und Services von Bosch auf Europas Gleisen rollen. „Die Technik sorgt dafür, dass Güterwaggons nicht nur auf der Schiene, sondern auch im Internet unterwegs sind. Die smarte Überwachung von Wagen und Ladung ermöglicht Transparenz und effizientere Logistikprozesse“, sagt Dr. Frank Schmidt, Geschäftsführer für Entwicklung bei Bosch. MESSE CEB: ENERGIEEFFIZIENZ-TREFFPUNKT IN KARLSRUHE ETABLIERT Die 10. Energie-Effizienz-Messe CEB 2017 zieht positive Bilanz: Rund 100 Aussteller, 300 Konferenz-Teilnehmer und 1.200 Fachbesucher trafen sich am 28. und 29. Juni in der Messe Karlsruhe. Aussteller und Besucher lobten gleichermaßen die hohe Qualität der Kontakte sowie die vielfältigen Möglichkeiten zu Austausch und Diskussion. Zahl­ reiche neue Projekt-Partnerschaften wurden auf der CEB initiiert. Auch die Synergien mit der interCOGEN, Deutschlands einziger Mes­ se zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), kamen bei den Fach­ besuchern sehr gut an. „Wir freuen uns, dass unser Konzept, die Zu­ kunftsthemen Energieeffizienz und KWK zu kombinieren, bereits zum zweiten Mal so gut aufgenommen wurde“, bilanziert Diana Röhm, Projektleiterin für die CEB beim Messe- und Kongress-Veranstalter REECO GmbH. VERANSTALTUNG „ENERGIE.VERSORGUNG.SICHERHEIT“ ZEIGT ALTERNATIVEN AUF Die Veranstaltung „Energie.Versorgung.Sicherheit“ zeigte am 20. Juni in Wien die Auswirkungen des ungebremsten Verbrauchs von Erdöl, Erd­ gas, Kohle und Kern­energie auf und präsentierte Alternativen: den mög­ lichst effizienten Einsatz unserer heimischen Ressourcen Biomasse, Was­ ser, Wind und Sonne zur Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln. Im Gegensatz zur fossilen Energiewirtschaft können sich die Nebeneffekte der Nutzung erneuer­ barer Energien sehen lassen: Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit, regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Klimaschutz. Bioenergie bildet das Rückgrat der Energiewende, weil die gespeicherte Sonnen­ energie vielseitig für Wärme, Strom und Treibstoffe einsetzbar ist. Gera­ de im Winter, wenn die anderen erneuerbaren Energien an ihre Grenzen stoßen, stellen Biomasseanlagen zuverlässig Grundlaststrom bereit und helfen, unseren steigenden Strombedarf zu decken. PARCOUR AUS HACKSCHNITZEL: KELAG UNTERSTÜTZTE HARTBERGER EVENT Mehr als 200 Radler nahmen an der gemeinsamen Ausfahrt rund um die steirische Gemeinde Hartberg teil. Ihre Geschicklichkeit bewiesen die Teilnehmer unter anderem auf dem am Heizwerksgelände von der KELAG Wärme GmbH extra angelegten Biomasse-Hügel. „Mit sol­ chen Aktionen können wir Bewusstsein für regenerative Energie­ systeme schaffen. Die Stadtgemeinde Hartberg investiert seit Jahren in erneuerbare Energieformen und entscheidet sich somit bewusst gegen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Unser Biomasse-Heizwerk spielt dabei eine wichtige Rolle. Allein mit der Fernwärmeversorgung der KELAG Wärme GmbH spart Hartberg im Vergleich zu einer Wär­ meerzeugung mit Heizöl jährlich rund 20 Millionen Kilogramm CO2“, betont Günther Winkler, Gebietsleiter Verkauf Süd-Steiermark, den wichtigen umweltfreundlichen Aspekt.


KOMMUNAL

Aktuell

SPEZIELL FÜR DEN KOMMUNALEN EINSATZ: DER FUSS-TRAC Aus der Arbeit in Kommunen sind leistungsstarke Geräteträger heute nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen neben dem Transport von Werkzeugen, Baumaterialien & Co. auch den Einsatz verschiedenster Anbaugeräte. Um dieses Spektrum zu erfüllen, müssen sie intelligent konstruiert sein. Der Fuß-Trac bietet beste Voraussetzungen: Angetrie­ ben wird er von einem Deutz 4-Zylinder-Motor mit 115 kW Leistung. Am Kommunalfahrzeug steht für Geräte und Ladung ein Spielraum von 3,5 t auf der Vorder- und bis zu 4,4 t auf der Hinter­achse zur Ver­ fügung. Die Bauweise des Fuß-Trac ist sehr kompakt. So bleibt selbst bei angebautem Frontgerät die Gesamtlänge von Lenkradstange bis zum vordersten Punkt des Fahrzeugs unter 3,5 m. Das bedeutet, dass keine weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Sicht des Fahrers not­ wendig sind.

Die bis 31.12.2017 laufende 2-für-1-Aktion von Holder gibt vielen Bauhöfen jetzt Gelegenheit, sich einen Holder-Geräteträger mit 2-Mann-Kabine in den Fuhrpark zu holen – und dabei den Aufpreis auf die 1-Mann-Kabine von 5.000 Euro zu sparen.

2-MANN-KABINE ZUM EINMALIGEN AKTIONSPREIS Die Nähe zum Anwender wird bei der Max Holder GmbH seit jeher gesucht und gepflegt. Auf eine aktuelle Situation im kommunalen Sek­ tor reagiert das Unternehmen jetzt mit einer ungewöhnlichen Aktion: Da sich viele Bauhöfe bei ihren Systemfahrzeugen den Aufpreis für die 2-Mann-Kabine nicht leisten können, gibt es diese noch bis Ende 2017 zum Preis der 1-Mann-Kabine. Was auf den ersten Blick nach einer reinen Marketing-Aktion aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hin­ sehen als Investition in die Zukunft. Denn für das Einlernen von Aus­ zubildenden und neuen Mitarbeitern bietet sich die 2-Mann-Kabine geradezu an. Der Vorteil bei Holder ist dabei, dass es sich beim Bei­ fahrersitz um einen vollwertigen zweiten Sitz handelt. Die Rechnung ist einfach: Wer kein solches Fahrzeug in seinem Fuhrpark hat, tut sich schwerer, qualifizierten Nachwuchs für seinen Bauhof heranziehen. Foto:WBA

Foto: Fuß

Foto: Holder

Auf Foren und Kongresse liegt das HauptKompakt undder kraftvoll: der Fuß-Trac. augenmerk Messe CEB in Karlsruhe.

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KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Mercedes Benz

Foto: Holder

Holder und BayWa kooperieren seit 1. Juli miteinander. Während sich dieses Jahr noch der Vertrieb auf den Bereich Wein- und Obstbautechnik beschränkt, wird nächstes Jahr das gesamte Sortiment über BayWa in Bayern, Württemberg und Sachsen erhältlich sein. Im Bild: Holder C 370 im Mäheinsatz.

Foto: Kelag

Neuer Unimog-Vertriebsleiter für Österreich, Ing. Andreas Hoffmann (li.) mit Doreen Laubsch, Leitung Trucks Mercedes-Benz Österreich, und Dr. Ralf Forcher, Leitung Marketing, Vertrieb und Service Mercedes-Benz Special Trucks.

Foto: Landtechnik Zankl

Markus Ritter (Vorstandsvorsitzender der C&P Immobilien AG), Gerald Zanker (Braumeister der Brauerei Puntigam), Adolf Melcher (Geschäftsführer der KELAG Wärme GmbH), Markus Liebl (Generaldirektor Brau Union Österreich AG) und Manfred Freitag (Kelag-Vorstand) (v.l.n.r.).

Otmar Und Thomas Zankl vom Steyr-Partner Landtechnik Zankl investieren in eine neue Filiale in Klagenfurt.

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BAYWA WIRD NEUER VERTRIEBSPARTNER VON HOLDER Die Max Holder GmbH und die BayWa AG haben im Juni eine stra­ tegische Kooperation unterzeichnet. Mit Juli vertreibt die BayWa in ihrem gesamten Vertriebsgebiet in Bayern, Württemberg und Sachsen die Fahrzeuge von Holder im Bereich Wein- und Obstbautechnik und wickelt außerdem die zugehörigen Serviceleistungen ab. Ab Anfang nächsten Jahres wird die BayWa dann das gesamte Fahrzeug- und An­ baugeräteprogramm auch für die Kommunal- und Gewerbetechnik in ihr Portfolio integrieren und sowohl den Vertrieb als auch den Service in Bayern, Sachsen und im Großteil Württembergs übernehmen. Andreas Vorig, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Holder, setzt vor allem auf die flächendeckende Präsenz der BayWa: „Mit ca. 200 Standorten im BayWa-Gebiet werden wir unseren Kunden ein profes­ sionelles und engmaschiges Servicenetz bieten. Außerdem hat uns die Vertriebsstärke mit über 35 Außendienstmitarbeitern überzeugt.“ NEUER UNIMOG-VERTRIEBSLEITER DER PAPPAS GRUPPE VORGESTELLT Zum Jahreswechsel übernahm Ing. Andreas Hoffmann von Kommerzi­ alrat Anton Bucek die Führung des österreichischen Unimog-Vertriebs. Hoffmann verantwortete zuletzt als Bereichsleiter den Unimog-Verkauf in Wiener Neudorf. Österreich zählt seit zwei Jahrzehnten zu den Top-3-Exportmärkten und ist bezogen auf die Einwohnerzahl fast im­ mer der stärkste Markt in der internationalen Unimog-Welt. Im Mai reiste eine Delegation von Mercedes-Benz Österreich gemeinsam mit dem neuen Unimog Vertriebsleiter nach Wörth zur offiziellen Vorstel­ lung. Dr. Ralf Forcher, Leitung Marketing, Vertrieb und Service Merce­ des-Benz Special Trucks gratulierte zur neuen Funktion als Vertriebslei­ ter Unimog bei der Pappas Gruppe. „Wir freuen uns mit Herrn Hoffmann einen kompetenten Ansprechpartner mit jahrelanger Erfah­ rung im Unimog-Vertrieb zur Seite zu haben“, betont Doreen Laubsch, Leitung Trucks Mercedes-Benz Österreich. BIOGENE GÄRWÄRME FÜR DAS „BRAUQUARTIER PUNTIGAM“ Die Brauerei Puntigam, die KELAG Wärme GmbH und das Immobi­ lienunternehmen C&P Immobilien AG setzen für das „Brauquartier Puntigam“ in Graz eine clevere und umweltfreundliche Wärmeversor­ gung um: Die rund 800 Wohnungen sowie die Büros, Geschäftslokale und der Kindergarten werden mit Abwärme aus dem Gärprozess der Brauerei Puntigam versorgt. Ab Herbst 2017 werden die ersten Kun­ den mit „Brauwärme“ beliefert, im Endausbau wird die KELAG Wär­ me GmbH pro Jahr rund 3,8 Millionen Kilowattstunden aus der Brau­ erei an die Kunden im „Brauquartier Puntigam“ liefern. Die drei Partner haben diese energieeffiziente Lösung gemeinsam entwickelt, um rund 65.000 qm Nutzfläche mit Wärme aus dem Gärprozess zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen. Diese energiewirtschaft­ lich äußerst sinnvolle Konzeption ist einzigartig in Österreich. STARKES SIGNAL: STEYR HÄNDLER LANDTECHNIK ZANKL MIT NEUEM FILIALBETRIEB IN KLAGENFURT. Das Familienunternehmen Landtechnik Zankl in Jenig ist seit über 40 Jahren ein starker Vertriebspartner der Marke Steyr und einer der füh­ renden Händler in Österreich. Der neue und modern ausgestattete Fi­ lialbetrieb in Klagenfurt sorgt ab September für eine noch stärkere Präsenz und ein weiter verbessertes Servicenetz der Marke Steyr. Der Neubau mit ansprechender Ausstellungshalle, moderner Werkstatt, Servicecenter, Ersatzteilelager mit über 10.000 Teilen bietet alles, was zur optimalen Betreuung der Kunden erforderlich ist. Mit der aktuel­ len Standortinvestition setzt das Unternehmen konsequent seinen Wachstumskurs fort und wird zu einem wichtigen Verkaufs- und Ser­ vicestützpunkt für alle landwirtschaftlichen Betriebe in Unterkärnten. Ebenso wurde in weitere zwei Servicefahrzeuge investiert.


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E-MOBIL BRANCHENTREFF: ELETRIC VEHICLE SYMPOSIUM & EXHIBITION EVS ist der Branchentreffpunkt für die gesamte Industrie der Elektro­ mobilität: Hersteller, Anwender und Entscheider können sich über alle Formen der Elektromobilität informieren und austauschen und neue Trends sowie Einsatzmöglichkeiten des elektrischen Antriebstrangs dis­ kutieren. Die Veranstaltung der World Electric Vehicle Association fin­ det alle 12 bis 18 Monate statt und wandert dabei zwischen Amerika, Asien und Europa. 2017 kommt die 30. Edition des größten Messeund Kongressevents für Elektromobilität wieder nach Europa und findet vom 9. bis 11. Oktober in der Messe Stuttgart statt. EVS vereint For­ scher, Regierungsvertreter sowie Industrieexperten aus der ganzen Welt, und bietet eine Plattform, um sich ein aktuelles Bild von allen Formen der Elektromobilität, ihrer Technologien und weiteren Themenberei­ chen wie Batterie- und Brennstoffzellenantrieben zu verschaffen. ANBAUGERÄTE NACH MASS FÜR DIE GRÜNFLÄCHEN- UND KUNSTRASENPFLEGE Zur demopark in Eisenach/Thüringen stellte die Agritec seine neuen Lösungen einem breiten Fachpublikum vor. Eines der Messehighlights war der Vibrationsdämpfer Shockex, ein federbelastetes System zur Dämpfung von mechanischen Schwingungen wie Vibrationen, Schlä­ ge und Erschütterungen, die in der Regel während Fahrten von Träger­ fahrzeugen mit angebauten Arbeitsgeräten anfallen. Der Oberlenker­ dämpfer bietet einen höheren Komfort für den Fahrer während dieser Transportfahrten und des Arbeitseinsatzes. Durch die Absorbierung der Schläge wird die Lenkfähigkeit des Trägerfahrzeuges und somit die Sicherheit wesentlich verbessert. Der Unterschied ist deutlich spürbar. Anbaugerät und Trägerfahrzeug werden geschont und gönnen sich eine „Entspannung“. Der Shockex ist für den Anbau in KAT.1 und KAT.2 sowie für Anbaugeräte von 100 bis 1.000 kg erhältlich.

Foto: Notterkran

Beim Tag der offenen Tür wird die Erweiterung des Krankompetenzcenters eingeweiht.

Foto: Peter Sauber Agntur Messen und Kongresse GmbH / Daniel Schmidt

WERKSERWEITERUNG NOTTERKRAN: TAG DER OFFENEN TÜR IM SEPTEMBER Nach rund 12-monatiger Bauzeit wird Mitte September die Erweite­ rung des Krankompetenzcenters der Notterkran AG in Boswil der Nut­ zung übergeben. Mit der rund 1.000 m2 großen Neubaufläche sowie der Gewinnung von rund 450 m2 Außenfläche „bekräftigen wir unser dauerhaftes Engagement am Standort in Boswil“, so Thomas Notter, Verwaltungsratpräsident und Inhaber in der zweiten Generation. Der Hallenneubau war notwendig geworden, da Notterkran in den vergan­ genen Jahren stetig gewachsen ist und die Anfragen nach Kranfahrzeu­ gen bei dem Aufbauspezialist zugenommen haben. Neben Reparaturar­ beitsplätzen wird auch das Lager mit rund 20.000 Teilen in den Neubau ziehen. Zudem können Kunden jetzt zentral empfangen werden, etwa um Leistungen wie Schlauchservice oder Gerätepflege in Auftrag zu ge­ ben. Feierlich eröffnet wird der Hallenneubau am 16. September wäh­ rend des Tags der offenen Tür.

Neue Strategie: Challenger Raupen und Spritzen werden unter der Marke Fendt angeboten.

Neueste Trends und Techniken zum Thema E-Mobiliät werden beim Branchentreffpunkt EVS beleuchtet. Die Wandermesse findet dieses Jahr vom 9. bis 11. Oktober in Stuttgart statt. Foto: Agritec

CHALLENGER RAUPEN UND SPRITZEN WERDEN IN EUROPA ZUKÜNFTIG UNTER DER MARKE FENDT ANGEBOTEN AGCO gab Ende Juli bekannt, dass in der Vertriebsregion Europa und Mittlerer Osten das Challenger Team und die Challenger Raupen und Spritzen in die Unternehmensmarke Fendt integriert werden. Die neu­ en Strukturen in den Bereichen Produktion und Vertrieb/Marketing sollen die Effizienz erhöhen und AGCO in der Region Europa und Mittlerer Osten stärken. Sie sind ein weiterer wichtiger Schritt der Un­ ternehmensstrategie, den Kunden und Vertriebspartnern das beste Ge­ samtpaket für alle landwirtschaftlichen Betriebsgrößen, Betriebsrich­ tungen und landtechnischen Anwendungen zu bieten. „Mit einem breiten Produktportfolio möchten wir unseren Kunden und Vertrieb­ spartnern ein nahezu vollständiges und aufeinander abgestimmtes Pro­ gramm an Maschinen anbieten“, so Peter-Josef Paffen, Vorsitzender der AGCO/Fendt Geschäftsführung.

Foto: AGCO GmbH

Aktuell

Oberlenkerdämper Shockex zwischen Trägerfahrzeug und Kunstrasenpflegemaschine.

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21. Handelsblatt Jahrestagung

Energiewirtschaft Österreich 2017

Jetzt anmelden

22. und 23. November 2017 | Vienna Marriott Hotel, Wien

Der Wandel ist jetzt. Transformationsprozesse anstoßen und die digitale Energiezukunft vorantreiben. Mit Beiträgen u.a. von:

DI Wolfgang Anzengruber,

Dr. Florian Ermacora,

Dr. Leonhard Schitter M.A.,

Dipl. Ing. Mag. Michael Strebl,

Verbund AG

EU-Kommission

Salzburg AG

Wien Energie GmbH

handelsblatt-energie.at HBEnergieAT 08 00.56 00 89 96 (Freephone)

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Konzeption und Organisation:

14.07.2017 11:46:41


KOMMUNAL

Fotos: Hako

Kommunaltechnik

Ein Grundgerät, viele Aufbauten – alle Möglichkeiten: zum Beispiel mit Heißdampfanlage zur umweltfreundlichen Wildkrautbeseitigung.

SANFTE ANFAHRT FÜR STARKE LEISTUNG: DER GERÄTETRÄGER MULTICAR M31 HYDROSTAT SORGT FÜR FEINFÜHLIGES ARBEITEN Von Müllentsorgung über Winterdienst bis hin zur Grünpflege: Gerade in engmaschigen Straßennetzen von Städten und ­Gemeinden wird es für Geräteträger eng. Dass auch kompakte Fahrzeuge richtige Kraftpakete sind, haben die kommunalen Fahrzeughersteller in den letzten Jahren bereits bewiesen. Doch um das Manövrieren und Arbeiten im urbanen Raum noch sicherer und effektiver zu gestalten, setzt der Kommunalprofi Hako auf feinfühliges Fahrverhalten: Der neue Multicar M31 Hydrostat Euro VI ermöglicht durch seinen fein dosierbaren hydrostatischen Fahrantrieb ein sanftes, dennoch zügiges Anfahren bei stufenlosem Vortrieb. So eignet sich das neue Modell ideal für Aufgaben, bei denen mit niedriger Geschwindigkeit präzise manövriert und dennoch hart gearbeitet werden muss.

E

nge Durchfahrten, parkende Autos und verwinkelte Gassen – gerade der innerstädtische Einsatz stellt kompakte Geräteträger vor die verschiedensten Herausforderungen. Das Modell Multicar M31 H vom kommunalen Fahrzeughersteller Hako meistert die Aufgaben im urbanen Raum dank hydrostatischem Fahrantrieb und tief heruntergezogenen Front- und Seitenscheiben, durch die der Fahrer eine gute Sicht auf die Umgebung und die Anbaugeräte am Trägerfahrzeug hat. Mit zwei stufenlos und fein dosierbaren hydraulischen Fahrbereichen und zusätzlicher Kriechganguntersetzung stehen insgesamt vier Geschwindigkeitsbereiche zur Verfügung. Damit ist das Arbeiten immer im optimalen Geschwindigkeitsbereich möglich. Das Tempo kann der Fahrer feinfühlig entweder über das Fahrpedal oder über den Fahrhebel bestimmen. Für weiteren Fahrkomfort sorgen die ergonomisch im zentralen Bedienpult angeordneten beziehungsweise im Multifunktionsfahrhebel und in der Dachkonsole integrierten Bedien- und Anzeige-Elemente. Sicherheit und Komfort werden beim

Multicar-­ Modell großgeschrieben: So trägt etwa das Führerhaus das DEKRA-Siegel, das den besonderen Schutz der Insassen gemäß der ECE-R-29-Richtlinie bestätigt. KLEIN ABER OHO Mit seinen kompakten Abmessungen nimmt es das Trägerfahrzeug auch mit leistungsfordernden Geräten auf: Leistungsstarke Hydraulikanlagen sorgen schließlich dafür, dass auch diese sicher angetrieben werden – vom Mähwerk bis hin zur Schneefräse. Damit auch genug Nutzlast­reserve für einen Streuaufbau – oder auch für einen Müllpressaufbau oder Wassertank – bleibt, verfügt das Kompaktfahrzeug, auch dank der möglichen Auflastung der Hinterachse, über ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 5,7 Tonnen. Bis zu 3 Tonnen Nutzlast, mit Anhänger noch mehr, sind so möglich. Ein weiteres Highlight des Geräteträgers ist seine variable hydrostatische Bremskraft, die serienmäßig integriert ist. Über einen dreistufigen Wippschalter stellt der Fahrer je nach Situation ein, wie stark der hydrostatische Fahrantrieb verzögern und somit die Betriebs-

bremse unterstützen soll. Insbesonders bei starkem Gefälle und hoher Nutzlast wird die Betriebsbremse geschont, der Verschleiß reduziert und die Sicherheit erhöht. Ein neuartiges Hydrostat-ABS, bei dem Motormanagement und ABS effizient interagieren, sichert das Fahrzeug zusätzlich beim Bremsen. Damit erfüllt das Bremssystem die hohen Anforderungen der ECE-Richtlinie 13. Und der hydrostatische Fahrantrieb bietet ein weiteres Plus: Eine mechanische Untersetzung sorgt dafür, dass sich die Arbeitsgeschwindigkeit noch feiner an die Aufgaben anpassen lässt und bietet zusätzliche Zugkraftreserven – ein großer Vorteil gerade bei Steigungen. Die Bedien- und Anzeige-Elemente sind ergonomisch im zentralen Bedienpult des Multicar M31 H integriert.

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KOMMUNAL

Fotos: Mercedes-Benz

Kommunaltechnik

Als wahrer Allrounder war es nur eine Frage der Zeit bis der Unimog den Sprung von der Straße auf die Schiene schafft. Mittels Schienenführung kann der U427 den Winterdienst auf Gleisen rasch aufnehmen. Zu Hilfe kommt ihm das leistungsstarke Räumgerät von Kahlbacher, das bis zu 1,2 m hohe Schneewände mühelos von den Schienen befördert.

KAHLBACHER UND UNIMOG BRINGEN DEN WINTERDIENST AUF SCHIENE: MIT DEM MULTIFUNKTIONSFAHRZEUG FÜR STRASSE UND BAHN Da fährt der Zug drüber: Auch bei schlimmsten Schneegestöber muss sich die Bahn auf den Weg machen – denn allen Unkenrufen zum Trotz versuchen die Bahnbetreiber ihren Fahrplan einzuhalten. Besonders im Winter ein schwieriges Unterfangen. Mit dem flexibel einsetzbaren Unimog, der dank anbaubarer Schienenführung und Winterdiensttechnik vom Tiroler Hersteller Kahlbacher schnell vom Kommunalfahrzeug zum Gleisräumer umfunktioniert wird, sind die Chancen auch im Winter pünktlich am Zielbahnhof einzutreffen, so groß wie nie. Dabei stehen ihm gleich mehrere Winterdienstgerätschaften zur Verfügung.

B

ei der Bahn beginnt der Winter schon im Hochsommer. Bereits im August laufen die ersten Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit. Das ist auch notwendig, denn, was für die meisten Menschen zu einem „echten“ Winter dazugehört, ist für den Zugverkehr im Winter mitunter eine große Herausforderung. Besonders in den letzten Jahren kam es vermehrt zu heftigen Wetterkapriolen. Um dennoch gewährleisten zu können, dass täglich rund 14 Millionen Menschen auf den rund 33.300 Kilometern Schienennetz der Deutschen Bahn an ihr Ziel kommen, hat das Verkehrsunternehmen im Jahr 2016 allein für die Personenbahnhöfe 29 Millionen Euro investiert. Die österreichischen Bundesbahnen geben gar ganze 40 Millionen Euro für den den Winterdienst aus. Diese Zahlen lassen er-

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ahnen, welche Mammut-Aufgabe die Bahnmitarbeiter vor allem bei niedrigen Temperaturen und widrigen Umständen im Winter zu bewältigen haben. Dabei heißt es, flexibel zu sein. Denn, wenn das Wetter plötzlich umschwingt, muss innerhalb von wenigen Stunden auf meterhohe Schneewehen oder Blitzeis reagiert werden. Dazu haben sich die Verkehrsbetriebe einiges einfallen lassen: Von Abtau- und Enteisungsanlagen für Züge über aufgestocktes Personal bis hin zu einer eigenen Winterdienstzentrale, wie sie die Deutsche Bahn unterhält. Diese überwacht den Wetterbericht und koordiniert die Räumund Streueinsätze. Insgesamt reden wir hier von 4.168.000 qm Fläche. Zum Vergleich: das entspricht fast 600 Fußballfeldern, die bei Schneefall täglich geräumt werden. Dafür

wird natürlich das passende Gerät benötigt. Wenn es besonders schwierige Bedingungen sind, kommen sogenannte Schneeschleudern zum Einsatz. Dabei handelt es sich um starke Lokomotiven, die mit einem speziellen Vorbau ausgestattet sind. Mannshohe Rotoren bohren sich in den Schnee und schleudern ihn dutzende Meter weit weg. Mehrere dieser Fahrzeuge sind im Besitz der jeweiligen Bahnbetreiber. STRASSENRÄUMTECHNIK WIRD AUF GLEISEN EINGESETZT Doch um den Schneeräumdienst flexibler zu gestalten – auch bei hohen Schneeverwehungen – können DB, ÖBB und weitere Bahnbetreiber auf eine neue Alternative zurückgreifen: Denn der Winterdienst, wie man ihn


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Kommunaltechnik vom Straßenverkehr kennt, wird auf die Schiene gebracht. Der kommunale Tausendsassa Unimog mischt jetzt auch beim Räumdienst auf den Bahnstrecken mit. Der Grund für die Beliebtheit des Transporters ist seine Vielfältigkeit: Ob Land- und Forstwirtschaft oder Kommunaldienst – der Unimog kann gekonnt seine Vorzüge ausspielen. Und diese liegen besonders im Zusammenspiel mit Anbaugeräten. Ein Partner, der sich dabei schon lange bewährt hat – und sich seit rund zwei Jahren auch offiziell mit dem Qualitätssiegel „Mercedes-Benz Unimog ExpertPartner“ auszeichnen darf – ist der Tiroler Winterdienstspezialist Kahlbacher. BEWÄHRTE KOMBINATION: UNIMOG & KAHLBACHER Die Kombination Unimog und Kahlbacher hat schon manches Mal für freie Gleise gesorgt – beispielsweise fegt eine Schneefrässchleuder des Winterdienstspezialisten auf der Strecke der Brienz Rothorn Bahn, einer der ältesten Zahnradbahnen der Schweiz, den Schnee hinweg. Hier krallt sich der Unimog mittels Schneeketten in den kalten Untergrund fest. Doch nun geht man bei der Idee, mittels Unimog und für die Straße zugelassener Winterdienstgerätschaften Gleise zu räumen, noch weiter. In diesem Fall entwickelte Mercedes-Benz eine Version des Unimogs, die nicht nur wie auf Schienen läuft, sondern das tatsächlich tut. Ausgestattet mit Schienenführung wird ein Unimog U427 für den Bahn-Winterdienst vorbereitet – die Bahntechnik sorgt damit für eine nicht mehr zu überbietende Spurtreue. Der Fokus liegt hier

Für die feine Räumung und weniger Schnee ideal ist das ursprünglich im Flughafen-­ Winterdienst eingesetzte Kehrgerät SPS.

natürlich auf hoher Flexibilität bei kurzen Wechselzeiten, damit der Unimog schnell von der Straße auf die Schienen und retour bewegt werden kann. Der Einsatz der Anbaugeräte ist somit sowohl auf der Straße, als auch im Schienenbetrieb möglich. SCHNEEFREIE GLEISE AUCH UNTER HÄRTESTEN BEDINGUNGEN: SCHNEEFRÄSSCHLEUDER KFS Dabei stehen zum Anbau an die Frontanbauplatte drei verschiedene Schneeräumgeräte von Kahlbacher zur Verfügung. Für die großen Schneemassen eignet sich am besten die Schneefrässchleuder KFS 850. Kommt es – wie bei größerem Schneetreiben üblich – zu Schneeverwehungen am Gleis, hat Kahl­

bacher mit diesem Modell eine kraftvolle Antwort: Die Schneefrässchleuder eignet sich für härteste Schneeräumbedingungen auf allen Verkehrsflächen – nun dank der Unimog-Kombination, auch für Bahnstrecken. Aufgrund der offenen Bauweise der Trommel ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial. Das beliebte Modell 850, das an den Bahn-Unimog gebaut wurde, hat eine Frästrommel mit einen Durchmesser von 850 mm und ein Schleuderrad mit einen Durchmesser von 830 mm. An Räumhöhe schafft sie 1200 mm bei einer maximalen Wurfweite von 30 m. Der Auswurf ist auf alle Einsatzbedingungen vorbereitet. Verschiedene Auswurfkamine sowie die optional integrierbare hydraulisch stufenlos verstellbare Kamin-Verschwenkung und die hydraulische Blenden-­ Verstellung sorgen dafür. FÜR VERSCHIEDENSTE SCHNEEVERHÄLTNISSE: SCHNEEPFLUG VP UND KEHRBESEN SPS Für praktisches Vorankommen bei der Schneeräumung sorgt die zweite Anbau­ variante für den Unimog auf Schienen: Der Universalpflug VP verfügt über eine Räumbreite von 2,4 m bis zu 3 m, damit sind auch große Schneemassen kein Problem. Dank der Möglichkeit, die Scharflügel in vier verschiedene Stellungen zu bringen, ist der Pflug besonders wendig und macht enge und verwinkelte Stellen als auch große Flächen schneefrei. Für das Entfernen von weniger großen Schneemengen eignet sich das dritte mögliche Winterdienstgerät für den Unimog auf Schienen: der SPS (Snow Power Sweeper), ein Kehrgerät für Schnee. Die Kehrwalze sorgt für eine besonders feine Räumung der Gleise.

Bewährt im Straßenräumdienst und nun auch bei der Gleisräumung: der Universalpflug VP mit verstellbarem Pflugscharen.

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Fotos: Heatweed

Kommunaltechnik

Per Lichtsensor erkennt Heatweed Sensor, ob sich am Boden Unkraut befindet. Nur auf betroffene Stellen wird Heißwasser aufgetragen, das die Pflanzen vernichtet. Aufgebaut wurde das Unkrautbekämpfungssystem auf einen multifunktionalen Geräteträger von Holder.

DAGEGEN IST KEIN KRAUT GEWACHSEN: HEATWEED KÄMPFT MIT HEISSWASSER GEGEN WILDWUCHS Weder Chemiekeulen noch ineffizientes Abmähen sind die richtigen Lösungen gegen Unkraut. Abhilfe auf Dauer, ohne dabei die Umwelt zu belasten, verspricht Heatweed. Rein mit heißem Wasser wird den wuchernden Störentrieben zu Leibe gerückt. Um das knapp unter dem Siedepunkt befindliche Wasser bestmöglich auf die jeweilig zu bearbeitende Fläche zu platzieren, bietet der Hersteller verschiedene Modelle an – vom handlichen Heatweed Mid 22/8 für die manuelle Anwendung über das patentierte System Sensor 400/34 für den Aufbau auf multifunktionale Geräteträger für großflächige Einsatzgebiete.

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rst die Begrünung einer Gemeinde sorgt für eine angenehme Atmosphäre und ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor für deren Bewohner. Ebenso ist die Bepflan­ zung einfach ein Stück Natur im urbanen Raum. Weniger gern gesehen wird hingegen unkontrollierter Wildwuchs – aus optischen Gründen genauso wie aus Aspekten der Si­ cherheit. So kann beispielsweise durch zu hoch gewachsenes Unkraut eine Straßenkreu­ zung uneinsehbar werden oder durch Wur­ zeleinschüsse der Asphalt Risse bekommen, was wiederrum besonders für Radfahrer hin­ derlich sein kann. Bevor es soweit kommt, kann man vielzählige Methoden zu Hilfe nehmen, die aber jeweils gleich mehrere Haken haben: So ist etwa die chemische Beseitigung zwar äußerst effektiv, doch die Auswirkungen auf die Umwelt ha­ ben es in sich: Die Wirkstoffe können von den behandelten Flächen bei Regen sehr schnell abfließen. Sie versickern ins Grund­ wasser oder gelangen über die Kanalisation in Bäche, Flüsse und Seen. Dort schädigen sie Pflanzen und Tiere und gefährden über das

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Trinkwasser auch den Menschen – bereits ­ enige Tropfen belasten tausende Liter Was­ w ser. Alternativ kann der Wildwuchs mecha­ nisch durch Abmähen entfernt werden – doch schon nach kurzer Zeit muss das Prozedere wegen des raschen Nachwachsens wiederholt werden. Der Klassiker in Sachen Unkraut­ bekämpfung ist das regelmäßige Jäten: Fu­ genkratzer, Wurzel­ stecher und Hacke sind dafür im Einsatz. Das mechanische Entfernen der ungeliebten Pflanzen erfordert einen er­ höhten Personalaufwand – doch das weit grö­ ßere Problem ist das Resultat einer solchen Prozedur: Straßenbelag und Mauerwerk wer­ den in Mitleidenschaft gezogen. Dieses Risiko trägt man auch bei der Verwendung von mo­ dernen Hochdruckreinigern. Die weiteren Alternativen – die Bekämpfung mittels Ver­ brennen oder heißer Luft – haben wiederum den Nachteil ineffizient und aufwändig zu sein: Schutzkleidung ist bei der Anwendung nötig und nicht alle Oberflächen können so behandelt werden. Hohe Effektivität bei gleichzeitig einfacher Durchführung und ohne negative Auswirkung auf Natur und die

behandelnden Oberflächen verspricht die Heißwasser-Methode des Unkrautvernichters Heatweed. SANFTE METHODE ZUR UNKRAUTBEKÄMPFUNG Aufgrund der Verwendung von Heißwasser und des niedrigen Ausströmdrucks von unter Praktischer Zusatznutzen: Heatweed kann auch zum Reini­gen von Straßenschildern, Park­bänken und vielem mehr verwendet werden.


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Kommunaltechnik 2 bar eignet sich der Unkrautvernichter für alle Beläge und lose Schüttungen. Selbst ent­ lang von Fassaden kann Wildwuchs bekämpft werden, ohne dass Schäden befürchtet wer­ den müssen. Die Seitendüsen der Handbedie­ nung ermöglichen die Behandlung von Un­ kraut entlang von Fassaden und Zäunen und in Rinnen. Dies gilt auch für poröse und was­ serdurchlässige Beläge sowie Naturstein. Das Wasser im Tank der Maschine wird über eine Armatur zum Erhitzen gebracht, je nach Heat­weed-Modell erfolgt das Auftragen über eine Handlanze oder über die Düsen des An­ baugeräts. Das etwa 98 Grad heiße Wasser wird allein durch Schwerkraft dorthin gelei­ tet, wo es seine Wirkung entfaltet: Es sickert in das Erdreich und zerstört dort die Wurzeln des wuchernden Übels. Die Hitze lässt das ­Eiweiß der Pflanze gerinnern, sie wird nach­ haltig geschädigt und stirbt ab. Die Methode kann nicht nur auf befestigten Gehwegen, Straßen und Plätzen, sondern auch auf was­ sergebundenen Parkwegen sowie Kunstrasen­ flächen und Laufbahnen eingesetzt werden. So können sämtliche Flächen – ob Straßen­ ränder, Beete, Friedhöfe, kleinere Parkanlagen oder große Areale – mit der passenden Heat­ weed-Maschine optimal bearbeitet werden. LÖSUNG FÜR ALLE ANWENDUNGEN Dabei bietet Heatweed Technologies mit sei­ nem Produktportfolio für jede Fläche eine passende technische Lösung. Die Geräte Mid Series und Sensor Series sind dabei wichtige Bausteine für eine auf die jeweiligen Bedürf­ nisse und Anforderungen abgestimmte Wild­ krautentfernung. Gemeinsam haben beide Maschinen, dass sie Wildkraut einschließlich des Wurzelsystems kosteneffizient und effek­ tiv entfernen. Für die Bearbeitung von mittel­ großen Flächen bzw. von Beeten, Gräben und anderen unbefestigten Flächen bietet sich vor allem die Heatweed Mid 22/8 an, das meist­ verkaufte Modell in Europa. Unabhängig von der Außentemperatur wird die Wassertempe­ ratur konstant im wirksamen Bereich zwi­ schen 98 und 99,6 Grad gehalten. Diese Neu­ erung ermöglicht eine höhere Flächen­effizienz, spart dabei Wasser und damit Kraftstoff und Kosten. Nach realen Mess­ ergebnissen von 250 Kunden ist eine Flächenleistung von 1.750 bis 2.500 m²/Tag möglich (22 Hektar/ Saison). Dabei kann mit drei Durchgängen jährlich bereits ein optimales Erscheinungs­ bild erreicht werden. Die Mid 22/8 eignet sich besonders für Gemeinden, Dienstleister, Wohnungsbaugenossenschaften sowie für Parks und Friedhöfe. Die benutzerfreundliche Maschine ist serienmäßig mit zwei verschie­ denen Unkrautlanzen, einer Reinigungslanze und einem 500-Liter-Wassertank ausgestattet

Das beliebte Modell Mid 22/8 kann auf einen Anhänger geladen und so unkompliziert zum Einsatzort befördert werden.

und zeichnet sich durch einen niedrigen Ge­ räuschpegel und geringe Abgasemissionen aus. IDEAL FÜR DIE GROSSE FLÄCHEN Mit der patentierten Heatweed Sensor 400/34 ist eine besonders große Flächenleistung mög­ lich. Die Maschine, die auf einem Geräte­ träger aufgebaut wird, erkennt das Wildkraut mit ihrem Sensor am Frontanbau und ver­ sprüht gezielt Heißwasser auf die einzelnen Schadpflanzen. Flächen ohne Wildkrautbe­ satz werden dabei ausgelassen. Nach Erfah­ rungswerten von Kunden ist täglich eine Be­ arbeitung von 17.500 bis 30.000 m² möglich, was pro Saison etwa 400 Hektar ergibt. Als Behandlungsfrequenz liegen dabei auch hier drei Durchgänge pro Jahr zu Grunde. Die Hochkapazitätsmaschine hat mit ihrem 800-Liter-Wassertank einen sehr geringen Energie- und Wasserverbrauch und einen ent­ sprechend niedrigen Abgasausstoß. Der Was­ serverbrauch sinkt um bis zu 80 Prozent, der Diesel­verbrauch um ca. 83 Prozent gegenüber manuell gesteuerten Geräten. Kommunen

können große Flächen somit äußerst kosten­ effizient wildkrautfrei halten. REINIGUNG OHNE CHEMIEKEULE Reinigung, Säuberung und Unkrautvernich­ tung gehen oft miteinander einher. So ist die Kombination der Bekämpfung von Wild­ wuchs und Verunreinigungen logisch. Die Heatweed-Modelle mit Handlanzen sind da­ bei ein guter Ersatz für konventionelle Hoch­ druckreiniger. Die Maschinen töten Bakteri­ en ab und beseitigen Moos auch auf schwierigen Flächen, die nicht für die Hoch­ druckreinigung geeignet sind. Dies kann im Gegensatz zu herkömmlichen Heißwasser­ reinigern durch die sehr hohe, konstante Temperatur erreicht werden. Diese „Boiling Hot Water“-Technik erzeugt überhitzte Was­ sertröpfchen, die explodieren und Wärme ab­ geben, sobald sie auf die Fläche treffen. Da­ durch hat das Wasser ohne Verwendung von Reinigungsmitteln und ohne die Gefahr von Schäden auf Oberflächen durch die Verwen­ dung sehr geringer Wassermengen eine hohe Reinigungswirkung.

Das heiße Wasser zerstört die Eiweißstruktur der Pflanzen und schädigt sie nachhaltig.

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Kommunaltechnik

Fotos: ASH Group

Bis zu drei Meter kann der Gießarm hochgefahren werden und so auch höher gelegene Pflanzkästen, wie hier auf der Pferderennbahn in Hannover-Langenhagen, bewässern.

WINTERDIENSTTECHNIK IM SOMMEREINSATZ: SPRÜHANLAGEN WERDEN ZUR STAUBBEKÄMPFUNG UND PFLANZENPFLEGE VERWENDET Der Winter ist noch in weiter Ferne, doch vorausschauende Entscheider in Gemeinden und Städten haben natürlich bereits jetzt das nötige Equipment zur Verfügung. Damit dieses bis zu seinem ersten winterlichen Einsatz nicht nur in der Garage steht, kann etwa ein Solesprüher als Gießanlage für Pflanzen oder zur Bewässerung von Schotterwegen – und somit zur Staubbekämpfung – zweckentfremdet werden.

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ehr als 30 Grad und Sonne satt. Der Sommer zeigt sich bis jetzt mit einzelnen Unterbrechungen dieses ­ Jahr von seiner warmen Seite. Teilweise fast zu warm für Pflanzen der heimischen Gärten und Balkone. Aber auch Blumen und Sträu­ cher in Fußgängerzonen, auf Verkehrsinseln, Kreiseln oder Parkanlagen müssen aufgrund anhaltender Trockenheit mit Wasser versorgt werden. Äußerst effizient und bequem er­ ledigt dies das Gespann Aebi MT mit einer Schmidt TSS oder CSP als mobile Gießan­ lage.

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BEKÄMPFT GLATTEIS IM WINTER UND TROCKENHEIT IM SOMMER Die Anhängesprühmaschinen TSS bzw. CSP gehören zum Winterdienstequipment – ei­ gentlich. Konzipiert wurden sie ursprünglich für die Glättebekämpfung auf Verkehrs­ wegen. Mit beiden Baureihen kann man effi­ zient gegen drohende Glättebildungen vorge­ hen – also noch bevor die unkalkulierbaren Gefahrenpotenziale auf Wegen, Straßen und

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Plätzen überhaupt entstehen können. Die Sprühmaschinen können jedoch auch dann eingesetzt werden, wenn die Verkehrsflächen bereits spiegelglatt sind. Doch es eignen sich beide Geräte auch im Sommer für die kom­ munalen Dienst, etwa zur Pflege von wasser­ gebunden Wegen durch das Bewässern von Schotterstraßen, oder zum Gießen von Grün­ flächen und Bepflanzungen.

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GEGEN STAUBBILDUNG UND AUSGEDÖRRTE PFLANZEN Bei der Pflanzenversorgung mit Wasser kann ein Gießarm bequem vom Fahrerhaus des Aebi MT bedient und auf bis zu drei Meter Höhe ausgefahren werden, so erreicht das Gießwasser auch hochgelegene Pflanzkästen. Wassergebundene Wege, die bei langanhal­ tender Trockenheit zu extremer Staubbildung neigen, können mit der Sprühfunktion ein­ fach und großflächig bewässert werden. Ver­ anstaltungsflächen oder Parkplätze werden somit für Besucher und deren Fahrzeuge nicht zur Staubfalle.

SPRÜHANLAGEN ALS HECKAUFBAU ODER ANHÄNGER Bis zu 2.500 Liter können bei der Anhänge­ sprühmaschine Schmidt TSS mitgeführt wer­ den, somit ist ein großer Aktionsradius gege­ ben. Die TSS besteht aus einem Anhänger mit Kehreinheit und Sprühanlage und kann mittels des Standard 2-Punkt-Hubsystems am Schlepper angebaut werden. Die neu entwi­ ckelte VKS Highspeed Kehrwalze ist tech­ nisch ausgelegt für bis zu 40 km/h. Sie wird über eine Parallelhubanlage geführt und hy­ draulisch angehoben, abgesenkt und ver­ schwenkt. Es stehen zwei verschieden Besen­ breiten zur Auswahl: 1.800 und 2.400 mm. Dank der schmalen Bauweise ist die TSS eine gute Lösung für enge Straßen, Parkplätze und Radwege. Das feste Sprührohr mit einfacher oder doppelter Düsenreihe und Wurfdüsen zur Erweiterung der Sprühbreite wird von ei­ ner Flüssigkeitsmembranpumpe versorgt. An­ getrieben werden der Besen und der Sprüher über die Zapfwelle des Zugfahrzeugs. Die Pflug- und Besensteuerung erfolgt über die Schlepperhydraulik. Für die wegeabhängige


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Kommunaltechnik

Die Sprühanlage TSS wird als Anhänger transportiert – hier vom multifunktionalen Geräteträger Aebi MT. Durch das Bewässern dieses Schotterplatzes kann die Staubbildung bei trocken-­heißen Wetterperioden minimiert werden.

Sprühersteuerung kommt das ES-Bedienpult in der Fahrerkabine zum Einsatz. Alternativ kann die Sprühanlage CSP einge­ setzt werden. Der wesentliche Unterschied dieser Baureihe zur TSS ist der andersartige Aufbau. Dieser erfolgt bei der CSP auf der Pritsche eines Trägerfahrzeugs. Den Sprüher gibt es in unterschiedlichen Größen – von 600 bis 2.000 Liter fassend – und mit indivi­ duellen Ausstattungsvarianten. Erhältlich ist er für den Anbau an Traktoren mit Drei­ punktgestänge sowie für den Aufbau auf An­ hänger, Aebi VT 450, Unimog, Pickups, Transporter mit Pritsche oder andere im kom­

Die Sprühanlage CSP kann auf vielen verschiedenen Fahrzeugen angebaut werden, etwa als Pritschenaufbau.

munalen Betrieb eingesetzte Schmal­ spurfahrzeuge. Der CSP wird serienmäßig über die Fahrzeug­hydraulik der Trägerfahr­ zeuge angetrieben. Optional ist für Pritschen­ ausführungen auch ein Dieselmotor sowie für Anhängerausführungen ein Rad­nabenantrieb erhältlich. TRANSPORTER ALS IDEALER GERÄTETRÄGER Als ideale Kombination erweist sich sowohl für die Baureihe CSP wie auch für die TSS – im Winterdienst ebenso wie für den Sommer­ einsatz – der multifunktional einsetzbare Aebi MT. Aufgrund seiner kompakten Bauweise

mit nur 1,70 Meter Breite ist das Befahren von engen Gassen mit dem Transporter kein Problem. Dank Allradantrieb sind auch Fahr­ ten in unwegsamen oder steilem Gelände möglich. Im Vergleich zu anderen Fahrzeu­ gen, die zum Bewässeren eingesetzt werden, erlaubt der Aebi MT mit einer Geschwindig­ keit von 90 km/h auch Fahrten auf Autobah­ nen und Schnellstraßen und verwandelt sich nach erfolgtem Einsatz innerhalb kurzer Zeit zu einem vielseitigen Multifunktionstranspor­ ter und steht für die nächste Anwendung be­ reit. Winterdienst­equiment und Trägerfahr­ zeug intelligent genutzt – das ist Effizienz pur.

Aebi MT mit Wall- und Heckenschere www.aebi-schmidt.com

Aebi & Co. AG Maschinenfabrik CH-3401 Burgdorf

Der Verwandlungskünstler

Ihr direkter Kontakt zum Vertrieb: CH: +41 34 421 61 21 AT: +43 5238 53 590 20 DE: +49 76 72 412 0

Der Aebi MT Transporter ist ein wahres Multitalent. Zum Beispiel mit Mähausleger, Schwemmbalken, Hakenlift oder Kipper im Sommer sowie mit Schneepflug und Streuer im Winter – der leistungsstarke Transporter macht rund ums Jahr eine gute Figur.

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Alle Fotos: Zaugg

Ideal bei großen Schneemassen, aber dank seiner Wendigkeit auch bei engen Verhältnissen einsetzbar: die neue Rolba R500.

LEISTUNGSSTARK UND SCHNEEHUNGRIG: DIE NEUE ROLBA R500 VON ZAUGG Eine Schneefrässchleuder diesen Ausmaßes – sie verfügt über eine Breite von 180 bis 220 cm und eine Höhe von 307 cm, um nur einige Eckdaten zu nennen – will gesteuert werden. Zum Glück macht das leistungsstarke Modell Rolba R500 von Zaugg es seinem Fahrer einfach: Dank einfacher Bedienung, verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten und einer optimalen Sicht nach hinten. Um die Übersicht noch besser zu behalten, bietet Zaugg optional ein Kameraüberwachungssystem an. Bei der Bird-View-Funktion sieht der Fahrer die Schneefrässchleuder und die ­unmittelbare Umgebung sogar von oben. So hat man jederzeit den Überblick­ über das Fahrzeug und eventuelle Hindernisse.

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aushohe Wände erwarteten die Winterdienstmannschaften auf den alpinen Pässen von Großglockner bis Gotthard, von Furkajoch bis Furkapass: Neben gut ausgebildeten Mitarbeitern, viel Geduld und Glück beim Tauwetter – ein kurzer Wintereinbruch kann die tagelange Arbeit zunichtemachen – ist vor allem eines wichtig: die passenden Gerätschaften. Ohne schneehungrige und zuverlässige Schneefrässchleudern müssten wir Großteils auf das Fahrvergnügen in luftigen Höhen und auf die spektakulärsten Aussichten der Alpen ganzjährig verzichten. Dank der gelungenen Konstruktionen von Winterdienstherstellern ist das zum Glück nicht der Fall. Und natürlich nicht nur auf Gebirgspässen ist man auf die starken Gerätschaften angewiesen: Beispielsweise sind Wintersportorte nicht selten unter einer dicken Schneedecke begraben, die rasch gelüftet werden will, um Bewohnern und Besuchern den Weg frei zu machen. Für solch anspruchsvolle Aufgaben hat der Schneeräumspezialist Zaugg kürzlich auf der größten Schweizer Messe für die kommunale Branche, der Suisse Public, ein besonders leistungsstarkes Modell präsentiert. Die neue Rolba R500 ist einzigartig in ihren Dimensionen und ihrer Leistung. KOMMT MIT GRÖSSTEN SCHNEEMASSEN ZURECHT Es gibt derzeit keine vergleichbare selbstfahrende Schneefrässchleuder in dieser Art und Größe auf dem Markt. Alleine die Abmessungen – eine Länge von 546, eine Breite von 180 bis 220, eine Höhe von 307, ein Radstand von 200 und ein Wendekreis von 480 cm – legen davon Zeugnis ab. Auch das Gesamtgewicht von 8 Tonnen im Verhältnis zu den 170 KW des MTU Dieselmotors lassen einiges an Leistung erwarten. Dabei hält der Dieselmotor dem neuesten Stand der Technik entsprechend die aktuellsten Vorgaben bezüglich Abgasemissionen ein. Je nach Konfiguration und Schneeverhältnissen erreicht man eine Räumleistung von rund 1.800 Tonnen pro Stunde und eine stufenlose Wurfweite von bis zu 40 Metern. Nebst Direktauswurf werden unterschiedliche Kaminlängen oder sogar ein Teleskopkamin angeboten, die alle hydraulisch schwenkbar sind. Der Leistungsumfang und die Breite der selbstfahrenden Schneefrässchleuder kann genau an die Kundenbedürfnisse angepasst werden. Die 2-stufige Rolba Schneefrässchleuder kann in vier Breiten gewählt werden und wird mittels eines – dem neusten Stand der Technik verpflichtenden – Joy­ sticks bedient. Der Antrieb erfolgt mechanisch – also mit maximaler Leistung. In einem einzigen Durchgang wird der Schnee bis


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Kommunaltechnik 130 cm hoch geräumt. Perfekt also für den Winterdienst in tiefverschneite Berggemeinden oder eine Passräumung. AUS DER VOGELPERSPEKTIVE: BESSERE ÜBERSICHT DANK INNOVATIVER KAMERATECHNIK Doch nicht nur die Leistungsstärke spricht für die Rolba R500 – Zusatzausstattungen machen sie zum idealen Weggefährten für schwierige Räumeinsätze. Allen voran die Kameraüberwachung. Neben der bewährten Rückfahrkamera kann man das Fahrzeug auch mit dem innovativen Bird-View-Kamerasystem ausstatten. Wie der Name schon sagt, kann das Fahrzeug in Vogelperspektive überwacht werden – dadurch ergibt sich ein Rundum-Überblick, Hindernisse werden rasch erfasst, die Spurgenauigkeit kann während der Fahrt besser eingehalten werden. Gerade eben bei Passräumungen nicht unwesentlich, ist hier doch ein Abweichen von der Straße lebensgefährlich. Aber auch Unfälle mit Personenschaden können dank der zusätzlichen Perspektive vermieden werden. In engen Straßenzügen kann das Manövrieren der großen Schneefrässchleuder ebenfalls zur Herausforderung werden, auch hier hilft die Vogelperspektive per Kameraüberwachung. Zusätzlich hilft hier auch das schnelle Wechseln der verschiedenen Lenkungsarten: Dank Front-, Heck, Allrad- und Hundeganglenkung ist die Rolba R500 extrem agil und eignet sich besonders für die Schneeräumung in sehr engen Verhältnissen. Auf einem Bildschirm wird nicht nur die Kameraüberwachung dargestellt, es sind auch alle wichtigen Informationen und Funktionen in übersichtlicher Art und Weise visualisiert. Damit wird eine umfassende Kontrolle der Rolba R500 sichergestellt. Mit dem handlichen, multifunktionalen Steuerungsknopf wird durch drehen und drücken der farbige 12-Zoll Kontrollbildschirm bedient und in den darauf ersichtlichen Ebenen navigiert.

Das nach neuesten Erkenntnissen gestaltete Bedienkonzept: bestehend aus einem farbigen Display, einem multifunktionalen Bedienknopf und einem Joystick.

NUTZERFREUNDLICHE FAHRKABINE Nicht unwesentlich für die Konzentration beim Fahren ist die nutzergerechte Gestaltung der Fahrerkabine – schließlich verbringen die Fahrer hier stundenlang bei einer Aufgabe, die höchste Aufmerksamkeit erfordert. Das Bedienkonzept wurde nach neusten Erkenntnissen und strikt ergonomisch ausgeführt. Es besteht aus einem Joystick für die Bedienung der hydraulischen Funktionen der Schneefrässchleuder, des Tempomaten und des Fahrantriebs. Die Umschaltung von vorwärts auf rückwärts und zurück erfolgt direkt mit einem griffigen Schalter am Steuerrad. Die Sicht nach hinten ist offensichtlich besser dank der bemerkenswert niedrig ausgefallenen Motorhaube. Der Motorraum gestaltet sich eindeutig raumsparender durch die kompakte Anordnung der Abgasanlage. Die Kabine selbst bietet Überrollschutz und ist ROPS-­ geprüft.

Die Rolba R500 konnte bereits auf der Messe Suisse Public in Bern vorab das Fachpublikum überzeugen. Diesen Winter darf sich die Schneefrässchleuder erstmals beim Räumen von tiefverschneiten Straßen und Verkehrs­ flächen beweisen. Dank der optionalen Bird-View-Kameraüberwachung hat der Fahrer per Bildschirm die volle Übersicht über das Geschehen rund um die Schneefrässchleuder. Zusätzlich werden alle wichtigen Informationen und Funktionen angezeigt.

Die Rolba R500 verfügt über Allradlenkung, so können auch die Hinterräder gelenkt werden, was eine bessere Manövrierfähigkeit ergibt.

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Fotos: Vebeg

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Claus Richter ist seit 2008 Verkaufsleiter bei der Vebeg.

Diese basiert auf unseren Datenbanken und auf der Marktbeobachtung, die uns verrät, was ähnliche Produkte in der Vergangenheit erzielt haben. Natürlich werden auch Zustand und eventuelle Mängel am Versteigerungsobjekt mit einbezogen. Und wie genau stimmt die Bewertung der Vebeg mit dem tatsächlichen Ergebnis überein? Oft treffen wir den Markt sehr genau, manchmal sind wir überrascht, dass wir mit unserer Einschätzung so weit weg sind – in beide Richtungen. In der Regel liegen wir aber unter den erzielten Ergebnissen.

UNIMOGS & CO. UNTER DEM HAMMER Was passiert mit den Geräten und Maschinen, die der Bund nicht mehr braucht? Sie werden versteigert – von der Vebeg, dem Verwertungsunternehmen Deutschlands. Davon profitieren Verkäufer und Bieter gleichermaßen: Kommunen, da sie gegenüber Steuerzahlern in der Pflicht stehen mit ihren Geldern wirtschaftlich zu haushalten und so mit dem Erlös die oft klammen Gemeindekassen aufbessern können. Und auch die Käufer, denn sie bieten bei der Versteigerung den Betrag, der ihnen das Fahrzeug oder Gerät auch wert ist. Claus Richter, Verkaufsleiter bei der Vebeg, sprach mit zek kommunal über den wesentlichen Unterschied zwischen typischen ­Online-Auktionen à la Ebay und dem Vebeg-Verfahren, den großen Vorteil, den Kommunen daraus ziehen können und die nicht zu unterschätzende Bindung ­zwischen Gemeindemitarbeitern und ihren Arbeitsgeräten.

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as ist die Vebeg und wie kam es zu Gründung? Die Vebeg wurde 1951 gegründet und ist ein bundeseigenes Treuhandunternehmen, das für das deutsche Finanzministerium wirtschaftet. Welche Dienstleistung bietet die Vebeg an? Im Grunde genommen ist die Vebeg ein Auktionshaus, das Versteigerungen von Material durchführt, welches aus Bundesmitteln einmal beschafft wurde. Aber auch einige Treugeber, die nichts mit dem öffentlichen Sektor zu tun ­haben, bedienen sich unserer Leistung. Ziel unseres Unternehmens ist es, für Material in bestehenden Äußerungsverfahren den bestmöglichen Erlös zu erreichen. Wie laufen die Versteigerungen ab? Mittlerweile ist die klassischste Versteigerungsform die Auktion à la Ebay: Es wird ein Startpreis veröffentlicht, bei dem jeder Bieter durch Erhöhungsschritte Gebote abgeben kann. Es ist immer sichtbar, wie viele Gebote abgegeben wurden und wo momentan das Höchstgebot steht. Beim Vebeg-Verfahren handelt es sich um eine verdeckte Versteigerung. Auf unserer Web-

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seite wird das Angebot der sogenannten Ausschreibung veröffentlicht. Die bei uns registrierten Interessenten können online ihr Gebot abgeben. Der große Unterschied zur eingangs erwähnten Ebay-Auktion: Hier gibt es keinen Startpreis und man sieht nicht das momentane Höchstgebot. Das wird erst am Ende der Ausschreibung festgestellt und und bekannt gegeben. So lässt sich aus unserer Sicht ein höherer Preis erzielen. Denn das Wesen einer Online-Auktion wie bei Ebay ist, dass der Erwerber versucht, mit dem nächsthöherem Bietschritt den Zuschlag zu erhalten. Anders bei der Ausschreibung. Hier beträgt die Differenz zum Zweitbieter oft eine Vielzahl von Bietschritten – und Sie können mir glauben, dass sind oft ganz gravierende Unterschiede. Das ist natürlich vorteilhaft für unseren Treugeber. Somit gibt es kein Mindestgebot. Gibt es für den potenziellen Käufer eine Möglichkeit, den Wert eines Versteigerungsobjektes zu erfahren? Jeder Interessent kann mit uns Kontakt aufnehmen, um die Erlöserwartung zu erfragen. Entweder wird uns diese vom Auftraggeber mitgeteilt oder wir machen die Bewertung.

Welche Möglichkeiten haben Gemeinden, um ihre zu veräußernden Gegenstände zu verkaufen? Es gibt eine Empfehlung der Bundesrepublik, wie sich Institutionen des öffentlichen Rechts bei der Veräußerung von Sachwerten verhalten sollten. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: So kann man etwa eine Präsenz­auktion im eigenen Betrieb, etwa am Bauhof, vornehmen. Außerdem kann man sich der Zoll-Auktion bedienen, das ein Online-­ Verfahren ist, bei dem der Auftraggeber alle Schritte von der Materialbewertung über die Formulierung des Aufrufpreises bis hin zur Stellung der Rechnung, selbstverantwortlich zu leisten hat. Oder er überträgt uns den Auftrag und nimmt unser Dienstleistungs­paket in Anspruch. Eine dieser drei Empfehlungen sollte man einhalten, um das Transparenzgebot zu erfüllen. Welche Vorteile sehen Sie beim Vebeg-­Verfahren gegenüber der Präsenzauktion? Ein hoher Erlös ist bei einem Ortsverkauf am Bauhof schwierig, denn man hat einen kleinen, eher lokalen Bieterkreis. Die wenigen Bieter können sich preislich absprechen. Das ist bei unserem Verfahren nicht möglich, da es überregional und internationalisiert ist und niemand sieht, wer wann und was geboten hat. Außerdem bewerben wir die Ausschreibung, wodurch wir einen enormen Teilnehmerkreis generieren. Das fördert den Wettbewerb und steigert am Ende den Erlös. So können Kommunen mit ihren ausgemusterten Sachwerten beim Vebeg-Verfahren ihre Kassen ­aufbessern. Viele Kommunen sind chronisch unterfinanziert, die freuen sich über jedes Zubrot. Oft handelt es sich auch um Gegenstände, die nicht mehr genutzt werden und weggeworfen werden würden. Und anstatt für die Entsorgung zu zahlen, bekommt die Kommune den Erlös. Zudem werden die Gegenstände dann zu Lasten des Käufers abtransportiert und werden möglicherweise wieder instand gesetzt und weiter verwendet. Das ist nachhaltig.


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Für Kommunen nicht mehr rentabel: Der neue Besitzer freut sich über den ausrangierten Unimog zum niedrigeren Gebrauchtpreis – und die Gemeinde als Verkäufer über einen guten Verkaufserlös.

„Zwischen 20.000 und 30.000 Versteigerungs­ objekte wechseln bei der Vebeg ihren Besitzer.“ Welche Pluspunkte, neben dem höheren Erlös, sind noch gegeben? Alle handelnden Personen, die Sachwerte aus kommunalen Eigentum veräußern, müssen prüf- und nachweisbar versucht haben, den optimalen Erlös ohne Bevorzugung einzelner Interessen zu erzielen. Das erreicht man über unser Verfahren zu 100 %. Man spart außerdem viele Stunden an Arbeit und Arbeitskräfte durch unser Dienstleistungspaket, das von vielen Aufgaben entlastet – vom Erstellen des Angebots bis hin zur Kaufabwicklung. Der Auftraggeber muss uns im Grunde nur das zu versteigernde Objekt zum Inspizieren vorzeigen. Durch unsre umfangreiche Beratung sind die Treugeber handlungs­sicher und tragen keine Risiken. Was passiert nach dem Zuschlag? Wir haben das Prinzip der vollen Vorkasse zugunsten unserer Treugeber. Der Kunde kann erst dann über das Material verfügen, sobald der Preis zur Gänze bei uns hinterlegt ist. Er muss außerdem zu einer vereinbarten Frist zu seinen Kosten die Ware übernehmen. Was sind die gängigen Gründe warum Fahrzeuge und Gerätschaften von ­Kommunen verkauft werden? Sie sind an der Verschleißgrenze: Ein Gutachter stellt fest, dass die anfallenden Instandhaltungs- oder Reparaturkosten den Zeitwert des Fahrzeugs oder der Gerätschaft übersteigen und somit eine Neuanschaffung geplant wird. Der Treugeber sollte dann versuchen, so schnell wie möglich zu veräußern, um den größtmöglichen Erlös zu erzielen. Es macht keinen Sinn das alte Fahrzeug ungenutzt abzustellen, sobald das neue läuft. Außerdem gibt es Maschinen und Geräte – wenn wir zum Beispiel die Abgasnorm hernehmen – die im europäischen Raum nicht mehr verwendet werden können, weil hier sehr hohe Umweltstandards herrschen. Hier ist es denkbar, dass sie den Weg in andere Erdteile finden, die noch mit anderen Normen arbeiten.

kommunaltechnischem Material. Da die Technik als Neuanschaffung in der Regel zu teuer ist, greifen sie auf das Angebot der Vebeg zurück. Gibt es so etwas wie Bestseller? Beispielsweise ist der Markt nach Fahrzeugen schier grenzenlos – es werden alle Fahrzeuge in jeglichem Haltungszustand verkauft. Besonders Unimogs sind äußerst beliebt – wir haben welche bis nach Australien verkauft. Bei Spezial-Lkws schaut das dann natürlich wieder anders aus, hier ist der Markt einfach kleiner. Gleiches gilt für Anbaugeräte bis hin zu gebrauchter Kleingeräte wie Kettensägen und ähnlichem. Die Vebeg hat auch so spezielle Versteigerungen vorgenommen, wie jene der Magnetschwebebahn Transrapid, die zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen verkehren sollte - dazu kam es aber nie. Funktioniert bei so speziellen Ausschreibungen das verdeckte Höchstbieter-­ Verfahren oder werden diese Spezialaufträge anders gehandhabt? Gerade da ist das verdeckte Ausschreibungsverfahren gängig, weil man im ersten Moment nicht auf Anhieb sagen hätte können, ob es einen Markt gibt und welchen Erwartungspreis man hätte setzen können: Ist es der reelle Wert, der Schrottwert oder ein musealer? Das war im Vorfeld schwer festzustellen. Und die Ausschreibung hat gezeigt, dass wir doch eine Handvoll Bieter erreicht haben – das ist bei so speziellem Material schon sehr viel – zwischen denen ein Wettbewerb stattgefunden hat. Der erzielte Erlös stellt somit den Marktwert dar. Zu guter Letzt ging der Transrapid an den Enkel des technischen Urvaters der Magnetschwebebahn. Wie viele Versteigerungsobjekte wechseln bei der Vebeg ihren Besitzer pro Jahr? Zwischen 20.000 und 30.0000, wobei das nicht nur Einzelverkäufe sind, sondern auch Postenverkäufe – das sind oft Losgrößen von sechs bis weit über 30 Tonnen. Was sind die größten Herausforderungen für die Mitarbeiter? Herausfordernd ist unter anderem, wenn wir für die Bewertung vor Ort sind, um das Material aufzunehmen – die emotionale Komponente. Wir kommen zum Beispiel zu einem Bauhof und ein Mitarbeiter führt uns zu einem Unimog, der zu veräußern ist – und der ist vielleicht 20 Jahre mit dem Fahrzeug gefahren und kann sich nichts Schlimmeres vorstellen, als dass das Fahrzeug verkauft wird. Oder was schlimmer ist: Wenn Material verkauft wird, bei dem dabei indirekt Arbeitsplätze verloren gehen. Herausfordernd ist natürlich auch, bei der ganzen Bandbreite des Materials technisch immer auf der Höhe zu sein und den Überblick über die aktuelle Gesetzeslage mit allen Verordnungen. Ausfuhrbeschränkungen etc. zu behalten. Dem gegenüber stehen die schönen Momente. Etwa, wenn wir bei einem Versteigerungsobjekt, bei dem wir im ersten Moment keinen Markt sehen konnten, feststellen, dass es mit enormen Erlös verkauft werden konnte und sich die Treuhänder freuen. Vielen Dank für das Gespräch!

Werden die verkauften Objekte wieder in Kommunen verwendet oder eher im gewerblichen Bereich? Zwar kauft die klassische Kommune wegen unseres Gewährleistungsausschusses nicht bei uns. Doch viele Kommunen, gerade wenn es um die Bewirtschaftung von Straßen geht, lagern ihre Dienstleistungen aus. Diese werden dann durch private gewerbetreibende Unternehmen erbracht. Und diese Dienstleister haben eine enorme Nach­frage nach

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Foto: Kugelmann

Machte beim Publikum Eindruck: Das erstmals präsentierte Kombinationssystem zum raschen Aufund Abladen des Streugutbehälters von Meiller und Kugelmann bei den BayWa-Vorführtagen.

GERÄTEKOMBI SORGT FÜR SCHNELLEN AUFUND ABBAU VON STREUGUTBEHÄLTERN BEI LKWS Ein Fahrzeug, mehrere Anwendungen: Diese Prämisse gilt nicht nur für kleine Geräteträger, auch LKWs sollen rasch zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln können. Aufgrund des Zeitaufwands ist Multifunktionalität bei den großen Fahrzeugklassen besonders im Winterdienst kaum möglich. Doch eine Kombination von Abrollkipper und Streugerät zeigt eine zeitsparende Lösung für den schnellen Auf- und Abbau von Streugutbehältern und somit die Möglichkeit eines raschen Funktionswechsels.

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ualität hat ihren Preis doch gleichzeitig haben Kommunen ein straff gezurrtes Jahresbudget. So wundert es nicht, dass die meisten Gemeinden mittlerweile ausschließlich auf Multifunktionalität bei den anzuschaffenden Fahrzeugen und Gerätschaften setzen. Denn somit kann ein und derselbe Geräteträger zum Mähen verwendet oder zur Kehrmaschine umfunktioniert werden. Oder es wird eine Schneefrässchleuder schnell vom Fahrzeug abmontiert, um an der Aufbaustation Platz für einen Häcksler zu schaffen. Und dabei die Gerätschaft so konstruiert ist, dass – egal ob Schnee oder Hackgut – das Material sofort abtransportiert werden kann. All diese Kombinationen sind bereits in der Kommunaltechnik Usus geworden. Doch ziehen in punkto Geschwindigkeit beim Funktionswechsel die großen Fahrzeuge den Kürzeren – zumindest was Heckanbauten wie etwa Streugutbehälter betrifft. Diese Behäbigkeit ist zum einen einfach durch die massive Größe und das Gewicht erklärbar, die solche Heckanbauten haben. Zum anderen auch durch die Höhe: Während Frontanbauten wie etwa Schneefräsen beim Anfahren des Geräteträgers leicht angedockt werden können, werden die schweren Behälter für Abfall, Bauschutt oder Streu-

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gut hinten am Fahrzeug „aufgeschultert“. Der Aufwand und die Zeitintensität sind Grund dafür, dass somit große Transporter das Jahr über, oder zumindest über lange Phasen, nur für eine kommunale Aufgabe zur Verfügung stehen. Besonders im Winterdienst ein ärgerlicher Umstand: Schließlich werden Streugutbehälter nur für wenige Monate im Jahr benötigt. Gleichzeitig steht, sobald dieser montiert ist, für diese Zeit das Fahrzeug oft ausschließlich für diese Funktion zur Verfügung – außer es wird der Arbeits- und Zeitaufwand in Kauf genommen, den Anbau zu wechseln. SCHNELLWECHSEL-LÖSUNG FÜR GROSSE GERÄTETRÄGER Ursprünglich für eine andere Funktion konstruiert, bietet der Abrollkipper von Meiller die ideale Lösung für das Problem: Eigentlich wird das Hakenliftsystem für das Auf- und Abladen von Behältern für die Baubranche und Abfallwirtschaft genutzt. Doch in Zusammenarbeit mit dem Allgäuer Winterdienstspezialisten Kugelmann fand man noch einen weiteren, sehr praktischen, Einsatz für das System: als Auf- und Abladehelfer für Streugutbehälter. Per Knopfdruck wird der Behälter in


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einer fließenden Bewegung vom Heck gehoben und hinter das Fahrzeug auf Achsstützen abgestellt. Somit kann der Geräteträger schnell für eine andere Aufgabe verwendet werden. Für andere Einsätze im Winterdienst – beispielsweise als schnee-transportierendes Begleitfahrzeug beim Räumdienst. Oder es kommt in anderen Bereichen in Verwendung, etwa als Transporter. Dadurch wird den Kunden die Möglichkeit geboten alle bereits in anderen Bau- oder Kommunalarbeiten verwendeten Hakenliftfahrzeuge auch für den Winterdienst einzusetzen. EINFACH ZU BEDIENEN Die Steuerung des Abrollkippers funktioniert denkbar einfach: Alle Bedienfunktionen sind logisch, leicht verständlich und einfach in der Ausführung. Mit der Meiller i.s.a.r.-control-Funkfernsteuerung hat der Nutzer die volle Kontrolle: Bedient werden kann aus sicherer Entfernung und an einem Standort, der die beste Sicht bietet. Mit den vorprogrammierten Abläufen der Folgesteuerung ist die Bedienung sogar noch einfacher. Dabei kann zu jeder Zeit eingegriffen werden: Durch Loslassen des Daumenrades oder Drücken der entsprechenden Pfeiltaste hat man alles unter Kontrolle. KOMBINATION ERSTMALS AUF BAYWA-VORFÜHRTAGEN PRÄSENTIERT Erstmals wurde diese Gerätekombi im März während der BayWa-Vorführtage in Bayern dem Fachpublikum präsentiert. Hierzu kombiniert das Familienunternehmen Kugelmann in Kooperation mit Meiller einen A-Duplex-Streuer mit Sole (5.000 Liter Streugut-/Soletank) mit dem Hakenliftsystem RS 21. Das Modell ist für den schweren Einsatz konzipiert und ist für ein langlebiges und wartungsarmes Arbeiten ausgelegt. So konnte es sich in der Bau- und Entsorgungswirtschaft bereits bewähren – und ist auch wie geschaffen für die Bedingungen im Winterdienst. Die Abrollkipper von Meiller eignen sich für alle Fahrgestelle sämtlicher Fahrzeughersteller. Das Unternehmen arbeitet eng mit den LKW-Herstellern zusammen und stimmt seine Aufbauten optimal auf die Fahrgestelle ab. Die Ladebrücke ist dabei fahrzeugneutral ausgeführt. Damit werden auch individuelle Produkte, wie etwa die Kombination mit dem Kugelmann-Streubehälter, schnell und problemlos an den jeweiligen Hersteller angepasst.

woraus ein geringerer Kraftstoffverbrauch resultiert. Meiller verringerte außerdem die Bauhöhe des neuen Abrollkippers RS 21 um 20 mm. Das Ergebnis ist mehr Volumen für die Ladung. Zusätzlich wurde mehr Spielraum bei niedrigen Durchfahrtshöhen gewonnen. Die verringerte Bauhöhe sorgt für mehr Schwenk- und Kippraum in Tiefgaragen oder überdachten Plätzen. Gleichzeitig wird eine höhere Standund Fahrsicherheit durch einen niedrigen Schwerpunkt erzielt. Eine Eigenschaft, die sich der Abrollkipper mit dem A-Duplex-Streuer von Kugelmann teilt. Die niedrige Bauweise des Streugeräts bietet Sicherheit durch eine freie Rundumsicht und einen tiefen Gewichtsschwerpunkt. Weiterer nicht unwesentlicher Pluspunkt im Winterdienst: Korrosionsschutz. Dieser wurde beim Abrollkipper durch die schweißfreie Montage von Rahmen und Anbauteilen verbessert. Ein Aspekt, den sich auch Kugelmann groß auf die Fahne geschrieben hat. Korrosion wirkt der Winterdienstspezialist vor allem mit seiner Materialwahl entgegen: Edelstahl und Kunststoff widerstehen den korrosiven Einfluss von Feuchtigkeit und Salz. Außerdem punktet der Streuer mit seinem Zweikammersystem – der Mischbetrieb verschiedener Streustoffe ist beliebig möglich – und seine hohe Dosiergenauigkeit und somit hohe Wirtschaftlichkeit. TOP-KUNDENSERVICE IN DER SCHWEIZ DANK IMPORTEUER ZIMMERMANN Größte Priorität legt Kugelmann bei jedem seiner Streuer auf das genaue und wirtschaftliche Streubild – schließlich ist jedes Gramm Salz zuviel auf der Straße eine unnötige Belastung für die kommunale Kassa und die Umwelt. Dafür, dass die Streumenge über viele Wintersaisonen hinweg korrekt den Einstellungen entspricht, sorgen die Servicemitarbeiter von Kugelmann oder bei Schweizer Kunden der Generalimporteur Zimmermann durch alternierende Kontrollen. So berichtet etwa der Ressortleiter für Fahrzeuge und Geräte des Kantonalen Tiefbauamts Thurgau und Kunde von Zimmermann und Kugelmann, Daniel Goldinger: „Wichtiges Argument für den Kauf des Streugeräts war uns neben der Produktqualität der Service – und dieser funktioniert bei Zimmermann bestens. Wenn wir ein Anliegen haben, helfen uns die Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit vor Ort und Stelle.“ Kurze Kommunikationswege sind dabei unerlässlich. „Kundenzufriedenheit hat für beide Unternehmen, Kugelmann und Zimmermann, oberste Priorität. Wir sind bemüht, schnell die Kundenwünsche umzusetzen“, erklärt Tobias Felix von Zimmermann. Foto: Kugelmann

Foto: zek

Der A-Duplex-Streuer von Kugelmann inklusive des 5.000 Liter fassenden Streugutbehälter am LKW. Per Knopfdruck manövriert das Hakenliftsystem von Meiller den Behälter hinter das Fahrzeug, dort kommt er auf ausgefahrenen Abstellstützen zum Stehen.

OPTIMIERUNGEN BEI MEILLER SIND IDEAL FÜR DEN WINTEREINSATZ Verbesserungen am RS 21 gegenüber dem Vorgängermodell sind für den Winterdienst von wesentlichen Nutzen: Optimiert wurde die Geschwindigkeit des Abrollvorgangs. In bestimmten Sequenzen wird die Arbeitsgeschwindigkeit verdoppelt und somit bei jedem Arbeitszyklus wertvolle Zeit eingespart. Ebenfalls reduziert wurde das Gewicht – um ganze 200 kg. Dadurch wird bei jeder Fuhre mehr Nutzlast gewonnen,

Wesentliches Merkmal bei Winterdienstgeräten ist der Korrosionsschutz. Bei der Gerätekombi wird diese mittels schweißfreier Montage des Abrollkippers und des strapazierfähigen Materials des Streuers gewährleistet.

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Alle Fotos: Kärcher

Dank 50-Volt-Technologie ist die Batterie des Laubbläsers LB 850 BP um bis zu 50 Prozent schneller aufgeladen als bei vergleichbaren Geräten. Und im Gegensatz zu benzinbetriebenen ist das akkubetriebene Modell auch in lärmsensiblen Bereichen wie in Wohngebieten, in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Kranken­ häusern sowie bei nächtlichen Arbeiten problemlos einsetzbar.

VOLL AUFGELADEN: DIE AKKU-ARBEITSGERÄTE VON KÄRCHER Laut und luftverschmutzend muss der Kommunaldienst heutzutage nicht sein, schließlich gibt es umweltfreundliche Alternativen mit geringem Geräuschpegel. Das Unternehmen Kärcher bietet die gängigsten Arbeitsgeräte als akkubetriebene Version an – darunter finden sich von Kettensägen über Heckenscheren bis hin zu Laubblasgeräten alle wichtigen Utensilien für die ­kommunale Grünpflege. Letzteres eignen sich ideal zur Ergänzung und Unterstützung von Kehrsauggeräten. Die neueste, ­besonders emissionsarme Maschine namens MIC 42 präsentierte Kärcher auf der Messe Suisse Public in Bern.

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it der neuen Serie akkubetriebener Arbeitsgeräte der Kärcher Park & City Solutions mit 50-V-Technologie steht nun endlich eine leistungsmäßig gleichwertige Alternative zu Benzingeräten bereit. Eine Alternative, die einerseits abgasfrei arbeitet und so Anwender und Umwelt schützt. Und die andererseits in lärmsensiblen Bereichen, wie in Wohngebieten, rund um Schulen und Krankenhäusern große Vorteile durch deutliche geringere Geräuschemissionen mit sich bringt und so Kommunalfahrzeuge bei der täglichen Reinigung und Pflege von Straßen, Gehwegen und Grünflächen optimal unterstützt und ergänzt. Unter anderem stehen Heckenschere, Freischneider, Laubbläser und Kettensäge in der umweltfreundlichen Variante zur Verfügung. Voraussetzung für die Arbeitsgeräte ohne fossilen Treibstoffbedarf sind die Lithium-Ionen-­ Batterien mit der neuen 50-Volt-Technologie, die durch viele Vorteile überzeugen: So sind

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sie etwa mit allen akkubetriebenen Arbeitsgeräten kompatibel, einfach und schnell zu wechseln, enorm leistungsstark und bis zu 50 Prozent schneller aufgeladen als marktübliche Lithium-Ionen-Batterien. Von der enormen Leistung proftiert der Anwender, durch die niedrigen Gesamtkosten und die hohe Wirtschaftlichkeit die Kommune. Kostensenkend wirkt sich auch die bis zu 50 Prozent geringere Lärmbelastung aus, denn so sind Einsätze auch nachts oder in den frühen Morgenstunden möglich. Doch nicht nur das kommunale Budget wird geschont, sondern auch die Mitarbeiter: Das bis zu 80 Prozent geringere Vibrationsniveau gegenüber benzinbetriebenen Arbeitsgeräten wirkt der Ermüdung des Anwenders entgegen und garantiert effizientes Arbeiten. Außerdem sind die Kettensägen & Co. in wenigen Sekunden startklar: Es ist kein händisches Starten des Benzinmotors und Nachfüllen des Kraftstoffgemisches notwendig. Komplettiert werden die Arbeitsgeräte

mit dem Akkurucksack Bp 2400 Adv, welcher dank seiner langen Batterielaufzeit Akkuwechsel und Nachladen innerhalb einer Schicht überflüssig macht. KOMPAKTE GRÖSSE, ENORME LEISTUNG Die handlichen Geräte sind leicht zu transportieren und überzeugen auch in schwer zugänglichen Bereichen, somit sind sie flexibel bei allen anfallenden Aufgaben einsetzbar. Eines der ersten – und damit bewährtesten – akkubetriebenen Arbeitsgeräte von Kärcher ist die Kettensäge CS 330 BP. Aufgrund der modernen Akkutechnologie und des Brushless-Motors, der ohne Verschleißteile arbeitet, ist das Gerät äußerst wartungsarm. Zudem überzeugt es in Bauweise und Material – beides macht es äußerst robust. Einen besonderen Schutz bei der Arbeit bietet die elektrische Kettenbremse. Diese stoppt die Ketten im Notfall sofort und bietet dem Anwender so zusätzlichen Schutz. Die automatische


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Volle Kompatibilität des Akkus mit allen Geräten der Kärcher Park & City Solutions: Der kompatible Akku erlaubt den bedarfsgerechten und schnellen Wechsel auf andere Geräte.

Die mit innovativer 50-Volt-Technologie ausgerüstete Kettensäge ist sehr leise, vibrationsarm und benutzerfreundlich und emittiert im Gegensatz zu benzinbetriebenen Geräten keinerlei Schadstoffe oder störende Abgase und Gerüche.

Kettenschmierung pflegt das Produkt nachhaltig und sorgt für einen reibungslosen Einsatz. Zudem unterstützt sie die Langlebigkeit und bedarf keiner aufwendigen Wartung. Das spart Zeit und Geld. Verwendet werden kann sie unter anderem zum Beseitigung von abgebrochenen Ästen und umgefallenen Bäumen, für Verschönerungsarbeiten an Bäumen und Hecken und zum Fällung kleiner und mittelgroßer Bäume EIN EINGESPIELTES TEAM Die akkubetriebenen Handgeräte sind perfekt auf die multifunktionalen Kommunalmaschinen von Kärcher abgestimmt. So bläst beispielsweise der Akku-Laubbläser LB 850 BP Schmutz, Müll und Blätter von schwer zugänglichen Stellen vor die Kehrmaschine, die sie sofort aufnimmt. Durch das flexible Zusammenspiel bieten sich unzählige Einsatzmöglichkeiten und ein sicheres und effizientes Arbeiten. Die stufenlose Drehzahlregelung reguliert die Blasgeschwindigkeit aufs Genaueste und passt damit ideal für jede Aufgabe. Bei hartnäckigem Schmutz hilft die Turbo-Taste. Mit nur einem Knopfdruck erreicht der Laubbläser maximale Leistung.

PREMIERE AUF DER SUISSE PUBLIC: KOMMUNALMASCHINE MIC 42 Eine der Kehrmaschinen, die eine ideale ­Arbeitskombination mit dem Laubbläser ergeben, ist die neue Kommunalmaschine MIC 42, die auf der Messe Suisse Public im Juni ihre Weltpremiere vor Fachpublikum feierte. Damit bringt Kärcher einen Geräteträger auf den Markt, der kompakte Abmessungen mit starker Antriebsleistung verbindet. Auch hier wurde darauf geachtet, die CO2-Emmissionen niedrig zu halten. Daher erfüllt die MIC 42 als erstes Gerät dieser Klasse die höchste Abgasnorm (STAGE V) und liegt mit ihren Abgaswerten sogar deutlich unter dem geforderten Wert. Das Kommunalfahrzeug ist somit für den Einsatz in innenstädtischen Umweltzonen geeignet. Für Fahrkomfort sorgen die übersichtliche Großraumkabine und die intuitive Bedienung. Das vielseitige Wechselkonzept und schnelle Zugänge zu allen Servicekomponenten ermöglichen flexibles, effizientes Arbeiten. Mit der MIC 42 adressiert Kärcher damit die Bedürfnisse von Einsatz­ leiter, Fahrer und Werkstattmitarbeiter gleichermaßen. Die neue Kommunalmaschine kombiniert als leistungsstarkes Arbeitsfahrzeug die Eigenschaften von Geräteträger und Saugkehr­ maschine. Mit hoher Motor- und Antriebsleistung (42 PS, 130 Nm Dreh­ moment) bewegt sie mühelos eine Tonne Nutzlast und entsprechend schwere Anbaugeräte mit hoher ­Hydraulikleistung. Dabei

bleibt die Maschine mit einer Fahrzeugbreite von 1,08 m schmal und wendig. Das Kehrgutbehältervolumen von etwa 800 l ermöglicht lange Arbeitsintervalle ohne Unterbrechung. Damit diese für den Fahrer möglichst angenehm ausfallen – ein Arbeitstag dauert immerhin mindestens acht Stunden – wurde bei der Konzeption der Maschine auf Fahrkomfort geachtet. So garantiert der lange Radstand von 1.500 mm trotz hoher Wendigkeit ein stabiles Fahrverhalten. Die Großraumkabine schafft ein großzügiges Platzangebot, bietet ein innovatives Belüftungssystem und doppelseitige Fenster. Für sicheres, effizientes Arbeiten sorgen der beidseitige Einstieg und die 360°-Rundumsicht. Das intuitive Bedienkonzept wurde von der beliebten Baureihe MC 130 (3,5 t-Klasse) übernommen. So lässt sich beispielsweise die Besenposition über zwei Joysticks unabhängig steuern.

Eine Weltpremiere feierte die neue ­Kommunalmaschine MIC 42 auf der ­ Messe Suisse Public. Der Geräte­ träger verbindet kompakte Abmessungen mit starker Antriebsleistung und geringem Schadstoffausstoß.

SCHNELLES WECHSELN FÜR MULTIFUNKTIONALITÄT Sehr flexibel ist die MIC 42 beim Wechseln von Anbaugeräten. An der Front befindet sich ein genormtes Kuppeldreieck (CAT 0) mit Hebe- und Senkvorrichtung, um marktübliche Anbaugeräte sowie solche von Traktoren aufzunehmen. Beim Wechsel über dem Motorraum kommt das bekannte Schnellwechselkonzept von Kärcher zum Einsatz, bei dem das Anbaugerät hydraulisch angehoben und abgesenkt werden kann. Manuelle Handspindeln sind nicht nötig. Durch den optional erhältlichen Multikuppler entfällt sogar das lästige An- und Abkuppeln einzelner Hydraulikkupplungen. Abgerundet wird das Maschinenkonzept durch einen schnellen Zugang zu allen Servicekomponenten. Die Verkleidung inklusive Kraftstofftank ist ausklappbar, ebenso wie Kraftstoffkühler und Klimakondensator. So sind Reinigungs-, Service- und Wartungs­ arbeiten zeitsparend zu erledigen.

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Fotos: Abfallservice Salzburg

Abfallwirtschaft

Saubere Sache: Ein Kran, der per Fernbedienung gesteuert wird, hebt den Behälter des Unterflurcontainers hoch und entleert ihn in den Presscontainer, der auf dem Fahrzeug aufgebaut ist. Mit dem Müll kommt der Fahrer somit überhaupt nicht in Berührung.

SALZBURGS ABFALL VERSCHWINDET IM UNTERGRUND Die Idee, den Müll mittels Unterflurcontainer unter der Erde verschwinden zu lassen, stieß bei den Verantwortlichen der Salzburger Abfallwirtschaft gleich auf Anklang. Doch bei der Umsetzung happerte es zunächst: Man war nicht mit allen Anbietern der Container zufrieden und auch der Dienstleister, der für die Entsorgung der speziellen Systeme beauftragt wurde, konnte den Anforderungen der Stadt nicht gerecht werden. Durch die Anschaffung eines eigenen Entsorgungsfahrzeugs und weiterer Container konnte ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt werden.

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elbst das für seinen Schnürlregen be­ kannte Salzburg kann für den bisheri­ gen Sommer eine sonnige Bilanz zie­ hen – 25 Grad und mehr waren im Juni und Juli keine Seltenheit. So angenehm das an­ haltende Schönwetter auch ist, so haben die hohen Temperaturen dann doch ein paar Schattenseiten: Etwa die steigende Geruchs­ belästigung, die durch Müll verursacht wer­ den kann. Ein nur logischer Umstand: Die städtische Müllabfuhr tätigt das ganze Jahr über im selben Intervall ihre Entsorgungs­ fahrten, der Verrottungsprozess des Abfalls wird durch die hohen Temperaturen jedoch beschleunigt. Und dieser macht sich so man­ ches Mal geruchlich bemerkbar. Anders ver­ hält es sich bei Unterflurcontainern. Wie der Name schon andeutet, befinden sich die Müllcontainer unter der Erde. In der Stadt Salzburg sind um die 80 dieser Systeme in Wohnsiedlungen integriert, weitere 30 im Bau und 25 in Planung. „Dadurch, dass sich das System unterirdisch befindet, ist der Ab­

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fall gekühlt, somit kommt es zu keiner Ge­ ruchsbelästigung – gerade jetzt im Sommer ist das ein großer Pluspunkt“, führt Ing. Bruno Lederer, Verantwortlicher beim Abfallservice Salzburg, einen der Vorteile aus. Andererseits friert der Abfall im Winter durch die annä­ hernd gleichbleibende Temperatur nicht fest. UNTERFLURCONTAINER: VIELE VORTEILE Die Liste der weiteren Vorzüge von Unterflur­ containern gegenüber konventionellen Roll­ containern ließe sich noch lange fortsetzen: So integriert der in die Erde eingebaute Ent­ sorgungscontainer das Abfallkonzept in die Umgebung und gestaltet dieses attraktiv. Denn lediglich die Einwurfsäule für Biomüll, Restmüll, Glas, PET und Altpapier sind sichtbar. Der Abfall lagert bis zur Abholung im in den Boden versenkten Teil des Unter­ flurcontainers. Dank der platzsparenden Ein­ wurfschächte und der unterirdischen Verbau­ ung wird weit weniger Fläche benötigt als bei Rollcontainern – gleichzeitig kann mehr Müll

bis zur Entsorgungsfahrt eingeworfen wer­ den. Ein Unterflurcontainer fasst die gleiche Menge wie fünf 1.100-Liter-Container. Ein Unterflurcontainer braucht nur halb so viel Bodenfläche und nur ein Zehntel des Frei­ raums der entsprechenden Menge herkömm­ licher Abfallbehälter. Das System bietet sich ab 25 Wohnungen an. Diese sauberen Sam­ melstellen begünstigen die Mülltrennung nachweislich. Durch die Zentralisierung der Sammelstandorte werden die Kosten für Ent­ leerungsfahrten erheblich gesenkt. VILLIGERS SPEED LIFTER ÜBERZEUGTE In der Stadt Salzburg sind Systeme verschie­ dener Anbieter zu finden, besonders über­ zeugt hat das Produkt des Schweizer Herstel­ lers Villiger. Die mehrmonatige Testphase hat das Kransystem Speed Lifter mit Bravour ge­ meistert. Sodass ein auf die Stadt zugeschnit­ tenes Fahrzeug von Villiger mit Speed Lifter erworben wurde. Ein wesentlicher Unter­ schied zu konventionellen Kransystemen ist


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Abfallwirtschaft

der Wohnliegenschaftsbesitzer, welches Un­ terflursystem eingesetzt wird. Das Abfall­ service steht ihnen stets beratend zur Seite.

Die Unterflurcontainer verschwinden völlig unter der Erde. Zu ­sehen sind einzig die Einwurfsäulen für Restmüll, Altpapier & Co.

der computergesteuerte Ablauf. Dieser wurde für den Anwender simpler gestaltet, was die Bedienung und das Arbeiten mit dem Speed Lifter leicht macht. SPEED LIFTER: EIN GEWINN FÜR ALLE Der Speed Lifter funktioniert wie ein Roboter über Automation und überzeugt durch das schnelle Anfahren zum Container, den sehr schnellen automatischen Entleerprozess und auch den kurzen automatischen Ablauf zu­ rück zur Parkposition des Speed Lifters. Der gesamte Ablauf – vom Anhalten des Entsor­ gungsfahrzeugs, Entleeren des Containers bis zur Weiterfahrt – kann so auf ca. zwei Minu­ ten gesenkt werden. Dies hat große Vorteile für die Umwelt – denn weniger Standzeit be­ deutet weniger Abgase und kürzere Lärmbe­ lästigung der Anwohner in den Siedlungen sowie weniger Kraftstoffverbrauch und Zeit­ aufwand für den Entsorger. ARBEITSERLEICHTERUNG DANK SPEED LIFTER Nicht nur der Zeitaufwand wird minimiert, auch die Fahrer werden entlastet: Über 80 Prozent der Tätigkeit wird durch den teilauto­ matisierten Betrieb des Speed Lifter-Krans übernommen. Denn nur das Anfahren zur Containeraufnahme erfolgt manuell. Der Speed Lifter entleert den Container vollauto­ matisch und stellt den Container zentimeter­ genau wieder dorthin, wo er ihn angehoben hat. Auch der Weg zurück in die Parkposition des Krans läuft vollautomatisch und sehr schnell ab. Das bedeutet eine enorme Erleich­ terung für die Fahrer. Sie können sich somit besser auf die sicherheitstechnischen Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren und ermüden viel weniger. Zudem erkennen sie viel früher, wenn sich ein Passant in Gefahr begibt. EINE KOMPLETT SAUBERE SACHE Ein weiterer Vorteil, der die Müllentsorgung

leichter macht: „Es ist eine komplett saubere Angelegenheit. Mann kommt mit dem Müll überhaupt nicht mehr in Berührung. Alle Ar­ beitsschritte passieren über den Speed Lifter Kran“, berichtet Bruno Lederer vom Abfall­ service Salzburg. „Einsparpotential ist für die Stadt auch dadurch gegeben, dass nur ein Fahrer die gesamte Entsorgung erledigt – an­ statt dreier Mitarbeiter, wie es bei der Müllab­ fuhr normalerweise der Fall ist.“ EFFIZIENZ, SICHERHEIT UND ENERGIE SPAREN Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Die Container werden nicht hinten im Fahrzeug über die Bodenklappen entleert, sondern vor­ ne. Dies geschieht unter anderem aus Effizi­ enz- und auch aus Sicherheitsgründen, denn ein kleiner Schwenkbereich bedeutet gleich­ zeitig ein kleiner Gefahrenbereich. Der Speed Lifter Kran wird dadurch auch selbst ge­ schont, da er fast nur im Niederlastbereich arbeitet. Außerdem ergibt sich dank der Kon­ struktion ein geringerer Energieaufwand dank kurzer Wege. Nach der Entleerung wird der Müll mit ei­ nem Schild – wie bei dem in Salzburg ausge­ lieferten Modell – oder über Schnecken mit größerem Verdichtungsverhältnis, nach hin­ ten gepresst.

TOP KUNDENSERVICE Neben der hohen Produktqualität konnte Villiger mit seinem guten Kundenservice vor Ort punkten. „Die Beratung und Betreuung erfolgt umgehend und wird bis ins kleinste Detail erfolgreich erledigt“, berichtet Bruno Lederer. „Sollte eine Anfrage nicht telefonisch oder per Email zu lösen sein, ist innerhalb kürzester Zeit jemand vor Ort, der das Prob­ lem erfolgreich löst.“ Ein großes Plus ist, dass Villiger sowohl den Kran für die Entleerung der Behälter, sowie die Behälter (Unterflur und Überflur) produziert und vertreibt. Dies bedeutet eine enorme Entlastung für die Or­ ganisation und Administration. Das Abfall­ service muss sich so nicht mit verschiedenen Ansprechpartnern befassen, sondern kann ­alles mit einer Firma abklären und lösen. FÜLLSTANDSMESSUNG BINANDO Damit das Magistrat bei zukünftig steigender Container-Zahl logistisch effizient arbeiten kann, sind vernetzte Online-Füllstands­ messungen ein Muss. Binando optimiert die Logistik von Unternehmen aus der Abfall­ wirtschaftsbranche. Einer der erfolgreich im­ plementierten Use Cases sorgt für eine Re­ duktion der beim Einsammeln wesentlichen Ressourcen Zeit und Treibstoff. Gleichzeitig erhöht Binando durch die Reduktion von CO2-Emissionen die Lebensqualität in Städ­ ten. Inzwischen werden bereits weitere Use Cases für ein Portfolio von „Smart Waste Lö­ sungen“ aufgebaut. Genutzt werden dabei vor allem aktuelle Technologien des Internet of Things. In Salzburg wurde im März ein Fahrzeug mit dem Kransystem Speed Lifter nach mehrmonatigem Test übernommen.

UNTERFLURCONTAINER GEORDERT Nachdem das Villiger-Kransystem zum Ent­ leeren von Über- und Unterflurcontainern überzeugt hatte, ließ man sich beim Schwei­ zer Unternehmen auch bezüglich Unter­ flursysteme beraten. Innerhalb kurzer Zeit wurden dann auch die ersten Unterflursys­ teme des Unternehmens eingesetzt. Diese führen nur zu positiven Rückmeldungen von Anwohnern, die diese täglich nutzen, da die ­Systeme von Villger nicht nur einwand­frei funktionieren, sondern auch sehr benutzer­ freundlich sind. Es ist jedoch klar die Sache

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KOMMUNAL

Fotos: Eco Technologies

Kommunaltechnik

Die kompakteste Wildkrautbürste im Sortiment, die WKG, wurde erstmals auf der Messe demopark präsentiert.

Wenn mehr Leistung verlangt wird: Die Kommunal Pro Variante der Wildkrautbürste wurde für den Einsatz auf breiten Straßen und den Anbau auf großen Fahrzeugen wie dem Unimog konzipiert.

FÜR MECHANISCHE UND UMWELTFREUNDLICHE UNKRAUTBEKÄMPFUNG: DIE ECO WILDKRAUTBÜRSTEN Ein gepflegtes Ortsbild ist das Ziel jeder Gemeinde, sprießendes Unkraut am Straßenrand stört die gewünschte Optik. Eco Technologies schafft mit seinem Wildkrautbürsten-Programm Abhilfe, dabei bietet der Hersteller für jede Anforderung und jede Fahrzeugausstattung das richtige Gerät. Vom hydraulischen Antrieb bis zu jenem mittels Zapfwelle, von der kleinsten Bürsten­ variante WKG bis zur großen Kommunal Pro Version: Die vielfältigen Bautypen der Eco-Wildkrautbürsten sind für jegliche Kundenanforderung gerüstet. Und das ohne Einsatz von schädlichen Herbiziden.

E

rst kürzlich auf der Messe demopark 2017 in Eisenach präsentiert, zeigt Eco Technologies sein neues Aufgebot an Wildkrautbürsten zur herbizidfreien Unkrautbeseitigung. Jede Gemeinde kennt und fürchtet immer wiederkehrendes Unkraut an Straßenrändern, Fugen und Ritzen bei Gehwegen, Parkplätzen oder Betriebsarealen. Um das ungewünschte Wildkraut nicht mühevoll per Hand entfernen zu müssen und um auf giftige Herbizide verzichten zu können, können die Wildkrautbürsten-Systeme von Eco Technologies eingesetzt werden. Dabei wird mit den verschiedenen Modellen ganz auf die individuellen Kundenanforderungen eingegangen. Bewährt hat sich schon seit Jahren die Eco Wildkrautbürste WKT, welche über die Fahrzeughydraulik mittels leistungsstarken Hydromotor angetrieben wird. Die Bürste lässt sich manuell oder mühelos über Verstellzylinder durch eine einfache Steuerung in der Fahrerkabine auf mehreren Ebenen separat einstellen. So passt sie sich dem Untergrund perfekt an. Der Wurfschutz ist serienmäßig, damit weder Schmutz, noch Steine oder Unkraut unkontrolliert im Einsatz weggeschleudert werden.

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LÖSUNGEN FÜR VERSCHIEDENE ANTRIEBSARTEN Eine Neuentwicklung sind die unterschiedlichen Antriebsarten, um für jeden Kunden das passende Modell liefern zu können: Die Wildkrautbürste WKG wird über die Frontzapfwelle angetrieben und gilt als die kleinste und kompakteste Wildkrautbürste im Sortiment. Sie ist speziell für Klein- und Schmal­ spurtraktoren gefertigt, mit kompakten Abmessungen und ausgeklügelter Steuerung, auch bei wenig vorhandenen Anschlüssen am Fahrzeug. Die WKG punktet in erster Linie durch ihre extrem robuste Bauweise. In der Größenordnung gleich wie die WKT, ist sie perfekt für den Dauereinsatz konzipiert und sagt dem Unkraut den Kampf an. Eine Nummer größer ist die Wildkrautbürste WKTG, die ebenfalls über die Frontzapfwelle betrieben wird. Der leistungsstarke Gelenkwellenantrieb zeichnet sich vor allem durch das robuste Winkelgetriebe aus. ANBAU AUCH OHNE FRONTZAPFWELLE MÖGLICH Leider gibt es auch Fahrzeuge, bei denen die Frontzapfwelle nicht vorhanden oder ausreichend ist, und die Hydraulikleistung nicht groß genug ist, um die Wildkrautbürste anzu-

treiben. Aber auch dafür hat Eco Technologies die passende Lösung parat: Die Wildkrautbürste kann auch einfach über das neue Heckhydraulikaggregat angetrieben werden. Kompakt angebaut am Heckdreipunkt und ausgestattet mit Ölkühler, Rücklauffilter, Druckbegrenzungsventil und Übersetzungsgetriebe für die genormte Heckzapfwelle steht der mechanischen Unkrautbeseitigung nichts mehr im Weg – ganz unabhängig von Zapfwellen- und Hydraulikleistung des Fahrzeugs. FÜR DEN DAUEREINSATZ UND GROSSE FLÄCHEN Auch für mechanische Unkrautbeseitigung im großen Stil ist beim Produktprogramm von Eco Technologies gesorgt. Speziell für den schweren Dauereinsatz und konzipiert für Fahrzeuge wie Unimog, 4x4 Fahrzeuge oder große Traktoren ist die Wildkrautbürste Kommunal Pro ideal auch für breite Fahrbahnräder ausgelegt. Durch einen zusätzlichen seitlichen Verschub kann um ganze 50 cm weiter außen gearbeitet werden. Durch ein groß­ dimensioniertes Stützrad und spezielle Adapter (auch mit Parallelogramm­aushub) wird die Maschine zum professionellen Einsatz für große Flächen und breite Straßen genutzt.


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Kommunaltechnik

Fuhrparkfest beim Tiroler Unternehmen Derfeser. Mit dabei: die Kehrmaschine TK 6000. Im Bild: Mag. Stephan Trilety (links), Ernst Derfeser (rechts).

Fotos: Trilety

Die 100 Prozent elektrisch betriebene Kehr­ maschine des Trilety-Partners Tenax konnten bei Demos am Bauhof des Magistrats Salzburg und weiteren Vorführstandorten in Österreich mit 0 Prozent Schadstoffemissionen überzeugen.

ERFOLGREICHER SOMMER FÜR KEHRMASCHINEN-PROFI TRILETY Fachkompetenz in allen Belangen der Straßenreinigung, Produktqualität in optimalem Preis/Leistungsverhältnis und ein ­ausgezeichneter Kundenservice: Das sind die Bausteine der Firmenphilosophie vom Kommunalgerätehersteller Trilety und ­sicher ein wesentlicher Grund für den erfolgreichen Start in den Sommer. Gleich mehrere Fahrzeugübergaben standen in den letzten Wochen auf der Agenda, außerdem stieß man bei breitflächig angelegten Vorführtagen auf großes Interesse.

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eit bald 60 Jahren produziert das Halleiner Unternehmen­ Trilety Fahrzeuge und Maschinen für die Städtehygiene, vornehmlich für die Straßen- und Kanalreinigung. Mit seinem umfangreichen Produktportfolio und strategisch günstigen Kooperationen mit Partnerunternehmen konnte sich der Kommunalspezialist in der Branche mit seinem Namen etablieren. Dieser Sommer startete für ­Trilety besonders erfolgreich, es kam zu zahlreichen Fahrzeugüber­ gaben und Vorführungen. VORFÜHRTOUR MIT DEN ELEKTRISCHEN KEHRMASCHINEN VON TENAX Den Anfang machte im Juni die erste Demo-Tour mit den 100%-elektrischen Kehrmaschinen aus dem Hause Tenax an mehreren Standorten in Österreich. Im Frühjahr 2017 hat Trilety die Vertretung für die elektrischen Kehrsaugmaschinen von Tenax übernommen. Bei Demos am Bauhof des Magistrat Salzburg, und an diversen anderen Standorten in Niederösterreich und Wien, sowie in der Steiermark und Kärnten, sorgten die Maschinen für großes Interesse. Speziell in Einsatzbereichen wie in Innenstadtgebieten, Fußgängerzonen, Tiefgaragen und ähnlichen geräuschsensiblen Bereichen sind die absolut emissionslosen Kehrsaugmaschinen vom Typ Electra 1.0 und Electra 2.0 ideal. Gerade die Emissionslosigkeit ist ein immer wichtiger werdendes Thema, weshalb auch diverse Vertreter der Politik bei den Demonstrationen ihr Interesse bekundet haben. KEHRMASCHINEN-ÜBERGABE FÜR FUHRPARK IN TIROL Anfang Juli lud die Fa. Derfeser in Vomp zur Übergabefeier aller heuer neu angeschafften Fahrzeuge. Mit dabei auch eine TK6000 aus dem Hause Trilety. Die neue Kehrmaschine, zusätzlich ausgerüstet mit Zusatzwassertank und einer HD-Waschanlage, sorgt ab sofort für saubere und weniger staubende Baustellen und Betriebsgelände der Fa. Derfeser.

­ rilety vertritt die neuen Produkte des italienischen KehrmaschinenT herstellers seit Mai diesen Jahres. Gemeinsam mit dem neuen Partner wurden die ersten Demo-Tage fixiert und an ausgewählten Standorten Vorführungen durchgeführt. Das mechanisch/saugende Maschinenkonzept stieß durchwegs bei allen Vorführungen auf Anklang. Vor allem die enorme Leistungsfähigkeit in Punkto Kehrgeschwindigkeit und Aufnahmefähigkeit konnte die anwesenden Verantwortlichen diverser Bauhöfe und Unternehmen überzeugen. Aufgrund des beachtlichen Interesses plant Trilety gemeinsam mit dem Partner Dulevo ­bereits an weiteren Demonstrationen in Österreich. ÜBERGABE DER ERSTEN DEMO-KEHRMASCHINE AUF EINEM MULI T10 HYBRIDSHIFT AN DIE REFORM WERKE Ende Juli wurde am Gelände der Gebrüder Trilety GmbH die erste Kehrmaschine des Typs TS31-M als Vorführmaschine an Vertreter der Reform Werke aus Wels übergeben. Konkrete Projekte und Anfragen sowohl aus Österreich als auch von ausländischen Märkten haben zu dieser Kooperation der Häuser Reform und Trilety geführt. Der neue Geräteträger MULI T10 HybridShift dient als Trägerfahrzeug für die wechselbare Kehrmaschine. Die Verantwortlichen von Reform zeigten sich beeindruckt von der kompakten und einfach handzuhabenden Bauweise und Verarbeitung sowie von der besonders starken Saugleistung der 3 m3 fassenden Kehrmaschine. In den nächsten Wochen wird die Maschine im Dauer-Vorführeinsatz sein.

VORFÜHRTOUR MIT DEN KEHRMASCHINEN VON DULEVO Vom 11. bis zum 19. Juli fand die erste Vorführtour mit den neuen Kehrmaschinen von Dulevo in Österreich statt. Die Fa. Gebrüder

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Kommunaltechnik

Fotos: Bucher Municipal

Die CityCat 2020ev ist das weltweit erste voll­elektrische Kompaktkehrfahrzeug der 2-m3-Klasse. Es setzt Maßstäbe in Bezug auf Lärmreduktion, Emissions­ freiheit und Effizienz, ohne Kompromisse bei der Leistung einzugehen.

LEISETRETER SORGT FÜR KOSTENEFFIZIENTE STRASSENREINIGUNG „Morgenstund hat Gold im Mund“ sagt ein altes Sprichwort, in dem definitiv viel Wahres steckt. Etwa, wenn es um die Schonung des kommunalen Budgets geht. Denn Gemeinden können bei der Straßenreinigung beim frühmorgentlichen Einsatz Zeit und damit Geld sparen. Die Kehrmaschine CityCat 2020ev von Bucher Municipal ist dank Elektroantrieb so leise, dass sie bereits um 4 Uhr früh betrieben werden kann – statt des üblichen Beginns um 6 Uhr. Da um diese Uhrzeit kaum Verkehr auf den Straßen herrscht, ist die Reinigung rascher erledigt. Dabei werden nicht nur Kosten und Lärmbelastung ­reduziert, dank des umweltfreundlichen Elektroantriebs fährt die Kehrmaschine völlig emissionsfrei.

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isher beschränkte sich das Angebot von Bucher Municipal auf verschiedene Kompakt- und Großkehrfahrzeuge, die allesamt bereits der Euro 6-Abgasnorm entsprechen. Doch auf dem Weg hin zum emissionsfreien Kehrfahrzeug geht das Schweizer Unternehmen einen Schritt weiter und präsentiert erstmals ein rein elektrisch angetriebenes Kompaktkehrfahrzeug in der gefragten 2-m3-Klasse. Zwei Faktoren standen bei der Entwicklung dieses Fahrzeuges im Mittelpunkt: Zum einen natürlich die weitere Feinstaubreduktion und zum anderen die nochmalige Reduktion der Lärmbelastung beim Einsatz in Wohngebieten und anderen besonders sensiblen Bereichen, die durch den rein elektrischen Antrieb realisiert werden kann. „Mit der bedeutenden Reduzierung der Lärmemissionen ist der Einsatz der CityCat 2020ev bereits in frühen Morgenstunden und zu späten Abend- und Nachtzeiten möglich. Mehrschichteinsätze können neu und flexibler gestaltet werden“, resümiert Ulf Oehlmann, Export Verkaufsleiter der Bucher Municipal AG. So kann in vielen Gemeinden statt des bei Dieselfahrzeugen vorgegebenen frühesten Einsatzbeginns um 6 Uhr früh, bereits um 4 Uhr gestartet werden. Kommunen können so dank des geräusch­armen Elektro-

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fahrzeugs bares Geld sparen: Denn um diese Uhrzeit ist weniger Verkehr auf der Straße, der Einsatz ist schneller durchführbar. Mit der CityCat 2020ev ermöglicht Bucher gemessen an den bereits extrem effizienten Dieselmodellen der neuesten Generation eine Lärmreduktion um 75 Prozent, um den gleichen Wert sinken zudem die Betriebskosten, da die Dieselkosten entfallen. Der Lärmwert des Elektrofahrzeugs liegt bei gerade einmal 92 dB(A). Damit ist ihr Lärmpegel rund 10 dB(A) – also um ein Vielfaches – geringer als der Mittelwert der Konkurrenz mit konventionellem Dieselantrieb. Zur Erklärung: Das menschliche Gehör empfindet eine Lärmzunahme von 3 dB(A) als doppelt so laut. Weitere besonders erwähnenswerte Vorteile sind die nochmals reduzierten Vibrationen, eine 85 prozentige Effizienzsteigerung und ein weiter reduziertes Risiko für Öl-Leckagen. 0% EMISSION, 100% LEISTUNG Trotz dieser klaren Marschrichtung war von Beginn der Entwicklung an klar, dass Kunden keinerlei Einschränkung bei Leistung und Funktionalität hinnehmen würden. Keinerlei Unterschiede zwischen den Dieselmodellen und der Elektrovariante gibt also es bei Kehrund Saugleistung sowie bei der Wendigkeit

und der Zuladung von 1.450 kg. Ident ist auch die Situation bei den Service- und Verschleißteilen. Hinsichtlich der Nutzung ermöglicht die City­Cat 2020ev acht Stunden Kehrbetrieb, anschließend ist eine Ladezeit von zwei bis drei Stunden einzuplanen. Der flüssigkeitsgekühlte 56 kWh Akku ist absolut wartungsfrei und für rund 3.000 Ladezyklen ausgelegt. Optional bietet Bucher zudem die notwendige Ladeinfrastruktur an. Die Elektrokehrmaschine ermöglicht es, pro Jahr bis zu 26 Tonnen CO2 einzusparen und ihren Mehrpreis gegenüber dem Dieselmodell durch extrem niedrige Treibstoffkosten, den Wegfall von Motorservicekosten und den Entfall einzelner Bauteile wie beispielsweise der Abgasanlage großteils zu kompensieren.

Mittels 22 kW starkem On-Board-Ladegerät können die Batterien innerhalb von zwei bis drei Stunden an jeder beliebigen öffentlichen Pkw-Ladestation aufgeladen werden.


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Messen & Veranstaltungen

Auf Interesse stieß die Kehrmaschine Citycat 2020 von Bucher.

Fotos: zek

Das Kransystem Speed Lifter konnte bereits an den Abfallservice Salzburg übergeben werden. Auf der Kommunalmesse konnte der Abfallexperte Villiger sein Produkt weiteren österreichischen Gemeindevertretern präsentieren.

VERANSTALTUNGEN MIT SYNERGIEEFFEKT: DER ÖSTERREICHISCHE GEMEINDETAG UND DIE KOMMUNALMESSE Am 29. und 30. Juni 2017 fand – in diesem Jahr in der Stadt Salzburg – das größte kommunalpolitische Ereignis des Jahres statt. Zum 64. Österreichischen Gemeindetag kamen mehr als 2.000 Gemeindevertreter aus ganz Österreich zusammen, um über Zukunftsfragen der Gemeinden zu beraten und zu diskutieren. Als erfolgreiche Synergie hat sich die parallel dazu stattfindende Kommunalmesse erwiesen, bei der sich auch heuer die Vertreter der österreichischen Gemeinden über das aktuelle Angebot an Kommunaltechnik eingehend informieren konnten.

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in dichtes fachliches und politisches Programm erwartete die kommunalen Vertreter Ende Juni beim 64. Österreichischen Gemeindetag und der gleichzeitig stattfindenden Kommunalmesse. Am 29. Juni wurde der Gemeindetag von Bundeskanzler Christian Kern eröffnet und stand ganz im Zeichen von Fachtagungen. Bei der Haupttagung am darauffolgenden Tag durfte der neue Gemeindebund-Chef Alfred Riedl unter anderem Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz als Gastredner begrüßen. PERFEKTE KOMBINATION: GEMEINDETAG UND KOMMUNALMESSE Zeitgleich fand – ebenso in Salzburgs Messezentrum – die Kommunalmesse statt, bei der rund 200 Aussteller ihre Produkte präsentierten. Bereits Anfang des Jahres war ein Großteil der Ausstellerfläche bereits belegt. Ein Faktor, an dem sich die Bedeutung der Kommunalmesse ablesen lässt. Die Bandbreite an Ausstellern zeigte das auch: Vom IT- und Telekommunikationsmarktführer A1 bis zum

ne Kommunalmesse Besucher über die Landesgrenzen hinaus an. Bei den „Open Space“-Vorträgen konnten Unternehmen und Institutionen einen detaillierten Einblick in Programme oder Angebote, die besonders auf Gemeinden zugeschnitten sind, anbieten. Diese Vorträge haben durch ihren Seminarcharakter – der eher kleineren Teilnehmerzahl und dem ruhigen Rahmen – den Vorteil, dass Themen und Angebote bis ins Detail diskutiert und besprochen werden konnten.

Spezialfahrzeughersteller Reform waren alle Hersteller und Anbieter vertreten, die ihre Dienstleistungen für eine funktionierende Kommunalwirtschaft anbieten. Den Ausstellern standen dabei eine Messefläche im Innenbereich von 10.000 m² zur Verfügung, das Freigelände umfasste 3.500 m². Die Aussteller trafen Ende Juni an den zwei Messe­ tagen auf etwa 5.000 Besucher aus nahezu allen österreichischen Gemeinden. Und auch, wenn es sich um den Österreichischen Gemeindetag handelte, lockte die angeschlosseDer Kommunalspezialist Stangl präsentierte sein Produktportfolio am Freigelände.

Das Welser Unternehmen Reform war auf der Kommunalmesse vertreten.

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Foto: demopark

Messen & Veranstaltungen

„Full House zum Zehnten“ – 36.000 Grünflächenprofis, Golfplatzexperten und Kommunalentscheider reisten vom 11. bis 13. Juni zum Hotspot der Grünen Branche.

DEMOPARK LANDET JUBILÄUMS-HATTRICK: STIMMUNG, BESUCHER­QUALITÄT UND GESCHÄFTSLAGE AUF SPITZENNIVEAU Mit einer beeindruckenden Innovationsoffensive öffnete die demopark, Europas größte Freilandausstellung der Grünen ­Branche, vom 11. bis 13. Juni in Eisenach ihre Tore. Hightech zum Anfassen und Ausprobieren, ist die Stärke, die hier auf rund 250.000 Quadratmetern ausgespielt wird – und das bereits zum zehnten Mal. Heuer feierte die Freiluftmesse Jubiläum und konnte dabei Rekordwerte aufweisen: Gleich in dreifacher Hinsicht – mit Besucherqualität, Stimmung und Geschäftslage – topte die diesjährige Messe alle vorangegangenen Auflagen. Insgesamt 36.000 Grünflächenprofis, Golfplatzexperten und ­Kommunalentscheider besuchten die demopark.

Foto: Eco Technologies

Eines der Messe-Highlights von Eco Technolgies: die praktische Gießanlage.

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ge man sich in diesem Jahr „gleich in dreifacher Hinsicht auf Spitzenniveau: Besucherqualität, Stimmung und Geschäftslage zeigen sich von ihrer besten Seite“, so Scherer. Insgesamt 36.000 Grünflächenprofis, Golfplatzexperten und Kommunalentscheider besuchten von 11. bis 13. Juni Europas größte Freilandausstellung der Grünen Branche. PROZESSDENKEN HÄLT EINZUG Effizienz, Elektrifizierung und intelligente Prozess-Steuerung standen in diesem Jahr im Mittelpunkt des vielfältigen Innovationsreigens. „Wer auch morgen erfolgreich sein möchte, sollte schon heute daran denken, seine Arbeitsprozesse optimal zu steuern“, betont Scherer. Digitale Innovationsideen wie vernetzte Fahrzeugflotten oder Gerätesteuerungen via Smartphone und Tablet seien „immer mehr auf dem Vormarsch“. Dass Entwicklungen wie diese „in hohem Maße auch strategische und fachliche Fragen aufwerfen,

versteht sich von selbst“, ist sich Scherer ­sicher. KONFERENZPROGRAMM GIBT DENKANSTÖSSE Als „ideale Ergänzung des etablierten Praxisprofils der Ausstellung“ bewertet der Branchen­ experte das deutlich erweiterte KonferenzproAebi Schmidt gewann die von der Demopark vergebene Goldmedaille für Neuheiten für die Kehrmaschine Swingo 200+ Koanda: Die Kompaktkehrmachine reduziert den Ausstoß von Feinstaub um bis zu 95 Prozent.

Foto: zek

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it einem erstklassigen Ergebnis schloss nach drei Tagen in Eisenach die zehnte demopark ihre Tore. „Zum Jubiläum einen echten Hattrick zu landen, macht uns schon ein wenig stolz“, sagt Dr. Bernd Scherer, demopark-Initiator und Geschäftsführer des Industrienetzwerks VDMA. Schließlich bewe-


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Fotos: zek

Messen & Veranstaltungen

gramm. „Theorie und Praxis fruchtbar miteinander zu verbinden und dabei Denkanstöße zu geben, war und ist der Anspruch unserer hochkarätig besetzten Vortragsreihen zur Zukunft des Kommunal- und Landschaftsbaus. Dass uns dies wirklich hervorragend gelungen ist, beweist die durchweg gute Resonanz der Fachbesucher“, so Scherer. BESTNOTEN ZUM ZEHNTEN Bestnoten erzielte die Jubiläumsausgabe der demopark auch in der Besucherwertung. Einhelliges Lob erntete die enorme Breite und der hohe Innovationsgrad des Produktangebots, das zwischenzeitlich mehr als 50 ver-

schiedene Segmente umfasst. Entsprechend positiv fällt auch das Gesamtresümee aus: Neun von zehn Besuchern sehen ihre Erwartungen vollständig erfüllt – ein Spitzenwert, der keinesfalls alltäglich, wohl aber ein gutes Omen für die nächste demopark ist. Schließlich wollen ganze 91 Prozent auch 2019 wieder mit von der Partie sein, wenn die demopark vom 23. bis 25. Juni in ihre elfte Saison startet. Europas größte Freilandausstellung der Grünen Branche wird seit 1999 im Zweijahresturnus von der Gesellschaft zur Förderung des Maschinenbaus mbH, einer ­hundertprozentigen Tochtergesellschaft des VDMA, veranstaltet.

Foto: zek

Bei strahlend blauem Wetter konnte die Messe ihren Vorteil als Freiluftveranstaltung perfekt ausspielen. Der Fuhrpark und der mit Pavillions ausgestattete Messestand von Holder kam so gut zur Geltung und lud zum Flanieren und Informieren ein (links). Auch gekonnt in Szene gesetzt: das Winterdienstprogramm von Hydrac bei sommerlichen Temperaturen im thürengischen Eisenach.

Bekommt man selten zu sehen: Spezialgeräte wie das Baumverpflanzugsgerät.

Fotos: zek

Foto: Astrad

Dafür ist die Freiluftmesse Demopark bekannt und beliebt: Auf dem weitläufigem Areal können die gezeigten Maschinen der verschiedenen Hersteller ausgiebig getestet werden. Auf Parcours werden die unterschiedlichsten Einsatzbedingungen nachempfunden. Hier zu sehen: Ein Testfahrer im Multifunktionsgeräteträger Citymaster 1600 von Hako (links) und die fachmännische Demonstration eines Unimogs U 423 mit der Aufbaukehrmaschine TK 36 von Trilety (rechts).

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Foto: Suisse Public

Messen & Veranstaltungen

20.000 Interessenten besuchten die 80.000 m2 große Messe Suisse Public.

SUISSE PUBLIC PUNKTETE MIT BREITEN AUSSTELLER­ SPEKTRUM UND NEUEM OUTDOOR- TESTGELÄNDE

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euerwehr- und Polizeiautos, Kräne und Bagger sowie neue Technologien: Vom 13. bis 16. Juni fand die 23. Suisse Public statt. Während vier Tagen konnten sich die Besucher an der größten Schweizer Fachmesse rund um den öffentlichen Sektor informieren, Maschinen live erleben und spannenden Vorträgen lauschen. „Wir sind sehr zufrieden mit der diesjährigen Suisse Public“, so Messeleiter Alain Caboussat. „In den vier Tagen durften wir auf der flächenmäßig zweitgrößten Messe auf dem Bernexpo-Gelände rund 20.000 Besucher begrüßen.“

ZUFRIEDENE AUSSTELLER Auch die Aussteller zeigten sich zufrieden mit der diesjährigen Auflage der Suisse Public. So resümierte etwa Margaritha Dähler, Geschäftsführerin von Dähler, Kompetenz in Signalisation: „Wir sind seit 1972 dabei und zufrieden wie am ersten Tag. Wir haben einen tollen Standplatz, wir fühlen uns gut aufgehoben und gewinnen auch immer wieder neue Kunden dazu.“ Auch Christian Bieri, technischer Berater von Hagenbucher kann eine positive Bilanz ziehen: „Auch dieses Jahr ist

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Der deutsche Winterdienst­ hersteller Kugelmann war zusammen mit seinem Schweizer Generalimporteur Zimmermann auf der Suisse Public vertreten.

Foto: zek

Die diesjährige Austragung der größten Schweizer Kommunalmesse Suisse Public hat auf ganzer Linie überzeugt. Besonders der neue Outdoor-Bereich für Gerätedemonstrationen, der dieses Jahr auf dem Messegelände Premiere gefeiert hat, ist beim ­Publikum gut angekommen. Im neuen Park auf dem Freigelände konnten die Besucher bei einer Testfahrt selber Hand anlegen.


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Fotos: zek

Messen & Veranstaltungen

Rolf Egli vom Schweizer Winterdienstspezialisten Zaugg neben der leistungsstarken Schneefrässchleuder Monoblock MB 110 (links). Doch nicht nur der Räumdienst steht im Fokus des Schweizer Unternehmens: Highlight des Messestands war sicher das effektive Bodenreinigungsgerät Steambeast, das selbst so hartnäckigen Verunreinigungen wie Kaugummi­ flecken mittels Dampfeinsatz erfolgreich den Kampf ansagt (rechts).

unser Stand voll, wir haben einen hervorragenden Imagetransfer an der Messe und werden sicherlich auch 2019 wieder dabei sein.“ Die Suisse Public hat sich zum Knüpfen neuer Kontakte längst in der Branche etabliert und ist gleichzeitig ein Treffpunkt für langjährige Geschäftspartner. TESTGELÄNDE LOCKTE GROSSES PUBLIKUM AN Besonders interessiert waren die Besucher am neu geschaffenen Außenareal. Hier konnten sie verschiedene Fahrzeuge und Maschinen vor Ort im Einsatz erleben und sogar selbst Hand anlegen. Viele nutzten die einmalige Gelegenheit, die Maschinen selber zu bedienen.

träge und Präsentationen wurden rege besucht und überzeugten durch hohe inhaltliche Qualität.“ ELEKTRO-FAHRZEUGE SOWEIT DAS AUGE REICHT Am 16. Juni gastierte die WAVE Trophy mit über 100 Elektro-Teams auf dem Berner Messe­gelände. Interessierte konnten am Abschlusstag der Suisse Public verschiedene Elektro-Fahrzeuge aus nächster Nähe betrachten und mehr über Elektromobilität erfahren. Die WAVE Trophy ist die größte Elektromobil-Rallye der Welt. Erstmals auf der Schweizer Messe vertreten: der österreichische Winterdiensthersteller Kahlbacher.

Produktmanager Philip Schwendener von Rapid. Marketingleiter Marcel Sutter und Sales Director Karl Fleischmann von Kärcher Schweiz.

Fotos: zek

LANCIERUNG DES SUISSE-PUBLIC-FORUMS Außerdem wartete mit dem Suisse-Public-­ Forum eine weitere Neuerung auf die Besucher. Hier hielten Experten der öffentlichen Hand spannende Referate zu Themen wie „Smart Resilience“, „Digitalisierung“, „Abfall­ entsorgung“ oder „Mobilfunk“. „Die Lancierung des Suisse-Public-Forums ist geglückt“, sagt Messeleiter Alain Caboussat. „Die Vor-

Fotos: zek

Foto: Astrad

Links: Geschäftsführer Paul Villiger gemeinsam mit seiner ebenfalls im Unternehmen aktiven Tochter Michèle Villiger beim Messestand. Fokus lag auf dem Kransystem Speed Lifter (wir berichten darüber ab Seite 30). Geschäftsführer Marco Furrer von Hako Schweiz präsentiert die neueste Erweiterung der Produktpalette: die leistungsstarkes Kehrmaschine Citymaster 2200 mit Zusatznutzen für den Ganzjahreseinsatz (rechts).

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Fotos: zek

Rohrtechnologie

Die ETERTEC GmbH & Co KG konnte sich seit der Unternehmensgründung 2002 einen hervorragenden Ruf in der Branche erarbeiten und hat sich auf Komplettlösungen für Rohrsysteme aller Art spezialisiert.

NIEDERÖSTERREICHISCHER VERTRIEBSPROFI BIETET KOMPLETTLÖSUNGEN FÜR ROHRSYSTEME Die niederösterreichische ETERTEC GmbH und Co KG hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2002 als zuverlässiger ­Vertriebsspezialist für Rohrsysteme etabliert. Das Portfolio überzeugt mit qualitativ hochwertigen Rohren aus u­ nterschiedlichen Werkstoffen für die Einsatzbereiche Wasserkraft, Siedlungswasserbau und industrielle Anwendungen. Dabei hat sich das Unternehmen vorwiegend auf Rohre aus GFK und Stahl fokussiert, gleichzeitig werden aber auch Lösungen für Relining, Stauraumsysteme, Sonderprofile sowie Trinkwasserbehälter und Schächte angeboten. Neben dem Rohrvertrieb begleitet ETERTEC seine Kunden durch sämtliche Projektphasen: Von der Unterstützung beim Engineering über die Auswahl der richtigen Produkte bis hin zur Erstellung eines logistischen Konzepts zur termingenauen Abwicklung kommen alle Services aus einer Hand.

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it dem zum Jahreswechsel auf 2016 durchgeführten Umzug der Firmenzentrale von Brunn am Gebirge nach Klausen-­ Leopoldsdorf in der Nähe von Wien konnte ETERTEC ­seine Kompetenzen noch weiter bündeln. Direkt an der Auffahrt zur A1 gelegen, wurde der ideale Ort für das stetig expandierende Unternehmen gefunden, wo moderne Büroräume und eine Lagerfläche von über 5.000 m² vereint werden konnten. Gegründet wurde die ETERTEC GmbH & Co KG durch die Umwandlung der im Jahr 2002 gegründeten ETERTEC Tiefbau GmbH. Das Unternehmen ent­ wickelte sich in der Folge zu einem spezialisierten Vertriebspartner und steht heute für durchdachte Komplettlösungen für Rohrsysteme. In den vergangenen Jahren konnte sich das Unternehmen mit einer Vielzahl von erfolgreichen Projekten im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf in der Branche erarbeiten.

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PASSENDE PROJEKTBETREUUNG Geschäftsführer Udo Steidle betont den „Rundum-Service“ seines Unternehmens: „Im Gegensatz zu einem typischen Baustoffhändler bieten wir zahlreiche Zusatzangebote. Wir handeln nicht nur mit Rohren, sondern betreuen unsere Kunden während der ganzen Bauphase. Das fängt bei der Beratung von Planer und Bauherren an, setzt sich fort mit der Einschulung der Baufirmen und reicht bis zu einer akkuraten Endkontrolle der verlegten Leitungen durch unsere eigenen Fachleute.“ Darüber hinaus bietet ETERTEC Unterstützung während des gesamten Projekts. „Unsere Spezialisten analysieren die spezifischen Anforderungen an die einzusetzenden Rohre, bieten professionelle Unterstützung während der Projektplanung, Konstruktion, Entwicklung und dem Transport der Rohrsysteme und stehen als langfristige Partner zur Verfügung“, so Steidle weiter. Anhand des


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Rohrtechnologie

ETERTEC-Geschäftsführer Udo Steidle an seinem neuen Arbeitsplatz.

vorgegebenen Trassenverlaufs erhält der Kunde zudem eine exakte Materialauflistung inklusive Formteile und Kostenübersicht. ALLES AUS EINER HAND ETERTEC hat sich im Laufe der Jahre zum Spezialisten im Rohrleitungsbau und dem gesamten Rohr-Zubehörbereich entwickelt und kann heute seinen Kunden ein Produktportfolio mit namhaften Produzenten und allen in Österreich geforderten Zulassungen anbieten. Das umfasst GF-UP Druck- und Kanalrohre, GF-UP Trinkwasserbehälter, GF-UP Stauraumsysteme und Schächte, GF-UP Sonderprofile sowie Stahlrohre für die Wasserkraft, Trinkwasserrohre und Löschwasserleitungen. Aber auch Rohrbrücken aus GF-UP oder Stahl inkl. Los- und Festlagersysteme, Kanal-Vakuumtechnik oder Armaturentechnik. „Des Weiteren bieten wir unseren Kunden Lösungen und Konzepte für die Sanierung von Kraftwerksleitungen so wie für Kanalprojekte“, erklärt Steidle. VERSCHIEDENE WERKSTOFFE IM ANGEBOT Neben dem Vertrieb von GFK-Rohren unterhält ETERTEC geschäftliche Beziehungen zu Stahl- und Gussrohrproduzenten aus ganz Europa. Mit dieser Auswahl an unterschiedlichen Werkstoffen eröffnen sich für den Kunden weitere Vorteile. Dies zeigt sich etwa bei Wasserkraftprojekten im alpinen Raum. Wenn beispielsweise Steilabschnitte oder unsichere geologische Bodenbedingungen den Einsatz von kostengünstigem GFK-Material nicht erlauben, können die entsprechenden Rohre aus Guss oder Stahl inklusive der passenden Übergangsstücke direkt von ETERTEC be­zogen werden. „Mit einem einzigen Ansprechpartner, der gleichzeitig auch die Gewährleistung übernimmt, entfällt für den Kunden automatisch viel AufETERTEC bietet seinen Kunden von der Unterstützung beim Engineering bis hin...

Der im Vorjahr bezogene neue Unternehmenssitz in Klausen-Leopoldsdorf liegt direkt an der A1 in der Nähe von Wien.

wand“, weiß Udo Steidle. Das komplette Leistungsspektrum von ETERTEC reicht vom Wasserkraftbereich über Trink- und Rohwasserleitungen, Siedlungswasserbau, Bewässerungsanlagen, Industrieanwendungen, Behälter und Schächte bis hin zur Vakuumtechnik. PERFEKTE LOGISTIK Ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Projektabwicklung sind die logistischen Herausforderungen. „Mit einem exakt auf das Projekt angepassten Liefer- und Logistikkonzept stellen wir sicher, dass die Materialanlieferung möglichst effizient abläuft. In der Regel werden bei größeren Projekten die Rohre direkt vom Werk an die Baustelle geliefert. Bei Leitungen von mehreren Kilometern Länge kann ein durchdachtes Lieferkonzept viel Geld sparen“, merkt Steidle an und ergänzt: „Unser Hauptsitz in Klausen-Leopoldsdorf erlaubt uns dank großzügiger Bemessung ein umfangreiches Sortiment an Rohren und Formstücken einzulagern, dies ist besonders für den Kanalbereich relevant, wo eine schnelle Lieferfähigkeit eine große Rolle spielt.“ UNTERNEHMEN AUF EXPANSIONSKURS Das Konzept von ETERTEC, Komplettlösungen für Rohrsysteme – ob im Neubau oder in der Sanierung – zu bieten, hat sich seit der Unternehmensgründung als erfolgreiche Geschäftsformel erwiesen. Neben einer stetigen Steigerung des Umsatzes hat sich auch die Anzahl der Mitarbeiter beständig erhöht. Geschäftsführer Udo Steidle setzt auch zukünftig auf Expansion und will in den kommenden Jahren noch weiter wachsen: „Unser Erfolgsrezept werden wir dabei auf alle Fälle beibehalten – perfekt auf den Kunden abgestimmte Lösungen erarbeiten und gemeinsam umsetzen.“ ...zur Erstellung eines Logistikkonzepts umfassende Projektbetreuung.

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Messen & Veranstaltungen

Fotos: Mack Brooks Exhibitions Ltd

Alles für den Flughafen – von Bodengeräten bis hin zu IT-Systemen – findet man auf der inter airport.

INTER AIRPORT EUROPE: DIGITALISIERUNG SETZT NEUE STANDARDS IN DER FLUGHAFENINDUSTRIE Die inter airport Europe 2017, 21. Internationale Fachmesse für Flughafenausrüstung, Technologie, Design & Service, findet vom 10. bis 13. Oktober auf dem Messegelände in München statt. Ein Fokus der diesjährigen Messe werden die allgemeinen ­Industrietrends wie Digitalisierung und Automation sein, durch die neue Standards gesetzt werden.

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lughafenbetreiber auf der Suche nach der neuesten Ausrüstung und innovati­ ven Dienstleistungen für die Boden­ abfertigung, den Terminalbereich, den IT-­ Bereich sowie der Architektur und Innenausstattung von Flughäfen kommen alle zwei Jahre nach München, um sich auf der inter airport Europe aus erster Hand zu informieren und mit neuester Technologie auszustatten. „Die Konjunktur der Flughafen­ branche entwickelt sich weiter vielverspre­ chend, bedingt durch den Anstieg des welt­ weiten Passagieraufkommens an Flughäfen und somit auch der Nachfrage nach effizien­ ten Sicherheits- und Passagierleitsystemen so­ wie neuestem Bodengerät“, so Nicola Ha­ mann, Geschäftsführerin des Veranstalters, Mack Brooks Exhibitions. Die wichtigsten Ausstellerländer sind derzeit Deutschland, die USA, Frankreich, Großbritannien, die Nie­ derlande, Italien, Dänemark, Schweden, Spa­ nien, die Schweiz und Belgien. REKORDPASSAGIERZAHLEN SORGEN FÜR ERFOLGREICHE MESSE Eine Vielzahl von Flughäfen hatte am Ende

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des Jahres 2016 Rekordpassagierzahlen zu vermelden. Dieses enorm gestiegene Passagier­ aufkommen bedeutet zum einen, dass die Flughäfen ihre Kapazitäten weiter ausbauen müssen. Zum anderen erhält der umfassende Datenaustausch auf dem gesamten Flughafen einen neuen Stellenwert. Die Anforderungen an Systeme zur Digitalisierung und Automa­ tisierung sind höher denn je. Daher steht die inter airport Europe 2017 ganz im Zeichen dieses zentralen Themas; denn dieser Trend birgt ein enormes Geschäftspotential für die Flughafenindustrie und setzt dort neue Stan­ dards, die in Zukunft vor allem die Effizienz steigern und die Passenger Experience verbes­ sern sollen. Aber natürlich befasst sich die Messe auch mit den weiteren relevanten Themen der Flugha­ fentechnik wie Bodenabfertigung und -gerät, Terminaleinrichtung und -dienstleistungen, spezialisierte Hard- und Software sowie Archi­ tektur und Inneneinrichtung. Die Fachmesse deckt somit sämtliche Bereiche von Flughafen­ technologie und -services ab. Die letzte Veran­ staltung und gleichzeitig 20. Jubiläumsmesse der inter airport Europe im Jahre 2015 war

mit sehr positiven Ergebnissen zu Ende ge­ gangen. Während der vier Messetage kamen 12.705 Fachbesucher aus 110 Ländern auf das Münchener Messegelände, um die neues­ ten Trends der Flughafenbranche und innova­ tive Ausrüstung und Systeme zu entdecken. Am Freigeände des Münchner Messegeländes finden auch die großräumigen Beodengeräte Platz.


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Fotos :KWG

Fernwärme

V.l.n.r.: Günther Stückler (Geschäftsführer KELAG Wärme GmbH), Manfred Freitag ­(Kelag-Vorstand), Günther Albel (Bürgermeister der Stadt Villach), LR Rolf Holub, LH Peter Kaiser, LR Gerhard Köfer, Peter Weidinger (Stadtrat) und Adolf Melcher (Geschäftsführer KELAG Wärme GmbH) beim Spatenstich der Fernwärmeleitung.

SPATENSTICH FÜR DIE FERNWÄRME-TRANSPORTLEITUNG DER KELAG WÄRME GMBH VON ARNOLDSTEIN NACH VILLACH Villach gilt als Vorzeige-Gemeinde Österreichs, wenn es um Fernwärme geht: Das System ist eines der nachhaltigsten und am stärksten diversifizierten im ganzen Land. Im Mai wurde ein weiterer Meilenstein in Angriff genommen: die Wärmeaus­ kopplung aus dem thermischen Prozess der Müllverbrennungsanlage in Arnoldstein und deren Einbindung ins Villacher Fernwärme­netz mittels einer 17 km langen Transportleitung.

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ie Fernwärmeversorgung in der Stadt Villach ist in den vergangenen zehn Jahren auf mehr als 100 Trassenkilometer gewachsen, rund 900 Gebäude werden versorgt. Die KELAG Wärme GmbH baute das Netz aus und konnte den Absatz auf nahezu 200 Mio. Kilowattstunden verdoppeln, das entspricht dem Bedarf von 30.000 Wohnungen. Die Fernwärme in Villach ist das größte Fernwärmesystem der KELAG Wärme GmbH, es gehört zu den Top 10 in Österreich und zählt zu den innovativsten, nachhaltigsten und am stärksten diversifizierten Fernwärmesystemen überhaupt. Die Aufbringungsstruktur der Fernwärme Villach hat sich in dieser Zeit völlig verändert: Vor zehn Jahren wurde die Fernwärme vor allem mit Erdgas erzeugt, nur etwa 20 Prozent der Wärme stammten aus erneuerbarer Energie. Heute hat sich das Verhältnis umgekehrt. Mit der Abwärme aus dem thermischen Prozess der Müllverbrennungsanlage der Kärntner Restmüllverwertungs GmbH in Arnoldstein wächst der Anteil grüner Wärme im Villacher System auf 85 Prozent, Erdgas dient nur noch als Ausfallreserve und zur Abdeckung von Bedarfsspitzen. „Unsere Kunden wollen grüne Wärme, das hat wesentlich zu unserem Wachstum in Villach beigetragen“, betont Adolf Melcher, einer der beiden Geschäftsführer der KELAG Wärme GmbH.

ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE WEICHENSTELLUNG Damit die Fernwärme ihren Weg von der ­Gemeinde Arnoldstein ins benachbarte Villach findet, wird eine 17 km lange Fernwärme-­ Transportleitung verlegt. Damit werden zukünftig rund 100 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr transportiert. Diese Doppelleitung (für den Vorlauf und den Rücklauf ) aus Stahl hat einen Innendurchmesser von jeweils 30 cm und ist mit einem Dämmmantel versehen. In der Leitung wird Wasser mit bis zu 130 Grad Celsius und einem Druck von bis zu 25 bar von Arnoldstein nach Villach geführt. Mit der Nutzung der Abwärme der Müllverbrennungsanlage für die Fernwärme Villach werden gleich mehrere Ziele erreicht. Der Brennstoffwirkungsgrad der Müllverbrennungsanlage in Arnoldstein verdoppelt sich in Zukunft auf 51 Prozent. Gleichzeitig wird der Einsatz anderer Energieträger für die Fernwärme in Villach ersetzt, die Emissions­ bilanz verbessert sich und die Fernwärme in Villach kann weiter ausgebaut werden. Der Bedarf kann trotzdem aus grüner Wärme bereitgestellt werden. Zusätzlich zur Wärmeauskopplung aus dem thermischen Prozess der Müllverbrennungsanlage in Arnoldstein errichtet die KELAG Wärme GmbH eine Ringverbindung zwischen den beiden Stadtteilen Warmbad und Auen. Günther Stückler, zweiter Geschäftsführer der

KELAG Wärme GmbH: „Die Wärmeeinspeisung in Villach-Warmbad und die Ringverbindung nach Villach-Auen macht unsere Fernwärme in der Draustadt noch grüner, moderner und effizienter. Außerdem gelingt es uns, die Sicherheit der Versorgung unserer Kunden in Villach noch weiter zu verbessern.“ Im Zuge dieses Projektes stellt die KELAG Wärme GmbH auch das Nahwärmesystem im Villacher Ortsteil Muldensiedlung von Erdgas auf Fernwärme um. SPATENSTICH FÜR FERNWÄRMELEITUNG Mit dem Spatenstich durch zahlreiche Ehrengäste wurde Ende Mai in Villach-Warmbad der offizielle Baubeginn gefeiert. „Damit diese Transportleitung im Herbst 2018 in Betrieb gehen kann, bauen wir die Leitung zeitgleich in mehreren Abschnitten“, erklärt Günther Stückler. Dem Spatenstich für die Fernwärme-­ Transportleitung vorangegangen sind umfangreiche Vorbereitungen. Vor einem halben Jahr wurde das Projekt vorgestellt, seither plant die KELAG Wärme GmbH den genauen Trassenverlauf und erhielt für das Projekt alle notwendigen Genehmigungen und auch Förderzusagen. „Der Bau dieser Fernwärme-Transportleitung ist eine wichtige energiewirtschaftliche Weichenstellung in Kärnten“, betont Manfred Freitag, Vorstand der Kelag. August 2017

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Fernwärme

Fotos: zek

Der Biomasse­kessel von Binder mit einer Nenn­ leistung von 3.700 kW heizt ab sofort 1.000 Haushalten in der Gemeinde Feldbach ein.

Eröffnung des Biomasse-Heizwerks: Martin Graf (Vorstands­ direktor Energie Stmk), Feldbachs Bürgermeister Josef Ober, Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Stmk) (v.l.n.r.).

NEUSTART FÜR DAS BIOMASSEHEIZWERK FELDBACH Ein Brand zerstörte das steirische Biomasse-Heizwerk Feldbach komplett. Doch innerhalb der kurzen Bauzeit von sechs Monaten wurde die Anlage nicht nur wieder instand gesetzt. Die Sanierung wurde genutzt, um sie effizienter und noch umweltfreundlicher wieder zu eröffnen. Dank modernster Technologien konnte die steirische Gemeinde so ihre CO2-Emissionen noch weiter reduzieren.

D

er Großbrand im Heizwerk Feldbach bedeutete weder das Ende der Anlage noch die Rückführung zum Letztzustand. Sondern viel mehr die Möglichkeit, das Heizwerk gestärkt aus diesem Zwischenfall hervorgehen zu lassen. Im März des Vorjahres breitete sich in der Anlage ein Feuer aus. Doch durch die rasche und gezielte Brandbekämpfung, sowohl von innen als auch von außen, konnte ein Übergreifen der Flammen auf das rund 4.000 m³ fassende Hackschnitzellager sowie die Anlagenteile, in denen die mit Erdgas betriebenen Ausfallsund Spitzenlastkessel untergebracht sind, verhindert werden.

mit eine CO2-Einsparung von ca. 5.000 Tonnen pro Jahr, gleichzeitig werden rund 3,6 Mio. l Heizöl eingespart. Im Hinblick auf den ressourcenschonenden Umgang mit Energie wurde zusätzlich eine Rauchgaskondensationsanlage von Scheuch installiert, wodurch das Niedertemperaturpotenzial voll genützt wird. Dabei wird die Abwärme, die ansonsten über den Kamin ungenutzt verpuffen würde, rückgeführt. Das Rauchgas wird auf ca. 3 °C über der Fernwärmerücklauftemperatur abgesenkt. So kann der Brennstoff noch effizienter eingesetzt werden und der Gesamtwirkungsgrad der Anlage erhöht sich.

KOMPLETTSANIERUNG FÜHRT ZU MEHR EFFIZIENZ Der Betreiber der Anlage, die Energie Steiermark, ergriff die Chance zu einer Rundum­erneuerung. Nachdem die alte Biomasse­kesselanlage nach dem Großbrand komplett zerstört wurde, liefen die Sanierungsarbeiten des ­Heizwerks Feldbach auf Hochtouren. Nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten fand im Dezember die feierliche Wiedereröffnung statt. Insgesamt hat die Energie Steiermark rund drei Millionen Euro in das Biomasse-­Heizwerk investiert, das nun noch effizienter arbeitet und seit Anfang des Jahres 1.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt. Den Biomassekessel mit einer Nennleistung von 3.700 kW lieferte das ­steirische Unternehmen Binder Energietechnik – ein 100%-iges Tochterunternehmen der HERZ-Gruppe. HERZ bietet ein komplettes Sortiment an erneuerbaren Energiesystemen an: Pellets- & Hackschnitzelheizungen, Holzvergaserkessel und Wärmepumpen. Durch die Firma Binder Energietechnik wird die Produktpalette im Bereich Biomasse optimal ergänzt. Pro Jahr werden mit dem System in Feldbach rund 16 Millionen Kilowattstunden Wärme produziert. Als Brennstoff setzt man auf Hackgut, wobei durch die CO2-neutrale Verbrennung die Umwelt geschont wird. Gegenüber dem Einsatz von Heizöl als Brennstoff ergibt sich so-

ENTLASTUNG DER FEINSTAUBSITUATION Fernwärme trägt durch die zentrale Wärmeerzeugung und die optimalen Verbrennungsbedingungen dazu bei, dass die Feinstaubsituation

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Fernwärme

BEDIENERFREUNDLICHER BETRIEB Auch die optimale Bedienbarkeit und damit die Erleichterung für die Mitarbeiter der Fernwärme in Feldbach im täglichen Umgang mit der Anlage standen im Mittelpunkt der Planungsaktivitäten. Die Asche kann nun komfortabel ebenerdig abtransportiert werden, die Steuerung erfolgt über die zentrale Leitwarte im Biomasseheizwerk in Feldbach und auch das gemeinsame Büro steht für Kundenanfragen im Biomasseheizwerk zur Verfügung.

Mit der Installation einer modernen Abgasreinigungsanlage werden nun die vorgegebenen Grenzwerte von unter 20 mg/m3 deutlich unterschritten.

– im Gegensatz zu Einzelfeuerungsanlagen – deutlich reduziert wird. „Mit der Installierung einer der europaweit modernsten Abgasreinigungsanlagen werden nun die vorgegebenen Grenzwerte deutlich unterschritten“, unterstreicht Energie-Steiermark-Vorstandsdirektor Martin Graf vor allem den positiven Umweltaspekt der neuen Anlage in Feldbach. Gesetzlich ist ein Staubgrenzwert von 20 mg/m3 vorgeschrieben. REGIONALE FORSTWIRTSCHAFT WIRD UNTERSTÜTZT Ein weiterer Pluspunkt ist die Förderung der Region durch die Anlieferung des Hackgutes direkt aus der Umgebung. Die benötigte Menge von rund 24.000 Kubikmeter Biomasse pro Jahr wird direkt aus der Region b­ ezogen. Dass das Hackgut zurzeit zu 80 Prozent von den heimischen Bauern – es sind rund 300 Lieferanten – kommt, ist dabei im Hinblick auf die örtliche Forstwirtschaft besonders wichtig. Nur 20 Prozent müssen aus der Industrie zugekauft werden. Geht es nach dem Betriebsleiter, soll sich das Verhältnis im Laufe der Zeit noch weiter zugunsten der heimischen Zulieferer verändern. „Wir legen Wert auf regionale Wertschöpfung“, betont Vorstandssprecher Christian Purrer von der Energie Steiermark. Der weiß-grüne Energiekonzern ist mit seinen insgesamt acht Heiz­werken in allen Regionen des Landes mittlerweile der größte Abnehmer von Biomasse in der Steiermark. In Bezug auf das ideale Austragungssystem des Hackguts fiel die Wahl auf einen 6-bahnigen Schubboden mit 19 m Länge, der den Brennstoff zum Kessel transportiert. Die Größe des Schubbodens wurde so gewählt, damit am Wochenende keine Bunkerbewirtschaftung notwendig ist.

NOTSTROMAGGREGAT ZUR ABSICHERUNG Ein wichtiger Aspekt beim Umbau war die Gewährleistung der ständigen Stromversorgung. Diese ist an dem Standort von besonderer Priorität, da das Biomasse-Heizwerk Feldbach die Versorgung mehrerer Unternehmen und vieler Privatpersonen gewährleisten muss. Deswegen wurde das Unternehmen RGE aus Wiener Neustadt für die vollständige Einbringung, Montage, Inbetriebsetzung und Abnahme eines 200 kVA Diesel-Notstrom­aggregates geordert. Nach nur wenigen Monaten konnte der Auftrag im November, und somit noch vor Wintereinbruch, in Betrieb genommen werden. Im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energie wird der Anteil an Hackschnitzel im Gesamtsystem deutlich effizienter als vor der Sanierung genutzt. Lediglich die Ausfalls­reserve und die kurzfristig notwendige und extrem flexible Spitzenlast werden mit feinstaubfreiem Erdgas bereitgestellt. „Unser Ziel ist, CO₂-freie Biowärme zur Verfügung zu stellen“, erklärt Christian Purrer. Feldbach ist inzwischen bereits zu 50 Prozent CO₂frei versorgt. Das Brennmaterial für den Biomassekessel liefern rund 300 Landwirte aus der Region.

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KOMMUNAL

Eine Rundum-Erneuerung erfährt derzeit die Müllverbrennungsanlage in Wels. Die ältere Linie I ist bereits im Modernisierungsprozess, die Linie II folgt im Herbst.

Fotos: Energie AG

Fernwärme

WELSER MÜLLVERBRENNUNGSANLAGE ERHÄLT VERJÜNGUNGSKUR Seit fast 25 Jahren betreibt die Energie AG Oberösterreich am Standort Wels thermische Anlagen zur Abfallverwertung. Die Linie I, die seit Bestehen des Standortes im Dauerbetrieb ist, wird dieser Tage einer grundlegenden Servicierung unterzogen. Bei dieser Gelegenheit werden auch Erweiterungen und Erneuerungen vorgenommen, um einerseits technischen, andererseits aber auch betrieblichen Anforderungen besser gerecht werden zu können. Im Herbst erfolgt in einem zweiten Schritt die Großrevision der 2006 in Betrieb gegangenen Linie II.

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ie thermische Verwertungsanlage der Energie AG in Wels bildet das Herz der oberösterreichischen Mülllösung. Seit jeher ist das Unternehmen darauf bedacht, die Anlagen auf dem letzten Stand der Technik zu halten, um einen entsprechend sauberen und effizienten Betrieb sicherzustellen. „Mit der Servicierung und Erneuerung der Anlage investieren wir in die Sicherheit der Anlagen und schaffen die Voraussetzungen, effizient zu fairen Preisen eine fachgerechte Entsorgung anbieten zu können“, erläutert Geschäftsführer Thomas Kriegner, Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH. MÜLLVERBRENNUNGSANLAGE VERSORGT WELS MIT STROM UND WÄRME Die beiden Linien am Standort Wels sind für einen Gesamtjahresdurchsatz von rund 320.000 Tonnen ausgelegt. Dabei wird nicht nur das Müllvolumen um rund 90 Prozent

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reduziert, sondern gleichzeitig auch Strom und Wärme erzeugt. Die Stromerzeugung deckt den Jahresbedarf von rund 60.000 Haushalten oder fast 180.000 Einwohnern, mit der verfügbaren Wärmeleistung kann der gesamte Wärmebedarf des Fernwärmenetzes der Stadt Wels gedeckt werden. Mit der Strom- und Wärmegewinnung kann gleichzeitig ein wesentlicher Beitrag zur Verringerung der Treibhausgase und der CO2-Emissionen erreicht werden. Seit Beginn der thermischen Müllverwertung wurden in den beiden Verbrennungslinien in Wels insgesamt 4,3 Millionen Tonnen Müll behandelt. Dabei wurden rund 1,1 Terawattstunden Wärme (mit dieser Menge können rund 140.000 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme versorgt werden) bzw. 2,2 Terawattstunden Strom (entspricht dem Jahresstrombedarf von rund 650.000 Haushalten oder fast 2 Millionen Einwohnern) erzeugt.

Die Auskleidung des Brennraumes wird komplett erneuert. Statt Schamottmaterial wird ein Schutzmantel aus hochbeständiger Speziallegierung montiert.


KOMMUNAL

Fernwärme

Neue Materialien für maximale Leistung und Lebensdauer: Betriebsleiter Andreas Freimund (Mitte) erklärt Technik-Vorstand Stefan Stallinger (r.) und Geschäftsführer Thomas Kriegner die Vorteile des „claddings“.

Bei den Hubarbeiten kommen die beiden größten Autokräne Österreichs zum Einsatz. Sie können problemlos bis zu 500 Tonnen schwere Anlagenteile hieven.

START DER ERNEUERUNG MIT LINIE 1 Die Linie I der Welser Abfallverwertung ist mit einer verarbeitbaren Gesamtjahresmenge von rund 80.000 Tonnen die kleinere und ältere Linie am Standort. Entsprechend haben sich in den fast 25 Betriebsjahren die Technik und die Anforderungen weiterentwickelt bzw. geändert. Aus diesem Grund wird derzeit die Linie I einer Großrevision unterzogen. Die Betriebsunterbrechung wird auch dazu genutzt, entsprechende Umbauten und Optimierungen der Anlage durchzuführen. STRAFFER ZEITPLAN Die Arbeiten am Standort müssen in ein enges Zeitkorsett gepresst werden, um den Anlagenstillstand so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich zu halten: Gearbeitet wird wie in der Branche üblich nahezu rund um die Uhr. Da ein Großteil der Arbeiten im Inneren der Anlage erfolgt und lediglich Hubarbeiten zum Ein- und Ausbringen der Anlagenteile im Freien stattfinden, sollte es für Anrainer zu keinen Lärmbelästigungen kommen. Zum Einsatz kommen am Standort bei den Hub­ arbeiten die größten derzeit in Österreich ­verfügbaren Autokräne. Beide leisten an die 500 Tonnen Hubkraft und sind in der Lage­ bei entsprechenden Ausladungen die zu (de)montierenden Anlagenteile bewegen zu können.

diger, aus Speziallegierungen bestehender Schutzmantel aufgeschweißt wird. Die Erfahrungen aus der Linie II, bei der dieses System bereits zum Einsatz kommt, haben die Langlebigkeit der neuen Materialien bestätigt und untermauern die Wirtschaftlichkeit dieser kostspieligen Umrüstung. Aktuelle Arbeiten an der Linie I betreffen auch Umbauten, um auf schwankende Müllqualitäten durch Verbesserung des Kesseltechnologie reagieren zu können. Ebenfalls getauscht werden bei der Umrüstung die Überhitzerpakete aus dem Kesselhaus. Die Rohrpakete, die bis zu 10 Meter lang und mehrere hundert Kilo schwer sind, müssen im Kesselhaus zerschnitten und dann ausgehoben werden. Umgekehrt erfolgen die Montage und das leckagelose Verschweißen in der Endposition wieder im Gebäudeinneren. Die Dichtheit dieser Rohrleitungen ist für den Betrieb von besonderer Bedeutung, weil hier der Dampf für die Dampfturbine von 253 auf über 400 Grad Celsius überhitzt

wird. Erst mit dieser Temperatur und der damit einhergehenden Sättigung (es sind keine Wassertropfen mehr im Dampf ) ist eine sichere Dampfnutzung auf der Turbine zur Stromerzeugung möglich. HÖHERE LANGLEBIGKEIT Im Kesselrost in der Hauptbrandzone werden im Zuge der Revision Roststeine aus neuen, langlebigerem Material eingebaut. Ziel ist es, die Einsatzdauer der Steine deutlich zu verlängern und die Entwicklung der Steine so weit voranzutreiben, dass ein mehrjähriger Einsatz erreicht werden kann. Bei den Umbauten wird zudem eine neue Verbindung zwischen den beiden Verbrennungslinien geschaffen. Damit kann sichergestellt werden, dass bei Anlagenstillstand die in Betrieb verbleibende Linie stets im prozessoptimierten Zustand betrieben werden kann. Zum ersten Mal kommt diese Neuerung bei der Revision und Ertüchtigung der Linie II im Herbst ­dieses Jahres zu tragen.

Die meisten der Austausch- und Servicearbeiten werden im Inneren der An­ lage durchgeführt. Somit kommt es zu keiner Lärmbelästigung der Anrainer.

UMRÜSTUNG ERHÖHT WIRTSCHAFTLICHKEIT Ein Hauptteil der Arbeiten findet im Inneren des Verbrennungsraumes statt: Dort wo normalerweise das Müllfeuer mit rund 1.000 Grad Celsius brennt, wird die Auskleidung des Brennraumes komplett erneuert. Dabei wird der Brennraum auch auf eine neue, effizientere und effektivere Schutzmethode umgerüstet. Die Innenausstattung mit hochfeuerfesten Schamottmaterial wird durch ein Schutzsystem ersetzt, auf das ein hochbestän-

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KOMMUNAL HYDRO

Nahwärme

Foto: KEA

Bauhof, Wohncontainer und Jugendzentrum sind in der baden-württembergischen Gemeinde Pfinztal jetzt energetisch miteinander verbunden. Dank Contracting-­Vertrag konnte eine ganzheitliche Lösung zur Wärmelieferung gefunden werden. Beheizt werden die Gebäude mittels Nahwärme bzw. Pelletsheizung.

RUNDUM-SORGLOS-PAKET MIT CONTRACTING: PFINZTAL BEKOMMT UMWELTFREUNDLICHES ENERGIEKONZEPT Bevor man mit energieeffizienten Maßnahmen Kosten sparen kann, muss investiert werden – egal ob es sich um einen Neubau oder eine Sanierung handelt. Steht einer Gemeinde das dafür nötige Budget nicht zur Verfügung, hat sie zwei Möglichkeiten: Entweder die Maßnahmen über einen langen Zeitraum Schritt für Schritt vorzunehmen, oder diese von einem Contractor vor­finanzieren zu lassen. Die Gemeinde Pfinztal in Baden-Württemberg hat sich für letzteres entschieden. Ein Constracting-­ Unternehmen lieferte ein Sanierungspaket samt Wartung und Serviceleistungen aus einer Hand; mehrere öffentliche Gebäude werden nun umweltfreundlich beheizt. Gezahlt wird bei diesem System für die gelieferte Energie.

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uch Kommunen mit geringen finanzi­ ellen Spielräumen können ihre Liegen­ schaften energetisch modernisieren. Wie das geht, zeigt ein Beispiel im badischen Pfinztal. Die Gemeinde im Landkreis Karls­ ruhe hat ihren Bauhof, ein Kinder- und Ju­ gendzentrum sowie Wohncontainer für Flüchtlinge zu einem Nahwärmeverbund zu­ sammengeschlossen. Die Wärme liefert eine neue Holzpellets-Heizung. Darüber hinaus wurde das Dach der Bauhofwerkstatt erneuert und umfassend gedämmt. Der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Dr. Andre Baumann, weihte das vorbildhafte ­Projekt im Mai ein. Initiiert hat es die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-­ ­ Württemberg. Die Baukosten von rund 440.000 Euro trägt das externe Unternehmen Gauß Energie-Contracting, das künftig auch Wartung, Instandhaltung und Energiema­ nagement übernimmt und für einen störungs­ freien Betrieb sorgt. Entlohnt wird der Cont­ ractor zehn Jahre lang über die Wärmelieferung.

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DRITTES PROJEKT AUF CONTRACTING-BASIS Pfinztal hat mit dem Wärmeverbund bereits das dritte Contracting-Projekt verwirklicht. Die beiden ersten Vorhaben verliefen rei­ bungslos und erfolgreich. Entsprechend offen zeigten sich die Verantwortlichen aus der Ver­ waltung für weitere Sanierungen mit Hilfe der in vielen Kommunen noch recht unbe­ kannten Energiedienstleistung. Zusammen­ gefasst funktioniert das System Contracting wie folgt: Ein Auftraggeber – das kann zum Beispiel eine Wohnungsbaugesellschaft oder eben eine Gemeinde sein – schließt mit dem sogenannten Contractor einen Vertrag über die Lieferung von Strom, Wärme und/oder Kälte ab, der sämtliche Wartungs- und Ser­ viceleistungen beinhaltet. Der Contractor plant die notwendigen Anlagen wie etwa Hei­ zungssysteme und investiert. Der Contractor handelt mit dem Auftragge­ ber einen Preis für gelieferte Energie aus, der die Energie- und Investitionskosten sowie die Wartungs- und Servicekosten deckt. Nach ei­ nem festgelegten Zeitraum ist die Leistung

des Contractors abgegolten, die Kommune profitiert jedoch weiterhin von der erneuerten Anlagentechnik. Die Vorteile: Der Auftragge­ ber kann mit festgelegten Ausgaben für die Energie kalkulieren (zum Beispiel Preis pro kWh) und muss weniger Arbeitszeit in das Energiemanagement investieren. Er kann zu­ dem auf die Kompetenz des Contractors bei der Planung der Anlagen, der Finanzierung und dem Betrieb zurückgreifen. CONTRACTING SINNVOLLES INSTRUMENT FÜR KOMMUNEN Die finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten von Kommunen sind oft recht gering. Diese Art der Finanzierung ist somit gerade bei den schmalen kommunalen Jahresbudgets von Vorteil. Energetische Sanierungen erfordern erst einmal Investitionen, bevor Geld gespart werden kann. Contracting stellt hier ein sinn­ volles Instrument dar, um die energetischen Modernisierungen anzustoßen. „Es steht sel­ ten die Summe Geld zur Verfügung, um eine Liegenschaft ganzheitlich zu sanieren. So wer­


KOMMUNAL HYDRO

Nahwärme

Foto: Markus Warnecke

Foto: Gauß Energie-Contracting

Die 200 qm große Kollektorfläche der Photovoltaikanlage am Dach des Bauhofs versorgt mit zusätzlicher Energie. Einen Großteil des so produzierten Stroms verbraucht der Bauhof selbst.

Arbeitsplatz: Im Winter ist die Arbeitsstätte wärmer, im Sommer bleibt die Werkstatt län­ ger kühler und überhitzt nicht so leicht.“ UMWELTFREUNDLICHE WÄRMEVERSORGUNG Auch die Umwelt hat etwas von dem Projekt. Der CO2-Ausstoß der Gemeinde reduziert sich jährlich um rund 38 Tonnen. Vor der Sa­ nierung erfolgte die Wärmeversorgung der Gebäude mit Erdgas und Strom: Bauhof und Jugendzentrum verfügten über jeweils eine in die Jahre gekommene Gasheizung, die noch recht neuen Wohncontainer wurden zunächst mit Stromheizgeräten erwärmt. Nur einen Steinwurf vom Bauhof entfernt befindet sich das Bildungszentrum Pfinztal. Auch hier wur­ de ein außergewöhnliches Energieversor­ gungskonzept umgesetzt. Die Schulen auf dem Gelände sind in ein Nahwärmenetz inte­ griert und an eine große Hackschnitzel­ heizung mit 750 kW Leistung angeschlossen. Der Brennstoff stammt vom Bauhof, angelie­ fertes Schnittgut wird dort zu thermisch ver­ wertbaren Hackschnitzeln verarbeitet. Auch dieses Projekt wurde von einem Contractor

geplant und finanziert. Erst sollte auch der Bauhof in das bestehende Nahwärmenetz ein­ gebunden werden, doch eine Prüfung des Contracting-Unternehmens Gauß ergab im Verhältnis zur relativ kleinen benötigten Leis­ tung von 140 kW zu hohe Investitionskosten für den 400 m langen Leitungsweg. „Daher war unser Favorit die Pelletsheizung“, erklärt Jürgen Gauß. 90 Prozent des Wärmebedarfs werden damit abgedeckt, für den Spitzenaus­ gleich sorgt ein bestehender Gaskessel. UNKOMPLIZIERTER AUSTAUSCH Bei der Pelletsheizung entschied man sich für das Kesselmodell ETA PE-K von ETA. Das Unternehmen aus Oberösterreich hatte schon bei der Entwicklung des Pelletskessels nicht nur Neubauten, sondern besonders auch Sanierungen im Blick. So sind für den Kesseltausch im Normalfall keine größeren Umbauten nötig und bestehende Gegeben­ heiten können bestmöglich genutzt werden. Foto: KEA

den peu à peu im einem Jahr etwa das Dach saniert, im nächsten der Heizkessel, usw.“, erklärt Uwe Renz, Fachbereichsleiter Umwelt und Garten der Gemeinde Pfinztal das Prob­ lem bei umfangreichen Umbaumaßnahmen. „Der Vorteil beim Contracting ist, dass die gesamte Sanierung aus einem Stück und aus einer Hand umgesetzt wird.“ Die Argumente sind überzeugend, doch nach wie vor kommt Contracting noch viel zu wenig zum Einsatz. Jürgen Gauß, Geschäftsführer von Gauß Energie Contracting dazu: „Oft fehlt es ein­ fach an dem Wissen, dass das überhaupt eine Option für eine Sanierung wäre.“ In Pfinztal zahlte die Kommune lediglich ei­ nen Teil der Beratungsleistung an den Pro­ jektentwickler KEA. Die Landesenergieagen­ tur erstellte ein Vorkonzept, organisierte die Förderung durch EU- und Bundesprogram­ me und unterstützte beim Vergabeverfahren. Auch die Vertragsgestaltung war Teil ihrer Arbeit. Im Zuge der Projektvorbereitung ist es sinnvoll, neutrale Berater wie Energieagentu­ ren und Ingenieurbüros ins Boot zu holen. Sie analysieren unabhängig von finanziellen Inte­ ressen die Energieverbrauchsstruktur, den Handlungsbedarf, die Contracting-Eignung und unterstützen bei der Projektumsetzung.

Der Pelletskessel ETA PE-K wurde speziell für Umbauten konzipiert. Ein Austausch eines alten Ölkessels ist mit dem Modell ohne weiteres möglich. Weiterer Vorteil: Der Pelletskessel kann über die Regelung in ein Nahwärmesystem oder mit einer Photovoltaikanlage verbunden werden.

MEHR ARBEITSKOMFORT IM BAUHOF, WENIGER CO2-AUSSTOSS Die rund 18.000 Einwohner zählende Ge­ meinde kann in ihrem Gebäudepark nun weitgehend auf fossile Brennstoffe verzichten. „Erneuerbare Energien decken jetzt insgesamt rund 80 Prozent des Wärmebedarfs in den kommunalen Gebäuden“, sagt Rüdiger Loh­ se, Leiter des Kompetenzzentrums Contrac­ ting bei der KEA. „Neben der Gemeinde, die für die Sanierungsmaßnahmen keine finanzi­ elle Aufwendung im Haushalt tätigen musste, profitieren vor allem die Bauhofmitarbeiter von den Maßnahmen. Das mit Holzfaser ge­ dämmte Dach sorgt für mehr Komfort am

152 MWh pro Jahr werden mit der Pellets­ heizung produziert. Durch den Austausch der früheren Ölheizung reduziert die Gemeinde ihren CO2-Ausstoß um 38 Tonnen pro Jahr.

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Nahwärme

Foto: KEA

Auch die Wohncontainer für Flüchtlinge wurden mitsamt des Bauhofs und des Jugendzentrums zu einem Nahwärmeverbund zusammengeschlossen. Vorher wurden die Container ineffizient mit Stromheizgeräten beheizt.

So kann beispielsweise ein Pelletslager bis zu 20 Meter weit entfernt platziert werden – zum Beispiel dort, wo bisher der Öltank stand. Herzstück der Heizanlage ist die Rege­ lung, in die auch eine Solaranlage oder ein kleines Nahwärmenetz eingebunden werden können. Mit der Überwachung aller Funkti­ onen und Fern­wartung über GSM und Inter­ net ist der K ­ essel bestens für einen Contrac­ ting-Einsatz geeignet. Die umfassende Messung und Rückmeldung verschiedenster Kesseldaten wie Saugzugdrehzahl, Strom­

aufnahme der Schnecken­ motoren, Luft­ klappenstellung, Rest­ sauerstoff im Abgas, Rück­ laufanhebung, Abgastemperatur oder Heizwassertemperaturen, gewährleisten ei­ nen sicheren Betrieb. VERRINGERTE ENERGIEKOSTEN Mit der neuen Heiztechnik verringern sich die Energiekosten um 11.000 Euro pro Jahr. Die Dachdämmung erhöht den Betrag noch einmal um knapp 1.500 Euro jährlich. Zu­ sätzlich zum Heizungstausch und der Däm­

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mung erneuerten die Beteiligten noch die Beleuchtung im Bauhof. Die Gemeinde nutz­ te die Umbaumaßnahmen und errichtete au­ ßerdem eine Photovoltaikanlage auf dem Bauhofdach. Die Solarstromanlage ist rund 200 Quadratmeter groß und hat eine instal­ lierte Leistung von 28 Kilowatt. Weit mehr als die Hälfte des erzeugten Solarstroms ver­ braucht der Bauhof selbst. Das lohnt sich: Der Solarstrom vom Dach ist deutlich günsti­ ger als der Strom vom Energieversorger und meist auch klimafreundlicher. Hätte die Gemeinde die Sanierung nicht komplett in Eigenregie durchführen können? Nicola Bodner, Bürgermeisterin von Pfinztal, kennt die Grenzen einer kleinen Kommune: „Zwar waren Fachleute des Umwelt- und des Bauamts involviert, doch im Bereich Refinan­ zierung brauchten wir unsererseits Experten von außen. Und das waren für uns die Firma Gauß und KEA.“ WEITERFÜHRENDE INFOS ZUM CONTRACTING Weitere Informationen zu den Contracting-­ Aktivitäten der Gemeinde Pfinztal finden Sie auf der Webseite des Kompetenzzentrums Contracting in ­einem kurzen Videoclip zu­ sammengefasst ­ unter: http://www.energie­ kompetenz-bw.de/contracting/umsetzung/ oeffentliche-liegenschaften/

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