zek Kommunal - Ausgabe 3 - 2018

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OKTOBER 2018

Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl . P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang

Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

KOMMUNAL

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KOMMUNAL

Zur Sache

HALLO PASSWORT! Dass es regelmäßig zu Identitäts- und Datenschutzdiebstahl kommt, wundert niemanden, der einen kurzen Blick auf die wenig einfallsreiche Liste der meistgenutzten Passwörter deutscher User geworfen hat. Die Forscher des Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik (HPI) haben etwa eine Milliarde Nutzerkonten analysiert und ausgewertet. Die dafür erforderlichen Informationen stammen aus frei zugänglichen Datenlecks. Die unrühmliche Platz 1 nimmt – nach den Zahlenkombinationen 1234 bis 123456789 – „hallo“ ein. Eine Begrüßung und gleichzeitig herzliche Einladung für jeden Hacker. Doch die Cyber-Kriminellen brauchen nicht einmal „passwort“ einzugeben – das zweitbeliebteste Passwort der Liste, das nicht aus Zahlenkolonnen besteht. Meist reichen Sicherheitslücken im System, wie der jüngste Angriff auf Facebook zeigt: Wegen einer Sicherheitslücke bei der Social Media-Plattform haben Hacker auf Profile von fast 50 Millionen Nutzern zugreifen können. Mittlerweile beziffern sich die Hackangriffe auf mehrere 100.000 pro Tag, 2017 hat sich die Gesamtzahl der Hacker-Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel gesteigert. Diese Tendenz wird sich sobald nicht umkehren. Letztes Jahr stürzte der Virus „WannaCry“ die Betroffenen in Verzweiflung, unter anderem Telekommunikationsanbieter aus Russland und Spanien, die Deutsche Bahn, das britische Gesundheitssystem und sogar russische und rumänische Ministerien. Zwei Jahre zuvor legte ein Cyberangriff die Stromversorgung einer kompletten Region in der West-Ukraine lahm und kappte damit die Elektrizität über Stunden für 225.000 Menschen ab. Damit ist klar, dass nicht nur Privatpersonen und Unternehmen Ziel der Attacken sein können, sondern auch Infrastruktureinrichtungen wie etwa Trinkwasserversorger, Klärwerke oder Energieversorger. Mit welchen Mitteln sich solche Einrichtungen umfassend vor den Risiken aus dem World Wide Web schützen können, erfahren Sie ab Seite 14. Doch die zunehmende Digitalisierung sollte nicht nur als Bedrohung gesehen werden, sie birgt auch gewaltige Chancen. Etwa wird die Arbeit in den Kommunen effizienter gestaltet. Denn die Zukunft der Kommunaltechnik setzt auf automatische Prozesse. Sportrasenflächen, die per Fernbedienung gemäht werden, Gemeindegrundstücke, die auf Knopfdruck von der fahrer­ losen Kehrmaschine sauber gehalten werden oder automatisierter Winterdienst auf Freiflächen: In den nächsten Jahren werden immer mehr selbstständig tätige kommunale Fahrzeuge und Geräte den Fuhrpark der Bauhöfe erweitern. Die Verquickung von selbstständig beziehungsweise ferngesteuert arbeitenden Maschinen und der zweiten wichtigen Entwicklung in der Kommunaltechnik – dem umweltfreundlichem Antrieb – präsentierte erstmals der Spezialfahrzeughersteller Reform während der Messe GaLaBau in Nürnberg, die vom 12. bis 15. September stattfand. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 18. Welche weiteren Neuigkeiten aus der digitalen wie auch analogen Welt die Kommunalbranche zu bieten hat, erfahren Sie wie immer bei der Lektüre von zek kommunal!

Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

Oktober 2018

03


KOMMUNAL

14

SICHERHEITSTECHNIK

Inhalt

16

WINTERDIENST

18

AUTOMATISIERUNG

Aktuell

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

14 Hack Protect schließt IT-Sicherheitslücken

SHORT CUTS

SICHERHEITSTECHNIK

16 Zaugg-Schneepflüge räumen Autobahnen der Nordwest-Schweiz WINTERDIENST

18 Ferngesteuerter Hybrid: Geräteträger Metron AUTOMATISIERUNG

20 Vom regionalen Reinigungsprofi zum kommunalen Premium-Anbieter FIRMEN-PORTRÄT

23 Eisfreie Straßen in St. Margarethen an der Raab WINTERDIENST

24 Elektrisches Kehrfahrzeug macht Freiburg sauber STRASSENDIENST

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

04

Oktober 2018

20

KOMMUNALDIENST

26 Schweizer EinachsgeräteHersteller mit zweitem Standbein FIRMEN-PORTRÄT

28 Bereit für den Einsatz: die neuen Kompakten von Kärcher KOMMUNALTECHNIK

30 Neue Optionen für Kehrmaschine Street King STRASSENDIENST

32 Kontrolliert streuen für halben Streumittelbedarf STREUTECHNIK

33 Große kleine Klasse: neuer Geräteträger von Holder KOMMUNALTECHNIK

34 Unterflurcontainer in Bürs: Initialzündung für Müllkonzept ABFALLWIRTSCHAFT


T

n

KOMMUNAL

Inhalt

STRASSENDIENST

24

FERNWÄRME

46

NAHWÄRME

Veranstaltungen

Biomasse

36 Besucherrekord bei Messe GaLaBau

44 Alle Vorbehalte ausgeräumt: Heizwerk Groß-Enzersdorf

MESSE-NACHBERICHT

39 Österreichischer Gemeindetag und Kommunalmesse MESSE-NACHBERICHT

40 Innotrans zeigt die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs MESSE-NACHBERICHT

46 Abwärme aus Müllverbrennungsanlage heizt Villach ein FERNWÄRME

48 Mühlviertler Gemeinde nutzt Biomasse als natürliche Ressource NAHWÄRME

Hochwasser

41 Kläranlagen von schädlichen Schlämmen befreien

50 Überschwemmungen: Besserer Schutz durch Frühwarnsystem

TAUCHPUMPEN

HOCHWASSER

50

Anzeigen zek Kommunal 3/2018

FERNWÄRME

Wassertechnik

48

Schubert

U1

Hako

U2

Zaugg

U3

Kahlbacher

U4

Biomasseverband OÖ

49

Bucher Municipal

25

Conexio

31

Greenpeace

STARKREGEN-MANAGEMENT

45

Hydrac

11

Kärcher

09

Riebenbauer

44

Tiroler Rohre

13

Villiger

35

42 Automatisiertes Monitoringsystem lokalisiert Rohrbrüche TRINKWASSERVERSORGUNG

www.zek.at

Oktober 2018

05


KOMMUNAL

FACHGERECHTER UMGANG MIT REGENWASSER UND ABWASSER – AKTUELLE ENTWICKLUNGEN Mit den neuesten Regeln und Ansätzen der Niederschlagswasserbehandlung beschäftigten sich zwei Tagungen für Behörden, Planer, Baufirmen und Industrie am 9. und 11. Oktober in Graz und Wien. Ziel der einschlägigen Verordnungen ist es, Gewässerbelastungen so gering wie möglich zu halten und die Einleitung in die Kanalisation zu vermeiden. Auf versiegelten Flächen anfallendes Regenwasser wird deshalb zunehmend dezentral bewirtschaftet, muss davor aber aufgrund des Verschmutzungsgrades gemäß ÖNORM B 2506 mit Hilfe technischer Filter behandelt werden. Die Tagungen zeigten aktuelle Entwicklungen, Zielgrößen und Behandlungsverfahren der dezentralen Regenwasserbe­wirtschaftung genauso wie messtechnische Lösungen, Möglichkeiten zur Abflussdrosselung und Pumpenanwendungen. Experten wie Prof. Dr. Günter Gruber von der Technischen Universität Graz und Prof. Dr. Heiko Sieker von der gleichnamigen Ingenieurgesellschaft aus Berlin sowie fachkundige Referenten der beteiligten Unternehmen Biogest, Inno-Aqua, Krohne, KSB und Mall brachten die Teilnehmer auf den aktuellsten Stand. Eine begleitende Fachausstellung bot die Möglichkeit zu Information und Erfahrungsaustausch.

06

Oktober 2018

Foto: AS-Motor

Impressum HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Durch die kompakte Bauweise bringt der allradgetriebener Aufsitzmäher gerade einmal 335 Kilogramm auf die Waage. Für Testanwender Harald Ernstberger, der den neuen AS 1040 Yak 4WD bereits 2017 ausgiebig auf Herz und Nieren prüfte, ist das Gerät „rundum gelungen“.

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 ANZEIGEN – PR-BERATUNG

Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74 ORGANISATION

Foto: AS-Motor

Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222

Welchen Handlungsspielraum bietet die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung? Die Unternehmen Biogest, Inno-Aqua, Krohne, KSB und Mall brachten die Teilnehmer auf den neuesten Stand.

GESTALTUNG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT

A-4820 Bad Ischl GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

Full-Scale-Installation eines Ultrawaves Hochleistungs-Ultraschallsystems

ABOPREIS

Lärmarm mit voller Leistungsfähigkeit, Wendigkeit und Zuladung: Die Bucher CityCat 2020 ev.

Foto: zvg

HANGTAUGLICH UND LEISTUNGSFÄHIG: DER NEUE AUFSITZ-SCHLEGELMÄHER VON AS-MOTOR Der neue Aufsitz-Schlegelmäher AS 1040 Yak 4WD der AS-Motor Germany GmbH & Co. KG vereinigt die robuste Leistungsfähigkeit eines Schlegelmähers mit der Kletterfähigkeit und dem Komfort der AS-Allrad-Aufsitzmäher. Damit lässt sich selbst dichter, mehrjähriger Bewuchs in anspruchsvollem Terrain professionell und effizient mulchen. Der AS 1040 Yak 4WD besticht durch sein geringes Gewicht: Durch seine kompakte Bauweise bringt er als allradgetriebener Aufsitzmäher gerade einmal 335 Kilogramm auf die Waage. Mit seiner enormen Schnittkraft meistert der Schlegelmäher praktisch jede Herausforderung, die sich aus dem Bewuchs ergibt, und sorgt bei hoher Flächenleistung für ein sauberes Mähbild. Harald Ernstberger, Inhaber von Joes Forstservice, Ebermannstadt, konnte den Yak bereits 2017 ausgiebig testen; er bestätigt: „Die drei entscheidenden Vorteile sind für mich: Die super Schnittleistung mit einem wirklich hervorragenden Schnittbild, die Robustheit und die sehr hohe Mähgeschwindigkeit.“ Das Gerät, das zum bündigen Mähen in Fahrtrichtung links mit einem auffälligen, asymmetrisch angeordneten Schlegelmäh­werk ausgestattet ist, bezeichnet er als „rundum gelungen“.

Aktuell

Österreich: Euro 63,00, Ausland: Euro 74,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet


KOMMUNAL

Aktuell

ISEKI-MASCHINEN IN ÖSTERREICH NEU AUFGESTELLT Nach der Insolvenz des bisherigen Großhändlers und Importeurs von Kommunal- und Mähmaschinen sowie Kompakttraktoren in Wien hat jetzt die deutsche Iseki-Maschinen GmbH zu ihrem 50-jährigen Bestehen Generalvertrieb und After Sales für Österreich übernommen. Die für den Einsatz im kommunalen und gewerblichen Bereich, im GaLaBau, in der Grünflächenpflege sowie in der Land- und Forstwirtschaft konzipierten Maschinen des japanischen Markenherstellers halten in Österreich und Deutschland je einen Marktanteil von etwa 25 Prozent. Wie das Unternehmen mitteilte, wird der Fachhandel ab sofort direkt von der Zentrale in Meerbusch bei Düsseldorf mit Maschinen und Ersatzteilen versorgt. Die Beratung und Betreuung vor Ort haben mit Johann Ninaus und Hans Janda zwei markterfahrene Verkaufsgebietsleiter übernommen.

Foto: Antonio Carraro

Foto: Hargassner

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft Im Bild von links nach rechts: Manuel Fettner, Daniel Huber, Stefan Kraft, Anton Har-befüllt. gassner, Daniela Iraschko-Stolz, Markus Hargassner, Gregor Schlierenzauer, Michael Hayböck, Andreas Kofler, Clemens Aigner V.l.n.r: Christian Mayer (Technischer Geschäftsführer, Holder), Tobias Adam (Projektleiter, Holder), Alexander Kreher (Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Reutlingen), Martin Haas (Gründer und Vorstand, STAUFEN AG), Bernd Haug (Bürgermeister Kirchentellinsfurt), Andreas Vorig (Vorsitzender der Geschäftsführung, Holder), Johannes Haas (Projektleiter, Holder)

Die neuen Iseki-Verkaufsgebietsleiter Österreich Johann Ninaus (ganz links) und Hans Janda (ganz rechts) zusammen mit dem Vertriebsleiter Deutschland Thorsten Schröder (2. v.l.) und Produktmanager Timm Hein (2.v.r.) bei der Schulung der österreichischen Fachhandelspartner in der Zentrale in Meerbusch.

Foto: Iseki

SPATENSTICH FÜR NEUES HOLDER-KUNDENCENTER Am 10. September war es soweit: Die Max Holder GmbH hat an ihrem neuen Standort im Interkommunalen Wirtschaftsgebiet Reutlingen-­ Nord / Kirchentellinsfurt den vollständigen Betrieb aufgenommen. Gut eine Woche später wird nun der nächste Meilenstein gesetzt. Ein neues Kundencenter wird gebaut und Holder lud deshalb zum obligatorischen Spatenstich ein. Geplant sind auf rund 5.000 m² ein Demopark mit praxisnahen Bedingungen zum Testen der Fahrzeuge, ein modernes Büro- und Ausstellungsgebäude sowie großzügige Lagerflächen für das umfangreiche Vorführ- und Veranstaltungsequipment. Die Einweihung ist für Sommer 2019 geplant. Nachdem bereits knapp 2 Mio. Euro in die Renovierung der neu bezogenen Produktionshalle investiert wurden, sollen nach Aussage von Martin Haas, Gründer und Vorstand der Staufen AG und mit Ralf Stokar von Neuforn Gesellschafter und Investoren von Holder, weitere 6 Mio. Euro für den Neubau ausgegeben werden.

Foto:WBA

HARGASSNER - SPONSORING DES AUSTRIA SKISPRUNG TEAMS Dynamik, Teamgeist, Naturverbundenheit, Familie und Erfolg sind Imageelemente, die für das Unternehmen Hargassner stehen. Genau diese Werte assoziiert man auch, wenn man an die Sportler des Austria Skisprung Teams denkt. Ab September 2018 ist Hargassner für die nächsten 3 Jahre offzieller Partner des ÖSV Sprunglauf Teams. Die österreichische Skisprung Nationalmannschaft Herren/Damen und das Trainerteam sind offizielle Markenbotschafter der Firma Hargassner. Darüber hinaus konnte auch Daniela Iraschko-Stolz für eine individuelle Partnerschaft gewonnen werden. Zielsetzung war es, eine Sportfamilie zu finden, welche den Namen Hargassner auch außerhalb Österreichs bekannter machen kann. Speziell der Wintersport bietet eine gute Basis, da hier das Thema Heizen nahe liegt.

Auf Foren und Kongresse dasinHauptDer liegt Traktor Mini-Format kann allerhand kommunale Aufgaben augenmerk der Messe CEB in Karlsruhe. übernehmen, beispielsweise die Pflege von öffentlichen Grün oder den Winterdienst auf kleinen Flächen.

Foto: Holder

TTR 4400 HST II: DER MULTIFUNKTIONELLE KÖNNER Der sehr kompakte Traktor mit hydrostatischem Getriebe und umkehrbarem Fahrerstand RGS ist für die Pflege von öffentlichen Anlagen, Sportplätzen, Pferderennbahnen und Reitställen sowie zur Pflege von Straßenrändern und -böschungen, von städtischen Parkanlagen und Straßen im Winter geeignet. Der Reifendruck beträgt 0,5 kg/cm²: Damit kann der TTR auch die empfindlichsten, weichsten und oft auch nassen Böden befahren und bearbeiten, ohne sie zu beschädigen. Der Yanmar-Motor mit 38 PS, 3 Zylindern und direkter Einspritzung ist leise, umweltfreundlich und sparsam. Mit dem Speed-fix-System kann eine konstante Fahrgeschwindigkeit je nach Anforderung eingestellt werden. Er ist auch mit klimatisierter Kabine erhältlich und kann mit On-Off-Joystick zum Steuern der Anbaugeräte, mit Kraftheber und vorderer motorseitiger Zapfwelle sowie mit dem hinteren Kraftheber mit doppelwirkenden Zylindern ausgestattet werden.

Oktober 2018

07


KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Saubermacher

ROHSTOFFGEWINNUNG 2.0: RECYCLING VON LITHIUM-IONEN BATTERIEN Lithium-Ionen Batterien sind in ihrer Zusammensetzung sehr heterogen und haben auch am Ende ihres Lebens noch einen hohen Energiegehalt. Das macht das Recycling besonders schwierig. Die Unternehmen Saubermacher und Redux setzen auf ein mehrstufiges Verfahren mit Sortierstraße und mechanischer Aufbereitung. Der Prozess wurde in intensiver Forschungsarbeit entwickelt. „Im Vergleich zu anderen Methoden erzielen wir viel höhere Recyclingquoten. Wir liegen derzeit bei bis zu 70%“, informiert Gerhard Ziehenberger, COO Saubermacher AG. Rückgewonnen werden Sekundärrohstoffe wie Edelstahl, Kupfer oder Aktivmaterial. Die aus den Batterien im Zuge der Entladung gewonnene Energie wird in das Redux Betriebsnetz eingespeist. Die Menge an Lithium-­ Ionen-Batterien wächst im zweistelligen Bereich, der Rücklauf von alten Batterien ist derzeit noch gering, Saubermacher rechnet jedoch in den nächsten Jahren mit bis zu 3.000 Tonnen Altbatterien jährlich.

Auf Foren und Kongresse liegt das Hauptaugenmerk der Messe CEB in Karlsruhe.

Foto:WBA Foto: Lindner

Saubermacher eröffnet neue High-Tech-Recyclinganlage für Lithium-Ionen Batterien. Die Anlage verarbeitet sämtliche Arten von Lithium-Ionen Batterien und verfügt über eine Kapazität von 10.000 Tonnen pro Jahr.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Foto:Keckex

Lindner lädt am 27. Oktober zum großen Treffen ins Tiroler Unterland.

Foto: Wien Energie

Mit dem Keckex Heißwasserdampfsystemen wird Unkraut ohne Chemie umweltschonend und nachhaltig zurückgedrängt.

Der neue Windpark von Wien Energie und EVN produziert Strom für über 12.000 Haushalte in der Region.

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Oktober 2018

GRÖSSTES LINDNER-TREFFEN ALLER ZEITEN Am 27. Oktober geht im Tiroler Unterland das größte Lindner-Treffen aller Zeiten über die Bühne. Lindner-Traktoren aus ganz Europa nehmen an der Rundfahrt teil. „Zum 70-Jahr-Jubiläum laden wir im Zuge der Werksausstellung Lindner-Fahrer nach Kundl ein, um ihre Schmuckstücke aus 70 Jahren Traktorgeschichte zu zeigen“, sagt Geschäftsführer Hermann Lindner. Die 20 Kilometer lange Rundfahrt führt von Kundl zum Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach, nach Rattenberg und wieder retour nach Kundl. Bereits vorher kürt eine Fachjury ganz spezielle Fahrzeuge. „Gefragt sind besondere Ausstattungsmerkmale: zum Beispiel ein Traktor mit Überkopflader oder Pressluftanlage“, kündigt Hermann Lindner an. Zur Teilnahme berechtigt sind alle Fahrzeuge der Marke Lindner. UNKRAUT BEKÄMPFEN MITTELS HEISSWASSERDAMPF Das Unkrautvernichtungsgerät Keckex verzichtet auf den Einsatz von Herbiziden und setzt stattdessen auf eine Mischung aus Wasser und Dampf. Der Dampf hat die Aufgabe, den Boden keimfrei zu machen und die Oberfläche anzuwärmen, sodass das Wasser nicht abkühlt und dadurch leichter und mit entsprechend heißer Temperatur zu der im Boden befindlichen Wurzel gelangt. Der Wasserdampf wird über einen hitzebeständigen Spezialschlauch zu dem individuell gewählten Zubehör geleitet, durch welches das Unkraut bedampft wird. Durch diesen Vorgang wird in der Pflanze ein Eiweißschock ausgelöst und somit die Zellwand der Pflanze zerstört, woraufhin diese nun kein Wasser mehr aufnehmen kann und in weiterer Folge vertrocknet. Die Flächenleistung bei handgeführten Geräten beträgt ca. 200 m2/h, bei Anbaugeräten ca. 600 m2/h und mehr. Das Wasserdampfgemisch wirkt auf allen Untergründen wie etwa Asphalt, Randsteinkanten oder Kies ohne diese zu beschädigen. 300 BESUCHER BEI WINDPARK-ERÖFFNUNG OBERWALTERSDORF Über 300 Besucher nahmen an der Eröffnung des Windparks Oberwaltersdorf Ende Juni 2018 teil und informierten sich über diese ökologische Art der Stromerzeugung. Die sechs Windräder haben eine Gesamtleistung von 19,8 Megawatt und sparen pro Jahr 26.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein – das entspricht dem jährlichen Ausstoß von über 11.000 Pkws. Die Gesamtinvestition beträgt 27 Mio. Euro. Der neue Windpark von Wien Energie und EVN produziert damit Strom für über 12.000 Haushalte in der Region. „Mit seiner Lage im windreichen Wiener Becken, seiner Nähe zu Abnehmern in den Gemeinden und den Betrieben des Industrieviertels ist der Windpark Oberwaltersdorf ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, erklärten Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber und EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz das gemeinsame Projekt.

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KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Fendt

Die Leistungspflüger mussten im Wettkampf jeweils einen Dreh- und einen Beetpflug einsetzen.

Foto: zek

Fachpublikum vor allem aus Tirol, Salzburg, Vorarlberg, Südtirol und Bayern besucht die Agro Alpin.

LAND- UND FORSTTECHNIK AGRO ALPIN Nach dem Erfolg der ersten fünf Fachmessen für Land-und Forsttechnik, findet heuer bereits die sechste Auflage der Agro Alpin statt – von 8. bis 11. November 2018 am Messegelände Innsbruck. Über 20.000 Besucher konnten sich bei der letzten Agro Alpin am gesamten Innsbrucker Messegelände ein umfassendes Bild über alle Neuerungen auf dem Landtechniksektor machen. Sämtliche marktführende Aussteller präsentieren sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Landtechnik, Stallbau, Milchwirtschaft, Forst- und Holztechnik und vielen anderen mehr. Messebesucher haben die Möglichkeit, sich bei mehr als 300 Ausstellern zu informieren, die ihr Angebot auf 40.000 m² Ausstellungsfläche vorstellen. Die Agro Alpin ist ein zentraler Treffpunkt für alle an der Land- und Forstwirtschaft Interessierten und Fachleute vor allem aus Tirol, Salzburg, Vorarlberg, Südtirol und Bayern.

65. WELT-PFLÜGER-MEISTERSCHAFT 2018 Endlich wieder eine Pflug WM in Deutschland – das dachten sich viele und strömten zu Tausenden in zwei Tagen auf das Hofgut Einsiedel in Kirchentellingsfurt/Baden-Württemberg. Viel Programm und viele Informationen wurden rund um das Thema Pflügen vor Ort geboten. Das letzte Mal war die Welt Pflüger Meisterschaft vor 20 Jahren in Deutschland. Dieses Jahr reisten am 1. und 2. September über 60 Pflüger mit ihren Maschinen aus 32 Ländern an, um sich im Stoppel- und Grünlandpflügen zu messen. Die Leistungspflüger mussten im Wettkampf jeweils einen Dreh- und einen Beetpflug einsetzen. Gefordert wird eine gleichmäßige Tiefe sowie Breite und die Gleichmäßigkeit der heraus gelegten Erdbalken über die ganze Länge der Furche. Unkraut und Bewuchs müssen abgeschnitten und sauber aus der Furche geräumt sein. Die Kampfrichter begutachten akribisch jede Furche.

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KOMMUNAL

Aktuell

Grafik: Regionalwärme Gruppe

Mit dem geplanten Biomasseheizwerk 3.0 wird die Stadt Feldkirchen jährlichen 4.880.000 kg CO2 einsparen können

Foto: Fernwärme Murau

Die Energie Steiermark baut mit dem Erwerb der Fernwärme Murau und St. Egidi seine Position aus.

Äußerlich hat die CityCat 2020ev dieselben Abmessungen und damit auch dieselbe hohe Wendigkeit wie die konventionelle CityCat 2020.

Foto: Rainer Sturm / pixelio.deFoto: Bucher

Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstieg auf erneuerbare Energien. Damit steigt auch der Bedarf an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und Energieträger von vielen Seiten beansprucht wird.

Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner und Freunde den Messestand 40 PV-Kollektoren sorgen am zum DachErfahrungsaustausch des inHeizwerks geselligerinRunde – wie hier zu sehen der Winterdienst­ der Vorarlberger Gemeinde hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung. Bartholomäberg für ganzjährige Stromproduktion.

10

Oktober 2018

Foto: PV-Austria

Foto: ÖBMV

„Erneuerbare Energien haben nur einen einzigen Feind: Die Unwissenheit über die fantastischen Möglichkeiten, die sie uns bieten“, sagte Hans Kronberger immer wieder. Er hinterlässt eine große Lücke unter den Kämpfern für die Unabhängigkeit von fossiler Energie in Österreich und darüber hinaus.

FELDKIRCHEN BEKOMMT Im Seilspeicher finden 60BIOMASSEHEIZWERK m des Spezialseils Platz,3.0 darüber kannnächsten jede belibige Seillänge werden. Gemeinde Feldkirchen Mithinaus Herbst Jahres sollverwendet in der Kärntner ein neues Biomasseheizwerk in Betrieb gehen, das von der Regional­ wärme-Gruppe errichtet und betrieben wird. Für Geschäftsführer Hannes Hafner ist es ein „Heizwerk 3.0“. So wird etwa durch den Einsatz von doppelt gedämmten Duorohren der Wärmeverlust im Fernwärmenetz minimiert und es wird voll auf Wärmerückgewinnung gesetzt. So liegt die Temperatur des Rauchs, der den Schornstein verlässt, nur noch bei rund 18 Grad. Auch versorgt sich das Werk mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach selbst mit dem nötigen Strom für den laufenden Betrieb. Die ersten Abnehmer werden in einem Jahr mit Wärme versorgt, der Ausbau erfolgt in mehreren Stufen bis 2024. 260 Objekte könnten dann mit der jährlich produzierten Wärme von knapp 20 Gigawatt-Stunden versorgt werden. Rund zwölf Kilometer soll die ­ Netzlänge im Endausbau betragen. ENERGIE STEIERMARK ÜBERNIMMT FERNWÄRME MURAU UND ST. EGIDI Die Energie Steiermark hat mit Juli diesen Jahres 100 Prozent der Fernwärme Murau und St. Egidi erworben. „Wir wollen damit unsere positive Partnerschaft mit der Region ausbauen und unsere Offensive in Sachen Erneuerbare Energie fortsetzen“, so Vorstandssprecher Christian Purrer. Als Erzeuger von Wärme und Ökostrom aus Biomasse ist die 1993 gegründete Gesellschaft ein wichtiger Eckpfeiler in Sachen Erneuerbare Energie in der Obersteiermark. Über ein rund 13 Kilometer langes Leitungsnetz werden derzeit rund 650 Privat- und Gewerbekunden, aber auch öffentliche Einrichtungen der Bezirkshauptstadt mit grüner Wärme versorgt. Jährlich werden derzeit rund 22.000 MWh Biowärme und 3.000 MWh Ökostrom von der Gesellschaft im Murauer Heizkraftwerk erzeugt. ÖSTERREICHS ERNEUERBARE ENERGIEN TRAUERN UM HANS KRONBERGER Am 14. Juli ist der Autor, Journalist, ehemalige EU-Abgeordnete und langjährige Präsident des BV Photovoltaic Austria, Dr. Hans Kronberger, im 68. Lebensjahr überraschend gestorben. Er hinterlässt eine große Lücke unter den Kämpfern für die Unabhängigkeit von fossiler Energie. „Hans Kronberger hat mit seiner Arbeit und seinem Verband erreicht, dass die Energiewende bei vielen Menschen in Österreich angekommen ist“, so Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich. Mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem europäischen Solarpreis, war er als Präsident des Verbandes PV-Austria auch Gründungsmitglied von Erneuerbare Energie Österreich. Mit seinen Büchern zur Energiewende und gegen die Abhängigkeit von fossiler Energie und deren Folgen, analysierte er detailliert und profund die Herausforderungen unserer Zeit. Als unermüdlicher Kämpfer für die notwendige Energiewende wird er in Erinnerung bleiben. GANZJÄHRIGE STROMPRODUKTION MITTELS SONNENKRAFT AM HEIZWERK Die Installation von Photovoltaikanlagen für den autarken Betrieb einer Biomasseanlage hat sich bestens bewährt. So nutzt seit kurzem auch das Biomasseheizwerk in der Vorarlberger Gemeinde Bartholomäberg die nachhaltige Methode, um Energie für den Betrieb zu gewinnen. Die solare Großanlage umfasst 40 Kollektoren auf dem Dach des Heizwerks. „Durch diese Kollektoren ist eine Ganzjahresnutzung in Sachen Wärmeversorgung bei uns im Ortszentrum gewährleistet. Sie ergänzt das bestehende Biomasseheizwerk ideal“, erläutert der Bartholomäberger Bürgermeister Martin Vallaster. Mit rund 200.000 Euro Errichtungskosten werde so erfolgreich in die Nachhaltigkeit investiert. Zudem werden solche Solarkollektoren auch vom Bund gefördert, sodass die Gemeinde nicht den gesamten Betrag aus der Gemeindekasse stemmen muss. Beheizt wird in Zukunft das gesamte Ortszentrum von Bartholomäberg.


KOMMUNAL

Aktuell

Foto: Volvo Bus Corporation

Außenansicht des vollelektrischen und autonom fahrenden Omnibus-Prototyps der Volvo Bus Corporation.

Foto: Apex

Die Sepuran-Green-Membranen sind in einer Reihe von weiteren Apex-Anlagen in der Schweiz verbaut. So wurde beispielsweise auch ein Teil des Biomethans, das in der Öko-Tankstelle Herisau getankt werden kann, mithilfe dieser Technologie aufbereitet.

MODULARE MEMBRANTECHNOLOGIE MACHT AUCH KLEINE BIOGAS-AUFBEREITUNGSANLAGEN WIRTSCHAFTLICH Im Zuge des Dieselskandals und der hitzigen Debatte um Abgaswerte und CO2-Normen wird auch eine Technologie zunehmend interessanter, die in den letzten Jahren eher ein Schattendasein führte: der Erdgas-Antrieb. Im Gegensatz zum Elektromotor ist dieser bereits bewährt, produziert deutlich weniger Schadstoffe als andere Verbrennungsmotoren und der genutzte Treibstoff hat – anders als Autogas – tatsächlich grünes Potenzial: Erneuerbares Methangas (CH4) aus Biomasse könnte fossile Energieträger sukzessive ersetzen. Eine nachhaltige CH4-Produktion ist beispielsweise über die dezentrale Herstellung aus agrarwirtschaftlichen Abfallstoffen, kommunalen Reststoffen oder Klärgasen umsetzbar. Bislang war das jedoch nur eingeschränkt möglich, da es kein Verfahren gab, mit dem auch kleine Biogas-Aufbereitungsanlagen kosten­effizient betrieben werden konnten. Eine neue Membrantechnologie könnte dies jedoch grundlegend ändern: Der Schweizer Anlagenbauer Apex AG nutzt für seine Systeme die modulare Sepuran Green-Technologie von Evonik, deren Effizienz von der Anlagengröße unabhängig ist. „Seit 2012 arbeiten wir mit Sepuran-Green-Membranen von Evonik. Im Gegensatz zu den üblichen Aufbereitungsverfahren eignen sich diese sehr gut für Anwendungen mit relativ kleinen Biogasmengen von < 100 Nm³/h, für die wir unsere Anlagen konzipieren“, so Ueli Oester, Geschäftsführer der Apex AG. Die Technologie ist von der Anlagengröße unabhängig, da sie modular ist. Je nach Anwendung und Anlagengröße können verschiedene Modulgrößen gewählt sowie beliebig viele Membransysteme miteinander verschaltet werden. Die Voraussetzungen für eine Versorgung mit Biomethan sind im DACH-Bereich verhältnismäßig günstig: Allein in Deutschland gibt es 9.000 Biogasanlagen, von denen 99 Prozent derzeit noch ausschließlich Strom und Wärme produzieren. „Vor allem im Sommer kann die Abwärme meist nur ungenügend genutzt werden. Hinzu kommt, dass elektrischer Strom – außer in Pumpspeicherkraftwerken – nicht speicherbar ist“, so Ueli Oester. „Die Biogas-Aufbereitung kann diese Nachteile weitgehend aufheben, da Biomethan sowohl direkt zur Betankung genutzt, als auch ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. Gleichzeitig entsteht bei der Produktion nur wenig Abwärme.“

RICHTUNGWEISENDE AUTOMATISIERUNG IM DIGITALEN CONNECTIVITY-­ ZEITALTER: VOLVO BUS CORPORATION STELLT AUTONOMEN BUS VOR Der autonom fahrende Omnibus der Volvo Bus Corporation hat bei seiner Vorstellung in Göteborg große Aufmerksamkeit erregt. Der Prototyp basiert auf dem in Serienproduktion hergestellten vollelektrischen Stadtbus von Volvo, der für den autonomen Betrieb entsprechend modifiziert wurde. Die neue Technologie kann zu einem sichereren und komfortableren Reisen beitragen, aber auch zum effizienteren Fahrzeug-Handling im Busdepot. „Durch ihr niedriges Ge­ räusch­niveau und ihren emissionsfreien Betrieb bieten vollelektrische Bussysteme eine hervorragende Alternative zur Steigerung von Attraktivität und Nachhaltigkeit bei der Ausgestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Mit unterschiedlichen Automatisierungsgraden ist es möglich, noch weitere Fortschritte in Bezug auf Sicherheit, Komfort und Effizienz zu erzielen. Aufbauend auf den Technologien der Volvo Group werden wir diese zukunftsweisenden Chancen nutzen und zügig ausbauen“, so Håkan Agnevall, Präsident der Volvo Bus Corporation. Der autonome, 12 Meter lange Omnibus ist für eine sanfte Fahrweise konstruiert, sodass der Fahrbetrieb möglichst energiesparend, umweltfreundlich und wirtschaftlich erfolgen kann. Er soll den Fahrgästen eine sichere und komfortable Fahrt bieten und ist deshalb so programmiert, dass er sowohl beim Anfahren als auch beim Anhalten sanft und weich beschleunigt bzw. abbremst. Um einen bequemen Ein- und Ausstieg für die Passagiere zu gewährleisten, hält der Bus an den Bushaltestellen immer genau an der gleichen Stelle. Bei diesen Stopps wird stets der identische Abstand zwischen dem Bus und der Einstiegplattform der Haltestelle oder des Busbahnsteigs eingehalten. Der Bus ist mit Sensoren ausgestattet, die das Umfeld des Fahrzeugs permanent überwachen. Die von den Sensoren übertragenen Informationen dienen zur Navigation des Fahrzeugs. In Zukunft werden sie nicht zuletzt einen wesentlichen Beitrag zur Verhinderung von Störfällen und Unfällen leisten. Dazu werden Objekte exakt identifiziert, die sich dem Bus nähern. Die Geschwindigkeit des Busses verringert sich entsprechend. In kritischen Situationen wird bis zum Stillstand des Fahrzeugs abgebremst.

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Wenn harte Einsätze zum leichten Spiel und schwierige Bedingungen zur willkommenen Abwechslung werden, liegt’s wohl am richtigen Anbaugerät. HYDRAC - Anbaugeräte für Anpacker. www.hydrac.com

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KOMMUNAL

Foto: Pappas

Aktuell

Foto: Westa

Verkaufsleiter Ing. Andreas Hoffmann (2. von rechts) und das Kommunal-Vertriebsteam mit dem ELI.

Foto: Linz AG

Foto: ÖBMV

Heuer gab es, wie auch schon im Sommer 2016 und 2017, im Biomasse­ kraftwerk Linz einen Sonderbetrieb zur Käferholz-Verwertung.

AUS KÄFER-SCHADHOLZ WIRD STROM UND FERNWÄRME Bei der Energiegewinnung durch Biomasse wird nicht nur auf nachhaltige Weise Wärme produziert, mit der Biomasseverwertung wird außerdem den heimischen Waldbesitzern und Forstbetrieben unter die Arme gegriffen. Und das auch in schwierigen Zeiten, in denen der Borkenkäfer in den Wäldern sein Unwesen treibt und eine erhebliche Menge an Schadholz anrichtet: So nutzt die Linz AG das Schadholz für die Verarbeitung im Biomassekraftwerk Linz und weiteren regionalen Anlagen. Insgesamt etwa 140.000 Tonnen Holz verwerten die Biomassekraftwerke Jahr für Jahr. Der Schadholzanteil an der bezogenen Biomasse beläuft sich derzeit zwischen 65 bis 80 Prozent. Durch die andauernden Hitze­ perioden und die Trockenheit in den letzten Monaten konnte sich der Borkenkäfer schnell in starkem Ausmaß ausbreiten. Heuer gab es im Biomassekraftwerk Linz einen Sonderbetrieb zur Käferholz-Verwertung. DIGITALE LANDWIRTSCHAFT ZUM ANFASSEN: DIE SWISS FUTURE FARM Nach einer einjährigen Planungs- und Umsetzungsphase wurde die Swiss Future Farm am 20. September offiziell eröffnet. Der 81 Hektar große Versuchsstandort wird Smart Farming Technologien einsetzen und testen sowie als Bildungs- und Beratungszentrum digitale Landwirtschaft sichtbar, greifbar und verständlich machen. Als einer der Initiatoren, unterstützt die AGCO Corporation die Swiss Future Farm mit Hard- und Software basierten Lösungen und gewinnt mit ihr eine Versuchsplattform für die digitalen Smart Farming Lösungen von morgen. Mit 55 Hektar Ackerfläche, 20 Hektar Grünland, 6 Hektar Biodiversitätsflächen, Milchkühen, Schweinen, Schafen und Ziegen bietet der Betrieb in Tänikon im Kanton Thurgau die idealen Voraussetzungen, um als Versuchsbetrieb zu agieren. Zukünftig sollen hier Forschungsund Entwicklungsaktivitäten der digitalen Landwirtschaft unterstützt und im praktischen Einsatz umgesetzt werden.

Äußerlich hat die CityCat 2020ev dieselben Abmessungen und damit auch dieselbe hohe Wendigkeit wie die konventionelle CityCat 2020.

Foto: Bucher

Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstieg auf erneuerbare Energien. Damit steigt auch der Bedarf an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und Energieträger von vielen Seiten beansprucht wird. Offenes Versuchslabor: Auf der Swiss Future Farm werden Zukunfstechnologien der Landwirtschaft getestet.

Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner und Freunde den Messestand zum Erfahrungsaustausch in geselliger Runde – wie hier zu sehen der Winterdienst­ hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung.

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EIN SCHRECK FÜR KÜHE, EINE HILFE FÜR RADLER UND WANDERER Bekannt ist das Allgäuer Unternehmen Westa eigentlich vorrangig für seine qualitativ hochwertigen Winterdienstgerätschaften. Bekannt ist der Schneeräumspezialist aber auch für seine Tüfteleien – daraus entstanden so beliebte und längst in Serienproduktion gegangene Produkte wie der Freisichtkamin oder die Gleitplatte. Immer im Auge haben die Konstrukteure dabei die Kundenbedürfnisse. Einem Problem, das nichts mit der Schneeentfernung im Winter zu tun hat – sich sogar fernab der Straße befindet und vornehmlich in der warmen Jahreszeit Thema ist, hat sich Westa mit dem „Schumpenschreck“ angenommen. Dabei handelt es sich um eine aus Stahlblech verzinkte Brücke, die das hindernisfreies Überqueren von Weidezäunen, Gräben, etc. für Biker, Fußgänger und Kinderwägen ermöglicht. Schumpen, also Rinder, meiden die Brücke, daher die auffällige Bezeichnung für den Übergang.

Foto: AGCO

Dank des „Schumpenschrecks“ von Westa geht es für Biker sowie Fußgänger hindernisfrei durch Weidezäune.

PAPPAS ERWEITERT KOMMUNALANGEBOT Bedingt durch immer speziellere Anforderungsprofile an Kommunalfahrzeuge hat sich Pappas dazu entschlossen, das Angebot um die Produkte der deutschen Marke Hansa zu erweitern. Mit gut vier Tonnen Nutzlast, Allradlenkung, hydrostatischem Fahrantrieb, starkem Dieselmotor und vollgefedertem Fahrwerk eignen sich die Hansa Modelle für unterschiedlichste Kommunalaufgaben im Sommer- wie im Winterdienst. Fast lautlos fährt der zweite Neuzugang im Pappas Kommunalangebot. Der von der steirischen Firma MUP technologies entwickelte Elektro-Kleintransporter bietet bis zu 110 Kilometer Reichweite, eine Zuladung von fast einer Tonne und eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h. Mit seinen kompakten Abmessungen eignet sich der ELI für kommunale Aufgaben im dicht verbauten Gebiet. Ausrüstbar wahlweise mit einer Pritsche, Müllaufbau oder als Kastenwagen ist der ELI ideal, wenn große Ladungen lokal emissionsfrei transportiert werden sollen.


KOMMUNAL

Aktuell

Feuerwehr Kirchzarten bekämpft Brände mit hochgeländegängigem Unimog U 5023.

WALDBRANDBEKÄMPFUNG MIT HOCHGELÄNDEGÄNGIGEM UNIMOG Aufgrund der extremen Temperaturen des diesjährigen Sommers war die Gefahr von Waldbränden, aber auch von Flächenbränden von Feldern und Wiesen sehr hoch. Zur Bekämpfung von Waldbränden im Hochschwarzwald verfügt die Freiwillige Feuerwehr Kirchzarten über einen hochgeländegängigen Unimog. Die hohe Bodenfreiheit von 450 mm meistert hohe Böschungswinkel und ermöglicht die Bekämpfung von Vegetationsbränden auch in schwierigem Gelände. Kirchzarten hat sich für einen Unimog U 5023 TLF 4000 Tanklöschfahrzeug von Ziegler entschieden. Die Vorteile des hochgeländegängigen Allrounders überzeugen unter anderem mit einer Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Leistung von 3.000 l/min. Der 4.000 Liter Wassertank mit zusätzlichem 500 Liter Tank für Schaummittel sorgt für einen ausreichenden Löschmittelvorrat, gerade wenn der nächste Hydrant weit entfernt ist.

Foto: Verdo Energie

Foto: Mercedes-Benz

Zur Vermeidung kostspieliger Abfalltransporte können lokale „Abfallverstromungssysteme“ eingesetzt werden, die Wärme, Dampf und Strom erzeugen.

ABFÄLLE LOKAL VERBRENNEN UND TRANSPORTKOSTEN SPAREN Viele EU-Länder müssen neue Wege zur Entsorgung von Müll und Industrieabfällen finden. Eine Lösung ist die Verbrennung von Abfällen vor Ort. „Normalerweise baut man große, zentrale Abfallverbrennungsanlagen, was eine gute Methode ist, wenn man in einem Land mit guter Infrastruktur und flacher Landschaft lebt. Aber wenn Abfall auf einer Insel entsteht oder über Gebirge oder auf schlechten Straßen transportiert werden muss, wird der Transport zeitaufwändig und sehr teuer“, sagt Bo Johansen, Vertriebsleiter von Verdo Energy. Verdo Energy entwickelt „Abfallverstromungssysteme“ mit 4, 7, 10 und 15 Megawatt thermischer Leistung, die Haushaltsmüll, Industrieabfälle und Ersatzbrennstoffe nach einer Quellentrennlinie verbrennen. Das System kann überall installiert werden und erzeugt durch die Müllverbrennung Wärme und Strom, etwa für lokale Netze oder für eine Fabrik.

Gussrohrsysteme für Trinkwasser

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Fotomontage: Schubert

Sicherheitstechnik

Hackerangriffe auf Infrastrukturanlagen wie etwa Wasserversorgungs- oder Kläranlagen sowie Kraftwerke zur Stromproduktion sind am Steigen. Das umfassende Sicherheitskonzept von Hack Protect sterllt sich dem entgegen.

HACK PROTECT SCHLIESST IT-SICHERHEITSLÜCKEN VON INFRASTRUKTUREINRICHTUNGEN Dank der Errungenschaften der Technik ist vieles bequemer und zeiteffizienter geworden – auch der Betrieb von Infrastruktureinrichtungen wie Trinkwasseraufbereitungsanlagen oder Klärwerke. Doch der durch die Digitalisierung komfortabler gestaltete Betrieb hat einen Haken: Die zunehmend mit dem Internet verbundenen Anlagen gewähren nur allzu oft digitale Schlupflöcher, die Hacker ausnutzen können. Von Betriebsspionage über die Implementierung von Viren bis hin zu Sabotage ist den Cyber-­ Kriminellen vieles möglich. Mit dem neuen Schubert Hack Protect-Paket wird diesen Absichten ein wirkungsvoller Riegel vorgeschoben.

U

nd plötzlich ging gar nichts mehr: Der Cyberangriff am 23. Dezember 2015 in der westukrainischen Region Iwano-Frankiwsk traf 30 Umspannwerke gleichzeitig und kappte die Stromversorgung für 225.000 Menschen. Es dauerte Stunden, bis der Regelbetrieb wieder hergestellt werden konnte. REALE BEDROHUNG „Wir lesen zwar über solche Zwischenfälle, gehen aber rasch wieder zur Tagesordnung über“, kommentiert IT-Sicherheitsexperte FH-Prof. Thomas Brandstetter vom Unternehmen Limes Security die öffentlichen Reaktionen darauf. „Die Ukraine ist weit entfernt, wir haben höhere technische Standards

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und sind zu unbedeutend für breite Cyberangriffe, so die landläufige Meinung. Dabei wird leicht vergessen, dass auch bei uns die Anzahl der Kaperungsversuche fremder Netze und Steuerungseinrichtungen deutlich im Steigen begriffen ist.“ Für ihn ist Österreich schon längst keine Insel der Seligen mehr: „Nur weil noch nichts Gravierendes passiert ist und nur wenig darüber in den Zeitungen steht, heißt das nicht, dass die Bedrohungen nicht schon real wären.“ Die Hacker sind bestens organisiert, kundschaften vor ihren Angriffen alle verfügbaren Informationen über ihr Angriffsziel aus und starten ihre Zugriffe auf interne Steuerungsnetze schon weit vor den eigentlichen Attacken. Umso wichtiger ist es daher, interne

Netze mit innovativen und laufend nachjustierbaren Abwehrmaßnahmen robust zu machen und damit der grassierenden Cyberkriminalität die Lust auf Abenteuer zu verderben. ERFASSUNG DES IST-ZUSTANDES „Wir haben in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet, ein umfassendes und mehrstufiges Schutzpaket gegen Attacken aus dem Netz aufzubauen“, stellt Senior IT-Security-­ Techniker Ing. Stefan Karner, BSc, die Antwort von Schubert Elektroanlagen gegen die steigenden Bedrohungen aus dem Netz vor. „Wir nutzen dabei unseren riesigen Erfahrungsschatz aus der jahrzehntelangen ­ Planung und Umsetzung von Energieversorgungs- und Steuerungssystemen bei Infra­


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Sicherheitstechnik

Das Schubert Hack Protect-Konzept räumt auch dem Objektschutz und der Schulung der Mitarbeiter eine zentrale Rolle ein.

strukturprojekten. Wir kennen alle Schwachstellen ganz genau und wissen auch, wie wir diese wirkungsvoll schützen müssen.“ Ergebnis dieser Anstrengungen ist das Schubert Hack Protect-Paket, das in Zusammenarbeit mit erfahrenen IT- und Sicherheitsexperten entwickelt und unter Extrembedingungen auf seine Praxistauglichkeit getestet wurde. Die Basis bildet dabei eine umfassende Erhebung des Ist-Zustandes der Anlage mit einer detaillierten und aktuellen Risiko- und Gefahrenanalyse. „Wir setzen uns dazu mit dem jeweiligen Kunden in Verbindung und vereinbaren einen Lokalaugenschein“, skizziert Ing. Stefan Karner den Start der Mission. „Wir erheben dabei, welche Komponenten verbaut sind, analysieren die Netzwerkstruktur und leiten daraus alle potenziellen Gefahren sowohl aus dem Cyberspace als auch aus der realen Welt ab. Daraus ergibt sich dann, welcher individuelle Schutzbedarf gegeben ist.“ Im nachfolgenden Gespräch mit dem Kunden werden dann die Erkenntnisse aus dieser Zustandserhebung detailliert besprochen und gemeinsam die jeweiligen Anforderungsprofile entwickelt. „Diese Abstimmungsrunde soll bewusst auch auf Wünsche unseres Kunden eingehen“, fasst Ing. Stefan Karner die Anspruchshaltung an diese Gespräche zusammen. „Ziel ist es, dass wir gemeinsame Lösungen entwickeln.“ INTEGRATIVER SCHUTZANSATZ Stufe II des Schubert Hack Protect-Paketes startet mit der Erstellung eines maßgeschneiderten Schutzkonzeptes, das auf der vorhergegangenen Risiko- und Gefahrenanalyse basiert. „Unser Ansatz ist mehrschichtig aufgebaut und berücksichtigt dabei alle Hauptebenen: die vorhandene Hardware, den Risikofaktor Mensch und die aktuelle Software- und Steuerungskonfiguration.“ Laut

Ing. Stefan Karner vergesse man nämlich gerne gerade die ersten beiden Ebenen. „Viele Probleme entstehen aber erst dann, wenn Personen zur falschen Zeit auf einen falschen Knopf drücken.“ Daher räumt das Schubert Hack Protect-Konzept auch dem Objektschutz und der Schulung der Mitarbeiter eine zentrale Rolle ein. Auch die Schutzkonzeption im Software-Bereich folgt dem mehrschichtig aufgebauten Lösungsansatz: Dabei konzentriert sich die Betrachtung nicht nur auf die Kernfunktionen wie die Datenübertragung via IEC-Protokolle, sondern auf sämtliche verwendeten Protokolle. „Zumeist gehen Risikobetrachtungen viel zu wenig in die Tiefe und vernachlässigen jene Bereiche, die z.B. zum Programmieren der Steuerung oder zur Zeit-Synchronisation dienen“, warnt Ing. Karner vor zu oberflächlichen Schutzansätzen. „Auch durch solche Protokolle kann ein System negativ beeinflusst werden und bietet Hackern eine breite Spielwiese.“ NACHHALTIGE SICHERHEIT Um nachhaltige Sicherheit zu garantieren, sind laufende Anpassungen des Abwehrschirmes wesentlich. „Unser Schubert Hack Protect-Konzept umfasst daher auch einen Service-Vertrag, der alle in den Netzwerken verbauten Komponenten einer Anlage erfasst“, weist Ing. Stefan Karner auf laufende Nachjustierungen hin. „Das betrifft nicht nur die Hard-, sondern auch die Software. Man vergisst nämlich sehr leicht, dass in Kraftwerken, Kläranlagen und Trinkwasseraufbereitungsanlagen nicht nur alle mechanischen Teile, sondern auch die Steuerungsprogramme periodisch zu warten sind.“ Ein Virenscanner sei dafür viel zu eindimensional, weil er nur jene Bedrohungen erkenne, die er via Signatur-Updates erkenne. Eine wichtige Aufgabe sei auch die ständige Überwachung

VORBEUGENDES KRISENMANAGEMENT Trotz aller Vorkehrungen bleibt ein hundertprozentiger Schutz aber eine Illusion. „Das Schubert Hack Protect-Konzept beinhaltet auch die laufende Erstellung und Überprüfung von Backups zur schnellstmöglichen Wiederherstellung von Systemen“, legt Ing. Karner Wert auf institutionalisierte Vorkehrungen für den Ernstfall. Und er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Ursache einer Krise nicht unbedingt ein Hackerangriff, sondern z.B. auch ein Blitzschlag sein kann.

Industriestraße 3 A-3200 Ober-Grafendorf Tel.: +43 2747 25 35 - 0 Fax: +43 2747 25 35 - 440 E-Mail: office@schubert.tech Schubert Elektroanlagen ist seit über 50 Jahren ein führender Anbieter von elektrotechnischer und maschineller Anlagenausrüstung in den Be­reichen Energie, Umwelt und Wasser.

Foto: Huber_pixelio.de

Fotomontage: Schubert

der Komponenten und ihres Zusammenspiels untereinander. „Auch hier ist es wichtig, dass ein funktionierendes Schutzkonzept nicht nur die oberflächlichen Steuerungsprozesse, sondern vor allem auch das dahinterliegende Netzwerk beobachtet“, verweist Ing. Karner auf den integrativen Betrachtungsansatz. „Dadurch können Ausfälle verkürzt oder gar verhindert werden. Denn je mehr Informationen aus dem Netzwerk verfügbar sind, desto rascher kann man auch zukünftige Fehlerquellen erkennen und beseitigen.“

Die Steuerung von Infrastruktureinrichtungen wie etwa Trinkwasseraufbereitungsanlagen ist dank der Digitalisierung um ein Vielfaches einfacher geworden – bietet aber dadurch auch Hackern Schlupflöcher um diese zu manipulieren.

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KOMMUNAL

Winterdienst

Fotos: NSNW

Insgesamt 28 Schneepflüge der Marke Zaugg kommen auf dem NSNW-Streckennetz zum Einsatz.

WINTERDIENST-FLOTTE RÄUMT MIT ZAUGG-SCHNEEPFLÜGEN DIE AUTOBAHNEN IN DER NORDWEST-SCHWEIZ FREI Für die sichere Befahrung der Hochleistungsstraßen bei jeder Witterung in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-­ Stadt sowie Solothurn ist seit 2008 die NSNW AG verantwortlich. Für dieser Aufgabe ist in der kalten Jahreszeit ein Winterdienst­equiptment erforderlich, das einer hohen Beanspruchung standhält. Seit vielen Jahren bewährt hat sich dabei der Schneepflug G50K des Schweizer Winterdienstherstellers Zaugg. Mit seiner Räumbreite von 5 m und einer maximalen Schwenkbarkeit von 55 Grad ist das Modell prädestiniert für den Einsatz auf Autobahnen.

I

m Jahr 2008 legten die vier Schweizer Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn ihre damals sechs Werkhöfe zum betrieblichen Unterhalt ihrer Nationalstraßen zusammen und gründeten dazu eine Aktiengesellschaft, die NSNW AG (Nationalstrassen Nordwestschweiz). Fortan ist die NSNW für eine gute und sichere Befahrbarkeit der Hochleistungsstraßen, wie zum Beispiel der Autobahnen, verantwortlich. Das betrifft unter anderem neben der Reinigung der Verkehrsflächen und der Pflege von Mittelstreifen und Böschungen auch den Winterdienst. Rund 230 km Streckenlänge sind vom ersten Schneefall bis zum Frühlingsbeginn für alle Verkehrsteilnehmer sicher befahrbar zu halten. EINKAUF WIRD ZENTRAL GESTEUERT Bei Dauerschnee oder überraschendem Schneefall sorgt die NSNW dafür, dass die Räumequipen möglichst rasch unterwegs sind und die Fahrbahnen der Witterung ent-

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sprechend befahrbar bleiben. Im Bedarfsfall wird dieser Dienst rund um die Uhr aufrechterhalten. Über 100 Mitarbeiter sorgen mithilfe einer Winterdienstflotte aus 45 Lastwagen samt Winterdienstgerätschaften dafür. Der Hauptsitz der NSNW samt Verwaltung befindet sich in Sissach im Kanton Basel-Landschaft und liegt damit etwa in der Mitte des Versorgungsgebietes. Bereits lange vor der Gründung der NSNW AG beschaffte der Kanton Basel-Landschaft seine Schneepflüge bei der Firma Zaugg. Durch die Zusammenlegung der vier Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn und der Neuausrichtung als Aktiengesellschaft wurde auch der Einkauf der Investitionsgüter zentral ausgelöst. Bei der Evaluation für den ersten neuen Schneepflug obsiegte der Schneepflug von Zaugg. „Das Gesamtangebot der Firma Zaugg überzeugte aus verschiedenen Gründen. Dabei war der Preis letztendlich sicher nicht ausschlaggebend“, erklärt Andreas Sigrist, Leiter Einkauf und Logistik bei der

NSNW. Die sehr robuste Schweizer Qualität des Schneepfluges aus dem Hause Zaugg war den Einkaufsverantwortlichen der NSNW AG schon lange bekannt. Allerdings wurde auch der Unterhalt in der eigenen Werkstatt für die Entscheidungsfindung herangezogen. „Durch die Teilnahme des Einkaufs- sowie des Werkstattpersonals im Winterdienst zusammen mit den übrigen Chauffeuren, werden die positiven und negativen Erfahrungen sehr direkt mit allen Beteiligten ausgetauscht. Diese Hinweise aus der Praxis sind sehr wichtig für zukünftige Kaufentscheide und werden von den Entscheidungsträgern sehr ernst genommen.“ ZAUGG-SCHNEEPFLÜGE HATTEN SICH BEWÄHRT Auch wenn bei der Gründung der NSNW AG die Flotte bereits aus mehreren Schneepflügen der Marke Zaugg bestand, wurde bei der ersten Ersatzbeschaffung genau evaluiert. Dies ergab dann, dass der Zaugg-Schneepflug einige Vorteile gegenüber den Mitbe-


KOMMUNAL

Winterdienst

LANGE LEBENSDAUER HAT PRIORITÄT Priorität hat für den Einkauf und Logistik-­ Leiter eine sehr lange Lebensdauer: „Bei den

festen und geräuscharmen Gummi-Korundleisten, ausgestattet. Langjährig ist nicht nur die Einsatzdauer der Schneepflüge. „Konstant gute Erfahrungen mit dem Produkt der Firma Zaugg sind die Basis der heutigen Lieferantenbeziehung mit dem Unternehmen aus dem Emmental“, resümiert Andreas Sigrist abschließend.

Bei Dauerschnee oder überraschendem Schneefall sorgt die NSNW dafür, dass die Räumequipen möglichst rasch unterwegs sind und die Fahrbahnen der Witterung entsprechend befahrbar bleiben. Im Bedarfsfall wird dieser Dienst rund um die Uhr aufrechterhalten. Über 100 Mitarbeiter sorgen mithilfe einer Winterdienstflotte aus 45 Lastwagen samt Winterdienstgerätschaften dafür. Foto: Zaugg

EINFACHE BEDIENUNG GEFORDERT Die Bedienung der Winterdienstflotte durch das Personal der NSNW AG, aber auch durch in Spitzenzeiten eingesetzte externe Fahrer, muss möglichst einheitlich sein, damit der Aufwand für die Schulung gering gehalten werden kann. Das beinhaltet neben dem eigentlichen Betrieb auch den Aufbau des Schneepflugs auf den Lkw. Durch die Vorgaben der Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute wird eine Norm vorgegeben, die den technischen Anforderungen entspricht. Die Aufbaurichtlinien von den Chassis-Herstellern werden von Zaugg konsequent umgesetzt, um eine optimale Funktionalität des Fahrzeuges und des Schneepfluges zu gewährleisten. Eine Gelenkpunkt-Aufhängung mit einstellbarer Unterlenkerabstützung sorgt für optimale Kraftübertragung auf das Fahrzeugchassis. Mit diesem System ist eine schnelle und einfache Demontage beziehungsweise Montage der Anbauplatte möglich.

in unserer Region eher selten werdenden Schneetagen ‚überleben‘ die Schneepflüge in der Regel mehrere Trägerfahrzeuge. Deshalb ist auch die Ersatzteilhaltung unserer Lieferanten ein wichtiges Kriterium zum Kaufentscheid.“ Um diese Langlebigkeit zu gewährleisten, werden die Schneepflüge jeweils mit Küper-Verschleißschienen GK5, hochabrieb-

Die Zusatzbeleuchtung an Fahrerhaus, der Lampenbügel LightFix, ist ein Fahrscheinwerfer mit Richtungsanzeiger und sorgt für optimale Sicht auch bei nächtlichen Einsätzen.

Sicht aus der Fahrerkabine

Die gewölbte Scharform gewährleistet optimalen Schneeauswurf. Mit dem Schneepflug­ anbau-System ist eine schnelle und einfache Demontage bzw. Montage des Schneepflugs möglich.

Foto: Zaugg

werbern hat: „Gewicht, Schwenkbarkeit und mechanischer Aufbau der einzelnen Räumschilder“, zählt Andreas Sigrist die Vorteile des Winterdienstherstellers auf. Ein Schneepflug belastet die Vorderachsen der bei der NSNW als Träger­ fahrzeug fungierenden Lastwagen enorm, weshalb das Gewicht eines Schneepfluges alleine bereits ausschlaggebend für den Kaufentscheid sein kann. Aber auch die maximale Schwenkbarkeit ist entscheidend: Vor allem bei den Durchfahrten in Tunnel, Rastplätzen oder auch Baustellen kann die Durchfahrtsbreite sehr wichtig werden. Deshalb entschied man sich für die Bestückung der Winterdienstflotte mit mehreren Schneepflügen des Typs G50K, die über eine Räumbreite von 5 m verfügen und eine maximale Schwenkbarkeit von 55 Grad. Die Konstruktion des G50K profitiert von der jahrelangen Erfahrung, welche in all den anderen Schneepflügen von Zaugg steckt. Durch die Kunststoffplatte und die eigenwillige, geschlossene Form, kann ein bestmöglicher Schneeabfluss gewährleistet werden und der Wurf wird dennoch optimal ausfallen. Und das Zaugg-­Element-Abfederungssystem (Überfahr-­Sicherheitssystem) ermöglicht eine Räumgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h ohne Einschränkung der Sicherheit. Der G50K wird vor allem für die Schneeräumung auf Autobahnen, Land- und Hauptstraßen eingesetzt – also genau jene Einsatzgebiete, die die NSNW bedient.

Das Zaugg-Element-Abfederungssystem (Überfahr-Sicherheitssystem) ermöglicht eine Räumgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h ohne Einschränkung der Sicherheit.

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Kommunaltechnik

Fotos: Reform

Bedient wird der Metron über eine leis­ tungsfähige, ergonomische Funkfern­ bedienung mit integriertem Farbdisplay, deren Reichweite bis 400 m beträgt.

FERNGESTEUERT UND MIT HYBRIDANTRIEB: DER NEUE GERÄTETRÄGER METRON VON REFORM Mit dem Metron P48 RC präsentiert das Welser Unternehmen Reform eine innovative Weltneuheit. Der funkferngesteuerte Hybrid-Geräteträger verfügt über eine Vielzahl an Eigenschaften, die in dieser Form erstmals in einem Fahrzeug kombiniert wurden. Der Metron P48 RC ist das Fahrzeug für den vielseitigen Einsatz.

D

ie Zukunft der Kommunaltechnik setzt auf automatische Prozesse. Sport­ rasenflächen, die per Fernbedienung gemäht werden, Gemeindegrundstücke, die auf Knopfdruck von der fahrerlosen Kehrma­ schine sauber gehalten werden oder automa­ tisierter Winterdienst auf Freiflächen: In den nächsten Jahren werden immer mehr selbst­ ständig tätige kommunale Fahrzeuge und Geräte den Fuhrpark der Bauhöfe erweitern. Doch nicht nur der Automatismus dieser Ge­ räte ist ein großes Thema in der Branche. Auch ein möglichst emissionsarmer Betrieb wird angestrebt. Der Trend zeichnet sich durch immer mehr elektro- und hybridbe­ triebene Fahrzeuge aus, die den konventio­ nellen Diesel-Fahrzeugen über kurz oder lang den Rang ablaufen werden. Die Verquickung von selbstständig beziehungsweise fernge­ steuert arbeitenden Maschinen und umwelt­ freundlichem Antrieb präsentierte erstmals der Spezialfahrzeughersteller Reform wäh­

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rend der Messe GaLaBau in Nürnberg, die vom 12. bis 15. September stattfand. Der Metron P48 RC ist der erste funkferngesteu­ erte Geräteträger mit einem echten Hybrid­ antrieb. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Konzeptstudie, das Fahrzeug ist bereits

in Serienreife und wird ab nächstem Jahr er­ hältlich sein. Das Fahrzeugkonzept baut auf einem Kubota Benzinmotor mit 48 PS, ei­ nem direkt am Schwungrad angeflanschten Generator, sowie vier elektrische Radmoto­ ren und ein Batteriepaket auf. Das Fahrzeug

Reform entwickelt und produziert Spezialfahrzeuge für den Ganzjahreseinsatz in der Bergland- und Kommunal­ technik. Zu den erfolgreichen Produkten des Welser Unternehmens zählen die Transporter Muli und Boki, die Geräteträger Metrac und Mounty, die Einachser Motech und die Friedhofsbagger Boki. Komplettiert wird das Produktprogramm mit dem Neuzugang Metron.


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Kommunaltechnik

verfügt über ein Fronthubwerk mit Zapfwel­ le und optional einem Heckhubwerk. Zu­ sätzlich befindet sich eine Anbauplatte auf dem Fahrzeug. ANTRIEBSKONZEPT MIT HYBRID-TECHNOLOGIE Im Metron P48 RC treibt der Benzinmotor den Generator an, dieser liefert die Energie zum Batteriepaket und zu den vier elektri­ schen Radmotoren. Der Generator verfügt zusätzlich über einen direkten Durchtrieb, welcher die mechanische Frontzapfwelle an­ treibt. Der Metron ist dadurch in der Lage sämtliche Anbaugeräte mechanisch zu betrei­ ben. Dieser Antrieb garantiert eine sehr effi­ ziente Arbeitsweise mit deutlich weniger Leistungsverlusten als bei herkömmlichen hydraulischen Antrieben. Auf Hydraulik­ komponenten wurde im Metron P48 RC komplett verzichtet. So sind sowohl die Lenk- als auch die Hubwerkszylinder mit elektrischen Stellmotoren anstelle von Hy­ draulikzylindern bestückt. Die Gefahr von Verschmutzungen durch Ölverlust gehört so­ mit der Vergangenheit an. Dadurch eignet sich das ferngesteuerte Fahrzeug auch für den sensiblen Einsatz in Wasserschutzgebieten. Zudem ist die Effizienz der Elektrokompo­ nenten bedeutend höher als bei vergleichba­ ren hydraulischen Antrieben. BEDIENUNG PER FERNSTEUERUNG Bedient wird der Metron über eine leistungs­ fähige, ergonomische Funkfernbedienung mit integriertem Farbdisplay. Auf dem 4.3 Zoll großen Bildschirm kann nicht nur der aktuelle Status des Fahrzeuges überprüft wer­ den, es werden zum Beispiel auch der Ladezu­ stand der Batterie sowie weitere wichtige In­ formationen dargestellt. Optional kann auch eine Kamera am Metron montiert werden. Die Liveübertragung der Kamera wird dann am Display der Funkfernbedienung ange­ zeigt. Bei Bedarf kann sich der Bediener mit der Kamera einen Überblick über die Arbeits­ situation verschaffen. Die Reichweite der Funkfernbedienung beträgt bis zu 400 m. BESTENS FÜR DAS ARBEITEN AM HANG GEEIGNET Der Hybrid-Antrieb ermöglicht zudem, dass mit dem Metron P 48 RC emissionsfrei, rein elektrisch, gearbeitet werden kann. Dadurch ist der Einsatz in geräuschsensiblen Bereichen wie etwa im Außenareal eines Krankenhauses oder nachts in urbanen Zentren möglich. Wird mehr Leistung benötigt, kann bei Bedarf einfach und schnell der Benzinmotor hinzuge­ schaltet werden. Der Antrieb über die elektri­ schen Radmotoren erfolgt auf vier gleich gro­ ße Räder. Entsprechend dem Erfolgsprinzip der Reform-Geräte sorgen der permanente

Bald in Serie: Der Metron wurde der Öffentlichkeit erst­ mals auf der Messe GaLaBau in Nürnberg präsentiert.

Allradantrieb, das Fahrwerk mit Zentralge­ lenk, der tiefe Schwerpunkt und fünf verschie­ dene Lenkungsarten für beste Hangtauglich­ keit. Das Welser Unternehmen ist bekannt für seine hochwertige Berglandtechnik. Die vier Räder sorgen für beste Bodenanpassung und Schonung des Untergrunds. Besonders beim Wenden am Hang wird die Grasnarbe nicht zerstört. Aber nicht nur am Hang spielt der Metron P48 RC seine Stärken aus. Dank des Standard-Hubwerks Kat.I und der mech­ anischen Hybrid-Zapfwelle lassen sich alle gängigen Anbaugeräte betreiben. So können verschiedenste Anbaugeräte, wie Schlegelmul­ cher, Sichelmäher, Schneefräsen, Schneepflug, Kehrbesen und vieles mehr, einfach angebaut werden. Mit seinen kompakten Abmessungen und dem Eigengewicht von ca. 1.000 kg, lässt

er sich leicht transportieren und kommt auch in engen Verhältnissen sehr gut zurecht. VIELSEITIG EINSETZBAR Der Metron ist somit ein flexibel und univer­ sell einsetzbarer Geräteträger, gebaut für die Verwendung über 365 Tage im Jahr. Dank der Fernbedienung muss sich der Bediener des Metron nie in eine Gefahrensituation be­ geben und kann von einem geschützten Ort das Fahrzeug bedienen und überwachen. Mit dem Metron P48 RC bietet Reform ein inno­ vatives, neues Fahrzeugkonzept, welches durch seine Vielseitigkeit besticht. Durch den Hybrid-Antrieb verbinden sich die Vorteile eines elektrischen Antriebes mit der Möglich­ keit auch lange Einsätze ohne Einbußen zu leisten.

Der permanente Allradantrieb, das Fahrwerk mit Zentral­ gelenk, der tiefe Schwerpunkt und fünf verschiedene Len­ kungsarten sorgen beim Metron für beste Hangtauglichkeit. Dank der Fernbedienung muss sich der Bediener des Metron nie in eine Gefahrensituation begeben und kann von einem geschützten Ort das Fahrzeug bedienen und überwachen.

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Foto: Stangl

KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Nach der ersten Erweiterung des Stammhauses um eine weitere Halle pünktlich zum 30. Firmenjubiläum 2011 folgte letztes Jahr der Einzug in das neue Logistik- und Kundendienstzentrum. Insgesamt wurde die Stangl-Zentrale um 4.300 m2 erweitert.

STANGL REINIGUNGSTECHNIK: VOM REGIONALEN REINIGUNGSANBIETER ZUM KOMMUNALEN PROFI Den Anstoß in die Kommunalbranche einzusteigen, gab beim zuvor einzig auf die Reinigungstechnik spezialisierten Premium­-Anbieter Stangl ein mehr als zufriedener Lieferant. Dabei handelt es sich um den deutschen Geräteträgerhersteller Hako. Dieser war vom Vertrieb am österreichischen Markt durch Stangl so sehr überzeugt, dass er dem Straßwalchener Unternehmen weitere Geräte seiner Produktpalette aus der Kommunaltechnik antrug – und dieses zu Hakos Generalvertreter in Österreich wurde. Heute ist die Kommunalsparte ein (ge)wichtiger Part im schnellwachsenden Unternehmen.

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Reinigungsbranche gesammelt und das Vertriebsnetz, das kontinuierlich gewachsen ist, konnten dann im Kommunalbereich genutzt werden – wenn auch nicht eins zu eins umgelegt. „Man war damals etwas blauäugig“, schmunzelt Harald Vogl, Leiter der Kommunaltechnik bei Stangl. „Die Maschinen waren zu groß für die vorhandene Struktur, die

Geschäftsführer Alois Weber gründete vor 36 Jahren das Winterdienstunternehmen Westa im bayerischen Weitnau.

Harald Vogl, Leiter der Kommunaltechnik bei Stangl, neben dem Bestseller Citymaster 1600 von Hako.

Foto: zek

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amit das Unternehmen Stangl Reinigungstechnik zu einer nationalen Größe in der Kommunaltechnikbranche werden konnte, musste es zu einer Verkettung mehrerer Umstände kommen. 1981 kam es zur Unternehmensgründung durch die vier Geschwister Stangl in Straßwalchen nahe Salzburg und begann als klassische „Garagenfirma“, deren Sortiment alles umfasste, was zur Reinigung in Betriebshallen & Co. gebraucht wird – vom Industriesauger bis hin zum Putzmittel. Die erstgenannte Produktgruppe sorgte auch für einen gewaltigen Wachstumsschub: Mit den zuverlässigen und starken Industriesaugern von Ruwac konnte Stangl von Anfang an bei gewerblichen und industriellen Kunden Fuß fassen und wurde in wenigen Jahren vom regionalen Vertrieb für Reinigungsmaschinen zum österreichweit tätigem Unternehmen. Fast genau 20 Jahre nach der Gründung legte Stangl mit dem Wechsel des Hauptlieferanten für Bodenreinigungsund Kehrmaschinen zum deutschen Qualitätshersteller Hako, den Grundstein für den weiteren Erfolg. Denn neben den hochwertigen Reinigungsgeräten ist Hako auch für seine Kommunaltechnik bekannt. Es dauerte nicht sehr lange bis der deutsche Hersteller das Verkaufsund Vertriebspotenzial von Stangl erkannte und mit dem Vorschlag an das Unternehmen herantrat, dass Stangl auch die Generalvertretung der Hako-Tochter Multicar in Österreich übernehmen sollte und damit in das Kommunaltechnik-Geschäft einsteigt. Die Erfahrungen, die bis zum Zeitpunkt im österreichweitem Vertrieb und Service in der


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nik das Gebäude 2011 schier aus allen Nähten zu platzen drohte, baute man eine eigens ­für diesen Geschäftsbereich reservierte Werks­halle. Kaum fünf Jahre später wiederholte sich durch den kontinuierlichen Wachstum des Unternehmens die Situation: Diesmal wurde ein ganzer Gebäudekomplex an die bestehenden Objekte angebaut, das neue Kundendienst und Logistikzentrum von Stangl. Damit hat sich die Fläche in Straßwalchen auf nunmehr 7.450 m² mehr als verdoppelt. Ganze 8.500 verschiedene Ersatzteile sind in den Werkshallen eingelagert, 97 Prozent aller Hako-Ersatzteile können durch die umfangreiche Bestückung innerhalb von 24 Stunden geliefert werden.

8.500 Ersatzteile sind in den Werkshallen eingelagert.

RASCH WACHSENDES UNTERNEHMEN Neben dem Stammhaus in Straßwalchen, das für den Westen Österreichs zuständig ist, konnten sich auch die Niederlassungen im niederösterreichischem Vösendorf (Ost-­Öster­reich) und im steirischem Traboch (Süd-Österreich) etablieren. Dementsprechende wuchs auch die Anzahl der Mitarbeiter von 94 im Jahr 2008 auf nunmehr 157. Die Mitarbeiter sind auch neben dem Vorwärtsdenken der Unternehmerfamilie und der Investitionsfreude der Schlüssel zum Erfolg von Stangl. Die Mitarbeiterbindung ist dem Unternehmen dementsprechend ein besonders großes Anliegen, die mit einem angenehmen Arbeitsklima und Mitarbeiterentwicklung durch laufend angeboten Schulungen gefestigt wird. Was eine niedrige

Handelt es sich um gröbere Blessuren der Geräte, werden diese in die jeweilige Stangl-Niederlassung zur Reparatur gebracht.

Foto: Stangl

NEUES GESCHÄFTSFELD KOMMUNALTECHNIK Die fehlenden Voraussetzungen bei der Aufnahme der Sparte Kommunaltechnik holte Stangl rasch auf: Für die benötigte technische Kompetenz wurde ein spezialisiertes Team aufgestellt, der benötigte Platz wurde peau à peau generiert: Von der ehemaligen Garage wechselte man bereits 1989 in das bis heute existierende, nur wenige Meter von der „Gründergarage“ entfernte Stammhaus. Als das durch die raum­ einnehmende Kommunaltech-

Eine besondere Herausforderung für Stangl ist der Winterdienst. Durch einen 24-Stunden Telefon-Support oder rasche Ersatzteillieferung können die Gemeinden meist reibungslos in den Winterdienst starten. Dafür gibt es auch mit den Lieferanten Abkommen, wie schnell die Reaktionszeiten zu sein haben. Foto: Stangl

Kaufabwicklung mit Gemeinden durch die politische Steuerung wesentlich bürokratischer und zeitaufwendiger“, zählt er die Unterschiede zur Reinigungstechnik in der Privatwirtschaft auf. Seit der Bedienung der Sparte Kommunaltechnik vor zwölf Jahren konnte sich das Unternehmen im Markt aber bestens etablieren: Heute ist Stangl etwa beim Verkauf des Citymaster 1600 von Hako mit 78 Prozent unangetasteter Marktführer in Österreich. Geschuldet ist das unter anderem sicherlich der Begeisterung der Mannschaft – allen voran Harald Vogls – für den multifunktionalen Geräteträger: „Für mich persönlich ist das Fahrzeugkonzept einfach genial.“ Dabei handelt es sich um eines von mehreren Modellen der Hako-Flotte, die mit dem Schnellwechselsystem ausgestattet wurden. Damit können die Geräteträger innerhalb kürzester Zeit beispielsweise von der Kehrzur Mähmaschine umgerüstet werden. Der Begriff „schnell“ war in der Vergangenheit ein recht dehnbarer Begriff, schließlich wurden vor rund zehn Jahren noch Systeme verschiedener Anbieter als Schnellwechselsystem bezeichnet, die in vier Stunden und mehr den Tausch verschiedener Anbaugeräte ermöglichte. Außerdem waren mit der Multifunktionalität einige Kompromisse einzugehen, die verschiedenen Einsatz­varianten konnten qualitativ nicht mit jenen der spezialisierten Maschinen mithalten. „Dadurch waren multifunk­tio­nelle Geräte in Verruf, doch der heutige Praxisaugenschein überzeugt von der Qualität“, erläutert Harald Vogl. Selbst bei Parallelvorführungen mit Konkurrenzprodukten könne die Geräte­ träger-­ Flotte stets positiv abschneiden. Ausschlaggebend ist sicher das bedeutend kleinere Zeitfenster für den Gerätewechsel: Innerhalb von nur zehn Minuten ist ein Mann fähig beispielsweise eine Kehrmaschine in ein betriebsbereites Winterdienstgerät umzuwandeln – so stellte es das Unternehmen per Stoppuhr fest.

Foto: zek

Kommunaltechnik

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Foto: Stangl

Kommunaltechnik

Die Geschäftsbereiche Reinigungs- und Kommunaltechnik verfügen jeweils über eine eigene Reparaturhalle sowie eine eigene Vertriebs- und Technikermannschaft.

BESONDERE HERAUSFORDERUNG WINTERDIENST Eine besondere Herausforderung für Stangl ist der Winterdienst: „Präventiv rufen wir die Kunden vor dem Wintereinbruch an – und bei

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diesen Telefonaten kommt beispielsweise heraus, dass die Schürfleisten vom Schneepflug nicht mehr auffindbar sind oder ein Hydraulikschlauch abgerissen ist“, berichtet Harald Vogl. „Meist fehlen jedoch einfach funktionstüchtige Schürfleisten für den Schneepflug.“ Durch einen 24-Stunden Telefon-Support oder rasche Ersatzteillieferung können die Gemeinden meist reibungslos in den Winterdienst starten. Dafür gibt es auch mit den ­Lieferanten Abkommen, wie schnell die Reaktionszeiten zu sein haben. Handelt es sich etwa um einen Motorschaden, kümmern sich die Techniker in den Stangl-Niederlassungen um die Reparatur. Für Notfälle werden Leihmaschinen vergeben. „Für den Kunden ist wichtig, dass jederzeit jemand Unterstützung bietet und man nicht bis Montag warten muss.“ So kommt es insbesondere im Winter zu Express-Lieferungen benötigter Teile auch am Wochenende.

HEUTE PREMIUM-ANBIETER IN DER KOMMUNALTECHNIK Nach rund zwölf Jahren in der Kommunalbranche hat das Straßwalchener Unternehmen seinen Stand gefestigt, heute umfasst die Kommunalsparte rund ein Drittel des Geschäfts. Dabei will das Unternehmen – ob im Winterdienst oder im Straßendienst – den kommunalen Ansprüchen gerecht werden: Etwa den Wunsch nach besonders effizientem Arbeitsprozessen genauso wie jenen der Gemeindemitarbeiter nach einem Arbeitsplatz, der die harte Arbeit auf der Straße komfortabler macht. Das gelingt unter anderem durch das hochwertige Angebot an Gerätschaften genauso wie durch das umfangreiche Serviceangebot. „Stangl ist ein Premiumanbieter, das transportieren wir in alle Richtungen – vom Auftreten, von den Maschinen, der Betreuung unserer Kunden und von der Philosophie her“, fasst Harald Vogl abschließend zusammen.

Der Auftritt von Stangl bei der diesjährigen Kommunalmesse in Dornbirn.

Foto: Stangl

Fluktuationsrate zur Folge hat, was wiederum dem Kunden Stabilität vermittelt und die Sicherheit signalisiert, dass die vor Ort den Kunden unterstützenden Techniker dementsprechend technisch versiert sind. Allein die sieben Vorführtechniker in der Reinigungssparte kommen gemeinsam auf insgesamt 110 Dienstjahre bei Stangl. „Bei uns kauft der Kunde nicht nur Ware, er erhält Rahmenbedingungen, die wir solange die Maschine in Gebrauch ist, bieten. Wir gewährleisten eine ordentliche Betreuung in der Geschwindigkeit, die gefordert wird“, erklärt der Leiter der Kommunaltechnik das Alleinstellungsmerkmal von Stangl. „Kunden erzählen uns manchmal, dass das der eine oder andere Mitbewerber anders handhabt. Von uns aber wird ein Mechaniker gestellt, der die Montage übernimmt, die Funktionen überprüft und erst dann die Maschine übergibt.“ Außerdem werden die Kunden bei der Übergabe noch eingeschult. Nach der Lieferung geht der Service weiter, eine starke Betreuung persönlich und per Telefon hat große Priorität. Auch wird das Unternehmen proaktiv tätig: „Wir nennen die nächsten Servicetermine, übernehmen wenn gewünscht die Wartung, fragen die Zufriedenheit ab.“ Das hat auch Vorteile für das Unternehmen: „Man erfährt auch sehr viel: Die Schere zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung wird geschlossen und man kann eingreifen, wenn es eine negative Tendenz gibt. Dadurch wird Kundenbindung generiert.“ Die Spezialisierung der Mitarbeiter wird vom Unternehmen auch als wesentlicher Erfolgsfaktor gesehen. Allen drei Geschäftsbereichen – neben den Sparten Reinigungs- sowie Kommunaltechnik gibt es noch den Geschäftsbereich Hygiene – ist eins gemeinsam: Jeder hat eine eigene Vertriebs- und Technikermannschaft.


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Fotos: Pappas

Winterdienst

Übergabe des Unimog U530 samt aufgebautem Streuautomaten von Kahlbacher an den Bauhof der Gemeinde St. Margarethen/Raab.

KAHLBACHER UND UNIMOG SORGEN FÜR EISFREIE FAHRBAHNEN IN ST. MARGARETHEN AN DER RAAB St. Margarethen hat nun die Wahl: Je nach Bedarf kann die Winterdienstmannschaft entweder abstumpfende oder auftauende Mittel auf die Verkehrsflächen der steirischen Gemeinde auftragen. Mit letzten Winter entschied man sich vom reinen Splittstreuautomaten auf ein Kombigerät von Kahlbacher umzusteigen, das sowohl Splitt als auch Salz in feindosierten Mengen auf die Straße ausbringt. ­

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ine alte Bauernregel besagt: „Romanus kalt und klar, gibt dem Bauer ein gutes Jahr“. So war auch das Wetter am 28. Februar 2018 direkt an der Feldbacher Bundesstraße B68, am Bauhof der Gemeinde St. Margarethen/Raab. Für ein „gutes Jahr“ und eine Optimierung der Arbeitsprozesse am Bauhof der steirischen Gemeinde sorgt seither der Unimog U530 mit modernster und sauberster Abgasnorm Euro 6, der an diesem Tag von Fahrzeughandelsunternehmen Pappas an die Gemeinde übergeben wurde. Der Unimog, ausgestattet mit Kahlbacher Doppelkammerstreuer in Niro-Ausführung mit 4,0 m³ Fassungsvermögen übernahm damit den Winterdienst und Straßenerhaltungsdienst in St. Margarethen/Raab. Statt dem bislang eingesetzten Lkw Steyr 19S27 4x4, mit dem ausschließlich Splitt gestreut wurde, kommt nun der leistungsstarke Unimog U530 mit 299 PS bei 7,7 l Hubraum zum Einsatz, der mithilfe des Streugeräts des Kitzbüheler Traditionsunternehmens Kahlbacher wahlweise Splitt und/ oder Salz in feindosierten Mengen auf die Gemeindestraßen ausbringt. Bei dem Streuer handelt es sich um ein extra auf die Unimog-­ Baureihe zugeschnittenes Modell. Da es sich bei dem Tiroler Winterdienstspezialisten um ein „Mercedes-Benz Unimog ExpertPartner“-­

Unternehmen handelt, wird bei Kahl­bacher auf maximale Kompatibilität mit dem kommunalen Allrounderfahrzeug geachtet. So ist der extrem flach konstruierte Aufsatzstreu­ automat mit Doppelförderschnecken-­System bestens für den Aufbau auf die Unimog-Geräteträger geeignet. Durch die extrem flache Behälterbauweise ergibt sich ein besonders niedriger Behälterschwerpunkt. Außerdem wurde das Streugerät so konstruiert, dass der Überhang des Streuteils nach hinten sehr kurz ausfällt. St. Margarethen/Raab hat sich für die Ausführung als Trockenstoff-Streu­ automat entschieden, es ist aber auch eine Version für die Ausbringung von Feuchtsalz erhältlich. UNTERBRECHUNGSFREIER WINTERDIENST Nachdem der zuvor genutzte Lkw bereits mit Ende Jänner außer Dienst gestellt wurde, die Lieferung des neuen Unimog jedoch noch bis Ende Februar andauern sollte, stellte die Pappas-Gruppe einen „kleinen“ Unimog U218 mit Pflug und Streuer pünktlich ab 1. Februar zur Verfügung, damit der Winterdienst ohne Unterbrechung sichergestellt war. Das war auch zwingend nötig, schließlich erfasste in den letzten Tagen des Februars Mitteleuropa ein markanter Kaltlufteinbruch, der Öster-

reich mit polarer Kaltluft förmlich überschwemmte – und somit die Glätterisiko auch auf den Gemeindestraßen von St. Margarethen/Raab deutlich ansteigen ließ. Doch durch den Ersatz-Geräteträger konnte nicht nur der Winterdienst störungsfrei fortgeführt werden, sondern auch die Wartezeit auf das neue Einsatzfahrzeug etwas verkürzt und bereits wichtiges Basiswissen im Umgang mit einem Unimog angeeignet werden, dass bei der umfassenden Einschulung im Zuge der Übergabe durch die Pappas- und Kahlbacher-­ Techniker noch weiter vertieft wurde. Schichtwechsel: Um einen Engpass beim Winterdienst zu vermeiden, stellte die PappasGruppe einen vorläufigen Ersatz-Unimog zur Verfügung.

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Kommunaltechnik

Fotos: Bucher

Leise und abgasfrei reinigt eine vollelektrische Bucher CityCat 2020ev die Freiburger Innenstadt rund um den Münsterplatz. Neben ihren vorbild­ lichen Umweltwerten vermeldet der Kommunal­ betrieb ASF GmbH auch günstige Betriebskosten.

ELEKTRISCHES KEHRFAHRZEUG CITYCAT 2020EV IN FREIBURG: EIN GEWINN FÜR BÜRGER UND UMWELT Flüsterleise, abgasfrei und völlig CO2-neutral säubert ein vollelektrisches 2-m³-Kehrfahrzeug von Bucher Municipal täglich die Innenstadt von Freiburg im Breisgau. Dank ihres geringen Geräuschpegels kann die Bucher CityCat 2020ev schon früh am Morgen ihre Arbeit aufnehmen und damit effektiver reinigen als während der Hauptverkehrszeiten. Auch durch die günstigeren Energiekosten gegenüber einem Dieselfahrzeug fällt ihre betriebliche Bilanz bisher positiv aus.

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it der Seriennummer 1 ist die Bucher CityCat 2020ev im badischen Freiburg unterwegs – als das bisher erste, womöglich aber nicht mehr lange das einzige elektrische Kehrfahrzeug im Fuhrpark der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF). Deren stellvertretender Geschäftsführer Andreas Sawatzki beschreibt den Hintergrund seiner Investition: „Hier in unserer südwestdeutschen Ökometropole wollen natürlich auch wir als Kommunalbetrieb ein Zeichen für die Umwelt setzen.“ Dabei hat der Einsatz des 2-m³-Kehrfahrzeugs vom Schweizer Hersteller Bucher Municipal im Stadtzentrum Freiburgs durchaus auch praktische Gründe. MIT LEISEM ELEKTROANTRIEB IN BÜRGERNÄHE Nicht zuletzt aus touristischer Sicht besteht ein hohes Interesse der Freiburger an einer vorbildlich sauberen Innenstadt rund um den

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bekannten Münsterplatz. Deswegen müssen hier die Straßen und Plätze sieben Tage die Woche gereinigt werden. Das klappt am besten in den frühen Morgenstunden, bevor der Berufs- und Lieferverkehr beginnt, und weil das elektrische Kehrfahrzeug überaus leise unterwegs ist, können seine Einsatzkräfte gemäß der Lärmschutzverordnung schon um sechs Uhr morgens mit ihrer Arbeit anfangen, ohne die Ruhe der Bürger zu stören. Konkret hat der Stammfahrer Lars Niederhüfner üblicherweise schon vor neun Uhr morgens sein Innenstadtrevier mit 8 km Straßenlänge und 35.000 m² Kehrfläche gereinigt, fährt zum Betriebshof zurück und lädt während der Frühstückspause den 56 kWh starken Lithium-Ionen-Akku seines Kehrfahrzeugs nach. Anschließend setzt er werktags seinen Reinigungsdienst in den umliegenden Freiburger Wohnquartieren fort und lädt das Kehrfahrzeug auch während der Mittagspause wieder

nach. Damit bleibt die Lithium-Ionen-Batterie stets auf einem hohen Ladeniveau, und ihre Lebensdauer verlängert sich. GLEICHE LEISTUNG WIE DIE DIESEL-VERSION Im Einsatz zeigt das vollelektrische Kehrfahrzeug dieselbe hohe Kehrleistung wie sein erfolgreiches dieselbetriebenes Schwestermo-

Das Kehrfahrzeug und der ebenfalls elektrische Laubbläser erzeugen wenig Lärm. Schon in den frühen Morgenstunden können die Einsatzkräfte mit der Straßen- und Gehwegreinigung beginnen und sind dadurch besonders produktiv.


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als zehn Prozent halten“, sagt der ASF-Vizechef Andreas Sawatzki. Kommunalbetriebe und privatwirtschaftliche Städtereiniger können seiner Ansicht nach also gut beraten sein, sich neben verfügbaren Bundeszuschüssen auch nach regionalen Fördermöglichkeiten zu erkundigen. Zudem profitiert der Kommunalbetrieb laut Andreas Sawatzki auch im laufenden Betrieb des Kehrfahrzeugs von seiner engen Partnerschaft mit dem Hersteller: „Im Rahmen dieses Pilotprojekts“, ergänzt er, „haben wir mit Bucher Municipal günstige Vertragsbedingungen bezüglich der Reaktionszeiten und der Ersatzteillieferung vereinbart.“

Fahrer Lars Niederhüfner lädt den Akku seines elektrischen Kehrfahrzeugs regelmäßig während der Pausen auf dem Betriebshof nach. Das erhöht die Lebensdauer, und die gespeicherte elektrische Energie genügt für einen ganzen Arbeitstag.

Die Leistungswerte der CityCat 2020ev entsprechen genau dem dieselbetriebenen Schwestermodell. Auch die Bedienung des Fahrzeugs und seiner Arbeitsausrüstung sind identisch. Das erleichtert den Bedienmannschaften einen Umstieg.

dell, besitzt dasselbe Behältervolumen und auch nahezu dieselbe Nutzlast. „Bei meinen Einsatzfahrten“, bestätigt der Kommunalprofi Lars Niederhüfner, „verhält sich diese Kehrmaschine ebenso leistungsfähig wie ein Dieselfahrzeug. Aber sie fährt nicht nur beträchtlich leiser, sondern auch sehr vibrationsarm und damit komfortabel. Zudem beschleunigt und verzögert das Fahrzeug mit Elektroantrieb spürbar gleichmäßiger und sanfter als ein vergleichbares Kehrfahrzeug mit Dieselmotor.“ BEI DEN BETRIEBSKOSTEN IN DER GEWINNZONE Im frischen grün-weißen Outfit der ASF-Fahrzeugflotte ist das vollelektrische Kehrfahrzeug

POSITIVE BILANZ NACH ZWEI BETRIEBSJAHREN Mitte Mai 2018, nach etwas mehr als zwei Jahren Einsatz in der Freiburger Innenstadt, war das Kehrfahrzeug in knapp 1.300 Betriebsstunden annähernd 7.000 Kilometer gefahren – leise, abgasfrei und, weil sie mit betriebseigenem Naturstrom beladen wird, auch energiekosten- und klimaneutral. Ob die Bucher CityCat 2020ev in Freiburg bei den „Total Costs of Ownership“ (TCO) ebenfalls günstiger abschneiden wird als ein Dieselmodell, kann Andreas Sawatzki noch nicht genau beziffern, aber er zeigt sich zuversichtlich: „Gegenwärtig ist unser Projekt mit dem elektrischen Kehrfahrzeug noch zu jung, um eine genaue Prognose der Gesamtbetriebskosten anzustellen. Aber allein die Einsparungen bei den Betriebskosten, insbesondere durch die günstigere Antriebsenergie, kompensieren jedenfalls unsere Mehrkosten bei der Anschaffung. Wir sind daher guter Hoffnung, mit unserem vollelektrischen Kehr­fahrzeug insgesamt in die Gewinnzone zu fahren. Wir erwägen schon jetzt, weitere elektrische Kehrfahrzeuge anzuschaffen.“

in Freiburg für Bürger und Umwelt gleich mehrfach ein Gewinn. Dank seiner Betankung mit Ökostrom arbeitet es nämlich nicht nur kostengünstig, sondern auch völlig CO2-neutral: Seine elektrische Antriebsenergie bezieht es während der Ladezyklen von einer Photovoltaikanlage auf den Betriebs­ge­ bäuden der ASF GmbH. Laut deren Geschäftsführung hielten sich auch die Anschaffungskosten in akzeptablen Grenzen, denn das Unternehmen erhielt nicht nur einen Zuschuss vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Förderprogramms „Elektromobilität vor Ort“, sondern darüber hinaus eine Förderung über den Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz des südwestdeutschen Energieversorgers badenova. „Mit dieser Kombination aus Bundeszuschuss und regionalen Fördermitteln konnten wir die Mehrkosten unseres elektrischen Kehrfahrzeugs gegenüber einer Dieselvariante bei lediglich etwas mehr

www.citycat2020ev.com

CityCat 2020ev Völlig abgasfreie Strassenreinigung Die CityCat 2020ev ist das weltweit erste vollelektrische seriengefertigte Kompaktkehrfahrzeug der 2-m³-Klasse. Sie setzt Massstäbe in Bezug auf Lärmreduktion, Emissionsfreiheit und Effizienz, ohne Kompromisse bei der Performance einzugehen. Weder Zuladung noch Saug- oder Kehrleistung wurden durch die Elektrifizierung eingeschränkt.

Bucher Municipal AG Murzlenstrasse 80 CH-8166 Niederweningen Telefon +41 44 857 22 11 sweepers@buchermunicipal.com

Besonderes Augenmerk wurde auf die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie gelegt. Damit ist die CityCat 2020ev deutlich leiser, völlig abgasfrei und auf lange Sicht kostengünstiger als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor. Dank dem Entfall von fossilen Treibstoffen, den niedrigeren Wartungs-, Service- und Reparaturkosten fallen die Betriebskosten rund 75% geringer aus, als bei herkömmlichen Dieselfahrzeugen. Ein einziges Kehrfahrzeug kann jährlich etwa 26 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

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Foto: Rapid

Bekannt ist Rapid vor allem als Hersteller von hochwertigen Einachsgeräteträgern für die Landwirtschaft und den Kommunaldienst, die im steilen Gelände oder bei engen Platzverhältnisse ihre Vorteile ausspielen. Das Modell Varea kommt hier in der Wegepflege zum Einsatz.

RAPID: SCHWEIZER EINACHSGERÄTE-HERSTELLER MIT ERFOLGREICHEM ZWEITEN STANDBEIN Schon beim Betreten der Werkshallen von Rapid zeigt sich, dass der Einachsgerätehersteller nur mit modernsten Methoden ­arbeitet. Was auf dem ersten Blick nicht ersichtlich ist: Das Schweizer Unternehmen produziert nicht nur für sich selbst, sondern beliefert Kunden von der Medizin- bis hin zur Nutzfahrzeugbranche mit Prototypen bis zur Serienproduktion. Etablieren konnte sich der Hersteller durch seine gehobenen Qualitätsstandards, Flexibilität in der Produktion und einer beachtlichen Fertigungstiefe.

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aum ein anderes Land steht so sehr für qualitativ hochwertige Produkte wie die Schweiz. Ein Unternehmen, das diese Tradition der wertbeständigen Produktion hochhält, ist der in Killwangen bei Zürich beheimatete Hersteller Rapid. Bekannt ist er vor allem für die Produktion von Einachsgeräten für den Einsatz in Landwirtschaften, Gartenbau und im Kommunaldienst. Seit 1926 entwickelt und produziert Rapid in der Schweiz hochwertige Einachsgeräteträger und dazu abgestimmte Anbaugeräte. Diese erleichtern Menschen rund um den Globus über alle Jahreszeiten verschiedenste Arbeiten. Das einfache Handling der Geräte ermöglicht ein sicheres und effizientes Ausführen der verschiedensten Tätigkeiten. Die Geräte werden vollständig in der Schweiz entwickelt und hergestellt – von der Konstrukti-

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on über Produktion, Montage und Qualitätssicherung bis hin zum Kunden- und Ersatz­teildienst. MIT ZWEITEM STANDBEIN ETABLIERT Für die Herstellung der Land- und Kommunalmaschinen kann Rapid in diesen beiden Branchen hohes Ansehen genießen, weniger bekannt ist hingegen das zweite Standbein des Unternehmens als Kundenauftragsfertiger, das mittlerweile zu rund fünfzig Prozent des Umsatzes beiträgt. In den 9.650 m2 großen Werkshallen verfügt Rapid nebst Konstruktion und mechanischer Fertigung auch über eine eigene Lackiererei, Schlosserei, Schleiferei und mehrere Montagelinien für Fremdund Eigenproduktion. Außerdem befinden sich hier eine Versuchs- und Lehrlingswerkstatt, der Vorrichtungsbau und die gesamte

Qualitätssicherung ist hier einquartiert. Technisch wird das gesamte Fertigungsspektrum angeboten, vom Drehen über das Fräsen, bis hin zur Feinstbearbeitung, Verzahnung und Montage. Diese große Bandbreite ermöglichte es, einen breiten Kundenstamm aufzubauen. Rapid produziert für so unterschiedliche Branchen wie unter anderem die Medizin-, Kommunal und Bahntechnik, den Nutzfahrzeugbau oder die Baumaschinenindustrie. Diese breite Aufstellung garantiert eine bestmögliche Auslastung in der Produktion, des Maschinenparks und der Arbeitskräfte. So vielfältig sich der Kundenkreis p ­ räsentiert, so umfangreich ist die Eigenprodukte-Palette bei Rapid – die Bandbreite erstreckt sich von Rasenmäher über Schneefräsen, Mähtraktoren und Kehrsaugmaschinen, Bodenfräsen bis hin zu den bekannten Ein­achsgeräten. Wer-


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STETIGE OPTIMIERUNGSMASSNAHMEN Flexibilität ist auch das Stichwort für den Erfolg von Rapid. Durch den steten Antrieb nach Veränderung zur Verbesserung sowie dank des innovativen Geschäftsmodells konnte sich das Unternehmen im Markt stabil etablieren und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Erst vor einem halben Jahr stand die vorerst letzte Maßnahme zur Effizienzsteigerung in den Werkshallen von Rapid an. Eine Umstrukturierung der Arbeitsbereiche soll die Werkprozesse weiter optimieren. Eine Optimierungsmaßnahme von vielen in der Geschichte des Schweizer Einachsgeräteherstellers. Das Unternehmen weiß auch um deren Notwendigkeit – schließlich produziert man in einem Hochlohnland. Technisch bedeutet das, immer am neuesten Stand zu bleiben, innovative, zukunftsträchtige Fertigungsmethoden zu erkennen und zu forcieren. Zusätzliche Herausforderungen wie die letzte Wirtschaftskrise und die Angleichung des Schweizer Franken an den Euro begegnete das Unternehmen mit dem Hochhalten der geschaffenen Qualität, Anpassungsfähigkeit an die Kundenwünsche und einer beachtlichen Fertigungstiefe – erst sie macht ein dauerhaftes Bestehen im kostenintensiven Produktionsstandort Schweiz möglich. Vom ersten Konzept über Berechnung und Konstruktion bis hin zu seriengerechten Produktionsunterlagen bietet Rapid Lösungen auf höchstem Niveau. Fachwissen und Kompetenz sind dabei die Basis zur Umsetzung von Produktideen. Wichtig dabei ist ein breites Spektrum von Fertigungstechnologie im eigenen Unternehmen. Das beinhaltet die Entwicklung, die Materialbeschaffung, die zerspanende Be­arbeitung, die Blechbearbeitung und insbesondere Konstruktionsschlosserarbeiten, das L ­ ackieren mit einer hoch­ modernen Lackieranlage und die Montage. FÜHREND IM FSW-VERFAHREN Eine der modernen Fertigungsmethoden, die Rapid anbietet und in ihrer Ausführung europaweit einmalig ist, ist das Rührreibschweißen (Fiction Stear Welding/FSW). Dieses Verfahren unterscheidet sich vollkommen vom konventionellen Schweißen. Bei diesem Prozess werden zwei konzentrische Wellen aneinander gepresst und durch unterschiedliche Drehzahlen verschweißt. Der große Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Schweiß-

verfahren ist, dass es sich zur Verbindung beliebig geformter Werksteile aus unterschiedlichen Metallen geeignet ist. Wobei sich die Schweißnähte durch eine besonders hohe Gleichmäßigkeit auszeichnen – die Technologie wird unter anderem in technisch so sensiblen Branchen wie der Medizintechnik sowie im Flugzeugbau angewendet. Im Bereich FSW ist das Schweizer Unternehmen technologisch führend und hat sich auf die

Bearbeitung von komplexen Gussbauteilen spezialisiert. Ob es sich nun um Eigenproduktionen oder Kundenanfertigungen handelt: Rapid hat erkannt, dass das Festhalten an der schweizerischen Tradition des Qualitätshandwerks gepaart mit hoher Flexibilität und der Bereitschaft in zukunftsweisende Technologien zu investieren, das Bestehen der Werkbank in der Schweiz möglich machen. Fotos: zek

den gerade keine Werkstücke, bei denen es sich um Einzelteile bis hin zu Großserien in den unterschiedlichsten Baugrößen handelt, für Kunden angefertigt, laufen diese Eigenproduktionen „vom Band“. Somit wird eine erhebliche Flexibilität generiert.

Egal ob es sich um Kundenanfertigungen oder Eigenproduktion handelt: Rapid stellt alle Produkte unter hohen Qualitätsstandards in der Schweiz her. So wie das oben zu sehende Einachsgerät, das sich im Montage­stadium befindet.

Nach der Produktion werden die Anfertigungen gelagert und bewirtschaftet und je nach Kunden­ bedürfnissen ausgeliefert.

Die Mitarbeiter fertigen jeweils das komplette Produkt und werden nicht nur mit einem einzigen Arbeitsschritt betraut.

Vom Prinzip her gleichge­blieben: Ein historischer Einachsgeräteträger im Showroom von Rapid.

Rapid ist als Generalimporteur für Iseki der Ansprechpartner der Schweizer Kunden.

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Kommunaltechnik

Fotos: Kärcher

Zusammen mit der kompakten Konstruktion und der Ausführung als Knicklenker mit einem inneren Wende­ radius von nur 910 mm kann die MC 80 vor allem auf Fußwegen und überall dort zum Einsatz kommen, wo es für größere Maschinen zu eng wird.

BEREIT FÜR DEN EINSATZ: DIE NEUEN KOMPAKTEN VON KÄRCHER Mit den neuen Kompaktmodellen, der Kehrmaschine MC 80 und dem Geräteträger MC 35, hat sich Kärcher fit für den kommunalen Einsatz im kommenden Jahr gemacht. Denn ab 2019 gilt die Abgasnorm Stage V. Doch die beiden Modelle punkten nicht nur mit ihrem emissionsarmen Betrieb, sondern auch mit ihrer Wendigkeit, durch die sich die beiden Fahrzeuge insbesondere für die Anwendungen in platzbeengeten und innerstädtischen Bereichen eignen.

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ärcher macht seine kommunale Fahrzeugflotte fit für die Zukunft. Die neue Kehrmaschine MC 80 besitzt einem modernen, umweltfreundlichen Antrieb, der die Abgasemissionswerte der strengen Abgasnorm Stage V unterschreitet – ab 2019 EU-weit Voraussetzung für die Zulassung. Der Einsitzer wurde als reine Saugkehrmaschine entwickelt und vereint starke Reinigungsleistung mit hohem Fahrkomfort sowie einfacher Bedienung und Wartung. Zusammen mit der kompakten Konstruktion und der Ausführung als Knicklenker mit einem inneren Wenderadius von nur 910 mm kann die MC 80 vor allem auf Fußwegen und überall dort zum Einsatz kommen, wo es für größere Maschinen zu eng wird. Der lange Radstand von 1.500 mm sorgt trotz hoher Wendigkeit für ein stabiles Fahrverhalten.

AN SCHWER ZUGÄNGLICHEN STELLEN KEHREN Die Kehrbreite lässt sich variabel auf bis zu 1.630 mm anpassen. Mit einem optional er-

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hältlichen dritten Seitenbesen beträgt die maximale Breite sogar 2.240 mm. Er erlaubt auch das problemlose Kehren unter Parkbänken oder auf unterschiedlichen Höhen, zum Beispiel auf dem Bürgersteig. WILDKRAUT ENTFERNEN Nicht selbstverständlich in dieser Geräteklasse ist ein Wildkrautbesen, der ebenfalls als Zubehör angeboten wird. Damit kann Wildwuchs in einem Arbeitsgang entfernt, zusammengekehrt und aufgesaugt werden. Die beiden Besenarme können separat seitlich geschwenkt sowie angehoben und abgesenkt werden. Auch randnahes Kehren, etwa an Hecken oder Zäunen ist problemlos möglich. Der 800 Liter große Kehrgutbehälter erlaubt dabei lange, unterbrechungsfreie Arbeitsintervalle. Die Saugkraft wird über die Motordrehzahl in drei Stufen bedarfsorientiert eingestellt. Der Saugkanal und die Turbine sind CFD-optimiert konstruiert. Das bedeutet, der Luftstrom wurde mit Computermodellen

(CFD = Numerische Strömungssimulation) berechnet und in praktischen Tests überprüft. Das Ergebnis ist eine sehr gute Saugleistung bereits in niedrigen Drehzahlbereichen bei gleichzeitig geringem Betriebsgeräusch, was beim innerstädtischen Einsatz eine große Rolle spielt. FREIE SICHT BEIM KEHREN Freie Sicht für sicheres Fahren und Arbeiten bietet die Rundumverglasung der vollständig geschlossenen Kabine. Mit einem Raumvolumen von 1,45 m³ ist sie die größte ihrer Klasse. Der Anwender sitzt über der Vorderachse und hat die Kehrbürsten stets im Blick. Die intuitive Bedienung basiert auf Armaturen, wie sie bereits im größeren Schwestermodell MC 130 zum Einsatz kommen. Zentrale Funktionen sind auf einem Drehschalter zusammengefasst. Das farbige und übersichtliche Multifunktionsdisplay ist am Kabinenrahmen auf Augenhöhe platziert und so für den Fahrer immer im Blick. Die Einzelsteue-


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Im Einsatz: Die MIC 35 beim Kehren. Die Position der Besen lässt sich über einen Joystick separat steuern.

rung der Besen erfolgt komfortabel über zwei Joysticks. Selbsterklärende Symbole erleichtern die Einstellung wichtiger Betriebsparameter wie der Saugleistung oder der Besendrehzahl. Über eine Kurzwahltaste kann der Bediener auf gespeicherte Einstellungen zurückgreifen und unverzüglich mit der Arbeit beginnen. ERGONOMISCHES ARBEITEN Großen Wert hat Kärcher auf eine ergonomische Ausstattung gelegt. Die Fahrerkabine ist zur Verringerung von Vibrationen vierfach gelagert. Der Sitz besitzt für eine gesunde, ermüdungsfreie Körperhaltung eine Lordosestütze und gepolsterte Armlehnen, die in der Höhe, seitlich und längs verstellbar sind. Das ist in dieser Geräteklasse einmalig. Der unabhängige Verein „Aktion gesunder Rücken e.V.“ (AGR) hat die MC 80 deshalb für besonders rückenfreundliche Lösungen bei der Konstruktion mit seinem Gütesiegel ausgezeichnet. GLEICHTEILE-STRATEGIE Die Saugkehrmaschine MC 80 nutzt die gleiche Plattform und viele Komponenten wie verschiedene weitere Geräteträger von Kärcher.

Sämtliche Servicearbeiten lassen sich dank einfacher Zugänge schnell erledigen.

Die konsequente Gleichteilestrategie innerhalb der Kommunalmaschinen-Familie vereinfacht den Service, wenn mehrere Modelle in einem Fuhrpark vorhanden sind. Auch der Aufwand für die Schulung des Bedien- und Wartungspersonals bleiben gering.

und sicher. Den Einsatz in innerstädtischen Umweltzonen wird die MIC 35 auch ab 2019 bewerkstelligen können. Der Commonrail-­ Motor mit Dieselpartikelfilter schafft Abgaswerte deutlich unter der Abgasnorm EU ­Stage V, die ab nächstem Jahr gilt. Der niedrige Kraftstoffverbrauch ist umweltschonend und wirtschaftlich gleichermaßen.

NEUHEIT IN DER KOMPAKTKLASSE Eine weitere Neuheit in der Kompaktklasse bringt Kärcher mit der Kommunalmaschine MIC 35 auf den Markt: Das Modell macht Eigenschaften der 3,5 t-Klasse in einer kleineren Plattform verfügbar. Die starke Antriebsleistung sowie der hohe Fahrkomfort sorgen für flexibles, angenehmes Arbeiten. Die kompakte Bauweise bringt eine hohe Wendigkeit mit sich. Zudem erfüllt auch die MIC 35 die Emissionsvorgaben der Abgasnorm EU Stage V, die ab 2019 gilt. Alltagsanwendungen von Kehren über Wildkrautentfernung bis zum Winterdienst sind dank des bewährten Wechselkonzepts mühelos zu bewältigen. Die neue Kommunalmaschine MIC 35 verbindet als Allroundmodell die Vorteile von Geräteträger und Saugkehrmaschine. Mit einer Motorund Antriebsleistung von 35 PS bewegt sie über eine Tonne Nutzlast und damit verschiedene Anbaugeräte problemlos. Grenzen sind lediglich bei hochalpinen Anwendungen oder besonders schweren Anbaugeräten mit einer Hydraulikleistung über 40 l/min gesetzt, wo die höheren Modelle anschließen. Die Fahrzeugbreite von 1,08 m sowie der innere Wendekreis von 910 mm machen das Manövrieren auch im Großstadtverkehr einfach

FAHRKOMFORT IM ARBEITSALLTAG Arbeitstage von acht Stunden und mehr sind für den Bediener durch den hohen Fahrkomfort der MIC 35 angenehm zu meistern. Der lange Radstand von 1.500 mm stellt trotz der hohen Wendigkeit ein stabiles Fahrverhalten sicher. Die Großraumkabine punktet mit großzügigem Platzangebot, USB-Ladestation, innovativem Belüftungssystem und doppelseitigen Fenstern. Sicheres, effizientes Arbeiten ermöglichen der beidseitige Einstieg und die 360°-Rundumsicht. Das intuitive Bedienkonzept beinhaltet beispielsweise die Steuerung der Besenposition über zwei Joysticks, so dass sich die Besen separat heben und senken lassen. Die ECO-Taste spart Zeit und Aufwand, indem sie bei Bedarf die letzte Einstellung aller Kehrparameter übernimmt. Lange Arbeitsintervalle ermöglicht der Kehrgutbehälter von 800 l. Der Wechsel von Anbaugeräten gestaltet sich bei der MIC 35 sehr einfach. An der Front ist ein genormtes Kuppeldreieck mit Hebe- und Senkvorrichtung angebracht, um marktübliche Anbaugeräte sowie solche von Traktoren aufzunehmen. Das bekannte Schnellwechselkonzept von Kärcher kommt bei dem Zugang über den Motorraum zum Einsatz. In diesem Fall kann das Anbaugerät hydraulisch angehoben und abgesenkt werden. Manuelle Handspindeln sind nicht nötig. Der optional erhältliche Multikuppler macht sogar das lästige Anbringen und Entfernen einzelner Hydraulikkupplungen überflüssig. Der schnelle Zugang zu allen Servicekomponenten rundet das Maschinenkonzept ab.

Starke Antriebsleistung und kompakte Maße kombiniert die MC 80 von Kärcher mit sehr guten Reinigungsergebnissen und weit­ reichendem Anwenderkomfort.

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Fotos: ASH

Kommunaltechnik

Die gesteigerte Kehrleistung in Verbindung mit der Saugschachtkehrwalze ermöglicht eine höhere Fahrgeschwindigkeit von 15 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell.

GUTES NOCH BESSER MACHEN: NEUE OPTIONEN FÜR DIE KEHRMASCHINE STREET KING ERHÄLTLICH Die Schmidt Street King 660 feiert Geburtstag. Pünktlich zum Fest und der zweijährigen „Amtszeit“ präsentiert sich die Aufbaukehrmaschine mit neuen, ressourcenschonenden Optionen. Dazu zählt das Druckumlaufwasser-System mit dem die Einsatzzeit der Kehrmaschine um bis zu 30 Prozent verlängert und die Feinstaubbildung deutlich reduziert werden kann. Neue Hochdruckwasserdüsen sagen selbst hartnäckiger Verschmutzung den Kampf an. Darüber hinaus kann die Laubreinigung zukünftig noch einfacher gestaltet werden.

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eit zwei Jahren sorgt die Kehrmaschine Street King 660 von ASH auf europäi­ schen Straßen sowie auf Verkehrsflä­ chen weltweit für saubere Straßen und hat sich dabei bestens bewährt – die Zufrieden­ heit der mit der Kehrmaschine ausgestatteten Gemeinden zeugt von der gelungenen Konst­ ruktion des Fahrzeugs. Doch die Macher sa­ hen noch Luft nach oben und feilten an De­ tails. Diese Optimierungsmaßnahmen kamen zumeist der Ressourcenschonung zu Gute. Eine Verbesserung, die für ein rascheres Ar­ beitsvoranschreiten sorgt, ist zum Beispiel die gesteigerte Kehrleistung in Verbindung mit der Saugschachtkehrwalze. „Damit ermögli­ chen wir unseren Kunden eine höhere Fahr­ geschwindigkeit von 15 Prozent ohne das Kehr­ ergebnis zu beeinträchtigen“, erläutert Produktmanager Dominik Kalt. Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Flexibilität, die durch das Konzept des selbsttragenden Rahmens er­ reicht wird. „Wir können damit auf jeden be­

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liebigen Lkw-Typ aufbauen, solange die Zu­ lassung seitens Traglast gewährleistet ist“, erklärt Claus Zumkeller, der innerhalb der Entwicklung den Bereich Aufbaukehrmaschi­ nen verantwortet. „Ein hoher Grad an Indivi­ dualisierung und zusätzliche Optionen erlau­ ben dem Kunden, das Gerät optimal an seine Bedürfnisse anzupassen“, ergänzt Martin Oberle, Vorarbeiter in der Linie der Aufbau­ kehrmaschinen. „Die Möglichkeiten sind so vielseitig, dass wir hier fast jeden Tag eine an­ dere Maschinenkonfiguration bauen.“ SEIT ZWEI JAHREN WELTWEIT IN EINSATZ Bei all der Technik – ein Grund ist nicht zu­ letzt auch der Faktor Mensch und die Mann­ schaft, die hinter dem „König“ der Aufbau­ kehrmaschinen von ASH steht. Bis zu neun Mitarbeiter sind in der Montagelinie beschäf­ tigt, dazu kommt das Entwicklerteam um Claus Zumkeller, Produktmanager, Auftrags­ manager, Einkäufer bis hin zur Logistik. Seit

zwei Jahren ist die Street King 660 nun bereits bei Kunden in aller Welt im Einsatz. Von Schweden über Spanien bis hin zu Neukale­ donien. „Wir freuen uns über eine erfolgrei­ che Produkteinführung und viele begeisterte Kunden“, resümiert Dominik Kalt die Ent­ wicklung der vergangenen zwei Jahre. Neu: Die Hochdruck-Wasser-Option sorgt mit 200 bar bei 50 Liter / min für gründliche Reinigung selbst hartnäckig verschmutzter Verkehrsflächen.


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Kommunaltechnik EINSATZZEIT WIRD DEUTLICH GESTEIGERT, FEINSTAUBEMISSIONEN MINIMIERT „Und weil man Gutes immer noch besser ­machen kann, werden wir 2018 die Optionen für die Street King erweitern und dem Kun­ den so noch mehr Flexibilität und Perfor­ mance bieten.“ So wurde zum Beispiel auf der Messe IFAT im Mai ein neues Druckumlauf­ wasser-System vorgestellt mit dem die Ein­ satzzeit der Kehrmaschine um bis zu 30 Pro­ zent verlängert werden kann und eine bessere Staubbindung die Feinstaubemission deutlich reduziert. Das ist ökologisch und ökonomisch äußerst sinnvoll, denn eine vorzeitige Arbeits­ unterbrechung wird so verhindert. Das Schmutzwasser wird im Behälter durch eine separate Schmutzwasserpumpe an der Behäl­ terhecktüre zum Saugschacht geführt, wieder aufgenommen und aufbereitet. Zeitaufwendi­ ges Nachtanken von Frischwasser wird so ver­ mieden. Das Saugrohr wird darüber hinaus permanent gespült was Verstopfungen mini­ miert. HOCHDRUCK-WASSER-OPTION FÜR STÄRKERE LEISTUNG BEI DER REINIGUNG Ebenfalls neu ist die Hochdruck-­ WasserOption für maximale Leistung und Flexi­ bilität. 200 bar bei 50 Liter /min sorgen für effiziente Reinigung selbst hartnäckigster

Verlängerte Einsatzzeit: Dank des neuen Druckumlaufwasser-Systems kann bis zu 30 Prozent länger mit der Kehrmaschine gearbeitet werden. Gleichzeitig punktet sie mit einer besseren Staubbildung, wodurch die Feinstaubemission deutlich reduziert wird.

­Ver­schmutzungen. Der Front­anbau eines Schwemmbalkens ist an der Stoßstange mög­ lich. Darüber hinaus stehen Wasserdüsen voroder hinter dem Saugschacht, an der Zuführ­ walze und am Tellerbesen zur Verfügung. Zur Erweiterung des Wasservolumens sind Zu­ satzwassertanks, die zwischen Fahrerhaus und Aufbau angebracht sind, bis zu 1.000 Liter

zusätzlichem Fassungsvermögen verfügbar. Zudem gewährleistet die optional erhältliche Laubsiebreinigung eine einfache, komfortable und zuverlässige Reinigung des Laubsiebs nach dem Kehreinsatz. Dies entlastet den Fahrer bei der täglichen Reinigung der Kehr­ maschine insbesondere in der schmutz­ intensiven Zeit im Herbst.

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Foto: Hydrac

Kommunaltechnik

Rasch am Einsatzort – eine der wichtigsten Faktoren bei der Glatteisbekämpfung. Unterstützt werden Winterdienstteams beim zügigen Vor-Ort-sein beispielsweise mit Selbstladeeinrichtungen bei Streugeräten wie sie das Modell T-800-R verfügt. Der Fahrer kann die Streugutkammer selbst beladen, indem der Streuer gekippt wird und wie eine Schaufel das Streugut aufnimmt.

KONTROLLIERT STREUEN FÜR HALBEN STREUGUTBEDARF Der oberösterreichische Anbaugerätehersteller Hydrac hat es sich zur Aufgabe gemacht, für jegliche Kundenwünsche und Bedingungen das passende Streugerät anzubieten. Mit mehr als 20 verschiedenen Streuertypen wird das Unternehmen seiner selbstgestellten Aufgabe jedenfalls gerecht und es findet sich für jeden Einsatz das richtige Streugerät. Das neueste Modell T-800-R wurde speziell für die Glättebekämpfung auf kleinen kommunalen Flächen konzipiert.

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ie ersten richtig kalten Nächte des Jahres oder ein plötzlicher Schneefall konfrontieren Autofahrer mit üblen Verkehrsbedingungen: Glatte Straßen sind der Albtraum jedes Verkehrsteilnehmers. Um die Unfallgefahr durch vereiste Wege zu minimieren oder erst gar nicht entstehen zu lassen, ist rasches Handeln der Winterdienstmannschaft gefragt. Um zwischen den Einsätzen Zeit zu sparen und zügig wieder vor Ort zu sein, helfen Selbstladeeinrichtungen, über die etwa das neue Streugerät von Hydrac verfügt. Das Modell T-800-R ist die optimale Ergänzung des Kommunalprogramms des oberösterreichischen Anbaugeräteherstellers und wurde speziell für den Einsatz auf kleineren kommunalen Flächen konzipiert. Das umfangreiche Streuerprogramm bietet vom kleinsten 200 Liter Splittstreuer bis hin zum Salz- und Splittstreuer mit 1.700 Liter Inhalt für jeden Einsatz das richtige Streugerät. Besonders komfortabel sind die Streuer der Serie T-R mit Rührwelle und optional mit der bereits erwähnten Selbstladeeinrichtung, welche neben Zeitersparnis auch eine massive Arbeits-

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erleichterung mit sich bringt. Denn damit kann das Streugerät vom Fahrer eigenständig mit dem Streugut beladen werden und ist somit in kurzer Zeit wieder einsatzfähig. Der Streuer wird dabei hydraulisch gekippt und wie eine Ladeschaufel in das Streugut geschoben, um anschließend befüllt wieder in die Ausgangsposition zurückgeschwenkt zu werden. SOLE- UND TROCKENSALZ-LÖSUNG Ebenfalls für Streugutersparnis sorgt das Sole-­ Streugerät TNS-R, das zusätzlich zum bewährten Trockensalzbehälter über einen Sole-­ Tank verfügt. So können je nach Einsatzzweck dem zu streuenden Trockensalz bis zu 30 Prozent Salzwasser beigemengt werden, was zu einem geringeren Streugutverbrauch und einer besseren Haftung des Streugutes auf der Straße führt. Die Streuer aus INOX vervollständigen die Produktpalette, diese können auf Wunsch mit 2-Kammersysteme und „Mechanischer Streuerentlastung“ (MSE) ausgestattet werden. Mit mehr als 20 verschiedenen Streuertypen bietet Hydrac für jeden Einsatz

das richtige Streugerät. „Die hohen Ansprüche unserer Kunden ermöglichen uns, immer wieder Spitzenleistungen zu erbringen“, erläutert Geschäftsführer Josef Pühringer die Motivation, das Niveau der produzierten Werke durch Neuentwicklungen immer weiter zu heben. „Nach dem Motto ‚Qualität ist das, was bleibt, wenn der Preis schon längst vergessen ist‘ können sich unsere Kunden jahrzehntelang auf Hydrac-Produkte verlassen.“ Durch Lernen in allen Bereichen und Optimieren der Prozesse will das Unternehmen für seine Kunden immer besser werden. ÜBER 50 JAHRE UNTERNEHMENSGESCHICHTE Die Hydrac-Landmaschinenfabrik wurde im Jahre 1966 von Josef Pühringer sen. im Alter von 27 Jahren gegründet. Im selben Jahr begann er mit vier Mitarbeitern, die neuartigen Hydrac-Frontlader zu produzieren. Sein Vorhaben, die bis dahin verbreiteten fix montierten Frontlader durch eine neuartige Einfahrtechnik leicht an- und abbaubar zu machen, erwies sich bereits nach kurzer Anlaufzeit als internationaler Markthit.


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Foto: Holder

Kommunaltechnik

Holder X 45: das schnellste, stärkste und komfortabelste multifunktionale Kommunalfahrzeug des Unternehmens in der 45-PS-Klasse, ist wahlweise mit Diesel- oder Benzinmotor erhältlich.

GROSSE KLEINE KLASSE: DER KOMPAKTE GERÄTETRÄGER HOLDER X 45 Holder präsentierte auf der Messe GaLaBau in Nürnberg sein neues Einstiegsmodell, den Holder X 45. Mit dem komplett neu entwickelten Knicklenker untermauert der Metzinger Full-Liner seinen Anspruch, Kommunen, Dienstleistern und Industrie in jeder Leistungsklasse ein ganzjahrestaugliches Systemfahrzeug für höchste Ansprüche zu bieten.

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ls Nachfolger des Geräteträgers Holder X 30 bringt der Holder X 45 ein ambitioniertes Leistungsspektrum und zahlreiche Innovationen in die 45-PS-Klasse. Zu den wichtigsten gehört sicherlich die Wahlmöglichkeit beim Motor, denn für den X 45 ist neben einem Diesel- auch ein Benzinmotor verfügbar, womit Holder eine effiziente Antwort auf die Feinstaubproblematik in vielen Städten gibt. Die beiden drehmomentstarken Aggregate leisten 42 (Diesel) beziehungsweise 44 PS (Benzin) und sind auf hohe Performance bei niedrigen Drehzahlen ausgelegt. 27 km/h Höchstgeschwindigkeit machen den X 45 zur schnellsten Maschine im Segment. Ein Bestwert ist auch bei der Tragfähigkeit zu vermelden, bis zu 1.025 kg Zuladung und 2.300 kg zulässiges Gesamtgewicht markieren in dieser Klasse die Spitze. Dank permanentem Allradantrieb und einem sehr niedrigen Gesamtschwerpunkt bringt der Geräteträger seine Leistung jederzeit sicher auf die Straße.

IDEALE ZUGKRAFT BEI JEDER STEIGUNG Die intelligente dynamische Fahrantriebssteuerung bewirkt eine automatische Regelung der Fahrpumpe in Abhängigkeit von Last und Geschwindigkeit und sorgt so für ideale Zugkraft unabhängig von der Steigung. Über einen Programmschalter lassen sich die Kernanwendungen Kehrsaugen, Mähsaugen, Bewässerung und Winterdienst einfach auswählen. Das sorgt je nach Anwendung automatisch für eine bedarfsgerechte Hydraulikleistung und liefert gute Arbeitsergebnisse. Mit zwei unabhängig voneinander steuerbaren Hydraulikkreisen (20 + 58 l/min) verfügt der Holder X 45 dabei über eine sehr hohe Hydraulikleistung. ARBEITSKOMFORT DANK BEDIENERFREUNDLICHKEIT Besonderes Augenmerk legten die Entwickler auf die Gestaltung und Ausstattung der Fahrerkabine. Sie ist nicht nur die geräumigste ihrer Klasse, sondern setzt auch Maßstäbe

hinsichtlich Komfort und Bedienfreundlichkeit. Zu den wichtigsten Merkmalen zählen eine mitschwingende Multifunktions-Armlehne am luftgefederten Fahrersitz, ein großer Joystick zur bequemen Einhandbedienung, Ausstiege rechts und links, Schiebefenster sowie eine wirksame Schallisolierung. Zahl­ reiche optionale Komfort- und Sicherheitsausstattungen schaffen Möglichkeiten zur Individualisierung, beispielsweise ein Kamerasystem kombinierbar aus Rückfahr- und Saugmundkamera. DAS GANZE JAHR IM EINSATZ Die meistgenutzte Anwendung in diesem Segment ist das Kehren. Dafür bietet Holder eine eigene Kehr-Saug-Kombination an, die perfekt auf das Trägerfahrzeug abgestimmt ist und ebenfalls über zahlreiche Highlights verfügt. Wie bei Holder üblich, sind darüber hinaus weitere hochwertige Anbaugeräte für die wichtigsten Ganzjahresanwendungen im Programm. Oktober 2018

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Abfallwirtschaft

UNTERFLURCONTAINER IN BÜRS: INITIALZÜNDUNG FÜR NEUES MÜLLKONZEPT IN VORARLBERG Die baulichen Erweiterungspläne des Vorarlberger Unternehmens Getzner Werkstoffe ließen auch ein neues Entsorgungskonzept für den benachbarten Gewerbepark nötig werden. Die ideale Lösung fand man in Form von Unterflurcontainern des Schweizer Herstellers Villiger, auf welche man sich auch rasch einigte. Für Kopfzerbrechen sorgte hingegen die Müllabfuhr: Da man am Bürser Gewerbepark mit dem Abfallsystem ein Vorreiter im gesamten Bundesland ist, musste die Entsorgungslogistik erst hergestellt werden – diese organisierte der Umweltverband Vorarlberg. Nun steht im kommunalen wie gewerblichen Bereich der Weg frei weitere Unterflurcontainer-Systeme.

Fotos: Villiger

Rollcontainern. Diese wäre auch beinahe verwirklicht worden, doch der Vorarlberger Umweltverband stellte kurz vor der Umsetzung Unterflursysteme für die verschiedenen Müllfraktionen vor, bei deren Präsentation auch Gerold Burtscher anwesend war. Der Verband hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Abfalllösung im kommunalen Bereich bei Wohnanlagen, aber beispielsweise auch bei Einkaufszentren zu fördern und zu forcieren. „Daraufhin haben wir vom Umweltverband schnellstmöglich die Unterlagen angefordert – da wir ja eigentlich schon die Genehmigung für die überdachte Abfallstation hatten“, berichtet Gerold Burtscher vom Zeitdruck bei der Umsetzung. „Der Umweltverband Vorarlberg hat uns in dieser Phase intensiv unterstützt, wir bekamen beispielsweise alle Informationen samt Richtpreisangeboten der Unterflursystem-Anbieter, die auf der Messe IFAT in München ausstellten.“

Statt eines überdachten Gebäudes mit Rollcontainern für die Müllentsorgung, entschied man sich für das Villiger-­ Unterflursystem. Zu sehen sind nur die 14 Einwurfsäulen für die verschiedenen Müllfraktionen, die Container befinden sich unter der Erde. Ein Unterflurcontainer braucht nur halb so viel Bodenfläche beziehungsweise nur ein Zehntel des Freiraums der entsprechenden Menge Rollcontainer.

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ass die Müllentsorgung bei einem Umbau Kopfzerbrechen bereitet, hätte wohl Gerold Burtscher, Leiter Produktion & Logistik bei Getzner Werkstoffe, nicht gedacht. Bei Getzner Werkstoffe handelt es sich um den führenden Spezialisten für Schwingungs- und Erschütterungsschutz, dessen lärm- und vibrationsreduzierende Lösungen in den Bereichen Bahn, Bau und Industrie zum Einsatz kommen. Die steigende Urbanisierung weltweit sorgt für eine stetige Auftragslage und diese für einen nötigen Erweiterungsanbau am Stammsitz im Vorarlberger Bürs bei Bludenz. Das Baufeld reichte bis

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UNTERFLURSYSTEM VON VILLIGER ÜBERZEUGTE Einer der Aussteller auf der heurigen Auflage der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft war das Schweizer Unternehmen Villiger, das dann den Zuschlag erhielt. 14 Stück Entsorgungscontainer Sub-Vil orderte man, um nun unterirdisch Restabfall, Altglas, Biomüll, Altmetall und Altpapier zu sammeln. Der in die Erde eingebaute Entsorgungscontainer (in einem wasser­ undurchlässigen und gegen Auftrieb konstruierten Betonelement) integriert das Abfallkonzept in die Umgebung und gestaltet dieses so, im Gegensatz zur vormals angedachten Lösung des überbauten Abfallsammelgebäudes, attraktiv. Lediglich die Einwurfsäulen für die Müllsäcke sind sichtbar, der Abfall lagert bis zur Abholung im in den Boden versenkten Teil des Unterflurcontainers. Dabei hat das Sub-Vil-System ein Fassungsver­ mögen von bis zu fünf Kubikmetern – das entspricht dem Volumen von sechseinhalb 770-l-Kunststoffcontainern und der wöchentlichen Abfallmenge von 60 Wohnungen. Ein Unterflurcontainer braucht also nur halb so viel Bodenfläche beziehungsweise nur ein Zehntel i

in Bereiche des benachbarten Gewerbeparks, der sich in Besitz von Getzner, Mutter & Cie, der Muttergesellschaft des Unternehmens, befindet. Betroffen war davon auch die Müllstation des Fabriksgeländes – einer unattraktiven Abfallsammelstation, in der der gesammelte Müll aller im Gewerbepark ansässigen Unternehmen landete. Eine neue Lösung musste her. ERSTE PLATZRAUBENDE VARIANTE FÜR DIE MÜLLENTSORGUNG WURDE VERWORFEN Eine zwar bewilligte, aber unbeliebte Variante war jene in einem geschlossenen Gebäude mit


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Abfallwirtschaft des Freiraums der entsprechenden Menge Roll­­container. Durch die Zentralisierung der Sammelstandorte werden die Kosten für Entleerungsfahrten erheblich gesenkt. MÜLLABFUHR MUSSTE ORGANISIERT WERDEN Doch genau diese hätten beinahe das K.O.-­ Kriterium geliefert: Das Unterflursystem ist in Vorarlberg noch nicht verbreitet, dementsprechend gab es keine passenden Fahrzeuge mit dafür benötigtem Kranaufbau, die die Müllabfuhr erledigen hätten können. „Die Investitionskosten für die Unterflurcontainer lagen absolut im Kostenrahmen – die Ent­ sorgungslogistik wäre für einen einzelnen Abnehmer jedoch unbezahlbar“, erläutert ­ ­Gerold Burtscher. Durch die vom Umweltverband organisierte Entsorgungslogistik und der initiierte Schulterschluss von kommunaler Abfuhr und gewerblicher Abfuhr konnte das Projekt gestartet werden. GERUCHS- UND LÄRMBELÄSTIGUNG WERDEN DANK UNTERIRDISCHER BAUWEISE MINIMIERT Neben den optischen Vorzügen der Unterflurcontainer von Villiger gibt es noch weitere Pluspunkte: Etwa dass die Geruchsbelästigung, die durch Müll verursacht wird, redu-

ziert wird. Wie die Bezeichnung Unterflursystem schon klarstellt, befinden sich die Müllcontainer unter der Erde. Dadurch, dass sich das System unterirdisch befindet, ist der Abfall gekühlt, somit kommt es zu keiner Geruchsbelästigung – gerade bei dem im Gewerbepark ebenfalls ansässigen Gastronomiebetrieb war das ein großes Thema. Die mit Lebensmittelresten behafteten Kunststoffund Metallabfälle lockten früher Mäuse und Ratten an, für die Tiere ist der Müll nun unzugänglich. Auch der Lärm beim Einwurf des Abfalls wurde minimiert. Die Einwurfsäulen sind schallgedämmt, der Container selbst befindet sich unter der Erde, wodurch sich der Schall kaum ausbreiten kann. UNTERSTÜTZUNG DURCH UMWELTVERBAND MACHTE NEUES MÜLLKONZEPT MÖGLICH „Ohne den Umweltverband wäre die neue Entsorgungslösung für uns nicht realisierbar gewesen, denn wir waren mit der Leitung des Erweiterungsumbaus dermaßen eingespannt, dass das nur ein Nebenprojekt war“, ist Gerold Burtscher dankbar für die Unterstützung. „Trotzdem war uns eine ordentliche Lösung äußerst wichtig.“ Heute spricht der Produktionsleiter bei Getzner Werkstoffe von

Ohne ein passendes Fahrzeug mit Kransystem für die Müllabfuhr wäre das neue Abfallkonzept mit Unterflurcontainern nicht umsetzbar gewesen.

einer Win-Win-Situation. „Denn auf dem Gewerbpark ist dank der nun vorhandenen Entsorgungslogistik eine Lösung für weitere Projekte in Vorarlberg entstanden. Es brauchte diese Initialzündung.“ Interessierte Gemeinden können das öffentlich zugängliche Unterflur­system im Gewerbepark in Bürs jederzeit begutachten.

Service und Verkauf in Österreich & Deutschland

Reto Aregger, reto.aregger@villiger.com Mobile AT: +43 664 15 45 757, Mobile DE: +49 170 15 45 757

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Fotos: Nürnberg Messe

Messen & Veranstaltungen

Besucherandrang: Die Messe verzeichnet ein Publikumsplus von 12,3 Prozent, was stets volle Hallen zur Folge hatte.

MESSE GALABAU 2018: GRÜNES FAMILIENTREFFEN MIT BEEINDRUCKENDEM BESUCHERREKORD Nach vier erfolgreichen Messetagen ging am 15. September die 23. GaLaBau in Nürnberg zu Ende: Mehr als 70.000 Fach­ besucher kamen, um sich über Produkte und Trends für das Planen, Bauen und Pflegen mit Grün zu informieren. Auf Aus­ stellerseite war jedes vierte Unternehmen international.

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ach vier kommunikativen Messetagen ging die 23. GaLaBau in Nürnberg mit einer sensationellen Besucherzahl zu Ende: Erstmals waren 72.000 Fachbesucher – das sind 12,3 Prozent mehr als 2016 (64.138 Besucher) – vor Ort, um sich über die neuesten Produkte und Trends für das Pla-

Die Informationsveranstaltung „Focus China“ bot viele Hintergrundinformationen zu Chancen und Herausforderungen in der GaLaBau-Branche Chinas.

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nen, Bauen und Pflegen mit Grün zu informieren. Auf Ausstellerseite kam dabei jedes vierte Unternehmen aus dem Ausland, wobei die internationale Ausstellungsfläche im Vergleich zur Vorveranstaltung um satte 12 Prozent gewachsen ist. Bei den Fachbesuchern reisten diesmal fast jeder Zehnte aus dem

Bei strahlendem Sonnenschein lockte das Außenareal der GaLaBau die Besucher an. Hier konnten die Gerätschaften ausgiebig getestet werden.

Ausland ins spätsommerliche Nürnberg. Stefan Dittrich, Veranstaltungsleiter GaLaBau, ist mehr als zufrieden: „Vier inspirierende Messetage mit durchgehend vollen Hallen, wertvollen Geschäftsgesprächen und zahllosen Highlights im Rahmenprogramm liegen hinter uns.“ Auf der GaLaBau 2018 stellten


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Messen & Veranstaltungen

Der Metron P48 RC ist der erste funkferngesteuerte Geräteträger mit einem echten Hybridantrieb und wurde auf der GaLaBau erstmals feierlich enthüllt. Mehr dazu ab Seite 18.

Fotos: Nürnberg Messe

BESUCHERBEFRAGUNG: QUALITÄT DES FACHPUBLIKUMS ERNEUT HOCH Das enorme Besucherwachstum auf der GaLa­Bau 2018 kam sowohl aus dem Inland (+ 13,3 Prozent) als auch aus dem Ausland (+ 3,4 Prozent). Die Ergebnisse der Besucherbe-

Der Einachsgeräteträger von Rapid. Mehr dazu bzw. über dessen Fertigung erfahren Sie ab Seite 26.

fragung, die ein unabhängiges Marktforschungsinstitut erhob, bestätigen die hohe Qualität des Publikums: Die Messegäste kamen zum größten Teil aus Fachbetrieben des Grün- und Freiflächenbaus. Ein erfreulicher Anstieg war diesmal bei Messegästen aus Fachbehörden und öffentlichen Einrichtungen zu verzeichnen. Auch aus dem Bereich Bau, Pflege und Management von Golfplatzanlagen erfuhr die GaLaBau in diesem Jahr mehr Zuspruch. Außerdem zog es erneut viele Landschaftsarchitekten sowie Motorgeräte-­ Fachhändler nach Nürnberg. Über die Hälfte der Besucher hat in ihrem Unternehmen dabei eine leitende Funktion, der Anteil der Entscheider lag bei 81 Prozent. Vorrangig ist der typische Messebesucher dabei auf der Suche nach Innovationen. Die Interessenlage der Besucher auf der GaLaBau 2018 war eindeutig: Ein Großteil der Besucher war gekommen, um sich über Bau- und Pflegemaschinen für ihren Berufsalltag zu informieren. Jeweils rund ein Drittel der Besucher hatte die Segmente Pflanzen und Pflanzenteile sowie Baustoffe, Stoffe und Bauteile für Bau und Pflege im Fokus. Auch das bunte Rahmenprogramm der GaLaBau 2018 kam bestens an. Am meisten gelobt wurden dabei das ­Sonderareal Garten[T]Räume, die GaLaBau Landscape Talks, das GaLaBau Experten-­ Forum sowie die Aktionsfläche für Erdbau und Flächenpflege, auf der Aussteller ihre Maschinen live vorführten. DIE AUSSTELLER: MEHR FLÄCHE UND HOHE INTERNATIONALITÄT Die 1.253 Aussteller reisten aus 37 Ländern nach Nürnberg, insgesamt kam jedes vierte Unternehmen aus dem Ausland. Den Kernbereich der GaLaBau bildete einmal mehr das Maschinensegment, zu dem rund die Hälfte der Aussteller zählt. Sie stellten Pflege- und Baumaschinen aus. Außerdem konnte sich das

Fachpublikum in den Segmenten Bau­stoffe, Natursteine, Pflastersteine, Terrassenbeläge, Bäume, Pflanzen, Saatgut und Ähn­lichem eingehend informieren. Auch Spezialangebote wie Spielplatzgeräte, Stadtmöblierung oder das Segment Golfplatzbau und -pflege waren vertreten. HIGHLIGHT: GREENERY & LANDSCAPING CHINA Wie geht GaLaBau in China und wo liegt das Marktpotenzial? Diese und andere Fragen beantwortete das Veranstaltungsteam der Greenery & Landscaping China (GLC) erstmals an seinem eigenen Stand in Halle 3A. Die GLC findet seit 2017 jährlich in Shanghai statt und wird von der NürnbergMesse China zusammen mit dem chinesischen Verband SLAGTA (Shanghai Landscape Architecture and Gardening Trade Association) organisiert. Während der GaLaBau 2018 bot die kompakte Informationsveranstaltung „Focus China“ am Stand viele Hintergrundinformationen zu Chancen und Herausforderungen in der GaLaBau-Branche Chinas. Direkte Kontaktmöglichkeiten zu Experten aus China, Zahlen und Fakten zum Markt sowie Erfahrungsberichte gaben Einblick in die ­ Foto: zek

1.253 Unternehmen aus 37 Ländern in erstmals 14 Messehallen aus. Als ideeller Träger der GaLaBau zieht auch der Bundesverband Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau e. V. (BGL), Bad Honnef, ein positives Resümee. „Die GaLaBau 2018 hat unsere Erwartungen wieder übertroffen. Das spiegeln auch die positiven Rückmeldungen der Aussteller wider. Es zeigt sich einmal mehr, dass Nürnberg der Treffpunkt der grünen Branche ist. Nur auf der GaLaBau hat die Branche die Möglichkeit, sich vollumfänglich und komprimiert auf vier Tage über die neuesten Entwicklungen und Innovationen im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zu informieren und sich von der Leistungsfähigkeit der Branche zu überzeugen“, so Lutze von Wurmb, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL).

Foto: zek

Foto: zek

Traugott Berggötz vom Unternehmen Kärcher freut sich über das Publikums­ interesse am Geräteträger MIC 42.

Pellenc stellte sein Sortiment an akku­ betriebenen Kommunaltechnikgeräten vor.

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Foto: Nürnberg Messe

Foto: Nürnberg Messe

Messen & Veranstaltungen

Im Außenareal der Messe wurden die neuesten Modelle der kommunalen Fahrzeughersteller live getestet. Mit dabei: Agria-Werke.

ECHTE PUBLIKUMSRENNER: SONDERSCHAUEN UND FACHFOREN Neben dem umfangreichen Produktangebot bot die GaLaBau 2018 ihrem Publikum auch wieder einen großen Wissenspool. So waren beispielsweise die Sonderschau „Freiraum der Zukunft“ in Halle 1 und das Vortragsforum Landscape Talks in Halle 2 echte Renner; zeitweise gab es hier nur noch Stehplätze. Auch die erste GaLaBau Jobbörse erfuhr regen Zuspruch. Landschaftsarchitekten zog es dagegen in die Halle 3A, wo sie am Stand des Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) ein hochwertiges Fachprogramm erwartete. Motorgeräte-Fachhändler kamen bereits am Vortag der GaLaBau auf ihre Kosten. Insgesamt nahmen 70 Branchenspezialisten am Vortrags- und Net­working-Format „Motoristen im Gespräch“ teil und gaben im Nachgang durchweg positives Feedback. GLEICH ZWEI ELCA-TREND AWARDS FÜR DIE NIEDERLANDE Auf dem GaLaBau Experten-Forum wurde auch 2018 wieder der renommierte ELCA Trend Award verliehen. Diesmal vergab die European Landscape Contractors Association (ELCA) gleich zwei Preise an zukunftsweisende Projekte aus den Niederlanden. ELCA-Präsident Emmanuel Mony zeichnete zum einen das Projekt „Circl“ der ABN AMRO Bank aus, einen zu 100 Prozent zirkulären öffentlichen (Dach-)Garten. „Ein äußerst gelungenes Gartenbauprojekt, das komplett recycelbar, erneuerbar und mit Rücksicht auf die Natur entwickelt wurde. Das Ziel, den Bankmitarbeitern einen Garten mit Arbeitsplätzen zu bieten, ist hervorragend in das Gesamtkonzept eingeflossen“, lobte die Jury. Der zweite ELCA

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Trend Award ging an den ökologischen Firmengarten „Green Dream“ in Haelen (Provinz Limburg). Die Jury war sehr erfreut, dass das Büro von Geelen Counterflow zu den nachhaltigsten der Welt zählt. Im Garten des Büros stehen Naturerleben und Bio­diversität im Mittelpunkt. „Ein fantastisches Beispiel für einen natürlichen und durchdachten Entwurf für einen Firmengarten“, urteilte die Jury. „Die Verschmelzung moderner Bau­ elemente mit der grünen Umgebung zu einem harmonischen Ganzen ist hier besonders gut gelungen. Gleichzeitig wurde dadurch ein ästhetisch sehr ansprechender Garten geschaffen.“ NEUHEITEN MIT „GALABAU-INNOVATIONSMEDAILLE“ 2018 AUSGEZEICHNET Für insgesamt 16 Produktneuheiten (unter 106 eingereichten Produkten) verlieh der BGL die „GaLaBau-Innovations-Medaille“ 2018. Mit dieser prämiert der BGL die erfolgreiche Entwicklung neuer und fortschrittlicher Lösungen bei Produkten oder Verfahren für den Bau und die Pflege landschaftsgärtnerischer Anlagen. „Besonders im Bereich der Elektrotechnik und der Digitalisierung sind große Fortschritte gemacht worden“, freut sich Lutze

von Wurmb, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) anlässlich der Verleihung der Innovationsmedaillen auf dem GaLaBau Experten-­ Forum. LANDSCHAFTSGÄRTNER-CUP: BAYERN VERTRITT JUNGE GALABAUER IN KAZAN Wieder einmal Besuchermagnet war auch der Landschaftsgärtner-Cup im Messepark. Zwölf Zweier-Teams aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich qualifiziert. An zwei anspruchsvollen und arbeitsintensiven Tagen mussten sie einen 4x4 Meter großen Schaugarten nach genauen Kriterien gestalten. Ihr Ansporn: Das Gewinnerteam darf bei der Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2019“ in Kazan Deutschland repräsentieren. Die Gewinner kommen auch dieses Mal wieder aus Bayern. Julian Maier und Niklas Stadlmayr aus Donauwörth sind Deutsche Meister der Landschaftsgärtner und lösten das Ticket nach Russland – los geht’s im August 2019. Foto: zek

wirtschaftliche Dynamik und die daraus re­sul­ tierenden Chancen. Das Fachprogramm wurde gut angenommen.

Auch die Baumpflege ist ein zentrales Thema der GaLaBau. Alles Wissenswerte dazu fanden Profi-Kletterer auf der Messe.

Live-Demo: Es darf gebaggert werden.


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Messen & Veranstaltungen

Fotos: zek

Das Welser Unternehmen Reform präsentierte auf dem Freigelände der Kommunalmesse sein Produktportfolio.

GELUNGENER ZUSAMMENSCHLUSS: DER ÖSTER­ REICHISCHE GEMEINDETAG UND DIE KOMMUNALMESSE Am 27. und 28. September fand – in diesem Jahr in der Vorarlberger Stadt Dornbirn – das größte kommunalpolitische Ereignis des Jahres statt. Zum 65. Österreichischen Gemeindetag kamen Gemeindevertreter aus ganz Österreich zusammen, um über Zukunftsfragen der Gemeinden zu beraten und zu diskutieren. Als erfolgreiche Synergie hat sich die parallel dazu stattfindende Kommunalmesse erwiesen, bei der sich auch heuer die Vertreter der österreichischen Gemeinden über das aktuelle Angebot an Kommunaltechnik eingehend informieren konnten.

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edes Jahr wird die Kommunalmesse in einem der neun Bundesländer veranstaltet und bietet die perfekte Möglichkeit zur persönlichen Vernetzung von Wirtschaft und kommunaler Welt. Dieses Jahr durfte Dornbirn den Gastgeber sein, gemeinsam mit der Kommunalmesse beherbergte das Messezentrum vom 27. bis 28. September auch den Gemeindetag, der mit seinem umfangreichen Rahmenprogramm wie jedes Jahr Gemeindevertreter aus ganz Österreich anzog. Bei der parallel stattfindenden Kommunalmesse präsentierten rund 200 Aussteller ihre Produkte. Dabei richtet die Messe besonderes Augenmerk auf individuelle Beratung und hohen Praxisbezug. Hier fand sich alles, was für die tägliche Arbeit in der Gemeinde benötigt wird, die aktuellsten Maschinen und Gerätschaften konnten im Freigelände getestet ­werden. Das Angebotsspektrum der Kommunalmesse ist weitreichend – neben dem Messegeschehen fanden auch begleitende Informationsveranstaltungen wie Open Space statt. Denn es ist den Veranstaltern ein Anliegen den Wissensaustausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und kommunalen Ver-

tung wegzudenken. Auch die Verwaltungsund Organisationsstrukturen von Kommunen sind den digitalen Transformationsprozessen unterworfen. Dabei gibt es noch viel Informationsbedarf und Herausforderungen, wie die digitale Veränderung nutzbringend und einfach in den Kommunen umgesetzt werden kann. Die individuelle Beratung ist somit Voraussetzung für einen gelungenen digitalen Umbruch, denn digitaler Wandel braucht persönliche Vernetzung.

tretern bestmöglich zu unterstützen, um immer am Puls der Zeit zu sein. Auf der Kommunalmesse trafen die Entscheidungsträger aus den Gemeinden auf Anbieter von bewährten und innovativen Lösungen aus allen kommunalen Aufgabengebieten: von der Straßenerhaltung über Beleuchtung, Bauhof, Fuhrpark, Winterdienst, Finanzierungen, Schulen, Facility Management, Breitband, Wasser und Abwasserbehandlung. Experten und Praktiker boten individuelle Beratung und halfen dabei, die verfügbaren Budgetmittel für sinnvolle Modernisierungen und Anschaffungen optimal einzusetzen. Die Messeaussteller präsentierten neue Ideen, Produkte und Dienstleistungen, um die Gemeinden besser organisieren zu können, sowie sicherer, gesünder und fit für die digitale Zukunft zu machen – kurz, sie für alle Bürgerinnen und Bürger lebenswerter zu gestalten.

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IM DIGITALEN WANDEL PERSÖNLICH VERNETZEN Einen Schwerpunkt setzte die Messe auf die auch in Gemeinden zunehmende Digitaliserung. Der digitale Wandel ist heute nicht mehr aus Gesellschaft, Politik und Verwal-

Boschung stellte seine elektrisch betriebene Kehrmaschine vor.

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Messen & Veranstaltungen

Foto: Messe Berlin

Kein Bahnhof, sondern das Freigelände der Messe InnoTrans in Berlin. Einzigartig ist das Gleis- und Freigelände mit 3.500 laufenden Metern Schienen, auf denen vom Kesselwagen bis zum Hochgeschwindigkeitszug alles vertreten war. Zu den Publikumstagen kamen rund 12.000 Privatbesucher, um die 155 ausgestellten Fahrzeuge auf dem Gleis- und Freigelände zu besichtigen.

INNOTRANS ZEIGT DIE ZUKUNFT DES ÖFFENTLICHEN NAHVERKEHRS Hier ging es zu wie am Bahnhof: Über die neuesten Entwicklung der Verkehrstechnik konnten sich Interessierte vom 18. bis 21. September in Berlin auf der InnoTrans, der internationalen Leitmesse für Verkehrstechnik, informieren. 161.157 Fach­ besucher aus 146 Ländern erkundeten sich auf der Veranstaltung bei 3.062 Ausstellern aus 61 Ländern über die Innovationen der globalen Bahnindustrie.

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ie Schiene boomt – das zeigt die erfolgreiche Bilanz der InnoTrans 2018. Nach vier Messetagen schloss die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik am 21. September ihre Tore. Auf dem komplett belegten Berliner Messegelände präsentierten 3.062 Aussteller aus 61 Ländern das gesamte Produkt- und Service-Repertoire der Mobilitätsbranche. Mit dabei: über 400 Innovationen, 155 Weltpremieren und 155 Fahrzeuge. Alternative Antriebe, batterie- und brennstoffzellenbetriebene Züge und Elektrobusse für den Stadtverkehr gehörten zu den Top-­ Themen der Messe. 161.157 internationale Messegäste kamen in die deutsche Hauptstadt, um sich an den Fachbesuchertagen über das umfangreiche Branchenangebot zu informieren. MEHR KOMFORT FÜR PASSAGIERE, MEHR INNOVATIONEN FÜR DIE BRANCHE Zahlreiche Aussteller nutzen das Gleis- und Freigelände der InnoTrans als Bühne für ihre Premieren. Ein Publikumsliebling war beispielsweise der Ideenzug von DB Regio. Neben einer Fitnesskabine, einem Bereich für Powernapping und drehbaren Panorama­ sesseln bietet das 1:1-Modell eine Kinder-­ Spielecke. Am ersten Messetag fand die sym-

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bolische Schlüsselübergabe für den ersten Unimog der neuen Generation mit Doppelkabine und Umrüstung zum 2-Wege-Fahrzeug an die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) statt. Mit dem „Voith Rail Engine“ präsentierten Voith und Liebherr ihre Motorenneuheit für die Bahnindustrie. Der leistungsstarke und emissionsarme Motor für Schienenfahrzeuge entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen den beiden führenden Technologie-unternehmen. BUS DISPLAY ZEIGT BUSVERKEHR VON MORGEN Auf dem Bus Display feierte der neue Trollino 12 von Solaris seine Premiere, der unter anderem durch seinen leisen und umweltfreundlichen Antrieb überzeugt. Insgesamt erfreut sich das 2016 eingeführte Bus Display einer großen Beliebtheit. Während im Sommergarten zehn Elektrobusse ihre Runden drehten, diskutierten beim Debüt des International Bus Forums die Podiumsteilnehmer engagiert darüber, wie weit die Einsatzreife von E-Bussen im öffentlichen Nahverkehr gediehen ist. INNOTRANS CONVENTION – HOCHKARÄTIGES FORUM FÜR ENTSCHEIDER Die InnoTrans Convention, die sich speziell an Entscheider richtet, gewinnt für die inter-

nationale Leitmesse für Verkehrstechnik immer mehr an Bedeutung. So berichteten zum Beispiel Fachleute im Design Forum, wie zeitgemäßes Design und der Wunsch nach langer Lebensdauer in Einklang gebracht werden können. Im Dialog Forum waren sich Vertreter aus Wissenschaft und Praxis einig, dass die politischen und ökonomischen Voraussetzungen zur Digitalisierung des Schienengüterverkehrs derzeit ausnehmend gut sind. HACKTRAIN HACKATHON ZEIGT INNOVATIONSPOTENZIAL FÜR DIE BRANCHE Beim viertägigen HackTrain Hackathon, der dieses Jahr seine Messepremiere feierte, konnten die rund 80 teilnehmenden Entwickler zeigen, wie smarte IT-Lösungen die Bahnbranche revolutionieren können. Der erste Preis ging an das dreiköpfige Team „Veggie on Rails“, das die vom britischen NetworkRail gestellte Aufgabe – Wie lässt sich die von Unwettern gefährdete Randbegrünung besser überwachen? – laut Jury „mit einem großen Verständnis für den Kunden“ löste. Das Konzept analysiert kostengünstig die bereits existierenden Videoaufzeichnungen und kombiniert diese mit GPS-Daten und einer Wachstumsklassifikation für die Vegetationstypen.


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Foto: Industriewartung Süd

Klärtechnik

Nachdem das Wasser-Schlamm-Gemisch gesiebt und vom Schlamm befreit wurde, pumpt die Abwasser-Tauchpumpe P 40 CS von Auras das Restwasser wieder zurück in das Klärbecken.

KLÄRANLAGEN VON SCHÄDLICHEN SCHLÄMMEN BEFREIEN Um einen optimalen Betrieb von Kläranlagen zu gewährleisten, müssen Vor- und Nachklärbecken sowie Faultürme regelmäßig professionell gereinigt und von den schädlichen Schlämmen befreit werden. Ein effektives Verfahren hierfür bietet das schwäbische Unternehmen Industriewartung Süd und setzt dabei seit Jahren auf die zuverlässigen und robusten Tauchpumpen von Auras aus Frankfurt.

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ach einer bestimmten Zeit setzen sich in den Vor- und Nachklärbecken sowie Faultürmen von Kläranlagen schädliche Klärschlämme und Unrat ab, die in regelmäßigen Abständen entsorgt werden müssen. Die Industriewartung Süd aus Dormettingen in Baden-Württemberg ist auf Schlammentwässerung und -entsorgung spezialisiert: Mit extra darauf ausgelegten Fahrzeugen und den Abwasser-Tauchpumpen von Auras kann das Reinigungsunternehmen diese Klärschlämme nicht nur auf kostengünstige und umweltschonende Weise entfernen, sondern durch den Entzug von Wasser zusätzlich transportfähig machen. „Wir arbeiten mit der Abwasser-Tauchpumpe P 40 CS von Auras, weil sie sicher und zuverlässig Abwasser mit bis zu 44 Millimeter großen Partikeln fördert“, erklärt Sabrina Bethmann, Geschäftsführerin der Industriewartung Süd. Die P 40 CS pumpt das Wasser-Schlamm-Gemisch etwa 5 bis 10 Meter aus dem Klärbecken beziehungsweise Faulturm nach oben und im Anschluss 20 bis 150 Meter in einen Container. Dort wird der Unrat ausgesiebt

und das von den Schlämmen befreiten Restwasser wieder zurück in das Becken gepumpt. ROBUST UND SICHER IM EINSATZ Mit ihrem speziell entwickelten, robusten und abriebfesten Laufrad eignet sich die leistungsstarke Abwasser-Tauchpumpe P 40 CS besonders für anspruchsvolle Entwässerungsvorhaben in Kommunen und Kläranlagen. „Die Pumpe wiegt 62 Kilogramm und kann mit dem praktisch geformten Tragegriff und entsprechenden Hilfsmitteln von einer Person transportiert und eingesetzt werden“, betont Peter Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung bei Auras. Ihr Motor ist serienmäßig mit einem Motorschutzstecker mit Ein- und Ausschalter ausgestattet. Ein Phasenwender und eine Signallampe für die Drehfeldkontrolle sorgen für zusätzliche Sicherheit. Aufgrund des seitlichen Pumpenabgangs ist die P 40 CS zudem einfach zu reinigen und so konstruiert, dass sie relativ kostengünstig und einfach von Fachpersonal gewartet werden kann. Alle Einzelteile sind austauschbar und ab Lager erhältlich.

VERZICHT AUF CHEMISCHE REINIGUNGSMITTEL Seit über 30 Jahren ist die Industriewartung Süd im Industriereinigungssektor tätig und löst mit ihren rund 60 Mitarbeitern täglich schwierigste Reinigungsprobleme bei Maschinen und Anlagen. Dabei verzichtet sie wenn möglich auf chemische Reinigungsverfahren und Lösungsmittel. Auras Pumpen ist bereits langjähriger Partner des Reinigungsunternehmens und stellt einen wichtigen Teil des Equipments bereit. Die Industriewartung Süd hat vierzig Pumpen im Einsatz, davon rund zwanzig P 40 CS. Die P 40 CS fördert als Fäkalien-, Schlamm oder Baustellenpumpe sicher und zuverlässig Abwasser mit bis zu 44 Millimeter großen Partikeln. Oktober 2018

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Trinkwasserversorgung

Fotos: Gutermann

Für die verschlüsselte Übermittlung der Daten sowie die Synchronisation der Zeituhren in den Loggern werden sogenannte Funkrepeater und Datenkonzentratoren („Alpha-Module“) benötigt, die über ein eigenes Funkprotokoll miteinander kommunizieren. Um topographische Herausforderungen wie besonders hügeliges Gelände zu meistern, werden die Alpha-Sendeeinheiten an möglichst hohen Stellen in der Stadt installiert. Etwa wie hier auf einer Straßenlaterne, oder ...

AUTOMATISIERTES MONITORINGSYSTEM LOKALISIERT ROHRBRÜCHE MIT EINER GENAUIGKEIT VON 1 METER Eine kontinuierliche Beobachtung des Trinkwassernetzes ist für Gemeinden obligatorisch, was große Zeit- und Personalressourcen erfordert. Bis vor einigen Jahren wurden im baden-württembergischen Ludwigsburg für dieses Monitoring ausschließlich die Überwachung der Wasserlaufmengen in Messzonen und herkömmliche Korrelatoren verwendet, mit denen die Mitarbeiter nach Wasserlecks suchten, was zu oftmals ungenauen Ergebnissen führte. Seit der Einführung eines präzisen Smartloggings von Wasserlecks durch das vollständig korrelierende System Zonescan Alpha der Firma Gutermann konnte der Aufwand reduziert und die Wasserleck-Ortung präzisiert werden.

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ie Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwest­ heim versorgen mehr als 130.000 Einwohner über ein Leitungsnetz von fast 460 km mit Trinkwasser. Nach den Regeln des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) soll dieses Netz kontinuierlich überwacht und bei Bedarf repariert werden, was einen hohen Personal- und Zeitaufwand bedeutet. Bis vor einigen Jahren wurden in Ludwigsburg für dieses Monitoring ausschließlich die Überwachung der Wasserlaufmengen in Messzonen und herkömmliche Korrelatoren verwendet, mit denen die Mitarbeiter nach Wasserlecks suchten. Dabei mussten sie aber vor Ort nochmals manuell korrelieren und erhielten dadurch ungenaue Ergebnisse. Um den Aufwand zu reduzieren und eine präzisere Ortung zu garantieren, bestücken die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim seit einigen Jahren ihr Netz mit dem automatischen und vollständig korrelierenden System Zonescan Alpha der Firma Gutermann. Es zeichnet nicht nur den

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Geräuschpegel auf, sondern nimmt nachts mehrere Geräuschsequenzen auf, die von zentralen Rechnern in der Cloud auf die Milli­ sekunde genau zeitsynchronisiert verglichen und ausgewertet werden. Die Resultate können anschließend am nächsten Morgen auf den Monitoren der Stadtwerke-Mitarbeiter dargestellt werden. So ist eine zuverlässige und anwenderfreundliche Leckortung mit einer Genauigkeit von bis zu 1 m möglich. „Wir sind im Rahmen einer Firmenveranstal-

tung der Firma Gutermann in Ludwigsburg durch eine Systemdemonstration auf Zonescan Alpha aufmerksam geworden“, berichtet Enver Kirdemir, stellvertretender Abteilungsleiter für Anlagen und Netze Gas/ Wasser der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim. „Dabei verglichen wir die Ergebnisse mit unseren Korrelatoren und waren von der Genauigkeit, Zuverlässigkeit und dem Nutzerkomfort beeindruckt.“ Seit 2012 bauen die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwest­ ... wie hier an exponierter Stelle in einem Kirchturm.


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Mit Abmessungen von 4 x 10 cm sind die Geräuschlogger weltweit die kleinsten Instrumente zur Lokalisation von Wasserlecks. Sie sind so kompakt konstruiert, dass sie selbst in engsten Schächten angebracht werden können.

heim daher ihr Leitungsnetz mit den automatischen und vollständig korrelierenden Loggern aus, die durch ihre Technik die höchste Trefferquote und die geringste Anzahl an Fehlalarmen erzielen. Dieses System ist dank der Korrelation der Daten mit allen benachbarten Loggern über einen zentralen Server deutlich empfindlicher als herkömmliche Geräuschlogger-Systeme ohne automatische Korrelation. Leckalarme werden demnach nicht durch erhöhte Umgebungsgeräuschpegel einzelner Logger ausgelöst, sondern durch das Vorhandensein und das Erkennen desselben Leckgeräuschs bei mindestens zwei verschiedenen Loggern. Umgebungsgeräusche werden in diesem Prozess automatisch herausgefiltert, was die Anzahl an Fehlalarmen drastisch reduziert. VOLLAUTOMATISCH KORRELIERENDE GERÄUSCHLOGGER MIT FUNKLÖSUNG Bei Zonescan Alpha handelt es sich um eine umfangreiche Festinstallation im Leitungsnetz, die alle aufgenommenen Daten an einem zentralen Punkt zur Auswertung sammelt und für den Anwender aufbereitet. „Dafür benötigt

man leistungsfähige Funklösungen sowie ein optimales Energie-Management in den Loggern selbst, denn diese müssen mehrere Jahre in einer Tiefe von bis zu 3 m im Schacht verbleiben“, erklärt Uri Gutermann von der Firma Gutermann. „Der wichtigste Bestandteil von Zonescan Alpha sind unsere täglich und automatisch korrelierenden Geräuschlogger, die in regelmäßigen Abständen an Armaturen im Rohrnetz magnetisch angebracht sind – beispielsweise an Schieberstangen oder Unterflur­ hydranten.“ Mit Abmessungen von 4 x 10 cm sind die Geräuschlogger von Gutermann weltweit die kleinsten Instrumente zur Lokalisation von Wasserlecks. Sie sind so kompakt konstruiert, dass sie selbst in engsten Schächten platziert werden können. Bei der Produktion verzichtet Gutermann außerdem auf korrodierende Materialien. So können Schäden durch eindringendes Wasser vermieden werden. Einmal im Boden platziert, zeichnen die Logger jede Nacht zwischen 2 und 4 Uhr die auf der Rohrleitung hörbaren Geräusche auf, da zu dieser Zeit die Rahmenbedingungen am besten sind – der Wasserverbrauch ist gering, der Druck am höchsten, und es gibt kaum Nebengeräusche. Zonescan Alpha nimmt aber nicht nur den tiefsten konstanten Geräuschpegel auf, sondern erkennt durch die Aufnahme ganzer Tonsequenzen auch das individuelle Frequenzspektrum jedes Geräuschs. So können Geräusche, die vielleicht von einer Pumpe oder einer Elektrostation ausgehen, identifiziert und ignoriert werden. Durch die Korrelation zwischen zwei eingesetzten Sensoren lässt sich außerdem die exakte Distanz zur Messquelle ausrechnen und damit die Geräuschquelle auf weniger als 1 m genau lokalisieren. Für die verschlüsselte Übermittlung der Daten sowie die Synchronisation der Zeituhren in den Loggern werden sogenannte Funkrepeater und Datenkonzentratoren („Alpha-Module“) benötigt, die über ein eigenes Funkprotokoll miteinander kommunizieren. Von den Konzentratoren werden

Zonescan Alpha besteht aus den korrelierenden Geräuschloggern, den Funk­ repeatern, den Alpha-Modulen und einer speziellen Software zur Darstellung der Ergebnisse in einer Leitzentrale.

Foto: Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim

Trinkwasserversorgung

Die Stadtwerke-Mitarbeiter Stefan Wünsche (links im Bild) und Andreas Arnds (rechts im Bild) beim Smartlogging.

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die Daten dann via E-Mail an die Server von Gutermann geschickt. In Ludwigsburg wurden solche Konzentratoren bis zu 43 m über dem Erdboden in einem Kirchturm und einem Wasserturm installiert, um mit einer speziellen Antennentechnik eine einwandfreie Funkverbindung zu gewährleisten. ZUVERLÄSSIGE LECKANZEIGE AUF ANWENDERFREUNDLICHER BROWSER-OBERFLÄCHE Mit den bisherigen Ortungsprodukten musste das Personal der Stadtwerke Ludwigsburg­ Kornwestheim manchmal eine ganze Woche in kleinen Gruppen vor Ort nach dem Leck suchen und manuell die Daten korrelieren. „Dabei war es häufig unsicher, ob es sich überhaupt um ein Leck handelt“, berichtet Kirdemir. „Jetzt entsenden wir unsere Mitarbeiter erst bei einer Meldung von Zonescan Alpha und erhalten häufig innerhalb von Stunden nach der Leckentstehung die Erfolgsmeldung über den Fund der undichten Stelle. Es gibt kein schnelleres System zur Lokalisation von Wasserlecks.“ Trotzdem setzen die Stadtwerke aus Sicherheitsgründen auch auf das manuelle Einmessen der Wasserlecks, bevor sie die Aufgrabarbeiten beginnen. Aber Zonescan Alpha hat bisher jeden Rohrbruch korrekt ermittelt, da das System dank der Festinstallation über einen Zeitraum von mehreren Tagen umfangreichere Daten zur Verfügung hat und damit noch besser filtern und erfolgreicher korrelieren kann als bisherige Logger. Dadurch können Fehlalarme zuverlässig verhindert und die Trefferquote erhöht werden. WEITERE PLÄNE DER STADTWERKE MIT DEM SYSTEM Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim haben die Installation von Zonescan Alpha in drei Gebieten abgeschlossen und planen bereits jetzt, eine weitere Zone mit den korrelierenden Loggern zu bestücken. „Dabei handelt es sich mit 13.000 Einwohnern bisher um unser größtes Gebiet, das mit Zonescan Alpha überwacht werden soll“, berichtet Kirdemir von den Plänen der Stadtwerke.

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Fotos: EVN

Fernwärme

v.l.n.r.: Groß-Enzersdorf Vize-Bürgermeister Michael Paternostro, EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Groß-Enzersdorf Stadtrat Peter Cepuder, NÖ Waldverband GF Hannes Bendl

VORBEHALTE KONNTEN AUSGERÄUMT WERDEN: GROSS-ENZERSDORF HEIZT MIT BIOMASSE Für die nachhaltige Wärmeversorgung von Groß-Enzersdorf errichtete die EVN in der niederösterreichischen Gemeinde ein Biomasseheizwerk mit zwei Feuerungskesseln und einer Gesamtleistung von 1,5 MW. Erste Zweifel an dem Projekt zu Lärmund Feinstaubbelastung konnten zerstreut werden. Mittlerweile beheizt die Biomasseanlage seit rund einem Jahr private und öffentliche Gebäude.

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in Zwiespalt, wie ihn die Energiewende öfters zu Tage fördert: Zwar wird die Wärme- und Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiequellen grundsätzlich vom Großteil der Bevölkerung gut geheißen. Werden jene Quellen aber vor der eigenen Haustüre abgeschöpft – sei es in Form von Wasserkraftanlagen, Windparks oder Biomas-

seheizwerke –, dann fällt der Zuspruch gering aus. So verhielt es sich auch in der niederösterreichischen Gemeinde Groß-Enzersdorf, wo Ende letzten Jahres eine Biomasseanlage in Betrieb ging. Es war von einigen Einwohnern lange bekämpft worden, da sie mehr Feinstaubbelastung und Lkw-Verkehr befürchteten. So gab es im Vorfeld eine Debatte

um den Heizwerkstandort, die im Rahmen von zwei Infoveranstaltungen mit dem am Heizwerk nahewohnenden Anrainern geführt wurden. Dabei ging es vor allem um die Emissionen und den Anlieferungsverkehr. Die Diskussionen wurden auch im Rahmen der Genehmigungsverhandlungen fortgeführt. „Schlussendlich konnte aber mit den

Gute Planung liegt bei uns in der Natur. Mit über 200 Projekten, sorgen wir mit langjähriger Planungserfahrung nachhaltig für Erneuerbare Energie. Sprechen auch Sie mit uns über Erneuerbare Energie — das Natürlichste der Welt.

büro für erneuerbare energie ing. leo riebenbauer www.riebenbauer.at . office@riebenbauer.at . t o3339 25 113

Der verwendete Hackgut stammt aus der Region.

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Fernwärme

meisten Anrainern eine gute Gesprächsbasis gefunden werden und einen Großteil der Befürchtungen konnten wir durch unsere Informationen zerstreuen“, berichtet Projektleiter Christian Domes vom niederösterreichischen Energieversorger EVN. Das Unternehmen ist Projektauftraggeber, Errichter, Eigentümer und Betreiber des Heizwerkes sowie des Naturwärmenetzes in Groß-Enzersdorf. Das Projekt wurde in enger Abstimmung mit der Gemeinde umgesetzt, für die Planung zog man die Fachkompetenz des Unternehmens Büro für erneuerbare Energie Leo Riebenbauer heran.

LÄRMBELÄSTIGUNG DURCH IDEALE STANDORTWAHL GERING Die pro Jahr benötigten rund 6.500 Schüttraumeter Biomasse stammen von Landwirten und Kleinwaldbesitzern direkt aus der Region. Für die Beschaffung arbeitet EVN mit dem NÖ Waldverband zusammen. Das Material kommt von österreichischen Partnern aus einem Umkreis von maximal 60 Kilometer. Maximal fünf Lkws pro Woche übernehmen die Anlieferung im Winter. Im Gegensatz zu den eingangs befürchteten Lärmbelästigungen, entpuppte sich die Lage des Heizwerks in Groß-Enzersdorf als ideal: Der Heizwerkstandort befindet sich am Rande des Ortsgebietes neben einem großen Gewerbeareal und trotzdem in unmittelbarer Nähe zu den ersten Abnehmern. Außerdem befinden sich viele

Das Heizwerk wurde Ende 2017 offiziell in Betrieb genommen.

potentielle Großabnehmer auf kurzen Weg­ strecken für das Leitungsnetz, womit sich der Wärmeverlust des Fernwärmenetzes in Grenzen hält. Damit addierten sich die Vorteile einer guten Verteilung von Leitungslänge zu Abnehmern und einer guten verkehrstechnischen Anbindung für die Anlieferung ohne lange Wege durch das Wohngebiet zu einem idealen Standort. Entlang des rund drei Kilometer langen Naturwärmenetzes werden die bestehenden Wärmeanlagen der EVN, neue Wohnbauprojekte, sowie öffentliche Gebäude wie unter anderem die Schulen mit Naturwärme aus Biomasse versorgt. Für alle in der Nähe der Fernwärmetrasse gelegenen Haushalte und Betriebe besteht die Möglichkeit, auf die umweltfreundliche Energie umzusteigen. Künstler: Matthew Cusick

BEDARF AN BIOGENER WÄRME FÜR GEMEINNÜTZIGE WOHNBAUTEN In dem nahe an Wien gelegenen Ort gab es einen Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten von biogener Wärme – vor allem für neu errichtete gemeinnützige Wohnbauten. Eine weitere Option für die ökologische Wärmeversorgung wäre eine Pelletsheizung gewesen – diese hätte aber zu Spitzenzeiten mehrmals pro Woche beliefert werden müssen. Um die neuen Wohnhäuser, das Gymnasium, sowie private Gebäude mit sauberer Energie zu versorgen, errichtet die EVN als bessere Alternative dazu ein Biomasseheizwerk im Gewerbegebiet. Mit seiner Gesamtleistung von 1,5 MW beläuft

sich die jährliche Ersparnis auf rund 1.000 Tonnen CO2. Es wurde bewusst eine Konzeption mit zwei Biomassekesseln von 500 kW und 1.000 kW des österreichischen Kesselherstellers Binder gewählt, um flexibel alle unterschiedlichen Anforderungen zwischen Sommer- und Winterlast gut mit den Kapazitäten des Heizwerks abdecken zu können und dabei geringstmögliche Emissionen zu verursachen. Der Elektrofilter trägt trägt zum schadstoffarmen Betrieb des Heizwerkes bei.

Stoppt den Klimawandel, bevor er unsere Welt verändert. www.greenpeace.de/helfen

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Fernwärme

Fotos: KEW

Um pro Jahr rund 100 Millionen Kilowattstunden Wärme von Arnoldstein nach Villach zu transportieren, wurde eine 16 Kilometer lange Fernwärme-Transportleitung verlegt, das entspricht etwa der Hälfte des Fernwärmebedarfes in der Draustadt.

ABWÄRME DER MÜLLVERBRENNUNGSANLAGE ARNOLDSTEIN HEIZT VILLACH EIN Seit September deckt die KELAG Energie & Wärme GmbH (KEW) die Hälfte des Bedarfes ihrer Wärmekunden in der Stadt Villach mit Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage der KRV in Arnoldstein. Nach 15 Monaten Bauzeit wurde die 16 km lange Fernwärmetransportleitung von Arnoldstein nach Villach in Betrieb genommen.

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m pro Jahr rund 100 Millionen Kilowattstunden Wärme von Arnoldstein nach Villach zu transportieren, wurde eine 16 Kilometer lange Fernwärmetransportleitung verlegt, das entspricht etwa der Hälfte des Fernwärmebedarfes in der Draustadt. „Die Inbetriebnahme dieser Leitung bedeutet für uns einen Meilenstein“, sagt Adolf Melcher, Geschäftsführer der KEW. „Mit der Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage können wir rund 90 Prozent des Wärmebedarfes in Villach aus regenerativen Quellen decken, Erdgas setzen wir nur noch zur Spitzenabdeckung und als Ausfallsreserve ein. Nun pumpen wir Abwärme aus der Müllverbrennung in Form von 130 Grad Celsius heißem Wasser mit einem Druck von 25 bar von Arnoldstein nach Villach.“ Weitere Primärenergiequellen für die Fernwärme in Villach sind Abwärme der Industrieanlage Omya in Weißenstein, Abwärme

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aus einem privaten Biomassekraftwerk, Wärme aus dem Biomasseheizwerk der KELAG Energie & Wärme GmbH sowie im geringeren Ausmaß Deponiegas und Solarenergie. WÄRMEAUSKOPPLUNG IN DER KRV Die KRV nutzt die Energie des Hausmülls nun anders als vorher, erläutert Geschäftsführer Günter Zellinger. „Bis heute haben wir in erster Linie Strom produziert. Nun erzeugen wir deutlich weniger Strom, dafür aber viel mehr Wärme, sodass wir nicht nur – wie bisher – die Fernwärme in Arnoldstein versorgen, sondern auch halb Villach. Dadurch verdoppelt sich der Brennstoffnutzungsgrad unserer Anlage auf mehr als 50 Prozent.“ Die KRV wird pro Jahr rund 8.000 Stunden Wärme für Villach bereitstellen, im Winter mit einer Leistung von 19 Megawatt (MW). „In der Übergangszeit und im Sommer werden

wir zwischen 6 und 10 MW liefern und in diesen Monaten Vollversorger der Fernwärme in Villach sein“, erläutert Zellinger. NEUE FERNWÄRME-ÜBERGABESTATION IN VILLACH-WARMBAD Im früheren Heizwerk Warmbad Villach wurde die Übergabestation zwischen der Fernwärmetransportleitung und dem Verteilnetz errichtet. Dafür wurden hier vier Wärmetauscher mit einer Gesamtleistung von 19 MW installiert sowie drei Pumpen. Vorzeitig fertig gestellt wurde die Verbindung von Villach-­ Warmbad Richtung Infineon. Diese Fernwärmeleitung wurde im vergangenen Jahr verlegt, sie stellt im Villacher Fernwärmenetz eine Ringversorgung sicher. Mit diesem Ringschluss wurde die Sicherheit der Versorgung für die Abnehmer verbessert, da nun von zwei Richtungen aus versorgt werden kann.


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Fernwärme

Wärme- statt Stromerzeugung: Die Nutzung der Abwärme der Müllverbrennungsanlage für die Fernwärme ist energietechnisch äußerst sinnvoll, es wird nun ein viel höherer Brennstoffwirkungsgrad von mehr als 50 Prozent erreicht.

Für die Leitung wurden 32.000 Meter Rohrleitung verlegt und verschweißt – mit mehr als 2.000 Schweißnähten.

GRÖSSTE EINZELINVESTITION DER KEW Die Gesamtinvestitionskosten für dieses Projekt betragen rund 17 Mio. Euro. Eine Mio. Euro investierte die KRV in den Umbau ihrer Anlage, um Wärme für die Fernwärme Villach auskoppeln zu können. Der große Restbetrag wurde von der KEW in die Fernwärmetransportleitung nach Villach, in die Wärmeübergabestation in Warmbad und in Netzanpassungen investiert. „Jede Investition muss sich betriebswirtschaftlich rechnen, das gilt natürlich auch für diese Fernwärmetransportleitung, die größte Einzelinvestition, die unser Tochterunternehmen KELAG Energie & Wärme GmbH jemals getätigt hat“, betont Armin Wiersma, Vorstand der Kelag. „Wir freuen uns, dass unser Projekt in hohem Maß den nationalen und europäischen Klimaschutzzielen entspricht, deswegen wird es auch vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, vom Bund und vom Land Kärnten unterstützt.“ Mit der Nutzung der Abwärme der Müllverbrennungsanlage ist das Konzept, Villach mit möglichst grüner Wärme zu versorgen, vorläufig abgeschlossen. Außerdem ermögliche die Abwärme aus Arnoldstein weiteres Wachstum in Villach. Das Wärmeverteilnetz der KEW in Villach umfasst mehr als 100 km mit rund 1.000 Anschlüssen. Der Wärmeabsatz in der Stadt Villach beträgt rund 200 Mio. kWh, das entspricht dem Bedarf von etwa 25.000 Haushalten. Für die Leitung wurden 50.000 m3 Erdreich ausgehoben, 24.000 m3 Sand verarbeitet und 32.000 m Rohrleitung verlegt und verschweißt – mit mehr als 2.000 Schweißnähten. STRATEGISCHER PARTNER IM ENERGIELAND KÄRNTEN Erich Kessler, Bürgermeister der Marktgemeinde Arnoldstein, blickt zurück: „Wer hätte sich vor 25 Jahren gedacht, dass aus dem krisengebeutelten Industriestandort Arnoldstein – nach dem Niedergang der verstaatlichten

Industrie – einmal grüne Energie in die zweitgrößte Stadt Kärntens fließen wird? Die Gemeinde zeigt sich nicht nur als e5-Gemeinde, Klimabündnis-Gemeinde und Naturpark-Gemeinde sehr energiegeladen, sondern hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit der Kelag auch fünf Großprojekte umgesetzt.“ Kessler nennt hier die Fernwärmeversorgung von Arnoldstein und Gailitz, den Bau des Laufkraftwerkes Gailitz, den Bau der Gasleitung von Villach zum Industrie­ standort Arnoldstein, die Verlegung der Fern­wärmetrans­port­ leitung nach Villach und ak­tuell die Erneuerung und Sanierung des Gailkraftwerkes Schütt. „Diese Kooperationsprojekte bedeuten eine Aufwertung für unsere Marktgemeinde. Ich stelle mit Fug und Recht fest, dass Arnold-

stein ein strategisch wichtiger Partner im Energieland Kärnten ist.“ „GRÜNE ENERGIE“ ALS STANDORTFAKTOR Günther Albel, Bürgermeister der Stadt Villach und Geschäftsführer der Kärntner Entsorgungsvermittlungs GmbH (KEV), betont die hervorragende Zusammenarbeit mit der Kelag. Er wertet die neue Energiequelle für die Fernwärme in Villach als großen Schritt: „Villach ist Österreichs nachhaltigste Stadt. Für unser ernsthaftes Bestreben, dies auch zu bleiben, ist Fernwärme ein enorm wichtiger Faktor. Denn der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur hat längst auch eine wirtschaftspolitische Komponente, er hat sich zu einem relevanten Standortfaktor entwickelt.“

Das Wärmeverteilnetz der KEW in Villach umfasst mehr als 100 km mit rund 1.000 Anschlüssen.

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Fotos: Biomasseverband OÖ

Nahwärme

80.000 Liter Heizöl werden pro Jahr dank der Versorgung mit Fernwärme aus Biomasse in Walding eingespart.

WALDREICHES WALDING: MÜHLVIERTLER GEMEINDE NUTZT NATÜRLICHE RESSOURCEN FÜR NEUE BIOMASSEANLAGE Der Ortsname lässt es bereits vermuten: Die Mühlviertler Gemeinde Walding verfügt über beachtlichen Waldreichtum. So ist es nur logisch, dass die Idee einer nachhaltigen Wärmeversorgung durch Biomasse verfolgt wurde – das geschah mit Engagement der ortsansässigen Bauern.

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olz gibt es reichlich in Walding – schon der Ortname weist darauf hin, dass die Mühlviertler Gemeinde besonders waldreich ist. Doch nicht nur der Wald wächst kontinuierlich – jedes Jahr wächst mehr Holz nach als genutzt wird – sondern auch die Urbanisierung. Durch die Stadtnähe zu Linz sowie eine hervorragende Infrastruktur steigt die Bevölkerungszahl laufend an und Wohnraum ist gefragt. 76 neue Miet- und Eigentumswohnungen werden in den kommenden beiden Jahren durch Wosig, Neue Heimat und EGW auf einem Grundstück in Ortsnähe errichtet werden. Bislang war in Walding bei fast allen Objekten Gas das bevorzugte Mittel zur Beheizung. Derweil wachsen im Gemeindegebiet hölzerne Energiereserven – doch um diese zu nutzen brauchte es schließlich noch den Einsatz der hiesigen Landwirte. Sechzehn engagierte Bauern, rund um Johann Zauner und Manfred Greiner, haben sich in Walding zusammengefunden und die Idee eines Biomasseheizwerkes verfolgt. Professionelle Unterstützung

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holte man sich mit dem Biomasseverband OÖ gleich zu Beginn mit ins Boot. Der Verband begleitete das Projekt von den ersten Gesprächen mit den Abnehmern, bei der

Ein Pufferspeicher gewährleistet eine maximale Ausfallsicherheit, zusätzlich wird dadurch der Lastverlauf geglättet.

Wirtschaftlichkeitsrechnung, der Grundstückssuche bis hin zur Einreichung und technischen Planung der Anlage. Mit der Bioenergie OÖ wurde auch eine Betreiberform gewählt, die die Regionalität und die Landwirte vor Ort bestmöglich unterstützt. Die ortsansässigen Bauern liefern regionale Biomasse und betreiben das Heizwerk. WÄRMENETZ AUCH FÜR KÜNFTIGE ANWOHNER Zuerst mussten jedoch einige Vorbehalte der Wohnbauträger ausgeräumt werden. Denn Voraussetzung zur Umsetzung war, dass alle drei Wohnbauträger an das Biomassenah­ wärmenetz anschließen. Die anfängliche Skepsis verflog aber nach konstruktiven Gesprächen zwischen aller Beteiligten inklusive Bürgermeister Johann Plakolm und Biomasse­ verband. Vor allem die p ­ reisliche Gestaltung ist bei den aktuellen nied­rigen Preisen für Gas eine große Herausforderung und erforderte eine sparsame Bauweise und einen effizienten Betrieb. Ein besonders positiver Aspekt für die weitere Entwicklung des Ortes: Durch die


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Nahwärme

Der Spatenstich im April dieses Jahres. Rund ein halbes Jahr später startet die neue Biomasseanlage in ihre erste Heizsaison.

Sämtliche Pumpen sind Hocheffizienzpumpen mit einem Frequenzumformer, wodurch auch der elektrische Energiebedarf so niedrig wie möglich gehalten werden kann.

Positionierung des Heizwerks in einem Gebiet mit Bauerwartungsflächen und dem angeschlossenen Nahwärmenetz kann nun interessierten Bauträgern oder privaten Käufern eine weitere wichtige Infrastruktur bereitgestellt werden. HOCHWASSERSICHERER BAU Nachdem es zu einer Einigung gekommen war, konnte mit der Detailplanung sowie der Einreichung des Projektes bei der Bau- und Gewerbebehörde begonnen werden. Baulich mussten die örtlichen Gegebenheiten beachtet werden – bei dem bebauten Grundstück handelt es sich um Überschwemmungsgebiet. „Der gesamte Bau musste 30 cm über dem vorhandenen Niveau ausgeführt werden“, berichtet Ing. Daniel Paleczek vom Biomasseverband OÖ, der für die Planung und Projektbetreuung verantwortlich zeichnet. AUSFALLSICHERHEIT GARANTIERT Seitens der Abnehmer gab es zunächst Bedenken vor allem hinsichtlich der Betriebssicherheit – welche einerseits durch die unmittelbare Verfügbarkeit der Energiequelle zerstreut werden konnte. Andererseits durch technische Überlegungen, die einen Ausfall unwahrscheinlich machen. Bei der Biomasseanlage handelt es sich nämlich um eine Doppelkesselanlage des oberösterreichischen Herstellers

Fröling, die Kessel können unabhängig voneinander betrieben werden. Was auch den Vorteil eines effizienten Sommer- wie auch Winterbetriebs hat. Die Anlage ist mit einer automatischen Zündung ausgestattet und wird je nach Wärmebedarf betrieben. Ebenfalls sind alle Pumpen in doppelter Ausführung mit automatischer Umschaltung im Störfall ausgeführt. Ein Pufferspeicher gewährleistet eine maximale Ausfallsicherheit, zusätzlich wird dadurch der Lastverlauf geglättet. Um die Leistungsspitzen im Fernwärmenetz sowie bei den Biomassekesseln zu reduzieren, wurden nicht nur bei der Fernwärmeanlage sondern auch in den Gebäuden der Abnehmer Pufferspeicher installiert. Dadurch konnten die notwendigen Leistungen gesenkt und somit auch ein Kostenvorteil erarbeitet werden. Sämtliche Pumpen der Anlage sind Hocheffizienzpumpen mit einem Frequenzumformer, wodurch auch der elektrische Energiebedarf so niedrig wie möglich gehalten werden kann.

für das 500 kW leistungsstarke Heizwerk. Dafür werden nun jährlich rund 250 Tonnen CO2 eingespart – was etwa 80.000 Liter Heizöl entspricht. Planer Daniel Paleczek ist positiv überrascht, „dass in einem Gebiet, in dem Gas als fossiler Energieträger vorhanden ist, durch den Willen aller Beteiligten auch erneuerbare Energie zum Einsatz kommen kann.“ wusstsein um eine nachhaltige Doch das Be­ Wärmeversorgung, die regionale Wertschöpfung und die Unterstützung der Gemeinde machten es möglich. Einer der beiden Kessel von Fröling, die im Heizwerk Walding installiert wurden. Die Kessel können unabhängig voneinander betrieben werden – für einen effizienten Sommer- beziehungsweise Winterbetrieb.

ERSTE HEIZSAISON WIRD PÜNKTLICH GESTARTET Rund ein halbes Jahr nach dem Spatenstich im April wird demnächst die erste Heizsaison für die Biomasseanlage in Walding eingeläutet. 400.000 Euro betrug die Investitionssumme

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KOMMUNAL

Starkregen-Management

Foto: Gabi Eder / pixelio.de

Auf Überschwemmungen sind die wenigsten Gemeinden vorbereitet, doch die Gefahr, die vom Starkregen mittlerweile ausgeht, wird Jahr für Jahr größer. Warnkarten bieten die Chance für ein effektives Regenwasser-Management, das bundesweit dringend notwendig ist.

ÜBERSCHWEMMUNGEN: BESSERER SCHUTZ DURCH FRÜHWARNSYSTEM Wachsendes Regen-Risiko: Immer häufiger werden nach einem Starkregen Sturzfluten über Deutschland hereinbrechen. Ein entscheidender Grund dafür ist der Klimawandel. Die Folgen sind fatal: milliardenschwere Schäden und sogar der Verlust von Menschenleben. Die Studie „Starkregen – Urbane Sturzfluten 4.0“ fordert Städte und Gemeinden dazu auf, Hochwasser-­ Risikokarten zu erstellen, um ein funktionierendes Starkregenwasser-Management zu generieren.

Ü

berschwemmungen, in Minutenschnelle geflutete Straßen, Unterführungen, Keller, Tiefgaragen und U-Bahnschächte – kaum eine Stadt oder Gemeinde ist darauf wirklich vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Starkregen-Studie, in der Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert vom Institut für Wasserwesen der Universität der Bundeswehr in München die Risiken und Gefahren von urbanen Sturzfluten untersucht hat. „Starkregen ist enorm gefährlich. Es gibt keine tagelange Vorwarnung wie etwa beim Hochwasser von Flüssen. Die Flut kommt quasi von oben – ohne Deich, ohne Schutz“, sagt Wolfgang Günthert. „Allerdings blenden die meisten Kommunen die Gefahren, die hinter dem wachsenden Starkregen-Risiko stecken, einfach aus. Das ist fahrlässig“, so Günthert. Der Studienautor geht noch weiter: „Die Kommunen müssen zu mehr Prävention gezwungen werden.“ Bund und Länder sollten die Städte und Gemeinden bei ihrem Kampf gegen den Stark­ regenschutz zwar unterstützen, sie gleichzeitig aber auch in die Pflicht nehmen. STARKREGEN-RISIKOKARTEN FÜR GEMEINDEN Konkret fordert Wolfgang Günthert, dass

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Städte und Gemeinden dazu verpflichtet werden, künftig Gefahren- und Risikokarten zu erstellen. Die Topografie mit lokalen Grün­ flächen und dem Gefälle, die Meteorologie, die Kapazität von Kanalsystemen … – Warnkarten entstehen aus einer Fülle von Daten, erklärt Prof. Günthert. „Auf diesen Risikokarten muss Straße für Straße – bis aufs einzelne Haus genau – die Überschwemmungsgefahr eingetragen werden. Es geht darum, mit der Starkregen-Risikokarte die Wirkung von Sturzfluten digital zu simulieren“, so Prof. F. Wolfgang Günthert bei der Vorstellung der Studie „Starkregen – Urbane Sturzfluten 4.0“. Die Studie wurde von der Initiative „Verantwortung Wasser und Umwelt“ in Auftrag gegeben. EFFEKTIVES REGENWASSER-MANAGEMENT Warnkarten bieten, so Studienautor Wolfgang Günthert, die Chance für ein effektives Regenwasser-Management, das bundesweit dringend notwendig sei. Städte könnten so „wassersensibel entwickelt“ werden. Dazu gehöre insbesondere das Transportieren, Reinigen, Speichern und Ableiten von Regenwasser. Die „Entwässerung der Zukunft“ für Wohnsiedlungen und Verkehrswege vermei-

de Engpässe im Kanalnetz. Sie schütze damit wesentlich besser vor Überschwemmungen. Aber auch Hausbesitzer würden von Stark­ regen-Risikokarten profitieren. Sie könnten damit ganz individuell mehr Vorsorge und damit Gebäudeschutz betreiben – von der Dachbegrünung (zur Zurückhaltung und Verdunstung von Wasser) über Regenbecken und oberirdische Sammelflächen bis zur geschützten Bauvariante für Kellereingänge, Lichtschächte und Tiefgarageneinfahrten. „Es kommt darauf an, gezielt die Schwachstellen beim Haus zu ermitteln und diese umzubauen. Das bietet sich übrigens nicht nur für die Starkregen-Hotspots an. Heftige Gewitter mit anschließenden Überschwemmungen werden mehr werden – und sie werden auch immer mehr Kommunen treffen“, so Wolfgang Günthert. Auch ein bundesweit funktionierendes Frühwarn- und Informationssystem sei notwendig. „Es bringt nichts, viele Menschen weiter im Ungewissen zu lassen. Dafür ist die Gefahr, die vom Starkregen mittlerweile ausgeht, viel zu hoch. Und sie wird Jahr für Jahr größer“, sagt Studienverfasser Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert von der Universität der Bundeswehr in München.


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