DEZEMBER 2018
Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl · P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang
Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik
KOMMUNAL Vorsprung durch Innovation
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KOMMUNAL
Zur Sache
EIN JAHR DER EXTREME Die Welt verändert sich. An diesen Fakt kann auch dessen andauernde Negierung mancher Politiker nicht rütteln. Beziehungsweise gibt es den Klimawandel seit kurzem laut dem amerikanischen Präsidenten eventuell doch, jedoch trägt der Mensch selbstverständlich nichts zu dessen Entstehung bei. Wie dem auch sei, die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen sind nicht mehr zu übersehen – nicht nur am anderen Ende der Welt. Exemplarisch dafür ist der diesjährige Extremsommer, der von den Temperaturen her weit in den Herbst reichte. Sonnenschein und Niederschlag wurden dabei nicht gerecht verteilt: In manchen Landesteilen Österreichs war es zu trocken, in anderen bedeutend zu nass. Wie enorm die Niederschlagsmenge innerhalb kürzester Zeit war, zeigt ein erschreckender Vergleich der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vom 30. Oktober: „Der Süden hat in den vergangenen vier Tagen so viel Niederschlag abbekommen wie Wien in einem ganzen Jahr.“ Diese Wetterphänomene sorgen für wirtschaftliche Einbußen – ganz zu schweigen von den Kosten der eigentlichen Aufräumarbeiten nach solchen Sturzfluten und Stürmen. Die Unwetter im Süden des Landes kappten nicht nur die Infrastruktur mehrerer Orte ab, sondern ließen bei heftigen Sturmböen ganze Wälder umknicken. Im Norden Deutschlands wiederum trifft es aufgrund der andauernden Dürre die Landwirte besonders hart: Mindererträge von 25 bis 30 Prozent werden etwa bei der Kartoffelernte festgestellt, dadurch werden die Erdäpfelpreise vielerorts steigen. Besonders Bier könnte infolge des Klimawandels knapp und teurer werden. Bei einem ungebremsten Anstieg der Temperaturen würden sich die Bierpreise weltweit etwa verdoppeln, berichten Forscher im Fachblatt „Nature Plants“. Um sich über klimabedingte und weitere künftige Herausforderungen der Landwirtschaft auszutauschen, konnte man die Messe Agro Alpin in Innsbruck vom 8. bis 11. November besuchen (Messe-Nachbericht ab Seite 34). Messebesucher hatten die Möglichkeit, sich bei mehr als 300 Ausstellern zu informieren, die ihr Angebot auf 40.000 m² Ausstellungsfläche vorstellten. Ein weiteres Thema der Zukunft, in der wir längst gelandet sind, ist Mikroplastik. Ob per Auto, zu Fuß, bei der täglichen Körperpflege oder beim Wäschewaschen: Permanent gelangen Mikropartikel aus Plastik in die Kanalisation und von dort über Flüsse und Seen ins Meer. Schätzungen zufolge werden so jedes Jahr 2,5 Millionen Tonnen Mikroplastik – weniger als fünf Millimeter große Kunststoffpartikel – in den Ozean gespült. Dort gelangt es in die Mägen seiner Bewohner und diese wiederum in unsere Mägen. Menschen haben Mikroplastik im Kot, das wurde nun erstmals von Forschern des Österreichischen Umweltbundesamts und der Med Uni Wien erhoben. Dafür muss man nicht einmal Fisch verspeisen, es reicht, beispielsweise sein Essen mit Meersalz zu würzen. Über Vermeidungsstrategien der Ausbreitung dieser mikroskopisch kleinen Kunststoffpartikel lesen Sie mehr ab Seite 38. Ob der nun kommende Winter genauso extrem wird wie der Sommer 2018? Falls man nicht gerade versiert ist im Wetterorakeln muss man die kalte Jahreszeit einfach auf einen zukommen lassen. Besonders entspannt geht das, wenn man sich frühzeitig mit dem Thema Winterdienst in der Gemeinde auseinander gesetzt hat. Falls das bei Ihnen noch nicht der Fall gewesen sein sollte, wird Ihnen spätestens die Lektüre der aktuellen Ausgabe von zek kommunal die nötigen Informationen dazu liefern! Ihre
PATRICIA PFISTER Chefredakteurin
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KOMMUNAL
16
WINTERDIENST
Inhalt
18
UNKRAUTBEKÄMPFUNG
22
WINTERDIENST
Aktuell
Kommunaltechnik
06 Interessantes & Wissenswertes
15 Multicar M29: kompaktes Multitalent
SHORT CUTS
GERÄTETRÄGER
16 Unimog und Westa meistern Lechs anspruchsvolle Aufgaben WINTERDIENST
18 Saubere Technik macht Unkraut den Garaus UNKRAUTBEKÄMPFUNG
21 Kleiner Winterdienst: Leise räumt man den Schnee WINTERDIENST
22 Power für die Piste: Sportliche Verhältnisse in der Langlaufhalle WINTERDIENST
03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum
04
Dezember 2018
24 Ganz schön mobil: Reinigungstrupp im Verkehrshaus Luzern REINIGUNGSTECHNIK
24
REINIGUNGSTECHNIK
26 Kundentreue Gemeinde setzt auf Winterdienstgeräte von Zaugg WINTERDIENST
28 Stufenlostechnologie für Kommunalprofis KOMMUNALTECHNIK
30 Unimog befreit Südschwarzwald von Eis und Schnee WINTERDIENST
32 Risikolos Pflastersteine zuschneiden STRASSENBAU
33 Praktischer Saubermacher in Hainburg STRASSENDIENST
NIK
KOMMUNAL
Inhalt
KLÄRTECHNIK
36
KANALSANIERUNG
40 TRINKWASSERLEITUNG 42
FERNWÄRME
46
Veranstaltungen
Biomasse
Anzeigen zek Kommunal 4/2018
34 Agroalpin: Westösterreichs größte Land- und Forsttechnikmesse
44 Brauquartier Puntigam heizt mit Wärme aus Bier
Westa
U1
Hako
U2
Zaugg
U3
Kahlbacher
U4
ABT Alpenbau Tirol GmbH
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Brot für die Welt
19
GETEC
31
MESSE-NACHBERICHT
Wassertechnik 36 Wirtschaftliche Abwasserbehandlung in Bayreuth KLÄRTECHNIK
38 Rückhalt von Mikroplastik in Abwasser und Kläranlagen ABWASSERENTSORGUNG
40 Kanalsanierung mit GFK-Kurzrohren KANALSANIERUNG
NAHWÄRME
46 In Obergurgl leiten Spezialisten die Biomasseanlage FERNWÄRME
49 Biomasse-Branche beriet sich über konsequenten Heizöl-Ausstieg BIOMASSE-KONFERENZ
Greenpeace
27
Lindner Traktoren
09
Energie-Management
Scheuch
47
Schubert Elektroanlagen
11
50 Indraday Algo-Trading ganz ohne Marktzugang?
Tiroler Rohre
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ENERGIEHANDEL
42 Herausforderung Eisenbahnquerung bei Trinkwasserverrohrung TRINKWASSERLEITUNGEN
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KOMMUNAL
MOBILBAGGER ZEIGT SICH VIELSEITIG AUF ZAHLREICHEN BAUSTELLEN Auf eine besonders lange Unternehmenstradition kann die Karl Trübner Tief- und Landschaftsbau GmbH zurückblicken – bis zum Jahr 1754 lässt sich das Unternehmen zurückverfolgen. Heute wird es von Karl Trübner und seinem Sohn Oskar in der siebten beziehungsweise achten Generation geführt. In den letzten eineinhalb Jahren hat das 35 Mitarbeiter zählende Unternehmen Hitachi und die Leistungen von Kiesel für sich entdeckt und verschiedene Kompaktmaschinen und Mobilbagger sowie diverse Anbaugeräte erworben. Bekannt ist die Firma durch den Tiefbau und die Gestaltung von Außenanlagen aller Art, aber das Unternehmen bietet auch Ingenieurbau an – auch mit Hilfe eines gemieteten ZX145W-6 von Kiesel. Mit den Mobilbaggern sind Arbeiten zur Fertigstellung von Außenanlagen auf neuen Untergründen und nahe an Gebäuden möglich, da sie den Untergrund schonen. Durch die große Reichweite ist auch kein Einsatz von weiteren Kompaktmaschinen in schmalen Bereichen wie Zugangswegen notwendig. Durch das Kurzheck und den damit verbundenen geringen Schwenkradius sind die Bagger ideal für Arbeiten nahe an Gebäuden.
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Foto: EVN
Impressum HERAUSGEBER
Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG
Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at CHEFREDAKTION
Foto: EVN
Wenn selbst die stärksten Männer winzig klein erscheinen: Beim Abseil-Training der Polizei-Sonder einheit WEGA auf den Windrädern des Windparks Japons.
Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING
Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 ANZEIGEN – PR-BERATUNG
Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74 ORGANISATION
Erika Gallent Mobil +43 (0)664-2426 222 GESTALTUNG
Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at DRUCK
Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT
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Full-Scale-Installation Durch das kurze Heck und die kompakte Bauweise eines Ultrawaves Hochleissind die Mobilbagger die Idealbesetzung für Arbeiten tungs-Ultraschallsystems entlang von Gebäuden. Lärmarm mit voller Leistungsfähigkeit, Wendigkeit und Zuladung: Die Bucher CityCat 2020 ev.
Foto: zvg
WINDPARK ALS WEGA-TRAININGSSTÄTTE Wenn die Spezialisten der WEGA ausrücken, brennt in der Regel der Hut. „Wir werden immer dann gerufen, wenn andere nicht mehr weiter kommen“, bringt es WEGA-Chefinspektor und Ausbildungsleiter Friedrich Krafuß auf den Punkt. Damit im Ernstfall auch sicher alles klappt, werden regelmäßig verschiedene Szenarien durchgespielt. Diesmal trainierten 40 Experten der Seiltechnik- Gruppe das Abseilen von einem Windrad im Windpark Japons aus 100 m Höhe. „Immer wieder müssen wir Menschen aus schwer zugänglichen Bereichen in großer Höhe bergen. Da ist ein Windrad natürlich das perfekte Trainingszentrum“, so Krafuß. Ausgangslage dieses Szenarios war, dass sich eine Person auf einer unerreichbar hohen Position befindet. Der Experte der WEGA seilt sich dann von oben – etwa aus einem Hubschrauber – ab, sichert die jeweilige Person mit seinem Seil und durchtrennt dann das Seil des anderen. Dann kann sich der Spezialist mit der zweiten Person bis zum Boden abseilen. „Gerade spezielle Merkmale wie die engen Verhältnisse in einer Windkraftanlage machen das Abseilen von Verletzten teilweise sehr schwierig. Da kommen auch unsere schweren Jungs ordentlich ins Schwitzen und selbst erfahrene Kräfte haben bei solchen Höhen ein mulmiges Gefühl“, erzählt der Chefinspektor.
Aktuell
zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS
Österreich: Euro 68,00, Ausland: Euro 78,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 12.000 Stück
Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet
KOMMUNAL
Aktuell
WIRKSAME MASSNAHMEN BEI STARKREGEN UND RÜCKSTAUGEFAHR Mall stellt den „Ratgeber Rückstauschutz“ vor, mit dem der Umwelt spezialist Planer, Kommunen, Handwerk und die Wohnungswirtschaft für die Gefahren durch Überflutung sensibilisieren und Möglichkeiten zeigen will, wie Gebäude, Technik und Inventar wirksam geschützt werden können. Die Rückstau-Broschüre erscheint im Januar 2019 und wird dann 15 Euro kosten, ist für Besucher der Messe BAU München (14. bis 19. Januar), der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, die sich ihr persönliches Exemplar vor Ort abholen, kostenlos. Mall zeigt auf der BAU außerdem Lösungen aus seinen anderen Unternehmensbereichen: Einen kleinen Pumpschacht, den Pelletspeicher mit Entnahmesystem Maulwurf 3000 – E3 sowie die neue Kleinkläranlage SanoLoop – alle als Funktionsmodelle in Aktion und zum Anfassen. Digitale Planerunterstützung bietet Mall in Form von neuen Online-Bemessungsprogrammen und 3D-Animationen, die direkt auf dem Messestand ausprobiert werden können.
Foto: kungahuset
Diese Prinzessin packt gerne an: Schwedens Victoria bei der Rasenpflege.
Foto: EVN/Antal
Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt. EVN Wasser Prokurist Bernhard Haschek, Harald Hofmann, Leiter Abteilung Siedlungswasserwirtschaft, GGR Wilhelm Herok, Bürgermeister Thomas Nentwich, VizeBgm. Ernst Schwarz, EVN Wasser Geschäftsführer Raimund Paschinger Foto: Mall
SPATENSTICH FÜR NEUE TRINKWASSERVERSORGUNG IN LEOPOLDSDORF IM MARCHFELDE Mit dem Spatenstich Leopoldsdorf im Marchfelde im August wurden die Weichen für die künftige Trinkwasserversorgung der Marktgemeinde gestellt. Während die Gemeinde das Ortswassernetz errichten und betreiben wird, baut der Versorger EVN eine knapp sieben Kilometer lange Trinkwasserleitung bis zur Ortsgrenze. „Mit einem Investitionsvolumen 2,3 Mio. Euro werden wir die Trinkwasserversorgung in der Region sichern“, so Raimund Paschinger, Geschäftsführer der EVN Wasser. Die Trinkwasserleitung wird seitens EVN Ende 2018 fertiggestellt. Der Bau der 35 Kilometer langen Ortswasserleitung der Gemeinde wird fünf Jahre dauern und ist mit 8,8 Mio Euro eines der größten Projekte in der Vergangenheit der Gemeinde.
Auf Foren und Kongresse liegt das Hauptaugenmerk der Messe CEB in Karlsruhe.
Foto:WBA
ROYALE PFLEGE FÜR DEN RASEN Schwedens Kronprinzessin Victoria ist als bodenständige Thronanwärterin bei ihrem Volk äußerst beliebt. Einmal mehr bewies die Monarchin, dass sie auch anpacken kann: Vor Publikum pflegte sie mit einem Einachsgerät der Marke Aebi Schmidt eine Rasenfläche. Das Markenzeichen des Aebi CC66 ist die einfache Handhabung und das intelligente, technische Konzept. Selbst mit breiten Anbaugeräten, kann der Combicut dank der hydrostatischen Lenkhilfe intuitiv und ohne großen Kraftaufwand bewegt werden. Wendemanöver um die eigene Achse und auf engstem Raum sind kein Problem. Ebenso ist die „Automatic Drive Control“ (ADC), also die automatische Vorschubregulierung, beim neuen CC66 auf Wunsch mit an Bord. Das anwenderfreundliche Gerät würde sich also auch bestens für die Pflege des royalen Rasens rund um das Anwesen der Kronprinzessinnen-Familie, dem Schloss Haga und dem angrenzenden Hagapark, anbieten.
Mit Online-Bemessungsprogrammen und Animationen, wie hier zum Schutz vor Rückstau nach Abscheideranlagen, hat Mall sein Angebot an digitaler Planerunterstützung erweitert. Die zukünftige Nutzung des Biomassekraftwerks im burgenländischen Oberwart sorgte für Diskussion in der Bevölkerung.
Foto: zvg
BIOMASSE OBERWART IN BURGENLAND SOLL PAPIER-ABFALL VERHEIZEN Das Biomassekraftwerk Oberwart wurde heuer im Jänner von der Energie Burgenland an die Bio-Brennstoff GmbH verkauft. Der neue Eigentümer will dort nicht nur Holz, sondern auch Abfallstoffe aus der Papierindustrie in Energie umwandeln. In weiterer Folge soll neben der Anlage ein Baustoffwerk für die Produktion eines Bindemittels entstehen. Dieses Mittel sorgt dafür, dass Beton, Estriche und Verputze schneller trocknen. 35 Arbeitsplätze sind geplant. All diese Pläne wurden von dem Unternehmen erst nach einigen Monaten offen kommuniziert, weshalb es zunächst auch Proteste in der Bevölkerung gab. Bei einer Bürgerversammlung wurden die Vorhaben präzisiert. Es würden keine umweltoder gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe freigesetzt, versicherte die Firma, eine Geruchsbelästigung sei nicht zu erwarten. Der ganze Prozess werde transparent abgewickelt und vom Umweltbundesamt begleitet.
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KOMMUNAL
Aktuell
Foto:WBA
Foto: Peneder / schwarz-koenig.at
Foto: Andreas Morlok_pixelio.de
Auf rund Foren2.400 und Kongresse liegt dasBundesgebiet HauptDie über das gesamte verteilten Biomasseheizwerke augenmerk dereine Messe CEB in Karlsruhe. verfügen über Gesamtleistung von rund 2.100 MW und produzieren rund 6.100 GWh Wärme im Jahr. Damit werden rund 200.000 Haushalte mit heimischer Biowärme versorgt. Durch den Biomasse-Einsatz werden etwa 570 Millionen Liter Erdöl ersetzt und 1,5 Millionen Tonnen fossiles CO2 eingespart.
Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt. Nach 30 Jahren wurde die Kahlbacher-Niederlassung in Amstetten um 800 m2 erweitert.
Foto: Spider
Der Mäher Spider sorgt dank fernsteuerbarer Bedienung für mehr Sicherheit beim Nutzer, vor allem bei steilen Hängen und im gefährlichen Gelände.
Foto: Akademie Dr. Obladen
Umweltkriterien, beispielsweise hinsichtlich der Feinstaubbelastung, sowie technische Aspekte lassen sich bei der Musterausschreibung der Akademie Dr. Obladen für E-Kehrmaschinen mittels zusätzlichen Tabellenkalkulationen unkompliziert beurteilen.
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TAG DER OFFENEN TÜR: MEHR ALS 60 HEIZ(KRAFT)WERKE GABEN EINBLICK Österreich feierte am 26. Oktober nicht nur den Nationalfeiertag, sondern auch den wichtigsten heimischen Energieträger – die Bioenergie. Dazu öffneten österreichweit mehr als 60 Heiz(kraft)werke ihre Tore und luden die Bevölkerung ein, sich über den erneuerbaren Energieträger und die zahlreichen Menschen dahinter zu informieren. Nah- und Fernwärmeanlagen vereinen für den Endkunden Komfort, geringen Platzbedarf, Versorgungssicherheit, heimische Wertschöpfung und Klimaschutz. „55% macht der Anteil der Bioenergie unter den Erneuerbaren aus, noch weit vor der Wasserkraft“, schildert Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Damit die Erfolgsgeschichte der Bioenergie fortgesetzt wird, brauchen wir aber auch weiterhin couragierte Politiker vom Gemeinderat bis zur Bundesspitze, die für die nötigen Rahmenbedingungen sorgen, damit wir das Jahrhundertprojekt Energiewende in Österreich auch schaffen können.“ KAHLBACHER: EINWEIHUNGSFEIER IM WERK AMSTETTEN Neben dem Hauptstandort in Kitzbühel verfügt das Tiroler Traditionsunternehmen Kahlbacher über eine weitere Niederlassung im niederösterreichischem Amstetten. Das Werk wurde im Dezember 1987 gebaut, die Einweihung des Gebäudes wurde dann im Juli 1988 gefeiert. Die Produktionskapazitäten stießen nun aufgrund von mehreren Großaufträgen an ihre Grenzen. Daher wurde in einen Produktionszubau mit einer Fläche von insgesamt 800 m² investiert. Die Bauarbeiten starteten im November 2017 und wurden bei laufendem Betrieb durchgeführt. Nach nur acht Monaten Bauzeit wurde der Neubau im Juli 2018 fertiggestellt. 30 Jahre nach der ersten Einweihung, wurde nun wieder im Kreise der Mitarbeiter die zweite Einweihungsfeier gefeiert. IM „TANZSCHRITT“ MÄHEND HÄNGE ERKLIMMEN Der Spider-Mäher ist eine vielseitige, ferngesteuerte Mähmaschine tschechischer Produktion, die mit ihrer ausgeprägten Steigfähigkeit punkten kann. Das patentierte Antriebssystem, das sich „dance step“ nennt, ist eine Kombination aus Allradantrieb und 360-Grad-Allradlenkung. Dank diesem System können sich Spider-Mäher leichter an Hängen und im feuchten Gelände bewegen und ihre Fahrtrichtung unter Beibehaltung des Allradantriebes wechseln. Der „Tanzschritt“ macht den Mäher sehr stabil, wendig und schont das Gelände, da er nicht wie andere Maschinen wenden muss. Mäher mit klassischem Radfahrwerk verlieren während des Wendemanövers Traktion, Bandfahrwerke verursachen dagegen eine starke Erosion des Rasens. Der leichte Aluminiumrahmen sorgt für ein niedriges Gewicht des Spider und somit für einen geringen Kraftstoffverbrauch. MIT MUSTERAUSSCHREIBUNG GERADEWEGS ZUR NEUEN E-KEHRMASCHINE Die Beschaffung eines neuen Kommunalfahrzeugs ist aufgrund des komplizierten Vergaberechts eine langwierige Angelegenheit. Insbesondere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verlangen bei der Ausschreibung wegen der technischen Vergleichbarkeit und den hohen Anschaffungskosten einiges an Durchhaltevermögen. Um aufwendige Vergabeverfahren und Recherchen zur Erfassung aller Leistungsdaten für einen optimalen Geräte- und Fahrzeugeinsatz so einfach wie möglich zu gestalten, hat die Akademie Dr. Obladen in Zusammenarbeit mit der Vergaberechtlerin Dr. Angela Dageförde und Bernd Sackmann neben Musterausschreibungen für unter anderem Heck- und Seitenlader jetzt auch ein Leistungsverzeichnis für vollelektrische Kompaktkehrmaschinen im Angebot. Die digitalen Musterausschreibungen sind EU-weit geeignet, juristisch einwandfrei und schon vollständig ausformuliert. Mehr zu den Musterausschreibungen finden Sie unter https://musterausschreibung.de/.
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Aktuell
Bei der Vorführung im starken Schneegestöber zeigten die teilnehmenden Unternehmen bei der letzten Wintershow, dass sie für jedes Terrain mit der idealen Winterdienst-Lösung aufwarten.
Foto: Heinz Ammann
WINTERDIENSTBRANCHE LÄDT ZUM LOKALAUGENSCHEIN BEI ROADSHOW Das Who-is-Who der Winterdienstbranche tut sich für die Schweizer Wintershow zusammen und tourt gemeinsam die beiden Station am Gurnigel (am 30. Januar) und in Elm (am 31. Januar) an. Bereits zum dritten Mal treffen sich namhafte Unternehmen, um an der größten Wintershow der Schweiz ihre Fahrzeuge und Maschinen für Winterdienste im harten Einsatz vorzuführen. Die Vorführungen mit warmer Verpflegung beginnen jeweils um 11 Uhr und finden bei jeder Witterung statt. Das durfte das Publikum bereits im Winter 2018 am eigenen Leib erfahren: Die Vorführungen verlangten von den Gerätschaften und den Fahrern einiges ab, bei starken Schneegestöber durften Mensch und Maschine ihr Können unter Beweis stellen und es wurde unter extremen Voraussetzungen gezeigt, was die Geräteträger, Schneepflüge, Frässchleudern und Schürfleisten wirklich leisten. Weitere Informationen über die Wintershow sind über info@suissemunicipal.ch erhältlich.
Foto: Conexio
Foto:WBA
ZUKÜNFTIGE STROMNETZE 2019: BESTEHENDES SYSTEM UMKREMPELN Auf der Tagung „Zukünftige Deutschland kann sich im Jahr 2050 vollständig aus Ökostrom verStromnetze 2019“ wird sich am 30. und 31. Januar 2019 in Bersorgen. Für den Ausbau der Erneuerbaren werden laut neuen Berechlin alles um die Transformation nungen durchschnittlich bis zu 2,5 Prozent der Landesfläche benötigt. des Energiesystems drehen: Der Flächenbedarf sinkt bis auf zwei Prozent ab, wenn verstärkt auf Solarenergie gesetzt wird. Das belegt die aktuelle WWF-Studie „Zukunft Stromsystem II – Regionalisierung der erneuerbaren Stromerzeugung“, die ein erstes Bild des Stromsystems nach 2035 entwirft. Die Untersuchung zeigt beispielhaft in einzelnen Landkreisen, dass es Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen keine unlösbaren Konflikte zwischen Ökostromausbau mit dem NaBelebungsbecken des Klärwerks „Niederalturschutz gibt. Es sei Aufgabe von Politik und Behörden, solche Anateich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgelysen zu vertiefen, damit der Ausbau der Erneuerbaren beschleunigt schlossen ist, wird es dauerhaft befüllt. werde, fordert der WWF. Um die Klimaziele einzuhalten, sollten jährlich mindestens je 2,5 Gigawatt Wind an Land und Photovoltaik installiert werden. Ein Repowering sollte deshalb nicht mit eingerechnet werden. In der Stadt sollte demnach vor allem der Ausbau der Photovoltaik gestärkt werden. So gelangt die Energiewende auch in die großen Verbrauchszentren. Die Windkraft sollte zudem nicht allein im Norden- sondern auch in Süddeutschland forciert werden. Für den Transport benötigt es neue Stromautobahnen. Die Dekarbonisierung stellt die traditionelle, bestehende Struktur insgesamt auf den Kopf. Auf der Tagung „Zukünftige Stromnetze 2019“ wird sich am 30. und 31. Januar 2019 in Berlin deshalb alles um die Transformation des Energiesystems drehen: Wie können immer mehr dezentrale Energieerzeuger und Verbraucher ins System integDAS STUFENLOS riert werden? Stellt eine wachsende Zahl von PROGRAMM VON Elektroautos eine Belastung dar oder können LINDNER sie als Strompuffer genutzt werden? Diese Fragen gilt es zu erörtern. Zu diskutieren bleibt, ob der Netzausbau wirklich immer die 3 beste Lösung ist. Es wird auf der Konferenz um intelligente Steuerung und Prognosen für die Betriebsführung des Stromnetzes gehen. Dabei hilft die fortschreitende Digitalisierung, die auch vor dem Stromnetz nicht halt macht. Deshalb werden in einem Themenblock die ersten Erfahrungen des Smart-Meter-Rollout präsentiert und die Chancen für neue Geschäftsmodelle durch die Blockchain diskutiert. Die Netzexperten werden im Ho* Lindner gewährt auf Neufahrzeuge mit Stufenlosgetriebe (Lintrac 90 & Unitrac 112 LDrive) in Verbindung mit dem TracLink-System 3 Jahre Garantie tel Novotel Berlin am Tiergarten tagen. Fachlicher Leiter der diesjährigen Veranstaltung Der Beste am Berg lindner-traktoren.at von Conexio ist Professor Christof Wittwer vom Fraunhofer ISE in Freiburg. MIT
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Foto: TRM
Aktuell
Foto: Wacker Neuson
Gesteigerte Schneesicherheit: Die Bergbahnen Werfenweng in Salzburg investierten in Beschneiungsanlagen.
Foto: Tim Reckmann / pixelio.de
v.l.n.r.: Christian Chudoba, Geschäftsführer Wacker Neuson GmbH; Werner Zenz, Geschäftsführer PORR Equipment Services GmbH; Alexander Greschner, Vertriebsvorstand (CSO) Wacker Neuson SE Foto: ÖBMV
Äußerlich hat die CityCat 2020ev dieselben Abmessungen und damit auch dieselbe hohe Wendigkeit wie die konventionelle CityCat 2020.
Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner und Freunde den Messestand zum Erfahrungsaustausch in geselliger Runde – wie hier zu sehen der Winterdienst hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung.
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Foto: Energie Steiermark
Foto: Bucher
Ende 2020 wird der Ausbau mit 1.000 öffentlichendie Ladestellen abgeschlossen sein. Kein Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet Punktden im Wiener Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie UmstiegStadtgebiet wird dann mehr als Meter einer E-Ladestelle entfernt sein. auf erneuerbare Energien. Damit steigt400 auch der von Bedarf an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und Energie Steiermark Vorstände Purrer Energieträger von vielen Seiten Christian beansprucht wird.und Martin Graf bei der Grundsteinlegung mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landesrat Anton Lang, gemeinsam mit den Lehrlingen.
BERGBAHNEN WERFENWENG ERRICHTETEN BESCHNEIUNGSANLAGE Im Seilspeicher finden 60 m des Spezialseils Platz, darüber kann 2018 jede belibige Seillängedie verwendet werden.Werfenweng im österreiImhinaus Sommer errichteten Bergbahnen chischen Bundesland Salzburg eine neue Beschneiungsanlage. Dadurch soll die Schneesicherheit gesteigert werden. Um den Anforderungen zu entsprechen wurde ein Beschneiungsspeicher mit einer Kapazität von 107.000 m³ Volumen angelegt. Um das Wasser zu den 70 Zapfstellen der Beschneiungsgeräte zu befördern wurden Druckleitungen der Tiroler Rohre GmbH in den Nennweiten DN 150 bis DN 400 verlegt. Insgesamt wurden bei diesem Projekt 6.500 m duktile Rohrleitungen und noch einmal so viele Laufmeter an Luftleitungen verbaut. Um die Beschneiungsanlagen zu steuern und mit Strom zu versorgen, verlegten die Bergbahnen Werfenweng 60.000 m an Strom- und Steuerkabel. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Bauarbeiten stehen den Gästen neben den zehn Liftanlagen auch perfekt beschneite Pisten zur Verfügung. ERFOLGREICHER START: WACKER NEUSON IN VORARLBERG Nach nicht mal einem Jahr Bauzeit wurde am 28. und 29. September in Röthis, Vorarlberg, die Einweihung des neuen Vertriebs-, Miet- und Servicestandorts von Wacker Neuson gefeiert. Neben rund 400 Besuchern aus der Region begrüßte das Wacker Neuson Team an der 2.500 m2 großen Niederlassung auch Vertreter der Gemeinde Röthis und überregionale Kunden. „Die Ausweitung des Niederlassungsnetzes ist ein wichtiger Baustein um unsere Kunden noch schneller bedienen zu können. Durch den neuen Standort haben wir unsere Lücke für ein flächendeckendes Niederlassungsnetz in Österreich gefüllt“, berichtet Christian Chudoba, Geschäftsführer der Wacker Neuson GmbH. Der Baumaschinenhersteller, der Bagger und Dumper in Österreich produziert, bietet an allen Standorten neben dem Verkaufs- und Mietgeschäft auch verschiedenste Dienstleistungen, wie etwa die Wartung der Maschinen an. 18.000 MAL GELADEN: E-LADESTELLEN-AUSBAU IN WIEN SCHREITET VORAN Wien Energie errichtet seit April im Auftrag der Stadt Wien eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für E-Autos. 230 öffentliche E-Ladestellen sind heute bereits in Betrieb – zehn in jedem Gemeindebezirk. 18.000 mal wurde an den neuen Ladestellen bereits getankt. In Summe waren es 220.000 kWh, was dem Jahresstromverbrauch von etwa 90 Haushalten entspricht. Die Nachfrage steigt von Monat zu Monat: Allein von Juli auf August bzw. auf September hat die Anzahl der Ladevorgänge monatlich um rund 20 Prozent zugenommen. „Der konsequente Ausbau der Infrastruktur und die Akzeptanz der Bevölkerung sind dabei entscheidend. Bis 2020 werden wir 1.000 neue öffentliche Ladestellen in ganz Wien anbieten. Wir decken mit unseren Ladestellen jetzt schon alle 23. Bezirke ab und in den nächsten zwei Jahren kommen hunderte neue Standorte hinzu“, erklärt Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. STARTSCHUSS: IN GRAZ ENTSTEHT DAS MODERNSTE AUSBILDUNGSZENTRUM FÜR ERNEUERBARE ENERGIE ÖSTERREICHS Jetzt errichtet das Landesenergieunternehmen mit einem Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro das österreichweit modernste Ausbildungszentrum für „Green Energy“. Der sogenannte „E-Campus“ soll bereits im Herbst 2019 bezugsfertig sein. Dadurch können rund 40 Prozent mehr Lehrlinge als bisher aufgenommen werden – ein wichtiges Statement in Zeiten des Fachkräftemangels. „Mit dem E-Campus starten wir die größte Qualifizierungsoffensive in der Geschichte des Unternehmens“, so Vorstandssprecher Christian Purrer. „In den nächsten 15 Jahren werden rund 30 Prozent unserer Mitarbeiter in Pension gehen, eine zukunftsorientierte Personalentwicklung muss daher proaktiv handeln, um Erfahrung und Kompetenz für unsere 600.000 Kunden abzusichern“. Im neuen „E-Campus“ soll auch die zentrale Fortbildungsdrehscheibe für den gesamten Konzern untergebracht werden.
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Aktuell
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Foto: Solar Promotion GmbH
KOMMUNAL
Aktuell
Foto: Solar Promotion GmbH
Die EM-Power stellt die intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden in den Fokus.
Foto: zek
Im kommenden Jahr findet die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) vom 08. bis 10. Februar 2019 auf dem Freiburger Messegelände zum zwölften Mal statt. Äußerlich hat die CityCat 2020ev dieselben Abmessungen und damit auch dieselbe hohe Wendigkeit wie die konventionelle CityCat 2020.
Foto: EVN / Judt
Foto: Bucher
Vom schlechten Wetter ließen sich weder Fahrer noch Publikum die Laune verderben: Unter großem Interesse wurde die Parade der Oldtimer-Traktoren Marke Lindner beim InnoDas Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die vationszentrum Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstiegverfolgt. Die Traktorenfreunde schwierigen Wetterverhältnissen auf erneuerbare Energien. Damit steigt trotzten auch derden Bedarf und an Biomasse, insbesondere an Holz, das alsabsolvierten Rohstoff undeine 20-Kilometer-Rundfahrt. Energieträger von vielen Seiten beansprucht wird. (v.l.n.r.): EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Bürgermeister Karl Zwierschitz
Bei der Agro Alpin nutzen zahlreiche Geschäftspartner und Freunde den Messestand zum Erfahrungsaustausch in geselliger Runde – wie hier zu sehen der Winterdienst hersteller Kahlbacher bei der letztmaligen Veranstaltung.
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EM-POWER – FACHMESSE FÜR DEN PROFESSIONELLEN ENERGIEKUNDEN Digitalisierung, Dezentralisierung und Sektorenkopplung – unser Energieversorgungssystem erlebt einen rasanten wie bedeutenden Wandel. Immer öfter wird Energie dort produziert, wo sie benötigt wird: in Industriebetrieben, Liegenschaften und Quartieren. Erzeugung, Speicherung, Verteilung und der Verbrauch müssen miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt sein, um die Verteilnetze nicht zu überlasten. Aus der Notwendigkeit der Energiewende und einer sicheren, bezahl baren Energieversorgung ist ein enormer Informations- und Austauschbedarf entstanden, dem die neue Fachmesse EM-Power Rechnung trägt. Die EM-Power, die vom 15. bis 17. Mai in München stattfindet, ist die Messe für die intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden. Als erste Messe Deutschlands stellt sie den professionellen Energiekunden und Prosumer, der über die Energiezukunft von Gebäuden, Unternehmen und Liegenschaften entscheidet, in den Mittelpunkt. GETEC: ENERGIEEFFIZIENTES PLANEN, BAUEN UND MODERNISIEREN Die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) – eine Fach-Publikumsmesse für private und gewerbliche Bauherren, Modernisierer und Fachbesucher mit den Themen energieeffizientes Planen, Bauen und Modernisieren, erneuerbare Energien und gesundes Wohnen. Die GETEC deckt das Spektrum von Gebäudehülle über Heizungs- und Anlagentechnik, regenerative Energien und Stromspeicherung bis zur ökologischen Haustechnik hin ab. Für die Besucher macht das die GETEC zum idealen Wegweiser in Richtung Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und zukunftsfähige Gebäude. Das umfassende Ausstellungsspektrum wird ergänzt durch ein praxisnahes und kostenfreies Rahmenprogramm. Die Fachmesse bringt Bauherren, Handwerk, Planung und Hersteller zusammen. Die Gebäude.Energie.Technik findet vom 8. bis 10. Februar 2019 auf der Messe Freiburg statt. TRAKTORENTREFFEN ZUM 70-JAHR-JUBILÄUM VON LINDNER Vor exakt 70 Jahren hat das Tiroler Familienunternehmen Lindner mit dem S14 den ersten Traktor der Firmengeschichte produziert. Anlässlich des Jubiläums lud Lindner Traktorenfreunde zum Firmensitz nach Kundl ein, um dort ihre Schmuckstücke aus 70 Jahren zu zeigen. Mehr als 150 Teilnehmer aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und Holland folgten der Einladung und präsentierten rund um das Lindner-Innovationszentrum echte Traktoren-Raritäten – so gab es unter anderem einige Exemplare des „Ur-Traktors“ S14 zu sehen. Seither hat sich im bereits in dritter Generation geführten Traditionsunternehmen einiges getan, doch der Beliebtheit der Fahrzeuge tat das keinesfalls Abbruch: So wurden im vergangenen Jahr in Kundl insgesamt 1.300 Traktoren und Transporter der hauseigenen Marken Geotrac, Lintrac und Unitrac hergestellt. WINDPARK SOMMEREIN: ÖKOSTROM FÜR 28.000 HAUSHALTE Das Brucker Becken zählt zu den besten Windstandorten Europas: Hier startet nach rund zehn Monaten herausfordernder Bauzeit der neue Windpark Sommerein wie geplant in den Regelbetrieb: Zehn moderne Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 35 MW liefern ab sofort 100 Prozent erneuerbaren Strom für rund 28.000 Haushalte. „Es freut uns sehr, dass wir mit diesem Windpark unseren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energie in der Region leisten können. Wir sehen das als wichtige Investition in eine lebenswerte Umwelt für unsere Kinder und Enkelkinder“, zeigt sich Bürgermeister Karl Zwierschitz begeistert. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sieht im Windpark Sommerein ein Modellbeispiel für die sinnvolle Nutzung heimischer Ressourcen: „Dieser Windpark nutzt die heimischen Energiequellen und verwandelt sie in ökologischen, nachhaltigen Strom für 28.000 Haushalte in der Region. Damit drängen wir die Atomkraft in Europa weiter zurück“.
KOMMUNAL
ÖKOLOGISCHE UND WIRTSCHAFTLICHE MÄHTECHNIK DER ZUKUNFT Mit der Konzept-Studie Cosmos hat im Oktober der Schweizer Ein achsgeräte-Hersteller Rapid erste Schritte seiner Vision der künftigen Mähtechnik vorgestellt. Als Trägerfahrzeug dient die Basis des Rapid Monta, welcher mit moderner Navigationstechnologie und einem drei Meter breitem Mähwerk mit hydraulischer Aushebevorrichtung ausgestattet wurde. Damit wird zuerst, mittels Funkfernsteuerung, die zu bearbeitende Fläche durch das Mähen der Außenkontur definiert. Selbstständig bearbeitet der Cosmos zwei weitere Runden um das Feld herum, bevor dann die komplette Fläche je nach Wahl des Fahrmusters vom System selbst teilautonom gemäht wird. Korrektursignale, welche wahlweise über eine RTK-Antenne (Real Time Kinematic) – das zum Abstecken von Punkten mit Hilfe von satellitengestützten Navigationssysteme genutzt wird – oder via Mobilfunknetz empfangen werden, garantieren ein zentimetergenaues Fahren. Die Bedienperson hat die Fahrten zu überwachen und im Notfall zu stoppen. Nach Abschluss der Arbeiten stoppt das Gerät und kann mittels Funkfernsteuerung ab dem Feld gefahren werden. Rapid verfolgt mit dem auf Prototypenbasis gezeigten Konzept das Ziel, künftig wieder Einachser zurück auf die Fläche zu bringen. Die Reduktion der Bodenverdichtung, der geringe Antriebsleistungsbedarf sowie der minimale Arbeitsaufwand bei maximaler Produktivität, lassen als Alternative zum Traktor in der Grünlandbearbeitung für die Zukunft hoffen. Anlässlich der Feldvorführung in der Nähe von Zürich wurde die Vision von Rapid, das Maschinenkonzept sowie die wichtigsten Komponenten erklärt. Die Prozessschritte vom Anmähen, Feld definieren inklusive Umfahren von Hindernissen bis zum fertigen Mähprozess konnten auf dem Feld live miterlebt werden. Das Staunen der Besucher über die zentimetergenaue, präzise und schnelle Fahrt beim Arbeitsprozess war hoch.
Fotos: Rapid
Aktuell
Anlässlich der Feldvorführung von Cosmos wurde die Vision von Rapid, das Maschinenkonzept sowie die wichtigsten Komponenten erklärt. Die Prozessschritte vom Anmähen, Feld definieren inklusive Umfahren von Hindernissen bis zum fertigen Mähprozess konnten auf dem Feld live miterlebt werden. Das Staunen der Besucher über die zentimetergenaue, präzise und schnelle Fahrt beim Arbeitsprozess war hoch.
Gussrohrsysteme für Trinkwasser
Tradition auf neuen Wegen Qualität mit Bestand www.trm.at
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Aktuell
Foto: Martin Höher / pixelio.de
Foto:WBA
Foto: EAK
Die klimaneutrale Energieversorgung von Gemeinden funktioniert durch intelligente Energiekonzepte und den Einsatz umweltschonender Energiequellen wie etwa Biomasse.
Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederalteich“ bei Hengersberg /Deggendorf abgeschlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.
Statt auf Frontalvorträge setzt der Kongress auf die Vernetzung der Teilnehmer.
KLIMAGERECHTE STADTENTWICKLUNG: KONGRESS ENERGIEAUTONOME KOMMUNEN BIETET VIELFÄLTIGE PROJEKTBEISPIELE UND LÖSUNGEN Angesichts des Wohnungsmangels entwickeln aktuell viele Städte und Gemeinden neue Baugebiete bzw. modernisieren und erweitern bestehende Areale und Quartiere. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, eine möglichst klimaneutrale Energieversorgung für Strom, Wärme und Mobilität zu realisieren, um die Pariser Klimaschutzziele auch auf lokaler Ebene umzusetzen. Wie dies in der Praxis möglich ist, zeigen über 50 ReferentInnen auf dem Kongress Energieautonome Kommunen vom 7. bis 8. Februar 2019 in Freiburg im Breisgau anhand von Energiekonzepten. Insgesamt bieten zwölf Praxisforen viele weitere Beispiele, etwa zu Quartierskonzepten im Bestand, zur Umrüstung von gewerblichen und kommunalen Fahrzeugflotten auf Elektroantrieb, zum Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie zu innovativen Geschäftsund Betreibermodellen mit Energieflatrate und Bürgerbeteiligung. Die Praxisforen bieten dabei besonders viel Raum für die Vernetzung und
Um Emulsionen bis zu einem Restwassergehalt von 1 Prozent weiter aufzutrennen, hat die Karl Hopf GmbH den KH eco entwickelt. Er dient der Behandlung von Emulsionen und Gemischen mit geschlossenem Energiekreislauf.
Foto: Karl Hopf
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Auf Foren und Kongresse liegt das HauptVielseitiges Arbeitsfahrzeug: der kompakte Geräteträger SP 5008. augenmerk der Messe CEB in Karlsruhe.
Foto: Antonio Carraro
KLEINE MASSE, GROSSE VIELSEITIGKEIT Der Geräteträger SP 5008 von Antonio Carraro ist als hydrostatisch angetriebene, knickgelenkte Maschine mit 4-Zylinder-Yanmar-Motor mit 46 PS eine gute Wahl für die Stadtpflege, die Straßen- und Wegreinigung, die Schneeräumung und die Pflege öffentlicher Parkanlagen und Gärten. Es handelt sich um ein bequemes, schnelles und vielseitiges Fahrzeug mit Joystick und komfortabler Kabine mit 360 Grad Rundumsicht, das für vielzählige Instandhaltungsarbeiten verwendet werden kann. Die Ladepritsche der SP liegt auf der Motorhaube. Die Maschine kann mit frontalen, mittleren oder heckseitigen Geräten jeder Art, wie Mähwerk, Schneebürste und -schild sowie Salzstreuer ausgestattet werden. Die Plattform des Fahrerplatzes ist auf Silentblock-Dämpfungs elementen gelagert und bietet somit hohen Komfort. Das verstellbare Lenkrad und der elektrohydraulische Wendegetriebehebel am Lenkrad erlauben das stressfreie Arbeiten auch bei Langzeiteinsätzen.
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den fachlichen Austausch. Denn statt den üblichen Frontalvorträgen zuzuhören, können die TeilnehmerInnen an runden Tischen direkt mit den Referenten und anderen Teilnehmern Erfahrungen austauschen und Praxisherausforderungen diskutieren. Ergänzend zu den Foren bietet der Kongress auch zahlreiche Vertiefungsworkshops an, in denen die TeilnehmerInnen durch alle Phasen eines Projekts geführt werden. Angeboten werden die Planung und Modernisierung von Wärmenetzen, die klimaneutrale Energieversorgung von gewerblichen Bauten, die Effizienzsteigerung durch intelligente Gebäudesteuerungen und vieles mehr. Erwartet werden zur achten Auflage des Kongresses über 200 Fachbesucher aus den Bereichen kommunale Verwaltung, kommunale Energiewirtschaft, Bürgergenossenschaften, Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie Energie- und Beratungsdienstleistungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Kongress findet direkt auf der Messe Freiburg parallel zur Fachmesse Gebäude. Energie.Technik (GETEC) statt. PHASEN-TRENNANLAGE KONZENTRIERT ÖLGEMISCHE AUF UNTER 1 PROZENT RESTWASSERGEHALT UND ERHÖHT ENERGIEEFFIZIENZ Bei der Aufbereitung von ölhaltigem Abwasser in Entsorgungsbetrieben oder metall- sowie stahlverarbeitenden Unternehmen entstehen verbrauchte Öl-Wassergemische, die mit herkömmlichen Anlagen häufig nicht ausreichend getrennt werden. Ein teilweise hoher Restwasseranteil erschwert aber eine nachhaltige Verwertung und führt bei der Entsorgung zu erhöhten Kosten. Um eine Minimierung der Wasserphase zu erreichen, hat die Karl Hopf GmbH den Konzentrator KH eco entwickelt. Die Phasen-Trennanlage konzentriert Öl-Wassergemisch je nach Zusammensetzung auf unter 1 Prozent Restwassergehalt. Auf diese Weise ist eine Wiederverwertung des gewonnenen Öls möglich. Die Maschine ist besonders für das Nachrüsten von vorhandenen Verdampfern, Dekanter-, UF-Anlagen und Ähnlichen geeignet.
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Fotos: Hako
Kommunaltechnik
Der Multicar M29 mit Schneefräse von Zaugg ist auch großen Schneemengen gewachsen.
MULTICAR M29: DAS KOMPAKTE MULTITALENT Ein Fahrzeug für unzählige Arbeiten rund ums Jahr. Der multifunktionale Schmalspurgeräteträger Multicar M29 lässt sich extrem flexibel für all jene Aufgabenbereiche einsetzen, wo es auf Wendigkeit und kompakte Bauweise ankommt: im Gartenund im Landschaftsbau, im kommunalen Bereich oder bei der Entsorgung. Den Alleskönner ist wirtschaftlich im Einsatz – und mit 62 km/h immer schnell am nächsten Einsatzort.
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ehren im Frühling, Grünflächenpflege im Sommer, Laubbeseitigung im Herbst, Räumen im Winter oder Transporte im ganzen Jahr. Um all dies zu meistern, kann eine Vielzahl an An- und Aufbaugeräten mit wenigen Handgriffen an den Multicar M29 gekoppelt und über dessen leistungsfähige Hydraulik angetrieben werden. So ist er schnell und einfach für jeden Einsatzzweck gerüstet. Mit nur 1,33 m Breite, Allradlenkung und einem entsprechend geringen Wendekreis von nur 3,25 m kann das Multitalent auch auf sehr beengten Straßen oder Wirtschaftswegen eingesetzt werden. Dabei bewältigt er Nutzlasten von bis zu 3,2 Tonnen. SICHERHEIT SERIENMÄSSIG Im Multicar M29 ist die Sicherheit serienmäßig: Allradantrieb, Scheibenbremsen, Hydrostat-ABS und hoch belastbare Achsen sorgen für ein stabiles Fahr- und Bremsverhalten in allen Situationen. Tagfahrlicht, großflächige Warnmarkierungen und LED-Rundumkennleuchte komplettieren die Ausstattung. Das ausgefeilte Sicherheitskonzept des Multicar M29 orientiert sich an den hohen Standards, die auch für den Bau von Lastkraftwagen gelten. So bietet die Fahrerkabine ein Höchstmaß an Insassenschutz, was in Sicherheitstests nach ECE-R29 durch die DEKRA bestätigt wurde.
ARBEITSBEDINGUNGEN AUF HÖCHSTEM NIVEAU Darüber hinaus konnte dieser Geräteträger ein weiteres anspruchsvolles Expertengremium überzeugen. Er wurde für sein besonders bedienerfreundliches, ergonomisches und Rücken schonendes Gesamtmaschinenkonzept mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet. Denn trotz kompakter Fahrzeugabmessungen bietet die Kabine Fahrer und Beifahrer viel Raum und hohen Komfort – angefangen beim ergonomischen Fahrersitz mit individuell einstellbarer Sitzposition über die Klimaanlage bis hin zur guten Geräuschdämmung. Außerdem verfügt die Kabine des Multicar M29 über tief nach unten gezogene Front- und Seitenfenster für gute Sicht auf Anbaugeräte und Arbeitsumfeld. Optimal dimensionierte Spiegel und das großzügige Heckfenster ermöglichen freie Sicht auch nach hinten. Ergonomisch konzipierte Steuerfunktionen gewährleisten die einfache Bedienbarkeit aller Elemente im Betrieb. Über Joystick und einfach erkennbare Tasten lassen sich der stufenlose hydrostatische Fahrantrieb und die Gerätefunktionen bequem und zentral steuern. Darüber hinaus erleichtert eine Reihe von Assistenzsystemen die Bedienung und erhöhen nochmals die Sicherheit. Denn so kann sich der Fahrer voll und ganz auf seine Umgebung konzentrieren.
ZUSÄTZLICHE SICHERHEIT BEI HOHER NUTZLAST UND GROSSEN STEIGUNGEN Serienmäßiges Highlight: der hydrostatische Fahrantrieb mit variabler hydrostatische Bremskraft. Über einen dreistufigen Wippschalter stellt der Fahrer ein, wie stark der hydrostatische Fahrantrieb in der jeweiligen Situation verzögern und die Betriebsbremse unterstützen soll. Insbesondere bei starkem Gefälle und hoher Nutzlast wird diese damit geschont. Das wiederum reduziert den Verschleiß und erhöht die Sicherheit. Außerdem sorgt eine mechanische Untersetzung dafür, dass sich die Arbeitsgeschwindigkeit noch feiner an die Aufgaben anpassen lässt und bietet zusätzliche Zugkraftreserven – ein großer Vorteil gerade bei Arbeiten an Steigungen.
Absetzkippsysteme ermöglichen den wechselnden Betrieb mit verschiedenen Transportbehältern.
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Winterdienst
Foto: Paul Nutzfahrzeuge
Paul Nutzfahrzeuge hat den Unimog U 530 mit einer luftgefederten Nachlauf-Lenkachse und Allradlenkung ausgestattet. Der modifizierten Dreiachser meistert mit einer leistungsstarken Westa-Schneefräse den Winterdienst in der bei Wintersportlern beliebten Gemeinde Lech in Vorarlberg.
UNIMOG UND WESTA MEISTERN LECHS ANSPRUCHSVOLLE KOMMUNALE AUFGABEN Egal ob Gras und Hackschnitzel zu den umliegenden Biogasanlagen befördert, große Schneemassen im Winter raus aus dem Ort geschafft oder Klärschlamm zur Entsorgungsanlage geführt werden – zum Transportieren gibt es in der Vorarlberger Gemeinde Lech am Arlberg immer enorme Mengen. Der Fuhrpark des Bauhofs wurde für diese breitgefächerten Aufgaben mit einem speziellen Unimog erweitert. Dank der vom niederbayerischen Unternehmen Paul Nutzfahrzeuge durchgeführten Sonderumbauten ist der Unimog mit 14 Tonnen Nutzlast nicht nur besonders kräftig ausgefallen, sondern auch prädestiniert für die unterschiedlichsten kommunalen Dienste. Besonders im Winterdienst punktet das Fahrzeug zusammen mit den Gerätschaften des Allgäuer Schneeräum-Spezialisten Westa.
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enn es in Lech schneit, dann schneit es richtig. Das wissen nicht nur all die Promis, die aufgrund großer Neuschneemengen hier schon mal eingeschneit waren, sondern auch die Mitarbeiter des Bauhofs. Unter der Leitung von Günter Schneider werden hier alle Maßnahmen getroffen, um den Verkehr stets flüssig, die Gehsteige schneefrei und Parkplätze nutzbar zu halten. Auch der Weg zur Kirche muss stets zu bewältigen sein, ebenso jene hinauf nach Oberlech, nach Zürs und nach Zug. Die zum Teil extremen, hochalpinen Bedingungen erfordern eine modernste Gerätschaft, die alle Bereiche des Winterdienstes abdeckt. Vom Skidoo bis zur XL-Fräse ist alles vorhanden, mitunter auch von der Pappas Gruppe gelie-
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ferte Unimogs. Ein besonderes Kennzeichen dieser Fahrzeuge ist die rote Lackierung die die Fahrzeuge des Bauhofs Lech kennzeichnet. HOHE ANFORDERUNGEN AN DAS FAHRZEUG Die Gemeinde hatte den Wunsch, mit nur einem einzigen Fahrzeug ganzjährig große Mengen Klärschlamm mehrmals pro Woche nach Bregenz transportieren zu können. Gleichzeitig sollte es sich auch für den Mähdienst im Sommer und noch viel wichtiger für extremen Winterdienst eignen. Hinzu kam die Anforderung, dass am Fahrzeug nicht nur eine Schneefräse angebaut, sondern auch der Schnee mittels Abrollkipper gleich abtransportiert werden kann. Das alles natürlich bei perfekter Übersichtlich-
keit und mit einem Handling auf dem Niveau deutlich kleinerer Modelle. SONDERUMBAU FÜR DEN UNIMOG Die Pappas Gruppe wollte dem Bauhof Lech auch hier ein perfekt abgestimmtes Fahrzeug anbieten, wofür ein Sonderumbau eines Unimogs nötig war. Ausgezeichnet hat sich auf dem Gebiet der Sonderumbauten von Unimog-Modellen schon in der Vergangenheit Paul Nutzfahrzeuge aus Bayern. Der Familienbetrieb optimiert jährlich bis zu 1.000 Fahrzeuge und gilt als einer der führenden Spezialisten, wenn es um Achsmodifikationen geht. Für die Gemeinde Lech am Arlberg hat der Experte für Fahrzeugmodifikationen die Ausrüstung eines Unimog U 530 aus der
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Winterdienst
Der Abrollkipper bringt beim Abtransport von Schneemengen eine enorme Zeitersparnis und beschleunigt die Räumprozesse enorm.
Euro -6-Generation mit einer Nachlauflenkachse sowie der zugehörigen Lenkhydraulik und Lenkelektronik durchgeführt. Durch die spezielle Ausrüstung steigert sich das zulässige Gesamtgewicht des geländegängigen Allradfahrzeugs auf 25 Tonnen. Die damit erzielte Wendigkeit und die Nutzlasterhöhung auf 14 Tonnen erhöhen die Einsatzbandbreite bei Mäh- und Räumprozessen und damit den Ganzjahresnutzen erheblich: Die durchgeführten Umbaumaßnahmen machen beispielsweise den Einsatz kostenintensiver Begleitfahrzeuge zum Abtransport des Mäh- und Räumguts überflüssig. Sie steigern damit jedoch nicht nur die Umweltfreundlichkeit, sondern erhöhen zugleich auch die Effizienz und die Flexibilität des Geräteträgers auf den engen Gassen und steilen Bergpassagen der österreichischen Hochgebirgsregion am Arlberg um ein Vielfaches. „Mit dem neuen Unimog verfügen wir zu jeder Jahreszeit über ein hocheffizientes Arbeitsgerät, um schnell und saisonunabhängig agieren zu können“, sagt Günter Schneider, Leiter des Bauhofs der Gemeinde Lech am Arlberg. „Damit können wir Bewohnern und Besuchern jederzeit gepflegte Anlagen und freie Zugangswege präsentieren, die die Attraktivität unserer Gemeinde erhöhen“, ergänzt Bürgermeister Ludwig Muxel. MAXIMALE WENDIGKEIT Nicht minder kompliziert war es, dem so großen Fahrzeug eine extreme Wendigkeit angedeihen zu lassen – dies war jedoch ein wesentlicher Faktor für die Gemeinde Lech. Dort,
EFFIZIENTE SCHNEERÄUMUNG Der Geräteträger ist nach der Umrüstung für den vorgesehenen Einsatz mit Mäh- und Mulchgeräten im Sommer und mit einer leistungsstarken Westa-Schneefräse im Winter prädestiniert. Das zweistufige Modell 900 U wurde für den Anbau an den Unimog konzipiert. Dank eines neuen Getriebekonzepts konnte ein fahrzeugnaher Anbau am Unimog realisiert werden. Mit seiner Arbeitsbreite von 2,6 m befreit die Schneefräse die Verkehrswege der Vorarlberger Gemeinde effizient und schnell.
direkt in den Containerbehälter. Der Abrollkipper bringt beim Transport der Container eine enorme Zeitersparnis und beschleunigt vor allem im Winter die Räumprozesse enorm: So können volle Container abgesetzt und leere Container zur Befüllung mit Schnee aufgenommen werden, wodurch die Bauhof-Mitarbeiter ohne Zeitverzug weiterarbeiten können. SCHNEELADEWAGEN: SCHNEEFRÄSEN UND ABTRANSPORT IN EINEM GERÄT Noch effizienter gelingt die Schneetilgung nur noch mit einer weiteren Anschaffung der Gemeinde beim Winterdienstspezialisten Westa: dem Schneeladewagen. Statt frontal auf den Geräteträger angebaut zu werden, findet sich die Schneefrässchleuder als Schnittstelle zwischen dem Trägerfahrzeug und dem Anhänger. Durch eine Aussparung im vorderen Teil des Anhängers wird über den Kamin der Frässchleuder der Schnee geladen. Da der Schnee nicht über die Fahrerkabine des Trägerfahrzeugs geschleudert werden muss, ist die Sicht während der Fahrt uneingeschränkt. Die Sicherheit des Fahrers und anderer Straßennutzer wird durch den Einsatz des Schneeladewagens vergrößert. Eine zusätzliche Zeitersparnis kann dadurch erzielt werden, dass der Frontaufbau für weitere Schneeräumgeräte wie etwa einen Schneepflug frei ist und genutzt werden kann. Weniger Zeitaufwand bedeutet geringer Kosten. Lech kann auch aus einem weiteren Grund die Gemeindekasse schonen: Es wird weniger Personal zum Schneeräumen benötigt. Der Winterdienst mit dem Schneeladewagen WSL 140 kann von nur einem Fahrer durchgeführt werden.
HÖCHSTE LEISTUNGEN BEI TRANSPORTAUFGABEN UND SCHNEEBESEITIGUNG An der Fahrzeugfront des Unimogs ist eine Anbauplatte zum Aufnehmen der Schneefräse sowie diverser Mäh- und Mulchgeräte angebaut, die über die werkseitig montierte Frontzapfwelle angetrieben werden. Sind vorn keine Geräte angebaut, wird ein rund 1.000 kg schweres Ballastgewicht mitgeführt, um die erforderliche Vorderachslast sicherstellen zu können und somit ein gutes Lenkverhalten zu gewährleisten. Durch die erhöhte Nutzlast kann der Dreiachser darüber hinaus auch Transportaufgaben übernehmen und beispielsweise den Abtransport von Mähgut und Schnee mit bis zu 80 km/h in einem Arbeitsgang erledigen. Damit macht er den sonst üblichen kosten- und zeitintensiven Einsatz eines Begleitfahrzeugs für Transportaufgaben überflüssig. In Lech wird er im Die Schneefrässchleuder wurde Sommer vor allem für den Transzwischen Träger port von Gras und Hackschnitzeln fahrzeug und zu den umliegenden Biogasanlagen Schneeladewagen oder den Abtransport des Klärgebaut. Über einen Kamin und durch schlamms zu den Entsorgungsbeeine Aussparung im trieben eingesetzt. Im Winter bläst Anhänger wird der die Schneefräse mit ihrem Spezial- Schnee verladen. Verladekamin die Schneemassen
Foto: Westa
Foto: Paul Nutzfahrzeuge
genauso wie in anderen Vorarlberger Skigebieten, ist eine extrem gute Manövrierbarkeit und ein sicheres Durchkommen unter den dort herrschenden, oft extrem begrenzten Platzverhältnissen unabdingbar. Mit dem Einbau von Lenkhydraulik plus Lenkelektronik auch für die Nachlaufachse wird diese in die Allradlenkung integriert, wodurch sich die Wendigkeit des Einsatzfahrzeugs beträchtlich erhöht. Damit ergeben sich erweiterte Einsatzmöglichkeiten auf Bergstraßen mit limitierter Straßenbreite sowie in den engen, innerdörflichen Arealen der Gemeinde. Besonders bei der Schneeräumung im Winterdienst stellt dies einen immensen Vorteil dar.
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Fotos: Heatweed
Kommunaltechnik
Per Lanze wird auf die Pflanze heißes Wasser aufgetragen, welches die Zellstruktur zerstört und bis in den Wurzelkanal eindringt. Die Pflanzen sterben ab und können anschließend entfernt werden.
SAUBERE TECHNIK MACHT UNKRAUT DEN GARAUS Ein gepflegtes Ortsbild ohne Wildwuchs am Wegesrand oder zwischen Pflastersteinen ist vielen Kommunen wichtig. Gleichzeitig gerät der Einsatz von Herbiziden immer mehr in Diskussion. Eine unbedenkliche Methode, dem Wildkraut Herr zu werden, ist die Bekämpfung mittels Heißwasser mit den Heatweed-Geräten. Insbesondere die Ausbreitung von invasiven Pflanzen arten wie beispielsweise Riesen-Bärenklau & Co. machen die Unkrautbeseitigung zu einem immer dringlicher werdenden Thema. Das hat auch das Schweizer Dienstleistungsunternehmen WeedControl verstanden und bietet seit Anfang des Jahres im Kanton Solothurn diese Art der umweltfreundlichen Unkrautvernichtung an.
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nkraut vergeht nicht? Von wegen: Mit Heißwasser machen die Mitarbeiter der WeedControl GmbH jetzt dem Unkraut den Garaus. Das Unternehmen wurde im Frühjahr 2018 von Hanspeter Bleuler und Beat Wyss in Oberramsern in der Schweiz gegründet. Es versteht sich als Dienstleister für Firmen, Kommunen und Privatleute, die Wert auf gepflegte Grünflächen legen. Hanspeter Bleuler ist vornehmlich für Technikfragen zuständig, Beat Wyss verantwortet das Rechnungswesen und die Kundenkontakte.
HERBIZIDFREIE UNKRAUTBEKÄMPFUNG „In der Schweiz laufen viele Initiativen zur Reduktion von chemischen Spritzmitteln und
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zum Schutz der Gewässer“, sagt Beat Wyss. „Das hat uns bewogen, etwas Neues zu machen und auf die giftfreie Beseitigung des Wildkrauts zu setzen.“ Die Mitarbeiter der WeedControl GmbH bekämpfen das Unkraut mit Geräten der Firma Heatweed, welche die Heißwassermethode in Europa eingeführt hat. Angesichts der in vielen Ländern immer lauter werdenden Forderungen nach einem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen sind sie damit ihrer Zeit voraus. „Agieren und nicht reagieren, das ist die Idee dahinter“, sagt Beat Wyss. Beide Geschäftsführer haben jahrelang als Lohnunternehmer in der Landwirtschaft gearbeitet. Aus unzähligen Fachgesprächen kennen sie die Bedürfnisse der Kunden. Nun locken verstärkt Aufträge
Geschäftsführer Alois Weber gründete vor 36 Jahren das Winterdienstunternehmen Westa im bayerischen Weitnau.
Startklar innerhalb von fünf Minuten nach Eintreffen am Einsatzort.
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Kommunaltechnik von Kommunen. „Wir haben verstanden, dass sie auf die natürliche Bekämpfung von Unkraut setzen und dabei die Kosten im Blick behalten müssen“, sagt Hanspeter Bleuler. Beide Geschäftsführer sehen in der giftfreien Bekämpfung von Wildkraut und Neophyten einen „Wachstumsmarkt“, den sie erschließen möchten. „Wir wollen Marktführer werden“, sagt Hanspeter Bleuler. ANDERE METHODEN UNZUFRIEDENSTELLEND GaLaBau-Betriebe haben schon viele Wege ausprobiert, um Wildkraut zu beseitigen. „Das mechanische Verfahren mit der Hacke ist extrem aufwändig, zeitintensiv und teuer“, sagt Beat Wyss. Bei einer Hitzewelle wie im Sommer 2018 kann es zu einer schweißtreibenden Tortur werden. Unkrautvernichtung mit Feuer und Gas ist gefährlich und oft nicht nachhaltig, da aus verbliebenen Wurzeln neues Grün sprießen kann. Chemische Unkrautvernichtungsmittel stoßen in der Bevölkerung immer mehr auf Skepsis, da sie Wasser, Böden, Flora und Fauna beeinträchtigen können. Bio-Bauern lehnen die Chemie generell ab. Sie passt auch nicht zu dem grünen Image, das sich viele Unternehmen geben wollen. Den Kommunen ist der Einsatz von Herbiziden schon seit etlichen Jahren gesetzlich untersagt. Ausnahmegenehmigungen werden nur noch selten vergeben und sind meist mit hohen Auflagen verbunden.“ Dieser Entwicklung wollen wir Rechnung tragen“, sagt Beat Wyss. Hanspeter Bleuler verweist auf eine Initiative in der Schweiz, chemische Pflanzenschutzmittel gänzlich zu verbieten. Schon auf seinem eigenen Hof hat Wyss das Unkraut beseitigt und dabei verschiedene Methoden getestet. Nun suchten die beiden Fachmänner nach effizienten und zuverlässigen Geräten. Sie stellten fest: Vieles was auf dem Markt ist, hält den Anforderungen des Arbeitsalltags nicht stand. Zudem hätten etliche Anbieter wenig Ahnung von der Praxis. Zu den Gerä-
Das Unternehmen WeedControl wurde im Frühjahr 2018 von Hanspeter Bleuler und Beat Wyss in Oberramsern in der Schweiz gegründet. Es versteht sich als Dienstleister für Firmen, Kommunen und Privatleute, die Wert auf gepflegte Grünflächen legen.
ten, die sie sich anschauten und in der Praxis ausprobierten, gehörten auch solche, die mit Dampf arbeiten. „Am Ende sind wir aber bei der Heißwassermethode gelandet“, sagt Beat Wyss und erklärt, was er das Saunaprinzip nennt: „Heißen Dampf kann der Organismus vertragen, kochendes Wasser aber nicht.“ Heißes Wasser beseitigt somit das Wildkraut sicher und nachhaltig. Hanspeter Bleuler und Beat Wyss waren schon nach kurzer Erprobung überzeugt von der Heatweed-Methode. „Die vom Hersteller versprochene Leistung wird noch übertroffen“, sagt Beat Wyss. Heatweed sei eine effektive und umweltfreundliche Alternative zu den Herbiziden. „Bei der Bekämpfung von Unkraut geht der Trend europaweit in Richtung Heißwasser“, ist Hanspeter Bleuler überzeugt. HEISSES WASSER ZERSTÖRT DIE ZELLSTRUKTUR Die Firma Heatweed ist schon seit Jahren erfolgreich als Spezialist in der chemiefreien Wildkrautbekämpfung tätig und zählt mit
der Heißwassermethode zu den mit Abstand führenden Unternehmern auf dem europäischen Markt. Ein Team aus Ingenieuren arbeitet länderübergreifend mit Agraringenieuren, Biologen, Botanikern und Pflanzenforschern daran, neue Wege der Wildkraut- und Neophytenbekämpfung zu finden und dabei natürliche Ressourcen zu schonen. Heatweed verarbeitet nur Bauteile, die Bedienkomfort und Sicherheit bieten. Die Geräte sind schnell und einfach zu starten. Sie tragen heißes Wasser auf die Pflanze auf, welches die Zellstruktur zerstört und bis in den Wurzelkanal eindringt. Die Pflanzen sterben ab und können anschließend entfernt werden. Da die Wurzeln stark geschwächt werden, wächst das Wildkraut erheblich langsamer nach. Dank der Aktiven Temperaturregelung (Active Temperature Regulation) fällt die Temperatur während des Arbeitsvorgangs nicht phasenweise ab, sondern bleibt konstant zwischen 98,0 und 99,6 Grad Celsius. Die Geräte sind für den professionellen Dauereinsatz ausge-
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Kommunaltechnik
Links: die Pflanze vor der Behandlung mit Heatweed, rechts: Nach dem Einsatz des Heißwassers erkennt man bereits die Schädigung der Pflanze. Durch die heißen Temperaturen kommt es zu einem Eiweißschock.
Neophyten – invasive Pflanzenarten Fachleute sprechen von einer „biologischen Invasion“: Pflanzen und Tiere breiten sich in Regionen aus, in denen sie ursprünglich nicht beheimatet waren. Durch den weltweiten Verkehr, den Klimawandel und andere Faktoren werden sie in immer neue Gegenden eingeschleppt, wo sie wirtschaftlichen Schaden anrichten. • Die Kanadische Goldrute stammt ursprünglich
aus Nordamerika und wächst jetzt in Europa, Australien und Neuseeland. Während sie in Nordamerika etwa 290 Fraßinsektenarten ernährt, hat sie in Europa keine natürlichen Feinde. Sie verdrängt einheimische Pflanzen und gefährdet so auch die Arten, die diese als Nahrung benötigen.
legt. Die Handhabung ist einfach und sicher. Zum Beispiel wechselt das Gerät in die Drucklos-Schaltung, wenn die Sicherheitspistole geschlossen wird beziehungsweise kein Druck im Hochdruckschlauch ist. Die Einrichtung der Geräte für einen Arbeitsdurchgang dauert nur wenige Minuten, sagt Beat Wyss. Die Geräte sind leise und verbrauchen wenig Kraftstoff. Sie können ganzjährig eingesetzt werden und erfüllen selbst die strenge Schweizer Abgasnorm. WIRKSAM NEOPHYTEN BEKÄMPFEN Heatweed hat den Neophyten mit dem ISRP ein eigenes Programm gewidmet und investiert in Dokumentation und Forschung. Die Firma
„Die Neophyten sind häufig direkt am Wasser, und was liegt näher die Neophyten am Wasser mit Wasser zu bekämpfen“, so Wyss. Das junge Unternehmen konnte schon sehr viele Erfahrungen in der Beseitigung von Neophyten sammeln. Es sind mehrere Durchgänge einzuplanen, um den Erfolg zu gewährleisten. Die Heatweed-Geräte werden mit speziellen Lanzen für die Neophytenbekämpfung betrieben. GUT AUSGELASTETE GERÄTE Mittels eines GPS-gesteuerten Messsystems dokumentieren Hanspeter Bleuler und Beat Wyss die Leistung ihrer Geräte. Ihr Ergebnis: Sie waren stark ausgelastet. „Schon jetzt ver-
• Der Japanische Staudenknöterich gedieh früher nur in China, Korea und Japan. Er ist heute in den USA, Kanada und Europa verbreitet, wo er sich erfolgreich gegen die heimische Flora durchsetzt. Er dringt bis in die Alpen mit ihrer sensiblen Vegetation vor. • Das Drüsige Springkraut stammt aus dem
Himalaya. Schon im 19. Jahrhundert wurde es als Zierpflanze nach England importiert. Schon nach kurzer Zeit verbreiteten sich wild lebende Exemplare über ganz Europa. Im frischen Zustand ist das Kraut leicht giftig.
• Das Erdmandelgras ist ein dreikantiges, knotenloses Gras dessen blattlose Stängel Wuchshöhen bis zu 60 cm erreicht. Es zählt in vielen Regionen zu den aggressiven Neophyten, die einheimische Pflanzenarten verdrängen. • Der Riesen-Bärenklau wird bis zu 3,6 Meter groß. Es kommt ursprünglich aus dem Kau kasusgebiet. Die Pflanze führt bei Berührung zu erheblichen gesundheitlichen Schäden.
Foto: Wikipedia
Riesen-Bärenklau
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Entfernung des Wildkrauts entlang der Straße.
liefert spezielle Ausrüstung und Bekämpfungsmethoden etwa für den Riesen-Bärenklau, der bis zu drei Metern hoch werden kann und bei der Berührung schmerzhafte Quaddeln und Blasen verursacht. Der Neophyt stammt aus den Tropen und Subtropen und wurde nach Europa eingeschleppt. „Der Japanische Knöterich ist in Mitteleuropa als Problemunkraut bekannt“, sagt Hanspeter Bleuler. Die Pflanze verdrängt in aggressiver Weise heimische Arten und stört das natürliche Gleichgewicht – für Kommunen und Unternehmen ein riesiges Problem.
zeichnen wir die meisten Gerätestunden in der Schweiz“, sagt Hanspeter Bleuler. Dass die beiden Dienstleister einen intensiven fachlichen Austausch mit Heatweed führen, trägt zur Zufriedenheit der Kunden bei. Gut ausgerüstet sehen die beiden Unternehmer der Zukunft entgegen. Sie freuen sich auf vielfältige Aufträge. „Wir rechnen per Stunde und nicht per Quadratmeter ab, da Flächen unterschiedlich beschaffen sind“, sagt Hanspeter Bleuler. Dank der Heatweed-Methode reichen in der Regel wenige Arbeitsdurchgänge pro Jahr für ein durchgängig gepflegtes Bild.
KOMMUNAL
Fotos: Pellenc
Kommunaltechnik
Geräuscharm räumen: Mit Kehrmaschine Cleanion klappt das auch in lärmsensiblen Bereichen.
KLEINER WINTERDIENST: LEISE RÄUMT MAN DEN SCHNEE Wenn demnächst wieder Wege und Einfahrten vom Schnee zu räumen sind, dann schlägt die Stunde der Akkutechnik: Emissionsfrei und gleichzeitig geräuscharm geht mit elektrisch betriebenen Maschinen die Arbeit selbst in lärmsensiblen Bereichen vonstatten.
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ür Landschaftsgärtner ist der Winterdienst eine attraktive Zusatzaufgabe außerhalb der Saison – frühes Aufstehen ist man schließlich gewohnt. Vergeben die Öffentliche Hand oder auch soziale Träger derartige Aufträge, sind darin oft lärmsensible Bereiche spezifiziert: Krankenhäuser, Schulen, Wohngebiete. Der Einsatz von Schneefräsen scheidet damit zwar aus, auf kraftvolle Unterstützung braucht man dennoch nicht zu verzichten. Eine effektive Lösung: Cleanion aus dem Hause Pellenc. Der Vorreiter der Lithium-Ionen-Technologie und Ausstatter professioneller Grünpfleger hat mit dem vielseitigen Geräteträger damit ein Hilfsmittel für jede Jahreszeit im Programm. Reinigt man damit im restlichen Jahr Wege und Plätze von Splitt und Erde oder hält Unkraut im Zaum, bewährt sich das handliche Gerät zum Wintereinbruch als geräuscharmer Schneeräumer. Dabei überzeugt Cleanion sowohl im Handling als auch bei der Performance. Mit dem ergonomisch geformten Bedienbügel führt man das Kehrgerät bequem entlang parkender Autos und Fassaden und nimmt Bordsteine und Schneewehen mit links. Einsatzfreundlich ist auch die Zero-Turn-Antriebsautomatik, die die Räder bei Bedarf gegenläufig steuert: Der Fahrer kann damit die Cleanion auf der Stelle drehen. Aufschleudernden Eisklumpen oder Steinchen beugt man durch den stufenlos einstellbaren Anpressdruck der i
Bürste vor. Alle Funktionen lassen sich über das Display am praktischen Bügellenker intuitiv steuern. Mit 100 cm Kehrbreite erfüllt Cleanion für die meisten Kommunen die definierte Mindesträumbreite. AKKUBETRIEBEN GEGEN DEN SCHNEE Dass unterwegs nicht die Power ausgeht, garantiert die nach Herstellerangaben weltweit leistungsstärkste Akkugeneration für handgeführte Geräte, ULiB 1500 und 1200: fünf Stunden mit nur einer Akkuladung, das entspricht rund 6.800 m2 Fläche, ohne den Akku auch nur einmal nachladen oder wechseln zu müssen. Dank Pellenc-Universalkonzept ist die Cleanion auch kompatibel mit ULiB 1100 oder 700, die in vielen Geräteparks schon länger im Einsatz sind. Die Akkus können bedenkenlos auch bei winterlichen Minusgraden betrieben werden. Das Zubehör für die Cleanion ist umfangreich: Über ein einfaches Riegelsystem rüstet man je nach Bedarf Schneeräumschild, Laubschieber, Kehrgut-Sammelbehälter oder Splittschutz-Schürze zu. Schneeketten vergrößern die Traktion der schon von Haus aus griffigen, serienmäßigen Winterräder. Ein Unkrautaufsatz ist im Fachhandel ebenfalls erhältlich.
freien, greift man zu einem weiteren praktischen Grünpflegegerät von Pellenc, dem Airion 2. Das handgeführte Blasgerät beseitigt lose Flocken und eignet sich auch bestens für die Kontrollgänge bei anhaltendem Schneefall. Dank Schutzklasse IP 54 sind sowohl das Handgerät als auch der Akku 100 Prozent spritzwassergeschützt und machen Einsätze bei jedem Wetter möglich. Airion 2 ist nicht nur das leichteste professionelle Akku-Blasgerät im Markt, sondern entlastet dank eines Pellenc-Patents das Handgelenk selbst bei voller Blaskraft von jeglichen Drehkräften.
Mit Schneeräumschild wird die Cleanion zum Eisbrecher.
FRISCHEN SCHNEE EINFACH WEGPUSTEN Um Autos, Treppen und andere Kleinflächen schnell von frisch gefallenem Schnee zu be-
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Quelle: Mercedes-Benz
Winterdienst
Der ewige Winter in Mitteleuropas größter Langlaufhalle. Der Unimog bringt mithilfe der Kahlbacher-Schneefrässchleuder frischen Kunstschnee auf den Loipen aus und sorgt so für konstant optimale Wintersport-Verhältnisse.
POWER FÜR DIE PISTE: UNIMOG UND KAHLBACHER SORGEN FÜR SPORTLICHE VERHÄLTNISSE IN DER LANGLAUFHALLE Für den Bauhof Oberhof hält der Unimog U 430 die Straßen schneefrei oder bringt frischen Kunstschnee in Mitteleuropas größter Langlaufhalle auf die Pisten aus. Hier gilt die Wintersaison an 365 Tagen, denn in der DKB-Skisport-Halle herrscht jeden Tag bei konstanten -4 Grad samt Pulverschnee Winter. Optimale Bedingungen für Leistungssportler – also auch für den Unimog-Geräteträger und die Kahlbacher-Schneefrässchleuder des Bauhofs Oberhof.
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ie Temperatur: minus 4 Grad Celsius. Wie in einer Kathedrale ragen die mächtigen Betonpfeiler bis zum Hallendach auf. Dazwischen sind absolute Profis am Werk – Wintersport-Profis. Die Herren der italienischen Langlauf-Equipe ziehen eine Trainingsrunde nach der anderen. Und während sich die US-amerikanischen Paralympics- Athleten auf das Training vorbereiten, verlädt der neue Unimog U 430 mit seiner Kahl bacher-Schneefräse frischen Kunstschnee aus der Beschneiungsanlage auf einen Lkw. Die DKB-Skisporthalle im thüringischen Oberhof, in der Langlauf- und Biathlonprofis das ganze Jahr über trainieren können, ist das pulsierende Herz des Wintersportzentrums. Die vom Deutschen Skiverband initiierte Halle, die 2009 fertiggestellt wurde, verfügt über eine Loipenlänge von insgesamt zwei Kilometern. Oberhof gilt als „der sportliche und touristische Leuchtturm Thüringens“, dessen vielfältiges Angebot stetig erweitert wird. Das
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absolute Highlight von Oberhof ist die DKB-Skisporthalle, die einzigartig in Mitteleuropa ist und zwischen dem Alpinhang und dem Biathlon-Stadion ihren Platz gefunden hat. Auf 10.000 qm wurde hier ein Paradies für Freizeit- und Leistungssportler erschaffen, das 365 Tage im Jahr beste Schneequalität aufweist. Das abwechslungsreiche Streckenprofil des für Breitensportler knapp 1.200 Meter langen Rundkurses, Loipen mit Steigungen und Abfahrten von bis zu 12 Prozent und eine konstante Temperatur von -4 Grad Celsius sorgen für optimale Trainingsbedingungen und ganzjährige Sportfreuden. Die Streckenführung ist dem natürlichen Geländeverlauf angepasst. Daher bieten sich bestmögliche Voraussetzungen nicht nur für geübte Fahrer, sondern auch für Einsteiger und Familien. EWIGER SCHNEE IN DER HALLE Seine spektakulärsten Einsätze hat der Bauhof-Mitarbeiter und Unimog Fahrer Veiko
Gerber in der Skihalle, die viele hier den „Tunnel“ nennen: „Ich hab in dieser Halle schon viele Nächte am Steuer verbracht. Als es 2014 beim Biathlon-Weltcup in Oberhof zu wenig geschneit hatte, da lag der Kunstschnee hier meterhoch“, sagt Gerber und zeigt auf die riesige Zentralhalle. „Den haben wir mit der Schneefräse auf die Lkw geladen, die ihn dann draußen auf die Pisten gebracht haben.“ Damit die Veranstaltung nicht ausfallen musste, war eigens Kunst schnee aus der Arena auf Schalke in das Mekka des Biathlonsportes transportiert worden. Die vier eigenen Beschneiungsanlagen lieferten zusätzlich jeweils acht Kubikmeter Neuschnee in 24 Stunden. MIT LEISTUNGSSTARKEM GERÄT STETS EINSATZBEREIT Für künftige Einsätze dieser Art ist Veiko Gerber mit dem U 430 Geräteträger bestens ausgerüstet: Bei 220 kW Leistung ist das
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Winterdienst Multitalent mit 3 .150 Millimeter Radstand noch extrem wendig: Entscheidend war es, einen sehr leistungsstarken Motor in einem möglichst kompakten Fahrzeug zu haben. „Wir brauchen die hohe Leistung für die Arbeit an großen Steigungen und auch, damit die Schneefräse bei hohen Schneebergen nicht aufgibt“, sagt Fahrer Gerber. Damit das nicht passiert hat man sich auch für ein besonders leistungsstarkes Modell entschieden: Wie der Name der gewählten Schneefrässchleuder KFS 950/2600 asym. von Kahlbacher schon besagt, ist die Besonderheit der großen Frässchleuder das asymmetrisch nach rechts gesetzte Wurf rad. Das bringt eine höhere Effektivität bei der seitlichen Schneeaufnahme und ermöglicht dem Fahrer eine bessere Sicht auf das arbeitende Gerät. Weitere Vorteile sind – dank des geringen Geräteüberhangs – ein günstiges Gewichtsverhältnis der gesamten Arbeitskombination sowie eine außerordentlich hohe Wendigkeit. Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs-Einrichtung, denn erst die exakte horizontale Anpassung der Fräse an die zu räumende Fläche ergibt ein optimales Räumbild. Aufgrund der offenen Bauweise der Trommel ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen. Das durchschwenkbare Schleu derradgehäuse ermöglicht sowohl Weitwurf als auch Auswurf durch den Drehkamin. Die vom Bauhof Oberhof gewählte Kahlbacher- Frässchleuder hat eine Frästrommel mit einen Durchmesser von 950 mm und ein Schleuderrad mit einen Durchmesser von 900 mm. An Räumhöhe schafft sie 1.300 mm. Bedient wird alles vom Fahrerhaus aus, die Kraft nimmt sich das Gerät aus der Kommunalhydraulik des Unimogs. AUCH OUTDOOR IM EINSATZ Natürlich stellt die Arbeit in der Skihalle nur einen kleinen Teil der Aufgaben des U 430 samt Kahlbacher-Schneefrässchleuder dar. „Unsere Hauptaufgabe ist der Winterdienst mit Räumen, Streuen und Fräsen. In einer Wintersport- und Touristenregion ist es absolut notwendig, dass die Straßen auch bei starkem Schneefall jederzeit befahrbar sind. Da ist der U 430 Geräteträger ein unverzichtbares Werkzeug“, so Veiko Gerber. Damit dieser Winterdienst für den Tourismusbetrieb und Großereignisse wie Biathlon- oder Rodel- Weltcup rund um die Uhr gesichert ist, garantiert der Unimog Partner für die Stadt Oberhof, C. Beutlhauser Kommunal- und Agrartechnik, dem Bauhof eine 24-Stunden- Winterdienstbereitschaft mit mobilem Service vor Ort.
Die Sportler in der DKB-Skisporthalle freuen sich über perfekt präparierte Loipen. Das durchschwenkbare Schleuderradgehäuse ermöglicht sowohl Weitwurf als auch Auswurf durch den Drehkamin.
Wendigkeit und hohe Wurfpräzision zeichnen die Schneefrässchleuder aus.
Ob zu viel oder zu wenig Schnee – der U 430 steht bereit.
Perfekt aufeinander abgestimmte Technik: Unimog und Schneefrässchleuder von Kahlbacher.
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Kommunaltechnik
Fotos: Kärcher
Der Innenhof, auf dem Besucher neben dem Piccard-U-Boot an Seilbahn- Gondeln vorbeikommen oder die ausrangierten Original-Swissair-Jets und die Starfighter-Militärmaschine von außen wie innen begutachten können, wird jeden Tag mit der Aufsitzkehrmaschine KM 125/130 gereinigt.
GANZ SCHÖN MOBIL: DER REINIGUNGSTRUPP IM VERKEHRSHAUS LUZERN Das Verkehrshaus in Luzern am Vierwaldstättersee ist das meistbesuchte Museum der Schweiz. Der weitläufige Komplex zeigt auf mehr als 20.000 Quadratmeter in Hallen und im Freien Meilensteine der Verkehrsgeschichte und Mobilität – und verbindet dabei autonomes Fahren sogar mit Schweizer Schokolade. Bei 520.000 Besuchern im Jahr hat das Reinigungsteam alle Hände voll zu tun.
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er Schweizer Tiefseeforscher Jacques Piccard schrieb Geschichte, weil er tiefer tauchte als je ein Mensch vor oder nach ihm. Konstruiert hatte das Tauchgerät Vater Auguste, der selbst ein unerschrockener Abenteurer mit Rekordleistungen war und mitunter als erster Mensch höher als 15.000 Meter flog. Aus gemeinsamer Pionier-Arbeit der Piccards ging auch ein weiteres spektakuläres Unterwasserprojekt hervor: das erste und größte für touristische Zwecke gebaute U-Boot der Welt. In den 60er Jahren brachte das „Mésoscaphe“ bei über tausend Tauchausflügen Passagiere im Genfersee nach unten, später wurde es zu Forschungsmissionen in die Weltmeere geschickt. Inzwischen hat das Unterwasserboot einen Ehrenplatz auf dem Festland: Es ist im Verkehrshaus der Schweiz zu bewundern und befindet sich dort in ausgezeichneter Gesellschaft. Das Museum in Luzern hat sich bahnbrechenden Errungenschaften der Verkehrstechnik und Mobilität verschrieben und viele einzigartige Exponate angesammelt. HISTORISCHE EXPONATE IM FREIEN UND IN HALLEN Damit das aufwändig restaurierte 28,5-Meter-Stahlboot nichts von seinem Glanz ein-
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büßt, wird es vom Reinigungspersonal des Museums einmal im Jahr von Kopf bis Fuß saubergemacht. Verantwortlich für Technik und Reinigung ist Hans Kaufmann, Leiter Infrastruktur des Verkehrshauses. Die anfallenden Arbeiten teilen sich auf ein Hausdienstund ein Unterhaltsreinigungsteam auf. In mehreren großen Hallen und auf dem weitläufigen Freigelände werden über 3.000 Exponate ausgestellt – zu Verkehr und Mobilität auf Straße, Schiene und Wasser, in der Luft und im Weltall. Das meistbesuchte Museum der Schweiz erstreckt sich über mehr als 20.000 Quadratmeter direkt beim Lido am weltbekannten Vierwaldstättersee. MIT DER SCHEUERSAUGMASCHINE DURCH DIE AUSSTELLUNG Das Piccard-U-Boot steht im Freien und wird jeweils vor Beginn der Hauptsaison mit einem Hochdruckreiniger von Schmutzablagerungen befreit – Heißwasser ist nicht erforderlich, gearbeitet wird mit dem Kaltwasser-Modell HD 6/15 MX von Kärcher. Tägliche Pflege hingegen brauchen sämtliche Böden in den Ausstellungsräumen und Gängen. Auch auf Glasflächen hinterlässt der Besucherandrang Spuren. Das Ver-
kehrshaus hat an 365 Tagen im Jahr geöffnet und zählte im letzten Jahr mehr als 520.000 Gäste. In der Halle für Luft- und Raumfahrt beseitigt Luca Rinderli, der das Hausdienst-Team führt, Fußabdrücke und andere Verschmutzungen zügig mit einer batteriebetriebenen Aufsteh-Scheuersaugmaschine vom Typ BR 55/40 RS. Es werden viele Original-Attraktionen gezeigt, an der Decke schwebt ein Schweizer Militärjet neben einer alten Fokker F-VIIa. Der Diplom-Hauswart lenkt die Maschine bequem um den begehbaren Rumpfquerschnitt eines Airbus A340 und muss sich dabei nur die prüfenden Augen des legendären Mister Spock gefallen lassen, der auf der Wendeltreppe von oben die Halle fest im Blick hat. EXPONATE GLASKLAR IM BLICK In einer ganzen Armada von Glas-Vitrinen vergegenwärtigen derweil Modelle der Swiss air-Flotte die Fortschritte der Luftfahrt. „Die Exponate hinter Glas werden gerne aus nächster Nähe bestaunt“, erklärt Rinderli. „Entsprechend entfernen wir hier täglich Fingerabdrücke.“ Bei der Tagesroutine ist manuelle Reinigung die bevorzugte Methode. Für die gründliche Vitrinenreinigung alle zwei Wo-
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Kommunaltechnik
Das erste für touristische Zwecke gebaute U-Boot der Welt, das „Mésoscaphe“. Inzwischen hat das Unterwasserboot einen Ehrenplatz im Verkehrshaus und wird einmal im Jahr per Hochdruckreiniger saubergemacht.
chen oder falls eine Scheibe mal durchweg verschmiert ist, wird der Akku-Fenstersauger WVP 10 Adv eingesetzt. Ähnlich ist das Prozedere auch in der großen Halle Schienenverkehr. In dem lichtdurchfluteten Raum reihen sich vor allem auf einer Emporenbrücke Glasschränke auf einer Länge von gut 20 Metern, um Memorabilien und Modelle von Zügen oder relevanter Maschinen wie Tunnelbohrer zu präsentieren. Lange Glasgeländer wie im oberen Stock der Halle Straßenverkehr, an die Besucher noch häufiger Hand anlegen, arbeiten Mitarbeiter jeden Tag mit dem Fenstersauger ab, um sämtliche Verunreinigungen zu beseitigen. Hier schätzt Fachmann Rinderli besonders auch, dass dabei kein Wasser auf den Boden tropft. WENDIG UM ECKEN UND ABSPERRPFOSTEN Der Ausstellungsraum für Straßenverkehr wird zu einem großen Teil von drei Dutzend historischen Fahrzeugen beansprucht – darunter Formel-1-Renn-Boliden von Sauber aus den späten 90ern, aber auch ganz frühe Modelle wie der Ajax Landaulet aus Schweizer Produktion von 1908, Motorrad-Legenden wie die Dufaux Motosacoche von 1907 und selbst Pferdekutschen aus der Pionierzeit. Ein interaktives Wandregal von oben bis unten gefüllt mit Original-Autos verschiedener Epochen reicht komplett über beide Etagen und ist äußerst populär unter Besuchern: Einzelne Autos werden nach einem demokratischen System von den Besuchern ausgewählt, aus dem Regalsystem herunterbefördert und können anschließend aus der Nähe angeschaut werden. Vor der Auto-Wand vorbei am Glasgeländer entlang kommt die Scheuersaugmaschine dann auch wendig um Ecken und Absperrpfosten, hinter denen als Highlight etwa
eine ganze Reihe Monteverdie-Supersportwagen präsentiert wird – allesamt in knalligem Rot. „Die historischen Objekte sind größtenteils kaum zu ersetzen“, sagt Kaufmann. „Da muss man schon sehr konzentriert sein bei der Reinigungsfahrt.“ Für die Reinigung der Propellermaschine DC-3 oder der CV990 „Corondao“ rücken deshalb über das Jahr hinweg ehrenamtliche Fachleute an, die mit dem Hochdruckreiniger des Typs HDS 9/71-4 C an die Ausstellungsstücke herangehen. Die pensionierten SwissairMitarbeiter haben sich für diesen Zweck zu einem Verein zusammengeschlossen. STAUBEMPFINDLICHE VORFÜHRGERÄTE Neben den Kernausstellungen finden auch die Zusatzangebote wie das Planetarium, Swiss Chocolate Adventure und Media World großen Anklang und sorgten mit einer Viertelmillion Besucher sogar für einen deutlichen Zuwachs der Gesamtbesucherzahl. Im letzten Jahr liefen etwa fast 80.000 Besucher über den Teppich der im Oktober 2016 eröffneten Media World, um etwa mit VR-Brillen in virtuelle Welten abzutauchen oder TV-Experimente in einer Green Box zu unternehmen. Gereinigt wird der Boden täglich mit dem batteriebetriebenen Teppichbürstsauger CV 60/2 RS. Auch im Planetarium kommt der Aufsteh-Sauger zum Einsatz. Der runde, für den Blick in die Sterne abgedunkelte Raum wird an sich nicht stark verschmutzt – Getränke und Essen sind nicht erlaubt. Aber die Filmprojektoren und Vorführgeräte sind sehr staubempfindlich, weshalb der Teppich regelmäßig abgesaugt wird. „Die Bürstsaugmaschine schafft dank der Walzen mehr Material heraus als ein anderes Gerät“, erklärt Rinderli. Zwischen den Kinositzen wird mit dem akkubetriebenen Rucksack-Sauger BV 5/1 Bp gearbeitet. Das Gerät macht es einfach, trotz enger Zwischenräume gründlich zu arbeiten. Eine Batterieladung reicht nicht ganz für alle Sitzreihen, weshalb ein Wechsel akku zur Verfügung steht.
Herausforderung, die empfindliche Sensorik in den Räumen nicht zu beschädigen“, erklärt Kaufmann. Mit der befahrbaren Erlebniswelt schafft es das Schweizer Museum, Mobilität mit Schokolade zu verbinden. Eine Vielzahl von Sensoren ermöglicht es Besuchern, in einem von zehn autonom fahrenden „Peoplemoover“ durch die Ausstellung zu gleiten. Die tassenförmigen Wagen fahren vorbei an 3D-Projektionen und beweglichen Kulissen, die für ein immersives Erlebnis sorgen – an der letzten Station erhalten Fahrgäste Schokolade zum Verkosten. Gereinigt wird mit dem Akku-Trockensauger T 9/1 Bp. So besteht nicht die Gefahr, mit einem Gerätekabel hängenzubleiben und die mit Klebebändern fixierte Sensorik zu verschieben. Nassreinigung mit Geräten ist nicht möglich, ab und zu wird allerdings vorsichtig mit dem Mopp feucht gewischt. VOLLE KRAFT IM FREIEN Im Außenbereich des Museums kann mit voller Kraft gearbeitet werden. Der Innenhof, auf dem Besucher neben dem Piccard-UBoot an Seilbahn-Gondeln vorbeikommen oder die ausrangierten Original-Swissair-Jets und die Starfighter-Militärmaschine von außen wie innen begutachten können, wird jeden Tag mit der Aufsitzkehrmaschine KM 125/130 gereinigt. Auch ein begehbarer Tunnelnachbau und der Bereich um das Wasserbecken, auf dem das Verkehrshaus Old timer-Pedalos demonstriert, wird damit von den üblichen Verschmutzungen wie Papier, Eintrittskarten oder Laub befreit. Das Verkehrshaus-Team schätzt sehr, dass mit der Kehrsaugmaschine auch Ecken vollständig gereinigt werden können. Geplant ist bereits, die Maschine mit Benzinantrieb durch das entsprechende Elektro-Modell zu ersetzen. Damit soll künftig emissionsfrei auch der Eingangsbereich im Inneren gereinigt werden. Zwischen den Kinositzen wird mit dem akkubetriebenen Rucksack-Sauger BV 5/1 Bp gearbeitet. Das Gerät macht es einfach, trotz enger Zwischenräume gründlich zu arbeiten.
SENSIBLE SENSORIK FÜR AUTONOMES FAHREN „Bei der Bodenreinigung im Swiss Chocolate Adventure steht das Reinigungsteam vor der
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Foto: Zimmermann
Winterdienst
Fritz Bösch vom Unternehmen Zimmermann mit dem Team des Werkhofs der Gemeinde Schwyz bei der Übergabe der Kombi Holder-Geräteträger und Zaugg-Schneepflug.
KUNDENTREUE GEMEINDE SETZT AUF WINTERDIENSTGERÄTE VON RÄUMSPEZIALISTEN ZAUGG Seit achtzehn Jahren hält die Gemeinde Schwyz dem Winterdienstspezialisten Zaugg die Treue. Dieses Jahr erweiterte man die Ausstattung um einen Schneepflug und eine Schneefrässchleuder und den Fuhrpark um einen kompakten Geräteträger, der sich dank multifunktionaler Einsetzbarkeit nicht nur im Winterdienst bewährt.
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er prachtvolle Dorfplatz von Schwyz, umsäumt von der dominierenden Pfarrkirche, dem Rathaus und den Herrenhäusern, gilt als einer der schönsten Plätze der Schweiz. Damit dieser auch optimal zur Geltung kommt, muss das zwischen Vierwaldstättersee und dem kleinen Lauerzersee gelegenen Städtchen stets gründlich gepflegt werden – sommers wie auch im Winter. Ein geeignetes Arbeitsgerät für den vielfältigen Einsatz fand man im Geräteträger S 130 von Holder. In nur wenigen Arbeitsschritten kann mit den entsprechenden Anbaugeräten bei-
spielsweise auf Winterdienst, Kehren oder Grünpflege umgestellt werden. Seine effektive Arbeitshydraulik mit drei unabhängigen hydraulischen Geräteantrieben und zwei gleichzeitig bedienbaren Proportionalfunktionen ermöglichen hohe Leistung und Flexibilität am Anbaugerät. Besonders attraktiv ist das Fahrzeug vor allem für Einsätze, bei denen die Anforderungen an Mensch und Maschine besonders hoch sind, beispielsweise in Wintersportregionen. Den Geräteträger – genauso wie die passend dazu abgestimmten Winterdienstgeräte – bezog die Gemeinde beim
Kommunaltechnikspezialisten Zimmermann. Schwyz war eine der ersten Gemeinden, die mit dem erst Anfang des Jahres in das Produktprogramm des Unternehmens aufgenommenen Fahrzeug ausgestattet wurde. Das leistungsstarke Gefährt beweist sich als passender Träger für die Schneeräumgerätschaften von Zaugg. „Wichtig für unsere Gemeinde war die Zuverlässigkeit des Produktes in der Ausführung um den Winterdienstauftrag stets sicherzustellen“, erläutert Donatus Dörig, Projektleiter der Abteilung Tiefbau in der Gemeinde Schwyz die Gründe für die Kaufentscheidung.
Fotos: Zaugg
Die integrierte Klappschar der Schneefrässchleuder S72 bietet ein Maximum an Schonung beim Überfahren von Hindernissen – für das Winterdienstgerät und das Trägerfahrzeug.
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Diese ist aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit nicht schwer gefallen. „Die Zufriedenheit mit dem Unternehmen ist konstant gut – im Kommunalbereich eine echte Kapazität“, so Donatus Dörig. Bereits seit achtzehn Jahren ist Schwyz ein zufriedener Kunde des Winterdienstspezialisten aus dem Emmental. Dessen Geräte kommen auf allen Straßen der Gemeinde zum Einsatz inklusive Trottoirs. HINDERNISSE SCHADFREI ÜBERFAHREN Zuletzt entschied man sich für die Order der Schneefrässchleuder SF72 beim Fachhändler Zimmermann. Das Modell punktet vor allem durch die maximale Schonung der Fräse und des Trägerfahrzeuges beim Überfahren von Hindernissen, die durch die integrierte Klappschar gegeben ist. Die Konstruktion gewährleistet ein sehr günstiges Gewicht im Verhältnis zur robusten und stabilen Bauweise. Gleichzeitig wurde auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und eine große Kompatibilität mit verschiedensten Geräteträgern geachtet. Um auch bei wenigen Zentimetern Schneebelag die Verkehrsflächen der Gemeinde von der Schneeschicht zu befreien und somit für Autofahrer und Passanten sicher zu machen, wendet die Tiefbau-Abteilung der Gemeinde Schwyz einen Schneepflug an. Der G8K ist mit dem Original-Element abfederungssystem von Zaugg ausgerüstet. Durch die Kunststoffgleitfläche und die geteilte Pflugschar erlaubt dieser Schneepflug einen extrem fahrzeugschonenden Einsatz. Er eignet sich auch für den wirtschaftlichen Einsatz auf Gehsteigen und schmalen Straßen. HOHE DOSIERGENAUIGKEIT DES STREUERS Um gefährlicher Glätte auf den Ge meindewegen entgegen zu wirken, wird
Fotos: Gemeinde Schwyz
Winterdienst
Den Geräteträger – genauso wie die passend dazu abgestimmten Winterdienstgeräte – bezog die Gemeinde beim Kommunaltechnikspezialisten Zimmermann. Auf dem Holder S 130 ist die Schneefrässchleuder SF72 von Zaugg und das Streugerät Duplex von Kugelmann aufgebaut.
ein Streuer von Kugelmann eingesetzt. Zimmer mann ist als Generalimporteur des Anbaugeräteherstellers Kugelmann für den gesamten Schweizer Raum zuständig. Das Zweikammersystem des Streugeräts Duplex hält alle Möglichkeiten der Streustoffwahl offen. Mischbetrieb verschiedener Streustoffe ist beliebig möglich, außerdem ist die Duplex-Reihe auch mit Feuchtsalzausstattung konfigurierbar. Auf hohe Dosiergenauigkeit und somit hohe Wirtschaftlichkeit und umweltbewusster Umgang mit Streustoff durch geregelte Antriebe wurde bei der Konstruktion großer Wert gelegt. MIT GUTEM SERVICE PUNKTEN Das Preis-Leistungsverhältnis sowie die Qualität und die große Bandbreite an angebotenen Kommunaltechnikprodukten sind laut Donatus Dörig von der Abteilung Tiefbau ausschlaggebend für die bestehende Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Zimmermann. Mindestens ebenso wichtig erachtet er jedoch auch die gelungenen Serviceleistungen. Seine Dienstleitungen, wie etwa der 24-Stunden-Service, zeichnen den Kommunalspezialisten in der Kundenbetreuung aus.
Foto: Markus Bernet / Wikipedia
Blick vom Grossen Mythen aus über den Talkessel von Schwyz mit der Stadt Schwyz, Brunnen am Vierwaldstättersee, Rigi und Lauerzersee.
Der Streuer Duplex punktet mit einem genauen Streubild und einer ebenso präzisen Dosierung. Durch die individuelle Abstimmung auf das jeweilige Trägerfahrzeug leistet die Schneefrässchleuder einen höchstmöglichen Auswurf bezüglich Distanz und Volumen.
PLASTIK TAK TIK TAK : Petition SMS mit “ IK „PLAST 4* an 5455
Höchste Zeit für deine Stimme gegen Wegwerf-plastik.
plastik.greenpeace.at
* Mit deiner SMS erklärst du dich einverstanden, dass Greenpeace deine Telefonnummer zur Kontaktaufnahme für diese Kampagne erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Fernkorngasse 10, 1100 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.
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Fotos: Lindner
Kommunaltechnik
Lindner bietet den Lintrac auch als Loipenspurgerät an. Mit dem Planierschild und der Fräse lassen sich Winterwanderwege pflegen.
STUFENLOSTECHNOLOGIE FÜR KOMMUNALPROFIS Mit dem Unitrac 112 LDrive und der Lintrac-Serie bietet Lindner stufenlose Fahrzeuge, die im Ganzjahreseinsatz punkten. Neueste Innovation ist der Lintrac 110, der u.a. mit gefederter Vorderachse zu haben ist. Seit kurzem ist der Lintrac mit Kettenlaufwerk als Loipenspurgerät erhältlich.
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om Lintrac 90 – dem ersten stufenlosen Standardtraktor mit 4-Rad-Lenkung – hat Lindner bereits mehr als 800 Stück ausgeliefert. Technische Highlights sind die Hochleistungs-Arbeitshydraulik von Bosch und die sehr einfache LDrive- Bedienung. Die hintere Achse lenkt bis zu 20 Grad ein. Die Heck-, Front- und Arbeitshydraulik mit Verstellpumpe machen den Lintrac zum variablen Geräteträger – und das 365 Tage im Jahr.
NEUER LINTRAC 110 Mit dem stufenlosen Lintrac 110 erweitert
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Lindner die Lintrac-Serie. Das höchstzulässige Gesamtgewicht liegt bei acht Tonnen, die Nutzlast bei rund 3,5 Tonnen. Herzstück des neuen Traktors ist das stufenlose Getriebe TMT11 von ZF. Im Vergleich zum TMT09 aus dem Lintrac 90 ist es mit einer größeren Hinterachse ausgerüstet. Das Getriebe punktet mit seiner kompakten Bauweise und maximaler Zugkraft. Ausgesprochen einfach ist die Bedienung über den LDrive-Drehregler. Weitere Highlights sind die Arbeitshydraulik mit 88-Liter-Axialkolbenpumpe und die verstärkte 4-Rad-Lenkung. Außerdem ist der Lintrac 110 auf Wunsch TracLink Pilot ready
– und damit für zukünftige Herausforderungen gerüstet. LINDNER SCHREIBT FAHRKOMFORT GROSS Einen wesentlichen Beitrag zum hohen Fahrkomfort des Traktors leistet die gefederte Vorderachse. Sie ist für lange Transportfahrten maßgeschneidert. Die bewährte und robuste Lindner-Frontachse baut das Unternehmen in Kundl selber. Der Fahrer kann die Federung der Frontachse sperren, anheben und absenken. Die Federungszylinder sind gut geschützt in die Achsaufhängung integriert. Das garantiert perfekte Bodenfreiheit.
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Kommunaltechnik
Die ideale Ergänzung zum Lintrac ist der Unitrac 112 LDrive – der erste Lindner- Transporter mit Stufenlostechnologie und besonders einfacher LDrive-Bedienung.
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Ba Kl
Für lange Arbeitszeiten hat Lindner die TracLink-Kabine entwickelt. Der Fahrersitz mit Niederfrequenz-Luftfederung und die Kabinenfederung sorgen für optimalen Komfort. Das Frontlader-Freisicht-Fenster ist extra groß und breit angelegt – der Fahrer hat besten Blick auf den Frontlader bis zur maximalen Ausladungshöhe. Darüber hinaus hat Lindner das Lichtsystem verbessert. Für Kommunalprofis kommen z.B. sehr gut sichtbare LED-Rundumleuchten und -Blitzbalken zum Einsatz. Die TracLink-Kabine ist seit kurzem zusätzlich für den Lintrac 90 erhältlich. LINTRAC ALS LOIPENSPURGERÄT Lindner bietet den Lintrac auch als Loipenspurgerät an. Mit dem Planierschild und der Fräse lassen sich Winterwanderwege pflegen. Ergänzt um zwei Druckplatten, ist diese Gerätekombination als Spurgerät für Lang laufloipen einsetzbar. Der stufenlose Lintrac ist darüber hinaus seit kurzem mit Kettenraupen verfügbar. ERSTER STUFENLOSER TRANSPORTER: UNITRAC 112 LDRIVE Die ideale Ergänzung zum Lintrac ist Unitrac 112 LDrive – der erste Lindner-Transporter mit Stufenlostechnologie und besonders einfacher LDrive-Bedienung. Der Motor erfüllt die Kriterien von EURO 6c. Die Nutzlast des Trans-
porters beträgt sechs Tonnen. Das TracLink-System beinhaltet ein digitales Fahrtenbuch und erkennt Anbaugeräte automatisch. TracLink erinnert an wichtige Prüfungen oder Servicear-
beiten wie einen Ölwechsel. Ein weiterer Pluspunkt ist die geringe Lautstärke in der Fahrerkabine – diese erreicht maximal 74 dB. Infos unter: www.lindner-traktoren.at
Mit dem stufenlosen Lintrac 110 erweitert Lindner die Lintrac-Serie. Das höchstzulässige Gesamtgewicht liegt bei acht Tonnen, die Nutzlast bei rund 3,5 Tonnen. Herzstück des neuen Traktors ist das stufenlose Getriebe TMT11 von ZF.
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Fotos: Daimler
Winterdienst
Gutes Team: Auf dem Unimog wurde ein Schneepflug und ein Streugerät des Herstellers Aebi Schmidt aufgebaut.
UNIMOG BEFREIT SÜDSCHWARZWALD VON EIS UND SCHNEE Seit sieben Generationen setzt die baden-württembergische Firma Kessler Holztransporte auf das kommunale Allzweckfahrzeug Unimog. Im Winter besorgt das Familienunternehmen mit seinem neuen Modell U 427 samt Schneepflug und Streugerät von Aebi Schmidt rund um die Gemeinde Häusern im Schwarzwald den Winterdienst und sorgt so für sichere Verhältnisse auf Straßen und Wanderwegen.
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ährend der kalten Jahreszeit ist für Markus Kessler und seinen Vater Helmut die Nacht immer früh zu Ende. Denn schon um vier Uhr geht es in die betriebseigene Halle. Dort steht bereits der neue Unimog U 427 mit Schmidt Schneepflug und Streuer bereit. Seit 1959 räumen die Männer von Kessler Holztransporte im Winter die Straßen der Gemeinde Häusern – mittlerweile in der siebten Generation. Dafür kommen in dem Familienunternehmen ausnahmslos Unimogs zum Einsatz. Denn die Alleskönner von Mercedes-Benz vereinen Zuverlässigkeit und Wendigkeit mit hohem Fahrkomfort. Und das nicht nur im Winter. 25 KM LANGE RÄUMSCHLEIFE Während der 36-jährige Markus Kessler den Sechszylinder-Diesel startet und sich auf seine rund 25 km lange erste Räumschleife begibt, um zunächst eine Ortsverbindung befahrbar
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zu machen, beginnt Kessler Senior innerorts mit der Räumung der viel befahrenen Strecken. Dafür sorgt ein älterer Unimog U 1400. Denn wenn um sechs Uhr der örtliche Bäcker öffnet, sollte der Weg zu den Frühstücksbrötchen bereits frei sein. MIT SCHNEEKETTEN UND WINTERDIENSTGERÄT Ist die erste Runde beendet, was je nach Schneehöhe etwa drei bis vier Stunden dauern kann, geht es gleich bergauf in den Schwarzwald, um notwendige Wanderwege erkennund begehbar zu machen. Dabei spielt der Unimog seine Stärke im Gelände aus. „Wir haben hier zum Teil gefährliche Gefällstrecken zu räumen, daher haben wir auf beiden Unimogs gleich Schneeketten aufgezogen – trotz der griffigen MPT-Reifen“, berichtet Helmut Kessler. An dem Modell U 427 schätzt Markus Kessler neben der Zuverlässigkeit die Ausrüstung mit Schneepflugentlas-
tung, elektropneumatischer Schaltung und zwei Zapfwellen, an Front und Heck. Vor allem im Winterdienst ist die Frontzapfwelle von besonderem Vorteil: Sie ermöglicht den Betrieb einer Schneeschleuder, wenn der Schnee besonders hoch liegt. Der hydraulisch angetriebene Schmidt Stratos Streuer lässt sich dank modularisierter Schnittstelle am Unimog U 427 einfach anbauen: „Bei 10 g/m² Streumenge hält der Streuer mit seinen 2 m³ Fassungsvermögen recht lange, bis ich rüber zur Straßenmeisterei muss. Dort stehen zwei Hochsilos mit je 300 t. Bei Eisglätte oder Eisregen stelle ich die Salzmenge freilich auf 30 g/m² oder mehr ein, sonst werden die Straßen nie frei.“ 7 GENERATIONEN VON KESSLERS UND UNIMOGS Markus Kessler, der vor seinem Einstieg in den elterlichen Holztransportbetrieb bei Mercedes- Benz in Titisee Neustadt eine Kfz-Lehre ab-
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Winterdienst solviert hatte, war schon von klein auf vom Unimog fasziniert. Das liegt in der Familie. Sein Vater Helmut Kessler erinnert sich: „Unser erster Unimog war ein 411er, noch mit Plane, aber zum Schneeräumen war er eine wahnsinnige Erleichterung. Er hatte zwar nur 30 PS, war aber wendig, denn vorher gab es nur den Langholz-Lkw mit K5-Keilpflug. Davor mussten Pferde und Ochsen ran.“ In der Gemeinde Häusern ist die Firma Kessler das älteste Unternehmen. Gegründet vor 200 Jahren von Markus Josef Kessler wird das Holztransportunternehmen heute in der siebten Generation betrieben – passenderweise mit dem siebten Unimog in Folge. Zum Holztransport wird seit dem Jahr 2000 außerdem ein Mercedes-Benz Actros mit Langholzaufbau und Kran eingesetzt. Damit versorgen die Kesslers heute einen Kundenstamm im Umkreis von etwa 100 km, zu dem viele Sägewerke und holzverarbeitende Betriebe im Südschwarzwald zählen. Dem Unimog wollen die Winterdienst-Experten weiterhin treu bleiben. Denn die Begeisterung ist ungebrochen: „Am neuen Unimog U 427 sind nicht nur die Features genial, sondern auch der Fahrkomfort“, lobt Markus Kessler. Und sorgt mit Unterstützung seines Teams weiterhin für schneefreie Straßen zwischen Schwarza und Albstausee.
Markus Kessler sitzt seit 4 Uhr morgens am Steuer seines Unimogs. Er sorgt für sichere Straßenverhältnisse und geräumte Wanderwege rund um die Gemeinde Häusern im Südschwarzwald.
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8.–10.2.2019 MESSE FREIBURG
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Fotos: Probst
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Kommunaltechnik
Mit dem Safeflex SF kann man sich auf den Schnitt konzentrieren.
RISIKOLOS PFLASTERSTEINE ZUSCHNEIDEN Um Steine beim Pflastern passgenau zuzuschneiden, greift man vor Ort meist zur Flex. Ein nicht ganz risikoloses Unterfangen, wie die Unfallzahlen zeigen: Schnell wird der Pflasterstein zum „Wurfgeschoss“ oder es kommt durch unzureichende Fixierung zu Schnittverletzungen. Der neue Safeflex aus dem Hause Probst sichert Mann und Arbeitskraft und ersetzt den S chneidetisch.
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erletzungen mit Flex oder Winkelschleifer führen mit deutlichem Abstand die Unfallstatistiken auf deutschen Baustellen an: Laut Jahresbericht 2016 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung sind motormanuelle Werkzeuge an gut einem Viertel der Unfälle beteiligt. Mit Blick für die Bedürfnisse vor Ort tüftelte das Team der Probst GmbH an einer Lösung für das sichere Zuschneiden und Trennen von Steinplatten und Co. Die schwäbische Ideenschmiede hat in bald 60 Jahren Unternehmensgeschichte immer wieder richtungsweisende Standards gesetzt. GEFÄHRLICHE GEWOHNHEIT AUF DER BAUSTELLE Beim Steine schneiden mit dem Winkelschleifer wurde aus Gewohnheit bislang oft auf eine ausreichende Fixierung verzichtet und nur der Fuß aufgesetzt. Dabei kann der Baustoff verrutschen, man verliert die Kontrolle über das Werkzeug, mit unkalkulierbaren Folgen. Mit dem Safeflex SF kann die Gefahr von Schnittverletzungen erheblich gemindert werden. Die Steine werden schnell und sicher fixiert, so dass sie nicht mehr wegrutschen und zu gefährlichen „Wurfgeschossen“ werden können. Der Baustoff, zum Beispiel ein Pflasterstein,
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wird zwischen zwei Spannelemente gelegt, die mit Hilfe von Federn auseinander gespannt werden. Über zwei seitlich angebrachte Federriegel werden die Spannelemente auf die Höhe des Baustoffes zwischen 30 bis 160 mm eingestellt. Sind Stein oder Platte eingelegt, schließt man das obere Spannelement, dessen Verlängerung als Handgriff und Schneidschutz zugleich dient. Der Anwender drückt einfach den Fuß auf und derart sicher fixiert, kann der Schneidvorgang wie gewohnt mit Flex oder Trennschleifer ausgeführt werden. Die mit einer Antirutschmatte versehenen Spannflächen greifen selbst kleine Reststücke fest für passgenaues Zuschneiden. MEHR SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ „Unsere Produkte gehen auf die Realität auf der Baustelle ein – der Safeflex SF bietet eine handliche und einfache Möglichkeit, die Unfallgefahr beim Schneiden mit dem Winkelschleifer deutlich zu reduzieren“, so Holger Merholz, Director Sales & Marketing bei der Probst GmbH. Dabei kommt auch die Ergonomie nicht zu kurz, denn der Safeflex ist deutlich handlicher und besser zu transportieren als beispielsweise ein Nass-Schneidetisch. „Seitens der Arbeitskräfte ist das Bewusstsein
für Gesundheit und Arbeitsschutz heutzutage deutlich gestiegen,“ betont Holger Merholz. „Es wird Zeit, dass auch die Unternehmer in der Bauindustrie nachziehen und entsprechende Arbeitsbedingungen schaffen.“ Mit der praktischen und von der Fachjury ausgezeichneten Klemmhilfe made in Germany wird die Arbeit auf der Baustelle sicherer und effizienter.
Ein Handgriff mehr macht den Unterschied: Endlich sicher schneiden mit dem Safeflex SF.
KOMMUNAL
Fotos: Pappas
Kommunaltechnik
Vertreter von Stadtgemeinde und Bauhof Hainburg mit Martin Trimmel, Pappas-Verkaufsleiter für Bucher.
PRAKTISCHER SAUBERMACHER IN HAINBURG Mit dem Flughafen Wien hat der Kommunalspezialist Bucher definitiv eine klangvolle Kundenreferenz. Denn um Österreichs größten Flughafen beständig sauber zu halten, muss die Leistung des Kehrmaschinentrupps stimmen. Das dachten sich auch die Verantwortlichen des Bauhofs in Hainburg, die die Erfahrungswerte des Flughafens zum Anlass nahmen und ihre ausgemusterte Kehrmaschine durch ein Modell von Bucher zu ersetzen.
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it der Auslieferung einer CityCat 5006 Kehrmaschine an die Stadt Hainburg ist es Bucher-Verkaufsleiter Martin Trimmel von Pappas gelungen, die Verwaltung der östlichsten Stadt Österreichs von den Qualitäten des Schweizer Kommunalspezialisten zu überzeugen. Zur Marke Bucher fand die Stadt Hainburg durch den engen Kontakt zum Flughafen Wien. Dort stehen die Kehrmaschinen des Herstellers seit geraumer Zeit im Dauereinsatz und erfüllen die hohen Qualitätsanforderungen, die ein Flughafenbetreiber an all seinen Maschinen hat. Angeschafft als Ersatz für eine zu alt und zu klein gewordene Kehrmaschine, sorgt das Kompaktkehrfahrzeug das ganze Jahr über für saubere Straßen in und rund um Hainburg. 45 Straßenkilometer müssen regelmäßig von Schotter, Sand und anderen Verunreinigungen befreit werden, der Bucher CityCat ist dafür dank seiner guten Dauereinsetzbarkeit perfekt geeignet. Bei erhöhter Betriebsdauer bewähren sich nicht nur der 118 kW (Euro 6) starke Dieselmotor, sondern auch der hohe Komfort sowie die Sicherheit, die der Arbeitsplatz im Bucher CityCat 5006 bietet. GERINGE STAUBBILDUNG Den griffigen Tellerbesen, die unabhängig voneinander verstellbar sind, entgeht fast nichts. Von ganz klein bis ziemlich groß wird alles an Bord geholt. Der robuste Besen eignet sich auch für besonders harte Einsätze wie
Straßenbau und Wildkrautbeseitigung. Der Staubentwicklung wirkt dabei der Einsatz von Wasserdüsen in den Tellerbesen entgegen. Das Frischwasser wird mittels zweier Wasserpumpen zu den Sprühdüsen befördert, welche sich auf den Kehrbesen, im Saugmund und im Saugrohr befinden. Das Brauchwasser wird filtriert und ebenfalls zum Saugmund geführt, um eine bestmögliche Staubbindung zu erzielen. Durch die Vierradlenkung zeigt sich die Bucher CityCat 5006 im Arbeitsgang wendig und spurtreu und ist auch in der Lage, enge Verbindungswege zu befahren. EINFACHES SAUBERHALTEN Genauso einfach wie die Reinigung der Flächen erfolgt bei der Kehrmaschine die Entleerung des Kehrgutbehälters per Kippfunktion, die in Container, Mulden oder auch direkt in
Müllfahrzeuge erfolgen kann. Auch bleibt die Maschine selbst dank Selbstreinigungsfunktion Easy Clean sauber. Mittels Knopfdruck werden dabei Gebläse, Sieb, Schmutzwassertank, die Seitenwände und weitere schwierig erreichbare Schmutznester durch Reinigungsdüsen bestrahlt. Innerhalb von wenigen Minuten wird die Maschine ganz von selbst völlig sauber. BAUHOF ZUFRIEDEN MIT „NEUEM MITARBEITER“ Die Verantwortlichen des Bauhof Hainburg schwärmen besonders für die Übersichtlichkeit, die intuitive Bedienbarkeit sowie die Klimatisierung der Fahrerkabine. Das große Ladevolumen von 5,6 m3, das Zentraldisplay, das Überblick über alle Maschinen gibt, und der große Wassertank machen den Bucher CityCat 5006 zum idealen „Gemeinde-Mitarbeiter“.
In und um Hainburg hält der Bucher CityCat 45 Straßenkilometer sauber.
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Fotos: zek
Messen & Veranstaltungen
Über 20.000 Besucher konnten sich bei der letzten Agro Alpin am gesamten Innsbrucker Messegelände auf 40.000 m2 Ausstellungsfläche ein umfassendes Bild über alle Neuerungen auf dem Landtechniksektor machen.
WESTÖSTERREICHS GRÖSSTE LAND- UND FORSTTECHNIK-MESSE STARTET ZUM SECHSTEN MAL ERFOLGREICH IN INNSBRUCK Nach dem Erfolg der ersten fünf Fachmessen für Land- und Forstwirtschaft sowie der Kommunaltechnik fand heuer bereits die sechste Auflage der Agro Alpin vom 8. bis 11. November statt. Das positive Echo aus dem Fachpublikum, der Industrie und dem Handel hat den Bedarf einer derartigen Messeveranstaltung in Tirol bestätigt. Fit für den Winterdienst: Der Anbaugeräte-Hersteller Hydrac stellte sein Produktportfolio für effizientes Schneeräumen vor.
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ie Agro Alpin fand bereits zum sechsten Mal statt und hat sich dabei innerhalb kürzester Zeit zu einem Publikumsmagneten im Alpenraum entwickelt. Das umfangreiche und informative Angebot wird vom Fachpublikum immer wieder dankend angenommen. Dr. Georg Hetzenauer, Geschäftsführer der Firma Alp-Events und Veranstalter der Fachmesse, betont: „Besucher sollen einen möglichst umfassenden Eindruck von den Entwicklungen am Agrarsektor erhalten.“ Die Messe erstreckte sich über 40.000 m2 auf das gesamte Innsbrucker Messegelände im Innen- und Außenbereich. Neben der Präsentation der neuesten Entwick-
Lindner war als Aussteller der ersten Stunde auch bei der sechsten Ausgabe der Messe wieder mit dabei.
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Messen & Veranstaltungen
Die Agro Alpin ist eine Leistungsschau der modernen Landtechnik. Hier fehlte natürlich auch nicht das breit aufgestellte Traktoren-Programm von Steyr.
Westa-Geschäftsführer Alois Weber präsentierte die leistungsstarken Schneefrässchleudern des Allgäuer Unternehmens auf der Messe.
lungen in der alpinen Land- und Forsttechnik waren eine Vielzahl von interessanten Vorträgen, Vorführungen und Ausstellungen im Rahmenprogramm enthalten.
MARKTFÜHRER DER BRANCHEN LAND-, FORST- UND KOMMUNALTECHNIK VOR ORT Mit den jeweiligen Marktführern ist ein umfassendes und qualitativ hochwertiges Ausstellerangebot garantiert. Von neuesten Traktoren über Seilförder anlagen bis hin zur Solartechnik bietet die Messe ein sehr breites Spektrum an Geräten und Technik für eine gelungene Land wirtschaft. „Die Fachmesse Agro Alpin wird heuer wieder eine agrarische Veranstaltung von anerkannter Qualität in der Landeshauptstadt sein“, so Bauernbundobmann Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler. „Die ausgestellten Produkte sind für die Bauernschaft, für Entscheidungsträger
in agrarischen Institutionen und Betrieben für Kaufentscheidungen von großer Bedeutung.“ Und auch die Unterhaltung kam bei der Agro Alpin nicht zu kurz, denn spannende Sonderveranstaltungen boten den Besuchern Abwechslung. Auf der heurigen Agro Alpin fand man erstmals auch am Freigelände West mehrere Aussteller. Aufgrund des großen Andrangs haben sich die Veranstalter der Messe dazu entschlossen, den Besuchern ein noch umfassenderes Programm zu bieten. Die Agro Alpin war wieder ein zentraler Treffpunkt für alle an der Land- und Forstwirtschaft interessierten Menschen und Fachleuten im Alpenraum. „Diese Messe bietet ein breites Spektrum an neuer Technik, sie soll vor allem auch Motivation für die Bauernschaft sein, trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterzumachen“, resümiert Bauernbundobmann Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler abschließend.
Foto: Kahlbacher
ZUZUG AN MESSEBESUCHERN IST WEITLÄUFIG Zeitpunkt und Standort der Agrarmesse konnten kaum besser gewählt werden - mit dem Abschluss der Almensaison und zwischen den stressigen Phasen von Sommerund Wintertourismus gelegen, fanden die Messebesucher ausreichend Zeit, sich über die Neuheiten der Veranstaltung und der Aussteller zu informieren. Und mit dem Standort Innsbruck hatten die Messeveranstalter wohl eine der besten Lagen für das Thema alpine Agrartechnik gewählt – der Zuzug von Bayern, ganz Österreich und Südtirol umfasst ein weitläufiges Gebiet. Kein Wunder also, dass es sich bei der Agro Alpin mittlerweile um die erfolgreichste Messe zum Thema Landwirt-
schaft und Forsttechnik in Westösterreich handelt. Abgestimmt auf die technischen Neuerungen der Land- und Forsttechnik- Branche findet die Fachmesse in einem Intervall von zwei Jahren statt.
Das Team von Winterdienstspezialisten Kahlbacher auf dem Messestand der Agro Alpin.
Aebi präsentierte unter anderem Einachsgeräte für die Land- und Kommunaltechnik.
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Klärtechnik
Fotos: Bauer Gear Motor
Der Kläranlagenbetreiber kann alle Getriebemotoren direkt vom Büro aus über das „PROFINET-Bussystem“ steuern und überwachen.
ELEKTROMOTOREN VON BAUER GEWÄHRLEISTEN EINE WIRTSCHAFTLICHE ABWASSERBEHANDLUNG IN BAYREUTH Kläranlagen gehören zu den großen kommunalen Energieverbrauchern, deswegen ist ein effizienter Betrieb für Gemeinden unerlässlich. Das sahen auch die Betreiber der Kläranlage in Bayreuth so und wandten sich an die Getriebemotern-Spezialisten von Bauer Gear. Durch gezielte Maßnahmen zur Wirkungsgradsteigerung konnte sich nicht nur die Energieeffienz erhöhen, sondern auch in erheblichem Umfang die Betriebs- und Wartungskosten reduzieren.
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ie Aufbereitung von Wasser und Abwas ser leistet einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt unserer Wasserressourcen und zum Umweltschutz. Allerdings sind die Behandlungsverfahren energieaufwändig und somit selbst ein umweltrelevanter Faktor, ganz zu schweigen von den Kosten angesichts weiter steigender Energiepreise.Viele Klär anlagenbetreiber verfolgen daher gezielt Stra tegien zur Verbesserung der Energieeffizienz. So optimierte Bauer Gear Motor den Ener gieverbrauch des Klärwerks Bayreuth und re duzierte die Umweltbelastung und die Energiekosten mit einer innovativen Getrie bemotorenlösung für die Anlage der Zukunft. Das kommunale Klärwerk in Bayreuth wollte die Elektromotoren zum Antrieb der Anlage optimieren, um seine Energieeffizienz zu stei gern und die Energieverbrauchskosten zu sen ken. Das ursprüngliche, 1999 gebaute System bestand aus mehreren mit 50 Hz direkt am Netz (direct on line, DOL) betriebenen Asyn
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chronmotoren der Leistungsklasse 1,5 kW. Diese Motoren waren von Bauer Gear Motor geliefert worden und liefen seit ihrer Installa tion störungsfrei. Da ihre Energieeffizienz je doch nicht das Maß des neuesten Stands der Technik erreichen konnte, entschied man sich für die Stilllegung des vorhandenen Systems und die Spezifikation einer Hightech-Alter native. OPTIMIERUNG GEWÜNSCHT „Wir waren mit der ursprünglichen Lösung zufrieden, die beim Neubau der Wasseraufbe reitungsanlage entwickelt worden war. Nach 19 Betriebsjahren hatten wir aber das Gefühl, dass eine intelligente Investition uns helfen würde, den Betrieb zu verbessern“, erläutert Harald Bezold, der verantwortliche Abwasser meister des kommunalen Klärwerks, die Überlegungen zur Optimierung. „Wir wuss ten, dass es im Zuge der Modernisierung auch notwendig sein würde, die Umweltauswir
kungen unserer Prozesse zu berücksichtigen. Unser Ziel ist es, den besten Service im Was sermanagement zu bieten, und zwar zu mög lichst geringen Kosten und mit möglichst wenigen Auswirkungen auf die uns umgeben de Umwelt.“ Markus Kutny, Business De velopment Manager bei Bauer, fügt hinzu: „Wir haben eine Standortrevision und eine Prüfung der vorhandenen Ausrüstung vorge nommen. Der ursprüngliche Wunsch des Kunden war der Austausch der Originalmo toren durch Asynchronmotoren der Effizienz klasse IE3 – dies gilt typischerweise als Pa tentrezept für eine ‚energieeffiziente Lösung‘ in der Wasserwirtschaft.“ Aufgrund der von Bauer durchgeführten Bewertung der Anlage ergab sich jedoch, dass die Wasseraufberei tungsanlage durch die Spezifikation von an derselben Frequenz, nämlich 50 Hz, betriebe nen PMSM noch stärker profitieren würde. Die Vorteile der PMSM sind nicht allein die Energieeinsparungen; sie haben darüber hin
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Klärtechnik
Die Ausstattung der gesamten Aufbereitungsanlage mit Permanentmagnet-Getriebemotoren reduzierte sowohl die Energiekosten als auch die Umweltbelastung.
aus den Vorteil, dass der Kunde alle Getriebe motoren direkt vom Büro aus über das „PROFINET-Bussystem“ steuern kann. Als weiterer großer Vorteil erwies sich, dass die Servicetechniker durch das intelligente Fre quenzumrichter- und Bussystem die Leistung der Motoren überwachen und am Bildschirm sofort sehen können, wenn eine Anwendung nicht optimal läuft.
in nur einem Jahr. Eine weitere Opti mierung findet im laufenden Klär prozess statt. Diese Drehzahlabsen kung bei gleichem Mischergebnis und gleicher Aufbereitungsqualität ermöglicht aktuell ein Einsparpoten zial von über 260.000 kW/h beim Energieverbrauch und 52.000 Euro bei den jährlichen Energiekosten. Der geringe Energieverbrauch der PMSM im Vergleich zu herkömmli chen Asynchronmotoren ist bauart bedingt. Während Asynchronmoto ren einen elektrischen Strom im Rotor benötigen, um die Induktion zu erreichen, die den Rotor dreht und das Drehmoment erzeugt, versetzt bei den PMSM ein Permanentmagnet den Rotor in eine Dreh bewegung. Im Vergleich zu Asynchronmoto ren gleicher Nennleistung sind für die PMSM-Technologie in einigen Anwendungen der Wasseraufbereitung Leistungssteigerungen bis zu 40 Prozent nachgewiesen worden. Da her machen sich viele PMSM innerhalb weni ger Monate bezahlt.
Foto: Michael Sander/Wikipedia
GERINGE KOSTEN, VEREINFACHTES SYSTEM Bei der Konstruktion mussten die Ingenieure von Bauer sicherstellen, dass die neuen Moto ENERGIESPARENDE LÖSUNG FÜR KLÄRANLAGE ren in den vorhandenen Einbauraum passten. Die nun verwendete IE3-PMSM-Technologie Hierdurch sollte gewährleistet werden, dass verbraucht weniger Energie und kommt bei die ursprünglichen Befestigungen und Getrie gleicher Drehmomentbelastung mit kleineren beabmaße nicht geändert werden mussten – Leistungsklassen aus als die entsprechenden im Interesse möglichst geringer Projektkosten. IE3-Asynchronmotoren. Wenn das System im Da sie im Freien installiert werden sollten, Teillastbetrieb läuft, hat der Asynchronmotor mussten die neuen Motoren unbedingt für einen drastisch reduzierten Wirkungsgrad im widrige Witterungsbedingungen und die all Vergleich zum PMSM unter denselben Bedin gemeinen Gefahren derartiger Umgebungen gungen. Außerdem ergaben Messungen des ausgerüstet sein. Bauer wählte daher Motoren, Kläranlagenbetreibers nach der Ausstattung die Schutz gegen das Eindringen von Staub der Applikationen mit den neuen Motoren, und starkes Strahlwasser aus allen Richtungen dass der Austausch von Asynchronmotoren gewährleisten. durch an 50 Hz betriebene PMSM-Alternati Zudem vereinfachte die neue Lösung von Bau ven über 93.000 kW/h pro Jahr einsparen er das System und reduzierte die benötigten kann. Bei einem angenommenen Energiepreis Anlagenkomponenten. Die angebauten Fre von 0,20 Euro pro kW/h entsprechen 93.000 quenzumrichter des EtaK2.0 machten abge kW/h mehr als 18.600 Euro an Einsparungen schirmte Leitungen in der Anlage überflüssig und versorgten die Motoren dezen tral, sodass auf Umrichter in Bayreuth verzeichnet dank der neuen energieeffizienten Lösung der Schaltschränken verzichtet werden Kläranlage eine erhebliche Kostenersparnis. konnte. Hierdurch wurde der War tungsaufwand reduziert, woraus sich zusätzliche Kosteneinsparun gen ergaben. Der EtaK2.0 bietet außerdem neue Kommunikationsund Steuerungsmöglichkeiten. Ge nauer gesagt senden die angebau ten Frequenzumrichter über den weit verbreiteten Industrial-Ether net-Standard PROFINET einen konstanten Datenstrom an die
Bauer konnte dank seines Branchen-Know-hows in Bayreuth eine Lösung liefern, die in puncto Umwelttechnik und industrielle Kommunikation Maßstäbe setzt.
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speicherprogrammierbare Steuerung (SPS). So kann der Zustand jedes einzelnen Aggregats fernüberwacht werden, ohne dass hierfür eine physische Inspektion vor Ort erforderlich ist. Auf diese Weise konnte das Klärwerk von ei nem automatisierten Netzwerk profitieren und die Voraussetzungen für Industrie 4.0 und das Industrial Internet of Things (IIoT) schaffen. Durch die nun wesentlich umfangreicheren Kontrollmöglichkeiten lassen sich außerdem Anzeichen für Maschinendefekte einfacher und früher erkennen, sodass sich Wartungs maßnahmen und Kosten weitestgehend redu zieren lassen. ZUKUNFTSSICHERER KLÄRBETRIEB Harald Bezold: „Als wir an die Ingenieure von Bauer herangetreten sind, haben wir ihnen ge sagt, dass wir den Standort zukunftssicher ma chen wollen, indem sichergestellt wird, dass die Antriebslösung standardmäßig nach dem neuesten Stand der Technik arbeitet. Durch die Einrichtung eines automatisierten Netz werks sind wir jetzt in der Lage, die Leistungs daten der Motoren präzise zu überwachen, um sicherzustellen, dass sie jederzeit effizient arbei ten.“ Durch die enge Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Klärwerks Bayreuth vor Ort konnte Bauer die Anforderungen der An wendung verstehen und dank seines Bran chen-Know-hows eine Lösung liefern, die in puncto Umwelttechnik und industrielle Kom munikation Maßstäbe setzt. Die Technologie ergab nicht nur messbare Verbesserungen bei Energieeffizienz und Produktivität, sondern wurde auch so gehandhabt, dass kein Re-En gineering und nur minimale Betriebsunterbre chungen notwendig waren. Mit diesem Pro jekt wurde bewiesen, dass sich durch Maßnahmen zur Wirkungsgradsteigerung nicht nur die Kosten für die Erzeugung, Über tragung und Verteilung von Energie vom Kraftwerk bis zur Endverbrauchseinrichtung reduzieren lassen, sondern auch in erhebli chem Umfang die Betriebs- und Wartungskos ten. Dezember 2018
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Sichtbares Abfallproblem von Plastik. Immer mehr Kunststoffteile gelangen ins Wasser, doch ein wesentlicher Teil davon ist so klein, dass er mit dem freien Auge schwer auszumachen ist: Mikroplastik sind weniger als fünf Millimeter große Kunststoffpartikel.
Foto: CFalk / pixelio.de
Abwassertechnik
RÜCKHALT VON MIKROPLASTIK IN ABWASSER UND KLÄRANLAGEN Mikroplastik ist ein globales Umweltproblem: Über Abfluss, Kanalisation und Kläranlagen gelangen die winzigen Kunststoffpartikel in Flüsse und Meere. Im Jahr 2016 wurden 335 Millionen Tonnen Kunststoff weltweit produziert. Rund drei Prozent – nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN jährlich 9,5 Millionen Tonnen – davon gelangen in die Ozeane. Jährlich fallen laut Umweltbundesamt bis zu 500 Tonnen aus Kosmetik- und Körperpflegeprodukten, bis zu 400 Tonnen Chemiefasern aus synthetischen Textilien und 110.000 Tonnen Reifenabrieb allein in Deutschland an.
O
b per Auto, zu Fuß, bei der täglichen Körperpflege oder beim Wäschewaschen: Permanent gelangen Mikropartikel aus Plastik in die Kanalisation und von dort über Flüsse und Seen ins Meer. Schätzungen zufolge werden so jedes Jahr 2,5 Millionen Tonnen Mikroplastik – weniger als fünf Millimeter große Kunststoffpartikel – in die Ozeane gespült. Im Kampf gegen dieses globale Umweltproblem rief das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eines der weltweit größten Forschungsprogramme mit 18 Projekten zum Thema Plastik ins Leben. Bis 2021 sollen Herkunft, Verbreitung und Auswirkung der mikroskopisch kleinen Plastikpartikel erforscht und Lösungen zur Vermeidung ihres Eintrags in die Gewässer entwickelt werden. In gleich mehreren dieser Projekte nehmen Optimierte Tressen (OT) von GKD – Gebr. Kufferath AG, Technologieführer im Bereich gewebter Filtermedien, eine Schlüsselrolle für die Erforschung von Mikroplastik ein. Sie erweisen sich sowohl im Kläranlagenablauf als
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auch für die Filtration von Mischwasser und Straßenabflusswasser als hocheffiziente Lösung. 25 KILOGRAMM PLASTIKMÜLL PRO KOPF UND JAHR 60 Jahre nach der Entwicklung von Kunststoff werden einer aktuellen Studie der Weltnaturschutzunion IUCN zufolge in jedem Jahr weltweit 300 Millionen Tonnen Plastik verbraucht. Allein in Deutschland beträgt das jährliche Pro-Kopf-Aufkommen 25 Kilogramm Plastikmüll, davon sind vier Kilogramm Mikroplastik. Schleifkörper in Kosmetik-, Wasch- und Putzmitteln sowie Faserabrieb, der beim Waschen und Trocknen synthetischer Textilien entsteht, leisten dazu einen erheblichen Beitrag. Auch der Abrieb von Schuhsohlen ist eine maßgebliche Mikroplastik-Quelle. Mit Abstand größter Verursacher in Deutschland ist jedoch Reifenabrieb mit 110.000 Tonnen pro Jahr. So erfolgt ein Viertel des Mikroplastikeintrags in die Meere über den Ablauf von Kläranlagen, zwei Drittel trägt der Straßenabfluss bei. Beiden Ein-
trittspfaden widmet sich die TU Berlin zusammen mit einer Reihe von Projektpartnern in zwei Forschungsprojekten. Als einziges Unternehmen aus der verarbeitenden Industrie ist GKD in beiden als Entwicklungspartner eingebunden. Im Projekt Optimierte Materialien und Verfahren zur Entfernung von Mikroplastik aus dem Wasserkreislauf (OEMP) ist GKD nicht nur Technologiepartner, sondern auch Projektleiter. Um den Mikroplastikrückhalt in der kommunalen Abwasserbehandlung zu verbessern, galt es, neue Filtermedien mit einem Partikelrückhalt größer 5 bis 6 μm zu entwickeln, die den in Kläranlagen geforderten Durchflussraten standhalten. Die bisher dort schwerpunktmäßig eingesetzten Kunststofffiltermedien haben konstruktionsbedingt eine maximale Porenfeinheit von 15 μm – allerdings mit Toleranzen von 4 bis 5 μm. PRAXISTEXT IM KLÄRANLAGENABLAUF BESTANDEN Auf Basis der seit langem auch in der Wasserwirtschaft bewährten Optimierten Tressenge-
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Abwassertechnik
Schätzungen zufolge werden jedes Jahr 2,5 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Ozeane gespült.
Diesen exzellenten Partikelrückhalt paart die einlagige Gewebekonstruktion mit hoher Schmutzaufnahmekapazität, geringer Verblockungsneigung, guter Rückspülbarkeit und robuster mechanischer Festigkeit. Anders als die bisher eingesetzten Kunststofffilter sind die aus Edelstahldraht gefertigten OT zudem unempfindlich gegenüber prozessbedingter Abrasion, sodass sie keine Kontamination durch Abrieb verursachen. 99 % FESTSTOFFRÜCKHALT IM STRASSENABLAUF Die im Projekt OEMP von GKD unter Beweis gestellte Engineering- und Fertigungskompetenz gab den Ausschlag, die Dürener Filtrationsexperten auch bei dem Folgeprojekt Reifenabrieb in der Umwelt (RAU) einzubinden. Hier übernahm GKD die Aufgabe, einen Probenahmekorb zu entwickeln, der durch eine definierte Fraktionierung von Feststoffen die Untersuchung von Entstehung, Beschaffenheit und Eintrag von Reifenabrieb in den Straßenabfluss ermöglicht. Vorbild dieses Korbs, der in den üblichen Gullys am Straßenrand eingesetzt wird, waren die dort verwendeten Laubfangkörbe. Dadurch war seine universelle Einsetzbarkeit gesichert. Mit analogen Abmessungen entwickelte GKD einen Probenahmekorb, dessen Kernelement eine integrierte Filterkaskade ist. Diese Siebstapel aus bis zu sechs Siebpfannen mit Filtermedien unterschiedlicher Porenöffnungen erlauben
es, die unterschiedlichen Fraktionen eines kompletten Regenschauers – vom Niesel- bis zum Platzregen – durch eine integrierte Online-Messung automatisch zu erfassen und beproben. Auch hier hat das OT 6-Gewebe eine Schlüsselrolle, da es den Rückhalt aller Feststoffe oberhalb von 6 μm sicherstellt. Insgesamt 40 dieser Siebstapel stellt GKD für das Projekt RAU zur Verfügung, die in Berlin getestet werden – an einer sechsspurigen Straße, die täglich von 30.000 PKW und LKW befahren wird, ebenso wie an der Teststrecke des Reifenherstellers und Projektpartners Continental oder an der Landebahn am Berliner Flughafen. PROJEKTÜBERGREIFEND GEFRAGTE EXPERTISE IN FORSCHUNG UND INDUSTRIE Da mit diesen Probenahmekörben erstmals eine wissenschaftlich abgesicherte und damit vergleichbare Beprobung des gesamten Straßenablaufwassers gewährleistet ist, wendeten sich bereits verschiedene weitere Unternehmen und Institutionen an deren Erfinder GKD. So unterstützt der Filterspezialist mit diesen Siebstapeln auch das Projekt Repräsentative Untersuchungsstrategien für ein integratives Systemverständnis von spezifischen Einträgen von Kunststoffen in die Umwelt (RUSEKU) unter Federführung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin.
Fotos: GKD
webe aus Edelstahl entwickelte GKD Varianten dieser Gewebefamilie mit Abscheideraten im Mikrofiltrationsbereich mit 8 und 6 μm Maschenweite. So hat die OT 6 mit ihrer webtechnisch erzeugten Porenöffnung eine absolute Porengröße von 6 μm. Damit können An lagenbetreiber garantieren, dass sie keine sphärischen Partikel über 6 μm Größe in Oberflächengewässer leiten. Dennoch gewährleistet dieses Feinstfiltermedium den erforderlichen Wasserdurchsatz. Nach zahlreichen Laborversuchen stellen diese innovativen Hochleistungsgewebe in der Berliner Kläranlage Ruhleben ihre Effizienz im Rückhalt von Mikroplastik auch in praxisnahen Pilotanlagen erfolgreich unter Beweis. Bisherige Anlagen in modernen Kläranlagen halten Studien zufolge 98 Prozent der Kunststoffpartikel zurück. Mit OT bespannte Scheibenfilter können den verbleibenden Anteil signifikant reduzieren: Beim Einsatz des Standardgewebes OT 20 sinkt der Anteil an Feststoffen im Ablaufwasser bereits auf zwei Milligramm je Liter Schmutzfracht. Die OT 6 senken ihn bei vergleichbar hohem Durchfluss nochmals um 50 Prozent, sodass nur noch ein Milligramm dieser abfiltrierbaren Stoffe pro Liter Schmutzfracht enthalten ist. Analoge Ergebnisse wurden auch bei Messungen an Mischwasserbecken der Berliner Wasserwerke erzielt, deren Mix aus Straßenabflusswasser und ungeklärtem Haushaltsabwasser den anspruchsvollsten Abwassertyp darstellt.
Foto: GKD
Foto: GKD/Bluesky60
Mit jährlich bis zu 110.000 Tonnen ist Reifenabrieb in Deutschland der größte Mikroplastik-Verursacher.
Die integrierte Filterkaskade des Probenahmekorbs von GKD besteht aus bis zu sechs Siebpfannen mit Filtermedien unterschiedlicher Porenöffnungen. Die von GKD entwickelten OT 6 verringern den Anteil von Feststoffpartikeln im Ablaufwasser auf ein Milligramm pro Liter Schmutzfracht.
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Fotos: Hobas
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Trinkwasserversorgung
Wie im Baukastensystem werden die einzelnen GFK-Bauteile so gefertigt, dass sie durch die Schachtöffnung eingebracht und fixiert werden können. Im Ergebnis ist der Altschacht mit einem neuen GFK-Inlett ausgekleidet und vollständig saniert. Das Verfahren ist eine einfache und schnelle Lösung zur Sanierung von Schächten, die undicht sind oder Korrosionsschäden aufweisen.
KANALSANIERUNG MIT GFK-KURZROHREN: NEUES INNENLEBEN FÜR ALTEN BETON-HAUPTSAMMLER Bis zu 3 cm tiefe Beschädigungen wies eine Betonrohrleitung im schleswig-holsteinischen Pinneberg auf – eine Sanierung war dringend notwendig. Durch die Lage der beschädigten Stellen unter einem Golfplatz kam nur eine grabenlose Lösung in Frage. Diese fand man in der Sanierung mittels GKF-Inletts, die den Altschacht verkleiden und so vor weiteren Schäden der Rohrleitungen schützen.
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m Norden Hamburgs, dem Einzugsgebiet der schleswig-holsteinischen Flüsse Krück au, Pinnau und Wedeler Au, ist das kommunale Wasserwirtschaftsunternehmen azv Südholstein auf einer Fläche von ca. 800 km2 mit mehr als 480.000 Anwohner für ein störungsfrei funktionierendes Trink- und Abwassersystem verantwortlich. Bei einer routinemäßigen Kontrolle des Hauptsammlers der Stadt Pinneberg, einer alten Betonrohrleitung, wurden erhebliche Mängel an einem Teilstück unter dem Gelände eines privaten Golfplatzes festgestellt. Der Betonkanal DN 1800 wies starke Korrosionsstellen und unzählige Beschädigungen auf, die teilweise bis
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zu 3 cm tief waren. Im Bereich dieser Schäden kam es bereits zu einer Gipsumwandlung des ursprünglichen Zementsteins – dem sogenannten Gipstreiben, wobei zunächst pocken ähnliche Ausbeulungen erkennbar sind, während im späteren Verlauf der wasserlösliche Gips ausgespült wird und erkennbare Korrosionsstellen hinterlässt. Stellenweise war der Beton derart geschädigt, dass die darunterliegende Bewehrungsschicht ungeschützt frei lag und weiterer Korrosion ausgesetzt war. Zur Sicherung der langfristigen statischen Tragfähigkeit war eine Sanierung des betroffenen Teilstückes von 485 m Länge zwingend erforderlich. Die gesamten Sanierungsarbeiten
umfassten das beschädigte Teilstück des Hauptsammlers und drei vorhandene Schächte. NUR GRABENLOSE LÖSUNG KAM IN FRAGE Vor dem Hintergrund des laufenden Betriebes auf dem privaten Gelände des Golfplatzes und der Vorgabe Beeinträchtigungen zu minimieren, kam nur eine grabenlose Lösung in Frage. Mithilfe eines umfassenden Variantenvergleiches möglicher Sanierungsverfahren durch das beauftragte Ingenieurbüro Levsen (Betoninstandsetzung, Wickelrohr, Schlauchliner und Kurzrohrlining) entschied man sich für die Sanierung mit GFK-Kurzrohren. We-
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Trinkwasserversorgung
Die Sanierung von drei vorhandenen Schächten erfolgte zum einen durch eine vor Ort ausgeführte GFK-Auskleidung und zum anderen durch den Rückbau und Ersatz mit GFK-Fertigteilschächten.
sentliches Entscheidungskriterium war dabei die vergleichsweise hohe Sanierungsqualität und Langlebigkeit (Abschreibungszeit) von GFK-Produkten verbunden mit langjährigen positiven Erfahrungen des azv im Kurzrohrlining mit Hobas-Rohren. Ein weiterer Vorteil war das geringere Risiko der Entsorgungssicherheit, besonders bei Starkregenereignissen, welche in Deutschland seit einigen Jahren vermehrt auftreten. Da die Sanierungsmaßnahme aufgrund des üblichen hohen Abwasseraufkommens nicht im normalen Betrieb durchgeführt werden konnte, war eine entsprechende Wasserhaltung unerlässlich. Die in der Regel für Trockenwetter ausgelegten Wasserhaltungen sind bei längerem oder starkem Regen oft überfordert. Im Gegensatz zu anderen Sanierungsverfahren kann der Kanal beim Kurzrohrlining jedoch ohne weitere Schäden vorübergehend geflutet werden.
Der neue GFK-Schacht: Die Verbindung der Rohre erfolgte mit leicht handhabbaren Edelstahl-Steckkupplungen.
Beim sogenannten Gipstreiben sind zunächst pockenähnliche Ausbeulungen erkennbar, im späteren Verlauf wird der wasserlösliche Gips ausgespült und es kommt zu Korrosionsstellen.
Foto: Wikipedia
KURZE BAUZEIT DANK DURCHDACHTER PLANUNG UND PRAKTISCHEM KURZROHRLINING Nach den vorbereitenden Maßnahmen, der Vorflutsicherung beziehungsweise Wasserhaltung und den notwendigen Abbrucharbeiten an vorhandenen Schächten begann die ausführende Bauunternehmung Echterhoff mit dem Kurzrohrlining. Unter Einhaltung eines vorher abgestimmten Verlegeplanes lieferte Hobas DN 1720 GFK-Rohre in den vorgesehenen Baulängen 1 bis 6 m, welche dann in den DN 1800 Betonrohrkanal eingeschoben wurden. Der verbliebene Ringraum zwischen alter und neuer Leitung wurde anschließend verfüllt und die neuen Rohre übernahmen die komplette statische Tragfähigkeit. Bei notwendigen Abwinklungen beziehungsweise Knicken im Kanalverlauf wurde mit werksseitig hergestellten Sonderelementen gearbeitet. Durch den Einsatz von passgenauen Rohren und Formteilen konnte auf die Ausführung von Laminaten auf der Baustelle weitestgehend verzichtet werden. Die Verbindung der Rohre erfolgte mit leicht handhabbaren Edelstahl-Steckkupplungen. Durch die hervorragende Planung, die schnelle Lieferung sowie Verlegung vor Ort und die permanente Abstimmung der Logistik zwischen Rohrlieferant und Baufirma konnten die Bauzeit und damit die Kosten für die Wasserhaltung wesentlich reduziert werden. Eine weitere Reduzierung der Bauzeit konnte durch die strategische Wahl der Startgrube erzielt werden. Da der Einbau bei diesem Verfahren abschnittsweise erfolgen kann, wurde beim Projekt Prisdorf die Startgrube in der Mitte des zu sanierenden Kanals an der Stelle eines vorhandenen Beton-Schachtes eingeplant, so dass die Sanierung der beiden Teilabschnitte zeitgleich erfolgen konnte.
ALTSCHACHT MIT NEUEM GFK-INLETT AUSGEKLEIDET Die Sanierung von drei vorhandenen Schächten erfolgte zum einen durch eine vor Ort ausgeführte GFK-Auskleidung und zum anderen durch den Rückbau und Ersatz mit GFK-Fertigteilschächten. So wurde ein alter Beton- Schacht an der Stelle der Startgrube nach Abschluss der Kanalsanierung durch einen neuen Fertigteilschacht, einen GFK-Tangentialschacht, ersetzt. Ein weiterer Schacht wurde per Schachtrehabilitationsverfahren saniert, welches nur bei statisch tragfähigen Schächten angewendet werden kann. Wie im Baukastensystem werden die einzelnen GFK-Bauteile so gefertigt, dass sie durch die Schachtöffnung eingebracht und fixiert werden können. Im Ergebnis ist der Altschacht mit einem neuen GFK-Inlett ausgekleidet und vollständig saniert. Das Verfahren ist eine einfache und schnelle Lösung zur Sanierung von Schächten, die undicht sind oder Korrosionsschäden aufweisen. Für die Sanierung eines alten Doppeldükers, mit jeweils zwei eingebauten Absperrschiebern und Rinnenschützen, wurde der vorhandene Beton-Schacht vollständig entkernt. Anschließend erfolgte der Einbau eines DN 3000 GFK-Fertigteilschachtes, werksseitig bereits komplett ausgestattet mit Schiebern, Schützen und weiteren Einbauteilen. Das Abschiebern erfolgt zukünftig durch Rinnenschütze aus Edelstahl, welche manuell außerhalb des Schachtes bedient werden können. Sollte der Wasserstand im Kanal die Leistungsfähigkeit der freigegebenen Dükerleitung übersteigen, kommt es zum Überstau und das anfallende Abwasser wird über eine zweite Dükerleitung abgeführt. Die gesamte Sanierung des Hauptsammlers sowie der Schächte konnte innerhalb von fünf Monaten erfolgreich abgeschlossen werden. Wichtige Voraussetzungen dafür waren die Anwendung des Kurzrohrlining mit passgenauen GFK-Rohren und Bauteilen als Sanierungsverfahren sowie die gute kooperative Zusammenarbeit und Kommunikation aller Beteiligten. Dezember 2018
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Trinkwassertechnik
Foto: WLV Nördliches Burgenland
Die Elektrifizierung der Bahngleise stellte ein Risiko bei der Verlegung der Rohre dar. Zur Sicherheit aller auf der Baustelle arbeitender Personen wurden die Geräte und selbst der Bagger mit einem mehrere Zentimeter dicken Erdungskabel verbunden.
EISENBAHNQUERUNG SORGTE FÜR HERAUSFORDERUNGEN BEIM WASSERLEITUNGSVERBAND NÖRDLICHES BURGENLAND Was eine neue Brücke so mit sich bringt: Aufgrund der Neuerrichtung einer Straßenbrücke über die Eisenbahngleise im burgenländischen Parndorf wurde auch die Umlegung der auf der alten Querung befindlichen Trinkwasserleitungen des Wasserleitgungsverbands Nördliches Burgenland notwendig. Logistisch allein durch die Lage der Baustelle schon herausfordernd, gesellten sich noch weitere planerische Hürden dazu, die aber dank organisatorischen Geschicks gekonnt genommen wurden.
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elchen Aufwand der Neubau einer Eisenbahnquerung bedeutet, dürfte für Laien schwer ermessbar sein. Denn betroffen sind mit Straßenfahrbahn und Gleisen meist nicht nur diese zwei Transportstrecken, die beide durch Bauarbeiten massiv beeinträchtigt werden, sondern auch die gesamte Infrastruktur der Umgebung, da solche Brücken gerne als Träger für Gas-, Strom- sowie Ab- und Trinkwasserleitungen genutzt werden. Auch im burgenländischen Parndorf verhielt es sich so: Mehrere wichtige Versorgungsleitungen befanden sich auf der Brücke, dabei handelt es sich um eine Bundesstraße, die die zweispurige Ostbahnstrecke der ÖBB überquert. Die Strecke verbindet Wien mit dem nördlichen Burgenland bis hin zum ungarischen Grenzort Hegyeshalom. Bereits Jahre vor dem Neubau der Brücke musste mit der Planung begonnen werden. Denn
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zu den bereits erwähnten logistischen Herausforderungen gesellten sich noch weitere Hürden dazu. VERSORGUNGSLEITUNG IM VORFELD ENTFERNT Alle Versorgungsleitungen, so auch jene des Trinkwassers, mussten im Vorfeld von der Brücke entfernt werden. Eine neue Lösung musste her, um die Wasserversorgung später beim Brückenabriss weiterhin aufrecht zu erhalten. „Wir haben mehrere Optionen in Betracht gezogen. Eine sah eine Behelfsbrücke für die Zeit der Umlegung vor. Diese wäre nach Fertigstellung der neuen Eisenbahnquerung zurückgebaut worden. Und die Leitungen auf die neue Konstruktion dann wieder aufgebaut worden“, berichtet Helmut Herlicska, technischer Leiter des Wasserleitungsverbands Nördliches Burgenland, von den baulichen Überlegungen. Das hätte zwei Bauphasen
bedeutet. „Die zweite Variante war eine Bohrung unter der Eisenbahn.“ Man entschied sich für letztere, um alle baulichen Maßnahmen auf einen Schlag zu erledigen. Ein weiterer Aspekt, der für die Neuverlegung sprach, war eine vereinfachte Wartung der erdverlegten Leitungen in der Zukunft. MATERIAL DER WAHL: DUKTILE GUSSROHRE Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland beauftragte die Firma PORR Bau GmbH mit den Tiefbauarbeiten, die wiederum auf die bewährten Rohrsysteme der TRM Tiroler Rohre zurückgriffen. Um den Trinkwasserbedarf abdecken zu können, wurden duktile Gussrohre mit dem Durchmesser DN300 gewählt. Innenseitig sind diese Rohre mit Zementmörtelauskleidung und außen mit Zinküberzug inklusive Deckbeschichtung versehen. Für die Nachhaltigkeit der
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Trinkwassertechnik
Insgesamt wurden circa 530 m Rohr mit der längskraftschlüssigen VRS-T-Muffenverbindung und 240 m Rohr mit herkömmlicher TYTON-Steckmuffenverbindung von TRM verlegt.
Fotos: TRM
Der Standort war nahe des Bahnhofsbereichs und der Pkw-Abstellplätze der Park&Ride-Anlage. Dadurch musste der Arbeitsvorgang zeitlich genau kalkuliert werden.
Investition sorgt die altbewährte Zement mörtelauskleidung, sowie Vollverzinkung und Deckbeschichtung des gelieferten Materials. Insgesamt wurden circa 530 m Rohr mit der längskraftschlüssigen VRS-T-Muffenverbindung und 240 m Rohr mit herkömmlicher TYTON-Steckmuffenverbindung verlegt. Die längskraftschlüssige Verbindung punktet durch Flexibilität, Robustheit sowie Druck- und Bruchfestigkeit. Die Rohrleitungssysteme des österreichischen Unternehmens zeichnen sich durch ihre Produktcharakteristika aus: Rohre und Formstücke werden aus einem Guss gefertigt. Duktile Gussrohre sind bekannt für ihre schnelle, einfache und fehlerverzeihende Verlegung. Alle Straßen- und Eisenbahnquerungen werden im Versorgungsgebiet des Wasserleitungsverbands Nördliches Burgenland mit Stahlüberschubrohren verlegt. „Wegen der elektrischen Leitfähigkeit, da bei elektrifizierten Bahnlinien Geringströme entstehen“, erklärt Christian Habeler, der zuständige Projektleiter des WLV Nördliches Burgenland. Bis auf die bei der Bohrung links- und rechtsseitig der Gleise eingesetzten Rohre, die aus PE bestehen, verlegte man ausschließlich Gussrohr. KAMPFMITTELERKUNDUNG WAR IM SENSIBLEN BAUSTELLENBEREICH NOTWENDIG Die Rohre wurden in Schneckenbohrtechnik eingebracht, die gegenüber der herkömmlichen Ramm- und Bohrpfahltechnik besonders erschütterungsarm ist und sich daher auch für den Gebrauch an schwingungsempfindlichen Standorten eignen. „Während den Bohrungsarbeiten haben wir alle zwei Stunden die Gleisoberkante vermessen, um zu prüfen, ob Setzungen entstanden sind. In diesem Fall hätten die Bohrungen eingestellt werden müs-
sen“, berichtet der Projektleiter von der sensiblen Baustelle. Sensibel war diese vor allem auch durch ihre vormalige Nutzung: Im Zweiten Weltkrieg war die Bahnlinie eine Monitionstransportstrecke, auf der ein mit Kriegsmaterial beladener Zug explodierte. Eine Kampfmittelerkundung war dementsprechend zur zur Eindämmung der Gefahr vorgeschrieben. Im Bereich der Leitungsverlegung wurde in einen 12 m tiefen Schacht mittels Sonde und Metalldetektor das Erdreich ausgekundschaftet. Ein weiteres Risiko stellte die Elektrifizierung der Bahngleise dar. Zur Sicherheit aller auf der Baustelle arbeitender Personen wurden die Geräte und selbst der Bagger mit einem mehrere Zentimeter dicken Erdungskabel verbunden. ZEITFENSTER FÜR BAUPHASEN SEHR EINGESCHRÄNKT Herausfordernd bei dem Trinkwasserleitungsbau in Parndorf war nicht nur die sicherheitssensible Baustelle an sich, sondern auch deren Organisation. Der Standort war nahe am Bahnhofsbereich und den Pkw-Abstellplätzen der Park&Ride-Anlage. Somit war an ein Vorankommen der Bauarbeiten wegen des großen Verkehrsaufkommens zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr nicht zu denken. „Diese Faktoren mussten alle berücksichtigt werden, um die Bevölkerung nicht zu sehr zu belasten“, berichtet Christian Habeler von den organisatorischen Tücken. „Aber nicht nur wir waren von der Brückenumlegung betroffen, sondern auch Telekomunikation, Gas, Strom und Kanal.“ Somit mussten auch die Arbeiten der anderen Einbautenträger miteinberechnet werden, um keine Verzögerungen aufkommen zu lassen und bauliche Phasen optimal zu nutzen. So konnte beispielsweise bei
einem Teilstück eine Künette gemeinsam mit der ebenfalls in Gussrohr verlegten Kanalverrohrung genutzt werden. BAUPROZESS ETAPPENWEISE ABGEWICKELT Um die Wasserversorgung während des gesamten Zeitraums aufrechterhalten zu können, wurde die Baustelle in einem Schritt-fürSchritt-Plan abgewickelt. So wurde genau kalkuliert, was an einem Arbeitstag umgesetzt werden konnte, diese Etappe wurde noch am selben Tag abgeschlossen, um das Teilstück wieder an die Wasserversorgung anzuschließen. Unterdessen wurden die Abnehmer über einen Pufferspeicher mit Wasser versorgt, dessen Fassungsvermögen aber nur für einige Stunden ausreichte. Während der Umschluss phase war die Wasserversorgung kurzweilig unterbrochen – davon war vor allem ein Betonmischwerk betroffen, mit dem die Unterbrechungszeiten abgestimmt werden mussten. War der Arbeitsschritt abgeschlossen, wurde der nächste wieder detailliert geplant und angegangen, bis der gesamte Arbeitsprozess schlussendlich beendet werden konnte. EINEINHALBJAHRE PLANUNGS- UND BAUZEIT Mit November 2017 konnte das Wasserleitungsprojekt in Parndorf zum Abschluss gebracht werden. Mit dem Ergebnis ist man beim Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland vollauf zufrieden, schließlich habe man detailliert geplant und vorbereitet, so der technische Leiter Helmut Herlicska. Insgesamt investierte man eineinhalb Jahre von der Planung über die Kampfmittelerkundung bis hin zur Inbetriebnahme und meisterte allerhand organisatorische Herausforderungen. Jetzt ist nur noch die Straßenbrücke selbst fertigzustellen. Dezember 2018
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Rund 800 Wohnungen sowie die Büros, Geschäftslokale und der Kindergarten werden mit Abwärme aus dem Gärprozess der Brauerei Puntigam versorgt.
Foto: C&P Immobilien AG / photoworkers.at
Nahwärme
IM BRAUQUARTIER PUNTIGAM HEIZT MAN MIT WÄRME AUS BIER Die Brauerei Puntigam, die KELAG Energie & Wärme GmbH und das Immobilienunternehmen C&P Immobilien AG setzen für das Stadtbauprojekt Brauquartier Puntigam in Graz eine clevere und umweltfreundliche Wärmeversorgung um: Die rund 800 Wohnungen sowie die Büros, Geschäftslokale und der Kindergarten werden mit Abwärme aus dem Gärprozess der Brauerei Puntigam versorgt. Seit Herbst 2017 werden die ersten Kunden mit „Brauwärme“ aus der Nachbarschaft beliefert, im Endausbau wird die KELAG Energie & Wärme pro Jahr rund 3,8 Millionen Kilowattstunden aus der Brauerei an die Kunden im Brauquartier Puntigam liefern.
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KELAG Energie & Wärme und dem wohl bekanntesten „Anwohner“ des Stadtteils ermöglicht: Die Wärme für die Heizung und das Warmwasser wird aus der Abwärme von
der benachbarten Brauerei Puntigam bereitgestellt. Mittels eines Wärmetauschers wird die Abwärme von 40 Tanks, in denen täglich 4.000 Liter Bier vergären, in das in unmittel-
Puntigamer braut pro Jahr mehr als eine Million Hektoliter Bier.
Foto: Brau Union
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as Brauquartier Puntigam ist ein modernes Stadtbauprojekt und ermöglicht das Miteinander von Wohnen, Arbeiten, Freizeitgestaltung und Einkaufen. Rund 2.000 Menschen werden hier in Zukunft wohnen und teilweise auch arbeiten. Denn neben 800 Wohnungen finden sich auf dem 65.000 m2 großen Areal auch 17.000 m2 Gewerbe- und Büroflächen, die das Brauquartier zu einem idealen Standort für Geschäfte, Dienstleister und Firmensitze macht. Ein Großteil der Nutzfläche des Brauquartiers sind bereits errichtet und besiedelt oder stehen unmittelbar vor dem Bezug. „2021 möchten wir dieses Vorhaben abschließen. Für die Wärmeversorgung haben wir ein innovatives und nachhaltiges Konzept umsetzen können“, erläutert Markus Ritter, Vorstand vom projektgestaltenden Unternehmen C&P Immobilien AG. Die besagte Lösung wurde durch die
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Foto: Brau Union
Nahwärme
Auf eine gute Nachbarschaft: Seit Februar wird in Puntigam die Abwärme aus dem Gärprozess als Energiequelle für Heizung und Warmwasser im Brauquartier genutzt.
auch im gesellschaftlichen Bereich. Das Unternehmen und die KELAG Energie & Wärme arbeiten schon seit vielen Jahren eng zusammen. „Wir haben die Betriebsführung unserer Heizkessel in den Brauereien Puntigam und Gösser an die KELAG Energie & Wärme übertragen“, erklärt Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender der Brau Union Österreich. Für das umfassende Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde die Brauerei Gösser bereits mehrfach ausgezeichnet: Unter anderem mit dem Energy Globe Austria und dem EU Sustainable Energy Award. „Aus dieser Zusammenarbeit heraus ist auch die Idee für dieses einzigartige Projekt entstanden. Es freut uns, dass wir mithilfe vorhandener Synergien mit der KELAG Energie & Wärme und unserem Nachbarn C&P Immobilien die nachhaltige Nutzung der Abwärme umsetzen konnten.“ „Wir sind stolz auf dieses gemeinsame Projekt, auf die innovative und kreative Idee, die an-
spruchsvolle Konzeption und die Umsetzung mit unseren Partnern“, sagt Adolf Melcher. Für die KELAG Energie & Wärme ist es wichtig, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, von denen alle profitieren, die Menschen, die Umwelt und die Unternehmen, betont Melcher. „Das verstehen wir unter gelebter Verantwortung.“ STRATEGISCHES ZIEL: 100 % GRÜNE ENERGIE Manfred Freitag, Vorstand der Kelag, sieht in der innovativen Lösung für die Wärmeversorgung des Brauquartiers die Unternehmensstrategie der Kelag konsequent umgesetzt. „Wir wollen unseren Kunden zu 100 Prozent grüne Energie liefern, möglichst aus der Region und mit Rücksicht auf die Menschen und die Umwelt. Wirtschaftlich rechnen muss sich ein Projekt natürlich auch. Bei diesem gemeinsamen Projekt mit der C&P Immobilien AG und der Brau Union Österreich erfüllt unser Tochterunternehmen KELAG Energie & Wärme alle Kriterien, das freut uns sehr.“
Foto: KEW
barer Nachbarschaft befindliche neue Wohnund Geschäftsviertel übertragen. BIER WÄRMT WOHNUNGEN Für diese Aufgabenstellung holte sich die C&P Immobilien AG die KELAG Energie & Wärme als kompetenten Partner. Abwärme aus dem Gärprozess der benachbarten Brauerei Puntigam dient als Energiequelle für die Heizung und die Warmwasserversorgung des Brauquartiers. Diese Abwärme hebt die KELAG Energie & Wärme mit zwei Wärmepumpen auf nutzbare Temperaturniveaus, um Heizwärme und Warmwasser zum Brauquartier leiten zu können. „Seit Anfang Februar sind unsere Wärmepumpen in Betrieb und laufen einwandfrei, obwohl die technische Konzeption komplex und anspruchsvoll ist“, erläutert Geschäftsführer Adolf Melcher. Die KELAG Energie & Wärme hat hier 1,5 Millionen Euro investiert, im Endausbau wird sie an das Brauquartier etwa 3,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr Wärme liefern. Puntigamer braut pro Jahr mehr als eine Million Hektoliter Bier. Die Vergärung der Brauwürze muss gekühlt werden. Bisher wurde die Abwärme an die Umwelt abgegeben, nun wird sie für die Wärmeversorgung des benachbarten Brauquartiers genutzt. Nachhaltig und Nachbarschaftlich. NACHHALTIGES NACHBARSCHAFTSKONZEPT Das Traditionsbier ist eines von vierzehn führenden Biermarken, die zu Österreichs größtem Bierunternehmen, der Brau Union, gehören. Über fünf Millionen Hektoliter Bier setzt das Unternehmen in einem Jahr ab. 2.400 Mitarbeiter in ganz Österreich sorgen dafür, dass rund 49.000 Kunden und Millionen Bierliebhaber im ganzen Land mit Bier versorgt werden. Die Brau Union Österreich setzt dabei auf hochwertige Rohstoffe, Qualität und nachhaltige Produktion – sowohl im Umwelt- als
Foto: C&P Immobilien AG / photoworkers.at
V.l.n.r.: Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender der Brau Union Österreich; Markus Ritter, Vorstand der C&P Immobilien AG; Günther Stückler, Geschäftsführer KELAG Energie & Wärme; Manfred Freitag, Vorstand Kelag; Adolf Melcher, Geschäftsführer KELAG Energie & Wärme
Lokalaugenschein in der Brauerei Puntigam. Nach Gösser ist es bereits das zweite Unternehmen der Brau Union, bei dem ein nachhaltiges Energiekonzept der KELAG Wärme GmbH umgesetzt wurde.
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Fernwärme
Fotos: Biowärme Obergurgl
Nachhaltige Begrüßung: Wer nach Obergurgl fährt, passiert als erstes das Biomasseheizwerk am Ortseingang. Dank optisch ansprechender Holzfassade fügt es sich harmonisch in die Umgebung.
WENN PLANER ZU BETREIBERN WERDEN: IN OBERGURGL FÜHREN BIOMASSE-SPEZIALISTEN DAS HEIZWERK Mit Biomasseanlagen war man bei den Unternehmen Aqotec und ABT seit Jahren bestens vertraut – schließlich waren beide Firmen in planerischer und ausführender Funktion bei vielzähligen Anlagen beauftragt. Doch in den vergangenen Jahren hat der Wunsch einer eigenen Beteiligung an einem Heizwerk immer mehr zugenommen. Die beiden Spezialisten haben sich zusammengetan und betreiben seit 2016 die Biowärme Obergurgl in Tirol. Durch diesen Schritt konnten die Betreibergesellschaften die wirtschaftlichste Planung des Heizwerkes sicherstellen.
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iamant der Alpen“: So betiteln Einheimische sowie begeisterte Wintersporttouristen die lose zusammenhängende Region Obergurgl / Hochgurgl. Mit seinen verschneiten Hängen lädt der zur Tiroler Gemeinde Sölden gehörende Skiort zum ausgiebigen Runterwedeln ein. Die Gemeinde liegt in den Ötztaler Alpen nahe dem Alpenhauptkamm und ist von bis zu 3.500 m hohen Gipfeln und mehreren Gletschern umgeben; Obergurgl gilt mit seiner Lage von 1.907 m über dem Meeresspiegel als höchstes Kirchdorf Österreichs. So wundert es bei dieser Situierung nicht, dass in dem Ort ein besonders großer Wärmebedarf während der Wintermonate besteht – insbesondere, da jeden Winter zusätzlich 85.000 Gäste im Ort einquartiert werden. Wie in der Gemeinde geheizt wird, ist für alle eintreffenden Besucher
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schnell ersichtlich: Am Ortseingang ist seit Dezember 2016 ein Biomasseheizwerk positioniert, das sich dank seiner ansprechenden Holzfassade angenehm in die umgebende Landschaft einfügt. Aber nicht nur optisch kann die Anlage punkten, sondern auch mit der ausgefeilten Technik im Inneren des Heizwerks. Dafür sorgten die beiden planerischen Unternehmen Aqotec und ABT, in deren Besitz sich die Anlage befindet. Das umfangreiche Portfolio des oberösterreichischen Unternehmens Aqotec reicht unter anderem von Klein- und Großanlagen über Kommunikationstechnik bis hin zu Wärmemanagement. Aufgrund der Tatsache, dass Aqotec mit seinem Planungsbüro das Know-how direkt im Haus hat und laufend Erkenntnisse aus bereits bestehenden Anlagen in die Planung einfließen lässt, setzten bereits viele
Die Biowärme Obergurgl liefert seit Herbst 2016 mit dem „Biomassekessel 1“ Wärme an die Abnehmer. Der zweite Heizkessel wurde kurz darauf an den Netzbetrieb angeschlossen.
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Fernwärme
Im Mittel werden in Obergurgl pro Jahr 198 Tage mit Schneebedeckung gemessen, was für den Bau nur ein enges Zeitfenster offen ließ.
Urbas lieferte die beiden geforderten Kesselgrößen je für den Winter- und den Sommerbetrieb.
Die Hackschnitzel stammen aus der Region und werden in einer großzügigen Halle eingelagert.
Kunden (beispielsweise die Biomasseanlagen in Oberlech, Zürs und Kühtai) auf den Experten im Bereich der Nah- und Fernwärmetechnik mit Sitz in Weißenkirchen im Attergau. In den vergangenen Jahren hat der Wunsch einer Beteiligung des planenden Ingenieurbüros immer mehr zu genommen. Durch diesen Schritt möchten Betreiberge-
sellschaften die wirtschaftlichste Planung eines Heizwerkes sicherstellen.
PLANER SIND BETREIBER DER ANLAGE Als zweiter Betreiber der Anlage fungiert ABT Alpenbau Tirol GmbH. Die zur Firmengruppe gehörenden FK Bau GmbH als ausgewiesener Spezialist für den Baubereich vor Ort war für die gesamte Bauausführung verantwortlich und hat vom Entwurf über die Errichtung alle nötigen Schritte abgewickelt. Insbesondere Leistungen wie Planung (Entwurfs-, Polier- und Detailplanung), statische Berechnungen, Ausschreibungen, Vergabe der Gewerke, Bauleitung, Planungs- und Baustellenkoordination, sowie Qualitätskontrolle auf der Baustelle wurden als Eigenleistung ausgeführt. Die Firmengruppe übernahm zudem die Einreichung bei den
zuständigen Behörden und war für den Antrag von Förderungen bis zu deren Genehmigung zuständig. Absolute Priorität hat für die beiden Eigner die Zusammenarbeit mit allen Gesellschaftsbeteiligten vor Ort. So ist zum einen eine Veräußerung an große Energieversorung ausgeschlossen und zum anderen sind die Ansprechpartner für Kunden schneller greifbar, so etwa für persönliche Termine. BIOMASSE-TECHNIK AM NEUESTEN STAND Dass die installierte Anlagentechnik auf dem neuesten Stand der Technik ist, wundert bei der Expertise der Betreiber nicht. Für die zwei Kesselanlagen beauftragte man das Kärntner Unternehmen Urbas, das einen Heizkessel mit 1.000 kW (Sommerkessel) und einen mit 2.500 kW (Winterkessel) auslieferte – im Vollausbau sind in den Wintermonaten beide mit Waldhackgut aus der Region beheizten Kesselanlagen in Betrieb. Durch die ideale Dimensionierung der beiden Biomassekessel
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Fernwärme
Für den Notfall gerüstet: Ein 5 MW starker Ölkessel würde im Störfall für den weiterlaufenden Betrieb sorgen.
wird die Anlage sowohl in den Sommermonaten mit weniger Leistung als auch in den Wintermonaten im Volllastbetrieb im optimalen Wirkungsgradbereich betrieben. Zwei großzügig dimensionierte Pufferspeicher mit jeweils 80.000 Liter Fassungsvermögen kompensieren zudem die Lastspitzen im Netz. BESTMÖGLICHE ENERGIEAUSBEUTE Im Hinblick auf den ressourcenschonenden Umgang mit Energie wurde zusätzlich eine Rauchgaskondensationsanlage von Heger Edelstahl installiert, wodurch das Niedertemperaturpotenzial voll genützt wird. Dabei wird die Abwärme, die ansonsten über den Kamin verpuffen würde, rückgeführt. Der bei der Verbrennung von feuchter Biomasse hohe Wärmeinhalt der Abgase geht häufig ungenutzt als Verlust in die Umgebung. Gelingt es durch eine entsprechend ausgelegte Wärmerückgewinnungsanlage, das Rauchgas unter den Rauchgastaupunkt abzukühlen, so können daraus beträchtliche Wirkungsgradsteigerungen erzielt werden. Je niedriger der Rest-Sauerstoffgehalt und je höher der Brennstoffwassergehalt, desto höher der erzielbare Wirkungsgrad. So kann der Brennstoff noch effizienter eingesetzt werden und der Gesamtwirkungsgrad der Anlage erhöht sich um 15 bis 20 Prozent. MINIMIERTE FEINSTAUBBELASTUNG Die nachgeschaltene Rauchgaskondensationsanlage nutzt nicht nur die noch im Rauchgas enthaltene Energie, sondern sorgt für ein nahezu schwadenfreies Rauchgas. Die Energie gewinnung aus Biomasse trägt durch die zentrale Wärmeerzeugung und die optimalen Verbrennungsbedingungen dazu bei, dass die Feinstaubsituation – im Gegensatz zu Einzelfeuerungsanlagen – deutlich reduziert wird. Mit der Installierung einer modernen Abgasreinigungsanlage werden die vorgegebenen Grenzwerte deutlich unterschritten. Gesetzlich
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ist ein Staubgrenzwert von 20 mg/m3 vorgeschrieben, ein Elektrofilter des Unternehmens Scheuch reinigt das Rauchgas sogar auf unter 10 mg/m³. STÖRUNGSFREIER BETRIEB Sämtliche für den Betrieb der Anlage notwendigen Komponenten sind redundant ausgeführt, um auch im Störfall einen unterbrechungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Als Ausfallsreserve für die Biomassekessel ist eine 5 MW Ölkesselanlage von Bosch installiert – diese dient als Sicherheit und ist im normalen Heizbetrieb während der Revisionsarbeiten beziehungsweise zu regelmäßigen Testläufen in Betrieb. ZÜGIGES BAUVORHABEN Dass es sich bei den Betreibern der Anlage um Experten in ihrem Metier handelt, davon zeugt auch die Schnelligkeit, mit der das Vorhaben ausgeführt wurde: Von der Standortsuche in-
Der Elektrofilter des Unternehmens Scheuch reinigt das Rauchgas auf einen Staubgrenzwert von unter 10 mg/m3.
klusive aller behördlichen Verfahren bis hin zur Fertigstellung und Inbetriebnahme dauerte es nur rund zehn Monate. Die Anlage befindet sich seit Dezember 2017 im Vollbetrieb, heute hängen rund 35 Abnehmer in Gurgl am Wärmenetz. Jährlich können nun rund 2,2 Millionen Liter Heizöl in der Region eingespart und die Schadstoffemissionen entsprechend dramatisch verringert werden. Somit wurden in Obergurgl alle Voraussetzungen geschaffen, um den Klimazielen des Landes Tirol gerecht zu werden. Die Abnehmer der Biowärme profitieren überdies von einem konstanten Energiepreis, der nicht den Schwankungen der fossilen Brennstoffe unterliegt. So zeigt sich die Biowärme Obergurgl als höchst sinnvolle Energiegewinnung in dieser exponierten Lage – für die Wärmeabnehmer ebenso wie für die Natur: Der Einbau modernster Abgasreinigungssysteme garantiert einen extrem umweltfreundlichen und schadstoffarmen Betrieb in dieser hochsensiblen Berg- und Gletscherregion.
Der Betrieb der Biowärme Obergurgl ist vollautomatisch. Ein Mitarbeiter betreut die Anlage mittels des ausgefeilten Steuerungssystems.
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Biomasse
Foto: ÖBMV
sinken. Anders ausgedrückt: Der Umstieg spart dem Konsumenten Geld“, fasst Christoph Strasser von Bioenergy 2020+ die ersten Zwischenergebnisse der Studie zusammen. Der Betrieb von Ölkesseln mit Heizöl aus Biomasse sei zwar technisch durchaus denkbar, ist aber aufgrund der hohen Kosten nicht wirklich konkurrenzfähig. Erneuerbares Gas könnte in Nischen, wie im städtischen Bereich in durch Fernwärme nicht zu erschließenden Gebieten an Bedeutung gewinnen. Im klassischen Ein- bzw. Mehrfamilienhaus ist man hier aber von der Wirtschaftlichkeit ebenfalls weit entfernt. Die Konkurrenz zwischen Dämmmaßnahmen und Kesseltausch sieht Strasser nur bedingt. Wer heute den Kessel tauscht und mit dem eingesparten Geld morgen dämmt, hat im Falle eines vorhandenen Pufferspeichers trotzdem noch ein voll funktionsfähiges, effizientes und emissionsarmes Heizsystem. Ein solches System ist zudem sehr gut geeignet für die Kopplung mit einer Solarthermie-Anlage, um in der Übergangszeit die Heizung zu unterstützen und im Sommer das Warmwasser bereit zu stellen.
v.li.: Peter Püspök (Präsident EEÖ), Franz Titschenbacher (Präsident ÖBMV), Josef Plank (Generalsekretär BMNT), Christoph Strasser (Bioenergy 2020+)
BIOMASSE-BRANCHE BERÄT SICH ÜBER KONSEQUENTEN HEIZÖL-AUSSTIEG Holzheizen ist die effizienteste Methode zur CO2-Emissionsreduktion, das ergab eine Studie des Forschungszentrums Bioenergy 2020+. Anlässlich des 21. Bio massetages traf sich die Biomasse-Branche in Kufstein und diskutierte darüber, wie dieses positive Ergebnis zu effektiven Maßnahmen zur Abschaffung der Öl heizungen in Österreich führen kann.
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m das österreichische Energiesystem auf erneuerbare Energien umzustellen, wird ein Mix verschiedener Technologien nötig sein. Zur Beurteilung möglicher Maßnahmen wird vom Forschungszentrum Bioenergy 2020+ aktuell eine Studie durchgeführt und erneuerbare Technologien im Wärme-, Strom- und Treibstoffsektor werden mit fossilen Referenztechnologien hinsichtlich der Kosten für CO2-Einsparungen verglichen. Das Ergebnis im Wärmesektor: Das Heizen mit Holz ist die mit Abstand effizienteste Methode, CO2 einzusparen. Diese Analysen wurden im Rahmen des 21. Österreichischen Biomassetages im Tiroler Kuft stein präsentiert, wo sich die gesamte Biomasse-Branche unter dem Motto „Greening the strategies“ versammelte. Über 300 TeilnehmerInnen diskutierten die künftigen Herausforderungen der Branche. i
BIOMASSE ERMÖGLICHT AUCH IN TIROL DEN HEIZÖL-AUSSTIEG „Mit dem Beschluss der #mission2030 wurden die politischen Weichen für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energieträger in Österreich gestellt. Nun gilt es, mit der Realisierung der ambitionierten Ziele zu beginnen. Die Bioenergie spielt in allen Energiewende szenarien die entscheidende Rolle. Biomasse könnte bereits mittelfristig Erdöl und Erdgas als bedeutendste Energieträger überholen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir gerade in Tirol unseren Biomassetag veranstalten. Mit einem Anteil von 36 Prozent am
ANSTOSS: 5.000 EURO „RAUS AUS ÖL“-BONUS Ein erklärtes Ziel der #mission2030 der Energie- und Klimastrategie der Bundesregierung ist der konsequente Ölheizung-Ausstieg. Wie erst kürzlich von der Technischen Universität Wien nachgewiesen, steht für praktisch jedes Gebäude ein konkurrenzfähiges erneuerbares Heizsystem zur Verfügung. „Obwohl sich erneuerbare Heizsysteme rechnen, sind die hohen Investitionskosten für viele Haushalte und Betriebe eine Barriere. Hier wollen wir mit dem ‚Raus aus Öl‘-Bonus Abhilfe schaffen. Diesen können sich Betriebe genauso wie Privatpersonen abholen, wenn sie im Rahmen der Sanierung eine Ölheizung oder eine andere fossile Heizung durch ein klimafreundliches Heizsystem ersetzen“, erklärt Josef Plank, Generalsekretär im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Der Ausstieg aus dem Ölheizen decke sich mit dem in der #mission2030 definierten Zieldreieck von Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit. Der vor kurzem wieder stark angestiegene Heizölpreis zeige einmal mehr das hohe Risiko, das mit fossilen Heizungen gerade auch für einkommensschwache Haushalte einhergeht. „Erneuerbare Energien führen zu einer Diversifizierung in der Wärmeversorgung, reduzieren unsere Importabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sparen große Mengen an Treibhausgas emissionen und senken Brennstoffkosten. Vom Brennstoff bis zur Technologie können wir im Falle der Bioenergie auf heimische Ressourcen zurückgreifen“, so Plank.
Raumwärmemarkt hat die Biomasse erstmals in Tirol das Heizöl überholt. Zusammen mit der Fernwärme können wir stolz auf einen Anteil von 45 Prozent verweisen“, erklärte Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes anlässlich der Eröffnung. „Es ist jedoch noch viel zu tun, denn noch immer sind über 100.000 Ölkessel in Tirol installiert, die durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden müssen.“ Tirol verfügt über eine bedeutsame Sägeindustrie, die große Mengen an Pellets produziert und auch ins benachbarte Ausland exportiert. „Für Tirol ist die Forcierung von Biomasse in Haushalten, Industrie und Gewerbe ein aufgelegter Elfer für die regionale Wirtschaftsförderung. Durch den Einsatz modernster Verbrennungstechnik ist auch die oft befürchtete Feinstaubbelastung kein Argument mehr.“ Die Kosteneffizienz von Klimaschutzmaßnahmen im Energiebereich steht im Mittelpunkt einer Studie des Kompetenzzentrums Bioenergy 2020+. Basierend auf Heizkostenvergleiche der Technischen Universität Wien analysiert man verschiedene bauliche und energetische Maßnahmen. „Bioenergie ist hinsichtlich der Effizienz im Heizungsbereich praktisch unschlagbar. In unserem Modellgebäude, einem unsanierten Einfamilienhaus, können durch den Umstieg auf Pellets, Hackgut, Scheitholz oder Nahwärme bis zu 14 Tonnen CO2 im Jahr konkurrenzlos günstig eingespart werden. Die CO2-Vermeidungskosten sind hier sogar negativ, da die Heizkosten durch das im Vergleich teure Heizöl sogar
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Energie-Management
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
Automatisierte Handelssoftware, die vom Energieunternehmen betrieben wird, kommuniziert mit der Software beim Dienstanbieter, sodass kleinere Energieunternehmen ihren eigenes Algo-Trading steuern können.
INTRADAY ALGO-TRADING GANZ OHNE MARKTZUGANG? Für Energieunternehmen, die über keinen direkten Marktzugang zu einer der europäischen Strom- oder Gasbörsen verfügen, wird es jetzt spannend: Neue digitale Lösungen bringen sie näher an den Markt und erlauben ihnen ihr Kerngeschäft wieder in die eigene Hand zu nehmen. Von Jürgen Mayerhofer, Geschäftsführer bei VisoTech
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leinere Stadtwerke, Energieunternehmen oder Energieproduzenten greifen gerne auf die Hilfe von Dienstleistern zurück. Dafür gibt es gute Gründe, denn es ist mit viel Aufwand verbunden, sich als Teilnehmer einer Energiebörse zu zertifizieren. Sie benötigen dafür eine Clearingbank, finanzielle Sicherheiten in beträchtlicher Höhe und zahlen darüber hinauslaufende Fixgebühren. Doch das ist längst noch nicht alles, denn was nützt ein Zugang zu einem Handelsplatz ohne Händler? Also kommen noch Investitionen für Personal und IT-Infrastruktur dazu – ganz zu schweigen von den Kosten, die beim Handel rund um die Uhr entstehen. Verständlich also, wenn man sich an einen der zahlreichen Dienstleister gewandt hat. Aber ist es nicht absurd, als Energieunternehmen das Kerngeschäft aus der Hand zu geben? Das ist in etwa so, als würde man einen Fremden dafür bezahlen, ein neues Auto für einen auszuwählen und zu kaufen. Sicherlich kann man bezüglich Marke, Farbe und Ausstattung Vorgaben machen, aber die endgültige Entscheidung läge dann nicht mehr in der eigenen Hand – insbesondere aber auch die Preisverhandlung. Genauso ist es im Energiehandel: Der Dienstleister übernimmt wichtige Entscheidungen, doch die abgeschlossenen Geschäfte werden nicht immer ausschließlich im Interesse jedes einzelnen sein – sie gehen im Portfolio unter. Im Gegensatz dazu stehen große Energieunternehmen mit eigenem Marktzugang. Durch
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ihr großes Handelsvolumen lohnt sich die Investition in Börsenmitgliedschaft, Infrastruktur und Personal. Seit kurzem profitieren diese Unternehmen dann außerdem noch zusätzlich von den Vorteilen der Digitalisierung. 24x7 Algo-Trading Systeme treffen mit rasanter Geschwindigkeit Handelsentscheidungen und maximieren den Profit. Doch warum sollen kleinere Energieunternehmen den Großen das Feld überlassen? Mit Vermarktung von Speichern, anderen Flexibilitäten und mit Demand Side Management lässt sich – richtig eingesetzt – Geld verdienen. Die digitale Revolution ermöglicht es nun jedem Energieunternehmen, am Markt teilzunehmen. Ein Dienstleister muss dazu lediglich eine Software betreiben, um alle Marktdaten weiterzuleiten. So haben auch kleinere Unternehmen vollen Einblick in den Markt und können Entscheidungen selbst treffen. Dem Dienstleister wird nicht mehr nur ein grober Rahmen vorgegeben, sondern stattdessen, wann welches Geschäft zu welchem Preis abgeschlossen werden soll. So haben Energieunternehmen fortan die Entscheidungsgewalt wieder vollständig selbst in der Hand. VEREINFACHUNG DURCH AUTOMATISIERUNG Im ersten Moment denken nun viele vermutlich, dass dadurch auch ein Trading Desk, viel Personal und Infrastruktur benötigt werden. Denn denkt man an Energiehandel, hat man
gleich unweigerlich vor dem inneren Auge Räume voll mit Bildschirmen, die von kaffeebetriebenen Händlern bevölkert werden, die auf eben diese Bildschirme starren. Doch sind die 90er Jahre mittlerweile vorbei – wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Solche Aufgaben können wir Computern überlassen. Algo-Trading Systeme treffen Handelsentscheidungen schneller, sicherer und präziser als ein Mensch dies jemals tun könnte. Gehen wir noch einmal zurück zum eingangs beschriebenen Autobeispiel – stellen Sie sich den Motor vor. So ein Motor hat eine Reihe von Parametern. Verbrauch, Leistung und Lebensdauer müssen im richtigen Verhältnis zu einander stehen. Ein Familienvater wird stärker auf niedrigen Verbrauch und eine hohe Lebensdauer achten, während es vielen jungen Fahrern wichtiger sein, möglichst viel Leistung unter der Haube zu haben. Ist diese Entscheidung jedoch erst einmal getroffen, denkt man in der Regel nicht mehr darüber nach – man setzt sich einfach ins Auto und fährt. Genauso verhält es sich mit einem Algo-Trading System. Zuerst wird eine Reihe von Parametern eingestellt, anschließend handelt es autonom – rund um die Uhr. Genau wie bei einem Auto muss man natürlich nicht den Motor selbst zusammenbauen. Das Algo-Trading System wird mit einer vorgefertigten Strategie ausgeliefert, die schon grundlegend zum jeweiligen Geschäftsfall passt. Das kann eine Vermarktung von Flexibilitäten, Demand Side Management oder einfach das Schließen einer offenen Position zum besten Preis sein. DER ENERGIEHANDEL WIRD DEMOKRATISCHER Der Periotheus autoTRADER access von VisoTech ermöglicht es auch kleineren Energieunternehmen, direkt am Intradayhandel teilzunehmen. VisoTech ist der einzige Anbieter einer Lösung, die Algo-Trading von Strom und Gas in einer Anwendung beherrscht. Für Dienstleister bietet VisoTech widerum ein eigenes Proxysystem, um so einen Zugang zu ermöglichen. Der autoTRADER ermöglicht Zugang zu allen wichtigen europäischen Strom- und Gasbörsen. Diese Lösung bietet allen Marktteilnehmern – egal ob groß oder klein – die gleichen Chancen auf den Intradaymärkten. Der Periotheus autoTRADER berücksichtig dabei alle relevanten Einflussgrößen für den Handel. Das können Preis limits, Wetterdaten, Produktionsprognosen oder physische Limits wie Leistungsrampen sein. Das System wird mit wählbaren Standardalgorithmen für typische Anwendungsfälle für den Strom- und Gashandel ausgeliefert. Alle Algorithmen können mittels Parametern durch den Anwender selbst gesteuert werden.
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