HOR I Z ONTE
G E M E I N S A M H A N D E L N I N D E R W E LT Eine Veranstaltung von »Partner für die Eine Welt – Die Hilfswerke der katholischen Kirche« und Zentrifuge e.V. am 20. Oktober 2015 im Z-Bau Nürnberg
D O K U M E N TA T I O N
WIE KÖNNEN WIR IM GLOBALEN ZUSAMMENHANG UND MIT BLICK AUF DIE ZUKUNFT DENKEN UND HANDELN?
Horizonte 2050 begründet eine künstlerisch-kreativ inspirierte Begegnungs- und Austauschplattform für Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten – Ingenieure, Wissenschaftler, Vertreter von (Welt-)Religionen, Künstler, Freigeister, Unternehmer, Kulturschaffende, Führungskräfte, Freiberufler, Juristen, Ärzte usw.
Eine gemeinsame Veranstaltung von »Partner für die Eine Welt - die Hilfswerke der katholischen Kirche« und Zentrifuge e.V..
20.10.2015 1 8 :0 0 - 2 2 :1 5 U H R Z- B A U
F R A N K E N S T R A S S E 2 00
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INHALT
HORIZONTE 2050 – das Format
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Einführung
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I M P U L S E Regina Andrea Mukama: Fass dir ein Herz
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Prof. Dr. Jan Weyand: Das Konvivialistische Manifest
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Dipl.-Ing. Matthias Barbian: Engineering 2050
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MÖGLICHKEITSRÄUME
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Zoy Winterstein, Silke Kuhar
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Barbara Kastura
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Barbara Engelhard
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Ästhetischer Prozess / Michael Schels, Otmar Potjans
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Stimmen der TeilnehmerInnen
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Speisekarte »Persisches Essen«
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Veranstalter
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Impressionen 28 Impressum
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HORIZONTE 2050 – DAS FORMAT Am 20. Oktober 2015 realisierte die Zentrifuge gemeinsam mit „Partner für die Eine Welt – die Hilfswerke der katholischen Kirche“ eine neuartige Veranstaltung im Z-Bau Nürnberg – eine Kombination aus Symposium, Netzwerkveranstaltung und Kunst-Event: „HORIZONTE 2050 – Gemeinsam Handeln in der Welt“ brachte 60 Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, Lebensbereichen und Arbeitsfeldern zusammen mit dem Ziel, sich anders als gewöhnlich als handelnde Wesen in der Welt wahrzunehmen, zu begegnen und auszutauschen. Es ging dabei um die Einübung einer Sensibilität für das, was uns im Augenblick begegnet und wie wir uns darauf auf anders als gewohnte Weise einstellen und einlassen können.
Der Blick auf eine durch uns gestalt- und lebbare Zukunft erfordert eine grundlegende Umorientierung, eine Änderung selbstverständlicher Haltungen und eine Öffnung für ein Geschehen, das und in dem wir schon immer sind, was wir aber gegenwärtig noch nicht erfassen, höchstens erahnen können - HORIZONTE 2050 als Ausdruck einer gemeinsamen Suche nach Möglichkeiten der Weltgestaltung, abseits von konventionellen Vorstellungen oder Ritualen. Wir wählten dafür eine Mischung aus Konferenz und Kunsterleben.
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EINFÜHRUNG Mit der Veranstaltung „Horizonte 2050“ initiierten die Hilfswerke der katholischen Kirche (Partner für die Eine Welt) in Kooperation mit der Zentrifuge eine neue Form der Begegnung und des Austauschs. Es wird dabei unsere mittelbare Zukunft bis ins Jahr 2050 in den Blick genommen, die heute noch nicht vorstellbar ist, für die wir aber Weichen stellen können. Menschen aus unterschiedlichen Lebens- und Arbeitswelten, die sich sonst kaum begegnen würden, wurden bei dieser Veranstaltung zueinander gebracht und zum kreativ-konstruktiven Austausch angeregt.
Die Vorstellungsrunde stimmte uns auf die große Vielfalt ein, mit der wir es zu tun haben, wenn wir die Zukunft gemeinsam gestalten wollen. Alle Teilnehmer waren aufgefordert, mit drei Begriffen ihr Wirken in der Welt zu beschreiben – es zeigten sich unterschiedlichste Weisen des In-der-Welt-Seins … von selbstbewusst Gestaltenden über neugierig Suchende bis hin zu umsichtig oder vorsichtig Tastenden in verschiedenen Lebenssituationen, sei dies in Familie, Gesellschaft, Technik, Kunst, Gesundheit, Bildung, Natur, Spiritualität und/oder Religion.
Als Impulsgeber konnten wir Vertreter aus den Bereichen Gesellschaft, Bildung, Kultur, Wirtschaft und Technik gewinnen, die jeweils Einblicke in ein zukunftsweisendes Handeln in der Welt gaben: Den Soziologen Jan Weyand, den Ingenieur Matthias Barbian und die Frauenrechtlerin Mama Regina aus Tansania.
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IM PUL SE Regina Andrea Mukama
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Reg in a Andre a M ukam a wird zu Hause in Tansania nur »Mama Regina« genannt. Ihr Wirken in der Welt kreist um die Befreiung von Mädchen aus den Fängen der Tradition, vor allem der Schutz vor Genitalverstümmelung. Besonders am Herzen liegt ihr das Empowerment von Frauen, damit diese zu Entscheidungsträgerinnen werden. Mama Regina will die Gesellschaft auf dem Weg von der Tradition zur Moderne verändern.
Mama Reginas Impulsvortrag trug den Titel Jipe Moyo – Fass Dir ein Herz. So ist ein Haus der Diözese benannt, in dem Mädchen vor Genitalverstümmelung Schutz suchen können, in dem sie wohnen und zur Schule gehen können In ihrem Impulsvortrag beschrieb Mama Regine ihr Heimatland Tansania als Land, das einerseits im Aufbruch ist, in dem sich andererseits aber soziale Spannungen zwischen Arm und Reich verschärfen und traditionelle Praktiken wie Genitalverstümmelung oder Witwen-Vererbung in manchen Landesteilen vielen Menschen großes Leid zufügen. Mama Reginas Lebensthema ist die Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen. Sie setzt dabei vor allem auf Bildung.
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Das Kernthema von Di p l.- I n g . Mat t h i as B ar bi an ist seit mehr als 20 Jahren die sogenannte »Durchgängige Anlagenplanung«. Er leitet den entsprechenden Arbeitskreis beim Verband Deutsche Ingenieure (VDI) in Nordbayern und gilt als Experte rund um das Thema Industrie 4.0. Praktisch alle Dinge unseres täglichen Lebens werden industriell in Fertigungsanlagen hergestellt. Die Anlagen arbeiten nur dann wirklich effizient, wenn sie »durchgängig« geplant sind.
Die Zukunft der Produktion wird momentan unter dem Stichwort Industrie 4.0 diskutiert, was die vierte industrielle Revolution markieren soll. Es geht somit um eine sehr starke Individualisierung der Produkte, was durch eine hoch flexible Produktion ermöglicht wird, Stichworte: smart factory oder Internet der Dinge.
Matthias Barbian denkt über solche – vor allem technisch geprägte – Innovationen weit hinaus. Er engagiert sich für den interdisziplinären Austausch und hat mit der Zentrifuge das Projekt Engineering 2050 ins Leben gerufen. Bei diesem Projekt geht es um den Austausch zwischen Ingenieuren und Künstlern. Der Anlagenbau der Zukunft soll dadurch ganz neue und weitreichende Impulse erfahren.
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Dipl.-Ing. Matthias Barbian
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Prof. D r. Ja n We ya n d vertritt derzeit den Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationssoziologie am Institut für Soziologie der FAU. Er ist ansonsten Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Frank Adloff. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kultursoziologie, Wissenssoziologie und soziologische Theorie. Herr Weyand gab uns in Vertretung von Prof. Adloff einen Einblick in das Konvivialistische Manifest, das aus Frankreich stammt und von Prof. Adloff zusammen mit Claus Leggewie in Zusammenarbeit mit dem Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research Duisburg für den deutschsprachigen Raum herausgegeben wurde. Aus dem Klappentext zum Konvivialistischen Manifest: »Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist auch absolut notwendig. Die globalen Probleme des Klimawandels, der Armut, sozialen Ungleichheit oder der Finanzkrise erfordern ein Umdenken und veränderte Formen des Zusammenlebens. Viele Bewegungen, Initiativen und Gruppierungen suchen aktuell schon nach alternativen Wegen. Ihnen allen gemeinsam ist das Streben nach einer neuen Kunst, miteinander zu leben (con-vivere). Konvivialismus bedeutet das Ausloten von Möglichkeiten, wie jenseits der Wachstumsgesellschaft ein Zusammenleben möglich sein kann, wie Sozialität, Konflikt und Individualität aufeinander bezogen werden und wie ökologisch und sozial nachhaltige Formen demokratischen Lebens ausschauen können. Eine neue politische Philosophie erscheint daher dringend geboten, und das weltweit diskutierte Manifest renommierter Autoren stellt als Minimalforderung klar: Eine solche neue Philosophie und Kunst des Zusammenlebens muss den Primat des Ökonomischen brechen und sich auf eine gemeinsame Menschheit und auf den Wert der Individualität zugleich berufen.«
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Prof. Dr. Jan Weyand
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DIE MÖGLICH KEITS RÄUME
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Bei der Konzeption dieser Veranstaltung flossen viele Ideen und Erfahrungen der Zentrifuge ein, die diese im Laufe der letzten Jahre als Kreativplattform bei diversen Kunst- und Kommunikations-Projekten gesammelt hat – seien dies Erfahrungen aus dem Creative Monday, aus Ausstellungen und Kunst-Performances oder unzähligen Workshops und verschiedensten Netzwerkveranstaltungen. Das Anliegen der Zentrifuge war und ist es dabei immer, multiperspektivische Prozesse einzuüben – also bei Begegnungen zwischen Menschen über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und dabei zu lernen andere Perspektiven wahrzunehmen und und diese so gut es geht in den eigenen Lebensentwurf zu integrieren.
Bewusst bindet die Zentrifuge bei all ihren Aktivitäten die Kunst ein. In vier Möglichkeitsräumen kamen die TeilnehmerInnen mit Kunst und Ästhetik in Berührung. Der zentrifugale Impuls, den die Zentrifuge in ihre Veranstaltungen einwebt, ist vor allem durch eine Kunst geprägt, die man als überindividuell, gemeinschaftlich und geistig inspiriert bezeichnen kann.
Für die Premiere des neuen Formats Horizonte 2050 wurden drei Künstlerinnen und ein Künstler eingeladen, die gemeinsam mit den TeilnehmerInnen das Feld des Wahrnehmens und des Handelns in der Welt erkundeten: Die Video- und Soundkünstler Zoy Winterstein und Silke Kuhar, die Bildende und Performance-Künstlerin Barbara Kastura und die Aktionskünstlerin Barbara Engelhard. Zudem wurde ein Möglichkeitsraum von den Initiatoren und Entwicklern des Ästhetischen Prozesses geleitet: dem Organisationsentwickler Otmar Potjans und dem Kultur-Entwickler Michael Schels.
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Zoy Winterstein und Silke Kuhar erforschen seit Jahren ästhetische Gesetzmäßigkeiten im weltlichen Ereignisraum – sei dies im Klangfeld oder im visuellen Bereich, auf mikroskopischer oder makroskopischer Ebene. Sie sind Bewusstseinsforscher und kosmische Wanderer, die mit visuellen und klanglichen Mitteln die Welt in ungeahnten Höhen und Tiefen ausloten, neu interpretieren und künstlerisch an einer Umgestaltung unseres weithin ja eher alltäglich geprägten und damit konventionellen Weltverständnisses arbeiten. Im Sound- und Video-Möglichkeitsraum von Zoy Winterstein und Silke Kuhar tauchten die Teilnehmer in die klangliche und visuelle Welt der beiden Künstler ein und bekamen dabei auch einen Einblick in deren Arbeitsweisen.
ZIL (Si l ke K uh a r) , Dipl. Grafik Designer, Digital Artist, geboren 1977, hat Kommunikations-Design an der FH Würzburg-Schweinfurt mit dem Schwerpunkt Film/ Video studiert. Sie arbeitet mit unterschiedlichsten Techniken, beeinflusst durch Norman McLaren und Bill Viola, und erschafft fließende, formale, abstrakte Formen, die in Kombination mit Musik und Klang zu sehen sind. Neben Videoarbeiten konzentriert sich die Gestalterin noch auf Hand- und Computerzeichnungen, Digital Glitch Art, Gemälde, Installationen und Performances. Ausstellungen und Präsentationen in Nürnberg, New York, Vancouver, Teneriffa (ESPACIO ENTER 2013), Melbourne und bei cupcake.spamm.fr (arte TV) sowie einigen weiteren Online-Galerien. Im Design-/ Print Bereich ist sie spezialisiert auf Plakate, Corporate Design und Illustration.
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Zoy Win te rs te in verbringt die meiste Zeit in einem Tonstudio an der Stadtmauer - in seinem »Bunker«, wie er es nennt. Dort produziert er seine eigene Musik, macht Aufnahmen, editiert Videos, nimmt Stimmen für Hörspiele auf, komponiert, übt Saxophon, probt Live-Auftritte und programmiert. Der heute 42-Jährige begann bereits mit neun Jahren, Klavier zu spielen. Als Teenager war Zoy ein absoluter Jazzfreak und Nürnbergs jüngstes Mitglied im Jazzstudio. Sein musikalischer Horizont vergrößerte sich, so dass er damals das Glück hatte, Musiker wie zum Beispiel Karlheinz Stockhausen, John Cage, Ravi Shankar oder Sun Ra persönlich zu treffen. Mit 18 stand er dann mit eigenen Ensembles auf der Bühne. »Zoy« ist übrigens ein Künstlername, eine Wortkreation. Die Aussprache bleibt jedem selbst überlassen. »Ich finde den Namen vor allem gut, weil er einzigartig in Kombination mit meinem Nachnamen ist«, sagt er. Im Griechischen heißt »Zoe« außerdem »das Leben«. Von 1995 bis 2001 studierte Zoy an der Nürnberger Musikhochschule. Da er sich schon immer für Avantgarde-Musik interessiert hat, ging es für ihn musikalisch seit 1998 immer mehr in Richtung Techno und Minimal.
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Ba rba ra Ka s tura Avantgarde Künstlerin und Vokalistin im interdisziplinären Feld zwischen Gesang, Sprache, Bewegung und Bildender Kunst; Ausbildung an der Kunstschule Zürich. Sie ist Mitbegründerin der Weiss Kunstbewegung Berlin; 2000-2006 Dozentin für experimentellen Gesang, Stimmbildung und Sprecherziehung an der Hochschule für Musik Nürnberg. Einige Projekte: musikalisch-szenische Produktionen, Performances, Konzerte und malerische Kompositionen in Deutschland und Österreich mit unterschiedlichen Bands und Ensembles, u.a. Kastura, Mother Carey and The Electric Shavers, UAK (Urbane Anarchische Kammermusik), Der Garten, Konkrete Kollekte.
Barbara Kastura erkundet in kontemplativen Naturbetrachtungen die Sprache der Natur und geht mit dieser in Resonanz. Dabei nutzt sie verschiedenste Ausdrucksformen wie Stimme, Performance, Bewegung oder Malerei. Barbara Kastura begegnet dem Reich der Natur auf eine sehr verinnerlichte Weise, wie man sie in unserer heutigen Zeit kaum mehr praktiziert. Barbara Kastura hat den Mut, ihre gnostisch inspirierte Weltsicht künstlerisch auszuarbeiten und zu ihrem eigenen Thema zu machen. Im Möglichkeitsraum von Barbara Kastura konnten sich die TeilnehmerInnen auf diese hochsensible Weltsicht einlassen und gemeinsam mit ihr Klangwelten und Naturräume erkunden und erzeugen.
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Ba rba ra E n ge lh a rd 1974 in Nürnberg geboren. Malerin, Zeichnerin, Fotografin, Installations-, Performance- und Aktionskünstlerin. 1995-2001 studierte sie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Christine Colditz und Werner Knaupp. 19992007 arbeitete sie in der Galerie Lindig in Paludetto und im Kunstverein Nürnberg. Seit 2003 ist sie freischaffende Künstlerin. In Fürth realisierte sie Projekte u. a. in der Kunst Galerie und im Kunstsalon (Fahrkartenhäuschen mit Sophie Habenicht).
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Barbara Engelhard wirkt im Feld unseres Alltags. Ihr Material sind gesellschaftliche Prozesse, die sie durch künstlerische Interventionen sichtbar macht und formt. Diese Prozesse wirken im Akt der Wahrnehmung immer individuell, doch fordern sie uns vor allem zum gemeinschaftlichen Zusammenspiel heraus und und machen uns dadurch bewusst, dass wir erst als soziale Wesen ganz sind. Barbara Engelhard ließ in ihrem Möglichkeitsraum gemeinsam mit den TeilnehmerInnen lebendige Skulpturen von surrealer Qualität entstehen.
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In einem vierten Möglichkeitsraum gaben Otmar Potjans und Michael Schels einen Einblick in den ästhetischen Prozess. Das ist eine von der Zentrifuge im Laufe der letzten Jahre – vor allem im Rahmen des Projekts Forschende Kunst - entwickelte Methode, um die Reflexion sowie Begegnungen und den Austausch zwischen Menschen auf eine möglichst offene, intensive und ungewöhnliche Weise zu praktizieren. Die Teilnehmer bekamen eine kurze Einführung in den ästhetischen Prozess und hatten dann die Gelegenheit, kurz in diesen Prozess einzutauchen: Nach einigen Minuten des Sich-Besinnens zur Frage »Was war meine erste oder am frühesten erinnerbare Begegnung mit meinem Wirken in der Welt« tauschten sich die TeilnehmerInnen dann in Zweiergesprächen zu ihren Erinnerungen, Gedanken und Vorstellungen aus.
O t m a r Potja ns Diplom-Ingenieur und ehemaliger Werksleiter in der Industrie mit Führungsverantwortung für 160 Mitarbeiter. Nach einer Trainerausbildung machte er sich 1999 als Unternehmensberater selbstständig. Potjans unterstützt Großunternehmen dabei, systemische Strukturen zu verändern und ein neues Bewusstsein zu schaffen.
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Mich a e l Sc h e ls Diplom-Germanist/Journalist Univ., Kulturprojektemacher, Lehrer für Deutsch als Fremdsprache. Konzeption, Kommunikation, Koordination, Text und Organisation für Künstler, Kulturprojekte, Kultureinrichtungen und Unternehmen. Interessensschwerpunkte: Künstlerische Phänomene im gesellschaftlichen Kontext, Transformationsprozesse, Philosophie, Netzwerke.
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FEEDBACK DER TEILNEHMERINNEN »HORIZONTE 2050, ENGINEERING 2050 und SUSTAINABILITY 2050 sind wichtige Bausteine für eine lebenswerte Zukunft. Ohne Interdisziplinarität und Gleichgewicht (persönlich und gesellschaftlich) wird es kein Fortkommen mehr geben.« Mat t h ias B ar bian Sp rec her I ndus trie 4 . 0; V DI-BV B ay e r n N ord os t e .V. / V D E - BV No rd ba y e r n e .V.
»Der Abend im Z-Bau bei der Veranstaltung „Horizonte 2050“ war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Eine Achterbahn der Eindrücke; unkonventionell, abwechslungsreich, spannend, sehr informativ, fantasiereich, künstlerisch, gut organisiert und reich an Individualisten! Ein unvergesslicher Genuss für Geist und Magen... (denn das Buffet war ebenso ungewöhnlich wie außergewöhnlich gut). Gute Gespräche mit interessanten Menschen. Entstehen neuer Ideen und Projekte. Es schreit nach Fortsetzung. Nochmals herzlichen Dank!« Pat riz ia Ar rigo-Daum e n la n g Dipl.-Kommu n ikat ion s -De s ig n e rin , Te am Ein e -We l t ( E W L E i ba ch )
»Die Kooperation von „Zentrifuge“ als kunstzentrierte Gesellschaftsförderungsplattform mit den Hilfswerken der katholischen Kirche birgt wertvolle Ressourcen von Kunst, Kultur und Sozialem. Sie hat das Potential als Inkubator für Ideen, Ausrichtungen und förderliche Gesellschaftskräfte zu sorgen. Die Atmosphärenräume und Aktionen bei HORIZONTE 2050 unterstützten eine entspannte und zwanglose Haltung. Somit entstand eine Art sinnfreier Raum, der die Teilnehmer frei und ohne Druck ließ. Genau diese Atmosphäre könnte in einem nächsten Schritt dazu genutzt werden, aktiv zu werden und sich weiter vor zu bewegen. Dann könnten Gedanken für eine Zukunft frei gelassen werden - spielerisch oder systematisch.« H e r be r t van Kan n Mar k e t in g fac h m an n / Mar k e n e n t w i ck l e r
»Ich fand den Themen-Bogen, der durch das Programm gespannt wurde - von Beschneidung und Soziologie über Kultur und Technik bis hin zur Kunst - gerade auch durch die aktiven Mitmach-Teile und das leibliche Wohl mit dem Essen und Trinken anregend und sinnvoll. Solche ganzheitlichen Ansätze wie tiefgehende körperenergetische Arbeit zu eigener Bewusstheit und körperlicher Transformation sind Bedingung für eine Änderung. Das zeigen mir meine privaten und auch beruflichen Erfahrungen der letzten vier Jahrzehnte.« G is e la S at z in g e r He ilp rak t ik e rin , Coac h , Kör p e r t h e ra p e u ti n 24
PERSISCHES ESSEN VON LAHLEH Vors p e ise : Āsh-e Dscho persischer Gersteneintopf Ha uptsp e ise : Kotlet ba sos Frikadellen mit persischer Soße Sālād-e Olivie persischer Kartoffelsalat Zeytun parvarde Oliven in Walnusssoße Borāni persischer Joghurt-Gemüse-Dip Mirzā Ghasemi persisches Auberginenpüree Sālād-e Schirāzi persischer Salat aus Gurken, Tomaten und Zwiebeln und Brot als Beilage Na ch spe ise : Tee und persische Plätzchen
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VERANSTALTER Par tn e r für di e Ei n e Wel t - d i e H i l f s w e r k e d er ka tho lischen Kirche
»Partner für die Eine Welt« ist ein Zusammenschluss der sechs Hilfswerke der katholischen Kirche: Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio, Caritas international und das Kindermissionswerk »Die Sternsinger«. »Partner für die Eine Welt« versteht sich als ein Netzwerk, dessen gemeinsame Grundlage das globale Engagement ist. Die an »Partner für die Eine Welt« beteiligten Werke unterstützen weltweit Projekte der Kirchen und Zivilgesellschaft, um Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen und zu solidarischem Handeln zu ermutigen. Bei Horizonte 2050 wirken mit: Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio und das Kindermissionswerk »Die Sternsinger«. Der gemeinsame, tragende Horizont steht mit der katholischen Soziallehre in Einklang: Jeder Mensch hat den gleichen Wert, er soll in seinem freien Denken und Handeln gestärkt werden und sein Leben in die eigene Hand nehmen können.
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Z en t ri f u g e
Die Zentrifuge ist ein ästhetisches Labor, das Realitäten in Austausch bringt, verflüssigt und in der Lockerung der Verhältnisse neue Perspektiven eröffnet. Der von der Zentrifuge entwickelte »ästhetische Prozess« ist rational, emotional und wirklichkeitsformend zugleich, er bringt unser Denken, Fühlen und Handeln in einen neuen Zusammenhang.
Die Kreativplattform Zentrifuge bringt Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten und Arbeitsbereichen zusammen mit dem Ziel, neue Perspektiven und Möglichkeitsräume und damit auch Handlungsfelder für eine friedliche, humane und lebenswerte Welt zu erschließen. Sie ist Initiator des CreativeMonday, einer Netzwerkveranstaltung für die Kultur- und Kreativwirtschaft, die in ganz Deutschland Nachahmer gefunden hat. Zudem hat die Zentrifuge das Projekt »Forschende Kunst« ins Leben gerufen, bei dem sie mit der Methode des »ästhetischen Prozesses« interdisziplinären Austausch und künstlerische Praxis fördert und begleitet. Bei dem Projekt »Engineering 2050« bringt die Zentrifuge als Mitinitiator und Kooperationspartner die Bereiche Technik, Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft in einen fruchtbaren und zukunftsweisenden Austausch.
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IMPRESSIONEN
IMPRESSUM Diese Publikation dient der Dokumentation der Veranstaltung HORIZONTE 2050, die am 20. Oktober 2015 im Z-Bau in Nürnberg stattfand. w w w. h orizon te 2 0 5 0 .we e bly.c o m
Herausgeber: Zentrifuge e.V. / www.zentrifuge-nuernberg.de Redaktion, Text, V.i.S.d.P.: Michael Schels, KULTurbüro Schels / www.kulturbuero-schels.de Grafik, Layout: Nina Metz / www.ninametz.de Fotografie: Cherima Nasa, Barbara Engelhard Video: Cherima Nasa, Harald Schmidt Auflage: 500 Ex. © Zentrifuge e.V. Veranstalter HORIZONTE 2050: »Partner für die Eine Welt – Die Hilfswerke der katholischen Kirche« und Zentrifuge e.V. Konzeption: Michael Schels, Otmar Potjans Organisation: Michael Schels, Barbara Kastura, Otmar Potjans Moderation: Claudia Gawrich, Otmar Potjans Licht- und Tontechnik / Getränke: Z-Bau Catering (Persische Küche): Laleh Moradnouri. Mit freundlicher Unterstützung durch Claudia Schlosser (Übersetzung Deutsch-Persisch) und der Evangelisch Methodistischen Kirche Fürth (Gastronomie-Support) Zentrifuge Empfangsteam und Führung durch die Möglichkeitsräume: Marcela Salas, Joerg H. Bauer, Michael Wolf, Haider Alhazan
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