ZIN 4 – April 2014

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t SUE anItä LU IS | Urb r U t L KU



Inhalt

Musik MundART my ASS de S.8 Back to Mo

Cloud Nothings,

S.4

the 90ies S.12

#blocherasmus

Dias & Walter Riedweg Kunst Mauricio l S.15 Digita provinziale e Der Kulturkuchen

lumn S.17 Ko

Film S.20 r Hitzkopf – Theate Die Alpendohle

Mesrine

S.22

Wissen rik Kulina

S.23

Werde Lebensretter_in S.26

Laurin Huber

To-Go

atz w h c S Ein it‌ S.28 m april 2014


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Brief an…

Liebeentarier lam r a p t d ta

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Eine Stadt ist ein Kon­ strukt der Vielen. Flächen, die es in einer Stadt zu verteilen gibt, sind nie zu Ende definiert. Wie Geschichtsschreibung. Immer nur Zwi­ schenschritte. Zwischenentscheide. Zwischen­ nutzungen. Öffentlicher Grund ist einerseits für den Indi­ vidualverkehr und andererseits für die öffentli­ chen Verkehrsmittel vorgesehen. Wo aber bleibt unser Grün? Wo ist die viel akklamierte «grüne Lunge» inmitten der Stadt Luzern? Also vom KitaSpritzen- Pärkli zwischen Bahnhof und ZHB kann ja wohl kaum die Rede sein. Wir wollen mehr Grün! Mehr Blumen! Mehr Leben! Nur Verkehrsflächen? Nein Danke! Also tragt doch euren rasend dahinfah­ renden Stellungskrieg aus, liebe Stadtpar­ lamentarier, wir werfen solange mit Seed­ bombs! Herzlichst, die Kinder der Stadt april 2014

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Musik

insges h t o N El where CleoreuAd nd No H

Kilian Mutter

Einst nahm Dylan Baldi seine Songs im stillen Kämmerchen zuhause auf, mit minimalem Equipment und wenig Erfah­ rung. Dementsprechend charmant und unge­ zwungen kamen die Songs auf seinem Debut Turning On und dem selbstbetitelten Nachfolg­ werk daher. Dann der grosse Wandel: Mit Album Nummer 3, Attack On Memory, welches 2012 er­ schien, mutierten Cloud Nothings definitiv zur Band. Das deutlich vom Grunge beeinflusste Rockepos war härter, schneller und stärker als die frühen Aufnahmen und wurde von der Mu­ sikpresse in höchsten Tönen gelobt. Nun sind Cloud Nothings mit Here And Nowhere Else zurück. Geschrieben auf Tour und aufge­ nommen in New Jersey ist das Album ein weite­ res Werk voller raffinierter Noise-Rock-Songs, die trotz des organisierten Lärms melodiöser nicht sein könnten. Besonders herauszuheben gilt es dabei Dylan Baldis markant verbesserten Gesang und die virtuosen Schlagzeugkünste von Jayson Gerycz’s. Cloud Nothings – Here And Nowhere Else 01. April / Carpark / Mom+Pop

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3. bis 16. April_18.30

MELAZA von Carlos Lechuga Kuba 2012, 80 Min., Spanisch/d,f Die Liebe in Zeiten der Krise. Über den absurd-mühseligen Alltag eines jungen Paares zeigt das Erstlingswerk MELAZA im Kleinen das grosse Drama seines Landes: Eine Insel, die lange von einer Revolution und noch länger vom Zucker gelebt hat und jetzt ohne beide überleben muss. In seinem nachdenklich-amüsanten Liebesfilm betrachtet der junge Regisseur seine kubanische Heimat fern von der Hauptstadt Havanna. 23. April_18.30_Vorpremiere in Anwesenheit der Regisseurin 24. bis 30. April_18.30 // 1. bis 7. Mai_20.30

THE AMAZING CATFISH LOS INSÓLITOS PECES GATO von Claudia Sainte-Luce

Mexiko 2013, 89 Min., Spanisch/d

Claudia ist 22 Jahre alt und lebt alleine in Guadalajara, Mexiko. Als sie mit einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus landet, lernt sie Martha kennen, eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern, die trotz ihrer AIDS-Erkrankung voller Lebensfreude ist. stattkino Luzern, Löwenplatz 11, 041 410 30 60 www.stattkino.ch

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Musik

y AS m T R undA

S

M

In einem Jahr, in dem Bligg mit seinem grenzdebilen «MundART» den ebenfalls fragwürdigen Swiss Music Award für den Besten Song gewinnt und FRAUI mit «Ding Dong SMS» in die Charts einsteigt, nehmen wir uns der Aufgabe an, Gegensteuer zu geben. So soll die Schweiz 2014 tönen:

Lo & Leduc

All die Büecher (Zucker Fürs Volk)

Stahlberger

Du verwachsch wieder nume i dinere Wonig (Die Gschicht Isch Besser)

Jeans For Jesus

L.A. (Jeans For Jesus)

Züri West

Goalie (Dr Goalie Bin Ig)

Haubi Songs

Gspörsch De Früehlig

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MODE

0ies 9 e h t o Back t Cécile Moser

Irgendwo tief drin erin­ nert man sich noch an die Bomber-Jacken, Buffa­ los, bunt gesträhnten Haare, bauchfreien Tops und Spice Girls. Klingelt’s schon? Genau, das wa­ ren die 90er, in denen unsere sich mittlerweile in der Quarter-Life-Crisis befindende Mitzwanzi­ ger-Generation gross wurde. Und wer hätte das gedacht: Genau diese Ära der Mode-Sünden erlebt jetzt ihr grosses Revival. Bewusst wurde mir das endgültig, als ich auf einem Modeblog über die Wiederentdeckung einer Salzlampe las. Grässlich – ging es mir da durch den Kopf. Doch je länger ich das Ganze betrachtete, des­ to wohler fühlte ich mich. Ein Meer von Erinne­ rungen begann sich auszubreiten und gleichzeitig wurde mir klar: Wir werden älter. So müssen sich unsere Eltern gefühlt haben, als Schlaghosen und Britpop plötzlich wieder in waren. Denn es war das erste Mal, dass Mode-Trends, die man bereits am eigenen Leibe erfahren hatte, wieder in wur­ den. Bauchfreie Tops, Spaghetti-Träger und Plateauschuhe oder etwa die tolle Bomber-Jacke mit Leo-Print von Opening Ceremony (Bild) sind diesen Sommer jedenfalls nicht wegzudenken. Weitere Mode-Abenteuer gibt’s unter: www.now-then-forever.blogspot.com

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MIT MICHAEL ELSENER, KASCHIMIR & GÄSTEN

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Fr, 4. 4.

Gabby Young & Other Animals (UK) Gypsy Swing, Kabarett & Pop Ein farbenprächtiger Konzert-Zirkus

Sa, 5. 4.

Festival viel jazz 2014 Zurich Jazz Orchestra Plays René Twerenbold Leitung: Daniel Schenker

Fr, 11. /12.4. tanzzentral creation#1 2014 Do, 17. 4. Die EXfreundinnen Musikalische Therapie mit Nebenwirkungen Isabelle Flachsmann / Martina Lory / Anikó Donáth Begleitet von Sonja Füchslin Do, 24. 4. tick – The Improv Comedy Kitchen High pace & hilarious English improv comedy Sa, 26. 4. Top Of Cover Chapter 1 / 7tcover / Mona’s Trip Mi, 30. 4. Savoy Brown feat. Kim Simmonds (UK) «Going to Delta»-Tour 2014 plus Support Chamerstrasse 177, Zug chollerhalle.ch VVK: starticket.ch

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Kunst

chtent i h c s e G ei Kleineescheidenh von Bnd Zweifel u Laura Breitschmid

Mauricio Dias & Walter Riedweg, zwei Kunst­ schaffende mit Wurzeln in Rio de Janeiro und Luzern, sind zum ersten Mal mit einer umfassen­ den Werkpräsentation im Kunstmuseum Luzern zu sehen. Gezeigt werden Geschichten aus dem Alltag – «Kleine Geschichten von Bescheiden­ heit und Zweifel». Aufwendig installiert und inszeniert nehmen die Arbeiten den Besucher mit auf Reisen um neue Menschen und deren Lebensgeschichten kennenzulernen. Dias & Riedweg arbeiten seit 1993 zusammen, sie sind der New Genre Public Art zuzuschreiben. Die New Genre Public Art beschreibt die freie Kura­ torin Mary Jane Jacobs als Kunst, «die sich aus dem Leben der Menschen heraus entwickelt und selbst wiederum Teil dieses Lebens wird […]». Gesellschaftspolitische Themen werden zu­ nächst als Interventionen im öffentlichen Raum konzipiert um dann im Ausstellungskontext in raumgreifenden, mulitmedialen Installationen präsentiert.

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Kunst

Wenn Lebensentwürfe von lateinamerikani­ schen Paaren auf jene von schweizerischen Paa­ ren treffen, wenn die Arbeit mit Kostümen und Elementen des Theaters mit Menschen aus einer psychiatrischen Einrichtung gezeigt werden – was löst das aus? Wird der Betrachter mit einem Gefühl des Mitleides und vor-Augen-stellen der Unterschiede zurückgelassen oder gelingt die Abstraktion, um die zugrunde liegenden Mecha­ nismen zu thematisieren? Es heisst, die Arbeit mit Kostümen, Spiegel und Theater soll sich in der Psychiatrie, in der die Arbeit entstand, als Methode etabliert haben – so wäre die Kunst wieder Teil des realen Lebens ge­ worden. er: gsdau 014 ellun uni 2 J Ausst . 2 2 – z r 8. Mä

Winkelriedstrasse 64 6003 Luzern april 2014

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Mike Müller Stahlberger Milena Moser & Sibylle Aeberli u.v.m sind im April im

www.kleintheater.ch Bild: Mike Müller – Truppenbesuch

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Digital

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us

rasm e h c o l #b

Arschloch? versagt, A n w e l c h e m Pu n kt h a t d e i ne ne u r o n a l e K a r t i e r u n g

Sara Stäuble

Hallo liebe Studenten und Studentinnen Wer regt sich immer noch auf, über das Ereignis Masseneinwanderungsinitiative und dem damit zusammenhängenden Ausschluss der Schweiz aus Erasmus+? Dein geplantes Auslandsemester in Berlin fällt ins Wasser und für das bereits gefundene WG-Zimmer kannst du gleich wieder einen Nachmieter suchen? Reg dich weiter auf! Mach deinem Frust Luft! Du sollst dich aufregen, denn es ist ein Seich! Du brauchst nun noch jemanden an dem du dei­ nen Frust auslassen kannst!? Da gäbe es nämlich jemanden. Er meldete sich quasi freiwillig. Du kennst ihn gut: Christoph Blocher. Wie er sagte: «Wenn ein Student Probleme hat, soll er mir schreiben. Ich werde ihm helfen.» Julien Rilliet (JUSO) nahm ihm beim Wort und errichtete eine an Herrn Blocher adressierte online Sorgenplattform. Lass dich nicht zweimal bitten: www.helpline-blocher.org

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PROGRAMM APRIL 2014 HIT HAPPENZ – SPRING EDITION

BEIZ

Samstag, 29. März. 2014

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Samstag ab 19.00 Uhr

Die Erfolgsreihe mit Simplicity, Ropick, Royal Tom!

LET THE STORY BEGIN

Dancehall, Reaggeton, Jungle, Drum&Bass

Stanser Musik Tage

Samstag, 5. April 2014

HEJ FRANCIS

Stans hat die Tage!

Für nur 5 Stutz an die Party der Zentralbande!

Da unser geliebtes Festival schon genug gute Musik in den Kanton bringt, bleibt der SENKEL vom 27. April 2014 bis 4. Mai 2014 geschlossen.

EASTER BOUNCE

Wir wünschen gute Konzerte, feines Essen und lustige Gespräche!

Verdammt guter Indierock auf Französisch!

Freitag, 11. April 2014

LOW CASH – HIGH LIFE Samstag, 12. April 2014

HipHop | MashUp | GhettoFunk | TechHouse

Kontakt Schwibogen 4, Stans info@senkel.ch

Donnerstag, 17. April 2014

TBIBT pres. BASSICK

www.senkel.ch

«All styles of DNB» mit jeder Menge DJs!

Samstag, 19. April 2014

Partner

WINGBROTHERS – THE MOVIE

Videopremiere der Extremsportler mit Party!

Samstag, 26. April 2014

KLEFF – Kulturtreff und Innovationspool

cmyk

Öffentlich, kreativ, inspirierend.

EventMarketing

Donnerstag, 8. Mai 2014

EventMarketing

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Kolumne

ziale n i v o r Der purkuchen Kult Edgar Schwarz

Nehmen wir an, die Luzerner Kulturszene wäre ein Stück Fleisch, dann schmort es immer im selben Saft. Kann es denn anstatt einer Bratensauce nicht auch mal eine Rahmsauce sein? Nein, das hier ist keine Kulinarik-Kolumne, sondern eine Kritik am Kulturfilz. Die Luzerner Kulturszene ist vernetzt, ja geradezu zu verzahnt. Grundsätz­ lich ist das nicht negativ aber ist es sinnvoll, dass immer wieder die gleichen Leute am Werk sind? Anbei ein Beispiel welches symptomatisch für den Kulturkuchen ist: Fabian Fuchs, der langjährige Verantwortliche für die Programmation der Musik im Südpol, verlässt die Kulturstätte in Kriens im Sommer 2014. Dies wurde anfangs März bekannt gegeben. Diese Stelle wurde aber nie öffentlich ausgeschrieben, sondern bereits intern vergeben: Remo Helfenstein, der bisher für die Öffentlich­ keitsarbeit verantwortlich war, wird sich nach Fabian Fuchs um das Musikprogramm kümmern. Diese Entscheidung ist sicher nicht schlecht, denn schliesslich hat Remo Helfenstein als ehe­ maliger Radio 3FACH Musikchef und Musiker das april 2014

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Kolumne

nötige Know-How für diesen Job. Und da er ja den Südpol bestens kennt, wird er diesen Posten mustergültig ausführen. Neuen Wind aber gibt es mit dieser Entscheidung sicherlich nicht. Viel­ leicht mag es für den Südpol die beste Lösung sein, auf einen bekannten Kopf zu setzen. Doch das Nicht-Ausschreiben der Stelle des Musikverant­ wortlichen zeugt von Verschlossenheit, vielleicht auch Angst, wenn nicht sogar Ignoranz. Denn es könnte ja sein, nur so rein hypothetisch, dass sich die absolut perfekte Person für die Stelle bewor­ ben hätte. Doch ist Schmoren im immer selben Saft überhaupt problematisch? Ist es nicht einfach logisch, dass gerade in einer Provinz wie Luzern ein paar wenige Menschen überall mitmischen? Ist es nicht normal, dass sich Alles kennt und Be­ ziehungen gerade in der Kulturszene das Wich­ tigste sind? Was schlussendlich zählt ist der Inhalt der Kul­ tur, und nicht die Verpackung. Trotzdem tut sich die Luzerner Kulturszene keinen Gefallen, wenn sie weiterhin am Kulturfilz dreht wie eine kleine, selbstgerechte Katze. Denn dies versperrt den Weg für Innovation, Abwechslung und kontinu­ ierliche Reflexion. Soll jetzt aber nicht heissen, dass so eine aus­ wärtige «Zürischnorre» es besser weiss, als ein alteingesessener Luzerner. ZIN°4


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www.bloechlingerag.ch april 2014

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FILM

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Mesrin

Alan Mattli

Filme, die in zwei un­ trennbar miteinander verbundene Teile aufge­ splittet sind, obschon kein häufiges Phänomen, fassen langsam Fuss im Schweizer Kinogesche­ hen: Anurag Kashyaps Gangster-Epos Gangs of Wasseypur hat es 2013 zu einem Kinostart gebracht; am 3. April ist «Volume II» von Lars von Triers raf­ finiertem Drama Nymph()maniac schweizweit zu sehen. 2008, als Jean-François Richet seinen packenden Thriller Mesrine um den Verbrecher Jacques Mesrine (Vincent Cassel, ausgezeichnet mit einem César für seine herausragende Darbietung), der in den Sechziger- und Siebzigerjahren Québec und Frankreich in Atem hielt, als Zweiteiler – L’instinct de mort und L’ennemi public n°1 – in die französi­ schen Kinos brachte, war dies noch nicht der Fall. Zeit also, dieses atemberaubende Erlebnis auf DVD oder Blu-ray nachzuholen. Mesrine, gefilmt mit der Vision und der Effizienz von Genre-Exper­ ten wie Sam Peckinpah oder Martin Scorsese, ist ein beeindruckendes Exempel des französischen Thrillerkinos, welches ausserhalb der Landes­ grenzen kaum je gebührend anerkannt wird. Mehr von Alan Mattli auf: www.facingthebittertruth.com

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FILM

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Theater

ohle d n e p l A Kopf m e d auf Noemi Wyrsch

Wenn ein Hitzkopf an der Tankstelle ist, kann das explosiv werden. Wenn ein Zürcher in Luzern ist, gibt es Luzerner, die unsicher werden. Wenn eine Alpendohle auf einem Kopf sitz, dann kann Kultur geschehen. Die Alpendohle ernährt sich von Schnecken und baut Nester aus gefun­ denen Gegenständen. Dies tun die fünf schrägen Vögel in der Helvetia Bar auch. Sie haben sich unter der Treppe ein Nest gebastelt (Jonas Rie­ mer schläft nun da). Die Zürcher kommen nach Luzern, um über die Luzerner und die Alpendohle zu recherchieren. Sie verbinden die beiden Themen, um von Immigration, von Paarungsverhalten, Touristen und mehr erzählen zu kön­ nen. Warum sie das auf sich nehmen? Sie haben die Tankstelle gewonnen. Der jährliche Kultur­ wettbewerb vom Südpol. Ja, den gibt’s tatsäch­ lich. Beispielsweise für begabte, interessierte und junge Theaterschaffende. Wie die Gruppe Hitzkopf. Sie sind durch und durch Enthusiasten und Idealisten, kreative Köpfe, die bisschen wir­ ZIN°4


Theater

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ken wie im Dauerrausch. Sie sind nicht ober­ flächlich cool, sondern tiefgründig charmant. Die Ideen der Hitzlöpfe explodieren wie eine ganze Tankstelle. Wir Luzerner müssen nicht unsicher werden, sondern die Zürcher im Südpol sicher angucken gehen. Denn auf deren Köpfen haben schon Alpendohlen gesessen – und das muss was heissen. Die Nachwuchsplattform Tankstelle von Südpol, Kleintheater Luzern und Foolpark Studios bietet dem Zentralschweizer Kulturnachwuchs die Möglichkeit, Ideen und Visionen umzusetzen, auf der Bühne zu zeigen und sich ins Gespräch zu bringen.

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L r Werde Lexikssoenrefrü_innen e

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Keny P.V.

Entweder wirke ich auf andere leicht beeinflussbar oder ich sehe aus, als hätte ich viel Geld. Folglich werde ich häufig an­ gequatscht und weiss Bescheid über die Übel in der Welt und was WWF, Pro Infirmis, Swissaid, Vier Pfoten, Amnesty International und Co. da­ gegen tun. Die flotten Geldsammler_innen auf der Strasse gehen bei mir trotzdem (fast) immer april 2014


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Wissen

leer aus. Mein Budget ist zurzeit noch zu klein, um gleich allem Übel mit einer regelmässigen Spende Einhalt zu gebieten. Darum spende ich fast ausschliesslich gratis. Ich stelle meinen Le­ benssaft jenen zur Verfügung, die ihn brauchen können. In der Schweiz ist 80% der Bevölkerung mindestens einmal im Leben auf eine Blutspen­ de oder ein Produkt welches daraus entsteht, angewiesen. Leider aber spenden nur 5% der Be­ völkerung regelmässig Blut. Dabei wäre es keine grosse Sache und dauert nicht länger als eine Folge «Game of Thrones» und anschliessend gibt es sogar noch einen kleinen Imbiss. Eine noch dauerhaftere und edlere Spende die du ma­ chen kannst (falls sich die Gelegenheit dazu bie­ tet), sind Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauch­ speicheldrüse und Dünndarm. Sie retten Leben. Über 1000 Personen stehen in der Schweiz auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Jedes Jahr sterben über 100 von ihnen, weil kein Spender oder Spenderin gefunden werden konnte. Organspenden ist noch einfacher als Blutspenden: Spendenausweis online ausfül­ len, ausdrucken und im Portemonnaie verstau­ en. Alles andere kriegst du nicht mehr mit. Mehr Infos zum Blut- und Organspenden unter: http://www.bsd-luzern.ch http://www.swisstransplant.org

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Hirschmattstrasse 29, Luzern

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Hier könntest auch Du für Dein Restaurant werben! Kostet Dich nur 250 Franken – und hat mindestens einen doppelt so hohen Nutzen während mehr als einem Monat. Go for it! anzeigen@zinmag.ch april 2014

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Kulinarik

To-Go Laura Breitschmid

Zugegeben: Wenn nicht zuhause, dann trinke ich meinen Kaffee am liebs­ ten auf der Kramgassbrücke. Bänkli seeseitig mit Blick aufs Wehr. Nun gibt es aber viele gute Grün­ de, für Kaffee und Kuchen ein paar Minuten Weg auf sich zu nehmen um einen idyllischen Ort auf­ zusuchen. Die frische Luft, die Aussicht und den «das sollte man viel öfter machen»-Moment… Beispielsweise am Fusse der Rigi und am Fusse des Pilatus: Am Wanderweg «Waldstätter­ weg» zwischen Weggis und Küssnacht liegt der Haldihof. Die Aussicht auf den Pilatus ist gran­ dios, man fühlt sich wie zuhause und Kaffee und Kuchen warten auf die Gäste. Perfekt für eine Velotour mit Happy End! Für alle, die lieber auf Stadt und See blicken möchten: Die Schiltalp im Eigenthal liegt rund 1000 M.ü.M. und ist zu Fuss ab Holderchäppeli in 20 Minuten erreichbar. Wer hier ankommt, kann sich mit einem Plättli und Bier aus dem Hofladen an die Sonne setzen und sich für zuhau­ se mit Honig, Wurst und Himbeeressig einde­ cken. Perfekt für den Spaziergang mit Wander­ gefühlen.

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tale Demenz ist kein e H al lu z

Kulinarik 29

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Ein Schwatz mit…

er b u H n Lauri Angela Meier

«Orange Peel» ist nicht nur der Begriff für die Haut, die das weibliche Geschlecht am liebsten verbannen möchte, son­ dern auch die Beschreibung für eine Vinylpres­ sung mit kleinen Fehlern. Seit kurzem gibt es in der Schweiz zudem einen Musikblog, der auf den Namen «Orange Peel» Ende März getauft wur­ de. Mit Laurin Huber, dem Programmierer und einer der Schreiberlinge des Blogs, traf ich mich auf Bier + Indisch im Alpineum. «If you’ve loved guerolitomusic, you’ll adore Orange Peel» habt ihr auf Facebook geschrieben. Orange Peel ist der neue Blog, gemacht von verschiedenen Schweizer Bloggern. Wie kam’s denn dazu?

Ein Blog auf deutsch bietet sprachlich mehr Mög­ lichkeiten, überlegten Kilian und ich, die zwei guerolitomusic-Köpfe. Der Sprachwechsel von englisch nach deutsch des bestehenden Blogs zog automatisch den Geschmack eines neuen Blogs mit sich. Diesen wolltet ihr jedoch nicht wie bis anhin zu zweit machen. Was war der Gedanke dahinter?

Damit wir mehr Leute erreichen und auch zeit­ lich flexibler am Blog arbeiten können, sahen wir ZIN°4


Ein Schwatz mit…

es als einen Vorteil, wenn man aus verschiedenen kleinen Schweizer Musikblogs etwas grosses ma­ chen würde. Um unsere Kräfte zu bündeln, hol­ ten wir Simon vom Musikblog Turnin Wrong, den ehemaligen 3FACH-Musikredaktor und Journa­ list Stefan Zihlmann und Labrador City und Round Table Knights – Mitglied Marc Hofweber mit ins Boot. Et voila: Orange Peel, ein Musikblog über zeitgenössische Populärmusik war mit gros­ ser Freude geboren. Es gibt doch schon über alles x verschiedene Blogs. Warum braucht’s einen neuen Musikblog?

In der Schweiz herrscht ein Mangel an Medien, die sich auf die Musikszene konzentrieren. Frü­ her konnte das Onlinemagazin 78s diese Sparte abdecken – dessen Relevanz nahm in den letzten Jahren leider ab. Mit Orange Peel möchten wir

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Ein Schwatz mit…

für den deutschsprachigen Raum einen Ort auf­ bauen, der die Leute mit guter Musik versorgt. Darin erhält auch die Schweizer Musik ihren verdienten Platz und stösst auf eine Plattform in der Musikblogwelt. Und ja - dazu brauchte es ei­ nen weiteren Blog: Jeder kocht sein eigenes Süppchen heutzutage, hat seinen eigenen Blog bei dem nur er zur Sprache kommt. Orange Peel ist ein Bündnis, welches in diesem Rahmen seine Daseinsberechtigung ganz klar verdient hat. Laurin Huber moderiert das Indie-Special Indianer auf Radio 3FACH und schrieb einige Jahren gemeinsam mit Kilian Mutter für den Musikblog guerolitomusic, welchen er mitgegründet hat. Er empfiehlt nicht nur Orange Peel für neue Musik, sondern auch das Gesellschaftsmagazin Dummy oder No Fear Of Pop.

Würzenbachstrasse 17 | 6006 Luzern | Telefon 041 370 80 90 info@restaurant-wuerzenbach.ch | www.restaurant-wuerzenbach.ch Würzenbachstrasse 17 | 6006 Luzern | Telefon 041 370 80 90 info@restaurant-wuerzenbach.ch | www.restaurant-wuerzenbach.ch ZIN°4


KICK ASS RADIO 96.2 / 97.7 FM 3fach.ch

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Impressum

KONTAKT

Verein ZIN mag, Bernstrasse 57A, 6003 Luzern www.zinmag.ch HERAUSGEBER

Verein ZIN mag CHEFREDAKTION

Julia Furrer, redaktion@zinmag.ch REDAKTION

Kilian Mutter, Cécile Moser, Laura Breitschmid, Sara Stäuble, Edgar Schwarz, Alan Mattli, Noemi Wyrsch, Keny P.V., Angela Meier LAYOUT

Simon Rüegg, Kaj Lehmann MARKETING UND ANZEIGEN

anzeigen@zinmag.ch VERTRIEB

Modul AG DRUCK

B. Blöchlinger AG, Luzern KOOPERATION

Radio 3FACH

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it m n e f r Wir we mbs auf s, u Seedbo m s a r Blochependen Gelds den und filz. Kultur ! n e h c a ser w g n i l h Fr端


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