ZIN 5, Mai 2016

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Trendlog Mode

2 3 Meierwisser

Kunst

Biomüll – mehr als nur Müll!

Verweilen und mit Regen zeichnen

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Kulinarik

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Entdeckungsreise rund um den Vierwaldstättersee

Film

The Kings of Summer

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M A I

Kolumne

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Detail

Der Besitzerkreis

Literatur

Matthias Burki im SelbstInterview + K A L E N D E R

Theater

Zwischen Sehnsucht und Heimweh: das neue Stück der Gruppe ZELL:STOFF

TOUCH Musik


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Luzi Rast

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Musik

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TOUCH – Touch Oh, Sister Records (2016)

er Drang von Musikern, sich nicht auf ein Projekt festlegen zu wollen, sondern sich in alle Richtungen auszutoben, mag marketingtechnisch nicht wirklich geschickt erscheinen. Für die (Massen-) Medien kann ein allzu vielfältiges Künstlerprofil schnell verwaschen wirken, so dass sie beim geliebten Etikettieren ins Schwitzen kommen und dann doch lieber Dodos neuen Videoclip zum Aufhänger machen. Aber scheiss mal auf Vermarktung, sie hat keine Priorität für die Entstehung guter Musik.

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HISTORISCHES 20. MUSEUM 05. LUZERN

S e i t e 2

Was bleibt, ist der spannende Ansatz, Neues auszuprobieren, welcher dem teils ach-so-anstrengenden und verkopften Prozess der Selbstverwirklichung eine erquickende Portion Spontanität und Bauchgefühl beimischt. In Luzern spielt dabei die überschaubare Grösse der Stadt eine wesentliche Rolle. Man ist gut vernetzt, feiert und philosophiert in den

BIS

16. 10.

HOL DIREN DEIN ON JE T!! !

VON ZUCK ERWAT T E, K A RUSSELL S UND SCH AUSTEL LERN

gleichen Lokalen, spielt Konzerte zusammen und gibt sich beim Lokalradio 3Fach die Klinke in die Hand. In eben diesen Lebensräumen spukt der Name TOUCH schon länger umher. Die drei umtriebigen Kulturköpfe Oli, Barmi (beides Mitglieder von Dans La Tente & Silver Firs) und Dominik (Evje) schenken uns auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum sieben aufeinanderfolgende Sonnenuntergänge, meistens verträumt und selbstbewusst kitschig. Wie Postkarten von früher, ausgedehnt auf Grossleinwand und mit einem seltsamen, mystischen Schleier überzogen. Die Musik lässt sich Zeit, die Songs laufen in simplen aber hypnotischen Loops ein. So führen schon kleine Aufbrüche in den Melodien oder plötzlich einsetzende Hi-Hats zu erfreulichen Spannungsmomenten, wobei man damit ruhig noch ein wenig grosszügiger hätte sein dürfen. Eine kleine Prise Störung und Rauheit, damit man die Ruhe danach wieder in vollen Zügen geniessen kann. Bemerkenswert ist der durchgehend homogene Klang der Platte, die in Zusammenarbeit mit Rolf Laureijs (u.  a. Wavering Hands) aufgenommen und gemischt wurde. Die Basslines funktionieren als Motor stets zuvorderst im Raum, Gitarren und Drums werden bereits von leichten Nebelschwaden umhüllt und die Synthies schichten ihre Impulse oft kilometerweit weg. Irgendwo mittendrin schwebt Barmis sanfter Gesang gespenstisch umher. Melancholisch, aber nicht dramatisch, gibt er dabei nie die Richtung vor, sondern lässt sich vom Puls der Songs tragen. So mischt sich beim Durchhören eine beruhigende Gelassenheit und Zuversicht unter die Sehnsucht. Oh ja, folgendes Wortspiel ist zu offensichtlich, muss aber trotzdem sein: TOUCH berührt! Aus weiter Ferne.

Plattentaufe: 29. April Südpol Luzern


Trendlog

Mode

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Cécile Moser

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YAY! Was wir modisch – und überhaupt – aktuell lieben, erfahrt ihr nach aufwändigen Recherchen im Hipster-Hotspot Nr. 1 Berlin in unserem Spring-Summer-Trendlog.

Lace-Up Shoes

Erinnert uns an die früheren Ballerina-Zeiten. Ob als Flats oder mit Heels - die Schuhe hübschen jedes Outfit zart auf.

Bomberjacken

Culottes

Addicted to, aber sowas von! Ob in pink, weiss, schwarz, oliv oder auch mit Muster - dieses Basic-Teil gehört in jeden Kleiderschrank.

Vonwegen Clown-Style! Ohne diese Hose geht diesen Sommer gar nichts. Vorzugsweise auch in Leder – wirkt chic und lässig zugleich!

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GIRLS Season 5

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S’beschte wos je heds gids! GIRLS von Lena Dunham lieben wir so oder so, besonders aber die neuste Staffel. Hippie-Hochzeit und Tokyo-Trip inklusive <3

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CK2 Unisex-Duft

Es ist das Jahr des unisex, was auch die aktuellen Pantone-Prognosen (rosa und hellblau ineinander verlaufend) zeigen. Ist einfach, modern, und spart auch noch Geld!

Trenchcoat

H0les Eyewear

Festival ahoi! Wie jedes Jahr läutet das Coachella die Festival-Saison ein. Was vor 2 Jahren Metallic Tattoos waren, dürften dieses Jahr diese coolen Sonnenbrillen von H0les werden!

Mögen wir, aber nicht klassisch. Aktuell gibt es das Basic in coolen Farben wie altrosa oder smaragd und aus unkonventionellem Material wie Seide oder Wildleder.

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Die Handlung Kleider, Schmuck & Zubehör Bundesplatz 10 6003 Luzern Di–Fr: 11–18.30 h Sa: 11–16 h T 041 210 27 90 die-handlung.ch

Eggloo Waffeln

Neuster Food-Trend aus NYC. Sie nennen sich selbst: «Hong Kong Egg waffles with a modern twist.»

Clean White Sneakers

Auch diesen Sommer sind weisse Sneakers ein Must Have. Die neuste Entdeckung: Fiamme footwear – made in Italy – aus Belgien mit den coolen Frilles drauf – get your frilles!

S e i t e

Weitere Modeabenteuer gibts auf now-then-forever.blogspot.com

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Meierwisser

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Martina Meier

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Folgende Nahrungsmittel gehören übrigens nicht in den Kompost: — Speisereste — Katzenstreu und Hundekot — Plastiksäcke — Kaffeekapseln — Medikamente — Glas — Pet — Metall — Alu — Tierkadaver — Karton — Sand — Batterien

Biomüll – mehr als nur Müll! Weniger Abfall produzieren! Ein Trend, welcher nicht nur der Natur und Nachfahren zugute kommt, sondern auch das Bewusstsein für unsere Nahrungsmittel und Lebensweise schärft. Tagtäglich produzieren wir Unmengen von Abfall. Ein (wohl eher kleiner) Teil davon ist der Kompost. Dass man diesen mit einigen Tricks minimieren kann und dabei auch noch Spannendes über Nahrungsmittel erfährt, ist vielen unbekannt. ZIN hat für dich folgende Tipps:

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Schalen mitessen Sofern die Früchte und das Gemüse nicht mit Pestiziden angebaut wurden, können bei fast allen Früchten (ausser Bananen!) und bei vielen Gemüsesorten auch die Schale gegessen werden. Oft befinden sich da sogar die meisten Vitamine. Beispielsweise können mit Kartoffel- und Randenschalen gesunde Chips ganz einfach hergestellt werden: Dafür die Schalen für einige Minuten bei 200°C im Ofen rösten und fertig sind sie!

Eierschalen als Dünger verwenden Bei regelmässigem Eierkonsum kann man auf gekauften Dünger getrost verzichten. Eierschalen verfügen nämlich über viel Kalk (was ein grosser Bestandteil von Dünger ist) und können daher prima als eigenes Kosmetik-Artikel herstellen Kaffeesatz wegschmeissen ist ei- Düngemittel verwendet werden. gentlich eine totale Verschwendung Dafür einfach die Eierschalen zerwenn man weiss, wofür man ihn ver- mahlen und ins Giesswasser geben. wenden kann! Ohne Zusatzstoffe fördert der Kaffeesatz nämlich die Mit der Wurmkiste eigenen KomDurchblutung und lässt unsere Haut post produzieren strahlend und frisch erscheinen. Bei Die Wurmkiste besteht aus drei regelmässiger Anwendung soll er Schichten. Auf der obersten Schicht zudem Cellulite vorbeugen! Gemüsebrühe kochen werden die kompostierbaren KüchenKaffee-Peeling: Kaffeesatz abfälle platziert, welche die Würmer Aus den Schalen und Gemüseresten kann man selber eine Gemüsebrühe mit 2 EL Olivenöl mischen und Kör- fressen. Auf der mittleren Schicht herstellen. Dazu die Schalen und per damit einreiben. leben und vermehren sich die Kompostwürmer. In der untersten Schicht entsteht der Wurmhumus. Dieser Anzeige kann wieder in die erste Schicht geleert werden und der Kreislauf wieFür sauberes Trinkwasser derholt sich. In der Zwischenzeit auf wird automatisch Wurmtee (FlüssigFestival Tour ? dünger) produziert, welcher als JETZT mitmachen! Dünger eingesetzt werden kann. pool.vivaconagua.ch Die Wurmkiste ist zwar nicht ganz günstig (das Wurmfarm Starter Set mit Kompostwürmern kostet 149 Euro), kann dafür aber über Jahre hinweg genutzt werden und ist eine wirklich gute und praktische Sache! Resten mit Wasser und Gewürzen kochen und dann absieben. Beim nächsten Kater trinken und schon ist dein Elektrolyt- und Vitaminhaushalt wieder voll dabei.

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MEIERWISSER weiss alles! 24.04.16 21:46


Verweilen und mit Regen zeichnen

Kunst

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Die Ausstellung Flotsam ist ein erfolgreiches Herantasten an Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Arbeitsweisen der beiden experimentierfreudigen Kunstschaffenden Karin Lehmann und Hugo Suter Laura Breitschmid

ie Objekte hängen blau und klar, bewusst platziert im Raum. Blicke werden freigegeben und verstellt, man kann Objekte umkreisen und sich ohne klare Führung durch den Raum bewegen. Dass dies in gleicher Weise bei einem zweiten Besuch nicht mehr der Fall sein könnte, ist Teil der gelungenen Doppelausstellung von Karin Lehmann und Hugo Suter in der Kunstplattform akku Emmenbrücke. Die Elemente von Cyan Sojourn von Karin Lehmann scheinen vermeintlich leicht im Raum fixiert zu sein. An einer Metallkonstruktion

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hängend, lassen sie sich wie Vorhänge durch den Raum schieben und ein Spiel mit Blickführungen zu – nur die Gipsplatten offenbaren ihr stattliches Gewicht. Die Objekte stammen aus vergangenen Ausstellungen und sind Abdrücke vom Ausstellungsboden des Centre PasqArt in Biel. Karin Lehmann, die nach eigenen Aussagen etwas Angst vor Farbe hat, löst dies elegant, indem sie die Farbgebungen einem chemischen Prozess aus der Fotografie überlässt und die blau gemusterten Platten fortwährend vom Licht verändern lässt. Unter dem Titel Flotsam (Treibgut) greift Karin Lehmann in zwei grösseren Werkgruppen die handwerkliche Transformation von

Materialien und deren immanenten Geschichten auf. Dabei gelingt es ihr auf eine selbständige und subtile Art, auf die Arbeiten von Hugo Suter († 16.8.2013) einzugehen. Die Werke des bedeutenden Schweizer Künstlers umfassen Zeichnungen, Objekte, Plastiken, Aquarelle und Fotografien. Letztere sind in der Doppelausstellung zu sehen. Diese sind weniger als fertige Arbeiten angedacht, sondern begleiteten ihn wie ein Tagebuch. Die Fotografien, vielfach ergänzt mit einer kleinen Notiz, dienten ihm als Werkzeug für das Erforschen und Festhalten und manifestierten sich teilweise später in grösseren Arbeiten. Hugo Suter übersetzt Beobachtungen aus der

Natur und zeichnet mit den Spuren von Flüchtigem. Die in der Kunstplattform akku gezeigten Fotografien verweisen auf diese Bildsuche von ihm. Auf seiner Suche bewegt er sich tief in chemische und physikalische Experimente hinein, ohne dabei ihre malerische Seite verschwinden zu lassen. So kann in einer direkten Übersetzung der Natur und ihren Spuren ein Aquarell entstehen, gezeichnet mit einer eingefärbten Eiskugel, die er über ein Papier rollend schmelzen lässt.

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neXt 04.05.

Desert mountain tribe

07.05.

Tomazobi

11.05.

TaCOCAt

13.05. 14.05.

Close talKer

+ The Rambling Wheels

Manillio

+ Tommy verceTTi

20.05.

Al Pride + rykka

21.05.

BreAKfast at tiffAnY's W/ DJ zsuZsu

25.05. 01.06.

MantoCliff

+ vsiTor + disco noir

the mYstery lights

+ shady and The Vamp

04.06.

shantel & bucovina club orkestar

31.07.

mINISTry

19.08.

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Entdeckungsreise am See

Kulinarik

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Angela Meier

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Einmal mit ZIN auf kulinarischer Entdeckungsreise um den Vierwaldtstättersee.

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1. Halt: Meggen

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Landgasthof Balm

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$$$ Direkt ums Eck von Luzern befindet sich eines der höchst bewerteten Restaurants (La Pistache) in der Region. Im Jahr 2016 widmet sich das Spezialitätenrestaurant mit seiner kreativen Küche dem Hummer.

Badi Meggen Strandbad

$ Beim Bistrobesuch sind die legendären Megger Fisch-Chnusperli ein Muss! Diese werden übrigens vom Berufsfischer Gottfried Hofer nebenan frisch gefangen. 2. Halt: Gehren

Landwirtschaft  Agrotourismus Hofbrennerei Gehren

4. Halt: Weggis

Restaurant The Grape

$$ Sehen, um gesehen zu werden – dazu geht man in das Restaurant vom Park­ hotel. Trendy und eher zu empfehlen ist das Schwesterrestaurant The Grape: Tolle Weine (kalifornienlastig) zu vernünftigen Preisen. Unter anderen guten Speisen gibt's die besten Burger weit und breit.

8. Halt: Beckenried

Restaurant Hotel Schlüssel

$$($) Trotz höchster Qualität und hohem Niveau ist der edle Schlüssel sehr unkompliziert und überzeugt mit einer sensationellen Weinkarte. Die jung gebliebenen Gastgeber bieten zudem im dazugehörigen Boutique-Hotel originelle Zimmer zu angemessenen Preisen an.

12. Halt: Luzern

Sommerbar Volière

$ Beim Inseli wird vom Radio 3FACH Wert auf lokales gelegt: Hausgemachter Eistee, frisch gezapftes Luzerner Bier oder Weisswein vom Megger Weingut Siten$$ $$ rain. Dazu leckere Mittagsmenüs von Weit herum bekannt ist die einfache und Das heimelige Beizli für den kleinen und «plan b catering». fast schon urchige Beiz für ihren frischen grossen Hunger – und für Liebhaber der Käsekuchen. besten Flammenkuchen. 5. Halt: Gersau

9. Halt: Kehrsiten

Restaurant Traube

Restaurant Mathisli

6. Halt: Bauen

10. Halt: Stansstad

Restaurant Zwyssighaus

Pizzeria Winkelried

LUZ Seebistro

$($) Eine der schönsten Terrassen mit bester Besonnung. Schwan-Beobachtungen inklusive!

$$($) $$ Ein edles Restaurant mit toller, saisonal Das Hafenrestaurant mit den leckeren $ wechselnder Speisekarte und noch tol- Pizzas liegt direkt neben der Schiffs­ Zwei Höfe, die eine Betriebsgemein- lerem Ausblick von den Terrassen auf station. Man erreicht es auch mit einer schaft bilden. Zwar nicht direkt am See, den See. 40-minütigen Velotour ab Luzern. $ dafür mit wunderschönem Ausblick. Badevergnügen direkt am See und ab 18 Perfekt für eine Kaffee- und Kuchen­ 7. Halt: Seelisberg 11. Halt: Hergiswil Uhr für nur CHF 4.– Eintritt. Lohnt sich pause während eines Spaziergangs. für eine Apéro-Pause mit dem stadt­ besten Tinto De Verano. 3. Halt: Küssnacht

Seebad Luzern

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Chinarestaurant Min Kang Yuan

Seerestaurant Schwybogen

$$ Die Gartenterrasse birgt eine private Bootsanlegestelle und ist somit nicht $$ grundlos eine der Lieblingsbeizen unter Das ist köstliches Asien am Vierwaldtstät- den Böötlern, wenn es um frischen tersee und noch dazu direkt am Wasser. Fisch geht.

Seerestaurant Belvédère

Seehotel Hermitage

$$$ Die moderne Feinschmeckerküche wird als bestes Speiserestaurant am Vier$$($) waldstättersee gehandelt – und Fabian Inderbitzin, Chefkoch des Belvédères, Fondue Chinoise a discrétion – was will als Küchengott. man mehr sagen.


Kalender

01

So

Mai 2016

04

Mi

06

Fr

Regelmässig Luzerner Wochenmarkt

Briefkasten beim Stadthaus, 9:00

Historisches Museum, 18:00

Kunstraum Teiggi 2.0, 19:30

KKL, 11:00

Neubad, 18:30

Neubad, 20:00

Neubad, 15:00

Neubad, 20:00

Sedel, 21:00

Luzerner Theater, 19:00

Jazzkantine, 20:30

Schüür, 22:00

Moskito

Jeden Dienstag ab 20:00. Gewerbehalle

02

Schüür, 21:00

Klub Kegelbahn, 23:00

Queerbad

Stimmcouvert einwerfen

Begegnung mit dem Original Backstage Theater Il viaggio a Reims Mo

Sammlung Rosengart, 12:15

Modigliani und Laurens: eine Künstlerfreundschaft Treibhaus, 19:00

Kulturdialog für alle Jazzkantine, 19:30

Tom Gauld

Saatguterhalt und -Vielfalt Nicht ganz 100

Workshopkonzerte Jazz Desert Mountain Tribe

05

Do

03

Gewerbehalle, 21:00

Kinostart «Valley of Love» und «Das Leben drehen»

Kulturstammtisch IG Kultur Kunstraum Teiggi 2.0, 20:00

Musik, Törtchen und Schnaps Südpol, 20:00

Schnellertollermeier: Mal Acht Jazzkantine, 20:30

Nu-Nation, Ease of Disgust

Comfortnoise Clubnight

Destination Lonely, Dividers

Langi Ziit

Buvette, Inseli, 18:00

Freistil

Sedel, 21:00

stattkino, Bourbaki

Di

A-space

Ass Jazz

Klub Kegelbahn, 21:00

Strike!

Neubad, 21:00

K.TV - Die Musikvideobar v.2 Sedel, 21:00

Toundra, Preamp Disaster, Late Night Venture

So

Südpol, 18:30

Daas Kollektiv

Sousol, 18:30

Ensemble Lunaire Casineum, 19:00

Ochsenbauer meets Sokal Bourbaki, 20:00

Vorführung «Journey in Sensuality» UG Luzerner Theater, 20:00

Essen Zahlen Sterben

Luzerner Theater, 20:00

07

Jeden Dienstag ab 18:00. Im Neugarten, Neubad.

Sa

Alte Ziegelei, Kriens, 10:00

Ein Tag rund um unser buntes Haus Sedel, 20:00

Sin Starlett, Ruler Neubad, 21:00

Flummie.'s Safran Sessions

10

Di

Natur-Museum, 10:00

Reh, Luchs und Wald: ein erfolgreiches Trio Loge, 20:00

Luzerner Lesebühne Sedel, 20:00

Baby Jail, Fair

Neubad, 20:15

Neubad Talk

Jazzkantine, 20:30

Workshopkonzerte Jazz

North Alps, Fenchel, Artjom Ursulan Südpol, 22:00

Kapnorth und Special Guest Klub Kegelbahn, 23:00

Integrated Night

12

Do

stattkino, Bourbaki

Kinostart «Abluka», «La belle saison», «A Bigger Splash» und «Falten» HSLU D&K, Baselstrasse 17:30

11

Mi

ZHB, 19:15

Kleintheater, 20:00

Bar 59, 20:00

Kleintheater, 20:00

Schüür, 20:00

Heimspiele

Im Säli – Die Try-Out Beiz

Franziska Greising Jam Night Tacocat

Jazzkantine, 20:30

Workshopkonzerte Jazz

Jazzkantine, 19:30

Langi Ziit

Armin Beeler

Neubad, 20:00

Erfahrung und Konzept ins Kreuz nehmen Bar 59, 20:00

Epiladies Wiibertour B&B Bettstatt, 20:00

Dermot Kennedy Sedel, 20:00

The Magnetix play Avenue Z, The Maggie’s Marschmallows

14

Sa

15

Sedel, 20:00

KKL, 19:30

Südpol, 17:15

Südpol, 20:00

Kleintheater, 13:00

Südpol, 18:00

Jazzkantine, 20:30

LaViva

It's Glenn Miller Time Tape Riot – Asphalt Piloten Urbaner Parcours im Rahmen des Tanzfests

Exchange Concert: Grassroot Ensemble 6

Neubad, 20:00

Südpol, 21:00

Südpol, 20:00

Schüür, 21:00

Sedel, 21:00

Neubad, 22:00

Industriekeller, 21:00

Treibhaus, 22:00

Neubad, 22:00

Bar 59, 22:00

Bar 59, 22:00

Klub Kegelbahn, 23:00

Schüür, 23:00

Daas Kollektiv

Close Talker, The Rambling Wheels DJ Special ED-IN Tinnitus

In Limbo

Keine Welt: Parade Ground

Backstage Theater

Freetime Big Band Daas Kollektiv

Annette von Goumoens: The Crash Choir Project II Luzerner Theater, 19:30

Tanz 18: Celebration! Einmalige Wiederaufnahme

Klub Kegelbahn, 23:00

Noema: Trippy Shizzle Galore

Mooni Sigrist

23. April bis 28. Mai Alpineum Produzentengalerie

Karin Lehmann, Hugo Suter 7. bis 29. Mai akku Emmenbrücke

Theater/Tanz/ Performance Il viaggio a Reims

Dramma giocoso in einem Akt von Gioacchino Rossini 1. Mai bis 17. Juni Luzerner Theater

Grenzgänger und Luzerner Mädchenchor: Sehnsucht E.D.E.N. Musiktheater 1. bis 6. Mai Südpol

Melodramma in zwei Akten von Vincenzo Bellini 3. Mai bis 10. Juni Luzerner Theater

Lehman Brothers.

Aufstieg und Fall einer Dynastie 15. April bis 13. Juni Luzerner Theater

ZELL:STOFF Theaterproduktionen

Der Weg der Lachse – ein Abend mit Menschen, die nicht da sind. 4., 6. & 7. Mai Kleintheater

6. bis 15. Mai Südpol und Kleintheater

Tanz 21: Bolero Plus 2

Orange Peel-DJ Kollektiv

Bordello a Parigi: David Vunk und De Dupe

bis 29. Mai Kunstmusem Luzern

Heimspiele 2016

Juggling Jugulars, Sin Logica

Soulful Noize

Katinka Bock, Hans Josephson, Fabian Marti

Jugendtheater actNow 6. bis 13. Mai Theater Pavillon

8 Jahre Tiefenrausch prod.

Indiecator Tour 2016

10. April bis 21. Mai sic! Elephanthouse

Wer ist Lumturia?

Daas Kollektiv

Südpol, 23:00

Tanzfest Luzern 2016

bis 14. Mai Tuttiart

Norma So

Casineum, 10:30

Cie Philippe Saire – Vacuum. Im Rahmen des Tanzfests

Michael Eul, Philipp Wyrsch

Kleintheater, 20:00

Südpol, 18:30

Los Fastidios, Skassapunka

Kunst

Monika Müller

Stephan Wittmer

Pavillon am See, Meggen, 17:00

Riviera Latina Festival Weggis

Jeden Sonntag um 20:15. Gewerbehalle

K25 Ausstellungsraum, 19:00

Black Milk und The Nat Turner Band, Rhyman

Fr

Tatort

Josef Schovanec

Südpol, 19:00

Südpol, 22:00

13

Old Time Jazz & Blues Jeden Donnerstag ab 21:30. Louis Bar Hotel Montana

Eröffnung 4.Mai 19 Uhr Offen 5.& 8. Mai 15-19 Uhr Sowie 6.& 7. Mai 17-20 Uhr Tat-Ort Bernstrasse

Gitta Gsell

lit.z, Stans, 19:45

Südpol, 10:00

Phil Hayes

Jam Session

Treibhaus, 21:30

Daniel R. Mekonnen Mo

Jeden Dienstag ab 20:00. Treffpunkt für Queers + Freunde. Im Bistro, Neubad.

Philip Ortelli

Il viaggio a Reims

09

Taffei Filmclub

Neugärtnern

Workshopkonzerte Jazz

08

Jeden Dienstag und Samstag von 06:00 bis 12:30 beim Rathausquai und Unter der Egg. Jeden Samstag von 06:00 bis 13:00 am Helvetiagärtli

Tanzfest Luzern 2016

16

Mo

Buvette, 17:00

Pfingst Tango Luzern KKL, 19:30

Grenzen überschreiten

Choreografien von Didy Veldman und Idan Sharabi, «Bolero» von Stephan Thoss 6. Mai bis 11. Juni Luzerner Theater

Daas Kollektiv: Biografie-Spiel 7. bis 15. Mai Südpol

Essen Zahlen Sterben 8. Mai bis 28. Mai Luzerner Theater


Kalender

Mai 2016

Regelmässig

17 Di

19 Do

Luzerner Wochenmarkt

Kunstmuseum Luzern, 15:00

Musikpavillon Obergrund, 12:30

Galerie Urs Meile, 18:00

HSLU D&K, Baselstrasse, 17:30

HSLU D&K, Baselstrasse, 17:30

Museum Bellpark, 18:30

Kleintheater, 20:00

Historisches Museum, 18:30

Jeden Dienstag und Samstag von 06:00 bis 12:30 beim Rathausquai und Unter der Egg. Jeden Samstag von 06:00 bis 13:00 am Helvetiagärtli

Café International

Jeden Freitag von 14:00 bis 16:00. Sentitreff

Taffei Filmclub

Trotzdem

Maria Arnold

These Things happen Dienstags-Jazz: Chicago 2

Lunchtime-Konzert Samuli Blatter

Chilbi: von Zuckerwatte, Karussells und Schaustellern

Workshopkonzerte Jazz

Südpol, 20:00

Beatrice Fleischlin und Gjergj Prevazi: Thinking about Medea

Treibhaus, 19:30

Kurzfilmnacht Luzern

Sedel, 20:00

Park Villa Krämerstein, Kastanienbaum, 20:15

18 Mi Neubad, 18:30

Cinemangiare

Jam Session

Wayfarin' Strangers

Jeden ersten Montag im Monat ab 19:30 im Sentitreff

Die Schweizer Medienlandschaft: Wer macht die News? Sentitreff, 19:00 Kleintheater, 20:00

Hazel B. Unlimited

Jazzkantine, 20:30

Workshopkonzerte Jazz

Jeden Sonntag um 20:15. Gewerbehalle

Philip Ortelli

10. April bis 21. Mai sic! Elephanthouse

Fiction, Trust In Fiction

Jucifer

Südpol, 20:00

Meyer, 20:00

Sedel, 21:00

Industriestrassenkeller, 21:00

Klub Kegelbahn, 23:00

Jeopardy

22 So

24 Di Sedel, 21:00

Neubad Schau

Vögeligärtli, 13:00

Vorführung «Feuer bewahren – nicht Asche anbeten»

Galerie Tuttiart, 16:00

23. April bis 28. Mai Alpineum Produzentengalerie

KKL, 19:30

Jazzkantine, 19:00

Karin Lehmann, Hugo Suter

Sedel, 20:00

Otto Lehmann und Iris Ganz Wayfarin' Strangers

21st Century Orchestra

Sammeln oder Nicht-Sammeln?

Cath Brophy, Claire Linder, Kejoo Park Master-Abschlusskonzerte Jazz

Melodramma in zwei Akten von Vincenzo Bellini 3. Mai bis 10. Juni Luzerner Theater

Lehman Brothers.

Aufstieg und Fall einer Dynastie 15. April bis 13. Juni Luzerner Theater

Schüür, 22:00

Sentitreff, 19:00

Bar 59, 20:00

DJ Turntill

Der kleine Gatsby: ein Luzerner Grounding

Kopfkino

25 Mi Dancemakers Series #7

Park Villa Krämerstein, Kastanienbaum, 20:15

Treibhaus, 22:00

Female Trouble Band

Südpol, 19:00

Bruch Brothers Bar, 20:00

Le bal de la Fourmi

Neubad, 21:00

Wayfarin' Strangers

Mega-Mosh Festival

Parterre, 21:00

Tides from Nebula

Picasso und Jacqueline

Valley of the Sun

Norma

Uferlos, 23:00

stattkino, 11:00

Sentitreff, 19:00

Theater/Tanz/ Performance

Schall und Rauch

21 Sa

Sammlung Rosengart, 11:30

7. bis 29. Mai akku Emmenbrücke

Marmorata Wasteland, Mohard

Neubad, 09:00

o.T. Raum für Kunst, 17:00

Monika Müller

Al Pride, Rykka

X – Branko (Lisabon), LukLeChuck, WoMan Wants Love

Kunstmuseum Luzern, 11:00

bis 29. Mai Kunstmusem Luzern

Der kleine Gatsby: ein Luzerner Grounding Schüür, 21:00

9. Luzerner Papierflugimeisterschaft

Katinka Bock, Hans Josephson, Fabian Marti

Bourbaki, stattkino, 20:30

Beatrice Fleischlin und Gjergj Prevazi: Thinking about Medea

The Ex, Hyperculte, Le cercle des mallissmalistes

Tatort

Kunst

Edwin Grüter

Female Bandworkshops

Jeden Dienstag ab 18:00. Neulinge, Profis, Hobbygärtner­ Innen, alle sind willkommen. Im Neugarten, Neubad.

Offener Planungsabend

Galerie Kriens, 19:00

Treibhaus, 20:00

K25 Ausstellungsraum, 19:00

Old Time Jazz & Blues Jeden Donnerstag ab 21:30. Louis Bar Hotel Montana

Der Renggbach und seine Meister: vom Umgang mit einem Naturrisiko

Manifest gegen die Randständigkeit

Queerbad

Neugärtnern

Chen Fei

sic! Elephanthouse, 19:00

Jazzkantine, 20:30

Jeden Dienstag ab 20:00. Gewerbehalle Jeden Dienstag ab 20:00. Treffpunkt für Queers + Freunde. Im Bistro, Neubad.

20 Fr

Piccolino, 20:00

Urs Leimgruber und Alex Huber

23 Mo

Südpol, 20:00

Jazzkantine, 19:00

Lyrik! Die Poesiereihe der Zentralschweiz

Master-Abschlusskonzerte Jazz

Breakfast at Tiffany’s

Hamu

Loge Luzern, 20:00

Schüür, 22:00

Mantocliff, Vsitor, Disco Noir #8

Klub Kegelbahn, 23:00

UK Bass

Neubad, 22:00

Juan und Blerim

Tanz 21: Bolero Plus 2

Choreografien von Didy Veldman und Idan Sharabi, «Bolero» von Stephan Thoss 6. Mai bis 11. Juni Luzerner Theater

Essen Zahlen Sterben

Uraufführung von Dominik Busch, Michael Fehr und Ariane Koch 8. Mai bis 28. Mai Luzerner Theater

Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten

Schauspiel von Georges Perec 20. Mai bis 16. Juni Luzerner Theater

26 Do

28 Sa

29 So

stattkino, Bourbaki

Südpol, 20:00

stattkino, 11:00

Kinostart «Heavenly Nomadic», «Tomorrow – Demain» Jazzkantine, 19:00

Master-Abschlusskonzerte Jazz Sedel, 20:00

John Garcia

Neubad, 20:00

Adiquat

Südpol, 21:00

Steve Gunn

Dancemakers Series #7

Choreografien aus dem Tanzensemble 25. Mai bis 17. Juni Luzerner Theater

Georgette Dee & Terry Truck

«ACH DU – MEIN ACH!» – Oden an die Melancholie 26. & 27. Mai Kleintheater

Neubad, 20:00

Montaigne Light Der kleine Gatsby: ein Luzerner Grounding Bar 59, 22:00

Masta Ace Bazinga

27 Fr

Klub Kegelbahn, 23:00

Pavillon Tribschenhorn, 21:00

80s Forever

The Fridge

Vorführung «Feuer bewahren – nicht Asche anbeten» Südpol, 20:00

Dancemakers Series #7

Park Villa Krämerstein, Kastanienbaum, 20:15

Schüür, 22:00

Die lächerliche Finsternis

Nach einem Hörspieltext von Wolfram Lotz 22. Mai, 12. & 14. Juni Luzerner Theater

Daniel Korber und Dominik Wolfinger: Expedition Hollywood Classics Episode # 5: Hair

Acid In My Head

Bourbaki, 23:00

30 Mo Jazzkantine, 19:00

Master-Abschlusskonzerte Jazz

31 Di HSLU Musik, Zentralstr., 18:30

MusicTalks

Schüür, 22:00

K25 Ausstellungsraum, 19:00

Treibhaus, 22:00

Neubad, 19:30

Neubad, 22:00

Neubad, 20:00

Bar 59, 23:00

Jazzkantine, 20:30

80er

Cashout Vol. 4

Stasera Shake

Lion D, Sentinel, Upressors

Stephan Wittmer

Neubad-Führung Readme.

Master-Abschlusskonzerte Jazz


The Kings

Film

Z I N ˚ 5

Alan Mattli

of Summer Der Sommer kommt: die Zeit der Blockbuster, der angenehm klimatisierten Kinos – und der Filmabende, wo man sich zuhause von sommerlichen Indieund Coming-of-Age-Kultfilmen in eine nostalgische Stimmung versetzen lässt. Zeit, einen neuen Film in diesen Kanon aufzunehmen.

D

ie Rede ist von The Kings of Summer, einer kleinen, wunderbar schrägen, masslos romantisierten Tragikomödie aus dem Jahr 2013, in der sich ein paar Teenager während der Sommerferien irgendwo im Wald ein eigenes Haus bauen, um endlich Ruhe vor ihren aufdringlichen und/oder dysfunktionalen Familien zu haben. Wie es auch in American Graffiti, Stand by Me, Dazed and Confused oder Garden State der Fall ist – Werke, die regelmässig auf Listen der besten Sommerfilme zu finden sind –, fusst der Reiz von Jordan Vogt-Roberts’ Regiedebüt weniger auf der Geschichte an sich als

Detail

auf der Atmosphäre, die durch die Figuren, den Humor, die ernsten Zwischentöne und die Bilder vermittelt wird. Wie die besten Sommer bleibt auch The Kings of Summer in Form von Eindrücken und Momentaufnahmen in Erinnerung. Unvergesslich die Szene, in der die Eltern von Protagonist Patrick (Gabriel Basso) eine genüsslich überzeichnete, aber auch für Erwachsene noch schmerzlich bekannte Karikatur von peinlichem Elternverhalten darbieten («Oh, look how he’s rebelling! Are we on camera? Where’s the girl?»). Der trügerische Frieden von Familien-Spielabenden wird von Joe (Nick Robinson) und seinem Vater (Parks and Recreation-Star Nick Offerman)

Dominika Jarotta

Der Besitzerkreis W ir verfügen so über einige

Habseligkeiten – mehr und weniger geschätzte. Neue kommen hinzu, andere werden aussortiert oder – weniger angenehm – gestohlen. Dazu eine vor kurzem aufgeschnappte Geschichte: Einem Bekannten von einer Bekannten einer Freundin wurde das Fahrrad gestohlen. Als Konsequenz begab er sich an die Velobörse, um einen ebenbürtigen Ersatz zu finden. Erfolglos. Was er fand, war jedoch sein geliebtes Velo. Es muss Liebe gewesen sein, denn er blätterte die Noten tatsächlich hin und kaufte es sich zurück. Er erwarb also SEIN Fahrrad. Das ist irgendwie lustig, denn wer kann schon sagen, das eigene Velo gleich zwei Mal gekauft zu haben? Und ein wenig tragisch ist es auch. Auf jeden Fall war der Besitzerkreis wieder geschlossen und ein gemeiner Jemand um zweihundertfünfzig Franken reicher (der Verkäufer konnte auf-

herrlich auf die Spitze getrieben. Und mit Biaggio (Moisés Arias), einem selbst erklärten Tarnmeister mit einer seltsamen Auffassung von Kameradschaft («All the bonding we did!» – «We’ve been walking in silence for 40 minutes»), ist Vogt-Roberts und Autor Chris Galletta ohnehin eine der besten Figuren des jüngeren amerikanischen Indie-Kinos gelungen. In den USA spielte der Film knapp eine Million Dollar ein – kein Glanzresultat –, in der Schweiz schaffte er es nicht einmal in die Kinos. Ein zweites Leben als sommerlicher Kult-Evergreen wäre The Kings of Summer somit von Herzen zu gönnen. Die Voraussetzungen dafür bringt er mit.

M a i 2 0 1 6

Mehr von Alan Mattli gibt’s auf www.facingthebittertruth.com.

grund eines 08/15-Namens nicht identifiziert werden). Einige Tage später trödelte ich etwas verträumt im Brockenhaus herum und arbeitete mich durch die Ein-Franken-Kiste hindurch. Wie lustig, das Gleiche habe ich auch, dachte ich, als mir ein violettes Shirt in die Hände kam. Bei den schwarzen Hosen wurde ich schon etwas skeptischer und suchte nach den Stopfspuren meiner Grossmutter. Der Fall war schnell klar: Jemand war wohl doch nicht zufrieden mit den bei mir am Flohmarkt verkauften Kleidern und so landeten sie in der Schnäppchen-Box des Brockenhauses. Ein Jäckchen hat es sogar auf die Ausstellungspuppe geschafft. Hätte ich diesen Bumerang fangen und den Besitzerkreis auch schliessen sollen?

S e i t e

Illustration: Fruzsina Korondi www.fruzsinakorondi.ch

9


Z I N

«Bitte lesen und

5

Literatur

˚

Theater

Zwischen Sehnsucht und Heimweh Janine Bürkli

Foto: Mischa Christen

M a i 2 0 1 6

ag für Tag sitzt Matthias Burki in seinem Büro (ein ehemaligen Käsekeller, welcher am besten via Warenlift zugänglich ist) in der Luzerner Neustadt und tut das, wovon viele Literaturliebhaber träumen: Er verlegt Bücher. Zu Beginn (1998) war es ein Hobby, mittlerweile ist der Verlag Der gesunde Menschenversand aus dem Schweizer Literaturbetrieb nicht mehr wegzudenken. Spoken Word, Texte für die Bühne also, sind seine Spezialität. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form spielt eine wichtige Rolle. Vor allem die Bücher der ‹Edition Spoken Script› sind so schön gestaltet, dass alleine schon das Durchblättern Freude bereitet. Dass Burki den Nerv der Zeit trifft, zeigen die diversen Auszeichnungen, welche der Verlag wie auch seine Autoren in den letzten Jahren erhalten haben. Und die Liste der Menschenversand-Autoren kann sich sehen lassen: Pedro Lenz, Guy Krneta, Michael Fehr und Nora Gomringer gehören beispielsweise dazu. Seit knapp zwanzig Jahren setzt sich Burki mit viel Leidenschaft und Idealismus aber wenig Eigensinn für Literatur ein. Vieles ist über den Verleger, der keiner werden wollte, geschrieben worden. Doch einige Fragen, die er gerne beantwortet hätte, wurden in keinem Interview gestellt.

T

Fürs ZIN hat Matthias Burki deswegen ein Mini-Selbst-Interview geführt:

Simone Keller

veröffentlichen»

ie im Jahr 2009 gegründete Gruppe ZELL:STOFF ist mit einem neuen Stück zurück: «Der Weg der Lachse – ein Abend mit Menschen, die nicht da sind». Als eines von 23 Projekten, die von der Albert Koechlin Stiftung unterstützt wird, beschäftigten sie sich mit dem von der Stiftung vorgegebenen Thema «Sehnsucht». Was haben Lachse mit Sehnsucht zu tun? «Es gibt das Phänomen, dass die Lachse zum Laichen, wie auch zum Sterben in ihre Heimat zurückkehren», erklärt Sophie Stierle, die Regisseurin. Was Thees Ulmann schon besungen hat, dient der ZELL:STOFF-Gruppe als Leitthema. Zu erwarten sind total unterschiedliche Geschichten, die eines gemeinsam haben: Alle handeln von bedeutungsvollen Momenten, in denen sich viel entscheidet. «Es gibt so viele verschiedene Ausprägungen von Sehnsüchten, dass sie nicht immer gleich als das erkennbar sind», so Stierle. Mit von der Partie sind auch Kevin Graber (Video) und der Schauspieler Patric Gehrig, der Gründer von ZELL:STOFF. Dominik Busch hat man den Text zu verdanken (siehe Interview im ZIN 4).

D

Zu sehen ist das Stück am 4., 6. und 7. Mai im Kleintheater. Ein weiteres Stück von Sophie Stierle ist SPÄTER.FRÜHER.MEISTER, welches sie zusammen mit Martina Clavadetscher im September realisieren wird.

Was würdest du jungen Menschen raten, die VerlegerIn werden wollen? Jammern kannst du auch als Jurist oder Politiker. Und komfortabler dazu.

Kann man vom Verlegen leben? Jein.

Wie bist du auf den Verlagsnamen gekommen? Es war ein Schreibfehler einer Werbeagentur, die bald danach Konkurs ging.

Originellste Einsendung? «Bitte lesen und veröffentlichen!» (Post-it auf einem Manuskript)

Was soll auf deinem Grabstein stehen? Verlegt.

Aktuelles Lieblingsbuch? S e i t

Trip 77 von Pirmin Bossart (Verlag Der Kollaboratör)

Impressum Kontakt / Herausgeber Verein ZIN mag Kasernenplatz 2, 6003 Luzern verlag@zinmag.ch www.zinmag.ch facebook.com/zinmag Anzeigen Yannick Gauch, anzeigen@zinmag.ch Redaktion Dominik Bienz, Laura Breitschmid, Janine Bürkli, Dominika Jarotta, Simone Keller, Alan Mattli, Angela Meier, Martina Meier, Cécile Moser, Luzi Rast, Philippe Weizenegger, Sara Stäuble

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Layout Simon Rüegg, Kaj Lehmann

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Druck B. Blöchlinger AG, Luzern


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Kolumne

Philippe Weizenegger

Nehmt so viel ihr könnt!

ie Salle Modulable erhitzt die Gemüter von Links bis Rechts. Es wird scharf geschossen, zumindest via Facebook und Medien. Doch wenn es um konkrete Mitsprachemöglichkeiten geht, fehlen die Kritiker plötzlich. So geschehen an den Info-Veranstaltungen zur Salle Modulable im Südpol vor einigen Wochen. Aber auch an anderen Diskussionen kamen die Schnellschussgegner nur in geringer Zahl. Konkret spreche ich hier Menschen aus der «alternativen» Szene, Kulturschaffende oder Politiker an. Wieso versuchen diese nicht aktiv mitzugestalten? Zugegeben, auch der Kampf für Freiraum muss geführt werden. Ich bin diesen Menschen dankbar, dass sie Leben in die Stadt bringen und sich für einen freien Lebensraum einsetzen. Aber Gundulas und Gewerbegebäude vergehen, während eine Salle Modulable Jahrzehnte überdauern wird. Ich möchte klarstellen, dass ich kein Fan dieses Projekts bin. Stadt und Kanton sparen an allen Ecken und Enden und trotzdem sollen Millionen locker gemacht werden. Es sei eine Investition für die Zukunft, so der Tenor der Initianten. Welch zynische Aussage in Zeiten, in denen bei der Bildung gespart wird. Und ja, natürlich ist die Salle Modulable viel zu teuer im Bau, sowie im Betrieb. Die Ticketkosten oder die Mietkosten der Räumlichkeiten sind ebenfalls noch unbekannt. Die Grünfläche beim Inseli wird massiv kleiner als versprochen und man nimmt unhinterfragt Gelder aus einem Trust von den Bermudas (Panama Papers lassen grüssen). Trotz vielen Fragezeichen und Kritik werden die Initianten

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Sehnsucht 18.4.-29.5.16

Z I N ˚

Das Innerschweizer Kulturprojekt

nicht von ihrem Weg abkommen. Denn die Mächtigen an der Schaltzentrale sind von diesem modularen Saal überzeugt und das Geld lockt. Das ist übrigens auch mein grösstes Problem mit diesem Projekt: Wenn die richtigen Leute etwas wollen, geht es schnell vorwärts. Da wird einfach mal so der Carparkplatz verschoben, oder die jährlichen Fördergelder erhöht. Die werden unbeirrt weitermachen, höchstens an der Urne könnten sie scheitern, wobei diese Chance nicht all zu gross ist. Was kann die alternative Kultur nun noch machen? Sich ein möglichst grosses Stück vom Kuchen sichern. Sich einschalten in den Dialog, Inputs bringen und versuchen so viel wie möglich zu ihren eigenen Gunsten zu ändern. Die Initianten werden leider nicht auf euch zukommen. Ihr müsst Forderungen stellen. Denn wenn das Ding erstmals steht, ist es zu spät für Kritik. Darum: Nehmt jetzt so viel ihr könnt!

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M a i 2 0

www.sehnsucht16.ch

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Wieviel kostet uns dieser

Wahnsinn? Dich nur 15 Stutz, vorausgesetzt du bist jung, clever und gerne mal spontan. Die Last-Minute-Tickets kannst du nämlich jeden Tag 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn ergattern und erhältst so die besten noch freien Plätze. Für alle bis 25 sowie Studis und Auszubildende bis 30 Jahre!

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