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Im Zug, nur 20 Minuten Zeit, aber trotzdem keine Lust auf 20 Minuten Skandal-Journalismus? Dann lies das narrative Literaturmagazin Narr.
1 2 3 Dr. Dre
16 Jahre mussten wir warten, aber es hat sich gelohnt: Das neue Album Compton überrollt die Musikwelt!
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Sporty Spice Unsere Mode-Expertin erklärt, welche Sportkleidung heute chique ist, und um was sie einen grossen Bogen machen sollten!
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Kunst
8 9 Die freie Theaterszene meldet sich zurück
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Kolumne
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Der ACT Zentralschweiz präsentiert einen überraschenden Spielplan.
+ K A L E N D E R
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Rezepte von Yotam Ottolenghi zum nachkochen.
Pixar
Kondome Was du sonst noch damit anstellen kannst. be
at g.
mit Wortspielen von Beat Gloor!
Man denkt sie sind weg, dabei sind sie noch hier.
Mr. DIY Mario Suter in der Vitrine.
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23. – 25. Oktober 2015 Neubad Luzern
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RIDERS CONNECTION
ZIN Related
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Editorial u hast es bereits festgestellt: Das ZIN kommt ungewohnt anders daher als es das bisher tat. Mit der Nummer Zehn präsentiert sich ZIN mit einigen Neuerungen zurück aus der Sommerpause. Vielleicht denkst du gleich als erstes, dass dir das handliche Format für die Hintertasche deiner Hose fehlen wird, ich verstehe. Das grössere Format erlaubt unseren Autoren jedoch viel umfassender für dich zu berichten. Das hingegen, so glaube ich, wirst du schätzen. Auch dem Kalender können wir durch die Neugestaltung mehr Gewicht verleihen. Inhaltlich haben wir das ZIN ebenfalls überarbeitet. So wird dir die neue Rubrik Meierwisser ab sofort allerlei raffinierte Tipps und Kniffs aus dem Alltag für den Alltag zeigen. Weiter findest du neu die Vitrine, in der wir mit einigen kurzen Fragen Menschen vorstellen, die durch ihre Tätigkeit oder Passion interessante Geschichten zu erzählen haben. Selbst aus der Theaterszene können wir nun wieder berichten. Dafür verstärkt Janine Bürkli (Voyeure Luzern) unsere Redaktion. Als letzte inhaltliche Änderung verwandelt sich Digital zu einem kurzen Intermezzo, wie es zum Beispiel in dieser Ausgabe als App des Monats zu finden ist. Alle anderen bekannten Rubriken wie Film, Kulinarik, Kunst, Literatur, Mode, Musik, die Kolumne und der Kalender bleiben dir erhalten. Für ZIN ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um allen zu danken, die dem ZIN zu dem verholfen haben, was es heute ist. Es sind unsere Autoren, Inserenten, Initianten, Partner und Unterstützer in jeglicher Form und besonders du als Leser.
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14 — 31 Oktober 2015
Eine Ausstellung der Studienrichtung Graphic Design hslu.ch/graphic-design
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Herzlichen Dank!
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Dominik Bienz Chefredaktor, ZIN
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Dre den
Musik
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Luzi Rast
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Seit ich mich mit 16 zum ersten Mal in einen Club schlich, donnerte mindestens einmal pro Party ein Dre-Song aus den Boxen. Inzwischen veranlassen Hits wie Still Dre und California Love mich eher dazu, zur Garderobe zu schlurfen, statt zum tausendsten Mal zu versuchen im richtigen Timing Smoke Weed Everyday mitzugrölen. Fast 16 Jahre liess André Young seine Fans auf sein neues Album Detox warten, bevor er verlauten liess, er habe die Platte verworfen, weil sie schlicht «nicht gut genug war». Stattessen überrollt der Doktor die Musikwelt nun mit einem Panzer namens Compton.
Shit auf
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icht wenige werden diese News belächelt haben, weil sie den 50-jährigen MilliDope. ardär im Kopf bereits in Rente schickten. Aber nichts da: Dr. Dre ist zurück und zwar sowas von! Er klingt dabei weder müde oder altbacken, noch ruht er sich auf seinen Lorbeeren aus. Seine Produktionen pumpen und scheinen in einer Soundästhetik aus den Boxen, wie sie moderner nicht sein könnten. Auch wenn Dre-typisch alles an seinem Platz ist und nichts dem Zufall überlassen wird, ist die Musik voller bemerkenswerter Ecken und Kanten. Professionell dreckig sozusagen. Kendrick Lamar in HD. Das Schaffen seines jungen Zöglings spielt denn auch eine wichtige Rolle auf dem Album, nicht nur weil er gleich auf mehreren Songs vertreten ist und dem Doktor deutlich hörbar beim texten nachgeholfen hat. Wie auf den KendrickAlben hinterlässt nämlich auch auf Compton die Ambition, ZIN_sic!_10-15_Layout 1 09.09.15 12:30 Seite 1 gängige Hör-
gewohnheiten zu revolutionieren, einen bleibenden Eindruck. Hier werden mit grossem Hunger und hohem musikalischen Anspruch Brücken gebaut. Zwischen Mainstream und Untergrund, zwischen Unterhaltung und Aufklärung, zwischen Selbstbeweihräucherung und politischer Brisanz (Animals). Die Musik ist tricky, viele Songs sind zwei oder dreiteilig und schlagen immer wieder unerwartete Haken. Daneben werden auch die zahlreichen SängerInnen (Achtung, Namen merken: Anderson Paak) und Rapper in einem ungewohnten Licht präsentiert; Vocal-Effekte, Breaks, Mehrstimmigkeiten, plötzliche Wechsel zwischen den Protagonisten (teilweise ist es tatsächlich schwierig zu
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Elephanthouse
18.10. – 28.11.2015
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Eröffnung Samstag, 17. Oktober 17 Uhr
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Ramon Feller
Neustadtstrasse CH-6003 Luzern vis à vis Restaurant zur freien Schweiz
sagen, wer gerade rappt) und weitere Raffinessen zeigen eine verspielte, fast schon verschmitzt-freche Herangehensweise auf. Der Doktor ist nicht angetreten, um irgendwen zu bedienen, weder den Hardcore-HipHop-Head noch das Popschwein. HipHop wird aus seinem Korsett befreit und dadurch in einen noch viel grösseren Pool an Möglichkeiten getaucht. Der Mainstream wird gepackt und gezielt in die Irre geführt, mit dem Ziel, das nächste Level zu erreichen. Natürlich verfolgt er nicht als Einziger solche avantgardistischen Gedanken. Von einem 50-jährigen Mann mit einem derart festbetonierten Legendenstatus ist so ein mutiges musikalisches Statement jedoch alles andere als selbstverständlich und auch deswegen wirklich beeindruckend. Dr. Dre hat dieses HipHop-Ding gemeistert wie kein Zweiter! Dr. Dre — Compton (Aftermath/Interscope, 2015)
Mood Music
Herbst 1. 2. 3. 4. 5.
Lorn — Cherry Moon Earl Sweatshirt — Grief Jay Rock — Money Trees Deuce Hans Zimmer — Cornfield Chase Björk — Virus (Hudson Mohawke Peaches and Guacamole Rework)
Mode
disco
unter
Sporty Street
preis
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Cécile Moser
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Eva, 20 Wo gehst du am liebsten brunchen? Im Stadtkafi Sursee. Mein Herbst-Hotspot Mit Tee-to-go in der Stadt am See entlang spazieren.
Spice ie es einst 90er-Jahre Star Mel C von den Spice Girls vormachte: Sportbekleidung, Funktionalität und Mode lassen sich vereinen. Das beweisen diese Saison auch unzählige Designer wie Alexander Wang, Alysi oder Ganni, der seine letzte Modenschau etwa direkt auf dem Tennisplatz veranstaltete. Sporty-Chic ist derzeit als modische Inspiration nicht zu übersehen und gehört in den herbstlichen Kleiderschrank. Turnsäckli, Tennis-Rock, kniehohe Socken, Baseball-Jacket, Snapbacks etwa in Leder oder weisse Sneakers – solch funktionale Kleidungsstücke werden salonfähig. Ob zum Abendkleid, Minirock, Shorts oder Jeans – Sneakers, vorzugsweise in Weiss, wie etwa die Stan Smith Version von adidas, gehen plötzlich zu allem und liefern den nötigen Bruch. Möglich, dass in unserer durch und durch ästhetisierten und medialen Welt gar Bereiche wie Sport von der Mode, sprich Stil und individuellem Ausdruck, befallen werden und so ihren Weg zurück auf die Laufstege dieser Welt fanden. Sphären, die früher komplett von Funktionalität geprägt waren. Auch möglich, dass der grassierende Fitness-Wahn (ein Besuch der Ufschötti diesen Sommer spricht Bände) schuld daran ist. Egal, so oder so eine Trend-Welle, die im Vergleich zu vielen anderen mit offenen Armen empfangen werden sollte. Jeder, der sein Leben ein wenig leichter gestalten möchte, kann damit anfangen. Achtung: Nicht zu verwechseln mit funktionaler Outdoor-Kleidung etwa von Jack Wolfskin, darum bitte noch immer einen grossen Bogen machen!
Nächstes Wunschreiseziel Kuba O
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Weitere Mode-Abenteuer gibt’s auf: now-then-forever.blogspot.com
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Verlosung Möchtest du eine aktuelle Ausgabe von Das Narr gewinnen? Dann schreib eine E-Mail mit dem Betreff «NARR» an verlag@zinmag.ch
Lesen – aber kürzer
Literatur
Simone Keller
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eht es um Literatur oder ums Lesen, da denken die meisten Leute sofort an Bücher. Das ist naheliegend, denn Literatur erscheint fast immer in Buchform. Aber es gibt Momente, in denen ist uns zwar nach Lesen, nicht aber nach Büchern zumute. Zum Beispiel unterwegs im Zug, nur zwanzig Minuten Zeit und keine Lust auf Blick am Abend? Oder zu Hause im Bett, vor dem Einschlafen, Lust zum Lesen aber zu wenig Ausdauer für ein ganzes Buch? In solchen Momenten greife ich zu Literaturzeitschriften. Klingt etwas veraltet, muss aber nicht sein: Das narrativistische Literaturmagazin Narr hat sich ganz der neuen, frischen, deutschsprachigen Literatur verschrieben. Seit Juni 2011 erscheint es regelmässig dreimal im Jahr (inklusive einer Doppelnummer) und veröffentlicht Texte von jungen Autorinnen und Autoren. Angereichert ist das schmucke Heftchen im praktischen Format mit Illustrationen von jungen Kunstschaffenden und lädt damit nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Blättern ein. Neben Kurzgeschichten, Wortspielen, Gedichten und weiteren literarischen Formen finden sich im Narr auch Texte zum aktuellen Literaturgeschehen oder sonstige Hintergrundinformationen (zum Beispiel: was tun die Schreibenden, bevor sie sich zum Schreiben hinsetzen?). Auserlesen werden die publizierten Texte vom narrativistischen Verein, verkauft wird es in ausgewählten Buchhandlungen - nur leider in keiner in Luzern. Unter www.dasnarr.ch kann man sich jedoch einzelne Ausgaben oder gleich das ganze Abo sichern. Und übrigens: Auch Texte werden fortlaufend gesucht. Willst du dich mal als Schreiberling versuchen, dann schicke deinen Text (nicht länger als 12’000 Zeichen) doch an: texte@dasnarr.ch
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Öffnungszeiten Hofladen: Jeweils Samstags von 10- 13 Uhr WEINGUT SITENRAIN
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CH-6045 Meggen
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ab Donnerstag, 8. Oktober
WHITE GOD von Kornel MUNDRUCZO _ Ungarn 2014, 121', Ungar./d In der einfachen Geschichte eines Hundes, der den Weg zu seiner Besitzerin zurückfinden will, spiegelt sich der Zustand der Welt. So wie überall, wo Ausbeutung und Ungerechtigkeit dazu führen, dass sich die geschundenen Massen auflehnen, zetteln jetzt die gequälten Haustiere einen Aufstand gegen ihre Unterdrücker an. Ein Mädchen kann mit ihrer Freundschaft und ihrem Verständnis den unerbittlichen Krieg zwischen Hund und Mensch noch verhindern. 22. bis 28. Oktober, 18.30 / DO, 22. Oktober, 18.30: Grusswort von Cécile Bühlmann, Stiftungsratspräsidentin Greenpeace CH
HOW TO CHANGE THE WORLD von Jerry ROTHWELL _ GB/Kanada 2015, 110', E/d
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1971 segelt ein Gruppe engagierter Leute mit einem kleinen Boot in eine Atomtestzone vor der Küste Alaskas – diese Protestaktion begeistert, inspiriert und verändert die Welt. Damit beginnt die Geschichte von Greenpeace und der gesamten modernen Umweltbewegung. Es war der nicht geplante Start eines Umbruchs.
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stattkino Luzern _ Löwenplatz 11 _ 041 410 30 60 www.stattkino.ch
www.bloechlingerag.ch
Yotam Ottolenghi
Der israelisch-englische Betty Bossi
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Kulinarik
Ich erinnere mich an den Moment, als ich zum ersten Mal ein Rezept von Yotam Ottolenghi in der Hand hielt. Es dauerte nicht lange, und ich legte es wieder zurück. Die vielen verschiedenen Zutaten führten schon nur beim Überfliegen zu einem unangenehm gestressten Bauchgefühl. Genau diese Zutaten blieben mir dann jedoch im Kopf hängen. Von süss, sauer über salzig – der Londoner Koch mit israelischen Wurzeln schafft es, verschiedene Aromen zu vereinen und man fragt sich, warum man sich früher nicht schon gewagt hat, dieses mit jenem zu vereinen.
Angela Meier
ranatapfelsirup, Sumach und Za’atar sind heutzutage genauso wenig aus meiner Küche wegzudenken wie seine Kochbücher Vegetarische Köstlichkeiten, Jerusalem oder Plenty More. Ottolenghi startete mit einer Kochrubrik im Guardian, betreibt verschiedene hippe Restaurants in London und bringt ab und zu ein neues Kochbuch auf den Markt. Egal ob mit Fleisch oder ohne – wer es mag, in der Küche ein wenig zu experimentieren, wird Ottolenghis Rezepte lieben.
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Safranreis mit Datteln und Mandeln
Gebackene rote Zwiebeln mit Walnuss-Salsa
Yotam Ottolenghi verdankt einem Diese Zwiebeln schaffen es laut Yoiranischen Gericht die Anregung zu tam Ottolenghi, dass Freundschaften diesem Safranreis. ewig halten.
Zutaten für 4 Personen 400g Basmatireis 110g Butter 100g blanchierte Mandeln, grob gehackt 80g Datteln, entsteint und grob gehackt ¼ TL Safranfäden, in 2 EL heissem Wasser eingeweicht Salz und Pfeffer
Den Reis unter kaltem Wasser gründlich abspülen. In eine Schüssel füllen, mit lauwarmen Wasser bedecken und mit 2 EL Salz verrühren. Den Reis 1-2h einweichen, dann in ein Sieb abgiessen und mit lauwarmen Wasser abspülen. Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, 2 EL Salz und den Reis hineingeben. Den Reis 3-4min sanft köcheln lassen, bis er fast gar ist – er sollte noch ein winziges bisschen Biss haben. Im selben Topf 80g Butter schmelzen, dann die Mandeln anbraten, bis sie sich leicht goldgelb färben. Die Datteln zugeben und einige Minuten mitbraten. Danach ½ TL Pfeffer, 1 Prise Salz und die Hälfte des Reises unterrühren . Die Oberfläche behutsam glätten, dann den restlichen Reis darauf verteilen. Die übrige Butter schmelzen und zusammen mit 3 EL Wasser darüberträufeln. Deckel drauf und bei niedriger Temperatur 35min dämpfen. Vom Herd nehmen, dann den Safran samt Einweichwasser in den Topf geben. Den Topf mit einem Geschirrtuch abdecken, mit dem Deckel verschliessen und den Reis nochmals 10min ausquellen lassen. Beim Servieren nicht etwa umrühren, sondern die zwei Schichten so lassen.
Zutaten für 4 Personen 4 mittelgrosse rote Zwiebeln (600g), geschält 1 ½ EL Olivenöl 20g Rucola 15g kleine Petersilienblätter 60g weicher Ziegenkäse, in 2cm grosse Stücke zerteilt Salz und Pfeffer
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Salsa 65g Walnusskerne, grob gehackt 1 rote Chilischote, von den Samen befreit und fein gehackt 1 Knoblauchzehe, zerdrückt 3 EL Rotweinessig 1 EL Olivenöl
Den Ofen auf 220°C vorheizen. Zwiebeln von Stiel- und Wurzelansatz befreien und waagerecht in je drei 2cm dicke Scheiben schneiden und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Mit Olivenöl bestreichen, mit 1 Prise Salz und etwas schwarzem Pfeffer würzen und ca. 40min im Ofen rösten bis sie weich und goldbraun sind. Kurz abkühlen lassen. Während die Zwiebeln im Ofen sind, sämtliche Zutaten für die Salsa in eine kleine Schüssel geben, mit 1 Prise Salz würzen und sorgfältig verrühren. Beiseite stellen. Zum Servieren Rucola und Petersilie in einer grossen Schüssel vermengen. Die warmen Zwiebeln, den Käse und die Hälfte der Salsa hinzufügen und behutsam durchheben, damit die Zwiebeln nicht zerfallen. Auf flachen Tellern anrichten, mit der restlichen Salsa überziehen und servieren.
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Wiedergeburt und Neuentdeckung
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Film
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Alan Mattli
Als diesen Juni in den USA der Pixar-Animationsfilm Inside Out angelaufen war, brachen unter den Kritikern wahre Begeisterungsstürme aus. «Pixar ist endlich zurück!», hiess es. «Wir haben es so vermisst.» Aber Moment mal. Pixar, das kalifornische Animationsstudio, dem wir Meisterwerke wie Monsters, Inc., Finding Nemo, Ratatouille, WALL-E oder die Toy Story-Trilogie zu verdanken haben, war doch gar nie weg?
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Seit dem Riesenerfolg von Toy Story 3 (2010) brachte das Lampen-Studio mit Cars 2, Brave und Monsters University drei Filme in die Kinos, die insgesamt fast zwei Milliarden Dollar eingespielt hatten; Brave gewann sogar den Oscar für den besten Animationsfilm. Doch die internationale Kritikerschaft tut gerne so, als habe Pixar seit Toy Story 3 nichts mehr von Wert produziert, nur um sich dafür umso enthusiastischer auf Inside Out (CH-Kinostart: 1. Oktober) zu stürzen, einen Film, der sich um die personifizierten Emotionen der Freude, Trauer, Angst, Wut und Ekel im Kopf eines elfjährigen Mädchens dreht. Damit wird aber gerade Brave und Monsters University Unrecht getan. Cars 2 hingegen hat als Fortsetzung zu Pixars schwächstem Film einen denkbar schweren Stand. Und ja, auch Brave trifft in Sachen Humor und Handlung stellenweise einige fragwürdige Entscheidungen – Entscheidungen, die zum Teil an missglückte DreamWorks-Produktionen wie Kung Fu Panda oder Over the Hedge erinnern. Zudem ist das Monsters, Inc.-Prequel sicher nicht die originellste College-Komödie aller Zeiten. Die Filme deswegen aber gleich als «Aussetzer» des Studios zu werten, ist geradezu haarsträubend. Nicht nur ist Brave mit seiner differenzierten Auseinandersetzung mit weiblicher Identität und stereotypen Geschlechterrollen das bessere feministische Märchen als Disneys netter, aber letztlich überbewerteter Frozen. Die Geschichte aus dem mittelalterlichen Schottland, emotional getragen von den hervorragenden Sprechleistungen von Kelly
Macdonald, Emma Thompson und Billy Connolly, ist meisterhaft animiert: Die schottischen Highlands gehören zu den schönsten Welten, die Pixar je kreiert hat; derweil die verblüffende Computeranimation der Haare von Hauptfigur Merida als technischer Meilenstein gilt. Monsters University wiederum ist ebenso lustig wie scharfsinnig. In einem Amerika der astronomischen Bildungskosten zeigt der Film, dass persönliches Glück auch über Umwege und ausserschulische Aktivitäten erreichbar ist. Es lohnt sich also trotz allen Lobes, das Pixar in den vergangenen Monaten für Inside Out geerntet hat, seine beiden letzten Filme nicht zu übersehen. Pixar war nie weg. Es hat uns mit seinen Filmen bloss verwöhnt. Möge das noch lange so weitergehen. Mehr von Alan Mattli gibt's auf www.facingthebittertruth.com.
Höhepunkte im Oktober
01. Oktober 45 Years Inside Out Life The Look of Silence 08. Oktober The Martian 15. Oktober Black Mass 22. Oktober A Walk in the Woods 29. Oktober Dheepan
Meierwisser
Martina Meier
Kondome
Wofür du sie sonst noch verwenden kannst W er hätte das gedacht: Das
am häufigsten verwendete Verhütungsmittel ist multifunktional! Es verhindert nicht nur ungewollte Babies, Chlamydien (was kürzlich hier in Luzern brandaktuell war) und andere Geschlechtskrankheiten, sondern diese praktischen Dinger haben unerwartete ausgeklügelte Anwendungsmöglichkeiten: 1. Kochen Das gewünschte Lebensmittel (z.B. Hackbraten ist sehr geeignet) in das Kondom stopfen, verknoten und kochen. Da wird dein Date staunen. 2. Kühlelement Fuss verstaucht? Kein Problem: Immer ein mit Wasser gefülltes Kondom im Gefrierfach haben und schon hast du einen grossen, kühlenden Eisblock (auch für die Gefriertasche in der Badi geeignet). 3. Duschen Bei Wunden, die nicht nass werden sollten, einfach das Reservoir abschneiden und den damit erhaltenen «Schlauch» über das verletzte Körperteil ziehen. Voilà, der Verband bleibt trocken. 4. Tiere formen Das Kind deiner Schwester ist zu Besuch und du hast kein Spielzeug daheim? Kondom aufblasen, anmalen und lustige Tiere daraus formen. Yeah – schon bist du die Lieblingstante oder der Lieblingsonkel! 5. Öffnen von Gläser/Flaschen Einfach das Kondom über den Schraubverschluss oder Deckel des Glases stülpen und und es lässt sich ganz einfach öffnen. 6. Schutz fürs Handy Damit beim Baden oder Böötlen das Handy auch ganz sicher trocken bleibt: Kondom drüber, verknoten und die Sache ist geritzt. 7. Haargummi Mal wieder keines mehr daheim? Das Kondom in Streifen schneiden und schon hast du zehn neue Haargummis! Gut oder? Probiers aus – ZIN übernimmt jedoch keine Haftung für jegliche Schäden, OK? Hast du Fragen im Bereich Gesundheit und Haushalt? Schreib eine Email auf verlag@zinmag.ch Meierwisser weiss alles!
Laura Breitschmid
IQ Boost
Kunst
Schauen, Schauen,
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Warten oder Handeln Der britische Autor Frank Skinner beschreibt das Herz der Performancekunst als eine starke Sozialkritik. Gestellt werden die wichtigen Fragen über unsere Wahrnehmung der Welt um uns und unseren Platz darin.
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uedi Schill und Monika Günther erarbeiten seit 1995 gemeinsame Performances und pflegen seit demselben Jahr im Projektraum Apropos den Dialog mit anderen Kunstschaffenden. Performances von Ruedi Schill und Monika Günther schreiben dem Zuschauer in der Regel keine handelnde Rolle zu. Vielmehr ist es die Herausforderung, die langsamen Bilder zu sehen, zu hören und das Warten zu ertragen, wenn Ruedi Schill und Monika Günther die grossen Themen des Lebens in fokussierter und reduzierter Gestik und Mimik verhandeln. Die zwei Kunstschaffenden bereiten sich individuell vor. Bei Monika Günther ist es eine vorwiegend gedankliche, bei Ruedi Schill hingegen eine auf Skizzen festgehaltene Vorbereitung. Dabei sind nur der Anfang, die Dauer sowie das Ende abgesprochen. Die späteren Arbeiten beschränken sich auf den reduzierten Einsatz von Materialien und einer starken auditiven und körperlichen Präsenz. Ganz im Gegensatz zu früheren Arbeiten, in welchen die Leidenschaft am Sammeln von Ruedi Schill sich auch im Materialeinsatz in seinen Performances zeigte. Während bei Ruedi Schill und Monika Günther eine klassische Rolle von Betrachter und Akteur zu erwarten ist, lotet das Künstlerinnenkollektiv Salon Liz (Anna Hilti, Stefanie Thöny und Anita Zumbühl) seit 2006 unterschiedliche Formen von Konstellationen zwischen Performancekünstler und Publikum aus. In aufwendigen Installationen und konstruierten Settings gibt es einen direkten Einbezug des Publikums. Salon Liz baut das Gerüst und die Umgebung für ein Versuchsfeld von Rollen, Identitäten und Situationen, dessen Ausgang durch die teilnehmenden Besucher, die eingelade-
nen Personen und die befreundeten Künstler stark mitbestimmt werden. Die Arbeiten von Salon Liz werden so zu sozialen Experimenten, bei denen alle Beteiligten zugewiesene oder selbst gewählte Rollen einnehmen. Beispielsweise ist die begehbare Installation down the rabbit hole (2014), die mit Klaus Fromherz und Martin Geel initiert wurde, ein labyrinthisches System, in welchem Identitätsveränderung, -übernahme und -konstruktion erforscht und angeboten werden. Ganz dem Verhalten der Menschen in sozialen Netzwerken und den kulturellen Vielschichtigkeiten unserer Gesellschaft entsprechend. Die Arbeit, die im Oktober in Luzern im Kunstmuseum zu sehen sein wird, geht auf jeden Besucher individuell ein. Man ist eingeladen, sich in einer Einzelsitzung auf eine Imaginationsreise zu begeben. Am Sonntag, 18. Oktober, ab 10 Uhr sind im Kunstmuseum Luzern im Rahmen des Performancepreis Schweiz neue Arbeiten von Ruedi Schill und Monika Günther, Salon Liz und Dominik Lipp zu sehen. In unterschiedlichen Formen sind es soziale Experimente, die durch die Interaktion und Kommunikation zwischen den Performern selber oder mit dem Publikum bestimmt werden, in denen viel oder eben fast nichts passiert. Zu Performance Preis Schweiz Der gesamtschweizerisch ausgeschriebene Wettbewerb wird jährlich durchgeführt: An dem mehrtägigen Anlass werden Performances gezeigt, von einer Fachjury beurteilt und mit dem Performancepreis Schweiz ausgezeichnet. Die obengenannten Kunstschaffenden sind im Rahmenprogramm zu sehen. 16. bis 18. Oktober 2015, Kunstmuseum Luzern
Seit 1670 wird am 2. Oktober das SchutzengelFest gefeiert. Populär ist das Motiv erst seit dem 19. Jahrhundert, oft mit einem Engel, der über zwei kleine Kinder am Rand eines Abgrundes oder über beim überschreiten eines Baches hütet.
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App des Monats
Soundklick E ine Must-Have-App für
alle Konzert- und Musikbegeisterten: Nach der Anmeldung durchsucht die App deine Musikbibliothek, legt deinen Standort fest und zeigt alle Konzerte deiner bevorzugten Bands in der Nähe an. Zudem kannst du einen Eventkalender erstellen und die App erinnert dich rechtzeitig an die bevorstehenden Konzerte. Gratis im App Store für Android und iOS erhältlich.
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schoko
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Vitrine
Mr. DIY
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Dominik Bienz
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r braut Ginger Beer, destilliert Schnaps, züchtet Kombucha, lernt die Kellerei, stellt Käse her, ist Einrichtungsfanatiker und begeisterter Langläufer und besitzt ein Jagdpatent für San Francisco. Mario Suter (32), Grafiker, Sport- und Outdoor-Equipment-Begeisterter, Hobbybrauer und Destillateur, aber in erster Linie einfach ein Macher, lebt in Luzern.
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Du hast viele verschiedene Interessen aus denen fast immer Projekte und Erlebnisse entstanden sind. Was prägt deinen Alltag? Das weiss ich selber nicht ganz genau. Ich schaue manchmal einfach, was der Tag so bringt. Dafür werde ich mitunter ein bisschen belächelt. Aber das stecke ich locker weg. Zumindest wenn es aus dem Freundeskreis kommt. Schwieriger wird es, wenn jemand aus der Familie fragt, was ich denn gerade so mache und was meine Pläne seien: Dann habe ich aber meistens eine passende Antwort aus meinem Erwerbsleben parat. Ich kann mich schlecht nur auf ein Interesse beschränken, das macht es leider auch nicht sonderlich leicht, damit wirklich Geld zu verdienen. Ich erlebe dich als enorm wissensdurstig und abenteuerlustig. Woher kommen diese Interessen und die Motivation oder besser, wie haben sie sich entwickelt? Was inspiriert dich? Wir wollen jetzt mal nicht übertreiben. In meinem Freundeskreis habe ich die viel grösseren Macher, die sich auf etwas spezialisiert haben und davon gut leben können. Da bin ich viel zu mutlos, einem meiner Interessen die volle Aufmerksamkeit zu schenken und alles zu investieren. Die Inspiration zu solchen Interessen kommt meist aus kurzen oder längeren Freundschaften. Je aktiver die Freundschaft ist, desto intensiver teilt man die Hobbies. Eigentlich logisch.
Mario Suter Viele, die dein Portrait lesen, werden dich bewundern oder sogar beneiden. Sie denken sich: «Wie verdient dieser Mann seinen Unterhalt? Er macht ja schliesslich einfach gerade das, worauf er Lust hat…» Natürlich muss ich auch auf die eine oder andere Weise Geld verdienen. Manchmal weiss ich selber nicht, wie lange ich das so noch machen kann oder darf. Als Grafiker lässt sich eigentlich schnell Geld verdienen. Ich habe mich sogar etwas spezialisieren können in einer Sparte, die mich aber eigentlich nur bedingt interessiert. Sagen wir dem mal: Sportevents Grafiker. Als ich dort einmal drin war, entstand ein Netzwerk von Leuten zu denen ich bis heute noch Kontakt habe und die
mir immer wieder Aufträge für eben solche Events vermitteln im Bereich Segeln, Hockey oder Tennis. Die meisten Jobs erledige ich in meinem Atelier in Emmenbrücke. Erzähle uns von deiner Arbeit in den USA für den America’s Cup. Wie kommt es dazu? Mein Kontostand war nahezu bei Null und ich brauchte dringend Geld. Ich hatte das Glück von einem Freund empfohlen zu werden. Wie das so ist, wenn man fast verhungert, sagt man auch mal ja zu komischen Jobs. Ich wollte eigentlich nur vier Monate kurz arbeiten um mir wieder ein kleines Polster anzulegen. Aus vier Monaten wurden zweieinhalb Jahre, davon eineinhalb Jahre in San Francisco. Ich
habe viele gute Bekanntschaften gemacht und Freunde gefunden, mit denen ich bis heute noch fast täglich SMS Kontakt habe. Wohin treibt es dich als nächstes? Hast du aktuelle Projektideen? Bald beginnt wieder die Langlaufsaison, auf die ich mich immer besonders freue wenn der Herbst langsam kommt. Der Herbst ist auch die Zeit, in der die meisten Früchte zum einmaischen am reifsten sind. Aber grundsätzlich plane ich eigentlich nicht weit voraus, aus ser wenn gewisse Projekte terminlich gebunden sind.
Kolumne
Phillippe Weizenegger
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achten
Jahrelang hat man in Europa zugesehen wie Flüchtlinge im Meer ertrinken. Abertausende von Menschen vor den Toren Europas und ein totes Flüchtlingskind an einem türkischen Strand zwingen endlich zum Hinsehen. Und wann wird gehandelt?
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Es ist zum Kotzen uf der Welt gibt es Menschen, die von etwas oder jemandem flüchten müssen. Ihre Existenz in ihrer Heimat ist bedroht. Vielleicht herrscht Krieg, vielleicht werden sie politisch verfolgt oder vielleicht können sie sich selbst und ihre Familie nicht mehr ernähren. Sie wissen nicht mehr weiter und wählen als letzte Möglichkeit die Flucht. Sie wollen sich retten und sehen in Europa die Hoffnung funkeln. Sie geben ihr letztes Hemd und versuchen rennend, laufend, schwimmend, kletternd und wartend in den sicheren Hort zu gelangen. Dort wo es den Menschen besser geht als in ihrer Heimat. Solche Menschen kommen dann zum Beispiel nach Deutschland. Vielleicht ins Bundesland Sachsen in die Stadt Heidenau. Die Menschen sind erschöpft von ihrer monate- oder jahrelangen Odyssee. Sie sehnen sich nach Sicherheit. In Heidenau werden solche Menschen mit Hitler-Gruss oder «Ausländer raus»Parolen begrüsst. Sie werden bespuckt, angepöbelt, erniedrigt und denunziert. Es soll ihnen klar werden: «Hier seid ihr nicht willkommen.» Auch das sind Menschen, die solche ekligen Dinge von sich geben. Oder wie benennt man solche Menschen? Nazis? Rassisten? Vollidioten? Arschlöcher? Erbärmliche Trottel? Menschenunwürdige Kreaturen? Personifizierte Dummheit? Selbst eine Amöbe ist menschlicher als solche Vollpfosten. Es werden Asylunterkünfte angezündet, Kinder mit Migrationshintergrund werden in Berlin in der S-Bahn von einem Mann angepinkelt, in Österreich verenden über 70 Flüchtlinge qualvoll in einem LKW, an der mazedonischen Grenze werden Menschen gewaltsam zurückgedrängt und im Mittelmeer sinkt ein Boot mit Flüchtlingen an Bord. Einmal mehr. Keine Ahnung, wie viele Schiffe und Leichen bereits auf dem Meeresgrund liegen. Und was macht man dagegen? Mauern hochziehen, sich abschotten. Das Boot sei voll, so sagt man.
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Theater
Janine Bürkli
No peace, no sex – die freie Theaterszene meldet sich zurück N ach dem Luzerner Theater, dem
Klar, es gibt auch positives zu berichten. Viele versuchen zu helfen, organisieren sich, sammeln Kleider oder Spielsachen. Promis rufen zu Spendenaktionen auf und auch die Boulevardmedien dreschen nicht mehr auf die Ausländer ein. #refugeeswelcome soweit das Auge reicht. All das ist schön und nötig, doch es ist bloss ein Tropfen auf den heissen Stein. Denn in den Flüchtlingscamps in der Türkei und Jordanien hausen zwei Millionen Menschen und die warten bestimmt nicht nur auf bessere Zeiten. Das, was wir jetzt erleben, ist erst der Anfang. So trist die Situation auch scheint – etwas gutes könnte trotzdem daraus entstehen. Denn endlich wird in Europa über gemeinsame Werte diskutiert. Endlich wird die EU nicht nur als Wirtschaftsraum, sondern als gemeinsame Lebenswelt begriffen. Vielleicht wird man endlich eine gemeinsame politische Lösung erarbeiten, anstatt über Flüchtlingskontingente einzelner Länder zu sprechen. Und vielleicht wird aus dem Mythos der «humanitären Tradition der Schweiz» endlich Realität. Vielleicht werden alle heuchlerischen Politiker enttarnt. Und vielleicht gibt es das Monster vom Loch Ness.
Südpol und anderen Kulturhäusern lässt auch die freie Theater- und Tanzszene nach längerer Pause wieder von sich hören. An der Spielplanpräsentation Ende August stellte der Berufsverband der freien Theaterschaffenden – ACT Zentralschweiz – die Projekte derer vor, die nicht fest von einem Kulturhaus angestellt sind. Zu beobachten ist nicht nur eine wachsende Zusammenarbeit der freien Theaterschaffenden untereinander, auch das Programm lässt sich sehen: Mit Lysistrata kommt zum Beispiel eine GrenzgängerProduktion auf die Bühne, die den gewaltlosen Widerstand aufgreift. «No peace, no sex», verkünden da die Frauen, die dem Krieg durch Liebesentzug ein Ende setzen wollen. Am 28. Oktober feiert die Inszenierung von Bettina Glaus Premiere im Südpol. Ebenfalls im Südpol werden ab November Daniel Korber und Dominik Wolfinger zu sehen sein. Mit ihrer Expedition Hollywood Classics darf sich das Publikum auf sechs unterschiedliche Abende rund ums Thema Hollywoodfilme freuen. Nicht zuletzt ist auch das Laientheater ein grosser Bestandteil der freien Szene in Luzern und ist mit Gruppen wie dem Theater Nawal, EccoRondo oder dem Jugendtheater ActNow würdig in der neuen Spielzeit vertreten. Dies ist nur ein Bruchteil des Angebots, das uns erwartet – wir dürfen auf alle Fälle gespannt sein!
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Impressum Kontakt Verein ZIN mag, Kasernenplatz 2 6003 Luzern verlag@zinmag.ch www.zinmag.ch facebook.com/zinmag
Redaktion Dominik Bienz, Laura Breitschmid, Janine Bürkli, Simone Keller, Alan Mattli, Angela Meier, Martina Meier, Cécile Moser, Luzi Rast, Sara Stäuble, Philippe Weizenegger
Herausgeber Verein ZIN mag
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Layout Simon Rüegg, Kaj Lehmann Druck B. Blöchlinger AG, Luzern
S e i t e 11
ÂŤAuch ein Mensch, der zwanzig Sprachen spricht, gebraucht seine Muttersprache, wenn er sich in den Finger schneidet.Âť
Essen wie beim Grosi. www.gartenhaus1313.ch www.sinnvollgastro.ch
Kalender
Oktober 2015
01 Do Bourbaki
Kinostart «Life » und «45 Years» »»;«»
Kitag
Kinostart «Inside Out»
Weltformat 15 → Kunst
04 So
Inseli, 10:00
Neubad, 09:00 bis 17:00
Die Lozärner Määs wird um 10 Uhr durch einen Eröffnungschlapf und rund 500 fliegende Fahrchips eröffnet. Treibhaus, 16:00 bis 05:00
TREIBHAUSEFFEKT Cinemangiare Review, Fallout Nine Akustikshow, Solange La Frange, MLSafari, Kopfkino Party
02 Fr
KKL 19:30
Treibhaus, 17:00 bis 04:00
Beardyman
TREIBHAUSEFFEKT MLS Cru, The Deadnotes Akustikshow, Vagina Monologe, I Made You A Tape, Jas Crew, Tinnitus Party Uferlos, 22:00
Konzert: Drastic Dislocations, Afterparty mit DJ U.R.S.N Neubad, 22:00
Regelmässig
03 Sa
Chilly Gonzales
Brunch Market Neubad, 16:00
Klangcombi – Volksmusik im Aufbruch Weltformat 15 → Kunst
05 Mo Sentitreff, 19:30
Offener Planungsabend
Schüür, 21:30
06 Di Südpol, 20:00
ZS, PC Worship, DJ Sam Hillmer
Kunst Weltformat 15 – Plakatfestival Luzern
TREIBHAUSEFFEKT
08 Do Neubad, 19:00
stattkino
Sentitreff, 19:00
Kitag
Neubad, 20:00
Südpol, 20:00
Fabian Chiquet: The Wedding Massacre Uferlos, 21:00
Kulturteil Benefiz Party 21h Lesung mit Pablo Haller anschl. Konzert und Party mit Stiglitz & Bernstein und Hardly Booked Schüür, 21:30
Oh, Sister Night: Silver Firs & Patrick Bishop Klub Kegelbahn, 22:00
PAPIRO
26. September bis 04. Oktober
10 Sa
Bourbaki
09 Fr
Soli-Essen für Mondoj Besuch der Sternwarte Hubelmatt Moes Anthill
Südpol, 20:00
Uferlos, 23:00
Helden in Strumpfhosen Matija, Mirco Esposito, Ivan R., Phil Karg Neubad, 10:00 bis 14:00
Repair Café
Treibhaus, 22:00 bis 04:00
Fabian Chiquet: The Wedding Massacre
Cash Out mit DJ Kid Soul, DJ Still Phill & Kackmusikk
Benefizparty Kulturteil.ch D em Blog des 041 – Das
11 So
Kulturmagazin droht wegen fehlendem Münz das Aus. Wer Kulturteil.ch unterstützen will, kann dies jetzt schon auf wemakeit.com tun oder geht an die Benefizparty! Trinkt, tanzt, tobt und unterstützt so den Blog! Auch ZIN Mag meint: Kulturteil.ch soll weiterleben!
14 Mi
17 Sa
Klub Kegelbahn, 23:00
sic! Elephanthouse, 17:00
Neubad, 20:00
Neubad, 21:00
Poolkino
Vernissage Ramon Feller nuun / Karin Steffen Sedel, 22:00
Werkstatt für Theater → Theater
15 Do stattkino
Kinostart «Lamb» Treibhaus, 20:00 bis 00:30
The Secret Sits, Kapnorth
16 Fr o.T. Raum für aktuelle Kunst, 19:30
Vegane Oper
Treibhaus, 20:00 bis 02:30
Fatso Jetson, 3rd Ear Experience, Fever Dog Südpol, 20:00
Sprungfeder 2015, Vorrunde Performance Preis Schweiz Werkstatt für Theater → Theater
17 Jahre Radio 3FACH Main Floor: Mieux Bauchamp 3FACH All Stars Piano Bar: Special Ed-in Djane Barbarella Cicciolina Versace Experience Keller: Hardly Booked Mode Of Motion Ariol Talin Uferlos, 23:00
Breakadelic Quincy Jointz, The Niceguys, DJ Kid Soul Klub Kegelbahn, 23:00
Endless Bazaar: Metamorfoli Elettronica Kunstmuseum Luzern
Performance Preis Schweiz Performanceanlass
100 Beste Plakate 14 – Deutschland Österreich Schweiz Kornschütte Luzern, Kornmarkt 3 Tourismusplakate Kunsthalle, Bourbaki, Löwenplatz 11 Anschlag – Berlin Erfrischungsraum & Kapelle, Rössligasse 12 Plakate aus Südkorea Zwischenzeitraum, Neustadtstrasse 6 Kino Xenix Plakate 1981–2015 Neubad-Galerie, Bireggstrasse 36 Melchior Imboden Galerie Tuttiart, St. Karliquai 7
Diamonds Always Come in Small Packages
12 Mo Lit.z Stans, 19:45
Die Ukraine aus der Perspektive zweier Intellektueller – Juri Andruchowytsch und Serhij Zhadan Parterre, 20:30
Fussball live! Estland – Schweiz
13 Di Neubad, 21:15
Hive Mind, Oil Thief, S S S S
Old Time Jazz & Blues Jeden Donnerstag ab 21:30. Louis Bar Hotel Montana
Jeden Sonntag kann man um 20:15 in der Gewerbehalle den Tatort schauen.
Weltformat 15 → Kunst
Donnschtigsjass
Jeden Dienstag ab 20:00. Gewerbehalle
Tatort
07 Mi
Treibhaus, 19:00 bis 00:30
Taffei Filmclub
jeden Mittwoch, Haifisch Bar
Unknown Precept Labelshowcase
Kinostart «Sicario» und «The Martian»
Jeden Freitag von 14:00 bis 16:00. Sentitreff
«Shark Attack» Dj Dan & Dj Wab (HipHop, Funk, Soul)
Klub Kegelbahn, 22:00
Kinostart «White God»
Café International
Jam Session
Weltformat Abschlussparty
Kinostart «The Wolfpack»
Dienstag und Samstag von bis 12:30. Rathausquai und der Egg. Jeden Samstag von bis 13:00. Helvetiaplatz
Jeden Dienstag ab 20:00. Im Bistro, Neubad. Treffpunkt für Queers und Freunde.
The Factory #4
Dread J’s Birthday Nader, DJ Style & SDanke, Dietrich & Strolch Live, Dread J Live, Klang banane, Mole
Jeden 06:00 Unter 06:00
Queerbad
Klug Kegelbahn, 22:00 Uferlos, 23:00
Luzerner Wochenmarkt
bis 11. Oktober Kunstmuseum Luzern
mit Marcus Coates, Michael Elmgreen & Ingar Dragset, Susanne Hofer, Daniel Robert Hunziker, Clare Kenny, Alicja Kwade, Swantje La Moutte, Esther MeierRingger, Edit Oderbolz, Adrian Rast & Valentin Beck, Michiro Tokushige, Gitte Schäfer, Loredana Sperini, John Wood & Paul Harrison, Erwin Wurm, Kohei Yoshiyuki, Eva Zwimpfer
Neubad-Talk: Hat Luzern einen Kulturüberfluss?
Ramon Feller
18 So
Windhand Laufbein
Neubad, 10:00 -
Strandgut
16:00
Klub Kegelbahn, 21:00
Void Vision
Kunstmuseum Luzern
Performance Preis Schweiz Preisverleihung Performance Preis Schweiz
19 Mo
20 Di Kleintheater, 20:00
Famous October Herbstkonzert – Sarah Bowman / Rene Coal Burrell
18. Oktober bis 28. November sic! Raum für Kunst, Elephanthouse Eröffnung: 17. Oktober, 17 Uhr Pia Fries bis 18. Oktober 2015 Kunstplattform akku
VROOOOAAAMMM
Ein Versuch über den Motorsport bis 8. November Museum Bellpark, Kriens
Theater/Tanz/ Performance Bin nebenan In zwölf Episoden zeigt Ingrid Lausund skurrile, vereinsamte und verunsicherte Zeitgenossen, die in ihren kleinen Paralleluniversen Überlebenskämpfe ausfechten. 01. bis 23.Oktober UG Luzerner Theater
Tanz 19: Giselle Ballett von Gustavo Ramírez Sansano 03.Oktober bis 02.Januer Luzerner Theater
Werkstatt für Theater 14./16./17. Oktober Kleintheater
Hamlet Tragödie von William Shakespeare 9./11./16./18./24./29./ 31. Oktober
Kalender
Oktober 2015
21 Mi
23 Fr
Südpol, 20:00
Uferlos 22:30
Theater mit Livemusik Phil Hayes & Christophe Jaquet: Love & Happiness
Support Your Local DJ Prince Boogie & Guerolito Klub Kegelbahn, 22:00
Integrated Night
Sentitreff, 19:00
25 So Luzerner Theater, 19:00
Sweeny Todd The Demon Barber of Fleet Street Neubad, 22. bis 25. Oktober
Neusicht «Kunst & Kulturfestival»
Wildessen
Treibhaus, 20:00 bis 02:30
Arcturon / All Will Know / End Of Silence
NEUSICHT Festival
22 Do
24 Sa
Kitag
Treibhaus, 20:00 - 02:30
Treibhaus, 20:00 bis 00:30
Klub Kegelbahn, 22:00
Kinostart «The Walk» Plattentaufe: Martina Linn The Years Between
Pyramidal
Schall&Rauch
Lit.z Stans, 19:45
«(K)ein Denkmal für Rose Näf» – Franziska Greising Parterre, 20:30
Folientango: Spoken Word Openbühne Uferlos, 22:00
Clique
Kleintheater, 20:00
Metzgete (im Säli) Die Try-Out Beiz von Jeannette und Roger – mit Denise Wintsch und Patric Gehrig
29 Do Bourbaki
Kinostart «Dheepan» und «Marguerite» Treibhaus, 19:30
Cinémangiare «Tomboy» Schüür, 20:00
NEUSICHT Festival D er Oktober scheint der
Monat der Solidarität zu werden in Luzern. Das NEUSICHT Festival ist eine weitere Veranstaltung zwecks Gutem. Vom 22. bis 25. Oktober kannst du im Neubad Konzerten lauschen, dir Kunst reinziehen oder einfach nur Party machen. Der Erlös der Veranstaltung fliesst in Sensibilisierungs- und Bildungsprojekte der Organisation Viva con Agua Schweiz, die Wasserund Sanitärprojekte in Nepal, Guatemala und Mosambik unterstützt.
31 Sa Uferlos, 23:00
Schleppgeist Sous Sol, Christo Klub Kegelbahn, 22:00
Kid Baba
A Place To Bury Strangers Südpol, 20:00
Mykki Blanco Presents C-ORE
27 Di
30 Fr
Bourbaki, 19:00
Sentitreff, 14:00
Loge, 20:00
Schüür, 21:00
Radio 3FACH Frischgepresst Heinz Stalder und Pablo Haller
Marronifest Café International MoTrip
Südpol, 21:00
Selvhenter
Uferlos 22:00
ZIN-Party Relaunch ZIN-Mag
28 Mi Kleintheater, 20:00
Ohrfeigen Die Live-Radioshow – mit Hazel Brugger, die Ex-Freundinnen, Till Reiners und Claudio Zuccolini
November Sneek-Peek 03 Di Konzerthaus Schüür, 19:30
Cradle of Filth
13 Fr Südpol, 21:00
Jose Gonzalez / Jessica Pratt
19 Do Neubad, 21:00
K.TV
Luzerner Wochenmarkt Jeden 06:00 Unter 06:00
Dienstag und Samstag von bis 12:30. Rathausquai und der Egg. Jeden Samstag von bis 13:00. Helvetiaplatz
Café International
Jeden Freitag von 14:00 bis 16:00. Sentitreff
NEUSICHT Festival
26 Mo
Regelmässig
ZIN Release S ometimes you gotta
change: Nach zweijährigem Bestehen hat sich ZIN ein neues Gewand zugelegt. Wir präsentieren uns in einem grösseren Format und neuem Design. Das schreit nach einer Feierei! Darum lassen wir die Nacht zum Tag werden und laden dich ein in unseren ZIN-Zauberwald voller Wortergüsse und Glitzerküsse! Denn wegen dir hauen wir in die Tasten, berichten aus den Tiefen der Urbanität und schürfen nach den besten Ausgehtipps.
Taffei Filmclub
Jeden Dienstag ab 20:00. Gewerbehalle
Queerbad
Jeden Dienstag ab 20:00. Im Bistro, Neubad. Treffpunkt für Queers und Freunde.
Jam Session
Old Time Jazz & Blues Jeden Donnerstag ab 21:30. Louis Bar Hotel Montana
«Shark Attack» Dj Dan & Dj Wab (HipHop, Funk, Soul) jeden Mittwoch, Haifisch Bar
Tatort
Jeden Sonntag kann man um 20:15 in der Gewerbehalle den Tatort schauen.
Kunst Ramon Feller
18. Oktober bis 28. November sic! Raum für Kunst, Elephanthouse Eröffnung: 17. Oktober, 17 Uhr
VROOOOAAAMMM
Ein Versuch über den Motorsport bis 8. November Museum Bellpark, Kriens
Theater/Tanz/ Performance Bin nebenan In zwölf Episoden zeigt Ingrid Lausund skurrile, vereinsamte und verunsicherte Zeitgenossen, die in ihren kleinen Paralleluniversen Überlebenskämpfe ausfechten. 01. bis 23.Oktober UG Luzerner Theater
Tanz 19: Giselle Ballett von Gustavo Ramírez Sansano 03.Oktober bis 02.Januer Luzerner Theater
Grenzgänger: Lysistrata Theater über eine inspirierende Möglichkeit des gewaltlosen Widerstandes. 28. Oktober bis 01.November Südpol
Hamlet Tragödie von William Shakespeare 9./11./16./18./24./29./31. Oktober