ZIN 4 – April 2015

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issue T TiVe aniTä Lu na | urb r u T KuL



Inhalt

Musik ode S.6 Vintage M

Eldorado FM

S.3

entschleunigt

sollen Kunst Warum wir Prinzessin sein? … S.12 n a f e i r

S.10

Liebe Tribschenstrasse 51

B

r

lende S.15 Ka

Liebe Kitag…

Film

Ausgangs- & Kulturkalender

S.21

l Mobile Game Digita «AUX B» rik S.24 a n i l u K

S.22

Aus Fuselwein wird Schämpis S.26

Porno-Beamte

ur Literat ne Kolum April 2015

Ein Ort für Literatur S.29


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Premiere _ 1. April, 19 Uhr _ in Anwesenheit der Regisseurin ab 2. April im Programm

DORA ODER DIE SEXUELLEN NEUROSEN UNSERER ELTERN _ von Stina Werenfels _ CH/DE 2015, 90 Min., D/f Dora ist 18 und voller Entdeckungsfreude. Ihre beruhigenden Medikamente hat ihre Mutter Kristin erst kürzlich abgesetzt. Ungebremst stürzt sich die geistig behinderte junge Frau nun ins Leben und findet Gefallen an einem Mann. Bald haben die beiden spontan Sex – zum Erschrecken von Kristin. Dora trifft sich ohne das Wissen ihrer Eltern weiterhin mit dem zwielichtigen Mann, der sichtlich von ihrer befreiten Sinnlichkeit angetan ist. Während ihre Mutter sich vergeblich ein zweites Kind wünscht, wird Dora schwanger … ab 16. April _ CONDUCTA von Ernesto Daranas _ Cuba 2014, 108 Min., Spanisch/d,f Der elfjähriger Chala wächst bei seiner drogensüchtigen Mutter in einem sehr einfachen Umfeld auf, wo er Kampfhunde abrichten hilft, um für den Lebensunterhalt zu sorgen. Er und seine Lehrerin Carmela sind ein ungleiches Paar und halten doch zusammen – durch dick und dünn. stattkino Luzern _ Löwenplatz 11 _ 041 410 30 60

www.stattkino.ch

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Musik

FMr o d a r o Eld Si Di Vate ir Luke M

Luzi Rast

Ganze 20 Songs lang öffnet «de eloquänti Flügel vode Schwiiz» das Fenster in ihre Welt zwischen Discolicht, Bühne und BünzliStube. Nachdem die Supergroup auf fünf Mixtapes (allesamt auf www.eldoradofm.ch gratis zum Download) ihre liebsten Fremdproduktionen zerpflückten, erscheint mit «Luke mer si di Vater» das erste offi­zielle Album und ändert zum Glück nicht viel an der bewährten EFM-Formel. Bis auf die Tatsache, dass Tommy, Dez, Manillio und CBN allesamt besser rappen als je zuvor. Flows werden geschmeidig auf soulige, bis hymnische Beats wie Butter aufs Brot gestrichen. Die Sprache bedient sich gleichermassen an der Strasse wie derjenigen der hauseigenen Bibliothek. Die Wortkreationen und der Laus­ buben-Humor sind gespickt mit Insidern. All die Kapitalismuskritik und die literarische Querverweise kratzen keine Sekunde lang an der Coolness und natürlich haut die Gang weiterhin ordentlich Sprüche raus. Der «30cm-Schwani» wird dabei eher in den Nebensätzen rausgehängt. Leduc veredelt als einziges Feature die «Für immer üs»-Hook mit dem für ihn typischen Gesang. Weitere Features wären in den bemerkenswerten Dynamiken der vier Charakteren auch schwer unterzubringen. Alle April 2015

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Musik

rappen auf derselben Augenhöhe und doch bleibt der individuelle Stil der Einzelnen dabei jederzeit erkennbar. Die Musik rollt, pumpt und klingt dabei durchgehend unaufgeregt nach Frühling. Wenn diese nerven­tötenden Rest-Erkältungs-Symptome bis Sonntag abklingen, gibt’s Brunch bei mir. Tisch für 10! Eldorado FM – Luke Mir Si Di Vater Self-Released

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ÖFFNUNGSZEITEN

Mo–Mi Do–Fr Sa

14.00 – 17.00 14.00 – 18.30 12.00 – 16.00

Zürichstrasse 49 6004 Luzern www.3fachrecords.ch

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Mode

e Vintag nigt leu entsch Cécile Moser

Anita Bucher betreibt seit über 15 Jahren den Luzerner Vintage-Store Ziitlos. ZIN erzählt sie, warum Nostalgie eben zeitlos ist und was sie an altem Krempel so fasziniert. Wie hat das bei dir mit der Begeisterung für alte Sachen angefangen?

Schon als Kind liebte ich es, alte Wohnungen und Brockenhäuser zu durchforsten. Als ich dann meine erste eigene Wohnung hatte, wurde die kurzerhand zu meiner eigenen kleinen Brockenstube. Ich begann im Heilsarmee Brocki zu arbeiten und von da an war klar: Eines Tages will ich meinen eigenen Vintage-Laden haben. Gesagt getan. Wie findest du deine Stücke?

Die meisten bringen mir Kunden vorbei. Oder sie rufen mich an, wenn Räumungen im Familienoder Freundeskreis anstehen. Ich wähle aber sehr genau aus, was bei Ziitlos reinkommt. Migros-Geschirr oder H&M-Klamotten der letzten Saison passen nicht ins Konzept. Was ist bei deiner Kundschaft beliebt?

Lindy-Hop und damit einhergehend die 20erund 30er-Jahre sind momentan ein grosser Trend. ZIN°4


Mode

Deshalb gehen Schuhe, Kleider oder Taschen in dem Stil besonders gut weg. Aber jede Zeit zieht seine Nostalgiker an, auch die 50er- und 60er-Jahre sind gefragt. Was hat es denn auf sich mit dieser Nostalgie?

Gegenstände mit einem nostalgischen Wert erzählen eine Geschichte. Zu Hause habe ich zum Beispiel eine 200 Jahre alte Schatztruhe. Der Raum ist sofort mit Charisma erfüllt, etwas, das moderne Möbel niemals auslösen könnten. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, wo sich Trends etwa durch das Internet rasant verbreiten, entschleunigt Vintage auf wundersame Weise. Warum kommen die Kunden zu dir?

Jüngere Leute suchen trendy Vintage-Stücke, die sie mit moderner Ware kombinieren können. Das ist momentan ein grosser Trend. Dann gibt es die Liebhaber guter Qualität, denn Möbel oder Lederwaren zum Beispiel, die vorindustriell von Hand produziert wurden, übertreffen moderne Ware in ihrer Beschaffenheit um Meilen. Die dritte Gruppe bilden ältere Damen, die meist nur Café trinken und quatschen wollen, und mir dann erzählen, dass sie etwa eine solche Küchenuhr auch mal gehabt hätten. April 2015

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Mode

Ist es dir wichtig, wer was kauft?

Ziemlich. Lieblings-Stücke etwa verstecke ich meist zuhinterst im Laden, sodass sie kaum jemand entdecken und kaufen könnte. Ich tue mich da manchmal etwas schwer mit dem Loslassen und möchte bei gewissen Teilen wirklich nicht, dass jeder sie kriegt (lacht).

+ 2 os 1 Ziitl 15:00 :00 – Mi 12 18:00 – :00 , Do 12 15:00 :00 – Fr 12 0:00 2 – 17:00 15:00 :00 – und Sa 12 se 7 s a r t s n e 17 h t e My trass tries Indus Weitere Mode-Abenteuer gibt's auf www.now-then-forever.blogspot.com

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Anzeige 01. GV Verein Netzwerk Neubad

19.00 → Pool [Generalversammlung] 21.00 → Boogie Fox [Konzert/SwingRock’n’Roll]

01. Soli-Essen für Mondoj

19.00 → Bistro [Essen+Austausch]

02. Ivo Bättig + Feather + Stone [LU] 20.00 → Bistro [Konzert/PopRock]

03. Neubad-Slam

20.00 → Pool [PoetrySlam]

04. Hanreti [LU] + Maren Montauk – OAK [D]

21.00 → Pool [CD-Taufe+Konzert/AlternativeFunkRock]

07. Palin + Panzer [ZH]

20.00 → Bistro [Konzert/BluesFolkGospelCountry]

08. Oh Yeah! Burger + Klavier

19.00→ Bistro [Essen+Musik/Klavier für Bier]

08. Poolkino: Joel + Ethan Coen 19.30 → Pool [Kino]

09. Max Goldt [D]

20.00 → Pool [Lesung]

10. Schweizer Holz Trio

21.00 → Pool [Konzert/NeueMusikImprovisation]

11. Musikbasar

11.00-16.00 → Pool [Basar]

14. Ensemble für neue Musik

20.00 → Pool [Konzert/Zeitgenössische Musik]

16. K.TV – Die Musikvideobar v.2

21.00 → Bistro [Musikvideoshow/VJ]

17. Jasmin Albash [BS] + Silhouette Tales [LU] 18.30 → Bistro [Konzert/PopSingerSongwriter]

19. Strandgut – Der Neubad-Flohmarkt 09.00-15.00 → Pool [Flohmarkt]

22. Poolkino: John Carpenter 19.30 → Pool [Kino]

23. Disco Doom [ZH]

21.00 → Bistro [Konzert/AlternativeRock]

24. Internationale Kurzfilmtage Winterthur Adam Yauch – Homage to Homeboy 20.00 → Pool [Film]

24. Zaubernuss-Lounge

22.00 → Bistro [Party/Electronica]

25. Colette et Rose [LU]

20.00 → Pool [Konzert/Chanson]

28. Neubad Führung

19.30 → Bistro [Öffentliche Führung+Austausch]

29. Vereinsbeizli – «Hubi» der Gastrofreelancer 19.00 → Bistro [Essen+Austausch]

29. Campus Orchester

19.30 → Pool [Konzert/Klassik]

30. Stimmorchester mit Emanuel Küenzi 20.30 → Bistro [Konzert/Improvisation]

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April 2015 Bireggstrasse 36 6003 Luzern www.neubad.org


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Kunst

ir w n e l l so Warumessin sein, Prinzenn wir die en? w önn sein k n i g i n Kö

Laura Breitschmid

Unsere Möglichkeiten sind unbeschränkt. Unser Gehirn, der Hauptserver unserer Existenz, hat bekannterweise viele tolle Funktionen. So kümmert es sich rein gar nicht darum, ob etwas real oder eine reine Vorstellung ist.*

Das bedeutet unter anderem auch, dass unser Gehirn die Signale gleich deutet, unabhängig davon, ob sie aus unserer Vorstellung oder aus der Realität entspringen. Man kann sich also vorstellen, eine stressige Situation bereits überstanden zu haben, den Traumjob bereits auszuüben, einen Halbmarathon erfolgreich gelaufen zu haben oder an einem karibischen Strand zu liegen. Das Gehirn wird dementsprechend Signale senden und Hormone ausschütten. * Der Vorgang wird hier eher grob umschrieben und wissenschaftlich vermutlich nicht 100% korrekt formuliert.

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Kunst

Somit können wir jeden Tag das sein, was wir uns wünschen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Bisher noch nicht eingetretene Situationen können wir uns vorstellen und beurteilen, ob uns diese zusagen würden. In jeder Situation ist das Potential meist sehr gross. Das heisst, es sind Möglichkeiten zur Entwicklung vorhanden. Mit der Frage, was wir daraus machen, beschäftigen sich 14 Kunstschaffende am Performance Abend #3 in der Teiggi Kriens. Nackte Menschen, die sich schreiend über den Boden zerren, wird man wohl nicht antreffen (wobei, wann sahen wir das zum letzten Mal?), aber sicher erwartet uns ein Abend, der gepackt ist mit den Möglichkeiten unseres Daseins. Mit: Rhea Julia Bucher & Collective Zoë Dowlen Rolf Gisler DaDo (Daniel Häller & Dominik Lipp) Bettina Diel Heike Fiedler Monica Klinger Laura Laeser 15, Juerg Luedi il 20 . Apr Lucy Marthaler FR 10 hr :30 U Melebe Misanthrop ab 18 i Chry Sokoll Teigg raum A Joelle Valterio Kunst se 15 s a r t hens Ana Weigela Schac s Krien 6010

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Brief An…

Liebeasse 51 str n e h c s b

Tri

Von den Einen geliebt, von den Anderen gehasst, bist du während der letzten Jahre ein fester Bestandteil unserer Ausgangskultur geworden. Dabei erfülltest du früher doch einen ganz anderen Zweck. Nach deiner Erbauung im Oktober 1933 dientest du einem Teil von Gewerbebetreibern und deren Arbeitern als neuer Arbeitsplatz, nachdem sie ihren alten am Mühleplatz durch einen Brand verloren hatten. Dein Planer und Schöpfer Carl Mossdorf, dessen Vater niemand geringeres als Luzerns Stadtbaumeister Karl Mossdorf war, hat dich als eines der wenigen Beispielen in Luzern konsequent nach den Prinzipien des Neuen Bauens erschaffen. Viele Jahre mögen wir Kinder der Stadt uns zurückerinnern, wie wir unter deinem Flachdach so vieles fanden, was für unser Leben essentiell war. Von Bildung, Arbeit, Kunst und Kultur, über Freude, Kontakte bis hin zu kulinarischen Genüssen aus Allerwelt. Und doch kennen wir womöglich nicht einmal alle Geheimnisse, die du während den vergangenen bald zweiundachzig Jahren hinter deiner Beton-, Stahl- und Glaskonstruktion gehütet hast. ZIN°4


Brief An…

Du teilst dein Schicksal mit vielen Gebäuden dieser Stadt und musst einem grässlichen Neubau weichen, für dessen charmelose Innenräume horrende Mieten verlangt werden. Und wo sollen wir hin? In die Agglo? Du wirst in unserer Erinnerung bleiben und wir werden mit Sicherheit von diesem lebhaften Haus erzählen: «Wäisch no e de Bude?» Mit stillem Gruss, die Kinder der Stadt. April 2015

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Trend

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Streets Sara,

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dir t du ünsch r e Was w n zer ie Lu für d ? e -Szen Kunst & Fürr h e M der. n a n i Mite ng rühli ch der F es mi Wenn t h e ht zi erwac .. zern. ­ in Lu usegg die M f u a ... r u z oder m mauer ttfor tspla h c i s Gütm Aus u z g em We auf d h ver d. Ic l a w h rne sc e g r fe mi über schaf lick Überb n e n i e tadt. die S rm: Ohrwu ks ller ve In Aktue o L n n On vo es vo n Rock i L t Direc . r s e u d c o Cir ronic Elect

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er d n e l a K April giTs VieL räge iM aPriL, bLibschi diehei und suFsch haLT VieL.

Easy, Altä…

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kalender diensTag, 01.04

Schüür, 20:30

lit.z Literaturhaus Zentralschweiz, 19:30

saMsTag, 04.04

Stahlberger

Charles Lewinsky, Judith Stadlin und Michael van Orsouw: «Schweizen»

Neubad, 21:00

Plattentaufe Hanreti Zwischenbühne, 21:00

Oakes & Coco Galaxy & Augustine's Suspenders Vollmond, 14:06 sonnTag, 05.04 donnersTag, 02.04

Sentitreff, 10:00

Osterzmorge

Kleintheater, 20:00

Kilian Ziegler im Rahmen der Kabarettwochen

Steigt der Saft in die Bäume, erwachen die Frühlingsträume.

Südpol, 23:00

The Sprawl aka MUMDANCE x Shapednoise x Logos S S S S – Four S , Martin Meier, Leisure Options

MiTTWoch, 08.04 Neubad, 20:00

Poolkino: Joel und Ethan Coen

FreiTag, 03.04

donnersTag, 09.04

Neubad, 20:00

Neubad-Slam mit Renato Kaiser, Diego Häberli, Raphael Kaufmann, Pablo Haller Sind und weiteren. die Ameisen nervös, wird das Wetter bös.

Bourbaki

Kinostart «A Girl Walks Home Alone at Night» FreiTag, 10.04 Südpol, 22:00

The Paradise Bangkok Molam International Band

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kalender Uferlos, 21:30

Combineharvester, Great Black Waters, The Johns saMsTag, 11.04 Neubad, 11:00 bis 16:00

Musikbasar

TiPP

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Südpol, 23:00

Nacht #16

Rüebli sind guet fürs Büebli.

Leermond, 20:57

Uferlos, 21:30

sonnTag, 19.04

Beat Night

lit.z Literaturhaus Zentralschweiz, 10:00

MiTTWoch, 15.04 Historisches Museum, 18:00

Fantastische Geschichten im Historischen Museum

von Herman Melville mit Walter Sigi Arnold: «Moby-Dick» Matthäuskirche Luzern, 10:00

Industriestrasse

Easel (Chicago – Luzern: Christoph Erb, Fred LonbergHolm, Michael Zerang)

Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, (Kooperation mit der katholischen und reformierten Kirche und Luzerner Theater)

donnersTag, 16.04

diensTag, 21.04

Bourbaki

Loge, 20:00

Kinostart «Les combattans» FreiTag, 17.04

MiTTWoch, 22.04

Uferlos, 21:30

Blind Butcher

Neubad, 20:00

Poolkino: John Carpenter

saMsTag, 18.04 lit.z Literaturhaus Zentralschweiz, 19:45

donnersTag, 23.04

von Herman Melville mit Walter Sigi Arnold: «Moby-Dick» Schüür, 21:00

Eldorado FM

«Liebeslied und Liebesleid» Spoken Word & Musik

Kleintheater, 20:00

Text-Tiegel 7.4 Bourbaki

Kinostart «Big Eyes» und «Ex Machina»

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kalender Neubad, 21:00

diensTag, 28.04

Schüür, 19:30

Loge, 20:00 ab 19:00 mit kochen

Disco Doom Stiller Has

Die Luzerner Lesebühne «The Beauties & the Beast»

FreiTag, 24.04

Bourbaki, 20:00

Südpol, 22:00

Frischgepresst

YSLXIV (Lausanne) und mehr

donnersTag, 30.04

Uferlos, 21:00

Konzert: Vsitor

Treibhaus, 19:00

Cinemangiare

Sedel, 21:00

Floating Chocolate «everything but rational thoughts» Plattenraufe mit One Lucky Sperm Zwischenbühne, 20:30

Industriestrasse

Fitzgerald & Rimini (Bern) in Zusammenarbeit mit «der gesunde Menschenversand»

Rauhnacht Tour

FreiTag, 01.05

Mehrzweckhalle Stumpenmatt in Muotathal, 20:00

Inseli

Generalversammlung der Innerschwyzer Wetterpropheten Der Freitag hält es nicht mit der Woche.

Eröffnung Volière mit Ryley Walker Kleintheater, 22:30

B-Sides tanzt mit Duo Meda Bläst der April mit beiden Backen, ist genug zu jäten und hacken.

saMsTag, 25.04 Luzerner Theater, 19:30

Ariadne auf Naxos, anschliessend: Nach(t)gespräch sonnTag, 26.04 Sentitreff, 17:00

International Cultural Evening: New Zealand

saMsTag, 02.05 Senkel, 22:00

Flax – the finalst Battleshow

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kalender regeLMässig

Gaffa Open Mic

Luzerner Wochenmarkt

Jeden ersten Freitag im Monat ab 19:00, Radio 3FACH

Jeden Dienstag und Samstag von 06:00 bis 13:00. Rathausquai und Unter der Egg. Jeden Samstag von 06:00 bis 13:00. Helvetiaplatz

Offener Planungsabend Jeden ersten Montag im Monat ab 19:30 im Sentitreff

Café International

Jam Session Old Time Jazz & Blues

Jeden Freitag von 14:00 bis 16:00. Sentitreff

Jeden Donnerstag ab 21:30. Louis Bar Hotel Montana

Mondoj kocht

VeransTaLTungen

Jeden ersten Mittwoch ab 19:00. Im Bistro, Neubad

Stanser Musiktage Benefiz Veranstaltung

Taffei Filmclub

17. und 18. April

Jeden Dienstag ab 20:00. Gewerbehalle

Rapanoia Jeden ersten Mittwoch im Monat ab 21:00. Gewerbehalle

Büchertausch in der Neustadt Jeweils am ersten Samstag des Monats von 10:00 bis 13:00. young designers market, Moosstrasse 1

Frischgepresst Jeweils am letzten Dienstag des Monats spielt der Musikchef von Radio 3FACH frischen Sound im Bourbaki

«Moby-Dick» Lesung mit Walter Sigi Arnold begleitet von Musik und Illustrationen 18. April 19:45 und 19. April 10:00 lit.z Stans Tanz PerForMance

Die lächerliche Finsternis Schweizer Erstaufführung 2./4./9./11. April 20:00, UG

SooM project featuring Marygold: Seid nicht so spiessig!, Tanz- und Musikperformance 15. bis 18. April 20:00 Uhr Südpol

Tankstelle Bühne 1. und 2. Mai Südpol

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kalender

Machina Ex: 15000 Grey Theatrales Point 'n' Click Adventure

Kyra Tabea Balderer und Patric Sandri, A Sculpture of Marmalade is a Sculpture. But it isn't Marmalade

26./27. März, jeweils 18/19/20:30/21:30 Südpol

bis 3. Mai 2015, Kunstplattform Akku

Vanja Hutter, X Versuche zu betreffen

aussTeLLungen

Versunken in der Übergangsmasse Tina Z'Rotz

bis 3. Mai, Kunstplattform Akku

1. März bis 17. Mai Nidwaldner Museum

SEXPERTEN - Rituale der Tierwelt in Werbung, Paarung und Brutpflege bis 19. April Natur-Museum Luzern

Claudie Kübler — Krrrkk bis 25. April, Alpineum Produzentengalerie

Sind März und April trocken und licht, so gerät das Futter nicht.

Comment, Please bis 9. Mai 2015, sic! Raum für Kunst Elephanthouse und Kunstpavillon

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Film

tag … i K e b Lie Alan Mattli

Du bist die unangefochtene Königin des Schweizer Mainstream-Film­ genusses. Wer einen Superhelden-Blockbuster oder Martin Scorseses neuestes Projekt sehen will, hat vielerorts keine andere Wahl als sich in eines der 24 Kinos zu begeben, die du in sechs Städten betreibst. Und gerade in Zürich, wo dir Arena Cinemas das Monopol streitig macht, machst du deine Sache gut: Wer einen Film im Original sehen will, findet trotz diversen deutschen Synchronisationen immer eine Lösung; 3-D und 2-D steht beiden Lagern offen. Doch als Luzerner, der dem Kino Limelight immer noch nachtrauert, muss ich dir sagen, dass frustriertes Stöhnen über dich längst zum wöchentlichen Ritual geworden ist: Hollywood-Dramen und Marvel-Kracher bietest du in deinen 15 Luzerner Sälen zwar noch vereinzelt in der Originalversion an; doch wenn mir der Sinn nach einer Komödie, nach einem ambitionierten Actionstreifen wie John Wick oder Chappie, nach einem Kinder- oder Animationsfilm wie Big Hero 6 steht, tust du so, als existierte für solche Filme keine OV-Nachfrage. Aber glaub mir: Es gibt sie. PS: Auf einen Luzerner Start für das MartinLuther-King-Drama Selma, das ich mir inzwischen in Zürich angesehen habe, warte ich auch immer noch.

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Digital

ame G e l i Mob X B» « AU Martina Meier

Magst du Games, Apps und das B-Sides Festival? Dann liegst du mit dem neuen B-Sides Game-App «AUX B» goldrichtig. Das Spiel wurde extra für den 10. Geburtstag des Vereins B-Sides entwickelt und wird am 15. April veröffentlicht. Für das Festival auf dem Sonneberg werden jeweils allerlei Apparaturen mit Unmengen an Kabel verbunden. Werden diese Kabel nicht richtig ein­ gesteckt, bleiben die Lautsprecher stumm – für ein Musikfestival eine wahre Horrorvorstellung. In «AUX B» übernimmst du den anspruchsvollen Job des Technikers, indem du die richtigen Stecker mit den dazugehörigen Buchsen verbindest. Nur mit den richtigen Verbindungen kann der Sound auch wirklich erklingen und höhere Spiellevels erreicht werden. Natürlich wird der Schwierigkeitsgrad mit jeder neuen Spielstufe angehoben. Als besondere Motivationsspritze, um sich ins Spiel zu verbeissen, verlost das B-Sides drei Festivalpässe. Wie du an diese kommst? Spiele alle 80 Levels durch und nimm an der Verlosung teil. Mitmachen kannst du bis am 15. Mai 2015.

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Kulinarik

wird n i e w l se Aus Fuchämpis S  Angela Meier

Kennst du das Problem, vor dem Spirituosen-Regal zu stehen und die Last der Entscheidung zu tragen, ob Weisswein oder doch Sekt und vorallem: Welcher?

Dieser Frage kannst du ab sofort einen Tritt in den Arsch geben. ZIN hat für dich DIE Lösung parat, wie du mit dem billigsten Fuselwein in Kürze feinen Schämpis parat hast: • • • •

Du brauchst: 1 Flasche günstigen Weisswein, egal welcher 1 Päckli Trockenhefe 1 Päckli Zucker (klauen beim nächsten Kafi) 1 Einmachflasche mit Bügelverschluss (auf keinen Fall Drehverschluss. Sonst hast du dann die Sauerei, wenn die Flasche wegen Überdruck explodiert!)

Die Herstellung geht dann ganz einfach dank der Méthode Champenois (klingt schick, gäll? Siehe Seite 25). Et voila, fertig ist dein selbstgemachter prickelnder Sekt! Logo, nicht den allerbesten Champagner haben wir hier vor uns. Aber wer hat schon mal selbstgemachten Sekt getrunken… na also! ZIN°4


Kulinarik

LA METHODE CHAMPENOIS 10-15 kleine Hefekörnchen zerdrücken, damit sie noch kleiner werden, als sie sowieso schon sind, und in die Flasche werfen Zucker dazu schmeissen (es gilt: Wenig Zucker = trockener Champagner, viel Zucker = süsser Champagner) Wein in die Flasche leeren und geöffnet mehrmals kreisförmig schütteln, damit sich die Hefekörnchen auflösen Die Flasche verschliessen Flasche ruhen lassen. Entweder 48h bei Raumtemperatur oder für 2 Wochen im Kühlschrank (es gilt: je kälter, desto langsamer fermentiert die Hefe, bzw. desto feiner wird der Sekt)

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Literatur

t Ein Oratur er für Lit Simone Keller

Ich wage zu behaupten: Du hast noch nie etwas vom lit.z gehört. Richtig? Das kann man dir nicht verübeln, denn das lit.z gibt es erst seit kurzem. lit.z betitelt das Literaturhaus Zentralschweiz, das im November in Stans seine Tore geöffnet hat. Damit hat die Zentralschweiz endlich auch, was in anderen Städten schon seit Jahren ein fester Bestandteil des Kulturlebens ist: Einen Ort für Literatur. Es ist ja gemeinhin bekannt, dass die Zentralschweiz manchmal etwas hintendrein hinkt. Aber: Gut Ding will Weile haben und manchmal ist es besser, nicht auf jeden Zug sofort aufzuspringen. Oder aber du hast noch nie etwas vom lit.z gehört, weil dort momentan nur wenige Veranstaltungen stattfinden und das Programm vor allem klassische Lesungen beinhaltet. Oftmals zwar von bekannten Autoren (Tipp: am 1. April liest Charles Lewinsky), selten jedoch auf ein junges Publikum ausgerichtet. Gerade in einer Zeit, in der UNTERHALTUNG gross geschrieben wird und Schnelllebigkeit als Schlagwort gilt, scheinen klassische Lesungen zu elitär und nicht mehr zeitgemäss. Auch in der Literatur verschiebt sich der Fokus auf das kurzfristige Entertainment (Poetry Slam lässt grüssen). ZIN°4


Literatur

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Darum frage ich: Wozu braucht die Zentralschweiz überhaupt ein Literaturhaus? Meine Antwort: Einerseits, weil die Literatur damit einen Ort erhält, an dem sie stattfinden kann und sich zum festen Stück im Kulturkuchen wird. Andererseits weil klassische Lesungen eine Möglichkeit zur Entschleunigung bieten. Und zum Schluss nochmals: Gut Ding will Weile haben – das lit.z befindet sich noch in Kinderschuhen und wer weiss; vielleicht spricht das zukünftige Programm ein durchmischteres Publikum an. Vorbeigehen lohnt sich allemal. Mehr Infos unter: www.lit-z.ch

www.brauerei.lu April 2015


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www.bloechlingerag.ch ZIN째4


Kolumne

te

-Beam o n r o P

Philippe Weizenegger

Skandal! Menschen schauen Pornos! Am Arbeitsplatz! Sogar die vorbildlichen Beamten des Kantons Luzern ziehen sich Pornofilme rein! Der «Blick» triffts auf den Punkt: Das sind Porno-Beamte!

Es ist eine Sauerei, ja eine absolute Frechheit, wenn man es genau nimmt. Zwischen Formularen, Bewilligungen und Steuerunterlagen klicken sich Luzerner Kantonsbeamte durch Pornoseiten. Rund 500 Mal pro Tag rufen Angestellte der Verwaltung solche Internetseiten auf. Das muss man sich mal vorstellen: Da hockt so ein schmieriger Beamter im Büro und diese wahnsinnig elektrisierende Atmosphäre animiert ihn, sich an nackter Haut aufzugeilen. Aber sind hier die Männer die Schuldigen? Schauen sich nicht auch weibliche Staatsangestellte Schmuddelfilmchen an? Werden am ehesten Pornos der Kategorie «Gay», «Gang Bang» oder «Interracial» geschaut? Wird während dem Konsum von pornografischem Inhalt auch masturbiert? Auf diese Fragen findet die Analyse einer Informatikfirma, die 2010 während drei Monaten den Internetverkehr der Luzerner Verwaltung untersuchte, keine Antworten. Dafür weiss man, dass nur 51,7 Prozent aller Seitenanrufe geschäftlich waren. Die restliche InternetApril 2015

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Kolumne

nutzung ging für private Zwecke drauf. Dabei habe jeder zwanzigste Klick auf harte Porno- und Gewaltseite sowie Hackerforen geführt. Die Gratis-Pornoseite «Youporn» wurde am meisten besucht. Jetzt frage ich mich natürlich seit wann Beamte Hacker sind und in welchem Departement am meisten Pornos geschaut wurden. Sind es die Zahlenschieber aus der Finanzabteilung, die geilen Kulturmanager oder gar die Polizisten mit den Handschellen? Eigentlich ist es mir egal, was Beamte machen solange sie ihre Arbeitsziele erreichen. Dass man sich bei der nächstbesten Gelegenheit von der Arbeit ablenken lässt, scheint mir nicht neu. Ein paar checken ihr Facebook-Profil, andere ersteigern ein Sofa auf Ricardo und einige schauen Pornos. So what. Stossend ist bei diesem «Skandal» aber die Art und Weise der Kommunikation des Kantons. Der zuständige Regierungsrat Marcel Schwerzmann war als Chef der Informatikabteilung des Kantons Luzern über die Analyse und deren Ergebnisse informiert. Anstatt offensiv zu kommunizieren, bevorzugte er die Geheimnistuerei. Peinlich, denn ab einem gewissen Alter sollte man doch wissen, dass früher oder später alles ans Licht kommt. Zum Schluss möchte ich euch, liebe Beamte, noch einen Tipp geben: Lasst die Finger von «Youporn»! Es gibt viel bessere Pornoseiten. Und vielleicht könnt ihr auch ein Gruppenabo lösen für kostenpflichtige Erwachsenenvideos. ZIN°4


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CUT! DIE ZENTRALSCHWEIZ HAT DAS ZEUG ZUR FILMHOCHBURG. DIE DIE KANTONE SPIELEN IN DIESER STORY ABER NICHT MIT.

… UND ACTION. LUZERNER ANIMATIONSFILME EROBERN DIE LEINWAND.

Monatszeitschrift für Luzern und die Zentralschweiz mit Kulturkalender NO 12 Dezember 2013 CHF 8.– www.null41.ch

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• DIE NUMMER 1: FELIX BÄNTELI

KNAPP BEI KASSE: LUZERN IM STEUERTIEF

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