ZIN 6 – Juni 2014

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Inhalt

S.3

Festival meets Fashionweek S.10

Wir brauchen noch Klopapier!

Musik Mode Kunst l Digita

Hundred waters

S.6 Jennifer Kuhn S.13

Aufruf wohnwerken? S.16 lumne WM-Boykott? Ko Air lm Open Kino Luzern S.20 Fi eater S.22 Mehr Raum für Th Performance Angst vor n Keine e s s i blutigen Händen W S.23 atz S.29 w h c S n Fabian  Ei ‹Fesch› mit… Fuchs Willst du

S.15

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Mi, 4. Juni _ 18.30 _ Vorpremiere mit dem Regisseur ab 5. Juni im Programm

ALFONSINA von Christoph Kühn, CH/Argentinien 2013, 80 Min., OV/d,f Alfonsina Storni (1892–1938) ist ein argentinischer Mythos. Die Legendenbildung um die unerschrockene Feministin und Dichterin von skandalträchtiger Poesie, die Tabus brach, fing schon zu ihren Lebzeiten an. Der Film begibt sich auf die Suche nach der Person hinter dem Mythos, die in zahlreichen Aufzeichnungen und Interviews von sich sagte: Ich bin eine normale Frau und denke wie alle Frauen. So, 22. Juni _ Vorpremiere mit dem Regisseur, Felix Lehner und Max Wechsler (Kunstpublizist & Übersetzer) _ ab 26. Juni im Programm

FEUER & FLAMME von Iwan Schumacher, CH 2014, 84 Min., OV/d FEUER & FLAMME ist ein Film über Handwerk und Kunst. In der Kunstgiesserei St. Gallen treffen namhafte Künstler auf Felix Lehner, den charismatischen Gründer und seine bunte Crew von meist jungen Frauen und Männer. stattkino Luzern, Löwenplatz 11, 041 410 30 60 www.stattkino.ch

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Musik

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Kilian Mutter

Den aufmerksamkeits­ defizitär agierenden Dubstep-Produzenten Skrillex zu kritisieren oder gar zu verhöhnen gehört in der Musikwelt anscheinend noch immer zum guten Ton. Wenn es aber um sein eigenes Label OWSLA geht, verstummen die meisten negativen Stimmen. Allein der Fakt, dass er mit Hundred Waters eine der vielleicht unterschätztesten und interessantesten Indie-Pop Acts unter Vertrag hat, zeugt von einem guten Musikgeschmack. Deren Zweitwerk The Moon Rang Like A Bell schafft es, die einst eher schwer zugängli­ chen Soundlandschaften der Band aus Florida zu kanalisieren. Das begrenzte Experimentier­ feld hat in diesem Fall keineswegs eine einen­ gende Wirkung, sondern ermöglicht Hundred Waters eine gezielte Konzentration auf ihr Songwriting. Folglich kratzt The Moon Rang Like A Bell an gewissen Stellen gar an der Gren­ ze zur Tanzbarkeit, was Labelvater Skrillex sicherlich zu freuen vermag. Hundred Waters – The Moon Rang Like A Bell 27. Mai / OWSLA

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Musik

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Kilian Mutter

Warpaint The Horr (US) ors (UK) Thee Oh Sees (US) Unknown Mortal Orchestr a (NZ)

Dagobe Cass M rt (CH) cCo Peggy mbs (US) Su Boogar e (UK) ins (B R)

ake Longl Caribou (CAN) Fucked Up (CAN) Suuns (CAN) Damien Jurado (US)

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MODE

ets e m l a Festivionweek Fash Cécile Moser

Sommer, Sonne und gute Musik – ja genau, die allseits beliebte FestivalSaison steht vor der Tür. Doch dabei geht es längst nicht mehr nur um die Musik und Kunst. Schon am Woodstock war das richtige Hippie-Styling nicht unwichtig und zog sich wie eine Linie durch die verschiedenen Besucher. Musik und Mode gehören zusammen. Ob Punk, Grunge oder Metal – jeder Musikstil bringt einen gewissen Dresscode mit sich. Und dabei ist klar: MusikerInnen und deren Stile und Kleidung beeinflussen die Modemacher und -branche genau so, wie umgekehrt. Während Schlabber-Hosen und Hippie-Röcke ja noch Festival taugliche Outfits sind, kann man das von der heutigen Openair-Garderobe nicht mehr immer behaupten. Wirft man einen Blick auf Fotostrecken vom Coachella Festival, wo sich It-Girls wie Alexa Chung tummeln, hat man eher das Gefühl an einer Fashionweek zu sein. LuxusWaren, soweit das Auge reicht. Der Trend, der am diesjährigen Coachella allerdings einschlug wie eine Bombe und auch wirklich taugt, sind die Metallic-Tattoos (flashtat.com). Die Dinger sind seither fast überall ausverkauft! www.now-then-forever.blogspot.com

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MODE

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Mode

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17. – 21. 9.

Sa, 27. 9.

Fr, 3. 10. Do, 30.10. Sa, 8.11.

Pasion de Buena Vista (CUB) Mitreissende Musikund Tanzshow

Akkordeon Festival Zug 20.9. Destilacija (CH) 21.9. Scala Nobile feat. Paul McCandless (CH/I/USA)

Scottish Folk Night Breabach (SCO) Maeve MacKinnon Band (SCO)

Albert Hammond (UK) Legendärer Sänger und Songwriter

Fish (UK) Ex-Marillion

Crazy Diamond (CH) Bombastisches Pink Floyd-Tribute

Fr, 10.10. The Fretless (CAN) Di, 21.10. Seat Music Session Do, 23.10. Climax Blues Band (UK) Fr, 24.10. American Cajun, Blues & Zydeco Festival Fr, 31.10. Michael Fleiner y su Septeto Internacional (CH/CUB) Sa, 22.11. James Gruntz (CH) Sa, 29.11. Gospelchor Zug Sa, 6.12. Soul Train Night feat. JJ’s Hausband & Reggie Saunders (CH/USA) Do, 11.12. Irish Christmas Festival Sa, 3.1.

James Brown Tribute Show

Do, 29.1. Reeto von Gunten (CH)

Chamerstrasse 177, Zug chollerhalle.ch VVK: starticket.ch

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Kunst

hn – u K r e f Jennin eine neue i Rein m tzone r o f Ko Laura Breitschmid

Klare Linien durchziehen mehrere Malfelder. Das Licht tunkt den Raum in verschiedene Farben, Szenen und Momente aus der Umgebung sind für die Dauer der Ausstellung festgehalten. Vielleicht ist es das, was die Besucherinnen und Besucher im Pavillon Tribschenhorn in der Atelierausstellung erwartet. Drei Wochen vor der Er­ öffnung, auf Atelierbesuch bei Jennifer Kuhn im Pavillon Tribschenhorn: Hier arbeitet sie für die Ausstellung, in welcher auch Arbeiten von Camil­ lo Paravicini und Bernhard Gerber zu sehen sind. Atelierausstellung heisst, die Kunstschaffenden haben den Raum für längere Zeit zur Verfügung und können vor Ort eine Arbeit entwickeln. Zu sehen sind auf dem Boden verteilte Skiz­ zen. Durch die ausgehängten Fenster zieht der Wind und ab und zu guckt ein Eichhörnchen hi­ nein. Keine einzige Leinwand ist zu sehen und ein Wurm angelt sich durch zwei Malflächen. Die Gegebenheiten haben Jennifer Kuhn dazu ZIN°6


Kunst

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gebracht die Technik zu wechseln und nicht wie gewohnt mit Öl auf Leinwand zu arbeiten: Die neue Technik führt zu ungewohnten Herausfor­ derungen und die Technik beginnt das Motiv mit­ zubestimmen. Jennifer Kuhn hält zwar nach wie vor fest, was ihr vor die Nase kommt – Moment­ aufnahmen und Details aus der Umgebung – aber hält diese hinter Glas fest. Jennifer Kuhn erzählt von erfolgreichen und gescheiterten Versuchen. Welche Szenerie den Besucher erwartet, wird sich erst am Ende des Atelieraufenthaltes zeigen. Beteiligte Kunstschaffende: Camillo Para­ vicini, Jennifer Kuhn, Bernhard Gerber Dauer: 6. – 28. Juni 2014 Vernissage: Fr 6. Juni 2014 – Mit Spoken Beats von Jurczok 1001. Einführung in die Ausstellung durch Max Christian Graeff

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Digital

ch o n n e auch ier! r b r i W p Klopa Sara Stäuble

Müll rausbringen! Kom­ post nicht vergessen! Über die ganze Wohnung verteilt, liegen Post-it Zettelchen als Gedanken­ stütze für deine WG-Genossen und wohl auch für dich... Gerade in den Sommermonaten wo, wenn man oft unterwegs ist, der Kompost schnell mal zu schimmeln anfängt oder das Bier im Kühl­ schrank sich quasi wie von alleine trinkt, kann diese App ganz hilfreich sein: Flatastic! Ausgetüftelt wurde Flatastic von zwei Zürchern und zwei Berlinern, die sich an der ETH kennen­ lernten. Die Organisationsapp für WGs beinhaltet vier simple Sparten: Ausgaben: hilft beim Abrechnen. Einkaufslis­ te; kann durch jedes WG-Gspändli ergänzt und Sachen gelöscht werden, wenn sie schon gekauft wurden. Aufgaben: Damit habt ihr den Ämtliplan im Griff und bei Shouts könnt ihr einander mittei­ len, wer zu Besuch kommt, wann es Abendessen gibt oder wann die nächste WG-Sause ansteht. Flatastic ersetzt sozusagen den unübersichtlichen WG-Whatsapp-chat. (Und das Geilste: Voll gratis imfall!) Juni 2014

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Die Wohnbedürfnisse unserer Zeit sind sehr komplex und vielschichtig. Auf die sozialen, ökologischen und ökonomi­ schen Herausforderungen an das Wohnen sucht die Baugenossenschaft WOHNWERK LUZERN Antworten. Im Hier und Jetzt. WOHNWERK LUZERN steht für ein Miteinan­ der von «Wohnen und Werken», für Konzepte und Ideen mit Pioniergeist, Siedlungen mit andauern­ der und innovativer Lebendigkeit sowie sozialer und wirtschaftlicher Durchmischung. WOHNWERK LUZERN baut mit der Stiftung Abendrot in Basel ab 2016 auf dem Teiggi-Areal in Kriens. Entstehen wird eine Siedlung mit rund 50 Wohnungen und 20 Ateliers für Familien, Menschen verschiedener Generationen, Hand­ werker, Kleingewerbler und Kreative. Bis zum Neubau kann zwischengenutzt werden. Ein Teil der Teiggi wird zudem erhalten bleiben. Willst du dabei sein, wenn eine spannende familien- und menschenfreundliche WOHN- und WERK-Siedlung entsteht? Juni 2014

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Kolumne

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Philippe Weizenegger

Am 12. Juni beginnt die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Die Vorfreude auf den überdimensionierten Event hält sich aber in Grenzen. Denn es werden für die Stadionbauten Indios vertrieben, Favelas ge­ räumt, zig Milliarden ausgegeben und die Men­ schenrechte mit Füssen getreten. Sollte man die WM also boykottieren? Hier eine kleine Ent­ scheidungshilfe:

Fussball Wichtiger als Sex

Langweilig

Ich zieh mir lieber «How I Met Your Mother» rein. Hol dir professionelle Hilfe

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Nur Hunde rennen einem Ball nach.


Kolumne

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Find ich easy

WM im TV schauen

Nach Brasilien an die WM fahren

Ich reise nur wegen den Frauen nach Brasilien.

Du hast zu viel Geld und bist fussball­ süchtig.

Das Shampoo «Alpecin» soll angeblich gegen Haarausfall helfen. Stark! Du kannst entgegen der Masse aus eigner Kraft der Unterhaltungsindustrie entfliehen.

Die Situation in Brasilien ist zum Haare raufen!

WM boykottieren!

Poltische und soziale Situation im Austragungsland der WM ist mir völlig Banane.

Was in Brasilien wegen der WM alles geschieht, ist mir nicht egal. Trotzdem schaue ich mir die Spiele an.

Was bringt es, wenn ich mir als einer von Zigmillionen ein Fussballspiel nicht anschaue? Hipster

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FILM

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Alan Mattli

2002 muss es gewesen sein, als ich das erste Mal im Open Air Kino Luzern, «am See bei der Aula Alpenquai», war. Ich hatte die vierte Klasse hinter mir und begab mich mit meinem grossen Bruder, einem frischgebackenen Maturus, in die Vorstellung von Ernstfall in Havan­ na mit anschliessendem Q & A mit den Stars Viktor Giacobbo und Mike Müller. Für mich war es der Beginn einer bis heute andauernden Tradition; kein Sommer wäre komplett, wenn ich nicht min­ destens einmal das Freiluftkino neben meiner inzwischen ehemaligen Schul-Wirkungsstätte be­ sucht hätte. Unvergessliche Momente habe ich der Institution – trotz überteuerten Glacés und einem immer eklatanter werdenden Übermass an deut­ schen Synchronfassungen – zu verdanken: den verregneten 1. August mit der Fussballkomödie Romeo and Juliet Get Married, begleitet von ver­ zweifelten Feuerwerken; meine Erstbegegnung mit Casablanca; einen lauschigen Kinoabend mit meiner ersten Freundin; den Anblick der HarleyDavidson-Armada, die zu Easy Rider auffuhr. Auf eine denkwürdige Ausgabe 2014! Mehr von Alan Mattli auf: www.facingthebittertruth.com

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Theater

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Noemi Wyrsch

Luzern fördert den musikalischen Nachwuchs. Aber: Wo bleiben die Tänzer, die Performer, die Theatermenschen? Nachwuchsförderung in diesen Bereichen gibt es kaum, und wenn, dann nahezu heimlich. Die wenigsten Kulturbetriebe lassen sich auf Laien ein, oder verlangen hor­ rende Preise für die Miete. Im Theaterpavillion können sich Newcomer der Öffentlichkeit stel­ len. Doch dort müssen sie fast zwei Jahre im Voraus planen, damit sie einen freien Termin erwischen. Gerade diese Begehrtheit zeigt an, dass in Luzern ein grosses Defizit herrscht: Räu­ me für Bühnen-Künstler, welche sich noch nicht mitten im Kulturkuchen Luzern’s tummeln. Die Sahnehäubchen scheinen für Alteingesessene reserviert zu sein – doch auch wir wollen unter die Haube. Schafft mehr Platz für die nächste Generation, denn Gelegenheit macht Künstler. Dass junge Kunst-willige Menschen schon an Räumlichkeiten scheitern und Projekte aufge­ ZIN°6


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ben, darf nicht sein. Luzern soll sich um die neue Generation Bühnen-Künstler kümmern, sonst verkümmern die. Mehr von Noemi Wyrsch unter: www.musthavescene.ch

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Keny P.V.

Kürzlich realisierte ich, dass ich mir jeden Monat ein Viskosewat­ te-Baumwollgemisch inklusive teilweise kreb­ serregende Chemikalien zwischen die Beine schiebe. Tampons erfüllen ihren Zweck zwar durchaus, schiessen aber weit übers Ziel heraus. Sie absorbieren alles um sie herum, was zum Aus­ trocknen der Schleimhäute und Störungen des Säurehaushalts führt. Hinzu kommt eine unvor­ teilhafte Umweltbilanz. Fast nirgends werden so grosszügig Pestizide, Fungizide und Insektizide eingesetzt wie in der Baumwollproduktion. Ne­ ben der sonst schon sehr wasser- und energiein­ Juni 2014

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tensiven Produktion kommen noch (unnötige) Aufhellprozesse hinzu, die umweltschädliche Reststoffe zurücklassen. Ich suchte eine vertret­ barere und gesündere Alternative und fand die Mondtasse. Es war Liebe auf den zweiten Zyklus. Der kleine, weiche Silikontrichter ist bequem, dicht, schont die Scheidenflora, kann bis zu 8 Stunden getragen werden, hält mehrere Jahre und ist somit auch bedeutend günstiger als Ein­ weghygieneartikel. Die Anwendung (reinma­ chen, rausnehmen, auswaschen, wieder reinma­ chen) braucht etwas Übung aber spätestens nach 2 Zyklen hat frau es erlickt. Alle die sich jetzt ab­ schrecken lassen von der Vorstellung, dass sie die Mondtasse in öffentlichen Toiletten auswaschen müssen, kann ich beruhigen. Sie kann auch dis­ kret in der Kabine mit Papier oder Wasser aus der Trinkflasche gereinigt werden. Auch der Gedanke, beim Auswaschen das eigene Blut an den Händen zu haben, stösst viele ab. Nach jahr­ hundertelanger Unreinheitspropaganda von Religion und Gesellschaft ekelst vielleicht auch du dich vor deinem eigenen Menstruationsblut. Völlig zu Unrecht. Deshalb liebe Frauen, keine Angst vor blutigen Händen! Mehr Infos unter: www.menstruationstasse.com

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Brief an…

nti a K e b Lie OH warst du gut zu mir. Eine wundervolle Zeit habe ich erlebt. Unbeschwertheit und Konsum haben wäh­ rend diesen Jahren eine ganz andere Bedeu­ tung bekommen. Jugendlicher Leichtsinn kombiniert mit Übermut und Weltschmerz. Ich stehe am Abgrund eines Nervenzusam­ menbruchs, wenn ich vor meiner Steuererklä­ rung hocke oder mich die Begriffe Debitoren und Kreditoren bestenfalls an eine sonderbare Abart eines seltenen Blasenleidens erinnern. Immerhin, ich konnte das elementare Perio­ densystem von Wasserstoff zu Ununoctium aus­ wendig. Wusste, zu welchem Zweck man dieses mathematische Vehikel braucht und dass das Hochstilisieren des Kafkaschen Vaterkomplexes eine der zentralsten Verklärungen der literatur­ wissenschaftlichen Hermeneutik ist. Deshalb und Dennoch: Vielen Dank für die lebenspraktischen Tipps. Herzlichst, die Kinder der Stadt

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Ein Schwatz mit…

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Angela Meier

Der Südpol hat trotz sei­ nes zarten Alters von 5 Jahren schon einige Wechsel mitgekriegt. Fast von Anfang an dabei ist Fabian Fuchs, liebevoll ‹Fesch› genannt. Bei einem Mate an der Volière beim Inseli hat mir Fesch von diesen Veränderungen in seinem Le­ ben erzählt und seine Sicht zum Veranstaltungs­ ort Luzern geschildert. Aus dem Nichts ist der Südpol vor fünf Jahren entstanden. Bereits jetzt spürt man einen ganz eigenen Charakter im ehemaligen Schlachthof. Wo siehst du das Haus, wenn wir fünf Jahre in die Zukunft schauen?

Hoffentlich steht der Südpol dann wieder an ei­ nem andern Punkt. Weiterentwicklung ist exis­ tenziell, auch für Kulturhäuser. Meiner Meinung nach hat es in Luzern genügend Räumlichkeiten für klassische Aufführungsformen der Musik. Der Südpol sollte sich meiner Meinung nach we­ niger als Aufführungsort dafür vielmehr als Pro­ duktionsort sehen, auch im Bereich Musik. Die Infrastruktur dafür ist vorhanden, an den finan­ ziellen Mitteln fehlt es noch.

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Ein Schwatz mit…

Wenn du schon von genügend Räumen in der Stadt sprichst – welcher Veranstaltungsort hat deiner Meinung nach am meisten Potential?

Das Neubad! Im alten Hallenbad trifft man das hie­ sige Leben in all seinen Facetten unter einem Dach. Unterschiedlichste Menschen, verschiedene Ge­ schichten und Ansichten, ein wahnsinniger Pool an andersartigen Fähigkeiten. All das erzeugt Rei­ bung und fördert eine natürliche Kreativität. Auch der flexible, modulare, zeitliche begrenzte Charak­ ter des Gebäudes scheint sehr zeitgemäss zu sein. Wie sieht deine Prognose für die Zukunft der Veranstaltungshäuser in Luzern aus?

Nicht sehr rosig. Gut möglich, dass es in den nächs­ ten Jahren einige Veranstalter «lüpft», nicht nur in Luzern, sondern in der gesamten Schweiz. Die Ökonomie scheint auch in der Kultur zu obsiegen. Kann man dieses «Game Over» umgehen?

Man sollte alternative Aufführungskonzepte ent­ wickeln, was natürlich einfacher gesagt ist als ge­ tan. Und vor allem sollte man sich kurzfristig in der Bescheidenheit üben und sich nicht mit Zürich oder unendlich potenten Veranstaltern messen wollen. Luzern ist Luzern und das ist gut so. Lu­ zern kann seinen Ruf als «Konzertstadt» auch mit spannenden, kleinen Künstlern weiter ausbauen. ZIN°6


Ein Schwatz mit…

Ende August verlässt der hauseigene Musikchef den Südpol und bricht zu neuen Ufern auf: Fesch wird der neue Leiter des Jugendkulturhaus Treibhaus, welches er als den Ursprung seines heutigen Schaffens bezeichnet. Im Treibhaus hat er die ersten Erfahrungen als Veranstalter gesammelt und geht jetzt nach 5 Jahren mit vielen guten Emotionen zurück.

Hier könntest auch Du für Dein Restaurant werben! Kostet Dich nur 250 Franken – und hat mindestens einen doppelt so hohen Nutzen während mehr als einem Monat. Go for it! anzeigen@zinmag.ch Juni 2014

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Impressum

KONTAKT

Verein ZIN mag, Bernstrasse 57A, 6003 Luzern www.zinmag.ch HERAUSGEBER

Verein ZIN mag CHEFREDAKTION

Julia Furrer, redaktion@zinmag.ch REDAKTION

Kilian Mutter, Cécile Moser, Laura Breitschmid, Sara Stäuble, Philippe Weizenegger, Alan Mattli, Noemi Wyrsch, Keny P. V., Angela Meier LAYOUT

Simon Rüegg, Kaj Lehmann MARKETING UND ANZEIGEN

anzeigen@zinmag.ch VERTRIEB

Modul AG DRUCK

B. Blöchlinger AG, Luzern KOOPERATION

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