ZIN 7+8 – Juni 2014

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ZIN˚7+

SUE ITÄT LU IS URBAN | R U KULT JULI+AUGUST 2014

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ZIN째7+8


INHALT

Musik Mode

S.3

VON IKONEN ZU IT-GIRLS

PETER MATTHEW BAUER + ZIN-SOMMERHITS! S.6

Kunst ne m u l o K

MEET ME AT M35

S.10

KKL GOES ALTERNATIV

S.14

SOMMER-BLOCK­ Film DIE BUSTER IM ÜBERBLICK r S.20 Theate

S.18

WHY SO OR WHY DIFFERENT

Wissen ZU HAUSE ur S.22 t a r e t i L BLEIB

S.21

SOMMER­LEKTÜRE

linarik KULTURKUCHEN S.24 Ku atz S.29 w h c S DAVID AMMON Ein mit… LUZERNER

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ab 7. August _ 20.30

APRÈS LA NUIT ATé veR LA LUz von Basil da Cunha, CH 2013, 95 Min., OV/d,f

Gerade aus dem Gefängnis entlassen kehrt Sombra ins kreolische Viertel von Lissabon zurück. Geld, das er ausgeliehen und nicht zurückzahlen kann, ein wunderlicher Leguan, eine aufdringliche Nachbarin und ein Bandenchef, der zunehmend an ihm zweifelt – am Ende einer langen und aufregenden Nacht fragt sich Sombra, ob er vielleicht besser nicht mehr aufgetaucht wäre … ab 3. Juli _ 20.30

PeLO MALO

von Mariana Rondón, Venezuela 2013, 93 Min., Span./d,f Für Junior, der mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder in Caracas wohnt, ist jeder Tag ein bad hair day. Zu seinem Leidwesen hat er das Kraushaar seines Vaters geerbt, und wünscht sich doch sehnlichst die glatte Haarpracht seiner Mutter. Er liebt es zu singen, mit seiner Grossmutter zu tanzen und sich vor dem Spiegel zu frisieren. stattkino Luzern, Löwenplatz 11, 041 410 30 60 www.stattkino.ch

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MUSIK

henw! t t a M Peter Liberatio

Bauer

Kilian Mutter

Über eine Dekade lang wusste die amerikanische Band The Walkmen ihre weltweiten Fans mit analogem Indie Rock zu verzücken – bis sie Ende des letzten Jahres ein vorzeitiges Ende ihres musikalischen Projektes verlauten liessen. Zu diesem Zeitpunkt waren aber sowohl Leadsänger Hamilton, Keyboarder Walter Martin und Bassist Peter Matthew Bauer schon mit Aufnahmen zu Soloalben beschäftigt. Während Leithausers Black Hours und Martins We’re All Young Together beide letzten Monat erschienen, folgte nun auch Bauers Solo-Debut. Auf Liberation! lebt dieser in autobiographischem Stil seinen Bezug zur Spiritualität aus und beleuchtet die Thematik des Glaubens aus verschiedenen Perspektiven. Keine Angst, Liberation! ist weder eine Sammlung an christlichen Rocksongs, noch will es den Hörer zum Hinduismus bekehren. Doch lassen sich die Einflüsse nicht nur in den Soyngtexten heraushören: Auch instrumentell bewegt sich das Album zwischen westlichen und östlichen Prägungen, zwischen amerikanischem Rock’n’Roll und orientalischem Folk. Peter Matthew Bauer – Liberation! 23. Juni / Memphis Industries

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MUSIK

angl K n i ir dest wohin: d b e i Sch sell sonhits 2014 für karus Zin-Sommer uation! Die 6 e Lebenssit jed

Kilian Mutter

ZU M MI Gl TB A Po ass ol An DEN s im al s

EN

ZUM MITTRINKEN The Orwells – Southern Comfort

ZUM MITSCHLAFEN Sébastien Tellier – L’adulte

L OH – ig a TJ MI ts B an a M a ZU e R Lam riju n i a u D la a M Da nan Ba

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präsentiert:

7

10.

AUGUST 2014

ZAZ CRO JOHN NEWMAN SHANTEL & BUCOVINA CLUB ORKESTAR ALEX HEPBURN HEITERE.CH

ADRIAN STERN GROSI’S GIGANTENSTADL

TICKETS:

SKOR

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irls G t I u en z n o k I Von MODE

Cécile Moser

Marilyn Monroe, Marlene Dietrich, Jane Birkin, Audrey Hepburn. Namen, zu Ehren derer man am liebsten eine Parade veranstalten würde. Ganze Museen und Denkmäler wurden für diese Ikonen erschaffen und sogar Handtaschen – etwa die Birkin Bag von Hermès – wurden nach ihnen benannt. Schönheit und Stilgefühl machten aber nur einen Teil ihrer Faszination aus. Talent, Charisma, Gelassenheit und Intelligenz dürften die wesentlichere Rolle gespielt haben. Sie alle waren talentierte Sängerinnen, Schauspielerinnen oder Filmproduzentinnen. Doch wo sind sie heute, die Ikonen? In den 60er Jahren kamen Twiggy und Edie Sedgwick, die allerdings eher mit Mager-Wahn und Drogen-Eskapaden auf sich aufmerksam machten. Heute bekommen wir Paris Hilton und Lindsay Lohan. Really? Müssen wir uns damit begnügen? Zum Glück nicht. Stilvolle It-Girls und kluge Business-Frauen wie Alexa Chung und Olivia Palermo erweisen dem Titel auch heute noch alle Ehre. Hinzu kommt unser heutiges Mediensystem, das schnelllebiger nicht sein könnte und den Mythos einer Diva durch Sex-Tapes, Hangover- und ungeschminkte Paparazzi-Schnappschüsse bereits im Vorfeld verhindert. Weitere Mode-Abenteuer gibt's unter: www.now-then-forever.blogspot.com

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MODE

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Z M A

Modern - Hip Hop - Kรถrpertraining Tanztheater - Impro - Schauspiel yzma - tanz und schauspiel - info@yzma.ch - www.yzma.ch

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MODE

JA TE IEGEL VERSP LEN NBRIL SONNE SÖNNE

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KUNST

M35 t a e Meet m Laura Breitschmid

Weil am Anfang kein Raum zur Verfügung stand, fanden die Ausstellungen von Lionne Saluz und Pablo Stettler als privates, virtuelles Projekt statt. Jeden Monat wurde auf einer Homepage eine neue Ausstellung präsentiert und am Ende wurden die gezeigten Bilder gedruckt. Die so entstandene Publikationsreihe funktionierte als Archiv. Inzwischen existiert M35 als realer Raum. Bei dessen Programmierung ist das Internet nach wie vor ein zentraler Bestandteil: Über das reale und virtuelle Netzwerk, durch das Suchen, Finden, Folgen und Austauschen finden M35 Personen und Kollektive, die ihr Interesse wecken. Diese virtuelle Vorarbeit endet in einer Einladung nach Luzern. So geschehen zum Beispiel beim Basler Kollektiv V9. Diese waren bereits 2013 bei M35 zu Gast und ergänzen dieses Jahr den Ausstellungsraum mit einer Installation auf dem Dach. 2013 organisierte M35 sechs Ausstellungen in einem leeren Ladenlokal an der Murbacherstrasse. In der diesjährigen Saison bespielen sie eine Garage an der Tribschenstrasse. ZIN°7+8


KUNST

In den Ausstellungen im M35 geht es nicht nur um eine Werkpräsentation, sondern auch um einen lebendigen Treffpunkt, wo sich neue Knoten im Netzwerk der Besucher knüpfen und damit die reale Welt ein Stück engmaschiger wird – cu there! Samstag, 12. Juli: Unbekannt Samstag, 26. Juli: Taktloss (FDBR) Samstag, 9. August: Frederik Næblerød – Orgasm is nice, very nice Samstag, 23. August: Mathis Pfäffli – Attache, Adapt, Reflect, Mirror M35 Tribschensrasse 51, Luzern Juni – Oktober 2014 Geöffnet bei Veranstaltungen: www.M35.ch

HIER KÖNNTEST AUCH DU FÜR DEIN RESTAURANT WERBEN! Kostet Dich nur 250 Franken – und hat mindestens einen doppelt so hohen Nutzen während mehr als einem Monat. Go for it! anzeigen@zinmag.ch JULI+AUGUST 2014

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h au P t B ü

Vera Kappeler (p), Peter Conradin Zumthor (dr)

henRY thReaDGill ensemBle DOuBle-uP Henry Threadgill (cond, comp), Roman Filiu (as) Curtis Macdonald (as), Jason Moran (p) David Virelles (p), Christopher Hoffman (vc) José Davila (tuba, tb), Craig Weinrib (dr)

hne

jazzfestivalwillisau.ch

mi 27 auG / 20 uhR KaPPeleR / zumthOR

DO 28 auG / 20 uhR sYlvie cOuRvOisieR tRiO

Sylvie Courvoisier (p), Drew Gress (b), Kenny Wollesen (dr)

KiKu

Yannick Barman (tp, comp), David Doyon (g) Vincent Membrez (minimoog), Cyril Regamey (dr) Dominik Burkhalter (dr)

fR 29 auG / 20 uhR chimaiRa

Philipp Gropper (s), John Schröder (p) Oliver Potratz (b), Alex Huber (dr)

RaDian meets hOwe GelB

Howe Gelb (g, voc), Martin Siewert (g) John Norman (b), Martin Brandlmayr (dr)

sa 30 auG / 14 uhR OBjets tROuvÉs

Gabriela Friedli (p), Co Streiff (as, ss) Jan Schlegel (b), Dieter Ulrich (dr)

intimities

BRian BlaDe & the fellOwshiP BanD Brian Blade (dr), John Cowherd (p) Chris Thomas (b), Melvin Butler (ts, ss) Myron Walden (as, bcl)

fR 29 auG / 18 uhR POcKet swinG ORchestRa

Tobias Preisig (vio), Michael Flury (tb)

sa 30 auG / 20 uhR BÄnz OesteR & the RainmaKeRs

sa 30 auG / 11 uhR nOwKa sOlO

Roman Nowka (g)

sO 31 auG / 11 uhR lÉOn

Raphaël Ortis (b) Louis Schild (b)

Bänz Oester (b), Ganesh Geymeier (ts ) Afrika Mkhize (p), Ayanda Sikade (dr)

waYsiDe waYfaReR

Johanna Borcher (voc, p), Markus Pesonen (g) Shazad Ismaily (b), Julian Sartorius (dr)

sO 31 auG / 14 uhR maRc RiBOt “PROtest sOnGs” Marc Ribot (g)

steve cOleman & five elements Steve Coleman (as), Jonathan Finlayson (tp) Anthony Tidd (b), Sean Rickman (dr)

40. jazz festival willisau ZIN°7+8


AUFRUF

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HULE

C TANZS

YZMA

on v h c i en! Lass D g e w e b Yzma

Tanz und Schauspiel sind grosse Künste. Und doch braucht es keine Ausrüstung, kein Material dazu. Der menschliche Körper und das Wesen – das sind die Instrumente. Jeder Mensch ist einzigartig, komplett individuell und unverwechselbar. Diese Eigenschaften nutzt Yzma, die Schule für Tanz und Schauspiel in Kriens und arbeitet mit diesen in unterschiedlichen Formen. Im Angebot stehen nicht nur klassische Tanzkurse, wie Modern, Hip Hop und Choreoklasse, YZMA bietet auch in Impro, Tanztheater und Körpertraining Kurse, bei welchen das Individuum und der Körper im Vordergrund stehen.

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KOLUMNE

oes KKL gativ altern Philippe Weizenegger

Nach 16 Jahren fiel es den Pinguinen im KKL wie Schuppen von den Augen: Für Klassische Musik zu überteuerten Preisen interessieren sich nur die über 90-Jährigen. Damit wird nun zum ersten Mal offiziell bestätigt, dass das KKL Luzern ein Image bzw. Zuschauerproblem hat. Denn die jüngeren Generationen, sowie die Weniger-Gut-Betuchten machen in der Regel einen grossen Bogen um das Kulturhaus. Nun sollen aber auch genau diese Leute zukünftige Gäste im Kongresshaus werden. Da man aber weder das Blue Balls Festival auf das ganze Jahr ausweiten, noch David Guetta nach Luzern holen konnte, musste man sich im KKL etwas anderes einfallen lassen. Darum holte man die Kulturveranstalter aus der Luzerner Alternativszene an Bord. In Zusammenarbeit mit dem B-Sides, Radio 3FACH, Südpol, Sedel und der Schüür gründete das KKL das Label «SALAD DAYS CLUB». Sie bringen alternative Popmusik nach Luzern. Man habe so ein Lokal mit grösserer Zuschauerkapazität, lassen die Salatmenschen verlauten. Man versuche so Künstler, ZIN°7+8


KOLUMNE

welche sonst beispielsweise in Zürich spielen würden, in Luzern zu platzieren. Die Alternativen nutzen die kommerziellen Kanäle um alternativ zu sein. Oder um Kommerzieller zu werden? Oder einfach nur um dem KKL zu helfen? Wohl kaum. Schlussendlich ist es einfach ein Armutszeugnis des KKLs und zeigt das Versäumnis des KKLs sich mit der Zeit zu entwickeln. Es drängt sich zwar die Frage auf, ob das sogenannte Prädikat «alternativ» überhaupt etwas im KKL zu suchen hat. Passt das irgendwie zusammen? Wieso muss eine Szene immer wachsen und sich an noch Grösserem orientieren? Nein, würde ich sagen. Trotzdem ist der Effort des Salats positiv. Denn ein überdimensionierters, überteuertes Haus das eigentlich auch für die Luzerner Bevölkerung gebaut wurde, muss auch effektiv Platz bieten für die lokale Kultur. Eine Kooperation im kleinen innerschweizer Kuchen ist nötig. Endlich ist ein wichtiger Schritt getan. Und vielleicht marschieren ja auch bald Tänzer im Stechschritt über die Bühne des Luzerner Saals, wie Thomas Gisler süffisant in einem Blog auf zentralplus+ illusionierte.

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ster u b k c o er-Bl ick m m o Die S im Überbl FILM

Alan Mattli

Auf fünf Filme wartet das weltweite Publikum in diesem Sommer besonders gespannt. Den ersten gibt es am 17. Juli zu bestaunen, wenn Michael Bay mit Age of Extinction den vierten Teil seiner Transformers-Reihe – ohne Franchisen-Frontmann Shia LaBeouf – ins Kino bringt. Ob die Qualität gegenüber den drei Vorgängern verbessert werden konnte, steht allerdings zu bezweifeln. Am 24. Juli folgt ein weiteres Sequel: Der lang erwartete How to Train Your Dragon 2 aus der Animationsschmiede DreamWorks lässt Wikinger und Drachen wieder fliegen. Die Blockbuster-Komödie des Sommers wird die ActionPosse 22 Jump Street (31. Juli) mit Channing Tatum und Jonah Hill sein. Noch eine Fortsetzung wartet am 7. August: Dawn of the Planet of the Apes führt den in Rise of the Planet of the Apes begonnenen Krieg der Affen gegen die Menschheit weiter. Und am 28. August erfolgt der neueste Streich von Marvel-Comics: Guardians of the Galaxy erzählt von einer skurrilen Gruppe von kriminellen Superhelden, darunter einem psychopathischen Waschbären. Mehr von Alan Mattli auf: www.facingthebittertruth.com

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FILM

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ÖH -H SE R OU ME TH OM AR S IM EP

Ou 03 t . of Bl J t u 17 e uli he . Fu R Ai J ui rn ac ch me uli n r e 07 an , t . e bo Un ir Au r e gu 14 de et s . r Ji Au th t e m g 21 m . y' ust Ski Ma A s n 21 ps ugu Hal . to st l Au gu th st e St ar s

UN KT E

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THEATER

o or s y h W rent e f f i d why Noemi Wyrsch

Gehörst du dazu? Zu denen, die nicht wissen, dass sie Generation Y genannt werden? Zu denen, die zwischen 18 und 32 Jahre alt sind und zur Zeit viel mediale Aufmerksamkeit bekommen? Zu denen, die Ettikettiert und Schubladisiert werden – und es kaum bemerken? Mein nächstes Theater geht also um mich und dich und alle dazwischen. Und natürlich schreibe ich jetzt dass ihr kommen sollt. Hiermit ist das abgeschlossen, und ich stelle euch einen kurzen Ausschnitt des Drehbuches vor: «Wir klagen die vorhergegangenen Gene­ra­ tio­nen folgender Vergehen an: Der Entwicklung von Technik und Internet, ohne eine Differenzierung zwischen wahr und falsch möglich zu machen! Wir klagen euch an, uns Freiheiten erkämpft zu haben, ohne uns beizubringen, wie man mit diesen Möglichkeiten umgeht! Wir klagen euch an, die Bildung so verändert zu haben, dass wir bis zu einem Viertel unserer’s Lebens in eurer AbZIN°7+8


WISSEN

hängigkeit verbringen! Zusammengefasst klagen wir euch an, eine Welt erschaffen zu haben, in der ihr euch selbst nicht mehr zurechtfindet!» Mehr von Noemi Wyrsch unter: www.musthavescene.ch

use a H u BleibLexzikon frü_rinnen essere

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Keny P.V.

Am 9. Mai hatte die Schweiz alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die ihr für dieses Jahr zur Verfügung stehen. Das heisst, alle Ressourcen, welche die Natur innerhalb eines Jahres erneuern kann. Wenn weltweit alle so leben würden wie wir Schweizer_innen, wären 2,8 Planeten notwendig, um unseren Ressourcenbedarf zu decken. Es stehen für die Sommerferien also keine Ressourcen mehr zur Verschwendung. Trotzdem gilt Reisen auch heute noch als Pflicht um den Verstand zu schärfen und den Geist flexibel zu halten. Aber bedingt Reisen zwingend, wegzugehen? Egal wo du dich befindest, das eigentliche Reisen ist eine Geisteshaltung und findet im Kopf statt. Es ist also durchaus möglich, das eigene JULI+AUGUST 2014

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LITERATUR

Zuhause mit den Augen eines_r Reisenden zu betrachten und Neues zu Entdecken. Wieso bleibst du also für einmal nicht einfach zuhause und widmest dich dem, was direkt vor deiner Haustüre liegt? Vielleicht entdeckst du dabei so einiges, was du in deinem Alltag nicht wahrgenommen hast. Gute Reise! Tipps für zu Hause gebliebene Reisende in und um Luzern: — — — — —

Park Schloss Meggerhorn Dreilindenpark beim Konservatorium Wallfahrskirche Hergiswald Obernau Kloster Gerlisberg und Zimmerliwald Villa Krämerstein Horw

türuerril k e l r e omm h bis sk

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erfläc von ob

Simone Keller

Was gibt es Schöneres, als einen heissen Sommertag im Schatten eines kühlen Baumes mit einem leckeren Glacé, einem fruchtigen Sommerdrink und amüsanter Lektüre zu verbringen? Den heissen Sommertag kann ich nicht garantieren und auch die übrigen Zutaten musst du dir selber besorgen. Aber in Sachen amüsanter Lektüre stell ich dir drei Geheimtipps vor: Luftig-leichte Unterhaltung gibt’s in Peter Stamms Nacht ist der Tag. Stamms neuster RoZIN°7+8


LITERATUR

man erzählt von der erfolgreichen Fernsehmoderatorin Gillian, die durch einen Autounfall ihren Mann, ihre Schönheit und ihr gesamtes bisheriges Leben verliert. Nach einer lethargischen Phase rappelt sie sich irgendwann wieder auf und merkt, dass im Leben nicht nur äussere Werte zählen. Weniger von Schönheit als vielmehr von einer musikalischen Karriere träumt das junge Elsie in Silvia Tschuis Jakobs Ross. Durch eine wohlklingende Sprache, die geprägt ist von deftigem Schweizerdialekt, versetzt Tschui den Leser in eine andere Welt – in die Schweiz des späten 19. Jahrhunderts. Dorthin wo ein «Gingg» und ein «Schupf» noch einen Charakter haben und auch mal am «Füdli chläben» bleiben. Eine Schweizerreise der anderen Art bietet Matto Kämpfs Kanton Afrika. Der Untertitel «Eine Erbauungsschrift» lässt es vermuten – ein paar Seiten später ist es bestätigt: Matto Kämpf versammelt skurrile Geschichten und abgefahrene Zeichnungen unter dem Deckmantel der Schweizerreise seines Urgrossvaters. Nicht nur einmal entlockt er dem Leser ein Schmunzeln oder mehr. Die Inhaltsangabe spricht für sich: «Da trat der Tod an mich heran, in den Umrissen des Kantons Thurgau.» Aha! Aha? Lest selbst und geniesst die heissen Sommertage im Schatten des kühlen Baumes mit… JULI+AUGUST 2014

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KULINARIK

er Luzernchen u k Kultur

t!

Rezep

Gebacken von Zubereitung Kühl stellen

Angela Meier und Laura Breitschmid ca. 1 Stunde ca. 5 Stunden

ZUTATEN ******************************** 60 g 120 g 80 g

Boden Interesse an Musik Wissen über das kulturelle Geschehen Besuch von Veranstaltungen

300 2 130 2 1 3 5 5 1

g dl g Tassen handvoll Blatt Prise EL Messerspitze

Füllung Südpol 3FACH Sedel Loge Elephanthouse Alpineum Café Apéro Meyer Luli Salad Days Club

1 2 180 7 ½ 1 2

dl EL g Blatt Päckchen Prise EL

Guss Pablo Haller Erich Brechbühl Anouschka Barrus Remo Helfenstein Marcel Bieri Catherine Huth Alessa Panayiotou

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KULINARIK

ZUBEREITUNG ************************************ 1. Boden Alles in einen Plastikbeutel geben, mit dem Wallholz fein zerkrümeln oder im Cutter fein mahlen. Masse auf den mit Backpapier belegten Formenboden geben, gut andrücken. In der Mitte des auf 180°C vorgeheizten Ofens 8 Minuten backen, herausnehmen. 2. Füllung Alles mischen und mit Wasser aufkochen, zugedeckt 6-8 Minuten weich köcheln, pürieren. Masse auskühlen lassen. Rühren, bis die Masse hell und schaumig ist. In die Form giessen, zugedeckt 3-4 Stunden kühl stellen. 3. Guss Alles aufkochen. 3-5 Minuten köcheln. Gut ausgedrückte Gelatine beifügen, unter sorgfältigem Rühren auflösen, auskühlen lassen. Guss auf der Torte verteilen, nochmals 1 Stunde kühl stellen. Ech has gässe ond s'esch meeega fein gsi!

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fW! W e r 2 Jah riebe

et 100 B s er Über eres Was b u für sa Sambia. in

Projektgebiet Kanyama, Sambia

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BRIEF AN…

gst n a s u t e Svetrapiss dich! Lieb Bitte Ich mäandere täglich durch seichte Gespräche, kollaborative Keimzellen und obsolete Geschäftsvehikel. Auch durch sprechende Stille, flapsige Sprachphobiker und übermütige Individualisten. Liebe inszenierte Mittelschichtspanik, dich braucht Keiner! Es ist Krieg. Und auch sonst gibt es ziemlich viel zu tun. Herzlichst, die Kinder der Stadt

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SEEBAD BALDEGG

Open-Air Bars Food Corner

Eintritt frei!

Volleyturnier h Soccer Samstag: Mi ni Be ac Freitag:

Limbo Dance Contest

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EIN SCHWATZ MIT…

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mo m A d Davi  Angela Meier

Neben seinem Studium in Kommunikation & Marketing an der Hochschule Luzern ist David Ammon seit Juli der neue Buchhalter vom Jugendkulturhaus Treibhaus. Noch so rasch nebenbei hilft der Luzerner beim Gratisopenair Funk am See mit. Bei einem Picknick am See habe ich mit ihm über seine Aufgabe als Helferchef geschwatzt. Wie würdest du den Schwierigkeitsgrad beschreiben, in der heutigen Zeit ehrenamtliche Helfer zu akquirieren?

Darin erkenne ich nicht nur logistische Herausforderungen, sondern auch gesellschaftliche Fragen: Für das Festival wird es immer schwieriger, freiwillige Helferinnen und Helfer zu akquirieren. Ich frage mich, ob es sich dabei um ein städtisches Phänomen handelt, denn in ländlichen Gegenden ist mir dieses Problem weniger bekannt, zum Beispiel bei den Stanser Musiktagen oder dem Jazzfestival Willisau. Dies könnte daran liegen, dass in der Stadt der gemeinschaftliche 4 Aspekt kleiner ist und E 201 AM SE n r FUNK e z u das Vereinsleben nicht L iese Lidow 2014 . 8 0 . 6 ganz so lebendig ist. 1 15. & .ch see

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EIN SCHWATZ MIT…

Aus welchem Grund soll man bei einem Event mithelfen, wenn nicht gegen Geld?

Als Helferin oder als Helfer erhält man die Möglichkeit, für einmal hinter die Kulissen eines Events zu sehen, was enorm spannend ist. Durch die Mithilfe sammelt man nicht nur Erfahrungen, sondern lernt auch neue Leute kennen. Das Schönste ist zudem, dass man am Ende des Tages sieht, was man gemacht hat und einen Teil davon sein konnte. Wo trifft man dich während dem Funk am See 2014 an?

Ich stehe die meiste Zeit ganz einfach nur im Helferbereich: Ich koordiniere, organisiere und delegiere und weise die Helferinnen und Helfer an den richtigen Ort. In der Hand werde ich ein Funkgerät halten, damit ich ständig mit den anderen Ressortleiter auf dem Gelände in Kontakt bin. Wenn du dir dann paar Minuten Pause gönnen kannst – für welches Konzert?

Das diesjährige Programm zeigt für mich die perfekte Mischung. Da ich vom Hip Hop komme, würde ich ganz klar Mimiks und Moskito empfehlen. Da ich beide jedoch schon mehrmals sehen konnte, versuche ich, während Dream Koala und Jeans For Jesus das Funkgerät für ein paar Minuten niederzulegen, um mich voll auf die Musik konzentrieren zu können. ZIN°7+8


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CUT! DIE ZENTRALSCHWEIZ HAT DAS ZEUG ZUR FILMHOCHBURG. DIE DIE KANTONE SPIELEN IN DIESER STORY ABER NICHT MIT.

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DIE KULTURKÖPFE 2013

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APPLAUS FÜR:

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IMPRESSUM

KONTAKT

Verein ZIN mag, Bernstrasse 57A, 6003 Luzern www.zinmag.ch HERAUSGEBER

Verein ZIN mag CHEFREDAKTION

Julia Furrer, redaktion@zinmag.ch REDAKTION

Kilian Mutter, Cécile Moser, Laura Breitschmid, Philippe Weizenegger, Alan Mattli, Noemi Wyrsch, Keny P. V., Simone Keller, Angela Meier LAYOUT

Simon Rüegg, Kaj Lehmann MARKETING UND ANZEIGEN

anzeigen@zinmag.ch VERTRIEB

Modul AG DRUCK

B. Blöchlinger AG, Luzern KOOPERATION

Radio 3FACH TIPP: OMMER ach ZIN S & dan Badi eine e LIDO b ü r gegen h c i e . gl igolf e Min Parti

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e, g a l k n Eine Aos und ein g Flaminger Narziss. , geisti m Mitjohlen nd u Was zu n e z Mittanrinken. Mitt rt den h ZIN r체erner Luz hen an. kuc r u t l u K

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