ZIN 10 – Oktober 2014

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ZIN˚10

SUE Ität LU IS Urban | r U KULt



INHALT

Musik S S S S ode S.6 URBANES M

FOXYGEN +

S.3

ZINIKON

Kunst DIETER ROTH ur S.12 Literat

S.10

LAURIN BUSER

r

lende S.18 Ka DAVID FINCHER

Film

AUSGANGS- UND KULTURKALENDER

S.26

l BRING! a t i g i D S.28 ater S.31 MACH MIR BITTE The EINE SZENE

rik a n i l u K lumne DIE Ko ABRECHNUNG S.32

OKTOBER 2014

HOMEMADE GIN S.38


I N D O O R F E S T I VA L L U Z E R N

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B—SIDES

MOMENT Nº1

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MUSIK

geonwer FoxSy tar P

… And

Kilian Mutter

Äusserst nervös seien sie gewesen, als sie dem Visionär und Produzenten Richard Swift 2011 eine selbstgebrannte CD mit Demoaufnahmen in Hand drückten. Was darauf folgte, ist eine Erfolgsgeschichte. Jonathan Rado und Sam France machten sich daran, als Foxygen die Bühnen der Welt zu bespielen und schafften mit ihrem offiziellen Debütalbum «We Are the 21st Century Ambassadors of Peace & Magic» – produziert von Swift – den Durchbruch. Der Erfolg brachte aber auch persönliche Differenzen zwischen Rado und France mit sich, in welchen das noch junge Projekt fast sein Ende fand. Gegen Ende des letzten Jahres fanden die beiden Ausnahmetalente wieder zusammen und nahmen gemeinsam ihr zweites Album in Angriff. Aufgenommen wurde im bekannten Dream Star Studio in L.A. und verschiedenen Hotels. Daraus resultierte mit «…And Star Power» eine 82-minütige Reise durch eine Welt des modernen Soft-Rock, gespickt mit Ausflügen in psychedelische und teils punkige Gefilde. Foxygen – …And Star Power 14. Oktober / Jagjaguwar Records

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MUSIK

S rSatiSon SOf Fear ist

Admin

Kilian Mutter

«Administration Of Fear», «Hegemonie Negative», «Are You Lost». Die Songtitel sprechen Bände. Samuel Savenberg (ehemals Seed Of Pain / Evje) ist, jedenfalls musikalisch, nicht zu Spässen aufgelegt. Unter dem Pseudonym S S S S erschien letzten Monat die vielversprechende erste Soloveröffentlichung des 27-jährigen Luzerners. Während das Album mit dem gemächlich brummenden Opener und Titeltrack versöhnlich startet, wird man sich schon bei «Are You Lost» dem tatsächlichen Ausmass dieser Veröffentlichung bewusst. Mit unzähligen Schichten an Rauschen, Getöse und technoiden Beats peitscht Savenberg das elektronische Noise-Gewitter immer wieder zu einem regelrechten Soundtrack der Apokalypse an. In diesen Momenten, so scheint es, liegt das Richten über das Überleben oder den Untergang der Menschheit allein in seinen Händen. Das Wort Gnade scheint S S S S aber ein Fremdwort zu sein: Denn auch der Closer «Nothing Ever» kennt kein Erbarmen und stürzt die Welt so symbolisch ins Verderben. S S S S – Administration Of Fear 21. September / Haunter Records

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ab 23. OKT _ CLASS ENEMY von Rok Bicek _ Slowenien 2013, 112 Min., Slowenisch/d Der neue Deutschlehrer Robert Zupan hat’s nicht leicht: Er tritt die Nachfolge der hochschwangeren Lehrerin Nusa an, die es irgendwie geschafft hat, ihre wilde Klasse zu zähmen. Oder zumindest so ruhig zu halten, dass es sie zufriedenstellt und sie sich beliebt macht. Doch Lehrer Zupan hat andere Ansprüche. Von der ersten Stunde an herrscht ein gespanntes Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern. ab 16. OKT _ MY NAME IS SALT von Farida Pacha _ CH/Indien 2013, 92 Min., Gujarati/d,f Premiere mit der Regisseurin und dem Kameramann Lutz Konermann Jahr für Jahr ziehen tausende Familien in Indien für endlose acht Monate in die Wüste, um Salz aus dem glühenden Boden zu holen. Mit jedem Monsun werden ihre Salzfelder weggespült und die Wüste verwandelt sich in Meer. Trotzdem kehren die Salzbauern zurück, voller Stolz, das weisseste Salz der Erde zu produzieren. stattkino Luzern, Löwenplatz 11, 041 410 30 60

www.stattkino.ch

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MODE

ikon N I Z s rbane

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Cécile Moser

Gypster, Prosumer, spornosexuell. Du siehst vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr? Nicht verzagen, ZIN fragen. Wir klären auf! Hipster Eine derzeit vom Aussterben bedrohte Spezies. Prototyp trägt meist Bart (sofern männlich), Hornbrille, Rucksack, hochgekrempelte Jeans und Flannelhemd, lebt vorzugsweise in urbanen Gegenden und arbeitet als Art Director oder sonst wo als Freischaffender in der Kreativszene. Nimmt eine passive Follower-Rolle ein. Ursprünglich eine Widerstandsbewegung aus den 40er Jahren (but who cares). Prosumer Marken und Firmen binden ihre User und Kunden immer mehr im Entwicklungsprozess ein. Durch Technik und Internet wird Konsument zum Mitproduzent (Prosumer). Nimmt LeaderRolle ein und kennt die Trends von Morgen. Spielt gerne mit seinen Hipster-Puppen.

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MODE

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Spornosexuell Ähnlich wie der metrosexuelle Mann, aber ohne den überflüssigen Mode-Firlefanz. Was zählt ist der stählerne Body drunter – also eine Art Pendant zum Hipster (Form vor Inhalt). Gypster Ja, auch den gibt’s. Hipster meets gypsy Style, also alle Hipster, die zigeunerhafte Hippie-Merkmale wie Stirnbänder, Maxikleider oder luftige Stoffhosen und Gehäkeltes vorweisen. Beschränkt sich eher auf wärmere Regionen, trifft man z.B. auf Ibiza oder am Coachella-Festival. Nipster Der Neonazi-Hipster – das geht nun wirklich zu weit und lassen wir jetzt mal sein. Normcore Anti-Style. Eine Gegenreaktion auf das permanente Streben nach Individualität und Besonderem. Der Begriff kam so schnell wie er auch wieder verschwand (kein Wunder, Neologismus einer Marketing-Agentur). Hat gute Chancen, Unwort des Jahres zu werden! Weitere Mode-Abenteuer gibt’s unter: www.now-then-forever.blogspot.com

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Voll easy.


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Die Vorrunde 2014 FREITAG​​–​17. OKT.

SAMSTAG​–​18. OKT.

Treibhaus Luzern

Zwischenbühne Horw Senkel Stans Kulturwerk118 Sursee Industrie45 Zug

türöffnung​|​19.30​Uhr​/​konzertbeginn​|​20.30​Uhr

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MODE

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KUNST

RoMtih r e t e i D mit den nuten

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Laura Breitschmid

Wie sich das Werk von Dieter Roth nicht einer bestimmten Disziplin zurechnen lässt, so ist wohl auch dieser Text nicht nur in einer Sparte richtig platziert. Dieter Roth gilt in der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als zentrale Figur. Roths Mehrfachbegabung und vielschichtiges Interesse führen zu einem umfangreichen Werk. Zum einen bewegte er sich in der bildenden Kunst mit Zeichnungen, Malerei und Objekten, zum anderen war Roth aber auch als Grafiker, Schriftsteller, Poet und Komponist tätig. Sein ikonoklastischer Umgang mit Medien und Möglichkeiten widerspiegelt sich auch in Roths Umgang mit Musik. In seinem Schaffen beschäftigt er sich mit der Übersetzung von Sprache in Bild, Bild in Sprache und Sprache in Musik und bezieht die Dimension der Zeit in der Musik mit ein. So entstanden Arbeiten wie 24 Stunden Hundegebell (1978) oder Harmonica Curse, ein Langzeittagebuch in Bild und Ton: Dieter Roth spielte 74 mal eine halbe Stunde auf seiner Harmonika, nahm diese Musik auf TonbandZIN°10


KUNST

kassetten auf und dokumentierte diese Momente mit Polaroids. Wie kann ein solches Schaffen, das zwischen Musik, Kunst und Dokumentation spielt, adäquat publiziert und aufgearbeitet werden? Vielleicht mit einem interdisziplinären Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekt wie es nun geschieht: Der Luzerner Verlag und Ausstellungsraum Edizioni Periferia publiziert in Form einer Box das Schaffen Roths und sein Bezug zur Musik. Parallel dazu eröffnet das Kunsthaus Zug die Ausstellung Und weg mit den Minuten – Dieter Roth und die Musik und die Musik-Akademie Basel betreibt ein Forschungsprojekt.

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LITERATUR

rte o W r e ter d s i e M Ein Simone Keller

Als «Schnügel» hat man den jungen Laurin Buser bezeichnet, als er vor ein paar Jahren die deutschsprachige Poetry-SlamSzene im Nu eroberte. 2007 stand der Baselbieter zum ersten Mal auf einer Slam Bühne. Im selben Jahr ebenso wie im Jahr darauf gewann er die Schweizer U20 Poetry Slam Meisterschaften, 2010 setzte er sich bei den U20 Europameisterschaften durch. Der Jugendbonus ist mittlerweile verflogen und der 22-Jährige hat sich in der Kleinkunstszene einen Namen gemacht. Nicht nur bei Poetry Slams, sondern auch als Schauspieler, Sänger und Moderator ist Laurin auf der Bühne anzutreffen. Die schnell aufkommende Langeweile treibt ihn, wie er selber sagt, immer wieder dazu an, Neues auszuprobieren. Als Sohn einer Regisseurin und eines Schauspielers und Musikers wurde ihm das Talent wohl in die Wiege gelegt. Den Erfolg hat er sich aber erarbeitet – mit Zielstrebigkeit, Mut zur Veränderung und Ausdauer. Am 18. Oktober ist Laurin zu Gast am woerdz, dem ersten internationalen Spoken Word Festival. Dieses findet vom 15. bis 19. Oktober im Südpol und Kleintheater statt und bietet eine vielfältige Auswahl aus der Schweizer Spoken Word Szene. ZIN°10


LITERATUR

Mitmachen und gewinnen! ZIN verlost exklusiv für «Die lange Nacht des gesprochenen Wortes» am 18. Oktober im Südpol zwei Tickets. Schick uns ein Mail mit dem Betreff «woerdz» an gewinnen@zinmag.ch. Mehr Infos zum woerdz findest du unter: www.woerdz.ch

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Kuss The Black Rider

The Casting of the Magic Bullets Schauspielmusical von William S. Burroughs, Tom Waits und Robert Wilson

Schuss Ab 17. Oktober 2014

Schluss路路路 Mit unserem TAKE-Angebot gehen junge Menschen und Studierende ab CHF 12 ins Theater! www.luzernertheater.ch/take

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BRIEF AN…

le a n o t n Ka ner und , pla Raumrsstrategen h t VerkeS tadtra So, so, so weit sind wir nun schon. Der von euch ausgerufene Flächenverteilkampf im urbanen Raum hat seine zynische Spitze erreicht. Nun massakrieren sich die klassischen VelofahrerInnen und die E-BikeAkrobatInnen mangels Platz gegenseitig. Nur, weil ihr alle diesen verdammten Denkfehler nicht aus euren Köpfen kriegt und den Raum völlig falsch verteilt habt: Auto, Auto, Auto, und dann noch ein wenig ÖV. Velo und Fussgänger sollen sich selber organisieren, und jetzt also noch die Elektri. Super. Kein Wunder nehmen die tödlichen Unfälle bei den VelofahrerInnen überdurchschnittlich zu. Die Verkehrsstatistik zeigts klar und deutlich. Was tun also? Neu denken, mal auch in andere Städte schauen. Rausgehen. Lernen. Das ist erlaubt und in euren Löhnen fester Bestandteil. ZIN°10


BRIEF AN…

Lernen also. In Kopenhagen zum Beispiel. Das lehrt mindestens drei Dinge. Erstens: Wer zu wenig Raum und Flächen für Verkehr hat, schafft sich mehr mit Überführungen für Veloverkehr oder Tunnels für Autoverkehr. Zweitens: Das Benzin-Auto ist ein ineffektives, aussterbendes Mobilitätsmittel, an dem nur noch ältere, statusgeile Menschen hängen; also auf neue Transportmittel setzen und die Strategien aus den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts spülen. Könnte ja sein, dass in zwanzig Jahren vieles anders als heute ist. Eventuell. Drittens: Ihr verdient zu viel, weil ihr zu wenig zum Lernen bereit seid, aber immer vom grossen Treiber Technologie schwafelt. Glaubt, was ihr sagt, dann würdet ihr alles neu denken. Herzlichst, die Kinder der Stadt

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AUSGANGSTIPPS

FREITAG, 03.10

SAMSTAG, 11.10

Schüür, 20:30

Sedel, 22:00

Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra Treibhaus, 21:00

Neustadtmusik Südpol, 22:00

The Secret Sits (DE), Max Bailey

Terrence Parker (US) Klub Kegelbahn, 23:00

SONNTAG, 05.10

Endless Bazaar

Schüür, 19:30

DONNERSTAG, 16.10

Blonde Redhead

Senkel, 19:30

Dr. Abdul Nachtigallers Nachtquiz Galvanik, 20:00

Zlang Zlut

FREITAG, 17.10 Schüür, 20:00

Penguins By Choice FREITAG, 10.10 Südpol, 21:00

Hundred Waters / Amen Dune Schüür, 21:00

Swiss Rap Night Treibhaus, 22:00

Easy Skanking: Martin Zobel & Soulire, Basement Roots Madeleine, 23:00

Spin Club Lucerne

Gewerbehalle, Bar Berlin, Klub Kegelbahn, 21:00 TIPP

16 Jahre Radio 3FACH «Hallo Baselstrasse!» The Cockaroos (USA), Fear Of Men (UK), Pandour (CH), 3FACH Allstar DJs

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AUSGANGSTIPPS

SAMSTAG, 18.10

Klub Kegelbahn, 23:00 new.com

Sedel, 19:00

Axxelerator, End of Silence, Sickret, Atropas

SAMSTAG, 25.10

Schüür, 20:00

Kadebostany

Puts Marie

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TIPP

Schüür, 20:00

Treibhaus, 22:00

Reza Dinally, Alana Amram And The Rough Gems Klub Kegelbahn, 23:00

Mo Kolours

DONNERSTAG, 23.10 Schüür, 20:00

Kleintheater, 20:00

Maxïmo Park Support: His Clancyness

Nico Semsrott

Sedel, 20:00

Rasta Knast, Defused, Saustall DONNERSTAG, 30.10 Schüür, 19:30

Maxxwell, Tempesta, The New Roses FREITAG, 31.10 FREITAG, 24.10 Treibhaus, 21:00

Schüür, 21:00

Gabriel Miller Phillips (USA/DE), Augustine's Suspenders

Elijah

Jazzkantine, 22:00

Tanz Tanz Disko

Schüür, 21:30

Sedel Jahreshitparade

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KULTURTIPPS

WÖCHENTLICH

Frischgepresst

Luzerner Wochenmarkt

Jeweils am letzten Dienstag des Monats spielt der Musikchef von Radio 3FACH frischen Sound aus den Bereichen Rock, Pop, Indie, Singer Songwriter und Elektro. Bourbaki

Jeden Dienstag und Samstag von 06:00 bis 13:00. Rathausquai und Unter der Egg. Jeden Samstag von 06:00 bis 13:00. Helvetiaplatz

Café International Jeden Freitag von 14:00 bis 16:00. Sentitreff

VERANSTALTUNGEN

NON Openair in Meggen Haubi Songs, Silver Firs und mehr. 27 September. BioWeingut Sitenrain

Mondoj kocht Jeden Mittwoch ab 19:00. Im Bistro, Neubad

Weltformat 14 Plakatfestival Luzern

Pendlerverkehr Werktags immer ab 07:00.

27 September bis 5 Oktober jeweils von 12:00 bis 18:00 verschiedene Orte.

Taffei Filmclub Jeden Dienstag ab 20:00. Gewerbehalle

Plakat Bazar. Sonntag, 28 September. Neubad

Rapanoia Jeden ersten Mittwoch im Monat ab 21:00. Gewerbehalle

Jeden Donnerstag ab 21:30. Louis Bar Hotel Montana

Weitere Ausstellungen: 100 Beste Plakate, Lézard Graphique, Grapus, Fachklasse Grafik Luzern, Fond Bleu, Japan – Schweiz, Grilli, Occupy: what’s next?

Büchertausch in der Neustadt

woerdz

Jeweils am ersten Samstag des Monats von 10:00 bis 13:00. young designers market, Moosstrasse 1

Das erste internationale Spoken Word Festival der Schweiz. 15 bis 19 Oktober. Südpol, Kleintheater

Jam Session Old Time Jazz & Blues

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KULTURTIPPS

B-Sides Indoor Festival

TIPP

Mit Klaus Johann Grobe, Peter Broderick, Shabazz Palaces, Kutti MC, Jonathan Toubin, Halls, uvm. 28 Oktober bis 2 November Kleintheater, Südpol

Piano im Pool Mit Andra Borlo, Ingrid Lukas, Anna Aaron, Balkan Flavours, Greg Burk, Leo Tardin, Transuranic Muse. 28 September bis 4 Oktober. Neubad

JurassicLaboratory Vol. V Elektro Chance Ausstellung, Workshops und Wissen-Talk zum Thema Elektroschrott als Chance. 11 Oktober, Parrterre THEATER TANZ PERFORMANCE

The Black Rider The Casting of the Magic Bullets Schauspielmusical von William S. Burroughs, Tom Waits und Robert Wilson. Ab 17 Oktober. Luzerner Theater

Irina Lorenz: How to get high Ekstase ohne Drogen – eine Performance entrückender Art. 22/24/25 Oktober. Südpol

KUNSTAUSSTELLUNGEN

Peter Dietschy Facetten der Malerei Eine Einzelausstellung mit Werken von Peter Dietschy 10 Oktober bis 09 November Eröffnung: Donnerstag, 09 Oktober 19 Uhr Kunsthalle Luzern

Wie real ist Landschaft? Raphael Egli, Michelle Kohler, Timo Müller, Sandra Senn. bis 12. Oktober 2014 Benzeholz Raum für zeitgenössische Kunst

Emmenbronx. Anders als man denkt Fabian Biasio, Fotosolar (Alex Gertschen & Felix Meier), Michelle Kohler, Bruno Kuster & Lucia Frey, Dario Lanfranconi, Sylvan Müller Bis 19 Oktober. akku Emmen

Thomas Birve 24 Oktober bis 16 November. Galrie Kriens

Salt road — Li Gang Bis 1 November. Galerie Urs Meile

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KULTURTIPPS

Pasta

Urbanscapes

Zur Geschichte der Krienser Teigwarenfabrik Bis bis 2 November. Museum im Bellpark

Gabriele Basilico bis 23 November. Kunstmuseum Luzern

o. T.

Landschaftsdarstellungen von Robert Zünd und Ferdinand Hodler bis Max von Moos bis 23 November. Kunstmuseum Luzern

Thurry Schläpfer, Jesco Tscholitsch, Stephan Wittmer bis 22 November. Galerie Vitrine Luzern

Ins Offene!

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Du bist auf der Suche nach einem spannenden und abwechslungsreichen Praktikum? Wir suchen per sofort oder nach Vereinbarung eine/n Praktikant/in:

Content Creation & Event / Business Administration (100%) Deine Bewerbung beginnt hier:

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Du empfindest Luzern und das Angebot an Kultur, Nachtleben und Events aller Art spannend?

Du surfst leicht und gezielt durch die sozialen Medien?

Du schreibst gut, gerne und erst noch fehlerfrei?

Du hast Basis-Erfahrungen mit InDesign oder Photoshop?  Du bist in Luzern unterwegs und weisst was wo abgeht und wer warum mit wem arbeitet?

Du hörst das Wort CONTENT und denkst dabei weder an ein Elektro-Unternehmen noch an eine Zeltvermietung?

Du kennst Leute die dich um dein Organisationstalent und deine Kreativität beneiden?

Du hörst Modul und dabei denkst du nicht an einen Schrank sondern an deinen zukünftigen Arbeitgeber?

Konntest du die 8 Fragen mit Ja beantworten? Dann sende uns deine Unterlagen (Motivationschreiben, kurzer Lebenslauf, Zeugnisse) an administration@modul.ch.

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FILM

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Alan Mattli

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FILM

«Unverfilmbar» kennt Regisseur David Fincher nicht. Ob zynische Ich-Erzählung am Rande des Wahnsinns (Fight Club – Meisterwerk), ob spekulative Aufarbeitung einer bis heute ungeklärten Mordserie (Zodiac), ob Adaption einer exzentrischen Novelle F. Scott Fitzgeralds (The Curious Case of Benjamin Button), ob Fiktionalisierung von Facebooks Enstehungsgeschichte (The Social Network – Meisterwerk) – Fincher schafft es mit seinem Sinn für messerscharfe Charakterzeichnung und einer Hochglanz-Ästhetik, welche nie der Oberflächlichkeit zum Opfer fällt, immer wieder, hochgradig anspruchsvolle Stoffe ebenso kunstvoll wie unterhaltsam auf die Leinwand zu bannen. Auch sein jüngstes Projekt, die Verfilmung von Gillian Flynns Bestseller Gone Girl, stellt eine beträchtliche Herausforderung dar, beruht das Buch doch darauf, dass seine beiden Hauptfiguren – ein Ehepaar – ein- und dieselben Ereignisse völlig unterschiedlich bewerten. Dies cineastisch wiederzugeben ist schwer, doch ein David Fincher wird auch hierfür eine beeindruckende Lösung gefunden haben. Mehr von Alan Mattli auf: www.facingthebittertruth.com

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DIGITAL

BreiEningk!aufsliste

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Martina Meier

Wer kennt das nicht: In jeder Jackentasche tausende vollgekritzelte Einkaufszetteli. Mehrmals wöchentlich in die Migros gehen zu müssen, weil man immer wieder etwas vergisst. Oder plötzlich 5 Liter Milch im Kühlschrank, da du und deine 2 WG-Gspändli alle die glorreiche Idee hatten, Milch zu kaufen. Für diese gibt es seit einigen Monaten eine Lösung: Die Schweizer App Bring!. Damit kann man nämlich seine Einkaufsliste mit seinen Mitbewohner teilen, jeder kann seine Artikel hinzufügen, und wenn dann jemand zum einkaufen geht, kann er Mitteilungsfunktionen versenden wie «Ich gehe einkaufen! Letzte Chance für Anpassungen», «Liste geändert – guck mal drüber» oder «Einkauf erledigt – Kannst dich entspannen». So hat man jederzeit die Chance, die bis dahin vergessenen Artikel hinzuzufügen. Die Liste ist immer automatisch auf allen Geräten aktuell und im Laden arbeitet man sie Klick für Klick ab. Ich benutze diese App seit längerem und bin hellauf begeistert.

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l Fische

b Stier

Der Fisch verfügt über eine gute Intuition. Wenn er sich darauf verlässt, liegt er absolut richtig. Seine Sensibilität öffnet ihn für die Nöte der Anderen. Leider wird das so manches Mal ausgenützt.

Auf einen Stier kann man sich verlassen. Deshalb ist er für viele der "Fels in der Brandung". Der Stier ist ein Genussmensch und freut sich, wenn er seine Liebsten verwöhnen kann.

21.4. - 21.5.

19.2. - 20.3.

c Zwillinge

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f Jungfrau

Der Zwilling ist immer in Bewegung - sei es körperlich oder geistig. Er liebt es sich zu unterhalten, ist an jeglichen Neuigkeiten interessiert und macht am liebsten mehrere Dinge gleichzeitig.

Eine Jungfrau ist an ihrer schüchternen und bescheidenen Art zu erkennen. Zudem ist sie sehr praktisch veranlagt und gut organisiert. Aufgrund ihrer offenen Art knüpft sie schnell Kontakte.

21.5. - 21.6.

23.8. - 22.9. 23.10. - 22.11.

hSkorpion

j Steinbock

Der Skorpion strotzt vor Energie, was ihn privat und beruflich viel erreichen lässt. Er ist sehr leidenschaftlich und zieht deshalb viele Blicke des anderen Geschlechts auf sich.

Der Steinbock hat ein grosses Potential an Erfolg in sich. Er steckt sich ein Ziel und arbeitet hart daran es zu erreichen. Erst wenn die Arbeit getan ist, erlaubt er sich auch mal zu entspannen.

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DETEKTOR

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LINE-IN

OF

C D

B BATT.

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RAYTHEON BUCHSE

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LAUTSPRECHER

FERNHORER

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GEWERBEHALLE

B

HEIZUNG 6,3 V

22 V + KICK ASS

HEIZBATTERIE

KEGELBAHN BAR BERLIN

A

SPULE 1

A BATT.

DOPPELBUCHSE

SPULE 2


THEATER

tte i b r i m Mache Szene ein Noemi Wyrsch

Theater scheint eine Nische zu sein. Wer es macht, der guckt es auch, und alle anderen, die lassen es mehrheitlich bleiben. Wir schaffen Abhilfe! Das Theater braucht junges Blut. Ist man drin, bleibt man drin, und weiss Bescheid. Das ist wie bei einer Krankheit. Die Infizierten bleiben ein wenig unter sich. Ist man noch nicht angesteckt, weiss man kaum, wo man in Luzern Möglichkeiten findet, um sein Herzblut dramatisch einzugeben. Möglich ist es aber durchaus, im Theaterpavillon gibt es das Voralpentheater. Dort können Gross und Klein verschiedene Kurse, Workshops und Projekte besuchen und Bühnenluft schnuppern. Auch die Luzerner Spielleute nehmen sich gerne den Frischlingen an! Sogar das Luzerner Theater würde seine Türen für Neulinge öffnen: Man kann dort immer wieder als Statist in verschiedenen Projekten mitmachen. Damit ihr Lesenden aber nicht nur auf diesen Artikel angewiesen seid: Auf theaterpaedagogik.ch und theater.ch werden immer wieder Beiträge veröffentlicht, in welchen Laien und Profis gesucht werden. Hopp, hopp, auf die Bühne, mitmachen und sich anstecken lassen! OKTOBER 2014

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KULINARIK

ade m e m Ho

Gin

Angela Meier

Es gibt kaum einen anderen Schnaps, bei dem sich die Geister so stark scheiden wie beim Gin. Das meist farblose Getränk, welches bereits während dem Achtzigjährigen Krieg im 16. und 17. Jahrhundert aufgrund seiner heilenden Wirkung getrunken wurde, erhält seinen markanten Geschmack von der Wacholderbeere. Kein Wunder sagen abgeneigte Stimmen, das Gesöff rieche nach einem bösen Weihnachtsbaum. Was viele aber nicht wissen ist, dass Gin nichts anderes als ein aufgegossener Wodka ist. So wie man sich daheim also seinen Tee aus heissem Wasser und frischer Minze brühen kann, kann man sich mit Wodka und Gewürzen seinen eigenen Gin machen. ZIN sagt dir wie das geht:

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Flasche selbstgemachten Gin (750ml)

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schöne Glasflasche mit 750ml Inhalt. Tipp: Alte Apothekerflasche. Flasche Wodka (750ml) z.B. Smirnoff oder Absolut getrocknete Wacholderbeeren (gibt’s z.B. in der Migros im Gewürzregal).

Einkaufen 1 4-5 TL

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KULINARIK

1 2 1 1 1 2 1 5

TL TL TL TL TL g

Koriandersamen. Kamille. Lavendel. Rosmarin. Fenchelsamen. getrocknete Orangen-, Zitronenoder Grapefruitschale. Lorbeerblatt. Kardamomkapseln (gibt’s im Reformhaus)

Und los geht’s Fülle den Wodka in ein 1 Liter grosses Einmachglas. Mische die Wacholderbeeren dazu und lass das Glas für 24 Stunden an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur stehen. Füge alle anderen Zutaten hinzu. Dichte das Glas ab, schüttle es einmal gut und lass es für weitere 24 Stunden stehen. Wieder an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur. Die Flüssigkeit mithilfe eines Trichters durch ein Passiertuch in eine hübsche Flasche abfüllen. Bemerkung: Der Gin sollte jetzt in einem wunderschönen goldenen Farbton schimmern. Dies ist das typische Merkmal von nicht filtriertem Gin. Mach dir einen Cocktail! Zum Beispiel einen klassischen Gin Tonic, den du mit frischem Rosmarin aufpeppen kannst. OKTOBER 2014

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PROGRAMM OKTOBER 2014

BEIZ

FLAX

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Samstag ab 19.00 Uhr

The Finest Battle Show. Samstag, 04. Oktober 2014

HELLDORADO (NOR) Mariachi-Garage-Surf aus dem hohen Norden. Mittwoch, 08. Oktober 2014

DR. ABDUL NACHTIGALLERS NACHTQUIZ Wissen ist Nacht. Donnerstag, 16. Oktober 2014

RAY WILSON QUINTET GENESIS CLASSIC Rock. Geschichte. Rock. Legenden. Freitag, 17. Oktober 2014

BANDRAUM

Nachmieter gesucht! In unserem Bandraum ist ein Platz frei geworden. Seid ihr eine junge Band von hier, die einen Ort zum Proben braucht? Dann meldet euch oder kommt mal in unserer BEIZ auf einen spontanen Besuch vorbei!

SPRUNGFEDER Vorrunde des populären Musikwettbewerbs. Samstag, 18. Oktober 2014

WEIDLI BAND & MASH IN CONCERT Musikmachen kennt keine Behinderung. Freitag, 24. Oktober 2014

80 JAHRE PFADI STANS

Kontakt Schwibogen 4, Stans info@senkel.ch

www.senkel.ch Partner

Logisch: Das gibt 'ne Drum & Bass Party. Samstag, 25. Oktober 2014

cmyk

15 YEARS 3SIXTY

Big Jubliäumsparty mit Basement Saints. Freitag, 31. Oktober 2014

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EventMarketing

EventMarke


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OKT. 14 OKTOBER 2014

Mi, 1. 10.

Fr, 3. 10. Sa, 4. 10.

Fr, 10. 10.

Di, 21. 10.

Do, 23.10.

flowingdancecompany: Vol d'Oiseaux Tanztheater / Choreographie: Anne-Sophie Fenner Musiker: Marvin Guitar Duo

Albert Hammond (UK) Songbook Tour 2014

Disco Wildcat / Tanzcholler First mobile Discotheque in Switzerland

The Fretless (CAN) Celtic String Quartet Special Pub Session with Gan Ainm

Seat Music Session Phil Dankner (CH), Marc Broussard (USA), Saint Lu (A), Jesse Ritch (CH), Cleo Higgins (USA), Ritschi (CH)

Climax Blues Band (UK) legend채re Bluesrock-Combo Support: Sons of Morpheus (CH)

Fr, 24. 10.

American Cajun, Blues & Zydeco Festival Let the good times roll! Sarah Savoy's Hell-Raising Hayride (USA) Cajun Roosters (UK/D/B/F) Buddy Flett (USA)

So, 26. 10.

Ensemble Montaigne (CH) SCHNITTZONE

Do, 30.10.

Fish (SCO) / Ex-Marillion The Moveable Feast Tour 2014

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KOLUMNE

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chn e r b A Die

Philippe Weizenegger

Luzern, ich mag dich. Du siehst nicht nur hübsch aus, sondern hast noch dazu einen interessanten Charakter. Und deine weltoffene Art, die ist einfach nur - ähm, wow! Doch diese Tage bringst du mich nicht zum Lachen. Luzern, du gehst mir auf den Sack. Zeit für eine Abrechnung: Wer zur Hölle plant die Verkehrswege in dieser Stadt? Das Chaos am Schwanenplatz, die verstopfte Innenstadt oder die Nichtexistenz von durchgehenden Busspuren sind ja bekannte Probleme. Schlimmer kann es gar nicht mehr werden – dachte ich. Doch mit der Neugestaltung des Bundesplatzes ist ein weiterer Tiefpunkt erreicht. Ursprünglich war mit dem Umbau am Bundesplatz von einer Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses die Rede. Doch jetzt scheint es mir, als ob die Verwirrung und das Chaos noch grösser sind, als dies vor dem baulichen Eingriff der Fall war. Wenn nämlich jetzt ein Velo von der Neustadtstrasse Richtung Bundesplatz fährt, wird es von einem Auto, welches Richtung Langesandbrücke unterwegs ist, über den Haufen gefahren. ZIN°10


KOLUMNE

Aber hey, auf dem Papier macht das alles schon irgendwie Sinn. Ich kann es nicht leugnen: Du backst wirklich leckere Gipfeli, lieber Bachmann. Aber das wars auch schon mit den Blumen. Denn mit deinem Machtgehabe stehst du für die Tötung von Vielfalt und für den Untergang der Backkultur. Die pinke Invasion überrollt Luzern und verunstaltet jeden hochfrequentierten Fleck Erde mit einem Bachmann-Logo. Und jetzt, als ob du dein Herrschaftsgebiet nicht schon genug ausgedehnt hast, eröffnest du wieder einen neuen Laden. Im Lokal des ehemaligen Ex-Libris bei der Kantonalbank, wirst du eine weitere Garnison aufbauen. Immerhin schliesst du dann deine Residenz auf der anderen Seite der Kantonalbank. Auch in Zug, Stans und Zürich stehen deine Aussenposten. Damit sind deine Pläne klar: Du willst nichts anderes als die Weltherrschaft. Wenn sich die vollen Reisecars und deren Insassen beim Inseli entleeren, dann tun sie dies auf der hässlichsten Toilette der Stadt Luzern. Der rote Backsteinbau mag vielleicht seinen Zweck als WC noch erfüllen, aber der Zustand dieser sanitären Anlage ist einfach nur, pardon, scheisse. Eine Totalüberholung des stillen Örtchens ist schon längst hinfällig, doch irgendwie OKTOBER 2014

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KOLUMNE

tut sich da nichts. Klar, im Ausland gibt es sehr wohl Schlimmeres. Doch gerade Luzern als Touristenmagnet könnte doch für einen schöneren ersten Eindruck sorgen. Und schliesslich möchte die Stadt das Inseli aufwerten, darum gibt es auch eine Volière und eine Buvette. Doch wenn es nach dem Gusto der Stadt geht, gehört wohl zu einer Aufwertung keine saubere Schüssel.

IMPRESSUM KONTAKT

Verein ZIN mag, Bernstrasse 57A, 6003 Luzern verlag@zinmag.ch www.zinmag.ch

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Simon Rüegg, Kaj Lehmann ANZEIGEN

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Modul AG, Luzern

REDAKTION

B. Blöchlinger AG, Luzern

Verein ZIN mag

DRUCK

Kilian Mutter, Cécile Moser, Laura Breitschmid, Simone Keller, Alan Mattli, Martina Meier, Noemi Wyrsch, Angela Meier, Philippe Weizenegger

KOOPERATIONEN

Radio 3FACH Clubapp Luli

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