2
FOKUS
Bern, 15. September 2021
«QUARTIERSTADT WANKDORF»
Interessengruppen diskutieren erste Ideen
Für die Entwicklung des Gebiets «Quartierstadt Wankdorf» führen die Baurechtsnehmenden der involvierten Areale einen Studienauftrag durch. Kürzlich informierten sie über die ersten konzeptionellen, städtebaulichen Ideen zur Neugestaltung des Areals. Im anschliessenden Werkstattgespräch diskutierten verschiedene Interessengruppen aus dem Quartier die Ideen der beauftragten Planungs-Teams. mgt/cae
werden. Wo heute Gewerbebauten und Lagerhallen das Bild prägen, soll ein vielfältiger Stadtteil mit Schwerpunkt Wohnen entstehen.
sprünglich war vorgesehen, bereits vor dem Start des Studienauftrages ein Werkstattgespräch durchzuführen. In Anbetracht der COVID-Situation war dies jedoch nicht möglich. Die verschiedenen Interessengruppen wurden deshalb, in Absprache mit der Stadt Bern und dem DIALOG Nordquartier, zum Auftakt der Partizipation eingeladen, erste Anregungen und Ideen auf schriftlichem Weg einzubringen. Diese Rückmeldungen wurden den PlanungsTeams als Hinweise zum Start des Studienauftrags weitergegeben.
Ein Ort für alle Die Diskussionen in der anschliessenden «Werkstatt» verliefen sehr konstruktiv. In zwei Workshopgruppen diskutierten die Teilnehmenden angeregt die ersten konzeptionellen, städtebaulichen Ideen und ergänzten diese mit eigenen Anregungen. Die präsentierten Ideen der Planungs-Teams stiessen bei den Teilnehmenden grundsätzlich auf ein positives Echo, wurden in einigen Bereichen aber auch kritisch betrachtet. Am intensivsten diskutiert wurden dabei Themen wie Quartieridentität und -qualität, Wegbeziehungen und Mobilität. Die Diskussionen bestätigten die Stossrichtung der städtebaulichen Ideen. Denn die «Quartierstadt Wankdorf» soll ein Ort für alle werden. Die Erkenntnisse aus dem Werkstattgespräch werden nun in die weitere Arbeit der Planungs-Teams einfliessen. Die städtebaulichen Ideen werden schlussendlich von einer Jury beurteilt; die Studienergebnisse sollen später als Basis für die weitere Planung des Areals dienen. Die bauliche Realisierung wird für die Jahre 2025 bis 2028 anvisiert.
Der Perimeter, wo die «Quartierstadt Wankdorf» dereinst zu stehen kommen soll. Bild: zVg
I
m Nordquartier wird aktuell viel gebaut. Und noch mehr geplant. Mehrere Grossprojekte stehen an. Eines davon ist das knapp 50 000 Quadratmeter grosse Areal zwischen den
WIFAG-AREAL Ein weiteres angedachtes Grossprojekt im Nordquartier ist die visionäre Neugestaltung des WIFAG-Areals (der AfdN berichtet laufend, letztmals in der Ausgabe 15/2021). Auch hier soll ein neuer, durchmischter und zukunftsorientierter Quartierteil entstehen. Die Stadt Bern hat die entsprechende Planungsvorlage zur öffentlichen Mitwirkung verabschiedet. Diese dauert noch bis zum 24. September 2021. Ebenfalls letzte Woche fand auf dem WIFAG-Areal eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Mitwirkung statt. Eine Aufzeichnung davon und weitere Informationen sind online abrufbar. cae www.wifag-areal.ch. www.bern.ch/mitwirkungen
Geleisen der SBB, der Wankdorffeldstrasse und der Stauffacherstrasse. Wie dieses Gebiet dereinst beplant und bebaut werden könnte, soll eine städtebauliche Ideenstudie zeigen. Hierzu haben die Baurechtnehmenden sechs Planungs-Teams beauftragt, im Rahmen eines Studienauftrags unterschiedliche Ideen für die künftige Entwicklung des Areals zu entwerfen. Erste Überlegungen dieser Planungs-Teams zur Neugestaltung des Areals wurden letzte Woche im Rahmen eines Werkstattgesprächs mit Interessengruppen aus dem Quartier diskutiert. Einbezug des Quartiers Die sogenannte «Quartierstadt Wankdorf» ist ein bedeutendes Projekt, welches das Nordquartier (mit) prägen soll. Den Baurechtnehmenden ist es deshalb wichtig, die Anliegen und Meinungen von betroffenen Interessengruppen sowie direkten Nachbarn kennenzulernen und den aktiven Dialog zu pflegen. Ur-
Anregender Austausch Als Vertreter der Stadt Bern beschwor Stadtplaner Mark Werren das grosse Entwicklungspotenzial für die Stadt und für das Quartier. Er wies darauf hin, dass das Areal bereits im Stadtentwicklungskonzept der Stadt Bern 2016 (STEK 2016) wie auch im Richtplan zum kantonalen Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wankdorf als Entwicklungsgebiet ausgewiesen ist. Die Entwicklung des Areals entspreche somit auch den Stadtentwicklungszielen des Gemeinderats und des Kantons. Ueli Grindat unterstrich in seiner Begrüssung, dass es der Burgergemeinde als Grundeigentümerin ein Anliegen ist, mit der Weiterentwicklung einen Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen. Im Anschluss orientierte der Gesamtprojektleiter und Vertreter der Baurechtnehmenden Arthur Stierli über die Eckwerte des Projekts und den aktuellen Stand der Arbeiten. Er betonte, dass im Rahmen des Studienauftrags neben Bebauungsform und Nutzung auch Ideen zur Erschliessung, zur sozialen Durchmischung sowie zur nachhaltigen Mobilität und zu Klimaschutz-Massnahmen entwickelt
www.quartierstadt.ch
DIE BAURECHTPARTNER Für die Entwicklung der «Quartierstadt Wankdorf» haben sich die sechs Baurechtnehmenden Gebäudeversicherung Bern, AXA Investment Managers, Halter AG, Hessag AG, Genossenschaft Migros Aare und Alb. Wahlen AG zusammengeschlossen. Sie verfolgen das bedeutende Projekt eng abgestimmt mit der Burgergemeinde (Baurechtgeberin) und der Stadt Bern (Planungsbehörde). mgt
KORNHAUSBRÜCKE
Projektplanungskredit erhöht 2024 soll die Kornhausbrücke saniert werden. Für die Vorbereitungsarbeiten wurde nunmehr ein Kredit gewährt. mgt/cae
D
ie Tramgleise auf der Kornhausbrücke wurden letztmals vor 26 Jahren erneuert. Inzwischen weisen sie erhebliche Schäden auf, was zu einem grösseren Unterhaltsbedarf führt. Bernmobil plant, die Gleisanlage und die Fahrleitungen auf der Brücke 2024 zu ersetzen und gleich-
zeitig den Abstand zwischen den Gleisachsen den heutigen Normen anzupassen. Die Stadt Bern will die sich bietenden Synergien nutzen und an der gut 120-jährigen Brücke gleichzeitig umfassende Sanierungsund Korrosionsschutzarbeiten umsetzen.
Schutz für 30 Jahre Damit kann die Baustruktur der Brücke für weitere 30 Jahre geschützt und die Nutzungssicherheit des Bauwerks garantiert werden. Für die weitere Projektierung (Erarbeitung Vor-, Bau- und Ausführungsprojekt) hat der Ge-
meinderat zuhanden des Stadtrats einen Kredit von zwei Millionen Franken genehmigt. Darin enthalten ist der im Mai 2021 vom Gemeinderat in eigener Kompetenz bereits bewilligte Projektierungskredit von 150 000 Franken. www.bern.ch > Kornhausbrücke