JULI 2015, 6. Ausgabe
zukunft bozen N e u e P e r s p e k t i v e n f ü r M e n s c h e n , S ta d t u n d W i r t s c h a f t
Die große Chance für Bozen
Letzte Hürde für Siegerprojekt Was bisher geschah S. 3
in 5 Minuten vom Waltherplatz auf den Virgl Neue Naherholungszone S. 10
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Zukunft Bozen
Vorwort
Vorwort
Es geht um die Zukunft von Bozen! Bozen hat eine einzigartige Chance. In Kürze wird sich der Gemeinderat mit dem Projekt zur Runderneuerung des Stadtviertels am Busbahnhof befassen. Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass der Gemeinderat Großes für Bozen entscheiden kann. Alle wichtigen Bauwerke der Geschichte, auch alle Infrastrukturen der jüngeren Vergangenheit, wurden ohne den Bozner Gemeinderat entschieden: Kirchen, Schlösser und historische Gebäude, Sportstätten (Drususstadion, Lido...) und ganze Stadtteile aus dem vorigen Jahrhundert, neuere Infrastrukturen wie Eisackuferstraße, Seilbahnen, Ötzi-Museum und Museion, Universität, Schulen, Stadttheater, Konzerthaus... Immer waren es Private oder politisch übergeordnete Instanzen, die Projekte angeregt, entschieden und finanziert haben. Jetzt hat erstmals der Gemeinderat die Chance, die Stadt aus eigenem Willen zu bewegen. Das Projekt „Kaufhaus Bozen Bolzano“ hat die Kraft, Bozen und
speziell die Innenstadt zum Blühen zu bringen: neue Einrichtungen für die Bevölkerung, ein schöneres Stadtbild, neue Verkehrslösungen… All das bringt neuen Schwung und mehr Lebensqualität für Bozen; Aufwertung von Stadtraum, neue Arbeitsplätze, neue öffentliche Einnahmen für soziale und andere Zwecke. Wir sind uns bewusst, dass nicht alle sofort die Vorteile dieses Projektes erkennen wollen oder können. Vielfach sind die Menschen verunsichert, weil bewusst Falschinformationen und unsachliche Behauptungen gestreut und Ängste geschürt wurden, um das Projekt zu verhindern. Vielleicht haben die Verhinderer Angst vor Konkurrenz. Wir hoffen und wünschen den Gemeinderäten, dass sie die Chancen der Stadt erkennen und entsprechend bewerten. Dass sie sich für Entwicklung und nicht für Stillstand entscheiden. Dass sie ihre Entscheidung abwägen und ihre Stimme für eine bessere Zukunft von Bozen verwenden.
Herzlich, Anna Pitarelli (Gründungspräsidentin), Alberto Stenico (Vizepräsident) und die Vorstandsmitglieder Paul Bacher, Evi Seebacher Cazzanelli Heinz Peter Hager und Elmar Pardeller, im Bild oben v.l.n.r.
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Expertenkommission Die vom Gesetz vorgesehene Dienststellenkonferenz setzt sich aus hochkarätigen Technikern der Gemeinde Bozen und der Südtiroler Landesverwaltung zusammen. Sie haben alle Unterlagen nach den Ausschreibungskriterien überprüft.
Für die Gemeinde Bozen Helmuth Moroder – Generaldirektor (Vorsitzender) Ulrike Pichler – Direktorin Abt. Vermögen und Wirtschaft Stefano Rebecchi – Direktor Abt. Raumplanung und -Entwicklung Fulvio Rizzolo – Direktor Amt für Raumplanung Mario Begher – Direktor Amt für Infrastrukturen Ivan Moroder – Direktor Amt für Mobilität Fabiola Petilli – Direktorin Amt für Wirtschaft und Konzessionen Giovanni Seppi – Verantwortlicher Dienststelle Bauwesen
Für die Autonome Provinz Bozen Anton Aschbacher – Direktor Abt. Natur, Landschaft, Raumentwicklung Günther Burger – Direktor Abt. Mobilität Hansi Felder – Direktor Abt. Wirtschaft Giulio Lazzara – Direktor Amt für Haushalt und Programmierung Frank Weber – Direktor Amt für Ortsplanung Süd-West Weitere Techniker der Verwaltungen wurden bei Bedarf hinzugezogen.
Was bisher geschah
Projektverlauf
Was bisher geschah
Siegerprojekt muss letzte Hürde nehmen Das Ziel ist fast erreicht. Die Entscheidung im Bozner Gemeinderat und in der Landesregierung ist der letzte Schritt, den der gesetzlich beschrittene Weg zur Aufwertung des Stadtviertels am Busbahnhof vorsieht.
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egonnen hat alles mit einem Projektvorschlag, den die Innsbrucker SIGNA Gruppe über ihre Bozner Tochtergesellschaft KHB GmbH bei der Gemeinde eingereicht hatte, wie vom Gesetz für den „Plan für die städtebauliche Umstrukturierung“ (PSU) vorgesehen. Das war im November 2013. Der Bozner Stadtrat überlegte gründlich, ließ Studien erstellen, u.a. über den Bedarf an Handelsflächen und die Mobilität. Schließlich schrieb die Gemeinde am 25. Juni 2014 einen offenen Wettbewerb aus, der genaue Vorschriften über notwendige öffentliche Infrastrukturen, Baudichten, Handels- und andere Flächen, Verkehrsberuhigung, Umwelt, Energie und städteplanerische Aspekte enthielt. Bei diesem Wettbewerb wurden das Projekt „Kaufhaus Bozen Bolzano“ sowie ein weiterer Vorschlag eingereicht, der von einer Gruppe rund um den Bozner Sportartikelhändler Georg Oberrauch und den heutigen Stadtrat Luciano Giovanelli
ausgearbeitet worden war. Eine eigens eingerichtete Expertenkommission, die so
in das Vertragswerk eingear- GmbH deren Präsident Heinz beitet – damit war es aber zu Peter Hager das Dokument spät, um den Gemeinderat unterschrieben. Damit ist der vor dem Wahltermin Weg frei für die Ratifizierung Das KAUFHAUS BOZEN ÜBERZEUGTE abstimmen zu lassen. in den genannten Gremien. So gab es mehrfach Alle Dokumente wurden von DIE EXPERTEN-KOMMISSION Aufschübe, bis am 24. der Gemeinde laufend onIN ALLEN PUNKTEN. Juni der Bürgermeis- line veröffentlicht und sind ter, der Landeshaupt- auf www.gemeinde.bozen.it JETZT IST DIE POLITIK AM ZUG. mann und für die KHB abrufbar. genannte Dienststellenkonferenz, traf sich insgesamt 13 Mal, um die Projekte nach den Vorgaben der Gemeinde zu überprüfen. Am 31. Oktober 2014 gab es die Entscheidung: Das Projekt „Kaufhaus Bozen Bolzano“ ist Wettbewerbssieger; der andere Vorschlag Im Vertragsentwurf, der nun zur Ratifizierung vorliegt, sind wurde wegen Qualitätsmändetailliert alle Bedingungen und Garantien für die Stadt Bogeln ausgeschlossen. zen festgeschrieben. Zu den zentralen Punkten gehört der ökonomische Teil. Die KHB GmbH bietet der Gemeinde In den Monaten darauf arbeitete die DienststellenkonBozen einen Gesamtbetrag von 99,1 Millionen Euro für ferenz am Vertragsentwurf, die Ablöse der Grundstücke an. Von diesem Betrag werden welcher der Landesregierung die Kosten für die öffentlichen Infrastrukturen – neue Verkehrserschließung der Innenstadt – abgezogen: 27,3 Mio. und dem Bozner Gemeinderat als „Programmatische VerEuro zzgl. Mehrwertssteuer. Netto erhält die Gemeinde daeinbarung“ zur Ratifizierung mit 69,1 Mio. Euro für ihr Grundstück sowie die genannte neue Infrastuktur als Eigentum. Das Landesschätzamt vorgelegt werden soll. Am 9. März März war ein erster Enthatte den Wert übrigens mit 14,5 Mio. Euro beziffert, der wurf fertig. Bürgermeister Luvon der KHB GmbH um 99,1 Mio. Euro gekauft würde. Dies igi Spagnolli stellte aber noch bedeutet einen Zuwachs für das Vermögen der Gemeinde bzw. der Bürger von ca. 84 Mio. Euro. zusätzliche Anforderunge. Diese wurden bis Anfang Mai
Vertragsentwurf
Fast 100 Millionen Euro brutto für Bozen
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Kaufhaus Bozen
Das Projekt
Neues Stadtviertel mit viel Mehrwert
Mehr Bozen für alle Die private Initiative Kaufhaus Bozen ist viel mehr als ein neues Shoppingerlebnis. Sie beinhaltet die Aufwertung eines ganzen Stadtviertels als Brücke zwischen Bahnhofsareal und Altstadt: mit öffentlichem Raum für Veranstaltungen, mit einem Stadthotel, Restaurants und Bars, mit Wohnungen und Büroflächen, Kindertagesstätte und vielen weiteren Vorteilen für die ganze Stadt. Zudem sieht es einen neu gestalteten Bahnhofspark mit echter Aufenthaltsqualität und eine Verkehrsberuhigung vor.
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as Projekt Kaufhaus Bozen verleiht der historischen Handelsstadt neuen Glanz und überregionale Strahlkraft – mit neuen Perspektiven für Menschen, Stadt und Wirtschaft.
Neugestaltung eines Stadtviertels Das Gesamtprojekt sieht die Umgestaltung und deutliche Aufwertung des Stadtviertels zwischen Bahnhof, Verdiund Waltherplatz vor. Es umfasst Infrastrukturen und städteplanerische Lösungen für ein innerstädtisches Kaufhaus, ein hochwertiges Hotel, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, umfangreiche Grünflächen sowie ein umfassendes Verkehrs-(Beruhigungs)-Konzept. Der Entwurf von Stararchitekt David ChipStadthotel, Bars und Restaurants
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perfield ist mit dem städtebaulichen Masterplan für Bozen sowie mit den Überlegungen zur Bebauung des Bahnhofareals im Einklang. Das Kaufhaus Bozen bietet neue Chancen für die Stadt und für ganz Südtirol mit hochwertigen Flächen und einem sehr attraktiven Angebot als ideale Ergänzung zur Handelstradition in Bozen.
Architektur auf Weltniveau Der vorgesehene Baukörper von David Chipperfield gliedert sich auf vielfältige Weise und in zahlreiche Elemente, die dem Stadtviertel ein neues Gesicht geben. Bozen erhält einen repräsentativen Stadteingang. Bahnhofspark und Allee bekommen eine seitliche Fassung
Kaufhaus Bozen
Hochwertige Wohn- und Grünflächen auf dem Dach
Bahnhofspark und Bahnhofsallee: Viel Grün
Das Projekt
Erlebnis und sorgen dafür, dass sich die Menschen in diesem beeindruckenden Bauwerk wohlfühlen und nicht mehr nach Innsbruck, Affi oder Verona fahren müssen um ein ansprechendes Angebot vorzufinden. Dies ist ein Garant für die Belebung der Stadt, für zusätzliche Umsätze und für deutlich höhere Steuereinnahmen durch den Kaufkraft-Rückfluss. Für lokale Handelstreibende bieten sich neue Chancen für eine besonders attraktive Präsenz in der Landeshauptstadt. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die leichte Erreichbarkeit. Die Konsumenten flanieren direkt über die Parkflächen bzw. Fußgängerzonen in das Kaufhaus oder gelangen mittels der öffentlichen Verkehrsmittel in unmittelbarer Nähe schnell und einfach in die Innenstadt.
Grünflächen mit Qualität
in Richtung Waltherplatz. Entlang der Garibaldistraße ist die Bebauung geschlossener und formuliert eine klare Stadtkante. Die Südtiroler Straße erfährt eine Aufwertung durch den neuen städtischen Platz vor dem Kaufhaus. Ein starker Bezug auf die jeweiligen Nachbargebäude führt dazu, dass sich das Kaufhaus harmonisch in die Maßstäblichkeit der Stadt einfügt.
Moderne Mobilität, weniger Verkehr Besonderer Wert wird auf die Entlastung und Optimierung der innerstädtischen Verkehrssituation gelegt. Unterirdische Verkehrsführung der Südtiroler Straße, Verkehrsfreiheit der Bahnhofsallee als Fußgängerzone sind Zugpferde für die Stadtentwicklung. Die Bahnhofsallee wird Teil des neu gestalteten Bahnhofsparks mit echter Aufenthaltsqualität und verkehrsfreie Flaniermeile. Das Radwegenetz wird durch Unter- und Überführungen am Verdiplatz deutlich verbessert.
Aufschwung und Belebung Die rund dreijährige Bauzeit für das Gesamtprojekt schafft und sichert Hunderte Arbeitsplätze für die lokale Bauwirtschaft. Zudem werden nach der Eröffnung rund 1.000 neue qualitätsvolle Arbeitsplätze geschaffen. Ein attraktives Kaufhaus im Zentrum von Bozen bringt eine Frequenzsteigerung in der Innenstadt, schafft eine positive Auswirkung für den bestehenden Handel und verhindert so den Wildwuchs in der Peripherie. Das Innenstadtkaufhaus bietet Südtiroler Handelsunternehmern und Kaufleuten die Möglichkeit, eigene Betriebe unter einem Dach mit international nachgefragten Marken anzusiedeln. Es schafft mit einem neuen, attraktiven Angebot neue, zusätzliche Nachfrage.
Lebens- und liebenswertes Bozen Zahlreiche nachgefragte internationale Marken und ein reichhaltiges Angebot vermitteln ein einzigartiges Shopping-
Den Bedürfnissen der Bevölkerung nach hochwertigen Grünflächen wird mit dem Projekt Rechnung getragen. Das Angebot an Grün- sowie Ruhezonen wird substantiell erweitert, indem der derzeit vernachlässigte Bahnhofpark und die Bahnhofsallee neu gestaltet werden. Damit entsteht eine neue Fußgängerzone zum Flanieren und Verweilen: mit echter Aufenthaltsqualität, mit Spielplätzen für Kinder und mit mehr Sicherheit.
Rein private Investition Mit über 320 Millionen Euro ist das Kaufhaus Bozen die größte private Investition, die je in Südtirol getätigt wurde. Für Südtirol bringt das Projekt viele zusätzliche Steuereinnahmen: Allein die Gemeindeimmobiliensteuer GIS wird mit rund 1 Mio. Euro pro Jahr berechnet; dazu kommen gut 15 Mio. Euro an Steuern für Südtirol, die sich aus der Mehrwertsteuer, den Unternehmenssteuern IRES, IRAP sowie der Einkommenssteuer für Mitarbeiterlöhne ergeben. Bozen bleiben rein für die Ablöse der Grundstücke und nach Verwirklichung der öffentlichen Infrastrukturen ganze 69,1 Mio. Euro zur freien Verwendung übrig. Die öffentliche Infrastruktur im Wert von 27,3 Mio. Euro geht ins Eigentum der Gemeinde über. Die Wertsteigerung für die Gemeinde (Liegenschaftwert heute: ca. 14,5 Mio. Euro) beträgt ca. 84 Mio. Euro. 5
Kaufhaus Bozen
Handel und Wirtschaft
Bozen kann nur profitieren - Innsbruck hat es vorgemacht
Neuer Schwung für die Innenstadt Die SIGNA-Gruppe hat es in Innsbruck mit dem Kaufhaus Tyrol vorgemacht. Auch die Altstadt von Bozen wird durch das Kaufhaus Bozen eine entscheidende Aufwertung erfahren. Zum Wohle von Handel und Wirtschaft, zum Vorteil für alle Menschen. Ein Blick nach Norden genügt, um den großen Mehrwert zu erkennen, den Innsbruck heute hat: Dort gehört die Innenstadt mit der Maria-There-
rol, Obfrau Innsbruck Stadt) pflichtet bei: „Mit der Neugestaltung der Maria-TheresienStraße als Fußgängerzone und Eröffnung des Kaufhaus Tyrol sowie der RathausDIE INNSBRUCKER INNENSTADT UND galerien wurde ein Impuls DER DORTIGE HANDEL HABEN MIT DEM großartiger gesetzt.“ So ein ImKAUFHAUS TYROL KLAR PROFITIERT. puls wäre auch für Bozen eine riesige sien-Straße zu den meist fre- Chance und viele Südtiroler quentierten Handelsstraßen Handels-treibende haben dies in Österreich – seit Eröffnung auch erkannt. So gibt es bedes Kaufhaus Tyrol durch die reits über 100 Vormerkungen SIGNA-Gruppe. Die offiziellen für eine Fläche im Kaufhaus Frequenz-Zählungen bestäti- Bozen. gen dies Jahr für Jahr: Die wöchentliche Besucherzahl hat Bozen: Aufträge für lokale Wirtschaft, viele neue Arsich verdoppelt!
Innsbruck: Kaufleute bestätigen Aufwertung Peter Zelger, Obmann Verein „Innsbruck Innenstadt“, hat erst jüngst bestätigt: „Stadtflair, vielfältiger Branchenmix, Abwechslung, Treffpunkt und Erlebnis, eine kreative Gastronomieszene, all dies findet sich im Zentrum. Dazu trägt das Kaufhaus Tyrol maßgeblich bei.“ Auch Regina Stanger (Wirtschaftskammer Ti-
beitsplätze
Das Projekt schafft sehr viele neue Arbeitsplätze. Schon jetzt sind Südtiroler Dienstleister, Planer und Freiberufler beteiligt und die SIGNA-Gruppe hat schon viele Millionen Euro für die Ausführungs- und Detailplanung in Bozen investiert. In der Bauphase werden rund 400 Arbeiter beschäftigt sein. Mit der Eröffnung werden 1.000 neue, qualitative Arbeitsplätze geschaffen.
IN DER BAUPHASE WERDEN 400 BAUARBEITER BESCHÄFTIGT SEIN. MIT ERÖFFNUNG WERDEN 1.000 NEUE ARBEITSPLÄTZE ENTSTEHEN. 6
Kaufhaus Bozen
Experten
Bozen braucht das Kaufhaus
Eine Aufwertung hätte Bozen in diesem Viertel dringend notwendig
Die offizielle Studie der Stadt Bozen, internationale Handelsexperten und auch Städteplaner bestätigen: Das Projekt Kaufhaus Bozen sorgt für eine Aufwertung von Bozen.
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ie renommierte Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung GMA (Ludwigsburg) hat im Auftrag der Gemeinde im Jahr 2014 eine Studie über die Zukunftsentwicklung der Handelsstadt Bozen erstellen lassen. Das Ergebnis: Ja, es braucht ein Einkaufszentrum für eine nachhaltige Entwicklung der Innenstadt und dieses sollte rund 30.000 Quadratmeter Verkaufsflächen vorsehen. Der Bozner Stadtrat hat dann entschieden, die Handelsfläche auf 22.000 Quadratmeter zu beschränken.
Handelsexperte: Mehr Strahlkraft für Bozen Im Herbst 2014 sprach Prof. Thoams Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, ein ausgewiesener Handelsexperte, in Bozen. „Die Altstadt braucht ein Kaufhaus“, so Prof. Roeb. Bozen kann sich derzeit weder im regionalen, noch im grenzübergreifenden Vergleich als bedeutende Shopping-Destination profilieren. Die Handelsstruktur sei kleinteilig und zudem unausgewogen. Die Bozner Altstadt habe durchaus ein kaufkräftiges Publikum, dieses müsse aber stärker gebunden werden. Es gäbe also viel Potential für eine Weiter-
entwicklung. „Das Kaufhaus stellt ein Angebot bereit, das die Bozner Innenstadt als Einkaufsstadt insgesamt attraktiver und wettbewerbsfähiger gegenüber der Konkurrenz im Internet macht", so Handelsexperte Prof. Roeb.
PROF. THOMAS ROEB Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Handelsexperte
Stadtplanung: Projekt ist gut für die Stadt
rené benko SIGNA Gründer
„Als Innsbrucker kenne ich Bozen seit meiner Jugend. Ausflüge nach Bozen waren immer etwas Besonderes. Die Stadt hat aber in den letzten 20 Jahren einiges an Potential verloren und das ist schade. Die Innenstadt scheint im Vergleich zu anderen Städten weniger innovativ zu sein. Ich habe den Eindruck, es fehlt bzw. viele warten auf den entscheidenden Impuls. Ich bin überzeugt, dass Bozen mehr kann. Das Projekt der SIGNA kann sicherlich der Startschuss für eine gute und innovative Entwicklung in der Stadt sein!"
Architekt Josef March ist ein anerkannter Fachmann. Für den langjährigen Direktor des Ressorts für Bauten in der Südtiroler Landesverwaltung ist das Gesamtprojekt sehr stimmig und architektonisch ein logischer Abschluss des Bahnhofsplatzes: „Die Neuordnung in diesem Stadtteil ist notwendig und tut der Stadt gut.“
Anlässlich seines jüngsten Besuchs in Bozen mit Vortrag beim SMG-Forum ging auch der berühmte Herausgeber des internationalen Monocle-Magazins und Weltbürger Tyler Brùlè auf das Kaufhaus Bozen ein. „Dies könnte die Chance für die Stadt sein“, so der innovative Vordenker.
JOSEF MARCH
Tyler Brûlé
Architekt, langjähriger Direktor des Bautenressorts des Landes
Herausgeber des internationalen Monocle-Magazin 7
Heute & morgen
Zukunft wagen
Bahnhofsallee heute: Keine Visitenkarte f체r die Ankunft in der Stadt
Heute: Verkehr und Staus
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Neue Bahnhofsallee als repr채sentative Flaniermeile und attraktives Eingangstor zur Altstadt
Morgen: Verkehrsberuhigung mit optionaler unterirdischer Verkehrsf체hrung
Heute & morgen
Zukunft wagen
heute & morgen Lebensqualität und Mehrwert Hochwertiger Raum zum Leben, Wohnen, Arbeiten und Einkaufen. Wo heute heruntergekommene Gebäude stehen, ein liebloser Bahnhofspark und ein vernachlässigtes Stadtviertel, ist eine klare Aufwertung das Ziel. Davon wird ganz Bozen profitieren!
heute
morgen
- heruntergekommenes Viertel - verwahrloster Park - bröckelnde Fassaden - geschlossene Lokale - von Einheimischen gemieden - Kriminalität und Polizeirazzien - keine Visitenkarte der Stadt - peinliche Eintrittskarte für das Zentrum der Stadt - Verkehr und Staus an allen Ecken - Stillstand und wenig Perspektiven - kein Raum für neue Initiativen
+ Aufwertung eines ganzen Stadtviertels + neuer Bahnhofspark mit echter Aufenthaltsqualität + viel öffentlicher Raum für alle Bürger: Veranstaltungsräume für alle + Flanieren, Verweilen, Einkaufserlebnis + Lebensraum mit Lebensqualität + Treffpunkt für Jung und Alt + neuer Schwung für Handel und Wirtschaft: Belebung der Innenstadt, 1.000 neue Arbeitsplätze, Arbeit für 400 Bauarbeiter in Verwirklichungsphase + modernes, zeitgemäßes Stadtbild: hochwertige Architektur + Brücke zwischen Altstadt und Bahnhofsareal
Heute: Südtiroler Straße, Ecke Perathoner Straße mit Verkehr und Müllcontainern
Morgen: Aufwertung durch einen neuen Stadtplatz
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Virgl und Kohlern
Neue Naherholungszone
© Snøhetta/Sonaar
Der Virgl neu gestalten und den Bürgern zurückgeben: mit Seilbahn, Café, und Räumen für Veranstaltungen, Spielplätzen, Spazierwegen, Naturpfaden, Schwimmbad u.v.m.
5 Minuten:
Vom Waltherplatz Den Virgl als Stück Bozen für die Bürger wiedergewinnen und einen Ort der Ruhe, Erholung und Inspiration in unmittelbarer Stadtnähe schaffen: Dies war das Ziel eines internationalen Ideenwettbewerbs.
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er den Virgl kennt, wird wehmütig. Ein Stück Natur, schlecht erschlossen und über weite Teile heißt es: Zutritt verboten! Die SIGNA verfügt über eine Kaufoption über das rund 40 Hektar große brachliegende Grundstück und möchte es für die Bürger 10
wieder zugänglich machen: Mit einer neuen Seilbahn, einem Café und Räumen für Veranstaltungen, als natürliche Naherholungszone. Die SIGNA lud drei Architekturstudios von Weltrang zum Ideenwettbewerb: Zaha Hadid (London), Snøhetta (u.a. Oslo, New York) und Coop
auf den Virgl
Himmelb(l)au (Wien, Los Angeles). Das Siegerprojekt stammt von Snøhetta: Sanfte Strukturen, die Bozen und den Virgl neu erlebbar machen. In der hochkarätigen Bewertungskommission waren u.a. internationale Experten, aber auch Architekten aus Südtirol und Anrainer vertreten: dar-
unter die Architekten Walter Angonese, Carlo Azzolini und Josef March, die Anrainerin Silvia Tauferer (Kohlerhof ) sowie Stefano Novello (Italia Nostra). Jury-Präsident war der gebürtige Südtiroler und Träger des österreichischen ArchitekturStaatspreises, Prof. Roman Delugan.
Virgl und Kohlern
Neue Naherholungszone
© Snøhetta/Sonaar
Neuer Anzugspunkt für Gäste und Einheimische, Strahlkraft einer Weltstadt
Symbol der Verwahrlosung und des Verfalls: das frühere Schwimmbad bei der zerfallenden Bergstation
Projekt Coop Himmelb(l)au
ERFOLGREICHE BEISPIELE
Privatinitiativen von Weltstädten als Vorbild Atlantis, The Palm (Dubai) Istithmar World Projekt Zaha Hadid
Empire State Building (New York) Tony Malkin
ICC (Hong Kong) consortium of Sun Hung Kai Properties, Henderson Land and Towngas
Freiheitsstatue (NY) Private Spendenaktion
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Auf einen Blick
Konkreter Mehrwert
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überzeugende Argumente für das Kaufhaus Bozen
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Neugestaltung des ganzen Stadtviertels durch Stararchitekt David Chipperfield – mit Kaufhaus, Verkehrsinfrastruktur, Wohnraum, Büros, Hotel, Veranstaltungsräumen, Kindertagesstätte u.v.m. Rein private Investition von 320 Mio. Euro zum nachhaltigen Nutzen für Stadt und Bürger. Bozen erhält 99,1 Mio. Euro: 69,1 Mio. als Geld, 30 Mio. als Infrastrukturen. Heutiger Wert: ca.14,5 Mio. Wertsteigerung für Bozen: 84 Mio. Euro (siehe S. 3) Arbeit für lokale Bauwirtschaft (drei Jahre Bauzeit, 400 Bauarbeiter) und nach Eröffnung rund 1.000 neue Arbeitsplätze mit Qualität. Überregionale Strahlkraft für Bozen, neuer wirtschaftlicher Aufschwung, Belebung für Stadt, Handel und Arbeitsmarkt. Grünflächen und Parks mit echter Aufenthaltsqualität, Kinderspielplätzen und mehr Sicherheit. Aufwertung von Bozen als Einkaufs- und Tourismusstadt in einem Einzugsgebiet von ca. 1 Mio. Einwohnern mit Kaufkraftrückfluss aus Affi und Innsbruck.
für die Zukunft Die Straßen zwischen Verdiplatz, Bahnhofsplatz und Waltherplatz gehören zu den vielbefahrensten Strecken in Bozen - noch: Das Kaufhaus-Projekt verringert den Verkehr. Grund dafür ist das Mobilitätskonzept, mit dem die Innenstadt neu erschlossen wird. Die zentralen Tiefgaragen (Walthergarage, Tradecenter, Pastoralzentrum u.a.) sind künftig nur mehr über eine unterirdische Zufahrt nahe dem Mayr-Nusser-Parkhaus erreichbar. Das bedeutet, dass ein Gutteil der Autos zwischen Verdi- und Bahnhofsplatz sowie in der Südtiroler Straße von der Oberfläche verschwinden, um durch den neuen Tunnel ihr Ziel anzusteuern. Die Bahnhofsallee wird damit zur Fußgängerzone und Teil des Bahnhofsparks. Auch Radfahren wird sicherer: Der gefährliche Übergang bei der Loretobrücke wird unter die
Brücke verlegt, sodass auch der Autoverkehr schneller fließen wird. Weiters wird die Verbindung zum Verdiplatz mit einer Überführung neu gelöst. Viel diskutiert wurde die Verlegung des Busbahnhofes, die von der Gemeinde angeregt wurde: Dieser kommt in die Rittner Straße, in die Nähe der Seilbahn, wo auch Platz für die Endstation der neuen MetroBusse aus dem Überetsch ist. Die Verlegung des Busbahnhofes heißt nicht, dass die Fahrgäste deshalb weiter gehen müssen: Denn die Zahl der Haltestellen rund um das neue Stadtviertel wird aufgestockt, um die Zugänglichkeit der Innenstadt zu verbessern.
Angebotserweiterung für die Konsumenten, echtes Shopping-Erlebnis, neue Chancen für lokale Händler.
Bah
Umfangreiche Beruhigung der innerstädtischen Verkehrssituation, neue Mobilitätslösungen und Erweiterung der Fußgängerzone.
nho
fall
ee
Südtiroler Straße
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Mobilität
10 Raum für die Öffentlichkeit: Veranstaltungs- und
Konferenzsäle, Raum für Jugendkultur, Musik und öffentliche Dienststellen.
11 Planung nach den Richtlinien der Greenbuilding-Ar-
G
ar
ib
d al
is
tra
ße
chitektur inklusive Geothermie und Flusswassernutzung für Heizung und Kühlung (CO2-Minimierung!).
12 KHB GmbH (Kaufhaus Bozen) mit Rechts- und Steuersitz in Bozen – dies bringt hohes Steueraufkommen für Stadt und Land.
Fahrräder
Anlieferung
Bus Fernverkehr
Tram (optional)
Bus Nahverkehr
PKW
Impressum Zukunft Bozen Nr. 3/2015, Jahrgang 2, erscheint dreimonatlich. Herausgeber und Eigentümer: KHB GmbH, Museumstr. 1, Bozen. Eintragung: Landesgericht Bozen
12vom 10.01.2014, Nr. 2/2014. Presserechtlich verantwortlich: Michael Mühlberger. Fotos © SIGNA Ibk, © Snøhetta/Sonaar, Shutterstock, succus. Konzept/Layout/Redaktion: succus.
Kommunikation GmbH. Druckerei: Varesco, gedruckt am 13.07.2015