Chasing Max Mustermann

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hrsg.

Chasing

zweintopf

Max Mustermann



Interventionen und Analysen zwischen รถffentlich und privat



Index

Vorwort, zweintopf /4 Einführung, Elisabeth Fiedler /8 ////////////////////////////////// Brad Downey /14 Eva Engelbert & Christian Hoffelner /18 Anne Glassner /22 Reinhard Gupfinger /26 Andreas Heller /30 Katharina Lackner & Sam Bunn /34 Wolfgang Lehrner /38 Michail Michailov /42 Tomáš Moravec /46 Erwin Polanc /50 Harald Saiko /54 we are visual /58 Roswitha Weingrill /62 zweintopf /66 ////////////////////////////////// Biografien /70 Impressum /72


Vorwort Wo kämen wir denn hin, wenn... Was ist was? So heißt eine beliebte Wissens-Buchreihe für Kinder. Einfach, bunt und strukturiert wird hier erklärt, wie die Dinge und Phänomene ihrem Wesen nach sind und aneinander hängen, welches Detail wichtig ist und welches nebensächlich. Ein ähnliches Nachschlagewerk wäre oft auch für die Belange des Öffentlichen, des Demokratischen oder Zwischenmenschlichen praktikabel. Aber es ist das Wesen des öffentlichen Raumes, dass hier vieles fraglich bleiben muss. Dehn- und verhandelbar. Immer wieder neu auszuloten. Was ist öffentlich? Was privat? Wie erkennt man die Merkmale des einen und des anderen? Gibt es fassbare Übergänge und wo und wann zeichnen sie sich ab? Wie im alltäglichen Zusammenleben äußern sich diese Grenzen und wie positioniert sich der Einzelne dazu? Was erlaubt man sich und was ist tatsächlich erlaubt? Und wer erlaubt sich zu erlauben? Wo kann man sich einbringen und wo regiert das Von-oben-herab? Oder ist ohnehin alles längst virtuell und den Bedingtheiten eines persönlichen wie örtlichen Interagierens entwachsen? Das Thema, öffentlich und privat, mit dem wir zu Beginn des Jahres 17 KünstlerInnen und Kollektive konfrontiert haben, beinhaltet viele Ws und Abers. Den öffentlichen Raum miteinander zu teilen, ist ein immerwährender Prozess und die Beschaffenheit jener Orte, die dafür gewidmet sind, bleibt in ständiger Diskussion. Während die verantwortlichen Touristiker gerne alles durch eine Brille Marke blauer Himmel und Sonnenschein vermarkten, haben andere längst ihre beweglichen Kameras ausgerichtet und stöbern BettlerInnen und angebliche Asoziale aus ihren Nischen auf. Ist doch gut und im allgemeinen Interesse, wenn alles möglichst sauber sicher und gefällig wird? Wo kämen wir denn hin, wenn... Auch Kunst kann sich in diesem Zusammenhang im öffentlichen Raum gut und gern instrumentieren lassen. Ob zur zeitweiligen Bespaßung der PassantInnen oder um wiedererkennbare Monumente und interessante Oberflächen innerhalb des Städtischen zu schaffen. Viele bunte Pins im Stadtplan. Must sees. Einstige Subkulturen wie Graffiti und Street Art dienen unter anderem dazu ein urbanes Lebensgefühl zu applizieren. Offen kritische Positionen, Hinweise auf eine unbequeme Vergangenheit werden nach einem entsprechenden Zeitraum von Empathie und Empören gerne wieder verräumt aus Gründen einer angeblichen öffentlichen Sicherheit, die wohl eher im Aufstören der Gedanken, als an tatsächlich entstandenen Hindernissen zu suchen ist.


Die Gestaltung des öffentlichen Raumes, die Formulierung der Botschaften nur jenen zu überlassen, die sich auf den zahlreichen Werbeflächen mit ihren Slogans einschreiben, die ihre Produkte, Events und Wohlfühlschablonen auf alles projizieren, was irgendwie verwertbar erscheint, kommt nicht Frage. Zumindest nicht für uns. Die Idee zu Chasing Max Mustermann ist nicht zuletzt auch dem überbordenden Angebot des Massenkonsums geschuldet: Jenen Dingen, mit denen wir unsere Räume, die öffentlichen wie die privaten gestalten, die Moden und Standards unterliegen, ob aus dem Baumarkt stammend oder aus dem Fundus der Lifestyle-Blogs. Auf der Suche nach dem, was uns antreibt, stoßen wir am Ende immer auf diesen Bodensatz an materiellen Stellvertretern, der uns bereichert und belastet gleichermaßen. Neben den Möglichkeiten, die er uns angeblich verschafft, verlangt er uns nämlich auch einiges ab, weil er finanziert, gewartet und in immer schneller werdenden Rhythmus erneuert werden will. Der Name Max Mustermann dient uns dabei als Platzhalter oder besser Phantom eines Durchschnitts, zu dem schlussendlich niemand gehören will. Die Art der Herangehensweise, die wir für unsere Fragen gesucht haben, ist eine möglichst subtile, eine temporäre, eine invasive. Wir haben die KünstlerInnen gebeten, auf ihre Weise tätig zu werden. Fragen zu stellen und nicht um Erlaubnis zu fragen, Äußerungen ganz selbstverständlich zu positionieren, Dinge zu extrahieren, Muster zu entdecken, zu überzeichnen, zu unterstreichen, die Gegebenheiten und Oberflächen durch ihre Setzungen umzuarbeiten bzw. neu zu deuten. Wir wissen, dass unser Publikum dabei ein rein zufälliges ist, umso mehr wiegt die Dokumentation, die diese Aus- bzw. Einschnitte über bzw. in den öffentlichen Raum zugänglich macht: Die Ausstellung, der Katalog sind verbindende Elemente auf der Suche nach einem Erklärungs- respektive Annäherungsversuch: Chasing Max Mustermann ist das dritte einer losen Reihe von unabhängigen Interventions- und Ausstellungsprojekten, an denen wir uns in den vergangenen 7 Jahren in Graz versucht haben. Das bedeutet keinesfalls das Ende unserer Auseinandersetzung mit dem Öffentlichen. Dazu haben wir uns zu sehr verstrickt, zu viele Brachen und Leerstellen aufgetan. Dazu werfen wir nur zu gerne kleine Steinchen ins Getriebe der allumfassenden Sehnsuchtsproduktionsmaschinerie, die uns alle angeblich bei Laune halten soll. zweintopf


Prologue Where might we end up if... Was ist was? - literally, What is what? – is the name of a popular German-language series of non-fiction books for children. Simple, colourful and clearly laid out, they explain the essential nature of things and phenomena and how these are related to one another, clarifying which details are important and which details not so important. A similar kind of reference work would come in useful when analysing public, democratic or interpersonal issues. Yet the very essence of public space is that many aspects must remain doubtful. Pliable and variable. In constant need of evaluation. What is public? What is private? How do you distinguish the characteristics of one from the other? Do tangible transitions exist, and if so, where and when do they emerge? Within the context of everyday coexistence, how do these boundaries manifest themselves, and where does the individual stand in relation to them? Where can you take liberties, what is actually permitted? Just who is it who takes the liberty to do this permitting?Where can you become part of the process, and where is it decided from on high? Or is it anyway the case that everything has long since arrived at a virtual level, and that the relativities of personal and local interaction have already been left behind? At the beginning of the year we confronted 17 artists and collectives with the theme of public and private, and with its many ifs and buts. Sharing public space with one another is a never-ending process, and the nature of those places allocated to it remains under constant discussion. The tourism industry would like to market everything through a pair of glasses from the blue-sky and sunshine brand. Others have long since set up their moving cameras and are busy flushing out beggars and ‘asocial’ types from their nooks and crannies. Is it really good and in the general interest if everything is made as clean, safe and pleasant as possible? Where might we end up if… Within this context, art can also serve as an effective and appropriate tool in public space. Whether it is to create temporary amusement for passers-by, or recognisable monuments and interesting surfaces within the urban environment. Lots of brightly coloured pins on the city map. Must-sees. Former subcultures such as graffiti and street art now serve partly to provide an ‘urban’posture. After a seemly interval of empathy and horror, openly critical positions and references to an uncomfortable past are now being cleared away again – supposedly for reasons of public safety, although these clearly have more to do with the disturbance of people’s thoughts than with actual obstacles.


We leave the design of public space and the formulation of messages entirely up to those who inscribe their slogans across the numerous advertising surfaces, who project their products, events and feel-good templates onto anything they can use.This should not be tolerated - at least as far as we are concerned. The concept of Chasing Max Mustermann arose mainly due to the excessive range of mass consumerism: the things we use in order to design our spaces, both public and private, that are subject to fashions and standards, whether they come from the DIY store or from the selection of the lifestyle blog. In the search for what drives us, we ultimately always come up against this sedimentary layer of material substitutes that both enriches and encumbers us. Alongside the possibilities that it supposedly creates for us, this is very demanding: it needs to be financed,maintained and renewed in an ever-accelerating rhythm. The name Max Mustermann acts as a place marker or rather the phantom of an average mainstream - to which no one actually wants to belong. The kind of approach we sought for our questions is as subtle as possible, temporary and invasive. We asked artists to work in their usual way. To ask questions and not ask for permission, quite naturally to position statements, to extract things, to discover patterns, to overdraw, to underline, to translate and reinterpret situations and surfaces with their actions. We are aware that our audience is completely random, meaning that the documentation that opens up accessibility to these sections - or insections - in public space becomes all the more significant. The exhibition and the catalogue are connecting elements in the search for an attempt at an explanation or an approach: Chasing Max Mustermannis the third in a series of independent intervention and exhibition projects that we have attempted in the past 7 years in Graz. This by no means signifies an end to our investigations into public space. We have become too entangled in the subject, and have opened up too many wastelands and gaps, to give up now. We will continue to enjoy throwing small stones into the vast machinery that produces the consumer cravings intended to keep us amused.

zweintopf


Einführung Fragen nach dem öffentlichen Raum, seinem Wesen, Fragen danach, wodurch er sich ausweist, wem er gehört, von wem er wie genutzt wird, welche Bedeutung er hat, wo er sich befindet, beschäftigen nicht nur das Institut für Kunst im öffentlichen Raum, sondern sind von eminenter allgemeiner demokratiepolitischer Bedeutung. In einzelnen Staaten unterschiedlich interpretiert ist öffentlicher Raum grundsätzlich jener, der frei zugänglich ist. Dazu zählen nicht nur öffentliche Verkehrs- und Grünflächen, die einer Gemeinde oder einer Körperschaft öffentlichen Rechts gehören, der öffentliche Raum erweitert sich auch auf virtueller Ebene über soziale oder andere digitale Netzwerke. Dass deren Nutzungsberechtigung durch Übereinkünfte oder Bewilligungen öffentlicher Ämter bestimmt wird, ist sich der Großteil der Bevölkerung oft nicht bewusst. Dennoch sind die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit verschwimmend. Während die Einvernahme des öffentlichen Raumes durch ökonomische Interessen und politische Willensbildung zunehmend über dessen Nutzung entscheidet, gibt es gleichermaßen Vorstöße und Verschiebungen in Richtung privater oder tatsächlich allgemeiner Verwendung bzw. Inanspruchnahme desselben Raumes. Zwischenbereichen, die nicht eindeutig kategorisierbar sind, kommt eine zusätzliche Bedeutung zu Das Künstlerduo zweintopf beschäftigt sich seit Jahren mit diesen Thematiken und legt mit seinem Projekt Chasing Max Mustermann den dritten und finalen Teil einer kuratierten Reihe dar. Mit Imagineering wählten sie im Jahr 2009 Shoppingwelten als Performance-Räume, innerhalb derer sie die Konstruktion von Scheinöffentlichkeit untersuchten. Sie entlarvten scheinbar öffentliche Zugänglichkeit und Verfügbarkeit, indem sie 16 KünstlerInnen, ArchitektInnen und Kollektive einluden, ohne Erlaubnis einer Shoppingcenterleitung künstlerisch tätig zu werden. Fragen zu Stadtentwicklung, Imagebildung, Konsum, der Verödung gewachsener Stadtzentren oder der gesellschaftlichen Relevanz und Veränderung durch die Einführung von Shopping Malls wurden innerhalb dieses Projektes untersucht. Subversiv und jenes Konsumverhalten verunsichernd, das nicht mehr notwendige Dinge, sondern Gefühlswelten erstrebt, wurden die damals existierenden Einkaufszentren der und um die Stadt Graz, Murpark, Seiersberg und Citypark mit künstlerischen Mitteln befragt.


2012 widmeten sich zweintopf mit 13 anderen KünstlerInnen in Verkehrsräumen und Parkhausarchitekturen dem Problem des städtischen Individualverkehrs und damit einer Facette urbaner Planungsstrategien und deren Auswirkungen. In transitorischen Räumen von Graz wurden die Fragen Was bedeutet Mobilität für den öffentlichen Raum, wo gibt es Reibungsflächen mit anderen Nutzungen, wo Brachen und Problemzonen und wie könnten wir mit der Monofunktionalität, die Verkehrs- und Parkflächen für sich einfordern, umgehen? unter dem Titel PARK & PRIDE/ (NO) STANDING ANYTIME mit künstlerischen Mitteln und Strategien untersucht und bearbeitet. Mit dem diesjährigen Projekt mit dem Titel Chasing Max Mustermann hinterfragen 17 KünstlerInnen Grenzen und Schnittstellen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, die immer wieder neu ausgelotet, deren Dehnbarkeit untersucht werden muss. Entsprechend diesen oft ungewissen Grenzen wird keine Dauerhaftigkeit von Kunstwerken angestrebt. Temporär wird interventionistisch agiert, um die Fragilität des Dazwischen zu verdeutlichen. Damit wird einerseits Öffentlichkeit in Frage gestellt, andererseits wird sie stabilisiert und in ihrem demokratisch verstandenen Wert durch neue Zugänglichkeiten betont. Anonymität und Zuschreibung innerhalb unserer Gesellschaft sind Themen, die im Titel deutlich angesprochen werden. Max Mustermann, das deutsche Synonym einer fiktiven Durchschnittsperson, die imaginär bleibt und keinerlei Individualität in sich trägt, ist Gleichschaltungsprogramm ohne Differenzierung. Mit Chasing Max Mustermann, also einem Nacheifern dieses Normativs werden jene gesellschaftspolitischen Mechanismen angesprochen, die notwendige Diversitäten oder Polyvalenzen innerhalb demokratischer Systeme einfachen Kategorisierungen gegenüberstellen. Folglich wird auch kein spezifisches Publikum angesprochen, es wird nicht adressiert, sondern mittels ephemerer Aktionen stellen sich Irritationen ein, die das einheitliche Geflecht normierter Bedingungen fraglich erscheinen lassen und bewusst perforieren.

Dr. Elisabeth Fiedler Leiterin Abteilung Kunst im Außenraum, Chefkuratorin des Österreichischen Skulpturenparks und des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark am Universalmuseum Jonneum


Introduction Questions about public space, its nature, what its defining characteristics are, who it belongs to, who uses it and how they use it, what significance it has, where it is located – these issues are not just a concern for the Institute for Art in Public Space, but also of great importance generally in the context of democratic politics. Although it is subject to varying interpretations in different countries, public space is basically space that is freely accessible. It includes the public traffic areas and green spaces that belong to a municipality or a public corporation, but also, on a virtual level, extends via social or other digital networks. Often, the majority of the population is not aware of the fact that the authorisation of its usage is defined by agreements and licences issued by public offices. The boundaries between what constitutes public and private are, however, blurred.While the assessment of public space increasingly determines its use in line with economic interests and political purposes, there are equally inroads and shifts being made in the direction of private, or in effect general, use of and/or claims to the same space. Grey areas that cannot clearly be categorised acquire an additional significance. For several years now, the artist duo zweintopf have focused on these themes. Their project Chasing Max Mustermann is the third and final part of a curated series. In 2009, for Imagineering, zweintopf selected shopping environments as performance spaces within which they investigated the construct offake ‘publicness’. Inviting 16 artists, architects and collectives to create artworks without permission from the management of a shopping centre, they debunked the myth ofits public accessibility and availability. The project examined the issues around urban development, image creation, consumption, the desolation of organically grown town centres or around social relevance and changes due to the introduction of shopping malls. Subversively and unnervingly, the project aimed its sights at the kind of consumer behaviour that is no longer about buying the things you need but instead strives to satisfy emotions, employing artistic methods to examine the shopping centres that existed at that time in and around Graz, the Murpark, Seiersberg and Citypark malls.


In 2012, zweintopf and 13 other artists looked at the problem of private transport in the city in traffic zones and multi-storey car parks, also as a facet of urban planning strategies and their consequences. In transitory spaces in Graz, the PARK & PRIDE/ (NO) STANDING ANYTIME project used art methods and strategies to examine and address questions such as What does mobility mean for public space?, Where do sources of friction with other usages arise?, Where do we find wastelands and problem zones? and How could we deal with the monofunctionality that traffic and parking areas demand? This year’s project, Chasing Max Mustermann, invites 17 artists to investigate those boundaries and interfaces between private and public spheres that need to be constantly readjusted, their elasticity tested. In line with the nature of these frequently uncertain boundaries, there is no attempt here to make the artworks permanent. These are temporary interventions that serve to highlight the fragility of the in-between. On the one hand, the essence of what is public is called into question; on the other, it is stabilised, thus emphasising new accessibilities through its democratically understood value. Anonymity and attribution within our society are themes that are clearly addressed in the title. Max Mustermann, the German synonym for a fictitious average person, a Joe Bloggs who remains imaginary and possesses no traces of individuality, exists as a Gleichschaltung programme without differentiation. Chasing Max Mustermann –an emulation of this normative –addresses the socio-political mechanisms that place those necessary diversities or polyvalences within democratic systems in opposition to simple categorisations. Hence it does not aim to appeal to a specific public, but rather uses ephemeral actions to create irritations that cast doubt on the uniform network of standardised conditions, deliberately perforating it.

Dr. Elisabeth Fiedler Director of the Outdoor Art section, Chief Curator of the Austrian Sculpture Park and the Institute of Art in Public Space Styria at Universalmuseum Joanneum



Arbeiten / Works


Brad Downey Auto-Created Anonymous installation with tape 2008

Es ist ein stetes Kreisen, das die banalen, aufkaschierten Botschaften auf jenen modernen Litfaßsäulen im öffentlichen Raum vollführen. Bloße Präsenz wird nicht mehr nachgefragt. Es muss schon auch Bewegung rein, wo Bewegung möglich ist. Dynamik als Eigenschaft bedeutet einen höheren Tarif. Denn das Auge des Konsumenten dreht mit, es staunt, kauft. Brad Downey macht sich diesen simplen Effekt zunutze. Ausgerüstet mit verschiedenen, bunten Klebebändern rückt er aus, um ein Stück öffentlichen Raum zurückzuerobern und um neue Relationen herzustellen. Einige wenige Kniffe reichen aus und die Säule beginnt sich selbst zu demaskieren. Sie zieht an den Bändern, sie spult auf was an Material da ist, sie beginnt ihre Slogans zu fragmentieren. Jemanden einwickeln meint, ihn so zu verstricken, dass er gar nicht mehr anders kann. Während unser Blick darauf programmiert scheint, nur ständig Neues zu sehen, geht es in Wahrheit letztlich darum, über das, was man sieht, etwas Neues zu denken. Kleine Hilfestellungen seitens der Kunst werden dazu dankbar angenommen.


The banal, laminated messages on the modern advertising pillars in public space perform a constant circuit. Mere presence is no longer required. There needs to be movement, wherever movement is possible. Dynamics as a property equal a higher tariff. So that the consumer’s eye also turns, is amazed, and buys. Brad Downey makes use of this simple effect. Equipped with various brightly coloured adhesive tapes he sets out to recapture a piece of public space and produce new relations. Just a few tricks are enough to make the column start to unmask itself. It pulls on the bands, winds onto whatever material is there, begins to fragment its slogans. Wrapping someone up, stringing them along, means entrapping them so that they can do nothing else. While our gaze seems to be programmed only to see what is constantly new, ultimately the important thing in reality isthinking something new about what you see. A little help from art to make this possible is gratefully received.

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Brad Downey, Auto-Created, Videostills Seiten 16/17



Eva Engelbert & Christian Hoffelner Saft (sucus ex horto concluso) Glas, Stahl, Sirup, Wasser variable Dimensionen 2015

Die Essenz der Dinge meint einen Auszug aus ihrem Wesen: Das Wesentliche, das auf das Ganze schließen lässt. Oder eben schmecken. „Hier nimmt nun das Kochen in den Kunstgattungen eine ganz besondere Form ein, weil ja in den anderen Disziplinen wie Dichtung, Malerei, Musik nicht tatsächlich Wirklichkeit eingebracht wird, sondern nur Bilder oder Assoziationen zur Wirklichkeit gegeben werden.“* Der Inhalt der trinkbaren Skulptur von Eva Engelbert und Christian Hoffelner ist Saft, Sirup gemischt mit Wasser. Sammeln, Kochen, Destillieren und Haltbarmachen schöpft dabei aus dem Erfahrungsschatz archaischer Kulturtechniken. Die Bezugsquellen der Blüten und Kräuter beschränkten sich auf eine für Graz typische Bebauungsform: die gründerzeitliche Blockrandbebauung rund um die Innenstadt mit großen Innenhöfen und teils bepflanzten Vorgärten. Das Ritual des Trinkens im Ausstellungsraum stellt nun einen direkten Bezug zu diesem öffentlichen bzw. halböffentlichen Raum her. Der Saft steht als Metapher einen Ort zu verflüssigen und für alternative Möglichkeiten der unmittelbaren Aneignung einer Stadtlandschaft. *Peter Kubelka, Essen als Kunstgattung, in François Burkhardt, Cibi e Riti – Essen und Ritual, Alessi SpA, Crusinallo, 1981, S. 20


The essence of things means an extract of their character: the substance that implies the whole. Or tastes like it, indeed. “Cooking in the genres of art takes on a very special form, since in other disciplines such as poetry, painting and music reality is not actually included, but instead images or associations with reality are produced.â€?* The content of the drinkable sculpture by Eva Engelbert and Christian Hoffelner is a cordial, syrup mixed with water. Picking, cooking, distilling and preserving is created from the wealth of experience found in archaic cultural techniques. The references sources of flowers and herbs were limited to a form of urban development typically found in Graz: the late 19th-century GrĂźnderzeit block perimeter structures around the city centre, with large inner courtyards and in part planted front gardens. The ritual of drinking in the exhibition space provides a direct reference to this public or semi-public space. The cordial is a metaphor for diluting and liquefying a place and for alternative ways to directly approach the urban environment.

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Eva Engelbert & Christian Hoffelner, Rosensirup in Produktion / Detail Installation (re.) Seiten 20/21



Anne Glassner Besitzstörung Video 1‘47‘‘ 2015

An den blank polierten Scheiben der Shoppingarchitekturen prallt ab, was das Leben im öffentlichen Raum letztlich ausmacht: Alltägliches, Menschliches, Bedürfnisse, Kritik - hermetisch heißt das Wort, das in diesem Zusammenhang gerne bemüht wird. Auch mit künstlerischen Ideen steht man in rein dem Konsum gewidmeten Zonen vor den gut gepolsterten Türen der Immobilienverwalter, die sich durch Gleichgültigkeit gegen jedwede Infragestellung wappnen. Weil ihre geplante Performance, in einem der zahllosen leer stehenden Geschäfte in der Grazer Annenpassage zu schlafen, an der Zugänglichkeit und Ignoranz seitens des Zuständigen scheiterte, trat eine lebensgroße Stellvertreterin auf Fotopapier an die Stelle von Anne Glassner. Wo man einst noch einzelne ungenutzte Schaufenster mit fröhlich konsumierenden Menschen verklebt und oberflächlich belebt hat, klaffen längst lauter einsehbare Leerstellen auf. Und die zweidimensionale Schlafende lässt sich gar wunderbar durch die verbotenen Ritzen zwängen: im Format des Sehnsüchte eröffnenden Werbeposters kann die Künstlerin dann doch noch ihren Platz einnehmen.


The brightly polished windows of shops reflect what life in public space ultimately comes down to: the everyday, the human, needs, criticism – the word hermetic is used extensively in this context. Even with artistic concepts, one stands in zones entirely devoted to consumerism before the wellpadded doors of the property managers, who in their indifference steel themselves against any kind of challenge. For her performance, Anne Glassner originally planned to sleep in one of the countless empty shops in the Graz Annenpassage. Since this could not happen due to a lack of accessibility and ignorance on the part of those responsible, she was instead represented by a life-size substitute on photo paper. Where once upon a time the odd unused shop window was superficially brightened up and covered with images of happy shoppers, for a long while now yawning gaps have been appearing.The two-dimensional sleeper forced herself through the forbidden cracks in a wonderful way: in the form of the advertising posters that serve to arouse the consumer’s appetite, the artist is still able to take up her place.

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Anne Glassner, Besitzstรถrung, Videostills / Foto (re.), Seiten 24/25



Reinhard Gupfinger Kuckuck Sound Intervention / Random Loop Schlossbergstollen Graz 2015

Videoüberwachung ist nicht das einzige mediale Instrument, das die Freiheiten des öffentlichen Raumes zurechtschneidet. Es gibt ähnlich subtile Methoden auf akustischer Basis. Der „Dom im Berg“ ist Grazern vor allem als Veranstaltungsraum bekannt, der zugehörige Stollen bzw. der Lift dient als öffentliche Verkehrsfläche durch bzw. auf den Schlossberg. Mozart und Bach in Dauerschleife sollten herumlungernde Jugendlichen, die Schutz vor der Witterung suchen, davon überzeugen, dass es hier für sie dennoch ungemütlich ist. Reinhard Gupfinger hat den Strom, der für dieses Abschreckungssystem installiert wurde, für seine Sound-Intervention angezapft. Sie klingt zunächst ähnlich harmlos: der Ruf des Kuckucks schallte für einige Tage nicht aus dem Wald, sondern aus historischen Radioaufnahmen durch eben jenen Stollen, der während des zweiten Weltkriegs tausenden Menschen Schutzbunker und Notquartier war. Sie alle lernten den Kuckuck fürchten, der keinen Frühling zu verkünden hatte, sondern feindliche Flugzeuge – mit diesem Signal wurde stets das reguläre Radioprogramm beendet. Um den Bombern die Orientierung zu erschweren, wurde via Drahtfunk weiter gesendet.


Video surveillance is not the only media tool that is currently curtailing the freedoms of public space. Similar methods exist based on acoustics. The “Dom im Berg� is known to Graz residents mainly as a venue for events, while the tunnels around it and the lift serve as public transport through and onto the Schlossberg. Mozart and Bach played in a continuous loop are intended to persuade the young people who loiter here to shelter from the weather that this is, in fact, not a comfortable place to stay. Reinhard Gupfinger tapped into the power supply installed for this deterrent system and used it for his sound intervention. At first it sounds similarly inoffensive: for a few days, the call of the cuckoo resounded not from the woods but from historic radio recordings through the very tunnels that provided protective bunkers and emergency accommodation for thousands during the Second World War. They had all learned to fear the cuckoo, since it was not broadcast to signal the arrival of spring, but rather the arrival of enemy planes – this was always the signal that the regular radio programme had been stopped. In order to disorientate the bombers, broadcasting continued via wired radio.

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Reinhard Gupfinger, Kuckuck, Sound Intervention Seiten 28/29



Andreas Heller 100 x 3 Plakate 50 x 70 cm 2015

Mit Stadtluft atmet man zugleich auch Freiheit, man streift das enge Soziotop des Dorfes ab an der Masse an Menschen – so zumindest einer historischen Phrase zufolge. Umgekehrt scheint Freiheit und Unabhängigkeit ebenso mit der Flucht in die totale Wildnis verknüpft. Anonymität vs. Einsamkeit. Die drei Plakate, die Andreas Heller im Stadtraum auftauchen lässt, wirken unangebracht neben all der augenfälligen Markt- und Markenschreierei entlang der kostenpflichtigen Plakatwände. Mit dezenten schwarz-weißen Grafiken zielen sie kaum auf flüchtige Blicke. Wer genauer hinsieht, findet hier Anleitungen. Präzise gezeichnet und erläutert, umkreisen sie dieses Verhältnis des Einzelnen zu seiner Umwelt. Wie baut man sich einfache Behausungen, wie schützt, wie tarnt man sich? Wie konstruiert man verschiedenste Fallen? Jetzt mag das Erlernen von Wildnisfähigkeit in der Stadt kaum von Nutzen sein. Oder doch? „Tarnen bedeutet sich der Umgebung anzupassen.“ Und Umgebungen gibt es viele: Real abweisende, wo man am liebsten unsichtbar bleiben möchte oder virtuell freundschaftliche, in denen es wichtig ist, permanent möglichst sichtbar zu bleiben.


To breathe the air of a city is also to breathe freedom, to leave behind the narrow sociotope of the village for the mass of people – at least according to a historic phrase. Conversely, freedom and independence seem to be linked equally with escaping into complete wilderness. Anonymity vs. solitude. The three posters that Andreas Heller puts up around the city look out of place alongside all the bold marketing and brand hype that covers the paid billboards. In subtle black-and-white graphics, they are clearly not aimed at capturing fleeting glances. Closer inspection reveals instructions. Meticulously drawn and explained, these revolve around the individual’s relationship with their surroundings. How can one build simple dwellings, how does one protect oneself, camouflage oneself? How does one construct a wide range of traps? Surely learning how to survive in the wild can be of little use nowadays in the city – or perhaps it is after all? “Camouflage means fitting in with your environment.” And there are many different environments: tangibly forbidding ones, where one would ideally choose to remain invisible, or virtually friendly ones, in which it is important to remain as visible as possible all the time.

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Andreas Heller, 100 x 3 Plakate, Grafik im Detail / Intervention (re.) Seiten 32/33

Speerfalle

Steinschlagfalle

Fa l l e n

Der Erfolg einer Falle ist abhängig vom Platz auf dem sie aufgestellt wird, der Stabilität ihrer Konstruktion und dem Köder. Es ist dabei auf Wildwechsel, Futterplätze, Wasserstellen, Tierbauten und damit zusammenhängende Engstellen in der Umgebung zu achten. Die Falle muss der zu fangenden Tierart angepasst werden. Fallen können je nach Bedarf vom Wild oder vom Jäger ausgelöst werden. Eine hier nicht gezeigte Möglichkeit bietet der Bau von Fallgruben. Fallen müssen immer getarnt werden und dürfen keinen menschlichen Eigengeruch haben. Dieser ist sehr schwierig und nur durch Hitze und Rauch sowie durch Waschen zu beseitigen.

Fischfalle

Drahtschlingfalle

Schlagfalle

Schlingfalle mit Auslöser



Katharina Lackner & Sam Bunn Wilde Hockles 2015

Nichtstun, Daumendrehen, Schauen – kann man sich das erlauben? Vielmehr gilt: zielstrebig von A nach B, stets geschäftig und auf Nachfrage beschäftigt: erledigen, besorgen, versorgen. Abschweifen vom rechten Weg der/des Tätigen ist verpönt. Auch die Freizeit gehört entsprechend genutzt. Man gönnt sich ja sonst nichts. Die öffentliche Bank als verdinglichter Müßiggang wird nicht selten mit Verachtung gestraft. Die Raulinge aber, die hier den Asphalt bevölkern, sind anders. Sie haben so gar nichts mit den wohlgestalteten Objekten zu tun, die sonst eine angebliche Aufenthaltsqualität verbessern sollen. Auf plumpen Beinen finden sie dennoch leichtfüßig ihren Weg durch die Stadt. Für Katharina Lackner und Sam Bunn fallen diese kleinen Hocker ganz selbstverständlich direkt vom Baum in ein Schlaraffenland, wo das Herum hocken im öffentlichen Raum noch zelebriert wird: Niemand käme auf die absurde Idee, dass das Beobachten, Sinnieren und Löcher in die Luft Starren mit Faulheit in Verbindung zu bringen wäre. Man hockt, entspannt die Wirbelsäule. Und schafft neue Perspektiven.


Doing nothing, twiddling your thumbs, looking around –is this something we allow ourselves to do? Far more likely is that we are purposefully rushing from A to B, always busy and occupied with demands: dealing with things, seeing to things, tending to things. Deviations from the straight path of the active citizen are frowned upon. Leisure time should also be used appropriately. After all, you’ve got to spoil yourself sometimes. As an embodiment of idleness, the public bench is often treated with contempt. However, the rough wooden stools that populate the tarmac here are different. They have absolutely nothing to do with the well-designed objects that are intended to improve the quality of a rest elsewhere. Despite their ungraceful, cloddish legs they find their way light-footedly through the city. For Katharina Lackner and Sam Bunn, it is obvious that these squat little seats fell directly from the tree into the land of Cockaigne, where sitting around in public space is still celebrated: no one would dream of thinking that observing, pondering and staring into space had anything to do with laziness. Sitting around relaxes the spine. And creates new perspectives.

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Katharina Lackner & Sam Bunn, Wilde Hockles, Installationsansichten Seiten 36/37



Wolfgang Lehrner INFINITE MOBILITY ongoing project 2015

Where do we go – where do we come from? Wolfgang Lehrner´s work explores the ideology of traveling, the quest for pure, authentic and unique discovery. In these times of a world without distance and limitations, as well as captivity and privation, the dream of absolute freedom is assuming a growing importance. At this point, travel and global migration intersect – choice and necessity co-occur. The image of an old camper van – the legendary first VW California comes to mind – could stand for a life of choice or one of inevitable impasse, a vehicle of limitless freedom or shattered dreams. INFINITE MOBILITY mediates the outcome of dreams and questions their implications. Values such as liberty, independence and individuality can easily become fragmented and encounter resistance. Liberty ends at borders, independence relies on local rules and individuality meets conformity.


Furthermore, freedom on four wheels has to cope with the drawbacks of reality. Indeed,in several countries the freedom to roam is considered a general right to access certain areas of public or privately owned land for recreation and exercise. Whereas camping is not, and may only be practised with the landowner’s permission. When it comes to travel in terms of exploring the unknown, one has to cross the same roads migrants wander to survive – heading in a diametrical direction Text: Dajana Dorfmayr

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Michail Michailov period of reflection / Zeit der Besinnung Intervention im öffentlichen Raum, Graz 2015

Skulpturen als gezielte Setzungen im öffentlichen Raum haben nicht nur künstlerische Bedeutung, ihre Referenzen und Relationen innerhalb des Systems. Sie dienen auch der Wiedererkennbarkeit, der Markierung des Städtischen. Kein Wunder also, dass die Werbung mit kunstähnlichen Objekten kokettiert. Und während die Künstlerin Marina Abramovic für Salzburg einen 15 Meter hohen Stuhl entwickelt, der zu Besinnung und Meditation auffordern soll, lotsen einen irgendwo in Österreich und Deutschland längst bis zu 25 Meter hohe Stühle hin zu Gleichförmigkeit und Massenproduktion: als weithin sichtbare „Leuchttürme“ für jenen Möbeldiskonter der Superlative, der sich damit auch ins Buch der Rekorde einschreiben möchte. Diese Überschneidung von Kunst und Kommerz, von Sinn und Unsinn, erhabenen Botschaften und plumpen Slogans inspirierte Michail Michailov zu seiner Intervention. Der Künstler tritt mit dem mächtigen roten Stuhl in Graz in Dialog, indem er sich auf nahezu gleiche Höhe begibt, um dort zu reflektieren: Vom Hausdach vis-a-vis, das er zur monumentalen Sitzgelegenheit umdeutet, schaut er auf ein imaginäres Gegenüber. Ein kleines weißes Männchen und ein roter Riese. Und ein ungleiches Kräftemessen. künstlerische Mitarbeit: Hannes Anderle spezieller Dank an Christoph Schwarz


Sculptures as deliberate statements in public space not only possess artistic meaning, references and relations within the system. They also provide recognisability, the designation of what is urban. It is therefore no surprise that the advertising industry flirts with art-like objects. And while the artist Marina Abramovic is developing a 15-metre high chair for Salzburg intended to evoke contemplation and meditation, in Austria and Germany chairs of up to 25 metres in height have long since achieved uniformity and mass production: as highly visible “lighthouses� for the discount furniture store of superlatives, which is also using them to seek a place in the book of records. It is this overlap between art and commerce, between sense and nonsense, noble subtexts and crude slogans that inspired Michail Michailov’s intervention. The artist enters into a dialogue with the huge red chair in Graz by raising himself up to the same height in order to reflectup there: from the roof of the building opposite, which he reinterprets as a monumental seat, he looks at an imaginary counterpart. A small white figure and a red giant. And an unequal trial of strength.

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Michail Michailov, period of reflection / Zeit der Besinnung Seiten 44/45



Tomáš Moravec Obscure project Understanding the city through the backyard 2015

Passageways, corridors, gateways and transits. All those places of unceasing movement and shifting, places determined by displacement. Vibrant and bright streets on one side, and calm, shady, dirty backyards on the other – the determining quotation marks of what we call “passageways”. One cannot say for sure what still belongs to the street and what is part of the backyard. But one thing is clear – it connects two different places. We can say that the passageway is a little pinhole, stretched and extended in three-dimensional space. It leads from one place to another, while it mingles the visual characteristics of both places. As we walk through, two different realities slowly blend. Phase1: I have been walking randomly through various passageways. Entering the hallway from the street, disappearing into the darker tangle of transits and emerging again at a different place. Leaving the light of my previous surroundings behind, while heading towards the light of the approaching destination. I have felt like the beam of light itself. Like a single photon roving wherever the matter allows it. The passageway as a metaphor for thecamera obscura. The camera obscura as an abstraction of passageways.


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Tomáš Moravec, Obscure Project Seiten 48/49

Phase2: The backyard, very often the destination of passageways, usually contains garbage bins. Hidden in a shady appendix, containing the city’s digestion. This very pragmatic constellation of keeping the leftovers of the city out of sight for the city gave me the impulse to convert a garbage bin into a simple camera obscura. Look into the garbage bin to see the city. The image of our surroundings penetrates everywhere, even into the places we would least expect. Thus we also see the reflection of the daily routine under the lid, which ought otherwise to keep it separated. The image of a city travels like the Möbius strip, allowing us to stand on both sides.

Text: Tomáš Moravec



Erwin Polanc Privatvorstellung 7 Farbfotografien, 42 x 56 cm, gerahmt Pigment-Inkjet auf Hahnemühle Baryta FB 2015

In der Archäologie würde man von Spuren menschlicher Besiedelung sprechen: Topfpalmen mit Leuchtschlangen, bepflanzte Tröge, gestutzte Bäume, staubige Besen, kaputte Mikrowellen. Architektur bleibt selten spröde, leer und für sich. Sie verdinglicht. Oft auch mit einer Portion Hilflosigkeit. Schließlich ist die Auswahl an Möglichem kaum mehr zu bewältigen. Was es da alles gibt. Wohnen ist wechseln: Schuhe, Kleider, Dinge. Hineintragen, heraustragen. Zwischenlagern. Aber auf der Schwelle streift man auch etwas ab und das ist nicht nur der Schmutz von den Sohlen. Die Fotografien zur Serie wurden vom Gehsteig aus aufgenommen. Es ist der Blick, der hier die Grenze zwischen öffentlichem Durchzugs- und privatem Rückzugsraum auslotet: der diese Spuren aufliest, der uns zurückhält auf der Straße, der sich aber trotzdem nicht abwimmeln lässt, der die Matte ins Bild bringt, die ihm bereitwillig die Tür aufhält. Es ist Erwin Polanc, der sich hier auf eine „Privatvorstellung“ einlässt. Von poetisch bis befremdlich scheint hier alles für ihn komponiert. Der junge BMX-Fahrer spürt es auch. Alles nur Show.


In archaeology you would call them traces of human settlement: potted palms with light strips, planted troughs, cropped trees, dusty brooms, broken microwaves. Architecture rarely remains highbrow, empty and separate. It becomes a real thing, often acquiring a certain vulnerability. Eventually, the scope of what is possible becomes scarcely manageable. What isn’t there? Living is about changing: shoes, clothes, things. Bringing them in, taking them out. Storing them in between. But at the threshold you wipe something off, and it is not just the dirt from the soles of your shoes. The photographs in the series were taken from the pavement. It is a view that examines the boundary between the public space of passageways and the private space of withdrawal: a view that picks up these traces, that keeps us on the street, but which nonetheless cannot be got rid of, that features the mat that keeps the door ajar. It is Erwin Polanc who engages in a “private viewing” here. From the poetic to the disconcerting, everything here seems to be composed for him. The young BMX rider senses it too. Everything is just for show.

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Erwin Polanc, Privatvorstellung, Fotoserie Seiten 52/53



Harald Saiko heimlich Nach dem Traum vom eigenen Haus 1995/2015

„Das Einfamilienhaus, ein Vorbote des Unheils, den man immer weiter draußen in der Landschaft antrifft, ist der Inbegriff städtischer Verantwortungslosigkeit und der Manifestation des privaten Egoismus.“ steht es in Alexander Mitscherlichs „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“ von 1965 nachzulesen. „Menschen bauen sich ihr Haus“ schreibt Harald Saiko 1995 als er gemeinsam mit Jànos Kàràsz „fernab akademischer Überheblichkeit und Gartenzwergideologie“ quer durch ein Europa der Einfamilienhäuser unterwegs war – auf der Suche nach den jeweiligen lokalen Besonderheiten. Im Jahre 2015 sind die ehemaligen Peripherien der Einfamilienhäuser und die Kernstädte längst zu ausgedehnten Stadtagglomerationen verschmolzen. Manche würden sagen: zu 100% Stadt. Der Bilderfundus hat, wie wir finden, nichts an Aktualität eingebüßt. Nur die Fassaden sind eine Spur bunter geworden. Manche würden sagen: mutiger.


Rund 20 Jahre später möchten wir daher einer Auswahl aus der damals zusammengetragenen, multimedialen Sammlung erneut Raum geben: Einerseits um die unerreichte, ästhetische Wirkmächtigkeit aufzuzeigen, die der Typus des Einfamilienhauses innerhalb des öffentlichen Raumes besitzt, andererseits als Konfrontation mit allen für einen betont städtischen Raum entstandenen Arbeiten: ein Seitenblick auf die Eigenheiten des Eigenheims hat uns in der Beschäftigung mit jenen Grenzbereichen zwischen öffentlich und privat gefehlt, eine Lücke, die das Projekt „heimlich“ facettenreich auffüllt.

heimlich Eine Forschungsreise nach dem Traum vom eigenen Haus, Harald Saiko und Jànos Kàràsz, Dia-Ton-Text-Installation, steirischer herbst 1995 Katalog ISBN 3-901174-17-6 © 1995 beim Autor

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Harald Saiko, heimlich, 1995 Seiten 56/57

“The detached house, a harbinger of doom that one always encounters out in the countryside, is the epitome of urban irresponsibility and the manifestation of private selfishness,” Alexander Mitscherlich states in his 1965 essay “The Inhospitality of our Cities”. “People build themselves a house,” wrote Harald Saiko in 1995 as he travelled with Jànos Kàràsz “far away from academic arrogance and garden gnome ideology,” across a Europe full of detached houses – in the search for unique local features. In 2015, the former suburbs of detached houses and the urban cores have long since merged into extended urban agglomerations. Some would say: 100% city. The pool of images, we find, is still completely current. The facades have perhaps got a little brighter. Some would say: braver. Around 20 years later, we would therefore like to show again a selection of the multimedia collection compiled at that time: On the one hand in order to demonstrate the unparalleled aesthetic effect that the detached house as a type possesses within public space; on the other, as a contrast with all of the works produced and their emphasis on urban space. An oblique glance at the features of the detached home was missing in our focus on the border areas between public and private, a shortcoming that is amply satisfied by the project “heimlich”.



we are visual - Felix Jung & Marc Einsiedel Blauer Sack Installation: ca 3 x 8 Meter, Plastik, Stoff, Mixed Media 2015

„Hausen“, also unter den denkbar schlechtesten Bedingungen wohnen, impliziert zumindest noch irgendein Dach und vier Wände. Wer im öffentlichen Raum Unterschlupf finden muss, hat ohne sie auszukommen. Dort kehrt sich das private Leben mit einem Mal nach außen, denn städtische Nischen schützen selten vor dem Einblick der betriebsam vorüberziehenden Passanten. Im Gegenteil: oft wirken sie wie eine inszenierte Bühne, allerdings ohne den finalen Vorhang, hinter den sich der Einzelne zurückziehen könnte. Das Künstlerduo we are visual operiert mit Formen und Dingen, die um diese ausgesetzte, menschliche Präsenz arrangiert sind. Eine Ansammlung, ästhetisch und abstoßend zugleich, aus Müll und Verpackungen. Staffagematerial eines Elends, das nicht näher definiert wird, nicht näher definiert werden will. Es handelt sich um ein vorgefundenes Szenario, das dokumentiert und für die Ausstellung nachgebaut wurde. Mittendrin ein rotes Tuch: Umrisse, Bewegung. Starren, Wegschauen. Wechselseitiges Unsichtbar-werdenwollen auf beiden Seiten.


The German verb “hausen�, meaning to doss down in the worst conditions imaginable, at least bears the implication of a roof and four walls of some kind. Those who have to find a place to sleep in public space must do without these even. Suddenly private life is turned outwards: urban alcoves rarely offer protection from the glances of passers-by as they hurry past. Quite the opposite, in fact: they often have the effect of a staged scene, although without the final curtain behind which one could withdraw. The artist duo we are visual work with shapes and objects, creating a staged scene that is arranged around this exposed human presence. A collection of rubbish and packaging that is both aesthetic and repulsive at the same time. The accessories of a misery that is not closely defined, which does not wish to be more closely defined. This is a found scenario that was documented and recreated for the exhibition. At its centre lies a red rag: contours, movement. Staring, looking away. On both sides, the mutual wish to become invisible.

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Roswitha Weingrill Test Universalindikatoren auf Balsaholz 2015

Städtische Brunnen haben an Einfluss verloren – sie sind kein lebensnotwendiger Treffpunkt mehr für Menschen und Tiere, deren Durst hier gestillt werden will. Dank der Verlegung weitreichender Wasserleitungssysteme wurde die einst elementare Entnahmequelle für Trinkwasser in der Folge zum Wasserspiel umgedeutet: die Becken und ihre gestalterische Ausformung sind reiner Dekor, automatische Umwälzpumpen simulieren ein munteres Plätschern. „Kein Trinkwasser“ ist am Beckenrand oft zu lesen, denn das Wasser ist hier selten frisch, es zirkuliert. In Zeiten wo allerorten ständig Daten gesammelt werden, umfangreiche automatische Aufzeichnungen und sensorische Messungen passieren, wo jede Linie, jede Abstandsbreite gesetzlichen Normen gereichen muss, propagiert Roswitha Weingrill eine noch lückenlosere Vermessung der städtischen Umwelt – allein die Werte, die sie von sich aus sammelt, haben andere Qualitäten: Es geht um alternative Möglichkeiten in der Malerei, um Farben und Nuancen. Denn hier wird nicht mit Palette und Pinsel gemischt, sondern mit Teststreifen, die je nach Wasserqualität eines Brunnens in unterschiedliche Farbrichtungen reagieren und dabei feinsinnige, abstrakte Bilder liefern.


City fountains are not as important as they once were. They are no longer a vital meeting-point for people and animals seeking to quench their thirst. Thanks to the laying of extensive water supply systems, this source of drinking water – once essential – has been transformed into a water feature: the basin’s shape and form are purely decorative, while automatic circulation pumps simulate a lively babble. Often there is a sign on the side of the basin saying “Not for drinking” – the water here is usually recirculated and rarely fresh. In an age when data is constantly being collected everywhere, where wide-ranging recordings and sensory measurements are made, where any line and any distance must meet legal standards, Roswitha Weingrill propagates an even tighter measurement of the urban environment. However, the values that she chooses to gather have different qualities: they are alternative possibilities in painting, colours and shades. Mixing with a palette and brush does not come into it: instead, test strips react in various colour schemes according to the water quality of a fountain, producing subtle, abstract pictures.

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Roswitha Weingrill, Test, Foto (re. by Carina Hutter) Seiten 64/65



zweintopf e23051: Endless Sea Standardphototapete, Kleister Euroshopping Graz 2015

Wo sich ein Zentrum am Rande der Peripherie nicht behaupten kann, entsteht plötzlich Weite – Räume, die niemand mehr je mit Image wird auffüllen können, wenn die Diskonter und EinEuro-Shops als letzte Hyänen alles ausgeweidet haben. Das Euroshopping ist eine so genannte Dead Mall. Und das erste Center in Graz, das demnächst wieder von der Bildfläche verschwinden wird. Dem Erdboden gleich. Was nicht heißt, dass hier kapitalistische Entwicklungen begraben würden, dass die Geiz-ist-geil-Mentalität überwunden wäre. Es heißt nur, dass andere mehr, größer, besser, billiger sind. Krisenräume überall, ob Stadtplan oder Globus. So man sie überhaupt sehen will innerhalb einer rein eurozentrischen Perspektive. Dazwischen irgendwo das Meer. Ein Sehnsuchtsbild, das die einen auf kurzzeitiger Flucht vor den Mühlen des Alltags aufsuchen, für die anderen der einzige Weg, die vage Chance auf eine Zukunft. Über den geografischen Ausgangspunkt eines Lebens entscheidet immer noch die Zufälligkeit der Geburt. Sie befinden sich hier. Ein roter Punkt. Ein Pass. Aber wo die Grenzen, die Zäune, die Wegweiser errichtet werden, wo das Mitgefühl beginnt, das entscheiden wir.


Where a centre cannot hold its ground at the edge of the periphery, an expanse suddenly emerges – spaces that no one can top up with image any more, when the discount stores and oneeuro shops – the last hyenas – have eviscerated everything. Euroshopping is a “Dead Mall”. And the first centre in Graz that will soon vanish from the picture again. Razed to the ground. Which does not mean that capitalist developments would be buried here, that the “cheap and cheerful” mentality will have been conquered. It only means that others are more, larger, better and cheaper. Crisis areas everywhere, whether on the city map or on the globe. So that one only wants to see them from a purely Eurocentric perspective. Somewhere in between comes the sea. An image of yearning that is sought out by those escaping for a short time from the everyday grind, for others the only way, the slim chance of a future. The coincidence of birth still decides the geographical starting-point of a life. You are here. A red dot. A passport. But where the borders, the fences, the signposts are set up – where empathy begins – that is for us to decide.

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zweintopf, e23051: Endless Sea, Videostills / Foto (re.) Seiten 68/69


zweintopf


Biografien/Biographies Sam Bunn *1978 in Northampton, UK, 2011 PGDip Fine Art, Chelsea School of Art and Design, 2009 BA Fine Art (p/t), Sheffield Hallam University, lives and works in Linz http://problemsinspace.blogspot.co.at/ Brad Downey 2003- 2005 Slade School of Art - MFA Painting - London / UK, 1998-2003 Pratt Institute - BFA, Film Brooklyn / NY, lives and works in Berlin/Germany http://www.braddowney.com/ Eva Engelbert * 1983, 2004–2010 University of Applied Arts Vienna / AT, 2008/09 Ecole Nationale Supérieure des Arts Décoratifs Paris / F, lives and works in Vienna http://www.evaengelbert.com/ Anne Glassner * 1984 in Wien, 2010-2015 Studium Bildende Kunst (Malerei) an der Universität für Angewandte Kunst Wien, 2013-2014 Studium Transmediale Kunst (Brigitte Kowanz), 2008 Diplom der Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste, lebt und arbeitet in Wien http://www.anneglassner.at/ Reinhard Gupfinger *1977 in Linz, 2008 – 2012 M.A. Program Interface Cultures, University for Art and Design Linz, 2002 – 2008 Mag.art. Degree, Sculpture – Transmedial Space, University for Art and Design Linz, lives and works in Linz http://www.gupfinger.net/ Andreas Heller *1978 in Graz, 2003-2007 Academy of Fine Arts, Vienna, 2008 MA, Academy of Fine Arts, Vienna, lives and works in Graz and Vienna http://andreasheller.at/ Christian Hoffelner *1983 in Leoben, 2014 Meisterschülerabschluss, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, DE, 2011 Diplom Architektur am Institut für Zeitgenössische Kunst bei Hans Kupelwieser, Technische Universität, Graz, 2009 Gründung von CH Studio – Werkstatt für grafische Gestaltung, lebt und arbeitet in Wien http://www.ch-studio.net/ Katharina Lackner * 1981 in Austria, 2001-2007 University of Art in Linz | sculpture-transmedial space, since 2006 assistant curator, OK Offenes Kulturhaus, Linz, lives and works in Linz http://www.kathilackner.net/


Wolfgang Lehrner * 1980, lives and works in Vienna http://www.wolfganglehrner.com/ Michail Michailov *1978 in Veliko Tarnovo, Bulgaria, 2007 Sommerakademie “Situation and Spectacle” at the Paul Klee Centre Switzerland, Bern, 2002-2007 Studies of Art History at the University of Vienna, Austria, Vienna, 1999-2004 Studies in Fine Arts at the Faculty of Visual Arts, Bulgaria, Veliko Tarnovo, lives and works in Vienna http://www.michailmichailov.com/ Tomáš Moravec * 1985 in Prague, 2010-2012 MgA. – Academy of Arts (AVU), Prague – Intermedia department, 2005-2010 BcA. – Institute of Art and Design (UUD), Pilsen – Multimedia design, lives and works in Prague http://www.tomasmoravec.cz/ Erwin Polanc * 1982, MA in Bildwissenschaften, Donau-Universität, Krems; BA in Informationsdesign, FH-Joanneum, Graz; Kolleg für Fotografie & Multimedia art, Ortweinschule, Graz; lives and works in Graz http://www.erwinpolanc.com/ Harald Saiko Studium der Architektur in Graz und Paris, Diplom bei Günther Domenig, 1999 Gründung eines eigenen Büros für Architektur, Stadt, Kultur, lebt und arbeitet in Graz und Wien http://www.saiko.at/ we are visual artist duo: Felix Jung (* 1985 in Stade) and Marc Einsiedel (* 1983 in Flensburg), live and work in Hamburg/ Germany http://www.wearevisual.org/ Roswitha Weingrill * 1984 in Graz, since 2010 PhD Program University of Applied Arts, Vienna 2003 - 2010 University of Applied Arts, Vienna: „Art and Communication“ (Erwin Wurm, Barbara Putz-Plecko, James Skone), lives and works in Vienna http://roswithaweingrill.com/ zweintopf artist duo (founded 2006): Eva Pichler (*1981) und Gerhard Pichler (*1980) , live and work in Oberweissenbach http://www.zweintopf.net/ Seiten 70/71


Impressum/Imprint Dieser Katalog erscheint im Rahmen des Projekts Chasing Max Mustermann, das von zweintopf 2015 in Graz initiiert und gemeinsam mit 17 Künstlerinnen und Künstlern umgesetzt werden konnte. / This catalogue is published within the context of the Chasing Max Mustermann project, which was initiated by zweintopf in Graz in 2015 and implemented together with 17 artists. Die einzelnen Werke wurden auch in einer Ausstellung präsentiert, die von 04. September bis 17. September 2015 in der ehemaligen Designhalle am Lazarettgürtel 62 in Graz stattgefunden hat. / The individual works were presented in an exhibition that took place at the former Designhalle at Lazarettgürtel 62 in Graz from September 4th to September 17th 2015. Texte – wenn nicht anders angegeben / Texts – unless otherwise indicated: Eva Pichler Übersetzung / translation: Kate Howlett-Jones Konzept & Organisation / concept and organisation: zweintopf Gestaltung & Layout / design and layout: zweintopf 1.Auflage 2015, 250 Stück / 1st edition 2015, 250 copies herausgegeben von / published by: zweintopf www.zweintopf.net Katalogbestellungen bitte an / Please send orders for catalogues to: schneckenpost@zweintopf.net Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, insbesondere die elektronische Bearbeitung von Texten oder der Gesamtheit der Publikation, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung durch die Urheber. / All rights reserved. Any form of reproduction, particularly the electronic processing of texts or the publication in its entirety, requires prior written consent from the authors. © 2015 zweintopf wir danken unseren Projektpartnern

und unserem Fördergeber


Brad Downey Eva Engelbert & Christian Hoffelner Anne Glassner Reinhard Gupffinger i Andreas Heller Katharina Lackner & Sam Bunn Wolfgang Lehrner Michail Michailov ^

´ Moravec Tomas

Erwin Polanc Harald Saiko we are visual Roswitha Weingrill zweintopf


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