Phmag2017 Vorarlberg

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2017

A U S G A B E v o r a r lbe r g Architektur & Projektierung // Gebäudehülle // Haustechnik // Mensch & Umwelt // Erneuerbare Energien // Mobilität // Wohnraum

HAUS

Bauen, wirtschaften & leben in der Energiewende Titelstory ARCHITEKTUR und VERGLASUNG Projekte: Hubert Graf Seite 16

Bundespräsident van der Bellen im Interview über Energiepolitik

Luft und Gesundheit

Nahrungsmittel Luft – Wie Luftschadstoffe in unseren Körper gelangen

Starköchin Sarah Wiener

über bodenständige und nachhaltige Ernährung


com:bau Die Messe fĂźr Architektur Bauhandwerk Energie Immobilien

Planung Finanzierung Rohbau & Sanierung Erneuerbare Energie Haustechnik / Installation Ausbau AuĂ&#x;enbereich Immobilien Freitag und Samstag von 10-18 Uhr, Sonntag von 10-17 Uhr.

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editorial „Zum Glück” müssen wir uns nicht ändern Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Wir streiten uns, ob wir ein, zwei oder drei Grad Erderwärmung zulassen und machen uns dabei die Hoffnung, dies auch noch steuern zu können. Die dramatische Veränderung ist wohl mit unserem derzeitigen Verhalten nicht mehr zu stoppen. Wir glauben immer, die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit wir unseren Lebensraum, sprich unsere Mutter Erde, schützen können und sich unser Verhalten nachhaltig positiv verändert. Wenn wir auf diese Regelungen warten, werden wir wohl nichts mehr retten können. Die kommende Generation wird wohl oder übel lernen müssen, mit den Folgen zu leben. Die Politik weltweit hat nämlich derzeit andere Probleme – Machterhaltung und Gewinnmaximierung stehen in der Priorität leider weit vor allen anderen Themen. Dass sich die Erde durch Abgase erwärmt, ist eine Auswirkung, aber die Verschmutzung der Luft eine andere. Luft ist ein Lebensmittel, aber wir kümmern uns nicht darum. Wir messen zwar die Feinstäube bis zu einer Größe von PM 10, das heißt, bis zu einer Größe von zehn Mikrometer, aber die belastenden Partikel in der Luft unter zehn Mikrometer kommuniziert niemand. Die Folgen dieser Stäube sind lebensgefährlich. Sie sind viel aggressiver und je kleiner sie werden, desto weiter dringen sie in unseren Körper ungehindert ein und können nicht vom Menschen ausgehustet werden. Diese kleinen Stäube gelangen direkt in unsere Blutbahnen und sind die Ursache für viele bösartige Erkrankungen. Nur zur Info: Wir atmen am Tag, und dies ganz automatisch und unbewusst, rund 25.000 Liter Luft ein. Angeblich unsere ja so frische, saubere und gesunde Luft.

Wie gesagt, wegen der derzeit gültigen gesetzlichen Lage müssen wir uns nicht verändern, aber ohne Veränderung werden wir wohl die vielen zukünftigen Tropentage und -nächte ertragen müssen. Wie lange wir jedoch diese stetig steigende Verschmutzung der Luft als Menschen überleben, wird die Zukunft zeigen. Gefährliche Luft ist leider für das menschliche Auge kaum oder gar nicht sichtbar. Der Weg zur Veränderung hin zu einem verantwortungsvollen Leben wäre einfach. Die Produkte und Innovationen für ein sauberes und effizienteres Leben sind schon lange erprobt und marktreif. Ob Passivhaus, Elektroauto, regionale Lebensmittel, öffentliche Verkehrsmittel, um nur einige zu nennen, die Entscheidung, was am besten zu tun ist, liegt bei jedem selbst. Die Veränderung ist nicht mehr aufzuhalten, auch wenn so mancher Politiker und Wirtschaftsboss noch an alten Strukturen festhalten will. Doch alles, was sich von unten nach oben entwickelt, ist auf Dauer nicht aufzuhalten. Viele tolle Projekte, Innovationen, engagierte Unternehmen sowie Interviews finden Sie im neuen PASSIVHAUSmagazin 2017. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und würde mich über Ihr persönliches Feedback sehr freuen.

Herzlichst Euer

Markus Regensburger Herausgeber


inhalt INFOS & NEWS

GEBÄUDEHÜLLE 64 Nachhaltige Lösung

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Editorial

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Netzwerk Passivhaus

Aus dem Verein IG Passivhaus Tirol wird das Netzwerk Passivhaus

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Intro

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Sommernachtsfest

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Luft und Gesundheit

Nahrungsmittel Luft

Wellnessareal

Vorbildliches Beispiel

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Energie im Gespräch

Problemlöser in Sachen Energie

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Energie sparen

Duschwasser Wärmerückgewinnung

Titelstory

Nachhaltiger Wohnbau

ERNEUERBARE ENERGIEN

Beispiele aus Tirol und Vorarlberg

Effizienter Wohnbau

Wohnanlage in Passivhausbauweise

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Baustoff Ziegel

Natürliches Baumaterial

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Topmoderne Sportgebäude

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Sport wird passiv

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Klimaschutz

Energiepolitik ohne Klimaschutz

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Innovative Technologien

Energieversorger der Zukunft

fachbeirat

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Bauen für Innsbruck und seine Bewohner

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Gemeinnütziges Bauen

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wagnisART München

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Passivwohnanlage

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„Österreich als Vorbild“

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Herz & Lang als Zertifizierer

Hilfe zur Selbsthilfe in Ecuador

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Klimaentwicklung

Meteorologe Karl Gabl im Interview

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Experteninterview

Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen

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Promi-Interview

Starköchin Sarah Wiener

mobilität 118

Elektromobilität

ElektroMobilitätsClub Österreich

mein PAssivhaus 09

Vom Passivhaus überzeugt Mag. Angelika Kirchmaier, Dipl. DA

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Hotels als Passivhäuser unterstützen intakte Natur

Jürnjakob Reisigl, Explorer Hotels

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So können wir die Energiewende schaffen

Ewald Perwög, erster Brennstoffzellenbesitzer Österreichs

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Zertifizierung war selbstverständlich

Dr. Hubert Innerebner, Innsbrucker Soziale Dienste GmbH

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Das Energiedorf

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Passivhaus in Dubai

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v haus

Effizient mit Mehrwert si

Doppelwohnhaus

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Stadt aus Holz

76 Brennstoffzellen Technologie

Was wäre Architektur ohne Verglasungen

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71 Firmenfeier Stiebel Eltron Österreich feiert

Generalsanierung

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HAUSTECHNIK

ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

102 Porträt

Sanierungen mit Köpfchen Vorzeigeprojekt in Bayern

Netzwerken und feiern

mensch & Umwelt

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Luft-WasserWärmepumpe

Bernhard Nutz, Stiebel-Eltron

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Wohlfühlgarant Passivhaus

Verena Krismer, Glatzl Holzbauprojekte KG

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MPREIS setzt auf Passivhausstandard

Mag. Peter Paul Mölk, MPREIS-Geschäftsführung

Wir weisen darauf hin, dass im Interesse der besseren Lesbarkeit auf die Schreibweise der weiblichen Form teilweise verzichtet wurde. Wir legen jedoch Wert auf die Feststellung, dass diese Publikation weiblichen und männlichen Benutzern gleichermaßen gerecht wird.

I M PRESSU M

Offenlegung: Gem. § 25 MedienGesetz unter www.passivhaus.at/impressum Medieninhaber: Zweiraum GmbH Werbeagentur, info@passivhaus.at Firmenbuch FN 322705 t, Gerichtsstand Innsbruck Firmensitz: Floriangasse 13, 6460 Imst, Tel.: 0720/595 111

Projektleitung: Markus Regensburger, zweiraum GmbH Werbeagentur

ein Produkt von

REDAKTION: Mag. Maria Haller-Köhle (mek), m.haller-koehle@zweiraum.eu DI Caterina Molzer-Sauper (CMS), c.molzer-sauper@zweiraum.eu Elisabeth Zangerl (lisi), info@zweiraum.eu Gastautor: Prof. Dr. Volker Quaschning

Geschäftsführender Gesellschafter: Markus Regensburger

ANZEIGENVERKAUF: Markus Regensburger, zweiraum GmbH Werbeagentur

Die grundlegende Richtung: Die Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens auf Basis eines schonenden Ressourcen-Umganges mit Fokus auf Klimaschutz, CO2-Einsparung sowie Stärkung der Regionalität

LAYOUT, GRAFIK DESIGN & SATZ: Eli Krismer, www.zweiraum.eu

VERLEGER / VERLAGSLEITUNG: zweiraum GmbH Werbeagentur Floriangasse 13/1, 6460 Imst, info@ zweiraum.eu, www.zweiraum.eu

DRUCK: Druckerei Berger, 3580 Horn, www.berger.at

FOTOGRAFIE: Titelbild/Artikel Seite 16: WOM/Norman Radon

ERSCHEINUNG: September 2017

Alle im Magazin erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

in Kooperation mit dem


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LEUTE 114 Sarah Wiener Foto: Christian Kaufmann

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106 Starköchin Sarah Wiener erläutert im PASSIVHAUSmagazin gesunde und nachhaltige Ernährung

112

Dr. Alexander Van der Bellen Foto: Hbf / Carlovits

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Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Gespräch mit dem PASSIVHAUSmagazin

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108 Karl Gabl

Meteorologe Karl Gabl über die Klima- und Wetterentwicklung

Gewinnspiel

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Das PASSIVHAUSmagazin verlost fünf Exemplare der Autobiografie „Ich habe die Wolken von oben und unten gesehen“ von Karl Gabl. Nähere Informationen zur Teilnahme finden Sie auf Seite 109 im Magazin. Fotonachweise im Blattinneren

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06 Netzwerk Passivhaus infos & news

Gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen Aus dem Verein IG Passivhaus Tirol wird Netzwerk Passivhaus Im Jahr 2005 wurde das kleine Pflänzchen mit sieben Firmen gesetzt, daraus ist ein großer Verein entstanden. Mit rund 130 Mitgliedsbetrieben aus dem Bereich Architektur, Bauhaupt- und Baunebengewerbe, Bauträgern und der Industrie versuchen wir gemeinsam einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten. Da immer mehr Betriebe aus anderen Bundesländern dem Verein IG Passivhaus Tirol beigetreten sind, hat man sich entschlossen ,die Marke auf eine breitere Basis zu stellen. Somit haben auch Partnerbetriebe aus allen Bundesländern die Möglichkeit, sich unter der neuen Dachmarke zu präsentieren.

Planen, Bauen, Wohlfühlen Unter diesem Motto stehen alle Projekte, ob Neubau oder Sanierung, die mit unseren Partnerbetrieben entstehen. Einen großen Wert für die Mitgliedsbetriebe stellen die ständigen Weiterbildungsveranstaltungen dar. Die Bauträger im Netzwerk schrauben ihre Vorgaben und Innovationsansprüche laufend

nach oben und sind bestrebt, leistbare und höchst komfortable Wohnräume für ihre Nutzer zu schaffen. Dies ist Ansporn und Herausforderung für alle Mitgliedsbetriebe zugleich.

Innovation passiert durch Zusammenarbeit Ein großer Vorteil für die Mitglieder ist es, dass sich alle Gewerke sowie Planer im selben Vortrag bzw. Seminar einfinden. Die Breite, Tiefe und Vielfalt der Fragen und Antworten sind für alle Partnerbetriebe ein großer Fundus für deren Weiterentwicklung. Eine offene und ehrliche Kommunikation schafft untereinander viel Vertrauen und bringt einen enormen Wissensvorteil für die tägliche Arbeit. Die Partnerbetriebe sind nicht fehlerfrei, aber sehr lernfreudig. Der Spaß bei den diversen Veranstaltungen und Seminaren ist der beste Nährboden für eine gute Zusammenarbeit bei den Projekten und dem Entstehen von nachhaltigem Wissen. Der Verein wird von einem siebenköpfigen Vorstand geführt. Um nachhaltige Projekte bauen zu können, braucht es dieses tägliche Lobbying und das hartnäckige Aufzeigen, dass Qualität und Komfort für alle leistbar sein müssen und können. Passivhäuser sind Gebäude mit sehr geringen Betriebskosten und einem Wohlfühlfaktor der besonderen Art.


Intro Foto: Chris Walch Pressefotos

Mag. Maria Haller-Köhle, Redaktionsleiterin

Netzwerken heißt erfolgreich sein vormals:

Bauherren sind der Schlüssel zum Erfolg In die meisten Bundesländern wird derzeit der Baustandard, trotz hochgesteckter Klimaschutzziele, nach unten argumentiert. Die Definition leistbares und nachhaltiges Wohnen heißt vielerorts leider nur noch billiges Bauen. Zum Bauen und Sanieren von energieeffizienten Gebäuden bedarf es natürlich einer gewissen Bereitschaft und eines Weitblickes der Bauherrn, die Konsequenz in der Planung und in der anschließenden Umsetzung. Nur durch das Zusammenspiel von Bauherrn, Planern und Ausführenden ist es möglich, diese komfortliefernde und nachhaltige Bauweise auch zu erreichen. Unzählige Projekte wie Lebensmittelmärkte, Wohn- und Pflegeheime, Schulen, Bürogebäude, Wohnanlagen, Einfamilienhäuser, Hotels, Klinik, Sportstätten, Haus der Musik, usw. zeigen diesen hohen Wohnkomfort bei laufenden, sehr geringen Betriebskosten auf. Die Energieeinsparungen bei den Gebäuden können bis zu 90 Prozent betragen. Noch wichtiger ist aber die Zufriedenheit der Bewohner und dies bestätigen Bauträger wie z.B.: die Neue Heimat Tirol, Innsbrucker Immobiliengesellschaft, Diözese Innsbruck, Alpenländische Heimstätte, welche auf diese Bauweise setzen. Das Netzwerk Passivhaus baut auf die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch von innovativen, auf Nachhaltigkeit setzende Unternehmen und lädt alle Gleichgesinnten dazu ein, sich daran zu beteiligen und damit gesellschaftspolitische Verantwortung mit zu übernehmen. Das Netzwerk Passivhaus mit seinen Partnerbetrieben baut Gebäude mit Zukunft!

Informationen über den Verein finden Sie unter www.passivhaus.at

Sollten Sie gerade damit beschäftigt sein, energieeffizienten Wohnraum – in welcher Form auch immer – zu schaffen, dann finden Sie im vorliegenden PASSIVHAUSmagazin hoffentlich die eine oder andere Inspirationsquelle. Lesen Sie in unseren Projektpräsentationen über tolle, innovative Gebäude und ihre Entstehungsgeschichten. Vom feschen Neubau, über die ausgetüftelte Sanierung bis hin zum Großprojekt. Das PASSIVHAUSmagazin freut sich in Tirol übrigens großer Beliebtheit: Ausgehend von der Interessensgemeinschaft Passivhaus (IGP) hat sich dort das äußerst erfolgreiche Netzwerk Passivhaus formiert, welches weit mehr als hundert Mitgliedsbetriebe zählt. Sie alle haben eines bereits erkannt: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Bauen und Sanieren sind längst keine leeren Worthülsen mehr, sondern vollgepackt mit Handlungsbedarf, wenn es aus klimapolitischen Gründen um die Umsetzung in die Praxis geht. Was Netzwerken also wirklich bringt, zeigt diese schöne Erfolgsgeschichte: Seit heuer spannt sich das Netzwerk Passivhaus, die ehemalige Interessensgemeinschaft Passivhaus Tirol (IG), über ganz Österreich. Somit haben auch Partnerbetriebe aus anderen Bundesländern die Möglichkeit, sich unter der neuen Dachmarke zu präsentieren und vom Erfolg der bereits florierenden Community mit zu profitieren. Letztlich sind es auch diese mutigen Mitgliedsunternehmen, welche durch ihr Engagement zum besseren Klima auf unserer Welt beitragen. Stück für Stück ein bisschen – auch wenn die globale Klimapolitik mit der Haltung der Großmacht USA derzeit zum Himmel stinkt! Alles Gute für Ihr energieeffizientes Bauvorhaben und all jene, die daran arbeiten. Bis bald! Maria Haller-Köhle m.haller-koehle@zweiraum.eu


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08 Sternstunden infos & news 04

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Stern stunden

4. Sommernachtsfest 08

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mein passivhaus

Das jährliche Sommernachtsfest – gut besucht und heiß begehrt (CMS) Auch das vierte Sommernachtsfest des Netzwerkes Passivhaus ging bei strahlendem Sonnenschein und geselligen Plaudereien im Forum Rum über die Bühne. Bei angenehmen Klängen genossen die Mitglieder das köstliche Buffet und vertieften auf angenehme Weise die Kontakte im Netzwerk. von links nach rechts: 01 Martina Wild und Bruno Campigotto, Firma Solarux GmbH 02 Armin Autengruber. Autarc, Christian Kotai, KA-Sachverständige 03 Engelbert Spiss, Neue Heimat Tirol, Hannes Gstrein, Innsbrucker Immobilien Gesellschaft, Thomas Eibl, Pichlerluft 04 Dieter Herz, Herz & Lang GmbH, Elisabeth Zangerl, Markus Regensburger, Netzwerk Passivhaus 05 Markus Peer, Josko Fenster & Türen, Angelika Fröhlich, Hypo Tirol Bank 06 Savel Pavel, Universität Innsbruck, Jürgen Hiesel und Martin Mair, Family-Haus GmbH 07 Musikalische Umrahmung der Gruppe Vintage aus Gries am Brenner 08 Martin Kreilmair, DOMOair, Michael Schalck, S&P climadesign GmbH 09 Alexander und Patricia Zlotek, Alpenländische Heimstätte 10 Verena Krismer und Hermann Glatzl, Glatzl Holzbauprojekte, Anton Kraler, Universität Innsbruck 11 Martin Lehner, Mondo Therm, Thomas Mader, Stiebel Eltron, Fotos: C.Molzer-Sauper

12 Martin Reinisch, Sto, Markus Schöpf, Innsbrucker Immobilien Gesellschaft, Wolfgang Seidl, Sto, Hannes Gstrein, Innsbrucker Immobilien Gesellschaft 13 Matthias Haselhofer, Schwimmbadbau Haselhofer, Fenster und Türen 14 Martin Federa, Camfil, Matthias Burkert, Alpsolar Klimadesign 15 Renate Krupka, Diözese Innsbruck, Robert Ehrlich, Architekt 16 Matthias Wegscheider, Architekt, Dietmar Ewerz und Martin Gamper, Team K2 Architects 17 Bernhard Schönherr, Synthesa, Hannes Bucher, Climasonic, Christina Kotai, KA-Sachverständige, Bernd Saulder, Knauf Insulation 18 Robert Reichkendler und Andreas Hörl, mahore Architekten 19 Hannes Geschwentner und Markus Pollo, Neue Heimat Tirol, Gerald Gaigg, Architekt 20 Lucas Krackl und Maria Ringler, Stadt Innsbruck 21 Dieter Herz, Obmann Netzwerk Passivhaus und Tortenkünstlerin Maria Eileen Pfretschner beim gemeinsamen Tortenanschnitt 22 Netzwerk Passivhaus Torte 23 Der herrliche Abend beim 4. Sommernachtsfest dauerte bis spät in die Nacht

Foto: eli/zweiraum.eu

Netzwerken und feiern

Mag. Angelika Kirchmaier, Dipl. DA Zur Person: Mag. Angelika Kirchmaier ist Gesundheitswissenschafterin, Diaetologin, Touristikkauffrau, Köchin und Autorin. Neben dem gesunden Kochen mag sie das gesunde Wohnen: Mit ihrer Familie bewohnt sie ein Passivhaus im Tiroler Unterland.

Die skeptische Mama vom Passiv haus überzeugt PASSIVHAUSmagazin: Warum wurde Ihr Privathaus im Passivhaus-Standard gebaut? Angelika Kirchmaier: Ich habe damals (ca. 1995) zufällig davon gehört, dass es eine Möglichkeit gibt, Häuser noch energieärmer zu nutzen als es der Niedrigenergiestatus bietet. Die Idee gefiel mir von Anfang an. Aber meinen Mann, einen ausgezeichneten Baumeister, galt es erst, zu überzeugen. Nachdem er sich genauer informiert hatte, war der Bau unseres Passivhauses fix. PASSIVHAUSmagazin: Bis wann rechnet sich die Investition? Angelika Kirchmaier: Das kann ich leider nicht in Jahren festmachen. Wir haben sehr viel in Eigenregie und mit Hilfe von unseren Familien gebaut, sodass unser Haus in Summe vergleichsweise geringe Kosten verursachte. Eines ist aber fix: Die Betriebskosten liegen weit unter denen von vergleichbar großen Häusern, so erspart man sich jährlich eine ordentliche Summe. PASSIVHAUSmagazin: Wie fällt das Feedback von Gästen aus, die Sie besuchen kommen? Angelika Kirchmaier: Insbesondere meine Mutter zeigte sich anfangs mehr als skeptisch. Nach Fertigstellung änderte sie ihre Meinung und nach einer Nacht in unserem Passivhaus meinte sie „Ich habe noch nie so gut geschlafen!“ Mittlerweile gibt es von allen Seiten nur positives Feedback. Das Wohnklima ist in einem Passivhaus einfach unvergleichbar. Zusammenfassend würde ich sofort wieder in ein solches ziehen. Denn: Ich genieße es, dass im Bad keine Spiegel anlaufen, dass ich nicht lüften muss, insbesondere wenn ich im Winter spät von der Arbeit heimkomme und in ein frisch gelüftetes und warmes Haus eintreten darf, dass es so gut wie keinen Staub von außen gibt, insbesondere keinen Waldstaub.


Das Verkehrsministerium (bmvit) stellt die Weichen für grüneren Straßenverkehr. Die grünen Nummerntafeln, speziell für E-Fahrzeuge, wurden mit 1. April 2017 eingeführt und können bei der Zulassungsstelle ausgetauscht werden. Damit sind rein elektrisch betriebene Fahrzeuge und Brennstoff zellenfahrzeuge auf einen Blick erkennbar. Städte und Gemeinden können so einfach und schnell zusätzliche Anreize schaffen – etwa beim Parken.

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ie Verringerung der verkehrsbedingten Klimaund Umweltbelastungen sowie die Senkung der Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen sind zentrale Herausforderungen, die konsequent verfolgt werden müssen. Deshalb investieren Verkehrsministerium (bmvit), Umweltministerium (BMLFUW) und die Automobilimporteure 72 Millionen Euro in die Zukunft der E-Mobilität. Das breite Maßnahmenpaket umfasst Unterstützung für den Kauf von E-Fahrzeugen, den Auf- und Ausbau von E-Ladestationen und erleichtert kommunale Privilegien speziell für E-Fahrzeuge im Straßenverkehr – Stichwort „grüne Nummerntafel“.

Förderung privater Fahrzeuge

Der Kauf von neuen privaten PKW, die ausschließlich mit Elektroantrieb oder Brennstoffzellenantrieb ausgestattet sind, wird mit 4.000 Euro (Anm.: davon 2.500 vom Bund und 1.500 von der Automobilbranche) gefördert – Plug-in Hybride mit 1.500 Euro (Anm.: 750 vom Bund und 750 von der Automobilbranche). Außerdem gilt: Die vollelektrische Reichweite des PKW muss mindestens 40 Kilometer betragen und der Brutto-Listenpreis (Basismodell ohne Sonderausstattung) darf 50.000 Euro nicht überschreiten. E-Mopeds und E-Motorräder werden

mit 750 Euro gefördert (375 vom Bund und 375 von der Zweiradbranche). Das gesamte Fördervolumen soll rund 16.000 neue E-Fahrzeuge auf die Straßen bringen.

E-Förderung für Betriebe und Gemeinden

Betriebe, Gemeinden, aber auch Vereine werden bei der Umstellung auf E-Mobilität ebenfalls unterstützt. Mit 3.000 Euro wird beispielsweise die Anschaffung von neuen PKW mit reinem Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb gefördert. PlugIn Hybride werden mit 1.500 Euro unterstützt. Im betrieblichen Bereich setzt sich die Fördersumme zu gleichen Teilen aus Anteilen des Bundes und der Automobilimporteure zusammen. Darüber hinaus werden viele weitere Fahrzeugklassen wie E-Mopeds und E-Motorräder, E-Fahrräder oder auch leichte E-Nutzfahrzeuge oder E-Busse gefördert.

Ausbau der E-Ladeinfrastruktur

Ein weiteres Ziel des Maßnahmenpakets ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Öffentlich zugängliche Ladestationen werden mit bis zu 10.000 Euro gefördert, private Wallboxen oder intelligente Ladekabel mit 200 Euro (als Bonus in Kombination mit der E-PKW-Förderung für Private).

Registrierung und Einreichung von Förderanträgen ist via www.umweltfoerderung.at möglich.

Für private Förderanträge gilt: Nach erfolgreicher Registrierung muss innerhalb von 24 Wochen der Antrag gestellt werden. Das Rechnungsdatum des Fahrzeuges darf dabei nicht vor dem 1. Jänner 2017 liegen und die Rechnung zum Zeitpunkt der Einreichung nicht älter als sechs Monate sein. Zudem müssen die geförderten Fahrzeuge ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern betrieben werden. Dieser Punkt gilt auch für geförderte Ladeinfrastruktur.

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Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

Entgeltliche Einschaltung

Elektro-Förderung im großen Stil


Josko 11

Der Reiz des Einfachen Starkes Holz und schlanker Stil für jeden Wohn(t)raum (PR) Ein Hausneu- oder -umbau ist für die meisten die größte Investition im Leben. Eine der wichtigsten Entscheidungen dabei sind Fenster und Türen, die rund zehn Prozent der Gesamt-investitionssumme eines Hauses ausmachen. Darum lohnt es sich, bei der Wahl der Fenster und Türen auf den richtigen Partner zu setzen. Bei den Holz/Alu-Fenstern von Josko ist die Hochwertigkeit Standard. Die Platin-Plus-Serie besticht durch echtes Holz und ultimative Natürlichkeit. Stark und schön kommt zum Beispiel die Holzart Wildeiche daher: Sie verwandelt alle Mitglieder der Fensterfamilie in einzigartige Eyecatcher – die Unverfälschtheit mit Ästen und Rissen macht jedes Element zu einem Unikat der Natürlichkeit. Und noch ein Detail macht auf sich aufmerksam. Schmale, nur 25 Millimeter breite Sprossen verleihen den bündigen Designfenstern besondere Behaglichkeit. Darüber hinaus strahlen die Fenster einen Hauch Urbanität aus und verbinden gekonnt den Industrie-Charme mit ländlicher Bodenständigkeit – es ist der Reiz des Einfachen, der sie so besonders macht. Nähere Informationen über die Innovationen 2017 gibt es beim Josko Partner in der Nähe oder unter www.josko.at

Fotos: Josko


12 Generalsanierung ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Wellnessareal für Jung und Alt in neuem Glanze

Bis zum Sommer 2018 soll das altehrwürdige Val Blu Freibad in Bludenz, dessen älteste Teile aus den späten 1950er-Jahren stammen, einer umfassenden Frischzellenkur unterzogen werden. (CMS) Lange war geplant, diskutiert und geprüft worden, bevor Ende vergangenen Jahres schließlich der Spatenstich zur Generalsanierung der Badeanlage nach den Ideen und Plänen des Tiroler Architekten Hagen Pohl erfolgte. Das Freibadkonzept sieht eine terrassenförmige Liegewiese, sowie zentral angelegte Freibadebecken vor. Die Eröffnung der Sauna ist für Ende November 2017 geplant.

Grundidee und Entwurfskonzept Um die unterschiedlichen Nutzergruppen des Val Blu Resorts im Innen- und Außenbereich adäquat bedienen zu können, muss für jede Nutzergruppe ein passender Bereich zur Verfügung gestellt werden. In der Gesamtstrukturierung der Anlage muss darauf Rücksicht genommen werden, dass unvereinbare Zielvorstellungen der jeweiligen Nutzer nicht zusammentreffen. Das nach Nordosten hin ansteigende Gelände des Val Blu wird in der neuen Konzeption optimal genutzt, es bietet zum Einen ideale Besonnung über den ganzen Tagesverlauf

und zum Zweiten mit der Verlegung des Sportbeckens nach Südwesten die Möglichkeit, das natürliche Gelände als Tribüne / Arena zu nutzen. Durch die Verlegung des Sportbeckens nach Süden können die oberen, nordöstlichen Flächen zur Saunaanlage als Saunahof zugeordnet werden. Die Anforderung des Bauherrn, ein 50 m Sportbecken zu errichten, unterstreicht den Stellenwert des sportlich orientierten Nutzers auch im Freibadbereich des Val Blu. Ergänzt wird dieser Sportbereich um eine aus Edelstahl gefertigte Sprunganlage mit einem ein Meter und einem drei Meter Sprungbrett.

Die Qualitäten der Innenbereiche und Freiflächen Durch die klare, einfache Ordnung der gesamten Außenanlage des VAL BLU nach den primären Anforderungen der jeweiligen Nutzer, und Schaffung ausreichend großer Aufenthaltsflächen für alle Nutzergruppen, wird sehr hohe Aufenthaltsqualität in allen Bereichen des Val Blu sicher gestellt. Die bestehende ideale Besonnung während das Tagesverlaufes sowie die Situierung aller Liege- und Aufenthaltsflächen oberhalb des Wasserspiegels unterstreichen die hohe Qualität der Grün- und Freiflächen. Der Innenbereich Sauna wird in den


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Generalsanierung 13

Renderings: Architekt Hagen Pohl

„Die am Areal angeordneten Bereiche entwickeln sich grundsätzlich von ‚bewegt zu ruhig’ bzw. von ‚laut zu leise’.“ Rohbauzustand zurückgeführt und vollständig neu ausgebaut. Dabei wird das vielfältige Funktionsprogramm in differenzierter, spannender Raumfolge zusammengefasst. Das Saunaangebot wird deutlich erweitert und den aktuellen Anforderungen angepasst. Die Verwendung heimischen Holzes und natürlicher Materialien für den Innenausbau überzeugt durch angenehme haptische Qualität und gute Raumatmosphäre.

Freibad – als Energieabnehmer auch im Sommer – ist diese Lösung für beide Seiten ein Gewinn. Selbstverständlich wurde bei der Konzeption der Anlagentechnik im Detail darauf geachtet den Energieeinsatz zu optimieren – optimale Wärmerückgewinnung aus den Lüftungsanlagen und aus den Rückspülwasservorratsbehältern.

Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit des Konzeptes Mit der primären Nutzung der bestehenden Gebäudestruktur, im Wesentlichen ohne bauliche Erweiterungen, ist der Grundstein für Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit in der Errichtung gelegt. Ein klarer Fokus auf die Lebenszyklus- und Betriebskosten der Anlagenteile schon am Beginn der Planung durch integrale Planungsprozesse sichert höchste Wirtschaftlichkeit der Anlage.

Das energetische Konzept Nach Prüfung der zur Verfügung stehenden, alternativen Möglichkeiten der Energieversorgung des Gebäudes und des Freibades hat sich die Abwärmenutzung eines in der Nähe liegenden Textilbetriebes als ideale Lösung herauskristallisiert. Speziell beim

Das Projekt befindet sich derzeit in Bau. Die neue Saunaanlage wird zu Weihnachten 2017 eröffnet werden, die Eröffnung des Freibades erfolgt im Mai 2018.


Ing. MSC. Ambros Fürstaller Geschäftsführung Technik

Energieautonom Vom Sparen und Erzeugen Der erste und wichtigste Schritt zum Niedrigenergie- und Passivhaus ist das Energiesparen. Zahllose Architekten, Planer und Berater haben sich dieses Themas bereits angenommen.

Fotos: Energieautonom GmbH

Energieautonom GmbH A-5660, Taxenbach, Gewerbestrasse 3-­4 Tel.: +43 (0)6543 / 21200 office@e-­autonom.at www.e-­autonom.at

Heizungen, BHKW´s und Photovoltaikanlagen werden häufig laut Energieausweis ausgewählt, ohne dabei auf ein Gesamtkonzept Rücksicht zu nehmen – es reicht nämlich nicht, nur Photovoltaikmodule auf das Dach zu legen. Ausrichtung, Neigung, Größe und Flexibiliät müssen im Hinblick auf zukünftige Ereignisse angepasst sein. Wir werden beim Transport und der Raumklimatisierung einen Abschied von fossilen Brennstoffen erleben, aber wie sollen diese ersetzt werden? Genau hier sehen wir unsere Kernkompetenz: Damit Energieerzeugungsanlagen wirtschaftlich arbeiten, müssen sie dem Standort, dem Gebäude und dem Verbraucherverhalten angepasst werden. Diese ganzheitliche Betrachtung und die Erstellung von Energiekonzepten bieten wir für unsere Auftraggeber. Energieautonom – nachhaltig – unabhängig – selbstständig.

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16 Titelstory ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Was wäre

Architektur ohne

Moderne Architektur ohne Glasflächen ist wohl undenkbar. Glas schützt uns, lässt unsere Blicke nach draußen schweifen, bringt Licht und Wärme ins Haus und lässt Innen und Außen miteinander verschmelzen. (CMS) Das Unternehmen Graf-Fenster aus Dornbirn entstand nach langjähriger Arbeit des Firmengründers als Abteilungsleiter in einem Dornbirner Fensterbaubetrieb. In dieser Zeit wurde die, über die Grenzen hinaus bekannte, Marke „Das Ländle Fenster“ aufgebaut und auf dem Markt etabliert. Tischlermeister Hubert Graf gründete vor genau 10 Jahren schließlich die Firma Graf-Fenster und ist zugleich Vertriebspartner der Firma Josko Fenster und Türen. Die langjährige Zusammenarbeit mit namhaften Architekten, Häuslebauern und den größten Bauträgern des Landes steht für die Kompetenz des Unternehmens Graf-Fenster. Der Bauteil Fenster ist heute in funktioneller, optischer und energietechnischer Sicht eines der wichtigsten Elemente eines Gebäudes.

Der unmittelbare Übergang zur Natur An Fenster werden unterschiedliche Ansprüche gestellt, daher bieten sich verschiedene Kombinationen der Werkstoffe an. So wählen viele Kunden

für ihr Bad ein weißes Kunststoff-Alu-Fenster, nicht aber für den Wohnbereich, denn dort wünschen sie ein Holz-Alu-Fenster, das in Stil und Farbe mit Möbeln und Böden harmoniert. Ebenso unterschiedlich sind die stilistischen Wünsche, ob modern oder klassisch, bündig oder versetzt. Große Glasflächen sind in der heutigen Architektur nicht nur modern, sie sorgen auch für viel Licht und für einen engeren Kontakt mit der Umgebung. Besonders deutlich wird dieser Effekt bei rahmenlosen Glassystemen oder Hebeschiebetüren mit sehr schmalen Rahmen. Es bleibt natürlich dem Kundengeschmack überlassen, wie die Gestaltung aussehen soll, ob es lieber klassische sichtbare Rahmen sein sollen oder nach Möglichkeit ganz darauf verzichtet wird. Egal, welches Material – gemeinsam sind ihnen die Dichtheit, die Wärmedämmung mit Dreifachverglasung, der Schallschutz und die leichte Handhabung. Sie wählen die Farben und Oberflächen aus, die Rahmenbreite oder ob Sie eine barrierefreie Schwelle wünschen. Natürlich wird auch die passende Sonnenschutzlösung angeboten, auf die man gerade bei großen Glasflächen nicht verzichten sollte. Die Haustür repräsentiert schon beim Betreten des Hauses einen bestimmten Stil. Sie sollte daher nicht nur mit der Fassade harmonieren, sondern auch von innen den Wohnstil ergänzen. >>


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Titelstory 17

Fotos: WOM/Norman Radon

Die groSSen Glasfronten bilden bei diesem Projekt die gesamte Fassade in Richtung Garten.


18 Titelstory ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Die frühe und intensive Zusammenarbeit zwischen Architekt und ausführender Firma ist besonders im Bereich der Verglasungen extrem wichtig, da Fenster und Türen ein entscheidendes Entwurfselement sind.

Tischlermeister und Josko-Partner Hubert Graf: „Der Baustoff

Glas ist als Gestaltungselement zeitgenössischer Architektur kaum mehr wegzudenken. Die fortlaufende Weiterentwicklung der Produktions- und Verarbeitungstechnologie und die Foto: Josko stetige Verbesserung anwendungsreifer Produkte spielen eine entscheidende Rolle dabei, gestiegenen funktionalen Anforderungen sowie der Suche nach neuen ästhetischen Ausdrucksformen gerecht zu werden.“

Referenzprojekte von Graf und WOM Architektur In Zusammenarbeit mit WOM Architektur & Bau GmbH aus Dornbirn hat die Firma Graf schon viele schöne Projekte realisiert. Das spezialisierte Team bietet alle bautechnischen Diszipline unter einem Dach. Unterschiedliche Kompetenzen machen es möglich, Bauherren bei jeglicher Entscheidung die bestmögliche Unterstützung zu geben. Als Generalunternehmer hat WOM für jede Situation einen fachkundigen Ansprechpartner im Team. Wie wichtig die Symbiose aus massiven und transparenten Bauteilen für die Form und die Funktion eines Gebäudes ist, zeigen drei ausgewählte Referenzprojekte.

Untypischer Grundriss für beste Sicht Mobilität, Offenheit und Lebensmittelpunkt in einem – so könnte man dieses Einfamilienhaus mit wenigen Worten beschreiben. Ein großzügiger ebenerdig gelegener Terrassenbereich verbindet das Haus optisch mit dem offenen Vorplatz der integrierten Garage und der vorgelagerten Einfahrt. Dazwischen befindet sich ein geschützter Eingangsbereich, der sich im Innenraum sowohl in Richtung der Garage und Wirtschaftsräume, als auch in Richtung des leicht zurückversetzten Wohnraums öffnet. Dort, wo sich der Lebensmittelpunkt des Hauses konzentriert, verbinden sich Innen- und Außenraum gekonnt im Übergang zum Esszimmer, das mit einer Schiebetür zum teilweise überdachten Sitzplatz im Außenbereich geöffnet und erweitert werden kann. Der dahinterliegende Küchenbereich kann ebenso mittels einer Schiebetür vom offenen Wohnbereich getrennt werden und bietet flexibel die gewünschte Privatsphäre. In den oberen Räumen, die über eine schwebend anmutende Holztreppe erreicht werden, dominieren klare Linien, Holz und Weißtöne und ein klar strukturierter Badbereich mit viel Stauraum. Auch hier setzt sich die Philosophie, die dem ganzen Hause inne wohnt, fort: „Form follows Funktion“. Klar gegliederte Räume, die dank durchgehend heller Oberflächen großzügig und offen wirken, bieten gleichzeitig Schutz und Behaglichkeit durch die schwellenlos verlegten Holzböden. Eine zweite Terrasse beim Wohnzimmer lädt zum Blick auf das unverbaubare Grünland ein, von der oberen Wohnebene sieht man auf die regionale Bergwelt. >>


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Titelstory 19

Fotos: WOM/Norman Radon

Das Spiel aus Transparenz und Verschlossenheit verleiht dem Gebäude seinen besonderen Reiz.


20 Titelstory ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Auch beim wichtigen Thema Energieeffizienz hat die Wahl der Fenster oberste Priorität

Fotos: WOM/Norman Radon

Alles komfortabel auf einer Ebene

Ramsauer GmbH & Co KG · E-Mail: office@ramsauer.at · www.ramsauer.at

Mobilität bis ins hohe Alter – das war die Devise, die zur Planung dieses Einfamilienhauses führte. Offene, großzügig gestaltete Räume, Funktionalität in allen Bereichen und ein leichtes, luftiges Ambiente. Markantestes Element dieses Einfamilienhauses ist das einseitig auskragende Garagenvordach, das den zurückspringenden Garagenbereich und den

Hauseingang gleichermaßen überdacht und optisch einfasst. Auch bei der nach zwei Seiten offenen Terrasse ist eine massive asymmetrische Auskragung des Daches ein wesentliches Gestaltungselement. Schutz, Behaglichkeit, verbunden mit maximaler Offenheit sind hier hervorragend umgesetzt. Der Innenraum ist ebenso klar und offen strukturiert und öffnet sich gleichermaßen mit KücheEsszimmerbereich und Wohnbereich in Richtung Außenraum. Hier kontrastieren ein pflegeleichter dunkler Steinboden, schwarze Arbeitsflächen, Fensterrahmen und Türen mit den großzügigen Weißflächen der Wände. Der gesamte Wohnbereich wird mit Bodenheizung erwärmt, um trotz der kühlen und nüchternen Optik die notwendige Behaglichkeit zu schaffen. Bad- und WC-Bereich sind schlicht und elegant gestaltet mit großzügig dimensionierten Freiräumen.

DAUERHAFTE VERBINDUNGEN. SEIT 1875 Die Firma Ramsauer ist seit über 140 Jahren ein kompetenter Partner für Dichtstoffe. Durch geprüfte Produkte (DIN 18545, Gruppe E), enge Zusammenarbeit mit Farbherstellern und Prüfinstituten können wir auch für Ihren Betrieb einen optimal abgestimmten Dichtstoff anbieten.

Wir haben es uns zur Aufgabe gestellt, die Bedürfnisse und Probleme unserer Kunden zu erkennen und auf den jeweiligen Fall bezogen, die optimale Lösung zu erarbeiten.

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WENN’S ZUSAMMEN PASST, DANN PASST ALLES.

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DER INTERNORMALLROUNDER KV 440 KUNSTSTOFF- & KUNSTSTOFF/ ALUMINIUM-VERBUNDFENSTER Der Sonnen- und Sichtschutz ist zwischen den Scheiben integriert und somit vor Verschmutzung geschützt. Aber auch in Sachen Bedienung bietet die I-tec Beschattung viele Vorteile. Mittels Photovoltaikmodul und Akku lässt sich der Sonnenschutz ohne externe Stromquelle steuern. Durch I-tec SmartWindow ist eine Bedienung bequem vom Tablet oder Smartphone aus möglich. Wärmedämmung Uw bis 0,64 W/(m2K) Schalldämmung bis 45 dB Sicherheit RC1N, RC2 Mehr unter www.internorm.at

Alles spricht für Internorm


Heinz Rettenbacher, Gebietsbetreuer Vorarlberg

Echte Isoceller ISOCELL GmbH A-5202 Neumarkt am Wallersee Bahnhofstraße 36 Tel. +43 (0)6216 / 4108 office@isocell.at www.isocell.at

Unser sympathisches Team bezeichnen wir gerne als „Isoceller“. In unserer Community zählt der Mensch mit all seinen Ecken und Kanten. Und natürlich Handschlag und individueller Einsatz. Wir haben schlanke Hierarchien und entscheiden schnell. Wir sind wie wir sind und freuen uns, Menschen zu treffen, die auch so denken.

Wenn ich gut dämme, spielt die Technik keine Rolle mehr (PR) Kay Künzel ist Experte für grüne Architektur und plant ausschließlich in Holz. Er setzt auf Passivhäuser und ist Sachverständiger für Wärme- und Schallschutz. Sein eigenes Bürogebäude ist ein perfektes Referenzprojekt für Isocell. Kay Künzels neues Bürogebäude ist das beste Beispiel für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Das 1954 erbaute, 80 Quadratmeter große Objekt wurde 2009 von ihm selbst komplett saniert. „Wir haben es entkernt und neu aufgebaut. Zur Dämmung haben wir 30 Zentimeter ISOCELL-Zellulose eingeblasen, am Dach 40 Zentimeter. Wir haben kein konventionelles Heizsystem verbaut, über Pellets oder Gas nachzudenken war zu teuer. All unsere finanziellen Mittel flossen in die Gebäudehülle.“ Dass sich das auszahlt, beweisen die Kosten. Das Gebäude wird von einer kleinen Heizung beheizt, die Fixkosten am Monatsende belaufen sich auf 36 Euro. Kay Künzel dämmt seit Beginn seiner Karriere im Jahr 2000 mit Zellulose – und das hat viele Gründe.

Einer davon ist die Qualität. Zellulose isoliert nicht nur im Winter, es kann auch hervorragend mit Wärme und Feuchtigkeit umgehen. „Am Anfang meiner Zeit gab es Skepsis gegenüber dem Material. Auch ich habe das erlebt, als ich mit 25 Jahren mein erstes Haus planen durfte. Es war ein Stahlbauer, den ich von Holz als Bauweise überzeugen konnte. Der Bauherr meinte, Zellulose brenne doch. Also hat er es ausprobiert und sich drei Würfel bauen lassen – mit Steinwolle, Mineralwolle und Zellulose. Er hat den Brenner angeworfen und wir sahen die positiven Eigenschaften von Zellulose. Eine kleine Kohleschicht von 10 oder 20 Millimeter war zu sehen – mehr nicht. Die beiden anderen Stoffe waren längst verkohlt. Auch dem anderen Vorurteil wollte der Bauherr nachgehen.

Fotos: Isocell

Es hieß, der eingeblasene Dämmstoff sackt. Also schraubten wir nach ein paar Wochen eine große Platte ab. Die Zellulose war perfekt justiert. Seitdem bin ich überzeugt und verbaue es immer. Ich werde dafür nicht bezahlt, sondern stehe dazu. Ich mache es mit Leidenschaft, weil es einfach ein richtig gutes Produkt ist.“

Fotos: Isocell


24 Nachhaltiger Wohnbau ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Architektur und Nachhaltigkeit im Einklang Energieeffizienz, Praktikabilität und ansprechende Architektur sind die Maßstäbe für modernen Lebensraum. Dass diese hohen Ansprüche nicht im Widerspruch zur Gemeinnützigkeit stehen, demonstriert die Alpenländische mit zwei ausgezeichneten Beispielen in Tirol und Vorarlberg. (CMS) Jahrzehntelange Erfahrung und ein konstant hoher Anspruch an die Qualität machen die Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Alpenländische zu einem erfolgreichen und verlässlichen Partner in Westösterreich. Gemeinsam mit den Gemeinden entwickelt der Bauträger ländlichen und städtischen Lebensraum dynamisch weiter und realisiert leistbare Wohnanlagen auf modernstem Technikstand. Dafür wurde die Wohnbaugesellschaft bereits wiederholt ausgezeichnet. Als Mitglied des Netzwerkes Passivhaus setzt die Alpenländische verstärkt auf eine ökologische Bauweise mit regionalen Partnern – von der Auswahl der Baustoffe bis hin zum Betrieb der Wohnung.

Wohnanlage Schnann, Tirol Die Gemeinde Pettneu mit dem Ortsteil Schnann präsentiert sich seit jeher als familienfreundliche und naturnahe Gegend mit atemberaubenden Aussichten bis in das Allgäu und in die Schweizer Alpen. Dem Bauträger war es ein Anliegen, die Architektur mit der Natur in Einklang zu bringen. Die Materialwahl fiel daher auf heimische Hölzer, welche eine horizontale Dynamik des Gebäudes bewirken und sich so ideal in das alpine Gelände einbetten. Um eine zeitgemäße Formensprache geltend zu machen, wurden großflächige Verglasungen errichtet, die zu den Holzbalkonen reizvoll in Kontrast treten. Die Wohnanlage besteht aus insgesamt 16 Wohnungen, welche im anpassbaren Wohnbau geplant und realisiert wurden. Die vertikale Erschließung erfolgt durch jeweils ein Stiegenhaus und einen Personenaufzug. Beide Bauabschnitte sind miteinander verbunden und bieten für die Bewohner insgesamt 31 Abstellplätze. Weiters wurde im nördlichen Bereich des Hauses eine Begegnungszone für den Austausch geschaffen. Die Wohnungen im Erdgeschoß verfügen über Privatgärten sowie Terrassen, die oberen Geschoße wurden mit großzügigen Bal>> konen ausgestattet.


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Effizienter Wohnbau 25

Fotos: Alpenländische

„Leistbarkeit und ökologische Bauweise sind für die Alpenländische keine Widersprüche.“


Mag. Gerhard Feistmantl, Ing. Wilhelm Muzyczyn, Dipl.-Ing. Markus Lechleitner, Geschäftsführer

Die Alpenländische baut klimaaktiv! Die Alpenländische errichtet seit bald 80 Jahren geförderte Wohnungen in Tirol und Vorarlberg und ist seit 2013 klimaaktiv-Partner für das Bauen und Sanieren, einem zentralen Baustein der Klimaschutzinitiative des BMLFUW. Die in diesem Programm festgelegten Anforderungen bestimmen die Planung und Ausführung, die Energieversorgung, die eingesetzten Baustoffe und das Raumklima auf höchsten ökologischen Standards, wodurch optimierte Lebenszykluskosten, ein möglichst geringer Energieverbrauch, der Einsatz umweltschonender Baustoffe und ein angenehmes Wohnambiente sichergestellt werden.

Fotos: Alpenländische

Mehr als 30 Projekte der Alpenländischen wurden inzwischen bereits mit dem klimaaktiv-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Dabei verlässt sich die Wohnbaugesellschaft von der Planung bis zur Ausführung fast ausschließlich auf regionale Unternehmen – mit großem Erfolg. Durch die günstige und langfristige Finanzierung der Bauvorhaben mit Unterstützung aus Wohnbauförderungsmitteln ist die Alpenländische in der Lage, bestens ausgestattete Wohnungen zu attraktiven Mieten anbieten zu können.

Alpenländische Gemeinnützige Wohnungsbauund Siedlungsgesellschaft m.b.H. A-6020 Innsbruck, Viktor-Dankl-Straße 6 u. 8 Tel.: +43 (0)512 / 571411 tirol@alpenlaendische.a A-6800 Feldkirch, Vorstadt 15 Tel. +43 (0)5522 / 75981 vorarlberg@alpenlaendische.at

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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Nachhaltiger Wohnbau 27

fakten Wohnanlage Schnann, Tirol Baubeginn: I. BA Juni 2015, II. BA Dezember 2015 Fertigstellung: I. BA Oktober 2016, II. BA Jänner 2017 Bruttogrundfläche: I. BA 1.119 m2, II. BA 706 m2 Grundstücksfläche: 1.855 m2 Bausumme: ca. 4 Mio. Euro Energiebilanz: I. BA 9,4 kWh/m2a, II. BA 9,1 kWh/m2a

Die Haustechnik dieses Projektes mit der Wärmepumpenkaskade ist, bezogen auf die Effizienz und Nachhaltigkeit, ebenso neuartig wie einzigartig.

Klimaaktiv Auszeichnungen: I.+ II. BA klimaaktiv GOLD

System der Zukunft – Wärmepumpenkaskade und Komfortlüftung Die technische Gebäudeausrüstung dieses Projektes ist, bezogen auf die Effizienz und Nachhaltigkeit, ebenso neuartig wie einzigartig. Das Heizsystem gilt als potenzielles Zukunftssystem im gesamten Bereich des mehrgeschoßigen Wohnbaus und deckt sich mit der Klimastrategie des Bundes und der Länder. Das System besteht aus einer Wärmepumpenkaskade als Wärmebereitstellungssystem für Heizung und Warmwasser sowie einer kontrollierten Wohnraumlüftung. Weiters wurde eine Photovoltaikanlage vorgesehen, welche nach in Kraft treten der Ökostrom-Novelle zum sofortigen Einbau bereit steht. Das Gebäude wurde mit einem externen Energiemonitoring ausgestattet, welches die Erfahrungswerte beim Einsatz dieses Systems bestätigte. Ziel war es, die Energiekosten für die Warmwasserbereitung, welche erfahrungsgemäß ca. 50 % des Gesamtbedarfs betragen, zu reduzieren und somit die Betriebskosten erheblich zu senken. Diese Ausführung reduziert nicht nur die Verteilungsverluste um unglaubliche 95 %, sondern erzielt enorm niedrige Warmwasserbereitungskosten. >>

Fotos: Alpenländische

Beteiligte Firmen des netzwerkes passivhaus Planende Gewerke: Architektur: Alpenländische, Arch. DI Jäger Dietmar Energieausweis: Rainer Krißmer Energy Consultants Ausführende Gewerke: Heizung: Meco GmbH, Ovum GmbH


28 Nachhaltiger Wohnbau ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Dieser Würfel hat nicht nur Stil, er sitzt souverän im Hang und erfüllt auSSerdem den Passivhausstandard.

Fotos: Alpenländische

Komfortwohnanlage St. Gallenkirch, Vorarlberg Die Komfortwohnanlage „St. Gallenkirch“ ist ein architektonisches und energetisches Musterbeispiel für gemeinnützigen Wohnbau. Neben der Auszeichnung „best architects 17“ und dem „BHP’16 Bauherrenpreis“ wurde die Anlage jetzt auch mit klimaaktiv-Gold prämiert. Damit erhält erstmals eine Anlage der Alpenländischen in Vorarlberg die Qualitätsauszeichnung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Nach der Pionierarbeit in Tirol, wo in den vergangenen drei Jahren rund 30 klimaaktiv-Projekte umgesetzt wurden, übernimmt die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft damit auch in Vorarlberg eine Vorreiterrolle im Bereich des nachhaltigen und effizienten Wohnbaus. Dem Architekturbüro Dorner/Matt ist es geglückt, jede der 20 Wohnungen im kompakten Passivhaus-Würfel von etwa 25/25/25 Metern in zwei Himmelsrichtungen zu orientieren und per Luftraum mit Licht und Ausblick zu versehen. Die feine, hinterlüftete Holzfassade aus Weißtannenlatten ist vorgegraut und harmoniert mit ihrem klaren Erscheinungsbild perfekt mit der ländlichen Umgebung rundum. Die Räume der Wohnungen reihen sich um einen zentralen Versorgungskern. Die hohe Flexibilität der Grundrisse ergibt sich aus einem modularen Entwicklungskonzept – keine Wohnung gleicht der anderen.

Fakten Komfortwohnanlage St. Gallenkirch, Vorarlberg Bauherr: Alpenländische Architekt: Dorner/Matt Architekten Bauphysik: Bernhard Weithas Planungsbeginn: 2012 Ausführung: 2014-2016 Wohnnutzfläche: 1.920 m2 GrundstücksgröSSe: 2.745 m2 Bausumme: ca. 4 Mio. Euro Energiekennwert: 15 kWh/m2a Klimaaktiv Auszeichnungen: klimaaktiv GOLD


DAS GUTEX DACHSANIERUNGS-SYSTEM: Ökologisch, regen- und hagelsicher mit GUTEX Holzfaserdämmung + Holzfaser – der ideale Dämmstoff + Effiziente Dämmleistung + Geprüfte Regensicherheit + Garantiehinterlegung beim ZVDH + Hohes Rücktrocknungspotential + Hagelsicherheit

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Dämmlösungen auf Holzfaserbasis – GUTEX Qualität seit 85 Jahren (PR) Sie wollen Ihr Haus ökologisch und naturnah dämmen – hierfür steht GUTEX Holzfaserdämmung seit 85 Jahren. Innovationskraft und Stärken in puncto Hitzeschutz, Schallschutz, Feuchtemanagement, Diffusionsoffenheit, Nachhaltigkeit und Beständigkeit überzeugen.

Einsatzgebiet Fassade: Wärmedämmverbundsystem aus Putzträgerplatte und Putzkomponenten Besonders beliebt ist die Beplankung von Holzrahmenoder Holzständerkonstruktionen mit Holzfaserdämmplatten. Anschließend ist, je nach Wahl des Plattentyps, eine Putzfassade oder eine hinterlüftete Fassade möglich. In den Gefachen sind flexible Holzfaserdämmmatten optimal. Der Holzbaubetrieb kann die Dämmung bereits in der Vorfertigung einarbeiten, sodass die Wandelemente lediglich auf der Baustelle zusammengefügt werden. Wärmedämmverbundsysteme werden auch gerne bei Mauerwerks- und Holzbausanierungen verwendet. Der Dämmstoff eignet sich mit seinen positiven bauphysikali-

schen Eigenschaften besonders gut. Durch die Wärmespeicherfähigkeit kann wissenschaftlich nachgewiesen ein großer Beitrag zur Vermeidung von Algenbildung auf der Putzfassade geleistet werden.

Das GUTEX-Haus – Holzfaserdämmung für Wand, Dach und Boden.

Fotos: Gutex

Hinterlüftete Fassaden, z.B. aus Holzschindeln oder Titanzink Holzschindelfassaden, Titanzink-Verblechungen oder auch farbige, vorgehängte Außenbauteile sind bei einigen Architekten und Baufamilien wieder sehr gefragt, z.T. als komplette Fassadenlösung oder als Hervorhebung von Teilflächen. Ein stimmiges Dämmpaket hinter der optisch interessanten Fassade, z.B. mit GUTEX Multitherm, sorgt für hohe Wohnqualität.

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Ein wahres Multitalent: Das Verbundfenster KV 440 4-fach-Schutz. Photovoltaik-Jalousie. Vollintegriertes Lüftungssystem. (PR) Das Kunststoff-Verbundfenster KV 440 von Europas führender Fenstermarke Internorm ist ein wahres Multitalent. Es bietet den 4-fachSchutz eines Verbundfensters und ist optional mit energieautarker Beschattung und vollintegriertem Lüftungssystem erhältlich. Für zusätzlichen Komfort sorgt auf Wunsch die Bedienung über die SmartWindow Steuerungs-App. Mit integriertem Sonnen- und Sichtschutz sowie erhöhtem Wärme- und Schallschutz bietet das Kunststoff-Verbundfenster KV 440 von Internorm 4fachSchutz in einem einzigen Fenstersystem vereint. Vor Wind, Wetter und Staub geschützt, liegt der Sonnen- und Sichtschutz zwischen den Scheiben – mühsames Reinigen der Lamellen entfällt damit ebenso wie unangenehmes Klappern der Jalousien im Wind.

riertes Photovoltaik-Modul gewonnen. Da keine externe Stromzuleitung notwendig ist, eignet sich das KV 440 mit I-tec Beschattung besonders gut in der Sanierung.

Frischluft und Energiesparen mit integrierter Lüftung Das KV 440 ist zudem mit dem intelligenten, voll in den Fensterrahmen integrierten I-tec Lüftungssystem erhältlich, das den Innenraum bedarfsgerecht und komfortabel mit Frischluft versorgt und dabei Energie spart. Ausgestattet mit einem hocheffizienten Wärmetauscher erreicht die I-tec Lüftung einen Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 93 %, womit sich die Energieverluste beim Lüften auf ein Minimum reduzieren.

Bequeme Steuerung per Smartphone oder Tablet

Energieautarke Beschattung

Mit der I-tec SmartWindow GebäudesteuerungsApp lässt sich das KV 440 komfortabel und übersichtlich per Tablet oder Smartphone bedienen.

Das KV 440 ist optional mit energieautarker, motorisch betriebener I-tec Beschattung erhältlich – die benötigte Energie für den Antrieb wird dabei direkt am Fenster durch ein in die Jalousieblende integ-

Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem Internorm-Partner und auf www.internorm.at Fotos: Internorm

Verbundfenstersystem mit 4-fach-Schutz Die I-tec SmartWindow App steuert Ihre I-tec Lüftung und I-tec Beschattung.


Klinikum Frankfurt, 1. Passivhausklinik

Dipl.-Ing.(FH) Dieter Herz und Dipl.-Ing.(FH) Florian Lang, Geschäftsführer Wohnanlage Lodenareal Innsbruck, Passivhaus Pilotprojekt

Zielsicher zum Passivhaus Ihre Erfahrung aus mehr als 15 Jahren sowie ihr top KnowHow verleihen ihnen den Expertenstatus: Herz und Lang – die Planer für energieeffizientes Bauen und Sanieren.

Mohammed bin Rashid Space Center Passiv-Bürogebäude in Dubai

Klinikum Frankfurt: Visualisierungen wörner traxler richter Architekten, Lodenareal: Foto: NHT, Dubai: Fotos: MBRSC, Architektur: Mauro Bonatto/Cassetta & Partners

akkreditiert durch: Passivhaus Institut Dr. Wolfgang Feist Rheinstr. 44/46 D-64283 Darmstadt

Herz & Lang GmbH Ritzensonnenhalb 5a, D-87480 Weitnau Tel.: +49 (0)8375 / 921133-0, Fax: DW 55 info@herz-lang.de, www.herz-lang.de

Gewerbliche und kommunale Bauten sowie große Wohnbauten unterliegen neben höchsten qualitativen Ansprüchen häufig dem Diktat der Kosten. Beides erfolgreich zu realisieren, ist nicht immer einfach. Mit ihrer Planungskompetenz geben sie die Richtung für energieeffizientes Bauen unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und nachhaltiger Effekte vor. Das 15-köpfige Team aus zertifizierten Passivhausplanern und -praktikern (Techniker, Meister) verfügt seit dem Jahr 1998 über Erfahrung in der Gesamtplanung von Passivhäusern verschiedenster Kategorien, Bauweisen und Techniklösungen im Neubau und in der Sanierung. Mit der Passivhaus-Zertifizierung erfahren diese den effizientesten Qualitätsschub. Das Herz & Lang-Team steht mit seiner (Planungs)-Kompetenz für ebendiese Qualität.

PH-Zertifizierung, -Consulting, -Projektierung, Bauphysik, Energieausweis, Simulation (Klima, Wärme, Feuchte) Baumessungen, Gutachten Machbarkeitsstudien und wirtschaftliche Umsetzung Weitere Standorte: Kaufbeuren, Schongau, Innsbruck

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Fertiggestelltes 5 Euro Wohnbau-Projekt

Dir. Hannes Gschwentner, DI Mag. Markus Pollo, Geschäftsführung

Die erste 5-EuroWohnanlage Tirols Die NEUE HEIMAT TIROL hat in Schwaz mit der Freiheitssiedlung Tirols erste 5-EURO-Mietwohnanlage im Passivhausstandard mit 18 Wohnungen und zehn Carports errichtet. Die Vision des leistbaren und qualitätsvollen Wohnens in bestechender Technologie, ist mit diesem Projekt Wirklichkeit geworden.

Die Mieter freuen sich auf ihre neue, günstige Wohnung

LR Johannes Tratter, Bürgermeister Dr. Hans Lintner und die Geschäftsführer der NHT bei einer Wohnungsbesichtigung

Neue Heimat Tirol A 6023 Innsbruck, Gumppstraße 47 Tel. +43 (0)512 / 3330 nhtirol@nht.co.at www.neueheimattirol.at

Fotos: NHT

Was ist das Besondere daran: Der angepeilte Endmietpreis von rund fünf Euro pro m2 enthält bereits Betriebs- und Heizkosten sowie die Umsatzsteuer. Eine wohldurchdachte Architektur und Grundrissplanung, eine Gemeinde als Partner, der es wichtig ist, alle Bewohner mit leistbarem Wohnraum versorgen zu können und eine auf diese Bedürfnisse abgestimmte Wohnbauförderung sind die Grundpfeiler, um diese leistbare Wohnungsform etablieren zu können. Das ist bei Zugeständnissen im Hinblick auf Ausführung, Ausstattung und Baugrund zu schaffen. Auf die Errichtung einer Tiefgarage wird verzichtet, das spart Kosten bei der Errichtung. Davon profitieren unmittelbar die künftigen Mieterinnen und Mieter. Die NHT folgt – seit nunmehr annähernd 80 Jahren – ihrem gesetzlichen Auftrag zur Schaffung und Verwaltung von leistbarem Wohnraum. Dieser Auftrag ist vielschichtig. Denn so individuell die Menschen sind, die in unseren Gebäuden wohnen, so individuell müssen auch unsere Wohnangebote sein.

www.neueheimattirol.at


34 Effizienter Wohnbau ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Hybrid-

Wohnanlage in Passivhausbauweise In Heiterwang errichtete die Neue Heimat Tirol im Ortsteil Ennet der Ach eine Wohnanlage in Passivhausstandard. Der schlichte Kubus wurde in Hybridbauweise konzipiert und zeigt, wie ideal die Baustoffe Holz und Beton einander ergänzen. (CMS) Durch die Einbettung in das geneigte Grundstück und aufgrund der geschickt kombinierten Fassadenmaterialien gliedert sich der von DI Arch. Harald Kröpfl geplante Wohnbau harmonisch in den umliegenden Grünraum ein, wobei auch ein Spielplatz in das Ensemble integriert wurde. Aufgrund der Hanglage des Grundstückes kann die Tiefgarage direkt von der Gemeindestraße ebenerdig erschlossen werden.

Die Räumlichkeiten Die Kellerräume, der Fahrrad- und der Kinderwagenraum sind im Erdgeschoß in Richtung Hang angeordnet. Im Untergeschoß befinden sich die Tiefgarage, die Technikräume, sowie der Müllraum und der Hausmeisterraum. In den drei oberirdischen Geschoßen (EG + 2) sind zwölf Wohneinheiten untergebracht, deren Wohnräume und großzügige Terrassen- und Balkonflächen nach Süden ausgerichtet sind. Die unverbaubare Aussicht durch die großen Fensterflächen schafft eine helle und freundliche Wohnatmosphäre.

Konstruktion und Ausstattung

Sozialer Wohnbau sollte effizient, funktionell, attraktiv und komfortabel sein.

Wie jeder Neubau der Neuen Heimat Tirol wurde auch dieses Projekt in Passivhausbauweise umgesetzt. Die tragende Konstruktion wurde in Stahlbeton ausgeführt, eine vorgefertigte Holzrahmenkonstruktion (24 cm) mit einer hinterlüfteten Holzfassade bildet die Gebäudehülle und konnte vor Ort binnen weniger Tage montiert werden. Die nichttragenden Wände sind in Trockenbauweise errichtet worden. Die innenseitige Verkleidung der Außenwand erfolgte durch eine gedämmte Installationsebene (7 cm).


Fotos: NHT

Hannes Gschwentner, NHT Geschäftsführer: „Wir errichten in ganz Tirol qualitätsvollen und leistbaren Wohnraum. Ca. 10 % des Bauvolumens der Neuen Heimat Tirol werden in Holzbauweise bzw. Hybridbauweise umgesetzt. Diesen Anteil wollen wir sukzessive steigern. Ein besonders schönes Projekt in Hybridbauweise ist in Heiterwang entstanden.“ Elmar Draxl, Projektleitung: „Durch das Vorvergrauen der Fassade erhält das Holz schon von Anbeginn an eine gleichmäßige graue Färbung, die sonst erst nach ein paar Jahren der natürlichen Verwitterung eintritt. Das Vorvergrauen bedeutet für die Hausverwaltung einen geringeren Aufwand in der Instandhaltung und steigert die Akzeptanz für das Material Holz als Fassadengestaltung bei unseren Mietern und Eigentümern.“

Foto: Ingrid Knitel

Maria Pfretschner, Projektleitung: „Neben dem Passivhausbau setzt die Neue Heimat Tirol vermehrt auf ökologische Baustoffe. Der Wohnbau in Heiterwang hat die Vorteile des Hybridbaus deutlich gemacht. Die gut durchdachte und genaue Planung ermöglichte einen sehr hohen Vorfertigungsgrad der Außenwandelemente, eine rasche Bauzeit und die Einhaltung der angemessenen Baukosten. Weiters weist die Wohnanlage eine bessere Ökobilanz als herkömmlich errichtete Wohnanlagen auf.“

Die vorgehängte Balkon- bzw. Loggienkonstruktion besteht aus Massivholzplatten und wurde der gesamten Südfassade vorgelagert, somit hat jede Wohnung einen großzügigen Freibereich. Den Erdgeschoßwohnungen wurde jeweils noch ein Privatgartenanteil zugeordnet. Alle Bereiche, die der Verwitterung ausgesetzt sind, wurden bei der Vorfertigung vorvergraut. In den geschützten Bereichen der Loggien und Balkone ist die Holzfassade naturbelassen. Die südseitige Betonmauer der Tiefgarage wurde in gewaschenem Beton ausgeführt, dadurch fügt sich das Gebäude mit der Holzfassade noch besser in die umliegende Landschaft ein. Aufgrund der hervorragenden Planung und der durchdachten Organisation der Baustelle konnten die Wohnungen wie geplant noch vor Weihnachten 2016 an die Mieter übergeben werden. Durch die gewissenhafte Ausführung konnte der Heizwärmebedarf von den ursprünglich errechneten 9,9 kWh/m²a auf 7,7 kWh/m²a reduziert werden.

Technische Daten Bauweise: Hybridbauweise, Passivhaus mit Flachdach (bekiest) Heizwärmebedarf: 7,70 kWh/m2a Fassade: Holzfassade vorgegraut Energie: Gasbrennwerttherme, Heizkörper, zentrale Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung

Beteiligte Firmen des netzwerkes passivhaus Planende Gewerke: Örtliche Bauaufsicht: Bmst. Ing. Heinz Wucherer Planung der Haustechnik: Klimatherm GmbH



Bildungshaus St. Michael Wohnanlage Kaspar Weyrer Straße

Das Bischöfliche Bauamt Die Kirche hat eine lange Bautradition. Im Sinne dieser sorgt sie auch heute noch für die Errichtung moderner, wertiger, nachhaltiger und nutzerfreundlicher Objekte. Integrationshaus Innsbruck

Zur Aufgabenstellungen des Bauamtes zählen unter anderen: • die Vorbereitung von Entscheidungsgrundlagen für Gremien der Diözese Innsbruck in bautechnische Angelegenheiten • die Abwicklung von Baumaßnahmen und Renovierungsvorhaben bei Gebäuden • die Mitarbeit bei der Erstellung des Diözesanen Budgets • das Erstellen von Renovierungsprotokollen für beabsichtigte Bauvorhaben bei pfarrlichen Gebäuden • die Beratung der Pfarren bei der Durchführung von Bauvorhaben, die Hilfestellung bei konkreten baulichen Problemen in den Pfarren

Fotos: Die Pixelstube, Lukas Schaller, beaufort Architekten

Diözese Innsbruck A-6020 Innsbruck, Riedgasse 9-11 Tel.: +43 (0)512 / 2230 3701 bauamt@dibk.at, www.dibk.at

All diese Punkte geschehen stets im respektvollen, gemeinschaftlichen Umgang aller Beteiligten untereinander, um Kommunikation, Vertrauen und Handschlagqualität hochzuhalten.

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38 Baustoff Ziegel ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Natürlicher

Baustoff Ziegel

Seit Jahrtausenden entsteht aus den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft ein Baumaterial von unvergleichlicher Zweckmäßigkeit und Attraktivität. Die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH ist der größte heimische Anbieter von Produkten und Lösungen für Ziegelmauerwerke. Drei sehenswerte Projekte zeigen den Baustoff von seiner schönsten Seite. (CMS) Wer gut baut, lebt besser: Das Verwenden von hochwertigen und ökologischen Baumaterialien schont nicht nur die Umwelt, sondern sichert das „Mehr“ an Lebensqualität. Wienerberger Ziegel sind Naturprodukte, die wie kaum ein anderer Baustoff alle Anforderungen an umweltgerechtes Bauen erfüllen. Wer nachhaltig bauen und Energie vernünftig einsetzen will, dürfe sich nicht nur auf den Heizwärmebedarf konzentrieren. Durch ständige Forschung und Entwicklung werden die Produkte optimiert und innovative Lösungen geschaffen – wie beispielsweise der neue, mit Mineralwolle gefüllte, hochwärmedämmende Hintermauerziegel.

Bürogebäude „2226“ Lustenau Das innovative Projekt „2226“ von Baumschlager Eberle verzichtet auf Heizung, Lüftung und Kühlung und macht aus dem Bürogebäude mit zweischaligem Wandaufbau aus Ziegel ein Low-TechGebäude. Dabei gilt das Motto „Atmosphäre statt Maschine“. Viele moderne Bauwerke sind wahre Wunderwerke der Technik – das gilt sowohl für die zum Einsatz kommenden Baustoffe als auch für das Innenleben. Zwar brauchen Gebäude seit einiger Zeit immer weniger Energie, doch steigt der Aufwand für den Unterhalt und die Wartung im Gegenzug oft deutlich an. Beim Architektenunternehmen Baumschlager Eberle besinnt man sich auf traditionelle Methoden und führt diese in eine moderne Bauweise über. Man kann das Gebäude als Organismus sehen, der im Zusammenspiel wirkt. Besonders wichtig: die optimale Abstimmung der Baustoffe, der Decken sowie der Innen- und Außenwände. Die Hülle verfügt über einen zweischaligen Wandaufbau aus Ziegel – die innere Schicht sorgt für eine hohe Druckfestigkeit während die äußere isoliert. Tiefe Fensterlaibungen reduzieren


Das neue Bürogebäude „2226“ von Baumschlager Eberle in Lustenau: Ein innovatives, ganzheitliches Klimakonzept und der richtige Baustoffmix auf Basis einer zweischaligen Ziegelwand-Konstruktion ermöglichen die Umsetzung eines Low-Tech-Gebäudes.

den Wärmeeintrag und innen angeschlagene Lüftungsflügel werden über Sensoren gesteuert, um das Raumklima behaglich zu machen. Dietmar Eberle: „Behaglichkeit beschreibt durchaus sachlich den Zusammenhang von Temperaturdifferenzen zwischen Raumluft und Oberflächen sowie Oberflächen untereinander. Das Strahlungsverhalten von Dingen gehört hierher. Das ist einer der Gründe, weshalb unsere Wahl auf massive Baustoffe fiel, Ziegel vor allem. Das ergibt geringe Differenzen, ein stabiles Raumklima, keine Konvektion und keinen Dampfdiffusionsdruck infolge ‚heißer Luft‘.“

Bürogebäude „2226“ Lustenau

Zukunftshaus 2020, Oberwart Das Pilotprojekt in St. Martin in der Wart ist eine richtungsweisende Initiative im gemeinnützigen Wohnbau. Im Mittelpunkt steht dabei ressourcenschonendes, ökologisches und energieeffizientes Bauen für die Zukunft. Das Projekt der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) setzt auf eine intelligente Kombination von Bautechnik, Architektur und leistbarem Wohnen. Die zwei nach Südwesten ausgerichteten, zweigeschoßigen Baukörper mit je sechs Wohneinheiten wurden in Ziegel- Massivbauweise errichtet. Die anspruchsvolle Architektur ist unter der Federführung von DI Martin Schwartz entstanden. Das Erscheinungsbild wurde dabei maßgeblich von den gebäudetechnischen Richtwerten geprägt. Neben Photovoltaik-Elementen sorgt ein integriertes Solarstiegenhaus, das im Winter die Sonne „einfängt“, für zusätzliche Energiegewinne. Der Ziegel für das zukunftsweisende Vorhaben kommt von Wienerberger: das innovative Ziegelbausystem mit dem Porotherm W.i – der dank werkseitig integrierter Mineralwolle-Pads ohne zusätzliche, außen angebrachte Wärmedämmung auskommt – besteht zu 100 % aus natürlichen Materialien. Die Verbindung von porosiertem Ziegel und einer hochwertigen mineralischen Dämmung eignet sich damit optimal für Außenwände von ökologischen Niedrigenergie-, Passiv- und Sonnenhäusern. >>

Zukunftshaus 2020, Oberwart Fotos: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH / Andreas Bruckner, Norbert Prommer

Architekt Martin Schwartz: „Der Ziegel war für uns der ideale Baustoff für die Schaffung des kompakten und gleichzeitig massiven Gebäudekerns als behagliche Wohnzone des Zukunftshauses – er vereint gute wärmetechnische Eigenschaften und erfüllt die Anforderungen für ein wohngesundes, umweltschonendes Bauen.“

e4 - Ziegelhaus 2020, Tulln

Zukunftshaus 2020, Oberwart


40 Baustoff Ziegel ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

e4 – Ziegelhaus 2020, Tulln

Foto: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH / Andreas Bruckner

Mit ihrem Wienerberger e4-Ziegelhaus 2020 hat sich eine Familie ein Zuhause geschaffen, das Standards für die Zukunft setzt. Denn e4 steht für effizient, erschwinglich, erneuerbar und einzigartig. Darüber hinaus erfüllt das Gebäude bereits heute die EU-Gebäuderichtlinie ab 2020 und bietet so eine echte Alternative zu anderen Hauskonzepten.

Das erste e4-Ziegelhaus 2020 Europas gibt seine ganz persönliche Antwort auf Klimawandel und steigende Energiepreise. Eine junge Familie baute bei ihrem neuen Zuhause bewusst auf den umweltschonenden und über Generationen bewährten Qualitätsbaustoff Ziegel. Er ist das Herzstück des e4-Ziegelhaus- Konzepts, das die Familie aus Zwettl gemeinsam mit Wienerberger und einem Massivwerthaus-Baumeister als Erste umsetzen durfte. Die mit der neuesten Generation von PorothermZiegeln errichteten, massiven, einschaligen Außenwände trotzen Wetterereignissen, sind luftdicht und sorgen durch ihre innenliegende Steinwolledämmung für extrem geringe Energieverluste. Dadurch kommt ein e4-Ziegelhaus 2020 selbst im winterlichen Waldviertel ohne konventionelle Heizung und fossile Brennstoffe aus. Die Energie der Sonne und ein kleiner Holzkessel für extrem kalte Tage genügen, um im neuen Zuhause wohlige Wärme zu verbreiten. Das ist nicht nur umweltschonend. Es sorgt auch dafür, dass die Energiekosten für rund 280 m2 beheizte Bruttogrundfläche auf etwa 700 Euro jährlich fallen. Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit sind beim Bau eines Hauses wesentliche Faktoren. Wer ein Zuhause für sich und seine Kinder schafft, möchte aber auch seine persönlichen (Wohn-) Träume verwirklichen. Eine Sonnenterrasse im Dachgeschoß beispielsweise. Mit dem e4-Ziegelhaus-Konzept sind solche Wünsche kein Problem. Baukörper, Fenster- und Türöffnungen können individuell gestaltet werden. Auch auf eine kontrollierte Wohnraumbelüftung verzichtet die Familie gerne. Denn dank der hervorragenden klimatischen Eigenschaften von Ziegelhäusern ist das ganze Jahr für bestes Wohnklima im e4-Ziegelhaus 2020 gesorgt.

Wienerberger Ziegelindustrie Die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH ist der größte heimische Anbieter von Produkten und Lösungen für Ziegelmauerwerke. Insgesamt betreibt das Unternehmen in Österreich sechs Produktionsstätten für Hintermauer-Ziegel sowie ein Werk für Klinker-Ziegel. Baustoffinnovationen – wie der Porotherm W.i, der mit natürlicher Mineralwolle verfüllte Planziegel – ermöglichen energiesparendes, wohngesundes Bauen und sichern die Nummer-eins-Position von Wienerberger am österreichischen Ziegelmarkt. Der Firmensitz befindet sich in Hennersdorf südlich von Wien. (www.wienerberger.at)


Gerard Kathan Gebietsverkaufsleitung Vorarlberg

StoTherm Wood light Dämmen mit der Kraft der Natur Das CO2-neutrale, hoch dämmende Fassadensystem StoTherm Wood light hebt sich in puncto Nachhaltigkeit deutlich von anderen Systemen ab, denn Holz wächst natürlich nach.

Fotos: Sto Ges.m.b.H.

Sto Ges.m.b.H. VerkaufsCenter Feldkirch A-6832 Röthis, Interpark Focus 14 Tel.: +43 (0)5523 / 69201-0 vc.feldkirch.at@sto.com, www.sto.at

Der ideale Dämmstoff findet sich direkt in der Natur: Der Rohstoff für die Holzdämmplatte wird nicht extra angebaut, er stammt aus dem Wald und wächst dort natürlich nach. Holz spart also nicht nur wertvolle Agrarflächen ein, es ermöglicht auch eine „negative“ Ökobilanz: Die neue, leichtere Holzdämmplatte von StoTherm Wood light baut – beginnend mit ihrem Lebenszyklus als Baum – mehr CO2 ab, als bei der Produktion der Platte erzeugt wird. Sie ist frei von künstlichen Stützfasern und Flammschutzmitteln und lässt sich daher einfach als Bau- und Abbruchholz entsorgen. Und das Beste: Bei der Oberflächengestaltung sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Creative Putzoberflächen aus der StoSignature exterior Systematik schaffen schützende Oberflächen mit individuellem Charakter.

www.sto.at


42 Effizientes Doppelwohnhaus ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Doppelwohnhaus mit Mehrwert Zwei Familien unterschiedlichen Alters mit individuellen Wünschen werden demnächst unter einem Dach miteinander leben (CMS) Dieter Herz, Omann des Netzwerkes Passivhaus und sein Mitarbeiter Raphael Vibert sind Experten für energieeffizientes Bauen und haben miteinander schon viele interessante Projekte entwickelt. Beide waren auf der Suche nach einem angemessenen Heim für ihre Familien und so entschlossen sie sich, ein gemeinsames Haus zu bauen. Das neue Gebäude wird vielen Ansprüche und Wünschen genügen und ist aus vielerlei Hinsicht interessant. Warum und wie die beiden an die Sache herangehen, lesen Sie hier...

„Die Leute sehen oft zuerst Probleme statt Chancen. Die Vorteile des miteinander Bauens und das Nutzen neuer Energiesysteme werden aber überzeugen.“ Raphael Vibert, Herz & Lang GmbH

Raphael Vibert baut, weil er jung ist und Familie haben wird, deshalb wird er die etwas größere Dreizimmerwohnung im OG beziehen. Er will seinen Lebensmittelpunkt im Allgäu schaffen und ist ein fester, unverzichtbarer Bestandteil des Büroteams von Herz&Lang. Dieter Herz baut, weil er altersgerecht wohnen will. Er wird also das Erdgeschoß zu seinem Reich machen, ebenerdig und barrierefrei: „Ich möchte aufs Alter hin mietfrei, mit geringen Unterhaltskosten, unabhängig wohnen und den Lebensstandard genießen, den wir bisher für viele Bauherren geplant und umgesetzt haben.“ Die Argumente Lebensstandard und Unabhängigkeit gelten natürlich auch für Raphael, genauso wie Werte schaffen und aktiv Klima schützen. Gemeinsam ein Zweifamilienhaus zu geteilten Kosten bauen bringt Vorteile auch deshalb, weil es insgesamt effizienter in allen Bereichen ist. Die beiden Bauherren sind sich einig: „Wir haben beide das Glück, ein Grundstück in unverbaubarer Südlage, direkt am Bachufer nutzen zu können. Das Untergeschoß ist außerhalb der thermischen Hülle, weil die Hanglage einen Keller ergab.“

Funktionell und effizient zugleich Um Kosten zu sparen, wurde der Keller als nicht beheizt ausgelegt, da die Grundrisse im Erd- und Obergeschoß alle Anforderungen erfüllen. Beide Wohnungen haben geräumige Hauswirtschaftsräume und eine große Speis, um Wege in den Keller zu sparen. Der Energiestandard ist Passivhaus-zertifiziert.


mein passivhaus Foto: Lienert/Kempten

Jürnjakob Reisigl, Mitinhaber und Geschäftsführer der Explorer Hotels Visualisierung: Herz & Lang GmbH

Das effiziente Gebäude wird mit einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeichersystem ausgestattet und bezieht seine Energie über die sonnenCommunity.

Ihre Entscheidung kommentieren die beiden Energieexperten folgendermaßen: „Beide haben wir von Anfang an auf den Passivhaus Standard gesetzt und uns für eine ökologische Bauweise in Holz entschieden, inklusive Ausbau und regenerativen Energien. Zur Plustechnik haben wir verschiedene Systeme untersucht und uns letztlich für die sonnen GmbH entschieden. Bei nahezu gleichen Investitionskosten in die Batterie- und Energie- Managementtechnik, hat uns die Sonnen Community und Flat von Anfang an fasziniert! Wir werden Bestandteil eines Batteriepools, der als Energiehändler von Batterie- und regionalem Ökostrom auftritt, der den großen Energieversorgern Wege zum Verbraucher und verbrauchsorientiertem Handeln aufzeigt.“

Die Förderung für die Wohneinheiten läuft über drei Schienen: • 1x KfW-Förderbank Effizienzhaus 40 Plus, Stand 2016 • 1x KfW Baubegleitungszuschuss in Höhe von 4.000.- E • 1x EnergieBonus Bayern (1-2 FH), Stand 2016 Im Gesamten sind das mit Zinsvorteil 70.000.- Euro Förderung und damit ca. 11 % der Gesamtinvestition, ohne Grundstück! Der EnergieBonus Bayern wurde 2017 reduziert, dennoch bleibt es sehr attraktiv in Bayern ein Haus der Zukunft, auf Basis Passivhaus, zu bauen.

Fakten kalter Keller als Hanggeschoß, zwei Stockwerke, zwei Wohnungen mit flexibler Nutzung, Gesamtwohnfläche: 248 m2, Heizlast: 4,5 kW, Holzrahmenbau, Förderung KfW-Effizienzhaus 40 Plus, zertifiziertes Passivhaus, Wärmebedarf: 9.600 kWh/a, zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Hotels als Passiv häuser unterstützen intakte Natur Am 1. Juli 2017 wurde das sechste Explorer Hotel im Zillertal eröffnet, zwei weitere in Hinterstoder und im Ötztal befinden sich in Bau. Alle Gebäude, die im Allgäu, in Vorarlberg und in Tirol angesiedelt sind, wurden im Passivhausstandard errichtet. 40 ihrer Art im deutschsprachigen Raum sind das Ziel. Jürnjakob Reisigl muss nicht lange nachdenken, wird er nach dem Grund gefragt, warum alle Explorer Hotels im Passivhausstandard gebaut und als solche zertifiziert werden: „Unsere Projekte sind in den schönsten Gegenden der Alpen angesiedelt. Diese intakte Natur wollen wir mit unseren energieeffizienten Bauten unterstützen.“ Den Gedanken der Nachhaltigkeit komplettiert die Langlebigkeit der Gebäude. Mittlerweile beziffert Reisigl die Amortisationszeit der Mehrkosten eines Passivhaushotels mit rund zehn Jahren. „Da hat sich in den vergangenen Jahren enorm viel getan. Bei unserem ersten Hotel 2010 war die Investition schon noch aufwändiger“, blickt der erfolgreiche Hotelier zurück. Im Neubau setzen er und sein Team voll und ganz auf den energieeffizienten Gebäudestandard. „Bei Sanierungen betrachten wir jede Immobilie individuell“, ergänzt Reisigl. Die Erfahrungen mit seinen Gästen, die in den Passivhäusern ihren Urlaub verbringen, fasst er als sehr positiv zusammen. „Raumklima und Energieeffizienz werden als äußerst angenehm wahrgenommen. Das kommt in unseren Befragungen immer wieder heraus. Tatsächlich buchungsrelevant ist das Passivhaus allerdings im B2B-Bereich, wenn zum Beispiel ‚green meetings‘ abgehalten werden.“ Zusammenfassend hält Jürnjakob Reisigl fest, dass bei Dienstleistungen seit der Planung des ersten Explorer Hotels im Jahr 2009 sehr viel Entwicklung stattgefunden hat. „Da waren wir zeitweise mit enormen Widerständen konfrontiert, weil teilweise das fachspezifische Know-How gefehlt hat. Mittlerweile aber orte ich eine gewisse Selbstverständlichkeit, wenn es um Passivhäuser als Neubauten geht. Da haben die Dienstleister gut aufgeholt.“


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Heizen - Kühlen - Lüften und Frischwarmwasser mit bis zu 100 % Autonomie OVUM Heiztechnik präsentiert die revolutionäre Kompaktwärmepumpe NHWP – eine Energiezentrale auf nur 1 m2 Stellfläche (PR) Die NiedrigenergieHausWärmePumpe, kurz NHWP, wurde beim Staatspreis Innovation 2017 als eine der Top 3 Innovationen ausgezeichnet. Egal ob Heizen, Kühlen, Lüften, Warmwasserbereitung oder bis zu 20 kWh PV-Speicherung, die NHWP vereint alles unter einer Hülle. Durch die perfekte Abstimmung eines integrierten Systems kann die NHWP kompakt, einfach und rasch installiert werden – eine Energiezentrale auf 1m2 Stellfläche. INFO: Dank des integrierten Speichers arbeitet die Wärmepumpe nicht nur effizient, sondern stellt auch die perfekte Speicherlösung in Kombination mit einer PV-Anlage dar.

Die sieben Effizienztechnologien der NHWP sind in dem steckerfertigen System perfekt aufeinander abgestimmt. So ist die vollmodulierende Ausführung einerseits für den hohen SCOP von 5,33 verantwortlich, andererseits können dadurch auch geringe Energieangebote der PV-Anlage im 500 Liter-Behälter der NHWP gespeichert werden. Damit die wertvolle Energie im Heizsystem bleibt, ist die NHWP mit dem patentierten Thermotresor ausgestattet und reduziert damit die Standby-Verluste um 50 %. Auch bei der Warmwasserbereitung ist die NHWP unschlagbar, denn Sie ist die weltweit erste Kompaktwärmepumpe mit Heißgastechnik und bereitet das Warmwasser um bis zu 34 % günstiger. Das

Warmwasser wird zudem mit einem Frischwassersystem erwärmt, womit immer hygienisches, frisches Warmwasser zur Verfügung steht. Neben der Effizienz spielt auch die Behaglichkeit eine wichtige Rolle. Der integrierte Lüftungsmanager der NHWP kühlt und entfeuchtet die Zuluft bei Bedarf im Sommer und wärmt die kalte Außenluft im Winter vor. Die Energie dafür wird aus der Erdsonde passiv entzogen, wodurch keine weitere Energie benötigt wird. Die Abstimmung aller Komponenten übernimmt der integrierte Energiemanager. In Kombination mit den optionalen OVUM Raumthermostaten ist eine Regelung auf Raumebene mittels Taster oder APP einfach möglich. Wir beraten Sie gerne: www.ovum.at office@ovum.at 05332/81238 Fotos: Ovum

Schon gewusst? Damit Sie mit einer PV-Anlage Ihr Warmwasser bereiten können, benötigen Sie mindestens ein Warmwasserspeichervolumen von der doppelten Verbrauchsmenge. Ein Vierpersonenhaushalt benötigt ca. 180 - 200 ltr WW/Tag. Die NHWP ist die einzige Kompaktwärmepumpe mit einem 5oo ltr-Speicher und bietet somit die Möglichkeit, das WW im Sommer mit bis zu 100 % kostenlosem PV-Strom zu bereiten.


Die Luft-WasserWärmepumpe WPL 09/17 ICS/IKCS classic für den Neubau Heizen und Kühlen mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe – die neue kompakte Geräteserie von Stiebel Eltron benötigt wenig Aufstellungsfläche bei großer Wirkung. Die aktuelle Luft-Wasser-Wärmepumpenserie mit innovativer Inverter-Technik ist dann als Innenaufstellungs-Variante besonders geeignet, wenn es um geringe Schallemissionen geht. Durch die Leistungsregelung der WPL 09/17 passt sie sich exakt an den Leistungsbedarf des Gebäudes an. Die Innenaufstellung sorgt dafür, dass die Geräuschentwicklung im Außenbereich deutlich reduziert wird. Darüber hinaus ist die neue WärmepumpenSerie auch sehr leise im Betrieb – dafür sorgen eine intelligente Luftführung im Gerät und die schallabsorbierenden Luftschläuche. Somit ist ein Betrieb bei enger Bebauung problemlos möglich. Intelligente Detaillösungen reduzieren den Installationsaufwand: Dazu gehört der einfache Anschluss der vorkonfektionierten Luftschläuche mit einem neuen Schnellanschluss-System. So ist eine schnelle und saubere Montage möglich. Es stehen zwei Varianten für maximale Flexibilität zur Verfügung. In der klassischen Variante ist eine flexible Luftführung nach oben vorgesehen. Bei der kompakten Variante ist ein Lüftungsmodul aufgesetzt, das einerseits den Luftanschluss seitlich oder nach hinten ermöglicht und andererseits die Schallemissionen im Außenbereich noch weiter reduziert. Der hohe Integrationsgrad notwendiger Heizungs-komponenten unterstützt zudem die einfache und platzsparende Installation. Die neue WPL 09 wird bis zu einer Gebäudeheizlast von 6 kW , die leistungsstärkere Variante WPL 17 bis zu 10 kW eingesetzt. Die WPL 09/17 IKCS classic mit nebenstehendem Speicher HSBB 200 L ist ebenfalls eine Neuheit aus dem Hause Stiebel Eltron. Der kühltaugliche Integralspeicher mit 180-Liter-Trinkwarmwasser- und 100-Liter-Pufferspeicher in einem Gehäuse kommt ohne Regler, Ladepumpe und andere technische Komponenten aus. Damit ist er ideal für das Zusammenspiel mit dieser Wärmepumpenserie geeignet.

Fachbeirat

Bernhard Nutz, Objekt Management bei Stiebel-Eltron

„Diese effiziente Geräteserie, als Innenaufstellung in flüsterleiser Ausführung, erfüllt alle Ansprüche an ein modernes Luft-Wasser-Wärmepumpen-System.“

Stiebel Eltron vereint innovative platzsparende Technik und modernes Design für ein optimales Gebäudeklima.

Fotos: Stiebel Eltron


PKOM 4 – EIN GERÄT, 4 VORTEILE. Lüften. Heizen. Kühlen. Warmwasser. PKOM 4 Die Systemlösung im Passivhaus, das energieeffiziente Wärmepumpenkombigerät in 2 Varianten: PKOM 4 classic mit 212 Liter Warmwasserspeicher PKOM 4 trend ohne Warmwasserspeicher

250 m3/h

1.300 Watt

1.300 Watt

4 Personen

www.pichlerluft.at

Lüftung mit System.

Heizen und Kühlen mit Luft im Passivhaus (PR) Das Thema Heizen und Kühlen mit Luft im Passivhaus galt lange Zeit als umstritten und wird immer noch häufig diskutiert. In den letzten Jahren hat sich jedoch vieles in Richtung einer kostengünstigen Gesamtlösung im Passivhausbau weiterentwickelt. Kompakt und effizient. Ganz am Puls der Zeit.

Intelligente Systemlösung im Passivhaus Bei richtiger Architektur und Planung, sowie qualitativer Ausführung erreichen Passivhäuser heutzutage eine spezifische Heizlast von 10 W/ m² und weniger. Damit wird es möglich, mit dem für Mensch und Bausubstanz notwendigem Luftwechsel den Großteil der Heiz- und Kühlleistung in das Gebäude einzubringen. Für Komfortbereiche wie z.B. Bad oder Wohnzimmer können – bei Bedarf – auch moderne Infrarotstrahlplatten zur Spitzenlastabdeckung zusätzlich eingesetzt werden. Die aufwendige wassergeführte Heizungsinstallation erübrigt sich und die Errichtungskosten reduzieren sich.

PKOM4 – Pichlers clevere Haustechnik hoch vier Das kompakte Wärmepumpenkombigerät PKOM4 aus dem Hause Pichler erfüllt neben Lüften-Heizen-Kühlen auch die Funktion der Warmwasserbereitung in einer Einheit. Kompakt und effizient. Die dezentrale Lösung vereinfacht die Energieabrechnung und reduziert den Installationsaufwand im Steigschacht (z.B. Zirkulationsleitungen des Warmwassers). Eine innovative Wärmepumpentechnologie sorgt für einen kostengünstigen, wartungsarmen und umweltfreundlichen Betrieb. Das ganzheitliche Konzept eignet sich hervorragend für die Kombination mit einer PV-Anlage und zeichnet sich durch niedrige Betriebskosten aus. PICHLER setzt mit seinem neuen Konzept für Einfamilienhäuser und den mehrgeschoßigen Wohnbau in Passivhausbauweise auf den Puls der Zeit. www.pichlerluft.at


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Passivhaus in Dubai 47

Holz-Passivhaus im Wüstenstaat Herz & Lang als Zertifizierer in Dubai im Einsatz

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• Fotos: Mohammed Bin Rashid Space Center, MBRSC – Architekt Mauro Bonatto / Cassetta & Partners

Bürogebäude im Raumfahrtzentrum der Arabischen Emirate in Dubai, Holzrahmenbauweise (GU Wolf Haus Südtirol), mit Termitenschutz, Planungsteam Arch+Ing. aus Treviso / Venetien Forschung und Simulation Uni Bergamo, Passivhaus-Zertifizierung Herz & Lang GmbH

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Im Rahmen des Projekts „Sustainable Autonomous House“ hat das Mohammed bin Rashid Space Center, kurz MBRSC, das weltweit erste zertifizierte Passivhaus in dieser Klimazone und das erste energieautarke Haus der Vereinigten Arabischen Emirate in Dubai errichtet. Im Passiv-Bürogebäude des MBRSC sollen künftig Wettersatelliten geplant und gebaut werden. Hightech im nachhaltigen Gebäudekonzept trifft Hightech in der Nutzung! Kernpunkt des Konzepts, nach dessen Vorbild weitere Gebäude im Wüstenstaat entstehen sollen, ist ein Plusenergie-Gebäude in Holzbauweise und im Passivhaus-Standard mit großer PV-Anlage. Damit werden selbst unter extremsten Klimabedingungen bei über 50 Grad Celsius und 60 % Luftfeuchte angenehme Raumtemperaturen im Sommer erreicht. Anstelle des Heizbedarfs tritt hier der Kühlbedarf mit derselben Einsparung von über 80 % an Energie. „Das Projekt in Dubai zeigt eindrucksvoll, dass die Passivhaus-Idee und die Holzbauweise auch eine perfekte Kombination für sehr heiße und feuchte Klimazonen sind“, meint Dieter Herz, der als Passivhaus-Zertifizierer beteiligt war. „Was gut bei Kälte ist, hilft eben auch gegen Hitze.“ Laut Architekt Mauro Bonotto und Ingenieur Marco Filippi sprach vor allem das sehr knappe Zeitfenster für den Werkstoff Holz. „Innerhalb von 100 Tagen sollte das Gebäude fertig sein.“ Das sei nur mit vorgefertigten Holzelementen zu schaffen gewesen, so

Bonotto und Filippi. Die anfängliche Idee, die traditionelle mitteleuropäische Holzständerkonstruktion mit Sand zu befüllen, ist schließlich verworfen worden. Statt dessen kam doch ein konventioneller Dämmstoff – nämlich Steinwolle – zum Einsatz.

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Ein Passivhaus in der arabischen Welt und dazu noch in Holzbauweise? Nein, das ist kein Märchen aus der Reihe „Tausendundeine Nacht“, sondern Wirklichkeit.


48 Capatect Hanfdämmung

Hanfdämmung Perfekte Vereinigung von Ökologie und Hightech (PR) Effektiv, nachwachsend, natürlich, leistungsstark – die neue Hanfdämmung von Capatect erfüllt mit Bravour alle wesentlichen Anforderungen für einen zukunftsfähigen Dämmstoff. Hanfdämmung ist die perfekte Vereinigung von Ökologie und Hightech. Die vorbildliche Wärmedämmung begeistert mit außergewöhnlichen Produkteigenschaften und ermöglicht intelligentes, verantwortungsvolles Bauen.

Fotos: Capatect

Besonders für Holzbauten eignet sich die neu entwickelte Capatect Hanf-Flex-Gefachdämmung aus Hanf. Weiteres Einsatzgebiet: als schalldämmende Hanf-Putzträgerplatte für den Ziegelbau.

Nutz- oder Industriehanf ist eine der faszinierendsten und vielseitigsten Rohstoff-Pflanzen, die man sich vorstellen kann. Sie wächst sehr rasch (bis zu zehn Zentimeter an sonnigen Tagen), braucht keinen Dünger und keine Pestizide und hinterlässt einen lockeren und unkrautfreien Boden. Ihre Fasern sind extrem widerstandsfähig und damit perfekt geeignet für die Herstellung eines umweltfreundlichen Dämmstoffes.

Dämmplatten aus Hanf sind hochgradig diffusionsoffen, was für ein ausgesprochen gutes Raumklima sorgt. Mit einer Wärmeleitfähigkeit λ D von nur 0,040 W/mK ist das Material vergleichbar mit herkömmlichen Dämmstoffen. Was das alternative Produkt aber so besonders macht, ist sein ausgezeichneter Schallschutz. Der Hanf für diese Dämmung kommt ausschließlich von österreichischen Feldern. Übrigens: Nur 0,8 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Österreich würde ausreichen, um den gesamten heimischen Bedarf an Wärmedämmung ausschließlich aus Hanf abzudecken. Ein ausbaufähiger Zukunftsmarkt für die heimische Agrarwirtschaft! Durch die Doppelnutzung von Hanf einerseits als Hanfstroh für die Dämmplatten-Erzeugung, andererseits als Lieferant von Hanfnüssen zur Herstellung von Hanföl mit seinen wertvollen Omega-3-Fettsäuren, gehen keine Agrarflächen für Lebensmittel verloren.

Vielfach ausgezeichnet Die ökologischen Hanffaserdämmplatten von Capatect wurden vielfach mit Umweltpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem österreichischen Umweltzeichen, dem EnergieGenie und dem Klimaschutzpreis. Nominiert zum Österreichischen Staatspreis, 2. Platz beim europäischen GreenTec Award, um nur einige zu nennen.

Weitere Einsatzmöglichkeiten der Capatect Hanfdämmplatte Hanf Massiv: die hoch schalldämmende nachhaltig produzierte Putzträgerplatte für den porosierten Ziegelbau. Hanf Flex: die ökologische, hautfreundlich zu verarbeitende Gefach- und Zwischensparren-Dämmung speziell für den Holzbau. Capatect Hanfdämmung jetzt noch ökologischer mit biokompatibler PLA-Faser als Bindemittel! Förderung für Hanf: Zusätzlich zu den jeweiligen Landesförderungen gibt es jetzt die neue Bundesförderung zur thermischen Gebäudesanierung. Für die Verwendung einer Hanfdämmung gibt es 1000 Euro zusätzlich! Infos dazu finden Sie unter www.hanfdämmung.at/förderung


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Foto: bogevischs buero architekten & stadtplaner GmbH

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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Passivwohnanlage 49

München

Ein Mega-Wohnbauprojekt in Passivhausbauweise als ökologisch wertvoller Fußabdruck (CMS) Die große Passiv-Wohnanlage im neu entstandenen Domagkpark in München umfasst fünf Häuser, die durch Wege, Brücken, Höfe und Nischen miteinander verbunden sind und spontane Begegnungen zwischen den Bewohner/innen ermöglichen. Erste nachbarschaftliche Beziehungen, Freundschaften und Gemeinschaftsgefühl entstanden durch Beteiligung an gemeinsamen Aufgaben im Planungsprozess und durch Eigenleistung am Bau, noch bevor die Bewohner in ihr Projekt eingezogen sind. In einer Abstimmung gemeinsam mit den Kindern wurden die Häuser nach den Kontinenten der Erde benannt, was ihrer Anordnung auf dem Gelände entspricht.

Mit dem Projekt wagnisART wollte die Wohnbaugenossenschaft wagnis eG einen Beitrag zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen leisten. Ziel des Projektes ist es, den Ökologischen Fußabdruck beim Bauen und im individuellen sowie gemeinschaftlichen Leben zu verringern und den Technik-Aufwand in Grenzen zu halten. Die Bauweise entspricht ökologischen, nachhaltigen Vorgaben sowie PassivhausStandards. Neben dem Anschluss an das Fernwärmenetz wird auf Photovoltaik gesetzt.

Idee und Ergebnis Für die Entwicklung eines wirklich nachhaltigen Projektes müssen alle Lebenszyklusphasen eines Gebäudes in die Planungen mit einfließen. Das heißt, nicht nur der Energieaufwand für Heizen, Warmwasser und Stromverbrauch, sondern auch der Material- und Energieaufwand für den Bau des Gebäudes müssen optimiert werden. Zusätzlich sollte die Möglichkeiten für eine spätere Wiederverwendung, Ver>> wertung oder Entsorgung überlegt werden.


50 Passivwohnanlage ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Die Münchner Wohnanlage wagnisART war auch Preisträger beim Deutschen Städtebaupreis 2016.

Foto: bogevischs buero architekten & stadtplaner GmbH

Dafür wurde hier eine ökologische Lebenszyklusanalyse gemacht, in der der Energieaufwand und Treibhausgasausstoß für Erstellung, Nutzung und Entsorgung der Gebäude berechnet wurden. Erste Ergebnisse zeigten, dass die sogenannte „graue Energie”, die im Gebäude verbaut ist, ungefähr der Energie entspricht, die alle Bewohner in 12 Jahren für Heizung und Warmwasser verbrauchen. Zudem zeigt der Forschungsbericht, dass die Wohnanlage im Passivhausstandard über die Lebensdauer von 50 Jahren deutlich weniger Primärenergie benötigt und deutlich weniger Treibhausgase emittiert als Gebäude nach der geltenden Energieeinsparverordnung. Das zeigt zum einen, dass die Energie, die nicht verbraucht wird, einen sehr hohen Stellenwert hat, und zum anderen, dass auch die Energie, die „im Gebäude steckt”, durchaus nicht vernachlässigt werden kann. In der Gesamtbetrachtung über den Lebenszyklus des Gebäudes spricht das klar für den Passivhausstandard. Einen besonders positiven Effekt haben die Nutzung nachwachsender Rohstoffe und die Erzeugung von Energie am Gebäude. Das Projekt wird vom Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen der TU München wissenschaftlich begleitet und von der obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, im Rahmen des Programms Experimenteller Wohnungsbau unterstützt. Ergebnisse dieses Forschungsprojektes sind sowohl Analysen und vergleichende Aufstellungen für wagnisART als auch Planungshilfen für die ökologische Verbesserung von späteren Projekten.

Ausführung Die tragende Struktur des Gebäudes wurde als Stahlbeton-Skelettkonstruktion errichtet. Die Geschoßdecken und Treppenhauskerne werden dabei durch Stützen und partiell durch Wandscheiben ergänzt,

um bei wirtschaftlichen Spannweiten möglichst wenig massive Bauteile einzusetzen. Die Außenwände sind in Holz-Rahmenkonstruktion mit vorgehängter Fassade (Hybridbausweise) erstellt worden. Die Dachterrassen und Dächer sind zum großen Teil begeh- und benutzbar und damit Teil der umfangreichen gemeinschaftlichen Freiflächen. Der Entwurf entstand in einer intensiven Partizipation mit den späteren Nutzern, bei der unter anderem die Entwurfsautonomie der planenden Architekten in Frage gestellt wurde. Dass dabei auch gestalterisch ein radikal neuer Stadtbaustein entstanden ist, ist trotzdem kein Zufall. Inhaltlich entstanden neben den gemeinschaftlich genutzten Erdgeschoßzonen eine gemeinschaftliche Dachebene, auf der alle Häuser durch Brückenkonstruktionen miteinander verbunden sind. Gerade diese zweite, halböffentliche Ebene zwischen den Häusern wird zur Mitte der Bewohner. Die Häuser werden zu einem großen Stadttheater.

Fakten Zeitraum: 2012-2016 Bauherr: Wohnbaugenossenschaft wagnis eG Planung: bogevischs buero architekten & stadtplaner GmbH, Schindler/Hable Architekten GbR Landschaftsarchitekten: Arge bauchplan Auböck/Kárász Wissenschaftliche Begleitung: Technische Universität München, Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen unter Prof. Dr. Ing. Werner Lang Passivhauszertifizierung und Beratung: Herz&Lang Nutzfläche: 10.610 m2 in 5 Häusern Umfang: 138 Wohnungen, davon 8 WohnCluster mit 53 Apartments, Künstler-Cluster ARTrefugio, Ateliers, Praxisräume, Büros, Speisecafé, Veranstaltungsraum, Gemeinschaftsräume, Werkstätten, Waschcafé, Nähstube, Toberaum, Proberäume, Gäste-Apartments, Gemeinschafts-Dachgärten, Gemeinschaftsterrassen und -brücken, Dorfplatz, Oasenhof


Dachbodentreppen 51

Foto: Wippro

Dachbodentreppen fürs neue Energieverständnis in Europa

Wippro beweist mit der Klimatec 160 Innovationskraft (PR) Immer dichter schließen sich die Reihen jener, die ab sofort mit Energie wirklich nachhaltiger umgehen wollen und dafür gezielt Innovationskraft einsetzen. Dachbodentreppen, die als Passivhaus-Komponente zertifiziert sind, stellen dabei einen Baustein im unmittelbaren Lebens- und Wohnbereich dar. Wippro, das österreichische Familienunternehmen, hat die Erzeugung von Dachbodentreppen in seiner DNA, waren doch diese Bauteile vor mehr als 50 Jahren eigentlicher Auslöser für die Firmengründung. Mit dem modernsten Modell, der Klimatec 160, ist nun ein Produkt auf den Markt gekommen, das international höchst beachtet und mit seinem bauteilgeprüften U-Wert von Ud=0,34 W (m2K) und der vielen Detaillösungen wegen staunend anerkannt wird.

Fast unsichtbar Die Klimatec 160 weiß sich optisch geschickt zu verbergen. Nahezu fugenlos verschwindet sie im geschlossenen Zustand in der Decke, dank des überfälzten Unterdeckels. Den Luftaustausch – und damit den Wärmeenergieverlust – zwischen Wohnbereich unten und Dachbodenraum oben, blockiert am besten das optional erhältliche Luftdichtset. Ein wahrer Energiespar-Muskelprotz ist auch die serienmäßige 16 cm starke, hochwertige Isolierung, die im Unterdeckel verbaut ist.

Sicherheit Ein Blick auf den ebenfalls raffiniert konstruierten Lukenkasten lohnt sich: die 48 cm hohe Verkleidung – auf Wunsch auch noch höher zu haben – ist mit ihren drei hochwertigen Dichtungsebenen

vom Rahmen thermisch getrennt. Hierin parkt im geschlossenen Zustand die eigentliche Treppe. Ihre oberste Trittstufe liegt im Treppenkasten, und die Treppenlänge ist stufenlos an die zu überwindende Raumhöhe per Einstellschrauben anpassbar. Großzügig dimensionierte Trittstufen (36 cm breit; 12 cm tief) und der teleskopunterstützte Handlauf dienen der Sicherheit beim Auf- und Abstieg. Abgerundete Schutzkappen schonen den Boden, auf dem die Klimatec 160 aufliegt. Ganz wichtig: Schutz für Leib und Leben im Brandfall! – Die Klimatec 160 weist die Brandschutz-Klasse EI230 auf und hält Feuer eine halbe Stunde ab.

Ästhetik, Komfort Neben dem funktionalem Aspekt – Wohnraum mit darüberliegenden Dachbodenflächen zu verbinden – gilt es bei Dachbodentreppen auch, gefälliges Design zu bieten. Handlauf, Treppe und Trittstufen sind von überzeugender Materialqualität. Die nahtlos aufgetragene Pulverbeschichtung sorgt für edle Optik und lässt sich sehr einfach pflegen, sodass die Dachbodentreppe stets ein sauberes Bild abgibt. Damit alles „wie geschmiert“ läuft, liegt die Schwenkmechanik innen, und das gesamte Schließsystem ist kugelgelagert verbaut. Die Klimatec 160 ist in den gängigsten Normgrößen stets auf Lager und prompt abrufbar. Wippro ist es gelungen, mit der Klimatec 160 ein intelligentes Produkt zu schaffen, das selbstverständlich exakt eingebaut werden muss, um alle Vorteile entfalten zu können. Die Selbstmontage unterstützt der Hersteller, indem die Klimatec 160 werksseitig vormontiert wird, und daher ein aufwändiger Zusammenbau entfällt. Das benötige Montagematerial und eine detaillierte Anleitung sind beigestellt. Wer es lieber „machen lässt“ – bitte: Wippro Profis erledigen das auf Wunsch.


LAMILUX CI-System Lichtband B| 4 LAMILUX CI-System Rauchlift ME | 5

LAMILUX CI-System Glasarchitektur PR60 | 1

LAMILUX CI-System Glaselement FE | 2a Rauchlift FE | 2b

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So profitieren Sie von LAMILUX Tageslichtsystemen 3

LAMILUX CI-System Lichtband S | 7

LAMILUX CI-System Lichtkuppel F100 | 6

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weitere Infos unter www.lamilux.at


LAMILUX Ci-System Glaselement FEenergysave Lieferbar bis zu einer Länge und Breite von 2 Metern Das Passivhaus gilt international als einer der anspruchsvollsten Energieeffizienz-Standards. LAMILUX unterstützt Architekten und Planer mit einem innovativen, passivhausgeprüften Tageslichtelement bei der Umsetzung von Passivhäusern: Das LAMILUX CI-System Glaselement FEenergysave ist vom Passivhaus-Institut Darmstadt als weltweit erstes passivhausgeeignetes Oberlicht zertifiziert worden und hat dabei mit der Klassifizierung als phA Advanced Component die höchste Effizienzeinstufung erreicht.

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ENERGIEEFFIZIENZ NEU: „Warme Kante“ mit Superspacer in serienmäßiger 3-fach-Verglasung

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ENERGIEEFFIZIENZ durch nochmals verbesserte Wärmedämmung und dreifaches Stufendichtungssystem

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PASSIVHAUSZERTIFIZIERUNG nach der höchsten Klasse phA

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Im LAMILUX CI-System Glaselement FEenergysave werden gemäß den Passivhaus-Anforderungen immer 3-fach-Verglasungen eingesetzt. Der Rahmen weist eine herausragende Luftdichtheit und Dämmung auf. Für das gesamte Tageslichtelement hat das Passivhaus-Institut Darmstadt auf der normativen Grundlage der DIN EN ISO 10077-1 und 10077-2 einen USL-Wert von 0,84 W/(m²K) ermittelt. Top-Variante: Ausführung als LAMILUX CI-System Glaselement FEenergysave+ für Klimaregion „kalt“ (Skandinavien, Alpenraum,…) mit U-Wert = 0,65 W/(m²K) und 4-fach Verglasung.


Michael Unterweger Geschäftsführer Lamilux Austria GmbH

Tageslicht lässt Räume neu erstrahlen und schafft Wohlbefinden Lamilux berät, plant und montiert mit perfekter Kompetenz und hoher Verlässlichkeit für seine Kunden und liefert somit neue Belichtungslösungen aus einer Hand.

Fotos: Lamilux Austria

Lamilux Austria GmbH A-5141 Moosdorf, Furkern 15 Tel.: +43 (0)7748 / 209 88 12 Fax: +43 (0)7748 / 209 88 7 office@lamilux.at, www.lamilux.at

Mit seinen Tageslichtsystemen und als führender Produzent von faserverstärkten Kunststoffen zählt Lamilux europaweit zu den etabliertesten und erfahrensten Herstellern mit umfangreicher Produktpalette, wie etwa Glasdachkonstruktionen, RWA, Lüftungssysteme und Gebäudesteuerungen. Für das Produkt-Design des neuen, innovativen Flachdachfensters Lamilux CI-System Prismen-LED/Reflective, das Tageslicht und Kunstlicht perfekt kombiniert, wurde das Unternehmen sogar mit dem begehrten Red Dot Award ausgezeichnet. CI – Customized Intelligence bedeutet für Lamilux Spitzenleistungen und Leistungsführerschaft in allen Bereichen des Firmen-Angebotes.

www.lamilux.at


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Bauen

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56 Gemeinnütziges Bauen ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

für Innsbruck und seine Bewohner

Mit der Schaffung, Erhaltung und Verwaltung von individuellen Wohn- und Geschäftsgebäuden sowie kommunalen Einrichtungen sichert die IIG hohe Lebensqualität und soziale Ausgewogenheit für alle BürgerInnen. (CMS) Diese Aufgaben stehen im Mittelpunkt des Handelns der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG). Ob Schulneubau, kleinere Umbaumaßnahmen oder Generalsanierungen, vom ersten Entwurf über die exakte Planung und Baubeaufsichtigung bis hin zur schlüsselfertigen Abgabe – die IIG ist ein kompetenter Partner in allen Immobilienangelegenheiten in Innsbruck. Beim technischen Gebäudemanagement wird auf energiewirtschaftliche und nachhaltig ressourcenschonende Verfahren gesetzt – somit ist die Arbeit an einer effizienten und nachhaltigökologischen Entwicklung der Stadt garantiert. Ausgesuchte Projekte zeigen, wie vielfältig der Aufgabenbereich der IIG ist:

Neubau: Seniorenwohnund Pflegeheim Pradl Das Haus mit 100 Betten des bestehenden Heimes entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die vorhandenen Pflegezimmer waren mit ca. 15 m² zu klein und verfügten über keine eigene Nasszelle. Der Bestandsbau wurde kürzlich durch einen Neubau mit ca. 120 Betten ersetzt. Die neuen Pflegezimmer mit einer Größe von ca. 25 m² werden mit einer eigenen Nasszellen ausgestattet. Das Wohn- und Pflegeheim wird im zertifizierten Passivhausstandard errichtet und erfüllt die Vorgaben der Wohnbauförderung. Das Gebäude wird als erstes Pflegeheim nach den ÖGNB-Kriterien zertifiziert. Dies garantiert einen hohen Gesamtstandard in Hinblick auf Infrastruktur und Ausstattung, Ressourcen- und Energieeffizienz, Nutzerkomfort und Gesundheit sowie Umweltschonung und Wirtschaftlichkeit. Es wird der Lebenszyklus des Gebäudes und seiner Materialien einem Betrachtungszeitraum von 100 Jahren unterzogen. Auch der Bodenaufbau (Trittschalldämmung und Schüttung) verzichtet auf EPS und wird mit Holzfaser bzw. Perlite (vulkanisches Glas) ausgeführt. Die Elektroverkabelung erfolgt halogenfrei.


Fotos: IIG

Das neue Senioren- und Pflegeheim in Pradl ist ein zertifiziertes Passivhausgebäude und nützt die Energie der Sonne.

Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und die Einbindung einer Solaranlage gehören zu den technischen Maßnahmen der Nachhaltigkeit. Im Sinne der Ressourceneffizienz kommen wassersparende Sanitärausstattungen mit Durchflussbegrenzer zum Einsatz. Bereits bei der Ausschreibung erfolgt zur Vermeidung von Raumluftschadstoffen ein ökologisches Produktmanagement für die einzusetzenden Baustoffe und Bauchemikalien. Dadurch werden für die Schadstoffmessungen, die nach Fertigstellung des Pflegeheimes durchgeführt werden, sehr geringe Konzentrationen der relevanten Raumluftschadstoffen (VOCs, Formaldehyd) erwartet.

Sanierung Volksschule Angergasse Die Volksschule Angergasse wird im Mittel von ca. 320 Schülern besucht. Das bestehende Gebäude wurde im Jahre 1955 und der Erweiterungsbau 1971 durch die Stadt Innsbruck errichtet, im Jahr 1989 erfolgte ein weiterer Zubau für acht Klassen, Sonderunterrichtsräume, einer Schulwartwohnung, etc. samt Nebenräumlichkeiten, gefolgt vom Turnhallenneubau 1991.

Im Rahmen von „Sinfonia“ Das EU-Programm „Sinfonia“ ist eine Partnerschaft aus ca. 27 Teilnehmern, wobei Innsbruck und Bozen die Umsetzerstädte sind. Im Rahmen von Sinfonia wird gemäß der „best sheets“ eine Großinstandsetzung von Objekten durchgeführt. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei um Wohngebäude, die IIG ist insbesondere auch mit Schulgebäuden vertreten. Die Projektpartner sind über ganz Europa verteilt, wobei die wesentlichen Partner für die gegenständliche Planung in Tirol angesiedelt sind. Das Projektziel von Sinfonia ist die Verringerung der Objekt-Energieverbräuche in Kooperation mit den diversen Partnern, bis hin zu Auswirkungen auf den sogenannten „sinfonia district“ und die Erhöhung der Anteile von erneuerbarer Energie.

Sanierungsmaßnahmen Im Falle der VS Angergasse wurde eine Lüftungsanlage installiert und Dämmmaßnahmen durchgeführt. Die Lüftungszentrale wurde ins Dachgeschoß neu eingebaut. Die gesamte Decke und die Verteilung wurden mittels Zellulose gedämmt (40 cm). Die Dämmung eignet sich hervorragend zur Füllung von Hohlräumen und Unebenheiten. In den Klassen wird die Luft über zugfreie Textilschläuche eingebracht, ein System, das sich bewährt und unauffällig in Deckenecken eingebaut werden kann. Die Zuluft wird zudem vorkonditioniert und zumindest mit Raumtemperatur eingeblasen. Die Steuerung der Lüftung erfolgt über CO2-Sensor in einem vorgegebenen Volumenbereich von 200 m³ bis 500 m³ je Klasse. Die Fassadendämmung wurde mit 22 bis 24 cm EPS-Dämmung ausgeführt. Sämtliche Fenster und Außentüren wurden ausgetauscht und zwar durch passivhaustaugliche Alufenster.

PV-Anlage und LED- Beleuchtung Auf dem Süddach der Schule wurde eine Photovoltaik-Anlage mit 364 m² und einer Leistung von 58 kWp errichtet. Damit kann ein Eigenverbrauchsanteil von mehr als 50 % erreicht werden, der Rest wird ins Netz eingespeist. Zur Reduktion des Stromverbrauches und zur Verbesserung der lichttechnischen Situation in den Klassen wurde die Beleuchtung auf eine moderne LED-Beleuchtung umgestellt.

Sanierung Volksschule Angergasse.


Gerald Fröhlich Vertrieb

Das Haustechnik Multitalent LWZ 304 | 404 | 504 SOL der Firma Stiebel-Eltron ist als „Passivhaus geeignete Komponente“ zertifiziert worden.

Fotos: Stiebel-Eltron

Ihr Partner für WärmepumpenKomplettlösungen STIEBEL ELTRON mit Sitz der Österreich-Zentrale in Linz/Hörsching bietet komfortable und energieeffiziente Lösungen rund um Erneuerbare Energien, Warmwasser, Klima und Raumheizung. Mit fünf nationalen und internationalen Produktionsstätten, weltweit 20 Tochtergesellschaften sowie Vertriebsorganisationen und Vertretungen in über 120 Ländern ist STIEBEL ELTRON global aufgestellt. In Tirol und Vorarlberg ist der Vertrieb über Fachhandelspartner organisiert. Informationen über Förderungen in Ihrem Bundesland finden sich unter www.stiebel-eltron.at oder direkt bei Vertriebsmitarbeiter Gerald Fröhlich. Vor Kurzem gab es einen schönen Grund zum Feiern: 2017 besteht Stiebel Eltron Österreich genau 45 Jahre, außerdem wurde kürzlich ein neues Gebäude bezogen, das feierlich eröffnet wurde.

Stiebel Eltron Gesellschaft mbH A-4063 Hörsching, Margaritenstrasse 4 a Tel.: +43 (0)7221/74600-0 Gerald Fröhlich: +43 (o)664 / 525 57 56 gerald.froehlich@stiebel-eltron.at

www.stiebel-eltron.at


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Die Sanierung der dreifach Sporthalle mit vorgefertigten Fassadenelementen war vor Kurzem für den Kommunalwettbewerb HolzProKlima in Baden-Württemberg nominiert und besticht vor allem durch ihr neues, modernes Erscheinungsbild in Kombination mit höchster Energieeffizienz. Die einstöckige Sporthalle aus dem Jahre 1979 mit einer Außenabmessung von 28x46 Metern war in Stahl-

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Schulzentrum Leutkirch

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(CMS) Nachdem die Vorteile des energieeffizienten Bauens und Sanierens auf lange Sicht immer deutlicher werden und dadurch auch unverzichtbar erscheinen, werden auch öffentliche Gebäude verstärkt im Sinne einer wirtschaftlichen Nachhaltigkeit erbaut bzw. saniert. Nicht selten wird sogar Passivhausstandard erreicht. Das Expertenteam von Herz&Lang aus dem Allgäu hat beispielsweise schon mehrere Schulbauten und Sanierungen begleitet und für höchste Energieeffizienz gesorgt. Ein Projektüberblick zeigt, was Schulgebäude bzw. Sporthallen heutzutage wirtschaftlich und attraktiv macht.

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Der Passivhausstandard nimmt aus guten Gründen verstärkt Einzug in die Welt des Sportes.

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Sport wird passiv

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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Sportgebäude in Passivhausstandard 59

betonbauweise errichtet worden und ist durch die gelungene Sanierung von Dach, Wand und Fenstern nun zu einem Gebäude mit Passivhaustechnologie geworden. Die Betonstöße wurden verklebt, die alte Vorsatzschale zur luftdichten Ebene. Nachdem die bestehende Fassade nur horizontal belastbar war, wurde ein thermisch optimiertes Fundament vorgesetzt. Die 1400 m2 Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise im Passivhausstandard wurden mit regionaler Weißtanne verkleidet. Für die senkrechte Schalung wurden dabei Bretter bis neun Metern Länge ohne Stoß montiert.

Realschule Poing Der Neubau der Realschule wurde innerhalb eines Wettbewerbes als „Public Private Partnership“, kurz PPP-Projekt, als zertifizierte Passivschule ausgelobt. Der beauftragte Generalunternehmer holten sich Herz&Lang mit ins Boot, um den Passivhausstandard auch unter extrem hohem Zeitdruck sicher zu stellen. Das Schulgebäude wurde dreigeschoßig gebaut, muss jedoch alle Anforderungen für eine Aufstockung eines vierten Geschoßes erfüllen. Eine Besonderheit des Projektes im Detail war die große Holzfassade, die aktiv zum Architektur-und Nachhaltigkeitskonzept gehört. Die Fassade wurde in unbehandelter, gesägter Lärche ausgeführt, was einerseits dem Gebäude durch Holz als nachwachsenden >>

Foto: Herz & Lang GmbH


60 Sportgebäude in Passivhausstandard ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Fotos: Herz & Lang GmbH

Schulzentrum Leutkirch

Baustoff die klare Botschaft der Nachhaltigkeit gibt, und andererseits auf Jahrzehnte teure Wartungsintervalle einspart. Die wärmebrückenreduzierte Befestigung der Fassade, einschließlich Dämmung und Einhaltung der Brandschutzanforderungen an ein viergeschoßiges Gebäude, wurden integral im Team entwickelt. Die Wärmeversorgung erfolgt zu 100 % aus der Geothermieanlage in Poing. Der Strom wird zu 100 % aus Wasserkraft bezogen. Mit der Passivschule wurde ein Gebäude geschaffen, in dem die künftige Wissensgeneration aufwächst, das minimal Energie für Heizung, Kühlung, Belüftung, Belichtung usw. verbraucht.

Gymnasium Buchloe Realschule Poing

Gymnasium Buchloe

Realschule und FOS Nürnberg

Der zertifizierten Passivschule in Buchloe im Ostallgäu liegt ein ausgefeiltes planerisches Konzept zugrunde. Das Gymnasium mit Sporthalle und Bibliothek mit einer Nutzfläche von über 8000 m² ist ein Massivbetonbau und wurde mit einer Holzfassade verkleidet, welche ihm heute neben einem modernen Erscheinungsbild auch eine deutlich höhere Energieeffizienz beschert. Eine große Solaranlage, eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung, regenerative Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpe machen das Gebäude klimatechnisch höchst effizient. Der Jahresheizwärmebedarf nach PHPP liegt bei 14 kWh/(m²a). Lag der Verbrauch im ersten Jahr noch acht Prozent über dem berechneten Wert, ist er nach drei Jahren sogar acht Prozent darunter. Die Leistungen von Herz&Lang umfassten auch bei bei diesem Projekt die Erstellung des Passivhaus-Konzeptes, das Passivhaus-Consulting und die Passivhaus-Qualitätssicherung. Die Besonderheit daran ist, dass es sich um ein PPP-Projekt handelt, bei dem

der Investor nicht nur das Gebäude und den Unterhalt liefert, sondern auch die Energiekosten tragen muss.

Realschule und FOS Nürnberg, eine 4-fach Sporthalle wird noch diesen Sommer fertiggestellt. Das PPPProjekt, von der Stadt Nürnberg als Passivhausschule mit Sporthalle ausgeschrieben. Die Gebäudehülle wird mit hochwertig gedämmten Bauteilen und Fenstern mit Dreifachverglasung ausgeführt, sorgt so für minimale Energieverluste und gewährleistet einen hohen sommerlichen Wärmeschutz. Besonderes Augenmerk wird auf eine wärmebrückenfreie und luftdichte Gebäudehülle gelegt. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über zwei SoleWasser-Wärmepumpen. Die Wärmeübergabe variiert nach Nutzungszonen: • Übergabe Allgemeinbereiche, Aula, Flure und WC´s mittels Bodenheizung • Übergabe Klassenzimmer und Lehrräume mittels Heiz- und Kühldecken • Übergabe Sporthalle mittels Deckenstrahlplatten.

Sporthalle Dingolfing Die Einfachsporthalle in Holzbauweise befindet sich noch in der Planungsphase. Sie wird das erste Passivhausprojekt des Landkreises Dingolfing-Landau. In der 1. Sitzung des Bauausschusses des Kreistags wurde der Passivhausstandard abgelehnt, aber beschlossen, einen Passivhausberater hinzuzuziehen. Herz&Lang haben dann in der 2. Sitzung eine Präsentation zur Wirtschaftlichkeit der Sporthalle im Passivhausstandard gemacht. Daraufhin waren Landrat und die Mitglieder des Kreisausschusses überzeugt und gaben grünes Licht für das Pilotprojekt. Eine zweite Sporthalle im Passivhausstandard in Landau ist bereits in Planung.


Die IIG hat im Jahr 2016 federführend ein kooperatives Planungsverfahren für das Campagneareal durchgeführt. Es wurde ein EU-weiter Architekturwettbewerb für das erste Baufeld durchgeführt. Auf einer zu entwickelnden Fläche von ca. 8,5 ha entstehen ca. 1.000 Wohnungen, studentisches Wohnen, eine Tennisanlage, ein Fußballplatz, Infrastruktur und großzügige Grünflächen.

Ing. Dr. Franz Danler Geschäftsführer Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG

Fotos: IIG

IIG Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG A-6020 Innsbruck, Rossaugasse 4 Tel.: +43 (0)512 / 4004 info@iig.at, www.iig.at

Wir sind für Sie da! Die IIG, die Immobiliengesellschaft der Stadt Innsbruck, besteht aus mehreren Gesellschaften und steht zu 100 % im Eigentum der Stadt Innsbruck. Die IIG ist Ihre verlässliche Partnerin in der Verwaltung der Gebäude sowie im Bauund Projektmanagement für Neubauvorhaben und Generalsanierungen in Innsbruck. Mit der Schaffung, Erhaltung und Verwaltung von Wohn- und Geschäftsgebäuden sowie kommunalen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, Sportanlagen Wohnheimen, Feuerwehren usw.) ist die IIG ein wichtiger Teil des städtischen Lebens und leistet einen zentralen Beitrag zur Wohn- und Lebensqualität der Innsbrucker BürgerInnen. Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen unsere Kunden, auf deren soziale Sicherheit wir großen Wert legen. Wir arbeiten nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und der sparsamen und effizienten Verwaltung und Erhaltung unserer Immobilien. Eine zeitgemäße, kostengünstige und für den Nutzer optimierte Architektur ist uns wichtig. Im Servicebereich zeichnen wir uns durch einen Rundumservice mit Hausverwaltung, Technik, Hausbetreuung und Handwerksdiensten aus einer Hand aus. Durch persönliches Engagement und unseren gemeinsamen Einsatz sorgen wir somit für attraktives und leistbares Wohnen und Leben in Innsbruck.

www.iig.at


Stefan Holtgreife, Solarlux Geschäftsführer

Mehr Natur im Wohnraum Die Glas-Faltwand von Solarlux ist eine weltweit erfolgreiche Fassadenlösung. Hochtransparent verbindet sie Wohnraum und Terrasse. Kaum zu glauben: Die erste Glas-Faltwand wurde bereits vor 34 Jahren produziert. Seither ist das Unternehmen in jeder Hinsicht gewachsen: Neben Glas-Faltwänden finden sich auch Wintergärten, Balkonverglasungen, Glashäuser und Terrassendächer im Portfolio des deutschen Herstellers. Solarlux macht mit seinen Lösungen aus Glas die Nähe zur Natur unmittelbar erfahrbar. Glasfronten werden maximal geöffnet und lösen die Trennung von innen und außen auf. Mit seinen hochwertigen Verglasungslösungen hat sich Solarlux dabei auf die individuelle Ausführung der Projekte und die umfassende Unterstützung von Bauherren und Architekten spezialisiert. Zahlreiche internationale Objekte, mitunter von renommierten Star-Architekten, zählen zur Referenzliste der familiengeführten Firma, die mit weltweit 850 Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern agiert.

Fotos: Solarlux

Solarlux AUSTRIA GmbH A-6020 Innsbruck, Grabenweg 64 Tel.: +43 (0)512 / 20 90 23 info@solarlux.at, www.solarlux.at

www.solarlux.at


HZI – kran- & Forsttechnik

Hersteller von Forstanhängern, Betonmischschaufeln, Krankörbe u.v.m.

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HZI-HYDRAULIKZENTRUM INDUSTRIEBEDARF GmbH • Gewerbepark Pitztal Nr. 7 • A-6471 Arzl im Pitztal Tel.: 0043 5412 64839 • Fax: 0043 5412 64839 20 • Mail: arzl@hzi.at • www.hzi.at

Leicht, stark und biegsam zugleich! MINERAL PLUS Dämmplatten von Knauf Insulation sind flexibel in der Anwendung ohne ihre Form zu verlieren. Sie sind leichter als Steinwolle und kompakter als herkömmliche Glaswolle. Speziell im Holzbau zwischen den Sparren, Holzstehern und Deckenbalken spielen sie ihre Stärken aus: Sehr hohe Wärmedämmleistung: λD= 0,034 W/mK Nicht brennbar: Brandverhalten nach Euroklasse A1 Sehr gute Schalldämmung Umweltfreundlich und angenehm in der Handhabung dank dem natürlichen Bindemittel ECOSE® Technology Kompakt durch hohe Rückstellkraft Starke Komprimierung spart Ladevolumen und Lagerplatz

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64 Nachhaltig Sanieren GEBÄUDEHÜLLE

Sanierungen mit Köpfchen Vorgehängte Fassadenelemente mit Zellulose gedämmt gelten als nachhaltige Lösung bei Sanierungen. (CMS) Die Sanierung von Bestandsgebäuden hinsichtlich Architektur, im Zusammenspiel mit energetischer Aufrüstung samt Haustechnik und das auch noch nachhaltig und in ökologischer Hinsicht sinnvoll, ist ein großes Thema. Eine Bestandsaufwertung bei laufendem Betrieb, kurze Bauzeiten, speziell im dicht besiedelten Gebiet ohne den Straßenverkehr oder Anrainer zu behindern, sind meist die Wünsche und Ziele aller Betroffenen. Die Montage von vorgefertigten Fassadenelemente mit integrierten Fenstern kann dafür die perfekte Lösung sein und kommt sogar meist ohne Gerüst aus. Der Planungsaufwand ist im Holzbau höher, das Ergebnis aber dafür umso präziser. Die Firma Isocell ist Spezialist für Dämmstoffe aus Zellulose und zeigt Referenzprojekte zu diesem Thema.

Gabriele Leibetseder, technische Leiterin bei Isocell meint dazu: „Alexander Gumpp von der Firma Gumpp&Maier, der mit seiner TES-Engery-Facade Projekte in ganz Europa realisiert hat, bezeichnet eine neue Hülle aus Holzriegelelementen nicht als Sanierung, sondern als Neubau-Ersatzmaßnahme. 2004 wird die erste Gebäudehülle in Passivhausstandard als Sanierung eines Einfamilienhauses in Pettenbach durchgeführt. Günter Lang von Lang Consulting ist Planer und Projektleiter. Acht Jahre später bestätigt er in einer schriftlichen Aussendung die hervorragende Funktion der Technologie. Das Passivhaus war schon im Jahre 2004 seiner Zeit voraus und erreichte schon damals die Anforderungen der nealy-zero-engergy Richtlinie für Gebäude ab 2025. 2007 macht Schwanenstadt mit seinem Schulgebäude buchstäblich Schule im Bereich einer neuen Gebäudehülle in Passivhausstandard mittels zellulosegedämmter Fassadenelemente. Auch bei der Sanierung des Ausbildungszentrums Bühl haben sich vorgefertigte, mit Zellulosefasern gedämmte, Holzrahmenbauteile bestens bewährt.“

Wo liegen die Chancen dieser Bauweise

Im Zuge des Projekts Dok´In Holz der Uni Innsbruck qualifizieren sich bei den damit verbundenen Brandtests die mit Zellulose gedämmten Elemente für Gebäudeklasse 5 (22 m Fluchtweglänge und bis zu acht Geschoße).

• Holzbaulösungen halten Einzug in das verdichtete Bauen, finden somit den Weg in die Stadt und damit zu mehr Quadratmetern. • Vorgefertigte Fassadenelemente für die Bestandssanierung sind eine optimale Alternative zum Ersatzneubau. • Fassadenelemente sind wirtschaftlich – bei Hybridbauten sind sie eine hervorragende Marktchance für Holzbaubetriebe jeder Größe.


• Die Integration der Haustechnik in die Fassade bietet die Möglichkeit einer „Sanierung von außen“ ohne große Eingriff in die Wohnungen. • Mit Überarbeitung der Landesbauordnungen erhöhen sich die Marktchancen für mehrgeschoßige Gebäude mit Holztragkonstruktion.

Die erste Sanierung eines bestehenden Wohnhauses zu einem Gebäude mit zertifiziertem Passivhausstandard in Österreich.

Ausbildungszentrum Bühl

Diese energetische Sanierung mit komplett vorgefertigten Fassadenelementen in Holzrahmenbauweise wurde im südbadischen Bühl fertig gestellt. Zum Einsatz kamen auf rund 900 m2 Holzrahmenbauelemente, die mit Zellulose gedämmt wurden. Der U-Wert des Gebäudes konnte so drastisch gesenkt werden. Gefertigt wurden die 3,55 Meter hohen und rund zehn Meter langen Holzrahmenbauelemente in fünfwöchiger Bauzeit von einem nahe gelegenen Zimmereibetrieb. Auf Montagetischen wurde zunächst das Ständerwerk der einzelnen, individuellen Holzrahmenbauelemente gefertigt und beidseitig mit OSB-Platten beplankt. In diese Platten wurden 120 mm große Löcher zum Einblasen des Zellulosedämmstoffs gebohrt. Mit einer speziellen Einblasdüse, die die Zellulose einbringt und dabei die Luft absaugt, wurden die Gefache fugenlos befüllt. Insgesamt wurden zur Dämmung der Holzrahmenbauelemente rund 210 m3 Zellulose verarbeitet. Zum Schutz der äußeren OSB-Platte wurde eine UV-beständige, diffusionsoffene Fassadenbahn aufgebracht und mit einer 40 mm dicken, senkrechten Traglattung fixiert. Als Fassade kamen schließlich rubinrote, 8 mm dicke Faserzementtafeln zum Einsatz. Die Sanierung des Ausbildungszentrums war zum einen energetisch ein großer Erfolg – dank der neuen Fassade und der zusätzlichen Dämm-Maßnahmen konnte der U-Wert der Gebäudehülle von 0,71 W/ m2K auf 0,16 W/m2K gesenkt werden.

Österreichs erste Sanierung zum Passivhaus

Österreichs erste Altbausanierung auf Passivhausstandard wurde auch als zertifiziertes Passivhaus vom Passivhaus Institut ausgezeichnet. Das Einfamilienhaus in Pettenbach wurde 2005 von einem ungemütlichen dunklen Bungalow aus dem Jahre 1960 zur einen kaum wiedererkennbaren modernen Wohndomizil auf Passivhausstandard renoviert und aufgestockt. Der bestehende ebenerdige Massivbau wurde entkernt und mit einer thermischen Hülle aus

Die Fassade des Ausbildungszentrums in Bühl konnte bei laufendem Schulbetrieb in nur sechs Arbeitstagen montiert werden.

Das Schulgebäude Schwanenstadt ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Sanierung mittels vorgehängten Fassadenelemente aus Holz mit Zellulosedämmung.

vorgefertigten Holzriegelelementen saniert und aufgestockt. Der Heizenergiebedarf konnte dabei von rund 280 kWh/m²a auf lediglich 15 kWh/m²a gemäß den berechneten Werten nach PHPP Passivhaus Projektierungs-Pakets reduziert werden. Die fassadenintegrierte Photovoltaikanlage deckt knapp 60 Prozent des Stroms für den Heizenergiebedarf. An diesem Beispiel zeigte sich deutlich, dass es sich auszahlt vom Planungsbeginn an mit dem richtigen Berechnungsprogramm exakt zu dimensionieren. Dieser Altbau erfüllt bereits heute alle Kriterien der ab 2020 verpflichtenden „Nearly zero energy building“-Richtlinie.

Fotos: Isocell


66 Solarlux Glas-Faltwand

Eine Glas-Faltwand auf Passivhausniveau Die Glas-Faltwand von Solarlux ist die passende Lösung für nahezu alle Bauvorhaben. Sie ist bis ins Detail konfigurierbar und äußerst praktisch zu bedienen. Mit einem Handgriff wird sie auf ganzer Ebene geöffnet und verbindet so den Wohnraum mit der Terrasse oder dem Garten. Auch geschlossen gibt sie mit ihrer minimalen Ansichtsbreite von nur 99 mm im Flügelstoß den Blick in die Natur frei und leitet viel Licht ins Haus. Dabei erreicht sie hervorragende Statik- und Wärmedämmwerte: Mit einem U-Wert von 0.8 ist sie die einzige passivhaustaugliche Variante auf dem Markt. (PR) Doch nicht nur die Passivhaustauglichkeit macht die Verglasung zur perfekten Fassadenlösung: „Wir haben mit der Glas-Faltwand ein Produkt entwickelt, das schmalste Profilansichten aufweist und Bauherren absolute Gestaltungsfreiheit ermöglicht“, so Uwe Niehausmeier, technischer Entwickler bei Solarlux. „Unser anfängliches Ziel: ein schlankes, filigranes Design. Entstanden ist die wohl durchdachteste Glas-Faltwand der Solarlux-Geschichte.“ Eine Geschichte, die es in sich hat: Der Hersteller ist mit der Erfindung der ersten Glas-Faltwand vor über dreißig Jahren zum Weltmarktführer geworden. Der Vorsatz schon damals: Wohnraum und Natur auf ganzer Ebene zu verbinden – mit Offenheit und Transparenz.

Immer die beste Aussicht Sowohl das konsequent reduzierte Design als auch die große Funktionalität stehen ganz im Zeichen des einstiegen Vorhabens: So werden unterschiedliche Elemente wie z.B. Oberlichter, Fest-, Dreh-Kipp-


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Die Glas-Faltwände erhöhen die Lebensqualität und erweitern den Wohn- und Lebensraum nahezu grenzenlos ins Freie. Fotos: Solarlux

und Eckelemente in nur einem Rahmen kombiniert. Konstruktive Kopplungsprofile entfallen, was die einmalig schmalen Ansichtsbreiten unterstützt. Durch die optimale Lastenübertragung auf Laufwagen und Laufschiene können große Flügelgewichte aufgenommen werden und somit auch große Glasflächen – für noch mehr Transparenz.

Barrierefreiheit mit hohem Gestaltungsspielraum Auch in punkto Barrierefreiheit lässt sich die GlasFaltwand an alle Bedürfnisse anpassen: So erlauben gleich fünf Bodenschienen-Varianten eine maximale Flexibilität bei der Planung von barrierefreien Übergängen. Bei der Wohnraum- und Passivhaustauglichen Variante etwa wird die Bodenschiene mit lediglich 14 mm Höhenversatz ausgeführt. Mit dem dazugehörigen Trittschutz kann die Bodenschiene selbst für die schmalen Absätze von Stöckelschuhen nicht zur Stolperfalle werden. Die Barrierefreiheit wird durch einen hohen Schutz ergänzt, so dass Langfinger keine Chance haben: Die hohe Sicherheit der Glas-Faltwand ist geprüft und wird mit der Einbruchhemmung RC2 ausgewiesen. Die Glas-Faltwand eignet sich ebenso als Balkonverglasung. Ein praktisches Detail vereinfacht die Instandhaltung: So lässt der Reinigungsbeschlag ein einfaches Reinigen der Flügelaußenseiten auch in oberen Geschoßen zu. Dank Fehlbediensperre lässt sich diese sicher ver- und entriegeln.

Mehr zur Glas-Faltwand unter: www.die-glasfaltwand.de www.solarlux.at


68 Stadt aus Holz GEBÄUDEHÜLLE

Wohnen, leben und arbeiten in der Im Bayerischen Bad Aibling entstand ein mustergültiges Vorzeige-Projekt in puncto Nachhaltigkeit. (mek) Auf dem einstigen Areal der US-Army in Bad Aibling entsteht seit 2010 die Stadt aus Holz, die derzeit von rund 400 Menschen bewohnt wird. Neben den elf Bestandsgebäuden sind inzwischen in der City of Wood 14 Neubauten hinzugekommen, mit insgesamt 80 Wohneinheiten. Das innovative Konzept fußt auf Nachhaltigkeit durch Erhaltung guter Bausubstanz, Neubauten mit dem Rohstoff Holz und einer durchdachten sozialen Struktur.

Das Konzept: Nachhaltigkeit durch Erhaltung guter Bausubstanz, Neubauten mit dem Rohstoff Holz und eine durchdachte soziale Struktur.

Es war im Jahr 2005, als B&O, technischer Dienstleister der Wohnungswirtschaft, das Areal der USArmy in Bad Aibling, gut eine Autostunde von München entfernt, gekauft hat. Auf rund 70 Hektar entstand nicht nur eine unternehmerische Heimat für die erfolgreiche Firma, sondern auch ein Innovationslabor: Hier wird gezeigt, wie Wohnen auch funktionieren kann.

400 Menschen bewohnen das Areal Auf einer Art Campus mitten in der Natur finden Wohnen, Leben und Arbeiten statt. Ein Kinderkrippe, ein Kindergarten, eine Grundschule, ein Fußballinternat, eine Schule für Kinder mit Einschränkungen, eine Mittel-, Real- und Fachoberschule sowie ein Hotel mit 100 Zimmern – all das ist dort zu finden. Derzeit wohnen auf dem Grundstück rund 400 Menschen. Hinzu kommen an die 80 Jugendliche des Fußballinternats sowie die Hotelgäste. Darüber hinaus gibt es auf dem Gelände mehr als 500 Arbeitsplätze. Laut B&O sollen es 700 werden.

Holzmekka Oberbayern Oberbayern ist ein Holz- und Zimmererland, die Hochschule Rosenheim genießt einen hervorragenden Ruf, wenn es um den Werkstoff Holz geht. Aber auch unternehmerische Gründe waren für die Errichtung der Stadt aus Holz ausschlaggebend: >>


GEBÄUDEHÜLLE Stadt aus Holz 69

Auf rund 70 Hektar entstand nicht nur eine unternehmerische Heimat für B&O, sondern auch ein Innovationslabor.

Fotos: B&O, Rainer Retzlaff

Die Philosophie der City of Wood ist rasch erklärt: Hoher Vorfertigungsgrad und Nachhaltigkeit. Der Campus ist Ausstellungsort, Trainingsplatz und Testparcours für zukunftsweisenden Wohnungsbau, neue Materialien und energetisches Sanieren.


70 Stadt aus Holz GEBÄUDEHÜLLE

Idyllisch im Grünen gelegen, bietet die City of Wood Kommunen und Wohnbaugesellschaften die Möglichkeit, eine groSSe Bandbreite von seriell erstellbaren Gebäuden vor Ort anzuschauen. Um Prozesse beim Bauen weiter zu optimieren, eignet sich der hohe Vorfertigungsgrad des Werkstoffes Holz hervorragend. Ebenso wie die Holz-HybridBauweise. Etwa zwei Drittel der Wohneinheiten in der City of Wood sind vermietet – etwa ein Drittel sind im Eigentum. Auf die ausgewogene soziale Durchmischung der Mieter und Eigentümer legt die B&O Gruppe großen Wert. So liegen die Mieten bewusst zwischen fünf und elf Euro pro Quadratmeter. Und stellen damit äußerst bezahlbaren Wohnraum dar. Was als Prototyp mit dem Gebäude „Holz 4“ begonnen hat, fand mit „Holz 8“ – dem höchsten Holzwohnhaus Deutschlands – seine Fortsetzung. In der Folge hat B&O neue Pilotprojekte, wie aktuell die Parkplatzüberbauung, die als Vorbild für bezahlbares, schnelles Bauen gegen die Wohnungsknappheit in den Städten gilt, angestoßen und zur Serienreife gebracht.

Fotos: B&O

„Holz 8“ und das Projekt der Parkplatzüberbauung sollen beweisen, dass sich mit dem nachwachsenden Werkstoff auch in Innenstädten kostengünstig, energieeffizient und ästhetisch ansprechend bauen lässt – knapp an der Hochhausgrenze bzw. auch bei knappem Flächenangebot.

B&O auch in Österreich Die B&O Gruppe steht für bezahlbaren Wohnraum. B&O ist als technischer Dienstleister bundesweit in den Bereichen Neubau, Sanierung und Instandhaltung tätig. Das Unternehmen betreut Wohnungsbestände kommunaler Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften und börsennotierter Gesellschaften. Den Hauptsitz hat das Unternehmen mit über 2000 Mitarbeitern im oberbayerischen Bad Aibling, mehr als 30 Niederlassungen sind über ganz Deutschland verteilt. 2016 lag der Umsatz bei 388 Millionen Euro. Die B&O-Gruppe wird von Brigitte Dworak, Peter Münn und Jochen Töpfer geleitet. Ernst Böhm ist Mehrheitsgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender. In Österreich befindet sich eine Niederlassung in der Stadt Salzburg. Weitere Infos: www.bo-wohnungswirtschaft.de


Haustechnik Firmenfeier 71

Stiebel Eltron Österreich feiert ...und zwar gleich zweifach: Das neues Gebäude und 45-jähriges Bestehen

Foto: Stiebel Eltron

(CMS) Die Stiebel-Eltron-Gruppe ist in rund 150 Ländern weltweit vertreten, meist über Partner oder Handelsgesellschaften. In 17 Ländern agiert eine eigene Tochtergesellschaft – wie zum Beispiel in Österreich. Die dortige Vertretung hatte jetzt gleich doppelten Grund zum Feiern: 2017 besteht Stiebel Eltron Österreich genau 45 Jahre, außerdem wurde kürzlich ein neues Gebäude bezogen – das jetzt offiziell eröffnet wurde.

Mehr als 200 Gäste feierten gemeinsam: Partner aus dem Fachhandwerk, Verbandsvertreter, Haushersteller und weitere Gäste hatte die Tochtergesellschaft Österreich zu diesem Anlass in das neue Gebäude in Hörsching bei Linz eingeladen. Aus Deutschland waren unter anderem Dr. Ulrich Stiebel und GruppenGeschäftsführer Dr. Nicholas Matten angereist.

Dr. Ulrich Stiebel, Sohn des Firmengründers Theodor Stiebel und über eine Familienstiftung Mitinhaber der Gruppe, warf in seiner Rede einen kurzen Blick auf die Geschichte von Stiebel Eltron Österreich und sparte nicht mit Lob: „Der Standort ist großartig, genauso wie das neue Gebäude.“ Die Energiewende sorge auch in Österreich für gute Zahlen: „Wir haben uns bei Stiebel Eltron seit 1976 auf die Wärmepumpe als Heizsystem fokussiert und sehen schon seit einigen Jahren: Das war die richtige Entscheidung. Ohne Wärmepumpe ist die Dekarbonisierung des Wärmemarktes nicht zu schaffen – und das ist eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Energiewende in Europa.“ „Stiebel Eltron ist in vielen Ländern vertreten, aber man spricht doch mit einer Sprache: German Engineering“, so Thomas Mader, der Geschäftsführer der österreichischen Ländergesellschaft. Dann fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Und das mit österreichischem Dialekt, denn wir sind schon sehr lange dabei und haben immer auch unsere Ideen eingebracht.“ Er richtete seinen Dank vor allem an >>


72 Firmenfeier Haustechnik

Fotos: Stiebel Eltron

Eröffneten das neue Gebäude in Österreich feierlich (von rechts): Thomas Mader, Geschäftsführer Stiebel Eltron Österreich, Inge und Dr. Ulrich Stiebel sowie Dr. Nicholas Matten, Geschäftsführer der Stiebel-Eltron-Gruppe.

Geschäftsführer Thomas Mader freut sich über die Urkunde des Netzwerkes Passivhaus mit der Bestbewertung 5 Sterne – überreicht von Markus Regensburger, Geschäftsführer des Netzwerkes Passivhaus.

die Partner, ohne die „die erfolgreiche Entwicklung von Stiebel Eltron Österreich nicht möglich wäre.“ Dr. Nicholas Matten erinnerte an das Gründungsjahr der Ländergesellschaft: „1972 hat auch der ‚Club of Rome‘ seine wegweisende Studie ‚Die Grenzen des Wachstums‘ veröffentlicht, in der prognostiziert wurde, dass ohne ein Umdenken die Menschheit an den Umweltproblemen zugrunde gehen würde. Dieses Thema ist heute aktueller denn je. Mit umweltfreundlicher Heiztechnik wie der Wärmepumpe und weiteren ressourcen- und energiesparenden Haustechnikprodukten sind wir gemeinsam auf einem guten Weg, dieses Umdenken auch in die Realität umzusetzen.“ Auch Dr. Matten

Markus Regensburger, Geschäftsführer Netzwerk Passivhaus: „Mit STIEBEL ELTRON haben wir im Netzwerk Passivhaus seit vielen Jahren einen verlässlichen, innovativen und hervorragenden Partner an unserer Seite. Dies spiegelt sich in zahlreichen Projekte wieder. Bei der Erreichung der Klimaschutzziele und hin zur Wende in Richtung Erneuerbare Energien zeigt Stiebel Eltron seit vielen Jahren mit seinem Produktsortiment auf, wie dies möglich sein kann. Der enorme Komfort für die Bewohner darf dabei nicht unerwähnt bleiben – Sparen mit der Technologie der Zukunft auf höchstem Komfort.“

lobte das neue Gebäude: „Stiebel Eltron Österreich ist nicht nur die älteste Tochter, sie ist jetzt auch eine der hübschesten Töchter des Unternehmens.“ „Als Technologieführer haben wir unser Markenversprechen ‚Voller Energie‘ in Österreich mit unserem neuen Firmengebäude in die Praxis umgesetzt“, so Thomas Mader. Auf insgesamt knapp 2.000 Quadratmetern wurden neben den Büroräumen, dem Kundendienst und der Logistik zudem Schulungsund Präsentationsräume realisiert, in denen die Lösungen und Produkte des Unternehmens größtenteils in Funktion gezeigt und begutachtet werden können. „Wir sprechen von unserer ‚Energy Akademie‘, mit der wir das Erscheinungsbild von Stiebel Eltron Österreich nachhaltig und zukunftsorientiert verändern. Gleichzeitig ist dieses Gebäude Ausdruck dessen, wofür Stiebel Eltron steht: Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Kundennähe“, erklärt Geschäftsführer Thomas Mader. Im weiteren Verlauf des Abends begeisterte eine Show mit vielen Highlights die Besucher. Als Überraschung wurde zudem das Leitbild von Stiebel Eltron Österreich – „Qualität kommt nicht von ungefähr, sondern von ganz genau“ – bestätigt: Geschäftsführer Thomas Mader erhielt eine Qualitätszertifizierungs-Urkunde vom Netzwerk Passivhaus. Das Unternehmen wurde mit fünf Sternen in der Kategorie „Industrie“ ausgezeichnet. „Eine Bewertung in dieser Höhe wurde erstmals an einen Hersteller vergeben“, informierte Markus Regensburger, Geschäftsführer des Netzwerkes Passivhaus, der die Urkunde überreichte.


Gert Lampert Gebietsverkaufsleitung Vorarlberg

Hanf dämmt grüner! Das ökologische Dämmsystem für das perfekte Raumklima – ausgezeichnet mit dem Klimaschutzpreis 2013! Wer Dämmung sagt, muss künftig auch Hanf sagen. Capatect kann bereits auf mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Hanf als Fassadendämmstoff zurückblicken und beweist mit seinem innovativen Öko-Line Hanffaser-Dämmsystem, wie man ressourcenschonend beste Dämm- und Schallschutzwerte erreicht. Bei Hanf handelt es sich um einen der wenigen Naturstoffe, der sich bei der Leistung mit konventionellen Dämmstoffen messen kann. Bezüglich Schallschutz setzt die HanffaserDämmplatte neue Maßstäbe. In Verbindung mit der Carbonfaser-Technologie entsteht ein äußerst umweltfreundliches und hochbelastbares System.

Fotos: CAPATECT

Hanf ist eine uralte und extrem vielseitige Nutzpflanze, die jetzt als umweltschonender Dämmstoff eine Renaissance erfährt. Die Platten werden ausschließlich aus österreichischem Hanf erzeugt. Es kommen weder Spritzmittel noch Dünger zum Einsatz.

Neu: Hanf Flex: ökologische Zwischensparren-Dämmung speziell für den Holzbau!

Capatect Baustoffindustrie GmbH A-6830 Rankweil, Lehenweg 4 Tel.: +43 (0)55 22 / 44 6 77 Fax: +43 (0)55 22 / 43 6 73 rankweil@synthesa.at, www.capatect.at

www.capatect.at


74 Neue Warmwasserlösung

OVUM Passivwarmwasser Die neue Warmwasserlösung für den Wohnbau setzt sich durch! (PR) Effizient, einfach und genial. Die neue Niedertemperatur-Warmwasserlösung von OVUM für Mehrparteienobjekte stellt erstmals eine einfache und effiziente Lösung dar, mit der die Anforderungen der Trinkwasserhygienenorm erfüllt werden. Der Einsatz von regenerativen Energieträgern im gemeinnützigen Wohnbau wird seit mehreren Jahren forciert und immer öfter kommen Wärmepumpen zum Einsatz. Die Abdeckung der Gebäudeheizlast ist hier einfach und wird in der Regel mit einem Niedertemperaturheizsystem sichergestellt. Die Warmwasserbereitung stellte jedoch bis dato ein schier unlösbares Problem dar. Die OVUM Heiztechnik GmbH aus Kirchbichl in Tirol entwickelte dafür eine neue Systemlösung, die mit allen gängigen Wärmepumpen und Niedertemperatursystemen perfekt zusammenarbeitet.

Wie funktioniert die Passivwarmwasserbereitung In den Wohneinheiten werden eine Fußbodenheizung, ein OVUM-Systemverteiler und ein Passivwarmwasserbereiter installiert. Dieser ist ebenfalls an den OVUM-Systemverteiler angeschlossen, nützt den Heizungsrücklauf als Wärmequelle und bereitet das Warmwasser dezentral mittels der integrierten Wärmepumpe in der Wohnung. Im Winter liefert somit die Heizzentrale zusätzlich zum Heizwärmebedarf die Energie für die Passivwarmwasserbereiter, stellt diese jedoch auf Niedertemperaturniveau bereit. Ist die Heizsaison zu Ende, erkennt das System dies automatisch und wechselt in den Passivbetrieb. Im Passivbetrieb wird die Energie für die Warmwasserbereitung über die Fußbodenheizung den Räumen entzogen. Als Nebeneffekt zur effizienten Warmwasserbereitung wird somit die Wohneinheit gekühlt.

Wohnanlage des gemeinnützigen Bauträgers Alpenländische Heimstätte in Kirchbichl. Luftwärmepumpe als zentrale Wärmeversorgung. 24 Wohneinheiten mit Passivwarmwasserbereitern OVUM XR, wandhängend dezentral in den Abstellräumen der Wohnungen. (Warmwasser 2,5 E /Monat/Person + Heizung 0,16 E/Monat/m2)


75

Einfach und viele Vorteile Unterstützung für den Haustechnikplaner Die Passivwarmwasserbereitung ist ein fertiges, effizientes, einfaches und kostengünstiges Konzept für den Wohnbau. Von den Warmwasserbereitern, den Systemverteilern bis hin zu den Raumreglern. Vom Schema bis hin zu den Ausschreibungstexten, wir unterstützen Sie bei Ihrem Projekt.

Die Passivwarmwasserbereitung wird bereits seit über vier Jahren großflächig eingesetzt und die Erfahrung zeigt, dass neben der unschlagbaren Effizienz weitere Vorteile für dieses System sprechen. • Das System ist einfach. Ob fünf oder 50 Einheiten. Die Haustechnik bleibt einfach. Eine Heizzentrale von wenigen Quadratmetern genügt. • Die Wärmepumpe in der Heizzentrale arbeitet mit noch nie dagewesener Effizienz. Sie stellt gleitend die erforderliche Vorlauftemperatur von 20 - 35 °C zur Verfügung. Jahresarbeitszahlen von über fünf sind nun möglich. • Die Heizzentrale wird günstiger. Es gibt weniger Technik und keine Spitzenheizlasten.

Warmwasser Wärmepumpe

• Es gibt keine Verteilungsverluste, vielmehr dient das Verteilsystem im Sommerbetrieb als Wärmekollektor. Der Isolieraufwand reduziert sich. • In den meisten Fällen kann auf eine Wärmeabrechnung verzichtet werden. Die Niedertemperatur-Wärmeversorgung kann ohne Weiteres auf m²Basis umgerechnet werden. Dies spart Investitionen (Wärmemengenzähler) und Abrechnungskosten. (Siehe Heizkosten 0,16 Euro/Monat Projekt, Bild links unten) • Es muss kein Warmwasser abgerechnet werden. Kein Zähler, keine Ablesung.

Erfüllt die Anforderungen der Trinkwasser-Hygiene

• Kostenloser Kühleffekt im Sommer. Zum einen werden keine Verluste durch Zirkulationen eingebracht, zum anderen wird die Energie für das Warmwasser aus der Wohneinheit entzogen.

Heizzentrale Wärmepumpe

Norm B5019

• Einfach in der Bedienung. Der Nutzer stellt die gewünschte Warmwassertemperatur und die gewünschte Raumtemperatur ein.

Geprüft nach

EN16147 Fotos: Ovum

Fußbodenheizung In den Sommermonaten wird die Fußbodenheizung der jeweiligen Wohnung als Wärmequelle für die Warmwasserbereitung genutzt.

Wärmeverluste Im Verteilsystem werden Wärmeverluste im Vergleich zu dezentralen Wohnungsstationen um bis zu 95% reduziert.

Heizzentrale Die Heizzentrale arbeitet auf Niedertemperatur-Niveau und führt in der Heizperiode zusätzlich zur Heizenergie die erforderliche Energie für die Warmwasserbereitung nach.

Warmwasserwärmepumpe Warmwasserwärmepumpe je Wohneinheit. Effizient, keine Zirkulationsverluste. Keine Abrechnung von Warmwasser erforderlich.

• Auf Kundenwunsch auch Zapftemperaturen von über 60 °C möglich. • Die Wohneinheiten stehen nicht in Verbindung und beeinflussen sich nicht gegenseitig. Die Effizienz ist dezentral organisiert. OVUM Heiztechnik GmbH Tirolerstraße 31, A-6322 Kirchbichl Tel: 05332/81238, office@ovum.a, www.ovum.at

Platzsparende wandhängende Ausführung des Passivwarmwasserbereiters. Einfache analoge Raumbediengeräte regeln die Fußbodenheizung exakt und stufenlos.


76 Brennstoffzellen-Technologie Haustechnik

Brennstoffzellen -Technologie Es ist höchste Zeit, sich der Energiewende zu stellen und Lösungen anzunehmen, die eine CO2-neutrale Energieversorgung garantieren. Das erste Einfamilienhaus in Österreich mit einer serienreifen Brennstoffzellenheizung von Viessmann gilt als vorbildliches Beispiel dazu.

Eine Brennstoffzelle lässt sich auch gut mit einem Batteriespeicher kombinieren – ein perfekter Partner für die Elektromobilität

Moderne Technologien nützen Mit dem Einbau des Vitovalor 300-P, der Brennstoffzellenheizung für das Ein- und Zweifamilienhaus der Firma Viessmann, gewinnt seit einigen Monaten eine Familie in Innsbruck Strom und Wärme aus einer Brennstoffzelle. Seitdem haben sich bereits weitere Bauherren an diese innovative Technologie gewagt und setzen damit auf die ideale Energiezentrale für das moderne Heim. Das System vereint Wärmeund Stromerzeugung auf kleinstem Raum. Das Gerät hat im Vergleich zu bestehenden Lösungen mit Kraft-Wärme-Kopplung einen deutlich höheren elektrischen Wirkungsgrad. Dadurch ist die Wärmeauskopplung geringer und das BrennstoffzellenHeizgerät besonders zum Einsatz im Neubau und renovierten Gebäudebestand geeignet. Foto: Viessmann

(CMS) Wasserstoff aus Erdgas und Sauerstoff – mehr braucht es nicht, um Strom und Wärme zu produzieren. Zwischen zwei Elektroden findet in der Brennstoffzelle eine „kalte Verbrennung“ von Wasserstoff und Sauerstoff statt – völlig schadstofffrei und umweltschonend. Dabei entstehen gleichzeitig Strom und Wärme. Die optimale Ausschöpfung von Energie ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg der Energiewende. Effizienztechnologie Nummer eins sind dezentrale BrennstoffzellenHeizgeräte für Ein- und Zweifamilienhäuser. Im Gegensatz zur herkömmlichen Stromerzeugung produziert die Brennstoffzelle Strom nicht durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, sondern durch elektrochemische Prozesse. Das schont die Umwelt und die Ressourcen.


Fotos: PASSIVHAUSmagazin

Ewald Perwög, Besitzer der ersten serienmäßigen Brennstoffzelle, Geschäftsführer Ing. Werner Bouvier (Franz Bouvier Installationen GmbH & Co KG), Ing. Dietmar Janicki, (Viessmann Ges.m.b.H. Verkaufsniederlassung Wattens) v.l.n.r

Diese innovative Alternative für eine dezentrale Stromerzeugung gewinnt vor dem Hintergrund der Energiediskussion und steigender Strompreise eine immer größere Bedeutung. Die KWK-Technik wird in Zukunft eine wichtige Ergänzung zur zentralen Stromerzeugung sein.

Kompakte Lösung im Einfamilienhaus Das Brennstoffzellen-Heizgerät besteht aus zwei Einheiten: dem Brennstoffzellenmodul und dem Spitzenlastmodul mit integriertem Gas-Brennwertkessel, je einem Heizwasser-Pufferspeicher und Warmwasserspeicher sowie Hydraulik, Sensorik und Regelung. Die Einheiten sind kompakt, optisch aufeinander abgestimmt und benötigen zusammen eine Aufstellfläche von nur 0,65 Quadratmetern. Das System bietet mit 20 kW genügend thermische Leistung, um den hohen Warmwasserkomfort eines Einfamilienhauses zu gewährleisten. Die im Tagesverlauf maximal produzierte elektrische Energie von 15 kWh kann den Grundbedarf eines Haushalts abdecken. Das integrierte Gas-Brennwertgerät schaltet sich automatisch zu, wenn die Wärme aus dem Brennstoffzellenmodul nicht ausreicht, etwa in Spitzenzeiten oder wenn innerhalb kurzer Zeit viel warmes Wasser benötigt wird.

Erdgas, der idealer Partner der Brennstoffzelle Energielieferant der Brennstoffzelle ist Wasserstoff. Wasserstoff ist das häufigste Element in der Natur, er ist Bestandteil aller organischen Verbindungen. Auch Erdgas besteht neben Kohlenstoff aus Wasserstoff. In Reinform kommt Wasserstoff allerdings in der Natur nicht vor. Deshalb wird im Vitovalor 300-P der Wasserstoff aus dem Erdgas separiert. Eine logische Kombination – schließlich ist Erdgas der emissionsärmste fossile Brennstoff. Beim vorliegenden Projekt wird ausschließlich „grünes“ Erdgas verwendet. Das Brennstoffzellen-Heizgeräte ist wärmegeführt und stromoptimiert. Der integrierte Energiemanager ist lernfähig und reagiert auf Ihre persönlichen Bedürfnisse. Das heißt: Er schaltet das BrennstoffzellenHeizgerät erst dann ein wenn es sich lohnt – also wenn ausreichend lange Laufzeiten und damit eine entsprechende Stromproduktion und Eigenstromnutzung zu erwarten sind.

mein passivhaus

Das erste Wohnhaus Österreichs mit serienreifer Brennstoffzelle steht in Tirol. Bauherr Ewald Perwög engagiert sich privat und beruflich für die Energiewende und ist als Verantwortlicher für energieeffiziente Projekte und betriebliches Energiemanagement beim innovativen Nahversorger MPREIS tätig.

So können wir die Energiewende schaffen

Bestehende Infrastrukturen nützen und sinnvoll in eine klimaschonende Energieversorgung zu integrieren, ist für Ewald Perwög die beste und leistbarste Möglichkeit gemeinsam eine Dekarbonisierung zu schaffen. In der Brennstoffzellen-Technologie unter Verwendung von „grünem“ Erdgas sieht er eine ideale, realistische Lösung für die drohende Klimaproblematik. In seinem Einfamilienhaus ging vor Kurzem die erste serienreife Brennstoffzellenheizung Österreichs in Betrieb. „Wenn es bei mir zuhause brennt, hol ich auch einen Kübel Wasser und warte nicht erst, bis die Feuerwehr endlich kommt. Wenn wir nicht bei uns selbst beginnen darüber nachzudenken, was wir gegen die drohende Klimakatastrophe tun können, wird es bald zu spät sein. Wir pumpen immer noch mehr Schadstoffe in die Atmosphäre, anstatt endlich auf CO²-neutrale Energieträger umzusteigen, die es schon längst gibt. Mit dem Einbau eines modernen, leistbaren, weil gut geförderten Brennstoffzellengerätes in unser neues Wohnhaus haben wir ein Mini-KWK geschaffen, welches das allgemeine Stromnetz entlastet und mit Biogas gespeist wird. Über unseren Installateur sind wir an die Firma Viessmann geraten, die uns mit ihrem Kompaktgerät ein ideales System installiert hat. Ich versuche sowohl im privaten Bereich, als auch in meiner Funktion bei MPREIS sinnvolle technologische Revolutionen zu nützen, um diesen Lösungen auch ihre Chancen zu geben – das sollten wir übrigens alle tun! Seit zwei Jahren fahre ich beispielsweise auch ein Wasserstoffauto als Dienstwagen. Die Brennstoffzelle ist für mich als Alternative in der Energieversorgung unvermeidlich, ohne Wasserstoff wird eine Dekarbonisierung nicht klappen. Oft wird übersehen, dass dieser auch eine wertvolle Speicherfunktion besitzt. Allgemein meine ich, dass wir volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen müssen, bevor wir große Businesspläne schmieden.“


78 DOMOair Lüftungssystem freeAir

Die DOMOair-Formel für einfaches Lüften: Wohnungszentrale – Leitung = Komfort + Feuchteschutz (PR) Wohnkomfort, Feuchteschutz und eine hohe Energieeffizienz – die Vorteile einer kontrollierten Wohnraumlüftung sind unbestritten und ihr Einsatz sowohl bei Neubau als auch Sanierung inzwischen weitgehend Konsens. Zugleich stehen Bauherren in der Regel unter enormem Termin- und Kostendruck. Effektive und einfache Lüftungslösungen sind gefragt. Das Lüftungssystem freeAir von DOMOair ermöglicht es, ganze Wohneinheiten – je nach Größe – über nur ein Außenwandgerät zu belüften. Zuluftleitungen sind nicht erforderlich, für die Abluft genügt meist eine kurze Leitung. Das reduziert sowohl die Planungs- als auch die Installationskosten erheblich. Im Wohnungsbau entfallen zudem teure Brandschutzmaßnahmen, weil die Lüftung nicht brandabschnittübergreifend angelegt ist. Herzstück des Systems ist das Lüftungsgerät freeAir 100 mit Zweitraum-Anschluss. Das Gerät verfügt serienmäßig über eine komplexe Sensorsteuerung mit acht Sensoren, unter anderem für CO2, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Sie sorgt für ein angenehmes Wohnklima und ein effektives Feuchtemanagement, das

Bedarfsgeführt, energieeffizient und einfach: Das freeAir-Lüftungssystem von DOMOair sorgt für hohen Wohnkomfort und Feuchteschutz. Fotos: bluMartin GmbH

zu trockener und zu feuchter Luft vorbeugt. Über einen effektiven Gegenstromwärmetauscher können mehr als 90 % der Wärme zurückgewonnen werden. Das freeAir 100 ist für Passivhäuser zertifiziert und hat die Energieeffizienzklasse A+. Durch die Zuluft im Wohnbereich und den Abluft-Anschluss im Bad entsteht eine kaskadierte Luftführung. Zusätzliche Räume werden ganz ohne Leitungen einfach über den intelligenten aktiven Überströmer freeAir plus an die Wohnraumlüftung angeschlossen. Das Gerät arbeitet ebenfalls sensorgesteuert und damit sehr energieeffizient. Mit dem optionalen freeAir Premium Cover kann der Einsatzbereich des Außenwand-Lüftungsgeräts freeAir 100 nochmals erweitert werden. Es reduziert den Schalldruckpegel im Raum um 12 dB und ermöglicht so ohne weiteres die Platzierung des Geräts im Schlafzimmer und die Lüftung größerer Wohnflächen.


Foto: Das Heimsitz

Foto: Heidemarie Pleschko

DI Martin Kreilmair, BSc Vertriebsleitung Tel.: +43(0)664/5003906

Der einfache Weg zur Wohnraumlüftung Einfacher Einbau, bedarfsgerechter Betrieb, minimale Betriebskosten: die dezentrale Lüftung von freeAir sorgt dank optimaler Sensortechnik für das perfekte Raumklima – passivhauszertifiziert!

Fotos: bluMartin GmbH

DOMOair, Gegenleitner Bautechnik GmbH A-4600 Wels, Griesmühlstraße 6 Tel.: +43 (0)7242 / 601 100 450 Fax: +43 (0)7242 / 601 100 409 office@domoair.at, www.domoair.at

Ob im privaten Passivhaus, im kommunalen Wohnbau oder fürs Büro: die optimale Versorgung mit Frischluft ist aufgrund der Wärmedämmung heute wichtiger denn je. Herausragend im dezentralen Einsatz haben sich die preisgekrönten Lüftungsgeräte freeAir 100 und freeAir plus (mit eingebauten Überströmer für mehrere Räume) erwiesen, die ein gesundes Raumklima garantieren und dabei besonders energieeffizient sind. Acht Sensoren sorgen für einen bedarfsgerechten Lüftungsbetrieb, 90 % Wärmerückgewinnung für minimale Betriebskosten. Der Einbau ist denkbar einfach: In der Bauphase wird für das Außenwandgerät nur das robuste Rohbauset eingesetzt. Bei Fertigstellung wird die Außenhaube montiert und das freeAirGerät in den Mauereinsatz geschoben. Nun muss es lediglich noch an den Strom angeschlossen werden. Auch für die Bestandssanierung!

freeAir-Lüftungsgeräte sind in Österreich exklusiv bei DOMOair erhältlich

www.domoair.at


80 Energie im Gespräch Haustechnik

Problemlöser

in Sachen Energie Open energy – die Kombination von dezentraler Energieerzeugung Wärme, Kälte, PV-Strom mit modernster Energie-Datenverarbeitung – Alles aus einer Hand. (CMS) Die open energy AG wurde 2014 von Experten aus der Energie- und der IT-Branche mit bis zu 25 Jahren einschlägiger Berufserfahrung gegründet und verbindet moderne, innovative und leistbare Informationssysteme der New Economy (Internet der Dinge, Cloud Services, Wetterdaten, Energie-Monitoring, Digital Signage) für die Energiewirtschaft mit der dezentralen Energieerzeugung, der Energielieferung Wärme, Kälte und Solarstrom, sowie mit dem Anlagenservice.

Foto: open energy

Eine von vielen Solarthermieanlagen, die von open energy betreut werden.

Bestandsanlagen werden optimiert und Neubauprojekte individuell konzipiert. Das Messen, Analysieren, Optimieren, Modernisieren, Errichten und Finanzieren dezentraler Energie-Erzeugungsanlagen und Kesselhäuser gehört zu den Stärken des kompetenten Teams. Es betreibt, wartet und erneuert die betroffenen Anlagen über die Vertragslaufzeit. Verrechnet wird nach geeichten Hauptzählern im Kesselhaus bzw. werden die versorgten Nutzungsobjekte gemäß Heizkostenabrechnungsgesetz (HeizKG) direkt von open energy abgerechnet. Ursprung des Know-Hows der open energy AG ist ein hochkompetentes Team, das für die unterschiedlichsten Themengebiete und Aufgabenbereiche die besten Experten aufweist. Dadurch ist für Kunden und Partner nicht nur konsequente, professionelle Beratung, sondern auch eine bestmögliche Auftragsausführung gewährleistet.

„WIR VERBINDEN OLD MIT NEW ECONOMY und ermöglichen eine Win-Win-Situation für beide Seiten.“ Ing. Nicolas Tucan


Ing. Nicolas Tucan (Vorstand Sales & Marketing), Ing. Kurt Lechner (Prokurist, Bereichsleiter Projektmanagement & Betrieb), Dipl. Ing. Norbert Horvath (Vorstand Technik) im Gespräch mit dem PASSIVHAUSmagazin.

Im Gespräch mit Nicolas Tucan, Norbert Horvath, Kurt Lechner und Martin Schweitzer konnten wir einen Blick in die Welt von open energy machen.

Wie sieht das Geschäftsmodell von open energy aus? Wir errichten, finanzieren und betreiben diverse Anlagen, wie Photovoltaik, Solarthermie, Wärme- und Kälteanlagen (Kesselhäuser, Kältezentralen), Wärmepumpen, BHKWs, sowie Fernwärme Haus- und Übergabestationen mit höchster Effizienz. Dabei richten wir unseren Fokus auf den Objektlebenszyklus und nicht auf die kurzfristige Errichtung. Jede von uns betreute Anlage erhält eine eigene Wetterstation, unser Energie-Monitoring, unser Störmeldesystem MALIS, sowie optional unser Digital Signage (inklusive Schnittstelle für die Hausverwaltung zur Verwendung als „Digitales Schwarzes Brett“).

Uns ist im Sinne der Nachhaltigkeit auch die kompetente Beratung nach der Fertigstellung von Neuanlagen wichtig. Wir planen das komplette System innerhalb der Heizzentrale und die Solaranlagen am Dach.

Worin liegen Ihre besonderen Stärken? Die Kombination aus Energieerzeugung und modernster Energie-Datenverarbeitung bringt viele Vorteile. Wir arbeiten in schlanken, effektiven Strukturen und bieten ein Rundumservice „Alles aus einer Hand.“ Durch unsere hohe Flexibilität können wir individuell zugeschnittene Paketlösungen und mit unserer jahrelangen Erfahrung Eigenentwicklungen im Bereich der Software anbieten. Produktneutralität, Qualität und Lebenszykluskosten stehen für uns stets im Vordergrund. Wenn die Einstellung der Heizungsanlage mangelhaft >>

„Unser Ziel ist es, bei Neubauten schon früh in die Planung integriert zu werden, um Fehler bei der Anlagenplanung zu vermeiden.“Ing. Kurt Lechner

Visualisierung: Gsottbauer architektur werkstatt

Das Projekt „Haus im Leben“ in Innsbruck wurde vor Kurzem übergeben und wird von open energy betreut.

Fotos: eli/zweiraum.eu


82 Energie im Gespräch Haustechnik

„Die Anlagen werden immer komplexer, DIE KOSTEN DAHER FÜR DEN KUNDEN SCHWER ÜBERSCHAUBAR. OPEN ENERGY SORGT FÜR TRANSPARENZ!“Dipl. Ing. Norbert Horvath

Foto: open energy

Prok. Ing. Martin Schweizer, Bereichsleiter IT und New Economy, verantwortlich für unsere Software Service Systeme Energie-Monitoring, Störmeldesysteme und Digital Signage.

ist, nützt auch die effizienteste Hülle eines Gebäudes wenig. Die Abstimmung aller Komponenten ist ausschlaggebend. Es ist wichtig, die Energiekosten über die gesamte Lebensdauer eines Objektes zu betrachten. Einen Störfall sollten die Bewohner idealerweise gar nicht wahrnehmen und nur die Vorteile unserer Arbeit genießen. Der Begriff „Contracting“ wird oft missbräuchlich verwenden, wir sehen uns lieber als Anlagen- und Energiedienstleister.

Wie sehen Sie die Zukunft von open energy und was würden Sie sich persönlich wünschen? Unsere Referenzliste wächst täglich und wir sehen uns als Alternative zu den Landesversorgern. Wir arbeiten

derzeit mit zehn Mitarbeitern im Unternehmen, sowie kooperativ mit kompetenten Partnerunternehmen zusammen. Die Anzahl unserer Mitarbeiter im Unternehmen ist kontinuierlich mit dem Wachstum gestiegen und wird auch künftig weiter mit dem Geschäftserfolg ausgebaut werden. Wir haben ein eigenes Energie-Monitoring entwickelt, das hochfrequent im Viertelstundenbereich sämtliche Energie- und Wetterdaten ausliest und über Internetbrowser unseren Kunden vom Tablett bis zum PC oder Mac zur Verfügung stellt. Jede Energiezentrale wird mit unserem Störmeldesystem MALIS digital überwacht, um Störungen möglichst rasch zu beheben und die Anlagen effizient betreiben zu können. Wasserdichtheitsprüfungen sind eine weitere technische Dienstleistung. Im Verdachtsfall wird ein eigens dafür entwickeltes Kamerasystem zur Leckfeststellung eingesetzt. Wir können mittlerweile mit Stolz und Freude behaupten, dass unsere Erfahrung, Kompetenz und Verlässlichkeit gerne von unseren Kunden angenommen werden.

www.open-energy.at office@open-energy.at


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Johann Schwaighofer Verkauf Szbg, Kärnten, OÖ, Stmk, Osttirol und restl. Österreich, Außendienst Tel.: +43(0)6643531790 Franz Hengge Verkauf Deutschland Süd, Vbg, Tirol, Südtirol, Außendienst Tel.: +49(0)15114733408

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Holzfaser für jede Anwendung Mit ca. 350 Mitarbeitern vertreibt die Holzwerk Gebr. Schneider GmbH europaweit alle statisch belasteten Holzprodukte und Holzfaser-Dämmstoffe für den modernen Holz- und Passivhausbau. Holzfaser-Dämmstoffe für Innen-, Außen- und Aufdachdämmung, mit druckfesten und flexiblen Platten sowie Einblasdämmung, auch Brettschichtholz, BSH-Deckenelemente und Konstruktionsvollholz gehören zur Produktpalette – mit einer energieeffizienten Produktionsanlage in Süddeutschland wird vom Rundholz bis zum fertigen Produkt alles aus einer Hand realisiert.

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Die Zertifizierung der best wood SCHNEIDER® Produkte durch natureplus® und PEFC geht weit über den üblichen Standard hinaus und garantiert nachhaltige, gesunde Lösungen für Privatbauten, Industrie und Gewerbe.

Fotos: best wood SCHNEIDER GmbH

1 über 150 Dämmplattenformate auf Lager – auch in den Handwerkerferien 2 Zulassungen für WDVS mit best wood SCHNEIDER, Villerit, Fixit, Hasit, Röfix, Kreisel, Schwenk u. a.

best wood SCHNEIDER® GmbH D-88436 Eberhardzell, Kappel 28 Tel.: +49 (0)7355 / 93 200 info@schneider-holz.com www.schneider-holz.com

3 NEU: best wood FIBRE für Holzfaser-Einblasdämmung 4 Produktionsanlage Holzwerk Gebr. Schneider GmbH in Eberhardzell, Deutschland

www.schneider-holz.com

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Mag. Bernd Kramer Verkaufsleiter Österreich

drexel und weiss Ihr Haustechnik-Spezialist für

Lüften, Heizen UND Kühlen drexel und weiss ist ein mittelständischer Anbieter zeitgemäßer Gebäudetechnik. Durchdachte Systemlösungen für Heizung, Lüftung, Warmwasser und Kühlung sorgen für hohen Komfort, gesundes Raumklima und wirtschaftlichen Betrieb. Die breit angelegte Palette an Lüftungs- und Kompaktgeräten wird am Firmensitz in Wolfurt/Österreich entwickelt und produziert.

Firmengebäude drexel und weiss Wolfurt/Österreich

drexel und weiss Energieeffiziente Haustechniksysteme GmbH A-6922 Wolfurt, Achstraße 42 Tel.: +43 (0)5574 / 47895-0 office@drexel-weiss.at, www.drexel-weiss.at

x2 A9 Luft/Wasser Wärmepumpe zur Innenenaufstellung für Lüften, Heizen, Kühlen UND Warmwasser Fotos: drexel und weiss

www.drexel-weiss.at


Lüftungsgerät aeroschool 85

Foto: drexel und weiss

Der neue aeroschool 600 sorgt in Schulklassen für frische Luft. Er liefert mehr Leistung bei besonders niedrigem Energieverbrauch.

Gute Luft macht Schule (PR) Mehr Leistung bei noch weniger Energieverbrauch: Der Vorarlberger Haustechnik-Hersteller drexel und weiss hat eine neue Version seines Lüftungsgeräts aeroschool speziell für Schulklassen entwickelt. Das kompakte Gerät arbeitet beinahe lautlos. Es lässt sich über Sensoren steuern und zentral in die Haustechnik einbinden. In Schulklassen herrscht oft im wahrsten Sinn des Wortes dicke Luft. Auch wenn Schüler und Lehrer in den Pausen regelmäßig lüften, liegt die mittlere CO2-Konzentration meist bei 2000 bis 3000 ppm. Das ist das Doppelte bis Dreifache des empfohlenen Wertes. Die logische Folge: Die Konzentration lässt massiv nach. Selbst gesundheitsgefährdende CO2Konzentrationen von 6700 ppm wurden in Schulklassen schon gemessen.

Effizienter Betrieb Der neue aeroschool 600 liefert bis zu 850 Kubikmeter Frischluft pro Stunde. Gleichzeitig sinkt der Energieverbrauch deutlich. Eine innovative Umluftschaltung hält nun die Anlage frostfrei. Das reduziert die elektrische Anschlussleistung für die Geräte und damit die Betriebskosten deutlich. Die Umluftschaltung ersetzt die elektrische Frostfreihaltung mit 2400 Watt Leistung. Bei sehr tiefen

Bedarfsgerechte Steuerung Regeln lässt sich das Gerät ganz nach den Bedürfnissen vor Ort. „Die Geräte werden typischerweise dezentral mit einem CO2-Sensor gesteuert“, schildert Gordon Bilgeri, Entwicklungsleiter von drexel und weiss. „Sie lassen sich aber auch vernetzen und in die Haustechnik einbinden. Dann steuert der Hauswart alle Geräte seiner Schule bequem über eine zentrale Steuerungseinheit.“

Leise und kompakt Wie bisher arbeitet der aeroschool 600 beinahe lautlos – für Schulen ein wesentliches Kriterium. Auch die kompakten Maße hat drexel und weiss beibehalten: So kann das Gerät gut in Möbel integriert werden. Ein Fassaden-Anschlusselement für die Wanddurchführung und die Außenfassade bietet das Unternehmen künftig als Zubehör an. Durch seine kompakten Abmessungen kann der aeroschool 600 einfach in Möbel integriert werden. Foto: Georg Alfare

In den vergangenen zehn Jahren rüstete der Vorarlberger Haustechnik-Hersteller drexel und weiss eine Vielzahl an Schulen in Österreich, Deutschland und der Schweiz mit seinem Lüftungsgerät aeroschool aus. Die Erfahrungen ließ das Unternehmen in die neue Version des Geräts einfließen und installierte die ersten Geräte der neuen Generation bereits in zwei großen Schulen in Bayern und in der Schweiz mit 90 beziehungsweise 100 Klassen. „Die Verbrauchswerte sind ebenso positiv wie die Rückmeldungen von Lehrern, Schülern und Hauswarten“, freut sich drexel-und-weiss-Geschäftsführer Josias Gasser. Er ist überzeugt: „Mit dem neuen aeroschool 600 werden wir unserer Vorreiterrolle gerecht.“

Außentemperaturen wärmt eine elektrische Nachheizung mit 400 Watt die Zuluft im aeroschool 600.


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Effiziente Luftfilter 87

Gesund durchatmen! Einfluss von Luftfiltern auf Raumluftqualität und Gesundheit (PR) Das Netzwerk Passivhaus informierte über effiziente Luftfilter und ihren Einfluss auf Luftqualität und Gesundheit in Privat-, Gewerbe- und Lehrräumen. Wir alle wissen, dass Luftverschmutzung immer gefährlicher für unsere Gesundheit wird. Am meisten belastend für Gesundheit und Wohlbefinden sind Feinstaub und Stickstoffdioxid. Trotz einschränkender Maßnahmen ist die Außenluftsituation immer noch weit entfernt von den geltenden Richtwerten. Aber warum reden alle immer nur über verschmutzte Außenluft? Die Menschen in Mitteleuropa halten sich heute durchschnittlich 90 Prozent der Zeit in Innenräumen auf und hier kommen circa 50 % aller Partikel aus der Außenluft an. Pro Tag atmet der Mensch 10 bis 20 m3 Luft ein, je nach Alter und je nachdem, wie aktiv er ist. Dies entspricht einer Masse von 12 bis 24 kg Luft. Das ist weitaus mehr als die Masse an Lebensmitteln und Trinkwasser, die eine Person täglich zu sich nimmt. Deshalb ist es für die Gesundheit und das Wohlbefinden jedes Einzelnen wichtig, dass Vorkehrungen getroffen werden, die eine gute Innenraumluftqualität sicherstellen. Dipl. Ingenieur Horst Wilkens, Leiter der Filterakademie beim Luftfilterhersteller Camfil, erläuterte in einem Gastvortrag beim Netzwerk Passivhaus, warum es existenziell wichtig ist, die Feinstaubbelastung insbesondere in Innenräumen im Blick zu behalten. Da staunten die rund 40 Architekten, Planer, Investoren und Bauträger nicht schlecht, als DI Horst Wilkens ihnen darlegte, warum Innenräume in der Regel viel belasteter sind als Außenbereiche: Hier können sich die Verschmutzungen in der „Frischluft“ mit den Verunreinigungen der Innenraumluft verbinden und bis zu 50fach anwachsen. So sammeln sich nicht selten lungengängige Feinstaubpartikel wie Verbrennungsrückstände von Motoren, Triebwerke und Heizsysteme, Rauch, Ruß, Bakterien und Gase zu einer gesundheitsgefährdenden Dichte. Ergänzt werden sie häufig durch chemische Emissionen von Bau-, Innenausstattungs- und Reinigungsprodukten.

Dipl. Ing. Horst Wilkens, Leiter der Camfil Filterakademie Deutschland und Österreich, während seines Gastvortrags beim Netzwerk Passivhaus zum Thema „Einfluss von Luftfiltern auf Raumluftqualität und Gesundheit“.

Die Lösung für eine gute Luftqualität in Innenräumen sind RLT-Anlagen mit entsprechender Luftfiltration, die Schadstoffe wirkungsvoll aus der Luft entfernen und dabei möglichst energieeffizient arbeiten. Wilkens sensibilisierte das Fachpublikum in seinem Vortrag vor allem für die gesundheitliche Gefahr lungengängiger Feinstäube und deren Eliminierung aus der Raumluft mit entsprechenden Luftfiltern der Klasse ePM1. Dabei ging er sowohl auf die Analysemöglichkeiten in Bezug auf die Raumluftqualität ein, als auch auf die für die Produktauswahl wichtige Prüfnorm ISO 16890 mit den daraus resultierenden neuen Feinstaubfraktionen ePM1, ePM2,5 und ePM10. Die Resonanz auf den Vortrag ‚Einfluss von Luftfiltern auf Raumluftqualität und Gesundheit‘ war enorm. Das zeigten auch die im Anschluss geführten Gespräche und Diskussionen. Es war eine wertvolle Veranstaltung für alle die dabei waren. Und ein voller Erfolg für Camfil. Bilanz: zufriedene Teilnehmer und neue Impulse für interessante Folgeprojekte.

Weitere Informationen über die Filterakademie unter: www.camfil.at/filterakademie

Foto: Netzwerk Passivhaus


88 Stiebel-Eltron Lüftungsgerät LWZ 180/280

Die Welt der modernen Lüftungstechnik Lüftungsgerät LWZ 180/280 – Premium-Lüftung für mehr Komfort und weniger Energieverlust. (PR) Speziell für den Einsatz in großzügigen Wohnungen, Einfamilienhäusern oder kleineren Gewerbeeinheiten hat Stiebel-Eltron das neue zentrale Lüftungssystem LWZ 180/280 entwickelt.

Mit einem Luftvolumenstrom von 60 bis 250 (LWZ 180) bzw. 60 bis 350 (LWZ 280) Kubikmeter pro Stunde werden Einheiten bis zu 250 Quadratmetern Fläche problemlos mit frischer Luft versorgt. Das neue Zu- und Abluftsystem erweitert die ohnehin umfangreiche Produktpalette von Stiebel-Eltron im Bereich der kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Bedieneinheit des LWZ 180/280 kann als Fernbedienung zur feuchtesensorgeregelten Lüftung eingesetzt werden. Das neue Premium-Produkt verfügt über sich langsam drehende, hocheffiziente Ventilatoren. Sie senken nicht nur den Schallpegel deutlich, sondern gewährleisten auch einen großen, gleichmäßigen Volumenstrom – und sorgen somit für ein angenehmes Wohnklima. Bei Bedarf kann ein Enthalpiewärmeübertrager nachgerüstet werden, der einem Austrocknen der Raumluft entgegenwirkt. Die Wärmerückgewinnung aus der Abluft erfolgt im bewährten Kreuzgegenstrom-Verfahren. Bis zu 90 Prozent der Wärmeenergie lassen sich so aus der Abluft zurückgewinnen. Optimiert wurden auch die Wärmeübertragertechnik sowie der interne Luftwiderstand. Das Ergebnis: ein geringer Verbrauch und ruhiger Betrieb. Zur Temperaturreduzierung in Sommernächten ist ein entsprechendes Bypassmodul integriert. Besonders installationsfreundlich: das Elektroanschlussfeld ist auch bei geschlossenem Gerät erreichbar.

Foto: Stiebel Eltron

Das neue komfortable Lüftungsgerät LWZ 180/280.


Haustechnik Duschwasser-Wärmerückgewinnung 89

Energie sparen durch DuschwasserWärmerückgewinnung

Wärmerückgewinnung beim Duschen ist schon heute höchst effizient, einfach und leicht umsetzbar (CMS) Die Senkung des Heizenergiebedarfs ist durch den Einsatz neuer Technologien und innovativen Lösungen bereits weit fortgeschritten. Vor allem Neubauten sind inzwischen so konzipiert, dass der Energiebedarf zum Heizen schon erheblich reduziert wurde. Dementsprechend wird heute zu großen Teilen oft mehr Energie für die Warmwasserbereitung, als zum Heizen eines Raumes benötigt. Gute Möglichkeiten an dieser Stelle ebenfalls Energie zu sparen, bieten sich durch die Nutzung einfacher Verfahren zur Wärmerückgewinnung aus temperiertem Abwasser. Im Rahmen des EU-Projektes Sinfonia und Interreg Projekt „F+I Netzwerk Alpines Bauen“ beschäftigt sich der Arbeitsbereich „Energieeffizientes Bauen“ der Universität Innsbruck seit einiger Zeit mit der Thematik Duschwasser-Wärmerückgewinnung und hat dazu Studien und Systemanalysen von bereits bestehenden Produkten unternommen. Prof. Dr. Rainer Pfluger und Pavel Sevela und Michael Schulze, Projektmitarbeiter am Arbeitsbereich Energieeffizientes Bauen, haben im Rahmen einer höchst interessanten Präsentation gezeigt, was in diesem Bereich sinnvoll und möglich ist.

Warmes Abwasser sinnvoll verwenden Die Warmwasserbereitung hat einen immer größeren Anteil an der Energiebilanz von Häusern. Mit dem

Dämmstandard steigt der Anteil immer weiter und erreicht im Passivhaus über 50 %. Nachdem es für Dach, Wand, Fenster, Boden und Luftwechsel technische Lösungen zur Verminderung oder Rückgewinnung der Verluste gibt, ist das Warmwasser bzw. Abwasser das letzte ungestopfte Loch in der Energiebilanz von Gebäuden. Angesichts des hohen Wärmekapazitätsstromes Duschwasser läuft in einem dünnen von häuslichem AbFilm von der Verteilerplatte über den Wärmetauscher ab. wasser (allgemein 20 °C, Duschabwasser sogar 35 °C oder mehr) und der dominierenden Dusch-Wassermengen wird eine hohe Menge an Energie verschwendet. Die Duschwasser-Wärmerückgewinnung (DWRG) bietet sich an, um diese verlorene Energie zu nutzen, um das Frischwasser vorzuwärmen und somit den praktisch simultan anfallenden Duschwarmwasserbedarf um bis zu 50 % zu senken. Die Technologie hat keine beweglichen Teile, keinen Speicher und funktioniert nur mit dem Überdruck in der Wasserleitung. Sie ist daher sehr wartungsarm >> und robust.

Fotos: Pavel Sevela, Wagner Solar GmbH


90 Duschwasser-Wärmerückgewinnung Haustechnik

Welche Systeme gibt es auf dem Markt

Horizonales System: Einbau in einem Stockwerk, sanierungsfreundlich, Wartung eventuell notwendig, niedrigere Effizienz als vertikale Systeme, kostenintensiver als vertikale Systeme mit dem gleichen Wirkungsgrad

Diverse Systemanbieter haben Wärmerückgewinnungssysteme in verschiedenen Ausführungen entwickelt. Am effizientesten ist die vertikale Doppelrohrwärmetauscher-Variante. Hier wird das ablaufende Duschwasser in ein 50-mm-Fallrohr geleitet und strömt dann in einem dünnen Film an der Innenseite eines Wärmetauschers entlang. Dadurch wird das Kaltwasser im Gegenstrom von etwa 10 °C auf 27 °C vorgewärmt und im optimalen Anschlussfall direkt zur Mischbatterie der Dusche und dem Warmwassererzeuger geleitet werden. Den Fallrohrwärmetauscher gibt es in verschiedenen Längen. Der stationäre Wirkungsgrad liegt je nach Länge zwischen 52 und 70 %.

Vertikales System: Hohe Effizienz, nicht störanfällig, günstiger Preis, lange Erfahrung, Anschluss mehrerer Duschen an ein Duschrohr möglich, Einbau im Stockwerk unter der Dusche, weniger sanierungsfreundlich

Wenn die Dusche in Erdgeschoß liegt und kein Keller vorhanden ist bzw. bei Wohnungssanierungen, kann der Fallrohrwärmetauscher nicht genutzt werden. Für diesen Fall werden Duschwannen mit integrierter Wärmerückgewinnung angeboten. Bei diesem horizontalen System erreicht die Effizienz der Wärmerückgewinnung etwa 54 %. Mit diesem horizontalen System lässt sich 44 % der Energie einsparen. Eine weitere Variante ist eine Ablaufrinne für bodenebene Duschen. Die Ecoshower-Varianten von Wagner Solar sind beispielsweise zertifizierte Passivhauskomponenten. Grafiken: Wagner Solar GmbH

Allgemeine Informationen • Der Neubau bzw. die Sanierung des Bades oder der Austausch der Wasserleitungen und Abwasserrohre sind passende Zeitpunkte für die Installation des DWRG-Systems. • Durch die DWRG können kleinere Speicher bzw. Wärmeerzeuger mit niedrigerer Leistung umgesetzt werden • Durchflussbegrenzer, Sparwasser Duschkopf oder Perlator sind weitere Möglichkeiten, wie man den Wasserverbrauch reduzieren und zusätzlich die Wirtschaftlichkeit verbessern kann. Aber nur die Wassermengenreduzierung allein ist keine ausreichende Lösung. • Für den Vergleich der Energieeffizienz von verschiedenen Produkten ist auf die unterschiedlichen Methoden der Zertifizierungsstellen zu achten. Die Wirkungsgrade in den Zertifikaten sind für den optimalen Anschluss an die Mischbatterie und den WW-Erzeuger. •

Legionellen: Die Duschwasser-Wärmerückgewinnungsgeräte weisen ein Füllvolumen zwischen 0,2 und 0,7 l auf. Die kurzzeitige Erwärmung des Kaltwassers auf 25 - 27 °C kühlt sich dann auf Umgebungstemperatur schnell ab. Man darf den Wärmetauscher und Rohrleitung zum WW-Tank nur als Kaltwasserleitung dämmen, damit die Zeit im kritischen Temperaturbereich für das Legionellenwachstum unterschritten wird.


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Stahlbetonwände thermisch entkoppeln Die statischen Anforderungen an Gebäude verursachen ungewollt Wärmebrücken im Anschlussdetail der Stahlbetonwand. Mit Alphadock lassen sich diese Fehlstellen effektiv lösen und gleichzeitig die Kosten senken.

Fotos: Tebetec

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94 Stiebel-Eltron Integralsystem LWZ 304/404 flex

Ideale Kombination LWZ 304/404 flex – Das Integralsystem für den größeren Warmwasserbedarf

Die LWZ flex mit nebenstehendem Warmwasserspeicher.

(PR) Die erfolgreiche Integralsystem-Baureihe LWZ von Stiebel-Eltron wird um die Produktvariante LWZ 304/404 flex erweitert. Das neue Produkt bietet mehr Flexibilität in Sachen Warmwasser: Die Kombination mit einem 300oder einem 400-Liter-Speicher ist möglich. Die LWZ-Integralsystem-Baureihe aus dem Hause Stiebel-Eltron erfreut sich höchster Beliebtheit. Vier Funktionen in einem Gerät – kontrollierte Be- und Entlüftung inklusive Wärmerückgewinnung, integrierte Luft-Wasser-Wärmepumpe für Heizung und Warmwasserbereitung: Das überzeugt seit Jahren Architekten, Planer, Fachhandwerker und vor allem Bauherren. Und doch gibt es immer wieder Situationen, die mehr Flexibilität verlangen.

Foto: Stiebel Eltron

Die LWZ flex ist speziell für die Anforderung entwickelt worden, einen hohen Warmwasserkomfort zu bedienen. Außergewöhnliche Duschlösungen beispielsweise, mit sehr hohem Warmwasserdurchfluss erfordern einen im Bezug zum Gebäude vergleichsweise großen Warmwasserspeicher. Mit der neuen LWZ flex ist diese Anforderung problemlos und komfortabel zu erfüllen: Hier ist im Gegensatz zur klassischen Baureihe mit 235-Liter-Vorrat kein Speicher integriert, so dass die Kombination auch mit einem 300-oder 400-Liter-Speicher realisiert werden kann. Die LWZ flex bietet daneben alle Vorteile der bekannten LWZ-304/404-Reihe: unter anderem das Design im aktuellen Stiebel-Eltron-Look, das intuitiv zu bedienende Display mit Touchfunktion sowie eine hohe Effizienz dank bewährter Wärmepumpentechnik. Die Luft-Wärme-Zentrale ist ideal für Einfamilienhäuser mit einer Heizlast bis 7,5 kW geeignet.


ERNEUERBARE ENERGIEN Das Energiedorf 95

„Österreich als Vorbild der Biogasbranche“ (lisi) Wildpoldsried – eine knapp 2.700 Seelengemeinde im Allgäu, entwickelte sich zum „Energiedorf Europas.“ Seit 1999 wurde unter Einbindung der Bürger ein ökologisches Profil für die Gemeinde erarbeitet, das sowohl regional als auch international ausgezeichnet wurde und einen kräftigen Investitionsschub mit sich brachte. Unter dem Motto WIR, das für „Wildpoldsried Innovativ Richtungsweisend“ steht, geht die Gemeinde im Bezug auf regenerative Energieerzeugung ihren eigenen Erfolgsweg und produziert in etwa das siebenfache des kommunalen Strombedarfs aus regenerativen Energiequellen. Bürgermeister Arno Zengerle spricht mit dem PASSIVHAUSmagazin über den „Hype“ um sein Energiedorf, Forschungsprojekte als auch über ökologische und ökonomische Vorteile.

PASSIVHAUSmagazin: Sie selbst bezeichnen Wildpoldsried als „kleines, aber selbstbewusstes“ Dorf. Als recht beschauliche knapp 2.700-Seelen-Gemeinde wurde seit Mitte der 1990er Jahre eine stolze Summe in Höhe von ca. 50 Millionen Euro in den ökologischen Umbau investiert. Welche konkreten Maßnahmen wurden umgesetzt und wo liegen im Allgemeinen die Schwerpunkte dieses ökologischen Profils? Arno Zengerle: Den Bürgerbeteiligungsprozess haben wir 1998/99 gestartet – zu erwähnen dabei ist, dass das Kapital größtenteils von Privatpersonen aufgebracht wurde, die Gemeinde Wildpoldsried hat lediglich zwei Millionen von insgesamt 50 Millionen Euro investiert (Anmerkung der Redaktion: Investiert wurden in Anbetracht an die Einwohnerzahl durchschnittlich 19.000 Euro/Einwohner). Dabei wurden unter anderem neun Windkraftanlagen sowie Photovoltaikanlagen und eine Biogasanlage errichtet (2005 wurde eine Biomasseheizung für alle öffentlichen, aber auch private Gebäude gebaut.) Im Zusammenhang mit Biogasanlagen diente übrigens Österreich als Vorbild (Anmerkung der Redaktion: Damals waren Biogasanlagen in Deutschland noch nicht allzu gängig). Wir in Wildpoldsried haben einige „Idealisten“, denen wir es zu verdanken haben, dass regenerative Energien in einer solchen Bandbreite erzeugt werden – hervorzuheben dabei ist der „Wind-Wendelin“ (Anmerkung der >> Redaktion: Initiator Wendelin Einsiedler). Foto: PASSIVHAUSmagazin

Bürgermeister Arno Zengerle aus Wildpoldsried (Allgäu) im Interview

Arno Zengerle, Bürgermeister der Gemeinde Wildpoldsried im Allgäu: „Mittlerweile können wir ca. 100 Besuchergruppen aus aller Welt (Japan, Indonesien, Türkei, uvm.) bei uns begrüßen.“


96 Das Energiedorf ERNEUERBARE ENERGIEN

PASSIVHAUSmagazin: Ihrer Homepage ist zu entnehmen, dass der Gemeinderat Wildpoldsried im Januar 2010 ein Klimaschutz-Leitbild beschlossen hat. Können Sie uns dieses erläutern? Arno Zengerle: Unser Ziel damals war es, dass wir im Jahr 2020 mindestens so viel Energie regenerativ erzeugen, wie die Gemeinde benötigt. Dieses Ziel haben wir schon Ende 2012 erreicht, im Moment sind wir daher ein wenig ziellos (lachend).

Foto: PASSIVHAUSmagazin

„Die Bürger haben das notwendige Kapital aufgebracht, dementsprechend wichtig ist es auch, dass diese dahinterstehen.“

PASSIVHAUSmagazin: Welche ökologischen und ökonomischen Vorteile bringt dieses Konzept für andere Gemeinden, Privatpersonen oder Firmen mit sich? Und inwieweit ist dieses „kopierbar“? Arno Zengerle: Ich denke nicht, dass dieses Modell „kopierbar“ ist, Gleiches geht nicht. Unser Standort erweist sich als ideal für Windkraftwerke, bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 6,6 Meter/Sekunde bietet dies gute Voraussetzungen. Zum ökonomischen Vorteil: Niemand würde investieren, um Geld zu verlieren, die Grundvoraussetzung für die Investoren ist eine vernünftige Rendite. Und die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2016 konnte eine Wertschöpfung von gesamt über 6,25 Millionen Euro verbucht werden. Davon entfielen 2,6 Millionen auf Windkraftwerke, 1,8 Mio. auf Biogas-, 1,7 Mio. auf Photovoltaikanlagen und 5.390 Euro auf Kleinwasserkraftwerke. Die Erzeugung Erneuerbarer Energien in Wildpoldsried ist um 688 % höher als der Verbrauch.

PASSIVHAUSmagazin: Unter dem Titel „IREN2“ wird ein Forschungsprojekt durchgeführt. Welchen inhaltlichen Themen widmet sich dieses? Arno Zengerle: Seit April 2011 läuft in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens das Pilotprojekt „Irene bzw. IREN2“ zur Integration von regenerativer Energie und Elektromobilität. IREN2 wurde als Nachfolgeprojekt von IRENE 2014 gestartet und ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt. Aufbauend auf den Erfahrungen des Projektes IRENE entwickelten sich weiterführende Forschungsfelder, an denen mit der bereits im Vorgängerprojekt installierten Infrastruktur gearbeitet werden kann. Es widmet sich inhaltlich einer der wichtigsten Herausforderungen der Energiewende. Und – so viel sei schon verraten: Es wird auch ein Nachfolgeprojekt „IREN3“ geben.

PASSIVHAUSmagazin: Ihr Ort ist international bekannt als „Energiedorf“ – wie kam es zu dieser Auszeichnung und welche Kriterien sind damit verknüpft? Arno Zengerle: Wildpoldsried erzeugt Energie aus allen regenerativen Energiearten. 2002 wollte ich einfach wissen, ob es noch andere Orte gibt, die über Stromproduktionen verschiedenster Arten verfügen. Bei einer bayernweiten Umfrage hat sich herausgestellt, dass wir der einzige Ort sind – diese Information wollte ich im Rahmen einer Gemeinderatssitzung unter dem Punkt „Allfälliges“ verkünden. Die anwesenden Pressevertreter haben diese (für mich eher banale Wortmeldung) in ihren jeweiligen Medien getitelt – dies hatte nur Folge, dass internationale TV-Stationen auf unseren Ort aufmerksam geworden sind. Mittlerweile können wir ca. 100 Besuchergruppen aus aller Welt (Japan, Indonesien, Türkei, uvm.) bei uns begrüßen.

PASSIVHAUSmagazin: Ihre Gemeinde wurde vielfach mit deutschen und internationalen Preisen geehrt – welche Auszeichnungen wurden Ihnen konkret zuteil? Arno Zengerle: Uns wurden viele Auszeichnungen zuteil, eine der größten Auszeichnungen ist der European Energy Award, bei welchem wir die ziemlich höchste Punktezahl erreicht haben, die je vergeben wurde. Auch wurden wir zum Champions-LeagueSieger der Energiewende erkoren, 2012 haben wir in Rom den Klimaschutzpreis erhalten. Zusätzlich haben wir viele kleinere Auszeichnungen bekommen (Umweltpreis der Bayrischen Landesstiftung, 1. Platz Bayrischer Agenda Wettbewerb, Deutscher Solarpreis, uvm). Diese Auszeichnungen sind wichtig, die Leute bekommen hierdurch die notwendige Motivation – denn, die Bürger haben das notwendige Kapital aufgebracht, dementsprechend wichtig ist es auch, dass diese dahinterstehen.


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98 Klimaschutz ERNEUERBARE ENERGIEN

Energiepolitik ohne Klimaschutz Es ist höchste Zeit umzudenken und effektiv zu handeln (Gastautor Volker Quaschning) Mit unserem Verhalten lösen wir Katastrophen aus, die unsere Enkel ausbaden müssen. Der Klimaschutz und konkrete Maßnahmen dazu werden viel zu wenig diskutiert. Das Jahr 2016 war wieder mal ein Rekordjahr. Die weltweite Durchschnittstemperatur erreichte den höchsten Wert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Rund 1,1 °C ist sie inzwischen seit dem Beginn der Industrialisierung gestiegen. Gerade einmal 3,5 °C betrug davor der Temperaturanstieg seit dem Ende der letzten Eiszeit. Mit der Temperatur sind die Meeresspiegel um über 100 Meter gestiegen. Zwischen 5000 v. Chr. und dem Beginn der Industrialisierung waren die Temperaturen und die Meeresspiegel extrem stabil (Bild 1). Diese Stabilität war die Voraussetzung für das Entstehen der Zivilisation wie wir sie heute kennen.

Doch mit der massiven Nutzung fossiler Energien sind wir dabei, diese Stabilität zu zerstören. Ein Drittel Eiszeit haben wir seitdem temperaturmäßig bereits oben draufgesattelt. Alle seriösen Klimaprognosen gehen davon aus, dass bei business as usual die Temperaturen weiter extrem nach oben schnellen werden. Ein Temperatursprung um bis zu 5 °C ist bis Ende des Jahrhunderts möglich. Es wäre naiv zu erwarten, dass das ohne katastrophale Folgen an uns vorbeigehen könnte. Wenn das komplette Grönlandeis abtauen sollte, erwarten wir einen Meeresspiegelanstieg von rund sieben Metern. Bei einer eisfreien Erde wären die Meeresspiegel sogar gut 60 Meter höher als heute. Um die schlimmsten Folgen noch zu verhindern, hat sich die internationale Staatengemeinschaft nach jahrelangem Gezerre im Jahr 2015 in Paris zu einem Klimaabkommen durchgerungen. Danach soll die globale Erwärmung möglichst auf 1,5 °C begrenzt werden. Bereits dann wird der Klimawandel schon deutliche Spuren hinterlassen, die aber in den meisten Bereichen gerade noch beherrschbar bleiben.

Bild 1: Entwicklung der weltweiten Durchschnittstemperaturen und der Meeresspiegel seit dem Ende der letzten Eiszeit. (Daten: CDIAC, Marcott et al., Shakun et al., Fleming et al. – 1951-1980 = 0)


Wollen wir dieses Ziel erreichen, müssen wir aber bis zum Jahr 2040 unsere Kohlendioxidemissionen auf null zurückfahren. Bereits in 25 Jahren dürfen wir dann gar kein Erdöl, keine Kohle und kein Erdgas mehr verbrennen – nicht in den Häusern, nicht im Verkehr, nicht in Unternehmen und nicht durch Energiekonzerne. Schaffen wir das nicht, dürften in absehbarer Zeit radikale Klimaveränderungen das Weltgeschehen dominieren. Steigen die Meeresspiegel nur um einen Meter, verlieren bereits rund 100 Millionen Menschen ihre Heimat. Das Tempo der Energiewende und die Bemühungen zum Einsparen von Treibhausgasen sind in keinem Land der EU für den Klimaschutz auch nur ansatzweise ausreichend (Bild 2). Wollen wir die versprochenen Klimaschutzziele wirklich einhalten, sind allerdings sehr konsequente Maßnahmen erforderlich. Spätestens ab 2025 dürften keine neuen Benzin- und Dieselfahrzeuge mehr verkauft werden. Neue Öl- und Gasheizungen sind in spätestens fünf Jahren tabu. Neben den klassischen erneuerbaren Heizungssystemen wie Biomasse-, Solarthermie- oder Geothermieheizungen muss der Wärmebedarf dann zu großen Teilen durch Wärmepumpen gedeckt werden. Dass die Häuser dafür optimal gedämmt sein müssen, versteht sich von selbst. Damit auch elektrische Wärmepumpen für keine Treibhausgasemissionen mehr verantwortlich sind, muss parallel zu ihrem Ausbau die Stromversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien umgestellt werden. Österreich hat durch den bereits heute hohen Wasserkraftanteil gute Voraussetzungen, aber auch noch einige Hausaufgaben zu erledigen. In Deutschland werden Windkraft und Photovoltaik den Großteil der künftigen

Foto: eli/zweiraum.eu

Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin. Er hat mehrere Bücher geschrieben, betreibt ein eigenes Webportal (www.volker-quaschning.de) sowie einen eigenen YouTube-Kanal (ww.youtube.com/c/VolkerQuaschning).

Stromversorgung sicherstellen müssen, was wegen der Angebotsschwankungen nur mit großen Speichern zu bewerkstelligen ist. Nicht Wenige zweifeln, dass uns der Kraftakt gelingen kann. Doch andere Bereiche zeigen, dass ein radikaler Wechsel möglich ist. Vor rund zehn Jahren wurde mit dem iPhone das Smartphone populär. Heute dominiert es den Kommunikationsbereich. Die finanziellen Aufwendungen für den Mobilfunk und das Internet sind ähnlich groß wie der Zusatzbedarf für eine schnelle Energiewende. Technisch und ökonomisch wäre eine vollständige Energiewende bis 2040 also möglich. Es fehlt aber momentan am Willen der politisch Verantwortlichen, die nötigen Schritte auch einzuleiten. Darum müssen wir selbst aktiv werden. Einen grünen Stromanbieter, ein Fahrrad oder Elektroauto oder ein regenerativ beheiztes und optimal gedämmtes Haus können wir selbst wählen. Wollen wir unseren Kindern und Enkelkindern keinen verbrannten Planeten hinterlassen, müssen wir die Energiewende und den Klimaschutz aber auch zu einem wahlentscheidenden Thema machen. Setzen wir uns dafür ein! Bild 2: Entwicklung der Kohlendioxidemissionen in Deutschland und Österreich. (Daten: UNFCCC)


100 Energieversorger der Zukunft ERNEUERBARE ENERGIEN

Ein neues Energieversorgungssystem Die sonnen GmbH stellt innovative Technologien vor (lisi) Eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach und ein Batteriekästchen im Keller oder Abstellraum – und schon kann sich jeder selbst mit Strom versorgen. Die Allgäuer sonnen GmbH betitelt sich als „Energieversorger der Zukunft“ und setzt dabei auf Batteriespeichersysteme mit einer intelligenten Vernetzung dezentraler Erzeuger. In vier Jahren wurde der Mitarbeiterstand verzehnfacht – das deutsche Unternehmen ist zum Weltmarktführer für Energiespeichersysteme für Privathaushalte und Betriebe aufgestiegen. 2016 erzielte die sonnen GmbH als eines der schnellst wachsenden Technologie-Unternehmen Deutschlands einen Umsatz von 42 Millionen Euro.

„Es ist nicht nur ein sauberes Strommanagement, sondern auch ein Arbeitsplatzbringer – sozusagen ein Arbeitgeber der Zukunft.“ Michael Stadelmann, Senior Key Account Manager sonnen GmbH Europe

„Saubere und bezahlbare Energie für alle“, ist das definierte Ziel der Allgäuer sonnen GmbH. Gegründet 2010 von Christoph Ostermann und Torsten Stiefenhofer, ist bereits im Folgejahr die erste sonnenBatterie auf dem Markt erschienen – mittlerweile steht diese in 20.000 Haushalten rund um den Erdball und versorgt Kunden zuverlässig mit selbst erzeugtem Strom. 2015 führt das innovative Unternehmen die erste dezentrale Energiegemeinschaft, die sonnenCommunity ein, bei der Menschen ihren Strom selbst erzeugen, speichern und mit anderen teilen können – eine Unabhängigkeit von konventionellen Energieversorgern ist somit gegeben.

sonnenFlat & sonnenFlat city Überschüssiger Strom wird dabei in sonnen-Batterien gespeichert oder gelangt in den virtuellen Strompool – ein weiterer Meilenstein für den Endverbraucher folgte im Vorjahr: die sonnen GmbH führte die kostenlose sonnenFlat ein, mit der sonnenBatterie-Besitzer ihre kompletten Stromkosten sparen können. An dieser Innovation wurde weiter getüftelt, 2017 wurde zudem die sonnenFlat city (bisher nur in Deutschland) präsentiert und erschließt damit auch den Markt für Wohnungsbesitzer oder -mieter (die Bindung eines Batteriespeichers an eine Photovoltaik- Anlage entfällt hierbei).

Intelligente Verteilung Diese umweltfreundliche Form der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen erweist sich durch die Möglichkeit der Einspeisung als enorm flexibel. Denn, durch die Vernetzung von Millionen Erzeugern und Verbrauchern, sind eben diese Komponenten der Produktion und des Verbrauchs immer ersichtlich und können intelligent verteilt werden. „Vor vier Jahren hatten wir einen Mitarbeiterstand von 38, nun sind es weltweit 330 Mitarbei-


mein passivhaus Foto: Gerhard Berger

Der Firmensitz der sonnen GmbH in Wildpoldsried.

Dr. Hubert Innerebner, Geschäftsführer der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH

Fotos: sonnen GmbH

Die Entwicklungs- und Produktionsstätte für Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Italien und Australien befindet sich im Allgäu.

ter“, informieren der Public-Relations-Verantwortliche Mathias Bloch und Michael Stadelmann, Senior Key Account Manager Europe bei der sonnen GmbH, die in den vergangenen Jahren kräftig expandiert hat. Die Entwicklung und Produktion für Deutschland, Österreich, die Schweiz, England, Italien und Australien ist auf den Allgäuer Standort Wildpoldsried zurückzuführen, eine weitere Fertigungsstätte für den US-Markt befindet sich in Atlanta (USA).

„Ein Arbeitsplatzbringer“ Die Wachstumsrate des Unternehmens ist enorm: Der Umsatz hat sich um 70 % auf 42 Millionen Euro gesteigert. Dabei setzt die sonnen GmbH auf Regionalität: „Es gibt keinen Direktvertrieb“, verweisen die beiden sonnen-Mitarbeiter auf die ca. 450 Partnerbetriebe. „Es ist nicht nur ein sauberes Strommanagement, sondern auch ein Arbeitsplatzbringer – sozusagen ein Arbeitgeber der Zukunft“, so das Echo und: „Dies ist die Richtung, in die es gehen soll – wir bauen ein neues Energieversorgungssystem auf.“ Mit einbezogen in dieses komplexe Managementsystem können auch Elektrofahrzeuge werden: „Dieses Konzept ist in sich schlüssig“, erläutert Michael Stadelmann. 75.000 Menschen werden aktuell mittels dieser Innovation vom Weltmarktführer im Batteriespeichersegment versorgt. Geboten wird auf zehn Jahre eine Vollgarantie, bei einer prognostizierten Lebensdauer von 20 Jahren und Anschaffungskosten in Höhe von ca. 15.000 Euro (für eine Kombination aus PV-Anlage und sonnenBatterie).

Zertifizierung war selbstverständlich

Die Innsbrucker StadtBAU GmbH – eine Tochter der Neuen Heimat Tirol (NHT) sowie der Stadtgemeinde – hat im Auftrag der Stadtgemeinde Innsbruck bzw. den Innsbrucker Sozialen Diensten (ISD) ein Wohn- und Pflegeheim in der Innsbrucker An-der-Lan-Straße errichtet. Das „S13“ stellt Österreichs größtes zertifiziertes Passivhaus – als Wohn- und Pflegeheim dar. „Die Innsbrucker Sozialen Dienste sind als der soziale Dienstleister den Menschen der Stadt Innsbruck in vielerlei Hinsicht verpflichtet. Das beschränkt sich nicht nur auf eine sehr gute Betreuung und Begleitung von betagten Menschen oder Kindern, sondern umfasst auch das zur Verfügungstellen von behaglichen und schönen Lebensräumen, die so wenig ökologische Ressourcen wie möglich verbrauchen. Somit war ich sehr erfreut, dass der Bauherr von Beginn an zukunftsweisend nur eine Ausführung in Passivhausqualität angestrebt hat. Das mit dieser Entscheidung auch eine Zertifizierung angestrebt wurde, war eine Selbstverständlichkeit“, erzählt ISD-GF Dr. Hubert Innerebner. Wie sind die Erfahrungen mit den BewohnerInnen und den MitarberInnen des S13? „Wir erhalten durchgängig sehr positives Feedback. Sowohl von unseren Seniorinnen und Senioren, die im Wohnheim Olympisches Dorf ihren Lebensabend verbringen, wie auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird die gute Lebens- und Arbeitsplatzqualität immer wieder angemerkt“, ergänzt Innerebner. Zusammenfassend stellt er fest: „Wir sind durch die durchwegs erfreulichen Erfahrungen sehr darin bestärkt, dass mit der Ausführung im Passivhausstandard die richtige Entscheidung getroffen wurde. Auch das gerade in der Finalisierung stehende neue ISD Seniorenwohnheim in Pradl (Stand Anfang Juni 2017) wird im Passivhausstandard errichtet. Ich denke, dass dies als Empfehlung für eine zukunftsweisende und auch zukunftsachtende Bauweise, auch im öffentlichen Bereich, mehr Aussagekraft hat als alles andere!


102 Portrait MENSCH & UMWELT

„Der Ruf in eine andere Welt“ Richard Resl und Gerda Resl-Grassmayr über ihre Projekte in Ecuador (lisi) Hilfe zur Selbsthilfe – ist das Lebensmotto, das Richard Resl und Gerda ReslGrassmayr mit Leib und Seele, Enthusiasmus und großer Leidenschaft seit über zwei Jahrzehnten leben. Ihr kontinuierliches und unermüdliches Wirken findet sich in ihren zahlreichen sozialen und nachhaltigen Projekten wieder. Dabei war der Ursprung aller Dinge ein Wink des Schicksals, der die junge Tiroler Familie 1994 nach Ecuador führte. Der studierte Geograf lehrte der indigenen Bevölkerung topografisches Wissen in Theorie und Praxis, fungiert als Leiter der Unigis América Latina, einem weltweiten Netzwerk von Universitäten für den Bereich Geografische Informationssysteme, und kämpft aktuell für die Errichtung eines urbanen Seilbahn-Megaprojektes in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito.

Stellen Sie sich vor: Sie sind in der Rolle einer Tiroler Familie, die es nach Ecuador verschlagen hat. Eines Tages klopft es an der Haustür, drei „Shuar“ (Schrumpfkopfindianer) mit Lanzen stehen vor Ihnen, sie sprechen kaum ein Wort Spanisch, sind penetrant, aber wirken zumindest friedlich. Genauso ist es Richard Resl und Gerda Resl-Grassmayr ergangen – nachdem sie nach kurzer Zeit in der Hauptstadt Quito, in einen nahe gelegenen Ort mit dörflichem Charakter gezogen sind. Diese Wohnsituation war übrigens auch dem Prinzip „Zufall“ zuzuschreiben, wie eigentlich alles im Leben der Resl´s. Und, dass die Familie überhaupt in Ecuador gelandet ist, war dementsprechend auch eine schicksalshafte Fügung. Der damals noch angehende Geograf Richard, seine Gattin Gerda und die beiden damals drei- und vierjährigen Töchter Flora und Johanna verbrachten eine Zeit in Seattle, wo Richard studierte, fokussiert auf den Bereich der Geografischen Informationssysteme. „Wir sind immer gern gereist“, erläutert die ausgebildete medizinische Logopädin Gerda – daraus geworden ist dann eine Auswanderung. Doch Ecuador als neue Wahlheimat war nicht von Anfang an klar definiert: Eine Stellenausschreibung an der Uni in Seattle war der ausschlaggebende Grund: „Ein Arzt hat für ein ehrenamtliches Forschungsprojekt in Ecuador einen Wissenschaftler gesucht.“ Zu selbiger Zeit spricht Gerda mit ihrem Ehemann über ein interessantes Bildungsprojekt in Ecuador – somit ging alles seinen Weg – jedoch, erwies sich dieser als nicht

„Es ging mir immer darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu schaffen und den Leuten zu lernen, wie man mit GPS und GIS umgeht.“ Richard Resl


MENSCH & UMWELT Portrait 103

Foto: Richard Resl und Gerda Resl-Grassmayr

Shuar Territorien in Alto Nangaritza, Südost-Ecuador, AmazonGISnet, 2003

allzu einfach: Mit einem vollbepackten alten VWBus, der während der Fahrt seinen Geist aufgegeben hatte, wollte die vierköpfige Familie 6.000 Kilometer Richtung Süden starten, erreicht wurde das Ziel schlussendlich aber dann mit dem Flugzeug.

Sich führen lassen & vertrauen „Wir wurden freundlich aufgenommen – wir haben stets versucht, uns zu öffnen“, erzählt das Ehepaar über seine erste Zeit im spanischsprachigen südamerikanischen Land, in dem es bald Fuß gefasst hat: „Wenn man sich führen lässt und vertraut, passieren einem gute Dinge“, davon waren die beiden von Anfang an überzeugt. Und dem war auch so. In dem Land am Äquator öffneten sich neue Perspektiven und dies in mehrerlei Hinsicht. Die erste Zeit war Richard Resl in das Forschungsprojekt des Arztes involviert – konkret ging es um die Ausbreitung von Malaria-Erkrankungen. Der studierte Geograf fertigte hierzu Verbreitungskarten, um die Ausbreitung der Krankheit auch geografisch, nicht nur medizinisch, zu analysieren. Drei Jahre waren die Vier ununterbrochen in Ecuador, danach folgte sozusagen eine „Auszeit“ oder ein Selbstfindungsprozess in Tirol, der die Familie aber im Anschluss wieder zurück in ihre neue Wahlheimat führte: „Wir spürten damals diesen Ruf in die andere Welt.“

„Mich entschlossen, mitzugehen“ Die Erdölindustrie ist seit den 70er Jahren im Vormarsch: Bedroht wird die Region des Amazonas durch die massive, teils vom Staat legitimierte Ölgewinnung auf Kosten der indigenen Völker. Und genau hierbei kann wieder bei den Schrumpfkopfindianern angesetzt werden, die eines Tages die Familie Resl aufgesucht haben. Nun – der Penetranz der Shuar-

Indianer ist es zu verdanken, dass Richard Resl deren Aufforderung, mit ihnen zu kommen, schließlich tatsächlich Folge leistete. Unerklärlicherweise haben diese (zum Stamm gehören insgesamt 200.000 Indianer) erfahren, dass Richard Resl Geograf war: „Irgendwie habe ich gespürt, dass diese drei Männer nicht ohne mich gehen und habe mich entschlossen, mitzugehen.“ Wobei „mitzugehen“ nur zum Teil der Wahrheit entspricht: Nach einer achtstündigen Busfahrt trennten sich die Wege: „Die Indianer meinten, sie würden den Weg von ca. 150 Kilometern zu Fuß bewältigen, während mich ein Pilot dorthin bringen würde“, erzählt Resl diese unglaubliche Geschichte. Was dann folgte, wirkt für Außenstehende eher „unheimlich“: „Dort angekommen, wurde ich mit einem Schamanen-Gruß begrüßt, das war sehr furchterregend“, erinnert sich Resl und schmunzelt: „Zuerst einmal musste ich neben dem Häuptling sitzen, der hat mich ausgelacht wegen meines Hutes – irgendwann hat er diesen aufgesetzt und mein Haupt war mit seinen Federn geschmückt.“

„Ihr Land verteidigen“ „Sie wollten von mir wissen, was ich von Erdöl halte – ich antwortete, dass es lieber unter der Erde bleiben soll, denn es gibt andere Energieformen“, erinnert sich Resl an diese mysteriöse Begegnung, die noch viel mysteriöser wurde: „Ich habe herausgefunden, dass ich für sie derjenige war, der ihr Land verteidigen muss – Schamanen haben mich gesehen, sozusagen als ‚Helfer in der Not‘, der topografische Karten erstellen und dadurch ihr Land verteidigen kann.“ „Was mich erstaunt hat, war die Tatsache, dass den Indianern die Folgen des >>

Fotos: Passivhausmagazin

Gerda Resl-Grassmayr und Richard Resl: „Wir möchten ein Energie-effizientes Passivhaus in Sistrans errichten und zurückkommen – wir waren 25 Jahre unterwegs – wir wollen hier unsere Base Station haben und versuchen aber nach wie vor, unsere zwei Welten zu verbinden.“


104 Portrait MENSCH & UMWELT

„Wenn man sich führen lässt und vertraut, passieren Einem gute Dinge.“ Gerda Resl-Grassmayr

Klimawandels schon zu dieser Zeit bewusst waren“, und: „Sie hatten große Angst, dass ihre Lebensader verloren geht.“ Auf die Frage, was das Ganze kosten würde, hat der Topograf eine knackige Antwort gegeben: 25.000 Dollar. „Zwei Jahre lang habe ich dann nichts mehr gehört, zwischenzeitlich waren wir wieder in Tirol“, erzählt die Familie und plötzlich: „Eines Tages standen nach unserer Rückkehr nach Ecuador wieder ‚Shuar-Indianer‘ vor meiner Tür mit der Botschaft, das Geld aufgetrieben zu haben“, so Resl, der immer vordergründig stellte: „Es ging mir immer darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu schaffen und den Leuten zu lernen, wie man mit GPS und GIS umgeht.“ Drei Monate war Richard Resl dann mit den Schrumpfkopfindianern unterwegs, um Gebiete geografisch zu vermessen: „Diese Menschen haben einfach telepathische Fähigkeiten, das wurde mir in dieser Zeit immer wieder bewusst. Die größte Schwierigkeit stellten die mangelnden elektrischen Energiequellen dar“, und: „Immerhin wurden 220.000 Hektar, unterteilt in zehn Bezirke vermessen.“ „Der wichtigste Schritt war jedoch, dies legalisieren zu lassen – erst danach haben die Indianer bezahlt, wobei 25.000 Dollar ein symbolischer Wert waren – man muss den Leuten einen Gegenwert geben, quasi ein Gefühl, dass das gemeinsam gemacht wird.“

„Unsere zwei Welten verbinden“ Gekämpft hat Richard Resl sein Leben lang: Zuerst für die Legalisierung des Lebensraums der ShuarIndianer, auch für das Bleiberecht seiner Familie in Ecuador: Beruflich war der Tiroler für das Wasseramt sowie für das Ministerium für Landwirtschaft und das Umweltministerium, das damals im Aufbau war, tätig, dennoch erhielt die Familie zuerst nur ein Wohnrecht, erst durch die Planung eines Straßenbauprojektes und der Hinterlegung von 3.000 Dollar erhielt die Familie eine Aufenthaltsbewilligung. Die Initiative „amazongisnet“ wurde 2001 ins Leben gerufen – diese ist sozusagen ein Benutzernetzwerk,

das indigene Nationalitäten des ecuadorianischen Amazonasgebietes bei der Verwendung von Geoinformationssystemen und der Verwaltung ihrer Gebiete schult. Die geoComunidad Amazon konzentriert sich auf die Schaffung von Strukturen, Mechanismen und Kapazitäten, um Zugang zu Wissen zu erleichtern – auch das „Vernetzen“ spielt dabei eine wesentliche Rolle. Des Weiteren ist Richard Resl Leiter der UNIGIS América Latina, einem weltweiten Netzwerk von Universitäten mit dem gemeinsamen Ziel, praxisorientierte postgraduale Studien für den Bereich Geografische Informationssysteme als Fernlehrgänge anzubieten. „An die 1.000 Menschen von Mexiko bis Argentinien wurden in den vergangenen Jahren ausgebildet und viele davon mit dem Master of Sience betitelt.“ Das wohl kosten-intensivste

Teilnehmer des AmazonasGISnet 2008.

Messungen der Territorien in Transkutuku, Südost-Ecuador mit GPS, Missionsplanung und Satellitenbilder (Luis, Pedro, Mauricio - AmazonGISnet, 1999).

Fotos: Richard Resl und Gerda Resl-Grassmayr

„Life Plan Assambley“ aller Achuar Communities Leader in Charapacocha, Rio Pastaza, Südost-Ecuador (AmazonGISnet, 2010).


mein passivhaus Foto: privat

Verena Krismer, Gesellschafterin Glatzl Holzbauprojekte KG, Innsbruck Zur Person: Verena Krismer ist Gesellschafterin der Glatzl Holzbauprojekte KG mit Sitz in Innsbruck. Das erfolgreiche Unternehmen wurde 2011 von ihr und Hermann Glatzl aus der Panorama Energie KG als eigenständige Firma neu gegründet. Den Schwerpunkt bilden Projektierung, Abwicklung und Überwachung von Holzbauprojekten. „Durch spezifisches Fachwissen können wir unseren Bauherren ihre Bauvorhaben in Hinsicht auf Holzbau, Energie, Ökologie und Ausführungsqualität optimieren.“ Domingo Ankuash und Richard Resl zurück in Ecuador nach der ESRI UC 2016 Präsentation.

Projekt ist die Realisierung eines urbanen Seilbahnprojektes zur Entlastung des Straßenverkehrs von Tumbaco in die Hauptstadt Quito. Nach Redaktionsschluss des PASSIVHAUSmagazins ist die Entscheidung der ecuadorianischen Regierung zu diesem Projekt gefallen. Nicht weniger aktiv war Gerda Resl-Grassmayr, die während ihrer Auslandszeit für einen Radiosender arbeitete, weiters arbeitete sie bei Projekten mit, wie „family lap“, ein vom dänischen Familientherapeuten Jesper Juul gegründetes Elternberatungsprojekt – auch eine logopädische Praxis baute die Powerfrau in Ecuador auf. Die aktuellsten Pläne der Familie sind für viele vielleicht verwunderlich: Gerda und Richard stecken aktuell in einer Planungsphase: „Wir möchten ein energieeffizientes Passivhaus in Sistrans errichten und zurückkommen – wir waren 25 Jahre unterwegs – wir wollen hier unsere ´Base Station´ haben und versuchen aber nach wie vor, unsere zwei Welten zu verbinden.“ Und auch in Ecuador gibt es Pläne für das zwei Hektar große Grundstück, das die Resl`s am Vukan Ilalo aufgeforstet haben: „Wir denken an die Errichtung eines Bildungszentrums, idealerweise auch im PassivhausStandard“, verraten die beiden eine weitere Vision, die noch in den Kinderschuhen steckt.

Kontakt zur Unterstützung und Förderung der Initiative: amazongisnet@gmail.com

Wohlfühlgarant Passivhaus

Das Privathaus von Verena Krismer und Hermann Glatzl in Natters ist das erste zertifizierte Passivhaus Tirols, ausgeführt in Holzbauweise. Es wurde in der Kategorie Wohnbau mit dem Holzbaupreis Tirol 2015 bedacht. PASSIVHAUSmagazin: Warum wurde Ihr Privathaus im Passivhaus-Standard gebaut und zertifiziert? Verena Krismer: Da wir uns sicher sind, dass die größte Energieersparnis durch eine gute Gebäudehülle erreicht wird bzw. wir wissen wollten, ob sich unsere Berechnungen wirklich ausgehen. Zudem wurde das geplante Energiekonzept extern begutachtet. PASSIVHAUSmagazin: Bis wann rechnet sich die Investition? Verena Krismer: Bei den momentanen Energiekosten rechnet es sich erst später als wir angenommen haben. Trotzdem sind wir überzeugt, dass wir hier auch der Umwelt und sämtlichen Ressourcen etwas Gutes tun. Übrigens ist es sehr entspannend, ein ganzes Haus neutral zu betreiben. Wir stellen ein wenig mehr Energie selbst her als wir für den kompletten Betrieb benötigen. PASSIVHAUSmagazin: Wie fällt das Feedback zu Ihrer Wohnform von Gästen aus, die Sie besuchen kommen? Verena Krismer: Im ersten Moment stechen mehr die gut riechenden Holzoberflächen und die gemütliche Atmosphäre ins Auge. Erst bei längerem Aufenthalt wird klar, dass man sich in jedem Hauswinkel wohlfühlt. PASSIVHAUSmagazin: Wie fasst Ihr Eure Erfahrungen mit und im Passivhaus zusammen? Verena Krismer: Wir fühlen uns rundherum zufrieden und würden alles wieder so machen.


106 Luft und Gesundheit MENSCH & UMWELT

Nahrungsmittel Luft Der Bedeutung der Luft für unser Wohlbefinden auf der Spur

Foto: pixabay.com

(CMS) Nach einer alarmierenden Stickoxidstudie der Universität Innsbruck und einem eindrücklichen Vortrag durch Horst Wilkens, dem Leiter der Filterakademie beim Luftfilterhersteller Camfil, ist das Thema Luft höchst brisant. Der Trend hin zu biologisch-hochwertigem Essen, ausreichend Bewegung und ökologischen Materialien beim Bauen ist vielerorts deutlich spürbar. Der Mensch in den höher entwickelten Regionen dieser Erde fängt verstärkt an, sich aktiv um sein eigenes Wohlbefinden und die Nachhaltigkeit seiner Umgebung zu kümmern. Was aber wissen wir über die Qualität des überlebensnotwendigen Nahrungsmittels Luft?

Laut der Aussendung der Universität Innsbruck habe man bisher die auf einem Prüfstand ermittelten Abgaswerte von Fahrzeugen oder Heizgeräten hochgerechnet. Diese Daten seien aber oft weit weg von den im Alltag tatsächlich produzierten Abgasmengen. Tag für Tag nehmen wir ca. 1 kg feste Nahrung, 2,5 kg flüssige Nahrung, aber auch um die 20 kg Luft auf. Nach geltendem Recht sind Lebensmittel alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind, dass sie von Menschen aufgenommen werden. Damit ist auch die Luft als Lebensmittel zu klassifizieren. Inhaltsstoffe bzw. Zusatzstoffe werden in der Ernährung mittlerweile stark thematisiert. Aber wir nehmen sie nicht nur durchs Essen auf, sondern auch über die Haut – und natürlich ganz wichtig: Wir atmen sie ein.

Hohe Stickoxidbelastung in Innsbruck Stickoxid ist in hohen Konzentrationen einerseits giftig, andererseits fördert Stickoxid auch die Bildung von bodennahem Ozon. Laut der Aussendung der Uni Innsbruck liegt der Innsbrucker Durchschnittswert für Stickoxid 36-fach über dem neuen Luftreinhaltestandard in den USA. Die Forscher der Universität Innsbruck maßen die tatsächlichen Schadstoffwerte in der Luft und


MENSCH & UMWELT Luft und Gesundheit 107

„Der Verkehr ist bisher als Quelle für Stickoxide drastisch unterschätzt worden. Verkehr produziert bis zu viermal mehr Stickoxide als bisher angenommen.“ Thomas Karl, Universität Innsbruck

zogen daraus Schlüsse. Auf der Messstation im Stadtgebiet von Innsbruck werden kontinuierlich die Konzentrationen von Kohlendioxid, Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen erfasst. Es kristallisierte sich heraus, dass Verkehr für über 80 Prozent der Stickoxidkonzentration im Umkreis der Station an der Universität Innsbruck verantwortlich ist. Die restlichen Emissionen entstammen größtenteils dem Hausbrand.

Wie Luftschadstoffe in unseren Körper gelangen Beim Einatmen nehmen wir Schadstoffe, Schmutz, Bakterien und Ähnliches auf wie ein Staubsauger. Zwar ist der Körper mit Filtern und Abwehrmechanismen ausgestattet. Dennoch ist Luftverschmutzung schlecht für unsere Gesundheit. Schadstoffe und Allergene in der Atemluft gelangen über die Atmung in den Atemwegstrakt. Je nach Partikelgröße werden diese in der Nase, in den großen und kleinen Luftwegen und/oder in den Lungenbläschen abgelagert. Neben Viren und Bakterien, die eine Infektion hervorrufen können, dringt vor allem „Feinstaub“ in die Lunge ein. Sehr kleine Partikel können mit der Atemluft über die Atemwege sogar die Lungenbläschen erreichen und von dort in den Blutkreislauf übertreten.

Die Luft in den Innenräumen unter die Lupe genommen Feinstaub zählt zu den gefährlichsten Luftschadstoffen für die Gesundheit, da die Staubteilchen vielfältige schädliche Wirkungen in den Atemwegen und mittels entzündlicher Prozesse im ganzen Körper entfalten. Zudem leidet jeder fünfte Österreicher unter Allergien. Eine Reduktion der Feinstaubbelastung (Innenraumluft und Außenluft) geht mit einer deutlichen Abnahme von Atembeschwerden einher. Öffentliche Gebäude und vermehrt auch energieeffiziente Wohnanlagen und Einfamilienhäuser sind mit Lüftungsanlagen ausgestattet. Schädliche Mikro-

organismen sitzen auf den Partikeln und verbreiten sich so im Raum. Die unsichtbaren, lungengängigen Feinstaubpartikel mit weniger als 1,0 Mikrometer machen 99,9 % der Verunreinigungen aus und gehen letztendlich sogar ins Blut über – je kleiner die Partikel, desto größer die Schäden. Wir alle, und ganz besonders die verantwortlichen Fachbetriebe, müssen uns also die Frage stellen. „Schafft der Filter im Lüftungssystem, was wir erreichen wollen?“ Die richtige Produktauswahl bei Luftfiltern mit Prüfzeugnis ist also immens wichtig – die Klasse ePM1 sollte uns unsere Gesundheit laut Horst Wilkens auf alle Fälle Wert sein.

Haare: ~70 µm

Pollen: ~10-100 µm

Sichbarer Grobstaub, Sand, Blätter, Haare und andere organische Partikel. Rauch, Staub, Schmutz und Pollen.Gröberer Feinstaub und größere organische Schmutzpartikel. Größere Sporen und andere organische Schmutzpartikel.

Sporen: ~1-10 µm

Nanopartikel: ~0,05 µm Fotos: Camfil

Sehr feiner Staub, Verbrennungspartikel, Nanopartikel, Bakterien, Viren und kleinere Sporen

Foto: Universität Innsbruck

Der Hauptautor der Studie, Thomas Karl vom Institut für Atmosphärenund Kryosphärenwissenschaften der Universität Innsbruck.


108 Klimaentwicklung MENSCH & UMWELT

„Eindeutig, dass es seit 1970 wärmer geworden ist“ Karl Gabl über die Klima- und Wetterentwicklung

Foto: Elisabeth Zangerl

Karl Gabl, Meteorologe und Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit: „Die Jahressumme des Niederschlages zeigt wenig Veränderungen. Jedoch: Eine warme Natur reagiert heftiger.“

(lisi) Er ist der Mann, auf dessen Prognosen Extrembergsteiger hören. Ein weltweit höchst geschätzter Experte in seinem Metier sozusagen – im Interview mit dem PASSIVHAUSmagazin erläutert der Meteorologe und Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, Karl Gabl, seine Sichtweise zur Klima- und Wetterentwicklung, die damit verbundenen Veränderungen für den Alpenraum und deren Einfluss auf Naturkatastrophen. Kurz vor seinem 70. Geburtstag ist seine Autobiografie erschienen – auf 240 Seiten finden sich private und berufliche Lebensmemoiren des Wetterexperten, die teils unter die Haut gehen und darüber hinaus auch ein Stück „Heimatgeschichte“ beinhalten…

PASSIVHAUSmagazin: Pünktlich zu Ihrem 70. Geburtstag haben Sie Ihre Autobiografie veröffentlicht – wer hat Sie dazu motiviert, Ihr Leben Revue passieren zu lassen und wie schwer ist es, solche persönlichen Einblicke zu gewähren? Karl Gabl: Motiviert hat mich eine Journalistin, die ein Buch über meine Freundin Gerlinde Kaltenbrunner geschrieben hat. Ich würde sagen, ich gewähre in meiner Autobiografie Einblicke, jedoch auch mit einer gewissen Zurückhaltung. Ein Projekt, für das ich beispielsweise gekämpft habe, war die Bahnverlegung in St. Anton am Arlberg. Vor wenigen Wochen habe ich eine E-Mail erhalten, von einem Professor, der damals die Machbarkeitsstudie durchgeführt hat. Er hat gemeint, dass diese „Südvariante“ in seinem Leben eines der sinnvollsten Projekte gewesen sei. Hingegen sehr schwer gefallen sind mir private Einblicke, wie der Tod meiner Frau. Jahre später habe ich dann meine jetzige Frau Stephanie Geiger, übrigens auch bei einem Interview, kennengelernt. Private Passagen habe ich sehr ängstlich und vorsichtig geschrieben, immer aber mit einer gewissen Öffnung. Die Autobiografie beinhaltet jedoch auch viele lustige Geschichten aus meiner Kindheit in St. Anton am Arlberg – also, vieles zum Schmunzeln. PASSIVHAUSmagazin: Ihr Beruf schien für Sie immer eine „Berufung“ zu sein – über 40 Jahre lang haben Sie diese als Meteorologe mit großer Leidenschaft ausgeübt. Haben sich in dieser Zeit Prognosen qualitativ verbessert?


MENSCH & UMWELT Klimaentwicklung 109

Karl Gabl: Enorm! Als ich 1978 begonnen habe, wurde uns als Meteorologen das Gefühl vermittelt, ausgelacht zu werden. Die Prognosenqualität von damals war eine Katastrophe. Man könnte sagen, dass man mittlerweile dieselbe Qualität bei Prognosen für sechs Tage erreichen kann, wie damals für 24 Stunden. Alleine nur durch diese Entwicklung war es mir möglich, Beratungen und Prognosen über einen längeren Zeitraum für Höhenbergsteiger zu machen. PASSIVHAUSmagazin: Wie hat sich im Allgemeinen das Klima im vergangenen halben Jahrhundert verändert? Sind Tendenzen spürbar? Karl Gabl: Ich halte viele Vorträge zu diesem Thema, sozusagen Standortvorträge, die das Klima Tirols im Zeitraum von 100 Jahren beleuchten. Nun ist es so, dass es seit 1970 (verglichen mit dem Klima zwischen 1931 und 1970) eindeutig, um zwei Grad wärmer geworden ist. PASSIVHAUSmagazin: „Der Klimawandel wird als Problem überschätzt“, sagen die einen. „Der Klimawandel stellt eine wahre Herculesaufgabe dar“, die anderen. Besonders in „MeteorologenKreisen“ scheiden sich bei dieser Sichtweise die Geister – wo liegt Ihre persönliche Einschätzung? Karl Gabl: Nun, ich fürchte mich nicht, wenn es um ein bis zwei Grad wärmer wird, das kann der Mensch verkraften – eigentlich beflügelt es sogar unseren Sommertourismus. Was mich aber wirklich stört, ist der Umgang mit Ressourcen, der letztendlich zum Klimawandel führt. Man könnte sich anstrengen – man müsste einfach reservierter mit Ressourcen umgehen. Wir werden eines Tages als die „größten Verschwender“ in die Geschichte eingehen. Wenn man beispielsweise China betrachtet: Von 2007 bis 2014 wurde der Ausstoß von Treibhausgasen um 47 % gesteigert – und die Weltpolitik schaut zu? Oftmals kümmern sich die Verantwortlichen hingegen um Probleme, die eigentlich irrelevant sind. PASSIVHAUSmagazin: Klimawandel bedeutet Veränderung für den Alpenraum. Klimatische Veränderungen traten in der Geschichte der Alpen immer wieder auf. Unklar ist jedoch, in welchem Zeitraum sich solche Veränderungen vollziehen und welche Auswirkungen sie auf Naturkatastrophen haben. In den vergangenen Jahren sind vermehrt Naturereignisse wie Muren aufgetreten – sehen Sie hier einen Zusammenhang mit dem Klimawandel?

Karl Gabl: Die Jahressumme des Niederschlages zeigt wenig Veränderungen. Jedoch: Eine wärme Natur reagiert heftiger. Jeder Kubikmeter Luft ist quasi um zwei Grad wärmer. Ereignisse wie kurzzeitige, intensivere Niederschläge werden dadurch mehr, was Muren oder Überflutungen begünstigt. Man muss aber auch erwähnen, dass die ganzen Alpen seit der Entstehung dem Erosionsprozess unterlegen sind, viele Dörfer entstanden auf Schwemmkegeln. Erosionen hat es also schon immer gegeben, mittlerweile etwas vermehrt. Dabei sei auch erwähnt, dass sich der Mensch durch die Beengung des Lebensraums in umliegende Regionen gewagt hat. Man muss jedoch relativieren, dass dies bei Lawinenkatastrophen nicht der Fall ist – durch Maßnahmen wie Verbauungen sind deutlich weniger innerörtliche Schäden zu verbuchen.

...

Das vollständige Interview können Sie unter www.passivhaus.at nachlesen.

Gewinnspiel Die Autobiografie „Ich habe die Wolken von oben und unten gesehen“ erschien pünktlich zum 70. Geburtstag von Karl Gabl.

Das PASSIVHAUSmagazin verlost fünf Bücher! Senden Sie uns ein E-Mail an: info@passivhaus.at Einsendeschluss ist am Donnerstag, 30. November 2017. Die Gewinnerin, der Gewinner wird schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Nähere Informationen zur Teilnahme finden Sie unter: www.passivhausmagazin.at


110 AlphadoC Wandanschlüsse

Gesucht: Lösungen mit Köpfchen für die thermische Entkoppelung von Stahlbetonwänden (PR) Durchgehend betonierte Stahlbetonwände, zum Beispiel auf Tiefgaragendecken, stellen die letzten großen Fehlbereiche im Dämmperimeter dar. Dies hat negative Folgen, von massiven Energieverlusten bis zu signifikant höheren Bauschadenrisiken. Seit Jahren steigt der Druck auf die Planerschaft, diese Schwachstelle zu eliminieren. Es gibt mehrere Ansätze, wie die Probleme beim Anschluss von Stahlbetonwänden gelöst werden können. Nachfolgend werden die heute existierenden Möglichkeiten unter die Lupe genommen, um den Energieabfluss und das Bauschadenrisiko einer Stahlbetonwand zu optimieren. Beispielhaft wird hierzu eine durchgehende Innenwand untersucht. Ohne Maßnahmen hat eine durchbetonierte Stahlbetonwand einen PSI-Wert von 1,0 W/mK (Energieabfuss) und einen fRSI-Wert von ca. 0.65 – 0,69 (Bauschadenrisiko). Vernünftige Zielgrößen für eine bauphysikalische Optimierung des Gebäudes sind zum einen ein PSI-Wert von unter 0,2 W/mK und einen fRSI-Wert von min. 0,72 0,75 (normative Bauschadensfreiheit)

Flankendämmung ohne großes Verbesserungspotenzial Durch eine Flankendämmung kann der fRSI-Wert der Wand angehoben werden, eine Bauschadensfreiheit ist auf Grund der zu geringen Oberflächentemperatur damit aber nicht garantiert. Der Wärmeabfluss kann mit einer Flankendämmung zwar reduziert werden (0,5 – 0,7 W/mK), eine signifikante Verbesserung des Wärmenachweises eines Gebäudes mit hohem energetischen Standard ist damit aber nicht zu erreichen. Zudem haben der höherer Platzbedarf, Materialwechsel und Befestigungsschwierigkeiten im Bereich der Dämmung weitere negative Einflüsse.

Konsollösung untauglich gegen Schimmelpilz Bei dieser Methode lagert man die Betonwand auf Ortbetonkonsolen auf und reduziert damit die Durchdringungsfläche der Stahlbetonwand. So kann zwar eine Verbesserung des PSIWertes erreicht werden, allerdings auf Kosten einer erhöhten Schimmelpilzgefahr, da die durchbetonierten Bereiche aufgrund des hohen Armierungsgehalts besonders niedrige Oberflächentemperaturen aufweisen (fRSI-Wert 0,64). Zudem ist auf Grund des hohen Armierungsgehaltes an den durchbetonierten Stellen eine schadfreie Betonage schwierig (Kiesnester).

Isolierenden Wandanschlüssen gehört die Zukunft Ein vielversprechender Weg wird mit thermisch isolierenden Wandanschlüssen beschritten. Durch die Nutzung von ultrahochfestem Faserbeton (UHFB) werden trotz kleinen Durchdringungsflächen große Lasten übertragen und die Anschlussfläche


Alphadoc Wandanschlüsse 111

Moderne Alternativen überzeugen Nicht nur energetisch, auch statisch können isolierende Wandanschlüsse überzeugen. Durch die gelenkige Lagerung der Wand auf dem mittig angeordneten Druckpuffer können Wandverdrehungen und Aussermitten schadfrei übertragen und eine hohe Duktilität des Systems erzielt werden. Zusätzlich kann durch die optimale Anpassung der Wandanschlusselemente an den Lastfluss die Wirtschaftlichkeit weiter verbessert werden. Durch die anpassbare Federsteifigkeit kann eine gleichmäßige Verteilung der Kräfte generiert und Lastspitzen vermieden werden. Somit steht das System des isolierenden Wandanschlusses den statischen Anforderungen einer durchbetonierten Stahlbetonwand in nichts nach.

Fazit: Stahlbetonwände thermisch zu trennen ist problemlos machbar Die bisher gängige Praxis, Stahlbetonwände monolithisch zu verbinden, kann getrost als antiquiert bezeichnet werden und Konsollösungen sind sowohl aus statischer als auch aus thermischer Sicht nicht zu empfehlen. Das innovative Konzept des Betongelenkes als Basis der isolierenden Wandanschlüsse ermöglicht eine massive Reduktion der Energieverluste, ohne Gefährdung der Tragfähigkeit, und das selbst in höchsten Erdbebenzonen. (Rz)

technische Beratung: Ing. Günther Plaschg g.plaschg@tebetec.com +43 664 88 73 20 22

Fotos: Tebetec

der Stahlbetonwand reduziert sich um bis zu 95 Prozent. Mit einer solchen Massnahme kann der PSIWert der angerschlossenen Wand auf 0,1 – 0,2 W/ mK signifikant reduziert werden und die eingesparten Energieresourcen (bis zu 25 %) für gestalterische und konstruktive Optimierungen am Gebäude genutzt werden (z.B. größere Fensterflächen, kleiner dimensionierte Heizanlagen, etc.). Gleichzeitig wird die Wandoberflächentemepratur soweit angehoben, dass ein Bauschaden durch Kondensat und Schimmelpilz nahezu ausgeschlossen ist (fRSI-Wert 0,77 – 0,85).


112 Experteninterview MENSCH & UMWELT

Überzeugt, dass eine Neuorientierung in der Energiepolitik eine Schlüsselrolle Dr. Alexander einnimmt Bundespräsident Van der Bellen im Interview (lisi) Ein ausgeprägtes Bewusstsein für Umweltund Naturschutz, und damit verbundene aktive Beteiligung, zollt Bundespräsident Alexander Van der Bellen den österreichischen Bürgerinnen und Bürgern. Im Interview mit dem PASSIVHAUSmagazin spricht der Bundespräsident auch über prognostizierte Horrorszenarien und seine ganz persönliche Einschätzung der Entwicklung des Klimawandels. Auch über Österreichs Einfluss auf die internationale Klimapolitik oder die europapolitische Aufgabe, nachhaltige Energieeffizienz und Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen zu forcieren...

„Österreich sollte den Weg in Richtung Stromerzeugung aus sauberen, erneuerbaren Quellen konsequent fortsetzen.“

PASSIVHAUSmagazin: In Zeiten der Veränderung gibt es aktuell viele Herausforderungen zu bewältigen, sei es am Arbeitsmarkt, Migration, uvm. Die wahre „Herkulesaufgabe“ wird jedoch die Klimaentwicklung darstellen – wie würden Sie in Ihrer Position Ihren Einfluss auf die internationale Klimapolitik definieren? Und wie gehen Sie dabei mit Trump, Putin & Co um? Alexander Van der Bellen: Die menschengemachte Klimaerhitzung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, mit drohenden negativen Auswirkungen nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Wirtschaft und damit auf den sozialen Zusammenhalt. Umso bedauerlicher ist es, dass USPräsident Trump wichtige Klimaschutzmaßnahmen seines Vorgängers Obama wieder zurückgenommen hat. Klimaschutz war mir immer ein großes Anliegen, und ich werde selbstverständlich auch als Bundespräsident alles dazu tun, um meinen Einfluss geltend zu machen, dass aktiver Klimaschutz möglichst weit oben auf der politischen Agenda steht. Ich werde das Thema bei meinen Kontakten im In- und Ausland ansprechen und Initiativen und Projekte in Sachen Klimaschutz so gut als möglich unterstützen. PASSIVHAUSmagazin: Klimatologen prognostizieren wahre Horrorszenarien – was glauben Sie, wohin führt der Weg? Wie würden Sie die Entwicklung in 20 bis 30 Jahren einschätzen?


MENSCH & UMWELT Experteninterview 113

lung wahrlich eine Revolution statt. Die Masse der Bevölkerung im Land scheint erkannt zu haben, dass der Klimawandel von schicksalhafter Bedeutung für die Menschen im Land ist. Was glauben Sie, wie sehr setzten sich die Österreicherinnen und Österreicher mit dem Begriff „Klimawandel“ und dessen Folgen auseinander? Alexander Van der Bellen: Die österreichische Bevölkerung hat ein sehr ausgeprägtes Bewusstsein für Foto: Hbf / Carlovits Umwelt- und Naturschutz, das wurde in den letzten Jahrzehnten bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Ich denke, dass Alexander Van der Bellen: Das wird zuletzt auch davon es eine hohe Bereitschaft bei den Bürgerinnen abhängen, wie sehr es der internationalen Staatengeund Bürgern gibt, sich am Klimaschutz aktiv meinschaft gelingt, das Klimaschutzabkommen von Pazu beteiligen, das zeigen beispielsweise auch die ris mit Leben zu erfüllen und wirksame Maßnahmen zu vielen Initiativen zu diesem Thema in österreisetzen. Gelingt dies nicht, drohen laut Klimaforschern chischen Gemeinden. gravierende Folgen. Ich hoffe aber, dass die Staatengemeinschaft die vielen Vorteile – auch für Wirtschaft und PASSIVHAUSmagazin: Österreich setzt inArbeitsmarkt – sieht, die ein aktiver Klimaschutz brintensiv auf erneuerbare Energien. Österreich gen kann. selbst deckt seinen Strombedarf zu großen Teilen aus Wasserkraft. EnergieversorgungsPASSIVHAUSmagazin: Wenn man von Klimapolitik unternehmer klagen jedoch, dass „Dumpingspricht, wird dies primär mit der Erderwärmung asStrompreis-Anbieter“ aus dem Ausland, die soziiert. Studien belegen jedoch, dass diese Auswirteils Strom in Atom- oder Kohlekraftwerken kungen des Klimawandels äußerst vielfältig sind. Ein produzieren, Kunden abwerben? Zudem Beispiel ist im Bereich der Luftschadstoffe zu finden – scheint die Lage am Strompreismarkt prekär. hierbei belegen Studien, dass diese Belastung durch Wie stehen Sie zu dieser Thematik? zahlreiche Maßnahmen in Österreich und Europa zwar Alexander Van der Bellen: Österreich sollte reduziert wurde, bei manchen Schadstoffen ist die den Weg in Richtung Stromerzeugung aus sauBelastung für die Umwelt allerdings weiter zu hoch. beren, erneuerbaren Quellen konsequent fortWas glauben Sie – welche Maßnahmen sind für diese setzen. Genauso wichtig sind aber MaßnahSchadstoff-Reduktionen auf nationaler und auch inmen im Bereich Energieeffizienz. Generell geht ternationaler Ebene notwendig? es natürlich auch darum, durch entsprechende Alexander Van der Bellen: Konkrete Maßnahmen lieMaßnahmen auf europäischer Ebene die Weigen in der Verantwortung der Regierungen. Ich bin aber chen in ganz Europa in Richtung nachhaltige überzeugt, dass eine Neuorientierung in der EnergieEnergieerzeugung und Effizienz zu stellen und politik – weg von fossilen, hin zu erneuerbaren Enerso Alternativen zu nicht nachhaltiger Energiegieträgern – eine Schlüsselrolle einnimmt, nicht nur im erzeugung aus fossilen oder atomaren Quellen Klimaschutz, sondern auch zur Reduktion gesundheitszu forcieren. schädlicher Luftschadstoffe. PASSIVHAUSmagazin: Wenn man China als Beispiel sieht – hier findet im Bezug auf die Klimaentwick-

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Das Interview in voller Länge können Sie unter: www.passivhaus.at nachlesen.


114 Promi-Interview MENSCH & UMWELT

Lebendige Nahrung hält gesund und macht glücklich

Starköchin Sarah Wiener über bodenständige und nachhaltige Ernährung

(mek) Sarah Wiener hat den NachhaltigkeitsGedanken fest in ihrer Philosophie verankert. In ihrem neuen Buch „Zukunftsmenü“ stellt sie die Frage nach dem Wert unseres Essens und liefert Tipps für gesunden und nachhaltigen Genuss.

„Kochen Sie, so oft es geht selber, mit Grundzutaten aus dem regionalen und ökologischen Anbau! Kochen macht SpaSS, ist kreativ und sinnlich. Es erdet uns und lässt uns all unsere Sinne spüren.“

PASSIVHAUSmagazin: Ihr neues Buch „Zukunftsmenü – Was ist uns unser Essen wert?“ thematisieren Sie die bodenständige und nachhaltige Nahrungsproduktion. Warum ist das Thema für Sie nach wie vor so aktuell? Sarah Wiener: Zwei Beispiele: Für viele Jugendliche ist es normal geworden, abgepacktes Brot und eingefrorene, industriell gefertigte sogenannte Rundstücke jeden Tag im Supermarkt oder in der Backfiliale zu kaufen. Kaum einer, der unter vierzig Jahren ist, hat jemals die natürliche, unbehandelte Milch mit all ihren wertvollen Inhaltsstoffen getrunken. Selbst bei Grundnahrungsmitteln ist der Verarbeitungsgrad so weit fortgeschritten, dass wir nicht mehr wissen, was wir essen, was sich darin befindet, woher es kommt und wie es produziert wird. Dieses Nichtwissen entmündigt uns. Mittlerweile kann man uns alles vorsetzen, wenn es süß oder würzig genug – dank Aromen und Geschmacksverstärkern – und den richtigen Fettanteil hat, dann schlucken wir alles. Wir haben kaum Sehnsucht nach dem Ursprünglichen und dem Original, weil es viele gar nicht mehr kennen. Als Teil der Natur leben wir aber von lebendiger Nahrung. Das hält uns gesund und macht uns glücklich beim Essen.


MENSCH & UMWELT Promi-Interview 115

Starköchin Sarah Wiener beschreibt ihren eigenen Speiseplan als abwechslungsreich: „Zum Beispiel gerne Pasta und Obst. Gerade probiere ich viele Wildkräuter, die ihr erstes zartes Grün entwickeln. Da schmeckt noch alles mild und für mich aufregend. Seien es Vogelmiere oder Melde, Franzosenkraut oder Brennnessel, deren Geschmack übrigens jedem Salat und jedem Spinat weit überlegen ist, wie ich finde.“

Höre auf deinen Körper und iss individuell sowie mit Achtsamkeit.

Foto: Christian Kaufmann

PASSIVHAUSmagazin: Welche Herausforderungen orten Sie in einer gesunden und vernünftigen Ernährung? Sarah Wiener: Die Herausforderung ist, dass uns ja kaum noch die ganze Vielfalt von Gemüse und Obst zur Verfügung steht. Es gibt Tausende von Apfelsorten und Hunderttausende Tomatenvariationen. Tomaten können gelb, braun, rosa, violett und klein wie eine Murmel, verwachsen wie ein Wurm sein, oder drei Kilo wiegen. Sie können nach Pilzen oder Rosen schmecken, süß oder würzig, nass oder trocken sein. Was können wir kaufen? Eine ewig gleich große, runde schnittfeste Wasserkugel. Schauen Sie in einem Supermarkt mal bewusst hin, wie groß die Obst- und Gemüseabteilung ist und wie groß der Rest. Umgekehrt ist es bei der Milch. Milch war doch immer Milch. Wie verarbeitet ist dieses Grundnahrungsmittel, dass man auf einmal mehr als zehn verschiedene Sorten kaufen kann? Wem dient das? PASSIVHAUSmagazin: Vegan, Paleo, Low-Carb, basisch oder Kochen nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM): Die Palette an diversen und sich unterscheidenden Ernährungsempfehlungen ist heutzutage breiter denn je und verlangt dem mündigen Konsumenten großes Wissen ab.

Welche Faustregeln für eine vernünftige Ernährung empfehlen Sie und warum? Sarah Wiener: Höre auf deinen Körper und iss individuell sowie mit Achtsamkeit. Iss nichts, was deine Oma nicht mit Genuss gegessen hätte. Kaufe nichts, was du nicht nachkochen kannst und koche selber so oft du nur kannst mit frischen unverarbeiteten Grundzutaten aus dem ökologischen Anbau. Iss wenig Fleisch von gut gehaltenen Tieren und iss das ganze Tier. Zahle den gerechten Preis für gute Qualität und fördere diese. Sonst wird sie morgen nicht mehr da sein. PASSIVHAUSmagazin: Sie engagieren sich auch stark für Ernährungserziehung für Kinder. Warum? Sarah Wiener: Kinder werden eines Tages selber Eltern. Im Kindesalter werden Ernährungsgewohnheiten angelegt und gefestigt. Kinder sind ihrer Umwelt und der Werbung schutzlos ausgesetzt. Eine Gesellschaft sollte sie schützen und fördern, wo es nur geht. Das neue Buch von Sarah Wiener: Zukunftsmenü – Was ist uns unser Essen wert? (Verlag Goldmann)


116 Sto Fassadendämmung

StoSystain R Kletten statt kleben (PR) Mit StoSystain R stellt Sto, Technologieführer im Bereich Fassadendämmung, eine wahre Revolution am Markt vor: Dank leistungsstarker Klettverbindung lässt sich die Fassade von morgen rasch und einfach montieren und am Ende ihres Lebenszyklus in ihren Hauptbestandteilen sortenrein trennen und recyceln. Dieser Durchbruch gelang der Sto-Forschungsabteilung in fünfjähriger Zusammenarbeit mit einem Team des Instituts für Architekturtechnologie an der TU Graz. Das System wurde bereits mit dem Europäischen Recyclingpreis ausgezeichnet. „StoSystain R wird den Fassadenmarkt, wie wir ihn kennen, revolutionieren“, hebt DI Walter Wiedenbauer, Geschäftsführer der Sto Ges.m.b.H., die Bedeutung des innovativen Systems hervor. Mit der Markteinführung der Fassade 4.0, wie Experten das System auch nennen, habe die Evolution der Gebäudehülle die vierte Stufe erreicht, so Dipl.Ing. Dr. techn. Ferdinand Oswald vom Institut für Architekturtechnologie an der TU Graz, der maßgeblich an der Entwicklung der Fassadengeneration 4.0 beteiligt war. Er erklärt die Idee hinter der Innovation: „Nach Witterungsschutz, Gestaltung und Dämmung haben wir den vierten Schritt gewagt: Nachhaltigkeit auch sortenreine Trennung. Der entscheidende Geistesblitz war, den Kleber durch eine Klettverbindung zu ersetzen.“

Montage ohne Kleber: einfach und rasch Nicht nur am Ende ihres Lebenszyklus profitiert StoSystain R vom revolutionären Klettsystem. Schon bei der Montage zeigt sich ein überzeugender Vorteil: weniger Abwasser und kaum Müll, dadurch werden wertvolle Ressourcen geschont. Ökonomisch gesehen ergibt sich ein weiterer Pluspunkt: Die Trockenzeiten für den Klebemörtel fallen weg

Fotos: Sto Ges.m.b.H.

– das spart Bauzeiten und Lohnkosten. StoSystain R ermöglicht außerdem durch die innovative Kletttechnologie eine weitestgehend witterungsunabhängige Montage. „Ein weiterer wichtiger Aspekt: Trotz der bahnbrechenden Neuheit der Technologie gibt es keine Montageabläufe, die für Baufachkräfte neu zu erlernen wären: „Unser System basiert auf den Grundzügen jedes WDVS“, bestätigt Oswald. Bei der Wahl des Dämmstoffs stehen alle Optionen offen. Ebenso flexibel gestalten sich die Möglichkeiten bei der Optik: Kreative Oberflächen, von Glitzereffekten über Reflexionen bis zu strukturierten Texturen, erlauben maximale Gestaltungsvielfalt in Putz und Farbe.

Klettverbindung: geniales Prinzip aus der Natur Nach unzähligen Versuchen entschied sich das Forschungsteam rund um Ferdinand Oswald für die hochwertige Pilz-Schlaufen-Kletttechnologie, ein bionisches Prinzip, das schon länger etwa aus der Bekleidungsbranche, der Autoindustrie oder der Luftfahrt bekannt ist. Dadurch gibt es keine dauerhafte, geklebte Verbindung mehr zwischen Wetterschale und Dämmstoff: StoSystain R lässt sich in seinen Hauptkomponenten sortenrein trennen und recyceln. Bei der Demontage ist kein Spezialwerkzeug nötig. „Die Trägerplatten sind nach der Demontage so gut wie neu, die Dämmung weist nur Durchstoßpunkte auf. Das Einzige, was man vom WDVS wegwirft, sind die gebrauchten Dübel“, erklärt Oswald.


7x

7 Effizienztechnologien vereint in einem Gerät. Die NHWP.

Die NHWP ist die Energiezentrale für Heizen, Kühlen, Frischwassser, Lüftung und PVÜberschussspeicherung

Ing. Peter Krimbacher Geschäftsführer

Wärmepumpe neu gedacht! Heizen, Lüften, Kühlen, Speichern und Frischwarmwasser Die OVUM Heiztechnik GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen. Ihre Innovationskraft hat das Kirchbichler Unternehmen durch Auszeichnungen beim Staatspreis Innovation und dem Futurezone Award 2017 bereits unter Beweis gestellt. Die NiedrigenergieHausWärmePumpe, kurz NHWP, ist die Wärmepumpenlösung für das Einfamilienhaus. Egal ob Heizen, Kühlen, Lüften, Warmwasserbereitung oder bis zu 20 kWh PV-Speicherung, die NHWP vereint sieben Effizienztechnologien unter einer Hülle – eine Energiezentrale auf 1m2 Stellfläche.

Fotos: Meco

Nominierung Staatspreis Innovation 2017 Vlnr: Wolfgang Anzengruber, Alexander Steger, Peter Krimbacher, Reinhold Mitterlehner.

OVUM Heiztechnik GmbH A-6322 Kirchbichl, Tirolerstraße 31 Tel.: +43 (0)5332 / 81238-0 office@ovum.at, www.ovum.at

Für Aufsehen sorgt das Unternehmen zudem mit einer neuen Passivwarmwasserlösung für Wärmepumpen im mehrgeschoßigen Wohnbau. Dabei werden die Verteilungsverluste um bis zu 95 % und die Kosten der Warmwasserbereitung um bis zu 75 % reduziert. In Kooperation mit der Alpenländischen Heimstätte wurde ein Gebäude im Tiroler Unterland mit dem Prädikat „Klimaaktiv Gold“ ausgezeichnet.

Unser Ziel besteht darin, eine Zukunft mitzugestalten, in der die Wärmepumpe das beste System für jedes Gebäude ist, so Geschäftsführer Ing. Peter Krimbacher.

www.ovum.at


118 Elektromobilität mobilität

Elektromobilität für ein breites Publikum Im Gespräch mit Bernhard Kern, dem Präsidenten des ElektroMobilitätsClubs Österreich

Foto: pertramer.at

Bernhard Kern, Präsident des ersten Österreichischen ElektroMobilitäts-Clubs, Infos unter: www.emcaustria.at

(CMS) Der ElektroMobilitätsClub Österreich ist der erste Ansprechpartner aller E-Mobilisten. Die Mission ist es, alle interessierten Menschen miteinander zu vernetzen. In monatlich stattfindenden Kompetenztreffen werden aktuelle und wichtige Themen besprochen, sie dienen auch als Plattform zum Austausch von Informationen, Innovationen und Neuigkeiten. Wiedererneuerbare Energien sind im Bereich E-Mobilität für Privatpersonen, aber auch für Betriebe von großem Vorteil – weniger Verschleißteile, weniger Wartungs- und Instandhaltungskosten, günstig und umweltfreundlich laden. All dies führt langfristig zu hohen Ersparnissen und einer ökologischen und ökonomischen Zukunft. Die Nutzung von sauberem Strom stärkt die heimische Volkswirtschaft.

Umweltverschmutzung ist ein viel diskutiertes Thema. Alle Menschen sind davon betroffen – deshalb machen sich auch (fast) alle Menschen Gedanken darüber. Aber haben auch alle etwas dazu zu sagen? Nur wer weiß, wovon er redet, kann auch wirklich mitreden – also haben wir den Präsidenten des Clubs, Herrn Bernhard Kern, zum Gespräch gebeten: PASSIVHAUSmagazin: Herr Kern, was hat Sie als erfolgreicher Versicherungs- und Finanzberater schon vor Jahren dazu bewogen, sich so intensiv für die Elektromobilität im Lande einzusetzen? Bernhard Kern: Ich habe mich vor Jahren nach einem völlig autofreien Jahr für den Umstieg auf ein Elektroauto entschieden und diesen Schritt nie bereut. Für mich war damals schon klar, dass sich die Mobilität verändern muss, damit wir unsere Zukunft in einer intakten, lebenswerten Welt sichern können. Jeder muss bei sich beginnen umzudenken, sonst wird sich nichts ändern. 2012 habe ich auch in meinem Betrieb zwei Elektrofahrzeuge angeschafft und wurde daraufhin immer öfter als Gast und Experte für E-Mobilität zu diversen Veranstaltungen eingeladen. Man sollte nur über etwas reden, wovon man auch eine Ahnung hat und sich umfassend informieren, bevor man urteilt. PASSIVHAUSmagazin: Dieses große Interesse der Öffentlichkeit hat Sie dann wohl zur Gründung des ElektroMobilitätsClub Österreich bewogen? Bernhard Kern: Erstens das steigende Interesse und zweitens die Möglichkeit, alle „Freaks“ von damals zum Erfahrungsaustausch an einen Tisch zu bekommen, Informationen ohne Verkaufsinteresse an die Leute zu bringen und ein kritisches Publikum zu erreichen. Wir haben in ganz Oberösterreich Veran-


mein passivhaus Foto: David Schreyer

MPREIS Piesendorf

staltungen organisiert und uns gezielten Fragen und Vorurteilen gestellt. Heute ist aus den Freaks von damals ein breites Publikum geworden und die Nachfrage betreffend Elektromobilität steigt täglich. Das Angebot an Fahrzeugen steigt, die Reichweiten ebenso und auch das Netz an Ladestationen wird stetig erweitert und optimiert. PASSIVHAUSmagazin: Mit welchen Vorurteilen haben Sie heute dennoch immer noch zu kämpfen und wie sehen Ihre Antworten darauf aus? Bernhard Kern: Es werden leider immer wieder Falschmeldungen verbreitet, welche die Bevölkerung teilweise verunsichern. Auf unserer homepage unter www.emcaustria.at haben wir diese zusammengefasst und auch gleich umfassend beantwortet. Fakt ist, dass die Ersparnis auf einen herkömmlichen Mittelklassewagen bei ca. 16.000.- Euro auf fünf Jahre gerechnet beträgt. Was die Reichweiten betrifft, muss man eben ein bisschen besser planen und überlegen wohin man wie fährt – Gedanken, die man sich so und so im Sinne von „Fahr nicht fort, bleib im Ort“ vermehrt machen sollte. Das Netz an Ladestationen wächst, deren Qualität und Nutzfreundlichkeit ebenfalls. Erfreulich ist, dass auch die Förderungsmöglichkeiten wachsen und Elektroautos derzeit gratis in Kurzparkzonen stehen dürfen. PASSIVHAUSmagazin: Was wünschen Sie sich im Sinne eines breiten Umstieges auf Elektromobilität von den Anbietern und verantwortlichen Stellen? Bernhard Kern: Die faire Abrechnung nach tatsächlichem Verbrauch und nicht nach Zeitmodell, sowie die kundenfreundliche Bedienung an den öffentlichen Ladestationen ist uns ein großes Anliegen und dafür setzen wir uns auch verstärkt ein. Die sogenannten Wallboxen – Starkstromsteckdosen für daheim – werden gefördert und sind natürlich die günstigste Möglichkeit aufzuladen. Überfrequentierte Stationen sollten aufgerüstet werden und das Angebot an Fahrzeugen mit einem 60 KW-Akku für bis zu 300km Reichweite steigen, dann wäre auch die breite Masse zum Umstieg bereit. Eine Stadt ohne Verkehrslärm und verminderter Geruchs- und Staubbelästigung würde unseren Lebensraum jedenfalls deutlich aufwerten.

Zur Person: Mag. Peter Paul Mölk ist Mitglied der dreiköpfigen MPREIS-Geschäftsführung. Im familiengeführten Unternehmen ist er seit fast 30 Jahren tätig. Er verantwortet die Bereiche Expansion, Projektentwicklung, Facility-Management sowie Recht und IT.

MPREIS setzt auf Passivhausstandard

Nachhaltigkeit wird bei MPREIS groß geschrieben: Das erfolgreiche Tiroler Unternehmen setzt auf Passivhäuser als Supermarktfilialen. Zu bereits fünf bestehenden, gesellen sich 2017 zwei weitere hinzu: in Weer im August, in Vorarlberg Ende des Jahres.

PASSIVHAUSmagazin: Warum wurden bisher fünf MPREIS-Supermarktfilialen als Passivhäuser errichtet und zertifiziert? Peter Paul Mölk: Besser wäre die Formulierung, „Warum wurde nicht nur ein Markt als Passivhaus errichtet?“. Mit der außenwirksamen Passivhauszertifizierung wäre aus marketingtechnischer Sicht ein Markt ausreichend, um dies entsprechend in seiner Kommunikation zum Kunden für Nachhaltigkeitsthemen und Übernahme von Verantwortung für unsere Umwelt einzubauen. Wenn man mehr als einen Markt macht, agiert man aus einer Überzeugung, dass Bauphysik im Passivhausstandard Sinn macht und Nutzen bringt. Nicht nur der Konsument orientiert sich mehr nach sinnund nutzenstiftenden Inhalten, sondern auch der Unternehmer. PASSIVHAUSmagazin: (Bis wann) Rechnet sich die Investition? Peter Paul Mölk: Zwischen drei und fünf Jahren.

PASSIVHAUSmagazin: Wie sind die Erfahrungen mit MitarbeiterInnen und KundInnen? Peter Paul Mölk: Wir hören von angenehmerem und „effizienterem“ Raumklima (keine Zugluft, keine Kälteseen, konstante Temperatur, verbesserte Luftqualität, optimierter Energieeinsatz). Dies ermöglicht angenehmere Verweilzeiten. Generell wurde das Thema anfangs eher kritisch-neugierig eingestuft, gefolgt von überzeugt und jetzt ist es ein inhaltlicher Begleiter für die nächsten Entwicklungsschritte.


Kompetent, kreativ & leistungsstark DIE BIOTOP & TECHNIK RATZESBERGER IN TIROL (PR) Als Fachbetrieb für die Planung, den Bau und die Nachbetreuung von individuell gestalteten Wasserlandschaften zählt die Biotop & Technik Ratzesberger GmbH in Bad Häring/ Tirol heute zu den führenden Schwimmteichbauern in Österreich. In den letzten 23 Jahren realisierte das Unternehmen mehr als 700 private und öffentliche Schwimmteich- und Naturpool-Anlagen in ganz Europa. Zu einem seiner jüngsten Projekte zählt die Realisierung des Kleinbadeteiches des Hotels Haidenhof in Matrei i.Osttirol. Spezialisiert ist das Unternehmen auf die Planung und den Bau von Schwimmteichen, Naturpools, Biotope und Wassergärten. Die Firmenphilosophie von Biotop & Technik, ein Gesamtangebot von Planung, über Ausführung und Betreuung mit dem entsprechenden Know-how anzubieten, führt Jahr zu Jahr zu einem wachsenden Kreis zufriedener Kunden. Unter dem Markennamen RABAGS® ließ sich der Tiroler Fachbetrieb die von ihm entwickelte Schwimmteich-Klärtechnik europaweit patentieren. Fotos: Biotop & Technik Ratzesberger GmbH


Fotos: Biotop & Technik Ratzesberger GmbH

Badevergnügen in reiner Natur Vom RABAGS-Schwimmteich zum RABAGS-Naturpool (PR) Gerötete Augen, trockene, gereizte Haut – der Badespaß im Chlorpool wird schnell zum Verdruss. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die gesunde natürliche Alternative immer beliebter wird. Vor 25 Jahren hatte die Firma Biotop & Technik Ratzesberger GmbH den Mut Neuland zu betreten. Die Vision vom natürlichen Baden im eigenen Garten hat sich mit dem Schwimmteich und Naturpool eindrucksvoll durchgesetzt.

Die Technik Es fing mit dem klassischen Schwimmteich an: Der Schwimmbereich wurde durch einen Regenerationsbereich erweitert, in der sich das Wasser von selbst reinigte. Abgeschaut von Funktionsprinzip der Pflanzenkläranlagen. Das Biotop zum Schwimmen war geboren. Im Laufe der Jahre erweiterte sich die Kundengruppe immer mehr weg vom „Ökotyp der 80er Jahre“. So wurde der RABAGS-Naturpool erfunden. Verfeinerte Filtertechnik machte es möglich. Und heute ? „Die Grenze zwischen RABAGSSchwimmteich und RABAGS-Naturpool verschwimmt immer mehr. Wobei wir jede Badeoase selbst und individuell auf die speziellen Bedürfnisse unserer Kunden planen und ausführen. Immer aber garantiert nachhaltig, ökologisch und chlorfrei“, sagt DI Hedwig Ratzesberger. „Heute liegen die Betriebskosten für einen RABAGS-Naturpool bei rund 135 Euro pro Jahr ! So wichtig uns die technischen Innovationen auch sind – Erfolg haben wir nur, wenn wir aus jedem Projekt ein individuelles Schmuckstück zaubern. Wie viel Individualität auch in RABAGS Naturpool

Anlangen steckt, verrät ein Blick auf unsere homepage oder unsere social-media canels. Ob Wasserspiele, Steineinfassungen, Poolabdeckungen, Treppeneinstiege, Heizsysteme, Bauweisen – es werden immer hochwertigste Materialen eingesetzt. Vom Wasserfall bis zur Gegenstromanlage, von der Unterwasserbeleuchtung bis zur Designerdusche – jede RABAGS-Anlage ist ein Unikat.“

Biotop & Technik Ratzesberger GmbH Rettenbachstraße 12a, 6323 Bad Häring T: +43 (0)699 / 14298639 H: www.schwimmteich.com F: www.facebook.com/derschwimmteich G: www.plus.google.com/schwimmteich.com


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