Phmag 2014

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2014

Architektur & Projektierung // Geb채udeh체lle // Haustechnik // Mensch & Umwelt // Erneuerbare Energien

HAUS

Das Trendmagazin | Lebensr채ume neu gestalten

ein Produkt von

in Kooperation mit der



Editorial Liebe Leserinnen und Leser, es freut mich sehr – Sie halten gerade die achte Auflage des PASSIVHAUSMagazines in Händen. Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind nicht mehr wegzuleugnen. Wir leben seit vielen Jahrzehnten auf Kredit unserer Enkelkinder. Verbote und Beschränkungen seitens der Regierungen bringen meiner Meinung nach nicht wirklich viel. Jeder Einzelne ist nämlich beim aktiven Umweltschutz gefragt und ohne der Bereitschaft, seine Lebensgewohnheiten und Einstellungen zu ändern, wird es nicht nachhaltig funktionieren. Ich darf ihnen nur zwei kleine Beispiele geben und Sie werden sehen, wie einfach es wäre: Ein LKW-Fahrer, der unsere Lebensmittel täglich bringt und an der Laderampe steht, um diesen zu entladen bzw. zu laden, bräuchte nur für genau eine halbe Stunde lang seinen Motor abstellen. Kein Verzicht und auch kein Geld kostet diese Verantwortung. Oder ein anderes Beispiel: Mir ist bewusst, dass wir alle Stress haben und Zeit kostbar geworden ist. Aber ich erinnere mich sehr gerne an meine Kindheit zurück. Da war nämlich der Weg zum Kindergarten und in die Schule immer sehr lustig und gleichzeitig wunderbar kommunikativ. Heute bringen wir die Kinder – und wenn es nur 500 Meter sind – meistens mit dem uns lieb gewordenen Auto hin. Auch dies liegt in unserer Verantwortung. Ehrlich gesagt, sind mir Argumente der Klimaskeptiker in den letzten Jahren immer mehr egal geworden. Ob, und wie stark sich das Klima verändern wird, kann niemand im Detail vorhersagen. Die Tatsache, dass es passieren wird, ist für mich Grund genug, einen Teil der Verantwortung für eine positive Veränderung zu übernehmen. Seit sechs Jahren darf ich die Geschicke der IG Passivhaus Tirol als Geschäftsführer leiten. Es macht mir jeden Tag noch mehr Spaß, dabei zu sehen, wie viele Mitmenschen gleich anfangen zu denken und etwas mit Verantwortung positiv verändern zu wollen. Waren wir zu Beginn 2001 noch ein kleiner und sehr überschaubarer Verein, so werden wir vermutlich im heurigen Jahr das 100. Mitgliedsunternehmen im Netzwerk der IG Passivhaus Tirol begrüßen dürfen.

100 Firmen heißt, dass ca. 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich an diversen Bauprojekten, Produkten und Dienstleistungen arbeiten, bei denen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Vordergrund stehen. Dem Baustandart „Passivhaus“ geht es in vielen Dingen ganz ähnlich wie so manchem Klimaforscher. Die Vorurteile und Ressentiments gegenüber Veränderungen zeigen halt auf, wie menschlich wir sind. Nur wenige trauen sich, gleich neue Wege zu beschreiten und bringen die nötige Hartnäckigkeit mit, dies auch langfristig und trotz Gegenwind zu tun. Ich durfte bei dem Interview von Herrn Prof. Schmude von der TU München dabei sein und mir ist ein Zitat von ihm in meinem Ohr hängen geblieben: „Egal, ob wir an die Klimaveränderungen glauben oder nicht, wir müssen nur abwarten und werden sehen was passiert!“ Unser Planet besteht schon seit so vielen Jahren, die ich mir ehrlich, real gar nicht vorstellen kann. Wir dürfen nur einen Augenschlag davon auf dieser Erde weilen. Seien wir doch so fair und leben wir nicht auf Kredit und mit dem Gedanken, immer noch mehr zu brauchen. Wie uns die Geschichte lehrt, hat der Pharao Tutenchamun der 18. Dynastie etwa von 1332 bis 1323 v. Chr. regiert. Bekannt wurde er, als Howard Carter 1922 sein nahezu ungeplündertes Grab (KV62) im Tal der Könige entdeckte. Nach seinem Tod musste man feststellen: Nichts an materiellen Reichtümern hat er mitnehmen können. Mit diesem Wissen ist es doch ein Leichtes, Verantwortung für unsere Enkelkinder zu übernehmen und sorgsam mit unserer Mutter Erde umzugehen. Ich lade auch Sie ein: Seien Sie ein Teil jener Gesellschaft, die mit Freude am Umweltschutz Verantwortung übernimmt.

Herzlich, Ihr Markus Regensburger, Herausgeber, Geschäftsführer IG Passivhaus Tirol

Vorwort

Foto: Markus Regensburger

Klimawandel und Tourismus Der letzte Winter wird vielfach als sichtbarer Beleg für den Klimawandel angeführt, war er doch in vielen Destinationen auf der Alpennordseite durch extrem wenig und (wenn überhaupt) späten Schnee gekennzeichnet: ein Vorgeschmack auf den für die Zukunft erwarteten Christmas-Easter-Shift im Wintersporttourismus? Natürlich kann ein solches „Einzelereignis” nicht als Beleg für den Klimawandel interpretiert werden, aber nahezu alle Klimamodelle und die aus ihnen abgeleiteten Szenario-Berechnungen, die auf der Berücksichtigung 30-jähriger Klimaperioden beruhen, belegen eindrucksvoll, dass auch der Tourismus in Zukunft unter gewandelten klimatischen Rahmenbedingungen stattfinden wird. Dabei wird es nicht nur Verlierer geben, die ökonomisch unter den sich wandelnden klimatischen Bedingungen leiden werden (wie z.B. niedrig gelegene wintertouristische Regionen), sondern es wird auch Destinationen und Marktsegmente des Tourismus geben, die zu den Gewinnern des Klimawandels gehören werden: Möglichkeiten zur Saisonverlängerung und/oder die Umlenkung von Touristenströmen in diese Zielgebiete werden als Chancen des Klimawandels betrachtet. Die Klimafolgenforschung kann den (positiv wie negativ) betroffenen touristischen Destinationen wichtige Erkenntnisse darüber liefern, mit welchen Szenarien sie sich auseinandersetzen müssen und wie die Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen gelingen kann.

Dr. Jürgen Schmude ist Professor für Tourismusforschung und Nachhaltigkeit am Department für Geographie der Ludwig-Maximilians-Universität München.


inhalt

Pflegeheim in Passivhausbauweise

07

IG Kursbuch

48 Thermische Sanierung

Bundesminister Rupprechter über Umweltschutz

lebensraum für generationen 28

Minihaus in Frankfurt a. M.

Verdichtete Bauweise in Städten

32

Solide Wohnbau-Finanzierung

96

Produktentwicklung

Fenster – Trends und Qualitätskriterien

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123 Forschung und Entwicklung Brennstoffenergie für die Zukunft

mensch & Umwelt

Die Gewinner des Klimawandels

144 Intelligente Stadtplanung

fachbeirat

40

Unter einem Dach

Mehr-Generationen-Traum in Rum

95

42

Reihenhaus für Generationen

Klima aktiv-zertifiziertes Projekt

139 Dr. Andrea Fischer Thema Klimawandel

Vitalkost mit Wildkräutern

wohn(t)räume garten(t)räume

Albert Lechner Energieeffizienzgesetz DI Dr. Renate Hammer Was ist Suffizienz?

„Mut zur Schönheit“ fordert Tarek Leitner

149 Leben mit der Natur

15

Vision einer Smart City in Graz

146 Architektur

Neue Generation in der Wärmedämmung beginnt

Architektonische Raffinessen in Pfons

Glaziologin über heimische Eisriesen

140 Klimaforschung

105 Dämmputzsystem

Generationenwohnen

Schweizer Forscher über ihre Arbeit im Windkanal

134 Gletscherbericht

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GEBÄUDEHÜLLE

Ohne Grund kein Grund zu bauen?

36

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Mitarbeiter-Haus in Passivhausbauweise

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Passivhaus im Tourimus

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Interview

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24

Zertifizierte Passivhäuser in Friedrichshafen

Energiewende als Konjunkturmotor

128 Stadtwindforschung

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Wussten Sie, dass

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22

Energiebilanzierung

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zum Thema „Holz“

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Wortkunst

Erstes zertifiziertes Passiv-Holzhaus Tirols

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20

Titelstory

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Gesetzliche Vorschriften und Spartipps

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Wohn- und Geschäftshaus in München

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120 Interview

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Bodenaushub

EnerPHit-Sanierung

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ERNEUERBARE ENERGIEN

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19

75

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Für Sie gelesen und geblättert…

Behaglichkeit in Nicht-Wohngebäuden

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Buchtipps

Dynamische Gebäudesimulation

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16

66

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Naturkatastrophen & Hagelsimulator

Kunst im Stiegenhaus

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Sicherheitstechnik

Passivhaus-Wohnanlage

14

63

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Geschäftsführer der s REAL im Gespräch

Liebe auf den ersten Blick

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Leistbares Wohnen

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10

Passivhaus-Bautagebuch

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Sternstunden für die IG Tirol

56

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Innovative Haustechnik bei Burton in Innsbruck

Komfortlüftung

Studie „Bewohner gesundheit und Raumluftqualität“ us in

IG Sommernachtsfest

Worauf es ankommt beim zielgerichteten Kreativ-Prozess

112

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08

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Zukunftsweisende Weiterbildungs-Angebote

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Intro

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Besser leben im Alter

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44

109 Integrale Planung • pa ssiv

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Editorial & Vorwort

HAUSTECHNIK ha

03

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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

INFOS & NEWS

150 Lichtplanung

Raumstimmung und Wohnqualität

163 Raumkonzepte

Hinter jedem Raum steht ein Traum

Wir weisen darauf hin, dass im Interesse der besseren Lesbarkeit auf die Schreibweise der weiblichen Form verzichtet wurde. Wir legen jedoch Wert auf die Feststellung, dass diese Publikation weiblichen und männlichen Benutzern gleichermaßen gerecht wird.

I M P R E S S UM

Offenlegung: Gem. § 25 MedienGesetz unter wwwpassivhausmagazin.at/impressum

Projektleitung: Markus Regensburger, zweiraum GmbH Werbeagentur REDAKTION: Mag. Maria Köhle, m.koehle@ zweiraum.eu

Medieninhaber: Zweiraum GmbH Werbeagentur / verlag@zweiraum.eu Firmenbuch FN 322705 t, Gerichtsstand Innsbruck Firmensitz: Floriangasse 13, 6460 Imst, Tel.: 0720/595 111

ANZEIGENVERKAUF: Brigitte Wachter, zweiraum GmbH Werbeagentur

Geschäftsführender Gesellschafter: Markus Regensburger

LAYOUT, GRAFIK DESIGN & SATZ: Eli Krismer, zweiraum GmbH Werbeagentur, www.zweiraum.eu

Die grundlegende Richtung: Die Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens auf Basis eines schonenden Ressourcen-Umganges mit Fokus auf Klimaschutz, CO2-Einsparung sowie Stärkung der Regionalität

FOTOGRAFIE: Titelbild/Artikel Seite 78: Eli Krismer, zweiraum GmbH Werbeagentur

VERLEGER / VERLAGSLEITUNG: zweiraum GmbH Werbeagentur Floriangasse 13, 6460 Imst, info@ zweiraum.eu, www.zweiraum.eu

DRUCK: Druckerei Berger, 3580 Horn, www.berger.at

Internet: www.passivhausmagazin.at

ERSCHEINUNG: September 2014

Alle im Magazin erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.


LEUTE 146 Mag. Tarek Leitner Foto: ORF/Th.Ramstorfer

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„Mut zur Schönheit“ fordert der beliebte „Zeit im Bild“Präsentator in seiner „Streitschrift gegen die Verschandelung Österreichs“.

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29

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120 Prof. Dr. Claudia Kemfert Foto: Roland Horn

Wie die Energiewende zum Konjunkturmotor werden kann, erklärt die Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit in Berlin.

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92 Franz Pirktl sen. Foto: PASSIVHAUSmagazin

Der Senior-Chef des FünfSterne-Alpenresort Schwarz in Mieming baut derzeit Österreichs erstes zertifiziertes Mitarbeiterhaus im Passivhausstandard.

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134 Dr. Andrea Fischer Foto: Foto Hofer/Innsbruck Fotonachweise im Blattinneren

Die Innsbrucker Glaziologin erläutert die Situation der heimischen Eisriesen und legt ihren Standpunkt zu Verursachern des Klimawandels dar.

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7. – 9.11.2014

Passivhausbewohner öffnen ihre Türen

Tage des Passivhauses Das Passivhaus in all seinem Komfort erleben und präsentieren Wenn Sie bereits alle Vorzüge eines Passivhauses erleben, indem Sie eines bewohnen, sind Sie herzlich eingeladen, sich an der Aktion „Tage des Passivhauses 2014“ zu beteiligen. Gewähren Sie anderen Bauherren Einblicke in Ihre Wohnwelten!

ein Passwort zu erhalten. Wenn Sie mit Ihrem Passivhaus in der Vergangenheit bereits teilgenommen haben, können die Daten einfach übernommen werden. Lediglich die aktuellen Besichtigungstermine müssen noch ergänzt werden.

Über die Datenbank www.passivhausprojekte.de können Sie Ihr Passivhaus-Projekt anmelden und damit einem breiten Publikum präsentieren. Neue Nutzer der Datenbank müssen sich vorher kurz registrieren, um

Ab dem 1. September werden teilnehmende Passivhäuser mit den Besichtigungsinformationen über die Datenbank www.passivhausprojekte.de veröffentlicht. Diese Liste wird bis kurz vor dem Termin aktualisiert.

Die „Tage des Passivhauses“ sind eine Aktion der Netzwerke Informations-Gemeinschaft Passivhaus Deutschland (IG Passivhaus), Passivhaus Austria, International Passive House Association (iPHA), dem durch Intelligent Energy Europe geförderten EU-Projekt PassREg sowie weiterer Partner im Ausland.

Die zu besichtigenden Häuser finden Sie unter: www.igpassivhaus-tirol.at

Schulungs zentrum www.igpassivhaus-tirol.at

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19:00 Uhr

Häuslba uer und Saniere rInnen aufgepa sst! Die Teil nahme ist kost enlos!

Das PASSIVHAUSmagazin wird unter folgenden Vorgaben gedruckt: CO2-Klimaneutral Drucken Beim klimaneutralen Drucken wird die Menge an Treibhausgasemissionen, die durch die Herstellung des Druckerzeugnisses entsteht, über Zertifikate von Klimaschutzprojekten ausgeglichen.

www.berger.at Infos & Anmeldung: www.igpassivhaus-tirol.at info@tiroler-passivhaus.at • Tel. +43 (0)720 / 595 222

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Intro

IG serviert kompaktes

Kursbuch Zukunftsweisende Weiterbildungs-Angebote nutzen und davon profitieren ntrum

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Wer sich auf dem Gebiet des energieeffizienten Bauens und Sanierens weiterbilden möchte, der sollte einen Blick ins jüngst erschienene Kursbuch der IG Passivhaus Tirol werfen. Durchaus bewährt hat sich mittlerweile das im Jahr 2012 großzügig erweiterte Schulungszentrum der IG Passivhaus Tirol. Mehr als 400 Absolventen haben vom attraktiven Weiterbildungsangebot bereits profitiert. Das jüngst erschienene Kursbuch listet das starke Angebot auf: Internationaler Passivhaus-Handwerker- und Praktiker-Kurs, Internationaler Passivhaus-Planer und Beraterkurs und der Energie-Fit(EFI)-Kurs für Immobilienmakler bilden die jeweiligen Einheiten, die in der Praxis bestens angenommen wurden. Im Kursbuch sind außerdem Voraussetzungen sowie genaue Veranstaltungs-Modi beschrieben: vom Grundlagen- über diverse Ver-

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tiefungsmodule, die teilweise separat buchbar sind. Detaillierte Einblicke in das Kursgeschehen liefern die Stundenpläne. Austragungsort des Unterrichts ist das topmoderne Heizungs- und Lüftungslabor am Wifi in Innsbruck, welches die IG Passivhaus Tirol in Kooperation mit dem Wifi entwickelt hat. Dort werden die Inhalte, basierend auf „Praxis pur“, vermittelt. Gefragte Referenten aus dem In- und Ausland geben ihr Wissen weiter. Sie sind mit neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen betraut und stellen sich, sowie ihre zentralen Schulungsinhalte, im IGKursbuch vor. Zu Wort kommen aber auch Absolventinnen und Absolventen, die über ihre Erfahrungen und Vorteile berichten, die sie durch die Schulungen generieren konnten.

IG Kursbuch anfordern

Kostenlos anfordern können Interessierte das Kursbuch im IG-Büro unter der Telefonnummer +43/ (0)720 595 222 oder via E-Mail unter info@igpassivhaus-tirol.at.

Mag. Maria Köhle Redaktionsleiterin

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne… Diese Zeilen aus Hermann Hesses lyrischem Meisterwerk „Stufen“ fallen mir jetzt ein, während ich die allerletzten Zeilen des PASSIVHAUSmagazines 2014 in meinen Laptop klopfe. Den Zauber beim Bauen und Sanieren bilden Träume von Geborgenheit im eigenen Zuhause. Wenn nach vielen planungs- und arbeitsintensiven Monaten oder gar Jahren, Schweißperlen, Sorgen und Diskussionen das erste Mal der Schlüssel die eigene Haustüre öffnet, dann ist das „ein unbeschreibliches Gefühl“. So schildern es Katharina und Christian aus Wörgl. Wir begleiten die beiden von der Planung ihres Passivhauses bis zum Einzug – Näheres dazu können Sie im Bautagebuch des Paares auf Seite 56 nachlesen. Schön ist es aber auch, wenn Holzbau-Unternehmer Einblicke in ihr Privathaus gewähren. Und von den dort verwendeten vier heimischen Holzarten sprechen, als wären sie Menschen. Unsere Titelstory 2014 finden Sie ab Seite 78. Einen Schwerpunkt in dieser Ausgabe widmen wir dem Thema „Generationenübergreifendes Wohnen“. Drei Projekte stellen wir Ihnen vor, bei denen sich teils vier Generationen ihren Wohntraum gemeinsam und doch getrennt verwirklicht haben. Wie das funktioniert? Nachzulesen auf den Seiten 36, 40 und 42. Damit Träume keine Schäume bleiben, ist aber auch ein solider Finanzplan gefragt. Zu diesem Thema haben wir einen erfahrenen Bankmanager befragt und mit ihm eine plakative Beispielrechnung (auf Seite 32), angestellt. Das PASSIVHAUSmagazin 2014 möge Ihnen inspirierende und informative Momente bescheren. Meine besten Wünsche begleiten Sie – und Ihr energieeffizientes Bauvorhaben! Maria Köhle m.koehle@zweiraum.eu PS: Über Ihre geschätzte Meinung in Form eines Leserbriefes freuen wir uns. Ebenso wie über konstruktive Kritik! redaktion@passivhausmagazin.at


8 IG Sommernachtsfest 2014 infos & news

Stern stunden

für die IG Passivhaus Tirol Mehr als 120 Gäste feierten den Sommer 2014 Premiere feierte das Sommernachtsfest unter dem klingenden Titel „Sternstunden“ der IG Passivhaus Tirol. Fernab von jeglichem Dresscode und anderen Formalitäten amüsierten sich Vertreterinnen und Vertreter des Netzwerkes für Information, Qualität und Weiterbildung im Forum Rum. Aber auch externe Gäste waren geladen und mischten sich unter die sehr gut besuchte Veranstaltung. Sehr zur Freude der IG-Führungsriege, wie Obmann Albert Lechner in seiner kurzen Begrüßungsrede betonte. Schmissige musikalische Happen servierte die Oberländer Formation „Recycle“, auch der kulinarische Genuss am Buffet kam nicht zu kurz. Ein Streifzug durch die laue Rumer Sommernacht in Bildern…

Oben links: Dietmar Ewerz, Joachim Plattner (technischer Verkauf Röfix) und Frank Kreidl (v.l.) unterbrachen ihren Plausch für ein kamerataugliches Lächeln. Oben Mitte: Herbert Wild mit IG-GF Markus Regensburger, der sich wie üblich aufs Foto zierte… Oben rechts: Komfortlüftungsprofis im Doppelpack: Christian Obmascher (Firma Pichler) und Airoptima-GF Markus Meyer (r.). Links: hieß die Gäste im sommerlichen Outfit willkommen: IG-Office-Lady Petra Hollrieder. Rechts: Carmen Hieger (IG) flankiert von den Feschaks Thomas Höpperger (l.) und IG-Neo-Mitglied Bernhard Weiskopf (Technisches Büro Weiskopf ).

Coole Töne am heißen Sommerabend: Die Oberländer Band „Recycle“ unterhielt die Gäste musikalisch.


Links: Das Architekten-teamk2 ist Immer dabei, wenn’s etwas zu feiern gibt: Dietmar „Ewi“ Ewerz (l.) und Martin Gamper. Rechts: Ein Sommernachtsfest ohne hübsche Sommerkleider geht ja gar nicht: Bernhard Griessl und Angelika Mader (Tischlerei Griessl), Josef Kogler (Elektro Margreiter), Baumeisterin Christina Krimbacher sowie Architektin Angelika Mitterer mit Hansjörg Haller (v.r.)

Sonja Erhart verzauberte mit ihrer Stimme. Sie und ihre Bandkollegen Florian Pfenning, Johannes Nagele und Christian Unsinn bilden die Formation „Recycle“.

Wenn der Holzbauer den Haustechniker trifft, dann ist Fachsimpeln angesagt: Karl Schafferer (Schafferer Holzhaus GesmbH) (l.) mit IGObmann Albert Lechner (Haustechnik Huter).

In sommerlicher Feierlaune zeigten sich Stephan Krimbacher (WE), Manuela Endl und NHT-GF sowie IG-Vorstand Hannes Gschwentner.

Das Allgäu war prominent vertreten: Dieter Herz (l.), stellvertretender Obmann der IG Passivhaus Tirol mit Lüftungsprofi Markus Meyer.

Ein Schnappschuss fürs PASSIVHAUSmagazin? Kein Problem für Hannes Gstrein, Edith Metz und Manuel Hosp (v.l.) von der Firma Energieconsulting Klimatherm.

Josko Oberland-Chef Dietmar Gotsch (l.) und Emanuel Schuster amüsierten sich prächtig.

Helga Oberarzbacher mit Baumeisterin Christina Krimbacher und Anders Linder (v.l.).

Mitten drin statt nur dabei: Rainer Krißmer und Andrea Strasser von Energy Consultants (l.) mit Gitti Wachter (IG).

Geschwister-Treffen bei den Sternstunden: Siggi Walser (Isocell) mit Verena Tilg (Tischlerei Tilg).

Auch IG-Netzwerkbetreuer Robert Ehrlich und seine Gattin Sigrid feierten mit.

Hungrig und gut gelaunt: Gerald Fröhlich von Stiebel Eltron (l.) und Admir Music.

„Auf den Sommer 2014“, hieß es bei Andreas und Daniela Plunser (Holzbau aktiv) mit Franz Henggl Schneider. (v.l.)


10 Leistbares Wohnen infos & news

Bis zum 35. Lebensjahr

30.000 Euro

auf der hohen Kante Fotos: eli/zweiraum.eu, s Real

Max Unterrainer und Harald Knoll: „Investitionen in Immobilien werden noch lange ein sehr gutes Geschäft sein. Der Vorteil gegenüber Gold liegt darin, dass Immobilien keinen starken Schwankungen unterliegen und daher wesentlich mehr Sicherheit bieten.“

„Bei lebenslanger Mietzahlung flieSSt das Geld in fremde Taschen.“

Die Geschäftsführer der s REAL Immobilien Tirol über leistbares Wohnen in Tirol Wer eine Immobilie kaufen kann, sollte es ehest möglich tun und den Schritt ins Eigentum wagen. Je früher, umso besser, denn die Preise steigen weiter! Diesen Rat erteilen die Geschäftsführer des Immobiliendienstleisters s REAL, Max Unterrainer und Harald Knoll. PASSIVHAUSmagazin: Die s REAL Immobilien Tirol versteigert erstmals ein Wohnobjekt. Welches ist das Ziel dieser Aktion? Max Unterrainer: In Amerika und England sind Immobilienauktionen eine völlig normale, standardisierte Art der Immobilienverwertung. Im Gegensatz zur Maklerei, bei welcher der Preis immer von einem vorgegebenen Verkaufspreis meist etwas hinuntergeht, verhält es sich bei der Auktion anders. Der Ausrufepreis liegt zwischen 10 und 25 Prozent unter dem geschätzten Wert. Der Ausrufepreis geht in der Auktion nur nach oben und könnte durch-


infos & news Leistbares Wohnen 11

aus auch über den Schätzwert hinausgehen – der wahre Marktwert kristallisiert sich erst im Verlauf der Auktion heraus. Im Gegensatz zur Zwangsversteigerung lässt das Gesetz bei der freiwilligen Auktion einen Widerrufsvorbehalt von einer Woche zu. Der Verkäufer ist nicht an die Auktion gebunden! Das heißt im konkreten Fall: Falls es dem Anbieter zu wenig ist, kann er das Angebot innerhalb einer Woche ablehnen. Die Auktion ist keineswegs ein Instrument nur für „schlechte Immobilien“, sondern im Gegenteil auch für Bestimmobilien. Die Auktion ist eine tolle Sache, seine Immobilie rasch und zum besten Preis zu verkaufen. PASSIVHAUSmagazin: Wie schätzen Sie die Entwicklung der Immobilienpreise in Tirol für die nächsten zehn Jahre ein? Wie jene der Grundstückspreise und hier vor allem Bauland? Harald Knoll: Aufgrund der Knappheit an Grundstücken werden deren Preise weiter steigen! Die Mittelschicht kann es sich nicht mehr leisten in Innsbruck eine Wohnung zu kaufen. Die Hälfte der Eigentumswohnungen kostet in der Landeshauptstadt mehr als 300.000 Euro. In den zentralen Lagen sind Wohnungen sehr begehrt. Innsbruck ist Anlegern lieb und teuer geworden. Schließlich kann man Verkaufs- und Mietpreise verlangen, die von alteingesessenen Innsbruckern noch vor wenigen Jahren als utopisch bezeichnet wurden. Generell ist das Angebot in der Stadt nur noch für wenige erschwinglich. Doch von einer Blasenbildung kann derzeit keine Rede sein. PASSIVHAUSmagazin: Was braucht es in Tirol konkret, um Wohnen wieder leistbarer zu machen? Ist dies überhaupt möglich? Max Unterrainer: Es müsste festgelegt werden, dass Städte und Gemeinden mit Boden sparsam umgehen. Damit Bauland nicht gehortet wird, könnte man die Eigentümer verpflichten, gewidmetes Bauland in einer bestimmten Frist zu bebauen. Eine Rückwidmung von nicht genutztem Bauland nach zehn Jahren wäre ebenso ein möglicher An-

„Unser Anraten an Eltern und Jugendliche: Am besten schon in der Lehre oder nach dem Studium mit einem Bausparvertrag und einem zusätzlichen Wohnsparbuch zu beginnen. Das Ziel sollte sein, dass bis zum 30. bis 35. Lebensjahr ca. 30.000 Euro als Eigenmittel vorhanden sind.“

satz. Auch sollten Gemeinden und Städte motiviert werden, Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau auszuweisen. Damit könnte man den Grundpreis auf einem vertretbaren Niveau halten. PASSIVHAUSmagazin: Ein Beispiel aus der Praxis: Was raten Sie jungen Familien, die nicht mit Baugrund gesegnet sind und dennoch ein Eigenheim realisieren wollen? Max Unterrainer: Das beste Rezept für eine Realisierung der eigenen vier Wände ist mit Sicherheit die Empfehlung, ehest möglich mit dem Ansparen von Eigenmittel zu beginnen. Deshalb mein Anraten an Eltern und an alle Jugendlichen: Am besten schon in der Lehre oder nach dem Studium mit einem Bausparvertrag und einem zusätzlichen Wohnsparbuch zu beginnen. Das Ziel sollte sein, dass bis zum 30. bis 35. Lebensjahr an die 30.000 Euro als Eigenmittel vorhanden sind. Da mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen ist, dass die Preise in Tirol nie mehr sinken werden, sondern immer steigen und auch dementsprechend die Mieten, sollte man rechtzeitig vorsorgen, sodass die Freiheit im eigenen Zuhause möglich ist. Man sollte hierbei bedenken, dass bei lebenslanger Mietzahlung das Geld in fremde Taschen fließt. Weiters ist anzunehmen, dass in 20 bis 30 Jahren bei den steigenden Mietpreisen – „falls man es nicht schafft, Eigenmitteln für ein Eigenheim anzusparen“ – die Pension mit dem heutigen Lebensstandard nicht mehr gesichert ist. Deshalb: je früher man anspart, umso sicherer kann man seinen Ruhestand genießen.


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FIXIERT! XIERT! Bald ist es soweit: Die erste s REAL-Immobilienauktion findet demnächst statt. Nutzen auch Sie die Chance für einen erfolgreichen Verkauf Ihrer Immobilie! Noch können Sie Ihr Objekt zur Auktion anmelden. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

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Neubau und Sanierung – auf jeden Fall im Passivhausstandard Passivhausstandard ist zwar aus kosten- oder konstruktiven Gründen nicht in allen Baubereichen zu 100 % durchführbar, aber aufgrund der einzigartigen Energieeffizienz klar zukunftsweisend. Seit Langem setzt deshalb die Architekten Adamer°Ramsauer ZT Gesellschaft OG, welche seit mehr als 50 Jahren besteht, sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich die Passivhaus-Technologie ein. Vor allem in Sanierungen liegt großes Potenzial, um die Energieeffizienz von Gebäuden (bis Null-Energie-Häuser), die Arbeitsqualität zu erhöhen und zudem auch Lebenszykluskosten zu minimieren. Es ist ihnen wichtig diese Vorgaben zu berücksichtigen, denn wer diesen heute nicht folgt, wird in einigen Jahren Immobilien besitzen, die durch mangelnde Energieeffizienz ihren Wert verlieren werden. oben: Passivhaus Kramsach 2013; links PassivhausPlus, EFH München 2010; Einfamilienhaus Moorsbach, Kufstein 2007; Einfamilienpassivhaus, Thiersee 2013 unten: Passivhaus Kindergarten Kramsach 2008 Fotos: Horvath, Adamer°Ramsauer

Mag. Arch. Klaus Adamer Mag. Arch. Helmut Ramsauer DI Arch. Peter Ramsauer Geschäftsführende Gesellschafter Adamer°Ramsauer Architekten Oberer Stadtplatz 5a 6330 Kufstein Tel.: +43 / (0)5372 / 64784 Fax: DW 15 office@aar.at www.aar.at


14 Sicherheitstechnik infos & news

Naturkatastrophen können alle treffen Fotos: Maria Köhle

Das Institut für geprüfte Sicherheitstechnik und Capatect stellen den Hagelsimulator vor Gebäudeschäden durch Hagel, Starkregen, Sturm oder Schneedruck treten immer häufiger und heftiger auf. Um auf derartige bedrohliche Ereignisse und damit verbundene Anforderungen an Gebäude kompetent reagieren zu können, wurde das Institut für geprüfte Sicherheit (IGS) gegründet. Ziele des IGS erläutert Dipl.-Ing. Hans Starl: „Wir wollen Konsumenten in Sachen Prävention gegen Natureinwirkungen bestmöglich beraten – und zwar bereits während der Planung eines Gebäudes. Dies schließt ein, dass sich Bauträger, Architekten, Planer und Kommunen an das IGS wenden können, um Informationen und Hinweise auf Problemstellungen zu erhalten.“ So soll es in Zukunft möglich sein, Gemeinden bei Umwidmungsfragen dahingehend zu unterstützen, Starkregen mittels Simulationsmodell berechenbarer zu machen. „Ist man in der Lage, Probleme rechtzeitig zu erkennen, ist es möglich, sehr viele – aus Naturkatastrophen resultierende – Schäden durch gezielte Prävention in großem Ausmaß zu verhindern“, fasst Dipl.-Ing. Hans Starl zusammen. In Kooperation mit der Firma Capatect - Firmengruppe Synthesa wurde der „Hagelschlag mittels der Hagelsimulationsmaschine“ – unter anderem auf der Tiroler Hausbau und Energiemesse in Innsbruck – präsentiert. Im Bild v.l.: Dipl.-Ing. Gerhard Enzenberger, Ramona Marschnig und Hans Starl.

Mit der Hagelsimulationsmaschine werden genormte, im Labor hergestellte Eiskugeln, bis zu einem Durchmesser von 70 mm, auf eine Auftreffgeschwindigkeit von bis zu 140 km/h beschleunigt.

Ablauf

Interessierte können ihre Produkte prüfen und klassifizieren lassen. Anschließend erhalten sie einen Prüfbericht mit zugehöriger Bilddokumentation. Mittels dieser Prüfung wird sichtbar, welchen Wiederstand die angebotenen Produkte leisten. Diese Erkenntnisse können in deren Weiterentwicklung einfließen und dementsprechend verbessert werden. Mit der Hagelsimulationsmaschine werden genormte, im Labor hergestellte Eiskugeln, bis zu einem Durchmesser von 70 mm, pneumatisch auf eine Auftreffgeschwindigkeit bis zu 140 km/h beschleunigt. Die Geschwindigkeiten entsprechen den natürlichen Fallgeschwindigkeiten von Hagelkörnern ähnlicher Durchmesserklassen. Weitere Infos: www.hagelregister.at.


HAUS Kommentar: HAUS

Fachbeirat

Foto: eli/zweiraum.eu

Albert Lechner Geschäftsführer der Huter Haustechnik GmbH Obmann der IG Passivhaus Tirol

Das neue Bundes-Energieeffizienzgesetz hat das Wirtschaftsministerium heuer in Begutachtung verabschiedet – beschlossen hat es der Ministerrat. Mit ihm setzt Österreich Vorgaben der EU-Richtlinie um. Das Ziel ist der effizientere Einsatz von Energie.

Das neue BundesEnergieeffizienzgesetz Das Gesetz sieht vor, dass der Endenergieverbrauch in Österreich bis zum Jahr 2020 bei einem Wert von 1.100 Petajoule stabilisiert werden soll, wobei es sich dabei um ein indikatives Ziel handelt, das unter gewissen Annahmen (Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, Klima) steht. Gemäß den letzten verfügbaren Zahlen (2012) liegt Österreich derzeit leicht unter diesem Wert, weil der Energieverbrauch in den vergangenen Jahren erfolgreich vom Wachstum entkoppelt werden konnte. Dennoch sind in Zukunft weitere Maßnahmen notwendig, weshalb im Gesetz eine Reduktion um kumulierte 218 Petajoule bis 2020 vorgesehen ist. Durch die Einbeziehung der Energielieferanten sind alle Energieträger umfasst, also über Mineralölhändler und Tankstellen auch der Verkehr. Was sich noch sehr neu anhört, wird also in Zukunft Unternehmerinnen und Unternehmer betreffen. Konkret sind es Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern (im Erstentwurf 50 Mitarbeitern). Sie müssen ein Energiemanagementsystem/Energieaudit einführen/ durchführen, sind aber nicht verpflichtet, Maßnahmen zu setzen. Um den Administrationsaufwand zu reduzieren, erfolgt die Meldung über das Energieaudit nicht durch das Unternehmen, sondern durch den Auditor. Keinerlei Verpflichtung gibt es für kleine und mittlere Unternehmen, wobei freiwillig durchgeführte Energieberatungen und deren Ergebnisse auf die Ziele der Richtlinie angerechnet werden können. Die im Vorjahr vorgesehene Verpflichtung von rund 16.000 Unternehmen über Sektorziele, entfällt einerseits aufgrund des für die Erfassung nötigen bürokratischen Aufwands und andererseits, weil vor allem ETS-Unternehmen aufgrund des Zertifikatehandels und des internationalen Kostendrucks ihre Potenziale oft schon ausgereizt haben. Laut einer ersten Einschätzung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) konnten gegenüber dem Entwurf des Vorjahres deutliche Verbesserungen erzielt werden: • Keine Einsparungsverpflichtung für energieverbrauchende Unternehmen • Keine bürokratischen Aufzeichnungspflichten

Je früher man sich informiert, desto besser kann auf das neue Gesetz reagiert werden

• Keine verpflichtenden Energieberatungen für kleine und mittlere Unternehmen • Keinerlei Einschränkungen der Förderbarkeit von Beratungen und Investitionsmaßnahmen

• Keine Ausgleichszahlungen im Falle einer Zielverfehlung • Amtliche Meldeverpflichtungen für alle Betriebe mit weniger als 250 Mitarbeitern entfallen komplett Je eher Unternehmer über das neue Gesetz informiert sind, desto früher können Maßnahmen gesetzt werden!


16 Buchtipps infos & news

Für Sie gelesen und geblättert…

Interessante

Buchtipps Gebäudehülle im Fokus Das vom Innsbrucker Sachverständigen Michael Hladik herausgegebene Buch „Gebäudehülle im Fokus“ ist im Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart erschienen. Die Gebäudehülle hat sich zu einem komplexen HightechBauteil entwickelt, bei dem von der Produktwahl über die Planung und Ausführung bis zur Wartung alle Schritte stimmig sein müssen. In 38 Beiträgen hinterfragen die Autoren kritisch die gegenwärtigen Konstruktionen und Ausführungspraktiken und geben Tipps und Ratschläge für mehr Qualität. Beispiele möglicher Bauschäden/Oberflächenschäden und -mängel werden aufgezeigt. Mit eingängigen Merksätzen und illustriert mit Karikaturen wird das Buch zu einem umfassenden Lehr-, Fach- und Handbuch für alle, die sich mit der Planung und Ausführung befassen oder als Sachverständige im Bereich Ausbau und Fassade tätig sind. Gebäudehülle im Fokus/Planung - Konstruktion - Ausführung - Technologie - Bauschäden Herausgeber: Michael Hladik, 2012, 482 S., zahlreiche farbige Abbildungen und Tabellen, Gebundene AusgabeFraunhofer IRB Verlag, ISBN 978-3-8167-8166-0

(Basis)-Wissen für Haustechniker Umfangreiches Basiswissen für Haustechniker vermittelt der dreiteilige Band von Helmut Schlagnitweit und Harald Wagner.

„What’s mine is yours“ Die Share Economy ist in aller Munde. Als Vordenkerin der in den USA entstandenen Bewegung gilt Rachel Botsman. In ihrem Buch „What’s mine is yours“ beschreibt die Harvard-Absolventin, wie „Collaborative Consumption“ alte Geschäftsmodelle ablöst und dazu führt, dass Internetnutzer untereinander ungenutzten Raum, Güter oder Dienstleistungen austauschen. Dabei gehe es um Vertrauen zu Fremden. Und um Zugang statt Besitz. Taschenbuch: 280 Seiten, Verlag: Collins; Auflage: Trade Paperback. (3. Februar 2011), Sprache: Englisch, ISBN-10: 0007395914, ISBN-13: 978-0007395910

Die schönsten Passivhäuser Ein Buch von Harald Eisenberger und Barbara Sternthal, das beweist, wie schön man bauen und wie behaglich man in einem Ambiente leben kann, das Lebensqualität auf unserem Planeten auch für die kommenden Generationen garantiert. In Gesprächen mit deren Bewohnern stellt Barbara Sternthal Fragen nach dem Alltag in einem Passivhaus, erzählt von Baugeschichten, von modernem Design und erstklassiger Architektur… Gebundene Ausgabe: 192 Seiten, Verlag: Brandstätter Verlag (16. November 2011), Sprache: Deutsch

Taschenbuch für Heizung + Klimatechnik Der neue Recknagel: kompetent, umfassend, praxisnah. Für Generationen von Technikern und Ingenieuren ist der Recknagel das maßgebende Standardwerk zu allen Heizungs-, Klima- und Lüftungsfragen. Die Basisversion Print besteht aus einem gedruckten Buch, das wie bei der 74. und 75. Auflage die Kerninhalte enthält; die Vertiefungsinhalte, die zugunsten der leichteren Handhabe ausgelagert wurden, finden sich digital unter www.recknagel-online.de. Herausgeber: Hermann Recknagel, Eberhard Sprenger, Ernst-Rudolf Schramek (2012) Fotos: Passivhausmagazin


Wohnhaus (rechts) vor der Aufstockung.

Fotos: Pohl ZT GmbH

Architektur Darunter verstehen wir die Auseinandersetzung des Menschen mit gebautem Raum. Energieeffizienz und Ökologie zählen bei allen unseren Projekten zu den Schwerpunkten der Architektur. Vom Einfamilienwohnhaus über die Hotellerie bis zur Gewerbeimmobilie und Projekte der öffentlichen Hand: Ausgehend von den individuellen Anforderungen der Bauherrn und dem Ort entwickeln wir das architektonisch und technisch passende individuelle Konzept. Durch unsere Betreuung von den ersten Entwurfsskizzen bis zur Fertigstellung vor Ort sichern wir stimmige Aufenthaltsqualitäten, angenehme Raumatmosphären und energetische Effizienz mit einfachen, technisch ausgereiften und ökologischen Komponenten.

DI Hagen Pohl Architekt Foto: Aleksander Dyja

Pohl ZT GmbH Architektur-Ingenieurbüro Tschirgantstr. 10 a 6430 Ötztal-Bahnhof Tel.: +43 / (0)5266 / 88 473 - 0 Fax: DW 30 office@pohl-gmbh.com www.pohl-gmbh.com

Foto: Günther Wett


Technisches Büro - Ingenieurbüro für Umweltschutz

MITGLIED DES FACHVERBANDES

Fa. Ing. Bernhard Weiskopf stellt sich vor Wir besitzen unsere Erde nicht, wir haben sie von unseren Kindern geborgt! Aus diesem Grund kümmern wir uns um ökologische Lösungen rund um das Thema Aushub, Abbruch und Qualitätssicherung! Sie planen ein Bauvorhaben und haben eine Baugrube herzustellen? Wir erledigen alle gesetzlich vorgeschriebenen Analysen und Dokumentationen und beraten Sie vor der Durchführung hinsichtlich einer umwelt-/ und kostenoptimierten Lösung! Sie planen Abbruchtätigkeiten? Wir prüfen die Möglichkeit der Wiederverwertung der anfallenden Baurestmassen und überwachen ggfls. die Ausführung des Qualitätssicherungssystems! Was können wir sonst noch für Sie tun? • Wir sind die kompetenten Partner, wenn es um Genehmigungsverfahren für abfallrelevante Anlagen geht (Bodenaushubdeponien, Zwischenlager, …) • Wir sind Spezialisten für Abfallbilanzen und das EDM-Portal • Wir installieren und überwachen Qualitätssicherungssysteme für die Herstellung von Recyclingbaustoffen • Wir bauen mit Ihnen maßgeschneiderte Umweltmanagementsysteme nach EMAS oder ISO 14001 auf und begleiten Sie bei Bedarf bei internen Audits • Wir erstellen Ihr individuelles Abfallwirtschaftskonzept Fotos: Technisches Büro Weiskopf, eli/zweiraum.eu, istockphoto.com

Ing. Bernhard Weiskopf Inhaber Technisches Büro Ingenieurbüro für Umweltschutz Herzog-Friedrich-Straße 33 6500 Landeck Tel.: +43 / (0)5442 / 62 308 Fax: +43 / (0)5442/62 308 – 20 info@tb-weiskopf.at www.tb-weiskopf.at


infos & news Bodenaushub 19

Aushubmaterial kann

hohe Kosten verursachen

Gesetzliche Vorschriften beim Bodenaushubmaterial: Gewusst, wie sparen Bodenaushub kann erhebliche Kosten verursachen – Grund dafür sind gesetzliche Vorgaben. Bereits in der Planungsphase sollten diese abgeklärt werden. Grundsätzlich gilt die Unterscheidung zwischen Aushubmengen unter und über 2.000 Tonnen. Mit einem Bauvorhaben – Neubau, Umbau oder Zubau – sind meistens auch Aushubtätigkeiten verbunden. Das anfallende Bodenaushubmaterial ist als Abfall zu deklarieren, wenn es das Grundstück verlässt. Wird es am selben Grundstück wieder eingebaut (Hinterfüllung nach Fertigstellung), gilt das Material nicht als Abfall. Für Abfall ist grundsätzlich eine Steuer beim Finanzamt in der derzeitigen Höhe von 9,20 Euro pro Tonne abzuliefern (ALSAG idgF). Von dieser Steuer gibt es zwei „steuerbefreiende“ Ausnahmen. Zum einen ist dies die ordnungsgemäße Ablagerung auf einer Bodenaushubdeponie und zum anderen die zulässige Wiederverwendung von Bodenaushubmaterial im unbedingt erforderlichen Ausmaß.

Ordnungsgemäße Ablagerung auf einer Bodenaushubdeponie

Das Ablagern von Bodenaushub auf einer Bodenaushubdeponie ist nach der Deponieverordnung 2008 geregelt. Demnach muss bei einem Aushub unter 2.000 Tonnen (1.100 m3) je Bauvorhaben eine so genannte Abfallinformation ausgefüllt und dem Deponiebetreiber vor der ersten Anlieferung vorgelegt werden. Zur Veranschaulichung: Bei einem kleinen Einfamilienhaus ohne Hanglage dürfte die Aushubmenge meist unter 2.000 Tonnen liegen. Hanglagen, große Bauvorhaben und große Keller gelten als „Faustregel“ für große Aushubmengen. Bei einer Aushubmenge über 2.000 Tonnen (1.100 m3) je Bauvorhaben ist eine chemische Untersuchung des Bodenaushubmaterials durchzuführen. Diese kostet an die 1.500 Euro und sollte vor Beginn der Aushubtätigkeiten

§

e

durchgeführt werden. Nach erfolgtem Aushub kann für die gleiche Aushubmenge das bis zu fünf-fache an Kosten anfallen! Die Übernahme auf die Deponie erfolgt erst nach Vorliegen aller erforderlichen Dokumente. Sollten diese nicht nachgereicht werden (können), ist das Bodenaushubmaterial wiederum zu entfernen.

Wiederverwendung

Sollte Bodenaushubmaterial für eine Wiederverwendung herangezogen werden (z.B. landwirtschaftliche Aufschüttung), so bedarf es neben dem Vorliegen der entsprechenden Genehmigungen bei einer Aushubmenge über 2000 Tonnen je Bauvorhaben einer chemischen Analyse nach Bundesabfallwirtschaftsplan 2011 (BAWP).

Um Kosten zu reduzieren, sollten Fragen zum Aushubmaterial rechtzeitig geklärt werden


20 WortKunst infos & news

WortKunst

zum Thema „Holz“ aus dem www.sprachkabi.net Foto: Irene Heisz

Wilfried Schatz und seine WortKunst

WortKunst aus dem sprachkabi.net hat sich in Tirol etabliert. Beispiele dafür sind der „Tiroler W.Orthimmel” im Alten Innsbrucker Landhaus, WortKunst-Inserts im Tiroler Landestheater, der temporäre ubuntu-Wortweg in Imst und eine WortWilfried Schatz, Journalist Kunst-Collage im ORF Tirol „Der Germanist und MundartStudio 3. forscher Josef Schatz war mein Mehr als 400 Abonnenten Großonkel. Vielleicht ist da auf und 2.000 Facebook-Freunmich etwas übergeschwappt…“ de erhalten den kostenlosen Mailservice „wort-zumtag”. Ziel der WortKunst von Wilfried Schatz ist es, die Menschen zum Schmunzeln zu bringen, zum Nachdenken und zur Kommunikation anzuregen. Vielleicht ändern manche sogar verkrustete Einstellungen und Verhaltensweisen. Das preisgekrönte WortKunst-Projekt „Über 7 Brücken” macht Innsbruck heuer zu einer Stadt der Außenseiter und Randgruppen. Mit WortKreationen im öffentlichen Raum werden Bevölkerung und Gäste in vier Sprachen auf dieses brisante Thema aufmerksam gemacht.

ERHOLzbau

LATTENzione

BalKenntnis

MöBeletage

NAHturholz

BaumStammhalter

PROFIchte SponTanne SinguLärche FachBuche Nach Mass.ivholz

Geb. 1957 in Imst, Studium Poltitikwissenschaft, Publizistik und Soziologie in Innsbruck, Salzburg und Münster/W. Dialektbuch „Derhuam“ (1986)

BalKonstruktion WOODles Forest in peace BoScopritore

GloBalance ZusammenBAUM FachwErkennung NachhaTICK

Kontakt: www.sprachkabi.net, wortkunst@sprachkabi.net facebook.com/Wilfried Schatz

T.Raumteiler

WALDernative SparRenaissance AufBauholz VordACHTUNG

Legnobilità Alb.eroe HolzstÄnderbar PauSchalung ERHOLzmöbel EinschLeimbinder TragwErkenntnis


© MHB - Holz und Bau GmbH

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natur in architektur Neben allen wichtigen Massivholzprodukten für den modernen Holzbau bietet binderholz ingenieurmäßige Lösungen, CNC Abbund und technische Beratung.

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© Fotostudio Pfluegl | Wien

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Das

gazin a m S HAU V I stler n ü PASS k Wort atz und h c S ied Wilfr ünf f n e s verlo ads p s u ivMa s s a P

© binderholz

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HAUS etBreEtffriEzfifeiznizenz onne B aisS HASU Mauspad ona

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EnergieausWaise nkind

usWaise

Energiea

Senden Sie einfach ein E-Mail an info@zweiraum.eu. Einsendeschluss ist der 30. November 2014. Die GewinnerInnen werden schriftlich verständigt – der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

© © binderholz Nexity

SaniE

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22 Wussten Sie, dass infos & news

Wussten Sie, dass

Nur

Auszug aus dem Waldbüchlein, Tiroler Forstverein

12%

des Landes besiedelbar sind?

Zwei Drittel des Tiroler Waldes

Schutzwald sind?

1 kg

In zehn Minuten

Moos

20 Liter Wasser

in Tirol soviel Holz

speichern kann.

man zum Bau eines

nachwächst, wie Einfamilienhauses

Mehr als

30.000 1 m Waldbesitzer

für einen gesunden Tiroler Wald sorgen.

1m

Holz pro Sekunde in Österreich nachwächst.

benötigt.

Waldboden bis zu

350 Liter

Wasser speichern kann?

Bis zu

der

70%

Niederschläge

in den Bäumen hängen bleiben und erst nach und nach auf den Boden kommen?


Foto: zweiraum.eu

DI Christina Krimbacher, energieeffiziente Projekte Mentlgasse 10/29 6020 Innsbruck Tel.: +43 / (0)699 / 170 701 75 Fax: +43 / (0)512 / 573 255 info@christina-krimbacher.at www.christina-krimbacher.at

Foto: DI Caterina Molzer-Sauper

Ökologischer Holzbau als Leidenschaft DI Christina Krimbachers Schwerpunkte liegen derzeit im Bereich der Sanierung mit Passivhauskomponenten und bei Zu- und Neubauten in Holzbauweise. Durch die Kombination der Passivhausbauweise mit der Verwendung ökologischer Materialen (Dämmen ohne Plastik!) entsteht ein zukunftsfähiges Baukonzept für viele Jahrzehnte. In diesem Bereich liegt noch viel Potenzial, hier tut sich ein spannendes Feld für neue Ideen auf.

Niedrigstenergiehaus in Brixlegg glänzt im Holz-Lehm-Kleid (PR) Man nehme eine vierköpfige Familie, deren Wunsch nach einem geräumigen und energieeffizienten Zuhause, mische dazu Kompetenz, Wissen und Erfahrung von Baumeisterin DI Christina Krimbacher… und erhalte ein nachhaltiges Niedrigstenergiehaus, das nach natürlichen Baustoffen und gesundem Wohnen schmeckt. Ihrer Firmenphilosophie entsprechend, hat Baumeisterin DI Christina Krimbacher beim geräumigen Neubau in Brixlegg vorwiegend auf natürliche Materialien gesetzt. Bis es zur Auswahl derer kam, waren jedoch einige Meilensteine zu bewältigen. Die Hanglage des Grundstückes erforderte ein gewisses Fingerspitzengefühl in der Planung, um den Spagat zwischen optischen Ansprüchen und Funktionalität zu bewerkstelligen. So entstand ein Haus in Holz-Lehm-Bauweise auf zwei verschiedenen Ebenen, die durch wenige einfache Maßnahmen in zwei Wohneinheiten aufgeteilt werden können. Der großzügige Wohnbereich im Inneren zentriert einen speziellen Blickfang im Eingangsbereich: die frei schwingende Treppe montiert an einer Wand, die mit LED-Bändern beleuchtet ist. Hier kommen maximales Wohngefühl und Stimmung auf! Weiters vereint das Projekt eine Garage mit Anschluss für ein Elektroauto, einen Fitnessraum,

die Haustechnik und die Sanitärräume. Eine herrliche Aussicht ins Inntal bietet die Terrasse – auch eine Photovoltaik-Anlage zählt zur Ausstattung.

Blickfang: die frei schwingende Treppe im Eingangsbereich. An der Wand LEDBänder, die für maximal ansprechende Raumstimmung sorgen. Der großzügig gehaltene Balkon als erweiterter Wohnbereich. Fotos: Christina Krimbacher


24 Umweltminister im Interview infos & news

Umweltminister fordert ganzheitliche Betrachtung Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien müssen als Einheit verstanden werden, sagt Bundesminister Andrä Rupprechter Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter Bundesministers für Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft

„Investitionen in den Umweltsektor sind nicht nur angesichts des Klimawandels notwendig, sondern erhöhen auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit.“

Foto: Bernhard Kern

Im Dezember 2013 übernahm der Tiroler Andrä Rupprechter das Amt des Bundesministers für Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft. Klare Vorstellungen hat er von der Rolle Österreichs in puncto Klimaschutz & Energieeffizienz. PASSIVHAUSmagazin: Als Minister für ein „Lebenswertes Österreich“ zählt Umweltschutz zu Ihren politischen Agenden. Welche Rolle nimmt unser Land Ihrer Einschätzung nach diesbezüglich ein? Andrä Rupprechter: Ich bekenne mich zu unseren nationalen, als auch zu den europäischen Klimazielen. Ös-

terreich ist auf einem guten Weg und soll zukünftig eine europaweite Vorreiterrolle im Umweltbereich einnehmen. Meine Politik stellt die Sicherung der Lebensgrundlagen des Menschen in den Mittelpunkt. Ich setze auf eine nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen, nicht auf unbedachten Verbrauch. Industriezweige mit sauberen Technologien erlangen weltweit immer größere Bedeutung. Investitionen in den Umweltsektor sind nicht nur angesichts des Klimawandels notwendig, sondern erhöhen auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit. PASSIVHAUSmagazin: „Umweltschutz ist ein Gemeinschaftsprojekt. Jeder und jede Einzelne kann persönlich einen wichtigen Beitrag leisten…“, sagten Sie anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni 2014. Wie kann jede Österreicherin, jeder Österreicher konkret dazu beitragen? Andrä Rupprechter: Zum Weltumwelttag habe ich aufgerufen, auf das Umweltzeichen zu achten. Es kennzeichnet Produkte, Betriebe und Schulen, die für Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit stehen. Viele kleine Maßnahmen können große Wirkung erzielen. Der Einsatz von energieeffizienten Elektrogeräten hilft nicht nur das Klima


infos & news Umweltminister im Interview 25

Bundesminister Rupprechter will das Potenzial von Solar- und Biomassetechnologien zukünftig noch stärker nutzen.

zu schützen, er macht sich auch auf der Stromrechnung positiv bemerkbar. Auch in Fragen klimafreundlicher Mobilität zählt der persönliche Einsatz: wenn jede und jeder von uns nur sechs Kilometer pro Woche weniger mit dem Auto zurücklegt, sparen wir gemeinsam genug CO2 ein, um die Klimaziele ohne große Anstrengungen zu erreichen. Ähnliches gilt für die umweltfreundliche Beheizung unserer Eigenheime mit erneuerbaren Energiequellen. Besonders engagierte Menschen können sich mit kreativen Ideen zum Thema Umweltschutz an einem unserer zahlreichen Wettbewerben beteiligen, beispielsweise dem Österreichischen Klimaschutzpreis. PASSIVHAUSmagazin: Wo sehen Sie unser Land in puncto Energie-Wende und Klimawandel? Wie bewerten Sie Bestrebungen, fossile Energieträger durch nachwachsende zu ersetzen? Andrä Rupprechter: Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien müssen als Einheit verstanden werden. Besonders im Hinblick auf die Emissionssenkungsziele der Europäischen Union sind Investitionen in ein nachhaltiges Energiesystem unverzichtbar. Österreich hat seine Aktivitäten in diesem Bereich bereits stark ausgebaut, dennoch werden wir das Potenzial von Solar- und Biomassetechnologien zukünftig noch stärker nutzen. Energie aus fossilen Rohstoffen ist weder umweltfreundlich noch nachhaltig. Emissionen zu reduzieren ist auf längere Sicht viel billiger, als teure Anpassungsmaßnahmen durchzuführen. PASSIVHAUSmagazin: 35 Prozent der Energie wird weltweit im Gebäudesektor (Raumwärme: heizen, kühlen und lüften) verbraucht. Politische Initiativen wie

Förderungen – in Tirol etwa die Sanierungsoffensive des Landes – zielen auf Verbesserungen der thermischen Gebäudehülle ab. Für Sie der richtige Weg? Andrä Rupprechter: Förderungen in diesem Bereich sind nicht nur eine kostengünstige Möglichkeit, Energie zu sparen und Treibhausgas-Emissionen merklich zu reduzieren. Sie sind ein wichtiger Konjunkturmotor, bringen Wertschöpfung und Beschäftigung. Thermische

>>

„Förderungen wie die Sanierungsoffensive sind ein wichtiger Konjunkturmotor.“

Der Weltumwelttag der Vereinten Nationen Der Weltumwelttag, auch Tag der Umwelt genannt, wurde 1972 von den Vereinten Nationen anlässlich des ersten Weltumweltgipfels in Stockholm ausgerufen. Seitdem beteiligen sich weltweit jährlich rund 150 Staaten an diesem Tag mit zahlreichen Aktionen, der am 5. Juni begangen wird.


26 Umweltminister im Interview lebensraum für generationen Bundesminister Andrä Rupprechter besucht den Energiepark in Bruck a. d. Leitha.

Foto: Alexander Haiden

„Gebäude der Zukunft müssen mehr – natürlich saubere – Energie erzeugen, als sie verbrauchen.“

DIE HEIZUNG VERSCHLINGT AM MEISTEN Energieverbrauch im Privathaus

1,0 %

Licht

2,5 % Waschen, Kochen, Spülen 78,0 % Heizung

3,0 % Kühlen, Gefrieren 4,5 % Sonstige Geräte

Sanierungen sind sozusagen „Gebäude-Modernisierungen“ und in mehrfacher Hinsicht sinnvolle Investitionen in die Zukunft. Sie erhöhen die Qualität und den Wert einer Immobilie. Die niedrigen Energiekosten nach der Sanierung federn unkalkulierbare Energiepreiserhöhungen ab. Gebäude der Zukunft müssen mehr – natürlich saubere – Energie erzeugen, als sie verbrauchen. PASSIVHAUSmagazin: Umweltschutz ist ein Thema, das in der breiten Öffentlichkeit gerne auf eine gewisse Nicht-Beachtung stößt, da es manchmal als „abgedroschen“ gilt. Wie gehen Sie als Minister für ein lebenswertes Österreich damit um? Oder sind Ihre Erfahrungen andere? Andrä Rupprechter: Umweltschutz steht nicht nur für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen, sondern auch für Innovation, Beschäftigung und Wirtschaftswachstum. Green jobs eröffnen spannende Karrieremöglichkeiten im ländlichen Raum. Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, Umweltschutz

11,0 % Warmwasser Quelle: MSE, www.asue.de

Der Großteil des Energieverbrauches in privaten Haushalten entfällt mit durchschnittlich fast 80 % auf die Heizung.

nicht nur als absolute Notwendigkeit, sondern auch als spannendes und zukunftsträchtiges Thema zu etablieren. Ein lebenswertes Österreich bedeutet für mich reine Luft, sauberes Wasser, eine vielfältige Natur und sichere, qualitativ hochwertige, leistbare Lebensmittel. Als Landwirtschafts- und Umweltminister stehe ich für eine nachhaltige, moderne und umweltgerecht produzierende Landwirtschaft. Darum haben wir den Bereich Natur- und Umweltschutz im neuen Programm für „Ländliche Entwicklung” auch besonders eng mit den landwirtschaftlichen Maßnahmen verknüpft. Wir tragen die Verantwortung, den nächsten Generationen ein Land zu übergeben, in dem ein gesundes Ökosystem und eine starke Wirtschaft im Einklang stehen.


Klimatherm-Firmenchef Ing. Franz Reinhart

Klimatherm GmbH Kaiserjägerstraße 11 6170 Zirl Tel.: +43 / (0)5238 / 54 654 Fax: DW 15 office@klimatherm.at www.klimatherm.at

Klimatherm stets am Puls der Zeit Stets auf neueste Techniken setzt die Klimatherm GmbH aus Zirl. Bei Wohnungslüftungen hat sich das Prinzip der Kaskadenlüftung weitgehend durchgesetzt. Dieses besteht darin, dass nicht jeder Raum einzeln be- und entlüftet wird, sondern dass die Luft nacheinander mehrere Räume durchströmt. Seit Februar dieses Jahres ist die neue Lüftungsnorm gültig.

Neuerungen bei der Lüftungsnorm (PR) Seit Februar 2014 ist die neue Lüftungsnorm H 6038 gültig. Sie sieht eine geringere Luftwechselrate vor. Eine Komfortlüftung soll nur den hygienischen Luftwechsel gewährleisten und einen geringen Einfluss auf die Raumtemperatur bewirken. Mit der Möglichkeit die Luftmenge laut Norm nun um ca. 40 % zu verringern, können kleinere Lüftungskanäle installiert werden. Dies hat den Vorteil, dass platz- und kostensparender geplant werden kann und der Nutzer hat durch die geringere Luftmenge den Vorteil der verminderten Austrocknung der Raumluft. Eine Innovation der Industrie stellt die Möglichkeit dar, eine Lüftungszentrale am Dach, direkt auf einem Installationsschacht aufzusetzen. Wenn es die Architektur zulässt, hat sich die Situierung eines zentralen Lüftungsgerätes im oberen Bereich eines Gebäudes bewährt, da die Luftkanalführung einfacher und billiger ist. Die Luftverteilung am Dach erfolgte bis dato meist in der warmen Hülle der Dachfläche. Durch die neue Innovation ergibt sich der Vorteil, dass die Lüftungsblechkanäle zur Verbindung der einzelnen Installationsschächte entfallen können. Dies ist billiger in der Herstellung und effizienter im Betrieb der Lüftungsanlage.

Fotos: NHT, Klimatherm

Das Bauvorhaben der NHT St. Paulus in Innsbruck. Die Planung inkludiert die geringeren Luftmengen laut Norm und die Montage des Lüftungsgerätes.

Die geringeren Luftmengen laut Norm und die Montage des Lüftungsgerätes direkt über dem Installationsschacht wurden beim zukünftigen Bauvorhaben der Neuen Heimat Tirol (NHT) St. Paulus in Innsbruck bereits in der Planung von Klimatherm umgesetzt.


28 Minihaus lebensraum für generationen

GrüSSe aus dem Minihaus Innovativer architektonischer Ansatz zur verdichteten Bauweise in Städten – Urbaner Holzbau als Schlüsseltechnologie Der aus Frankfurt am Main stammende Architekt Hans Drexler schickt Grüße aus dem Minihaus. Dieses ging als Prototyp eines wissenschaftlich begleitenden Projektes hervor. Die Kernaussage: Der Gebäudetyp entspricht einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Bauform. Warum, erklärt der Bauherr, Planer und Forschungsträger, der sein Wissen auch an Studierende der Münster School of Architecture weitergibt.

ist eine Prototypenentwicklung für nachhaltigen Wohnungsbau in der Stadt. Nachhaltigkeit und Ökologie erfordern eine ganzheitliche Optimierung des Bauens. Beim Minihaus wurden Herstellung des Gebäudes, Betrieb und Standortfaktoren wie Urbanität und Mobilität zusammen betrachtet. Dabei stellte sich heraus, dass eine innerstädtische Nachverdichtung eine ganze Reihe ökologischer Vorteile hat. Zersiedlung der Landschaft wird verhindert, der Verkehr verringert, die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur intensiviert und das soziale Gefüge in der Stadt gestärkt.

PASSIVHAUSmagazin: Als Architekt haben Sie sich mit der verdichteten Bauweise im innerstädtischen Raum einen Namen gemacht. Realisiert haben Sie diese unter anderem anhand des Minihauses in Frankfurt am Main. Kurz erläutert: Was verbirgt sich hinter diesem planerischen Ansatz und dem Forschungs-Projekt? Hans Drexler: Das Projekt „Minimum Impact House“

PASSIVHAUSmagazin: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Projekt? Hans Drexler: Ziel des Projektes war es, einen neuen Ausdruck für das nachhaltige Bauen zu finden, der dem urbanen Standort der Nachverdichtung angemessen und zeitgemäß ist. Dringend notwendig ist eine Imageaufwertung des nachhaltigen und ökologischen Bauens, die über die aktuelle Diskussion um Energiekosten und Klimawandel hinausgeht sowie eine, die aus der Nachhal>>


Behaglich, energieeffizient und nachhaltig leben im Minimum Impact House (kurz: „Minhaus“) in Frankfurt am Main. Der Prototyp, als Passivhaus ausgeführt, weist einen Heizwärmebedarf von 14 kWh/(m2a) auf. Er ging aus einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt der Drexler Guinand Jauslin Architekten GmbH und der TU Darmstadt (Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen/Prof. Manfred Hegger) hervor.

Das Minihaus ist ein Schritt in Richtung eines neuen Ausdrucks: nachhaltige und ökologische Architektur Fotos: Drexler Guinand Jauslin Architekten GmbH/ Dipl. Arch. ETH Hans Drexler M. Arch (Dist.)/www.dgj.eu


30 Minihaus lebensraum für generationen Zur Erschließung der innerstädtischen Nischen sind die Entwicklung neuer Bau-Typologien und Konstruktionen nötig. Ziel ist die Schaffung von nachhaltigem Wohnraum in der Stadt.

Zum Beispiel die Senkung des konstruktiven Aufwandes für mehrgeschossigen Holzbau und den Einsatz nachwachsend Rohstoffe im innerstädtischen Wohnungsbau. PASSIVHAUSmagazin: Wie würden Sie die Kernaussage Ihrer Forschung zum „Minihaus“ zusammenfassen? Hans Drexler: Es entsteht eine ganzheitlich nachhaltige Bauweise. Durch die Kombination von Holzbauweise, innerstädtischer Nachverdichtung und energieeffizientem Bauen. Diese neue Bauweise entspricht der aktuellen Notwendigkeit im Hinblick auf Klimawandel und Ressourcenverknappung sowie der daraus resultierenden Nachfrage nach nachhaltigen, zukunftsfähigen Bauformen.

Schlüsseltechnologie urbaner Holzbau

tigkeit heraus architektonische und städtebauliche Qualitäten entwickelt. Das Projekt Minihaus, das von einem Forschungsprojekt für nachhaltiges Bauen in der Stadt an der TU Darmstadt begleitet wird, versucht, die Nachhaltigkeit eines innerstädtischen Wohngebäudes zu optimieren. PASSIVHAUSmagazin: Wie kann dieses Ziel erreicht werden? Hans Drexler: Das Forschungsvorhaben konzentriert sich auf folgende Innovationsbereiche: Entwicklung neuer Typologien und Baukonstruktionen für die Schaffung von nachhaltigem Wohnraum in der Stadt (Reduzierung des Flächenverbrauchs, Klimaschutz, Verkehrsentlastung, soziale Strukturen). Dann die Optimierung der Nachhaltigkeit der Gebäudekonstruktion unter Berücksichtigung erneuerbarer Ressourcen und Lebenszyklen von Bauteilen ebenso wie die Minimierung der Betriebsenergie und Untersuchungen sowie Nachweise zur Qualifizierung und Quantifizierung ökologischer und ökonomischer Vorteile (Vergleich mit konventionellen Lösungen). Weiters betrachten wir die Entwicklung von Planungsmethoden zur Optimierung der Nachhaltigkeit bei Bau und Betrieb von Wohngebäuden in der Stadt. Auch die Entwicklung von Umsetzungsstrategien und Optimierung der Gebrauchstauglichkeit der ganzheitlich nachhaltigen Bauformen (Leitfaden für Praktiker) zählt da dazu. Letztlich braucht es eine Imageaufwertung und Verbesserung der Marktchancen nachhaltiger Lösungen durch neue Bau- und Planungsmethoden und Erschließung neuer Marktsegmente.

Das Minimum Impact House ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt eines Prototyps für Nachverdichtungen in der Stadt. Ziel des Projekts ist eine ganzheitliche Optimierung des Bauens im Sinne der Nachhaltigkeit. Eine weitgehende Konstruktion des Gebäudes in Holz – der urbane Holzbau – ist hierfür eine Schlüsseltechnologie. Der wichtigste Absatzmarkt der Baubranche sind mehrgeschossige Wohn- und NichtWohngebäude in der Stadt. Aufgrund der restriktiven Gesetzeslage der vergangenen Jahrzehnte sind Holzgebäude in diesem Markt kaum vorhanden. Erst unter dem Anspruch der Entwicklung einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und energieeffizienten Bautechnologie werden die zahlreichen Vorteile von Holzkonstruktionen neu entdeckt. Der dabei entwickelte Prototyp für urbanen Holzbau ist ein fünfgeschossiges Wohngebäude, bei dem die oberen vier Geschosse als reine Holzkonstruktionen gebaut sind. Durch das entwickelte Brandschutzkonzept konnte der konstruktive und organisatorische Aufwand so weit gesenkt werden, dass die Holzbauweise mit Massivkonstruktionen konkurrenzfähig wird. Das Gebäude wurde im Passivhaus-Standard konzipiert, um den Energieverbrauch während des Betriebs zu minimieren.


Vertrauen auch Sie den Profis Profis in Sachen Fenster, Innen- und Haustüren, Glaselemente und Sonnenschutz ist das Josko Imst – Landeck-Team. Kompetenz und Service werden dort groß geschrieben. Häuslbauer und Sanierer stecken häufig im engen zeitlichen Korsett. Fehlt noch dazu notwendiges Fachwissen, kann die Auswahl richtiger Fenster und Türen zur Herausforderung werden. Ein Besuch beim Josko Partner in Imst – Landeck wirkt dem garantiert entgegen, bietet das Unternehmen doch alles aus einer Hand an. Dies erspart dem Bauherrn mühsame Wege und lässt ihn zudem von der Erfahrung und dem Top-Service des Teams profitieren. Der langjährige Josko-Partnerbetrieb Josko Imst expandiert im Übrigen Richtung Westen. Seit Kurzem bietet das Team seine Leistungen vor Ort – im Bezirk Landeck an. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. Termine außerhalb sind nach Vereinbarung jederzeit möglich. Fotos: Josko, eli/zweiraum.eu

Dietmar Gotsch Geschäftsführer Josko Oberland Gewerbepark 14 6460 Imst Tel.: +43 / (0)5412 / 61312 Fax: +43 / (0)5412 / 64994 info@joskooberland.at www.joskooberland.at


32 Finanzierung lebensraum für generationen

Ohne Grund kein Grund zu bauen Direktor Roger Klimek, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Oberland, über solide Wohnbaufinanzierung Direktor Roger Klimek Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Oberland

„Für Häuslbauer wird sich in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht viel tun: Das Niedrigzinsniveau wird anhalten oder nur leicht ansteigen.“

Roger Klimek verantwortet die Führungsposition bei der Raiffeisenbank Oberland (RBO) seit Juni 2013. Der gebürtige Haller ist seit 24 Jahren im Bankwesen tätig. Das Marktgebiet der RBO erstreckt sich von Schönwies bis Pettneu und von Landeck/Zams bis Pfunds. Zwölf Bankstellen zählen zur RBO, die 77 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Fotos: eli/zweiraum.eu

Direktor Roger Klimek, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Oberland, ist ein Profi, wenn’s um die Finanzierung von Bauvorhaben geht. Im Interview mit dem PASSIVHAUSmagazin verrät er, warum trotz des laufenden Kredites nicht gänzlich auf Urlaube verzichtet werden soll und warum Kredite in Österreich europaweit am günstigsten sind. Außerdem lotet er die finanzielle Situation von Jonas Mustermann und Anna Musterfrau aus – unserem fiktiven Paar, das ein Passivhaus bauen möchte. PASSIVHAUSmagazin: Derzeit sind (Wohnbau)-Kredite günstig. Warum? Roger Klimek: Das ist ein Ergebnis der Niedrigzinspolitik, die in ganz Europa vorherrscht. Ausgelöst durch die Wirtschaftskrise im Jahr 2008. Des Sparers

Leid ist des Kreditnehmers Freud. In Österreich haben wir im Europa-Vergleich die günstigsten Kredite. Weil unser Land „overbanked“ ist. Wir haben 1.609 (Statistik OENB Ende 2012) Einwohner pro Bankstelle, in Holland etwa treffen über 4.000 Einwohner auf eine Bankstelle. Heimische Kreditnehmer profitieren von deutlich günstigeren Krediten. PASSIVHAUSmagazin: Wie schätzen Sie die Zinsentwicklung während der nächsten Jahre ein? Roger Klimek: Für Häuslbauer wird sich in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht viel tun: Das Niedrigzinsniveau wird anhalten oder nur leicht ansteigen. Bleibt der Euro teuer, werden die Zinsen auch niedrig bleiben. Der Drei-Monats-Euribor liegt bei derzeit 0,3 Prozent (Wert Anfang Juni 2014), ich vermute, dass er nicht über 1,5 – 2 % steigen wird. Die Aufschläge sind dann sehr individuell und abhängig von der Besicherung. Veränderung orte ich eher bei den Aufschlägen. Die müssen – aus der Sicht der Bank – höher werden oder entsprechend hohe Sicherheiten geboten werden. PASSIVHAUSmagazin: Stichwort Risiko: Welches sind die Herausforderungen bei der Finanzierung eines


lebensraum für generationen Finanzierung 33 Wohnbau-Vorhaben aus der Sicht des Kreditnehmers? Roger Klimek: Selbstehrlichkeit bei der Erstellung des Haushaltsplanes. Das ist ganz wichtig. Aus meiner Erfahrung rechnen sich’s die Kunden oft schön. Ein Beispiel: Habe ich gebaut, weiß ich, dass ich beim Urlaub Abstriche machen muss. Kann ich aber zehn Jahre lang nicht in den Urlaub fahren, dann werde ich mein Traumhaus irgendwann verdammen. Auf Dauer belasten finanzielle Probleme eine Partnerschaft enorm (siehe Kasten „Tipps“). Dann sind mögliche Eigenleistungen nicht zu überschätzen, denn auch das Material kostet Geld. Die allergrößte Herausforderung aber ist die Baukostenüberschreitung: In der Regel sind 20 Prozent einzuplanen. Bei einer Kreditsumme von 200.000 Euro landet man erfahrungsgemäß bei 240.000 Euro.

schaffen wollen? Roger Klimek: Grundsätzlich: Wer nicht mit einem Erbe gesegnet ist, sollte nicht von null auf hundert, sondern zuerst kleinere Brötchen backen. Will heißen: Schon mit Weitblick an die Realisierung des Eigenheimes herangehen, aber eben zuerst in einer kleineren, gebrauchten Eigentumswohnung. Auch bei bestehendem Kinderwunsch. So lässt sich’s auch leben, das funktioniert. In zehn Jahren dann die alte Wohnung verkaufen und den Neubau starten. Dann geht’s viel leichter. >>

So funktioniert solide Wohnbaufinanzierung 1. Nicht mehr als 30 % des Einkommens (absolute

PASSIVHAUSmagazin: Und dann wird der Bau eingestellt? Roger Klimek: Nein. Vielmehr wird entweder die Rate erhöht oder die Laufzeit ist zu strecken. Die Haushaltsrechnung mit dem wirtschaftlichen Rating verfolgt das Ziel zu errechnen, wie viel ich als Privatperson für die monatliche Rückzahlung aufbringen kann. PASSIVHAUSmagazin: Wie machen sich die massiven Preissteigerungen am Bau im Portfolio der Bank bemerkbar? Roger Klimek: Die Kreditsummen wandern deutlich nach oben. Vor zehn Jahren lag der der Durchschnitt bei 120.000 Euro, heute bei rund 200.000 Euro. PASSIVHAUSmagazin: Angesichts der horrenden Grundstückspreise in Tirol: Wie schätzen Sie die Zukunft des ländlichen Siedlungsraumes ein? Wie sollen sich junge Leute, die nicht übermäßig viel Geld verdienen, das Hausbauen heute noch leisten können? Roger Klimek: In bestimmten Gebieten Tirols wird es dies nicht mehr möglich sein. Das ist leider die Wahrheit. In Tirol spitzt sich’s zu, weil nur 13 % der Landesfläche baulandfähig ist. Der Grund verknappt sich. Zudem kommt, dass Tirol ein absolutes Zuzugsland ist. Viele kommen um zu wohnen, wo sie früher Urlaub gemacht haben. Unser Musterpaar-Beispiel zeigt: 200.000 Euro alleine für das Grundstück ohne Haus sind zu viel. Der Klassiker vom versteigerten Haus wegen finanzieller Überschätzung tritt in Tirol Gott sei Dank selten auf. Weil es starke Familienbande gibt, die das abfedern. Dann werden klassisch vererbte Grundstücke immer kleiner, die Bauvorschriften immer strenger. Dies trifft weniger den Häuselbauer und Sanierer, sondern eher die Wohnungs-Eigentum-Anlagen, wenn man nur die aktuelle Diskussion um Tiefgaragenstellplätze oder Lifteinbau denkt. In dieser Diskussion orte ich derzeit aber Fortschritte – hin zum leistbaren Wohnen. Im Burgenland zum Beispiel gibt es Gemeinden, die Baugrund verschenken, um Zuzug zu bewirken. PASSIVHAUSmagazin: Welchen Rat haben Sie für junge Leute parat, die sich gemeinsam ein Eigenheim

Obergrenze 50 %) sollten für das Thema Wohnen (inklusive Betriebskosten) aufgewendet werden. Bleiben 2/3 für den Rest: von Essen bis zum Auto.

2. Bei der Ratenrechnung mit sich selbst ganz ehrlich sein: Auf was genau und wie viel Geld kann ich monatlich wirklich verzichten und die Summe anstattdessen der Rückzahlung zuführen? Realität hat Vorrang vor Schönrechnen! 3. Unbedingt Baukostenüberschreitungen einkalkulieren: In der Regel betragen diese 20 %.

4. Wenn mit viel Eigenleistungen gebaut wird: Obwohl die Arbeit nichts kostet, ist das Material zu bezahlen. Einkalkulieren! 5. Das Zinsschwankungsrisiko soll so kalkulierbar wie möglich sein: Solide Wohnbaufinanzierung wird immer mit 6 % Zinsen berechnet. Mit Selbstehrlichkeit werden mögliche Zahlungsschwierigkeiten vermieden. 6. Bauspardarlehen mit maximal 6 % bieten diese Sicherheit. Fixzinsdarlehen sind in Österreich rar. 7. Wer nicht mit Massen an Eigenkapital gesegnet ist: Lieber kleinere Brötchen backen. Zum Beispiel: Zuerst eine kleine gebrauchte Eigentumswohnung kaufen (siehe Jonas und Anna), nebenbei Eigenkapital ansparen und dann erst neu bauen. Die bereits erstandene Immobilie kann dann verkauft werden und stockt die Eigenmittel zusätzlich auf. 8. Bei allen Abstrichen, die ein Bauvorhaben mit sich bringt: eine gewisse Lebensqualität sollte erhalten bleiben. Denn:

9. Dauerhaft finanzielle Probleme können eine Partnerschaft enorm belasten. Dies wiederum kann zu Trennungen führen, die sich eine, einer alleine nicht leisten kann. Also: Das Urlaubsgeld nicht zu hundert Prozent in die Tilgung stecken!

10. Für sich selber bauen! Das Argument, dass unsere Söhne und Töchter einmal unser Haus erben wollen, ist in gewisser Weise überholt. Wohnen und leben findet heute statt.


34 Finanzierung lebensraum für generationen

„:

Wir müssen auch Träume lenken Warum unser fiktives Musterpaar den Kredit für das neue Passivhaus nicht erhält

Die Rechnung Grundstück (250 Euro/m2)

125.000 Euro

Nebenkosten wie Grundbuchseintragung, Kaufvertrag,Grunderwerbssteuer, Makler – ca. 10 % von 125.000 12.500 Euro Passivhaus (Fertigteilhaus, nicht unterkellert)

Foto: eli/zweiraum.eu

Jonas Mustermann und Anna Musterfrau sind Mitte 20, verfügen über 50.000 Euro an hart erspartem Eigenkapital. Das Paar ist seit drei Jahren zusammen und hat einen gemeinsamen, großen Traum: ein schmuckes Eigenheim – ein Passivhaus soll’s werden – auf einem für das Paar erschwinglichen Grundstück. Er arbeitet als Handwerker und verdient monatlich 1.500 Euro netto, sie als Verkäuferin 1.200 Euro. Direktor Roger Klimek hat für das PASSIVHAUSmagazin zum Rechenstift gegriffen.

Empfehlung

Der Neubau des Passivhauses wird mit diesem Budget nicht möglich. Direktor Roger Klimek begründet: „Vernünftig an der Stelle der beiden ist der Kauf einer gebrauchten 2-Zimmer-Eigentumswohnung. Diese ist auch mit Kind bewohnbar. Wenn wieder mehr Eigenkapital vorhanden ist, sollten sie diese Eigentumswohnung verkaufen – dem Neubau des Passivhauses steht zum Beispiel in zehn Jahren nichts mehr im Wege. Wir Banker zerstören keine Träume. Aber wir müssen sie auch lenken. Wenn die Sache schief geht, haben weder Anna und Jonas noch die Bank etwas davon. Das verstehen wir bei Raiffeisen unter regionaler Verantwortung.“

200.000 Euro

Bodenplatte und Einfriedungen

15.000 Euro

Einrichtung

20.000 Euro

Summe

372.500 Euro

Eigenkapital

- 50.000 Euro

322.500 Euro

Finanzierungsnebenkosten ca. 3 %

10.000 Euro

Gesamt-Finanzierungsaufwand 332.500 Euro Zinssatz bei einer Laufzeit von 25 Jahren: 2,125 % Monatliche Rate: 1.434 Euro Bei 6 % Zinsen steigert sich die monatliche Rate auf 2.159 Euro Einkommen: Jonas 1.500 Euro Anna: 1.200 Euro Gesamt: 2.700 Euro monatlich Maximal 50 % des Einkommens sollten für das Thema Wohnen aufgewendet werden. Das sind bei Anna und Jonas 1.350 Euro abzüglich 150 Euro für Betriebskosten 1.200 Euro, die für die Kreditrückzahlung (Zinsen plus Tilgung) zur Verfügung stehen. Ca. 185.000 Euro bei 6 % leistbar Ca. 50.000 Euro Eigenmittel 235.000 Euro inkl. Nebenkosten sind das effektive Budget für Jonas und Anna.


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Wohnkredit flexibel und anpassungsfähig (PR) Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Bestandteil der Lebensqualität. Aber die Immobilienpreise sind hoch. Wie kann man sich den Traum von den „eigenen vier Wänden“ heutzutage noch leisten? So wie sich die Lebensumstände ändern können, wandeln sich auch die Bedürfnisse und Ansprüche beim Wohnen. Wer ein Haus baut, eine Wohnung kauft oder sein Haus bzw. die Wohnung energieeffizient sanieren möchte, geht in der Regel langfristige finanzielle Verpflichtungen ein. Das stellt oft eine Hürde dar, die nur mit dem richtigen Finanzierungspartner zu bewältigen ist. Die Wohnbauberater von Raiffeisen bieten deshalb für Wohnraumfinanzierung besonders flexible und maßgeschneiderte Kredite an. Im Vordergrund steht dabei ein Maximum an Flexibilität für den Kreditnehmer. Am besten, man redet mit seinem Berater über die Möglichkeit einer niedrigeren Einstiegsrate. Oder über einen anpassungsfähigen Zinssatz für Ihren flexiblen Kredit. Bei unvorhergesehenen Ereignissen ist es sogar möglich, die Raten zu reduzieren oder kurzfristig damit auszusetzen. Ohne zusätzliche Kosten. Das alles bringt Sicherheit und garantiert ein gutes Gefühl!

Natürlich prüft der Raiffeisen Wohnbauberater auch die Fördermöglichkeiten für das individuelle Vorhaben und begleitet bei der Abwicklung der Wohnbauförderung. Und er hilft dabei, das Geschaffene optimal abzusichern. Übrigens, wer bis zum 31. Dezember 2014 zu seinem Wohnkredit eine Eigenheim- bzw. Wohnungsversicherung abschließt, bekommt die ersten drei Monatsprämien der Versicherung geschenkt.

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36 Generationenwohnen lebensraum für generationen

2 + 2 + 4 + 4 = 12 Vier Generationen, zwölf Personen und architektonische Raffinessen bei Familie Peer in Pfons

„Wir leben zu Zwölft gemeinsam und doch getrennt – Schöner könnte es nicht sein.“ Hausherr Manfred Peer

vorher Das Elternhaus von Manfred Peer hat sein Vater Blasius im Jahr 1962 errichtet.

Fotos: Martin Allinger


lebensraum für generationen Generationenwohnen 37

Im Pfoner Ortsteil St. Margarethen entstand das erweiterte Anwesen, das in Summe vier Wohneinheiten beherbergt. Perfekter Spielplatz für die Peers junior und erweiterter Wohnraum auf der begrünten Dachterrasse.

Jeden Zentimeter ausgenützt

Fotos: Martin Allinger

Interessante Geschichten erzählt das Mehrgenerationen-Projekt der Familie Peer in Pfons. Ein aus dem Jahr 1962 stammendes Bestandsgebäude wurde komplett saniert und um einen modernen Zubau erweitert. Jetzt bietet dieses komfortablen Wohnraum für vier Generationen und zwölf Personen. Ein Spaziergang durch ein zukunftsträchtiges Wohnmodell… Manfred Peer klingt glücklich, wenn er die Geschichte seines Elternhauses erzählt. Dieses hat sein Vater Blasius im Jahr 1962 im Pfoner Ortsteil St. Margarethen errichtet. „Nachdem ich selber Familie gegründet hatte, lebten wir dort zuerst zu Viert: meine Frau Helga und ich sowie meine Eltern Rita und Blasius“, blickt Manfred zurück. Dann kamen die Kinder. Eine der beiden Töchter habe bereits im Kindesalter gewusst: „Ich möchte einmal hier wohnen und im Garten ein Haus bauen…“ Die Töchter wurden erwachsen und bezogen mit ihren Partnern, Gebi und Alex, freie Teile des bestehenden Hauses. „Das Vogelnest und das Tiefparterre“, scherzt der Vater bevor er weiter berichtet: Es kam die Zeit, da gründeten Nadja und Natalie ihre eigenen Familien und mit ihnen Handlungsbedarf: Zusätzlicher Wohnraum war notwendig. Praktisches Handwerker- und Bauwissen ist innerhalb der Großfamilie zur Genüge vorhanden. „So haben wir uns lange Gedanken gemacht, wie ein Zubau ausschauen könnte. Dass es kein typischer Tiroler Stil werden wird, war uns klar.“

Auf der Suche nach kompetenten Professionisten tritt an dieser Stelle das Architekten-teamk2 auf den Plan. Martin Gamper stammt selbst aus Pfons und war Familie Peer bekannt. Nach einem Erst-Gespräch zwischen Vertretern aller Generationen und ihm entstand ein erster Entwurf. Und der konnte alle überzeugen. Das Grundstück, auf dem das Bestandsgebäude steht, weist eine Größe von 917 Quadratmetern und einen trapezförmigen Grundriss auf. Dass mit einem Anbau Platz für alle geschaffen werden kann, war für die Architekten eine gewisse Herausforderung. „Was möglich war, haben wir ausgenützt. Nämlich jeden Zentimeter.“ Im Anbau unterhalb des bestehenden Hauses sind zwei neue Wohneinheiten mit jeweils 120 m² entstanden. Hier leben die Töchter mit ihren Familien. Eigene Eingänge und Stiegenaufgänge sowie praktisch genutzter Platz für die überbauten PKW-Abstellplätze unterhalb des Hauses sind charakteristisch. Besonders gut gelöst scheint die begrünte Dachterrasse mit zwei Belichtungskuppeln, die für eine Wohnung den Lichteinfall regeln. Hier fühlen sich vor allem die jüngsten Bewohner wohl. Vier Enkelkinder finden einen außergewöhnlich schönen Spielplatz über den Pfoner Dächern vor. In Summe lebt Familie Peer heute auf 420 m², die sich auf vier Tops verteilen.

Faktor Kommunikation

Dass sich acht erwachsene Personen bei einem baulichen Projekt in dieser Dimension immer einig sind, ist nicht selbstverständlich. Als unabdingbar gilt laut Manfred Peer der Faktor Kommunikation. „Wir haben von Anfang an regelmäßige Bausitzungen abgehalten. >>

Ein Teil der 12-köpfigen Familie: Helga, Manfred und Blasius Peer, Tochter Nadja mit Söhnchen Max und ihrem Gatten Gebi sowie Töchterchen Emma (v.l.). Nicht im Bild: Uroma Rita Peer und Tochter Natalie mit Gatte Alex sowie Nino sowie Lilly.


38 Generationenwohnen lebensraum für generationen

Fotos: Martin Allinger

„Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“ Johann Wolfgang von Goethe Dabei saßen alle an einem Tisch und haben intensiv anstehende weitere Schritte miteinander besprochen.“ Weiters wichtig ist es, die rechtliche Situation mit Grundbuchseintrag etc. zu regeln und eventuelle Graubereiche auszuschalten so gut dies möglich ist. Das Wichtigste für ein funktionierendes Miteinander jedoch bildet die räumliche Abgrenzungsmöglichkeit. Jede Familie hat ihren Raum – und dennoch gibt es gemeinsam genutzte Bereiche wie etwa die Dachterrasse. Den sozialen Aspekt dieses Modells des generationenübergreifenden Zusammenlebens nimmt Architekt Martin Gamper genauer unter die Lupe. „Gerade im ländlichen Raum ergibt sich ein gewisser sozialer Ausgleich. Indem zum Beispiel Omas und Opas kurz auf die Kinder schauen, wenn deren Eltern einmal weg müssen. Oder die ältere Generation mit ihrem Wissen die Jüngeren beraten.“ Auch glaubt er, dass sich derartige Projekte in Zukunft verstärkt durchsetzen werden. Gerade in Tirol, wo Bauland teils unerschwinglich geworden ist, werden An- und Umbauten an Elternhäusern immer gefragter werden.

im Juni 2011 zog die erste Tochter mit Familie ein, einen Monat später die zweite Tochter mit Mann und Kindern. „Komplett fertig sind wir seit August 2013, nachdem wir noch kleinere Arbeiten rund ums Haus erledigt haben“, sagt Manfred Peer. Die Frage, was er heute anders machen würde beim Bauen, beantwortet er prompt. „Gar nichts.“

Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol Planung: teamk2, Innsbruck Fenster: Internorm, Dämmung: Austrotherm

„Das Wichtigste ist die klare Definition der Einheiten. Für ein funktionierendes Miteinander muss räumliche Abgrenzung möglich sein.“ Architekt Martin Gamper

Komplett-Sanierung

Heute kann Manfred Peer von der neuen Wohnsituation nur schwärmen. „Schöner könnte es nicht sein…“ Das bestehende Haus wurde komplett saniert – vom Fenstertausch über umfangreiche Dämmmaßnahmen bis zur Schaffung eines Wintergartens mit schmuckem Sichtdachstuhl aus Fichtenholz. Wohlige Wärme spenden die Sonne und Holz-Pellets – im Zubau wurde zudem eine Komfortlüftungsanlage eingebaut. Dieser entstand in Massivbauweise, die mit viel Eigenleistung und Leidenschaft aller Beteiligten Umsetzung fand. Da gut Ding bekanntlich Weile braucht, erstreckte sich die Bauphase jedoch über mehrere Jahre. Die Einreichung erfolgte im Dezember 2009, im Frühjahr 2010 fiel der Startschuss,

Das bestehende Haus benötigte gleich viel Wärme wie jetzt Altbestand und Anbau zusammen


Lebensbereiche mitgestalten Gute Architektur vereint Lebensvorstellungen der Bewohner mit stilsicherer Ausführung, jahrelanger Erfahrung und Fachkompetenz. Kunden des teamk2 bauen darauf ihre Projekte. Ein Bauvorhaben beginnt mit der Vision der Bauherren: von wohnen, leben und glücklich sein. Dies gestaltet gute Architektur maßgeblich mit: durch Zuhören, Einfühlungsvermögen und Eingehen auf individuelle Wünsche. Das teamk2 bringt neben seiner Fachkompetenz sowie seiner jahrelangen Erfahrung eine satte Portion an eben diesen Eigenschaften mit: viel Gespür für die Menschen, die ihr zukünftiges Haus mit Leben füllen werden. „Wir lesen auch zwischen den Zeilen, was gewünscht wird“ – auf diesem Fundament fertigt das teamk2 Entwürfe an. Auf dem Sie Ihren Wohn(t) raum realisieren können. Für Bewohnerinnen und Bewohner der abgebildeten Projekte hat das teamk2 deren Wohn(t)räume bereits geplant. Fotos: teamk2, Florian Schneider, Stefan Voitl, Martin Vandory

Arch. Martin Gamper, Arch. Dietmar Ewerz Geschäftsführer teamk2 [architects] ZT GMBH Maria-Theresien-Straße 40 6020 Innsbruck Tel.: +43 / (0)512 / 57 24 65 Fax: DW 15 office@teamk2.com www.teamk2.com


40 Unter einem Dach lebensraum für generationen

Vier Generationen und drei Familien unter einem Dach Gleiche mehrere Mitgliedsbetriebe der IG Passivhaus Tirol haben in Rum einen nachhaltigen Mehr-Generationen-Traum verwirklicht Von der Uroma bis zu den Enkelkindern bietet der Zubau der Familie Gredler in Rum heute ein Zuhause für insgesamt vier Generationen. Der Holzriegelbau in Passivhausstandard ausgeführt, besticht mit einem zusätzlichen Aspekt der Nachhaltigkeit: Anstatt weitere freie Wiesenflächen zu verbauen, wurde das Bestandsgebäude nachverdichtet.

Die sägeraue Weißtanne – völlig unbehandelt – stiftet maximal angenehmes und gesundes Raumklima. Fotos: eli/zweiraum.eu


Vier Generationen der Familie Gredler bewohnen das Haus mit Passivhauszubau in Rum.

Das Bestandsgebäude der Familie Gredler aus den 1960er-Jahren hat einen modernen und energieeffizienten Zubau erhalten. Bereits drei Generationen haben im ursprünglichen Gebäude gelebt. Auf zusätzlichen 107 Quadratmetern wurde Platz für eine weitere Familie geschaffen. Baumeisterin DI Christina Krimbacher war für die Planung zuständig. Sie beschreibt: „Das Grundstück und der Garten waren äußerst knapp bemessen, um hier ein Zuhause zu schaffen. Da durch den Neubau ein Stück Garten entfallen ist, wurde dieser kurzer Hand mittels Flachdach ein Stockwerk nach oben geschoben. So erhielt die Schwester des Bauherren mit ihrer Familie nun einen Freibereich und Garten am Dach des Neubaus. Die Eltern des Bauherren sowie Familie Gredler selbst nutzen die verbliebene Grünfläche an der Südseite. Um den Freibereich zu erweitern, haben wir auf zwei Geschoßen zusätzlich eine Loggia an den Altbau angefügt.“

Nachhaltigkeit beginnt mit Nachverdichtung

Neben dem Passivhausstandard des Gebäudes bilden das eigentlich Nachhaltige an diesem Gebäude die Nachverdichtung eines bestehenden Einfamilienhausgebietes. Es wurde keine weitere grüne Wiese verbaut. Die Wege ins Dorf zur nächsten Bushaltestelle, in den Supermarkt oder in den Kindergarten sind kurz und können allesamt sehr gut zu Fuß bewältigt werden. Das vermindert den Verkehr im Dorf. Das Gebäude entstand in ökologischer Holzriegelbauweise. Lediglich der erdberührte Teil wurde in Betonbauweise errichtet. „Bei allen Baumaterialien – ob Dämmstoff oder Wandfarbe – haben wir auf Ökologie und Schadstofffreiheit geachtet. Die Wände sind beispielsweise mit Zellulose und Holzfaserplatten gedämmt“, erläutert Christina Krimbacher. Sogar die Innenwände sind nicht herkömmlich mit Mineralwolle ausgefüllt, auch hier wurde Holzweichfaserdämmung eingesetzt. Den Hauptraum des Gebäudes, den Koch-Wohn-Aufenthaltsbereich, hat Familie Gredler mit sägerauer Weißtanne verschalt, die völlig unbehandelt blieb. Baumeisterin Christina Krimbacher im Gespräch mit dem Bauherrn.

Foto: eli/zweiraum.eu

Fassadenintegrierte Solaranlage

Das Gebäude erreicht Passivhausstandard nach PHPP – unter Umständen soll es zu einem späteren Zeitpunkt zertifiziert werden. Die erforderliche Raumwärme wird durch ein Kompaktgerät mit Miniwärmepumpe, Medium Luft eingebracht. In diesem Gerät enthalten ist auch die Wohnraumlüftung, die frische Luft in alle Räume bringt. Die fassadenintegrierte Solaranlage (5 m²) unterstützt die Warmwasserbereitung über das Kompaktgerät.

Technische Daten Bauleitung: Bauherr Patrik Gredler Wohnnutzfläche: 102,7 m2 Heizwärmebedarf nach PHPP: 13 kWh/m2a Heizlast = 1,77 kW (16,5 W/m2) U-Werte : Wand = 0,10 W/m2a; Dach = 0,08 W/ m2a; Boden=0,11 W/m2a∞ Fenster = 0,85 W/m2a Beheizung mit Passivhauskompaktgerät LWZ 304 SOL + 5 m2 Solaranlage Ausführungsqualität Blower Door Testergebnis = 0,35 Ökologische Dämmstoffe: Außenwände mit Zellulose gedämmt (erdberührte Außenwände mit PSN); unter der Bodenplatte 45 cm Schaumglasschotter; Innenwände mit Holzfaserdämmstoff gedämmt Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol Entwurf, Detailplanung, Ausschreibung: DI Christina Krimbacher Ausführung Holzbau: Schafferer Holzhaus GesmbH Installationen: Kandler Installationen Elektroinstallationen: Elektro Sijo Zellulose-Dämmung + Blower Door Test: Siegfried Walser/Isocell Sonnenschutz: Jannach und Picker Fenster: Zoller und Prantl GesmbH & CO KG Tischlerarbeiten Weisstanne, Boden und Innentüren: Griessl Holzwerkstatt


42 Reihenhaus für Generationen lebensraum für generationen

Foto: Martin Allinger

Ein Reihenhaus für drei Generationen In Steinach am Brenner entstand ein klimaaktiv-zertifiziertes Mehr-Generationenprojekt Eine Reihenhausanlage in Passivhausstandard bildet das neue Zuhause für die Familien Werhonik und Vetter in Steinach am Brenner. Vier Parteien fühlen sich im klimaaktivzertifizierten Holzhaus pudelwohl. In nur sieben Monaten entstand der Wohntraum in bester Lage. Im Haus für drei Generationen lebt Ing. Michael Werhonik mit seiner Gattin, seinen Schwiegereltern, seinem Schwager und seinem Sohn. Aufgrund einer Baustelle musste die Großfamilie umziehen – nämlich vom Steinacher Ortsteil Wolf in den Nahbereich des Zentrums. „Die Herausforderung, ein passend großes Grundstück für unser Bauvorhaben zu finden, konnten wir dank der tatkräftigen Unterstützung seitens der Gemeinde meistern“, blickt Ing. Michael Werhonik zurück. Auf der Suche nach einem passenden Gebäudetyp wurde die Familie im Energiehauspark Innsbruck fündig: Das neue Zuhause sollte ein SchaffererHolzhaus werden. Gesagt, getan. Mit Martin Gamper vom

Architekten-teamk2, der ebenfalls in Steinach wohnt, war auch rasch ein Architekten-Team gefunden. Seit November 2012 bewohnt die Familie nun die Reihenhausanlage im Passivhausstandard. Der Heizwärmebedarf (laut OIB) beträgt 9kWh/m²a.

Gemeinsam und doch getrennt

Bauleiter Klaus Schafferer beschreibt die Einheiten: Jedes Haus wurde vom teamk2 auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Im Erdgeschoß stehen geräumige WohnEss-Kochbereiche mit großzügig vorgelagerten Terrassen- und Gartenflächen im Südwesten zur Verfügung. Die Schlaf- und Sanitärräume sind im Obergeschoß angesiedelt – auch dieses weist eine großzügige vorgelagerte Balkon-

„Dieses Projekt ist im Hinblick auf wohn-, lebens-, und energetische Qualität auf jeden Fall etwas Besonderes.“ Klaus Schafferer


lebensraum für generationen Reihenhaus für Generationen 43

Fotos: Martin Allinger

zone Richtung Südwesten auf. „Dieses Projekt ist, bezogen auf wohn-, lebens-, und energetischer Qualität auf jeden Fall etwas Besonderes“, fasst Klaus Schafferer zusammen. Michael Werhonik kann sich dem nur anschließen und betont: „Wir sind alle sehr beeindruckt von der Qualität des neuen Wohnens.“ Architekt Martin Gamper ergänzt: „Die gemeinsame Projektentwicklung mit den Bauherrn war eine sehr angenehme Zeit. Die konstruktive und professionelle Zusammenarbeit für die Umsetzung des Reihenhauses mit der Firma Schafferer war vorbildlich.“

In nur sieben Monaten entstand das innovative Mehrgenerationen-Projekt. Das gesamte Objekt ist unterkellert – die vier Reihenhäuser sind unterirdisch miteinander verbunden.

Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol Planung: teamk2, Innsbruck Holzbau: Schafferer Holzhaus GesmbH, Navis Haustechnik: Huter Haustechnik GmbH, Innsbruck Fenster: Freisinger Fensterbau GmbH, Ebbs Energieausweis und Klimaaktiv-Zertifizierung: Glatzl Holzbauprojekte KG Holzschutz: Synthesa/Capatect Dämmung: Isover/Isocell


44 Pflegeheim ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Besser leben im Alter Im Olympischen Dorf in Innsbruck entsteht derzeit ein Wohn- und Pflegeheim in Passivhausbauweise Die Innsbrucker StadtBAU GmbH – eine Tochter der Neuen Heimat Tirol (NHT) sowie der Stadtgemeinde – errichtet derzeit im Auftrag der Stadtgemeinde Innsbruck bzw. den Innsbrucker Sozialen Diensten (ISD) ein Wohn- und Pflegeheim in der Innsbrucker An-der-Lan-Straße. Die Übergabe ist voraussichtlich für 2014 geplant. Das Wohn-und Pflegeheim erhält 118 Einzelzimmer und speziell für Senioren entwickelte Einrichtungen – voraussichtlich Ende 2014 soll es dem ISD übergeben werden. Das Besondere an diesem Projekt ist neben seiner Architektursprache sein energieeffizienter Gebäudestandard. „Das neue Wohn- und Pflegeheim ist ein Vorzeigebeispiel dafür, dass auch unkonventionelle architektonische Lösungen in Passivhaus-Bauweise umgesetzt werden können. Extravagante Architektur und Energieeffizienz sind kein Widerspruch“, betont NHT-Direktor Hannes Gschwentner. NHT-Direktor Prof. Dr. Klaus Lugger er-

gänzt technische Details: Die Passivhausbauweise basiert auf 13,5 Grundpunkten (laut WBF) und einem Heizwärmebedarf von 8 kWh/m²a.

Leben mit der Bevölkerung

Das neue Gebäude besetzt einen Teil des wertvollen Uferbandes. Im Gegenzug teilt es seine öffentlich nutzbaren Räume mit der Bevölkerung: Das Café, ein Ort der Kommunikation, als gläserner Körper im Park, mit introvertierten und exponierten Gastgartensituationen sowie die Kapelle, der Ort der Kontemplation, ein geschlossener, sakraler, als solcher erkennbarer solitärer Baukörper. Gefasst werden diese Räume für Wohnheim und Öffentlichkeit vom darüber schwebenden Baukörper und einer Platzoberfläche, die in der Richtung zum Fluss breiter wird. Der Baukörper im Bereich des Uferbandes wird aufgeständert und in verschränkte, 2- bzw. 4-geschossige Trakte zerlegt, die Höhe beim Unterqueren variiert (5 m, 8 m), differenzierte und großzügige Terrassenflächen für die Heimbenutzer werden geschaffen. An den jeweiligen Enden der Wohngeschosse liegen die


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Foto: Fiby

Das neue Wohn- und Pflegeheim der Neuen Heimat Tirol (NHT) besetzt einen Teil des wertvollen Inn-Uferbandes. Die Bauarbeiten liefen im Sommer 2014 auf Hochtouren.

Im Frühjahr 2015 soll das architektonisch interessante Gebäude fertig gestellt sein. Visualisierung: ARTEC Architekten/NHT

Fotos: Innsbrucker Stadtbau GmbH

Rückzug ins ungestört Private ist möglich, ebenso wie die Teilnahme am öffentlichen Leben von einer gesicherten, eigenen Basis aus großen Allgemeinräume, mit Bezug zu Terrassen, Parklandschaft und Inn, und Aussicht zur mächtigen Bergwelt. Der Übergang vom öffentlichem Raum im Gebäude zum Bewohnerzimmer wird mehrschichtig gestaltet: eine Sitzgelegenheit vor dem Zugang („Hausbank“), mit Sichtmöglichkeit von innen, macht das Zimmer zum individuell nutzbaren Privatbereich auch gegen den öffentlichen Raum. Rückzug ins ungestört Private ist möglich, ebenso wie die Teilnahme am öffentlichen Leben von einer gesicherten eigenen Basis aus. Der Hauptzugang zum Wohnheim mittig im niedrigen Servicetrakt wird

über ein Vordach erreicht, Mehrzweckraum im Erdgeschoss, unmittelbar dem Haupteingang zugeordnet, und das Café lassen sich zu einem großen Veranstaltungsbereich verbinden. Baubeginn: August 2013 Fertigstellung: Ende 2014 Übergabe an ISD: Anfang 2015


Die Planung energieeffizienter Beleuchtungsanlagen Einen wesentlichen Anteil am Stromverbrauch eines Gebäudes verursacht die Beleuchtung. Je nach Art der Nutzung liegt der Wert zwischen 10 % (Industrie) und etwa 50 % (Schulen). Tages- und Kunstlicht Die Beleuchtung stellt deshalb einen relevanten energetischen und einen bedeutenden Kostenfaktor dar. Will man diesen Faktor reduzieren, dann spielt das Tageslicht eine zunehmend wichtigere Rolle. Denn: Je gezielter es genutzt wird, desto weniger elektrische Energie muss für die Raumbelichtung eingesetzt werden. Sonnenschutz, Beleuchtungsanlage und Gebäudeautomation werden deshalb immer mehr zu einer vernetzten Disziplin, die eine neue und andere Art der Planung erforderlich macht. Um der Komplexität dieser Aufgabe gerecht zu werden, ist eine ganzheitliche Herangehensweise notwendig. oben rechts: Neubau Wohnheim Olympisches Dorf, Neue Heimat Tirol, Innsbruck / Grafik: ARTEC Architekten, Wien; oben links: Neubau Gymnasium Buchloe / LRO Lederer Ragnarsdottir Oei Architekten, Stuttgart, Foto: T. Gretler, Weiler; links: Sporthalle Valentin-Heider-Gymnasium, Lindau; unten: Alpseehaus Immenstadt / Architekt Felkner, Waltenhofen, Foto: T. Gretler, Weiler

Dipl.-Ing. (FH) Hans Chr. Winter Geschäftsführer ratec licht Blumenstraße 8a D-88161 Lindenberg Tel.: +49 / 8381 / 80 17 56 info@ratec-licht.com www.ratec-licht.com


Fassadensystem 47

Foto: Sto

Fassadenvielfalt – garantiert wärmebrückenfrei! (PR) Die patentierte Unterkonstruktion des vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystems StoVentec übertrifft die technischen Anforderungen des Passivhausinstituts Darmstadt. Gestalterische Freiheit kommt für Architekten und Planer beim vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystem gleich nach Funktionalität und Sicherheit. Ob Glasoder Natursteinfliesen, fugenlose und gebogene Putzfassaden oder hochmoderne Photovoltaik-Paneele – eine anspruchsvolle VHF-Unterkonstruktion muss alle Stücke spielen und besonders im Bereich Passivhaus eine absolut wärmebrückenfreie Konstruktion garantieren. Technologieführer Sto, weltweit erfolgreich mit seinen innovativen Dämmsystemen, hat die bewährte Unterkonstruktion der StoVentec-Fassadensysteme noch weiter verbessert und dem Passivhausinstitut Darmstadt zur Prüfung übergeben. Fazit: Die Darmstädter Bauphysik-Experten bescheinigen dem System nicht nur einen „wärmebrückenfreien Anschluss“ (UWert von 0,01 W/m²K), sondern vergaben auch TopBewertungen in der Kategorie „Komfort“. Maßgeblich für die guten Noten ist die hohe Oberflächentemperatur des Gesamtsystems (Kennwert θi,min ≤ 17 °C), die für Behaglichkeit sorgt und Schimmelbildung verhindert. Diese hohe Effizienz wird durch zwei neue thermische Trennelemente erreicht, die bei den bewährten Edelstahl-Wandhaltern zum Einsatz kommen. Die Montage verläuft denkbar einfach und aufgrund der geringen Anzahl der benötigten Wandhalter ist das System auch wirtschaftlich attraktiv. Die Ausladungen der Wandhalter sind von 200 bis 360 Millimetern frei wählbar und lassen sich damit an die gängigsten Dämmstoffdicken leicht anpassen.


48 Sanierung ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Charmante Innenhöfe und innovative Haustechnik Thermische Sanierung und Revitalisierung der Burton-Bürotrakte in der Innsbrucker Haller Straße Fotos: eli/zweiraum.eu


Foto: Sophia Kapferer

Das Ziel für Burton war es, in Sachen Energieeinsparung mit gutem Beispiel voranzugehen.

85 Prozent beträgt der energetische Verbesserungsgrad

Rund zwei Jahre lang wurde die Europa-Zentrale der Burton Sportartikel GmbH umfassend saniert. Das optische wie energetische Ergebnis kann sich sehen lassen, beträgt der Verbesserungsgrad beim Heizwärmebedarf doch satte 85 %. Unter anderem Teil des innovativen Sanierungskonzeptes: der Einbau neuer Klimadecken und die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Ein Rundgang durch das revitalisierte Gebäude, das von einer einstigen Nutzung nichts an Charme verloren hat…

Energieverbrauch senken

Das Ziel für den Sportartikelhersteller war es, in Sachen Energieeinsparung mit gutem Beispiel voranzugehen und im Zuge eines Umbaus der Bürotrakte diese auch energetisch auf den zeitgemäßen Standard zu bringen. >> Fotos: eli/zweiraum.eu


Raumklimadesign von der Firma Huter Haustechnik.

Huter Haustechnik GmbH steht für maximalen Klimakomfort Die Huter Haustechnik GmbH ist für ihre Innovationskraft bekannt. An neuen Deckenkühl- und Heizsystemen für Industrie und Gewerbe hat sie kräftig mitentwickelt. Kühl-Decken und -Heizungen finden vorwiegend in Büros, Banken, Ausstellungsräumen, Verkaufs- und Präsentationsflächen Einsatz. Dort herrscht nämlich ein besonderer Bedarf an angenehmem Raumklima – wirkt sich die Luft doch wesentlich auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter aus. Sie sollen acht Stunden lang in angenehmer Atmosphäre arbeiten können. Deckenkühl- und Heizsysteme glänzen in erster Linie durch Energieeffizienz, Gestaltungsfreiheit und Klimakomfort. Es gibt keine Luftbewegung im Raum. Flächen und Raumluft werden folglich gekühlt, ohne dass sich die Raumtemperatur messbar verändert. Fotos: Huter Haustechnik GmbH, Harreither Ges.m.b.H, eli/zweiraum.eu

Musterbeispiel einer gelungenen gewerblichen Sanierung: die Burton Sportartikel GmbH in der Innsbrucker Hallerstraße.

Albert Lechner Geschäftsführer Huter Haustechnik GmbH Statz 42 6143 Matrei a. Brenner Tel.: +43 / (0)5273 / 6400 Fax: DW 90 office@huter.co.at www.huter.co.at


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Sanierung 51

Fotos: eli/zweiraum.eu

Mit der Huter Haustechnik GmbH war ein kompetenter Partner gefunden. Geschäftsführer Albert Lechner schwärmt von einem „super Gesamt-Projekt“: „Besonders spannend fand ich die thermische Sanierung des Gebäudes unter Beibehaltung seines architektonischen Charakters. Jetzt herrscht dort ein ganz spezielles Flair.“ Aber auch hier gilt: Gut geplant, ist halb gebaut. So betrug die Vorlaufzeit für Albert Lechner und sein Team rund drei Jahre. Durch die energetisch optimierte Gebäudehülle und das zeitgemäße Heizsystem sollte also nicht nur der Energieverbrauch gesenkt, sondern auch das Raumklima in den Büroräumen spürbar gesteigert werden. Derzeit sind bei Burton Innsbruck an die hundert Mitarbeiter beschäftigt.

Innovative Heiz- und Kühldecken sorgen für Top-Raumklima am Arbeitsplatz.

Das Sanierungskonzept

Als grundsätzliche Herangehensweise an die Planungsaufgabe stand die Prämisse, der zukünftigen Energieeffizienz einen hohen Stellenwert einzuräumen. Jedoch bei allen Eingriffen stets die Bewahrung des Gebäudecharakters im Auge zu behalten, erinnert sich Albert Lechner. Daher wurden die Sanierungsmaßnahmen so geplant, dass kleine Wärmebrücken in Kauf genommen, dafür aber das charakteristische Erscheinungsbild des Gebäudes erhalten bleibt. Ersatz fand die thermisch sehr schlechte Profiltverglasung und die einfach verglaste Stahlrahmen-Fassade. Sie wurden als einzige Bauteile der Gebäudehülle durch eine 3-fach verglaste Alu-Fassade ersetzt. „Konsequent auf den bestehenden Stützraster der Tragkonstruktion abgestimmt, haben wir die Fensterteilungen und damit die Raumaufteilung der Fassadengestaltung untergeordnet“, erläutert Architekt Niedermair. >>

Foto: Harreither


52 Sanierung ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Einen wesentlichen Beitrag zur Energieeinsparung stellte die Umstellung von konventionellen Leuchtstofflampen auf LED-Leuchten dar Hereinspaziert! der Innenausbau

„Durch den vollflächigen Einbau von abgehängten Zwischendecken konnten wir die bislang unzureichende Wärmedämmung einbringen und gleichzeitig auch die neue klimagesteuerte Heiz- und Kühldecke installieren“, ergänzt Albert Lechner. Dabei wurde zwar die Raumhöhe in den Büroräumen geringfügig reduziert, jedoch die Behaglichkeit und das Raumklima deutlich erhöht. Eine diffusionsoffene Innendämmung brachte mit sich, dass der Wärmeschutz an den großflächigen Außenwänden stark verbessert werden konnte, ohne dabei die charakteristische Putzfassade zu beeinträchtigen.

LED und Heiz- Kühldecken

Einen wesentlichen Beitrag zur Energieeinsparung stellte die Umstellung von konventionellen Leuchtstofflampen auf LED-Leuchten dar, welche in Form von flachen Paneelen deckenbündig in die abgehängten Gipskartondecken eingebaut wurden. Das Heizsystem inkludiert eine Heiz- und Kühldecke inklusive Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Erdgeschoß sowie eine weitere Heiz- und Kühldecke im Obergeschoß.

Energetische Verbesserungsgrade „Die Vorlaufzeit für unser Team betrug rund drei Jahre.“ Albert Lechner, GF Huter Haustechnik GmbH

Heizwärmebedarf vor der Sanierung: 94,3 kWh/m3.a (Kategorie G nach Energieausweis) Heizwärmebedarf nach der Sanierung: 13,8 kWh/m3.a (Kategorie C) Grad der Verbesserung in %: (HWB Bestand – HWB Sanierung) (HWB Bestand) x 100 = (94,3-13,8) / 94,3 x 100 = 85 % Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol Huter Haustechnik GmbH Huter Elektrotechnik GmbH


Fotos: Miele

Miele, eine Marke, der Kunden seit 115 Jahren vertrauen Die Marke Miele ist von Anfang an ein Synonym für Qualität, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit. Auf der ganzen Welt präsentiert sich Miele heute als Premium-Marke für Haushaltsgeräte. Umwelt- und Klimaschutz haben für das Familienunternehmen oberste Priorität. Speziell in Passivhäusern ist die Planung der Haushaltsgeräte für die Energiebilanz des Hauses von wesentlicher Bedeutung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Haushaltsgeräte selbst auch Abwärme abgeben – wie zum Beispiel Backofen oder Wärmetrockner – und somit Bedeutung für die Gesamtenergiebilanz des Hauses haben. Wenn bei der Installationsplanung die entsprechenden Leitungen vorgesehen werden, können Miele Geschirrspüler, Waschmaschinen und der Solartrockner an (solargewärmtes) Warmwasser angeschlossen werden. Miele vereint alle Vorteile modernster Hausgeräte.

Mag. Martin Melzer Geschäftsführer Miele Österreich Miele Gesellschaft m.b.H. Mielestraße 1 5071 Wals Tel.: +43 / (0)50800 / 800 Fax: +43 / (0)50800 / 81219 info@miele.at www.miele.at


Austrotherm Resolution®

AUSTROTHERM RESOLUTION®: Flachdach, Wand und Boden kompromisslos dämmen

Die Zukunft der Wärmedämmung ist schlank! Die neue Austrotherm Resolution® ist ein neuartiger Resolhartschaum und dämmt mit einem Lambdawert von 0,022 W/(mK)* über 40 % besser als herkömmliches Styropor. Die superschlanke Dämmung ist perfekt bei Niedrigenergie- und Passivhäusern sowie für die thermische Sanierung geeignet. Austrotherm Resolution® Fassade Perfekt dämmen, wo bisher kein Platz war Was Sie davon haben, wenn Ihre Fassade schlank bleibt? Zum Beispiel wertvolle zusätzliche Quadratmeter Nutzfläche. Und eine höhere Rentabilität der Immobilie. Beim Neubau ebenso wie bei der Sanierung. Sie können nur gewinnen. Mit der superflexiblen Austrotherm Resolution® Fassade ist es in der Sanierung nun erstmals möglich, auf die gegebenen Umstände optimal zu reagieren. Und dank der extrem guten Wärmedämmwerte von Austrotherm Resolution® muss auch bei baulich bedingten engen Gängen, Balkonen, Eingangsbereichen und vielen anderen Orten nicht auf Wärmedämmung verzichtet werden. Somit kann ein entscheidender Raumgewinn erzielt werden. Durch die Verwendung von Austrotherm Resolution® eröffnen sich ganz neue Perspektiven im modernen Passivhausbau.

austrotherm.com

3–5% höherer Nutzflächengewinn durch sehr schlanke Konstruktionen kürzere Dübel – weniger Kosten weniger Laibung an den Fenstern, höherer Lichteinfall

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1 Wandbildner | 2 Austrotherm Resolution® Fassade | 3 Kleber mit integriertemTextilglasgitter | 4 Dünnputz


Austrotherm Resolution® Flachdach Extrem geringe Aufbauhöhe bei extrem hohem Dämmwert Ein Gebäude verliert über die Dachflächen bis zu 30 % Wärme. Damit die wertvolle Energie nicht einfach „davonfliegt“, ist es ratsam, die beste Wärmedämmung zu verwenden. Die superschlanke Dämmplatte Austrotherm Resolution® Flachdach bringt einen extrem hohen Dämmwert bei extrem geringer Aufbauhöhe. So sparen Sie viel Gewicht durch ein günstigeres Masse-/Leistungsverhältnis. Bei Sanierung von Flachdächern wie Terrassen, bei denen für dicke Dämmung kein Platz ist, kann jetzt ein sinnvolles Dämmniveau erreicht werden.

Austrotherm Resolution® Flachdach extrem geringe Aufbauhöhe bei extrem hohem Dämmwert Einsparung durch niedrigere Attika bestens an vorhandene Bedingungen anpassbar

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Austrotherm Resolution® Boden Mehr Raumhöhe durch extrem niedrige Aufbauhöhe Stehen Sie auch so auf hohe Räume? Dann können Sie dicken Dämmschichten sicher nichts abgewinnen. Bei der Fußbodendämmung wird die neue superschlanke Austrotherm Resolution® Boden erhöhten Anforderungen an den Wärmeschutz mit minimalster Aufbauhöhe gerecht. Austrotherm Resolution® ist mit der geringsten Aufbauhöhe und der leichtesten Verarbeitung mit sämtlichen gängigen Estricharten kompatibel. So ist Austrotherm Resolution® auch für alle Arten von Heizestrichen geeignet. Die neue superdünne Austrotherm Resolution® Boden erfüllt im Bereich der Fußbodendämmung erhöhte Anforderungen an den Wärmeschutz mit minimalster Aufbauhöhe.

Austrotherm Resolution® Boden mehr Raumhöhe durch extrem niedrige Aufbauhöhe flexible Stärken von 40–300 mm möglich bestens an vorhandene Bedingungen anpassbar

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1 Stahlbetondecke im Gefälle | 2 Dampfsperre und Ausgleichsschicht | 3 Austrotherm Resolution® Flachdach | 4 Austrotherm EPS® Gefälledach-PLUS | 5 Dachabdichtung | 6 Oberflächenschutz, Kiesschicht 16/32

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1 Stahlbetondecke | 2 ev. gebundene Schüttung | 3 Trennschicht | 4 Austrotherm Resolution® Boden | 5 Trennschicht | 6 Estrich | 7 Fußbodenbelag

Tipp: Austrotherm Resolution® dämmt auch bei sehr wenig Platz perfekt Wenn ganz wenig Platz vorhanden ist, dann empfiehlt sich alternativ die neue Austrotherm Resolution® Dämmplatten. Diese dämmen sogar über 40 % besser als herkömmliche Dämmstoffe und weisen eine gute Brandschutzklasse auf. Einsetzbar als Boden-, Wand- und Flachdachdämmung.

* Nach EN 12667; nach EN 13166 ist ein Rechenzuschlag von 2 mW zuzurechnen.

Die Zukunft ist gesund. Keinen anderen Kunststoff lassen wir seit über einem Jahrhundert so hautnah an uns heran. Unabhängige Untersuchungen am renomierten FIW München attestieren der Austrotherm Resolution® Dämmplatte eine uneingeschränkte Verwendung in Innenräumen. Weiters werden sogar die maximalen Grenzwerte der AgBB (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten) deutlich unterschritten. Austrotherm Resolution® enthält keine Fluorchlor-kohlenwasserstoffe (FCKWs, HFCKWs bzw. HFKWs). Der Dämmstoff ist frei von Chlor und Chloriden.


56 Passivhaus ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

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Im Zentrum von Wörgl entsteht das Passivhaus von Katharina Niedermayr und Christian Kogler

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Foto: Maria Köhle

Am Anfang standen der Traum vom eigenen Zuhause und zwei Prinzipien: Erstens muss das neue Heim ein Holzhaus werden, zweitens soll es in Passivhausqualität ausgeführt werden. Katharina Niedermayr und Christian Kogler verwirklichen ihren Wohntraum in zentraler Lage der Stadtgemeinde Wörgl. Das PASSIVHAUSmagazin war von Anfang an dabei und berichtet über den Bauverlauf – die Homestory folgt in der nächsten Ausgabe.

Donnerstag, 8. Mai, kurz vor 18.30 Uhr. Unterwegs zur Josef-Loinger-Straße grüßt uns das Ortsschild Wörgl. Wie passend, dass unser Paar, das wir bis zum Einzug begleiten dürfen, in der energieeffizienten Klimabündnis-Gemeinde wohnt. Bei der Baustelle angekommen, empfängt uns der freudestrahlende Bauherr. Die Arbeiter sind noch fleißig – heute wurde „das Holzhaus“ geliefert. Christian Kogler und Katharina Niedermayr führen durch ihr gerade entstehendes Zuhause. Dieses erstreckt sich über zwei Stockwerke. Der erste Eindruck: riesig. Der zweite: außergewöhnliche Architektur >>


Foto: Maria Köhle, Christian Kogler

„Komfortlüftung, ja oder nein? Wir haben gar nicht überlegt.“ Christian Kogler


58 Passivhaus ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Fotos: Maria Köhle

Hermann Glatzl (links) und Andreas Plunser erklären technische (Holzbau)-Details.

mit extravaganter Satteldach-Holz-Konstruktion, die auf dem Flachdach aufliegt, sowie einer tollen Eternitfassade. Dass Christian einmal selber bauen wird, war für ihn immer schon klar. „Ein Holzhaus in Passivhausqualität – das war unser Traum“, erzählt er rückblickend. Vor ungefähr zehn Jahren hat er zum ersten Mal ein Passivhaus betreten und war gleich vom Gebäudestandard beeindruckt. „Komfortlüftung, ja oder nein? Wir haben gar nicht überlegt. Für jeden, der einmal in einem Haus mit Lüftung war, ist die Entscheidung ohnehin klar.“ Der Elektrotechniker legt natürlich sehr viel Wert auf eine funktionierende und innovative Haustechnik. Bei der Komfortlüftungsanlage und der Elektroinstallation wird er selber Hand anlegen, sonnenklar. Auf die Optik hingegen legt Katharina besonderen Wert. „Schön muss es werden – unser Haus.“

Die Raumaufteilung

„Ein Passivhaus erfordert intensive Planung und detailgetreue Ausführung – Der Lohn sind Kostenwahrheit und ein Top-Wohnklima.“ Hermann Glatzl

Das junge Paar war im Eigenbesitz des Grundstückes, auf dem das Haus nun gebaut wird. Küche, Speisekammer, Schlafzimmer, Schrankraum und ein 8 m² großes Bad liegen im Erdgeschoß. Eine schmucke Holztreppe führt in den oberen Stock in das offene Wohn- und „Fernsehzimmer“, das mit einer Akustikdecke aus Weißtannenholz versehen ist. Hier befinden sich auch zwei Kinderzimmer und zwei Büros – da „auch Erwachsene ein eigenes Zimmer, das als Rückzugsort genutzt werden kann, brauchen.“ Im Keller untergebracht sind die Technikräume sowie eventuell später ein Wellnessbereich. Dominierende Faktoren beim Rundgang bilden Holz und das damit verbundene angenehme Raumklima. >>


Passivhaus-Bürogebäude mit besonderer Note Wer schon einmal das Bürogebäude der Firma „Holzbau aktiv“ in Ranggen betreten hat, weiß: Hier duftet es besonders gut. Nach Holz, nach Natur – nach Behaglichkeit. Errichtet im Jahr 2012 blitzt das Bürogebäude der Firma Holzbau Aktiv optisch aus dem Wald hervor. Eingezogen ist das Team im Jänner 2013. Seither profitieren die Mitarbeiter und GF Andreas Plunser in erster Linie selber vom hervorragenden Raumklima. Nebenbei begeistert dieses auch (zukünftige) Kunden. Dafür verantwortlich sind die natürlichen Materialien, die im innovativen Rangger Holzbaubetrieb eingesetzt wurden: Zirbe, Holzdecken in Naturholz – unbehandelt und frei von Klebstoff. An den Wänden finden sich teilweise Lehmbauplatten. Diese halten die Luftfeuchtigkeit konstant und minimieren Schadstoffe. Das Passivhaus-Bürogebäude von „Holzbau Aktiv“ erhielt zusätzlich die Klima aktiv-Auszeichnung in Gold. Fotos: Holzbau Aktiv, Birgit Köll

Andreas Plunser Inhaber Holzbau Aktiv GmbH Ranggerstraße 12 6179 Ranggen Mobil: +43 / (0)664 / 851 6220 Tel.: +43 / (0)5232 / 20022 Fax: DW 8 office@holzbau-aktiv.at www.holzbau-aktiv.at


60 Passivhaus ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Wärmebrücke: Außenwand – Dachelement

Herausforderung Passivhaus

Das Bürogebäude der Firma „Holzbau Aktiv“ hat das Paar sehr ansprechend gefunden – besonders den Duft beim Betreten des Raumes. Die von Architektin DI Brigitte Fink vorgegebene Planung des „Wohntraums“ wurde von der Glatzl Holzbauprojekte KG als Grundlage für die Detailplanung und Ausschreibung des Holzbaus verwendet. Den Zuschlag für den Holzbau erhalten hat das junge Unternehmen um Andreas Plunser aus Ranggen. „Vertrauen und Kommunikation haben von Anfang an gepasst“, fassen Katharina und Christian zusammen. Firmenchef Andreas Plunser spricht von einem „energetisch

Foto: Christian Kogler

und ökologisch sehr interessanten Projekt“ und ortet vor allem im Faktor Passivhaus die Herausforderung. „Durch die Einhaltung der Vorgaben, die eine Zertifizierung mit sich bringt“, betont Hermann Glatzl den hohen Stellenwert der Planung. „Bei einem Passivhaus müssen sich die Bauherren schon sehr früh mit vielen Themen auseinandersetzen. Zum Beispiel, welche Dämmung zum Einsatz kommt, wie genau die Haustechnik funktioniert oder welche Komfortlüftung eingebaut werden soll.“ Belohnt werden die Bauherren dafür unter anderem mit echter Kostenwahrheit. „Die liegt dadurch voll am Tisch“, so Glatzl. Zur Zertifizierung entschied sich das Paar unter anderem, da mit ihr eine zusätzliche Qualitätssicherung gegeben ist.

Tipps aus Expertenhand

Wieder auf der Baustelle in der Josef-Loinger-Straße: Katharina zeigt uns, wie die Küche ausschauen wird, da sie bereits geplant ist. Durch die große Glasfront blickt man in den angrenzenden Garten, in den die letzten Sonnenstrahlen des Tages fallen. Abschließend fasst die Assistenzärztin für Kinder- und Jugendheilkunde zusammen: „Wichtig sind umfassende Planung und Sorgfalt bei der Auswahl kompetenter ausführender Firmen. Unser Tipp: Mit kleineren Unternehmen klappt die Kommunikation sehr gut.“ Aber auch architektonische Details, wie etwa die Winkel der Sonneneinstrahlung auf der Terrasse, sollte man sich genau überlegen. Ebenso wie das rechtzeitige Befüllen des Sparbuches…

Maximale Präzision ist auch beim Dämmen gefragt: Ein Arbeiter beim Einblasen der Zellulose. „Verwendung fanden Materialien, welche die Raumluft zusätzlich verbessern, weil sie Schadstoffe neutralisieren können.“ Andreas Plunser


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Passivhaus 61

Liebes Bautagebuch! Dezember 2011: Katharina und Christian erhalten den ersten Entwurf ihres Passivhauses von Architektin DI Brigitte Fink. Der Erstentwurf liegt ein Jahr in der Schublade – es gibt keine gravierenden Änderungen, lediglich Details werden adaptiert. „Wir hatten keinen Stress“, sagen die beiden rund drei Jahre später. In der Zwischenzeit werden weitere Ideen gesammelt.

August 2013: Der Entwurf wird nochmals konkretisiert und vervollständigt. Die Glatzl Holzbauprojekte KG rechnet eine Passivhausvorprojektierung zur Feststellung aller Dämmstärken der Außenhülle. November/Dezember 2013: Die Detailplanung und die Ausschreibungsphase durch die Glatzl Holzbauprojekte KG beginnen. Parallel werden erste Gespräche mit in Frage kommenden Baumeistern, Holzbauern, Installateuren, Spenglern, Fensterlieferanten, ... geführt und die Aufträge vergeben. Jänner 2014: Nach erfolgter Bauverhandlung flattert am 23. Jänner 2014 die Baubewilligung ins Haus. Es kann losgehen!

Monatg, 17. März 2014: Spatenstich in der Josef-LoingerStraße im Zentrum Wörgls.

Montag, 7. April 2014: Aushub, die Gartenmauer steht

Das PASSIVHAUSmagazin begleitet Katharina Niedermayr und Christian Kogler bis zum Einzug.

Dienstag, 17. JunI 2014: Blower-Door Test. Ergebnis: 0,3. Super!

Freitag, 20. JunI 2014: Christian nützt den Fenstertag, um die Elektroinstallationen weiterzuführen. Holzbau Aktiv beginnt mit der Montage der EternitFassadenelemente. Wir schreiben bald wieder!

bereits. Um 9 Uhr ist ein Drittel, um 12:25 Uhr bereits die halbe Grube ausgehoben. Ziel: Schalung der ersten Kellerwand noch in dieser Woche.

Freitag, 2. Mai 2014: Der Baumeister stellt mit kleiner Verspätung das Garagendach fertig. Es ist somit alles für den Holzbau bereit.

Mittwoch, 7. Mai 2014: Endlich werden die Holzelemente geliefert. Die Montage beginnt, das Haus wächst!

Donnerstag, 8. Mai 2014: 18.30 Uhr: Interview mit dem PASSIVHAUSmagazin.

Technische Daten HWB: 15 kWh/m2a nach PHPP Energiebezugsfläche: 264m2 Außenwand Holzbau: U=0,09 W/m2K mit Zellulosedämmung Dach, Sandwichkonstruktion: U=0,09 W/m2K mit Zellulosedämmung

Freitag, 30. Mai 2014: Trotz des regnerischen Wetters arbeitet die Baufirma mit Hochdruck an der Außenanlage. Ab heute sind Wasser und Strom im Haus!

Dämmung Innenwände: Hanf

Montag, 2. bis Freitag, 6. Juni 2014: Vordach, Garagen-

Komfortlüftung: Paul Novus 300F

dach und Carport werden geliefert und montiert. Parallel startet der Installateur mit der Verlegung der Wasser- und Abwasserleitungen. Auch die Zargen für die Innentüren werden bereits gesetzt.

Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol

Mittwoch, 4. Juni 2014: Die Fenster-Firma Zoller & Prantl beginnt mit den Vorarbeiten zum Einbau der Fenster. Tags darauf werden die Fenster geliefert und montiert.

Statische, energetische und ökologische Planung und Optimierung; Passivhausplanung mittels PHPP: Glatzl Holzbauprojekte KG

Samstag, 7. Juni 2014: Die Elektroinstallation kann

Fenster: Zoller & Prantl GesmbH & CO. KG

beginnen. Unterstützt wird Christian von seinem Vater.

Donnerstag, 12. Juni 2014: Die Fenster sind eingebaut. Christian sperrt heute zum ersten Mal die eigene – wenn auch nur provisorische – Haustüre zu. Ein unbeschreibliches Gefühl.

Fenster: Rieder-Fenster HA92

Holzbau: Holzbau Aktiv GmbH Ranggen

Elektroinstallation: Elektro Margreiter GmbH Passivhauszertifizierung: Herz & Lang GmbH

Foto: Maria Köhle


Fotos: NHT

Der nächste Schritt: Passivhaus als Netto-Null-Gebäude Die Neue Heimat Tirol (NHT) setzt mit einer wohnbaugeförderten Passivhaus-Anlage, die ihren gesamten Energiebedarf für Heizung und Warmwasser selbst produziert, den nächsten Schritt in Richtung Energieeffizienz. Auf einem Baurechtsgrundstück der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG in Innsbruck-Kranebitten werden 26 Mietwohnungen samt Tiefgarage in Passivhaus-Bauweise errichtet. Das Passivhauskonzept wurde dafür mit wissenschaftlicher Begleitung der UNI Innsbruck weiterentwickelt. Die Heizung erfolgt mit einer Grundwasserwärmepumpe. Die gesamte Energie für Heizung und Warmwasser wird mit einer Photovoltaik-Anlage und mit Solarthermie am Dach selbst produziert. Der überschüssige Strom wird für die Allgemeinbeleuchtung eingesetzt. Die Herstellungskosten liegen im Rahmen der Tiroler Wohnbauförderungs-Richtlinien.

Prof. Dr. Klaus Lugger, Dir. Hannes Gschwentner Geschäftsführer

Neue Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGmbH Gumppstraße 47 6023 Innsbruck Tel.: +43 / (0)512 / 3330 nhtirol@nht.co.at www.neueheimattirol.at


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Wohnanlage 63

Raffinierte Kunst im Stiegenhaus Nach den Plänen des Archtiekten-teamk2 hat die Neue Heimat Tirol (NHT) in Jenbach die Südtirolersiedlung im Passivhausstandard errichtet. 56 Wohnungen sind bereites gebaut – 43 weitere Mietwohnungen folgen. Alle Einheiten sind barrierefrei erreichbar, alle Grundrisse behindertengerecht adaptierbar. Eine Solaranlage auf dem Dach spendet Wärme und warmes Wasser. Jeweils 14 Wohnungen sind insgesamt in vier dreigeschoßigen Baukörpern (A – D) entstanden. In der Tiefgarage ist Platz für 84 PKW-Abstellplätze, am Grundstück befinden sich zusätzlich 28 ebenerdig erreichbare PKW-Stellplätze an der Nord- und Ostseite des Areals. Die Geschosswohnbauten werden im ersten und zweiten Obergeschoss als Fünfspänner jeweils von einem Stiegenhaus erschlossen und als Gebäude in Massivbauweise mit Passivhausqualität konzipiert. Im Erdgeschoss befinden sich vier Wohnungen und ein Fahrrad- bzw. Kinderwagenraum. Am Dach des Hauses C ist eine Solaranlage für die gesamte Wohnanlage vorgesehen. Ein-, Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen mit einer Nutzflächengröße von ca. 39 m² - ca. 79 m² beherbergt die Wohnanlage. Alle Einheiten sind mit vorgelagerten Freibereichen (Terrassen bzw. Balkone) ausgestatten. Große Fensterelemente mit Fix- und Drehkippteilen öffnen die >>

Fotos: teamk2

Die neue Südtirolersiedlung in Jenbach bietet in der PassivhausWohnanlage komfortablen und energieeffizienten Wohnraum


64 Wohnanlage ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Die Passivhaus-Wohnanlage der NHT in Jenbach wurde in Massivbauweise erreichtet.

Zufahrt sind zusätzlich Besucherparkplätze angeordnet. Die Tiefgarage besteht aus zwei Brandabschnitten, welche natürlich be- und entlüftet werden. Die wohnanlageninternen Nebenräume der Häuser A bis D, wie Trockenraum, Sportgeräteraum, Kellerabteile und die notwendigen Haustechnikräume befinden sich im Kellergeschoss. Die Kinderwagenräume sowie überdachte Fahrradabstellplätze befinden sich im Erdgeschoß aller vier Gebäude. Kleinere Bewohner finden zwischen den Häusern A und D einen Kinderspielplatz vor. Foto: Martin Vandory

Wohn- und Essbereiche zu den Freiflächen hin und sorgen für eine freundliche und helle Atmosphäre. Den Wohnungen im Erdgeschoss ist ein Privatgarten zugeordnet. Freundlich und hell präsentiert sich auch das Stiegenhaus. Der Osttiroler Künstler Lukas Jungmann (http://www. aberjung.com/) hat dieses mit raffinierten Grafiken versehen. Nur vom richtigen Standpunkt aus, können die Motive unverzerrt erkannt werden.

Die Wohnanlage

Die Tiefgaragenzufahrt der Wohnanlage mit den Häusern A - D befindet sich auf der Südseite des Grundstückes. Die einzelnen Gebäude werden von der Ostseite über zwei Nebenerschließungszufahrten erschlossen – sie dienen als Notzufahrt, als Aufstellfläche für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und ermöglichen eine behindertengerechte Erschließung des Erdgeschoßes. Entlang der nördlichen

Technische Beschreibung der Haustechnik Die außentemperaturgesteuerte zentrale Heizungsanlage mit einer gesamten Heizleistung von ca. 150 kW wird als Pelletsheizung mit 2/3 der gesamten Heizleistung und als Gasheizung mit 1/3 der gesamten Heizleistung ausgeführt. Beide Kamine werden an der Fassade über Dach geführt. Über Heizkörper erfolgt die Beheizung der einzelnen Wohneinheiten, welche mit Thermostatköpfen ausgestattet sind. Lüftungsanlage: Alle innenliegenden Bäder bzw. WCs werden mechanisch entlüftet. Die Brandrauchlüftung der Tiefgarage erfolgt natürlich. Mechanisch be- und entlüftet werden die Schleusen der Tiefgarage im Brandfall. Sanitäranlage: Die Brauchwassererwärmung erfolgt dezentral in jeder Wohneinheit über eine Zweileiterstation. Dach- und Oberflächenwässer werden versickert (eigene Wasserrechtseinreichung). Solaranlage: Eine zentrale Solaranlage mit rund 2,5 m2 Kollektorfläche je Wohneinheit wird am Dach montiert. Solare Gewinne werden in die Heizungsanlage eingespeist und dienen zur Brauchwasserbereitung sowie zur Beheizung der Wohnungen.

Raffinierte „Kunst am Bau“ im Stiegenhaus.

Fotos: teamk2

Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol Bauträger: NHT Planung: teamk2, Innsbruck Haustechnik: Klimatherm GmbH, Zirl


Die perfekte Gebäudehülle folgt dem Prinzip der Daunenjacke Die OMEGA Dach- und Fassadenbahnen halten Regen, Schnee und Wind draußen. Innen schützt das aufeinander abgestimmte AIRSTOP Luftdichtheitssystem Ihre Konstruktion vor Kondensat, Ihren Geldbeutel vor hohen Heizrechnungen und Ihr Raumklima vor Zugluft. Statt Daunen wird dann zwischen diese beiden Schichten die ISOCELL Zellulosedämmung eingebracht. Ein hochwertiger Dämmstoff aus Zeitungspapier, mit spezieller Auffaserung hergestellt: Ergebnis ein flauschiger Dämmstoff mit besten Wärmedämmwerten. Der ausgezeichnete Hitze- und Schallschutz und das besondere Feuchteverhalten schaffen ein besonderes Raumklima. Die Flocken werden in die jeweiligen Hohlräume setzungssicher eingeblasen und füllen auch engste Spalten völlig aus. Einblasen statt „Stopfen“ spart Zeit und Kosten. Zur Überprüfung ob die Hülle dicht hergestellt wurde, bietet ISOCELL so genannte BlowerDoor-Messungen an. So früh wie möglich in der Bauphase durchgeführt, können ohne großen Aufwand Undichtheiten gefunden und behoben werden.

Siegfried Walser Gebietsbetreuer Tirol ISOCELL GmbH Bahnhofstraße 36 5202 Neumarkt am Wallersee Tel.: +43/ (0)6216 / 4108 Fax: +43/ (0)6216 / 7979 office@isocell.at www.isocell.at


66 Dynamische Gebäudesimulation ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Sommerliche

Behaglichkeit

in Nicht-Wohngebäuden Beispiele der Allgäuer Passivhaus-Profis Herz & Lang GmbH Das Sommerverhalten spielt bei der Planung von Nicht-Wohngebäuden eine besondere Rolle. Die internen Wärmelasten sind in der Regel deutlich höher als bei Wohngebäuden, bedingt durch eine dichtere Belegung und die technische Ausstattung. Sie fallen oft auch zeitlich konzentriert an, beispielsweise in Unterrichtsoder Besprechungsräumen. Hinzu kommt die Tendenz zu großen Glasflächen, die zur Tageslichtversorgung, aber auch aus architektonischen Gründen erwünscht sein können. Diese haben entsprechend höhere solare Lasten zur Folge. Insbesondere bei der Planung von Nicht-Wohngebäuden stellen sich daher folgende Fragen: Welcher Sonnenschutz ist wo notwendig? Wird der sommerliche Komfort auch ohne aktive Kühlung erfüllt? Wie hoch ist der Energiebedarf für die Raumkühlung in Räumen mit hohen internen Lasten? Und welche Leistung muss das Kühlsystem bereitstellen? Mit dem Passivhaus Projektierungs-Paket (PHPP), siehe auch Artikel auf Seite 86, lässt sich der sommerliche Komfort durch das Monatsbilanzverfahren und die Ausgabe in Prozentpunkten der sommerlichen Übertemperaturhäufigkeit gut kategorisieren. Das Passivhaus Institut gibt folgende Auslegungsmöglichkeit an: sehr gut (0 % bis 2 %), gut (2 % bis 5 %) und mäßig (5 % bis 10 %) bis hin zu schlecht (10 % bis 15 %) und sehr schlecht (> 15 %). Das Bewertungsverfahren ist jedoch nur für räumlich homogene Verhältnisse in einem Gebäude hinreichend genau. Für die obengenannten spezifischen Fragestellungen ist daher eine dynamische Gebäudesimulation oft unerläss-

lich, und die Investition in die Berechnung zahlt sich in der Regel durch wirtschaftlichere Lösungen aus. Die Anwendung und Möglichkeiten der Simulation soll in diesem Artikel anhand von zwei realisierten Beispielen aufgezeigt werden, die von Herz & Lang (Mitglied der IG PH Tirol) begleitet wurden.

House of Energy

Über das Wohn- und Bürogebäude des Tiroler IG Mitglieds wurde bereits in der Ausgabe 2013 ausführlich berichtet. Im Zuge der Planungen stellte sich auch die Fragestellung des sommerlichen Wärmeschutzkonzepts. Vor allem interessierte den Bauherrn die Frage-


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Dynamische Gebäudesimulation 67

Zertifiziertes Passivhaus Wohn- und Bürogebäude – Firma Airoptima, Geschäftsführer Markus Meyer, Kaufbeuren.

Quelle: Herz&Lang GmbH

stellung, ob auf außenliegende Jalousien verzichtet werden kann. Im Zuge der Berechnungen wurde für das Gebäude ein Vergleich der Ergebnisse zwischen PHPP und der Simulation erstellt.

Angebot solar + intern (PHPP) Angebot solar + intern (Simulation) Heizwärmebedarf (PHPP) Heizwärmebedarf (Simulation)

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Die Auswertung zeigt, dass die vereinfachte Modellierung des PHPP zuverlässige und realitätsnahe Ergebnisse für die Heizperiode liefert, wie auch bereits vielfach durch Begleitforschungen des Passivhaus Instituts belegt wurde. Größere Abweichungen zwischen PHPP und Simulation finden sich jedoch bei diesem Gebäude im Sommer. Die PHPP liegt hier nicht auf der sicheren Seite zur Bewertung der Übertemperaturhäufigkeit. Die genauere Betrachtung durch die dynamische Simulation >>

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Quelle: Herz&Lang GmbH

Vergleich zwischen PHPP-Berechnung und thermischer dynamischer Simulation am Gesamtgebäude (Programm IES-VE) auf Basis der monatlichen Ergebnisse zum Heizwärmebedarf und Wärmegewinne.

Abbildung 2 Quelle: Herz&Lang GmbH


68 Dynamische Gebäudesimulation ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

eignet sich perfekt für die Berücksichtigung des Zusammenspiels zwischen den hohen sommerlichen Temperaturschwankungen und der durch Masse im Gebäude gespeicherten Energie. So konnte ein passives Kühlkonzept für die Büros ausgearbeitet werden, das ohne außenliegende Jalousien und ohne Klimatisierung funktioniert. Vorteilhaft dafür waren die großzügigen Büroräume, der zum Erreichen des Passivhausstandards bereits angepasste Glasanteil, das offene Flächenkonzept sowie die Ost-West-Ausrichtung.

Die Auswertung zeigt, dass die vereinfachte Modellierung des PHPP zuverlässige und realitätsnahe Ergebnisse für die Heizperiode liefert

Die Minimierung interner Lasten vor allem im Bereich der Beleuchtung, ein innen liegender Blendschutz und ein nächtliches Lüftungskonzept bilden die Basis, damit eine rein passive Kühlung über Erdsonden die thermische Behaglichkeit im Sommer gewährleistet. Einzig in den oberen Geschossen der südseitigen Geschäftsführerwohnung lässt sich der sommerliche Komfort ohne eine außenliegende Verschattung nicht gewährleisten, wie Abbildung 2 anschaulich zeigt.

Postquartier Ravensburg

Das Postquartier in Ravensburg (BRD) ist ein U-förmiger Ersatzneubau auf dem ehemaligen Postareal direkt am Bahnhof der Stadt gelegen, die vor allem durch die Ravensburger Spiele bekannt ist. Der aus einem Architekturwettbewerb heraus entstandene Neubau umfasst vier beheizte Geschosse und ein Tiefgaragengeschoss mit beheizten Nebenräumen und Treppenhaus. Die Herausforderung bei der Planung der Passivhaushülle bestand darin, die Wärmebrücken, die aufgrund der Tiefgarage unvermeidlich sind, durch eine hochwärmegedämmte wärmebrückenfreie Gebäudehülle in den oberen Geschossen zu kompensieren. Die hohen internen Wärmegewinne der Büronutzung bedingen einen sehr niedrigen Restwärmebedarf im Winter. >>

Quelle: berger röcker architekten, stuttgart

Postquartier Ravensburg, Fa. Reisch – Passivhaus Bürogebäude mit Ladenflächen (in der Zertifizierung).


akkreditiert durch: Passivhaus Institut Dr. Wolfgang Feist Rheinstr. 44/46 D-64283 Darmstadt

PH Realschule u. 3-fach-Sporthalle Poing

PH Wohnheim Innsbruck

Heute ist morgen gestern! Sie wollen nachhaltig Kosten sparen, Werte sichern, Lebensqualität schaffen und dabei noch aktiv Klima schützen? Wir haben für Sie die Lösungen.

PH Museum Ravensburg

Ob im Neubau, Altbau, im Wohn-, Gewerbe- und Kommunalbau: Als starker Teampartner planen und begleiten wir die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg Ihres Passivhausprojektes. Unser 15-köpfiges Team aus Architekten, Ingenieuren, Technikern und Meistern hat seit 1998 Erfahrung in der Gesamtplanung von Passivhäusern verschiedenster Kategorien, Bauweisen und Techniklösungen. Wir unterstützen Ihr Planungsteam bei großen Projekten mit Passivhausconsulting. Dabei stehen wir für Energieberatung, Entwicklung energieeffizienter Gebäudekonzepte, Details und Technik, Passivhausberechnungen, Gebäudesimulation, Qualitätssicherung und Passivhauszertifizierung. Nutzen Sie unsere Erfahrung aus 15 Jahren, mittlerweile 1.500 realisierten Wohneinheiten und 80.000 m2 Nutzfläche in Staats-, Kommunal- und Gewerbebauten! Fotos: Herz&Lang, nht

Dipl.-Ing.(FH) Dieter Herz Dipl.-Ing.(FH) Florian Lang Geschäftsführer PH Explorerhotel Nesselwang

Herz & Lang GmbH Ritzensonnenhalb 5a D - 87480 Weitnau Tel.: +49 / (0)8375 / 921133-0 Fax: DW 55 info@herz-lang.com www.herz-lang.com

EnerPHit Wohn-u. Geschäftshaus München


70 Dynamische Gebäudesimulation ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Beim Postquartier Ravensburg erfolgt die Restwärmeversorgung im Parallelbetrieb mittels eines Gas-Blockheizkraftwerks (BHKW) und einer Sole-Wärmepumpe genutzt, die im Winter den Wärmebedarf mitdeckt und im Sommer zur Kühlung der Betondecken beiträgt. Wobei die aktive Kühlung auf ein Minimum reduziert und die passive Kühlung durch die Erdsonden maximal genutzt werden sollte. Hinzu kam die Anforderung der Nachhaltigkeitszertifizierung nach DGNB, 26°C Innentemperatur in der Nutzung um maximal 5% der Zeit zu überschreiten. Der Verzicht auf einen außenliegenden Sonnenschutz wie in vorigem Beispiel stellte daher keine Option dar. Es wurden an allen Fenstern Raffstores vorgesehen, die orientierungsweise automatisch gesteuert werden. Mittels der dynamischen Simulation konnte die Einhaltung der Anforderungen eindeutig belegt werden (siehe Diagramm unten).

Quelle: Herz & Lang GmbH

Die Summe der Solarstrahlungen vom 1. Juni bis zum 30. Juni in kWh/m2 Fassade. Betrachtet werden hier nur die festen Verschattungselemente. Bewegliche Sonnenschutzmaßnahmen werden nicht abgebildet.

Wobei darauf geachtet wurde, die Wärmegewinne der Ausstattung auf ein Minimum zu reduzieren, um zum einen den Primärenergiebedarf und zum anderen die Einträge im Sommerfall zu reduzieren. So wurde im gesamten Gebäude von den Stehleuchten in den Büros bis hin zur Tiefgaragenbeleuchtung LED-Technik eingesetzt. Die Restwärmeversorgung erfolgt im Parallelbetrieb mittels eines Gas-Blockheizkraftwerks (BHKW) und einer Sole-Wärmepumpe. Die Kombination wurde gewählt, da die Energiezentrale auch das nebenstehende historische Postgebäude mit höheren Vorlauftemperaturen mitversorgen muss. Das BHKW versorgt das Gebäude mit Eigenstrom, womit zusätzlich Primärenergie eingespart wird. Durch den Parallelbetrieb wird der Eigenstrom gleichzeitig für die reversible Wärmepumpe

Innentemperatur in der Kühlperiode für einen Büroraum mit und ohne Kühlung (blaue Kurve: mit Kühlung, rote Kurve: ohne Kühlung). Quelle: Herz & Lang GmbH

Die dynamische Simulation zeigt sich als ideales Werkzeug, ergänzend zur PHPP, um Gebäude in ihrer Gebrauchstauglichkeit und damit der Nutzerakzeptanz zu sichern und zugleich die Wirtschaftlichkeit in Planung, Ausführung und Betrieb zu gewährleisten.


Fotos: Stiebel-Eltron

Ihr Partner für Passivhaus-Komplettlösungen STIEBEL ELTRON mit Sitz der Österreich-Zentrale in Wels bietet komfortable und energieeffiziente Lösungen rund um Erneuerbare Energien, Warmwasser, Klima und Raumheizung. Mit fünf nationalen und internationalen Produktionsstätten, weltweit 20 Tochtergesellschaften sowie Vertriebsorganisationen und Vertretungen in über 120 Ländern ist STIEBEL ELTRON global aufgestellt. In Tirol ist der Vertrieb über Fachhandelspartner organisiert – die Kundendienstzentrale befindet sich in Navis. Informationen über Förderungen in Ihrem Bundesland finden sich unter www.stiebel-eltron.at oder direkt bei Vertriebsmitarbeiter Gerald Fröhlich. Das Haustechnik Multitalent LWZ 304/404 SOL der Firma Stiebel-Eltron ist als „Passivhaus geeignete Komponente“ zertifiziert worden. Gerald Fröhlich (links) und Hubert Eder (technische Leitung/Schulwesen) mit dem druckfrischen Zertifikat vor dem neuen Gerät.

Gerald Fröhlich Vertrieb Stiebel Eltron GesmbH Eferdinger Str. 73 4600 Wels Tel.: +43 / (0)7242 / 473 67-0 Gerald Fröhlich mobil: 0664/525 57 56 froehlich.gerald@stiebel-eltron.at www.stiebel-eltron.at


72 Micheluzzi

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Flachglasfolien Funktionsfolien... Das Bestreben, viel Licht in den Raum zu lassen, führt oft zu unerwünschten Nebenerscheinungen. Die Überhitzung der Räume ist unangenehm, genauso wie die Blendung, besonders bei Computer-Monitoren. Weiters sollte man die UV-Belastung nicht unterschätzen und auch die Verletzungsgefahr durch Splitterflug nach Glasbruch ist nicht unerheblich. Gründe genug, den Profi um Rat zu fragen! UV-Schutz, Hitze-Schutz, Blend-Schutz, Sicherheit, Dekor

Schilder – System – Design Benötigen Sie ein hochwertiges Schildersystem mit Edelstahlhalter oder suchen Sie eine Alternative für eine Bildersammlung für Ihr Gästezimmer, dann sind Sie bei uns richtig. Wir gestalten Ihnen Ihre freien Flächen nach Wunsch und mit einzigartigen Effekten. Ob auf Glas, Aluminium oder Edelstahl – wir finden immer eine passende Lösung: mit qualitativ hochwertigem Digitaldruck oder Plotterfolien. Messedisplays, Roll-Ups oder Kundenstopper bieten die ideale Möglichkeit sich zu präsentieren. Ob auf Messen für Geschäftslokale oder zur Dekoration sind dies kostengünstige und effektive Werbemöglichkeiten.


„Träume brauchen ein Zuhause“ Seit 15 Jahren geben die Passivhausprofis der „Massivhaus GmbH“ rund um Baumeister Werner Westreicher diesen Träumen ein Zuhause!

Mehr als 80 Projekte wurden in dieser Zeit realisiert, vorwiegend in Niedrigenergie- bzw. Passivhausbauweise. Bereits 2002 errichteten wir unser erstes Passivhaus! Das Team bleibt, die Anforderungen ändern sich! Es ist unser oberstes Ziel, uns jedes Jahr zu verbessern, die Abläufe zu optimieren, den neuesten Stand der Technik zu verwenden und unseren Kunden die bestmögliche Betreuung zu bieten. Von der Planung bis zum Einzug! Auch die nächsten 15 Jahre wollen wir uns dafür einsetzen, wofür wir mittlerweile bekannt sind, nämlich das beste Preis-Leistungsverhältnis in der Branche bieten zu können. Fotos oben und links: Haus Hiessberger © Harald Voglhuber Foto links unten: Baumeister Werner Westreicher © Alexander Killer Foto unten: Haus Haidegger © Massivhaus GmbH

Bmstr. Werner Westreicher Geschäftsführer Massivhaus GmbH Obere Lend 31 6060 Hall in Tirol Tel.: +43 / (0)5223 / 22833 Fax: +43 / (0)5223 / 22833 22 info@massiv-haus.at www.massiv-haus.at


Passivhaus – Installieren Sie die Zukunft! Moderne Installation und ökologische Bauweise haben in den letzten Jahren an großer Bedeutung gewonnen – daher ist es unser Ziel dies zu verwirklichen. Unser Unternehmen wurde 1996 in Alpbach gegründet und zählt momentan 19 Mitarbeiter. Das Angebot reicht von der Planung und Ausführung der Elektroinstallation im Privathaus über Industrieinstallation, Installation im Hotel- und Gastronomiebereich, Brandmeldeanlagen, Telefonanlagen, SAT-TV Anlagen und BUS-Systemen. In den letzten Jahren haben wir vermehrt Elektroinstallationen im Passivhaus-Segment ausgeführt und konnten in diesem Bereich bereits Erfahrungen sammeln. Da sich die Richtlinien für ökologisches und nachhaltiges Bauen ständig ändern, ist uns die Weiterbildung unserer Mitarbeiter mit den neuesten Passivhausinstallationskriterien ein wichtiges Anliegen. Durch dieses Know-How sind wir immer auf dem neuesten Stand der Technik und können somit eine fachgerechte und nachhaltige Installation gewährleisten. Fotos: Andreas Jost, Aktivklimahaus.at, www.legrand.at

Alois Siedler, Anderas Jost Geschäftsführer SiJo Elektroinstallationen GmbH Nr. 145 6236 Alpbach Tel. +43 / (0)5336 / 5120 Fax: DW 20 office@sijo.at www.sijo.at


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG EnerPHit-Sanierung 75

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Wohn- und Geschäftshaus in München wurde nach EnerPHit saniert – In Summe wurden sieben Luftdichtheitstests durchgeführt un

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17 Wohneinheiten und vier Gewerbeeinheiten, teilweise mit Etagen-WC, beherbergte das Wohn- und Geschäftshaus in der Münchner Baaderstraße 7 vor der Sanierung. Raumaufteilung, Größe und Ausstattung der Wohn- bzw. Ladenflächen entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen und machten eine Kernsanierung mit Umbau nötig. Dabei konnte trotz heutiger statischer und brandschutztechnischer Anforderungen der historische Charakter mit den Holzbalkendecken und Ziegelwänden erhalten bleiben oder teils neu inszeniert werden.

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Die historischen Elemente bilden nun mit den neuen Bauteilen in Passivhausqualität, wie den Holz-Alu-Fenstern oder der Komfortlüftung, eine harmonische Einheit. Alle Komponenten der Gebäudehülle und Technik wurden konsequent in Passivhauskomponenten ausgeführt. Trotz dem Bauen im Bestand mit den Zwängen der bestehenden Keller und der Nachbarbebauung wurde der EnerPHitStandard in der Gesamtbilanz mit 24 kWh/(m²a) erreicht. Der Komplex besteht heute aus 13 Wohn-, sechs Büroeinheiten und einer Ladenzone. Trotz des erhöhten Endenergieverbrauchs der Nichtwohnzonen wird primärenergetisch im Gesamtkomplex das Passivhauskriterium mit < 120 kWh/(m²a) eingehalten. Auf dem zu beplanenden Grundstück in der Baaderstraße 7 befindet sich eine vier- bis siebengeschoßige Blockrandbebauung. Die drei sanierten und erweiterten Gebäude liegen auf dem Grundstück in Nordwest-Südostausrichtung. Die Gebäude wurden bereits um 1890 errichtet und über die Jahre immer wieder, teilweise ohne Rücksicht auf den historischen Bestand, umgebaut. Der ursprüngliche Charakter der Gebäude wurde so stark verändert, dass sie heute weder unter Denkmalschutz stehen, noch schützenswerte Fassadenelemente aufweisen.

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Das Projekt Baaderstraße in München vor und nach der umfassenden Sanierung nach dem EnerPHit-Standard. Fotos: Herz & Lang

Pilotprojekt EnerPhit

Das energetische Sanierungskonzept basiert auf dem Passivhausgedanken mit einer umlaufenden hochwärmegedämmten und luftdichten Gebäudehülle, um den Endenergiebedarf in Kombination mit der Anlagentechnik maximal zu senken und passive Wärmegewinne maximal zu nutzen. Während der Planungsphase wurde ein >>


76 EnerPhit Sanierung ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Info Box EnerPhit

Foto: Herz & Lang

Pilotprojekt des Passivhaus Institutes aufgelegt: EnerPhit, die energetische Sanierung mit Passivhauskomponenten. Das Projekt Baaderstraße wurde als Pilotprojekt aufgenommen, die Planung wurde 2011 vorzertifiziert und 2013 endzertifiziert. Durch die Zertifizierung und den dadurch notwendigen erhöhten Planungs- und Bauleitungsaufwand im Vier-Augen-Prinzip wurde sichergestellt, dass sich die berechneten Energiekennzahlen auch in der Realität einstellen. Dazu hat man beispielsweise sieben Luftdichtheitstests durchgeführt mit Rohbau und Abnahmemessungen, um die ambitionierten Luftdichtheitswerte einzuhalten.

Die Gebäudetechnik

Zur Reduktion der Lüftungswärmeverluste sorgen vier semizentrale Lüftungsanlagen, die im Wärmerückgewinnungsgrad und in der minimierten Stromaufnahme durch das Passivhaus Institut zertifiziert sind. Der durch die Gebäudehülle und durch die Lüftungstechnik minimierte Endenergiebedarf für Heizung und Warmwasser wird durch die solare Unterstützung weiter reduziert, der verbleibende Wärmebedarf wird durch eine Pelletsheizung gedeckt. Die Wärmeübergabe erfolgt im Wesentlichen durch Radiatoren, teilweise über Flächenheizungen. Um Verteilungsverluste zu reduzieren wurden die Verteilsysteme optimal gedämmt. Wo Leitungswege und Verteilverluste zu hoch waren, wurden an wenigen Zapfstellen in der Nichtwohnnutzung dezentrale Warmwassererzeuger eingesetzt. Um das Gebäude in der effektiven Nutzung effizient zu betreiben, wird den Nutzern ein Handbuch zur Verfügung gestellt mit Tipps rund um das Thema Energiesparen auch bei Haushaltsgeräten.

Den Passivhaus-Standard bei Modernisierungen von Altbauten zu erreichen, ist nicht immer ein realistisches Ziel – unter anderem weil die Kellerwände nach der Sanierung als kaum vermeidbare Wärmebrücke verbleiben. Das Passivhaus Institut hat für solche Gebäude die Zertifzierung „EnerPHit – Zertifizierte Modernisierung mit Passivhaus-Komponenten“ entwickelt. Gefordert ist entweder ein Heizwärmebedarf von maximal 25 kWh/(m2a) oder alternativ die durchgängige Verwendung von Passivhaus-Komponenten nach den Anforderungen der PHI-Bauteilzertifizierung. Der mit dem PHPP berechnete Heizwärmebedarf sowie die Wärmeschutzqualität der Einzelbauteile werden auf dem Zertifikat dokumentiert. Gebäudesanierungen mit Innendämmung können mit dem „EnerPHit+i“-Siegel zertifiziert werden. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden sich im „EnerPhit-Planerhandbuch“ oder unter www.passiv.de.

Standort: München, Bayern Nutzung: Wohnungen, Büros, Laden Bauweise: Außenwände: Voll-Ziegel, 26 cm Vollwärmeschutz, U=0,11 W/m2K; Dächer: Holz, 38-40 cm Dämmung, U=0,09-0,12 W/m2K; Bodenplatte: 16 cm PU-Dämmung, U=0,16 W/m2K; Kelleraußenwände 20 cm Dämmung, U=0,17 W/m2K; Holz-Alufenster, Uw(eingebaut) = 0,76 W/m2K Haustechnik: Pelletskessel, Solaranlage, Pufferspeicher, Radiatoren, Vier zentrale Komfortlüftungen mit WRG Bauzeit: 2009-2012 Energiebezugsfläche: 2.370 m2 (PHPP) Heizwärmebedarf : 24 kWh/(m2a) (PHPP) Primärenergiebedarf: 117 kWh/(m2a) (PHPP) Luftdichtheit: n50 = 0,86 1/h Mittelwert Architekt, Bauleitung: Peter Fink Architekten GmbH, München Passivhausplanung: Herz & Lang GmbH, Weitnau, Bauphysik, Passivhausconsulting, Qualitätssicherung, Luftdichtheitsmessung Tragwerksplanung: Brandl + Eltschig Beratende Ingenieure Tragwerkplanung GmbH


Ein Traum wird zum Lebenstraum Individuelle Niedrigenergie- & Passivhäuser Das engagierte Team von Holzbau Natur vereint kompetente Profis und freut sich auf Sie und Ihre Visionen vom künftigen Wohntraum. Unser Team aus erfahrenen Spezialisten bietet von der Entwurfs-, Einreich- und Detailplanung über Baurecht, Energieberechnungen und Statik bis zu Baukoordination und Projektsteuerung alle Leistungen an. Ihr zukünftiges Heim soll keine Fragen offen lassen, es muss in Sachen Qualität und Energieeffizienz neue Maßstäbe setzen, doch trotzdem leistbar bleiben. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Visionen. Melden Sie sich noch heute zu einem kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgespräch an. Fotos: Holzbau Natur Stöckholzer, eli/zweiraum.eu

Foto: Die Fotografen

TM Martin Stöckholzer Geschäftsleitung Holzbau Natur Stöckholzer KG Gärberbach 6 6020 Innsbruck Tel.: +43 / (0)664 / 85 72 000 Fax +43 / (0)512 / 56 20 54 info@holzbau-natur.at www.holzbau-natur.at


78 Titelstory ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

„Architektonisch hochwertig, ökologisch wertvoll, energiesparend, eine einfache Gestaltung sowie eine durchdachte Planung – das waren unsere Prinzipien.“ Verena Krismer


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Titelstory 79

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Das erste zertifizierte Einfamilien-Passivhaus Tirols, das im Holzkleid errichtet wurde, steht in Natters. Seit Oktober 2012 leben dort Verena Krismer und Hermann Glatzl mit ihren beiden Töchtern und vier Mitbewohnern: Sie sind sehr hübsch und pflegeleicht, stammen alle aus der Region und versprühen angenehmen Duft: Lärche, Fichte, Zirbe und Eiche sind die vier Holzarten, die bei den Chefs der Glatzl Holzbauprojekte KG zur Untermiete wohnen. Unsere Titelstory 2014 beginnt mit der Grundstückssuche von Verena Krismer und Hermann Glatzl in Innsbruck und Umgebung. Die hat erst einmal sehr lange gedauert – zwei bis drei Jahre. Das Paar und seine beiden Töchter im Alter von neun und sieben Jahren wohnte vorher im Elternhaus von Hermann. Da gut Ding bekanntlich Weile braucht, war dann mit jenem in Natters, der richtige Grund und Boden für das eigene Haus gefunden. Auf 650 Quadratmetern, die sich länglich präsentieren, sollte nur kurze Zeit später das erste Passivhaus Tirols in Holzbauweise nach den Plänen des Architekten-teamk2 entstehen. Vorher erfolgte der Abriss eines bestehenden Hauses auf dem Grundstück. Vor dem Aushub für den Neubau

wiederum erfolgte die Bestellung des bevorzugten Werkstoffes beim Sägewerk in der Umgebung: Am Anfang war also die Zirbe – die Königin der Hölzer. Sie, Bauingenieurin mit Schwerpunkt Energie und Bauökologie – er, gelernter Zimmermann und erfahrener Holzbaumeister. Seit 2010 betreiben Verena und Hermann erfolgreich die Glatzl Holzbauprojekte KG. Dass das eigene Haus einmal ein Holzkleid tragen wird, war also sonnenklar. Damit aber nicht genug – hinter dem schmucken Bau mit Lärchenschindelfassade verbirgt sich ein durchdachtes und anspruchsvolles Konzept.

Konsequente Materialwahl

Kein Bitumen am Flachdach, sondern ein steiles Satteldach, in welches sich die Photovoltaik-Anlage besser integrieren lässt: „Wir legten Wert auf maximale Material-Reduktion“, sagen die Bauherren. Das Haus zeigt in allen Details die Optimierung der Holzbaukonstruktion hinsichtlich funktionellem und gleichzeitig optisch >>

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Familie Krismer - Glatzl bewohnt das erste zertifizierte Passiv-Holzhaus Tirols

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Am Anfang war die Königin der Hölzer


Lüftungssysteme

Wenn sich Form und Funktion perfekt ergänzen.

Erstes zertifiziertes Einfamilien-Passivhaus in Tirol. Verbautes Gerät: LWZ 304 SOL von STIEBEL ELTRON. Bildquelle: www.massiv-haus.at

Vorbildliches Design für innovative Architektur | Schöne Gebäude begeistern. Wenn dann im Innern ein intelligentes Lüftungssystem wie die LWZ 304/404 SOL von STIEBEL ELTRON arbeitet, werden alle Ansprüche an Form und Funktion erfüllt. Denn die LWZ integriert sich dank ihres Designs perfekt in jedes moderne Wohngebäude. Darüber hinaus bietet sie den Bewohnern ein energieeffizientes Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und sorgt zugleich für Heizung, Warmwasserbereitung und Kühlung. Kurz gesagt: Intelligente Haustechnik und elegantes Design sind bei der LWZ eine innovative Verbindung eingegangen.

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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Titelstory 81

Kleines „Mitbewohner“ Holz-Lexikon Die Lärche: „das Schutzschild“, harziges Holz, sehr widerstandsfähig und daher optimal für sämtliche Außenbereiche geeignet. Schönes, rötliches Nadelholz. (Fassade, Dach, Fenster )

Die Fichte: „die Konstruktive“, astig, bevorzugtes Konstruktionsholz mit der Möglichkeit für Sichtoberflächen, günstiger als Lärchenholz, nicht wirklich witterungstaugliches Nadelholz. (Komplette Tragkonstruktion: Wände, Decken, Dach) Die Zirbe: „die Königin der Hölzer“, heute sehr beliebt in Schlafzimmern und für Getäfel. Versprüht harzigen, aromatischen Duft, beinhaltet ätherische Öle. Die Zirbe riecht jahrelang. Sehr weiches, harzhaltiges Nadelholz. (Holzroste außen, Möbel für Zimmer und Bad) Die Eiche: „die Robuste“, sehr hart, widerstandsfähig, edle Oberfläche, verhältnismäßig teuer, gerbsäurehältig und sehr witterungsbeständig. Derzeit sehr im Trend. (Boden, Treppe, diverse Möbel)

ansprechendem Einsatz des Holzes. Hierfür verwendeten die Bauherrn die vier heimischen Hölzer: die Lärche an der Fassade, am Dach und an den Fenstern, die gesamte Tragkonstruktion des Hauses aus Fichte, die Zirbe auf der Terrasse, im Bad und in den Schlafzimmern sowie die robuste Eiche an Treppe und Innenböden. Seine Passion für den Werkstoff kann der gelernte Holzbaumeister nicht verbergen: „Jedes Holz hat seine Geschichte. Der Sägewerkbesitzer kennt so manche und erzählte sie uns über das gelieferte Holz. Das ist dann so, als ob man einen Menschen persönlich kennen würde.“ Zur optischen Funktion der Holzarten gesellt sich immer die funktionale: Jedes tragende Element ist auf Sicht gebaut – kein Gips, kein Lehm wurden verwendet. Generell war es dem Paar wichtig, zu zeigen, was die Materialien können. So findet sich im Eingangsbereich und am Treppenaufgang eine Wand bekleidet mit filzähnlichem Stoff – eigentlich eine Trittschall-Schafwollmatte unter Holzböden: Neben dem optischen Effekt erfüllt sie zudem eine schalldämmende Funktionen. Zum stimmigen Material-Gesamtkonzept zählen außerdem die Möbel mit glatten Oberflächen. „Als Gegenpol zu den Holzoberflächen“, wie Verena Krismer ergänzt. Überhaupt legt sie Wert auf einfache Gestaltungsansätze („kein Schnickschnack“). In den Schlafräumen kamen aus baubiologischen Gründen nur Vollholzmöbel in Frage.

Klarheit vom Baukörper bis zur Innengestaltung

Der Zugang der befreundeten Bauherren zu den Themen Holzbau, Energieeffizienz und Ökologie empfanden die Architekten des teamk2 als Herausforderung. „Diese Aspekte waren für uns besonders zu berücksichtigen. Weiters gab es ein klares Raumkonzept und die klare innere Organisation der Funktionen. Auch das Arbeiten mit der topografischen Situation war herausfordernd“, >>


82 Titelstory ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

schildert Martin Gamper und nennt die Belichtung des im Keller liegenden Büros als Beispiel. Ein interessantes architektonisches Detail findet sich in den Kinderzimmern: Lümmelfenster und Galerien, welche die Mädchen zum Spielen sehr mögen. Entworfen haben Gamper und Dietmar Ewerz einen schlichten Baukörper. „Das Gebäude bildet eine Art Schutz zum privaten Freibereich und der Hauptorientierungsseite gegen Süden. Wir haben auf eine Orientierung von den Haupträumen zur Zufahrtsstraße Abstand genommen.“

Kleines Plus-Energiehaus

Klare Vorstellungen hatte das Paar ebenso in puncto Energieeffizienz: „Wir wollten autark bauen. Geworden ist es ein kleines Plus-Energiehaus“, schildert Hermann Glatzl. Rund zehn Prozent Überschuss an Energie wird aufs Jahr gesehen produziert – also zehn Prozent mehr Energie produziert, als für den gesamten Betrieb des Hauses (Heizung, Warmwasser, Lüftung, Beleuchtung und Haushaltsgeräte) benötigt wird. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist. Mit einem Heizwärmebedarf von 14 Kilowattstunden pro m² und Jahr (nach PHPP) sind die Kriterien eines Passivhauses erfüllt. Auf eine Zertifizierung will das Paar nicht verzichten: „Weil diese eine zusätzliche Qualitätssteigerung darstellt.“ Sämtliche Passivhaus-Aufbauten, -Konstruktionen und -Komponenten

„Kinderzimmer sind auch Lebensräume – nicht nur Schlafräume.“ Architekt Martin Gamper


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Titelstory 83

„Jeder Baum hat seine Geschichte. Der Sägewerkbesitzer kennt so manche und erzählte sie uns. Das ist dann so, als ob man einen Menschen persönlich kennen würde…“ Hermann Glatzl

erfordern eine genaue Berechnung, die Sammlung von Datenblättern – Wärmbrücken und Verschattungssituation durch die Umgebung und den Baukörper müssen genau berechnet werden. Sehr streng gestaltet sich nämlich das Passivhaus-Zertifizierungs-Verfahren – gibt dafür aber eine sehr genaue Auskunft für den künftigen Betrieb des Hauses. Diesen Mehraufwand für die Berechnung aller technischen Details kann Glatzl Holzbauprojekte KG selbst abdecken. LED-Lampen beleuchten vorwiegend das gesamte Haus, Wärme für die Beheizung des Hauses und das Warmwasser spendet eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung. Dank der Komfortlüftung riecht es sogar in den fensterlosen Kellerräumen angenehm frisch. In diesem Geschoß angesiedelt ist auch das Büro der Bauherrin. Schmale Oberlichtfenster im Büro, welche den Blick in den außenliegenden, abgesenkten Steingarten ebnen, versorgen diesen Raum mit Tageslicht. Und verleihen ihm nebenbei eine coole architektonische Note. Sehr schön und gemütlich wirkt auch der verlängerte >>

Wordrap Das Wichtigste beim Bauen ist… Hermann: ...dass es einen freut. Verena: ...die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Den Werkstoff Holz mag ich, weil Hermann: …er gut riecht und das Holz gibt es vor unserer Haustüre. Verena: …er heimelig und warm ist. Wenn ich nochmal bauen würde… Hermann: ...würde ich alles wieder gleich machen. Verena: …würde ich mit Sicherheit wieder an diesem Standort hier bauen und unbedingt beim gleichen Hauskonzept bleiben. Meine Lieblings-Holzart ist… Hermann: ...die Zirbe. Weil sie durch ihren Aufbau Leichtigkeit, Wärme und aromatischen Duft versprüht. Verena: …auch die Zirbe. Sie ist mir bereits als Baum im Gebirge sehr sympathisch.


84 Titelstory ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Zuviel Holz? Das ist Geschmacksache Verena Krismer und Hermann Glatzl

Wohnraum durch die überdachte Terrasse im Erdgeschoß. Beim Sitzen dort fällt sofort der schieferfreie Zirbenholzboden auf. Gereinigt wird dieser mit klarem Wasser, dann entfaltet die Königin der Hölzer noch mehr ihren vollen Duft. Der Duft von Natur umweht Bewohner und Besucher im großzügig angelegten Garten. Ein abgesenkter Bereich, um das Licht ins Keller-Büro zu ebnen, ist umrahmt von Gneisgestein. Blühende Blumen, Kräuter, Sträucher und Pflanzen leisten ihr Übriges zum hohen Wohlfühlfaktor. Grünes findet sich auch auf dem Flachdach der angrenzenden Garage.

Tipps für andere Bauherren

Gefragt nach Tipps und Tricks, können Verena Krismer und Hermann Glatzl aus doppelter Erfahrung – beruflich wie privat – sprechen. Die Vorbereitung und Planung für das Bauen sollte mindestens gleich lange dauern wie der Bau selbst. Sprich: gute, stimmige und durchdachte Planung bilden das beste Fundament. „Überall dort, wo das der Fall ist, gibt es keine Probleme“, gibt der Bauherr seine beruflichen Erfahrungen preis. Zeit sollten sich Bauherren nehmen, ausreichend Zeit für die Abstimmung und Organisation, um dann intensiv mit Vertretern ausführender Firmen zu kommunizieren. Eine gewerkeübergreifende Ausführung ist gerade beim Passivhaus unerlässlich. „Bauen wird immer komplexer und es geht immer schneller. Es wird also nicht einfacher“, sagen Verena Krismer und Hermann Glatzl.

Technische Daten HWB: 14 kWh/m2a nach PHPP Energiebezugsfläche: 204m2 Außenwand Massivholzbau: U=0,1 W/m2K mit Zellulosedämmung Dach Massivholzkonstruktion: U=0,095 W/m2K mit Zellulosedämmung Fenster: Lärchen-Böhler-Fenster Komfortlüftung: Paul Novus 300, inkl. CO2 Sensoren für die Luftmengenregulierung Heizung und Warmwasser: Vaillant Wärmepumpe mit Tiefenborhung PV Anlage: 5kWp Solarwatt Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol Planung: teamk2 [architects] ZT GmbH Detailplanung, Energiekonzept, PH-Berechnung, Bauausführung: Glatzl Holzbauprojekte KG Holzbau-Ausführung: Schafferer Holzbau GesmbH Fenster: Zoller & Prantl GesmbH & CO. KG Dämmung: Siegfried Walser – Zellulose Einblasdämmung Passivhaus Zertifizierung: Herz & Lang GmbH – Die Planer für energieeffizientes Bauen Planung der Komfortlüftung: AIROPTIMA Licht-Installationen: M&L Lichttechnik GmbH Haustechnik: Mondotherm Handels GmbH PV-Anlage: ATB Becker e.U.


Holz und Glas, Fenster und mehr! Durch die mehr als 30-jährige Erfahrung und die Verbindung mit den optimalen Qualitätsprodukten kann das Team von Zoller & Prantl in Haiming seinen Kunden individuelle Lösungen für Neubau-, Niedrigenergie- und Passivhaus sowie für Altbausanierungen anbieten. Seit den ersten Jahren ihrer Gründung widmet sich die Firma Zoller & Prantl den Themen Fenster, Fenstersanierung und allen Produkten rund ums Fenster, vor allem Lösungen für den richtigen Sonnenschutz. Die interne Produktion ermöglicht es nicht nur, Glasfassaden und Wintergärten zu realisieren, sondern auch Fenster für den denkmalgeschützten Bereich. Die Fensterrenovierung mit dem Zoller-Prantl-(ZP)-System bietet die Möglichkeit der ressourcenschonenden und dauerhaften Erneuerung von Fenstern und Türen verschiedenster Bauart, nicht nur im denkmalgeschützten Bereich. Das Konzept der Firma Zoller & Prantl ist sehr einfach: durchgehende Projektbetreuung von der Beratung bis zur fertigen Montage alles aus einer Hand! Im ZP-System der Firma Zoller & Prantl steckt die jahrelange Erfahrung im Bereich Renovierung von historischen Altbaufenstern im In- und Ausland sowie auf der Zusammenarbeit mit renommierten Institutionen. Fotos: Zoller & Prantl, Martin Allinger

Dipl.-Ing. (FH) Kurt Zoller Geschäftsführer Zoller & Prantl Kalkofenstraße 20 6425 Haiming Tel.: +43 / (0)5266 / 885 64 Fax: DW 16 kurt.zoller@zp-system.at www.zp-system.at


86 Innovation ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Neue Wege in der Energiebilanzierung In Friedrichshafen entsteht das Quartier Metzstraße, das auf einem anspruchsvollen Passivhauskonzept fußt Die zertifizierten Passivhäuser im Quartier Metzstraße werden vorwiegend Arztpraxen beherbergen. Eine besondere Herausforderung haben die Allgäuer Passivhaus-Profis Herz & Lang bei diesem Projekt gemeistert: So wurde die PHPP-Berechnung durch eine dynamische Simulation ergänzt. Stärken und Schwächen der beiden Bilanzierungswege wurden kombiniert, um die Gebäude auf die hohen Anforderungen zu trimmen.

fizienten Bauens gab der Investor, die Fränkel AG, die Vorgabe, dass beide Häuser als zertifizierte Passivhäuser errichtet werden sollen und des Weiteren das DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) – SilberZertifikat erhalten sollen. Den Zuschlag für die Ausführung erhielt die Firma Reisch, Bad Saulgau, die in diesem Standard unter anderem schon das Kunstmuseum in Ravensburg errichtet hat, das den Passivhaus Award 2014 gewonnen hat.

Das Quartier Metzstraße liegt in zentraler Lage von Friedrichshafen unweit des Bahnhofs und der Uferpromenade des Bodensee. Als wichtiges Quartier im städtebaulichen Kontext wurde im Jahr 2010 ein Wettbewerb zur Neugestaltung des 4.600 m² großen Areals ausgelobt. Bebaut wird das Grundstück nun in Anlehnung an den Wettbewerbsgewinner mit einer dreiecksförmigen Bebauung, bestehend aus vier Gebäuden. Gegründet wird auf zwei Tiefgaragen und mit bis zu sechs Geschoßen. Dabei werden im ersten Bauabschnitt die sogenannten Ärztehäuser Haus 1 und 2 erstellt, diese enthalten vorrangig Arztpraxen. Am markantesten ist das Haus 1, das direkt an die Uferstraße, der Eckenerstraße angrenzt, und eine verglaste Doppelfassade aufweist. Im Erdgeschoß wird hier des Weiteren ein Bioladen sowie eine Apotheke untergebracht sein. Angesichts der zunehmenden Bedeutung des energieef-

Den Passivhausstandard zu erreichen stellte jedoch die Planer von Herz & Lang, Mitglied der IG PH Tirol, angesichts der komplexen Gebäudekubatur, der Gründung auf der Tiefgarage als auch durch den hohen Glasanteil und den nebligen Standort vor eine extrem schwierige Aufgabe. Für die Realisierung wurden neue Wege in der Energiebilanzierung gesucht. So wurde die PHPPBerechnung durch eine dynamische Simulation ergänzt. Die Stärken und Schwächen der beiden Bilanzierungswege wurden kombiniert, um das Gebäude auf die hohen Anforderungen zu optimieren. Das PassivhausProjektierungsPaket ist das Berechnungstool für die Energiebilanzierung von Passivhäusern. Das aus der dynamischen Simulation heraus entwickelte Programm des Passivhaus Instituts berechnet monatsweise zuverlässige Ergebnisse u.a. zum Heizwärmedarf

Schwierige Aufgabe für die Passivhausplaner


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Der hohe Glasanteil ist mitverantwortlich für die hohen Ansprüche an die PassivhausProjektierung.

Bild: Fränkel AG

Quelle: Herz & Lang GmbH

Abbildung x

oder Primärenergiebedarf. Es ist durch wissenschaftliche Begleitforschung validiert und hat sich in der Praxis bewährt. Damit sich die projektierten Werte in der Praxis, zumindest im Rahmen der nutzungsbedingten Streuung, auch einstellen, ist eine Qualitätssicherung unerlässlich. Für eine Planungs- und baubegleitende Qualitätssicherung ist das PHPP die beste Basis. >>

Summe der solaren Einstrahlungen vom 01. bis 31. Dezember (Verschattungsstudie, Quartier Metzstraße).

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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Innovation 87


88 Innovation ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

PHPP zur Berücksichtigung der Verschattung liefern zwar hinsichtlich des Heizwärmebedarfs Ergebnisse auf der sicheren Seite, bei dichten Bebauungen, Innenhofsituationen oder Vor- und Rücksprüngen an Fassaden liefert die jährliche Simulation der solaren Einstrahlungen jedoch realitätsnähere Ergebnisse um die Projektierung zu optimieren und damit Kosten zu sparen.

Transmissionsverluste mit DGF

kWh

Transmissionsverluste ohne DGF

5000 4500 4000 3500 3000 2500

Heizwärmebedarf von 15,1 kWh/(m2a)

Abminderu ngsfaktor du rch Doppelgla sfassade

2000 1500

= 82,2%

1000 500 0 Nov 01-30

Dez 01-31

Jan 01-31

Feb 01-28

Quelle: Herz & Lang GmbH

Monatliche Transmissionsverluste in der Heizperiode mit und ohne Doppelglasffassade (DGF).

So werden beispielweise die Fenster mit all ihren Komponenten, Abmessungen und der Einbausituation explizit eingegeben. Verglasungen, Rahmen bis hin zu einzelnen Glashaltern werden bilanziert. Mit dem Excell-Tool können damit unterschiedliche Systeme in der Planungs- und Ausschreibungsphase einfach verglichen werden, um das optimale Verhältnis aus Gewinnen und Verlusten auch unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu finden.

Thermisch dynamische Gebäudesimulation

Die thermisch dynamische Gebäudesimulation ist eine instationäre dreidimensionale Berechnung von Gebäuden oder Gebäudeteilen. Sie umfasst alle konstruktiven und anlagentechnischen Komponenten und bietet die Möglichkeit von Abtastfrequenzen die bis auf eine Minute reduzierbar sind. Damit lässt sich der thermische Innenraumkomfort hinsichtlich der Raumtemperatur und der Luftfeuchte deutlich aufgelöster untersuchen. Die dynamische Simulation wird daher vor allem angewandt, um in Nicht-Wohngebäuden den Sommerfall zu untersuchen und Sonnenschutzeinrichtungen sowie die gegebenenfalls erforderliche Kühlleistungen exakt auszulegen. Für die DGNB-Zertifizierung ist der thermische Komfort ein wichtiges Kriterium, eine raumweise Simulation in den unterschiedlichen Nutzungsbereichen war daher beim Quartier Metzstraße obligatorisch. Die dazu notwendige Verschattungsstudie, siehe Abbildung x, wurde so ausgewertet, dass die Ergebnisse in die PHPP einfließen können. Die vereinfachten Algorithmen aus der

Die Verschattungsstudie macht die schwierige Lage speziell des dreieckförmigen Hauses 1 deutlich, das durch die Nachbarbebauung im Kernwinter kaum solare Gewinne verbuchen kann. Damit musste der Schwerpunkt darauf gelegt werden, die Wärme zu halten und vorhandene interne Gewinne optimal zu nutzen. Als entscheidende Maßnahme zum Erreichen des Passivhausstandards stellte sich damit das Schließen der Doppelglasfassade heraus. Welches Temperaturniveau sich jedoch im Glaszwischenraum einstellt und welcher Puffereffekt sich ergibt, konnte wiederum nur durch eine dynamische Simulation der Fassade eindeutig nachgewiesen werden. Der ermittelte Abminderungsfaktor fließt nun in die zonenweise aufgestellte PassivhausProjektierung ein, die

Die Baustelle im Juni 2014. 2015 soll sie geschlossen und das Projekt fertig gestellt sein.


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Innvation 89

nach aktuellem Stand der Planung einen Heizwärmebedarf von 15,1 kWh/(m²a) aufweist. Im Gegensatz zu anderen möglichen Maßnahmen konnte durch die Simulation eine wirtschaftliche Lösung gefunden werden, den geforderten Passivhausstandard zu erreichen. Das Schließen der Doppelfassade hat den Zusatznutzen eines erhöhten Schallschutzes an der stark befahrenen Straße. Die Fassade weist nun am unteren und oberen Abschluss Öffnungsflügel auf und wird durch Temperatur und Feuchtefühler überwacht. Durch die kontrollierte Belüftung wird ein Beschlagen der Außenscheibe in den Übergangsmonaten und ein Hitzestau im Sommer vermieden.

Für eine Planungsund baubegleitende Qualitätssicherung ist das PassivhausProjektierungs-Paket (PHPP) die beste Basis Standort: Friedrichshafen, Baden-Württemberg Nutzung: Arztpraxen, Verkaufsflächen, Büros Besonderheit: Zertifizierbares Passivhaus im Bau Bauweise: Flachdächer, 22-30 cm Dämmung, U=0,11 W/(m2K); Außenwände Beton-Skelettbau, 30 cm Vollwärmeschutz, U=0,11 W/(m2K); Tiefgaragendecke, 30 cm Dämmung, U=0,08 W/(m2K); Kelleraußenwände 20 cm Dämmung, U=0,17 W/m2K; Pfosten-Riegel-Fassade und Fenster, Uw/Ucw(eingebaut) im Mittel = 0,69 W/(m2K); Inkl. Reduktion durch die Doppelglasfassade

Bilder: Fränkel AG

Haustechnik: Sole-Wärmepumpe, Gas-BHKW, zentrale Komfortlüftung mit WRG Bauzeit: 2013 - 2015 Energiebezugsfläche: 2.578 m2 (PHPP Haus 1) Heizwärmebedarf: 15 kWh/(m2a) (PHPP) Primärenergiebedarf: 164 kWh/(m2a) (PHPP) Luftdichtheit: n50 = 0,4 1/h projektiert Investor: Fränkel AG, Friedrichshafen Generalunternehmer: Georg Reisch GmbH, Bad Saulgau Architekt: Adelheid Maier-Kirmaier, Friedrichshafen Fassadenplanung: Scharl Fassadentechnik, Ehingen HLS: Greiner & Partner, Immenstaad Elektro: Ingenieurbüro Schwarz, Friedrichshafen Bauleitung: Saile Architekten, Ravensburg Tragwerksplanung: Konstruktionsbüro Abts, Friedrichshafen Passivhaus: Herz & Lang GmbH, Weitnau Bauphysik, Passivhausconsulting, Qualitätssicherung, Luftdichtheitsmessung, Simulation


Fotos: Griessl KG

Griessl KG Holzwerkstatt-Tischlerei Ing.-Etzel-Str. 159-160 A-6020 Innsbruck Tel.: +43 / (0)512 / 587619 office@griessl-tischlerei.at www.griessl-tischlerei.at

Ökologie und Design Seit mehr als zwanzig Jahren steht der Name GRIESSL für eine moderne, reduzierte Formensprache und für nachhaltiges Design. Die Verbindung von Ökologie und Design ist uns ein großes Anliegen, ökologisches Handeln schafft Lebensqualität und macht glücklich, uns genauso wie unsere Kunden. Einfache, schlichte Möbel haben Charakter, fallen auf, sind edel, ohne mit Schnörkeln zu protzen.

Tradition und modernes Handwerk Möbel im Dialog mit dem Raum (PR) Unsere Vorfahren haben immer gewusst und wissen auch heute die Zeichen der Natur zu deuten. Sie wissen, wann die Ernte „einzufahren“ ist und zu welchen „Zeichen“ (Zeiten) ein Baum gefällt werden muss. Durch dieses Handeln arbeiten sie mit der Natur zusammen, und was sie schaffen, ist von Dauer. Dieser unglaublich große Wissensschatz der „Alten“ ist auch für uns heute von enormer Bedeutung. Unsere Möbeltischlerei gibt es seit 1990. Wir bauen in unserer Werkstatt bevorzugt Massivholzmöbel, z. B. aus Zirbe, Eiche, Walnuss oder Tanne. Wir verwenden keine Lacke, unsere Möbel werden geölt, handgehobelt oder bleiben naturbelassen. Als moderner Handwerksbetrieb ist es uns wichtig, das „alte Wissen“ nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist uns wichtig, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, wichtig, traditionelle Techniken mit zeitgemäßer Technologie und modernen Maschinen für den Möbelbau anzuwenden und das altbewährte Wissen sowohl in der Planungsphase als auch in der Produktion zu nutzen. Dass wir uns in unserer Werkstatt wohlfühlen, spüren auch unsere Kunden. Mit ihnen gemeinsam planen wir die Möbel für ihren Lebensraum.

Fotos: Griessl KG


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Das Haus in 1.000 m Höhe wächst aus dem Hang heraus und fügt sich mit seinem begrünten Dach harmonisch in die Umgebung. Foto: Griessl KG

Altes Wissen, neues Haus Adlerhorst mit Tiefblick – ein Haus für Menschen mit Leidenschaft von Menschen mit Leidenschaft (PR) Ein Haus ist mehr als nur ein zweckgebundener Raum, der Bau eines Hauses ist für die meisten Menschen eine einschneidende Erfahrung.

sind unbehandelt oder geölt, nach Möglichkeit haben wir einheimische Hölzer verarbeitet. Bei den Klebstoffen verwendeten wir ausschließlich abgasfreie, beziehungsweise abgasarme Produkte.

Kompaktes Energiesystem Seit einigen Jahren bauen wir nicht mehr „nur“ kreative Möbel. Wir beschäftigen uns auch damit, wie die Vorstellungen von Bauherren und Architekten bei der Schaffung von individuellem Wohnraum als ganzheitliches Konzept optimal und nachhaltig umgesetzt werden können.

„Grünes“ Haus Unsere Möbeltischlerei wurde mit dem Ausbau eines sehr ökologischen Holzhauses beauftragt, bei dem die Bauherren großen Wert auf materialgerechte Verarbeitung und schadstofffreie Materialien gelegt haben. Das Gebäude wurde aus Brettsperrholz gebaut, nur der erdberührte Teil wurde aus Beton errichtet. Die Wände wurden mit Holzfaserplatten (einschließlich Windpapier) gedämmt. Die Rhombusschalung aus Lärche bildet die Außenhülle, nur die Seiten, die stark der Witterung ausgesetzt sind, wurden mit Eternittafeln verkleidet. Die Fensterstöcke, die Dachuntersicht und die Terrassen sind ebenfalls aus Lärche. Die gesamte Innenausstattung wurde aus geöltem Holz gebaut: Türen und Böden sind aus Eiche, die Küche, Möbel sowie Badezimmermöbel und Badewanne aus Walnussholz, das Bett aus Zirbe. Die Bauherren legten größten Wert darauf, dass bei diesem Projekt ausschließlich natürliche Materialien verwendet wurden. Es ist uns gelungen, das Haus frei von Spanplatten und Lacken zu halten. Alle Oberflächen

Das Gesamtkonzept des Hauses, dass nur natürliche Materialien verwendet werden sollten, zog sich weiter über das Heiz- und Energiesystem. Beheizt wird das Haus über eine Ganzhausheizung: Der Speicherofen mit einer Hülle aus gestampftem Lehm wird mit Stückholz beheizt und speist die Pufferspeicher, die wiederum die Fußbodenheizung betreiben. Die Solaranlage unterstützt dieses System und sorgt für die Warmwasserbereitung außerhalb der Heizperiode. Darüber hinaus sollte aber so wenig „Technik“ wie möglich eingesetzt werden. Auf elektronische Systeme zur „Steuerung“ des Hauses verzichteten die Auftraggeber bewusst.

Das Haus als Teil der Landschaft Ein weiterer elementarer Wunsch der Bauherren war ein begrüntes Dach. Es war ihnen wichtig, der Landschaft das „Grün“ zurückzugeben. Das Gründach wirkt wie eine natürliche Klimaanlage und sorgt für ein angenehmes Wohnklima. Die Natur spielt aber auch optisch eine große Rolle, Glasstreifen lassen viel Licht von allen Seiten ins Haus, ein schmales Glasdach verbindet die beiden Hausteile und überdacht gleichzeitig den Aufgang. An die bodentiefen Fenster schließt der Parkettboden bündig an, die Terrasse bildet die optische Vergrößerung des WohnText: Textbuero Mader raums ins Freie.


92 Passivhaus im Tourismus ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

Das Passivhaus wird im Hotelbau Standard… Oberländer Hotelier Franz Pirktl baut mit seiner Familie ein Mitarbeiter-Haus in Passivhausbauweise Foto: Passivhausmagazin

Ein Mitarbeiter-Haus zu bauen, war für Familie Pirktl schon länger ein Thema. Dass es ein Niedrigenergiehaus werden soll, war auch klar. „Meine Kinder und ich legen Wert auf Nachhaltigkeit“, erzählt Franz Pirktl. So beitreibt die Familie neben dem Fünf-Sterne-Alpenresort das Biohotel Schweizerhof in Mieming. Im Alpenresort Schwarz sind in Summe ganzjährig 240 Mitarbeiter beschäftigt. „Ein eigenes Quartier für sie zu errichten, erscheint uns sinnvoller, als sie weiterhin langfristig in Miete untergebracht zu wissen“, ergänzt Pirktl. So reifte der Entschluss zum Bau.

„Ein Bruchteil der Heizkosten“ „Zukünftige An- und Umbauten im Hotel Schwarz werden in Passivhausbauweise ausgeführt.“ Franz Pirktl

Am Feuerwehrweg in der Gemeinde Mieming entsteht derzeit Österreichs erstes Mitarbeiter-Haus, das als zertifiziertes Passivhaus ausgeführt wird. Franz Pirktl, Senior-Chef des renommierten FünfSterne-Hotels Schwarz, stellt das innovative Vorhaben vor. Dieses soll spätestens zur Sommersaison 2015 bezugsfertig sein. Wenn der Hotelier mit Weitblick davon erzählt, dann klingt dies in erster Line eines: spannend.

Gesagt, geplant, getan: Gut ein Jahr lang betrug die Planungszeit. Bald war klar, dass es nicht nur ein Niedrigenergie-, sondern eben ein Passivhaus werden soll. Einige andere Projekte – wie das Explorerhotel im Montafon – hat Familie Pirktl besichtigt, mit der Firma Energy Consultants aus Wildermieming war ein kompetenter regionaler Partner gefunden. „Und wer A sagt, der muss auch B sagen“, fährt der Hotelier fort, indem er von der Zertifizierung berichtet. Diese liegt in den Händen der Herz & Lang GmbH, „die Planer für energieeffizientes Bauen“ aus dem Allgäu und dient zur maximalen Qualitätssicherung während der Planungs- und Ausführungsphase. Das wichtigste Argument stellt für Pirktl die Energieeinsparung dar. „Ein Bruchteil der Heizkosten wird auf uns zukommen.“ Die Mehrkosten durch die Passivhausbauweise relativieren sich seiner Meinung nach mit der Lebensdauer des Gebäudes. „Ich blicke da 40 bis 50


ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Passivhaus im Tourismus 93

Foto: Alpenresort Schwarz

Das Fünf-Sterne-Alpenresort Schwarz in Mieming beschäftigt ganzjährig an die 240 Mitarbeiter. Ein Großteil von ihnen wird spätestens ab April/Mai 2015 im Mitarbeiterhaus, das als Passivhaus ausgeführt wird, leben.

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Die Planung eines Passivhaus-Projektes in dieser Dimension stellt die Bauherren neben der Einhaltung des Budgetrahmens vor gewisse Herausforderungen. „Eine solche war das Verständnis des Planungsansatzes an sich“, blickt der Fünf-Sterne-Hotelier zurück und gibt so manche anfängliche „Blauäugigkeiten“ zu. „Wir dachten ursprünglich, ein Passivhaus verfüge über fünf Zentimeter mehr an Dämmstärke. Was genau an detailgetreuer Planungen dahinter steckt, haben wir aber bald erfahren.“ So bringt die Komfortlüftungsanlage als Herzstück

Franz Pirktl und seine Familie schaffen mit dem zertifizierten Passivhaus viel energieeffizienten Platz und Raum für ihre Mitarbeiter.

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Herausforderungen

„Wer A sagt, muss auch B sagen. Daher die Zertifizierung.“ iv

Auf 2.700 m² werden in Summe 70 Einheiten plus Gemeinschaftsräume – aufgeteilt auf einen verbundenen Süd- und Nordtrakt – entstehen. Von Wohngemeinschaften mit großzügigen Einzelzimmern bis hin zu 30m² großen Garçonnièren und Zwei-Zimmer Wohnungen werden komfortable Unterkünfte für Mitarbeiter geschaffen. Alle sind mit einem Küchenblock ausgestattet. Vorgesehen sind weiters ein Gymnastik-, ein Fitness- und ein Allzweckraum sowie ausreichend Tiefgaragenstellplätze sowie ein Lift. In einer Bibliothek wird die Möglichkeit zum Bücherschmökern geboten – in zwei bis drei Jahren etwa soll auf dem Dach ein Swimmingpool errichtet werden. Beheizt wird das Gebäude mit Gas und Solar, die Fassaden-Front dominiert Glas. „Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital. Sie sollen sich wohlfühlen“, betont Franz Pirktl.

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Bibliothek und Swimmingpool

des Passivhauses in der Berechnung der Luftzirkulationen die Berücksichtigung der Personenanzahl in den jeweiligen Einheiten mit sich. An anderes „Neuland“ erinnert sich Pirktl genauso gut: „Die Platzierung und Dimensionierung der Heizkörper. Ein Passivhaus erfordert im Gegensatz zu meinen früheren Bauten enormes Umdenken!“ Diesem bescheinigt der Hotelier eine große Zukunft: „Das Passivhaus wird meiner Meinung nach im Hotelbau Standard…“

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Jahre voraus“, schildert der Hotelier mit sehr viel Weitblick und bekennt eine gewisse Neugier. „Der Bau ist für mich selber gewissermaßen ein interessantes Experiment.“


Fotos: Schafferer Holzbau

All in one Wir bieten die Komplettlösung: Alles aus einer Hand Durch unser All in one-Paket erfüllen wir Ihren Wohntraum, stressfrei und zum Fixpreis. Durch unsere jahrelange Erfahrung als Komplettanbieter verwirklichen wir Ihr Bauvorhaben in kürzester Zeit und zum Fixpreis. Ob ein Schafferer „natürlichMassivholzhaus“, Gewerbebauten oder Wohnbauprojekte. In jedem Fall bieten wir Ihnen ein umfassendes Service und eine professionelle Beratung durch unser engagiertes „All in one“-Team. Unsere 55-jährige Erfahrung als Traditionsunternehmen, geführt als Familienbetrieb, bietet Ihnen zusätzlich Sicherheit und Gewährleistung für Ihr Bauprojekt. Informieren Sie sich in unserem „natürlichMassivholz“-Musterhaus im Energiehauspark Innsbruck oder in unserem Werk in Navis. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Holzbau Gewerbe- IndustrieKommunal-& Sonderbauten

Karl Schafferer Geschäftsführer Schafferer Holzbau GesmbH Außerweg 61b 6145 Navis Tel.: +43 / (0)5273 / 6434 Fax: DW 40 info@schafferer.at www.schafferer.at

Holzhaus All-in-one Ein- und Mehrfamilienhäuser Die Komplettlösung Schafferer “natürlichMassivholzhaus“ aus einer Hand


HAUS Kommentar: HAUS Fachbeirätin

Foto: wilke Wien

Arch. DI Dr. techn. Renate Hammer, mas DI Dr. Renate Hammer, MAS, arbeitet als selbständige Architektin. 2013 gründete sie gemeinsam mit Dr. Peter Holzer das Institute of Building Research & Innovation als private Forschungseinrichtung. Sie lebt und arbeitet in Wien.

Im Sinne der Suffizienz müssen wir unsere tatsächlichen Bedürfnisse charakterisieren und von Ansprüchen unterscheiden

Was ist Suffizienz? Wenn wir an die Erreichung der notwendigen signifikanten Aufwandsreduktion beispielsweise von rund 80 % unserer C02-Emissionen durch Effizienzsteigerung bei steigendem Anspruch nicht mehr glauben, stellt sich die Frage nach Suffizienz, – nach dem, was wir wirklich brauchen. Souverän wird sein, wer wenig braucht und von diesem Wenigen einen großen Teil im eigenen Wirkungsbereich herstellen kann (Vgl.: Paech N., Befreiung vom Überfluss, Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie, oekom 2012). Damit verbunden ist eine zumindest partielle Reduktion global arbeitsteiliger und finanzialisierter Wertschöpfungsprozesse zugunsten lokaler und regionaler Selbstorganisation. Was bedeutet Suffizienz konkret für unsere Baukultur? Wissen wir, was wir wirklich brauchen, etwa an Wohnraum, angesichts wesentlicher Verschiebungen im sozialen Gefüge – wie der Entwicklung von Familienverbänden abseits der klassischen Kernfamilie, Single-Dasein im Alter oder erhöhte Arbeitsmobilität? Wie überzogen käme es uns etwa vor, eine Forderung von 12,5 m² Bewegungsfläche im Freien pro Wohneinheit mit Kind zu erheben? Dem gegenüber sind wohnungsbezogene Stellplatzverpflichtungen für Kraftfahrzeuge gesetzliche Normalität und Realität. Im Sinne der Suffizienz müssen wir unsere tatsächlichen Bedürfnisse charakterisieren und von Ansprüchen unterscheiden. Wir müssen Wohn-, Arbeits- und Mobilitätsbedürfnissen erheben und in entsprechend angemessene baulich, räumliche Konzepte umsetzten. Ein weiteres Kreditnehmen an den Ressourcen der Zukunft stößt an finanzielle, soziale und ökologische Grenzen. Suffizienz in der Baukultur meint konkret: •

Anpassung von Raumgrößen an unsere Bedürfnisse

Substitution von teurem umbautem Raum durch hochqualitativen Außenraum

Nutzung und Wiederverwendung von Brachen und Bestandsimmobilien

Reduktion der Siedlungsfläche pro Kopf

Lokale Produktion und Versorgung…

oder ganz allgemein die Kunst, Überflüssiges und Belastendes wegzulassen.


96 Produktentwicklung GEBÄUDEHÜLLE

Hochwertige Fenster: Das Gesamtpaket muss stimmen Dipl. Ing. (FH) Thomas Reibe, Leiter der Josko-Entwicklungs-Abteilung, über Trends und Qualitätskriterien bei den „Augen des Hauses“ Dipl. Ing. (FH) Thomas Reibe Bereichsleitung Entwicklung, Josko Fenster & Türen

„Ein ‚qualitativ hochwertiges Fenster‘ besteht für mich aus einem Gesamtpaket, das funktioniert und begeistert.“

Foto: eli/zweiraum.eu

Dipl. Ing. (FH) Thomas Reibe leitet die Abteilung Entwicklung bei „Josko Fenster & Türen“. Dem PASSIVHAUSmagazin stand der Experte Rede und Antwort und gewährte Einblicke in die spannende Welt der Fenster-Entwicklung.

PASSIVHAUSmagazin: Welche Arbeitsschritte fallen im Entwicklungsprozess von Fenstern an? Thomas Reibe: Vor den eigentlichen Entwicklungsprozess schaltet sich die Ideenfindung, welche meist den intensivsten und risikoreichen Anteil annimmt. Dann folgt die Studie, welche es erlaubt, sich einen Überblick über Idee und Risikobetrachtung zu machen, sowie die Geschäftsleitung näher zu einer Entscheidungsfindung befähigt. Um dann dem eigentlichen Entwicklungsprozess, das „Go“ zu erteilen. Diese Studie befasst sich mit vielen Randprozessen und soll neben der Kostenübersicht andere Aspekte beleuchten. Ist die Studie erfolgreich verlaufen, geht es in die Konstruktion. Dann werden die Schnittstellenabteilungen in die Umsetzung mitgenommen. Sind alle Vorbereitungen getroffen, in nötige Maschinen investiert, neue Profile bearbeitet, geht es in die Phase der Probeaufträge, mit deren Produktion und Umsetzung auf den Baustellen. Zielpunkt des gesamten Prozesses ist die Präsentation an den Kunden und vor allem innerhalb des Partnernetzwerkes. Danach erfolgt die restliche Werkseinführung mit Schulungen intern und extern. Parallel hierzu werden Optimierungs-Prozesse von den einzelnen Abteilungen in Absprache mit der Entwicklungsabteilung verfolgt.


GEBÄUDEHÜLLE Produktentwicklung 97

Fotos: eli/zweiraum.eu

„Derzeit wird vermehrt im Kunststoff-Fenstersegment entwickelt.“

PASSIVHAUSmagazin: Wie lange dauert es bis ein neues Produkt die Marktreife erlangt? Thomas Reibe: Ab dem Zeitpunkt „Go“ nach der Studie kann das relativ schnell gehen. Zwischen einem halben bis einem Jahr. Allerdings ist der Prozess vorher sehr genau zu betrachten. Vorher entscheidet die Marktannahme mitunter gravierend. Zudem ist die Dauer der Phase stark abhängig vom Portfolio des Produktes, sprich dem Lastenund Pflichtenheft. PASSIVHAUSmagazin: Welche waren in letzter Zeit die großen Innovationen bei Josko? Thomas Reibe: Die liegen bei den passivhauszertifizierten >>


98 Produktentwicklung GEBÄUDEHÜLLE

Detailgetreue und qualitativ hochwertige Ausführungen im Fensterbau sind in der Josko-Firmenphilosophie fest verankert.

Foto: Josko

Haustüren und Fenstern aus den Programmen „Nevos“ und „Safier“. Sie haben einen gewissen Meilenstein markiert. Derzeit wird vermehrt im Kunststoffsegment entwickelt. PASSIVHAUSmagazin: Stichwort „Kunststofffenster“: Wie schätzten Sie deren Haltbarkeit ein? Thomas Reibe: Im Normalfall halten diese genauso lange wie ein Holzfenster. Wir bei Josko haben hochwertigste Kunststoff-Produkte – die Safier-Serie war ein großer Design-Schritt. Bei der Materialwahl bemerke ich immer wieder regionale Unterschiede. Aluminium zum Beispiel, wird in Österreich nicht oft angefragt. Holz steht hierzulande ganz hoch im Kurs. Gerade in Tirol, wo es zahlreiche ortsansässige Tischler gibt. Dass Holzfenster grundsätzlich hochwertiger sind, kann man so nicht sagen. Sie sind wegen ihrer Fertigungsweise kostenintensiver. Vom Rohstoff Holz bis zum fertigen Profil – die aufwändigen Arbeitsschritte in der Produktion wirken sich auf den Preis aus. PASSIVHAUSmagazin: Was ist für den Laien unter einem „qualitativ hochwertigen Fenster“ zu verstehen? Thomas Reibe: Darunter verstehe ich, wenn ein Gesamtpaket funktioniert und begeistert. Hier geht es bei Weitem nicht mehr nur um technische Werte, vielmehr rücken Betreuung und Schnittstellenbearbeitung zunehmend in den Fokus der Qualität. Abgesehen von dieser Schlüsselbeurteilung gilt es, bei qualitativ hochwertigen Fenstern, die TopVerarbeitung, das Top-Design und die Verwendung von

Das Gesamtpaket für hochwertige Fenster umfasst Einbau, Betreuung, Material und die Materialanordnung

hochwertigen Materialien zu bewerten. Kommt man aber wieder auf die eben genannte Schnittstellenbearbeitung, so merkt man sehr rasch, ob einem ein Fenster nur verkauft wurde. Oder ob dieses auch betreut eingebaut wurde.

Beim Einbau selbst denke ich nicht nur an den Akt der Befestigung eines Rahmens in eine Laibung, sondern vielmehr an die Planung. Jedoch nicht nur an jene des eigenen Gewerkes, sondern auch an den Schnittstellen. Wenn dies in der Bauphase und auch in der Benutzung so reibungslos funktioniert, dass es unbemerkt bleibt, kann man nach meinem Verständnis von hoher Qualität im Gesamtpaket reden. >>


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100 Produktentwicklung GEBÄUDEHÜLLE PASSIVHAUSmagazin: Welches sind die Qualitätskriterien für Passivhausfenster? Thomas Reibe: Besonders wichtig ist die Abstimmung der Bauteile aufeinander, sodass diese im „Verbund“ funktionieren. Also Planung, Fenster, Einbausituation, Wand, und Gebäudetechnik – um einerseits die berechneten Energieeinsparungspotenziale auch in der Praxis realisieren zu können und andererseits, um den hohen Anforderungen an die Behaglichkeit in einem Passivhaus zu entsprechen. Die technischen Werte sind vom Passivhausinstitut genau vorgegeben. PASSIVHAUSmagazin: Bleibt die 3-fachVerglasung Ihrer Meinung nach Standard? Thomas Reibe: Vorerst auf jeden Fall. Die nächste Stufe wird die Vakuumverglasung sein. Sie wird vom Gewicht her leichter, jedoch in der Montage aufwändiger sein. Wann sich diese flächendeckend durchsetzen wird, ist schwer abzuschätzen. PASSIVHAUSmagazin: Haben Sie Tipps für Fensterprofis beim Einbau? Thomas Reibe: Den Profis brauche ich keine Tipps zu geben. Da ist der Wissenstransfer eher umgekehrt. Wir bei Josko setzen auf ein starkes Partnernetzwerk, den JoskoClub und die Josko-Akademie. Informationen dazu finden sich online unter http://www.josko.at/Unternehmen/ Josko.Akademie/191.

Fotos: eli/zweiraum.eu

Die Josko.Akademie Mit gezielten Aktivitäten, wie der Josko.Akademie unter der Leitung von Franz Braid sowie Kommunikationsmaßnahmen, soll das Projekt „Employer Branding“ Fortsetzung finden. Begleitet werden diese Ausbildungsmaßnahmen von proaktiver Vermarktung der Arbeitgebermarke Josko. Der Bogen spannt sich dabei von aktiver Pressearbeit bis hin zu Informationsfoldern, die im Innviertel und im benachbarten Bayern erscheinen. Firmeninterne Managementschulungen runden das Projekt ab. Die Akademie umfasst die Bausteine Josko.Junior, Josko. Expert, Josko.Professional, Josko.Management, Josko.Partner und Josko.Home.

PASSIVHAUSmagazin: Manche beobachten das Tierkreiszeichen, manche verwenden Zeitungspapier, wieder andere sündteure Putzutensilien. Kaum ein Gegenstand in den eigenen vier Wänden wird heterogener in seiner Pflege behandelt. Wie reinigen Sie als Experte Ihre Fenster? Thomas Reibe: Mit zusammengeknäueltem Zeitungspapier und Fensterreiniger innen, mit einem Mikrofasertuch außen. Und das alle sechs Wochen.

Fensterprofi Thomas Reibe im Gespräch mit PASSIVHAUSmagazin-Redaktionsleiterin Maria Köhle.


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Holzprodukte • BSH Brettschichtholz • DUO-/TRIO-BALKEN® • KVH® Konstruktionsvollholz • BS-Deckenelemente • BS-Deckendielen • Blockhausbohlen

Vom Rundholz bis zum fertigen Produkt samt Energiebedarf – alles aus einer Produktionsstätte. So realisieren wir eine energieeffiziente und umweltschonende Produktion.

Holzwerk Gebr. Schneider GmbH Kappel 28 88436 Eberhardzell Tel +49 (0)7355 9320-0 Fax +49 (0)7355 9320-300 info@schneider-holz.com www.schneider-holz.com


102 Miele Hausgeräte

Miele Hausgeräte – innovativ, umweltschonend und designorientiert (PR) Für umweltbewusste Kunden von heute sind die Verbrauchswerte von Hausgeräten kaufentscheidende Kriterien. Das ist aus ökonomischer wie aus ökologischen Gründen sinnvoll, denn etwa 90 Prozent des gesamten Energieaufwands und damit relevanten Umweltauswirkungen verursachen Hausgeräte während ihrer Gebrauchsphase, also während ihres Einsatzes im Haushalt. Deshalb setzt Miele einen wesentlichen Schwerpunkt auf die Entwicklung und Herstellung ressourcen- und energiesparender Geräte, die zudem ein hohes Maß an Leistung und Effizienz aufweisen. Höchster Komfort und Freude in der Anwendung kommen dennoch nicht zu kurz.

Speziell in Passivhäusern ist die Planung der Hausgeräte für die Energiebilanz des Hauses von wesentlicher Bedeutung

hauben bleibt die Wärme im Haus und wird nicht durch Abluft ins Freie geleitet und die perfekte Lüftungsleistung dennoch erreicht. Die Wärmepumpe bei Wäschetrocknern reduziert den Stromverbrauch um die Hälfte eines herkömmlichen Gerätes.

Produzieren Hausgeräte zum einen selbst Abwärme, wie zB ein Backofen oder Wäschetrockner, können Miele Geschirrspüler und Waschmaschinen solargewärmtes Wasser nützen und hier wertvolle Primärenergie sparen. Durch eine optimale Umlufttechnik bei Dunstabzugs-

Der Miele Solartrockner braucht sogar bis zu 80 Prozent weniger Energie Foto: Miele

Der Solartrockner nutzt die Sonnenenergie direkt, also ohne Umwandlung in Strom. Basis hierfür ist eine Solarthermie-Anlage, die über einen Schichtenspeicher die Heizungsanlage mit warmem Wasser versorgt. Weil der Solartrockner deutlich weniger Primärenergie benötigt, sinken die Energiekosten gegenüber einem ohnehin schon sehr energieeffizienten Wärmepumpentrockner noch einmal um bis zu 60 Prozent (Abluft-/ Kondenstrockner etwa 80 Prozent). Bei üblicher Nutzung in einem Vier-Personen-Haushalt amortisieren sich die Mehrkosten des Gerätes (etwa 500 Euro) innerhalb von gut sieben Jahren. Praktisch: Im Sommer trägt der Solartrockner zur Auslastung der Solaranlage bei, im Winter lässt sich das Wasser im Schichtenspeicher ersatzweise auch durch Biomasse oder Erdwärme erwärmen.

Warmwasseranschluss reduziert Verbrauch Miele Solartrockner bekommt EnergieGenie-Auszeichnung: Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und das Land Oberösterreich zeichnen neue, energietechnisch innovative Produkte im Rahmen der Energiesparmesse Wels mit dem „EnergieGenie“ aus.

Ein weithin unterschätztes Sparpotenzial bietet der Warmwasseranschluss von Hausgeräten. Gerade Waschmaschinen und Geschirrspüler benötigen die meiste Energie für das Aufheizen von Wasser. Durch die Nutzung von Warmwasser lässt sich enorm viel Strom sparen.


Ist die Küche in den Wohnraum integriert, gilt es besonders auf eine leistungsstarke und leise Dunstabzugshaube zu achten

Fotos: Miele

Die Einbaugeräte der Generation 6000 harmonieren mit modern gestalteten Küchen. Soll der Geschirrspüler hinter einer Möbelfront verschwinden, wählen Sie ein vollintegriertes Modell mit knock2Open Funktion. Nach zweimaligem Klopfen auf die Front öffnet sich die Geschirrspüler-Tür automatisch.

Denn statt Wasser elektrisch im Gerät aufzuheizen, werden solche Geräte direkt aus der hauseigenen Warmwasserleitung gespeist. Die Aufbereitung von Warmwasser in der Heizanlage mittels Öl, Gas, Holz oder Solarenergie ist fast immer effizienter als in der Waschmaschine oder im Geschirrspüler. Liegt die zentrale Warmwasseraufbereitung nahe zum Hausgerät, reduzieren sich die Stromkosten sogar spürbar. Die Einsparpotenziale in Zahlen: Allein bei den Stromkosten lassen sich bei Waschmaschinen bis zu 47 Prozent und bei Geschirrspülern etwa 36 Prozent sparen. Am höchsten ist die Ersparnis, wenn das warme Wasser mit einer Solaranlage gewonnen wird. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbsprodukten können Miele-Geschirrspüler grundsätzlich an warmes Wasser angeschlossen werden. Ein positiver Nebeneffekt: Die Programmlaufzeiten verkürzen sich zum Teil deutlich. Bei Waschmaschinen sind spezielle Modelle mit Warmwasseranschluss erforderlich, die zwei unterschiedliche Wasserzuläufe – Kalt- und Warmwasser – haben. Wie funktioniert nun das Waschen mit Warmwasser? Serienmäßig sind die Geräte so programmiert, dass für die Hauptwäsche Warmwasser zugegeben wird. Liegt beim Warmwasser die Zulauftemperatur über der gewählten Waschtemperatur, wird das Wasser automatisch mit Kaltwasser auf die maximal zulässige Temperatur herunter gekühlt.

Der Trend zu modernen und offenen Wohnkonzepten verstärkt die Bedeutung des Designs bei Kücheneinbaugeräten Die Miele Designsprache äußert sich in einer klaren, reduzierten Form, dem Einsatz hochwertiger Materialien und in einem für alle Geräte durchgängigen Bedienkonzept.

Entweder prominent als Design-Element platziert, oder versteckt – als Deckengebläse oder Flachpaneel-Haube, die hinter der Küchenfront verschwindet. Die Dunstabzugshaube „Levantar“ – ein sogenanntes DowndraftModell, das hinter dem Kochfeld versenkt werden kann – ist eine weitere Option für Kochinseln, wenn aus optischen Erwägungen keine Haube an der Decke befestigt werden soll. Die DA 7000 Design-Dunstabzugshauben wurden speziell für Passivhäuser konzipiert. Der Einsatz im Umluftbetrieb hat vielfältige Vorteile. Raumluft, die durch Heizungssysteme erwärmt oder durch Klimaanlagen gekühlt wird, verbleibt im Gebäude, im Gegensatz zu Abluftsystemen, bei denen die Luft aus dem Gebäude geführt wird. Daher bietet der Einsatz von Umlufthauben ein erhebliches Energiesparpotential.

Geprüfte Produktqualität Als einziger Hersteller der Branche testet Miele Produkte wie Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler oder Backöfen auf 20 Jahre Lebensdauer. Sollte doch einmal etwas passieren, stehen 170 Miele Kundendiensttechniker Österreich weit für das Service an Miele-Geräten zur Verfügung. DA 7000: Design-Dunstabzugshauben speziell für Passivhäuser.


104 STIEBEL ELTRON

Haustechnik-Multitalent von STIEBEL ELTRON Passivhaus und EHPA zertifiziert Perfekte Komplettlösung für das Passivhaus (PR) Die Luft-Wärme-Zentrale LWZ 304 SOL von STIEBEL ELTRON ist als „Passivhaus geeignete Komponente“ zertifiziert worden. Die vom Passivhaus-Institut Dr. Feist gemessenen Werte qualifizieren das Lüftungs- und Heizungskompaktgerät des Technologieführers als eines der effizientesten Produkte am Markt. Die ausschlaggebende Kennzahl für die Effizienz, der effektive Wärmebereitstellungsgrad, liegt mit 87,5 Prozent deutlich vor allen anderen zertifizierten Produkten dieser Art. Kreuzgegenstrom-Wärmeaustauscher, Luft-Wasser-Wärmepumpe und Warmwasserspeicher (235 Liter) sind in dem LWZ 304 integriert. Dadurch ist eine hohe Fertigungsqualität garantiert, die sich zum Beispiel auch in den extrem geringen Bereitschaftsenergieverlusten des Speichers widerspiegelt. Neben der zentralen kontrollierten Be- und Entlüftung des Gebäudes übernimmt das Multitalent auch die Funktionen Heizung und Warmwasserbereitung. Die Möglichkeit, eine Solaranlage einzubinden, ist standardmäßig vorhanden. Daneben übernimmt das Kompaktgerät auf Wunsch auch die Kühlung des Gebäudes. „Produkte, die das Passivhaus-Zertifikat tragen, sind nach einheitlichen Kriterien geprüft, bezüglich ihrer Kennwerte vergleichbar und von exzellenter energetischer Qualität. Ihre Verwendung erleichtert dem Planer seine Aufgabe erheblich und trägt wesentlich dazu bei, die einwandfreie Funktion des entstehenden Passivhauses zu gewährleisten“, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Feist, der Gründer und Namensgeber des auszeichnenden Instituts. Seine Leistungsfähigkeit und Effizienz hat das LWZ 304 SOL mit der Passivhaus-Zertifizierung nachgewiesen – doch auch die Optik spielt bei derartigen Produkten eine große Rolle. „Schon die Konzentration der Haustechnik in einem kompakten Gerät trägt der Entwick-

Ausgezeichnetes kompaktes Multitalent, das alle haustechnischen Funktionen in sich vereint – und perfekt für das Passivhaus geeignet ist: Das LWZ 304 SOL von STIEBEL ELTRON be- und entlüftet, heizt und kühlt und sorgt für eine komfortable Warmwasserbereitung – hocheffizient und mit erneuerbaren Energien.

lung Rechnung, dass umbauter Raum immer wertvoller wird“, so STIEBEL-ELTRON-Experte Gerald Fröhlich, „außerdem muss berücksichtigt werden, dass dieses Kompaktgerät selten im Keller, sondern in der Regel in einem Multifunktionsraum zum Einsatz kommt, der zusätzlich anders genutzt und daher die Technik häufig wahrgenommen wird. Deshalb muss auch die Optik der Produkte entsprechend hochwertig sein.“ Die Design- Auszeichnung „red dot award“, die das Kompaktgerät erhielt, dokumentiert den hohen Anspruch, den das Unternehmen auch in diesem Bereich an seine Produkte stellt.

Foto: Stiebel Eltron


GEBÄUDEHÜLLE Neues Dämmputzsystem 105

Neue

Generation

in der Wärmedämmung

beginnt

RÖFIX präsentiert mit dem Aerogel-Dämmputzsystem eine Weltneuheit Die renommierte Schweizer Materialforschungsanstalt Empa und die FIXIT AG Schweiz, ein Schwesterunternehmen der RÖFIX AG, haben in mehrjähriger Forschungsarbeit gemeinsam einen neuartigen Dämmputz entwickelt, der zwei- bis dreimal so hohe Dämmwerte erreicht als heute übliche Dämmputze. RÖFIX bietet dieses komplett abgestimmte und geprüfte Aerogel-Dämmputzsystem für die Innen- oder Außendämmung an Altbauten, bei Umbauten sowie in der Denkmalpflege an.

Fotos: Fixit AG, rechts: iStock

Aerogele stammen aus der Raumfahrt. Der beste Dämmstoff der Welt

Was aber steckt im neuen Hochleistungsdämmputz aus dem Empa-Labor? Bauphysiker Thomas Stahl und seine Kollegen entschieden sich für den wohl besten Dämmstoff, der industriell hergestellt werden kann: Aerogel. Das Material, wegen seiner Optik auch als „gefrorener Rauch“ bekannt, besteht zu rund fünf Prozent aus Silikat – der Rest ist Luft. Aerogel wurde bereits in den Sechzigerjahren zur Isolation von Raumanzügen eingesetzt und hält 15 Einträge im Guinness-Buch der Rekorde, darunter denjenigen als –„bester Isolator“ und „leichtester Feststoff “. Im Baubereich wird Aerogel bereits eingesetzt, etwa als einblasbarer Isolierstoff für Mauerzwischenräume oder in Form von Dämmplatten aus Faservlies. >> Bauphysiker Thomas Stahl: „Wir sind stolz über die durchwegs positive Resonanz. Dieses innovative Produkt sorgt für großes Aufsehen in der Branche…“


106 Neues Dämmputzsystem GEBÄUDEHÜLLE

„Mit dem RÖFIX Aerogel Dämmputzsystem beginnt eine neue Generation in der Wärmedämmung, dessen enormes Potenzial die Grenzen bisheriger Dämmsysteme weit überschreitet.“ Thomas Stahl

Doch vor dem Alltagseinsatz auf der Baustelle waren harte, technische Probleme zu lösen: Aerogel-Kügelchen sind extrem leicht, fast gewichtslos und sie lassen sich zwischen Daumen und Zeigefinger leicht zerbröseln. Nach zwei, drei Reib-Bewegungen ist von dem Wunderstoff nur noch ein feines Pulver übrig. Um den Putz „Industriemaschinen-tauglich“ zu machen, brauchte es einiges an Kenntnis über die lnhaltsstoffe von Trockenputzmischungen und deren Wechselwirkung mit Aerogel. Von der handtellergroßen Laborprobe bis zum monatelangen Bewitterungsversuch war eine Reihe an Versuchen notwendig.

Effiziente Gebäudedämmung

Das mineralische RÖFIX Aerogel-Dämmputzsystem erreicht eine Wärmeleitfähigkeit von weniger als 30 mW/ (mK). Dadurch ist eine effizientere Gebäudedämmung mit gleichzeitig geringerer Schichtdicke möglich. Im System wird ein Dämmputz auf Basis von Aerogel mit dem Namen FIXIT 222 Aerogel Hochleistungsdämmputz eingesetzt.

Energetische Altbausanierung

Im System wird ein Dämmputz auf Basis von Aerogel mit dem Namen „FIXIT 222 Aerogel Hochleistungsdämmputz“ eingesetzt.

Fotos: Fixit AG

Hier ist das Abziehen des Hochleistungsdämmputzes ersichtlich.

Das RÖFIX Aerogel-Dämmputzsystem eignet sich dank seiner Produkteigenschaften vor allem zur energetischen Altbausanierung: Historisch unverändert aussehende, verputzte Fassaden sind nun möglich – während zugleich Dämmwerte erreicht werden, die bislang nur mit EPS-Dämmplatten o.ä. möglich waren. Um die Optik einer Fassade trotz Dämmung zu erhalten, eignet sich ein Verputz am besten. Im Vergleich ist beim Auskleiden von verwinkelten Treppenhäusern, Rundbögen und Stützmauern das Zuschneiden von Dämmplatten sehr mühsam. „Außerdem liegt der Putz direkt auf dem Mauerwerk auf und hinterlässt keine Einschlüsse in denen Feuchtigkeit kondensieren kann“, betont Bauphysiker Thomas Stahl. Insbesondere bei historischen oder denkmalgeschützten Gebäuden lässt sich so deren Erscheinungsbild wunderbar erhalten. Der Hochleistungsdämmputz ist durch seine kalkhaltige Zusammensetzung sehr spannungsarm und natürlich wasserabweisend, lässt aber Wasserdampf diffundieren. Die bearbeitete Wand trocknet dadurch schnell aus und gefährliche Schimmelbildung wird vermieden. Weitere Informationen zu dieser DämmsystemInnovation: www.fixit.ch/aerogel/roefix.


roefix.com

RÖFIX Aerogel-Dämmputzsystem Effiziente Gebäudedämmung mit Weltraumtechnologie Das RÖFIX Aerogel-Dämmputzsystem eignet sich dank seiner Produkteigenschaften vor allem zur energetischen Sanierung von Altbauten sowie zur Wärmedämmung von historischer Bausubstanz. Dies sowohl im Innen- wie auch im Aussenbereich. Im Neubau wird der Hochleistungsdämmputz auch zum Verputzen von hochdämmendem Ziegelmauerwerk eingesetzt.

Bauen mit System


Aufatmen mit der Komfortlüftung Viele haben sie schon und möchten sie nie mehr missen. Die Komfortlüftung ist keine Klimaanlage, sondern versorgt alle Räume rund um die Uhr mit frischer Luft und sorgt für behagliche Wärme. „Wir beschäftigen uns umfassend mit den Themen Heizung, Sanitäre, Solar und Lüftung“, schildert GF Hartwig Gstrein. Wenn Kunden zu uns kommen, sind sie meistens bereits gut informiert und wir suchen gemeinsam mit dem Bauherren für jedes Projekt die beste individuelle Lösung. Der Komfortlüftung stehen viele noch skeptisch gegenüber – aber 90 Prozent aller, die sich näher mit dem Thema befassen, entscheiden sich für eine kontrollierte Wohnraumlüftung. Kontinuierlicher, zugfreier Luftaustausch sorgt nicht nur für immer frische Luft und damit gesundes Wohnen und Wohlfühlklima, sondern macht regelmäßiges Lüften überflüssig. Die Fenster können Sie natürlich trotzdem öffnen. Die Temperatur im Haus bleibt konstant, lästige und gefährliche Gäste wie Pollen oder Staub bleiben draußen und die Komfortlüftung ist obendrein der ärgste Feind jeden Schimmels.“ Fotos: Hartwig Gstrein GmbH

Hartwig Gstrein Geschäftsführer Hartwig Gstrein Gmbh Heizung – Sanitär – Solar Unterdorf 51 6473 Wenns Tel.: +43 (0) 5414 / 860 48 Fax: +43 (0) 5414 / 86048-9 info@gstre.in www.gstre.in


HAUSTECHNIK Integrale Planung 109

Niemand ist alleine auf der

Welt

Integrale Planung als ganzheitlicher, zielgerichteter Kreativ-Prozess unerlässlich für die Realisierung von Passivhäusern

Die Planungstechnologie BIM zwingt zur integralen Planung – Schwindeln auf dem Papier wird nicht mehr möglich sein

Integrale Planung ist beim energieeffizienten Bauen und Sanieren ein geflügeltes „Wort“ in aller Munde. Univ. Prof. DI Dr. techn. Arnold Tautschnig, Leiter des Arbeitsbereichs für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement am Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität Innsbruck, erläutert den Planungsansatz und stellt BIM vor. Die neue Planungstechnologie wird Schwindeln nicht mehr erlauben… Fotos: privat

Univ. Prof. DI Dr. techn. Arnold Tautschnig, Univ. Prof. für Projektplanung und Projektsteuerung, Leiter des Arbeitsbereichs für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement am Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität Innsbruck.

PASSIVHAUSmagazin: Was genau ist unter „Integraler Planung“ zu verstehen? Arnold Tautschnig: Darunter verstehen wir in der Fachliteratur einen ganzheitlichen, zielgerichteten KreativProzess. Es geht darum, Potenziale aller Beteiligten eines Bauvorhabens zu bündeln. Vom Bauherren über die Fachplaner bis zu den involvierten Behörden. Es geht darum, die Eigeninteressen der jeweiligen Gewerke zu koordinieren, um ein optimiertes Ergebnis zu erlangen. PASSIVHAUSmagazin: Gerade das Passivhaus verlangt nach integraler Planung. Warum? Arnold Tautschnig: Das Ziel dieser energieeffizienten Baumaßnahme ist es, alle Fachdisziplinen für die integrale Planung zu begeistern. Passivhäuser verlangen diesen Ansatz, weil nicht nur „die Technik“ involviert ist. Es spielen Faktoren wie Dämmmaterialien und Dämmstärken ebenso eine Rolle wie die Lage, an der ein

>>


110 Integrale Planung HAUSTECHNIK

Es kann anstrengend sein, sich über Türblätter Gedanken machen zu müssen noch bevor der Baubescheid da ist Passivhaus errichtet wird. Zudem sind viele Fachdisziplinen involviert, die am selben Ziel der Energieeffizienz arbeiten sollen: von der Haustechnik über den Bauphysiker und den Fassadenplaner bis zum Fensterbauer. Wichtig ist die wirklich übergreifende und ineinandergreifende technische Konzeption unter Berücksichtigung aller Faktoren, die zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Das Passivhaus ist in der Praxis teilweise umstritten. Einer der Gründe ist meines Erachtens mangelnde Erfahrung. Komfortlüftungsanlagen, um ein Beispiel zu nennen, gehören gewartet. So wie jedes Auto regelmäßig ein Service braucht. Bei Passivhaus-Komponenten fehlt diesbezüglich notwendiges Bewusstsein der handelnden Akteure und sehr oft leider der Nutzer.

oft das Bewusstsein, das Verständnis der Bauherren. Erleichtern wird den Prozess der integralen Planung auf jeden Fall die Planungstechnologie Building Information Modeling, kurz „BIM“ (siehe Kasten). In Ländern wie den USA, Norwegen oder im asiatischen Raum ist sie bereits üblich – in ein paar Jahren wird BIM wohl auch in Österreich und Deutschland verbreitet sein. Bei der Einreichung sind digitale Modelle hierbei Pflicht – Zeichnungen sind sozusagen verknüpft mit Datenbanken, die mit allen relevanten projektbezogenen Daten gespeist sind. BIM zwingt zur integralen Planung. Schwindeln auf dem Papier wird nicht mehr möglich sein. Der neue Studienplan an unserer Fakultät sieht ab Herbst 2014 eine Lehrveranstaltung zu diesem Thema vor.

PASSIVHAUSmagazin: Welche Kompetenzen verlangt die integrale Planung Architekten und in weiterer Folge den Ausführenden ab? Arnold Tautschnig: Manche Architekten fühlen sich oft zurückgesetzt, wenn bei einem Projekt die reine Passivhausidee im Vordergrund steht und weniger architektonische Faktoren wie Situierung, Orientierung sowie die Gestaltung an sich. Den Architekten wird in gewisser Weise der Führungsanspruch bei einem Bauvorhaben streitig gemacht. Da braucht es meiner Meinung nach mehr Verständnis der Planungspartner füreinander. Um das Hauptziel der Energieeinsparung zu erreichen, müssen aber alle Beteiligten zusammenarbeiten. Also die Planer mit den Bauphysikern und den einzelnen Gewerken. Dass in diesem Prozess niemand alleine auf der Welt ist, vermitteln wir im Übrigen auch unseren Studenten. Wichtig ist die integrale Projekt-Planung und -Steuerung.

PASSIVHAUSmagazin: Wenn Sie selber ein Haus für sich bauen und vorher planen würden. Wie würden Sie konkret vorgehen? Arnold Tautschnig: Ich befinde mich tatsächlich gerade in der Startphase eines Umbaus. Da kann ich meinen Planungsansatz in der Praxis testen. Sobald der Erstentwurf des Architekten fertig ist, werde ich alle Fachplaner miteinbeziehen und die Planung vor Baubeginn fertig stellen. Auf jeden Fall alles früh genug überlegen, sonst muss ich es hinterher wieder ausbügeln.

PASSIVHAUSmagazin: Welchen Mehrwert stiftet die integrale Planung für die Bauherren? Sind mit ihr Mehrkosten verbunden? Bauherren sind in der Praxis häufig nicht bereit, diese in Kauf zu nehmen. Arnold Tautschnig: Für die Bauherren darf es keine Mehrkosten geben. Er, sie oder die Familie müssen sich allerdings viel früher mit Fragen beschäftigen, die im Standard-Planungsansatz erst später auftreten: Funktionen, Systementscheidungen, Materialien, Farben, zählen dazu, um nur einige zu nennen. Es kann schon anstrengend sein, sich über Türblätter Gedanken machen zu müssen noch bevor der Baubescheid da ist. Hier fehlt

Building Information Modeling (BIM) Der Begriff Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Gebäudedatenmodellierung) beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst, kombiniert und vernetzt. Das Gebäude ist als virtuelles Gebäudemodell auch geometrisch und räumlich visualisiert (Computermodell). Building Information Modeling findet Anwendung sowohl im Bauwesen zur Bauplanung und Bauausführung (Architektur, Ingenieurwesen, Haustechnik, Architecture, Engineering and Construction) als auch im Facilitymanagement.


Photovoltaik & Solar

Wasser & Sanitäranlagen Bäder & Sanierung

Installationen Kleinheinz Clever lüften, heizen und kühlen Kontinuität, Verlässlichkeit und großes Fachwissen haben die Firma Installationen Kleinheinz in Silz zum Spezialisten für Sanitär-, Heizungs-, Solar und Lüftungsanlagen gemacht.

Luftwärmepumpen

„Das Passivhaus ist inzwischen in aller Munde. Die Diskussion über Treibhauseffekt und Klimawandel, aber auch explodierende Energiepreise – vornehmlich im Bereich der fossilen Energieträger – erfordern immer häufiger konsequente, alternative Lösungsansätze“, beschreibt Harald Kleinheinz die Situation. Aus diesem Grund forciert er auch den Einbau von Wärmepumpen und kontrollierten Wohnraumlüftungen durch die der Energieverbrauch massiv gesenkt werden kann. Kleinheinz: „Eine Lüftungsanlage dient vor allem der Sicherstellung hygienisch notwendiger Frischluftzufuhr.“ Fotos: Ofner&Partner, Viessmann, Fotolia

kontrollierte Wohnraumlüftung

Harald Kleinheinz Geschäftsführer Kleinheinz Installationen GmbH Tirolerstraße 75 A-6424 Silz Tel.: +43 /(0) / 5263 5154 Fax: +43 / (0) / 5263 20020 office@installationen-kleinheinz.at www.installationen-kleinheinz.at

Schwimmbadanlagen


112 Komfortlüftung und Gesundheit HAUSTECHNIK

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sind Wie Komfortlüftungsanlagen

Interview zur Studie „Bewohnergesundheit und Raumluftqualität“ Eine interessante Studie hat das Österreichische Institut für Baubiologie und Bauökologie (IBO) gemeinsam mit seinen Projektpartnern durchgeführt. Drei Jahre lang wurden rund 120 energieeffiziente Wohngebäude auf chemisch-physikalische Parameter untersucht und an die 300 Bewohner befragt. Zum Vergleich wurde in zwei Untersuchungsgruppen unterteilt – eine mit Lüftungsanlagen und eine, die lediglich über das Fenster lüftet. Christian Obmascher, Verkaufsleiter Westösterreich beim Kärntner Lüftungsprofi Pichler, hat die Studienergebnisse für das PASSIVHAUSmagazin unter die Lupe genommen. Foto: Ferdinand Neumüller

Christian Obmascher, Technischer Berater beim Kärntner Lüftungsprofi Pichler, interpretiert die Studienergebnisse

„Die Resultate waren aus Sicht der Studienautoren eindeutig. Wohnungen mit Lüftungsanlagen erzielten bei sämtlichen Parametern für gesunde Raumluft im Mittel bessere Werte als rein über die Fenster belüftete Objekte. Es geht hier nicht nur um die CO2-Werte, sondern auch um Schadstoffe aus der Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen. 87 Prozent der Bewohner mit Lüftungsanlagen gaben in der Studie an, mit ihrer Wohnsituation ‚sehr zufrieden‘ zu sein“, analysiert Christian Obmascher. Die Veröffentlichung trägt für

ihn zur Bewusstseinsbildung bei, „dass der Luft als unser wichtigstes Lebensmittel eine Schlüsselrolle zukommt.“ In energiesparenden Gebäuden mit dichten Gebäudehüllen führe kein Weg an der Komfortlüftung vorbei.

Studienergebnisse versus Vorurteile

Obmascher glaubt sehr wohl, dass sich die Studienergebnisse im Hinblick auf die Beseitigung von gängigen Vorurteilen bei Komfortlüftungsanlagen auswirken. „Meine Erfahrung ist, dass sich Konsumenten gerne an objektiven Studienergebnissen orientieren, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Dennoch stehen immer wieder dieselben Vorurteile im Raum, auch wenn sie schon vielfach widerlegt wurden. Dazu gehört beispielsweise, dass die Fenster bei einer Komfortlüftungsanlage angeblich nicht geöffnet werden dürfen, wie immer wieder behauptet wird. Nach den Erfahrungen vieler Bewohner von Häusern mit Komfortlüftungen besteht vor allem in der kalten Jahreszeit, aufgrund der unerwünschten Zugerscheinungen und des erhöhten Energieverbrauchs, nur selten das Bedürfnis, ein Fenster zu öffnen. Ähnlich sieht es bei der Raumluftfeuchte aus. In den Wintermonaten ist die Raumluft häufig zu trocken. Verantwortlich dafür sind die niedrigen Außentemperaturen, die die Luftfeuchtigkeit sinken lassen. Es macht dabei keinen Unterschied, ob die Luft beim Fenster oder durch die Lüftungsanlage in den Raum kommt. Die neue Ausgabe der ÖNORM H6038 hat dem Rechnung getragen.“ Hier werden einige Punkte angeführt, die zur Aufrechterhaltung der Raumluftfeuchte beitragen. Horrorbilder von stark verschmutzten Lüftungsleitungen in schlecht gewarteten Lüftungsanlagen von Büros und Hotels sind vielen bekannt. „Diese haben aber nichts mit den Luftleitungen einer Komfortlüftungsanlage zu tun. Es werden nur glatte Rohrleitungen verwendet und dabei wird großer Wert auf die Hygiene


HAUSTECHNIK Komfortlüftung und Gesundheit 113

Das entscheidende ökonomische Argument für eine Komfortlüftung ist die Wertsicherung für Gebäude bzw. Wohnungen

Foto: NHT

gelegt. Hochwertige Filter verringern deutlich den Eintritt von Verschmutzungen aus dem Außenbereich. Bei regelmäßigem Filtertausch gibt es keinerlei Anlass für hygienische Bedenken.“

Finanzielle Hürden in der Praxis

In der Praxis scheitert der Einbau einer Komfortlüftungsanlage nicht ungern an fehlenden finanziellen Mitteln. Normalverdienende Hausbauer sind oft mit knappen Budgets bemessen – da bilden Anschaffungs- und Wartungskosten für eine Lüftungsanlage ein kräftiges Gegenargument. Obmascher hingegen bringt auch nicht monetäre Werte in die Diskussion: „Vorausschicken möchte ich, dass eine ganzjährig hohe Raumluftqualität auch einen Wert haben sollte. Die Komfortlüftung entzieht sich damit streng genommen einer einfachen WirtschaftlichkeitsBetrachtung. Grundsätzlich ist die Investition in eine Lüftungsanlage nicht alleine durch die Energieersparnis wieder zu erwirtschaften. Das entscheidende ökonomische Argument für eine Komfortlüftung ist die Wertsicherung für Gebäude bzw. Wohnungen. Die Investitionskosten amortisieren sich spätestens beim Wiederverkauf. Die Nachrüstung einer kontrollierten Wohnraumlüftung ist ungleich aufwändiger als die Integration in den Neubau. Zu berücksichtigen sind bei einer Investition von ca. 8.000 bis 12.000 Euro für die Komfortlüftung im Einfamilienhausbereich auch die Förderungen, die vom jeweiligen Standort abhängen.“

Passivhauszertifiziertes Lüftungsgerät LG 6000 der Firma Pichler, Eigenproduktion in Klagenfurt Foto: Pichler

Projektpartner der „Bewohnergesundheit und Raumluftqualität in neu errichteten, energieeffizienten Wohnhäusern“ waren das Österreichische Institut für Baubiologie und –ökologie in Wien (IBO), die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), das Institut für Umwelthygiene der MedUni Wien und die IG Passivhaus.

„Auch aus Sicht des medizinischen Leiters der Studie, HansPeter Hutter von der MedUni Wien, ist das Urteil klar, dass Wohnraumlüftungsanlagen die Gesundheit und das Wohlbefinden positiv beeinflussen.“ Christian Obmascher


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Ihr Partner für Holzbau-Projekte Das Außerferner Unternehmen mbHolzbau gilt seit vielen Jahren als kompetenter und zuverlässiger Partner für Holzbau-Projekte. Bei Bestandsbauten verstärkt auf die energetische Gebäudesanierung sowie auf die Mehrwert-Modernisierung setzt die mbHolzbau mit Sitz in Vils. Im Neubau wiederum liegt der Fokus auf der Errichtung von Holzhäusern. Aber auch sämtliche Zimmerer- und Holzbauarbeiten werden angeboten. Wichtig dabei sind Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. „Für unsere Kunden bedeutet dies ein hohes Maß an Wohngesundheit, Werthaltigkeit und Sicherheit für die Zukunft“, schildert Geschäftsführer Markus Böhling. ‚Holz ist eben allem gewaXXen‘ – dafür stehen die Robustheit und die universelle Einsetzbarkeit dieses einzigartigen Rohstoffes. mbHolzbau bürgt für die qualitativ hochwertige Ausführung der Arbeiten. Fotos: mb Holzbau Vils

Markus Böhling Zimmermeister, Geschäftsführer MB Holzbau GmbH Unterwies 4 6682 Vils Tel.: +43 / (0)5677 / 83 64 Fax: +43 / (0)5677 / 83 64 4 info@mb-holzbau.at www.mb-holzbau.at


Ausgezeichnete Passivhausfenster aus Tirol Erstmalig hat das weltweit renommierte Passivhaus Institut Darmstadt den „Component Award 2014“ verliehen. Zwei Passivhausfenster aus der Produktreihe von Freisinger wurden jeweils mit dem zweiten Platz ausgezeichnet: In der Kategorie „Holz“ mit dem „Holz2Holz“ und im Bereich „HolzAluminium“ mit dem „Alu2Holz“. Die eigentlichen Gewinner aber sind die Bauherren: Mit hoch energieeffizienten Bau-Komponenten kann bares Geld gespart werden. Nicht nur diese ausgezeichneten, sondern alle Freisinger-Produkte sind optimal für all jene, die sich zum Bau eines energieeffizienten Hauses entschließen.

Durch dieses „Know-How“ sind wir immer auf dem neuesten Stand der Technik und können somit eine fachgerechte und nachhaltige Installation gewährleisten. Fotos: Freisinger Fensterbau

Josef Freisinger Geschäftsführer Freisinger Fensterbau GmbH Wildbichler Straße 1 6341 Ebbs Tel.: +43 /(0)5373 /460 46-0 Fax: +43 /(0)5373 /460 46-40 office@freisinger.at www.freisinger.at


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Zukunftsweisende Energieversorgung mit Erdgas (PR) Erdgas hat sich als umweltschonender, preiswerter und komfortabler Energieträger durchgesetzt. Die TIGAS versorgt Tirol bereits seit über 26 Jahren mit Erdgas und gewährleistet durch Erdgas aus eigenen Quellen stabile Preise und Versorgungssicherheit. Rund 100.000 Tiroler Haushalte, Industrie- und Gewerbebetriebe in über 150 Tiroler Gemeinden profitieren bereits vom wirtschaftlichen Energieträger Erdgas. Ob im Haushalt zum Heizen und zur Warmwasserbereitung, in der Hotellerie und Gastronomie, oder als Kraftstoff: Erdgas punktet durch seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, ist vergleichsweise emissionsarm und besticht insbesondere durch seine ruß- und feinstaubfreie Verbrennung.

Nähere Infos unter der kostenfreien Serviceline 0800 / 828 829 oder auf www.tigas.at. Sauber, umweltschonend und geräuscharm: Erdgasgeräte können platzsparend im Wohnbereich integriert werden. Foto: Tigas

Kostenschonend und kombinierbar Eine Umstellung der Heizung auf Erdgas ist mit geringem Aufwand und kostenschonend möglich. Überdies lassen sich Erdgasgeräte platzsparend und komfortabel im Wohnbereich integrieren. Besonders effiziente Heizsysteme sind Erdgasbrennwertgeräte. Durch Wärmerückgewinnung aus den Abgasen ermöglichen sie eine maximale Nutzung der eingesetzten Energie und erreichen höchste Wirkungsgrade. Erdgasbrennwertgeräte eignen sich zudem sehr gut zur Kombination mit Solaranlagen.

Eigenes Erdgas – stabile Preise Die TIGAS hat durch ihre Beteiligung an der Bayerngas Norge AS Zugang zu eigenem Erdgas in der Nordsee. Mittelfristig soll rund ein Drittel des Tiroler Erdgasbedarfs aus eigener Produktion abgedeckt werden. Dadurch können den Kunden nachhaltig wettbewerbsfähige Preise und größtmögliche Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Zudem hat die TIGAS die Erdgaspreise weiter gesenkt und bleibt damit im Vergleich mit den Landesgasversorgungsgesellschaften weiterhin der günstigste Erdgasanbieter Österreichs.


30.01.-01.02.2015

zeba 2015 – die größte Fachtagung für Hausbau & Energie in Westösterreich geht in die 2. Runde (PR) 270 zufriedene Teilnehmer, 25 unabhängige Vortragende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und 3 intensive Podiumsdiskussionen – die erste zeba Fachtagung zur Zukunft von Energie, Bauen und Architektur im MesseForum Innsbruck Ende Jänner 2014 war ein voller Erfolg. Auch 2015 sind Fachbesucher aus allen Berufsgruppen eingeladen, die aktuellen Vorträge zu besuchen, mitzudiskutieren und am zeba Praxistag mit den Ausstellern der parallel stattfindenden Tiroler Hausbau & Energie Messe in Kontakt zu treten.

Mehr als 250 erwartete Aussteller auf

18.000 m² Ausstellungsfläche zeigen Systeme, Marken, Innovationen Mehr als 10.000 erwartete Privat- und Fachbesucher aus Tirol und den angrenzenden Regionen

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SCHWERPUNKT „ENERGIE“ in Halle D

ZEBA 2015: Überregionale Fachtagung zur Zukunft von Energie, Bauen und Architektur

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ZEBA Praxistag mit Workshops und Messerundgängen

tiroler-hausbaumesse.at

zeba.eu

Unter dem Motto ‚Paradigmen auf dem Prüfstand‘ bot die erste zeba Fachtagung am 30/31. Jänner 2014 einen bunten Strauß an profunder Fachinformation. Von aktuellen Tiroler Wohnprojekten bis hin zum Gewinner-Haus des Solar Decathlon, von regionalen Erfolgsfaktoren bis hin zu zukunftsweisenden Lösungen internationaler Experten war alles dabei. So waren es vor allem das breite Spektrum und die Qualität der Vorträge, denen die überwiegende Mehrheit der 270 Teilnehmer die Note Sehr Gut oder Gut gaben. Eine ausführliche Nachlese finden Sie auf www.zeba.eu. Am Beginn der zeba Fachtagung stand die Entscheidung der Congress und Messe Innsbruck GmbH (CMI) den Baubereich aus der Tiroler Frühjahrsmesse herauszulösen und ein eigenständiges Messeformat zu schaffen. Die Tiroler Hausbau & Energie Messe Innsbruck, der auch die bisherige ‚Häuslbauermesse‘ auf der Olympiaworld einverleibt wurde, ist mehrheitlich auf Privatbesucher dh. Bauherren und Sanierer aus ganz Tirol ausgerichtet. Daneben war es dem Veranstalter jedoch ein Anliegen verstärkt Fachbesucher anzusprechen und so eine Plattform für das gesamte Bauhaupt- und Nebengewerbe zu schaffen. In diesem Kontext spielt die zeba als eigenständige aber mit der Messe zeitlich und örtlich verbundene Fachtagung eine zentrale Rolle. Anders als bei den Publikumsvorträgen auf der Hallenbühne, geben hier nicht die Aussteller die Themen vor, sondern ein Fachbeirat bestehend aus Vertretern der KammerWest, Energie Tirol, IG Passivhaus, NHT, Landesinnung Bau bzw. SH, pro:Holz, u.a. unabhängigen Experten.


Im zeba Programm soll aber neben aktuellen Trends und Problemstellungen auch die Umsetzung nicht zu kurz kommen. Daher wird die ausstellende Industrie miteingebunden, werden deren innovative Lösungen beispielhaft vorgestellt und bewertet, ohne Jedoch eine bestimmte Marke hervorzuheben. Diese von Ausführenden oder Sachverständigen gehaltenen Vorträge bilden zusammen mit Messerundgängen und Workshops den zeba Praxistag am Freitag, der zugleich der erste Messetag ist. So befruchten die Aussteller durch ihre aktive Teilnahme an der zeba die neue Fachtagung ohne deren Objektivität zu gefährden. Umgekehrt konnte schon bei der Premiere der neuen Messe ein Fachbesucheranteil von 20% erreicht werden. Eine Befragung eines von der CMI beauftragten Marktforschungsinstituts spricht von sehr zufriedenen und investitionsfreudigen Besuchern, die das breitgefächerte Angebot und die Kompetenz der 236 Aussteller mit Bestnoten versahen. Architekten, Baufirmen, Bauträger, Installateure und andere Handwerker sowie Berater sind aber nicht nur als Fachbesucher willkommen, sondern haben wie auch Banken und Versicherungen die Möglichkeit ihre Dienstleistungenin einer eigenen Halle zu zu präsentieren. Die Anwesenheit solcher Professionisten auf der Messe ist für den Tiroler Bauherren besonders wichtig, da der klassische ‚Häuslbauer‘ in 100% Eigenleistung hierzulande weit weniger stark vertreten ist, als in Ostösterreich. In der zweiten Runde ist es das Ziel der Congress und Messe Innsbruck GmbH den erfolgreichen ‚hybriden‘ Ansatz von publikumsoffener Fachmesse und Fachtagung weiter auszubauen und die zeba als führenden Branchentreff über Tirols Grenzen hinaus zu festigen.

Programm zeba 2015* im MesseForum IBK

DO, 29. Jänner 2015 9.30 – 18.0o Uhr Themenblock Zukunft Energie & Zukunft Architektur: Erneuerbare Energieträger heute und in Zukunft – Förderungen und Finanzierung, Schränkt Energieeffizienz die Architektur ein? DO, 29. Jänner 2015 19.00 Uhr – open End Messeeröffnung, Keynote, Podiumsdiskussion FR, 30. Jänner 2015 9.30 – 15.00 Uhr Themenblock Zukunft Bauen: Qualität entsteht an der Schnittstelle, Stand der Technik in Neubau & Sanierung * vorläufiges Programm, Details und Zeitablauf folgen auf www.zeba.eu

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120 Energiewende ERNEUERBARE ENERGIEN

Die Energiewende hat ein Image-Problem…

Tirol ist mit dem Ausbau der Wasserkraft auf dem richtigen Weg, sagt Prof. Dr. Claudia Kemfert, Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit in Berlin Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance in Berlin. Im PASSIVHAUSmagazin erklärt sie, wie die Energiewende zum Konjunkturmotor werden kann.

gebaut werden, hin zu mehr dezentralen erneuerbaren Energien, Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), einem Energie- und Lastmanagement mittels intelligenter Netze und Nachfragesteuerung sowie mittelfristig mehr Energiespeicher. All dies muss heute eingeleitet werden und bedarf umfassender Abstimmungen in Europa und zwischen den Bundesländern. Die größte Herausforderung ist eindeutig ein kluges, auf Langfristigkeit ausgelegtes Management der Energiewende.

PASSIVHAUSmagazin: Laut Ihrer Aussage kann „eine kluge Energiewende zum Konjunkturmotor werden“. Was genau meint das Wort „Energiewende“ und unter welchen Voraussetzungen kann sie zum Konjunkturmotor werden? Claudia Kemfert: Die Energiewende hat zum Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien auf 80 Prozent in den kommenden vier Jahren zu erhöhen, gleichzeitig mehr Energie einzusparen, vor allem in den Bereichen der Gebäudeenergie und Mobilität. Wir steigen somit kurzfristig aus der Atomkraft aus, mittelfristig aus Kohlestrom aus, zudem werden weniger fossile Energien wie Öl und Gas eingesetzt werden. Folglich machen wir uns unabhängiger von Importen und möglichen Preisschocks. Zum Konjunkturmotor kann die Energiewende werden, da Investitionen in Innovationen und neue Energietechnologien Wertschöpfung und Arbeitsplätze hervorbringen. Im Bereich der erneuerbaren Energien sind heute über 370.000 Menschen beschäftigt, im Bereich der Energieeffizienz über 240.000. Im Rahmen einer klugen Energiewende wird sich die Anzahl weiter erhöhen.

PASSIVHAUSmagazin: Welche Blockaden können Sie als Expertin zum (raschen) Fortschritt der Energiewende erkennen? Wie ist diesen Blockaden zu begegnen? Claudia Kemfert: Die Blockaden liegen zum einen darin begründet, dass es Wirtschaftsinteressen gibt, die gern beim herkömmlichen System bleiben wollen. Zum anderen blockiert sich die Politik selbst durch Streitereien und unsicheren Entscheidungen. Die Energiewende hat ein Image-Problem, sie wird permanent schlecht geredet. Dadurch schwindet die Akzeptanz in der Bevölkerung.

PASSIVHAUSmagazin: Welche Risiken und Herausforderungen birgt die Energie-Wende? Wie ist ihnen aus Ihrer Sicht sinnvoll zu begegnen? Claudia Kemfert: Das Energiesystem wird komplett um-

PASSIVHAUSmagazin: Was passiert, wenn wir die Energiewende nicht schaffen? Claudia Kemfert: Wir werden die Energiewende schaffen. Der Prozess kann aber ineffizient werden. Wir sind ein wichtiges Vorbild für die Welt. Allein die drastischen Senkungen der Kosten für Solarenergie haben dazu geführt, dass in vielen Ländern der Welt auch ohne Netzanbindung diese Technologien mehr und mehr genutzt werden können.

„Österreich hat den Vorteil, dass viel Wasserkraft genutzt werden kann, zudem mehr Speicherpotenziale hat, was somit auch für Deutschland interessant ist.“


Prof. Dr. Claudia Kemfert ortet die größte Herausforderung in klugem, auf Langfristigkeit ausgelegtem Management der Energiewende.

Foto: Oliver Fiegel

PASSIVHAUSmagazin: Stichwort Gaskrise: (Wann) wird in Europa Erdgas knapp? Claudia Kemfert: Grundsätzlich steht uns Erdgas noch für die kommenden Jahrzehnte zur Verfügung. In einigen Jahrzehnten werden wir mit überschüssigen erneuerbaren Energien sogar in der Lage sein, Wasserstoff und synthetisches Gas selbst herzustellen. PASSIVHAUSmagazin: Orten Sie global gesehen Unterschiede im Fortschritt der Energiewende? Welche Länder, Regionen, Projekte stufen Sie als vorbildlich ein? Claudia Kemfert: Dänemark ist sehr weit und vor allem sehr konsequent in der Umsetzung der Energiewende. Auch die Skandinavischen Länder tun sehr viel. Es werden viele Länder folgen, wenn die Kosten der erneuerbaren Energien immer weiter sinken. PASSIVHAUSmagazin: Wie bewerten Sie das Bewusstsein für die notwendige Energiewende in Österreich? Im Bundesland Tirol forciert die Politik den großflächigen Ausbau der heimischen Wasserkraft, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu minimieren. Für Sie der richtige Weg? Claudia Kemfert: Absolut. Österreich hat den Vorteil, dass viel Wasserkraft genutzt werden kann, zudem mehr Speicherpotenziale hat, somit auch für Deutschland interessant ist. Zudem setzt Österreich auf konsequentes Energiesparen vor allem im Gebäudebereich, da können wir in Deutschland viel lernen. PASSIVHAUSmagazin: Wie viel Energie lässt sich im Gebäudebereich einsparen? Das Passivhaus mit seiner ausgereiften Technik setzt auf konsequentes Energiesparen. Wie stehen Sie zum Passivhaus als Gebäudestandard? Welches Potenzial sehen Sie in seiner Verbreitung? Claudia Kemfert: Knapp ein Fünftel des Energiebedarfs von Immobilien ließe sich allein durch den Einsatz effi-

Jeder und jede kann zur Energiewende beitragen: „Vor allem durch effektives Energiesparen durch beispielsweise energetische Gebäudesanierung oder durch den Kauf energiesparender Geräte.“

zienter Dämm- und Klimatechnik einsparen. Neben dem Mobilitätssektor liegen die größten Einsparpotenziale vor allem im Immobilienbereich, genauer, in der Gebäudehülle. Der Passivhausstandard ist sehr wichtig, vor allem für neu errichtete Gebäude. Das Potenzial insbesondere für Neubauten ist sehr groß. Aber auch durch die energetische Gebäudesanierung von Altbauten lassen sich große Mengen Energie einsparen. Die energetische Gebäudesanierung setzt volkwirtschaftlich lohnende Investitionen frei, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze schaffen. Zudem werden Energiekosten gesenkt, was ebenso volkswirtschaftlich vorteilhaft ist. PASSIVHAUSmagazin: Auch wenn es abgedroschen klingt: Was kann jede Einzelne, jeder Einzelne zur Energiewende beitragen? Claudia Kemfert: Eine Menge! Vor allem durch effektives Energiesparen durch beispielsweise energetische Gebäudesanierung oder durch den Kauf energiesparender Geräte. Auch durch die Art der Mobilität trägt man zur Energiewende bei (Rad, Bahn, Auto und welcher Kraftstoff oder Flugzeug), und vor allem kann jeder Öko-Strom kaufen oder sich selbst an Energie-Projekten beteiligen.

„Der Passivhausstandard ist sehr wichtig, vor allem für neu errichtete Gebäude.“


Fotos: KillerMedia für Massivhaus GmbH, Internorm

Innovative Fenstersysteme für höchsten Wohnkomfort Hoch wärmedämmende Verglasung, thermisch optimierter Randverbund und fachgerechter Einbau sind bei der Wahl der Fenstersysteme von essentieller Bedeutung. Mit dem „TILG Ganzglas-Einbausystem“ werden großflächige Isoliergläser energieeffizient und ohne sichtbaren Rahmen exakt in die Gebäudehülle integriert. Die perfekte Kombination mit passivhauszertifizierten Fenstern von Internorm, z. B. dem KF 410 mit eingebautem Lüftungssystem, ermöglicht es, ein Gebäude nach den strengen Richtlinien des Passivhaus-Standards zu errichten. Der im KF 410 integrierte I-tec Lüfter ist mit einem Wärmetauscher ausgestattet. Die dadurch erreichten 86 % Wärmerückgewinnung reduzieren Energieverluste auf ein Minimum. Das Lüftungssystem enthält weiter einen Pollenfilter und kann mit der Gebäudesteuerung I-tec SmartWindow von Internorm geregelt werden. Fenster mit integrierter I-tec Lüftung, wie links abgebildet, versorgen die Wohnräume permanent mit frischer, reiner Luft. Rechts: Zertifiziertes Passivhaus in Stans/Tirol mit rahmenloser Verglasung und Fenstern von Internorm.

Arthur Tilg Geschäftsführer Tischlerei Tilg GmbH & CoKG Starkenbach 12 6491 Schönwies Tel.: +43 / (0)5418 / 51 07 Fax: +43 / (0)5418 / 51 07-4 office@tilg.at www.tilg.at


ERNEUERBARE ENERGIEN Forschung und Entwicklung 123

Brennstoffenergie für die

Aktuelle Forschungserbnisse: Nutzbarmachung von Urin durch mikrobielle Brennstoffzellen Die Royal Society of Chemistry (RSC) mit Hauptsitz in London forscht unter anderem zum Thema „Urin als Brennstoff“. In einer Presseaussendung informiert der renommierte Berufsverband, der die Förderung der chemischen Wissenschaften zum Ziel hat, über den aktuellen Stand der Dinge. In der Diskussion um die Erschöpfung fossiler Brennstoffe liegen alternative Energiequellen schon länger im Fokus des weltweiten Interesses. Vielversprechende Technologien wie Photovoltaik, Windkraftanlagen und Wellengeneratoren dominieren das Gebiet natürlicher Energieressourcen, die Elektrizität nutzbar machen und tatsächlich praktische Lösungen für Gegenden zur Verfügung stellen, in denen Sonnenstrahlung, Wind- und Wellenkraft reichlich vorhanden sind. Eine andere Art einer alternativen Energiequelle, die zunehmend mehr Aufmerksamkeit bekommt, ist die Biomasse und ihre Umwandlung in Elektrizität mit Hilfe von mikrobiellen Brennstoffzellen (MFCs). Sie haben den einmaligen Vorteil, dass sie „zu-nass-um-zu-brennen“ geringwertiges organisches Material direkt in Elektrizität mit hohem Wirkungsgrad und auf lange Dauer umwandeln können. Eine breite Auswahl an Substraten wurden als passende Brennstoffe für MFCs ausgewiesen: Ein potenzieller Brennstoff, der bisher nicht berücksichtigt wurde und deswegen ungenutzt ist, ist Urin.

Urin – ein unbegrenzter Brennstoff zur Stromherstellung? Forschungen sind im Gange


124 Forschung und Entwicklung ERNEUERBARE ENERGIEN

Foto: iStock

Urin ist ein in Unmengen vorhandenes Abfallprodukt mit einer geschätzten Weltproduktion von jährlich ~ 6,4 Billionen Litern… Unbegrenzter Brennstoff zur Stromherstellung

Urin ist ein in Unmengen vorhandenes Abfallprodukt mit einer geschätzten Weltproduktion von jährlich ~ 6,4 Billionen Litern – basierend auf einer Weltbevölkerung von 6,97 Milliarden Menschen mit einer durchschnittlichen Urinproduktion von täglich 2,5 Litern pro Erwachsenem. Die Studie der Royal Society of Chemistry beschreibt einen Weg, wie man direkt aus Urin Strom gewinnen kann. „Dies ist keine weitere Studie zu MFCs, die einfach nur demonstriert, wie Substrate genutzt werden können, sondern es ist der erste Bericht, der belegt, dass Urin ein unbegrenzter Brennstoff zur Stromherstellung sein kann“, heißt es in der Presseaussendung der RSC. Die Auswirkung davon könnten enorm sein, nicht nur für die Abwasseraufbereitungsindustrie, sondern auch für Menschen, als Paradigmenwechsel im Denken über Abfall. Mit einer jährlichen Produktion von Billionen von Litern weltweit, ist dies eine Technologie, die die Welt verändern könnte.

Forschungen sind im Gange

Eine Brennstoffzelle besitzt zwei Flüssigkeitskreisläufe, angetrieben durch Pumpen. In dem einen befindet sich Leitungswasser, in dem anderen Urin. Durch die unterschiedlichen Stoffe entsteht ein Missverhältnis zwischen den beiden Kreisläufen. Über eine Membran sind die beiden Kreisläufe aber doch verbunden, so dass ein Austausch stattfinden kann, der dann Strom erzeugt. Die Wissenschaftler am RFC haben getestet, wie das

Mischungsverhältnis (Konzentration, Inhaltsstoffe) im Urin sein muss, damit die Reaktion möglichst effizient und langlebig wird. Das Ergebnis sehr vereinfacht ausgedrückt: Viel an Konzentration hilft viel, viel an Urin bewirkt jedoch nicht viel. Also müssen mehr Brennstoffzellen mit geringerem Volumen her. Weitere Forschungen diesbezüglich sind im Gange. Der vielversprechende Ansatz könnte in einigen Jahren als revolutionäre Technik seinen Durchbruch erleben. Vorausgesetzt, dass einige vorhandene Probleme kreativ gelöst werden.

Royal Society of Chemistry (RSC) Die Royal Society of Chemistry (RSC) ist ein Berufsverband in Großbritannien, der die Förderung der chemischen Wissenschaften zum Ziel hat. Die RSC ist eine forschende Organisation, die Zeitschriften, Bücher und Datenbanken herausgibt. Der Hauptsitz der Gesellschaft befindet sich in London, außerdem betreibt die Gesellschaft ein Büro in Cambridge, wo der Verlag RSC Publishing beheimatet ist.


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Internorm – Richtungsweisende Lösungen für Fenster und Türen Internorm ist die größte international tätige Fenstermarke Europas und Arbeitgeber für 1.950 Mitarbeiter. Diese führende Stellung basiert vor allem auf dem branchenführenden Angebot hoch wärmedämmender Niedrigenergie- und Passivhaus-Fenster. Zahlreiche Zertifikate und Auszeichnungen bestätigen diese Position. Mehr als 21 Millionen Fenstereinheiten und Türen – zu 100 Prozent „Made in Austria“ – haben die drei Produktionswerke Traun, Sarleinsbach und Lannach bisher verlassen. Von der Geburtsstunde des Kunststoff-Fensters bis zu den heutigen High-Tech- und High-Design-Innovationen in Kunststoff, Kunststoff/Aluminium und Holz/Aluminium setzt Internorm europaweit Maßstäbe. Gemeinsam mit knapp 1.290 Vertriebspartnern in 21 Ländern baut das Unternehmen seine führende Marktposition in Europa weiter aus. Zur Produktpalette gehören neben den Fenster- und Türsystemen auch Sonnen- und Insektenschutzsysteme. Überzeugen Sie sich selbst! Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem Internorm Partner!

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128 Stadtwindforschung MENSCH & UMWELT

Was macht der

Wind, wenn er nicht weht?

Schweizer Forschungsgruppe untersucht, warum Bäume in Städten nicht irgendwo gepflanzt werden sollen und was Windkomfort bedeutet An der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich wird im Windkanal geforscht. Die Ergebnisse sollen das Leben in Städten zukünftig besser planbar machen. Denn das himmlische Kind eignet sich als aktive Klimaanlage. Ein in Zeiten des globalen Temperaturanstieges durchaus gefragtes Forschungsfeld.

Zur Person: Viktor Dorer

Fotos: Empa

Leiten die Forschungsgruppe „Urban Building Physics Group“ der ETH und Empa: Diplommaschinen-Ingenieur Viktor Dorer (li.) und Prof. Jan Carmeliet.

Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) ist eine interdisziplinäre Forschungs- und Dienstleistungsinstitution für Materialwissenschaften und Technologieentwicklung innerhalb der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH). Gemeinsam mit Prof. Jan Carmeliet leitet Diplommaschinen-Ingenieur Viktor Dorer die Forschungsgruppe „Urban Building Physics Group“ der ETH und Empa. Seit 1988 forscht er an der EMPA in den Bereichen Energie am Bau und Lüftungstechnologie. Seine Arbeit als Projektleiter fokussiert innovative Energiesysteme in Gebäuden wie thermoaktive Gebäude und passive Kühlsysteme sowie numerische (CFD) und experimentelle Modellierung des lokalen urbanen Klimas und dessen Einflüsse auf Gebäude (Windkanal). Viktor Dorer ist außerdem stellvertretender Leiter des Laboratory of Building Science and Technology. Er doziert zudem an der ETH und der Hochschule Luzern (HSLU).


MENSCH & UMWELT Stadtwindforschung 129

PASSIVHAUSmagazin: Wie funktioniert der Windkanal und wie wirkt sich dieser auf das Leben in Städten aus? Viktor Dorer: Im Windkanal arbeiten wir mit Modellierung und Simulationen von Windströmungen. Letzten Endes zielen die Forschungsergebnisse darauf ab, das Stadtleben in Zukunft besser planbar zu machen und auf Auswirkungen des Temperaturanstieges reagieren zu können. PASSIVHAUSmagazin: Aufgrund der globalen Erwärmung leiden auch Städte vermehrt an hohen Temperaturen und deren negativen Auswirkungen. Wie kann Wind Gebäude und Städte kühlen? Viktor Dorer: Im Allgemeinen wird der Wind als aktive Klimaanlage betrachtet – jede Stadt braucht Belüftung, Schadstoffe müssen abtransportiert werden. Hinzu kommt, dass der Wind in gewissen Straßenzügen eine gewisse Fluktuation aufweist. Eine reduzierte Durchlüftung führt zu erhöhten Wärmeinseleffekten. Damit ist die weit verbreitete passive Kühlung durch Nachtlüftung kaum mehr wirksam, aktive Kühlsysteme werden nötig. Alle Faktoren zusammen lassen Rückschlüsse zu. Wir betrachten Wind als Ressource und

eruieren seine Einwirkung auf Gebäude, aber auch auf Personen im Außenbereich. Städtebauliche Planungen zielen auf den Windkomfort ab. Also darauf, dass die Windgeschwindigkeit in gewissen Grenzen bleiben soll, damit die Umgebung als komfortabel empfunden wird. Um anschauliche Beispiele der Stadtwindforschung anzuführen: Ein grünes Meer vor den Toren der Großstadt – das ist das Ziel des Projektes „Eco Vallée“ in einem Vorort von Nizza, wo die Meeresbrise im Sommer zur Kühlung in die Stadt geführt werden soll. Stuttgart ist ein gutes Beispiel, wie Stadtwindforschung erfolgreich umgesetzt werden kann. Auch in den dichtbesiedelten Städten in Asien ist Stadtlüftung in wichtiges Thema. PASSIVHAUSmagazin: Wind lässt sich passiv nutzen, er verursacht keine Kosten. Was bedeutet diese Aussage im Hinblick auf den Klimawandel? Viktor Dorer: Der Klimawandel verursacht einen Temperaturanstieg – somit wird auch der Wind wärmer. Daher muss Lüftung folglich nicht zwingend Kühlung bedeuten. In modernen Passiv- und Plus-Energie-Häusern wird der Kühlungseffekt über die Wärmepumpe mit Erdsonde erreicht. Dies hat vor allem bei Bestandsgebäuden einen großen Effekt. Städtebaulich untersucht die

Windforschung unter anderem, wie die kühlere Nachtluft vom Stadtrand ins Zentrum gelenkt werden kann. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Menschen den Wind durch urban design kontrollieren können. Auf lokaler Ebene durch Vegetation und Paravents, also lokale Stellwände aus Glas oder gelochten Blechen sowie fix installierte Segeln. Auch die Planung von Grünbereichen zählt dazu. PASSIVHAUSmagazin: Bäume können eine bedeutende Rolle spielen. Wenn sie am falschen Platz wachsen, überwiegen negative Auswirkungen. Warum? Viktor Dorer: Weil in bestimmten Straßenfluchten Bäume den vertikalen Luftaustausch reduzieren und somit den Abtransport von Verkehrs-Schadstoffen verringern können. Daher ist genau zu untersuchen, an welchen Stellen Bäume gepflanzt werden. Sie übernehmen nämlich mit >> Bäume reduzieren in bestimmten Straßenfluchten den vertikalen Luftaustausch und können somit den Abtransport von Verkehrs-Schadstoffen verringern. Daher ist genau zu untersuchen, an welchen Stellen Bäume gepflanzt werden.


Foto: Empa

130 Stadtwindforschung MENSCH & UMWELT

Dem Verhalten des Windes auf der Spur: Forscher am Windkanal der Empa/ETH in Zürich.

ihrer Beschattungs- auch eine klimaregulierende Funktion. Die Doktorarbeit von Christof Gromke an der Uni Karlsruhe und CFD-Rechnungen von Peter Moonen bei uns an der Empa widmeten sich diesem Thema. PASSIVHAUSmagazin: Wie weit ist die Forschung in punkto thermoaktive Gebäude und passive Kühlsysteme, numerische und experimentelle Modellierung (Windkanal) des lokalen urbanen Klimas und dessen Einflüsse auf Gebäude? Was kann die Forschung konkret leisten? Viktor Dorer: Wir kennen die Klimaszenarien, wir kennen den fünften Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der Vereinten Nationen. Deren teils fatalen Ergebnisse auf Wetterphänomene herunterzubrechen, ist jedoch nach wie vor schwierig. So werden für Mitteleuropa wärmere Winter, eventuell stär-

kere Niederschläge, Winde und Stürme erwartet. Klimaforscher gehen von längeren Hitzewellen und höheren Temperaturen aus. Gerade stärkere Hitzewellen erzeugen windarme Situationen – diese im Windkanal zu modellieren, ist ein Ziel unserer Forschung. Ein Thema hierzu sind städtische Wärmeinseln und Auftriebsströmungen. Diese untersuchen wir im Wasserkanal, der sich an der Empa im Aufbau befindet und in etwa einem halben Jahr fertig gestellt sein soll. Unsere Gruppe befasst sich aber auch mit Technologien für die Energiewende, so insbesondere mit der Integration erneuerbarer Energien. Mittels elektrischer Microgrids, lokaler Wärmenetze, mit Speichern und Umwandlung (Strom zu Gas) kann im Verbund durch den Ausgleich zwischen Gebäuden eine höhere Effizienz und eine bessere Ausnutzung des Wind- und Solarpotenzials erreicht werden.

Steingarten einmal anders? Umwelttechnik zeitgemäß! Und ab sofort auch für den Innenbereich! (PR) Sie wollen Ihren Garten neu gestalten? Oder den Platz vor Ihrer Garage? Sie brauchen Hilfe bei technischem Hangverbau? Oder wollen Ihr Regenwasser zur Bewässerung Ihres Rasens nutzen? Ob Naturstein, Betonstein, Feinsteinzeug oder Keramik – bei Katzenberger sind Sie bestens beraten – für innen und aussen. Mit unserem allumfassenden Sortiment und den spezialisierten Mitarbeitern sind wir der ideale Partner für Privatkunden und Gewerbetreibende. Egal, ob bei

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Wir bauen auf Wohngesundheit Dank ökologischer Baumaterialien gesund wohnen, gesund sein! Wir bauen mit natürlichen Baustoffen: Naturbelassenes Holz (ohne verleimte Platten) und Lehm. Holzbau Wegscheider hat sich schon vor Jahren zum Ziel gesetzt, Eigenheime durch eine spezielle Holz-Lehm Mischbauweise zu schaffen, die eine schadstofffreie Raumluft und eine medizinisch empfohlene Raumluftfeuchte von 35 – 55 Prozent aufweisen. Neubauten, Zubauten als auch nachträgliche Innenausbauten und Sanierungen können alle mit Hilfe des eigens entwickelten Lehmbausystems, bestehend aus vorgefertigten Platten und Elementen, schnell und kostengünstig ausgeführt werden. Somit kann ein nachweislich gesundes Wohnklima auf natürliche Art und Weise hergestellt werden! Das Team von Holzbau Wegscheider setzt auf Wohngesundheit. Fotos: Holzbau Wegscheider

Hans Wegscheider und Helmuth Mair Geschäftsführer Holzbau Wegscheider Innovative Bau GmbH Innstraße 2 6136 Pill Tel.: +43 / (0)5242 / 62220 office@holzbau-wegscheider.at www.holzbau-wegscheider.at


132 Schiedel Kaminsysteme

Schiedel Aera: Richtig Lüften im Passivhaus (PR) Im Passivhaus von heute ist eine intelligente Komfortlüftungsanlage dafür zuständig, um uns mit unserem wichtigsten Lebensmittel – der frischen Luft – zu versorgen. Eine vierköpfige Familie setzt beim Duschen, Baden, Kochen, aber auch durch Atmen und Schwitzen täglich über zehn Liter Wasser in Form von Dampf frei. Wird diese Feuchtigkeit nicht abgeführt und bleibt in der Raumluft, ist das Resultat Kondensation und Schimmelbildung. Mit AERA stellt Schiedel perfekt auf Passivhäuser abgestimmte Lüftungssysteme zur Verfügung, die direkt mit dem Rohbau errichtet werden und sauber im Haus integriert sind durch die exkklusive Schacht- und Verteilungslösung von Schiedel.

Fotos: Schiedel Kaminsysteme

AERA Eqonic mit Wärmerückgewinnung (~ 90%!) ist die passivhauszertifizierte, bedarfsgesteuerte Wohnraumlüftung, die für hygienische Luftverhältnisse, angenehmes Raumklima und gesteigerte Lebensqualität sorgt. Doch AERA Eqonic kann mehr: Die Wärmerückgewinnung nutzt die warme Abluft zur Erwärmung der zugeführten Frischluft. Der integrierte Wärmetauscher gewinnt bis zu 90% der Abluftwärme zurück. Das spart Heizenergie, reduziert den CO2-Ausstoß und schont Geldbörse und Umwelt. Zudem ist das Schiedel Lüftungssystem flüsterleise und garantiert optimalen Wohnkomfort.

Der erste passivhauszertifizierte Kamin! Schiedel bietet mit dem ABSOLUT XPert ein innovatives Kaminsystem welches als erstes passivhauszertifiziert wurde. Damit wird bestätigt dass der Schiedel ABSOLUT XPert, eine passivhaustaugliche Komponente ist und strengste Anforderungen im alltäglichen Einsatz erfüllt. Alle bauphysikalischen Anforderungen solcher Komponenten im Passivhaus wurden durch optimales Upgrade des besten Schiedel-Kaminsystems und optimierte Zubehörteile erfüllt. Damit entspricht das Schiedel XPert Kaminsystem dem Behaglichkeitskriterium und dem Hygienekriterium und erfüllt bereits in unverputztem Zustand die ‚Blower-Door‘ Anforderungen an die Luftdichtheit einer zertifizierten Passivhaus-Komponente. So muss kein Bauherr im Passivhaus auf ein behagliches Kaminfeuer verzichten. Er genießt: • Behaglichkeit und genußvolle Wärme • Energieeffizienz und Ressourcenschonung Stromunabhängige Heiz-/Wärmequelle • Möglichkeit, den eigenen Ofen oder Kachelofen zum individuellen Design-Element zu machen. Besuchen Sie uns auf www.schiedel.at für weitere Informationen & Details.


Hanf dämmt grüner! Das ökologische Dämmsystem für das perfekte Raumklima – ausgezeichnet mit dem Klimaschutzpreis 2013! Wer Dämmung sagt, muss künftig auch Hanf sagen. Capatect kann bereits auf mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Hanf als Fassadendämmstoff zurückblicken und beweist mit seinem innovativen ÖkoLine Hanffaser-Dämmsystem, wie man ressourcenschonend beste Dämm- und Schallschutzwerte erreicht. Bei einem Dämmwert von λD 0,039W/mK handelt es sich bei Hanf um einen der wenigen Naturstoffe, der sich bei der Leistung mit konventionellen Dämmstoffen messen kann. Bezüglich Schallschutz setzt die Hanffaser-Dämmplatte neue Maßstäbe. In Verbindung mit der Carbonfaser-Technologie entsteht ein äußerst umweltfreundliches und hochbelastbares System. Hanf ist eine uralte und extrem vielseitige Nutzpflanze, die jetzt als umweltschonender Dämmstoff eine Renaissance erfährt. Die Platten werden ausschließlich aus österreichischem Hanf erzeugt. Es kommen weder Spritzmittel noch Dünger zum Einsatz. Fotos: CAPATECT

Hannes Thaler Gebietsverkaufsleitung Tirol Capatect Baustoffindustrie GmbH Industriezone 11 A-6175 Kematen/Ibk. Tel.: +43 / (0)5232 / 2929 Fax.: +43 / (0)5232 / 2930 kematen@capatect.at www.capatect.at


134 Gletscherbericht MENSCH & UMWELT

Der Himmel schickte Medizin für

Patient Gletscher Dr. Andrea Fischer, Leiterin des Gletschermessdienstes des Österreichischen Alpenvereins, über heimische Eisriesen und menschliche Ursachen des Klimawandels

Foto: Foto Hofer/Innsbruck

Dr. Andrea Fischer, Leiterin des Alpenverein-Gletschermessdienstes, Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck.

Das Jahr 2013 war ein erfreuliches für die heimischen Gletscher. Die Innsbrucker Glaziologin Dr. Andrea Fischer erklärt im PASSIVHAUSmagazinInterview die Gründe. Inwiefern der Mensch zu Verursachern des Klimawandels zählt, kann sie nur vermuten. Es fehlen Messergebnisse, sagt die Wissenschaftlerin. PA S S I V HAU S m a g a z i n : Schwindende Zungen, wachsende Geröllhalden: Wie geht es den Gletschern in den Alpen?

Dr. Andrea Fischer: Seit dem Ende der Kleinen Eiszeit um etwa 1850 gehen die Gletscher zurück, unterbrochen von kurzen Vorstoßperioden um 1870, 1920 und 1980. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist über die Hälfte der Eisfläche abgeschmolzen. Auf dem nunmehr eisfreien Gebiet bildet sich binnen weniger Jahre Pioniervegetation, die Pflanzen und Tiere erobern sich das Gebiet wieder zurück. Es wird allerdings noch einige Jahrzehnte dauern, bis an Stelle der Zunge der Pasterze wieder ein Baumbestand entsteht, wie er für mehrere Perioden des Holozäns nach dem Ende der letzten großen Eiszeit nachgewiesen ist. PASSIVHAUSmagazin: „Endlich wieder Gletschervorstöße“ meldete der Alpenverein Anfang April 2014. Wie lautet Ihre Erklärung als Leiterin des AlpenvereinGletschermessdienstes hierfür? Dr. Andrea Fischer: Über die letzten Jahrzehnte gab es in Österreich in fast allen Jahren zumindest eine geringe Anzahl vorstoßender Gletscher- mit Ausnahme der letzten Jahre, genauer gesagt: seit 2008. Heuer haben einige Gletscher von einer lange andauernden Schnee-


MENSCH & UMWELT Gletscherbericht 135

Die Weißkugel und der Gepatschferner in den Ötztaler Alpen vom Brandenburger Haus aus gesehen.

Foto: Alpenverein/N. Span

Es gibt so gute viele Gründe, ressourcenschonend und nachhaltig zu leben und zu wirtschaften – Und keine Gründe, die dagegen sprechen

decke profitiert, die die Eisabschmelzung verzögert oder überhaupt verhindert hat. Unter dem Einfluss der Schwerkraft fließen die Gletscher talwärts, und wenn das Eis an der Zunge nicht schmilzt, stößt der Gletscher vor. Das kann man nicht als Klimatrendwende sehen, sondern ist Ausdruck von kleinräumigen Wetter- und Witterungsphänomenen, die in jedem Klima vorkommen. Es ist aber in jedem Fall positiv, dass wir in Österreich noch Gletscher haben, die relativ nahe an ihrem Gleichgewicht mit dem Klima sind (und nicht viel zu groß, wie die meisten Talgletscher) und auf solche Witterungssignale dynamisch reagieren können.

PASSIVHAUSmagazin: Sie vertreten den Standpunkt, dass die Klimaforschung bis dato zu wenig Messergebnisse aufweisen kann. Zu wenig, um aus naturwissenschaftlicher Sicht seriöse Prognosen über menschliche Ursachen und Auswirkungen auf den Klimawandel tätigen zu können. Und dennoch kann der Mensch positiv auf das Klima einwirken? In welcher Form? Dr. Andrea Fischer: Ich denke, man sollte in diesem Zusammenhang wieder mehr über Luftschadstoffe sprechen, über Ressourcen und über funktionierende soziale und ökologische Systeme. Geringe Emissionen von Luftschadstoffen verbessern die Lebensqualität >>


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MENSCH & UMWELT Gletscherbericht 137

Foto: Alpenverein

Am Schalfferner in den Ötztaler Alpen ist im Berichtsjahr 2012/13 ein Teil der Gletscherzunge eingebrochen, das Gletscherende ist daher um 173,3 Meter zurückgegangen.

PASSIVHAUSmagazin: Haben wir und unsere Nachkommen genügend Zeit, diese Messungen zu tätigen? Wäre es nicht sinnvoller, Maßnahmen gegen den Klimawandel sofort mit aller Energie umzusetzen und dabei weniger auf naturwissenschaftliche Forschungsmethoden zu pochen? Dr. Andrea Fischer: Ich möchte nicht ausschließen, dass der Mensch eine wichtige Rolle spielt. Ich denke, man sollte aber nicht Behauptungen als Tatsachen vorgeben, die in dieser Form eventuell nicht haltbar sind. Das ist nicht die Aufgabe der Naturwissenschaft, das steht anderen gesellschaftlichen Kräften zu, sei es Politik oder Religion. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es, zu messen was messbar ist. Wenn etwas noch nicht messbar ist, muss man das auch feststellen. Davon unbenommen kann es ja trotzdem einen gesellschaftlichen Konsens geben, Maßnahmen zu treffen, um das Risiko einer ungünstigen Entwicklung zu minimieren. >>

Gletschermesser im Einsatz: Die Einmessung der Gletscherzungen im Rofental mit differentiellem GPS.

Foto: Alpenverein/N.Span

und dienen der Gesundheit. Eine sich immer weiter hinaufschraubende Konsumspirale hat hohe finanzielle, aber auch ökologische und soziale Kosten. Was dem Menschen gut tut, tut auch dem Klima gut: weniger verbrauchen, mehr nachhaltig nutzen.


138 Gletscherbericht MENSCH & UMWELT Quelle: www.zamg.ac.at

Die Abweichung des Niederschlags der Wintermonate 2012/2013 vom langjährigen Mittel 1971-2000.

Gletscherbericht 2012/2013 des Alpenvereins 15 stärkste Rückgänge – Längenverluste in Metern

„Die Aufgabe der Wissenschaft ist es, zu messen, was messbar ist.“ Aber wenn wir den Grundsatz der Wissenschaft aufgeben, finden wir uns mitten im Geist der Hexenverbrennung wieder, in dem man Kollateralschäden in Kauf nimmt, um aufgrund schlecht belegter Tatsachen und Auswirkungen ‚größeres Unglück‘ abzuwenden. Ich sehe die Aufklärung als einen der größten Fortschritte unserer Gesellschaft in den letzten Jahrhunderten, und möchte hier nur ungern einen Rückschritt in finstere Zeiten miterleben. Also muss man in der Diskussion unterscheiden zwischen sicheren und möglichen Aussagen, und auch unterscheiden zwischen Kausalität und Koinzidenz. Falls der Anteil der Menschen am Klimawandel nicht 90 %, sondern nur 40 % betragen würde, wäre dies doch kein Grund, mehr Erdöl zu verbrennen! In diesem Sinne mussten und müssen wir den Ausgang der Klimadebatte nicht abwarten, um das bessere Leben zu beginnen! Anfangen muss ohnehin jede und jeder vor der eigenen Haustür oder beim eigenen Haus.

1. Schalfferner (Ötztaler Alpen) 2. Gepatschferner (Ötztaler Alpen) 3. Obersulzbachkees (Venedigergruppe) 4. Niederjochferner (Ötztaler Alpen) 5. Latschferner (Ötztaler Alpen) 6. Schmiedingerkees (Glocknergruppe) 7. Pasterze (Glocknergruppe) 8. Untersulzbachkees (Venedigergruppe) 9. Waxeggkees (Zillertaler Alpen) 10. Viltragenkees (Venedigergruppe) 11. Hornkees (Zillertaler Alpen) 12. Vernagtferner (Ötztaler Alpen) 13. Umbalkees (Venedigergruppe) 14. Langtalerferner (Ötztaler Alpen) 15. Hochjochferner (Ötztaler Alpen)

-173,3 -114,0 -75,5 -47,5 -45,6 -43,9 -41,0 -39,3 -35,0 -29,5 -26,0 -22,6 -22,0 -21,7 -20,3

Durchschnittlicher Längenverlust aller gemessenen Gletscher: 15,4 Meter Stärkste Rückgänge pro Gebirgsgruppe in Metern Ötztaler Alpen: Schalfferner

-173,3

Venedigergruppe: Obersulzbachkees

-75,5

Glocknergruppe: Schmiedingerkees

-43,9

Zillertaler Alpen: Waxeggkees

-35,0

Stubaier Alpen: Alpeinerferner

-19,9

Silvrettagruppe: Ochsentaler Gletscher

-15,4

Dachstein: Hallstätter Gletscher

-15,2

Ankogel-Hochalmspitzgruppe: Kälberspitzkees -8,0 Goldberggruppe: Ö. Wurten-Schareck- & Goldbergkees

-7,0

Granatspitzgruppe: Sonnblickkees

-6,4

Schobergruppe: Hornkees

-3,3


HAUS Kommentar: HAUS Fachbeirätin

Foto: Foto Hofer Innsbruck

Dr. Andrea Fischer Glaziologin

PD. Dr. Andrea Fischer forscht am Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Außerdem ist sie Leiterin des AlpenvereinGletschermessdienstes.

Inwiefern beeinflusst der Mensch den Klimawandel? Dazu muss man als Erstes den Unterschied zwischen Klimaszenarien und Prognosen erklären: Ein Szenario ist das Ergebnis einer Modellrechnung, der bestimmte Annahmen, z.B. über die Zusammensetzung der Atmosphäre und das Ausmaß verschiedener Rückkopplungsmechanismen, zugrunde liegen. Eine Prognose wird aus dem derzeitigen (bekannten) Systemzustand berechnet, und zu den Ergebnissen kann man eine Eintrittswahrscheinlichkeit angeben. Das Wetter ist ein chaotisches dynamisches System, dessen Zustand nie ganz, sondern nur fast genau bekannt ist. Dieser Unterschied zwischen ganz und fast genau vergrößert sich mit der Dauer des Modelllaufes, und schon für Prognosezeiträume von zwei Wochen liegen die vorausgesagten Zustände so weit auseinander, dass fast alles möglich ist. Daher kann es auch keine Klimaprognosen geben, über eine Laufzeit von mehreren Monaten oder Jahren ist das Modell aus physikalischen Gründen nicht treffsicher. Nun will man aber Szenarien mit mittleren Zuständen eines sich ändernden Systems berechnen. Alle Modelläufe müssen mit Daten geeicht werden, und die Eichfaktoren sind natürlich nur in dem Bereich verlässlich, für den er geeicht wurde. Für einige bekannte Phänomene der Vergangenheit, wie etwa die grüne Sahara oder die Kleine Eiszeit, gibt es noch keine sehr guten Erklärungsmodelle, und sie werden auch in der Numerischen Modellierung nicht gut erfasst. Es scheint also, man hat die natürlichen Ursachen der Klimaschwankungen noch nicht sehr gut im Griff, daher verwundert es mich etwas, dass der Einfluss des Menschen mit der von ihm veränderten Zusammensetzung der Atmosphäre und der Landnutzungsänderung so genau bekannt sein soll. Meines Wissens nach gibt es z.B. kaum Landnutzungskarten größerer Gebiete zwischen 0 und 1700 A.D., geschweige denn Aufzeichnungen über die historischen Emissionen.

Foto: Alpenverein/N.Freudenthaler

Es ist in jedem Fall wichtig, ressourcenschonend zu leben...

Es fragt sich aber auch, ob diese Frage nach der Ursache so wichtig ist. Es ist in jedem Fall, im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaft, wichtig, ressourcenschonend zu leben, nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes. Niemand kann Ihnen garantieren, dass ein kleiner persönlicher ökologischer Fußabdruck das Weltklima ändert. Er verbessert aber in jedem Fall Ihre persönliche Lebensqualität, und die unserer Nachfahren.


140 Klimafolgenforschung MENSCH & UMWELT

Die Gewinner

des Klimawandels Professor der LMU München beschäftigt sich mit Klimafolgenforschung und tragfähigen touristischen Zukunftskonzepten Foto: PASSIVHAUSmagazin

Prof. Dr. Jürgen Schmude Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Dr. Jürgen Schmude von der LMU München forscht unter anderem zum Thema „Die Folgen des Klimawandels im Tourismus“. Er gilt als gefragter Berater touristischer Top-Destinationen.

Dr. Jürgen Schmude ist Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Ludwig-MaximiliansUniversität München (LMU). Zusätzlich berät er Vertreter touristischer Destinationen in den Alpen. Sein Wissen rund um die Klimafolgenforschung wird mehr und mehr gefragt. Anhand von Best-Practice-Beispielen zeigt der Experte im PASSIVHAUSmagazin auf, wie aus (Klima)-Krisen Chancen mit Gewinnern hervorgehen können. Voraussetzung hierfür bildet jedoch Mut zur Anpassung touristischer (Vermarktungs)-Konzepte. Prof. Dr. Jürgen Schmude wirkt sehr authentisch und argumentiert sachlich, wenn er aus seinem Fachgebiet erzählt. Als Wirtschaftsgeograf und Tourismusforscher beschäftigt er sich vermehrt mit Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft – im Speziellen den Tourismus. „Unsere Forschungsmethoden sind sowohl qualitativ, als auch quantitativ“, sagt der Forscher, der die Klimafolgenforschung von der Klimaforschung unterscheidet. Auswirkungen auf die Wirtschaft sind von Branche zu Branche unterschiedlich. Der Wintertourismus lebt vom Schnee, das weiße Gold wird jedoch in Zukunft seltener – oder in anderen Gebieten zu anderen


Probleme sind häufig Politiker, die in Wahlperioden denken. Sowie Touristiker, die nur an Nächtigungszahlen denken und nicht an tragfähige, zukunftsorientierte Konzepte Zeiten – vom Himmel fallen. Stichwort: weiße Ostern und grüne Weihnachten, wie die Vorjahre uns öfters beschert haben. Als Verursacher und Betroffener des Klimawandels gilt aber auch der Einzelhandel. Zu- und Ablieferung der Waren verursachen Verkehr und damit CO2. Der Temperaturanstieg im Winter kann zu vermehrten Straßenschäden durch Auftauen führen, was wiederum Lieferzeiten in die Geschäfte verzögert. Dort angekommen, müssen Waren und Lebensmittel mehr gekühlt werden. Das alles erfordert Energie und spielt in das komplexe Feld des Klimawandels herein. „An diesem Beispiel wird ersichtlich, wie wichtig vernetztes Denken in dieser Thematik ist. Vor- und nachgelagerte Beziehungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Das versuchen wir im Übrigen auch unseren Studenten hier zu vermitteln.“ Gerade in der Klimadebatte werde aber nach wie vor zu schematisch gedacht. Dabei tut sich hier so viel.

70 Prozent Wintertourismus

Wintertourismus war bis vor Kurzem sehr einfach. Der Himmel schickte Schnee – Wintersport-Destinationen

in den Alpen haben sich hervorragend entwickeln können. Gerade in Tirol liegt die Wertschöpfung in der kalten Jahreszeit weit höher als im Sommer. Das Beispiel Ischgl belegt: von insgesamt 1,7 Millionen Nächtigungen entfallen 1,2 Millionen auf die Wintermonate, der Rest geht auf das Konto der Sommermonate. Argumente der Klimaskeptiker, wonach es Eiszeiten immer schon gegeben habe, kommentiert Jürgen Schmude nur mit einer knappen Antwort: „Dann warte es einfach ab. Wer’s nicht sehen will, …“. Für ihn sind die beobachteten Temperaturen, die mittlerweile unterschiedliche >>

„Gefragt sind vernetztes Denken und Mut zu kreativen touristischen Konzepten.“


142 Klimafolgenforschung MENSCH & UMWELT

Foto: Maria Köhle

Geh nicht nur die glatten StraSSen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub Antoine de Saint Exupéry

Die LMU München beherbergt das Department für Geographie, an dem der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung angesiedelt ist.

Pflanzenzusammensetzung in gewissen Regionen zur Folge haben sowie die Zeitreihen Beweise genug. „Wie oft gibt es noch regelmäßig weiße Weihnachten?“, lautet seine Gegenfrage.

Was genau passiert in Zukunft?

Eine Blaupause für die Zukunft gäbe es nicht, sagt der Professor. Es gibt verschiedene Szenarien, die auf verschiedenen Klimamodellen basieren. Dennoch werden sich schneearme Winter wie etwa der vergangene, vermehrt wiederholen. Wie die Golfschlägerkurve der Temperaturentwicklung deutlich zeigt: Der Temperaturanstieg der vergangenen 50 Jahre war erheblich. Das heißt wiederum, dass sich touristisch viele Winterdestinationen auf weniger Schnee einstellen müssen, wollen sie weiterhin Geld mit ihm verdienen. „Wir sollten grundsätzlich nicht nur fragen, wer den Klimawandel verursacht hat, sondern aktiv etwas unternehmen“, appelliert Professor Schmude an die Betroffenen. Heute geht Wintertourismus nicht mehr ganz so einfach wie vor etwa 20 bis 30 Jahren. Weil es mittlerweile unterschiedliche Voraussetzungen gibt. Generell wird der touristische Markt komplexer, weil das Verhalten der Gäste weniger kalkulierbar wird. „Urlaubsgemeinschaften für Reisen werden immer beliebter. Zum Beispiel Kreuzfahrten oder Wanderurlaube in Gruppen“, schildert der Experte. Wieder beim Wintertourismus angelangt, glaubt Schmude nicht an technische Lösungen wie etwa den großflächigen Ausbau von Beschneiungsanlagen. „Das greift zu kurz – diese Ansätze tragen nicht mehr lange und sind daher keine Dauerlösung.“ Viele Regionen, die nicht mit Schneesicherheit gesegnet sind,

werden sich vom Schitourismus verabschieden müssen. „Die können dann Schneekanonen bauen wie sie wollen.“ Was also tun mit oder besser gesagt gegen weiße Bänder in grünen Landschaften? Schmudes Antwort ist immer dieselbe: umdenken, neue touristische Konzepte entwickeln und vor allem, betretene Pfade verlassen.

Gewinner des Klimawandels

Auf der anderen Seite wird es selbst in 50 Jahren noch Regionen geben, die keine Schneesorgen haben und gut davon leben können. Geben wird es im touristischen Markt auch Gewinner des Klimawandels. Der Wandertourismus zum Beispiel. Anfang Juli ist an Schmudes Lehrstuhl ein neues Forschungsprojekt angelaufen. Es thematisiert Auswirkungen erhöhter Pollenbelastung auf menschliche Atemwege. Was das mit Tourismus zu tun hat? Einiges. Denn es gibt Luftkurorte, die sich auf die touristische Zielgruppe von atemwegserkrankten Menschen konzentrieren könnten. Ein anderes Exempel liegt geografisch gesehen an der Nordsee. Dort wurde „schlechtes Wetter“ zum Event per se gestylt. Vermarktet werden dort unter anderem ausgedehnte Spaziergänge mit dem Regenmantel an der peitschenden Nordsee.

Bereitschaft zur Veränderung

Kreativität im Umgang mit Klimafolgen im Tourismus ist also gefragt. Und die Bereitschaft, betretene Vermarktungsstrategien zu verlassen. „Probleme sind häufig, nicht immer, Politiker, die in Wahlperioden denken. Sowie Touristiker, die nur an aktuelle Nächtigungszahlen denken und nicht an tragfähige, zukunftsorientierte Konzepte“, findet Prof. Dr. Jürgen Schmude.


Foto: eli/zweiraum.eu

Installations- und Gebäudetechnik 143

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144 Intelligente Stadtplanung MENSCH & UMWELT

Graz: einer Smart City nimmt Formen an Urbanes Gesamtsystem integriert Elemente der energieeffizienten, ressourcenschonenden und emissionsarmen Stadt Foto: von oben nach unten: Paul Ott, Stadt Graz/Fischer, uwalkinmarto pritz

Graz ist unterwegs, die Smart City zu werden. Erster zentraler Baustein des Demovorhabens in der Waagner-Biro-Straße ist ein „Science Tower“ zur Erprobung von Technologiekomponenten, in dem Unternehmen, die sich mit „green technologies“ befassen, angesiedelt werden. Die Investitionen für den weithin sichtbaren Forschungsturm betragen rund 16 Millionen Euro. Der Spatenstich erfolgt im Herbst 2014, die Fertigstellung ist Ende 2015 vorgesehen. Der Begriff Smart City steht für eine energieeffiziente, ressourcenschonende und emissionsarme Stadt, die ihren Bewohnern höchste Lebensqualität bietet sowie die Bereiche Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Nahversorgung kombiniert. Innovative Entwicklungen aus den Technologiebereichen Gebäude, Energienetze und Mobilität werden in einem integrativen Planungsprozess zu einem urbanen Gesamtsystem zusammengeführt. Der Grazer Gemeinderat hat sich zur Entwicklung einer Smart City bekannt und diese im „4.0 Stadtentwicklungskonzept“ festgelegt. 13 Konsortialpartner tragen das Projekt. Dieses geht neue Wege, indem bereits zu Beginn der Planungen das Stadtteilmanagement „vor Ort“ für die entsprechenden Informations-, Vernetzungs- und Begleitmaßnahmen tätig wird. Die frühzeitige Einbindung von oben: Das Modell des besonderen Stadtteils. Mitte: Graz will für seine Bürgerinnen und Bürger eine Smart City werden. unten: Der Forschungsturm Science Tower mit der benachbarten Helmut List Halle.


MENSCH & UMWELT Intelligente Stadtplanung 145

Bürgern, lokalen Unternehmen und Akteuren ist ein wesentlicher Bestandteil. Als weitere Schritte im Vorfeld der Erstellung der Bebauungspläne werden Wettbewerbe zur Sicherung der Baukultur und der Smart City-Kriterien durchgeführt. Die Qualität in der Umsetzung wird mit zivilrechtlichen Verträgen sichergestellt. Das innovative Stadtentwicklungsprojekt mit urbanen Technologien wird am ehemaligen Industrieareal Waagner-Biro umgesetzt. Weitere wesentliche Bausteine dieses Demoprojektes, das bis Juni 2017 realisiert werden soll, sind – neben dem Forschungsturm – die Energiezentrale, das Auftriebskraftwerk zur urbanen Stromerzeugung, architektonisch hochwertige Bauten, ein umfassendes Stadtteilkonzept etc. Das Gesamtvolumen des Demoprojekts beläuft sich auf knapp 25 Millionen Euro, seitens des Klima- und Energiefonds werden 4,2 Millionen Euro an Förderungen beigesteuert.

Leitprojekt „Science Tower“

In unmittelbarer Nähe zur Helmut-List-Halle, deren Verwirklichung einige Ziele von Smart City bereits vorweggenommen hat, wird als erster Baustein der 60 Meter

Holzbau – was sonst?

hohe Forschungsturm umgesetzt. Die markante Erscheinungsform des Gebäudes wird durch eine Hülle aus transparentem Glas / Photovoltaikmodulen sowie durch die dahinterliegende Holzfassade charakterisiert. Diese setzt sich aus geschlossenen und drehbaren Elementen zusammen, die durch Öffnen und Schließen die sommerliche Überwärmung des Gebäudes verhindern. Die in der Hülle generierte Energie wird direkt für die Belichtung, Computer und elektrische Geräte verwendet. Differenzen von Produktion und Verbrauch werden durch geschossweise eingebaute Batterienblöcke ausgeglichen. Eine Kombination aus Gleichstrom- und Wechselstromnetz minimiert Leistungsverluste. Ein intelligentes Leitsystem, mit dem u.a. die Fenster angesteuert werden, minimiert den Kühlbedarf unter Nutzung von Bauteilaktivierung und „free cooling“ während der Nachtstunden. Ein innovatives Beleuchtungskonzept und modernste, elektronische Geräte sind weitere Bausteine, um den Energieverbrauch deutlich zu senken. Seit Anfang März liegt der Baubescheid zur Errichtung des Turms vor, der Spatenstich erfolgt im Herbst dieses Jahres.

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146 Architektur MENSCH & UMWELT

Die Stopptaste in Sachen Verschandelung drücken ORF-Moderator und Zeit-im-BildAnchorman Tarek Leitner über sein Buch „Mut zur Schönheit…“ Der Österreichische Journalist und Fernseh-Moderator Mag. Tarek Leitner stellt in seinem Buch mit dem provokant formulierten Titel „Mut zur Schönheit…- Streitschrift gegen die Verschandelung Österreichs“ interessante Thesen zur Diskussion. Er findet Hässlichkeit objektivierbar und ortet auch im Namen des Umweltschutzes mancherorts „ungeheuerliche Hässlichkeiten“…

Foto: Peter Rigaud

Viele Akteure – und das ist die Kernthese meines Buches – unterliegen dem Diktat der Wirtschaftlichkeit Tarek Leitner


MENSCH & UMWELT Architektur 147

Tarek Leitner: „Es geht darum, was Menschen, die in einer bestimmten Umgebung leben, die dort als Passanten vorbeikommen, empfinden…“

PASSIVHAUSmagazin: Schönheit liegt im Auge des Betrachters, lautet eine geflügelte Redewendung. Wie kommen Sie in Ihrem Buch „Mut zur Schönheit - Streitschrift gegen die Verschandelung Österreichs“ zu Ihrer Aussage, wonach Hässlichkeit objektivierbar sei? Welches sind Ihre Kriterien für Hässlichkeit? Tarek Leitner: Mir geht es nicht um Architekturkritik im engeren Sinn, das überlasse ich gerne den Experten. Es geht darum, was Menschen, die in einer bestimmten Umgebung leben, die dort als Passanten vorbeikommen, empfinden. Und das ist insofern objektivierbar, als es klar zu erkennende Orte gibt, wo jemand in einer kurzen Pause seines Tagesablaufs auch gerne einmal einen Kaffee trinkt. Da finden wir uns fast alle an denselben, kleinteilig strukturierten Orten zusammen – in den „Latte-Macchiato-Zonen“, wenn Sie so wollen. Am Parkplatz neben dem Diskontmarktkonglomerat am Rande der Umfahrungsstraße ist das eher selten der Fall. Und dann gibt es noch ein Kriterium: Es gibt Landschaften, die wollte, so wie sie sind, bestimmt keiner haben. Vieles passiert uns einfach aus Achtlosigkeit. PASSIVHAUSmagazin: Mit Ihrem Buch wollen Sie „eine längst überfällige Diskussion über unseren achtlosen Umgang mit der Ressource Landschaft anstoßen“. Warum ist uns diese geschärfte Wahrnehmung Ihrer Meinung nach verloren gegangen? Orten Sie Bewegung seit Herauskommen Ihres Buches im Jahr 2012? Tarek Leitner: Die richtige Wahrnehmung ist uns abhanden gekommen, weil sich so manches über Monate und Jahre hinzieht. Es ist ähnlich wie bei den eigenen Kindern: Deren Veränderung merkt man nicht so sehr, wie die bei den Neffen und Nichten, die man seltener sieht. Und: wir verdrängen natürlich die Hässlichkeit. Das ist nur allzu menschlich, sonst würden wir ja auf dem Weg in die Arbeit, die Schule, zum Einkaufen oder zum Arzt jedes Mal trübsinnig werden. Und: wir flüchten in Surrogate der Schönheit. Noch nie haben sich Magazine und Bildbände, die sich mit dem Schönen in unserer Umgebung befassen so gut verkauft. Das heißt, wir sehnen uns sehr wohl nach der Schönheit in unserer Lebensumgebung. Und ich habe den Eindruck, so geht es zunehmend mehreren Menschen. Der steirische Landtag hat sich zuletzt in einer Enquete damit befasst, ich werde aber auch zu vielen Kongressen und regionalen Tagungen eingeladen, ein paar Argumente einzuspeisen. Es ist offenbar mehr Menschen ein Anliegen, die Stopptaste in Sachen Verschandelung zu drücken, als man den Eindruck gewinnen könnte.

PASSIVHAUSmagazin: Welche Rollen und Aufgaben schreiben Sie in diesem Bewusstseinsbildungs-Prozess Architekten zu? Welche den Raumplanern und welche den Politikern, welche die Raumordnungsgesetze erlassen? Tarek Leitner: Viele Akteure – und das ist die Kernthese meines Buches „Mut zur Schönheit“ – unterliegen dem Diktat der Wirtschaftlichkeit. Auch die Gesellschaft insgesamt. Wenn uns jemand sagt, „das rechnet sich“, oder „das braucht es zum Überleben der Region“, dann sind wir schnell bereit, auch Hässlichstes zu akzeptieren. PASSIVHAUSmagazin: Welche konkreten Plätze/Orte in Österreich finden Sie schön, welche hässlich und warum? Tarek Leitner: Es gibt in Österreich wohl unzählige schöne Ecken und Enden – und viel weniger Hässlichkeiten. Aber es ist wie bei einem Glas Wasser: Schon ein Tropfen Gift kann es ungenießbar machen. Und so verhält es sich leider auch mit vielen Landschaften, in denen nur eine Kleinigkeit steht, die für sich genommen nicht der Rede wert ist, aber alles entstellt. PASSIVHAUSmagazin: Gemeinsam mit Kati Bellowitsch haben Sie zum Abschluss der ORF-Initiative „Mutter Erde“ Anfang Juni „Mutter Erde - Die Show" moderiert. Worin liegen für Sie persönlich Herausforderungen der Zukunft in puncto Klimawandel und Umweltschutz? Tarek Leitner: Die Herausforderungen liegen darin, all die technologischen Möglichkeiten, die wir haben (etwa Wind- oder Sonnenkraft zu erzeugen), so zu nützen, dass sie in Einklang mit unserer Lebensumgebung stehen. Denn auch im Namen des Umweltschutzes schaffen wir mancherorts ungeheuerliche Hässlichkeiten. „Auch im Namen des Umweltschutzes schaffen wir mancherorts ungeheuerliche Hässlichkeiten“, findet Tarek Leitner.

Mut zur Schönheit – Streitschrift gegen die Verschandelung Österreichs Tarek Leitner Gebundene Ausgabe: 208 Seiten Verlag: Brandstätter Verlag (21. September 2012) Sprache: Deutsch ISBN-10: 385033659X ISBN-13: 978-3850336598


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MENSCH & UMWELT Leben mit der Natur 149

Lebendige Vitalkost mit

Bruno Weihsbrodt aus St. Johann verrät gesunde Rezepte Bruno Weihsbrodt aus St. Johann beschäftigt sich unter anderem mit naturnaher, veganer Rohkost. Wildkräuter und Wildfrüchte nehmen dabei einen wesentlichen Stellenwert ein. Sie landen bei ihm häufig auf dem Teller oder im Trinkglas. Sein Kräuterwissen hat Bruno Weihsbrodt laut eigenen Aussagen von Inge Kogler, Ignaz Schlifni, Familie Grote und anderen Menschen gelernt. „Ich habe dieses mit meinem Wissen über Ernährung kombiniert, da ich seit 26 Jahren intensiv an den Wirkungen der Lebensmittel auf den Körper forsche“, erzählt der Unterländer. Besonders gut kennt er sich mit essbaren Wildkräutern aus. In seinem Buch „Intelligente Ernährung“ sind diese so eingeteilt, dass sie nach Verträglichkeit sortiert wurden. Das heißt, jene Kräuter, die in der Liste Bruno Weihsbrodt aus ganz oben gereiht sind, kann man St. Johann in Tirol. auch in großen Mengen verwenden. Allerdings warnt der Experte: „Es gibt Kräuter, die in größeren Mengen genossen, durchaus auch Schaden anrichten können. Wildkräuter können auch tödlich und gefährlich sein, wenn sie ohne Sinn und Verstand gegessen werden.“ Einschlägiges Wissen ist also gefragt.

Lieblings-Kräuter Rezept

Derzeit mag Bruno Weihsbrodt folgendes Rezept besonders gerne: Man nehme eine große Hand voll Lindenblätter (ca. 100 – 150 Gramm) und ein Glas Wasser. Dazu drei Feigen, drei Bananen, 1/2 TL Ceylon Zimt, 3 - 4 Zitronenmelisseblätter und mixe dies zu einer Creme. In eine Schüssel gefüllt und mit 250 g Heidelbeeren vermischt, ergibt dies eine Mischung aus „Energie“, die sehr gut schmeckt und sehr lange sättigt. Wildkräuter bedeuten für Bruno Weihsbrodt sehr viel.

„Mit ihnen lässt sich der Verpackungsmüll verringern, man benötigt weniger Geld, die Umwelt wird entlastet durch weniger Transport, weniger Pestizide, Kunstdünger und weniger Energieverbrauch. Und mehr Gesundheit bedeutet auch weniger Medikamentenkonsum, der das Grundwasser und den Klärschlamm belastet. Mit fundiertem Wildkräuterwissen muss niemand mehr Angst vor dem Verhungern haben und unser Sozialsystem würde auch voll davon profitieren, wenn die Menschen gesünder wären. Auch die Steuerlast würde dadurch geringer werden.“ Das Buch „Intelligente Ernährung” soll den Menschen einen Weg zeigen, wie man sich wieder naturnaher ernähren könnte. „Es enthält sehr viele Informationen zu den gängigsten Ernährungsfragen unserer Zeit sowie Rezepte mit Kochkostenanteil für Einsteiger in diese Ernährungsweise“, schildert Bruno Weihsbrodt. Das zweite Buch „Vitalkostrezepte intelligent kombiniert” enthält an die 120 schmackhafte roh-vegane Rezepte. Von Hauptgerichten, Suppen, Smoothies bis Rohkostschokolade und Weihnachtsgebäck reicht die Palette.

Kräuterakademie

Für den Verein „Freunde naturgemäßer Lebensweise“ (FNL) hält Bruno Weihsbrodt Vorträge. Der FNL widmet sich vor allem dem Heilkräuterwissen und erhielt dafür den Titel des „Weltkulturerbe der UNESCO“ verliehen. Seit ein paar Jahren gibt es die Kräuterakademie mit fast 20 Referenten. Daher werden in jedem Bundesland Österreichs nun Kräuterseminare angeboten, um dieses Wissen an Interessierte weiterzuvermitteln. Mehr über den FNL unter www.fnl.at.

„Mit fundiertem Wildkräuterwissen muss niemand mehr Angst vor dem Verhungern haben.“ Bruno Weihsbrodt

Fotos: Bruno Weihsbrodt


150 Lichtplanung wohn- & GartenT(R)äume

Professionelle

Lichtplanung steigert die Wohnqualität Maximierte Harmonie und Raumstimmung mit den richtigen Leuchten und Designs „Ohne Licht, kein Leben“, diese profane Tatsache birgt sehr viel Potenzial, wenn es um Ausstattung von Räumen mit stimmigen Lichtkonzepten geht. Fachmännisch geplant, können diese den Wohlfühlfaktor in den eigenen vier Wänden erheblich steigern. Die schönste, teuerste und beste Einrichtung erfüllt nur ihre halbe Bestimmung, wenn sie unzureichend beleuchtet oder gar unsichtbar erscheint. Sie gehört ins richtige Licht gerückt. Die M&L Lichttechnik GmbH mit Sitz in Innsbruck ist seit vielen Jahren auf dem Gebiet der professionellen Lichtplanung mit eigener Produktion und Handel tätig. Geschäftsleiter Udo Schlichtherle schildert die Vorteile für Kunden: „Sie kommen mit ihrem Einreichplan oder, wenn vorhanden, mit Detailplänen, zu uns. Darauf aufbauend, erarbeiten wir ein absolut individuelles Lichtkonzept. Dabei nehmen wir jeden Raum unter die Lupe und stimmen dessen Funktion mit den optischen Anforderungen der Bewohner ab. Ziel ist es, mit Lichtfaktoren ein Maximum an räumlicher Harmonie und Stimmung zu erreichen.“ Dieses Erstgespräch ist übrigens kostenlos.


HAUSTECHNIK Stimmige Lichtkonzepte 151

Stimmige Lichtakzente vermögen einem Raum die besondere Note zu verleihen Fotos: M&L Lichttechnik

Wer eine Küche will, geht zum Küchenplaner – Wer stimmige Lichtkonzepte will, geht zum Lichtplaner Udo Schlichtherle, M&L Lichttechnik

Baldige Lichtplanung hilft Kosten sparen und bringt viele Vorteile

Von der formschönen Leuchte über dem Esstisch bis zur zweckmäßigen Leselampe im Schlafzimmer – die Grundproduktpalette von M&L Lichttechnik bewegt sich sehr nahe an gängigen Trends. Überhaupt gestaltet sich die gesamte Firmenphilosophie als äußerst innovativ: „Wir versuchen immer, den Trends voraus zu sein und entwickeln moderne Lösungen, suchen nach neuen Materialien verwenden aktuelle Technologien wie LED“, ergänzt Schlichtherle. Mit ihrer Eigenproduktion hat sich das Team der M&L Lichttechnik GmbH eine hervorragende Reputation erarbeitet. Ob Stahlleuchten nach Maß oder das Lasermotiv mit den Wunschfarben – bei M&L Lichttechnik GmbH werden Kundenträume Wirklichkeit. Vom privaten Häuselbauer bis zum Industriekunden. Je eher die Lichtplanung im Planungsprozess mitüberlegt wird, desto besser. : „Weil so der Handlungsspielraum erhöht wird, teure Nacharbeiten werden ausgeschlossen“, betont Schlichtherle und ergänzt einen wichtigen Aspekt: „Unser Angebot ist durchaus erschwinglich. Viele bezweifeln das und haben Scheu davor, dabei haben wir Konzepte für jedes Budget.“


Professionelle Lichttechnik aus Expertenhand Als kompetenter Partner in Sachen innovative Lichttechnik empfiehlt sich die M&L Lichttechnik mit Sitz in Innsbruck. Das Team bietet eine Produktpalette an, die sich an den News orientiert und den Trends auf diesem Fachgebiet voraus ist. Sei es im Design oder den laufend neuen Technologien wie LED. Die Eigenfertigung von Leuchten nach Maß – z.B. aus Stahl – lässt flexible, innovative Lösungen zu. Neben Leuchten aus Stahl, Aluminium, Edelstahl, Wolle, Stoff etc. sind auch Profile für indirekte Beleuchtung, Außenleuchten und hübsche Accessoires erhältlich. Die Zielgruppe reicht vom privaten Häuslbauer bis zum Industriekunden. Im Rahmen eines kostenlosen Erstgespräches wird ein professionelles, wirtschaftliches Lichtkonzept erarbeitet, dieses basiert auf individuellen Vorstellungen und Wünschen der Kunden. Fachgerechte Montage, Wartungs- und Reparaturarbeiten runden das Angebot ab. Fotos: M&L Lichttechnik

Udo und Marlene Schlichtherle Firmeninhaber M&L Lichttechnik GmbH Feldstraße 9b 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512 / 572945 Fax: +43 (0)512 / 572945-6 office@lichttechnik.cc www.lichttechnik.cc


QuAlität mit sicherheit Die Firma ramsauer ist seit 140 Jahren ein kompetenter Partner für Dichtstoffe. Durch geprüfte Produkte (DIN 18545, Gruppe E), enge Zusammenarbeit mit Farbherstellern und Prüfinstituten können wir auch für Ihren Betrieb einen optimal abgestimmten Dichtstoff anbieten. Wir haben es uns zur Aufgabe gestellt, die Bedürfnisse und Probleme unserer Kunden zu erkennen und auf den jeweiligen Fall bezogen, die optimale Lösung zu erarbeiten.

www.ramsauer.at

Dichtstoffe inDustriekleber Pu-schäume ramsauer Gmbh & co kG A-4822 Bad Goisern a. H., Sarstein 17, +43/(0)6135/8205-0, office@ramsauer.at

Massiv bauen – massiv Energiekosten sparen (PR) Die Preise für Heizöl und Gas sowie Strom steigen immer weiter. Energieeffizientes Bauen ist daher schon lange kein Modetrend mehr, sondern eine dringende Notwendigkeit. Die Landesinnung Bau Tirol empfiehlt deswegen Häuser in Massivbauweise. Diese bieten optimalen Wärme- und Feuchteschutz und schonen die Umwelt ebenso wie den Geldbeutel.

kunftssicheren Kapitalanlage in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Massivbaustoffe sorgen zudem für besten Schallund Brandschutz und bieten vielfältige architektonische Gestaltungsmöglichkeiten. Die Tiroler Baumeister sind Experten für energieeffizientes und massives Bauen – von der detailgenauen Planung über sachkundige Beratung zu den verschiedenen Baumaterialien bis hin zur professionellen Bauausführung. Lassen Sie sich beim Bau Ihres Passivhauses in Massivbauweise von den Experten beraten.

Massive Baustoffe wie Ziegel, Beton oder Stein sind die besten Materialien für den Bau eines Passivhauses und wirken wie natürliche Klimaanlagen: Durch ihre hervorragende Wärmespeicherfähigkeit gleichen diese mineralischen Baustoffe Temperaturschwankungen aus. So bleibt das Haus im Winter wohlig warm und im Sommer angenehm kühl, die Kosten für Heizung bzw. Kühlung können deutlich gesenkt werden. Wer massiv baut, spart jedoch nicht nur an Energiekosten, sondern wird auch mit einem natürlichen und gesunden Raumklima belohnt. Denn überschüssige Luftfeuchte wird durch diffusionsoffenes Mauerwerk nach außen abgeleitet, Schimmel hat keine Chance. Ein weiteres Argument für die bewährte Massivbauweise ist die solide Bausubstanz: Diese lässt einen optimalen Werterhalt des Hauses erwarten. Dadurch werden Passivhäuser aus Massivbauweise zu einer zu-

Die Massivbauweise eignet sich optimal für den Bau eines Passivhauses. Informieren Sie sich bei Ihrem Tiroler Baumeister! Foto: Fotolia


154 Designglas

PilkingtonDesignglas als elegante und funktionale Ergänzung in der Küche.

Designglas in formschöner Vollendung Küche, Bad- und Wellnessbereich als optimale Anwendungsbereiche

Pilkington Designglas wird mit keramischen Farben behandelt, die durch Einbrennen bei 650 Grad mit dem Einscheibensicherheitsglas verbunden werden. Pilkington Designglas ist hitzebeständig und UV-stabil. Die Fläche ist extrem schlag- und stoßfest und eignet sich durch die Antiscratchoberfläche bestens für den Einsatz im Küchenbereich: Küchenrückwände, Küchenarbeitsflächen, Ganzglasanlagen, Glasschränke, Wandverkleidungen, Trennwände, Möbelfronten und Tischabdeckungen zählen zu den Anwendungsbereichen. Zusätzlich zeichnet sich Glas durch seine leicht zu reinigende Oberfläche aus.

Küche, Bad- und Wellnessbereich

Für Interessierte bietet sich die Möglichkeit, ihre KüchenArbeitsplatte aus Glas mit der passenden Küchenrückwand oder mit individuellen Glasschränken zu erweitern. Entsprechend Ihren ästhetischen Ansprüchen kann aus bunten Farbpaletten der RAL-Farbton ausgewählt werden, der optimal auf weitere Materialien abgestimmt ist. Besondere Brillanz entsteht durch die Verwendung von Pilkington Optiwhite (Weißglas). Aber auch im Bad- und Wellnessbereich setzt sich emailliertes Glas immer mehr durch. Pilkington Designglas stellt eine hochwertige Alternative zu herkömmlichen Fliesen dar.

Foto: eli/www.zweiraum.eu

(PR) Glas als einer der ältesten Rohstoffe des Menschen wird aus natürlichen Rohstoffen erzeugt. Pilkington Designglas punktet mit optischer Eleganz und praktischer Funktionalität.

Die Antiscratchoberfläche besticht mit besonderer Farbbrillanz.

Vorteile auf einen Blick • • • • • • • •

Antiscratchoberfläche Besondere Farbbrillanz durch Weißglas ESG ist extrem schlag- und stoßfest UV-stabil Große Auswahl an Standardfarben hitzebeständig leicht zu reinigen, hygienische Oberfläche kurze Lieferzeiten

Foto: Piklington


Beratung, Verkauf und Verlegung von Fliesen, Stein und Marmor vom Meisterfachbetrieb

Ihr exzellenter Partner für Fliesen, Stein und Marmor Profikeramik Sponring mit Sitz in Kolsass steht für Beratung, Verkauf und Verlegung von Fliesen, Stein und Marmor vom Meisterfachbetrieb. Ob Wohn- oder Arbeitsbereiche, in der Beratung erfüllt das kompetente Team der Firma Profikeramik Sponring, welche im Jahr 2004 gegründet wurde, individuelle Kundenwünsche. Damit werden ganz persönliche Fliesenträume wahr. Die professionellen und bestens geschulten Mitarbeiter verlegen keramische Wand- und Bodenbeläge aller Größen, vorrangig mit Laser geschnittenen Kanten. Höchste Präzision in der Ausführung gilt als selbstverständlich. Aber auch in der Sanierung ist das Profikeramik-Team exzellent: In Zusammenarbeit mit renommierten Handwerkern erneuern die Fachkräfte jeden Fliesenbelag. Renovierung und Sanierung werden dabei aus einer Hand angeboten. Fotos: Profikeramik Sponring

Roland Sponring Geschäftsführer Profikeramik Sponring Bundesstraße 3 6114 Kolsass Tel./Fax: +43 (0)5224 / 67432 office@profikeramik-sponring.at www.profikeramik-sponring.at


Formschön, edel, funktional und nachhaltig präsentieren sich die Küchen des norditalienischen Herstellers.

156 Wohndesign

Valcucine, mein Objekt der Begierde Formschöne, funktionale und nachhaltig erzeugte Küchen bei Tschallener in Ried (PR) Fesch soll sie sein, funktional und auch nachhaltig – die Ansprüche an meine persönliche Traumküche waren nicht gerade verschwindend gering. Dass ich auf der Suche nach einem kompetenten Anbieter gar im Tiroler Oberland fündig werde, hätte ich nicht gedacht. Ein Streifzug durch das Küchenstudio Tschallener in Ried im Oberinntal, in dem mein absoluter Favorit im Schauraum steht: die italienische Designerküche von Valcucine… Schon beim Betreten des Küchenstudios in Ried im Oberinntal ist die spezielle Raumatmosphäre spürbar. Hier vermischen sich stilvolle Einrichtung mit neuesten Wohn- und Küchentrends sowie Top-Beratung aus Expertenhand. Der Fachbetrieb mit angebauter Tischlerei präsentiert als exklusiver Valcucine-Partner in Tirol und Vorarlberg auch formschöne Küchen-Modelle der Marken Leicht und Haka. Und einen Schritt weiter da steht sie: die Valcucine des norditalienischen Herstellers, als mein Objekt der Begierde. Immerhin sollte ich die nächsten 30 bis 40 Jahre viel Zeit mit ihr verbringen.

Design, Funktionalität und Nachhaltigkeit Was sie so einzigartig macht? Zuerst einmal ihr wirklich edles Design gepaart mit Funktionalität. Und dies basiert nicht nur auf Schönheit, sondern zudem auf dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Je länger die Lebensdauer, desto eher kann das Objekt als nachhaltig angesehen werden. Dabei sind handwerkliche Bearbeitungen äußerst funktionell bezüglich der ästhetischen Langlebigkeit eines Produktes, da die individuelle Gestaltung und die Handarbeit eine emotionale Bindung zum Objekt entstehen lassen, die diese Langlebigkeit unter ästhetischen Gesichtspunkten fördert. Das Ergebnis ist eine längere Nutzungsdauer des Objektes und damit ein verlängerter Lebenszyklus. So verringert sich die Umweltbelastung und die Umweltverträglichkeit erhöht sich, heißt es bei Valcucine. Das gefällt mir.

Dematerialisierung und Wiederaufforstung Vom Korpus über die Arbeitsflächen bis hin zu den Böden – die Teile der Küche bestehen aus wiederverwertbarem Glas oder massiv verleimten Sperrholzplatten. Dematerialisierung nennt es der Hersteller, wenn die Struktur der Produkte bis auf ein essentielles Minimum reduziert wird. So entstehen Objekte mit maximalem Design bei minimalem Verbrauch an Rohstoffen und Energie. Ein weiteres Beispiel: Die Arbeitsplatten von Valcucine, die aus einem tragenden Aluminiumprofil bestehen, das mit einer schmalen Arbeitsplatte aus Glas, Edelstahl, Laminat, Cristalite oder Naturstein verbunden wird. Die

Fotos: Vacucine

Bei den Arbeitsplatten setzt der Hersteller auf Dematerialisierung. Ein wesentliches Merkmal von Nachhaltigkeit


Foto: Vacucine

besondere Form und Festigkeit des Rahmens erlaubt eine drastische Reduzierung der Materialmenge, aus denen die Arbeitsplatte besteht (z.B. 60 % bei einer Arbeitsplatte aus Laminat). Das gefällt mir sehr gut. An einer Wand im Küchenstudio Tschallener entdecke ich plötzlich eine informative Schautafel. Sie listet Umwelt-Projekte von Valcucine auf: „Wir denken an den enormen Wert des Baumes und der Natur und verfolgen deshalb eine Strategie der Wiederaufforstung, da die gepflanzten Bäume in der Lage sind, das Kohlendioxyd, das durch die Industrieproduktion entstanden ist, in Sauerstoff umzuwandeln…“

Neben Designerküchen von Valcucine sind auch Küchen von Leicht und Haka im Küchenstudio Tschallener in Ried zu bewundern.

Fotos: Helge Reinke

Tschallener Wohndesign So gut, dass ich mich nur sehr schwer trennen kann vom Anblick meiner Traumküche. Einen Stock höher streife ich noch rasch im Tschallener Wohndesign vorbei. Oder doch nicht so rasch? Denn hier empfangen mich extravagante Schaustücke im Tiroler Landhausstil. Naturholzböden, Zirbenholzverkleidungen und elegante Möbel aus Altholz. Aber auch italienische Sitzmöbel und Wohnlandschaften, Infrarotkabinen, Matratzen und Betten sind zu besichtigen. Und zu bestaunen. ©VALCUCINE S.p.A.

Umwelt-Projekte von Valcucine Valcucine unterstützt und finanziert Bioforest, die Gesellschaft für die Regeneration der natürlichen Umwelt. Außerdem tritt Valcucine für eine strenge Mülltrennung zwischen Plastik, Aluminium, Glas, Papier, Karton, Holz, Polystyrol, Polyäthylen, Eisen und Stahl ein und unterstützt die Wiederverwendung und das Recycling zum Vorteil der Umwelt. Das gefällt mir schon wieder alles sehr, sehr gut…

Tschallener Wohndesign präsentiert extravagante Schaustücke im Tiroler Landhausstil.

Tschallener GmbH & Co KG, Bau- und Möbeltischlerei, 6531 Ried im Oberinntal 145 UID-NR: ATU32762506, Tel.: +43(0)5472 / 6407, Fax: +43(0)5472 / 6596 Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 - 12 / 13 - 17 Uhr, Terminvereinbarung: +43(0)699 / 16171310

Foto: Helge Reinke


ALLES ALLES -- AUSSER AUSSER GEWÖHNLICH GEWÖHNLICH

©VALCUCINE ©VALCUCINE S.p.A. S.p.A.


Pilkington-Sicherheitsund Designglas Pilkington Austria führt eine umfangreiche Reihe von Produkten für alle Einsatzbereiche. Die Produktpalette besticht weiters mit chicem und praktischem Designglas für den Küchenbereich. Glas kann auf vielfältige Weise zum Schutz von Menschen in Gebäuden eingesetzt werden und ermöglicht dabei gleichzeitig helle, freundliche und offene Designs. Glänzend sticht das Designglas aus der Pilkington-Produktpalette hervor. Pilkington Designglas ist hitzebeständig und UV-stabil. Die Fläche ist extrem schlag- und stoßfest und eignet sich durch die Antiscratchoberfläche bestens für den Einsatz im Küchenbereich. Zusätzlich zeichnet sich Glas durch seine leicht zu reinigende Oberfläche aus. Ein neues Glas für Brandschutzverglasungen der Feuerwiderstandsklasse F(EI) 30 stellt Pilkington Pyrostop® Line dar. Unter anderem kam dieses beim Brandschutzkonzept der Wiener U-Bahn-Station Aspern zum Einsatz. Bei diesem Projekt war Pilkington Austria an der projektbegleitenden Arbeit beteiligt, sodass alle spezifischen Anforderungen mit geprüften und zugelassenen Glastypen aus der Brandschutzglaspalette von Pilkington realisiert werden konnten. Pilkington Austria informiert Sie auch gerne über Innovationen für den Passivhausbau, wie zum Beispiel über Pilkington InsulightTM Sun, die modernen Sonnenschutzgläser, die ungewollte Aufheizung durch direkte Sonneneinstrahlung verhindern und trotzdem eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit gewährleisten. Fotos: Pilkington

Arthur Lindner Geschäftsführung Pilkington Innsbruck Archenweg 54 6020 Innsbruck Tel.: +43 / (0)6462 / 46 99 0 Fax: +43 / (0)6462 / 46 99 4013 info.innsbruck@at.nsg.com www.pilkington.at www.nsg.com


160 BIOTOP

Kompetent, kreativ & leistungsstark Biotop & Technik Ratzesberger GmbH aus Tirol (PR) Als Fachbetrieb für die Planung, den Bau und die Nachbetreuung von individuell gestalteten Wasserlandschaften zählt die Biotop & Technik Ratzesberger GmbH in Bad Häring/Tirol heute zu den führenden Schwimmteichbauern in Österreich. In den letzten 20 Jahren realisierte das Unternehmen mehr als 700 private und öffentliche Schwimmteiche und Naturpool-Anlagen in ganz Europa. Zu einem seiner jüngsten Projekte zählt die Realisierung des Kleinbadeteiches des Hotels Hinteregger in Matrei i.Osttirol. Spezialisiert ist das Unternehmen auf die Planung und den Bau von Schwimmteichen, Naturpools, Biotope und Wassergärten. Die Firmenphilosophie von Biotop & Technik – ein Gesamtangebot von Planung, über Ausführung und Betreuung mit dem entsprechenden Know-how anzubieten – führt Jahr zu Jahr zu einem wachsenden Kreis zufriedener Kunden. Unter dem Markennamen RABAGS® ließ sich der Tiroler Fachbetrieb die von ihm entwickelte Schwimmteich-Klärtechnik europaweit patentieren. Zudem ist das Unternehmen Mitglied im Garten- und Landschaftsbauverband Österreich


Fotos: Biotop

und kann so mit seiner ständig wachsenden internationalen Kundschaft umfassend Konzepte zur modernen Gartengestaltung samt einer professionellen Ausführung anbieten. Über eine besonders ausgeprägte Kompetenz verfügt Biotop & Technik bei der Anlage von Schwimmteichen und Naturpools. Hier sind etwa zwei Drittel der Gesamtfläche der Schwimmzone vorbehalten. Den Rest bildet der Flachwasserbereich, der als Klärzone genutzt wird. Dieser übernimmt – unterstützt durch ganz spezifische Wasserpflanzen – die biologische Selbstreinigung. Der Einsatz von Chemikalien erübrigt sich somit. Chlorallergien können dementsprechend nicht auftreten. Durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sich der Flachwasserbereich und gibt die Wärme an die Schwimmzone weiter. Errichten lässt sich ein RABAGS® Schwimmteich auch in kleinen Gärten. Eine Grundstücksfläche von 200 m2 ist ausreichend.

Biotop & Technik Ratzesberger GmbH Rettenbachstraße 12 A, A-6323 Bad Häring Tel: +43 5332 72277, Mobil: + 43 699 14298639 office@schwimmteich.com, www.schwimmteich.com


RaumAkupunktur

„Wir haben das Gefühl, dass die Raumakupunktur, die wir 2011 gemeinsam mit Maya Tilg in unser neues Firmengebäude integriert haben tatsächlich Wirkung zeigt. Unser Team ist mit Freude und Kreativität bei der Arbeit. Unsere Werbeagentur konnte sich im neuen Büro sehr gut und gesund weiterentwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass eine Raumakupunktur den Erfolg eines Unternehmens als auch die Motivation der Mitarbeiter unterstützen kann.“

für gesunde, kraftvolle und erfolgreiche Räume

Zeremonien & Rituale z.B. Grundsteinlegung, Hausweihung, Hausübergabe

Raum der Stille spirituell freie Räume für Meditation, Yoga & Co

Werbeagentur Praxmarer, Mils www.praxmarer.net

ThemenWege in der Natur: z.B. YogaWeg, MeditationsWeg, KlangWeg

Workshops für Teams & Führungskräfte auf der Suche nach ihrem guten Platz für mehr Erfolg & Kreativität

RaumCoaching Individuelle Beratung und Begleitung beim Planen, Bauen und Einrichten

Alexander Walser, Fiss www.alpslodge.at

Foto: www.bestundpartner.com

„Mir war wichtig, bei der Realisierung meines Hotel-Projekts nicht nur auf perfektes Design, sondern auch auf die ‚inneren Werte‘ des Bauvorhabens zu achten. Deshalb haben wir uns für eine Raumakupunktur entschieden, die den Erfolg unseres Hauses und unsere Ziele langfristig unterstützen soll.“

Maya Maria Tilg A l 6426 Roppen l Hofacker 3 Ruf +43 650 517 4669 Mail office@oleyon.at www.oleyon.at


wohn- & GartenT(R)äume Raumkonzepte 163

Hinter jedem Raum steht ein Traum Was will ich in einem bestimmten Wohnbereich erleben? Diese Frage sollten sich zukünftige Bewohner schon in der Planungsphase stellen. Die Wirkung eines Raumes wirkt sich auf das Verhalten der Menschen aus. Maya Maria Tilg aus Roppen bietet in ihrem Unternehmen „OleYon“ professionelles Raum-Coaching an. Wichtig ist es, bereits in der Planungsphase zu überlegen, welche Erfahrungen im jeweiligen Wohnbereich gemacht werden wollen. Räume begegnen uns Menschen. Sie können freundlich, angenehm, warm, offen und sinnlich wirken – oder kalt und unfreundlich. „Diese Wirkung überträgt sich auf Menschen“, erläutert Maya Tilg Ergebnisse ihrer Diplomarbeit an der Fachhochschule für Sozialpädagogik in München. So konnten in sanierungsbedürftigen „heruntergekommenen“ Schulen deutlich gesteigerte Aggressionen bei Schülern beobachtet werden. „In einladenden Gebäuden hingegen, waren die Schüler motiviert und kreativ. Weil der Raum ihnen vermittelt hat, dass sie hier willkommen sind“, schildert die Expertin. Bauherren-Familien sollten sich bereits in der Planungsphase Gedanken darüber machen, was sie in einem Raum, einer Wohnung, einem Büro oder einem Hotel erleben möchten. Denn hinter jedem Projekt stehen Wünsche. Harmonie und Geborgenheit in der Familie oder Erfolg in einem Büro – der tiefere Sinn eines jeden Designs, einer jeden Investition sollte vorhanden und ausgeprägt sein. Immerhin geben die Menschen ihr Leben lang das meiste Geld für Wohnraum aus. Wohin diese finanzielle Energie gezielt fließen soll, mag gut überlegt sein. Bei der Einrichtung selbst empfiehlt Maya Tilg die ganzheitliche Betrachtung. „Der Mensch ist sehr fixiert auf den Sehsinn. Dabei haben wir noch vier bis fünf andere. Es kann Sinn machen, Materialien mehr zu fühlen, schmecken und zu riechen.“ Bei nicht variablen Möbeln wie Böden, Küche oder Fliesen empfiehlt sie anpassungsfähige Neutralfarben. „Farbige Akzente lieber mit leicht austauschbaren Accessoires, Kissen oder Teppichen als auch bei den Wandfarben

setzen“, verrät Maya Tilg. Auch Naturmaterialien wie Holz und Stoffe aus Naturfasern sollten in einem maximalen Wirkungsbereich eingesetzt werden. Ein Bett gehört an der Wand – und nicht bei einem Fenster platziert.

Räume akupunktieren

Bei der Raumakupunktur geht es dann darum, die Wünsche und Visionen an den neu geschaffenen Raum an bestimmten Bereichen zu manifestieren. Zum Beispiel mit Steinen, Pflanzen oder Licht. Das kann der BauherrenFamilie helfen, dass sich eben diese Wünsche im Außen erfüllen. Gefragt nach einfachen Tipps und Tricks bei der Raumgestaltung rät Maya Tilg zur regelmäßigen Entrümpelung von Dingen, die nicht mehr gebraucht werden, „zu denen ich keinen Bezug mehr habe“, das schafft neue Klarheit im Raum sowie im Leben. Da gehört Mut dazu – der jedoch belohnt wird. Mit harmonischen, kraftvollen Plätzen, die sich in ihrer ureigenen Bestimmung für die Bewohnerinnen und Bewohner erfüllen. Generell vertritt sie die Ansicht, dass die besten Plätze im Raum den Menschen gehören sollen und nicht den Möbeln. Dafür wiederum gibt es kein allgemein gültiges Rezept – ausschlaggebend ist der Wohlfühlfaktor der Menschen, die darin wohnen, leben und im Idealfall glücklich sind…

„Wir bauen nicht nur mit Materiellem wie Ziegel oder schönem Design. Wir bauen vor allem mit Wünschen und Visionen…“


2006 wurde der Standort Innsbruck mit einem über 600 m2 großem Schauraum, verteilt auf 2 Ebenen, eröffnet.

164 Fliesen Jenewein

Standort Imst über 300 m2.

kompetenz mit herz

(PR) Erfolgsgeschichte. Jenewein Fliesen punktet mit fachlichem Know-How, großem Angebot und verlässlicher Umsetzung. An oberster Stelle stehen nach wie vor Top-Service und hohe Qualität. Mit seinem breiten Sortiment zählt das Unternehmen Jenewein Fliesen und Natursteinverlegung heute zu einem der größten Handels- und Verlegeunternehmen dieser Branche. Geschäftsführer Elmar Jenewein hat die Firma mit seiner mittlerweile 30-jährigen Erfahrung 2004 übernommen und erfolgreich weitergeführt.

Erfolgreich gewachsen Seit August 2011 befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens im Gewebepark Imst. Im Jahr 2006 wurde zudem ein Standort in Innsbruck eröffnet, um näher bei den Kunden in der Landeshautpstadt und im Unterinntal zu sein. Wachstum um jeden Preis war jedoch nie das vorrangige Ziel des Jenewein-Teams, sondern vielmehr eine nachhaltige, kontinuierliche Entwicklung. Heute beschäftigt das Unternehmen 23 Mitarbeiter und drei Lehrlinge.

Breites Sortiment Bekannt ist Jenewein Fliesen vor allem aufgrund seiner großen und internationalen Auswahl an Fliesen und Natursteinen. In den großzügig angelegten Schauräumen in Innsbruck und Imst können sich Kunden einen Überblick über das breite Sortiment verschaffen. Ist die Wahl gefallen, beginnt schließlich die konkrete Planung. Gemeinsam mit dem Kunden setzt das Jenewein-Team Wünsche und Vorstellungen exakt um – natürlich mit einer möglichst genauen Kostenkalkulation sowie einer hochwertigen und termingerechten Ausführung der Arbeiten.

Roland Holzknecht, Verkauf und Beratung in Imst

Doris Raitmair, Verkauf und Beratung in Innsbruck

kontakt Jenewein GesmbH, Trientlgasse 41 A-6020 Innsbruck, Tel. +43 (0)512 / 890291-12 anfrage@jenewein-fliesen.com www.jenewein-fliesen.com

Jenewein Gesellschaft m.b.H. Fliesen- und Natursteinverlegung Gewerbepark 16, 6460 Imst, +43(0)5412-66813 Trientlgasse 41, 6020 Innsbruck, +43(0)512-890291 www.jenewein-fliesen.com

Elmar Jenewein, Geschäftsführer

Michaela Thurner, Sekretariat und Buchhaltung in Imst


Gesünder Wohnen Technik, die den Haushalt erleichtert. Wenn meist schon das starke Geschlecht keine Hilfe im Haushalt ist, dann kann man sich doch wenigstens von der Technik helfen lassen. Eine zentrale Staubsauganlage kann die Hausarbeit wesentlich angenehmer gestalten.

Ein Saugsystem mit vielen Vorteilen

FCKW-freie Materialien

Ca. 20.000 Haushalte in Österreich profitieren täglich von den Vorteilen einer Disan Zentral-Staubsauganlage. Die Vorteile einer solchen Anlage liegen in der Luft. Mikro- und Feinstäube werden restlos aus dem Wohnbereich entfernt. In Kombination mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung schaffen Sie eine gesunde Raumluft. Bei der Installation sollte man natürlich auf die baulichen Besonderheiten eines Passivhauses Rücksicht nehmen. Die Dichtheit über die Außenhülle soll schließlich gewährleistet sein.

Bei den heutigen, modernen Bauweisen sollte man auch an die Umwelt denken. FCKW-freie Materialien (z.B. ABS) unterstützen dies und sollten umweltbelastenderen Stoffen wie PVC vorgezogen werden. Dabei muss man keine Einbußen in puncto Qualität hinnehmen. ABS-Kunststoffe werden aufgrund ihrer Zuverlässigkeit für Stoßstangen, Helme etc. verwendet.

Wie funktioniert ein Zentralsauger Das im Keller fest installierte Zentralsauggerät ist über eine Rohranlage mit den im Gebäude verteilten Saugdosen verbunden. Der Saugschlauch wird an die Saugdosen angeschlossen und der Schmutz wird über das Rohrsystem zum Gerät befördert. Dort wird er in einem Behälter gesammelt, welcher ca. zwei- bis dreimal pro Jahr entleert werden sollte.

Das Team von Disan Zentral-Staubsauganlagen bietet Ihnen eine kostenlose Planung im Voraus. Informieren Sie sich und lassen Sie sich beraten.

Die Installation Mittlerweile werden spezielle Materialien, wie z.B ABS-Kunststoff, für die Installationsrohre verwendet. Dieser ist besonders bruchfest und lässt sich mit einem Spezialkleber kalt „verschweißen“. Wichtig bei den Bögen ist ein möglichst langer Radius, der für optimale Strömungseigenschaften sorgt.

Disan Zentralstaubsauganlagen Tel. +43 (0) 52 23 / 5 33 59 info@disan.at www.disan.at


kolumne Ebbe & Flut

Aus dem Leben der fünf Wassernixen

Mal rauschend und wild, mal sanft und lau – wie Ebbe und Flut kann das Leben manchmal sein. Dabei ereignet sich im Wechselspiel der Gezeiten die eine oder andere interessante Episode. Lesen Sie in dieser Kolumne aus dem Leben von fünf Mädels.

Baustellen-Geschichten Neulich am Bahnhof. Anna und Christa warten auf Mia. So kommt aus London zum wohlverdienten Heimaturlaub. Ein neuer Job führte sie an die Weltmetropole an der Themse. Wie menschenleer hier doch alles wirkt. „Na endlich Mädels, hallo! Sorry die Verspätung. Ich sag’s ja immer, Reisen mit der Bahn ist nicht das meinige.“ Unterwegs zum Auto geht der Neuigkeiten-Austausch los. Unterbrochen wird dieses von Mias Staunen: „Nanu, wem gehört denn dieses schmucke Hybrid-Auto?“ Mir, sagt Anna. Seit drei Monaten. Der Verbrauch ist super sparsam und der Umwelt tue ich auch noch Gutes. Aha. Unterwegs in heimatliche Dorf werden längst überfällige News ausgetauscht: ein neues Auto für Anna, ein neuer PR-Job für Mia im Ausland und ein neues Haus für Kerstin. Aha. „Na dann lasst uns doch gleich vorbeischauen auf der Baustelle“, schlägt Mia vor. Gesagt, getan.

Schmucke Bude

„Hui, na das wird aber eine schmucke Bude!“ – Die Freude der Mädchen über das längst überfällige Wiedersehen ist riesengroß. „Gut schaust du aus! Die Londoner Luft tut dir gut“, grinst Kerstin aus ihrer schmutzigen blauen Arbeits-Latzhose hervor. „Ja du auch, wenn auch dein Outfit etwas zu wünschen übrig lässt“, scherzen die anderen drei im Kollektiv. Die persönliche Begrüßung von Mia lässt sich dann auch Christa nicht entgehen. Beim Rundgang durch den Rohbau erzählt Kerstin vom Heizwärmebedarf, von Dämmstärken und natürlich von ökologischen Materialen am Bau. „Also eines sag‘ ich euch, Mädels: Hausbauen ist rein Paarbeziehungstechnisch schon auch eine Herausforderung. Er will das und ich will das andere….Viele Diskussionen, derzeit.

Wie freu‘ ich mich auf ein Maximum an Harmonie im trauten Heim!“ Egal, nehmt doch bitte Platz! Ganz flott ist der Stapel, der die noch verpackten Dämmplatten enthält, zum Tisch umfunktioniert. Zur Feier des Tages gibt es ein Baustellen-Begrüßungsbier – sogar für Mädels ohne Glas aus der Flasche. „Warum baut ihr eigentlich so ein Niedrigenergiehaus?“, will Anna plötzlich wissen und unterbricht die „latest news from London“Geschichte von Mia. „Na, weil das schon wichtig ist. Hast du schon mal was von Klima- und Umweltschutz gehört?“ Beim Bauen und Sanieren lässt sich da viel machen. Aha. Und wozu das Ganze? Na, weil schon Handlungsbedarf besteht... . „Sorry Ladys, wenn ich euer Wiedersehen so abrupt unterbrechen muss. Ich brauche bitte deine Hilfe, Kerstin. Die Dämmplatten an der hinteren Hauswand – du musst mir bitte helfen, sie anzukleben“, meldet sich Kerstins Freund, der Bauherr, zu Wort. Muss das unbedingt jetzt sein? Wir haben uns zu Weihnachten das letzte Mal gesehen. Können die Dämmplatten jetzt nicht warten? Nein, eben nicht! Weil am Abend der Handwerker kommt, der sich um das Flämmen kümmert. Und wenn die Dämmung dann nicht fertig ist, dann bringt seine Begutachtung überhaupt nichts! „Du beharrst immer auf der integralen Planung!“, entgegnet der Bauherr. „Integrale Planung – was ist das denn bitte? Klingt ja sehr speziell…“, wollen die Mädels dann wissen. „Das erkläre ich euch besser ein ander Mal. Wenn ich jetzt nicht gehe, um ihm zu helfen, dann wird das Klima nicht unbedingt gedeihlicher. „Ja ja, niedrig ist bei euch derzeit nicht nur der errechnete Energieverbrauch, sondern auch der Harmoniepegel“, attestiert Mia dem BauPaar. Aber da seid ihr ja zum Glück nicht die Einzigen. Gut Ding braucht eben Weile und überhaupt winkt dann als Lohn das schöne neue Niedrigenergiehaus…Das ist dann eine andere (Baustellen-) Geschichte….


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