2015
A U S G A B E sa l z bu r g Architektur & Projektierung // Geb채udeh체lle // Haustechnik // Mensch & Umwelt // Erneuerbare Energien // Wohnraum
HAUS
Das Trendmagazin | Lebensr채ume neu gestalten
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editorial Der Zukunft schon heute einen Schritt voraus sein! Liebe Salzburgerinnen, liebe Salzburger, ein herzliches Grüß Gott aus Tirol. Es freut mich sehr, Ihnen die erste Ausgabe des PASSIVHAUSmagazins präsentieren zu dürfen. Bereits seit acht Jahren gibt es unsere Fachpublikation in Tirol – nun ist es uns gelungen – mit tollen Partnern eine eigene Ausgabe für Salzburg und Vorarlberg aufzulegen. Das Passivhaus war vor fast 25 Jahren seiner Zeit weit voraus. Viele Entscheidungsträger haben diese neue Bautechnik mit Argusaugen betrachtet. Prof. Dr. Wolfgang Feist, der Entwickler dieses Baustandards, hat sich mit seinem Fachwissen als Physiker dem Thema Energieeffizienz auf seine Art und Weise genähert. Die Vorurteile von damals gegenüber diesem Baustandards ragen noch heute tief in die Bauszene hinein. Als Geschäftsführer der IG Passivhaus Tirol merke ich noch heute, obwohl das Passivhaus schon längst State of the Art ist, diverse Ablehnung für diese Technologie. Hinter dem Hintergrund der voranschreitenden Erderwärmung und der stetig steigenden Luftverschmutzung ist es das Gebot der Stunde nachhaltige, ökologische und energieeffiziente Schritte zu setzen. Passivhäuser bieten neben geringen Betriebskosten – fast keine mehr – einen enormen Wohnkomfort, wohlige Behaglichkeit und ständig frische Luft. Fast schon Wohnen mit dem Service einer ständig reinen „Sauerstoffkur“. Durch bessere Gesamtqualität und entfallende Sanierungsintervalle ist Mehrwert in jeder Richtung langfristig gesichert. Unter dem Deckmantel Passivhaus wird heute vielfacht versucht höhere Preise für Produkte und Dienstleistung am Markt zu erzielen. Nur, dieser Baustandard ist schon lange Mainstream. Die meisten Projekte sind bereits Baustandard (z.B. Passivhausfenster, 3-fach Glas, effiziente Lüftungsgeräte) oder haben nur mehr geringe Mehrkosten zum herkömmlichen Baustandard, jedoch bei besserer Qualität. Was aber das Passivhaus voraussetzt, ist ein enormes Fachwissen
und genaues Arbeiten bei der Umsetzung. Und da beginnt die Herausforderung. Integrales Planen und gewerksübergreifendes Arbeiten ist der Schlüssel zum Erfolg. Die gesamte Bauwirtschaft und Architektur wird sich in den nächsten Jahren massiv weiterentwickeln. Das Ziel der EU sind nämlich sogenannte Nearly Zero Energy Buildungs. Also Gebäude, die möglichst ortsnah mindestens so viel Energie regenerativ erzeugen wie sie verbrauchen – und dies schon ab dem Jahre 2020. Im neuen Passivhaus Plus oder Premium ist dieser Zukunftsstandard bereits integriert. Tirol, ins besonders Innsbruck, wurde in den letzten Jahren immer mehr zur Pilgerstätte von Entscheidungsträgern, Bauträgern, Architekten und Handwerkern. Die größten und wissenschaftlich begleiteten Projekte im PassivhausBereich stehen nämlich hier: Vom Lebensmittelmarkt, Kindergarten, Schulen, Altenwohnheim, Mitarbeiterhaus, Hotel, Bürogebäude, Wohnbau bis hin zum Einfamilienhaus in Holz- und Massivbauweise können besichtigt werden. Seit heuer gibt es auch weltweit das erste Passivhaus-PlusGebäude im Wohnbau in der Stadt Innsbruck. Errichtet von dem größten gemeinnützigen Wohnbauträger in Tirol, der Neuen Heimat Tirol. Die Neue Heimat Tirol ist der erste Bauträger, der sich bereits 2011 selber verpflichtet hat nur mehr Passivhäuser zu bauen. Die Neue Heimat Tirol schafft damit leistbaren, nachhaltigen Wohnraum. Ihre Mieter zahlen im Schnitt EUR 8,40 pro m² Wohnfläche inklusive der Betriebskosten. Ein 70m² Wohnung gibt es demnach monatlich mit einer Miete von EUR 588.- inklusive Betriebskosten. Das Passivhaus liefert die Wohnqualität und den Komfort sowie die Garantie, auch noch in 25 Jahren sich die laufenden Kosten leisten zu können. Immer mehr Bauträger in Tirol setzen auf das Passivhaus und machen den Schritt schon heute für eine leistbare und lebenswerte Zukunft. Viele zahlreiche Projekte sowie die vorbildhafte Gemeinde Seeham dürfen wir in unserem Passivhaus Magazin Ihnen präsentieren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen – auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.
Herzlich, Ihr Markus Regensburger Herausgeber
inhalt INFOS & NEWS 03
GEBÄUDEHÜLLE 40 Fenstertechnologie
Editorial
06
Neue Passivhausklassen
Von Classic über Plus zu Premium
Mehrfach ausgezeichnete Hanffaser-Produkte
43
Intro
08
Austausch, Information und Weiterbildung
HAUSTECHNIK
Die Interessensgemeinschaft (IG) Passivhaus Tirol stellt sich vor
„Vater des Passivhauses“ in Tirol
44
Detailanschlüsse
Die Kunst liegt im Detail
Dr. Klaus Lugger, GF der Neuen Heimat Tirol (NHT), im Interview
52 Werner Gruber Foto: Felicitas Matern
48 Innovative Forschung
Holz im Gespräch
Visionen und Ausblicke: Franz Mair vom Amt der Salzburger Landesregierung über leistbares Wohnen.
ERNEUERBARE ENERGIEN
Leistbares Wohnen in Salzburg
Kostengünstiger Wohnbau für Errichtung und Betrieb der Gebäude
Neue Produktlinie
Weitblick in mehrfacher Hinsicht
07
14
Franz Mair Foto: privat
Vorwort
12
12 HR Dipl.-Ing.
41 Innovativer Dämmstoff
05
10
Aktuelle Trends und Ausblicke
LEUTE
Grüner Benzin
Über die unbändige Liebe zum Rohstoff Holz
mensch & Umwelt 52
Werner Gruber im Porträt
Faszination Kernfusion
16
Haus mit Weitblick
56
Alles „bio“ in Seeham
Urlaubsfeeling im Eigenheim
Salzburger Gemeinde setzt auf Nachhaltigkeit
18
Individueller Holzbau
Wohlfühlhäuser aus Holz
24
Mitarbeiter-Passivhaus
Nachhaltigkeit auf mehreren Ebenen
28
Titelstory
Zuhause im energiesparenden Holztraum
32
Besser leben im Alter
Pflegeheim in Passivhausbauweise
36
Wohlfühlwelt
Hybrid mit vielen Raffinessen
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Klimawandel
Grazer Wissenschafter berichtet
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Tageslichtlösungen
Passivhausgeprüfte Produkte
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fachbeirat
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Foto: UBIT/Salzburg
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56 Franz Mangelberger
wohnraum
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Österreichs bekannter Physiker und Science Buster erläutert die Kernfusion.
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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
66
Nachhaltiges Bauen
Hofrat Dipl.-Ing. Franz Mair
tut • z
Wir weisen darauf hin, dass im Interesse der besseren Lesbarkeit auf die Schreibweise der weiblichen Form teilweise verzichtet wurde. Wir legen jedoch Wert auf die Feststellung, dass diese Publikation weiblichen und männlichen Benutzern gleichermaßen gerecht wird.
IMPRESSUM
Offenlegung: Gem. § 25 MedienGesetz unter www.passivhausmagazin.at/impressum Medieninhaber: Zweiraum GmbH Werbeagentur / verlag@zweiraum.eu Firmenbuch FN 322705 t, Gerichtsstand Innsbruck Firmensitz: Floriangasse 13, 6460 Imst, Tel.: 0720/595 111
Der Gemeinderat und Projektleiter stellt „Seeham auf dem Weg zum zertifizierten Biodorf“ vor.
Projektleitung: Markus Regensburger, zweiraum GmbH Werbeagentur REDAKTION: Mag. Maria Köhle (mek), m.koehle@zweiraum.eu DI Caterina Molzer-Sauper (CMS), c.molzer-sauper@chello.at LAYOUT, GRAFIK DESIGN & SATZ: Eli Krismer, www.zweiraum.eu
Geschäftsführender Gesellschafter: Markus Regensburger
FOTOGRAFIE: Titelbild: Photoart Reifmüller Hollersbach
Die grundlegende Richtung: Die Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens auf Basis eines schonenden Ressourcen-Umganges mit Fokus auf Klimaschutz, CO2-Einsparung sowie Stärkung der Regionalität
Internet: www.passivhausmagazin.at
VERLEGER / VERLAGSLEITUNG: zweiraum GmbH Werbeagentur Floriangasse 13, 6460 Imst, info@ zweiraum.eu, www.zweiraum.eu
DRUCK: Druckerei Berger, 3580 Horn, www.berger.at ERSCHEINUNG: Jänner 2016
Alle im Magazin erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
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vorwort Foto: Furgler/Graz
18 Der Klimawandel zeigt sich auch an wirtschaftlichen Folgen in Österreich
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Die Klimaerwärmung ist schon beobachtbar, die Temperatur ist in Österreich im Jahresmittel seit 1880 um knapp zwei Grad gestiegen. Die wetter- und klimabedingten Schäden belaufen sich damit bereits heute in Österreich auf jährlich durchschnittlich rund eine Milliarde Euro. Diese Zahl berücksichtigt nur bedeutende Naturkatastrophen sowie hitzebedingt-frühzeitige Todesfälle. Diese Schäden werden weiter steigen, insbesondere wenn es nicht zu signifikanten Emissionsreduktionen kommen sollte. Wir können damit rechnen, dass die heute bereits quantifizierbaren Gesamtschäden – und zwar quer über alle Bereiche, von Land- und Forstwirtschaft bis Tourismus – zur Mitte des Jahrhunderts netto (positive Auswirkungen gegengerechnet) bei insgesamt jährlich durchschnittlich zumindest 3,8 Mrd. bis 8,8 Mrd. Euro liegen werden. So die Ergebnisse des soeben abgeschlossenen interdisziplinären Projekts COIN (Cost of Inaction – Assessing Costs of Climate Change for Austria). Diese Zahlen können uns zu denken geben, liegen sie doch – obwohl sehr vorsichtig bewertet, und eine Vielzahl von Auswirkungen noch nicht robust genug vorliegt und daher unberücksichtigt blieb – in einer Größenordnung wie jene der soeben vereinbarten Steuerreform. Dann wären diese Kosten aber nur zu finanzieren, ohne zugehörige Entlastung. Noch liegt es aber an uns, durch Klimaschutz und Anpassung ein (darüber hinausgehendes) Ansteigen dieser Kosten zu verhindern.
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Fotonachweise im Blattinneren
Karl W. Steininger Universität Graz, Institut für Volkswirtschaftslehre und Wegener Center für Klima und Globalen Wandel Weitere Informationen: www.coin.ccca.at
06 Neue Passivhausklassen infos & news
Die neuen
Passivhausklassen Von CLASSIC über PLUS zu PREMIUM (CMS) Das Passivhaus Institut (PHI) liefert eine konsequente Weiterentwicklung zur Gesamtbilanzierung von Gebäuden. Kern des Passivhauskonzeptes ist und bleibt die Berechnung nach dem Passivhausprojektierungspaket (PHPP 9.0) und die Qualitätssicherung des Planungs- und Bauprozesses durch Zertifizierung. Die Energiebilanzierung wird erweitert auf die Berücksichtigung ortsnah selbst erzeugter, verbrauchter Energie und auf Steigerungspotenziale zur Energieeffizienz, wie z.B. Wärmerückgewinnung aus Warmwasser. Ziel ist die zukunftssichere Erfüllung der EU-Gebäuderichtlinie 2018.
Die Versorgungsstruktur entwickelt sich von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren erfreulich rasch. Die alten Bewertungssysteme für den Energiebedarf von Gebäuden sind auf das alte Versorgungssystem ausgelegt und funktionieren in der neuen Struktur nicht mehr. Der Begriff „Erneuerbare Primärenergie“ (PER/Primary Energy Renewable) soll ein zukunftstaugliches Bewertungssystem unterstützen, welches eine korrekte Beurteilung der Energieerzeugung im und am Gebäude abgibt. Die grundsätzliche Idee des Passivhauses bleibt erhalten: Die Schaffung einer Gebäudehülle mit einem Heizwärmebedarf von 15kWH/m² bei einem Maximum an Komfort und einem Minimum an Nutzenergieaufwand bleibt unangetastet, weil es sich in der Vielfalt des Bauens nachweislich bewährt hat.
Intro Foto: Chris Walch Pressefotos
Wo liegen also die Unterschiede? Mit den Passivhausklassen soll nun auch die Herkunft der Energie mit berücksichtigt werden. Je mehr Energie am Standort erzeugt werden kann, desto weniger muss bezogen werden. Dabei kommen für das Passivhaus insbesondere solare Energiequellen als elektrischer Strom wie als Wärme, aber auch Umweltwärme (Erdwärme, Luftwärme) in Frage. Der Heizenergie-Kennwert kann also nicht mehr alleine stehen, denn in einem Passivhaus ist der Jahresheizwärmebedarf so gering, dass er in etwa auf einer Ebene mit dem Warmwasserbedarf steht. Der Bedarf an Haushaltsstrom ist meist noch deutlich höher. Darum ist es notwendig, auch den Gesamtenergiebedarf des Gebäudes inklusive des Energieaufwandes zur Bereitstellung der an das Objekt gelieferten Endenergie zu bewerten. Genau an dieser Stelle setzen die neuen Passivhaus-Klassen an und teilen die Gebäude anhand ihres Bedarfs an erneuerbarer Primärenergie und ihrer Erzeugung von erneuerbarem Primärstrom in Klassen ein, bezogen auf die Grundflächen des Gebäudes (siehe Abbildung).
Classic, Plus, Premium: Die neuen Passivhausklassen und wie sie erreicht werden können • Das Passivhaus Classic entspricht dem bisherigen Passivhaus •
Das Passivhaus Plus erzeugt zusätzlich Energie (beispielsweise durch Photovoltaik) und hat in etwa eine ausgeglichene Energiebilanz.
•
Das Passivhaus Premium ist noch effizienter im Energiesparen und Erzeugen. Es ist damit ein „Bonbon“ für besonders Ambitionierte – für Bauherren und Planer, die mehr tun möchten als das, was ökonomische und ökologische Erwägungen ohnehin nahelegen.
Mag. Maria Köhle, Redaktionsleiterin
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Mit diesen genialen Zeilen von Hermann Hesse heiße ich Sie herzlich im PASSIVHAUSmagazin Salzburg willkommen. Was im Nachbarbundesland Tirol heuer sein Zehn-Jahr-Jubiläum feiert, starten wir mit der Salzburger Nummer eins im Jänner 2016. In dieser ersten Ausgabe unserer Fachpublikation stellen wir Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, zahlreiche energieeffiziente Projekte vor. Dass sich Energieeffizienz und ansprechende Architektur, umgesetzt im schmucken Holzhaus, überhaupt nicht ausschließen, zeigt unsere Titelstory ab Seite 28. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön den Bewohnerinnen und Bewohnern. Mit ihren offenen Türen machen Sie es erst möglich, dass unsere Leserinnen und Leser Einblicke in Wohnbereiche erhalten. Und damit Tipps und Inputs für eigene, energieeffiziente Bauvorhaben finden. Außerdem stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe Hofrat Dipl.-Ing. Franz Mair von der Abteilung Energiewirtschaft und – beratung, vom Land Salzburg vor. Oder besser gesagt, seine laufenden Weiterentwicklungen des Energieausweises (auf den Seiten 12/13 und 66). Welche Vorstellungen Landesrat Hans Mayr in puncto Schaffung von leistbarem Wohnraum hegt, können Sie ebenfalls im PASSIVHAUSmagazin nachlesen. Zusätzlich finden Sie zahlreiche interessante ergänzende Berichte. Physiker und Science Buster Werner Gruber etwa verrät seinen recht entspannten Zugang zur gelingenden Energiewende (siehe Seite 52). Oder ein Interview mit dem Oberösterreicher Erwin Reisner, der in Cambridge forscht: Nämlich daran, wie Abgase mithilfe von Sonnenlicht zu Treibstoff umgewandelt werden können (Seite 48). Aber lesen Sie bitte selbst wenn Sie mögen. Herzliche Grüße! Maria Köhle m.koehle@zweiraum.eu PS: Konstruktive Kritik und Ihre Meinung sind herzlich willkommen! redaktion@passivhausmagazin.at
08 Netzwerk infos & news
Austausch, Information und Weiterbildung Die Interessensgemeinschaft (IG) Passivhaus Tirol stellt sich vor
(mek) In Tirol hat sich vor gut zehn Jahren die Interessensgemeinschaft (IG) Passivhaus formiert. Mittlerweile profitieren an die 130 Mitgliedsbetriebe vom profunden Angebot. Vertreter berichten von ihren Erfahrungen.
Foto: IG Passivhaus Tirol
Die 360-Grad-Veranstaltung der IG Passivhaus Tirol führte im Juni 2013 unter anderem in den Life Cycle Tower nach Dornbirn.
IG-Obmann Albert Lechner berichtet von mittlerweile rund 130 Mitgliedern, welches das Netzwerk für Information, Qualität und Weiterbildung derzeit zählt – Tendenz steigend. „Das Passivhaus und/oder das energieeffiziente Bauen und Sanieren flächendeckend als Baustandard zu etablieren, das ist unser Ziel. Konkret soll mindestens der Passivhausstandard bis 2020 in der Tiroler Bauordnung verankert sein. Weiters setzen wir konsequent auf die Qualifizierung unserer Mitglieder. Damit stärken wir die Unternehmen durch Know-How und folglich die Weiterentwicklung der Produkte sowie den Wirtschaftsstandort Tirol“, schildert Albert Lechner.
infos & news Netzwerk 09
Die Mitgliedsbetriebe entstammen alle den Planungs-, Bauund Baunebengewerken sowie der Industrie und haben fundierte Kenntnisse in der Planung, Umsetzung und Qualitätssicherung von Passivhausprojekten. Sie profitieren von Austausch, Information und Weiterbildung. „Unsere Mitglieder pflegen weiters einen fairen und wertschätzenden Umgang untereinander“, ergänzt Lechner. Im Konkreten bilden so genannte 360-GradVeranstaltungen, Netzwerktreffen, Workshops und andere informative Veranstaltungen das Angebot. Außerdem profitieren die Mitgliedsbetriebe von Marketing- und PR-Maßnahmen, welche die IG für ihre Vertreter erfolgreich durchführt.
Stimmen aus dem Netzwerk Das Angebot wird von den Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedsbetriebe sehr gut angenommen. Dieter Herz und Florian Lang, Geschäftsführer der Herz & Lang GmbH aus Weitnau (Deutschland) erzählen: „Wir investieren bei Herz & Lang in Summe jährlich 4.000 Euro in Netzwerke aller Art und sind Mitglieder bei PassivhausInteressengemeinschaften in Deutschland, in Südtirol im Piemont, in Frankreich, in England und neuerdings auch in den USA. Das mit Abstand aktivste ist aber die IG Passivhaus Tirol! Ihr Erfolg zeigt sich unter anderem in der außerordentlich hohen Dichte an PassivhausProjekten in Tirol. Und wir Mitglieder profitieren alle davon!
Wenn ich im Ausland Vorträge halte, werde ich im Übrigen oftmals als Tiroler angesehen. Im Jahr 2015 gab es wieder Einladungen nach New York und nach Vancouver zu den Passivhaustagungen, natürlich mit Tiroler Projekten im Gepäck. Netzwerken bringt’s!“
Fotos: Herz&Lang, Maria Köhle, eli/zweiraum.eu
Mehrwert für die Mitglieder
Gewerke übergreifender Erfahrungsaustausch Enge Zusammenarbeit mit der IG pflegt auch das Architektenduo teamk2 aus Innsbruck. Einen „gewissen Wissensvorsprung“ ortet auch Manfred König, Geschäftsführer der Architekturhalle mit Sitz in Telfs. „Wir profitieren von neuesten Informationen aus dem Bereich des energieeffizienten Bauens. Umgekehrt können wir auch unseren Teil zum Netzwerk beitragen, indem wir unser Wissen, unsere Erfahrungen zur Verfügung stellen. Es soll in jedem Fall auch für andere Mitglieder hilfreich sein.“ Den größten Nutzen sieht der Naviser Holzbauunternehmer Karl Schafferer (Schafferer Holzbau GmbH) darin, „dass wir neueste Entwicklungen zum Thema energieeffizientes Bauen und Sanieren – mit Schwerpunkt Passivhaus - immer sofort in Erfahrung bringen können“. Aber auch der Gewerke übergreifende Erfahrungsaustausch innerhalb des Netzwerkes sei sehr nutzenstiftend, findet Karl Schafferer. In dieselbe Kerbe argumentiert Christian Obmascher, (Technischer Vertrieb) vom Lüftungsspezialisten Pichler: „Die IG Passivhaus Tirol liefert immer neueste Informationen. Diese sind sehr wertvoll!“
Fotos von oben nach unten: Die Geschäftsführer der Herz & Lang GmbH Dieter Herz und Florian Lang, die Geschäftsführer der Architekturhalle und auch der Holzbau-Unternehmer Karl Schafferer verstärken die IG Passivhaus Tirol.
10 Interview infos & news
Mit dem Wissen kam die Euphorie
des Teams und die Begeisterung waren ansteckend und so erwachte in mir der Ehrgeiz, das Bestmögliche aus den bestehenden Objekten für die Bewohner herauszuholen. Die Herausforderungen und Aufgaben wuchsen mit den Jahren und so wurde ich zum glühenden Vertreter des Erhaltens und Verbesserns. PASSIVHAUSmagazin: Gab es jemals Zweifel am eingeschlagenen Weg und worin liegt für Sie die dringende Notwendigkeit, den Bestand zu erhalten? Dr. Klaus Lugger: Es gab selbstverständlich Probleme und Rückschläge – schließlich waren wir Vorreiter beim Errichten von Passivhaus-Wohnanlagen. All diese Schwierigkeiten waren
Wie aus einem Juristen ein Pionier des energieeffizienten, leistbaren Wohnens wurde – Dr. Klaus Lugger erzählt (CMS) Dr. Klaus Lugger ist vor vielen Jahren als Jurist zur Neuen Heimat Tirol (NHT) gestoßen und seit 1989 als Geschäftsführer erfolgreich im Unternehmen tätig. Wie sich seine Karriere und Aufgaben im Laufe der Zeit entwickelt haben und wie er zum gerne zitierten Beinamen „Vater des Passivhauses“ kam, hat er in einem interessanten Gespräch erläutert: PASSIVHAUSmagazin: Wie entstand ursprünglich die Begeisterung für das Schaffen und Erhalten von leistbarem, energiesparendem Wohnraum für Menschen mit niedrigen Einkommen? Dr. Klaus Lugger: Juristen sind Ordnungs- und Listentypen. Ich habe bei meinem Einstieg in die NHT Tür an Tür mit dem damaligen Chef der Hausverwaltung gearbeitet und mich nach und nach verstärkt mit der Sanierung bestehender Objekte beschäftigt. Das gute Zusammenspiel innerhalb
wichtige Lernprozesse und haben zu der vielfach ausgezeichneten Qualität geführt, die wir heute anbieten können und auf die wir zurecht stolz sind. Nachdem das Land Tirol ein Vorbild in Fragen der zukunftsorientierten, zielgerichteten Wohnbauförderung ist und wir auf ein ausgezeichnetes Netzwerk an echten Experten zurückgreifen können, ist der Boden für ein energieeffizientes, nachhaltiges Bauen und Sanieren geebnet. Die qualitätsvolle Sanierung und Nachverdichtung des Bestandes ist besonders in der Stadt dringend notwendig und muss unbedingt vorangetrieben werden. Hier liegt noch viel Potenzial – natürlich ist die soziale Komponente auf diesem Gebiet oft schwieriger als die technische. Bei einer Zustimmungsrate der Mieter von 75 Prozent steht einer Sanierung
infos & news Interview 11
Foto: eli/zweiraum.eu
jedenfalls nichts mehr im Wege. Wir investieren unsere gesamten Mieteinträge zurzeit in die Sanierungen. PASSIVHAUSmagazin: Wo liegt das Geheimnis des Erfolges der Neuen Heimat, als eine der führenden Bauträgergesellschaften und Hausverwaltungen Österreichs? Dr. Klaus Lugger: Als Berater und Problemlöser in Wohnbaufragen bietet die NHT ihre Erfahrungen und Dienste allen Tiroler Gemeinden und Institutionen an. Größten Wert legen wir auf kostenorientierte Architektur, hohe Wohnqualität und verstärkte Umweltorientierung. Familien, sozial Schwächeren und älteren Mitbürgern gilt unser besonderes Augenmerk. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Sensibilität und dem Können aller Beteiligter – nur wenn die Kette funktioniert, können wir guten Gewissens öffentliches Gut und Förderungen nützen.
Facts: Bis heute hat die NHT 2100 Passivhaus-Wohnungen fertig gestellt – 800 Wohnungen sind in Bau, 600 in Planung. Die Gesamt-Mietkosten bei Projekten der Neuen Heimat Tirol (NHT) betragen derzeit ca. 8 bis 9 Euro pro m2 brutto warm. Davon entfallen ca. 6 Euro auf die Wohnbauförderung, Bankdarlehen und Grundstücksanteil sowie ca. 2 - 3 Euro für Positionen wie Heizung/ Warmwasser, Wasser/Kanal, Instandhaltungseinhebung, Müllentsorgung, AußenanlagenWinterdienst, Versicherungen, Verwaltungskosten, Aufzuganlage, einen Tiefgaragen-Platz und Umsatzsteuer.
„Man muss zuerst lernen und kann erst dann vorschreiben, sonst wird man unglaubhaft.“ „Der Vater des Passivhauses“: Dr. Klaus Lugger.
12 Leistbares Wohnen infos & news
Leistbares Wohnen in Salzburg – Visionen und Ausblicke Kostengünstiger Wohnbau für Errichtung und Betrieb der Gebäude (mek) Hofrat DI Franz Mair vom Amt der Salzburger Landesregierung – Abteilung Energiewirtschaft und -beratung
Stellenwert ein.
Das Passivhaus stellt eine HighEnd-Version eines verlustminimierten Gebäudes dar…
PASSIVHAUSmagazin: Wo sehen Sie den Wohnbaustandard in Ihrem Bundesland heute sowie in zehn Jahren? Wohin geht die Reise von Energieeffizienz und Klimaschutz im Gebäudesektor? Franz Mair: Seit der Einführung des Energieausweises in der Wohnbauförderung vor 22 Jahren konnte der Energiebedarf
wärmebedarf) und die Nutzung erneuerbarer Energieträger festgelegt. Infolgedessen konnten sich die Komponenten für die Verlustminimierung der Gebäudehülle und Systemtechnik zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen gut entwickeln. Vorgaben, die eine kostenoptimale Bauweise und den Einsatz effizienter Haustech-
– erläutert das Salzburger Wohnbauförderungsmodell. Ein ausgefeilter und laufend weiterentwickelter Foto: privat
Hofrat DI Franz Mair vom Amt der Salzburger Landesregierung war und ist an der Weiterentwicklung des Energieausweises in Österreich wesentlich beteiligt.
Beim energieeffizienten Bauen muss Know-How flieSSen.
für Raumwärme um mehr als 75 % reduziert werden. Gleichzeitig wurde die Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen, die am Standort oder in der Nähe erzeugt wird, auf hohe Anteile gesteigert. Bisher wurden im Baurecht und in Förderrichtlinien Mindestvorgaben für den Wärmeschutz (Heiz-
Energie-
ausweis nimmt als zentrales Steuerungsinstrument im energieeffizienten Bauen und Sanieren einen besonderen
infos & news Leistbares Wohnen 13
nik-Systeme begünstigen, fehlten bisher weitgehend. Wir forcieren weniger komplexe energetische Vorgaben im Baurecht, Kostenoptimierung, einfache und effiziente Haustechniksysteme. PASSIVHAUSmagazin: Das Salzburger Wohnbauförderungsmodell basiert – salopp formuliert – auf dem Grundsatz: „Je energieeffizienter der Neubau oder die Sanierung, desto höher die Förderung“. Passivhäuser per se werden in Salzburg nicht (mehr) berücksichtigt. Wie kam es dazu und warum ist dies so? Franz Mair: Genauer gesagt basiert das im April 2015 neu eingeführte Zuschlagspunkte-Fördermodell der Salzburger Wohnbauförderung auf dem Grundsatz: „Je niedriger der Indikator für den Primärenergiebedarf zur Errichtung und Konditionierung (Heizung, Warmwasserbereitung, Kühlung, Klimatisierung) der Bauten, desto höher die Förderung“. Mit dem neu eingeführten Primärenergieindikator kann eine barrierefreie Kostenoptimierung in Richtung Niedrigstenergiehausstandard erreicht werden. Der Planer hat die freie Wahl. Das Passivhaus stellt eine High-EndVersion eines verlustminimierten Gebäudes dar, die wir in Salzburg mit den Steuerungselementen Baurecht und Energieausweis nach und nach erreichen wollen. (Siehe dazu den Artikel auf Seite 66.) Dem Passivhaus haben wir auf dem Gebiet der Energieeffizienz sehr viel zu verdanken. Ohne diese Technologie wären wir heute nicht da, wo wir sind. PASSIVHAUSmagazin: Sie sagen, dass man an den Grundsätzen des Passivhauses nicht
vorbeikommt, um jene von „Niedrigstenergiebauten“ einhalten zu können. Wie schätzten Sie das Bewusstsein der Häuselbauer in Salzburg ein, was energieeffizientes Bauen und Sanieren betrifft? Orten Sie noch Informationsbedarf oder Notwendigkeit zur Sensibilisierung? Franz Mair: Das Bewusstsein der Salzburger Häuselbauer wird durch öffentliche Rahmenbedingungen wie baurechtliche und
förderrechtliche Vorgaben und der unabhängigen Kontrolle auf sachgerechte Ausführung der umgesetzten Maßnahmen geprägt. Mit der Fortführung des eingeschlagenen Weges im Baurecht und im Förderwesen kann das Ziel einer nachhaltigen Bauweise erreicht werden. Ergänzend müssen die Inhalte der öffentlichen Energieberatung und der Vollzug der Instrumente laufend weiterentwickelt werden.
Grundstückspreise als Herausforderung
Drei Fragen an Wohnbaureferent Landesrat Hans Mayr Welche Maßnahmen setzt das Land Salzburg konkret in der Schaffung von Foto: Land Salzburg leistbarem Wohnraum? Hans Mayr: Die wesentliche Maßnahme zur Schaffung von leistbarem Wohnraum ist eine effiziente Wohnbauförderung. Durch die Umstellung auf ein transparentes Zuschuss-System konnten die Förderzahlen sowohl im Eigentumsbereich als auch im Mietwohnbereich deutlich gesteigert werden. Natürlich greift die Wohnbauförderung in erster Linie bei den Baukosten bzw. der Stützung derselben. Hier schafft das System der Wohnbauförderung Lenkungswirkung. Standards sind natürlich wichtig, kostentreibende Übertreibungen sind allerdings zu vermeiden. Mit welchen besonderen Herausforderungen ist die Politik dabei konfrontiert? Hans Mayr: Eine wesentliche Herausforderung sind die Grundstückspreise. Hier ist die Raumordnung gefragt: In Salzburg wird in diesem Zusammenhang gerade das dazugehörige Gesetz überarbeitet. Welche Rolle kommt dabei den gemeinnützigen Wohnbauträgern in Salzburg zu? Wie viele gibt es? Hans Mayr: In Salzburg ist die Konzentration der gemeinnützigen Wohnbauträger mit sechs Unternehmensgruppen relativ groß. Gleichzeitig ist der Anteil der GBVs an der Neubauleistung überdurchschnittlich hoch. Mit dem neuen Wohnbauförderungsgesetz haben auch Private und gewerbliche Bauträger die Möglichkeit, sich im Mietwohnbau zu engagieren. Diese Maßnahme soll auch zur Mobilisierung von Bauland beitragen.
14 Holz im Gespräch infos & news
Über die unbändige Liebe zum Rohstoff Holz Fotos: Holzbau Maier
Das Familienunternehmen Holzbau Maier hat sich seit vielen Jahren als fortschrittlicher Betrieb mit Tradition im Salzburger Pinzgau etabliert. Foto: Holzbau Maier
(CMS) Birgit Maier, Architektin und ausgebildete Zimmermeisterin, leitet seit einigen Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester erfolgreich
das
Holzbau-
Unternehmen in Bramberg am Wildkogel, und erzählt in einem interessanten Gespräch von den MöglichDie Ausbildung zur Architektin und Holzbaumeisterin macht Birgit Maier zu einer echten Expertin in Sachen Holzbau.
keiten des modernen Holzbaues und den Aktivitäten im eigenen Betrieb.
PASSIVHAUSmagazin: Bauen mit Holz boomt – worin sehen Sie als Architektin und ausgebildete Zimmermeisterin die besonderen Vorteile und die Qualität dieses nachhaltigen Werkstoffes? Birgit Maier: Grundsätzlich ist Holz als Baumaterial schon sehr faszinierend, da es der einzige Werkstoff ist, der ausschließlich von der Natur produziert wird und ständig nachwächst. Sein geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit bietet gerade bei Aufstockungen enorme statische Vorteile. Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht kürzeste Bauzeiten in Trockenbauweise, was ein Bauen ohne Baufeuchte garantiert. Holz bietet zusätzlich höchste Energieeffizienz, ist überwiegend recyclingfähig und filtert Schadstoffe aus der Luft. Neben Neubauten sind besonders Um-, Aus- und Aufbauten unkompliziert zu realisieren und bieten schließlich die angenehmwohlige Raumatmosphäre, die man beim Betreten eines Holzbaues sofort mit allen Sinnen spürt.
PASSIVHAUSmagazin: Worin sehen Sie die besonderen Herausforderungen im Holzbau? Birgit Maier: Der Holzbau hat sich innerhalb seiner technischen Möglichkeiten in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und ist heute für eine große Anzahl von Bauaufgaben bestens geeignet. Egal ob Privatwohnhäuser, Gewerbeobjekte, Gastronomieund Hotelbauten oder für den Ingenieurholzbau (z.B. Brücken), Holz spielt immer mehr eine Hauptrolle. Ganz besonders zeichnet sich der Holzbau für Aufstockungen, Zuund Umbauten aus, sei es durch die Vorteile der hohen Tragfähigkeit bei geringem Gewicht oder durch die kurzen Bauzeiten. Speziell bei Tourismusbauten bringt der Einsatz von Holz wegen der kurzen Bauzeiten in den Zwischensaisonen große Vorteile. Eine große Herausforderung ist sicherlich, dass der Holzbau aufgrund der Vorfertigung exakt bis ins kleinste Detail geplant werden muss und die Vorlaufzeiten für die Planung und Fertigung im Werk, sowie auch für die erforderliche Holztrocknung oft zu kurz sind. Darum ist es uns im Betrieb ein großes Anliegen, unsere Kunden und auch Interessierte gut zu informieren. Wir bieten auch immer wieder Firmenbesichtigungen und Veranstaltungen zum Thema Holzbau
an, um etwa auch Schulkinder frühzeitig mit dem Thema Holz vertraut zu machen. PASSIVHAUSmagazin: Inwiefern nützen Sie und Ihr Betrieb Aktionen, Netzwerke und Wettbewerbe, um sich zu präsentieren und Erfahrungen auszutauschen? Birgit Maier: In Salzburg gibt es einige Netzwerke, welche den Holzbau fördern und bewerben, z.B. ProHolz, der Holzcluster Salzburg und einige Privatinitiativen. Wir bringen uns gerne immer wieder ein, der wichtigste Werbeträger für uns sind aber nach wie vor zufriedene BauherrInnen und Architekten, welche uns gerne weiterempfehlen. Der notwendige Erfahrungsaustausch geschieht am besten anhand der intensiven Zusammenarbeit an diversen Projekten. PASSIVHAUSmagazin: Wie versuchen Sie, Ihren Betrieb und die Mitarbeiter am neuesten Stand der Technik zu halten? Birgit Maier: Dies ist eine große Herausforderung, da ständig in neue Techniken investiert werden muss. Eine der wichtigsten Ressourcen sind jedoch unsere bestens ausgebildeten Mitarbeiter, welche das Fundament für einen funktionierenden Betrieb bilden. Somit sind wir ständig bemüht, unsere Mitarbeiter fortzubilden
und deren Know-how bei unseren vielen, innovativen Holzbauprojekten wachsen zu lassen und die Techniken immer wieder zu optimieren. PASSIVHAUSmagazin: Auf welche Projekte sind Sie besonders stolz und welche Visionen haben Sie als junge Unternehmerin? Birgit Maier: Das ist schwer zu beantworten, da wir in den letzten Jahrzehnten so viele schöne und interessante Projekte realisiert haben – der Bogen reicht vom innovativen Privathaus über Gastronomieprojekte bis hin zu Büro- und Gewerbebauten. Auch Hallen, Brücken und sakrale Bauten zählen zu unseren Referenzen. Rein von der logistischen Abwicklung her, sind natürlich unsere internationalen Projekte (Südkorea, Japan, USA ) immer wieder eine besondere Herausforderung. Ich finde es einfach faszinierend, wenn wir als Oberpinzgauer Betrieb Holzbauten in vielen Teilen der Welt ausführen. Meine Vision für die Zukunft ist, dass wir noch mehr BauherrInnen für den ökologischen Baustoff Holz begeistern können und dass somit noch viele tolle Projekte in diesem Baustoff verwirklicht werden. Auch in den großen Vorteile des Holzbaues für geplagte Allergiker sehe ich einen großen Zukunftsmarkt.
16 Haus mit Weitblick ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
Urlaubsfeeling im Eigenheim Den Standort perfekt zu nützen und die Schönheit der Umgebung einzufangen, waren oberste Entwurfsprinzipien bei diesem beispielhaften Projekt von Melis+Melis. (CMS) Jürgen Melis und seine Frau Annick planen seit 20 Jahren höchst erfolgreich individuell zugeschnittene Wohnhäuser. Als gebürtiger Salzburger hat sich Jürgen Melis nach seinem Architekturstudium in Innsbruck mit seinem Büro in Hall in Tirol niedergelassen und lässt nun einen Wohntraum nach dem anderen wahr werden. Ein ausgewähltes Beispiel zeigt hier die Handschrift von Melis+Melis deutlich. Annick und Jürgen Melis begleiten jeden Bauherren zu seinem Traumhaus in Passivhausqualität.
www.holzbau-tirol.com
Atriumhaus am Sonnenhang
Aus drei ineinanderfließenden Ebenen entwickelt sich der ausgeklügelte Grundriss dieses Passivhauses in Holzriegelbauweise mit herrlichem Rundumblick auf die beeindruckende Bergwelt. Es wächst scheinbar selbstverständlich ohne Stützmauern und Böschungen aus dem natürlichen Gelände. Praktisch, modern und zugleich wohnlich sollte das Familiendomizil sein, um allen Generationen auch in Zukunft gerecht zu werden. „Sichtachsen und Blickbeziehungen spielen in allen unseren Projekten eine ganz entscheidende Rolle. Wir versuchen stets, den Außen- und Innenraum so miteinander in Beziehung zu setzen, dass Wohnräume und Natur scheinbar miteinander verschmelzen“, so Jürgen Melis. Die einzelnen schlichten Kuben ergeben miteinander ein Raumgefüge, in dem sich immer wieder Neues entdecken lässt und so ein Rundgang zum spannenden Spaziergang wird. Über einen einladenden Vorplatz, der vom Hauptgebäude und der Garagen- bzw. der Gerätebox definiert wird, gelangt man auf einem Zwischenniveau ins Haus. Von hier aus schweift der Blick über den,
Fotos: Die Fotografen, Innsbruck
„Das Zusammenspiel der einzelnen Kuben mit seinen Rück- und Vorsprüngen verleiht dem Haus seinen ganz besonderen Charme.“
Schön und gleichzeitig praktisch sollte das Haus der vierköpfigen Familie sein.
einige Stufen tiefer liegenden, offenen Wohnraum – Weitsicht über 150m² und darüber hinaus – ist hier deutlich spür- und erlebbar. Die klare Strukturierung der einzelnen Wohnzonen lässt das Atriumhaus mit seinen raumhohen Verglasungen und dem überdachten, schwebenden Terrassenbereich deutlich größer erscheinen. Der kompakte Grundriss spielt alle Stücke. Die Verbindungszonen und geschickt geplanten Wohnmöbel sind einerseits nützliche Stauräume, als auch geniale
Raumbildner. Immer wieder laden waagrechte Bauteile in Sitzhöhe zum Verweilen und Genießen ein, ausgeklügelte indirekte Lichteffekte unterstreichen die jeweilige Stimmung zusätzlich. Das gesellige Familienleben spielt sich vor allem am fast drei Meter langen Esstisch im Zentrum des Hauses ab. Eine Sitzbank, welche die beiden Niveaus voneinander trennt und gleichzeitig miteinander verbindet, ist auf beiden Ebenen nützbar. Dieser Bereich ist beliebte Bühne, Spielplatz und Verbindungselement in einem. Die Treppe ins Obergeschoß mit seinen Schlafbereichen und eleganten Bädern, wurde ebenfalls mit einer herrlichen Aussichtsmöglichkeit bedacht. Sogar von der Badewanne aus hat man das Gefühl, inmitten der Natur zu sitzen. Die Kombination der unterschiedlichen, hochwertigen Oberflächen und Farben, wie etwa einer Sichtbetonwand und dem Massivholzboden, verleiht der gebauten Schlichtheit Eleganz und Wärme zugleich.
Fertigstellung: April 2015 Wohnfläche: 150 m2 Grundstücksgröße: 542 m2 Bauweise: ausgeflockte Holzriegelbauweise, 0,1 U-Wert Passivhaus, Passivhausfenster Alu Fassade: Wärmedämmverbundsystem Mineralwolle verputzt Dach: zweilagig geflämmt Raumhöhe: 2,5 bis 3,25 m Decken- und Wandoberflächen: Rigips gemalt Fußboden: 20 mm Eichenmassivholzdielen, Feinsteinzeug Haustechnik: KompaktLüftungs-Integralgerät mit Inverter-Regelung für Heizung, Warmwasser, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Kühlung über Fußbodenheizung
18 Individueller Holzbau ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
Wohlfühlhäuser aus Holz Der Traum vom eigenen Haus liegt in der Natur des Menschen. Bereits vor Jahrhunderten begann er mit dem Rohstoff Holz zu bauen und sich dessen positive Eigenschaften zu Nutze zu machen. (CMS) „Im Zeitalter der Technologie besinnen wir uns nun wieder verstärkt darauf, Geborgenheit und Ruhe in einem Holzhaus zu suchen, wobei Überlegungen bezüglich Nachhaltigkeit und Baubiologie immer mehr in den Mittelpunkt rücken“, so Karl Heinz Esterbauer, Geschäftsführer des traditionellen Familienunternehmens Esterbauer. Am Beispiel zweier Referenzprojekte zeigt sich die gelebte Philosophie des Holzbau-Betriebes deutlich.
„Best-Ager-Bungalow“ in Massivholzbauweise, Oberndorf Das ebenerdige Gebäude nützt durch seine geschickte Planung das Grundstück optimal aus und wird so den Bedürfnissen seiner Bewohner auch für die Zukunft gerecht. Der lichtdurchflutete, offene Wohn-, Koch- und Essbereich mit einer Raumhöhe von drei Metern dominiert den Grundriss und öffnet sich über großzügige Verglasungen zur Terrasse hin. Durch einen kleinen Vorraum an den Wohnbereich angeschlossen, findet sich das Schlafzimmer mit separatem Schrankraum und geräumigem Badezimmer. Sämtliche Räumlichkeiten werden den Anforderungen an ein barrierefreies Wohnen bestens gerecht. Eine Doppelgarage am nordöstlichen Grundstücksrand bietet wertvollen Sicht- und Lärmschutz zur Straße hin und ist ebenfalls stufenlos und geschützt vom Wohnhaus aus erreichbar.
Die Entscheidung für einen Holzmassivbau und der Wunsch, sich selbst bei der Fertigstellung miteinzubringen, standen für die Bauherren von Anfang an fest und waren vom Wunsch nach einer hochwertigen, nachhaltigen Bauweise geprägt. Die Liebe zum Detail beim Innenausbau und ein ausgeklügeltes Lichtkonzept machen den ökologischen Bungalow zu einem echten Hingucker.
Das Leben auf einer Ebene löst viele Probleme.
Die Wandkonstruktion aus Massivholzelementen wurde auf Lärchenschwellen versetzt. Anschließend wurden die MassivholzDeckenelemente verlegt. Die Bauweise bietet speziell beim, in zwei Richtungen auskragenden, Vordach beträchtliche konstruktive Vorteile. Die Zwischenräume der beiden versetzten Pultdächer und der Außenwände wurden mit Zellulose ausgeblasen. Bei der Fassadengestaltung hat sich der geschickte Bauherr für hinterlüftete Fassadenplatten in Kombination mit einer Holzschalung entschieden. Die Innenwände wurden größtenteils weiß beplankt, die Massivholzdecke ist sowohl im Wohnraum, als auch im Vordachbereich sichtbar. Falzblechbahnen tragen der geringen Dachneigung, sowie dem Gestaltungswunsch der Hausbewohner Rechnung. >>
Auftraggeber: privat Planung: Baumeister& Ingenieurbüro, Ing. Johann Bruckmoser Lage: Oberndorf Nutzfläche: 124 m2 Fertiggestellt: 2014 Fotos: Esterbauer Holzhaus
20 Individueller Holzbau ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
Luxuriöses Wohnhaus in Holzriegelbauweise, Klosterneuburg Das schön gelegene Grundstück in Hanglage war Inspiration für den modernen, formschönen Entwurf der „raumbau architekten“. Alle Hauptwohnräume wurden im Erdgeschoß situiert, während sich im Untergeschoß eine Jagdstube, ein Arbeits- und Gästezimmer, ein kleiner Wellnessbereich, sowie alle erforderlichen Nebenräume befinden. Man betritt das Wohnhaus über ein vorgelagertes Treppenhaus am höchsten Punkt des Grundstücks und kann von dort aus sowohl Erd- als auch Untergeschoß erschließen. Der Büroraum im Untergeschoß kann somit komplett unabhängig vom privaten Wohnbereich der Familie genutzt werden. Entlang eines hellen Ganges sind im Erdgeschoß zwei Kinderzimmer, ein Bad und das Elternschlafzimmer mit begehbarem Schrank angeordnet. Gegenüber schließt ein großer offener Wohn- und Kochbereich an, der durch Raumteiler optisch unterteilt wird. Eine Besonderheit dieses Raumes ist, dass er sich auf zwei Seiten über große Glasschiebetüren zu zwei Terrassen hin öffnet. Während die geschützte Terrasse auf der Eingangsseite den Essbereich ins Freie erweitert, schließt an die
Vorausblickendes Planen und Bauen bringt allen Familienmitgliedern Mehrwert und Zufriedenheit für eine gemeinsame Zukunft. Terrasse beim Wohnbereich direkt der Garten mit einer schön angelegten Pool-Landschaft an. Der weitläufig angelegte Grundriss mit seinen vielen großen Glasflächen und Fenstern bildet zudem geschützte Innenhöfe mit interessanten Ein- und Ausblicken. Als Heizsystem wurde eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung gewählt. Die Außenwände des Untergeschoßes wurden komplett als Massivbau ausgeführt. Aufgrund der Hanglage wurde die Zwischendecke zwischen Unter- und Erdgeschoß in zwei Bereiche unterteilt. Während im hinteren Bereich des Hauses eine Stahlbetondecke errichtet wurde, ist im vorderen, erdunberührten Teil eine Massivholzdecke eingebaut worden. Hier waren während der gesamten Planungs- und Bauphase umfangreiche Abstimmungen mit der Baufirma notwendig, um alle Übergänge zentimetergenau auszuführen. Das gesamte Erdgeschoß wurde in Holzriegelbauweise ausgeführt und mit Zellulose ausgeblasen. An den Außenwänden wurde
eine Holzfaser-Putzträgerplatte angebracht, und lt. Fassadenkonzept der Architekten verputzt bzw. mit einer hinterlüfteten Rhombusschalung versehen. Das allseits auskragende Flachdach mit seiner nach innen versetzten Attika ist ein weiteres wichtiges Gestaltungselement des Entwurfs. Die Holzkonstruktion wurde ebenfalls mit Zellulose ausgedämmt, an der Unterseite umlaufend verputzt und an der Oberseite bituminös abgedichtet. Die Fenster wurden als hochwertige Kunststoff-Alu-Elemente mit 3-fach Solar Verglasung ausgeführt und zur Gänze mit Unterputz-Raffstorkästen versehen. Um die großen Verglasungsflächen möglich zu machen, wurden zahlreiche gut durchdachte statische Lösungen erarbeitet.
Auftraggeber: privat Planung: raumbau architekten ziviltechniker gmbh Lage: Klosterneuburg Nutzfläche: 270 m2 Fertiggestellt: 2012
Fotos: Esterbauer Holzhaus
Die Kombination aus Massiv- und Holzbau erfordert genaue Abstimmungen.
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24 Nachverdichtung ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
residieren
im Passivhaus Nachhaltigkeit auf mehreren Ebenen sichert das jüngste Bauprojekt der Mieminger Hoteliersfamilie Pirktl
(mek) 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ganzjährig im Alpenresort Schwarz in Mieming beschäftigt. Sie bewohnen seit Mai 2015 Österreichs erstes zertifiziertes Mitarbeiterhaus, das in Passivhausqualität ausgeführt wurde. Weitblick hat die Hoteliers-Familie Pirktl beim Bau der neuen Mitarbeiterresidenz zu Hauf bewiesen. Eine durchdachte Philosophie liegt dem Vorhaben zugrunde. Begeisterte MitarbeiterInnen sind die Basis der gelebten familiären Herzlichkeit und des langfristigen Unternehmenserfolges. Im Hinblick darauf wurde
in den letzten Jahren ein umfassendes Mitarbeiterführungssystem mit vielseitigen Maßnahmen ausgearbeitet und laufend umgesetzt. Eine davon betrifft die Mitarbeiterunterkünfte „auf höchstem Niveau als zukünftige Erfolgsgrundlage“. „Diesem hohen Anspruch möchten wir mit dem Bau der neuen Mitarbei-
terresidenz, die sich in unmittelbarer Nähe der Hotelanlage (700 Meter) befindet, gerecht werden. Gleichzeitig soll das Gebäude auch Teil eines umfassenden Gesamtkonzepts werden. In Bezug auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Mobilität und betriebliches Gesundheitsmanagement“, schil>> dert Familie Pirktl.
Fotos: Alpenresort Schwarz
Rainer Krißmer mit Franz und Franz-Josef Pirktl (v.l.).
Der Weitblick und das Vertrauen des Bauherrn ermöglichten den Bau nach dem neuesten Stand der Technik. Danke dafür. MBA DI(FH) Rainer Krißmer, Energy Consultants
LAMILUX Austria GmbH Furkern 15 A-5141 Moosdorf Tel. +43 (0)774 / 820 988 12 Fax +43 (0)774 / 820 988 7 Mobil: +43 (0)664 / 39 23 104 Michael.Unterweger@lamilux.at www.lamilux.at
„In unserer Branche sind Um- und Zubauten üblich. Daher sollte gerade dieser Neubau ein Passivhaus werden – der neuEsten Technologie entsprechend.“ Hotelier Franz-Josef Pirktl
Höchste Energieeffizienzstandards
Die Mitarbeiterresidenz wird nach den derzeit höchsten europäischen Energieeffizienzstandards gebaut und wird als erstes Mitarbeiterhaus in Österreich nach dem Passivhausstandard des renommierten Passivhaus-Instituts in Darmstadt zertifiziert. Eine thermische Solaranlage, automatische Verschattungssysteme, effiziente Geräte und Beleuchtung im ganzen Haus sowie hydraulisch abgeglichene Netze und eine Komfortlüftung für gesunde Raumluft sind integrale Bestandteile des technischen Planungskonzepts. Vorausschauend und innovativ wurden diese Punkte durch ein umfassendes E-Mobilitätskonzept ergänzt. Neben einer Ökostromtankstelle wurden auch schon Ladestationen für E-Bikes und E-Roller installiert, die in Zukunft sanfte Bewegung während der Freizeit oder auf dem Weg zur Arbeit ermöglichen.
Sechs Millionen Investitionsvolumen
Technologie und Design für die Zukunft des Bauens Lamilux-Tageslichtsysteme begeistern durch ein maßgeschneidertes Konzept: „Customized Intelligence“ (CI). Mit unseren CI-Systemen liefern und montieren wir die individuelle Komplettlösung rund um Tageslicht, RWA, Lüftung und Steuerungstechnik.
Das Investitionsvolumen beträgt rund sechs Millionen Euro. Insgesamt wurden 70 Wohneinheiten geschaffen. Den Großteil bilden großzügige Garconnieren mit knapp 30 m². Zusätzlich sind einige Wohngemeinschaften mit separaten Zimmern und gemeinsamer Küche sowie zwei ZweiZimmer-Wohnungen entstanden. Sämtliche Einheiten sind nach Westen oder Osten orientiert und bieten durch die großzügigen Fensterflächen einen beeindruckenden Ausblick auf die Tiroler Bergwelt. Kernstück der Residenz ist der ebenerdige Multifunktions- und Kommunikationsraum mit Lobby, Bibliothek, einer großen Schau- und Lernküche und einem internen Schulungsraum. Zudem stehen den Mitarbeitern ein modernes Fitness-Studio und ein Fitnessraum für die regelmäßig angebotenen Bewegungseinheiten zur Verfügung.
Weitere Nachhaltigkeitskriterien
Michael Unterweger Geschäftsführer Lamilux Austria GmbH
Als erstes zertifiziertes Passiv-Mitarbeiterhaus in Österreich wird die Mitarbeiterresidenz zu einem Leuchtturmprojekt für die Region Tirol und ein positives Beispiel im Hinblick auf die Tiroler Nachhaltigkeitsstrategie und die Tiroler Energiestrategie 2020 werden. Durch die verdichtete Bauweise des Objektes wurde geringst möglicher Flächenbedarf benötigt und leistbares Wohnen ermöglicht. Auch die regionale Wirtschaft wurde gestärkt: der überwiegende Teil der Investitionssumme von sechs Millionen Euro wurde an regionale KMUs vergeben. Alpenresort Schwarz, 6414 Mieming, Tirol, www.schwarz.at
www.lamilux.at
impalawolfmitbiss
Der wird mal ein berühmtes
Haus
HOLZBAU MAIER GmbH & Co KG | Gewerbestraße 171 | 5733 Bramberg | Austria | Tel. +43/(0)6566/72 64 | www.maier.at
28 Titelstory ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
Zuhause im energiesparenden
Holztraum
Familie Czerny bewohnt ein fesches Einfamilienhaus in der Krimml und würde aus heutiger Sicht beim Bauen nichts anders machen Foto: Photoart Reifmüller Hollersbach
(mek) Am Anfang stand der Wunsch nach einem Eigenheim, das möglichst viel vom Werkstoff Holz bieten sollte. Mittlerweile lebt Familie Czerny aus Krimml seit fünf Jahren im schmucken Einfamilienhaus, das allerhand architektonische Raffinessen zu bieten hat. Ausgeführt von Holzbau Maier, kamen mit Holzriegel-Fertigteilen sämtliche Vorteile dieser Bauweise zum Tragen. Es war einmal Familie Czerny, die bescheiden in einem kleineren Haus lebte. Mit dem aufkeimenden Wunsch nach einem größeren Eigenheim, wurden Petra und Erich mit einem tollen Grundstück fündig, welches freie Sicht auf die berühmten Krimmler Wasserfälle bietet. Zur guten Luft durch das Wasser mischt sich das gesunde Raumklima im Holzhaus der heute vierköpfigen Familie. >>
Fotos: Photoart Reifmüller Hollersbach
„Im Winter geschlägertes Holz gilt als qualitativ hochwertig.“ Klaus Kerer/Holzbau Maier
Fotos: Photoart Reifmüller Hollersbach
Innerhalb von drei Tagen ist der Rohbau gestanden und das Holzhaus war dicht. Professioneller geht’s nicht. Bauherr Erich Czerny
Foto: Pro Haustechnik
Die Verlegung der Solaranlage.
Nach den Plänen von Feuersinger-Architektur aus Mittersill entstand also der schlichte Quader am Hang. „Dass Holz zum Einsatz kommen sollte, war für uns von Anfang an klar. Und zwar innen wie außen“, schildern Petra und Erich Czerny, die beide als Lehrer arbeiten. Erich Czerny ist zudem der Bürgermeister der 860-Einwohner zählenden Pinzgauer Gemeinde Krimml. Als behaglich und angenehm beschreibt das Paar den Werkstoff, der mit Fichte, Eiche und Lärche Einzug in ihr rund 182 Quadratmeter Wohnfläche umfassendes Haus mit eingezogen ist. Die Zusammenarbeit mit Holzbau Maier in Bramberg hat von Anfang an hervorragend geklappt. „Innerhalb von drei Tagen ist der Rohbau gestanden. Wenn diese Firma anrückt, dann passt einfach alles.“
Fichte, Lärche, Eiche Zuständig für Werkplanung und Statik bei den Bramberger Holzbauprofis war Bauleiter Klaus Kerer. Aus heutiger Sicht sind ihm vor allem die sichtigen
Oberflächen im Inneren des Hauses sowie die zahlreichen Glasflächen in Erinnerung geblieben. „Die kreuzweise verleimten Deckenteile sorgen natürlich für besonders Wohngefühl“, schildert der Experte. Fichte, Lärche an den Fenstern und der Fußboden in Eiche natur, geölt, sind weitere Holzarten, die verwendet wurden. Einen markanten optischen Punkt bietet die stehende Eichenlamellenverkleidung an der Fassade. Bei diesem Projekt kam im Übrigen ausschließlich im Winter geschlägertes Holz zum Einsatz. Dieses gilt als Qualitätskriterium. „Das hat mit der Feuchte des Baumes zu tun. Im Winter geschlägertes Holz besticht mit zusätzlicher Haltbarkeit und wird mit hochwertigen Dämmmaterialien kombiniert“, ergänzt Klaus Kerer. Vom Aushub bis zum Einzug am 3. Dezember 2010 vergingen lediglich fünf Monate. Es ist die Technologie des Holzelementebaus, der mit seinem hohem Vorfertigungsgrad für diese kurze Zeitspanne verantwortlich ist.
ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNGv Titelstory 31
Offenes Wohnen Familie Czerny hat sich im Vorfeld lange Gedanken darüber gemacht, wie sie zukünftig leben und wohnen möchte. Daher war die Planungsphase einfach – mit genauen Vorstellungen der Bauherren bald finalisiert. Auf zwei Ebenen leben Petra, Erich, Felix und Leni heute. „Wir schätzen die großen Räume, sodass sich die Kinder frei bewegen können“, sagt Petra Czerny. Vor allem aber zahlreiche Glasflächen, die rundum freie Sicht – unter anderem auf die Krimmler Wasserfälle bieten – waren für die Familie wich-
rend der Übergangszeit schon vor. Somit erreichen wir eine Energieersparnis von ca. 12.000 KW/H pro Jahr“, führt Walter Hagmüller von der Firma „Pro Haustechnik“ in Bramberg aus.
Gutes Raumklima Das Bewusstsein für Energieeffizienz rührte bei Familie Czerny einerseits vom Wunsch her, eine nachhaltige Immobilie zu schaffen. „Andererseits spenden diese Elemente beim Bauen einfach Behaglichkeit. Und das wollten wir“, fasst Erich Czerny zusammen und ergänzt: „Die kontrollierte Wohn-
„Erfreulicherweise sind die Bauherren mit dem sparsamen Energieverbrauch sehr zufrieden.“ Architekt Ernst Feuersinger
tig. Spielen die Kinder im Garten, dann sind sie für ihre Eltern stets im Blickfeld. Grundsätzlich bestimmt offenes Wohnen das Flair im Einfamilienhaus.
Innovative Haustechnik Mit einem Fernwärmeanschluss, der mit 15 m² dimensionierten Solaranlage mit Betonkernaktivierung sowie dem Einbau einer Komfortlüftungsanlage weist das Niedrigenergiehaus einen Heizwärmebedarf von 38 kWh/m²a auf. „Durch die Kombination der Solaranlage mit der Betonkernaktivierung und einem Pufferspeicher können Temperaturen unter 30 Grad genutzt werden. Die Energie, die im Pufferspeicher nicht genutzt werden kann, wird direkt in den Betonspeicher geleitet und wärmt diesen wäh-
raumlüftung entspricht uns sehr. Die frische Luft genießen wir vor allem in den Schlafzimmern. Küche und Wohnzimmer sind in einem Raum angesiedelt – und das ist mit so einer Anlage kein Problem. Wir haben absolut gutes und angenehmes Klima im ganzen Haus.“ Auch für den Architekten Ernst Feuersinger, dessen Büro die Gesamtabwicklung, also Werk- und Detailplanung sowie Bauleitung inne hatte, war die Verwendung nachhaltiger Materialien das Spezielle am Projekt Czerny. „Erfreulicherweise sind die Bauherren mit dem sparsamen Energieverbrauch sehr zufrieden.“ Gefragt danach, was sie aus heutiger Sicht anders machen würden beim Bauen, antworten Petra und Erich: „Gar nichts. Nicht einmal eine Steckdose…“
Factbox Bauzeit: Juni 2010 – Einzug am 3. Dez. 2010 Wohnfläche: 182 m2 Holzbau: Riegelholzfertigteilbauweise, Massivholzdecken; Fassade: stehende Eichenlamellenverkleidung, Lärchenholzfensterrahmen; Decken- & Wandoberfläche: Fichte Massivholzplatten bzw. Fichte Dreischichtplatten; Fußboden: Eiche Landhausdiele natur, geölt; Flachdach bekiest; Haustechnik: Betonkernaktivierung mit einer 15 m2 großen Solaranlage, Fernwärmeanschluss, kontrollierte Wohnraumlüftung Heizwärmebedarf laut Energieausweis: 38 kWh/m2a
32 Passivhaus Wohn- und Pflegeheim ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
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In Innsbruck entstand ein Wohn- und Pflegeheim in Passivhausbauweise (mek) Die Innsbrucker StadtBAU GmbH – eine Tochter der Neuen Heimat Tirol (NHT) sowie der Stadtgemeinde - hat im Auftrag der Stadtgemeinde Innsbruck bzw. den Innsbrucker Soziale Diensten (ISD) ein Wohn- und Pflegeheim in der Innsbrucker An-der-Lan-Straße errichtet. Ein Video auf www.passivhausmagazin.at gewährt visuelle Eindrücke. Foto: eli/zweiraum.eu
Das Wohn-und Pflegeheim „S 13“ erhält 118 Einzelzimmer und speziell für Senioren entwickelte Einrichtungen. Die Schlüsselübergabe erfolgte im Jänner 2015. Das Besondere an diesem Projekt ist neben seiner Architektursprache sein energieeffizienter Gebäudestandard. „Das neue Wohn- und Pflegeheim ist ein Vorzeigebeispiel dafür, dass auch unkonventionelle architektonische Lösungen in PassivhausBauweise umgesetzt werden können. Extravagante Architektur und Energieeffizienz sind kein Widerspruch“, betont NHTDirektor Hannes Gschwentner. NHT-Direktor Prof. Dr. Klaus
Bei einem Jahres-Heizwärmebedarf des „S13“ von ca. 100.000 kWh wird die enorme Energieeinsparung deutlich: 28 Ölfässer wären es monatlich, würde es als herkömmliches Gebäude errichtet, lediglich vier im Monat sind es beim vorherrschenden Passivhausstandard.
Fotos: Wucherer Heinz, Neue Heimat Tirol
Lugger ergänzt technische Details: Die Passivhausbauweise basiert auf 13,5 Grundpunkten (laut Wohnbauförderung) und einem Heizwärmebedarf von 8 kWh/m²a.
Ölfässer zeigen unterschiedlichen Energieverbrauch
Der Heizwärmebedarf des Wohn- und Pflegeheimes beträgt 13,6 kWh/m²a nach Passivhauskriterien. Um die Energieeinsparung durch den Passivhausstandard deutlich zu machen, fand im Vorfeld der Eröffnung eine Begehung der Baustelle statt: Zur Veranschaulichung des äußerst geringen, monatlichen Heizwärmebedarfes, den der Baustandard mit sich bringt, dienten Ölfässer zu je 200 Litern. Bei einem Jahres-Heizwärmebedarf des „S13“ von ca. 100.000 kWh wird die enorme Energieeinsparung deutlich: 28 Ölfässer wären es monatlich, würde es als herkömmliches Gebäude errichtet, lediglich vier im Monat sind es beim vorherrschenden Passivhausstandard. Die Einsparung liegt damit bei ca. 600.000 kWh/a oder umgerechnet 168 Tonnen CO2 pro Jahr. >>
34 Passivhaus Wohn- und Pflegeheim ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
Fotos: Wucherer Heinz, Neue Heimat Tirol
Rückzug ins ungestört Private ist möglich, ebenso wie die Teilnahme am öffentlichen Leben von einer gesicherten, eigenen Basis aus. Leben mit der Bevölkerung
Das neue Gebäude besetzt einen Teil des wertvollen Uferbandes. Im Gegenzug teilt es seine öffentlich nutzbaren Räume mit der Bevölkerung: Das Café, ein Ort der Kommunikation, als gläserner Körper im Park, mit introvertierten und exponierten Gastgartensituationen sowie die Kapelle, der Ort der Kontemplation, ein geschlossener, sakraler, als solcher erkennbarer solitärer Baukörper. Gefasst werden diese Räume für Wohnheim und Öffentlichkeit vom darüber schwebenden Baukörper und einer Platzoberfläche, die in der Richtung
zum Fluss breiter wird. Der Baukörper im Bereich des Uferbandes wird aufgeständert und in verschränkte, 2- bzw. 4-geschossige Trakte zerlegt, die Höhe beim Unterqueren variiert (5 m, 8 m), differenzierte und großzügige Terrassenflächen für die Heimbenutzer werden geschaffen.
Baubeginn: August 2013 Fertigstellung: Ende 2014 Übergabe an ISD: Anfang 2015 Link zum Video: www.passivhausmagazin.at/ news2/967/
Museum der Bayerischen Geschichte / Regensburg
Dipl.-Ing.(FH) Dieter Herz und Dipl.-Ing.(FH) Florian Lang, Geschäftsführer
Wohn- und Pflegeheim S13 / Innsbruck
Explorer Hotel Berchtesgaden / Schönau Wohnheim S13: Foto: Neue Heimat Tirol/Wucherer Heinz, Architekten: ARTEC-Architekten Götz/Manahl Museum: Foto und Architektur: wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH Explorer Hotel Berchtesgaden: Foto: Explorer Hotels, Architekten: Renn Architekten
Herz & Lang GmbH Ritzensonnenhalb 5a, D-87480 Weitnau Tel.: +49 (0)8375 / 921133-0, Fax: DW 55 info@herz-lang.com, www.herz-lang.com
Zielsicher zum Passivhaus Ihre Erfahrung aus mehr als 15 Jahren sowie ihr top KnowHow verleihen ihnen den Expertenstatus: Herz und Lang – die Planer für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Gewerbliche und kommunale Bauten sowie große Wohnbauten unterliegen neben höchsten qualitativen Ansprüchen häufig dem Diktat der Kosten. Beides erfolgreich zu realisieren, ist nicht immer einfach. Mit ihrer Planungskompetenz geben sie die Richtung für energieeffizientes Bauen unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und nachhaltiger Effekte vor. Das 15-köpfige Team aus zertifizierten Passivhausplanern und -praktikern (Techniker, Meister) verfügt seit dem Jahr 1998 über Erfahrung in der Gesamtplanung von Passivhäusern verschiedenster Kategorien, Bauweisen und Techniklösungen im Neubau und in der Sanierung. Mit der Passivhaus-Zertifizierung erfahren diese den effizientesten Qualitätsschub. Das Herz & Lang-Team steht mit seiner (Planungs)-Kompetenz für ebendiese Qualität. Passivhaus-Zertifizierung Passivhaus-Consulting Passivhaus-Projektierung EnerPHit Wärmebrückenberechnung Luftdichtheitsmessung+Thermografie Thermodynamische Gebäudesimulation Dynamische Feuchtesimulation (WUFI)
www.herz-lang.de
36 Wohlf端hlwelt ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
Hybrid mit vielen
Wohntraum in Mils bietet Platz mit vielen Wohlf端hlecken
Raffinessen
ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Wohlfühlwelt 37
(mek) Viel Platz, bestückt mit zahlreichen Wohlfühlecken bietet dieses Haus in Mils bei Hall, das aus baulicher Sicht mit zahlreichen Raffinessen und einem sparsamen Energieverbrauch punkten kann. Ebenso zahlreich sind die Mitgliedsbetriebe der IG Passivhaus Tirol, die bei diesem Projekt mitgemischt haben. Die Bauherren haben sich mit ihrem Haus auf einem schönen Grundstück in Mils bei Hall einen Traum verwirklicht. Es bietet Platz für das Ehepaar und zwei Söhne. Nach den Plänen der Innsbrucker Architekten teamk2 entstand der Wohntraum, der im Keller und im Erdgeschoß als Massivbau, im Ober- und Dachgeschoß als Holzbau ausgeführt wurde. >>
„Der Bauleiter wählte die passenden Gewerke aus, managte diese optimal und immer besonnen…“ Bauherrenfamilie Fotos: eli/zweiraum.eu
38 Wohlfühlwelt ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG
„In beiden Obergeschoßen ist eine hinterlüftete Eternitfassade angebracht. Die Decken sind aus Brettsperrholz in Fichte und auf Sicht ausgeführt“, erzählt Hermann Glatzl, der mit seinem Unternehmen die Projektleitung inne hatte.
Optimale Zusammenarbeit Die Bauherren haben sich für eine sehr gute Dämmhülle mit größtem Augenmerk auf sehr schöne optische Detailausführung in technisch höchster Qualität entschieden. Aus baulicher Sicht zu erwähnen sind die vielen Raffinessen des Hauses: geklebte Eternitfassade auf dem Holzbauteil, ein großer Hobbyraum im Kellergeschoß mit natürlicher Belichtung, eine tolle Dachterrasse sowie ein Schwimmbad. „Die Familie hat sich während des gesamten Bauverlaufes sehr viele Gedanken zu jeweils anstehenden Arbeitsschritten gemacht. Sie war sehr stark ins Geschehen miteingebunden – die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert", schildert Architekt Martin Gamper. Für Projektleiter Hermann Glatzl bestand die große Herausforderung in der Einhaltung des Bauzeitplanes.
Klare Linien, Farben, Durch- und Ausblicke… Die Familie selbst schwärmt heute von der Qualität des Wohnens: „Das ganze Haus ist ein einziger Wohlfühlplatz, unser Refugium. Wir lieben die klaren Linien, die Farben und die Durch- und Ausblicke. Zum Beispiel
„Die Bauherren haben sich für eine sehr gute Dämmhülle mit größtem Augenmerk auf sehr schöne optische Detailausführung in technisch höchster Qualität entschieden.“ Projektleiter Hermann Glatzl Fotos: eli/zweiraum.eu
Die 3-Fachmesse für BAU, BAD, ENERGIE Foto: eli/zweiraum.eu
NEUES BAUEN | INNOVATIVE ARCHITEKTUR | INTELLIGENTE HAUSTECHNIK
PREMIERE: BAU-KONGRESS neuLand am 25. Februar 2016 Die Gestaltung der Innenräume erlaubt Durchund Ausblicke sowie maximalen Wohnkomfort.
der Durchblick von den oberen Geschoßen durch das gläserne Treppenhaus ins Erdgeschoß und der Ausblick vom Schlafzimmer auf die Nordkette sowie vom Wohnzimmer auf Pool, Garten und Bäume. Wir würden nichts anders machen, höchstens ein paar Steckdosen mehr ….“ Weiters betonen die Bauherren die hervorragende Teamarbeit mit Architekten und Bauleiter während des gesamten Projekts.
Wie kann Nachhaltigkeit beim Bauen und Sanieren leistbar realisiert werden? In Vorträgen und einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion gehen Expertinnen und Experten dieser Frage auf den Grund. Darunter klingende Namen wie: • Univ. Prof. DI Dr. Jana Revedin, Architektur und Gestaltung am Blekinge Institute of Technology Schweden • Max Schön, Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome • Prof. Holger Wallbaum von der halmers university of technology in Göteborg und einstiger Leiter der Professur für nachhaltiges Bauen an der ETT Zürich
Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol
• Architekt Peter Kompolschek, Vorstand des Normungskomitee 011 Hochbau Allgemein
Architektur-Planung: teamk2 architects Fenster/Türen: Zoller-Prantl GmbH
• Hannes Gschwentner, Geschäftsführer des gemeinnützigen Wohnbauträgers Neue Heimat Tirol (NHT) und ehemaliger Tiroler Wohnbaulandesrat
Fliesenlegerarbeiten: Profikeramik Sponring
• Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff, Ostfalia Fakultät Versorgungstechnik EOS – Institut für energieoptimierte Systeme
Heizung, Sanitäre, Installationen: Mondotherm Handels GesmbH
• Dipl.-Ing. Dr. Rainer Mikulits, Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für Bautechnik (OIB)
Örtliche Bauaufsicht, Projektleitung, Integrale Planung: Glatzl Holzbauprojekte KG
Infos und Anmeldung unter www.energiesparmesse.at
Schwarzdecker, Spenglerarbeiten: Dagn Hermann GmbH Zimmermeisterarbeiten: Schafferer Holzbau
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Do 25. Feb., F 26. - 28. Febr
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40 Fenstertechnologie GEBÄUDEHÜLLE
Fenster auf –
Wohnkomfort rein! Internorm präsentiert aktuelle Trends in der Fenstertechnologie Fotos: Internorm
(mek) Der Trend in der Fenstertechnologie geht in Richtung großflächiges Design und Holz/Alu-Konstruktionen. Diese sind gerade für höchste Ansprüche in Niedrigenergie- und Passivhäusern optimal geeignet. Christian Kitzmüller, Verkaufsleiter Internorm Österreich, erklärt, warum. Der Werkstoffverbund Holz/ Alu eignet sich ideal für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Einerseits führt die Kombination aus Thermoschaum und Aluminium-Schale zu einer hoch wärmedämmenden Eigenschaft und andererseits sorgt die Alu-Schale an der Außenseite für den Schutz vor Witterungseinflüssen. Zudem ist sie sehr pflegeleicht und farblich vielfältig gestaltbar.
Offen, hell und frei Besonders das Ganzglassystem „Panorama HX 300“ hat viele Stärken zu bieten. Es ermöglicht ein Wohngefühl der Extraklasse. „Offen, hell und frei“ lautet die Devise. Großflächige Verglasungen, die komplett in das Mauerwerk integriert werden, schaffen eine grenzenlose Freiheit. Sie bringen Licht in Innenräume und bieten gleichzeitig volle Sicht nach draußen. Innovative Lösungen wie Glasstöße, bei denen der Übergang
von Glasscheibe zu Glasscheibe annähernd unsichtbar ist, bieten viele Möglichkeiten in der modernen, großflächigen Glasarchitektur. Das Design besticht mit moderner, kantiger Glasoptik innen und außen. Durch den rahmenlosen Einbau in das Mauerwerk können Fensterbänke und Terrassenböden sauber und dicht angeschlossen werden. Weitere Vorteile liegen in der optimalen Wärmedämmung bei geringem Gewicht. Außerdem schützen Einscheibensicherheitsgläser vor Verletzungen bei Glasbruch. Innovative Verglasungstechnik ermöglicht durchgehende Glasflächen bis zu 10,5 m².
Christian Kitzmüller, Verkaufsleiter Internorm Fenster GmbH
Offen, hell und frei lautet die Devise bei Ganzglasfenstern.
GEBÄUDEHÜLLE Innovativer Dämmstoff 41
Hanf Dämmstoff und seine Stärken Mehrfach ausgezeichnete Hanffaser-Produkte von Capatect (mek) Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt, deren Anbau im 20. Jahrhundert lange Zeit verboten war. Seit 1995 besteht unter strengen Auflagen wieder die Möglichkeit für die Landwirtschaft, die Pflanze für die industrielle Verwendung zu kultivieren. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich Capatect mit dem Naturwerkstoff als Dämmmaterial. Seine Vorzüge sind vielfältig: Hoher Flächenertrag, kein Auslaugen des Bodens. Hanf lockert den Boden und transportiert Nährstoffe aus bis zu drei Metern Tiefe an die Oberfläche. Rund ein Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche würde in Österreich ausreichen, um den gesamten jährlichen Inlands-Dämmbedarf aus Hanf sicherzustellen. Durch die vielfältige Nutzung der Hanfpflanze werden keine Lebensmittel-Anbauflächen verloren. Hanfsamen und Hanföl sind wertvolle Nahrungsmittel. Die Verarbeitung erfolgt in Haugsdorf (NÖ) inmitten des Hauptanbaugebietes. 25 km beträgt die durchschnittliche Wegstrecke, die der Hanf vom Feld bis zu seiner Verarbeitung zurücklegt. Hanffaser-Produkte von Capatect erhielten mehrere Auszeichnungen, darunter das österreichische Umweltzeichen und den österreichischen Klimaschutzpreis 2013. Energieeinsparung, diffusionsoffene Dämmung und hervorragender Schallschutz sind die wichtigsten Vorzüge. Hanf ist ein hautverträgliches Material, daher angenehm zu verarbeiten. Gemeinsam mit der Hanffaser-Dämmplatte als Hauptkomponente im Capatect-Öko-Line Dämmsystem und den hochwer-
tigen mineralischen, carbonfaserverstärkten Armierungsmassen und Putzen entsteht eine hagelsichere Fassadendämmung mit höchster Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer. Für die Verarbeitung von Hanffaserplatten wurden spezielle Werkzeuge – wie Hanfbohrer oder eine Hanfsäge – entwickelt. Mitarbeiter von „Hanf-Partner-Betrieben“, die spezielle Verarbeiterschulungen bei Capatect absolvierten, garantieren die fachgerechte Verlegung der Capatect-Öko-Line-Dämmsysteme. Ein aktuelles Verzeichnis der Hanfverarbeiter finden Sie unter www.hanfdaemmung.at. Foto: Capatect
Hanf ist eine schnell wachsende Pflanze, die weder Dünger noch Spritzmittel benötigt.
DER JOSKO WEITBLICK VON ARCHITEKT STEFAN HOCHWARTHER:
JEDER DURCHDACHTE PLAN IST EINE REISE IN DIE ZUKUNFT Sie sollten sich auch nach Jahrzehnten noch Zuhause fühlen. Darum sollte man bei seinem neuen Zuhause Weitblick beweisen und auf Design setzen, das zeitlos ist. Auf Materialien, die jahrzehntelang ihren Wert behalten. Und auf innovative Technik, die auch den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist. Damit man auch in 30 Jahren noch sagen kann: Ganz schön geplant. Ganz schön Josko.
weitblick.josko.at
GEBÄUDEHÜLLE Neue Produktlinie 43
Josko steht für
Weitblick
in mehrfacher Hinsicht
Wechsel in der JoskoVerkaufsleitung West-Österreich Foto: Maria Köhle
(mek) Die Josko-Vertriebspartner in Westösterreich werden seit Dezember des Vorjahres von Markus Peer betreut. Sein Vorgänger Friedrich Stebler hat Josko-Agenden in Bayern übernommen. Hochwertige Naturholzböden bilden eine brandneue Produktlinie. Friedrich Stebler hat neue JoskoAufgaben in Bayern übernommen – ihm folgt Markus Peer als Verkaufsleiter West-Österreich nach. Im Dezember des Vorjahres fand dieser Wechsel statt. Der renommierte Österreichische Fenster- und Türenhersteller Josko setzt auf ein dichtes Netz an Vertriebspartnern. Peer beschreibt die Vorteile: „Selbstständige Josko Partner sind ihr eigener Unternehmer, profitieren aber durch ein vielfach erprobtes Geschäftsmodell. Sie werden zum alleinigen Botschafter und Ansprechpartner einer starken Marke im definierten Gebiet und setzen mit der Erfahrung unseres langjährigen Partnernetzwerkes
auf größte Fairness und Support.“ Acht Vertriebspartner in Tirol, drei in Vorarlberg und sechs in Salzburg vertrauen bereits auf dieses Modell. Tendenz steigend.
Weitblick für die besten Böden
Im Herbst schließt der Qualitätshersteller den Kreis der perfekten Wohnharmonie mit hochwertigen Naturholzböden. Genau wie Josko ist auch die Firma Trapa ein oberösterreichisches Familienunternehmen mit viel Liebe zum Handwerk und wird am Produktionsstandort St. Veit an der Glan künftig eigene Exklusiv-Serien für Josko produzieren. TrapaBöden sind so hochwertig be-
Ein starkes Team: Markus Peer (vorne) hat Friedrich Stebler als Verkaufsleiter West-Österreich abgelöst. Stebler hat Agenden am Josko-Standort in München übernommen.
handelt und verlegt, dass sie ihre natürliche Elastizität selbst bei anspruchsvollen Klimabedingungen und Fußbodenheizungen nie verlieren. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben diese wieder an die Umgebung ab – und bleiben ein Stück unverfälschter Natur auf unbegrenzte Zeit.
44 Detailanschlüsse Haustechnik
Die Kunst liegt im Detail Je energieeffizienter das Haus, desto wichtiger die Detailanschlüsse (CMS) Das allerschönste Gebäude macht seinen Besitzern und Benutzern wenig Freude, wenn sich an diversen Stellen technische Probleme bemerkbar machen. Im schlimmsten Fall sind diese dann auch noch schwer sanierbar oder deren die Mängelbehebung mit hohen Unkosten verbunden. Es gibt eine Unzahl an klassischen Schwachstellen im Hochbau. Besonders schlecht geplante oder unfachgemäß ausgeführte Anschlüsse können einem Gebäude derart schaden, dass es im schlimmsten Falle sogar unbewohnbar ist. Gerade im Passivhaus-Bereich sind die Reserven und der Spielraum in Sachen Schwachstellen sehr gering, da ein in sich geschlossenes, komplexes System nur dann funktioniert, wenn auch alle Details stimmen. Ein paar ausgewählte Situationen sollen zeigen, worauf zu achten ist und was im speziellen Fall zu tun ist.
Bestehende Holzblockwand fachgemäß saniert In diesem Fall wurde eine bestehende, stellenweise beschädigte Holzblockwand im Zuge einer Generalsanierung mit einer neuen Lärchenschalung versehen. Die Papier-Dampfbremse muss sorgfältig verklebt werden, der Hohlraum für die Zellulosedämmung wird durch die Errichtung von Stegträgern geschaffen. Teile, die in die Dämmebene ragen, müssen mit einer diffusionsoffenen Folie eingepackt werden. Diese wärmebrückenoptimierte Lösung wird angewendet, wenn die Bestandswand baufällig ist und sich nicht mehr als Sichtfassade eignet. Falls die Bestandsansicht erhaltenswert erscheint, kann mit einer entsprechenden Innendämmung gearbeitet werden. Skizze: Wandaufbau neu: Lärchenschalung 24 mm, lasiert; Lattung stehend 30mm; Windpapier, Agepan DWD 16 cm; Stegträger/Zellulose 280 mm; Dampfbremse SD = 6,45 m; Holzblock Bestand ca. 140 mm; Verkleidungen Diverse Bestand;
Projekt, Fotos und Detailplan: Christina Krimbacher
Stärker geht’s nicht. Fußbodensanierung in einem Altbestand aus dem Jahre 1930
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Die großzügigen Hohlräume, welche bei der Freilegung von alten Fußböden zum Vorschein kommen, lassen sich perfekt zur Ausdämmung nützen. Das zu verwendende Material muss der darunterliegenden Erdfeuchte standhalten – verdichteter Schaumglasschotter ist dafür eine sinnvolle, nachhaltige Lösung.
Projekt und Fotos: Christina Krimbacher
Problemfall: Kamin mit Installationsschacht und unverputzter Rückseite An diesem Beispiel sieht man deutlich, wie man es nicht macht. Ein Kamin zieht naturgemäß und gibt die Luft durch die Kaminwand ab. Wenn er an ein bzw. sogar zwei Seiten unverputzt bleibt, bilden sich Hohlraumschlitze, die sich später im Betrieb negativ auf die Energieeffizienz auswirken. Die Lösung wäre entweder ein anderes, dichtes Produkt für die Kaminwand, oder das Verputzen aller Seiten >> im Vorhinein. Foto: Siegfried Walser, Isocell
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46 Detailanschlüsse Haustechnik
Foto: Siegfried Walser/Isocell
Problemfall: Unverputzter Bereich von der Wand zur Betondecke
Es sind oft nur leicht vermeidbare Fehler in der Ausführung, die gröbere Schäden nach sich ziehen.
Ein häufig auftretendes Problem ist der fachgerechte Anschluss von Wand zu Betondecke. Dabei wäre die Lösung ganz einfach: Der Wandputz muss unbedingt bis zur Decke reichen und bestenfalls mit einer Hohlkehle an diese anschließen. Wenn die Ausführung wie im Bild passiert, zieht die kalte Luft direkt vom Boden in die Außenwand.
Fotos: Siegfried Walser/Isocell, Christina Krimbacher
Problemfall und Lösung bei Dachdurchführungen Dachdurchführungen wie im oberen Bild gehören zu den irreparablen Schäden. Rund um die einzelnen Rohre kann die kalte Luft ungestört eindringen und die warme schnell entweichen. Am zweiten Bild kann man gut erkennen, wie eine saubere Lösung des Details aussehen sollte: für die Rohre werden entsprechende Löcher ausgeschnitten und die Durchdringungsstelle dicht verklebt – einfach und hocheffizient.
Je exakter das Detail, desto besser das Gesamtergebnis.
STIEBEL ELTRON 47
Haustechnik-Multitalent von STIEBEL ELTRON Passivhaus- und EHPA- zertifiziert Perfekte Komplettlösung für das Passivhaus (PR) Die Luft-Wärme-Zentrale LWZ 304/404 SOL von STIEBEL ELTRON ist als „Passivhaus geeignete Komponente“ zertifiziert worden. Die vom Passivhaus-Institut Dr. Feist gemessenen Werte qualifizieren das Lüftungsund Heizungskompaktgerät des Technologieführers als eines der effizientesten Produkte am Markt. Die ausschlaggebende Kennzahl für die Effizienz, der effektive Wärmebereitstellungsgrad, liegt mit 87,5 Prozent deutlich vor allen anderen zertifizierten Produkten dieser Art. Kreuzgegenstrom-Wärmeaustauscher, Luft-Wasser-Wärmepumpe und Warmwasserspeicher (235 Liter) sind in dem LWZ 304/404 SOL integriert. Dadurch ist eine hohe Fertigungsqualität garantiert, die sich zum Beispiel auch in den extrem geringen Bereitschaftsenergieverlusten des Speichers widerspiegelt. Neben der zentralen kontrollierten Be- und Entlüftung des Gebäudes übernimmt das Multitalent auch die Funktionen Heizung und Warmwasserbereitung. Die Möglichkeit, eine Solaranlage einzubinden, ist standardmäßig vorhanden. Daneben übernimmt das Kompaktgerät auf Wunsch auch die Kühlung des Gebäudes. „Produkte, die das Passivhaus-Zertifikat tragen, sind nach einheitlichen Kriterien geprüft, bezüglich ihrer Kennwerte vergleichbar und von exzellenter energetischer Qualität. Ihre Verwendung erleichtert dem Planer seine Aufgabe erheblich und trägt wesentlich dazu bei, die einwandfreie Funktion des entstehenden Passivhauses zu gewährleisten“, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Feist, der Gründer und Namensgeber des auszeichnenden Instituts. Seine Leistungsfähigkeit und Effizienz hat das LWZ 304/404 SOL mit der Passivhaus-Zertifizierung nachgewiesen – doch auch die Optik spielt bei derartigen Produkten eine große Rolle. „Schon die Konzentration der Haustechnik in einem kompakten Gerät trägt der Entwicklung Rechnung, dass umbauter Raum immer wertvoller wird“, so STIEBEL-ELTRON-
Ausgezeichnetes kompaktes Multitalent, das alle haustechnischen Funktionen in sich vereint – und perfekt für das Passivhaus geeignet ist: Das LWZ 304/404 SOL von STIEBEL ELTRON be- und entlüftet, heizt und kühlt und sorgt für eine komfortable Warmwasserbereitung – hocheffizient und mit erneuerbaren Energien.
Experte Gerald Fröhlich, „außerdem muss berücksichtigt werden, dass dieses Kompaktgerät selten im Keller, sondern in der Regel in einem Multifunktionsraum zum Einsatz kommt, der zusätzlich anders genutzt und daher die Technik häufig wahrgenommen wird. Deshalb muss auch die Optik der Produkte entsprechend hochwertig sein.“ Die DesignAuszeichnung „red dot award“, die das Kompaktgerät erhielt, dokumentiert den hohen Anspruch, den das Unternehmen auch in diesem Bereich an seine Produkte stellt.
48 Innovative Forschung ERNEUERBARE ENERGIEN
Benzin (mek) Der aus Oberösterreich stammende Chemiker Erwin Reisner leitet an der renommierten Universität Cambridge das
Erwin Reisner forscht in Cambridge an der Umwandlung von CO2 in Treibstoff
Christian Doppler-Labor für erneuerbare Synthesegas-Chemie. Derzeit untersucht er mit seinem Team, wie Abgase mithilfe von Sonnenlicht zu Treibstoff umgewandelt werden können.
Foto: OMV
Erwin Reisner: Mit besser koordinierten, längerfristiger angelegten und viel größeren Investitionen zur gelingenden Energiewende.
PASSIVHAUSmagazin: Was beinahe visionär klingt, daran forschen Sie an der Universität Cambridge. Vereinfacht erklärt: Wie geht dieser Prozess vonstatten? Erwin Reisner: Wir versuchen einen Prozess zu entwickeln, bei dem Wasser und das Treibhausgas Kohlendioxid in einen erneuerbaren Treibstoff wie ‚grüner Benzin’ umgewandelt wird. Dieser Prozess benötigt allerdings Energie und diese steht in Form der Sonnenenergie zur Verfügung. Man kann sich das wie eine Photovoltaikanlage vorstellen, aber mit der Produktion eines Treibstoffes anstatt Elektrizität. Dies ermöglicht es uns, die Sonnenergie in der Form eines Treibstoffes zu speichern.
ERNEUERBARE ENERGIEN Innovative Forschung 49
„Die Chemie steht bei der Energiewende im Mittelpunkt.“
PASSIVHAUSmagazin: Wie weit ist der Forschungsprozess fortgeschritten? Welche nächsten Meilensteine stehen bevor? Erwin Reisner: Das Projekt steht noch am Anfang und es handelt sich derzeit um Grundlagenwissenschaft. Bis 2019 wollen wir die wichtigsten Prozessdetails gut genug verstehen, um anwendungsorientierte Forschung zu betreiben. Es wird also noch Jahre dauern, bis wir mit einem marktreifen Produkt rechnen können. Wir können im Moment kleine Mengen Wasserstoff aus Wasser erzeugen; der nächste Meilenstein ist, Kohlendioxide zu aktivieren und in Treibstoffe umzuwandeln. PASSIVHAUSmagazin: Ihr Forschungsinteresse als Chemiker hat sich im Laufe Ihrer Karriere zunehmend in Richtung Energieforschung verlagert. Wie kam es dazu, welche Faktoren finden Sie faszinierend und warum? Erwin Reisner: Es handelt sich beim Thema Energiewende um eine der wichtigsten Fragestellungen und Probleme meiner – sowie vermutlich auch noch der nächsten – Generation. Die Chemie steht dabei im Mittelpunkt. Meine Arbeitsgruppe und ich wollen unseren Teil zu diesem Thema beitragen. Die Breite und Dynamik des Gebiets ist faszinierend – es werden täglich neue Erkenntnisse von der Physik bis zur Biologie kommuniziert und man kann sich wirklich quer durch alle wissenschaftlichen Fächer austoben. PASSIVHAUSmagazin: Nach beachtlichen Karrierestationen in der internationalen Forschung leiten Sie mittlerweile das Christian Doppler-Labor für erneuerbare Synthesegas-Chemie an der Universität Cambridge. Schwerpunkt Ihrer Forschungen bildet die erneuerbare Energie, besonders die Entwicklung solarer Treibstoffe. Orten Sie in diesem Forschungsfeld aufgrund des Klimawandels dringenden Handlungsbedarf? Erwin Reisner: Ich sehe sehr dringenden Handlungsbedarf. Da es eigentlich offensichtlich sein sollte, dass wir so ressourcenneutral wie möglich leben müssen, um un>> seren Planeten nicht zu ruinieren.
„Wir können im Moment kleine Mengen Wasserstoff aus Wasser erzeugen; der nächste Meilenstein ist, Kohlendioxide zu aktivieren und in Treibstoffe umzuwandeln.“
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ERNEUERBARE ENERGIEN Innovative Forschung 51
Beim Klimaschutz sehe ich sehr dringenden Handlungsbedarf.
Ein erneuerbarer Energiezyklus ist ein ganz wichtiger Bestandteil, welcher auch noch sehr positive geopolitische Konsequenzen nach sich ziehen würde. PASSIVHAUSmagazin: Verkehr und seine Abgase sind Hauptverursacher der globalen Erderwärmung. Experten bezeichnen die Energiewende als die gesellschaftspolitische Herausforderung in den kommenden Jahrzehnten. Wie kann die Energiewende Ihrer Meinung nach gelingen? Erwin Reisner: Mit besser koordinierten, längerfristiger angelegten und viel größeren Investitionen. Es wird jetzt mit Hochdruck versucht, die Energiewende in kurzer Zeit zu erzwingen, aber oft sind die etablierten Technologien keine guten Lösungen. Ein Beispiel ist CCS (Carbon Capture and Sequestration), wobei Kohlendioxid in den Boden gepumpt wird. Dies kostet nicht nur Unmengen an Energie (welche ja wieder von fossilen Energieträgern produziert wird und noch mehr CO2 produziert) und es ist auch nicht klar, was das
Kohlendioxid im Boden auslösen wird. Wäre es nicht intelligenter das Kohlendioxid direkt wieder in einen erneuerbaren Treibstoff überzuführen? Mit besserer Finanzierung für die Grundlagenforschung könnte dies durchaus bald Realität werden. PASSIVHAUSmagazin: Der Passivhausstandard verbessert die Energiebilanz von Gebäuden erheblich – die EU forciert mit gesetzlichen Vorgaben wie den Nearly Zero Energy Buildings Fortschritte in diesem Segment. Für Sie der richtige Weg? Erwin Reisner: Ja, da die Isolierung kurzfristig zur Reduktion des Energieverbrauchs führt. Es ist aber wichtig, darauf zu achten, dass die Dämmmaterialien recycelt und ressourcenschonend produziert werden können. PASSIVHAUSmagazin: Ihr Ansatz zur Verwertung von CO2 als umweltfreundlicher Treibstoff gilt momentan als eine der zukunftsträchtigsten Technologien auf dem Energiesektor und könnte schon in wenigen Jahren maßgeblich zu einer Ener-
giewende beitragen. Sind Hersteller und Kunden überhaupt schon bereit für dieses neue „Produkt“? Erwin Reisner: Der Konsument ist dafür bereit, da sich seine Routine und Gewohnheiten nicht ändern müssten – unser Ziel ist die existierende Infrastruktur direkt zu nutzen. Die Technologie ist allerdings noch nicht reif genug; es wird noch viel Forschungsarbeit benötigen um diese Vision zu realisieren. PASSIVHAUSmagazin: Vielen Dank für das Gespräch!
52 Porträt MENSCH & UMWELT
Faszination Kernfusion Werner Gruber im PASSIVHAUSmagazin-Porträt (mek) Die Physik beschreibt die Natur. Und das funktioniert ganz gut, das hat viele Vorteile. So begründet Werner Gruber sein ausgeprägtes Faible für die Naturwissenschaft. Im Interview mit dem PASSIVHAUSmagazin schildert der bekannte Wissenschafter, Kabarettist und Autor, warum er vorzugsweise in Venedig urlaubt und warum er beim Thema Energiewende und Klimaschutz recht entspannt bleibt.
„Energieeffizient Bauen? Gebäude ausreichend zu dämmen, macht Sinn. Fernwärme finde ich von der Technik her super und umweltfreundlich.“
Als Direktor des Planetariums Wien, Leiter von zwei Sternwarten, Science Buster, Kolumnist und Wissenschafter hat Werner Gruber derzeit alle Hände voll zu tun. Welchen Job er am liebsten mag, kann er so nicht beantworten: „Jeder einzelne macht Spaß. Sonst würde ich ihn nicht machen.“ In einem mustergültigen Beispiel, das einem Lehrbuch für effektive Öffentlichkeitsarbeit entstammen könnte, hat er die Physik im deutschsprachigen Raum auf eine populärwissenschaftliche Ebene gehoben. Und sie damit vielen Menschen zugänglich gemacht, die sich sonst vielleicht nicht für naturwissenschaftliche Belange interessieren könnten. Dabei ist ihm die Öffentlichkeitsarbeit, wie Werner Gruber diesen Teil seiner beruflichen Tätigkeiten schildert, mehr oder weniger passiert. „Über gute fundierte fachliche Vorträge ist daraus nach und nach dieser Zweig entstanden.“
Klimawandel und der Mensch
In Tirol hält sich Werner Gruber eher selten auf. Wenn, dann im Planetarium in Schwaz. Seinen Urlaub verbringt der Physiker mit Leib und Seele vorzugsweise in Venedig oder in St. Wolfgang im Salzkammergut, dem Heimatort seines Vaters. Warum Venedig, Herr Gruber? In dieser Stadt ortet er eine hohe Lebensqualität: kein Verkehr, kurze Distanzen werden mit dem Schiff zurückgelegt und es
MENSCH & UMWELT Porträt 53
Foto: Felicitas Matern
gibt hervorragende Pizza um 8,50 Euro. „Das ist echt angenehm.“ Stichwort „Verkehr“, Herr Gruber: Machen Sie sich Gedanken über die Zukunft der Mobilität? Nicht allzu viele, gesteht der Physiker – da es nicht in sein Forschungsund Fachgebiet hineinfällt. Und wie schaut’s mit Klimawandel und globaler Erderwärmung aus? „Bis 1900 gab es Zwischeneiseizeiten – warum, das wissen
Jedes Watt Strom, das wir nicht verbrauchen, ist als positiv zu bewerten.
wir nicht. Folglich ist der Klimawandel nicht ausschließlich vom Menschen gemacht. Lediglich zu zwei Prozent, wie Messergebnisse wissen lassen“, sagt Werner Gruber. Dennoch ist das Thema durchaus ernst zu nehmen. Erdöl und all jene Produkte, die daraus hergestellt werden wie zum Beispiel Kunststoff, müssen natürlich sparsam verwendet werden. >>
Science Buster Werner Gruber liebt die Physik, weil sie die Natur beschreibt. Und das hat viele Vorteile.
54 Porträt MENSCH & UMWELT
© Walter Ebenhofer
In der Thematik um zu hohen Energieverbrauch auf der Erde blickt Werner Gruber mit gewisser Gelassenheit nach Frankreich. Dort soll im Jahr 2018 der Kernfusionsreaktor ITER in Betrieb gehen. Seit 2007 im Bau, verfolgt das internationale Forschungsprojekt das Fernziel der Stromerzeugung aus Fusionsenergie. Und das sind enorme Mengen, die auf diesem Wege gewonnen werden können. Dass das Prinzip funktioniert, erleben wir Menschen immer dann, wenn wir in die Sonne blinzeln und ihr Leuchten sehen (siehe Kasten).
Die Kernfusion ist eine Kernreaktion, bei der zwei Atomkerne zu einem neuen Kern verschmelzen. Sie ist die Ursache dafür, dass die Sonne und alle leuchtenden Sterne Energie abstrahlen. Zu unterscheiden sind exotherme und endotherme Fusionsreaktionen. Exotherme können die hohen Temperaturen aufrechterhalten, die nötig sind, damit die thermische Energie zu weiteren Fusionsreaktionen führen kann. Solche thermonuklearen Prozesse laufen in Sternen und Fusionsbomben unter extremem Druck ab. Sie sollen in Zukunft der Stromerzeugung in Kernfusionsreaktoren dienen. Im Gegensatz zur Kernspaltung ist eine Explosion mit Fusionsreaktionen nicht möglich.
© Hawkins Brown - Forbes Massie
Kernfusion als Energielieferant
Die Kernfusion
© DasPosthotel
Faktum sei jedenfalls, dass es immer wärmer werde auf unserem Planeten. „Da ist aber noch weitere Forschungsarbeit notwendig.“ Und außerdem sei Fakt, dass nicht alleine in Europa und Amerika, wo das Thema vorwiegend diskutiert wird, die Zukunft der Welt entschieden werde. „Wir haben eine Milliarde Chinesen und eine Milliarde InderInnen – die wollen da auch noch mitreden…“
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56 Bio-Dorf MENSCH & UMWELT
bio
Alles in Seeham
Salzburger Gemeinde im Seenland ist seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit unterwegs (mek) Anfang November 2015 durften Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Seeham den Österreichischen Klimaschutzpreis in Empfang nehmen. Die Salzburger Gemeinde setzte sich in der Kategorie „Gemeinden & Regionen“ mit „Seeham auf dem Weg zum zertifizierten Biodorf“ durch.
In Seeham gab es viele Bauern, die sich sehr früh mit der landwirtschaftlichen Entwicklung auseinander gesetzt und beschlossen haben, neue Wege zu gehen.
Seeham im Salzburger Seenland hat sich einer ganzheitlichen nachhaltigen Entwicklung verschrieben. Mit einem 80%igen Biobauernanteil, einem Bio-Hotel, zahlreichen Urlaub am Bio-Bauernhof-Anbietern, einer Bio-Getreidemühle, einem Bio-Laden, einer Bio-Käserei und vielen anderen Betrieben mit Bio-Bezügen ist die Ausrichtung zu einem Biodorf gelungen. Auch im Kindergarten und in der Volksschule werden die Kinder zu 100 % mit biologischen und regionalen Produkten verköstigt. Die Nutzung regionaler erneuerbarer Energie – etwa durch ein Biomasseheizwerk oder die Warmwassersolaranlage im Bad – tragen ebenso zum Klimaschutz bei wie Schnuppertickets für den öffentlichen Verkehr und die gemeindeeigenen Elektrofahrräder. Die jährlichen Seehamer Biotage unter dem Motto „Bewusst leben und genießen“ verbreiten auch unter Gästen die Idee von sanftem Tourismus, Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und Nutzung von Alternativenergien. Dieses Engagement wurde Ende des Vorjahres mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis gewürdigt. Aus 172 eingereichten Projekten wählte eine Fachjury 16 Projekte aus, die sich der Publikumswertung stellten.
Zertifiziertes Biodorf
Zu Recht stolz auf diese Auszeichnung sind die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Seeham.
MENSCH & UMWELT Bio-Dorf 57
„bios“ bedeutet Leben. Und darauf setzt Seeham am Obertrumer See. Foto: UBIT/Salzburg
Projektleiter Franz Mangelberger: „Der Bienenerlebnisweg thematisiert die Biodiversität.“ Die einzigartige Symbiose zwischen den Pflanzen und ihren wichtigen Bestäubern – Wild- und Honigbienen. Fotos: Hans Ziller
Franz Mangelberger, Projektleiter des Bienenerlebnisweges Biodorf Seeham sowie Grüner Gemeinderat im dortigen Kommunalparlament fasst zusammen: „Die Honoration bedeutet uns sehr viel, weil es einerseits das bereits Bestehende würdigt und auszeichnet. Besonders die Menschen, die jahrelang an diesen verschiedenen Themen viel Energie und Zeit hineingesteckt haben. Anderseits ist es ein zusätzlicher Ansporn ein l(i)ebenswertes Seeham zu gestalten – für uns und für unsere Kinder und Kindeskinder.“
Die zahlreichen Aktivitäten, die auf Nachhaltigkeit abzielen, schildert Franz Mangelberger: „Uns ist ein weiterer sehr wichtiger Meilenstein in der Entwicklung zum Biodorf Seeham gelungen. Aus einem Agenda21-Prozess hat sich für unsere Kommune die Entwicklung zum Biodorf Seeham ergeben. Unter anderem wurden auch für das Thema Umwelt ein Leitbild und daraus abgeleitet Projekte definiert. Eines der Projekte ist Biodiversität. Denn erst der sorgsame Umgang mit unserer Umwelt und die Wahl der richtigen Blü-
ten- und Kulturpflanzen garantieren auch die Erhaltung der damit verbundenen Tier- und Pflanzenwelt. Sollen doch auch die nachfolgenden Generationen blühende Landschaften, artenreiche Tierwelt und lebenswerte Bedingungen vorfinden. Daraus abgeleitet wurde der Bienenerlebnisweg konzipiert.“
Vorreiterrolle
In den siebziger Jahren haben Landwirte begonnen über eine neue Art der Bewirtschaftung der Wiesen und Felder nachzudenken und durch die >>
58 Bio-Dorf MENSCH & UMWELT
Foto: ORF/Thomas Jantzen
Foto oben: Strahlende Gesichter bei der Verleihung des „Österreichischen Klimaschutzpreises 2015“, Werner Lampert, Waltraud Langer, Andrä Rupprechter, Seehams Bgm. Peter Altendorfer, Renate Schaffenberger, Thomas Morgenstern (v.l.). Foto unten: Der Bioladen Seeham ist wichtiger Nahversorger für den kleinen Ort.
Inmitten der Bio-Heu-Region, in der man bereits vor über zehn Jahren damit begonnen hat, das Interesse an regionalen Bioprodukten bei Einheimischen und Urlaubern zu fördern.
Ganzheitliche Betrachtung
Foto: Franz Neumayr
Umsetzung einer biologischen Landwirtschaft ein gutes Fundament geschaffen – mit dem Ergebnis, dass heute über 80 % der Bäuerinnen und Bauern in der Gemeinde Seeham nach diesen Grundsätzen ihren Bauernhof führen. Das ist einzigartig in ganz Europa. Vor neun Jahren arbeitete der Tourismusverband gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern ein Konzept aus, in dem es darum ging, als Modellgemeinde das Thema „Bio“ auf nachhaltige, ökologische und ökonomische Weise sinnvoll umzusetzen. Ein wesentlicher Schwerpunkt war dabei die Mitte des Jahres 2011, als das neue Leitbild der Gemeinde ausgearbeitet wurde. Worauf man ein halbes Jahrzehnt hingearbeitet hat, war geschafft: Österreischs erstes Biodorf zu werden.
Das Thema „Bio“ zieht sich durch die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus, Lebensmittelproduktion, Energie, Wohnungsbau, Gemeinschaft, Soziales, Bildung und Umwelt. Ganzheitlich betrachtet, betrifft der biologische Grundgedanke alle Lebensbereiche innerhalb der Gemeinde. Die nur rund 1.900 Einwohner kleine Gemeinde am Obertrumer See war zehn Jahre lang Dorferneuerungsgemeinde und wurde 2009 als seniorenfreundlichste Gemeinde Österreichs ausgezeichnet. Wie sehr sich jede und jeder Einzelne hier einbringt, lässt die hohe Anzahl von rund 45 Vereinen erkennen. In Seeham zählt das Miteinander und das über Generationen hinweg. Weitere Informationen und aktuelle Veranstaltungshinweise zum Thema finden sich online unter www.seeham.at.
Der Österreichische Klimaschutzpreis… … wird seit dem Jahr 2008 gemeinsam vom ORF und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzinitiative klimaaktiv und Partnern vergeben. In den vergangenen acht Jahren wurden insgesamt 2.527 Klimaprojekte eingereicht. Die besten Projekte werden auf www. klimaschutzpreis.at vorgestellt.
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60 Klimawandel MENSCH & UMWELT
Der
Klimawandel ändert das Gesicht der Erde Grazer Wissenschafter erläutert klimaökonomische Szenarien (mek) Dr. Karl W. Steininger lehrt und forscht am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Graz sowie am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel. Der Experte erläutert im PASSIVHAUSmagazin die wirtschaftliche Dimension des Klimawandels. Diese ist heute schon für jede Einzelne, jeden Einzelnen spürbar. Foto: Furgler/Graz
Dr. Karl W. Steininger über Gegenstrategien zum Temperaturanstieg: „Die drei großen Potenziale in Österreich liegen bei den Gebäuden/Raumwärme, in der Mobilität und in der Produktion (Industrie und Gewerbe).“
PASSIVHAUSmagazin: Im September 2014 wurde in Wien der europaweit erste nationale Sachstandsbericht zum Klimawandel präsentiert. Zentrales Ergebnis: Der Klimawandel trifft Österreich besonders hart und erfordert gemeinsames Handeln aller Sektoren. Wie ist diese Aussage zu interpretieren? Steininger: Der Anstieg der Durchschnittstemperatur seit Ende des 19. Jahrhunderts beträgt global bisher bereits knapp 0,9 Grad Celsius, für Österreich hingegen schon knapp 2 Grad. Der für Österreich stärkere Anstieg hat vor allem zwei Gründe: Das globale Mittel wird durch den dämpfenden Einfluss der Ozeane mitgeprägt, über Land ist der Temperaturanstieg höher, somit auch für Österreich; zum zweiten sind es die durch die pannonische Tiefebene mitgeprägten spezifischen Wetterlagen. Den Folgen des Klimawandels gegenüber ist Österreich durch seine Topographie (etwa: steilere Hänge) stärker exponiert. Das Handeln – sowohl im Hinblick auf den bereits ausgelösten Klimawandel durch Anpassung als auch zur Vorbeugung weiteren Anstiegs durch Klimaschutz – betrifft wirklich alle Sektoren. Umgekehrt sind wir in Österreich reicher – und können daher auch in diesem Sinne leichter handeln –, als in vielen vom Klimawandel zumindest so stark betroffenen Ländern des globalen Südens.
MENSCH & UMWELT Klimawandel 61
ndel PASSIVHAUSmagazin: Vor allem die Land- und Forstwirtschaft, Ökosysteme, Biodiversität, aber auch der Tourismus und das Gesundheitssystem leiden unter den Folgen. Wie schauen klimaökonomische Szenarien aus? Steininger: Neben den genannten Bereichen sind es in Österreich zudem vor allem auch klima- und wetterbedingte Naturkatastrophen, insbesondere Überschwemmungen, und Auswirkungen auf das Energie- und Infrastruktursystem, die die wirtschaftlichen Schäden bestimmen. Wenn wir die Gesamtheit der klima- und wetterbedingten Schäden für die Zukunft erfassen wollen, so hängen diese einerseits von der Stärke des zukünftigen weiteren Klimawandels ab (zB Anzahl der Hitzetage), zum anderen aber auch von unserer gesellschaftlichen Entwicklung (etwa dem Bevölkerungsanteil alter Menschen, die dann unter Hitzewellen besonders leiden). Beide Dimensionen können wir in sogenannten „Szenarien“ erfassen (also plausiblen Zukünften). Ausgehend
von derzeitigen Schäden in Höhe von durchschnittlich zumindest eine Mrd. Euro pro Jahr, zeigt sich für ein mittleres Szenario ein Anstieg dieser Schäden (netto, d.h. positive mit negativen Auswirkungen gegengerechnet) bis zur Mitte des Jahrhunderts auf vier bis fünf Mrd. Euro jährlich. Die Bandbreite dieser Schadenszahl liegt bei zumindest bis zu 8,8 Mrd. Euro – wobei hier noch
Alltag für jeden Einzelnen heute schon spürbar? Steininger: Die schadensträchtigsten wetter- und klimabedingten Ereignisse sind Extremereignisse wie Überschwemmungen, Vermurungen oder Hitzewellen. Die unmittelbar Geschädigten sind davon meist existenziell betroffen, über unterschiedliche Risikotransfermechanismen auch wir alle.
„Die Zunahme der Hitzetage hat deutliche Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität…“ eine Reihe von Folgen nicht einbezogen ist (etwa Biodiversitätsveränderungen). PASSIVHAUSmagazin: Inwiefern sind ökonomische Auswirkungen des Klimawandels im
Zum einen über höhere Produktpreise (die Versicherungsprämien, die etwa Obst- und Weinbauern für eine dauerhaft stabile Geschäftstätigkeit abschließen müssen, werden an die Konsumenten weitergegeben), >>
62 Klimawandel MENSCH & UMWELT
zum anderen werden nicht unwesentliche Teile unser Steuerzahlungen zur Folgenbewältigung verwendet (im Jahr 2014 flossen z.B. allein aus den Einkommenssteuern 471 Mio. € an den Katastrophenfonds, also 55 € je Österreicher allein dahin) oder zur Finanzierung von Präventionsmaßnahmen (wie Schutzbauten für Straßen). Darüber hinaus sehen wir es an vielen unserer Ausgaben: auch die Kanalgebühren sind zB höher, weil das Kanalsystem größer dimensioniert werden muss, um mit höheren Abflussmengen nach Starkregenereignissen umgehen zu können. PASSIVHAUSmagazin: Die ökonomischen Auswirkungen extremer Wetterereignisse haben in den letzten drei Jahrzehnten zugenommen. Eine klimabedingte Verstärkung solcher Schadensereignisse hätte laut den AutorInnen des Sachstandsberichtes signifikante Auswirkungen auf die Volkswirtschaft Österreichs. Wie können sich diese konkret manifestieren? Steininger: Nehmen wir als Beispiel – eines der für Österreich diesbezüglich wichtigsten Ereignisse – Flusshochwässer und dadurch verursachte Gebäudeschäden. Ein Jahrhunderthochwasser kann zum Ende dieses Jahrhunderts dann allein Gebäudeschäden in Höhe von 15 bis 41 Mrd Euro auslösen (d.h. bis zu über drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts). Der geringere Wert gilt für den Fall, dass wir ab sofort gar keine Gebäude mehr in Zonen errichten, die von 200-jährigen (oder häufigeren) Hoch-
„Der Anstieg der Durchschnittstemperatur seit Ende des 19. Jahrhunderts beträgt global bisher bereits knapp 0,9 Grad Celsius, für Österreich hingegen schon knapp zwei Grad.“
wässern heimgesucht werden, und der Klimawandel eher schwach ausfällt, der höhere Wert für den Fall, dass wir an Standorten wie bisher weiterbauen, und der Klimawandel eher stärkere Ausprägung hat. Oder nehmen wir Hitzetage (größer als 30 Grad Celsius, in einem Verbund von zumindest drei solcher Tage hintereinander), derzeit beobachten wir davon (je nach Standort) drei bis 12 pro Jahr (drei sind es zB im Tiroler Oberland, zehn in Wien). Zur Mitte des Jahrhunderts werden es acht bis 24 Hitzetage jährlich sein (auch im Tiroler Oberland dann bereits zehn). Sollte der Klimawandel stärker ausfallen, werden wir in einzelnen Jahren (jedes 20. Jahr) bereits 77 Hitzetage auszuhalten haben bzw. mit den Folgen umzugehen haben. Dies hat deutliche Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität, stellt aber auch eine Herausforderung für unser Gesundheitssystem dar. Die vollständige Version des Interviews können Sie online unter www.passivhausmagazin.at nachlesen.
Weiterführende Informationen Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel: www.apcc.ac.at Die Folgekosten des Klimawandels in Österreich: www.coin.ccca.at
Neue vorverputzte best wood-Dämmplatte macht den Holzbau wetterunabhängig Vorverputzte Dämmplatten
(PR) Mit einer echten Innovation macht Holzwerk Schneider dem Holzbau die Arbeit leichter. Die neue, vorverputze WALL 140/180 ist WDVS konform und macht Zimmereien und Holzbauunternehmen jetzt das ganze Jahr, auch im Winter, voll arbeitsfähig. Und das ohne Mehrkosten.
mit Klebe- und Armierungsmörtel (UP) vorverputzte HolzfaserDämmplatte WALL 140/180 bis zu 5 Monate frei bewitterbar Einsparung von Zeit und Kosten gleichmäßige Schichtstärke Weiterer Putzaufbau mit dem best wood SCHNEIDER® WDVS ... ... oder unserem SYSTEMPARTNER!
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Spätestens wenn das Thermometer sich dem Nullpunkt nähert, ist auf vielen Baustellen Feierabend. Denn der Grundputz, der die Dämmplatten von Holzweichfaser-WDVS und verputzten Fassaden vor Regen und Schnee schützt, kann nur bei Temperaturen über 5 ° Celsius vor Ort aufgebracht werden. Mit den durch schlechte Witterung und Frost verursachten Verzögerungen im Bauablauf ist jetzt Schluss. Denn die neue Ganzjahres-Putzträgerplatte der Holzwerke Schneider bringt die erste Schicht Klebe- und Armierungsmörtel (UP) für den Außenputz bereits ab Werk mit. Die 3 bis 4 Millimeter starke, exakt ebene maschinell aufgebrachte Putzschicht erspart die Zahnspachtelung auf der Baustelle und somit auch Rüst- und Arbeitszeiten. Zudem sind die Platten fünf Monate frei bewitterbar. Die unkalkulierbare Witterung verliert also ihren Schrecken. Für den weiteren Putzaufbau kann das best wood WDVS, oder der Systemaufbau von unserem Partner RÖFIX verwendet werden.
best wood Produktpalette Holzfaser-Dämmstoffe: • FLEX 50 • MULTITHERM 110/140 • TOP 140/160/180/220 • WALL 140/180, ROOM 140 • Vorverputzte WALL 140/180 • FLOOR 140/220 • WDVS + Zubehör Holz für den modernen Hausbau: • BSH Brettschichtholz • DUO-/TRIO-BALKEN® • Wandholz • KVH® Konstruktionsvollholz • Deckensysteme • Blockhausbohlen
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64 Tageslichtlösungen wohnraum
Wohlfühlfaktor
Tageslicht LAMILUX setzt auf passivhausgeprüfte Produktentwicklung (mek)
Mit
LAMILUX-Passivhausprodukten
sind Kundinnen und Kunden beim Thema Energieeffizienz auf der sicheren Seite. Alle Produkte tragen die höchste Passivhaus-Effizienzklasse phA – Advanced component. Die energysave-Produktlinie von LAMILUX beinhaltet ausschließlich Passivhaus-zertifizierte Systeme. Spätestens seitdem die Energiewende beschlossene Sache und die Energieeffizienz von Gebäuden noch stärker in den Fokus gerückt ist, sind die energetischen Qualitäten von Bauelementen das Maß aller Dinge im zeitgenössischen und modernen Bauen und Sanieren. Das LAMILUX CI-System Glaselement FEenergysave ist vom renommierten Passivhaus-Institut Darmstadt als erstes Passivhausgeeignetes Oberlicht zertifiziert worden – es erreicht die höchste Effizienzklasse.
LAMILUX CI-System Glaselement FEenergysave+ Mit dem LAMILUX CI-System Glaselement FEenergysave+ hat LAMILUX zudem ein Produkt auf den Markt gebracht, welches vom Passivhaus Insti-
tut Darmstadt als erstes Tageslichtelement weltweit für die Klimaregion „kalt“ geprüft und zertifiziert worden ist. Es erfüllt somit beispielsweise auch für den Alpenraum und die skandinavischen Länder die strengen Passivhauskriterien. Optimale U-Werte erreicht die Aluminium-Rahmenkonstruktion
Das Unternehmen LAMILUX mit Sitz in Rehau/Deutschland zählt in Europa zu den etabliertesten und erfahrensten Herstellern von Tageslichtsystemen und ist einer der international führenden Produzenten von faserverstärkten Kunststoffen. Die in beiden Unternehmensbereichen erreichte nationale und internationale Marktstellung resultiert aus der technologischen Innovationskraft, den flexiblen Handlungsspielräumen, der partnerschaftlichen Kundenbindung und der motivierenden Mitarbeiterorientierung eines mittelständischen, unabhängig und weitsichtig agierenden Familienunternehmens.
des Flachdachfensters durch eine Dämmung aus Resolharzschaum im Flügel, im Aufsatzkranz und im Bereich der Einbauwärmebrücke, sowie durch eine Vierfach-Verglasung mit KryptonFüllung.
CI-System Glasarchitektur PR 60energysave Das LAMILUX CI-System Glasarchitektur PR 60energysave setzt Maßstäbe bei den energetischen Standards von Schrägverglasungen und ist Ausdruck für den hohen Energieeffizienz-Anspruch bei LAMILUX. Diese Produktlinie beinhaltet ausschließlich Passivhaus-zertifizierte Systeme. Der intelligente Einsatz hoch effizienter Materialien begrenzt die minimale Oberflächentemperatur an der Innenseite der Glasdachkonstruktion. So werden Tauwasser und Schimmelbildung vermieden. Dies sorgt für sichere Behaglichkeit und spart Energie!
Fotos: Lamilux
oben: Das Lamilux CI-System Glaselement FE energysave. links: Der Isothermenverlauf des LAMILUX-CI-SystemsGlasarchitektur-PR60.
Nachhaltiges Bauen
Fachbeirat Foto: privat
Da Gebäude üblicherweise sehr lange genutzt werden, muss bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit und der Qualität eines Gebäudes der gesamte Lebenszyklus – „von der Wiege bis zur Bahre“, ja sogar „from cradle to cradle“ – betrachtet werden. Ziel ist letztlich die Realisierung und der Betrieb von Gebäuden, die laut Vorgabe der Europäischen Kommission, über die gesamte Lebensdauer gesehen, eine hohe Gesamteffizienz aufweisen und durch den effektiven Einsatz erneuerbarer Energien selbst beinahe null Energie verbrauchen (nearzero energy building). Uns stehen heute verschiedene Instrumente zur Verfügung, um nachhaltiges Bauen zu fördern und eine hohe Gesamteffizienz zu erreichen. Eine zentrale Rolle kommt dem Energieausweis zu.
Hofrat Dipl.-Ing. Franz Mair von der Abteilung Energiewirtschaft und -beratung, Land Salzburg.
„Der Energieausweis ist eine zentrale Komponente für Bewusstseinsänderung hin zu mehr Qualität und Nachhaltigkeit am Bau.“ En erg ieaus
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Der Energieausweis als zentrales Steuerungsinstrument
Wichtige Voraussetzung ist die nötige Bewusstseinsschaffung sowohl beim Bauherrn als auch bei den ausführenden Unternehmen. Der Energieausweis mit seiner für die Kunden leicht verständlichen Darstellung eines Indikators für den Primär-Energiebedarf, stellt eine zentrale Komponente dar, um eine Bewusstseinsänderung hin zu mehr Qualität und Nachhaltigkeit am Bau zu bewirken. Basierend auf der fachgerechten Eingabe der Gebäudegeometrie, der verwendeten Bauteile und Haustechnik generiert der Energieausweis automatisch Empfehlungen für die energetische Optimierung der Gebäudehülle und die mögliche Nutzung erneuerbarer Energien am Standort. Die Darstellung der optimalen Dämmstärke sowie die dynamische Wirtschaftlichkeitsberechnung der Haustechnikanlagen dienen dabei dem Kunden als zuverlässiges Maß für die wirtschaftlich günstigste Umsetzung der geforderten Gesamteffizienz. Den durchführenden Fachbetrieben andererseits dient der Energieausweis durch die Vorgabe von entsprechenden Qualitätsstandards für Gebäudehülle und Haustechnik als wichtiges Planungsinstrument für die fachgerechte Umsetzung des Bauvorhabens (Planungsenergieausweis). Im Zuge der Fertigstellung prüft die unabhängige Kontrollstelle des Landes, ob die geforderten Vorgaben auch tatsächlich erreicht werden (Fertigstellungsenergieausweis). Bei Nichterfüllung der Mindestvorgaben oder Planungswerte wird dem Errichter/Eigentümer eine Nachfrist gesetzt, bei nicht vollständiger Erfüllung, die Förderhöhe entsprechend reduziert. Neben diesen qualitätssichernden Maßnahmen für Energieausweise sind zusätzlich regelmäßige Inspektionen von Heizungs- und Klimaanlagen durchzuführen. Um die Qualität der Inspektion von Heizungs- und Klimaanlagen zu gewährleisten, sollten die Protokolle dieser Inspektion ebenfalls mit dem unabhängigen Kontrollsystem stichprobenartig überprüft werden.
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