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Lutz Bäucker ist neuer Vorsitzender des ADFC Kempten Oberallgäu

„RADLER HABEN EINEN LANGEN ATEM UND SIND ZÄH“

NACHGEFRAGT BEIM NEUEN ADFC-VORSITZENDEN LUTZ BÄUCKER

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Lutz Bäucker ist seit Mai neuer Vorsitzender des ADFC Kempten-Oberallgäu. Der

Fahrradclub setzt sich für die Belange von

Radfahrer:innen ein. Wir haben mit dem leidenschaftlichen Fahrradfahrer darüber gesprochen, wie er das Allgäu und insbesondere Kempten noch fahrradfreundlicher gestalten will.

Herr Bäucker, Glückwunsch zum neuen Amt. Wie lange sind Sie schon Mitglied beim ADFC Kempten-Oberallgäu?

Vor etwa 15 Jahren bin ich Mitglied im ADFC Bayern geworden. Als Mitbegründer der legendären BR RADLTOUR und deren jahrzehntelanger BR-Tour-Reporter habe ich den ADFC als zuverlässigen Partner aller Radfahrer kennen und schätzen gelernt. Seit 2019 bin ich Mitglied im Landesvorstand und bin dort für die Themen Medien, Fahrsicherheitstraining und Allgäu zuständig. Im April 2022 bin ich zum Vorsitzenden des ADFC Kreisverbandes Kempten-Oberallgäu gewählt worden und vertrete damit aktuell fast 460 Mitglieder.

Was hat Sie dazu motiviert, sich um das Amt des Vorsitzenden zu bewerben?

Als Tobias Heilig, der langjährige Vorsitzende des Kreisverbandes, ausschied, bat man mich um meine Kandidatur. Da ich eine starke Vertretung der Radfahrer in der Allgäuer Öffentlichkeit und gegenüber den politisch Verantwortlichen für essentiell erachte, bin ich angetreten. Ich versuche mein Möglichstes, die Situation in der Autostadt Kempten und im Oberallgäu zu verbessern. Dabei kann ich auf die Unterstützung durch meinen sehr engagierten Vorstand und unsere aktiven Mitglieder zählen. Ich freue mich darüber hinaus über jeden, der dem ADFC bei seiner nicht immer einfachen Arbeit hilft. Macht mit, kommt zu uns, der ADFC bewegt etwas!

„MEIN TRAUM WÄRE ES, MIT ALLEN BÜRGERMEISTERN UND DER LANDRÄTIN DES OBERALLGÄUS VON DIETMANNSRIED NACH OBERSTDORF ZU RADELN! DAMIT DIE MAL ERLEBEN, WIE SCHÖN RADFAHREN BEI UNS IST.“

Auch den Urlaub genießt Lutz Bäucker gerne im Sattel, wie hier auf der kroatischen Insel Cres.

Welche Ziele wollen Sie als nächstes verfolgen, um Kempten fahrradfreundlicher zu gestalten?

Die Radinfrastruktur verbessern, also mehr Radwege, mehr rot asphaltierte Flächen und mehr Abstellplätze schaffen sowie vorhandene Wege erneuern und ausbauen. Nach wie vor mangelt es am politischen Willen, die Stadt fahrradfreundlich zu gestalten. Das möchten wir ändern – mit Gesprächen, Vorschlägen und Bürgerbeteiligungen. Dazu werden wir auch verstärkt über Kemptens Brennpunkte wie die Salzstraße oder die Ringübergänge diskutieren. Aktuell sammeln der ADFC und seine Bündnispartner Unterschriften, die letztendlich hoffentlich zu einem Radgesetz für Bayern führen werden. Damit können die politischen Entscheidungsträger zukünftig in die gesetzliche Pflicht genommen werden, mehr fürs Radfahren zu tun.

Als wie realistisch schätzen Sie die Chancen, dass der Stadtrat diesen Zielen den Weg ebnet?

Das ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern vor allem des politischen Willens. Im Stadtrat tut sich da seit der Kommunalwahl 2020 einiges, das mich hoffen lässt. Positive Ansätze sind bereits zu erkennen, wie die neue Umweltspur in der Bahnhofstraße. Der ADFC bleibt dran. In Kempten, aber auch im ganzen Oberallgäu. Radler haben einen langen Atem und sind zäh.

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