Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG
09 September
2013
Leben mit Krebs Gib jedem Tag die Chance der schĂśnste Deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
Hoffnung fĂźr krebskranke Kinder Angstthema Brustkrebs Prostatakrebs kommt auf leisen Sohlen Das Leben bejahen trotz Krebs
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Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Leben mit Krebs
Ein Zeichen der Solidarität mit Brustkrebsbetroffenen Seit vielen Jahren steht der Monat Oktober international im Zeichen der Solidarität mit Frauen, die von Brustkrebs betroffen sind. In der Schweiz steht dieses Jahr die grosse, von der Krebsliga lancierte Solidaritätsaktion „Gemeinsam um die Welt“ im Zentrum. Auch wenn heute vier von fünf erkrankten Frauen erfolgreich behandelt werden können, so ist Brustkrebs doch ein einschneidender Schicksalsschlag für Betroffene und ihre Angehörigen, der sämtliche Lebensbereiche aus den Fugen geraten lässt. Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Jahr für Jahr erkranken in der Schweiz rund , 5 500 Frauen neu an Brustkrebs und jedes Jahr , sterben rund 1 300 Frauen an den Folgen dieser Krankheit. Jede zehnte Frau ist im Laufe ihres Lebens von der Erkrankung betroffen. Meist trifft die Diagnose Frauen, die älter als 50 Jahre sind, doch eine von fünf Betroffenen ist zum Zeitpunkt der Entdeckung eines Mammakarzinoms unter 50 Jahre alt.
Früh erkannt – besser behandelbar Positiv ist, dass dank moderner Diagnostik und Therapie heute rund 80 Prozent der Betroffenen erfolgreich behandelt werden können. Und je früher die Brustkrebserkrankung erkannt wird, desto höher ist in der Regel die Chance auf eine erfolgreiche Therapie. Im Vordergrund steht hier die Mammografie: Mit dieser Röntgenuntersu-
chung der Brust können krankhafte Veränderungen entdeckt werden. Viele Kantone haben mittlerweile ein Programm zur BrustkrebsFrüherkennung eingeführt. Im Rahmen dieser qualitätskontrollierten Mammografie-Screenings werden Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre kostenlos zur Brustuntersuchung eingeladen. Früh entdeckt, kann ein Mammakarzinom meist einfacher und für die Frau weniger belastend therapiert werden.
Bessere Behandlung dank Teamarbeit Enorme Fortschritte wurden in den letzten Jahren in der Brustkrebstherapie erzielt – namentlich in der Chirurgie, der Strahlentherapie sowie der medikamentösen Behandlung. Entscheidend ist zudem eine weitere Entwicklung: In vielen Fällen wird heute jeder einzelne Fall von Patientinnen mit Brustkrebs in einem interdisziplinären Diagnostik- und Behandlungsteam besprochen, dem Fachpersonen der unterschiedlichen ärztlichen Disziplinen sowie der Psychologie und Pflege angehören. Dieses Teamwork gewährleistet, dass jede Frau bestmöglich behandelt und betreut wird. Eine solche integrierte und koordinierte Patientenbetreuung von der Diagnose bis zur Nachbehandlung beziehungsweise zur Palliativ Care ist ein wesentlicher Grundpfeiler, um die Versorgung von Menschen mit Krebs in Zukunft noch wirksamer und effizienter zu gestalten.
Inhalt l e i ta r t i k e l 3_Und plötzlich ist alles ganz anders
Existenzielle Belastung Allen diesen positiven Entwicklungen zum Trotz: Mit einer Brustkrebsdiagnose gerät die Welt der betroffenen Frau und ihrer Angehörigen aus den Fugen. Die Krankheit wird nicht nur zur körperlichen Belastung, sie durchdringt sämtliche Facetten des Lebens: Psyche, Beziehungen und Pläne, aber auch Arbeit, Status und Finanzen. Nur zu oft trifft die Diagnose Brustkrebs auch Familien mit niedrigem Einkommen, deren Leben nicht nur durch die Krankheit der Mutter, sondern auch durch die drohende Armut erschüttert wird. So komplex und individuell eine Brustkrebserkrankung ist, so vielschichtig und spezifisch sind auch ihre Folgen.
Kleine Zeichen mit grosser Wirkung Umso wichtiger ist, dass betroffenen Frauen und ihren Angehörigen einerseits ein integriertes Behandlungs- und Betreuungsnetz zur Verfügung steht, in dem Fachpersonen aus Behandlung, Pflege, psychosozialer und psychoonkologischer Betreuung, Rehabilitation und Palliativmedizin eng zusammenarbeiten. Und dass andererseits Organisationen wie die Krebsliga mit Rat und Tat zur Seite stehen und helfen, die familiäre, berufliche und finanzielle Situation neu zu organisieren. Wichtig ist aber auch die Solidarität von uns allen mit jenen Menschen, die direkt oder indirekt von Brustkrebs betroffen sind. Engagie-
Impressum Psychosomatische Onkologie
forschung
10_Aktiv gegen das Ausgeliefertsein arbeiten
4_Ohne Forschung kein Fortschritt
ther apie
Kinder & krebs
10_Das Sorgenkind des Mannes
5_Hoffnung für die kleinen Patienten
Diagnose Prostata
v o r s o r ge
11_Er kommt auf leise Sohlen
6_Angstthema Brustkrebs
Palliativmedizin
brustkrebs
12_Das Beste daraus machen
7_Diagnose Brustkrebs – was nun?
Onkologische Reha
p r ot he s e n
12_Alles auf Anfang
8_Für ein gutes Körpergefühl
lungenkrebs 13_Weg mit den Glimmstängel
Projektmanager: Deborah Santoro, ds@xm-solutions.com Redaktion: Nadine Effert, Eva Herzog, Mike Paßmann, Astrid Schwamberger, Wiebke Toebelmann V.i.s.d.P.: Mike Paßmann Produktion/Layout: Diana Nyberg, Fotos: Thinkstock/ Getty Images Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Inhalte von Unternehmensbeiträgen sowie Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen. Für weitere Informationen wenden Sie sich an Oscar Nyberg, on@xm-solutions.com Xmedia Solutions AG, Hirschengraben 33, 6003 Luzern T: 044 998 11 33
ren auch Sie sich und helfen Sie mit, im Rahmen der grossen Brustkrebs-Solidaritätsaktion der Krebsliga symbolisch die Welt zu umrunden. Herzlichen Dank!
Brustkrebs-Solidaritätsaktion „Gemeinsam um die Welt“ Im Oktober möchte die Krebsliga anlässlich des InfoMonats Brustkrebs ein besonderes Zeichen der Solidarität mit Brustkrebsbetroffenen setzen und gemeinsam mit Ihnen ein Mal die Welt umrunden! Helfen Sie mit, geschmückt mit einer rosa Ansteckschleife die 40‘000 km spazierend, joggend oder per Velo zurück zu legen. Alle Solidaritätsbekundungen werden auf folgender Website mit Fotos der Teilnehmenden dokumentiert: www.krebsliga.ch/brustkrebs
Prof. Dr. med. Jakob R. Passweg, Präsident der Krebsliga Schweiz und Chefarzt der Abteilung Hämatologie am Universitätsspital Basel
Beteiligte Unternehmen
. Krebsliga Schweiz . K33 Hairhotel . Proton Therapy Center Switzerland AG . Krebsforschung Schweiz . Universitäts-Kinderspital beider Basel . Stiftung Kinderkrebs . SPOG . Brust-Centrum Zürich-Bethanien . Brust-Zentrum Zürich . Universitätsspital Zürich . Brustzentrum Universitätsspital Basel . Spital Männedorf . Centerclinik . Brustzentrum Thurgau . Klinik Schützen Rheinfelden . Klinik Uroviva . Stadtspital Triemli Zürich . Spital Affoltern . Lungenliga . Klinik Montana . Lifecell . Klinik Pyramide am See
Xmedia Solutions hat sich auf crossmediale Publikationen spezialisiert, welche in Tageszeitungen und auf relevanten online-Portalen veröffentlicht werden. Durch zusätzliche Distribuitionskanäle der Printausgabe erreichen wir Ihre spezifische Zielgruppe ohne Streuverlust. Mehr Informationen unter: xmedia-solutions.com
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Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Leben mit Krebs
Leitartikel
Und plötzlich ist alles ganz anders Früh erkannt, sind die Heilungschancen für Krebspatienten gross. Tumor und Therapie beeinflussen jedoch viele Aspekte des Alltags. Die Lebensqualität muss aber nicht leiden. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Von Astrid Schwamberger
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ie Diagnose Krebs – die allermeisten Betroffenen trifft sie unvorbereitet wie ein Blitzschlag. Ein Schock auch für die Angehörigen. Eine Zeit voller Fragen, Unsicherheit, Sorgen und Angst beginnt: Welche Therapie ist die beste? Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen? Und überhaupt: Werde ich jemals wieder gesund? Viel Neues prasselt auf die Betroffenen ein: Die Strategie im Kampf gegen den Krebs und die einzelnen Behandlungsschritte sind das eine. Doch auch im Alltag erscheinen viele bis dahin völlig selbstverständliche Dinge plötzlich in einem anderen Licht.
men eventuell Stoffwechselstörungen und Nährstoffverluste durch Verdauungsprobleme. Die Folge ist eine Mangelernährung, die auf Dauer das Immunsystem schwächt. Infekten ist dann Tür und Tor geöffnet, Wunden heilen schlechter. Zudem baut die Muskulatur ab. Dabei ist eine ausgewogene Ernährung auch für Krebspatienten wichtig. Der Körper ist somit eher in der Lage, die Belastungen einer Krebserkrankung
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durchzustehen. Ernährungsberater können hier wertvolle Hilfestellung leisten. Gemeinsam mit dem Patienten erarbeiten sie individuelle Lösungen. Sind allerdings die Nahrungswege befallen, erhalten die Patienten besondere Ernährungsempfehlungen. Spezielle Diäten, die imstande wären, Tumorerkrankungen zu heilen, gibt es indes nicht. So lange keine wissenschaftlichen Beweise erbracht sind, raten Schulmediziner strikt davon ab.
Wenn die Kräfte schwinden Viele Krebspatienten leiden unter der so genannten Fatigue, eine Müdigkeit, die sich noch nicht einmal durch viel Schlaf vertreiben lässt. Ausruhen, Schonen, Erholen sind hier keine Lösung. Das Zauberwort lautet: Bewegung. Durch regelmässiges körperliches Training lässt sich die Energie reaktivieren. Es geht dabei jedoch nicht darum, Bäume auszureissen. Vielmehr sollen die Betroffenen peu à peu ihrem Körper wieder etwas zumuten, etwa indem sie eine Station eher aus dem Bus aussteigen und den Rest zu Fuss gehen. So können sportliche Aktivitäten helfen, Selbstvertrauen und Sicherheit wiederzuerlangen und die Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Wenn die Lust auf der Strecke bleibt Die Sorgen und Nöte, die Krebspatienten einnehmen, aber auch die körperlichen Belastungen der Therapie führen häufig dazu, dass das sexuelle Interesse am Partner verloren geht. Ob die Auswirkungen einer Krebsbehandlung nur vorübergehend oder aber dauerhaft sind, hängt von der Krebsart und der Therapieform ab. Nicht immer ist ein Sexualorgan unmittelbar betroffen. Hinzu kommen indirekte Effekte: Narben, ein künstlicher Darmausgang oder eine amputierte Brust beschädigen das Selbstwertgefühl. Betroffene ziehen sich dann aus Scham oder Unsicherheit zurück; einige auch aus der unbegründeten Angst, den Partner anzustecken. Darüber hinaus können Tumore oder Behandlungen das Nerven- und das Hormonsystem schädigen, was ebenfalls zur Beeinträchtigung von Sexualfunktionen führen kann. In jedem Fall stellt eine Krebserkrankung die Paarbeziehung auf die Probe – wenn ein Kinderwunsch vorhanden ist, umso mehr. Häufige Fragen zu Krebs, Sexualität und Schwangerschaft beantworten zum Beispiel die Ratgeber der Krebsliga.
Wenn das Essen nicht mehr schmeckt Tumorpatienten leiden oft unter Appetitlosigkeit, viele nehmen stark ab. Der Tumor und die Therapien können den Energiebedarf erhöhen. Symptome wie Schmerzen, ein verändertes Geschmacksempfinden, Schluckbeschwerden oder Depressionen und Müdigkeit führen dazu, dass der Betroffene das Essen nur mit Mühe zu sich nehmen kann oder es sogar ablehnt. Hinzukom IIIIIIII
Unternehmensbeitrag – Interview
„Dank Protonentherapie Nebenwirkungen verringern“ Jeder dritte Europäer erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs, und Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern. Wie stellt sich die Situation in der Schweiz dar und was wird hier geplant? Schirrmeister: In der Schweiz gibt es gemäss Krebsliga Schweiz pro Jahr rund 37‘000 neue Krebserkrankungen. Davon wird in etwa 20‘000 Fällen eine Strahlentherapie durchgeführt. Die Fachwelt geht davon aus, dass absehbar in 10–15 Prozent der Strahlentherapien Protonenstrahlen schonender und wirksamer sein werden. Es ist mit einem Patientenaufkommen von 2‘000 bis 3‘000 Fällen pro Jahr in der Schweiz zu rechnen. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Proton Therapy Center Switzerland AG (PTCS) Projektentwicklungsgesellschaft seit 2008 das Projekt eines Protonentherapiezentrums (PTC), mit Standort Galgenen im Kanton Schwyz am Oberen Zürichsee, das PTC Zürichobersee.
Die multifunktionale Therapieebene ist auf optimale klinische Arbeitsabläufe und höchsten Komfort für die Patienten ausgelegt.
Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Protonentherapiezentrum? Bertschinger: Ziel dieses Projektes ist die Errichtung und der Betrieb des ersten rein klinischen Schweizer Krebstherapie-Zentrums mit Protonenstrahlen. Auf dem Areal des PTC Zürichobersee werden ausserdem ein Patientenhotel und ein Schulungszentrum entstehen. Eine angestrebte enge wissenschaftliche, technische und klinische Zusammenarbeit des PTC Zürichobersee mit dem Paul Scherrer Institut (PSI) und den Schweizer Universitätsspitälern soll europaweit einzigartige Voraussetzungen für Forschung, Lehre und Praxis in der Protonentherapie schaffen. Welche Leistungen werden künftig am geplanten PTC Zürichobersee angeboten? Bertschinger: Die Planung sieht folgende medizinisch-onkologische Leistungen vor: Strahlentherapie mit Schwerpunkt Protonentherapie aber auch konventionell, interdisziplinäre onkologische Versorgung in Kooperation mit einem regionalen Partnerspital, Hyperthermie, alle die Tumortherapie begleitenden Massnahmen sowie eine multimodale differenzierte Diagnostik. Die Protonentherapien werden nach akademischen Standards und höchsten Qualitätskriterien durchgeführt, grösstenteils im Rahmen internationaler klinischer Studien und Forschungsprogramme. Was genau ist das Besondere an der Protonentherapie? Schirrmeister: Protonenstrahlen sind Teilchenstrahlen welche durch ihre physikalischen Eigenschaften es ermöglichen, in höherem Masse als bisher, die maximale Strahlenwirkung exakt im Zielvolumen, also im Krankheitsherd zu
Die Protonentherapie wird an Bedeutung noch zunehmen und auf lange Sicht eine tragende Säule der Tumortherapie sein.
Das geplante Protonentherapiezentrum (oben) mit Patientenhotel (rechts) und Schulungszentrum (unten links).
im interview
konzentrieren. Das heisst, dass eine geringere Strahlendosis im gesunden Gewebe ankommt. Die Behandlung ist damit schonender und akute Nebenwirkungen können weitestgehend vermieden werden. In der Folge dieser verringerten Dosis im gesunden Gewebe ist eine wirksamere Therapie mit höherer Tumorkontrolle möglich, somit bestehen auch höhere Heilungschancen. Speziell Kindern kann die körperliche Lebensqualität erhalten werden und das Risiko strahleninduzierter maligner Spätfolgen ist erheblich reduziert.
Volker Schirrmeister, Diplom-Physiker
Wie hat sich die Protonentherapie in den letzten Jahren entwickelt? Schirrmeister: Seit etwa 20 Jahren wird die Protonentherapie ausser an Forschungsinstituten vermehrt an klinischen, Patientenversorgungsorientierten Einrichtungen durchgeführt. Zurzeit sind weltweit neben den Forschungsinstituten über 20 rein klinische Protonentherapiezentren in Betrieb. Weitere 36 Zentren sind im Bau oder baureif mit abgeschlossener Planung, Tendenz steigend. Nach Angaben des National Cancer Institutes in den USA werden derzeit mehr als 100 klinische Studien zur Protonenund Partikeltherapie weltweit durchgeführt.
CEO und Delegierter des Verwaltungsrates
Mitglied der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates
Martin Bertschinger, Architekt HTL
Weitere Informationen Proton Therapy Center Switzerland AG Dorfplatz 6, 8854 Galgenen SZ Tel.: +41 (0) 44 787 05 60 www.ptcs.ch
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Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Leben mit Krebs
artikel
Statements
Ohne Forschung kein Fortschritt Neue Medikamente verbessern die Chancen im Kampf gegen Krebs, doch es gibt noch viel zu tun. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Von EVA HERZOG
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er medizinische Fortschritt konnte bisher nicht nur die Lebensqualität der Patienten erhöhen, sondern trägt auch zu erheblich besseren Heilungschancen bei, als noch vor zwanzig Jahren. Dennoch können viele Krankheiten zwar gelindert, aber nicht geheilt werden. Und trotz der Therapieerfolge mit den gängigen Methoden gibt es leider auch immer wieder Fälle, in denen die moderne Medizin versagt. Und genau an diesen Stellen besteht dringend Handlungs- und Forschungsbedarf – ganz besonders in der Krebstherapie.
Verschiedene Ansätze führen zum Erfolg Ein Bereich der Forschung ist die klinische Forschung. Sie bezeichnet die Forschung, die mit
oder direkt am Patienten durchgeführt wird. Darunter fallen unter anderem klinische Studien aller Phasen der Krankheit und Versuche mit Heilmitteln. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Patienten umfangreich informiert sind und in die Studie einwilligen. Diese Art der Studie ist wichtig, um vorhandene Krebsbehandlungen weiter zu entwickeln und die Wirksamkeit und Verträglichkeit neuer Therapien zu untersuchen. Wenn es allerdings darum geht die Vorgänge einer Krebszelle im Körper zu verstehen, ist die Grundlagenforschung im Labor – oft auch mit Computersimulationen – ein zentraler Aspekt im Kampf um neue Medikamente und Therapieansätze. Epidemiologische Forschungsarbeiten geben Aufschluss über die statistische Erfassung der Krebsarten und -patienten sowie die Erforschung der Risikofaktoren. Auch die Folgen einer Erkrankung auf die Psyche und das soziale Leben werden untersucht.
Diese Fülle an Informationen zu erfassen, zu verarbeiten und auszuwerten ist sehr teuer. Viele Stiftungen und forschende Organisationen finanzieren sich aus Spenden, Erbschaften und Legaten. Es erscheint daher umso bemerkenswerter, dass beispielsweise die Stiftung Krebsforschung Schweiz im Jahr 2012 mit über 14 Millionen Franken vielversprechende Forschungsprojekte, Stipendiaten und andere Krebsforschungsprogramme unterstützen konnte. Und die Forschung lohnt sich, denn laut Angaben des Bundesamt für Statistik ist die Inzidenzrate (Anzahl der Neuerkrankungen) von Brustkrebs zwischen 1986–1990 und 2001–2005 angestiegen, aber zwischen den letzten Erhebungszeiträumen 2001–2005 und 2006–2010 rückläufig. Die Sterberaten verzeichnen in den drei vorab genannten untersuchten Zeiträumen einen Rückgang.
Neue Therapien im Fokus der Forschung Laut Angaben der Krebsliga Schweiz untersucht die Wissenschaftlerin Stéphanie Renaud mit ihrem Team, weshalb gewisse Tumore nicht auf eine Chemotherapie ansprechen. Sie wollen aber auch neue Therapieziele und Möglichkeiten finden, um Brustkrebsbehandlungen individueller zu gestalten. Geforscht wird auch im Bereich Anti-Hormon-Therapie. Krebsspezialist Markus Joerger hat es sich zum Ziel gesetzt herauszufinden, wie sich erkennen lässt, welche Patientin von der
„Novartis untersucht zurzeit in klinischen Studien einen neuartigen Wirkstoff gegen Lungenkrebs. Das Medikament wirkt speziell bei Patienten, bei denen ein Signalweg innerhalb der Lungenkrebs-Zellen verändert ist. Aus diesem Grund werden alle Patienten vor der Behandlung auf diese Veränderung getestet, was eine sehr zielgenaue Therapie ermöglicht.“ Quelle Novartis Pharma Schweiz AG
„Pfizer Oncology erforscht und entwickelt innovative Therapien gegen eine Vielzahl von Krebserkrankungen, um die Aussichten von Krebspatienten auf der ganzen Welt zu verbessern. Dazu setzen wir auf Kooperationen und auf den Transfer von bahnbrechender Wissenschaft in die klinische Praxis.“ Quelle Pfizer AG
Behandlung profitieren könnte. Erste Ergebnisse werden Ende 2014 erwartet. Schnelle Durchbrüche sind in der Forschung die Ausnahme. Viele kleine Schritte führen zum Erfolg und zum optimalen Nutzen für den Patienten. Doch es sind nicht nur die Medikamente, die erforscht werden, sondern auch die Themen am Spielfeldrand einer Erkrankung, wie Lebensinhalte, die plötzlich ganz wichtig werden. So untersucht die Gynäkologin Sibil Tschudin in einer Studie, welche Beratung krebskranke Frauen benötigen, die Kinder bekommen möchten. Mit dieser ganzheitlichen Art der Forschung wird es immer leichter werden Krankheiten und ihre Hintergründe zu verstehen und sie möglicherweise eines Tages verhindern zu können.
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Unternehmensbeitrag – INTERVIEw
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„Die Heilungsaussichten bei Kinderkrebs haben sich stark gewandelt“ Im Interview Prof. Dr. med. Nicolas von der Weid, Leiter Hämatologie/Onkologie UKBB Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) Spitalstrasse 33, 4056 Basel T + 41 61 704 12 12 www.ukbb.ch
Wie viele Kinder erkranken jährlich an Krebs? In der Schweiz registrieren wir jährlich rund 220 neue Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. In der Regel sind Knaben etwas häufiger betroffen als Mädchen. Die Häufigkeit von Kinderkrebs in der Schweiz ist vergleichbar mit jener in Europa und weltweit. Alle Schweizer Fälle werden im Kinderkrebsregister erfasst. Welche Arten von Krebs sind bei Kindern und Jugendlichen häufig? Rund 30 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen erkranken an einer Leukämie (Blutkrebs) oder einem Lymphom (Tumor des Lymphgewebes). Auch Hirntumoren und embryonale Tumoren (entstehen während der Organentwicklung beim Embryo) gehören mit je 20–25 Prozent zu den häufigeren Krebsarten bei Kindern. Letztere sind typisch für Kinder, bei Erwachsenen aber äusserst selten anzutreffen. Wie sind heute die Heilungsaussichten für Kinder mit Krebs? In den letzten 50 Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten bei Kinderkrebs stark gewandelt. Lagen früher die Heilungsaussichten bei etwa 20 Prozent, sind wir heute bei rund 80 Prozent angelangt. Zu dieser positiven Entwicklung haben verschiedene Faktoren beigetragen. Zum einen verfügen wir heute über neue
Medikamente, die Tumorzellen besser angreifen und zerstören können. Zum anderen hat eine weltweite Vernetzung von Kliniken und Forschern stattgefunden. Dank dieser Zusammenarbeit kann der Einsatz und die Kombination verfügbarer Medikamente laufend verfeinert und verbessert werden. Schliesslich haben sich Chirurgie und Radiotherapie enorm weiterentwickelt: Operationen und Bestrahlungen sind gleichzeitig effizienter und schonender geworden. Wie wird die Behandlung von Kindern mit Krebs in der Schweiz abgedeckt? Die Schweizerische Gesellschaft für pädiatrische Onkologie (SPOG) setzt sich national und international mit Studien für bessere Behandlungsmöglichkeiten ein. Zu ihren Mitgliedern gehören neun spezialisierte kinderonkologische Stationen der Schweiz (AG, BE, BS, GE, VD, LU, SG, TI, ZH), welche die bestmögliche Versorgung von Kindern mit Krebs sicherstellen. Wichtige Ziele der SPOG-Mitglieder sind – neben einer laufenden Weiterentwicklung der Krebstherapien – die Reduzierung von und die Einflussnahme auf Spätfolgen und die Ermöglichung einer wohnortnahen Behandlung der Patienten. Da eine Krebstherapie unter gewissen Umständen bis zu zwei Jahre dauern kann, wie zum Beispiel bei Leukämie, wird in der Regel nach einem ersten stationären Aufenthalt so rasch als möglich auf ambulante Behandlungen umgestellt. Ziel ist es, dass das Kind so wenig als möglich aus seinem Alltag gerissen wird und beispielsweise wieder früh zur Schule gehen kann. Seit wann behandelt das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) Krebserkrankungen bei Kindern? Das UKBB hat – wie auch viele andere Mitglieder der SPOG – in der Behandlung von Krebs und Blutkrankheiten eine langjährige Tradition (rund 50 Jahre). Seit vielen Jahren führen wir auch Knochenmarkstransplantationen durch und sind zudem auf die Behandlung von Tumoren des Bewegungsapparates und neurochirurgische Eingriffe spezialisiert. Wir befassen uns zudem intensiv mit den Langzeitfolgen von Krebstherapien und versuchen, diese positiv zu beeinflussen.
Unternehmensbeitrag
Die Stiftung für krebskranke Kinder leistet umfassende Hilfe Die Krebserkrankung eines Kindes ist eine ausserordentliche psychische Belastung für das betroffene Kind, deren Eltern und Geschwister. Insbesondere der Zeitpunkt der Diagnose ist eine riesige emotionale Herausforderung. Für die Geschwister ist die Erkrankung eines Bruders oder der Schwester eine Situation, der man adäquat begegnen muss. Spezialisierte Fachkräfte können Eltern und Geschwister beraten und unterstützen. Seit vielen Jahren trägt die Stiftung krebskranke Kinder wesentlich dazu bei, dass es im Basler Kinderspital eine Psychologin gibt. Sie begleitet Betroffene in allen Phasen der Erkrankung und manchmal leider auch bis zum Tod des Kindes. Es gibt auch ganz praktische Sorgen, die Familien beschäftigen, wenn ihr Kind an Krebs erkrankt. Ungeahnte Zusatzkosten, die weder von der Versicherung noch von der Sozialhilfe übernommen werden, zum Beispiel Verpflegungskosten, Betreuung für die Geschwister, usw. sprengen irgendwann das Budget der meisten Familien. Die Stiftung stellt Familien einerseits Wohnungen zur Verfügung oder gewährt unkompliziert finanzielle Direkthilfe. Auch medizinisch braucht es weitere Forschritte und dafür Forschungsprojekte. Deshalb hat die Stiftung auch die Schweizerische Gesellschaft für pädiatrische Onkologie (SPOG) unterstützt. Und neu trägt die Stiftung ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt zu langfristigen Auswirkungen der Krebstherapie. Ein Thema, das aufgrund der besseren Heilungschancen immer wichtiger wird. Damit dies möglich ist, braucht die Stiftung Menschen, die mit Spenden helfen. Mit einer Spende an die Stiftung helfen Sie krebskranken Kindern, umfassend. www.stiftung-kinderkrebs.ch
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Artikel
Hoffnung für die kleinen Patienten Kinderonkologie ist ein eigenes Feld. Der Verlauf der Krankheit, wie auch ihre Behandlung, bringen andere Herausforderungen als bei Erwachsenen mit Krebs. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON Wiebke Toebelmann
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entweder an Hirntumoren oder an akuter Leukämie. Dabei handelt es sich nicht, wie bei Erwachsenen, um Karzinome, sondern um Sarkome, das heisst, Tumore bindegewebiger Herkunft. Nieren, Lymphknoten, Knochen und Weichteile werden befallen. Brust, Prostata, Lunge oder auch der Magen sind fast nie befallen.
ie Diagnose Krebs – sie ist immer ein Riesenschock. Doch besonders niederschmetternd ist sie, wenn es das eigene Kind betrifft. Ein Gefühl von Panik und Hilflosigkeit erfasst die Eltern, und doch müssen sie für ihren Nachwuchs stark sein. Eine fast unerträgliche Situation. Zum Glück sind Kinder relativ selten Gute Heilungschancen – mit ein wenig Hilfe von einer Krebserkrankung betroffen. Laut dem Schweizer Kinderkrebsregister schwankt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen seit Ein weiterer Unterschied: Krebs bei Erwachse1976 zwischen 180 und 220. Doch immer noch nen kann sich lange hinstrecken – bei Kindern sterben in der Schweiz 50 Kinder pro Jahr an endet er ohne Behandlung meist schon nach einer Krebserkrankung. Monaten tödlich. AlDie Forschung in diesem lerdings schlagen CheImmer noch sterben in der Bereich, so die Schweimotherapie oder Strahzer Krebsstiftung „Kind Schweiz 50 Kinder pro Jahr an lenbehandlung meist und Krebs“, sei stark auf sehr viel besser an. Da Krebs Spenden angewiesen. Das jedoch Bestrahlungen Feld befinde sich weniger sehr viel schädlichere im gesellschaftlichen Bewusstsein, aber auch Folgen haben können, wird sich vor allem auf im Fokus der Pharmaunternehmen, als die Erdie medikamentöse Behandlung gestützt. Noch wachsenenonkologie. 1973 konnten nur 40 Prozent der erkrankten Kinder geheilt werden – heute sind es ganze Ein grosser Unterschied 70 bis 80 Prozent. Damit aber für alle kleinen Patienten eine Heilungschance besteht, müssen Was wichtig zu wissen ist: Kinder mit Krebs spezielle Fachabteilungen und Forschungslabors unterscheiden sich massgeblich von betroffenen die nötige Förderung erhalten. Die KinderonErwachsenen. Das fängt schon bei den Krebsarkologie ist also ein spezielles Feld, in dem noch ten an, denn fast die Hälfte aller Kinder erkrankt viel Handlungsbedarf herrscht.
Wir engagieren uns durch patientenorientierte Forschung für bessere Behandlungsmöglichkeiten und höhere Lebensqualität an Krebs erkrankter Kinder und Jugendlicher. > SPOG Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe | SPOG Office | Effingerstrasse 40 | 3008 Bern | T 031 389 91 89 | F 031 389 92 00 > SPOG Spendenkonto | PC 60-363619-8
www.spog.ch
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artikel
Angstthema Brustkrebs Brustkrebs ist ein Thema, mit dem sich alle Frauen früher oder später auseinandersetzen müssen, denn Vorsorge ist die beste Therapie. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Von Eva Herzog
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ie weiblichen Brüste bestehen in erster Linie aus Fettgewebe und Milchdrüsen. Wenn das Gewebe der Brustdrüsen entartet, ist oft die Rede von einem Knoten. Doch nicht immer bedeutet das, dass es sich auch um den gefürchteten Brustkrebs handelt. Aber wie kann Frau selbst feststellen, ob es Grund zur Sorge gibt? Gerade im steigenden Alter wächst das Risiko bei Frauen, an Brustkrebs zu erkranken. Aber auch junge Frauen können daran erkranken, daher wirkt die Selbstuntersuchung der Brust
neben einem gesunden Lebensstil, präventiv als wichtige Massnahme im Kampf gegen Brustkrebs. Denn eine frühzeitige Diagnose erhöht die Überlebenschancen enorm und auch die Aussichtschancen einer Therapie sind sehr viel besser, als bei einer späten Diagnose. Und die Prognosen stehen gut, denn laut Informationen der Schweizer Krebsliga leben fünf Jahre nach der Diagnose noch circa 80 Prozent der erkrankten Frauen – Tendenz steigend. Viele Frauen wissen nicht, wie sie sich die Brüste selbst abtasten und untersuchen können. Dabei kann neben Fachliteratur auch einfach der behandelnde Gynäkologe helfen. Die richtigen Griffe zu erlernen ist nicht schwer und reine Übungssache. Ziel dieser Untersuchung ist das Ertasten eines Knotens. Da Brustkrebs im Anfangsstadium nicht immer Probleme bereitet, gibt es mehrere Faktoren, auf die man achten sollte.
Sicherheit durch regelmässige Kontrolle
kann bei dichtem Drüsengewebe zusätzlich helfen, Klarheit zu bringen. Ist eine Probeentnahme des Gewebes erforderlich, so wird eine Biopsie des Knotens durchgeführt und anschliessend im Labor untersucht.
Medikamente als Vorbeugemassnahme Für Frauen, die bereits daran erkrankten, oder bei denen ein erhöhtes Risiko durch eine genetische Belastung besteht, gibt es Medikamente, die einen erneuten Ausbruch verhindern sollen; als vorbeugende Dauermedikation für gesunde Frauen gelten diese allerdings meist als ungeeignet. Viel mehr muss über die – bisherige – Behandlung mithilfe von Hormontherapien nach der Menopause oder den Dauerkonsum der AntiBaby-Pille nachgedacht werden, da diese das Brustkrebsrisiko steigern können. Eine NutzenRisiko-Abwägung mit dem behandelnden Arzt ist ratsam. Neben der erblichen Komponente
stehen Erkrankungen wie Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs ebenso wie Diabetes mellitus als Faktoren in Zusammenhang mit Brustkrebs. Übergewicht, Alkoholkonsum und Rauchen oder eine Strahlenbelastung, etwa bei der Behandlung eines Lymphoms können auch bösartige Veränderung des Drüsengewebes begünstigen.
Ein gesundes Leben ist der beste Schutz Studien haben gezeigt, dass Frauen, die über einen längen Zeitraum gestillt haben, das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, senken konnten. Vollwertige Ernährung, nicht rauchen und Alkohol nur in sehr geringen Mengen genossen, helfen dem Körper gesund zu bleiben. Sollten Hormonpräparate angewendet werden, dann ist eine regelmässige ärztliche Kontrolle wichtig. Auch ausreichend Schlaf, körperliche Bewegung und möglichst wenig Stress können Psyche und Körper helfen, um gesund zu sein und zu bleiben.
INFO „Wichtig ist, einen Brustkrebs bereits im Frühstadium erkennen zu können! Dazu gehört unbedingt das regelmässige Abtasten der Brust zur persönlichen Vorsorge und ein gutes Auge. Der Krebs kündigt sich nämlich nicht immer nur durch Knoten in der Brust an. Es ist somit wichtig, die Beschaffenheit und das Aussehen der eigenen Brust gut zu kennen. Sollten Veränderungen erscheinen, muss umgehend ein Arzt kontaktiert werden.“ Quelle: www.wissen-hilft-weiter.info
Ertastet man einen Knoten, oder werden andere Merkmale an der Brust sichtbar, etwa eine Hautveränderung, ähnlich einer Entzündung, sollte man bei einem Facharzt die Ursache abklären lassen. Ebenso bei Sekretion aus der Brustwarze, Schmerzen oder Einziehungen der Haut. Untersuchungen wie Mammografie helfen mit Röntgenstrahlen, den Knoten, falls vorhanden, sichtbar zu machen. Sonografie oder MRT IIIIIIII
Unternehmensbeitrag – INTERVIEw
„BrustCentrum Zürich-Bethanien – Zweitmeinung als Selbstverständlichkeit“ Dank dezentraliserten Brustsprechstunden – hohe Privatsphäre für die Patientin.
Unsere Erfahrung in den letzten 10 Jahren im BrustCentrum Zürich-Bethanien hat uns gelehrt, dass der „Zweitmeinung“ und der Privatsphäre jeder einzelnen Patientin grosse Bedeutung zukommt. Wir haben deshalb als erste Anlaufstellen dezentrale Sprechstunden in den einzelnen gynäkologischen Praxen im Ärztenetz des BrustCentrums Zürich-Bethanien organisiert und was von grosser Bedeutung ist, ein gut funktionierendes interdisziplinäres Tumorboard, an welchem jeder einzelne Fall bei krankhaften Veränderungen der Brust diskutiert wird. Auch wird obligat jede Patientin,
welche an der Privatklinik Bethanien operiert wird, interdisziplinär besprochen. Dies führt dazu, dass auch die optimale Systemtherapie, eine eventuell notwendige Bestrahlung, die beste plastisch chirurgische Versorgung und eine angemessene Nachsorge garantiert ist. Warum braucht es eine Zweitmeinung bei Brustkrebs? Jeder erfahrene Arzt und Ärztin befürwortet bei Tumortherapien Zweitmeinungen im Sinne einer Besprechung eines individuellen Falles im Gremium der Ärzte aus verschiedenen Fachdis-
ziplinen: Radiologie, Gynäkologische Chirurgie, Gynäkologische Onkologie, Plastische Chirurgie, Medizinische Onkologie, Radioonkologie und Pathologie. Im individuellen Fall funktioniert das so, dass der behandelnde Arzt beziehungsweise die Ärztin die medizinischen Akten inklusive der bildgebenden Verfahren und der Angaben des Pathologen dem Gremium präsentiert. Aufgrund der aktuellsten wissenschaftlichen Daten wird dann individuell und interdisziplinär eine Empfehlung ausgearbeitet, welche breit abgestützt ist. Diese „Zweitmeinung“ des Gremiums wird auch Tumorboard-Entscheid genannt. Das mühsame Einholen von Zweit- und Drittmeinungen von individuellen Ärzten wird unnötig. Da die Fachkompetenz bei den Mitgliedern des Tumorboards liegt, ist es wichtig, dass diese über eine langjährige Erfahrung in ihrem Gebiet verfügen und gut vernetzt sind. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Vorstellung am Tumorboard allen Beteiligten und vor allem der Patientin viel bringt. Die Patientin erhält eine Therapieentscheidung, welche von allen fachlichen Seiten beurteilt wurde und die beteiligten Ärzte und Ärztinnen bekommen einen unheimlichen Schatz an Erfahrungen, welcher nur in der Praxis erarbeitet werden kann. Damit konnten wir unter anderem erreichen, dass die Rate an Brusterhaltung gestiegen ist, die modernsten Techniken der plastischen Chirurgie eingeführt wurden und die effektivsten onkologischen Behandlungsformen eingesetzt werden können. Warum dezentralisierte Sprechstunden in Verbindung mit zentraler modernster Infrastruktur? Dank dezentralisierten Sprechstunden in Verbindung mit zentraler modernster Infrastruktur im Zentrum beziehungsweise in der Klinik
sind zwei Punkte gewährleistet: Privatsphäre und keine Doppelspurigkeiten. Eine Patientin kann einen Arzt oder eine Ärztin aus unserem Ärztenetz mit Praxis aussuchen oder ihren bereits bekannten Frauenarzt, welcher Mitglied des Ärztenetzes ist, konsultieren und geniesst somit eine hohe Kontinuität und eine maximale Privatsphäre. Der verantwortliche Arzt aus unserem Ärztenetz des BrustCentrums Zürich-Bethanien (www.brustCentrum.ch) organisiert alle diagnostischen und therapeutischen Schritte, welche nötig sind bis hin zur Tumorboard-Vorstellung. Die dezentral und zentral zur Verfügung stehenden Röntgeninstitute, als Mitglieder des BrustCentrums (www.mri-roentgen.ch), machen es der Patientin einfach, sehr schnell die beste Bildgebung sei es Ultraschall, Mammografie, MRI, Szintigraphie oder PET-CT zu erhalten. Alle Bildgebungen werden dann direkt online dem zuweisenden Arzt des BrustCentrums in seine Sprechstunde geliefert. Somit ist gewährleistet, dass auch bei einer schweren Erkrankung wie zum Beispiel Brustkrebs, die Patientin weiterhin durch ihren vertrauten Arzt oder Ärztin betreut werden kann und zusätzlich vom Ärztenetz mit der entsprechenden Kompetenz und Erfahrung sowie der zentralen modernen Infrastruktur in der Klinik profitieren kann. IM INTERVIEW Prof. Dr. med. O.R. Köchli leitet seit über 10 Jahren das Tumorboard am BrustCentrum Zürich Bethanien
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Diagnose Brustkrebs – was nun? Im Kampf gegen den Krebs ist die richtige Wahl der Therapie entscheidend für den weiteren Verlauf und die Gesundung des Patienten. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON EVA HERZOG
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ie Diagnose Brustkrebs oder auch Mammakarzinom genannt, ereilt in der Schweiz jährlich circa 5‘200 Frauen und ist somit die weit verbreitetste Krebserkrankung bei Frauen. Und obwohl die Forschung immer weiter an neuen Therapiemöglichkeiten arbeitet, ist dieser Tumor noch immer die häufigste Todesursache bei Frauen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Als Ursache von Brustkrebs werden die weiblichen Geschlechtshormone genannt und die Faktoren, die eine verändernde Wirkung auf diese haben. So stellen die Anti-Baby-Pille und andere Hormon-Ersatz-Therapien erhebliche Risikofaktoren dar und auch die familiäre Disposition spielt eine grosse Rolle. Bei Frauen, bei denen Brustkrebs in der Familie liegt, kann nach ausführlicher Beratung eine Chromosomenanalyse Klarheit bringen. Um einen Verdacht zu sichern, werden Mammografie, Biopsie, Sonografie, Blutuntersuchungen und Skelettszintigrafie durchgeführt.
Sollte der Befund positiv sein, so ist eine brusterhaltende Operation zur Entfernung des Tumors noch immer das erste Mittel der Wahl. Grosse Tumoren können, falls nötig, bereits vor einer Operation durch eine sogenannte neoadjuvante Chemotherapie verkleinert werden. Um nach der Operation das Rückfallrisiko zu senken, müssen die noch im Gewebe verbliebenen Mikrotumorzellen beseitigt werden. Dazu stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: Hormonentzugsbehandlung, bei der Östrogene geblockt oder entzogen werden, da diese das Wachstum von Tumorzellen begünstigen. Oder auch Chemotherapie mit Zytostatika (zellabbauende Medikamente) sowie eine sogenannte zielgerichtete Antikörpertherapie. Dieses noch recht neue Verfahren beruht auf Substanzen, die gezielt Vorgänge in Krebszellen blockieren, die für das Wachstum der Tumorzellen wichtig sind. Ob eine Bestrahlung oder eine medikamentöse Therapie passend ist, richtet sich nach dem individuellen Rückfallrisiko und muss für jeden Fall auch in Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen genau untersucht werden.
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Unternehmensbeitrag – INTERVIEw
„Lückenlose Schichtaufnahmen zeigen auffällige Strukturen“ IM INTERVIEW Dr. med. Christoph Tausch, Chefarzt Chirurgie, Brust-Zentrum Zürich
Welche aktuellen Entwicklungen gibt es in der Brustkrebsvorsorge? Insbesondere bei der Mammografie hat sich die Technik in den vergangenen Jahren weiter verbessert. Vor allem die Tomosynthese wird jetzt immer häufiger bei der Mammagrafievorsorge eingesetzt, so auch bei uns. Sie ermöglicht lückenlose Schichtaufnahmen der gesamten Brust, die mit einem Abstand von einem Mil-
limeter voneinander entfernt aufgenommen werden. Knoten und auffällige Strukturen werden deutlicher dargestellt als bislang, sodass Diagnosen sicherer gestellt werden. Somit nimmt die psychische Belastung der Patientin ab, da weniger zusätzliche und nervenzehrende Untersuchungen nötig sind. Welche weiteren Vorteile bringt diese neue Technik? Die Unsicherheiten bei der Befundung mit bisherigen Untersuchungsmethoden nehmen deutlich ab. Bei Bedarf können wir über die integrierte Biopsieeinheit direkt Proben von auffälligem Gewebe nehmen. Ab welchem Alter und in welchen Intervallen empfehlen Sie Vorsorgeuntersuchungen? Ab einem Alter von 50 Jahren machen regelmässige Mammografien Sinn, da dann die Brus-
terkrankungen zunehmen und die Dichte des Brustgewebes abnimmt. Bei familiärem Risiko sollte bereits vorher und in kürzeren Abständen untersucht werden. Tastuntersuchungen beim Gynäkologen sowie monatliche Selbstuntersuchungen sind sinnvoll. Viele Frauen befürchten mit der Diagnose Brustkrebs den Verlust ihrer Weiblichkeit und sehen einer Brustentfernung – naturgemäss – mit Angst entgegen. Wie begegnen Sie diesen Frauen? Im Mittelpunkt unserer Arbeit und den Therapien steht immer noch die Erhaltung der Brust. Neben der reinen Entfernung des Tumors gibt es beispielsweise noch die medikamentöse Therapie vor einer Operation, durch die der Tumor verkleinert wird und besser operiert werden kann. Sollten die Vorbehandlungen nicht ausreichend wirken oder der Tumor in der Brust mehrfach
vorhanden sein, kann die Entfernung der Brust sinnvoll sein. Wichtig ist zu wissen: Die Brust kann fast immer gleich nach der Entfernung in derselben Operation wieder aufgebaut werden, entweder mit körpereigenem Gewebe oder mit Fremdmaterial wie Silikon. Unsere plastischen Chirurgen beherrschen eine Vielzahl von rekonstruierenden Verfahren und können damit gemeinsam mit der Patientin die beste Methode auswählen.
Weitere Informationen Brust-Zentrum Seefeldstr. 214, 8008 Zürich und Hardturmstrasse 131, 8005 Zürich Tel.: +41 (0) 44 380 76 60 www.brust-zentrum.ch
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Unternehmensbeitrag – INTERVIEw
„Unser Wissen und unsere Erfahrung kommen den Patientinnen des Brustzentrums unmittelbar zugute“ Spitzenmedizin und individuelle Behandlung, das ist kein Widerspruch. Das Brustzentrum des UniversitätsSpitals Zürich bietet seinen Patientinnen beides. IM interview Prof. Dr. Daniel Fink, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Leiter des Brustzentrums am UniversitätsSpital Zürich
Welches sind die entscheidenden Fortschritte in der Behandlung von Brustkrebs in den letzten fünfzehn Jahren? Ich möchte hier drei Punkte nennen: Erstens neue, schonendere OP-Techniken, zweitens massgeschneiderte medikamentöse Therapien und drittens verbesserte, ebenfalls schonendere Bestrahlungsmöglichkeiten. Früher wurde zum Beispiel immer sehr radikal operiert und bei der Diagnose Brustkrebs die ganze Brust entfernt, mitsamt allen Lymphknoten der Achselhöhle. Heute kann in den meisten Fällen brusterhaltend operiert werden und die Lymphknoten werden nur bei Tumorbefall entfernt. Wir gehörten zu den ersten Kliniken, welche die Methode anwandten, vor der eigentlichen Operation den
Wächter-Lymphknoten auf Metastasen zu überprüfen. Mittlerweile ist dies ein Standardverfahren. Die medikamentösen Therapien sind viel schonender, individueller und gezielter geworden. Wir wissen heute, dass es unterschiedliche Brustkrebsarten gibt, die unterschiedlich auf die antitumoralen Medikamente reagieren. Ähnlich funktioniert die Behandlung mit Antikörpern bei Brustkrebs mit entsprechenden Rezeptoren. Und was die Bestrahlung angeht, so möchte ich die intraoperative Radiotherapie als gezielte, lokale Strahlentherapie nennen.
Welche Vorteile bietet die Behandlung an einem universitären Brustzentrum darüber hinaus? Aufgrund unseres wissenschaftlichen Engagements können wir unseren Patientinnen frühzeitig Zugang zu neuesten Behandlungsmethoden bieten, sowie innovative Therapien, wie zum Beispiel die intraoperative Bestrahlung. Zudem arbeiten Spezialisten aus unterschiedlichen Fachbereichen bei uns eng zusammen. Das Wissen und die Erfahrung aus diesem etablierten und bewährten Austausch kommen den Patientinnen unmittelbar zugute.
Das Brustzentrum und das Gynäkologische Krebszentrum des UniversitätsSpitals Zürich sind beide zertifiziert. Profitieren die Patientinnen davon? Ja, denn die Zertifizierung bürgt für hohe Qualität und Standards in der Therapie und sie garantiert die grosse und nachweisbare Erfahrung der Ärztinnen und Ärzte. Sie haben Routine bei operativen Eingriffen und sind auch mit selteneren Krankheitsbildern vertraut. Erwiesenermassen ist deshalb die Prognose für Patientinnen besser, wenn sie in einem solchen Kompetenzzentrum behandelt werden.
Eine Krebserkrankung ist auch eine psychische Belastung für die direkt Betroffenen, für die Familie und für das Umfeld. Wie unterstützen Sie Ihre Patientinnen in dieser Situation? Wir legen ganz besonders Wert darauf, die Patientinnen im Brustzentrum umfassend und sehr persönlich zu betreuen. Deshalb bieten wir ihnen die Hilfe von Psychoonkologen an, die auch die Familie mit einbeziehen können. Sie sind wie die Seelsorgerinnen rund um die Uhr erreichbar. Seit einiger Zeit arbeiten zudem Breast Care Nurses am Brustzentrum. Diese sind einfühlsame Vertrauens- und Ansprech-
personen für alle Fragen und Probleme. Unsere Patientinnen sind oft erstaunt, dass wir in einer so grossen universitären Klinik so individuell auf sie eingehen können. Für uns ist das aber selbstverständlich. behandlungsangebot Ambulantes Leistungsspektrum • Bildgebung der Brust: Mammografie, Ultraschall, MRI • Alle minimal-invasiven Biopsietechniken • Genetische Beratung bei Verdacht auf erblichen Brustkrebs • Beratung zum Fertilitätserhalt vor onkologischer Therapie Therapeutisches Leistungsspektrum • Brustchirurgie und plastisch-rekonstruktiver Brustaufbau • Intraoperative Bestrahlung • Onkologische Systemtherapien • Teilnahme an klinischen Studien und somit Zugang zu neuen, vielversprechenden Medikamenten, die noch nicht auf dem Markt erhältlich sind • Psychologische Unterstützung durch Psychoonkologie • Begleitung durch Breast Care Nurses www.gynaekologie.usz.ch
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Für ein gutes Körpergefühl Nach einer Brustoperation können Brustprothesen helfen zu einem weiblichen Körpergefühl zurück zu kehren. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON EVA Herzog
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eit je her gilt die Brust der Frau als der Inbegriff der Weiblichkeit. Umso mehr werden Frauen, bei denen eine Brustoperation notwendig ist mit der Frage konfrontiert, wie der Körper nach der Operation aussehen wird. Und oft ist auch nach der Operation das Empfinden für den eigenen Körper zunächst gestört. Doch es gibt Abhilfe in Form von Brustprothesen, was die Betroffenen zu einem weiblichen
Körpergefühl zurückkehren lässt. Brustprothesen – auch Epithesen genannt – sind Kissen, die in einen speziellen Büstenhalter oder auch Badeanzug mit einer eingenähten Tasche eingelegt werden, oder als selbsthaftende Variante an den Körper geklebt werden. Der Vorteil der Prothese zu einer Brustrekonstruktion: Die Frauen müssen sich keiner weiteren Operation unterziehen und auf den ersten Blick sieht man nicht, dass im Büstenhalter nicht mehr die eigenen Brüste stecken.
Die Auswahl ist gross
Wenn die Narbe verheilt ist, das ist nach circa sechs bis acht Wochen der Fall und sind eventuelle Nachbestrahlungen gut verlaufen, gibt es die Möglichkeit einer Dauerprothese. Diese besteht aus Silikon und wird in vielen Farben und Formen in Sanitätshäusern angeboten. Je nach Körperbau und Grösse wird das passende Modell ausgewählt. Auch die Farbe wird genau auf den Hautton abgestimmt. Erlaubt ist was gefällt – wird die Akzentuierung der Brustwarze gewünscht, gibt es zudem spezielle MamillenSets. Wurde nur ein Teil der Brust entfernt gibt es auch sogenannte Ausgleichsprothesen.
Weitere Informationen „Die IV übernimmt für Frauen unter 63 Jahren die Kosten der Brustprothese bis max. Fr. 500.- jährlich. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Brustprothese für Frauen, die nach dem 63. Altersjahr operiert werden müssen (10 Prozent Selbstbehalt und eventuell Franchise!)“ Quelle: www.leben-wie-zuvor.ch
Bereits kurz nach der Operation erhalten die Frauen eine Erstversorgungsprothese. Diese besteht aus textilem Material, das so leicht ist wie Watte oder Schaumstoff. Das ist wichtig, damit kein Druck auf die Narbe entsteht und der Wundheilungsprozess nicht gestört wird.
Auf Alltagstauglichkeit geprüft Eine gut angepasste Prothese schränkt im Alltag nicht ein, weil sie richtig am Körper sitzt. Angenehm ist zudem, dass das Silikon schnell die Körpertemperatur annimmt, geruchsneutral ist auch im Wasser eine gute Figur macht. Dadurch
können sich die Frauen völlig frei bewegen, Sport treiben und zu einem uneingeschränkten Lebensgefühl zurück kehren.
Weitere Informationen Bekannte Marken von Brustprothesen in der Schweiz: Amoena, Anita, Dekumed, Silima Folgende Webseiten der verschiedenen Anbieter geben Ihnen einen umfassenden Überblick über Brustprothesen:
. . . .
www.amoena.com www.perosa.ch www.anita.com www.corsanova.ch
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Unternehmensbeitrag
Onkoplastische Chirurgie am Brustzentrum des Universitätsspitals Basel autoren
von links nach rechts: PD Dr. med. Martin D. Haug, Stv. Chefarzt und Fachvertreter Plastische Chirurgie am Brustzentrum Basel, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie. martin.haug@usb.ch, Tel: +41 61 328 72 59 PD Dr. med. Rosanna Zanetti Dällenbach, Stv. Chefärztin und Leiterin Brustsprechstunde, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Subspezialisierung gynäkologische Onkologie. rosanna.zanetti@usb.ch, Tel: +41 61 328 79 90 PD Dr. med. Walter P. Weber, Leiter Brustzentrum am Universitätsspital Basel, Facharzt für Chirurgie, Breast Surgeon SSO. walter.weber@usb.ch, Tel: +41 61 328 61 49
Das Brustzentrum des Universitätsspitals Basel wurde als eines der ersten mit einem Qualitätslabel ausgezeichnet, das seit 2012 durch die Krebsliga Schweiz angeboten wird. Das Zertifikat steht für die bestmögliche Betreuung von Patientinnen mit Brustkrebs. Aufgrund der in diesem Zertifikat geforderten Minimalfallzahlen bringt das Ärzteteam eine entsprechende Erfahrung mit. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen ist gut etabliert, was die Entwicklung neuer interdisziplinärer Abklärungs- und Behandlungstechniken fördert. Im Brustzentrum des Universitätsspitals Basel wird diese enge Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen täglich gelebt. Dies lässt sich anschaulich am Beispiel der onkoplastischen Chirurgie aufzeigen, also an der Operationstechnik, die die Tumorchirurgie und die plastischrekonstruktive Chirurgie verbindet. Sie wird seit 2011 im Brustzentrum angeboten. Es ist ein grosser Wunsch von Patientinnen, nach einer Tumorbehandlung nicht nur die maximale onkologische Sicherheit, sondern auch ein gutes kosmetisches Resultat zu erreichen. Im Brustzentrum legen die speziell ausgebildeten
Brustchirurgen gemeinsam mit den plastischen Chirurgen die medizinischen Massnahmen fest. Auch die Operation wird gemeinsam durchgeführt, um der Patientin das Maximum an Sicherheit und optischem Resultat sowohl bei Brustamputationen als auch bei brusterhaltenden Tumorbehandlungen zu ermöglichen. Bei onkoplastischen Brustamputationen (Mastektomien) wird in der Regel der Hautmantel der Brust erhalten („skin sparing mastectomy“) und idealerweise auch die Brustwarze („nipple sparing mastectomy“). Die Wiederherstellung der Brust erfolgt in derselben Operation unter Verwendung von körpereigenem Gewebe oder Fremdmaterial. Die onkoplastische Chirurgie findet auch bei der brusterhaltenden Tumorbehandlung zunehmend Anwendung. Hierbei wird bei grosser Brust die Tumorentfernung kombiniert mit einer Brustverkleinerung und Neuformung (therapeutische Brustverkleinerung), wobei die Bruststraffung und die Angleichung der Gegenseite mit entsprechender Optimierung der Brustform ein positiver Nebeneffekt sind. Durch die gleichzeitige Brustverkleinerung ist die Entfernung
von mehr Brustgewebe möglich. Damit kann die brusterhaltende Operation auch bei grossen, lokal fortgeschrittenen Tumoren durchgeführt werden, die bisher mit einer Brustamputation behandelt wurden. Ausserdem lassen sich durch die onkoplastische Chirurgie später eventuell notwendige Formkorrekturen nach dem Eingriff in der Regel vermeiden. Das Angebot der onkoplastischen Chirurgie wird von den Patientinnen des Brustzentrums gerne wahrgenommen. Die guten Ergebnisse und die entsprechende Zufriedenheit unserer Patientinnen führen zu einer steigenden Nachfrage und einer Etablierung des Angebotes.
Weitere Informationen Weitere Informationen zum interdisziplinären Angebot des Brustzentrums am Universitätsspital Basel, zu Sprechstunden und Kontaktinformationen finden Sie unter www.usb.ch/brustzentrum
Gastbeitrag
Gezieltere Therapie bei Brustkrebs Das Rückfallrisiko nach der Operation eines Brusttumors kann immer genauer eingeschätzt werden. Dies ermöglicht eine auf die Patientin abgestimmte Chemotherapie, wodurch die Nebenwirkungen minimal gehalten werden können.
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rustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung der Frau und wird von den meisten Frauen gefürchtet. Seit den neunziger Jahren ist die Anzahl der Neuerkrankungen pro Jahr bei den über 50-jährigen Frauen leicht angestiegen. Hingegen ist die Anzahl der jährlichen Todesfälle in der Altersgruppe der 50-70-jährigen Frauen erfreulicherweise gesunken. Ein Grund für die sinkende Zahl der Todesfälle ist, dass die Medizin bei der Erforschung des Brustkrebses grosse Fortschritte gemacht hat. Dank diesen neuen Erkenntnissen kann die Therapie sehr gezielt auf die Patientin abgestimmt werden. Durch molekularbiologische und genetische Untersuchungen weiss man heute, dass nicht jeder Brustkrebs gleich ist, sondern dass es verschiedene Typen gibt. So kann man harmlosere Typen von aggressiveren Tumoren
unterscheiden. Wahrscheinlich gibt es weitere Untergruppen, die man heute noch nicht so genau kennt und deren Charakterisierung Gegenstand der aktuellen Forschung ist. Die Behandlung eines Brusttumors erfolgt meist in zwei Schritten. Nach der operativen Entfernung des Tumors folgt eine Therapie, die ein Wiederauftreten der Tumorerkrankung verhindern soll. Die Therapie ist unterschiedlich, je nach Art des Tumors. So ist bei Frauen mit aggressiveren Tumoren eine zusätzliche Chemotherapie in der Regel fester Bestandteil der Nachbehandlung. Bei Patientinnen mit weniger aggressiven Tumoren und ohne Lymphknotenbefall stellt sich häufig die Frage, ob eine Chemotherapie zusätzlich zur antihormonellen Therapie überhaupt notwendig ist. Zur genaueren Klärung dieser Frage sind inzwischen neuere Untersu-
chungsmethoden, sogenannte Multigentests entwickelt worden. Diese Tests untersuchen die Aktivität vieler Gene in einer Brustkrebsgewebeprobe. Die unterschiedlichen Genaktivitätsmuster sollen Aufschluss darüber geben, wie hoch das individuelle Rückfallrisiko der Patientin ist und wie hoch man die Erfolgschancen einer zusätzlichen Chemotherapie einschätzen kann. Solche Multigentests wurden bereits in zahlreichen klinischen Studien untersucht und die Zuverlässigkeit ihrer Voraussage bisher insbesondere bei einem Multigentest, der 21 Gene erfasst, bestätigt. Andere Tests werden folgen oder sogar noch genauer sein. Aktuell sind die Krankenkassen nicht verpflichtet, die Kosten für diese Tests zu übernehmen. Da sie jedoch einen grossen Fortschritt bei der Behandlung des Brustkrebses darstellen, wird es nur eine
Frage der Zeit sein, bis die Krankenkassen die Kosten tragen werden. Die individuelle Risikoeinschätzung durch Multigentests beim Mammakarzinom ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur individualisierten Onkologie mit dem Ziel, unnötige oder potentiell unwirksame Therapien zu vermeiden und die Nebenwirkungen für die Patientin möglichst einzugrenzen. Autorin Professor Dr. med. Ursula Kapp, Leitende Ärztin, Spital Männedorf
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Unternehmensbeitrag – INTERVIEw
„Brustrekonstruktion: modernste Technik vereint mit ästhetischem Empfinden“ Mit einer Brustwiederherstellung wird versucht dem Original so nah als möglich zu kommen. Der dabei gewählte Weg ist auf jede Frau individuell abgestimmt. im interview
Dr. med. Simone Eggli, Fachärztin Plastische Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie FMH European Board Certification Plastic Reconstructive and Aesthetic Surgery EBOPRAS Fachärztin Handchirurgie FMH Dr. med. Thomas Fischer Facharzt FMH für Plastische Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie European Board Certification Plastic Reconstructive and Aesthetic Surgery EBOPRAS
Wie wird Brustkrebs heutzutage behandelt? Dr. Fischer: In der Brustkrebstherapie wird die brusterhaltende Krebsbehandlung als Goldstandard bezeichnet. Das bedeutet, der Tumor wird entfernt und danach die Brust bestrahlt. Herausgenommen wird das Drüsengewebe nur bei fortgeschrittenem und ausgedehntem Krebsbefall. Dabei wird in der modernen Brustkrebsbehandlung zunehmend hautsparend oder brustwarzenerhaltend vorgegangen. In ein und derselben Operation wird die Brustdrüse ent-
fernt und die Brust wiederhergestellt. Dies im Gegensatz zur radikalen Brustamputation. Dr. Eggli: Die Brustrekonstruktion gibt den Frauen im Alltagsleben Sicherheit und das Gefühl, weiterhin eine vollständige Frau zu sein. Die Wiederherstellung hat keinen Einfluss auf das Wiederkehren des Krebses. Dies wurde weltweit nachgewiesen. Wie entwickelte sich die rekonstruktive Brustchirurgie mit Implantaten? Dr. Fischer: Die Qualität und die Form der Implantate verbesserten sich. Erzielt werden dadurch natürlichere Resultate bei der Rekonstruktion, die jedoch immer gleich bleiben und nicht mit dem Körper altern. Bei dieser Technik entstehen keine zusätzlichen Narben. Silikon ist ungefährlich, löst weder Allergien noch Krankheiten aus. Zunehmend wird die Prothese aus Silikon auch kombiniert mit einer Matrix aus Schweinedermis, einem speziellen Kollagennetz, das als zusätzliche Einlage stützend und verstärkend wirkt. Dr. Eggli: Mit Implantaten fühlt sich die Brust eher fest und kalt an. Bei Frauen mit einseitiger Rekonstruktion wird sie daher eher als Fremdkörper empfunden. Wie funktioniert die Eigengewebsrekonstruktion? Dr. Fischer: Gewebelappen vom Rücken oder Bauch werden in die Brust eingeschwenkt oder transplantiert. In der mikrochirurgischen Brustwiederherstellung mit Unterbauch-Fettlappen wird das Fettgewebe transplantiert und an den Blutkreislauf angeschlossen. Dafür werden die zwei bis drei Millimeter grossen Blutgefässe
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zusammengenäht, damit Haut und Fettgewebe durchblutet werden. Diese Technik nennt sich DIEP Lappenplastik. Nach dem Eingriff bleibt die Bauchmuskulatur und deren Funktion intakt. Gleichzeitig verhält sich das eigene Gewebe wie der restliche Körper beim Alterungsprozess oder bei Gewichtsschwankungen. Dahingegen wird ein Körperteil zusätzlich operiert. Dr. Eggli: Dank der DIEP Lappenplastik wird zugleich der Bauch gestrafft. Am Schluss wird die Brust detailgetreu geformt, sodass sie zur Patientin und der anderen Brust passt. Was ist mit Lipo-Filling gemeint? Dr. Fischer: Beispielsweise wird am Oberschenkel Fett abgesaugt, gereinigt und über die Haut in vielen kleinen Bahnen sorgfältig in die Brust eingespritzt. Die platzierten Fettzellen werden ernährt, überleben und wachsen ein. Lipo-Filling ist vielversprechend vor allem für das Feinmodellieren, jedoch nicht definitiv etabliert. Dr. Eggli: Damit kann die Sichtbarkeit eines Prothesenrandes kaschiert, Narben können weicher gemacht oder Unregelmässigkeiten korrigiert werden. Mit welchen Risiken muss gerechnet werden? Dr. Eggli: Wie bei jedem Einriff können Infektionen, Wundheilungsstörungen und Nachblutungen auftreten. Die DIEP Lappenplastik klappt in zwei bis vier Prozent der Fälle nicht, da das Gelingen von der Leistungsfähigkeit der Blutgefässe abhängt. Dr. Fischer: Schwere Komplikationen sind extrem selten, die Operation findet an der Kör-
peroberfläche statt. Dabei sind keine lebenswichtigen Organe betroffen. Wie lange dauert die Genesung? Dr. Eggli: Dies hängt vom angewendeten Rekonstruktionsverfahren ab. Die Mobilisation beginnt am ersten Tag nach der Operation zusammen mit der Pflegefachfrau. Nach drei bis vier Tagen kann geduscht werden. Es muss von einer mindestens 14-tägigen Arbeitsunfähigkeit ausgegangen werden. Während vier Wochen wird ein Bauchgurt getragen und das Heben von mehr als fünf Kilogramm ist untersagt. Sport ist sechs Wochen lang nicht oder nur eingeschränkt möglich. Dr. Fischer: Die Hospitalisation beträgt drei bis sechs Tage. Die Rekonvaleszenz steht in Zusammenhang mit dem Allgemeinzustand der Patientin, der psychischen Verfassung und der jeweiligen Art des Eingriffes.
Weitere Informationen
Centerclinik Hirschengraben 7, 3011 Bern Tel: +41 31 311 58 22 Fax: +41 31 312 51 22 mail@centerclinic.ch www.centerclinic.ch
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Unternehmensbeitrag
Brustkrebs: Individualisierung der Therapie durch intraoperative Bestrahlung Nicht nur die medikamentöse Therapie hat Fortschritte in der individuell abgestimmten Therapie des Brustkrebs gemacht. Auch die chirurgische Therapie und die bei brusterhaltender Operation meist notwendige Bestrahlung wird zunehmend den individuellen Gegebenheiten angepasst. Moderne chirurgische Techniken erlauben die Entfernung auch grösserer Tumore unter Erhaltung des umliegenden Brustdrüsengewebes, welches zur Rekonstruktion einer befriedigenden Brustform dient. Dank der WächterLymphknotenbiopsie (Sentinel-Lymphknoten) können nicht befallene Lymphknoten der Achselhöhle geschont werden. Der nächste Schritt in Richtung individualisiert Therapie ist die intraoperative Bestrahlung. Dabei wird das umgebenden Brustdrüsengewebes nach Entfernung des Brustkrebses durch Einbringen einer kugelförmigen Bestrahlungsquelle in die Wundhöhle gezielt bestrahlt. Die Bestrahlung erfolgt unter Kontrolle des Spezialarztes für Radiotherapie und des Physikers während der Operation, was die Narkosezeit um 15-40 Minuten verlängert, je nach Grösse der eingebrachten Kugel (siehe Bild). Bei speziellen Patientinnen mit niedrigem Risiko für einen Rückfall in der operierten Brust kann die intraoperative Radiotherapie die postoperative Nachbestrahlung ganz ersetzen, sodass 5-6 Wochen Bestrahlung eingespart werden können. Diesbezüglich beteiligt sich das
Yoga, Achtsamkeit, Walking und Zumba am Brust-Zentrum Das Brust-Zentrum Zürich offeriert verschiedene Kurse, die auf Frauen während oder nach einer Brustkrebserkrankung zugeschnitten sind. In diesen Kursen werden Patientinnen mit und nach einer Brusterkrankung durch qualifizierte Kursleiterinnen instruiert und begleitet. Die Gruppe sorgt für die erforderliche Motivation, durchzuhalten. Die Kurse finden an der Hardturmstrasse 135, 8005 Zürich statt
Brustzentrum Thurgau an grossen internationalen Studien, welche die Sicherheit dieser neuen Therapieform weiter untersuchen. Eine weitaus grössere Anzahl von Patientinnen kann jedoch von der intraoperativen Bestrahlung profitieren, indem die gezielte Bestrahlung des ehemaligen Krebs-Sitzes entfällt, was die NachbestrahlungsZeit um 1-2 Wochen verkürzt. Das Brustzentrum Thurgau, welches die Kantonsspitäler Frauenfeld und Münsterlingen umfasst, setzt diese Methode seit über einem Jahr mit speziellen Nachkontrollen der Patientinnen ein und verzeichnet keine Steigerung der Nebenwirkungen wie zum Beispiel Wundinfekte oder Hautschädigung. Diese ermutigenden Resultate stimmen zuversichtlich, dass eine weitere Individualisierung der Brustkrebs-Therapie Realität wird. Autor PD Dr. Mathias Fehr, Chefarzt Frauenklinik Frauenfeld, Leiter Brustzentrum Thurgau
Bei Interesse melden Sie sich auf der Homepage: www.brust-zentrum.ch oder direkt bei der Breast Care Nurse, Irene Brenneisen Tel.: 044/269 60 40 Mail: i.brenneisen@brust-zentrum.ch am Brustzentrum an.
Anmeldung Untersuchung
Ärzteseite
Brust-Zentrum Seefeldstr. 214, 8008 Zürich und Hardturmstrasse 131, 8005 Zürich Tel.: 044/380 76 60 www.brust-zentrum.ch
Patientinnenseite
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Aktiv gegen das Ausgeliefertsein arbeiten Die Diagnose Krebs ist psychisch für die Betroffenen eine grosse Herausforderung. Doch es gibt Hilfe für die Patienten. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON EVA HERZOG
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arum gerade ich?“, diese Frage stellen sich fast alle Krebspatienten nach Erhalt der Diagnose. Krebs und die Angst vor dem Tod stellen für viele Patienten eine untrennbare Einheit dar, was viele Ängste mit sich bringt. Die Betroffenen fühlen sich zunächst überfordert und wissen nicht, wie es weitergeht. Von einem Tag auf den anderen dreht sich plötzlich alles um Arztbesuche, die geplant werden müssen und Themen wie Kinderwunsch oder auch Karriereplanung gewinnen eine völlig neue, oft gänzlich andere Bedeutung. Das Leben steht Kopf – und muss neu organisiert werden. Durch jede Etappe der medizinischen Behandlung verändert sich auch der Gesundheitszustand, an den sich die Betroffenen immer wieder neu anpassen müssen. Und mit ihm ändert sich die psychische Verfassung. Viele Betroffene durchlaufen sukzessive eine Reihe
von Gefühlen, die von Verzweiflung, Wut und Trauer, bis hin zur neu geschöpften Hoffnung oder einer kämpferischen Haltung reichen. Neben der medizinischen Therapie spielt somit die Versorgung der Psyche eine grosse Rolle. Die Patienten entwickeln, unterstütz von Psychologen oder Psychotherapeuten, sogenannte Bewältigungsstrategien (Copingstrategien). Diese enthalten einen Leitfaden, wie man das Leben, das sich verändert, am besten gestalten kann und welche Hilfen es gibt, um die alltäglichen Arbeiten und Arztbesuche leichter zu bewältigen. Zudem gibt es für die Betroffenen, oder auch deren Angehörige Selbsthilfegruppen um sich auszutauschen oder Mut zu machen. Durch die aktive Haltung, sich bewusst das Leben weiterhin so angenehm wie möglich zu kreieren, verschwindet die Krankheit zwar nicht, aber es verringert für den Betroffenen das Gefühl, dem Krebs völlig ausgeliefert zu sein.
Unternehmensbeitrag
Bewältigungsstrategien im Umgang mit einer Krebserkrankung Behandlungsmöglichkeiten in der Psychoonkologie für Patienten und Angehörige. Dr. Christine Szinnai, Oberärztin der Abteilungen für körperzentrierte Psychosomatik und für Psychosomatik und Psychoonkologie in der Klinik Schützen Rheinfelden
Die Diagnose Krebs bedeutet für jeden Betroffenen eine Ausnahmesituation, die auf psychischer Ebene oft kaum fassbar ist. Die notwendige Behandlung erfolgt sehr schnell, sodass die Patienten diese belastende Zeit häufig als „neben sich stehend“ erleben. Krebs ist heute immer häufiger behandel- oder sogar heilbar. Was bedeutet dies für die Psyche der Betroffenen? Wie können sie nach Abschluss der Behandlungen wieder im Alltag und im Arbeitsleben Fuss fassen? Manche Menschen erholen sich nach einer Krebserkrankung rasch und können das Geschehene gut verarbeiten. Bei einem Grossteil der Patienten kann es aber zur Entwicklung einer psychischen Belastungssituation, Depression oder Angststörung kommen. Zudem kann eine sogenannte chronische Fatigue (Erschöpfungssyndrom) auftreten. Und auch für Angehörige bedeutet eine Krebserkrankung eine grosse Belastung. Sie fühlen sich ohnmächtig angesichts des Leidens des nahe stehenden Menschen oder sie werden geplagt von eigenen Verlustängsten. Sie möchten dem Patienten beistehen, wissen jedoch nicht, wie sie dies tun können. Oder sie geraten selbst in einen Erschöpfungszustand, weil sie Aufgaben
des Kranken übernehmen, die dieser nicht mehr bewältigen kann. Häufig fällt es ihnen schwer, über die eigenen Gefühle zu reden, da sie es vermeiden möchten, den Betroffenen zusätzlich zu belasten. Betroffene fühlen sich oft mit ihren Problemen allein gelassen, da sich die Behandlung bisher nur auf die Tumorerkrankung fokussierte. Für solche Situationen bietet die Psychoonkologie gezieltes Wissen und eine breite Palette von Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Psychoonkologen helfen Betroffenen bei der Krankheitsverarbeitung, behandeln psychische Krankheiten und Symptome. Wenn eine ambulante Behandlung nicht ausreicht, ist eine stationäre Therapie hilfreich. In einer auf Psychoonkologie spezialisierten Klinik, wie zum Beispiel der Klinik Schützen Rheinfelden, werden die ärztliche sowie die psychotherapeutische Behandlung mit Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Körpertherapie sowie Spezialtherapien kombiniert. Und es besteht die Möglichkeit von Familiengesprächen, sodass auch das belastete Umfeld die nötige Unterstützung erhält. Mit einer stationären psychoonkologischen Betreuung kann in jeder Krankheitsphase eine nachhaltige Verbesserung der psychischen und körperlichen Beschwerden erreicht werden. Klinik Schützen Rheinfelden Psychosomatik | Psychiatrie | Psychotherapie Bahnhofstrasse 19, CH-4310 Rheinfelden www.klinikschuetzen.ch
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Das Sorgenkind des Mannes An Prostatakrebs erkranken in der Schweiz jährlich 6‘000 Männer. In etwa der Hälfte der Fälle lohnt es sich, mit radikalen Therapien abzuwarten. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON Nadine Effert
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ie Diagnose „Prostatakrebs“ ist zunächst ein Schock. Sie ist verbunden mit der Angst vor einer Operation, Chemo- oder Strahlentherapie. Wie bei jeder anderen Krebsart sind diese Therapien Usus. Jedoch ist heute ist das Wissen über den bösartigen Tumor am Gewebe der Vorsteherdrüse ein anderes. So haben jüngst Wissenschaftler in einer US-Studie herausgefunden, dass die Aggressivität des Prostatatumors sich im Laufe der Erkrankung kaum ändert. Diese
Erkenntnis stützt die Therapie der „aktiven BeSex oder Inkontinenz. Kleine, nicht aggressive obachtung“. Das heisst: Männer, bei denen nur Tumoren benötigen vorerst keine radikale Beeine geringgradige Erkrankung der Prostata diahandlung. Durch intensive Kontrollen in Form gnostiziert wird, müssen von Bluttests und Entsich nicht gleich unters nahmen von Gewebe Messer legen oder einer Ist der Krebs auf die Prostata (Biopsie) beobachtet Chemotherapie unterzieder Arzt, ob der Tumor beschränkt, bestehen gute hen. Selbst die operative überhaupt wächst oder Heilungschancen Entfernung des Tumors aggressiver wird. Der hat schwere NebenwirMediziner nennt das kungen: Viele Männer klagen nach dem Eingriff „Active Surveillance“. In dieser Zeit muss sich über Erektionsprobleme, weniger Interesse an der Patient nicht vor Nebenwirkungen einer
Therapie fürchten und nichts an Lebensqualität einbüssen. Fortgeschrittener Prostatakrebs erfordert jedoch den Kampf mit härteren Bandagen: Bestrahlung, Hormontherapie sowie – als letzte Alternative – die Chemotherapie. Eine Bestrahlung erfolgt von aussen oder durch kleine, in den Tumor eingebrachte Strahlenkörper von innen (Brachytherapie). Fazit: Die Auswahl der Therapie richtet sich vor allem nach dem Tumorstadium. Beschränkt sich der Tumor auf das Organ selbst, schliessen sich Prostatakrebs und Heilung nicht aus.
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Unternehmensbeitrag
Neuere Diagnostik und individuelle Therapieformen bei Prostatakrebs Prostatakrebs ist in der Urologie die mit Abstand am Häufigsten diagnostizierte Krebsart. Einerseits liegt das an der steigenden Lebenserwartung des Mannes, denn Prostatakrebs tritt meist erst im höheren Alter auf. Andererseits wird die Diagnostik laufend ausgefeilter und erlaubt es jetzt, viele Tumore frühzeitig zu entdecken, die in vergangenen Jahren oft nicht erkannt wurden. Neben den klassischen Untersuchungen Abtastung der Prostata, der familiären Risikoanalyse und der PSA-Bestimmung, kommen immer bessere bildgebende Verfahren wie die MRI Untersuchung und der Ultraschall zur Anwendung. Mittels hoch auflösenden MRI-Geräten und innovativen Ultraschallanalysen, wie dem Histoscanning, gelingt es, verdächtige Areale in der Prostata erkennbar zu machen. So ist eine dann gezielte
Gewebsentnahme (Biopsie) mit einer höheren Treffsicherheit und Aussagekraft verbunden und kann unter Umständen eine Vielzahl unnötiger Biopsien ersparen. Die Gewebsproben zusammen mit der besseren Bildgebung erlauben eine weit bessere Aussage über die Tumorbelastung, exakte Lokalisation und Aggressivität der Erkrankung als je zuvor. Zusammen mit den Begleiterkrankungen, Alter und Lebensumständen des Patienten, erhält man ein wesentlich differenzierteres, individuelles „Bild“, welches betrachtet werden kann. Daraus resultiert dann eine auf den Einzelnen angepasste und „massgeschneiderte“ Behandlung, welche auch die Wünsche des aufgeklärten Patienten berücksichtigen sollte. Obwohl die modernen Verfahren wie die nervenschonende Operationstechnik, die Robotertechnologie oder
neuere strahlentherapeutische Behandlungen, hier andere Dimensionen eröffnet haben, ist ein aktives Vorgehen, wie Operation oder Bestrahlung, nicht immer notwendig. Auch eine wirksame Verlangsamung des Tumorwachstums mittels hormoneller Behandlung oder eine Überwachung mit eventueller späterer Behandlung der Erkrankung stehen zur Diskussion. Nicht zuletzt kommt auch der Chemotherapie bei den fortgeschrittenen Krebsformen eine immer grössere Bedeutung zu. Damit hat sich das Spektrum der Möglichkeiten für den Patienten in den letzten Jahren deutlich erweitert. Die fachübergreifende Zusammenarbeit mit den Radiologen, Onkologen und Pathologen mittels regelmässigen Fall- und Behandlungsbesprechungen gewährleistet, dass alle Therapieoptionen diskutiert werden.
Weitere Informationen Uroviva – Spezialklinik für Urologie Zürichstrasse 5 8180 Bülach Tel: 044 365 65 65 info@uroviva.ch www.uroviva.ch
Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Leben mit Krebs
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5 Tipps für den Alltag
Er kommt auf leisen Sohlen
ausreichender Vitamin D Konsum
Frühzeitig diagnostiziert, ist Prostatakrebs durchaus heilbar. Doch gerade im Anfangstadium macht sich der Tumor nicht oder nur kaum bemerkbar.
Aufnahme von wertvoller Omega-
polyphenolreiche Getränke zu sich nehmen
3-Fettsäuren erhöhen
Walnüsse und Granatäpfel essen IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Von Nadine Effert
P
rostatakrebs gilt als häufigste Krebserkrankung beim Mann. Laut Schweizer Krebsliga betreffen rund 30 Prozent aller Tumorerkrankungen die Prostata. In der Schweiz erkranken jährlich etwa 6‘000 Männer neu. Diese sind durchschnittlich fast alle über 50, sechs von zehn Betroffenen sind bei der Diagnose über 70 Jahre alt. Neben dem Alter gilt eine familiäre – sprich genetische – Vorbelastung als weiterer Risikofaktor. Neben Samenbläschen und Samenleiter gehört das etwa kastaniengrosse Organ zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Seine Position befindet sich vor dem Enddarm, unterhalb der Harnröhre. Von dort aus verläuft die Harnröhre durch die Prostata, die auch Vorsteherdrüse genannt wird, bis zum Penis. Bildet sich ein Tumor in der Prostata, so
führt dieser ab einer gewissen Grösse zu typischen Symptomen: Prostataschmerzen, Blut im Urin sowie Probleme beim Wasserlassen. Doch bis diese Symptome auftreten, kann mitunter viel Zeit gehen. Zeit, in der der Tumor wächst. Jährlich sterben in Schweiz etwa 1‘300 Männer an Prostatakrebs.
Männlichkeit in Gefahr? Im Frühstadium wird der Tumor daher oft zufällig bei Untersuchungen zur Früherkennung entdeckt. Laut Krebsliga Schweiz sei es eine „persönliche Entscheidung“, ob Mann zur Früherkennung gehe oder nicht. Ob solche Untersuchungen, bei denen ein Urologe durch den Enddarm die Prostata abtastet und den Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) über einen Bluttest bestimmt, überhaupt
dazu beitragen, dass weniger Männer an Prostatakrebs sterben, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Viele Männer mit Prostatakrebs sterben aus anderen Gründen, denn es kann durchaus vorkommen, dass ein Prostatatumor während zehn oder mehr Jahren im Frühstadium verweilt. Hinzu kommt der Aspekt, dass die Untersuchung für viele Männer mit einer grossen Portion Schamgefühl verbunden ist. Genau wie die Krankheit selbst. Es sind die unliebsamen, möglichen Folgen der Behandlung: Harninkontinenz und Impotenz. Das männliche Selbstverständnis kann dadurch ordentlich ins Wanken geraten. Nach wie vor ist Prostatakrebs eine mit Tabus und Vorurteilen behaftet Krankheit. Die gute Nachricht: Ist der Tumor auf die Prostata begrenzt, stehen die Heilungschancen gut. Als Therapiemassnahmen kommen, je nachdem wie weit die
Der Cholesterin-Spiegel bestmöglich senken
Erkrankung vorangeschritten ist, die operative Entfernung der Prostata und der benachbarten Lymphknoten, die Bestrahlung von aussen oder innen mithilfe implantierter Strahlenquellen, die Chemotherapie sowie der Ansatz des aktiven Überwachens des Tumors infrage. Im fortgeschrittenen Stadium setzen Onkologen primär auf die Antihormon-Therapie.
Tests bringen Licht ins Dunkle Ein erhöhter PSA-Wert ist übrigens vorerst ein reiner Verdacht, jedoch kein Indiz für Krebs. Eine weitere Abklärung erfolgt mittels Ultraschall, der die Grösse des Organs sowie eines möglichen Tumors anzeigt, und/oder einer Gewebeprobe (Biopsie), um zu klären, ob es sich um einen bösartigen Tumor – sprich Krebs – handelt. Spezifische Tests wie etwa der „Gleason-Score“, der anhand von Gewebeproben ermittelt wird und die Geschwindigkeit des Tumorwachstums verrät, geben Aufschluss über das Stadium des Krebses. Auf dieser Erkenntnis, aber auch dem Gesundheitszustand und das Alter des Patienten, basiert die Wahl der optimalen Therapie. Möglichkeiten zur Vorbeugung von Prostatakrebs sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Daher ist es wichtig, auftretende Symptome urologisch abklären zu lassen und bei erhöhtem Risiko die Möglichkeiten der Früherkennung zu nutzen.
Interview
„Bei Prostatakarzinom finden wir die beste Option“ S
ie bieten eine multidisziplinäre Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom an – warum macht das Ihrer Meinung nach Sinn? Michael Müntener: Es geht um die Optimierung der Therapie für den einzelnen Patienten. Insbesondere bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf addieren sich zum Teil verschiedene Probleme – und nicht für alle dieser Probleme ist der gleiche Arzt der beste Therapeut. Ein Patient mit Metastasen kann zum Beispiel durch eine Chemotherapie, die von den Onkologen verabreicht wird, profitieren. Gleichzeitig kann ein Fortschreiten des Krebses in der Prostata zu Blasenentleerungsstörungen oder Harnstauung in den Nieren führen, für die dann der Urologe zuständig ist. Manchmal machen aber auch Therapien, die von einer Disziplin angeboten werden im Gesamtkontext keinen Sinn mehr, was man bei einer multidisziplinären Besprechung des Patienten am ehesten bemerkt. Das heisst, wenn die verschiedenen Behandlungsoptionen gemeinsam besprochen werden, kommt man dem Therapieoptimum – was häufig nicht deckungsgleich mit dem Therapiemaximum ist – für den Patienten am nächsten. Mathias Schmid: Häufig gibt es bereits bei Diagnosenstellung mehrere Therapiemöglichkeiten, wobei auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen ist, welche Therapie für die Patientin/ den Patienten die beste ist. Ein klassisches Beispiel ist hier das Prostatakarzinom beim Mann, wo es neben einem abwartenden Verhalten die Möglichkeit einer antihormonellen Therapie, einer primären Operation und einer Bestrahlung gibt. Die für den Patienten in seiner Situation beste Option zu empfehlen, ist Ziel des interdisziplinären Tumorboards.
Aus welchen Fachgebieten setzt sich Ihr Team zusammen? Müntener: Unser Team setzt sich aus Experten der Fachrichtungen Urologie, RadioOnkologie, medizinische Onkologie, Radiologie, Nuklearmedizin und Pathologie zusammen. In ausgewählten Fällen können beispielsweise noch Vertreter der Bauchchirurgie hinzugezogen werden. Ab wann kann der Patient von der multidisziplinären Behandlung profitieren? Schmid: Bereits ab Diagnosestellung. Immer dann, wenn theoretisch verschiedene, mehr oder weniger ebenbürtige Behandlungsoptionen infrage kommen, macht eine multidisziplinäre Besprechung Sinn. Beim Prostatakarzinom gibt es diese Situation häufig, insbesondere beim frisch diagnostizierten.
vorgestellt werden oder ein Mitglied unseres Tumorboards stellt den Fall stellvertretend vor. Mit immer mehr Kollegen und Spitälern nutzen wir hier die Möglichkeit der Telemedizin. Die Kollegen werden dabei mittels Videokonferenz direkt zum Board am Stadtspital Triemli zugeschaltet und können ihren Fall einschliesslich aller Unterlagen, wie zum Beispiel Krankengeschichte und Röntgenbilder, präsentieren. Sie erhalten dann direkt und ohne Zeitverzögerung
die Expertise des Boards, die sie dann unmittelbar ihrem Patienten kommunizieren können. Was genau sind Ihre Rollen im Team? Müntener: Wir sind die Vertreter der jeweiligen Fachdisziplin und bringen die entsprechende Expertise in das multidisziplinäre Team. Prof. Schmid ist der medizinische Onkologe, ich bin der Urologe. Wir stellen auch die Fälle im multidisziplinären Tumorboard vor.
im interview
Welche Vorteile hat der Patient mit einem fortgeschrittenen Prostatakrebs durch die multidisziplinäre Behandlung? Müntener: Er erhält durch die Besprechung des Falles am multidisziplinären Tumorboard eine individualisierte, ‚massgeschneiderte‘ Behandlung und profitiert von der Erfahrung und dem Know-how verschiedener Fachdisziplinen. Dort bekommt er gegebenenfalls auch mehrere Behandlungsoptionen aufgezeigt. Können auch Ärzte ausserhalb des Spitals Fälle am Tumorboard besprechen oder besprechen lassen? Schmid: Ja, diese Option wird immer mehr genutzt. Die mit uns kooperierenden Kollegen – entweder aus dem niedergelassenen Bereich oder aus anderen Spitälern – können ihren Fall anmelden. Er kann dann von diesen Kollegen selbst
Prof. Dr. med. Mathias Schmid, Chefarzt Medizinische Onkologie und Hämatologie, Stadtspital Triemli Zürich
PD Dr. med. Michael Müntener, Chefarzt Klinik für Urologie, Stadtspital Triemli Zürich
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Eine crossmediale Publikation der Xmedia Solutions AG III Leben mit Krebs
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Das Beste daraus machen Palliativmedizin und die Philosophie dahinter ist enorm wichtig, damit es alten oder unheilbar kranken Menschen gut geht. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON Eva Herzog
„E
s geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Dieser Satz stammt von Cicely Saunders, die neben Elisabeth Kübler-Ross als Mitbegründerin der modernen Palliativmedizin und Hospizbewegung gilt. Er fasst treffend zusammen, worum es in diesem sehr sensiblen Bereich der Medizin geht: dem ausschliesslichen Wohlbefinden des Patienten.
Palliativmedizin ist keine Sterbemedizin Palliativmedizin wird oft fälschlicherweise als Sterbemedizin verstanden, die den Patienten gut geschützt ins Jenseits begleitet. Doch sie beinhaltet viel mehr als das. Palliative Medizin, auch Palliative Care genannt, bejaht grundsätzlich das Leben. Sie ist gegen eine Verkürzung,
integriert aber auch das Sterben und ist gegen sinnlose Versuche, die verhindern, dass der Mensch sein restliches Leben beschwerdefrei nutzen kann. Nicht nur Tumorpatienten in fortgeschrittenem Krankheitszustand leiden unter unerträglichen Schmerzen, Müdigkeit und oft auch Depressionen, sodass das Leben unerträglich erscheint. Palliativmedizinische Methoden werden oft schon bereits nach Bekanntwerden der Diagnose erforderlich, parallel zur medizinischen Versorgung oder im Anschluss daran. Unter der Maxime der Selbstbestimmung werden die Patienten auf die bestmögliche Weise betreut. Ärzte, Sozialarbeiter, Psychologen, Physiotherapeuten, Pflegepersonal und Seelsorger arbeiten innerhalb eines Netzwerks Hand in Hand und fangen so jeden Patienten mit seiner ganz individuellen Geschichte auf. Dabei darf der Patient völlig frei entscheiden, lebensverlängernde Massnahmen abzulehnen und dann auch möglicherweise an den Fol-
gen zu versterben. Um sicherzugehen, dass nur passiert, was im Willen des Patienten ist, wird den Betroffenen zu einer Patientenverfügung geraten. Darin wird genau festgehalten, wie sich die Betreuung gestalten soll, was gewünscht,
oder auch abgelehnt wird. Das erklärte Ziel ist in jedem Fall die Beschwerdefreiheit. Denn von Schmerzen und Leiden befreite Gedanken und Tätigkeiten führen dazu, dass der Patient sein Leben wieder lebenswert empfindet.
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Sein Leben leben trotz schwerer Erkrankung Die modernen Krebstherapien ermöglichen heute für viele Patienten eine Heilung oder mindestens einen längeren Stillstand der Krankheit. Wenn die Krankheit aber trotzdem fortschreitet, steigt bei den Betroffenen meist die Angst vor bevorstehendem Leiden, vor Schmerzen und sinkender Lebensqualität, vor langen Spitalaufenthalten. Dazu kommen oft Sorgen um die Angehörigen und existenzielle Fragen. Das alles kann hindernd wirken, die verbleibende Lebenszeit noch zu gestalten und wirklich zu leben. Dabei ist heute auch bei fortgeschrittener Krankheit eine gute Lebensqualität möglich.
Palliative Care – wirksam und lindernd Palliative Care bedeutet, ein interdisziplinäres Behandlungskonzept, das sich an Patienten wendet, bei denen nicht mehr die Heilung das Ziel ist, sondern ein möglichst gutes Leben trotz der Krankheit. Patienten profitieren, wenn Palliative Care frühzeitig – auch begleitend zu onkologischen Therapien – angeboten wird, dies hat eine vielbeachtete Studie gezeigt (1).
Patienten mit früher Begleitung durch ein Palliativteam erlebten eine bessere Lebensqualität, litten deutlich seltener an Depressionen und lebten sogar länger, obwohl sie am Lebensende weniger aggressive Therapien erhielten. Palliative Care umfasst eine möglichst gute Linderung der Symptome wie Schmerzen oder Atemnot, eine unterstützende Begleitung in der Krankheitsbewältigung und ein Vorausplanen für den weiteren Krankheitsverlauf: Was ist mir wichtig, was möchte ich nicht, wo wünsche ich meine letzte Lebenszeit zu verbringen, welche Unterstützung brauche ich dazu? Sie richtet sich aber nicht nur an den Patienten selbst, sondern unterstützt auch seine Angehörigen. Ein Palliativteam braucht deshalb sowohl kompetente Ärzte wie Pflegende mit Zusatzausbildung, Psychologen und Seelsorger, Angebote der Sozialberatung, Physiotherapie und Ernährungsberatung. Ein solches Team findet man in einem Kompetenzzentrum für Palliative Care wie im Spital Affoltern, das stationäre und ambulante Betreuung anbietet, vernetzt mit Onkologen, Hausärzten und Spitex.
Lebensqualität, Wünsche und Ziele Viele Patienten treten in ein Palliativzentrum ein, um eine Stabilisierung ihres Zustandes zu erreichen durch Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen und eine Verbesserung der Selbständigkeit. Dadurch kann Raum für Wünsche und Ziele entstehen, deren Erreichen dann konkret geplant werden kann. Die Klärung psychosozialer Fragen und die Planung der weiteren Unterstützung zu Hause sind für die Lebensqualität ebenfalls wichtig wie die Gewissheit, bei Problemen jederzeit zurückkehren zu können an den nun vertrauten Ort. Viele Menschen denken bei Palliative Care vor allem an die Begleitung Sterbender. Wie die erwähnte Studie gezeigt hat, ist aber der frühzeitige und ergänzende Einbezug sinnvoll, er verbessert die Lebensqualität, hemmt Angst und Depressionen und unterstützt die Angehörigen.
Kontakt Spital Affoltern Sonnenbergstrasse 27, PF 8910 Affoltern a.A. Tel: 044 714 21 11 Fax: 044 714 25 32 kontakt@spitalaffoltern.ch www.spital-affoltern.org
(1) New England Journal of Medicine 2010
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Alles auf Anfang Krebspatienten werden zunehmend zu Langzeitpatienten. Damit rückt die onkologische Rehabilitation in Zukunft verstärkt in den Fokus. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON Nadine Effert
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Rehabilitation ist notwendig
ährlich erkranken laut Krebsliga in der Die meisten Betroffenen brauchen viel Zeit, Schweiz rund 37‘000 Menschen neu an um nach der Krankheit und den Strapazen der Krebs. Den zunächst bedrückenden Zahlen steht Behandlung wieder ins Leben zurückzufinden. jedoch ein ständig wachsender Fortschritt in Zumal, wenn sie sich an dauerhafte Verändeder Diagnostik und rungen ihres Körpers geTherapie gegenwöhnen müssen. Die onkoüber. Viele Krebs- Schweizweit erhalten Betroffene logische Rehabilitation – ob arten sind heute keinen einheitlichen Zugang zu stationär oder ambulant – heilbar und immer unterstützt Patienten darin, Reha-Angeboten mehr Tumorerkranihr Leben neu zu ordnen, kungen werden zu und verhilft ihnen zu mehr einer chronischen Krankheit. Die Anzahl der Lebensqualität und Wohlbefinden. Dabei geht es Krebserkrankungen wird dennoch aufgrund des nicht nur um die Verbesserung der körperlichen demografischen Wandels in Zukunft zunehmen. Leistungsfähigkeit und die Reduzierung von etAlle diese Entwicklungen führen dazu, dass der waigen Schmerzen. In der Rehabilitation lernen Bedarf an onkologischer Rehabilitation steigen Krebspatienten auch seelische Belastungen zu wird. verarbeiten und mit der Angst, der Krebs könnte wieder ausbrechen, umzugehen.
Steigender Bedarf erfordert Umdenken Laut Krebsliga erhalten Betroffene schweizweit derzeit keinen einheitlichen Zugang zu Rehabilitationsangeboten. Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müsse der Stellenwert der Rehabilitation in der Versorgungskette von Krebspatienten gestärkt werden. Die Unterstützung von Seiten der Politik sei gering, die Abwehrhaltung der Krankenkassen gegenüber Kostengutsprachen für onkologische Reha-Massnahmen hingegen gross. Hier besteht Verbesserungsbedarf, genauso wie in der zentralen Koordination der einzelnen Angebote, die stärker patientenorientiert ausgerichtet werden müssen, sowie in der Anknüpfung von ambulanten Angeboten an die stationäre Rehabilitation. Strukturen und Kompetenzen sind in der Schweiz vorhanden, es gilt sie nun zu optimieren.
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Weg mit dem Glimmstängel! Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten – und eine der vermeidbarsten. Die Diagnose erweist sich durch unspezifische Symptome als schwierig. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII VON Wiebke Toebelmann
Die richtige Diagnose stellen
Prävention beginnt zu Hause
W
Lungenkrebs tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Meist kommt die Krankheit schleichend und ist schwer feststellbar, da die Symptome bisweilen mit denen einer Bronchitis oder Lungenentzündung verwechselt werden. Dauert ein Husten mehr als drei Wochen an, kommen Brustschmerzen, ständige Heiserkeit, Entkräftung, starker und mitunter blutiger Auswurf sowie Gewichtsverlust dazu, kann ein Lungentumor die Ursache sein. Für die Diagnostik ist ein Lungenfacharzt der richtige Spezialist. Er nimmt eine Röntgenaufnahme vom Brustkorb und eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie), vor die meist mit einer Gewebeentnahme einhergeht. Auch eine Computertomografie des Brustkorbs ist ein gängiges Verfahren, um den Befund klarzustellen.
Behandlungsmethoden orientieren sich daran, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet. Hier kommen die üblichen drei Säulen der Krebstherapie zum Einsatz: Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Als Präventionsmassnahme gegen Lungenkrebs gilt natürlich: nicht rauchen! Aber auch ständiges Passivrauchen – etwa durch einen qualmenden Lebenspartner – gilt es zu vermeiden. Wer es schafft, mit dem Rauchen aufzuhören, wird belohnt: Nach fünf Jahren halbiert sich das Krebsrisiko, allerdings dauert es 15 bis 20 Jahre, bis sich die Lunge völlig erholt hat.
er kennt sie nicht, die Warnhinweise, die mittlerweile auf jeder Zigarettenschachtel prangen? Neben Herzproblemen und Impotenz ist Lungenkrebs beim Rauchen das Gesundheitsrisiko Nummer Eins. Und die Diagnose Lungenkrebs ist nicht nur besonders tückisch, sondern auch in den meisten Fällen vermeidbar – ist doch in 90 Prozent aller Fälle das Rauchen dafür verantwortlich. Und obwohl in der Schweiz jährlich 3‘800 Menschen an Lungenkrebs erkranken, ist die Lust auf den Glimmstängel bei vielen passionierten Rauchern ungebremst. Dabei wird mit jeder Zigarette ein ganzer Schadstoffcocktail zu sich genommen. Dieser besteht nicht nur aus Teer, sondern auch aus Chrom, Nickel, Russ, Parfümstoffen sowie Dieselabgasen.
Gastbeitrag
Strategien gegen Lungenkrebs Tabakprävention, Früherkennung und feinere Diagnostik.
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ungenkrebs ist bei Männern die zweit-, bei Frauen die dritthäufigste Tumorerkrankung und hat bei beiden Geschlechtern die höchste Mortalitätsrate von allen Tumorkrankheiten. Weiterentwicklungen der Krebstherapie bei
Mittels CT-Rekonstruktion der Bronchien und mit der Hilfe einer elektromagnetischen Navigation in Echtzeit können auch kleinere verdächtige Lungenherde mit höherer Trefferquote erreicht werden. (Fall von Dr. Tino Schneider, Kantonsspital St. Gallen)
der medikamentösen Therapie, Bestrahlung und Operation sind in klinischer Erprobung oder stehen bereits zur Verfügung. Daneben können aber auch mit weiteren Massnahmen Erfolge erzielt werden: Intensivierung der Prävention – denn wenn Lungenkrebs gar nicht erst entsteht, muss er auch nicht geheilt werden. In neun von zehn Fällen ist das Rauchen die Hauptursache für Lungenkrebs. Tabakprävention vor allem bei Jugendlichen und spezialisierte RauchstoppProgramme können Erkrankungen verhindern. Früherkennung für Risikopersonen – bevor sich Krebszellen im ganzen Körper verteilt haben. Beim Auftreten von Beschwerden ist der Lungenkrebs häufig schon fortgeschritten. Um Lungenkrebs häufiger im Frühstadium entdecken zu können, sind deshalb technische Verfahren notwendig. Eine amerikanische Studie zeigte kürzlich den Nutzen eines Lungenkrebs-Screenings mittels Computertomografie (CT) der Lunge. Jährliche CT-Untersuchungen bei aktiven oder
ehemaligen starken Rauchern zwischen 55 und 79 Jahren können die Sterblichkeit um 20 Prozent senken. Die Kosten für ein Screening-Programm sind allerdings enorm und die Untersuchungen stellen eine körperliche und psychische Belastung für die Patienten dar. Eine verbindliche Regelung steht für die Schweiz noch aus. Diagnostik – die genaue Kenntnis der Krebseigenschaften sind die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Verfeinerte Verfahren zur Gewinnung von Gewebsproben und molekulargenetische Charakterisierung der Krebszellen erlauben eine bessere Abstimmung der Therapien auf die individuellen Krebszellen. Nicht selten sind heutzutage bis zu sieben medizinische Fachdisziplinen involviert um Patienten mit Lungenkrebs zu betreuen. Dies bedingt eine gut eingespielte interdisziplinäre Zusammenarbeit – idealerweise an einem spezialisierten Zentrum. Zudem kommt dem Hausarzt eine wichtige Rolle in der Begleitung von Patienten zu.
Der Weg zur Verbesserung im Kampf gegen Lungenkrebs ist lang, muss aber gemeinsam beschritten werden. Prof. Dr. med. Martin Brutsche Chefarzt Pneumologie & Schlafmedizin Kantonsspital St. Gallen
Weitere Informationen Die Lungenliga engagiert sich mit Information und Prävention gegen Lungenkrebs und unterstützt Betroffene mit Sauerstofftherapie und psychosozialer Beratung. • Informieren Sie sich über die Folgen des Rauchens und besuchen Sie einen Rauchstoppkurs. • Bestellen Sie unsere kostenlosen Informations- broschüren zu Lungenkrebs und anderen Atem- wegs- und Lungenkrankheiten. www.lungenliga.ch/lungenkrebs
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Unternehmensbeitrag – INTERVIEw
„Onkologische Rehabilitation in der Berner Klinik Montana: ein gesundheits- und autonomieorientierter Prozess“ Aus welchem Grund benötigt es eine onkologische Rehabilitation? Dank der modernen Krebsbehandlung können immer mehr Betroffene ihre Krankheit „überleben“. Aufgrund der Krebserkrankung aber auch der aggressiven Behandlungsmethoden leiden viele Patienten an körperlichen Schädigungen, wie zum Beispiel Gewichtsverlust, Wunden, Schädigungen der Nerven, etc, die es erschweren, das Leben im gewohnten Rahmen selbstverantwortlich und selbstbestimmt weiterzuführen. Zusätzlich entstehen seelische Belastungen, ist doch die Diagnose Krebs immer noch für viele Menschen einem „Todesurteil“ ähnlich, und die Endlichkeit unseres Daseins wird schmerzlich vor Augen geführt. Für wen ist eine stationäre Rehabilitation besser als eine ambulante Behandlung? Für eine ambulante Rehabilitation muss der Patient zuhause betreut werden können, er muss
die Transportwege zu den Therapieeinheiten körperlich durchstehen können und es muss ein koordiniertes Rehabilitationsangebot vorhanden sein. Wir in der Berner Klinik Montana betreuen vor allem schwerkranke Patienten relativ kurz nach ausgedehnten Operationen, nach Chemotherapien und nach Komplikationen der Krebserkrankung. Unsere Patienten sind in diesem Sinne spitalbedürftig und benötigen neben der therapeutischen, auch der intensiven pflegerischen und ärztlichen Betreuung. In diesen Fällen ist eine ambulante Betreuung in der Regel nicht sinnvoll durchführbar. Was erwartet den Patienten in der Berner Klinik Montana? In unserer Klinik werden die Patienten von speziell ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten im Rahmen unserer Behandlungskonzepte individuell betreut. Daneben legen wir Wert auf eine angenehme, behagliche Atmo-
sphäre sowie eine an die Erkrankung angepasste Ernährung; dabei erfolgt eine enge Begleitung durch die Ernährungsberatung. Neben den aktiven Therapien wie Physiotherapie, Sport- und Trainingstherapie in unseren modernen Therapieeinrichtungen und dem Schwimmbad werden auch passive Therapien wie Fango und Wickel sowie Massage angeboten. Der Krankheitsverarbeitung messen wir spezielles Gewicht bei; sei es durch die Betreuung durch unsere Psychoonkologen, durch Beratung und Therapie unserer Ergotherapeuten oder auch durch das Ambiente der Klinik und die Umgebung, die es im Rahmen der Natur und der imposanten Bergwelt erlaubt, wieder zu sich zu finden. Für wen eignet sich der Rehabilitationsaufenthalt? Eine onkologische Rehabilitation ist für alle Patienten sinnvoll, die aufgrund der Krebserkrankung oder den Nebeneffekten der Behandlung in ihrer Selbständigkeit eingeschränkt sind
Von links nach rechts: Christophe Rieder, Leitender Psychologe, Psychoonkologie; Karin Bayard, Stv. Therapieleiterin, spezialisierte Physiotherapeutin für onkologische Erkrankungen; Dr. Med. Stephan Eberhard, Chefarzt Innere Medizin und Onkologie Berner Klinik Montana, Facharzt FMH für innere Medizin, EMBA PHW, Gründungspräsident oncoreha.ch
und den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben gehen möchten. Über 90 Prozent der von uns betreuten Patienten erreichen ihre bei Eintritt mit uns gemeinsam besprochenen Ziele innert vier bis sechs Wochen und können nach Hause entlassen werden. Im Interview Dr. Med. Stephan Eberhard
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Unternehmensbeitrag – Interview
„Brustrekonstruktion mit Strattice Gewebematrix“ Eine Wiederherstellung der Brust mit einem Implantat und einer Gewebematrix bietet Vorteile: Dazu zählen etwa das Vermeiden einer Narbe und das Kaschieren der Ränder des Implantats. Im Interview PD Dr. med. Jian Farhadi, Facharzt FMH für Plastische, Wiederherstellende und Ästhetische Chirurgie
Weshalb sollen Frauen sich nach einer Mastektomie eine Rekonstruktion überlegen? Jede Frau, bei welcher eine Mastektomie geplant ist, sollte die Rekonstruktion während derselben Operation erwägen. Früher wurde die Meinung vertreten, dass die Brust erst nach den abgeschlossenen onkologischen Behandlungen wie Mastektomie, Chemo- und Bestrahlungstherapie wiederhergestellt wird. Heute bestehen kaum noch Gründe, die gegen eine sofortige Wiederherstellung sprechen. Des-
halb fand die Rekonstruktion sechs bis zwölf Monate nach beendeter Krebstherapie statt. Obwohl die Wiederherstellung der Brust auf den weiteren Verlauf des Brustkrebses keinen Einfluss hat. Für manche Frau verkörpert eine intakte Brust hingegen auch ein Stück weit Lebensqualität. Welche Rekonstruktionsmöglichkeiten gibt es? Die Wiederherstellung der Brust wird entweder mit einem Implantat oder mit Haut und Fettgewebe vom eigenen Körper durchgeführt. Manchmal werden die beiden Techniken auch kombiniert. Das Eigengewebe wird vom Unterbauch, Gesäss oder von der Innenseite der Oberschenkel entnommen. Vorteilhaft bei der Eigengewebsrekonstruktion ist, das natürliche Ergebnis, jedoch entsteht eine Narbe mehr. Dahingegen hinterlässt die Wiederherstellung mit einem Brustimplantat keine zusätzlichen Narben. Bis das gewünschte Ziel erreicht ist, sind zwei bis drei Eingriffe erforderlich.
Was sind die Vorteile einer Rekonstruktion mit einem Implantat und Strattice™ Gewebematrix? In der Vergangenheit musste entweder mit einem Expander der Brustmuskel gedehnt werden, um eine volle Bedeckung dieser zu erzielen oder es wurde der Rückenmuskel verwendet. Dank der Gewebematrix kann dieser Schritt übersprungen werden. Ein weiterer wichtiger Punkt, ist die Verminderung der Kapselfibrose. Bei einer Kapselfibrose verfestigt sich die Brust und dies bereitet Schmerzen. Welches Resultat kann eine Patientin erwarten von einer Rekonstruktion mit Strattice™ Gewebematrix? Im Vergleich zur herkömmlichen Methode werden bessere Ergebnisse erzielt. Einerseits sitzt das Brustimplantat nicht mehr zu hoch, sondern genau an der richtigen Stelle. Andererseits werden die Ränder des Implantates weniger stark gespürt. Vor allem hält das Resultat länger an. Folglich wird der Wechsel des Brustimplantats seltener notwendig. Passt eine Rekonstruktion mit Strattice™ Gewebematrix zu jeder Patientin? Nein. Die Wiederherstellung mit der Gewebematrix wird nur in der Sofortrekonstruktion angewendet. Ab einer Brust mit Körbchengrösse D empfiehlt sich diese Vorgehensweise nicht. Wie lange dauert die Genesungszeit nach einer Rekonstruktion mit Strattice™ Gewebematrix?
Die Hospitalisation benötigt zwei bis drei Tage. Für die vollständige Genesung muss mit drei bis vier Wochen gerechnet werden. In den ersten Monaten sollten Sportarten, die Vibrationen verursachen wie Tennisspielen, Joggen oder Squash, unterlassen werden. Weitere Informationen Zentrum für Plastische Chirurgie Klinik Pyramide Bellerivestrasse 34 8034 Zürich ZH T: 044 388 14 14 F: 044 388 14 15 jfarhadi@pyramide.ch www.centerplast.pyramide.ch
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Die Auswirkungen von Brustkrebs sind schockierend. Der Verlust der Brust durch Brustkrebs entfernt eine Frau von ihrer Familie, ihrer Arbeit, und ihren Freunden. Durch die intensive Forschung in der Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs sind massgebende Fortschritte erzielt worden. Immer mehr Frauen gewinnen den Kampf gegen den Brustkrebs. Jedoch für viele Frauen in der Schweiz ist der Kampf nach einer Heilung nicht zu Ende. Daher entscheiden sich viele ihre Brüste durch Rekonstruktion wiederherzustellen. Der Wiederaufbau hilft und heilt die Narben, die wir nicht sehen können und gibt das Selbstwertgefühl und das Wohlbenden zurück.
Die Brustrekonstruktion hilft.
Für weitere Informationen darüber, wie die Brustrekonstruktion Ihr Leben verändern kann, kontaktieren Sie bitte die Experten der Klinik Pyramide am See in Zürich. MLC3759-EU/3505/9-2013
Klinik Pyramide am See, Zentrum für Brustkrebschirurgie, PD Dr. med. dent. Jian Farhadi - Tel. 044 388 15 15 - E-mail: brustkrebschirurgie@pyramide.ch