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MEHRWERT DURCH SELEKTION Investment Strategie | September 2016
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WERTPOTENZIAL AUSSCHÖPFEN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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DIE WACHSTUMSSCHWÄCHE HINTER SICH LASSEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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AKTIEN: EINE AUSGEWOGENERE POSITION. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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ANLEIHEN: ABSICHERUNG UND REGELMÄSSIGE ERTRÄGE
���������������������������������������������������������������� Seite 12
ROHSTOFFE: AUF DEM WEG ZU EINEM NEUEN GLEICHGEWICHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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STABILISIERUNG DER DEVISENMÄRKTE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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IMMOBILIEN: REAKTION AUF DIE RENDITEJAGD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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PERFORMANCE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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PORTFOLIOSTRUKTUR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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MITWIRKENDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Mehrwert durch Selektion
Vorwort | Mehrwert durch Selektion
DIDIER DURET Chief Investment Officer, ABN AMRO Private Banking › September 2016
BERNHARD EBERT Leiter Anlagestrategie, Bethmann Bank › September 2016
WERTPOTENZIAL AUSSCHÖPFEN Diese Investment Strategie beleuchtet die Übergangsphase aus dem aktuellen Umfeld eines positiven aber schwachen Wachstums in eine Phase, in der die Fiskalpolitik eine maßgeblichere Rolle zu spielen beginnt. Dieses Thema haben wir erstmals in der Juni-Ausgabe der Investment Strategie mit dem Titel „Neue Facetten einbeziehen“ vorgestellt. Die Wirtschaft wächst, allen Widerständen zum Trotz. Die Notenbanken unterstützen mit günstigen finanziellen Rahmenbedingungen, die Aktienmärkte erweisen sich als bemerkenswert robust, die Wechselkursschwankungen halten sich in Grenzen und die Anleiherenditen sind niedrig. Wir gehen vor diesem Hintergrund von der Annahme aus, dass die Weltwirtschaft mit moderater Dynamik von rund 3 % wächst, und dass die US-Notenbank die Normalisierung der Zinsen vorsichtig und umsichtig vollzieht.
Aktien bleiben ein wichtiger Schlüssel zur Renditegenerierung, wobei die konjunkturelle Erholung auf kurze Sicht an den Aktienmärkten bereits weitgehend eingepreist ist. Die Rolle von Anleihen im Portfolio hat sich verändert. Sie werden inzwischen mehr zur Absicherung eingesetzt, als zum Erwirtschaften von regelmäßigen Erträgen. Diversifizierung und Rendite lassen sich auch mit Rohstoffen und Immobilien erzielen. Das Investmentteam von ABN AMRO Private Banking, das für diese Publikation verantwortlich ist, stellt auf den folgenden Seiten seine Sichtweisen vor und verdeutlicht sie durch Informationen zu den Musterportfolios der ABN AMRO. Ihr Berater und Ihre lokalen Anlagespezialisten unterstützen Sie gern dabei, sich auf die Entwicklungen bis Ende 2016 und 2017 vorzubereiten. Mit besten Grüßen
Anleger müssen sich in dieser Übergangsphase zurechtfinden. Die Weltwirtschaft muss schneller wachsen. Dabei dürfen sich die großen Länder bei ihren politischen Entscheidungen weniger auf geldpolitische Anreize verlassen. Die Federal Reserve muss die Zinsen erhöhen und dabei Verwerfungen in den USA und an den Finanzmärkten vermeiden. Großbritannien und die EU müssen eine neue politische und wirtschaftliche Beziehung entwickeln. Im November steht die Präsidentschaftswahl in den USA an, 2017 folgen Wahlen in einigen europäischen Ländern. All diese Punkte stellen wichtige Weichenstellungen dar. Wir rechnen damit, dass sich in dieser Übergangsphase und darüber hinaus Anlagechancen durch gezielte Selektion ergeben.
Didier Duret
Bernhard Ebert
investment_strategie@bethmannbank.de
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Mehrwert durch Selektion
Mehrwert durch Selektion
MEHRWERT DURCH SELEKTION
IM VIERTEN QUARTAL WIRD ES ENTSCHEIDEND SEIN, AUF DIE RICHTIGEN SEKTOREN UND REGIONEN ZU SETZEN, STATT DIE RICHTUNG DER AKTIENMÄRKTE VORHERSAGEN ZU WOLLEN. MIT LIQUIDITÄT LASSEN SICH CHANCEN NUTZEN. BÖRSENNOTIERTE IMMOBILIENUNTERNEHMEN DÜRFTEN WEITER KAPITAL ANZIEHEN. ROHSTOFFE UND AUSGESUCHTE ANLEIHESTRATEGIEN KÖNNEN FÜR DIVERSIFIZIERUNG SORGEN.
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Die Finanzmärkte haben sich von einer hektischen ersten Jahreshälfte erholt, denn die Weltwirtschaft hat gezeigt, dass sie aus sich heraus stark genug ist, Risiken abzufedern. Die Zentralbanken konnten mit Liquiditätsspritzen die Märkte bei Bedarf stabilisieren. Doch insgesamt wächst die Weltwirtschaft enttäuschend langsam. Wir warten auf neue, koordinierte fiskalpolitische Impulse. Die Aktienmärkte haben die zu erwartende zyklische Verbesserung bereits vorweggenommen. Gleichzeitig sind die Anleihekurse als Reaktion auf die Kaufprogramme der Notenbanken und die Nachfrage von institutionellen Investoren gestiegen. Die Volatilität, die im ersten Halbjahr gestiegen war, hat nach der Brexit-Entscheidung im Juni deutlich abgenommen. Die Devisenmärkte haben sich stabilisiert – abgesehen vom britischen Pfund und vom japanischen Yen.
UNSERE ASSET-ALLOKATION BASIERT AUF DREI SÄULEN
• Aktives Aktienmanagement: Konzentration auf das Renditepotenzial einzelner Sektoren und Regionen. Wir haben Aktien im Juli auf eine neutrale Gewichtung zurückgestuft und unsere Sektor- und Regionalstrategien intensiviert. • Intensive Portfoliodiversifizierung über Rohstoffe und Schwellenländeranleihen und -aktien sowie gezielte Anleihestrategien, um das Risiko einer Abweichung von unserem Basisszenario eines moderaten Wachstums abzufedern. • Eine Überrepräsentierung von Liquidität, um bei Volatilitätsspitzen taktisch in risikobehaftete Anlagen investieren zu können. AUF DEM WEG ZU BESSEREN WACHSTUMSAUSSICHTEN
Ein politischer Wandel ist für den Übergang in die nächste Phase entscheidend. Und während Protektionismus und Populismus zwar neue Risiken schaffen, können sie auch ein Anreiz sein, neue Wege einzuschlagen.
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• Die Kräfte, die das Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2016 gebremst haben, lassen nach. Der abgeschlossene Abbau von Lagerbeständen kann die weitere Erholung des Fertigungssektors unterstützen. Die USA könnten 2016 das Trendwachstum von 1,5 % erreichen, Europa kann ein moderates Wachstum von
Mehrwert durch Selektion
1,5 % schaffen, und China ist auf Kurs für das angestrebte Wachstum von 6,5 % – dort stützen Geld- und Fiskalpolitik die BIP-Entwicklung. • Eine Zinserhöhung in den USA dürfte ohne Verwerfungen ablaufen. Die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte sind in einer besseren Verfassung als zuvor, um eine Zinserhöhung wegzustecken. Insbesondere die Schwellenmärkte sind weniger anfällig. • Wahlen in den USA und den großen europäischen Ländern werden wichtige Weichenstellungen sein, die die politische Richtung vorgeben und neue Wachstumsimpulse liefern können. HERAUSFORDERUNGEN
AKTIVE STRATEGIEN
Neutral Liquidität
Immobilien Rohstoffe Öl, Gold, Silber Finanzwerte, Versorger, Industrie
Asiatische Schwellenländer, IT, Gesundheit, nicht zyklischer Konsum
Aktien
• Die Weltwirtschaft ist widerstandsfähig, doch die Dynamik nicht stark. Das schwache Wachstum macht sie anfällig für exogene Schocks oder Probleme in systemrelevanten Sektoren. Außerdem schadet es der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der sozialen Integration; und es verschärft die Kluft zwischen Arm und Reich – alles Faktoren, die politischen Extremismus fördern. • Die wachstumsfördernde Geldpolitik hat ihre Grenzen erreicht. Niedrige und sogar negative Zinsen haben das grundlegende Problem des rückläufigen Produktionswachstums nicht gelöst. • Das politische Risiko wächst. Politischer Nationalismus könnte die internationale Kooperation bremsen, den Welthandel behindern und Länderrisiken erhöhen.
Hedgefonds Investment Grade, Inflationsanleihen, Schwellenländeranleihen, Hochzinsanleihen
Anleihen Kernländer
-30
-20
-10
10
aktive Abweichung (%)
20
30
Stellt die absolute Abweichung von der durch unsere Anlagestrategie vorgegebenen Benchmark dar. Die Darstellung zeigt das Profil „Defensiv Ausgewogen“. Quelle: ABN AMRO Private Banking
• Schwellenmarktanleihen und -aktien profitieren von CHANCEN
• Aktien: Wir bevorzugen Sektoren mit langfristiger Profitabilität, globaler Reichweite und strategischen Wachstumstreibern; dazu gehören Gesundheit und IT sowie defensive Aktien, etwa Vertreter des nicht-zyklischen Konsums. Sektoren mit problematischem Geschäftsmodell (Banken, Versorger) oder solche, die die Erholung des Fertigungssektors bereits weitgehend vorweggenommen haben (Industrie), werden nicht bevorzugt. Strategien mit geringer Volatilität und eine defensive Aktienauswahl auf der Grundlage von Qualitätskriterien lassen sich nutzen, um das Aktienrisiko abzufedern.
besseren Fundamentaldaten an den Rohstoffmärkten, stabilen Wechselkursen und Mittelzuflüssen von institutionellen Investoren aus dem Ausland. • Rohstoffe übernehmen wieder eine Diversifizierungsrolle. Dank einer positiven Nachfrageentwicklung sind Angebotsüberhänge, wie wir sie vergangenes Jahr im Energiesektor erlebt haben, für Rohstoffe weniger ein Problem. • Staatsanleihen der Kernländer und Inflationsanleihen können Portfolios vor drastischen Korrekturen am Anleihemarkt, vor Inflation und unvorhergesehenen Ereignissen schützen. Didier Duret – Chief Investment Officer
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DIE WACHSTUMSSCHWÄCHE HINTER SICH LASSEN Die Weltwirtschaft wächst kontinuierlich, doch das Wachstum bleibt schwach und unspektakulär. Die größten Risiken kommen aus der Politik.
Trotz der kontinuierlichen geldpolitischen Anreize ist das Wirtschaftswachstum dieses Jahr schwach ausgefallen. Ein Aufschwung in der Fertigungsindustrie und das etwas stärkere Wachstum in den USA dürften die Grundlage für eine moderate, wenn auch unspektakuläre Verbesserung legen. POLITISCHE RISIKEN BESTIMMEN DAS BILD
Die Wachstumsrisiken sind vor allem politischer Natur. Im Oktober steht ein Reformreferendum in Italien an, im November wählen die Amerikaner ein neues Staatsoberhaupt, und nächstes Jahr folgen Parlamentswahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Unterdessen bleibt die geopolitische Lage angespannt. Wir rechnen damit, dass die Geldpolitik extrem locker bleibt, eine weitere, wenn auch sehr vorsichtige geldpolitische Verknappung in den USA aber unvermeidbar ist – entweder noch 2016 oder Anfang 2017. Dies dürften Weltwirtschaft und Finanzmärkte jetzt besser wegstecken als beim letzten Mal.
den enttäuschenden Investitionen der Unternehmen und daran, dass die Firmen lieber ihre Vorräte verbrauchen, als die Produktion zu erhöhen. Trotzdem gibt es Grund zum Optimismus. Der negative Wachstumsbeitrag der Lagerbestände macht sich bereits ungewöhnlich lange bemerkbar und kann nicht mehr viel länger anhalten. Es ist eine Trendwende zu erwarten, die die wirtschaftliche Aktivität ankurbeln dürfte. Die rückläufigen Unternehmensgewinne haben die Investitionen geschwächt. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass sich die Gewinne verbessern, was die Investitionen zurückkommen lassen dürfte. DIE GLOBALE FERTIGUNGSINDUSTRIE NIMMT FAHRT AUF
Der weltweite Fertigungszyklus war schwach. Dies liegt zweifellos an Entwicklungen in den USA, aber auch an der Abkühlung in China. Doch Indikatoren wie Taiwans Exporte oder Daten von Häfen und Flughäfen in wichtigen Wirtschaftsräumen signalisieren, dass der globale Fertigungszyklus Fahrt aufnimmt. US-ZINSERHÖHUNG WIRD KEINE ÜBERRASCHUNG
TRÄGES WACHSTUM IN ALLER WELT
SEIN
Bislang war die BIP-Entwicklung 2016 schwach. Die Eurozone lag etwas über den Erwartungen, aber vor allem wegen Einmalfaktoren zu Jahresbeginn. Inzwischen sind wir wieder beim Trendwachstum von 1 – 1,5 % angelangt.
Die Geldpolitik bleibt weltweit sehr expansiv. Die Erholung der US-Wirtschaft ist relativ weit vorangeschritten, deshalb ist mit einer weiteren Normalisierung der Geldpolitik zu rechnen. Die entscheidende Frage ist nicht, wann die Fed die Zinsen erhöht, sondern wie Weltwirtschaft und Finanzmärkte damit umgehen.
In den USA verläuft die Konjunkturentwicklung dieses Jahr deutlich schlechter als erwartet. Dies liegt vor allem an 8
Mehrwert durch Selektion
Mehrwert durch Selektion
MAKROINDIKATOREN (%)1 Freitag,
Reales BIP-Wachstum 2017
Inflation 2017
15. September 2016 ABN AMRO
Marktsicht
ABN AMRO Marktsicht
USA
1,9
2,3
1,9
2,3
Eurozone
1,3
1,2
1,5
1,3
Großbritannien
1,3
0,6
2,3
2,4
Japan
0,7
0,8
1,0
0,6
Sonstige Länder*
2,0
2,0
1,8
1,8
EM Asien
5,7
6,5
2,9
5,6
Lateinamerika
1,4
2,4
7,1
11,5
Europäische
1,9
1,8
5,2
7,6
3,2
3,6
3,2
4,6
Schwellenländer** Welt
Sämtliche Prognosen entsprechen dem jährlichen Durchschnittswert der Quartalsveränderungen zum Vorjahr. * Australien, Kanada, Dänemark, Neuseeland, Norwegen, Schweden und Schweiz. ** Weißrussland, Bulgarien, Kroatien, Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Slowenien, Türkei, Ukraine. 1
Als die Fed im Mai 2013 ankündigte, die Anleihekäufe zurückzufahren, nahm die Risikoneigung der Anleger frappierend ab. Auch die Zinserhöhung im Dezember 2015 führte zu einer ernsten Eintrübung an den Finanzmärkten und steigerte die Risikoscheu der Anleger. Diesmal dürfte es anders kommen. Zum Einen findet die Zinserhöhung vor dem Hintergrund einer langsamen Wachstumsbeschleunigung der Weltwirtschaft statt. Zum Anderen dürften Unternehmen der Schwellenländer, die hohe in US-Dollar denominierte Schulden besitzen, dazugelernt und ihre Währungspositionen abgesichert haben. Bei der letzten Zinserhöhung der Fed im Dezember 2015 hatten die Schwellenländer bereits eine längere Abwertungsphase hinter sich. Aufgrund ihrer Schwäche kam es zu hohen Kapitalabflüssen, was zu einer erheblichen Verschlechterung der finanziellen Konditionen der Schwellenländer führte. Die Finanzmärkte reagierten mit Verlusten.
Quelle: ABN AMRO Group Economics, Consensus Economics, EIU.
FERTIGUNGSINDUSTRIE NIMMT FAHRT AUF Index 60
55
50
USA Eurozone China
45
In letzter Zeit zeigten sich Schwellenmarktwährungen stabiler und gewannen Boden zurück. Die vorsichtige Zinserhöhung der Fed sollte dieses Mal besser aufgenommen werden. Group Economics
40 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Nach Zahlen der Einkaufsmanagerindizes. Ein Wert über 50 signalisiert Wachstum, ein Wert unterhalb 50 eine Kontraktion.
Han de Jong – Chief Economist Quelle: Thomson Reuters Datastream
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AKTIEN: EINE AUSGEWOGENERE POSITION Aktien profitieren weiter von ihrer Attraktivität gegenüber anderen Anlageklassen und von ihrem Dividendenpotenzial. Schwellenmärkte und den nicht zyklischen Konsum schätzen wir besser ein als bisher.
Die Aktienmärkte haben im Sommer kontinuierlich zugelegt, nachdem sie sich von der Unsicherheit nach dem Brexit-Votum schnell erholt hatten. Die Investoren konzentrieren sich wieder auf die Aktienrenditen, denn die positiven Treiber, unter anderem ein moderates globales Wachstum bei BIP und Unternehmensgewinnen, haben wieder an Relevanz gewonnen. Später im Zyklus könnten fiskalpolitische Anreize die Dynamik stützen. In einem Niedrigzinsumfeld ist eine Dividendenrendite von rund 3 % im Vergleich zu anderen Anlageklassen attraktiv.
nehmens- und Sektordaten gelenkt. Wir empfehlen weiter defensive Unternehmen, die nicht zu hoch bewertet sind und ein starkes Gewinnwachstum aufweisen. Während des vergangenen Quartals wurde unsere Einschätzung des nicht zyklischen Konsumsektors positiver. Und da sich unser Ausblick für die Schwellenmärkte verbessert hat, haben wir unsere Investitionen dort erhöht, insbesondere in Asien. NICHT ZYKLISCHER KONSUM IST GEFRAGT
Nach Quartalen mit rückläufigen Gewinnen haben die Aktienmärkte einen Anstieg der Gewinne vorweggenommen. Dies gilt vor allem für rohstoffabhängige Unternehmen. Der MSCI World Index wird auf Basis der künftigen Gewinne inzwischen mit einem KGV von 16,5 gehandelt, deshalb halten wir das weitere Potenzial für begrenzt. Die US-Märkte bewegen sich in der Nähe ihrer Allzeithochs. Das politische Risiko steigt. Deshalb haben wir Mitte Juli Gewinne mitgenommen und unsere Aktienübergewichtung auf eine ausgewogenere Allokation zurückgefahren.
Wir bevorzugen defensive Wachstumsunternehmen, denn die dürften sich im aktuellen Umfeld mit schwachem Wachstum, niedrigen Zinsen und Renditejagd gut entwickeln. In diesem Umfeld sehen wir den nicht zyklischen Konsum positiv. Dieser Sektor profitiert von stabilen Cashflows dank robuster Konsumnachfrage, die Umsatz, Gewinn und Dividenden stützt. Die großen Konzerne des Sektors werden außerdem am Schwellenmarktwachstum partizipieren. Daneben sehen wir nach wie vor die innovationsorientierten Sektoren IT und Gesundheit positiv. Unabhängig vom Sektor empfehlen wir, in Branchenführer und Unternehmen, die auf breiter Basis vom Wachstum profitieren, zu investieren.
SEKTOREN UND REGIONEN BIETEN POTENZIAL
SCHWELLENMÄRKTE ZUR DIVERSIFIZIERUNG UND
Zudem haben wir unsere Sektor- und Regionalstrategien intensiviert, denn wir glauben, dass dies mehr Rendite verspricht, als auf insgesamt steigende Märkte zu setzen. Stabile Märkte haben den Fokus auf fundamentale Unter-
FÜR ZUSÄTZLICHE RENDITE
RÜCKKEHR ZU EINER AUSGEWOGENEREN ALLOKATION
10
Der Ausblick für Schwellenmärkte wird besser. Anleger könnten eine Ausweitung ihres Engagements in Schwellenmarktaktien erwägen und dafür den Anteil von Industrie-
Mehrwert durch Selektion
Mehrwert durch Selektion
STÄRKERE UND SCHNELLERE ERHOLUNG DER UNTERNEHMENSGEWINNE IN SCHWELLENLÄNDERN ZU ERWARTEN
USA 2015 2016p 2017p
Europa 2015 2016p
2017p
Schwellenmärkte 2015
länderaktien, zum Beispiel aus den USA und aus Europa, reduzieren. Die Rohstoffpreise stabilisieren sich, die Schwellenmarktwährungen werden stärker, und der konjunkturelle Ausblick für rohstoffexportierende Länder wird besser. Gleichzeitig bieten Schwellenländer eine Diversifizierung, die dem politischen Risiko in den Industrieländern entgegenwirkt. Die besseren gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten zeigen sich auch in den Gewinnen von Schwellenmarktunternehmen, die stärker steigen als in den USA oder in Europa. Bei den Schwellenländern bevorzugen wir asiatische Aktien, die nicht nur von der Stabilisierung der Rohstoffpreise profitieren, sondern auch von einer starken Konsumnachfrage. Anlagestrategie und Portfolioexpertise
Annemijn Fokkelman - Global Head Equity Strategy & Portfolio Management
2016p 2017p -12
-9
-6
-3
0
3
6
9
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Wachstumsrate Gewinn je Aktie in Prozent; p= Gewinnprognosen 2016 und 2017
Quelle: MSCI, IBES, ABN AMRO Private Banking
PROGNOSEN: AKTIENINDIZES Region
Einstufung*
Aktive Aktienstrategien
Neutral
KGV 2017** 15,2
-USA (MSCI USA)
Untergewichtung
16,7
-Europa (MSCI Europa)
Untergewichtung
14,6
-Japan (MSCI Japan)
Neutral
12,9
- Asien (MSCI Asien ex-Japan)
Übergewichtung
12,9
- Lateinamerika
Neutral
14,3
Neutral
10,2
(MSCI World All Countries)
Entwickelte Märkte
Schwellenmärkte
(MSCI Lateinamerika) - Schwellenländer EMEA
* Im Verhältnis zur Benchmark ** Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der erwarteten Gewinne für die kommenden 12 Monate Quelle: Bloomberg, MSCI. Stand: 7. September 2016
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ANLEIHEN: ABSICHERUNG UND REGELMÄSSIGE ERTRÄGE Staatsanleihen schützen vor dem Risiko einer Rezession, Inflationsgekoppelte Anleihen vor einem Anstieg der Inflation. Europäische Unternehmensanleihen und Staatsanleihen aus Schwellenländern sind unsere bevorzugten Renditequellen.
Die Anleihemärkte haben die Risiken des zweiten Quartals aufgefangen, die Renditen sind gefallen. Aber das BrexitVotum hat gezeigt, dass die Renditen von Kernländeranleihen bei einem Schock zwar zügig sinken, aber nur träge wieder steigen, wenn die Investoren zu risikobehafteteren Anlagen zurückkehren. Wir haben Anleihen in unserer Asset-Allokation stark untergewichtet, weil sie teuer sind und die Normalisierung der Zinspolitik der Fed Risiken birgt. Dass wir Liquidität vorhalten, liegt an der Vermeidung negativer Renditen. ANLEIHEN BIETEN ABSICHERUNG, HABEN ABER IHREN PREIS
Anleihen können Schutz für Portfolios bieten. Bei negativen Renditen ist das aber unter Umständen teuer. Die Anleihemärkte haben einen negativen Ausblick (auch in den USA) eingepreist. Diesen Pessimismus erachten wir als übertrieben.
Notenbanken gelingt, die Inflation schnell wiederzubeleben. Deshalb ist eine Inflationsabsicherung aktuell relativ günstig. KEINE RENDITE OHNE DIVERSIFIZIERUNG
Anleihen spielen bei der Portfoliodiversifizierung eine wichtige Rolle, denn sie entwickeln sich traditionell entgegengesetzt zu anderen risikobehafteten Anlagen. Doch die Vorteile der Diversifizierung setzen sich auch innerhalb des Anleiheportfolios fort. Wir gehen zum Beispiel davon aus, dass europäische Unternehmensanleihen von der konjunkturellen Verbesserung in der Eurozone und dem erweiterten Kaufprogramm der EZB für Unternehmensanleihen profitieren. Angesichts wachsender politischer Risiken haben wir unser Engagement in Peripherieländeranleihen der Eurozone aber reduziert und international zugekauft, unter anderem in Schwellenmärkten. SCHWELLENMARKTANLEIHEN BRINGEN ZUSÄTZLICHE ERTRÄGE
Innerhalb des Anleiheportfolios setzen wir Staatsanleihen auf zweierlei Art und Weise zur Portfolioabsicherung ein. Unsere Strategie setzt auf Reduktion des Zinsänderungsrisikos bei amerikanischen, deutschen und japanischen Staatsanleihen, wenn die Renditen steigen, und auf Erhöhung, wenn die Renditen sinken. Unser Engagement in europäischen Inflationsgekoppelten Anleihen schützt vor einem unerwartet starken Inflationsanstieg. Der Anleihemarkt hält es momentan für unwahrscheinlich, dass es den
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Unserer Meinung nach könnten Schwellenmarktanleihen einen willkommenen Beitrag zu den regelmäßigen Erträgen bieten. Dies liegt an der neuerlichen Stabilisierung der Schwellenmärkte, relativ attraktiven Renditen und etwas geringeren Korrelationen mit den Anlageklassen der Industrieländer. Wir konzentrieren uns in den Schwellenländern vorerst auf Staatsanleihen. Als die finanziellen Rahmenbedingungen 2013 und 2015
Mehrwert durch Selektion
Mehrwert durch Selektion
PROGNOSEN: ZINSEN UND ANLEIHENRENDITEN (%) Donnerstag, 7. Sept. 2016
4. Quartal 2016
4. Quartal 2017
US Fed
0,38
0,80
1,30
3 Monate
0,83
0,80
1,40
2 Jahre
0,73
1,00
1,50
10 Jahre
1,55
1,40
1,80
EZB-Refi
0,00
0,00
0,00
3 Monate
-0,30
-0,40
-0,40
2 Jahre
-0,68
-0,80
-0,80
10 Jahre
0,11
-0,20
0,10
USA
Deutschland
Quelle: ABN AMRO Group Economics
verschärft wurden, erging es den Schwellenmärkten nicht gut. Dieses Mal könnten sie weniger anfällig sein, aber wir behalten das Risiko von Zinserhöhungen in den USA auf das Gesamtportfolio weiterhin genau im Auge. Wir gehen davon aus, dass die Fed den richtigen Kompromiss zwischen Zinserhöhungen und Wachstum finden wird. Der ungewöhnliche Anleihemarkt mit negativen Renditen erfordert eine selektive, breit gestreute Strategie. Wir empfehlen eine Mischung aus Absicherung über selektive Staatsanleihestrategien und Ertragspotenzial durch ausgewählte Unternehmens- und Schwellenmarktstaatsanleihen.
STRUKTUR DES ANLEIHEPORTFOLIOS*
34% 50%
Anlagestrategie und Portfolioexpertise Mary Pieterse-Bloem – Global Head Fixed Income Strategy & Portfolio Management
8% 8%
Europäische InvestmentgradeUnternehmensanleihen Europäische Hochzinsanleihen Staatsanleihen aus Schwellenländern Staatsanleihen Mit einer aktiven Durationsstrategie in Staatsanleihen aus den USA, der Eurozone und Japan. * Die Darstellung zeigt das Profil „Defensiv Ausgewogen“. Quelle: ABN AMRO Group Economics
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ROHSTOFFE: AUF DEM WEG ZU EINEM NEUEN GLEICHGEWICHT Nach einer steilen Erholung haben sich die Rohstoffmärkte über den Sommer hinweg stabilisiert. Bislang haben Angebotsfaktoren die Rohstoffmärkte bestimmt, jetzt wird die Nachfrageseite immer wichtiger.
Die Ölpreise waren 2016 vor allem spekulationsgetrieben. Short-Positionen drückten die Preise, während wichtige Akteure verbal dagegenhielten; etwa mit dem Vorschlag, einige Anbieter könnten die Produktion auf dem aktuellen Niveau einfrieren oder kürzen. Solche konkurrierenden Marktkräfte führten im August letztlich zu höheren Ölpreisen. Der Goldpreisrally ist dagegen die Luft ausgegangen, weil die US-Notenbank die Zinsen eher früher als später anheben dürfte. Die Entwicklung bei Industriemetallen war ebenfalls gemischt: Zink kletterte deutlich, während Kupfer in einer engen Handelsspanne blieb. Der breite
CRB-Rohstoffindex legte nach einer rasanten Erholung eine Verschnaufpause ein und bewegt sich jetzt seitwärts. NACHFRAGE WIRD ZUM ZENTRALEN FAKTOR
Langsam aber sicher ändern sich die Determinanten der Rohstoffmärkte. In den vergangenen Quartalen waren vor allem Angebotsthemen maßgeblich. Angebotsüberhänge, aber auch die Angst vor Lieferunterbrechungen, gaben die Marktrichtung vor. Doch inzwischen wächst die Bedeutung von Nachfragefaktoren. Die Angst um Chinas künftige Rohstoffnachfrage zum Beispiel könnte das Preissteigerungspotenzial begrenzen. SHORT-POSITIONEN AUFGELÖST, WEIL DIE ÖLPREISE
ROHSTOFFPROGNOSE 6. Sept. 2016
GESTIEGEN SIND
Spot Index
2016 ø
2017 ø
Öl
350.000
120
Ölpreis (Brent) (rechts) USD/bbl
110
300.000
Brent USD/bbl
47,8
50
70
WTI USD/bbl
45,2
50
65
250.000
Gold USD/oz
1328
1272
1366
200.000
Silber USD/oz
19,6
17,5
20,8
Platin USD/oz
1065
1041
1181
Palladium USD/oz
677
605
666
Aluminium USD/t
1588
1600
1700
Kupfer USD/t
4617
4780
5300
100 90
Metalle
Quelle: ABN AMRO Group Economics
80 70
150.000
60 50
100.000 50.000 0 Jan14
40 30
Spekulative ShortPositionen (links) Nov14
20 Sep15
Jul16
Short-Positionen, gemessen als Zahl der offenen Kontrakte. Quelle:Thomson Reuters Datastream/CFTC NYMEX
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Die Richtung des US-Dollar ist ein weiterer möglicher Einflussfaktor, insbesondere wenn der Geldmarkt eine optimistischere Haltung zu Zinserhöhungen der Fed einpreist. Unser Basisszenario geht von einer Erhöhung im Dezember und zwei Erhöhungen im kommenden Jahr aus. Ein stärkerer US-Dollar könnte die Rohstoffpreise nach oben ebenfalls begrenzen.
bots- und Nachfragefaktoren im Lauf des nächsten Jahres zu höheren Rohstoffpreisen führen könnte. Nach einer engen Anbindung an die Aktienmärkte nimmt die Korrelation zwischen Aktien und Rohstoffen ab. Das verstärkt die Diversifizierungsvorteile von Rohstoffen. Group Economics
In den kommenden Monaten empfehlen wir dennoch weiterhin eine Übergewichtung von Rohstoffen. Wir gehen davon aus, dass die Ölpreise auf kurze Sicht Unterstützung finden, denn mit etwas Zeitverzögerung wird sich bemerkbar machen, dass die niedrigeren Investitionen der Ölunternehmen die künftige Angebotskapazität begrenzen. Dagegen könnten Risiken, zum Beispiel in Bezug auf die chinesische Nachfrage und den US-Dollar, die Preise für Edel- und Industriemetalle unter Druck setzen. Wir gehen davon aus, dass das neue Gleichgewicht zwischen Ange-
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Hans van Cleef - Senior Energy Economist
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STABILISIERUNG DER DEVISENMÄRKTE Der US-Dollar pendelt sich ein, was eine Stabilisierung der Finanzmärkte im Allgemeinen bedeuten kann.
Seit Anfang 2015 bewegt sich der Euro gegenüber dem US-Dollar zwischen 1,05 und 1,15. Wir gehen davon aus, dass diese Seitwärtsbewegung auf absehbare Zeit anhält. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen; unter anderem, dass die geldpolitische Verknappung der Fed im Schneckentempo voranschreitet, woran sich zunächst nichts ändern dürfte. Die Finanzmärkte nehmen die USZinserhöhungen auch zunehmend vorweg. Unterdessen bleiben andere Notenbanken, darunter die Europäische Zentralbank (EZB), die Schweizerische Nationalbank und die Bank of Japan, bei ihrer geldpolitischen Lockerung. Sie zögern allerdings, die Zinsen noch weiter in den negativen Bereich abzusenken, was die Wechselkurse gestützt hat.
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Die Geldpolitik der EZB und der Bank of Japan zielt nicht mehr auf eine Abwertung der Währung. Sollte der Euro erheblich aufwerten, könnte die EZB allerdings den Einlagensatz wieder senken. Die Schweizerische Nationalbank greift hingegen weiter in die Devisenmärkte ein, um die Aufwertung des Franken zu verhindern und die Währung sogar aktiv zu schwächen. DIVERGIERENDE KAPITALSTRÖME SIND DAS GEHEIMNIS DER USD-STABILITÄT
Der US-Dollar-Index kennt seit Anfang 2015 aufgrund der stabilisierenden Wirkung der Geldpolitik keine klare Richtung. Es gibt aber auch andere Faktoren, zum Beispiel
Mehrwert durch Selektion
US-DOLLAR-INDEX FEHLT EINE KLARE RICHTUNG Indexstand 110 105 100 95 90 85 80 75 70 65 60
divergierende Vermögensströme. Ausländer haben Anleihen von US-amerikanischen Unternehmen und öffentlichen Institutionen gekauft, weil dort die Renditen höher sind als in den meisten anderen Industrieländern. Diese Käufe haben den US-Dollar gestützt, und wir rechnen damit, dass dies weiter anhalten dürfte.
2010
Unser Basisszenario geht von einem moderaten Wachstum der US-Wirtschaft aus, das sich 2017 nur leicht verbessert, während die Inflation ein über dem Trend liegendes Wachstum aufweist. Das Verhältnis von Wachstum zu Inflation wirkt nicht unterstützend auf den Dollar. Unterdessen ist davon auszugehen, dass die Realzinsen negativ bleiben. Hält dieser Trend an, ist es unwahrscheinlich, dass zyklische Treiber dem Dollar zu einer Rally verhelfen. Wie sich die Präsidentschaftswahl auf den US-Dollar auswirkt, lässt sich gegenwärtig noch nicht abschätzen.
2014
2016
Devisen. Quelle: Bank of England
PROGNOSEN FÜR DIE WÄHRUNGEN GROSSER INDUSTRIELÄNDER Währung
Der Nettoeigenkapitalzufluss in die USA hat den USD hingegen nicht gestützt. Seit dem ersten Quartal 2013 ist der Nettoeigenkapitalzufluss rückläufig, seit Ende 2013 ist sogar ein Kapitalabfluss aus den USA zu verzeichnen. Dies bedeutet für die US-Währung starken Gegenwind. Die beschriebenen divergierenden Trends haben sicherlich eine zusätzliche USD-Rally verhindert.
2012
Der US-Dollar-Index misst den Wert der US-Währung gegenüber einem Korb an
5. Sept. 2016
Ende 2016
Ende 2017
EUR/USD
1,1174
1,10
1,10
USD/JPY
103,40
103
110
EUR/JPY
115,54
113
121
GBP/USD
1,3346
1,33
1,40
EUR/GBP
0,8436
0,83
0,79
EUR/CHF
1,0918
1,10
1,14
AUD/USD
0,7596
0,74
0,75
NZD/USD
0,7300
0,70
0,75
USD/CAD
1,2943
1,27
1,20
EUR/SEK
9,5665
9,50
9,00
EUR/NOK
9,2493
9,25
8,50
PROGNOSEN FÜR DIE WÄHRUNGEN GROSSER SCHWELLENMARKTLÄNDER USD/CNH (offshr)
6,69
6,83
7,00
USD/INR
66,80
69,00
69,00
USD/SGD
1,36
1,40
1,38
USD/TWD
32,40
33,00
32,50
13.146,00
13.400,00
13.000,00
USD/RUB
65
64
58
USD/TRY
2,9500
3,00
2,90
Group Economics
USD/ZAR
14,3700
15,00
14,50
Georgette Boele – Coordinator FX & Precious Metals Strategy
EUR/PLN
4,3600
4,45
4,30
EUR/CZK
27,0200
27,15
26,50
EUR/HUF
309,57
320,00
300,00
USD/BRL
3,26
3,35
3,20
USD/MXN
18,49
18,50
17,50
USD/IDR
Quelle: ABN AMRO Group Economics
September / 2016
17
IMMOBILIEN: REAKTION AUF DIE RENDITEJAGD Unsere Einschätzung zu Immobilien ist im Lauf des Jahres 2016 positiver geworden. So haben wir die Untergewichtung vom Jahresanfang bis zum Frühsommer zu einer Übergewichtung umgekehrt.
Auch wenn eine Zinserhöhung durch die Fed in diesem Jahr immer wahrscheinlicher wird, sind wir der Meinung, dass Immobilien nach wie vor attraktive Geldanlagen darstellen. Ein aggressiver Anhebungszyklus ist in den USA nicht zu erwarten, und andere Zentralbanken dürften ihre expansive Geldpolitik beibehalten oder sogar ausweiten. FUNDAMENTALDATEN STÜTZEN DIE BEWERTUNGEN
Die Fundamentaldaten des Immobiliensektors sind solide und werden von Cashflows aus Mieteinnahmen unterstützt. Die Anlageklasse bietet eine attraktive Dividendenrendite von 3,8 % (im Vergleich zu 3 % bei Aktien), was wiederum zusätzliche Investorengelder anzieht. Die Preisdynamik ist ebenfalls stark, und Immobilien entwickeln sich am Ende eines Konjunkturzyklus in der Regel positiv. Die langfristigen Treiber bleiben ebenfalls intakt, unter anderem der globale Urbanisierungstrend, denn die Städte wachsen. Die Bewertungen sind angemessen. Positiv wirken das schwache aber besser werdende Wirtschaftswachstum, ein begrenztes Angebot in einigen Märkten und das anhaltende Umfeld mit niedrigen Renditen – all das spricht für höhere Bewertungen.
Ergebnisse für das zweite Quartal, wenngleich die Kommentare der Manager im Allgemeinen vorsichtiger waren als wir erwartet hatten. In Europa war die Stimmung an den Immobilienmärkten vor dem Brexit-Referendum getrübt, die langfristigen Folgen des Votums sind auch weiterhin unklar. Jedoch hat die Bank of England bereits unterstützende Maßnahmen ergriffen. Der europäische Immobiliensektor profitiert von niedrigen Finanzierungskosten als Folge der expansiven Geldpolitik der EZB. Die Geschäftszahlen der europäischen Immobilienunternehmen für das zweite Quartal waren überwiegend positiv und warteten mit ordentlichen Neubewertungszuschlägen auf. Der asiatische Markt ist durchwachsen, der Ausblick für Immobilien profitiert jedoch von der Aussicht auf ein höheres Wirtschaftswachstum als in den Industrieländern und von einer immer wohlhabenderen Mittelschicht. POSITIVE PERFORMANCE
Vom 1. Januar bis 30. August 2016 haben börsennotierte Immobilienunternehmen (FTSE EPRA NAREIT Developed Index) zwölf Prozent Rendite erwirtschaftet (ohne Dividenden) und waren damit besser als Anleihen und Aktien.
REGIONALE UNTERSCHIEDE BEIM AUSBLICK
Wir verfolgen bei dieser Anlageklasse einen weltweiten Ansatz, was unser Ziel einer internationalen Diversifizierung unterstützt. Amerikanische REITs meldeten gute
18
Investment Strategy & Portfolio Expertise
Ralph Wessels – Equity Research & Advisory Expert
Mehrwert durch Selektion
Neue Facetten Mehrwert durcheinbeziehen Selektion
September  / 2016
19
PERFORMANCE Wertentwicklung der Musterportfolios des Global Investment Committee von ABN AMRO für die verschiedenen Risikoprofile in % EUR 22. Mai 2003 bis 31. August 2016*
USD 2016 YTD (31. August 2016)
22. Mai 2003 bis 31. August 2016*
2016 YTD (31. August 2016)
Strategisch Taktisch Überrendite Strategisch Taktisch Überrendite Strategisch Taktisch Überrendite Strategisch Taktisch Überrendite Sicherheit
75,19
77,06
1,06
2,62
1,34
-1,24
62,12
67,81
3,51
2,89
1,73
-1,13
Ertrag
84,43
93,89
5,13
2,55
1,47
-1,05
72,83
81,83
5,21
3,65
2,72
-0,89
Defensiv Ausgewogen
107,82
133,90
12,55
2,32
1,50
-0,80
100,56
120,13
9,76
4,09
3,32
-0,74
Ausgewogen
120,66
148,74
12,73
1,98
1,44
-0,53
115,85
137,42
9,99
4,63
3,99
-0,61
Wachstum
140,72
180,43
16,50
1,60
1,50
-0,11
137,02
169,40
13,66
5,12
4,61
-0,49
Dynamik
151,18
190,51
15,66
1,30
1,45
0,15
149,29
181,83
13,05
5,45
5,01
-0,42
* Profile Sicherheit und Ertrag beziehen sich auf die vormalig konservativen Profile, die Profile Defensiv Ausgewogen und Ausgewogen beziehen sich auf die vormalig ausgewogenen Profile und die Profile Wachstum und Dynamik beziehen sich auf die vormaligen Wachstumsprofile. Die Spalte “Strategisch” weist die Wertentwicklung der Musterportfolios auf Basis einer strategisch festgelegten Gewichtung der Anlageklassen aus und zeigt den Mittelwert zulässiger Bandbreiten. Unter “Taktisch” werden Abweichungen zu der strategischen Gewichtung ausgewiesen. Als “Überrendite” ist die Mehrrendite der taktischen gegenüber den strategisch gewichteten Musterportfolios zu verstehen.
20
Neue Facetten einbeziehen
Mehrwert durch Selektion
PORTFOLIOSTRUKTUR
Die Musterportfolios des Global Investment Committee von ABN AMRO zeigen die Risikoprofile in % – von unserem konservativsten Profil Sicherheit bis hin zum riskantesten Profil Dynamik.
ASSET ALLOKATION SICHERHEIT Anlageklasse
ERTRAG
Strategisch
Taktisch Abweichung
Neutral
Min.
Max.
Liquidität
5
0
60
42
Anleihen*
90
40
100
Aktien
0
0
Alternative Anlagen
5
0
Strategisch
Taktisch Abweichung
Neutral
Min.
Max.
37
5
0
70
29
24
53
-37
70
30
85
41
-29
10
0
0
15
0
30
15
0
10
5
0
10
0
20
15
5
Hedgefondsstrategien
5
5
0
5
5
0
Immobilien
0
0
0
3
6
3
Rohstoffe
0
0
0
2
4
2
Gesamtengagement
100
100
100
ASSET ALLOKATION DEFENSIV AUSGEWOGEN Anlageklasse
Strategisch
100
AUSGEWOGEN Taktisch Abweichung
Neutral
Min.
Max.
Liquidität
5
0
70
23
Anleihen*
55
20
70
Aktien
30
10
Alternative Anlagen
10
0
Strategisch
Taktisch Abweichung
Neutral
Min.
18
5
0
70
15
10
32
-23
35
10
55
20
-15
50
30
0
50
20
70
50
0
20
15
0
30
15
5
10
Max.
5
Hedgefondsstrategien
5
5
0
5
5
0
Immobilien
3
6
3
3
6
3
Rohstoffe
2
4
2
2
4
2
Gesamtengagement
100
100
100
ASSET ALLOKATION WACHSTUM Anlageklasse
100
DYNAMIK
Strategisch
Taktisch Abweichung
Neutral
Min.
Max.
Liquidität
5
0
70
2
Anleihen*
15
0
40
Aktien
70
30
Alternative Anlagen
10
0
Strategisch
Taktisch Abweichung
Neutral
Min.
Max.
-3
5
0
60
3
-2
13
-2
0
0
25
0
0
90
70
0
85
40
100
85
0
30
15
5
10
0
30
12
2
Hedgefondsstrategien
5
5
0
5
5
0
Immobilien
3
6
3
3
3
0
Rohstoffe
2
4
2
2
4
2
Gesamtengagement
100
100
100
100
*Empfohlene Duration: Lang. Benchmark: Bank of America, Merrill Lynch Staatsanleihen 1-10 Jahre. Die taktische Asset-Allokation spiegelt aktive Strategien auf der Basis von mittel- und kurzfristigen Einschätzungen und weicht von der längerfristigen strategischen Asset-Allokation ab. Bei diesen Musterportfolios von ABN AMRO Private Banking handelt es sich nicht um Wertpapiere oder tatsächlich erbrachte Wertpapierdienstleistungen. Musterportfolios dienen ABN AMRO Private Banking als Orientierung bei Anlageentscheidungen oder Anlageempfehlungen.
September / 2016
21
MITWIRKENDE MITGLIEDER DES ABN AMRO BANK GLOBAL INVESTMENT COMMITTEE Didier Duret
didier.duret@nl.abnamro.com
Chief Investment Officer Private Banking
Gerben Jorritsma
gerben.jorritsma@nl.abnamro.com
Global Head Investment Strategy & Portfolio Expertise
Han de Jong
han.de.jong@nl.abnamro.com
Chief Economist
Olivier Raingeard
olivier.raingeard@fr.abnamro.com
Head Investments Private Clients Neuflize OBC
Bernhard Ebert
bernhard.ebert@de.abnamro.com
Head Discretionary Portfolio Management Bethmann Bank
Rico Fasel
rico.fasel@nl.abnamro.com
Director Product Management Investment Advisory Netherlands
Georgette Boele
georgette.boele@nl.abnamro.com
Coordinator FX and Commodity Strategy
Roy Teo
roy.teo@sg.abnamro.com
Senior FX Strategist
Hans van Cleef
hans.van.cleef@nl.abnamro.com
Senior Energy Economist
GROUP ECONOMICS
INVESTMENT STRATEGY & PORTFOLIO EXPERTISE Mary Pieterse-Bloem
mary.pieterse-bloem@nl.abnamro.com
Global Head Fixed Income Strategy & Portfolio Management
Roel Barnhoorn
roel.barnhoorn@nl.abnamro.com
Senior Fixed Income Thematic Expert
Willem Bouwman
willem.bouwman@nl.abnamro.com
Fixed Income Portfolio Manager
Chris Huys
chris.huys@nl.abnamro.com
Senior Fixed Income Portfolio Manager
Shanawaz Bhimji
shanawaz.bhimji@nl.abnamro.com
Fixed Income Portfolio Manager
Jasvant Jadoenathmisier jasvant.jadoenathmisier@nl.abnamro.com
Assistant Fixed Income Portfolio Manager
Carman Wong
carman.wong@hk.abnamro.com
Global Emerging Market Fixed Income Head
Grace M K Lim
grace.m.k.lim@sg.abnamro.com
Senior Fixed Income Analyst
Barbara Cheung
barbara.cheung@hk.abnamro.com
Fixed Income Analyst
Annemijn Fokkelman
annemijn.fokkelman@nl.abnamro.com
Global Head Equity Strategy & Portfolio Management
Maurits Heldring
maurits.heldring@nl.abnamro.com
Senior Equity Research & Advisory Expert
Jaap Rijnders
jaap.rijnders@nl.abnamro.com
Senior Equity Research & Advisory Expert
Ralph Wessels
ralph.wessels@nl.abnamro.com
Equity Research & Advisory Expert
Piet Schimmel
piet.schimmel@nl.abnamro.com
Senior Equity Thematic Expert
Paul van Doorn
paul.van.doorn@nl.abnamro.com
Senior Portfolio Manager Equities
Chris Verzijl
chris.verzijl@nl.abnamro.com
Portfolio Manager Equities
Martien Schrama
martien.schrama@nl.abnamro.com
Profile Manager
Chew Hwee
chew.hwee.lim@sg.abnamro.com
Head Asia Equity Strategy
Javy Wong
javy.wong@hk.abnamro.com
North Asia Equity Strategist
QUANTITATIVE ANALYSIS AND RISK MANAGEMENT Hans Peters
hans.peters@nl.abnamro.com
Head Investment Risk
Paul Groenewoud
paul.groenewoud@nl.abnamro.com
Quant Risk Specialist
Linus Nilsson
linus.nilsson@nl.abnamro.com
Quant Risk Specialist
INVESTMENT COMMUNICATIONS Diese Verรถffentlichung wird vom Global-Investment-Communications-Team erstellt. Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, wenden Sie sich bitte an I-Comms.Global@nl.abnamro.com. 22
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September / 2016
23
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Bremen
Frankfurt
Köln
Nürnberg
Contrescarpe 75a 28195 Bremen Telefon +49 421 64 922 - 0
Bethmannstraße 7-9 60311 Frankfurt Telefon +49 69 2177 - 0
Gereonstraße 15-23 50670 Köln Telefon +49 221 1624 - 0“
Karl-Grillenberger-Straße 3 90402 Nürnberg Telefon +49 911 234 248-0
Dortmund
Hamburg
Mannheim
Stuttgart
Hansastraße 59 44137 Dortmund Telefon +49 231 5419 - 0
Harvestehuder Weg 8 20148 Hamburg Telefon +49 40 30 808 - 0
Am Oberen Luisenpark 5 68165 Mannheim Telefon +49 621 397 245 - 0
Richard-Wagner-Straße 44 70184 Stuttgart Telefon +49 711 305 843 - 0