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INTERNET FOR THINGS
Nein - das ist kein Fehler in der Headline. Wir alle kennen das IoT, oder vielleicht ausführlicher formuliert das „Internet of Things“. Nun hat sich ein Frankfurter Start-Up überlegt, wie man den Rückkanal eines Objekts oder Produktes, das rein physisch ist, gestalten kann. Was genau dahinter steckt und wo Marken und Unternehmen diese Technologie anwenden können, um ihren Produkten überall eine Stimme oder Sound zu verleihen, dass verrät uns Thomas Nieraad, CEO der Connect One Digital AG, in einem Gespräch.
A&B: Ein Bericht über die Connected One Digital AG titelt mit der Headline „Das Bierglas der Zukunft spricht mit Ihnen“. Was sagt es denn?
Hallo. Ich bin Dein Bierglas und Du kannst nach wie vor ganz normal aus mir trinken. Aber wenn Du magst, kann ich Dir jetzt noch viel mehr bieten. Schau doch mal. Und das wirklich schöne ist, dass es morgen ganz andere Aussagen treffen kann, die exakt zum User passen. Wir emotionalisieren und heben den Biergenuss auf ein neues Level.
A&B: Ihr bietet die Verbindung zwischen der physischen und digitalen Welt. Was genau bedeutet das?
Wir geben ganz normalen Produkten des täglichen Lebens eine eindeutige digitale Identität und damit die Möglichkeit, als digitaler Kommunikationskanal von der Marke zum Konsumenten und zurück genutzt zu werden. Damit erhalten diese Produkte neue Funktionalitäten und Werte. Die Marken nutzen neue, erstklassige Customer Touch Points und die Konsumenten neue Produkterlebnisse. Die Digitalisierung als solche wird haptisch und emotional aufgeladen. Wir nennen dieses neu entwickelte Prinzip „objektbasierte Kommunikation“: Aus Objekten entstehen Beziehungen.
A&B: In wieweit können Brands diese Touchpoints für sich aktivieren und welchen Nutzen ziehen Unternehmen hieraus?
Jede Brand stellt sich die Frage: Wie erreiche ich am besten meinen Konsumenten? Und je kleiner oder differenzierter die Zielgruppe ist, desto schwieriger wird das natürlich. Kann man sich also einen besseren Weg der Konsumentenansprache vorstellen, als über das Produkt selbst, das der Konsument schon gekauft hat und nutzt? Das heißt: 1:1 Kommunikation zwischen Marke und Konsument. Keine Streuverluste. Keine Werbekonkurrenz. Kommunikation direkt zum Nutzungszeitpunkt und im originären Nutzungsumfeld. Und der Konsument macht das immer freiwillig. Er wird nicht ungebremst von Information überflutet sondern gezielt informiert und entscheidet sich aktiv dafür, diese Möglichkeit zu nutzen. Die gesamte Ansprache läuft gleichermaßen zielgenau wie DSGVO-konform ab. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Touchpoint grandios ist und für Marken ein ungeheurer Zugewinn im Customer Journey bedeutet.
A&B: Unter Euren Kunden findet man u.a. Marken, die Eure Technik im Rahmen von Customer Loyalty Programmen eingesetzt haben. Wie funktioniert das?
Ja, hier wird bspw. ein Basis-Bonusprogramm angeboten, bei dem der Konsument für jede Verwendung oder Aktivierung des Produktes Punkte erhält, die dann nach Erreichen einer Zielpunkte-Zahl in ein Incentive umgewandelt werden. Das gute alte Prinzip der 10er Karte wurde wunderbar digitalisiert und ist im Markt Shop-übergreifend problemlos einsetzbar.
In definierten Zeitintervallen oder zu bestimmten Anlässen (bspw. Sportereignisse, Ferien, Feiertage) werden den Konsumenten dann über die gleichen Produkte ergänzende Promotions angeboten. Die Inhalte, die über die genutzten Produkte angeboten werden, kann die Marke sowohl inhaltlich als auch in ihrer regionalen Zuordnung jederzeit verändern und variieren.
A&B: Nun dreht sich im A&B alles um das Thema Audio – wie lassen sich Eure Kontaktpunkte auditiv aktivieren?
Jeder Customer Touch Point, ob im B2B, im B2C oder im Service, bietet grandiose auditive Möglichkeiten der Kundenansprache. Man stelle sich vor: über jedes genutzte Produkt ist das Soundlogo der Marke abrufbar. Oder gibt Hinweise auf Produktneuheiten.
Oder in ganz praktischer Anwendung. Man denke nur an die altbekannte Packungsbeilagen von Medikamenten. Vor allem für ältere Menschen oftmals eine Herausforderung das zu lesen. Über unsere Technik, können die Inhalte ganz einfach gehört werden und vor allem können diese Inhalte auch personalisiert und individuell ausgeliefert werden.
Ähnlich verhält es sich für Warnhinweise oder Serviceangebote auf den Produkten. Auch da ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Grandios finde ich den Ansatz, über Soundfiles mit einer definierten Zeit bestimmte Vorlaufzeiten zu steuern, die für eine gutes Produkterlebnis wichtig sind, bspw. Auftau- oder Vorbereitungszeiten.
A&B: Wie könnte so eine Aktivierung bspw. in der Hotellerie aussehen? Wo findet Eure Technik hier Anwendung?
Mit dem Audio-Code lassen sich bspw. Hotelzimmer wunderbar innovativ vernetzen.
Einmal installiert können verschiedene Inhalte tagesaktuell eingespielt werden. Wenn der Gast Fragen hat, fragt sie zu jeder Zeit und wird mit einer ansprechenden Audio-Interaktion entweder innovativ unterhalten oder mit den gewünschten Informationen versorgt. In jedem Fall steigen Service- und Wohlfühlgrad.
A&B: Wie wird sich das Thema Künstliche Intelligenz auf Euer Business auswirken?
Wir binden die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz bereits heute aktiv in unsere Entwicklungen und Arbeit ein. Das führt dazu, dass wir unseren Kunden noch schnellere und bessere inhaltliche Angebote machen können, wie sie über ihre Produkte mit ihren Kunden in Kommunikation treten können. Und hier stehen wir alle ja erst am Anfang.
A&B: Die Welt wird immer digitaler – was sind zukünftige Anwendungsbereiche von Eurer Technik?
Wir glauben daran, dass „objektbasierte Kommunikation“ ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen Lebens sein wird. Und der Hintergrund ist ganz simpel: Sie verbindet die Schönheit, den Nutzen und die Vorteile der bestehenden Produkte mit digitalen Möglichkeiten und macht sie damit noch besser. Sie gibt den Verwendern neue Möglichkeiten und Werte, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Der Customer Journey kann wunderbar erweitert werden. Und das ist doch eine schöne Perspektive.
CLOUD ODER RÜBEN?
Mit unserer Cloud vermeiden wir die Rüben.
DIGITAL ODER REAL?
Wir machen „Digitalisierung zum Anfassen“.
DIGITALE PRODUKTE SIND...
...faszinierend.
PRODUKTE OHNE DIGITALEN TOUCHPOINT SIND..
...auch gut und schön.
DAS INTERNET OF THINGS WIRD...
...zum Internet for things.