13 minute read
HANDWERKSKUNST
DAS REVIVAL
VON HANDWERK
Im Spannungsfeld zwischen Prestige, Design, Ethik, Nachhaltigkeit, Ressourcen und Preisdurchsetzbarkeit.
TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG
Karaks Fliesen entstehen aus einer Kombination von Digitaltechnologie und traditioneller Brenntechnik.
Formdepot Member Lauter produziert im Waldviertel.
Kaum eine andere Branche ist so sehr mit Leidenschaft und Kreativität verbunden wie professionelles Handwerk. Dennoch litt österreichische Handwerkskunst lange unter ihrem Image, dem mangelndem Anreiz für die Handwerkslehre sowie den Gepflogenheiten einer Wegwerfgesellschaft. Aber schon vor der Coronapandemie war ein gewisses Revival im Handwerk zu spüren, basierend auf einem größerem Respekt gegenüber per Hand gefertigten Produkten mit höherer Qualität, regional, nachhaltig und ressourcenschonend hergestellt.
Die Krise der letzten Monaten sowie die damit einhergehende Werteverschiebung im Bewusstsein von uns Konsumenten hat regionalem Handwerk zu neuem Prestige verholfen. Die Auftragsbücher sind voll, kompetente Handwerksbetriebe gefragter denn je, gute Handwerker Mangelware. Der plötzlich steigenden Nachfrage nach handwerklich gefertigten Produkten stehen neue Herausforderungen gegenüber: die Rohstoffverknappung, die damit verbundenen Preiserhöhungen respektive Lieferschwierigkeiten sowie der Fachkräftemangel. Denn es war lange Zeit schlichtweg nicht „in“, anstelle eines Studiums nur eine Lehre zu machen. Zudem wird die Erwartungshaltung seitens der Kunden zu nachhaltiger Fertigung mit ästhetischem Designanspruch immer größer.
PLANUNG & DIGITALISIERUNG
So bewahrheitet sich heute für Heinz Glatzl, Innenarchitekt und Geschäftsführer von M&G, das alte Sprichwort „Handwerk hat einen goldenen Boden“, „denn die Branche rennt den fachmännischen Handwerkern förmlich hinterher“. Aus seiner Sicht ist „die aktuelle Situation in der Planungsphase und am Bau aufgrund der Rohstoffverknappung sowie den teilweise fünffach so hohen Materialpreisen eine brutale Herausforderung. Daher ist es für uns sehr schwierig, verbindliche Preisofferte an Kunden abzugeben. Im Moment ist die Luft etwas raus und es gilt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird. Manche Kunden verschieben sogar aufs nächste Jahr.“ Dass sich ein guter Handwerker heute „eine goldene Nase verdienen könne“, sieht auch Manfred Bauer, Geschäftsführer bei Mandl & Bauer. „Allerdings braucht es Leidenschaft für das Gewerk, Flexibilität bei den Arbeitsstunden und Bereitschaft zur Mobilität, denn viele Kunden sind (inter)national verstreut. Die Gehälter werden steigen müssen.“
Eine weitere Komponente stellt der Einzug der Digitalisierung in die Planungsphase dar. „Das Handwerk verlagert sich immer mehr raus aus der Werkstatt rein in die Arbeitsvorbereitung. So ist auch handwerkliches Können selbst bei jenen Mitarbeitern gefragt, die digitalaffin sind und am Computer die Detailplanung erstellen. Denn Letztere funktioniert nur, wenn man das Handwerk auch wirklich selbst gelernt hat und
Raku – so heißt die traditionelle japanische Brenntechnik, die Karak verwendet.
Verständnis für die einzelnen Arbeitsprozesse mitbringt.“ Auf diese Weise könne man bereits im Entwurf den Stress bei der späteren Tätigkeit in der Werkstätte oder am Bau rausnehmen, ist Heinz Glatzl überzeugt.
LEIDENSCHAFT & HANDWERKSETHIK
Im Zeitalter der Digitalisierung verspürt auch das Formdepot schon lange eine gewisse postindustrielle Nostalgie für das Vorindustrielle. Wir Konsumenten sehnen uns – speziell nach Monaten der Kommunikation via Digital Devices mit ihren glatten, kühlen Oberflächen – nach natürlichen Materialien mit Struktur und Haptik. Nach Objekten, die erst durch ihre kleinen Unebenheiten zu Unikaten werden und liebevoll in einer Werkstatt per Hand gefertigt wurden. Hinzu kommt unsere verstärkte Neugierde nach der Herkunft der Materialien sowie den genauen Schritten im Fertigungsprozess. Ein Paradeunternehmen für leidenschaftliches „Schaffa“ ist der Vorarlberger Handwerksbetrieb Karak in Bludenz. Hier werden in einer ehemaligen Spinnerei kunstvolle Fliesen nach der japanischen Raku-Brennmethode hergestellt. Als junge Manufaktur vereint das Team aus sieben Mitarbeitern somit Leidenschaft, Tradition und Moderne. „Jede unserer RakuFliesen wird einzeln 36 Mal in die Hand genommen, geht sprichwörtlich durchs Feuer, ehe sie Anwendung findet und verlegt wird“, erzählt Thomas Röster, einer der beiden Geschäftsführer. „Unsere Aufgabe ist das Erhalten von Materialien, die Begeisterung für den kreativen Prozess sowie der Respekt vor der dafür notwendigen Geschwindigkeit, die Menschen beim gestalterischen Handwerk gut tut.“
Dass es allerdings speziell auf der Baustelle nicht immer friedlich zugeht, bringt Peter Speil, Prokurist beim Bau- und Zimmereiunternehmen Geischläger, ins Spiel. Gerne wird unter den einzelnen handwerklichen Betrieben die Schuld dem anderen zugeschoben. Da brauche es eine eigene Streitkultur, denn alle in Österreich geltenden Normen und Regelwerke könne
man nicht kennen. „Eigentlich sollten sich die Handwerker bei Mangel, Schäden oder Fehlern diese Dinge untereinander ausmachen. Viele schützen sich jedoch schon vorher durch alle möglichen Versicherungen oder Gewährleistungen. Darunter leiden die Handwerksethik und der gegenseitige Respekt. Gibt es dann tatsächlich Probleme, wird oftmals gleich prozessiert“, bemängelt auch Thomas Rösler. „Ursprünglich hatten wir das Handwerk vom handwerklichen Tun gelernt und an Generationen weitergegeben, zudem stets eine ehrliche Rechnung gestellt. Heute wird schon die Jugend viel zu spät ans Handwerk und seine Lehren herangeführt, und es wird ihr viel zu wenig Integrität beigebracht.“ Die richtige Handwerkskultur entsteht für ihn aus dem Zelebrieren von Leidenschaft und Respekt vor dem anderen. Für Glatzl ist Handwerk sogar vergleichbar mit einem Teamsport. Allerdings sei es leichter, eine elfköpfige Fußballmannschaft zu coachen als sämtliche Handwerker unterschiedlicher Betriebe samt Bauherren am Bau. Peter Speil legt noch eines drauf, denn er fühlt sich nicht selten als Zirkusdirektor.
ROHSTOFFMANGEL & PREISERHÖHUNG
Auf die Frage, ob denn die Verknappung an hochwertigen Materialien sowie die dadurch steigenden Preise die derzeitige Euphorie für handwerkliche Verarbeitung ausbremsen könnte, meint Silvia Berghofer, Geschäftsleitung der seit 1909 in Wien bestehenden Möbelwerkstätten Seliger: „Die Herausforderung sehe ich eher in unserer Firmenphilosophie, bei der Umsetzung individueller Wünsche wortwörtlich glückliche Kunden haben zu wollen.“ Als Spezialist für sogenanntes „bespoke furnishing“ (genau wie besprochen) bietet Seliger maßgefertigte Möbel sowie ausgewählte Modelle internationaler Hersteller unter einem Dach an. Der Begriff „bespoke“ steht dabei für höchste Individualität in allen Bereichen der Raumgestaltung und damit für eine unvergleichliche Qualität des Wohnens. Grundvoraussetzung sei aktives Zuhören schon beim ersten Beratungsgespräch. Die Umsetzung sowie der Feinschliff finden schließlich in der Handwerksstätte statt. stoffverknappung verbundenen Lieferverzögerungen. Denn das Familienunternehmen legt höchsten Wert auf Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Budgettreue. Allerdings sind aufgrund der Pandemie viele Lieferketten immer noch unterbrochen. Gefragt ist Flexibilität. Langjährige, stets erfolgreiche firmeninterne Prozesse müssen neu gedacht und adaptiert werden. Dennoch entsteht beim Team nicht selten in der Planung unnötiger Stress – sei es, weil gewisse Maßanfertigungen aufgrund fehlender Materialien und Zutaten nicht termingetreu umgesetzt werden können, sei es, weil die Werkstatt überquillt an gefertigten Möbeln, die aufgrund von Zeitverzögerungen am Bau nicht geliefert werden können.
FACHKRÄFTEMANGEL & EMPLOYER BRANDING
Auch Peter Speil sieht keine große Gefahr aufgrund derzeitiger Verknappung von Ressourcen oder höherer Rohstoffpreise. Die Problematik komme eher aus dem fehlenden Nachwuchs und dem Fachkräftemangel, denn „Handwerk ist am Land zu Hause“. Das Unternehmen hat sich in den letzten Monaten aufgrund seiner
Die Möbelwerkstätten von Seliger bestehen seit 1909 – haben heute optisch aber wohl wenig mit den damaligen gemein.
Firmengröße von circa 70 Mitarbeitern als überaus krisenresistent erwiesen. Jedoch sei es eine große Herausforderung, neue Lehrlinge sowie Fachkräfte zu gewinnen. Dabei ist nicht das Geld, sondern eher der familiäre Background der Anreiz, weil schon der Großvater oder Vater Maurer war. Dennoch setzt Geischläger auf Incentives wie Firmenwagen, Handy oder iPad respektive Laptop bei Bedarf. Das Wichtigste sind aber das persönliche Lob, die Anerkennung sowie der Respekt vor dem geleisteten Tagwerk der Mitarbeiter. Ähnlich einer Kleinfamilie verbringt das Gros des Teams von Montag bis Donnerstag auf Baustellen in Wien und Umgebung und ist hierfür in eigenen Mitarbeiterwohnungen untergebracht. Peter Speil besucht sie regelmäßig persönlich, denn Lob und Respekt auf Augenhöhe sind ihm wichtig. Das fördere auch bei kurzfristig auftretenden Gefahren oder Problemen die Eigeninitiative und aktive Mithilfe der Mitarbeiter – selbst außerhalb der Arbeitszeit. neue Maßnahmen nach innen gesetzt. Während sich einige erstmals in Lehrlingsinitiativen versuchen, wurde bei der Firma Seliger ein eigener Verantwortlicher ausschließlich für Human Ressources sowie Employer Branding eingestellt, um Anreize fürs Tischlerhandwerk zu schaffen. Die gesamte Unternehmensgruppe umfasse 320 Mitarbeiter, davon allein 220 nur im Handwerk. „Obwohl im letzten Jahr nur kurzfristig Kurzarbeit angesagt war, hat die Arbeitsmoral darunter gelitten“, so Silvia Berghofer. Ihr persönliches Learning aus der Pandemie sei neben der Überzeugung, dass es immer weiterginge, eine gewisse Gelassenheit, denn man habe gelernt, nicht alles beeinflussen zu können. Die Firma denke in Generationen. Daher sei sie besonders stolz, dass erst unlängst ihr Neffe ins Unternehmen eingestiegen ist. „Langjährige Handwerkskunst ist aus klassischen Betrieben entstanden“, unterstreicht auch Rainer Sommer, Head of Marketing beim Unternehmen List GC. Sein Motto: „Tradition meets innovation“, denn stehen bleiben gehe auch im Handwerk nicht. Zudem brauche es heute die Unterstützung durch die Digitalisierung. Neben der laufenden Aus- und Weiterbildung, Team Building Events, Homeoffice und Arbeitsgruppen zum Thema New Work sowie Mitarbeiterbenefits bedarf es eines modernen Maschinenparks parallel zum Spezialhandwerk.
NACHHALTIGKEIT
Eine brennendes Thema ist darüber hinaus der Ruf nach Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung geworden. So geht heute ein gewisser Premiumanspruch der Konsumenten mit der ökologischen Frage nach alternativen Materialien, Fertigungen sowie dem Energieantrieb einher. „Corona kann man aussitzen, indem man zu Hause bleibt, den Klimawandel nicht“, konstatiert Peter Speil. „In Wahrheit betonieren wir alles zu! Somit kann Beton mit seinem hohen Anteil an grauer Energie nicht der Baustoff der Zukunft sein. Die Branche muss hier zugunsten des Umweltschutzes dringend an Alternativen arbeiten und das Angebot wieder reduzieren. Immerhin gibt es enorme Förderungen für umweltfreundliche Baumaterialien. Fakt ist aber, Granit aus China ist immer noch günstiger als aus dem Waldviertel“. Steigende Nachfrage nach Vollholzmöbeln konnte das Unternehmen Schwarzott, kompetentes Einrichtungshaus mit eigener Werkstatt aus Baden, verzeichnen. Als Ergänzung zur bewusst in Europa ausgewählten Markenware im Möbelhaus werden in der hausinternen Tischlerei immer mehr Sonderanfertigungen ausgeführt. So ist besonders die Frage nach individuellen Lösungen für Arbeitsbereiche und Homeoffice gestiegen, die getrennt vom Wohnraum sein sollten. „Selbst unsere erfolgreichste Marke Team 7, die bereits in den Achtzigerjahren auf Biomöbel setzte, bietet mittlerweile Maßanfertigungen an. Jedoch ist auch hier der Designanspruch enorm gestiegen“, erzählt Peter Schwarzott. „Alles muss den heutigen Trends entsprechen und optisch ansprechend sein. So setzt etwa Team 7 dünne Glasplatten für eine zeitgemäßere Optik ein.“
DESIGNÄSTHETIK & PERFEKTION
Der Nachhaltigkeitsaspekt lässt sich allerdings nicht immer in Einklang mit dem extrem hohen Designanspruch der Kunden bringen, weiß Ulrike Brandner-Lauter vom Fliesenspezialisten Lauter. Während man früher im Showroom anhand von Mustern die richtigen Badezimmerfliesen wählte, hat die Verfügbarkeit vieler Bilder und Impulse rund um Pinterest, Instagram & Co. den Anspruch extrem nach oben geschraubt. Etliche Kunden kämen bereits mit eigenen Moodboards und Fotos, um ein wahrlich „instagrammables“ Bad zu bekommen. Das Gäste-WC ist vielerorts sogar zum DesignAushängeschild eines Hauses geworden. Dabei sind viele dieser Instagram-Bilder nur
Yachtprofi List GC trägt Handwerkskunst übers Wasser.
Renderings und technisch gar nicht umsetzbar. „Letztendlich geht es aber darum, dem Kunden eine Stimmung, ein Lebensgefühl anstelle von Oberflächen zu verkaufen. Aufgrund der vielen Stile ist das Beratungsgespräch heute am wichtigsten, um den Kunden genau zu seinem persönlichen Lebensstil sowie von der virtuellen in die reale Welt zurückzuführen. Dabei muss der höhere Anspruch an Design, Ästhetik, Qualität und Materialverarbeitung in Relation mit der tatsächlichen Lebensqualität gebracht und mit der richtigen Beleuchtung harmonisch abgestimmt werden. Man denke nur an ein weiß verfliestes Bad und einen Hund“, erzählt Brandner-Lauter aus Erfahrung. Diese Forderung nach Top-Qualität verspürt auch Manfred Bauer: „Es geht wieder Richtung Handwerk, weil sich unsere Kunden ein individuelles Produkt, aber mit der Perfektion der industriellen Fertigung wünschen. Während es früher wirklich reinstes Handwerk war, kann heute bei den Metallbetrieben als Zulieferer mittels Laserzuschnitt genauer gefertigt werden. So wird bei M&B mittlerweile beim Ofenbau mit 2/10-mm-Genauigkeit gezeichnet.“ Das Preisthema sieht er trotz Rohstoffverknappung nicht, eine gewisse Preisdurchsetzbarkeit ist in seiner Branche gegeben. Die wahren Herausforderungen seien der Zeitfaktor sowie die erwartete Perfektion. Auch könne er von keiner Entschleunigung während der letzten Coronamonate sprechen, sondern eher von einer Beschleunigung. Der größte Stress entstehe durch die strikten Bauzeitpläne und Bauverordnungen, die eingehalten werden müssen, und zwar bei chaotischen Lieferzeiten und Projektverschiebungen. „Unsere Branche müsste – salopp gesagt – wieder gechillter werden. Alles soll immer auf Biegen und Brechen gehen, das führt zu einer Ausnahmesituation am Bau, wodurch die wahren Troubles entstehen. Unsere Strategie ist es daher, bereits ein Maximum in der Vorfertigung herzustellen, um die Zeit auf der Baustelle zu verkürzen.“
SEHNSUCHT & NEUE WERTE
In den ersten Wochen der Pandemie, als Grenzschließungen, Lockdown und allgemeine Verunsicherung herrschten, musste auch das sonst auf alle Prozesse eingespielte Team der List GC rasch auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren. Die Routine in vielen der gelernten Arbeitsabläufe wurde durch neue ersetzt, interne Prozesse optimiert und Rohmaterial teils regional eingekauft. Bereits seit mehr als 70 Jahren vereint das Unternehmen List General Contractor bei der Ausstattung exklusiver Motor- und Segelyachten sowie privater Apartments und Residenzen modernstes Projektmanagement mit professioneller Handwerkskunst. Doch gerade während dieser Monate, als Reisen, Raum und Zeit zum neuen Luxus avancierten, nahm in der Gesellschaft eine komplett neue Sehnsucht langsam
Die Tüftler von M&G bei der Arbeit. Denn Planung ist das Um und Auf.
Formen an – in Verbindung mit der Leidenschaft für die Weite des Meeres, dem Streben nach Freiheit, Abgeschiedenheit, privatem Rückzugsort und Exklusivität zu Wasser, ohne auf die Annehmlichkeiten zu Lande verzichten zu müssen. Die Nachfrage nach luxuriös ausgestatteten Yachten nahm zu, anerkannte europäische Werften sorgten für volle Auftragsbücher, und die Motor- oder Segelyacht wurde förmlich über Nacht zum neuen Luxusgut respektive Wertanlageprodukt.
„Auch wenn dieses prestigeträchtige Leben nur einer sehr kleinen Klientel vorenthalten ist, spielt auch hier Geld immer eine Rolle“, erzählt Rainer Sommer. „Gesucht werden stets ästhetisch wie technisch ansprechende Materialien und Oberflächen, die lösungsorientiert in die kleinsten Winkel einer Yacht integriert und vor allem im Außenbereich sonnen-, wind- und wasserresistent verkleidet werden müssen. Daher bedarf es eines harmonischen Zusammenspiels zwischen Designern, Ingenieuren und Handwerkern.“ Zudem habe sich der Lebensraum sehr stark in den Außenbereich einer Yacht verlagert, wodurch Innen und Außen auch zu Wasser ineinander verschmelzen und Designerstücke mit neuen Oberflächenmaterialien, Stoffen und höchster Ästhetik gefragter sind denn je.
Bleibt zuletzt die Frage, wie wir Endkonsumenten mit diesen Herausforderungen umgehen sollen? Am ehesten empfiehlt sich das Aufsuchen eines Gesamtanbieters à la Formdepot, das sämtliche Gewerke von der Planung bis hin zur Umsetzung unter einem Dach anbietet. Aber auch das Unternehmen Schwarzott kümmert sich im Privatbereich – dank seines eigenen Einrichtungshauses – um die Kompletteinrichtung im Zuge eines Gesamtkonzeptes – vom Boden über die Möbel bis hin zu den Vorhängen. Dies inklusive der Organisation der dafür notwendigen Handwerker, wodurch viele Prozesse einfach runder laufen.
Gefragt nach den heutigen Kundenwünschen respektive einer eventuell steigenden Nachfrage nach All-in-Komplettlösungen eines einzigen Kompetenzanbieters im Handwerk bestätigt uns Jörg Zecha von den Begründern: „Unser erstes wirklich großes Projekt für eine kompetente Gartengestaltung, das wir komplett – mit umfassender Projektbegleitung – abwickeln durften, war 2008. Hier hatten wir die kuriose Situation, dass unser Kunde den Auftrag an uns mit der Bedingung vergeben hatte, dass er für den Außenbereich nur uns als Ansprechpartner hat. Somit hatten wir uns diesen Weg der Projektumsetzung eigentlich nicht ausgesucht, sondern wurden von Kundenseite dorthin geführt. Heute ist es für uns Begründer bei den meisten größeren Gartendesignprojekten inklusive professioneller Beratung und Planung eigentlich Standard, für unsere Kunden die Schnittstelle zu den restlichen Handwerkern zu bilden. Diese Dienstleistung wird auch gerne bezahlt, da unsere Auftraggeber diese auch mehr als zu schätzen wissen. Denn gerade im Zusammenhang mit dem derzeitigen Fachkräftemangel ist es wichtig, auf langjährige Kompetenz verweisen zu können. Es gibt in allen Gewerken sehr gute Handwerker beziehungsweise Handwerksbetriebe, diese zu finden ist allerdings nicht immer einfach, daher setzen wir auf ein langjähriges Zusammenspiel mit unterschiedlichsten Unternehmen.“ ∏