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Mehr Bio-Cocktailtomaten im deutschen Supermarkt

Nach unbeständigem Wetter in der ersten Aprilwoche ist die BioGewächshausgemüse-Saison inzwischen voll und ganz im Gange. Auf Gurken und Auberginen folgten Tomaten und Paprika. Da Spanien aufgrund des kalten Wetters im Dezember und Januar die Saison schnell zu Ende gebracht hat, gab es vor allem bei Paprikas und Strauchtomaten eine kleine Lücke. “Wir konnten zwar nicht früher liefern, aber unsere Produkte waren wirklich gefragt,“ sagt Coert Lamers von Nautilus Organic.

“Im Inland hat die Nachfrage des Ein zelhandels nach Bio-Gewächshaus gemüse zum Glück wieder zugenommen. Deutsche Supermärkte stellen sich immer mehr Cocktailtomaten in die Regale. Bisher waren es fast ausschließlich Strauchtomaten, jetzt geht man den Schritt hin zu einer etwas kleineren Genusstomate.“ Wenn man den Handel mit Großbritannien betrachtet, scheint der Brexit in dieser Saison keine großen zusätzlichen Auswirkungen auf die Bio-Erzeugergemeinschaft zu haben. “Zwei Jahre lang war es spannend, aber jetzt scheint es zu klappen. Die Vorschrift über phytosanitäre Zertifikate wurde vom 1. April 2021 auf den 1. Januar 2022 verschoben. Auf der Zollseite gibt es mehr zu tun, aber das regelt der Exporteur, mit dem wir zusammenarbeiten. Und die Paletten müssen einer Wärmebehandlung unterzogen werden, bevor sie die Grenze passieren dürfen. Alles in allem macht das den Handel mit dem Vereinigten Königreich weniger flexibel. Die von uns abgeschlossenen Verträge sind die gleichen wie in den Vorjahren und wir warten ab, wie sich die Dinge entwickeln. Ich gehe nicht davon aus, dass es viele Probleme geben wird.“

ANBAUFLÄCHE

Die Anbaufläche von Bio-Gewächshausgemüse ist in dieser Saison leicht zurückgegangen. „Die fünf Hektar mit Strauchtomaten und Paprikas, davon jeweils zweieinhalb Hektar, die Wouters Green anbaute, sind weggefallen. Der Erzeuger ist ursprünglich ein Pflanzenzüchter und entschied sich, diese fünf Hektar auch auf Beetgut umzustellen. Diese Differenz wurde durch die kürzlich erfolgte Mitgliedschaft eines weiteren Produzenten, nämlich Maatschap Van Luijk, einigermaßen ausgeglichen. Neben Strauchtomaten und Paprikas baut dieses Unternehmen auch süße Spitzpaprikas und Sweetelle-Naschtomaten an.“ Im Gewächshaus von Frank de Koning wird unterdessen wieder etwas Neues ausprobiert. Der biodynamische Erzeuger beschäftigt sich in kleinem Umfang mit der rot-gelb geflammten Enjoya-Paprika. Er probiert auch verschiedene kleine Naschtomaten aus.

KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN

Die Frage bleibt indes, ob Bio-Gewächshausgemüse verpackt werden sollte oder nicht. „Der allgemeine Trend ist, dass wir – der Verbraucher, der Einzelhändler und auch wir als Biovereinigung – von den Plastikverpackungen wegkommen wollen. Es kommen noch mehr Zuckerrohrschalen, zum Beispiel für Strauchtomaten. Bei Gurken gibt es eine Nachfrage nach Banderolen, obwohl die Gurke in Plastik länger haltbar ist. Der Trend zur Plastikfreiheit besteht schon seit ein paar Jahren, scheint aber durch die Corona-Krise etwas abgeschwächt worden zu sein.“ (JH) 

clamers@nautilusorganic.nl