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Wie sich Ernteprognosen für Erzeuger und Einkaufsor ganisationen als vorteilhaft erweisen können

Gründer Eric Verhoeff, Kaz Vermeer und Bas Nootebos

Wie sich Ernteprognosen für Erzeuger und Einkaufsorganisationen als vorteilhaft erweisen können

Viel wurde in den vergangenen Jahren in die Sammlung und Implementierung von Daten investiert. So auch vom Unternehmen VanBoven von Kaz Vermeers. Gemeinsam mit zwei Mitgründern macht er anhand von Daten Voraussagen über die Ernte von Gemüse wie Brokkoli. Diese Daten sind sowohl für Erzeuger als auch für Einkaufsorganisationen von großer Bedeutung.

USER Achter Kapelsestraat

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“Der Erzeuger weiß erst bei der Ernte genau, wie viel Brokkoli er hat. Die tatsächliche Ernte weicht eigentlich immer von den Erwartungen ab, sodass die Einkaufsorganisationen erst sehr spät wissen, wie viel Produkt sie bekommen werden, um ihre Kunden zu beliefern,” sagt Kaz Vermeer. “Sie können einen Vorrat an vielen Produkten aufbauen, dies gilt jedoch nicht für Frischwaren. Wenn ein Produzent zu wenig Brokkoli liefert, weil seine Prognose falsch ist, muss die Einkaufsorganisation

Der Züchter hat Zugang zu einem Webportal

Das Gemüse wird mit einer Drohne inspiziert Foto der Handlung von einer Drohne genommen

mehr kaufen. Liefert ein Produzent zu viel Brokkoli, muss dieser schnell verkauft werden. In beiden Fällen führt dies zu Panik und erheblichen Preisschwankungen, was wiederum zur Verschwendung in der Kette der Frischwaren führt, und daran wollen wir etwas ändern.”

FRISCHES GESICHT

Das Unternehmen VanBoven wurde 2019 von den drei Freunden Kaz Vermeer, Bas Nootebos und Eric Verhoeff nach ihrem Abschluss an der Technischen Universität Delft und der Universität Wageningen gegründet. “Wir haben zur gleichen Zeit unseren Abschluss gemacht und teilten das Interesse an Daten, an der Agrarbranche und am Unternehmertum. Aus diesem Interesse heraus machten wir uns an die Erforschung der Möglichkeiten und schlossen uns zusammen, um die Leistungsfähigkeit von Daten auf die Landwirtschaft zu übertragen. Im Jahr 2019 haben wir Pilotprojekte in diversen Unternehmen gestartet, von Blumenzwiebeln bis hin zum Ackerbau. Auf diese Weise haben wir in der Praxis entdeckt, wie wir mit Daten einen Beitrag zum Anbauprozess leisten können. Diese Pilotprojekte haben gezeigt, dass unsere Technologie insbesondere in der Gemüsebranche einen großen Mehrwert bieten kann. Dieses Jahr gehen wir in unsere dritte Saison, wir sind also ein frisches Gesicht in der Branche,” lacht Kaz.

ANGEBOT UND NACHFRAGE

“Mit unseren Erntevorhersagen bieten wir bis zu zwei Wochen an Prognosen. Dies entspricht genau der benötigten Zeit, um gemeinsam mit den Kettenpartnern Angebot und Nachfrage auszugleichen. Wenn der Markt ausgeglichen ist, bleiben die Preise stabil, wovon jeder etwas hat. Wir bieten den Erzeugern unseren Service in Form eines Abonnements direkt an, manchmal in Zusammenarbeit mit einer Einkaufsorganisation. Für diesen Betrag führen wir während der Saison eine umfangreiche Messungskampagne durch und der Erzeuger erhält Zugang zu unserem Webportal. Dort lässt sich genau ersehen, wie viele Pflanzen, wie viel Gemüse auf jeder Parzelle in welcher Größensortierung vorhanden sind und wo sie diese in der Parzelle finden können. Und das bis zu zwei Wochen im Voraus,” erklärt Kaz.

ANWENDUNG BEI BROKKOLI

Derzeit konzentriert sich VanBoven auf Brokkoli, eine im Freiland schwer vorhersagbare Pflanze. “Die Daten werden mit Drohnen gesammelt. Mit dieser modernen Technik können wir einige tausend Einzelpflanzen in einer halben Stunde prüfen; das ist ein Vielfaches von dem, was wir manuell machen könnten. Unsere Algorithmen wurden speziell entwickelt, um die einzelnen Brokkoliköpfe auf den Drohnenfotos zu erkennen und zu vermessen. Auf diese Weise messen wir, ob jede Pflanze bereits einen Kopf hat und wie groß dieser ist. In dieser Phase der Pflanzenentwicklung, der sogenannten generativen Phase, hat das Wetter den größten Einfluss auf das Wachstum. Wir bedienen uns daher auch der Wettervorhersage, um die Kopfentwicklung vorherzusagen. In der Praxis zeigt sich, dass unser Ansatz mit vielen Messungen im Feld viel besser funktioniert als Versuche, alles das aus der Ferne vorherzusagen,” erklärt Kaz. “In den letzten Jahren haben wir die ersten Auswirkungen des Klimawandels erlebt. Unsere Modelle beziehen diese Änderungen mit ein, indem sie jede Saison hinzulernen. Wenn das Wet-

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ter immer unberechenbarer wird, werden solche Lösungen in der Landwirtschaft immer mehr benötigt.”

NICHT IMMER EINE DROHNE

Für die Erfassung von Brokkoli-Daten nutzt VanBoven die Drohnentechnologie, aber nicht für alle Kulturen. “Die Drohne ist sehr praktisch für Brokkoli, aber letztlich geht es uns um die Daten und die Anwendung. Bei anderen Kulturen können die Daten auch von anderen Sensoren stammen. Die Sammlung und Anwendung von Daten zur Vorhersage von Ernten ist der Kern unseres Geschäfts.”

ZUSAMMENARBEIT IN DER KETTE

“Abgesehen von einem gerechteren Preis für den Erzeuger können unsere Daten auch dafür sorgen, dass Einzelhändler ihre Handlungskonzepte besser auf Produktionsschwankungen abstimmen können. Albert Heijn zum Beispiel könnte seine Werbeaktionen genau mit hohen Erträgen zusammenfallen lassen. Die Verwendung von Daten ist hierfür unverzichtbar,” sagt Kaz. “Durch die Bereitstellung von wirklich guten Vorhersagen kann sich ein Erzeuger dann in einem wichtigen Punkt von der Konkurrenz abheben. Und letztlich hat jeder etwas davon, wenn zwischen Angebot und Nachfrage eine optimales Gleichgewicht besteht.”

FRISCHEMARKT

“In den vergangenen Jahren haben wir unseren Service beim Brokkoli nach und nach ausgeweitet, aber im Prinzip ist die Ernteprognose für alle Arten von Freilandgemüse interessant. Wir werden unser Angebot in den kommenden Jahren sicherlich erweitern, zum Beispiel auf Blumenkohl. Die in Betracht kommenden Produkte müssen für den Frischemarkt und nicht für die Lagerung bestimmt sein. Darüber hinaus sind einige Produkte schwieriger zu messen, wie etwa im Boden wachsende Produkte. Es ist sicher nicht unmöglich, auch für diese Produkte Vorhersagen zu treffen, aber so weit sind wir noch nicht,” so Vermeer. “Nach dem Freilandgemüse ist Obst ein logischer Schritt. Diese Art von Produkt hat eine interessante Marktdynamik, bei der Erntevorhersagen wichtig sind. Im Moment prüfen wir auch ernsthaft die Möglichkeiten bei Erdbeeren. Gewächshausgemüse ist für uns derzeit noch weniger interessant, weil die Klimaschwankungen im Gewächshaus weniger stark sind als draußen.”

INNOVATION IN DER BRANCHE

Die Einführung einer Innovation in dieser Branche war eine Herausforderung für das Startup-Unternehmen. “Viele Erzeuger fanden unsere Lösung interessant, waren aber noch etwas zurückhaltend und schauten lieber bei den Nachbarn vorbei. Glücklicherweise gab es noch eine Reihe von innovativen Unternehmen, die die Rolle des Vorreiters übernehmen, wofür wir sehr dankbar sind. Wir arbeiten jetzt mit einer ansehnlichen Gruppe von Produzenten zusammen und stellen fest, dass immer mehr neue Erzeuger bereit sind, sich anzuschließen. Das ist eine schöne Entwicklung,” sagt Kaz. VanBoven wird oft gefragt, ob sie auch Pflanzenkrankheiten vorhersagen können. “Eine sehr verständliche Frage. Im Moment lautet die Antwort jedoch noch nein. Wir konzentrieren uns auf jeweils ein Problem, wobei der Schwerpunkt jetzt auf Erntevorhersagen und weniger auf der agronomischen Seite liegt. Das ist allerdings ein sehr interessanter Ansatz für die Zukunft.” (SR) 

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