Ausgabe 3/2015 Mitgliederjournal aktion tier –menschen für tiere e.V.
Bitte nicht abschneiden
Ringelschwanz-Kupierung bei Schweinen Gibt es alternativen zu kuhmilch?
So werden Schafe und Ziegen für Milch gehalten aktion tier kampagne
Kein Internethandel mit Tieren
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aktion tier – menschen für tiere e.V.
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redaktion Alexandra Diezemann Sächsische Straße 72 10707 Berlin journal@aktiontier.org Tel.: + 49 30 24535181 Fax: +49 30 68070004 Mobil: +49 172 3110212 gestaltung / illustrationen P. Bolz druck westermann druck GmbH D-38104 Braunschweig beiträge
Ursula Bauer, Dr. Florian Brandes, Alexandra Diezemann, Marion Gonzalez, Dr. Tina Hölscher, Jutta Nitzsche, Jan Peifer, Susan Smith, Regina Welk, Beiträge der Projektpartner Fotos: aktion tier, aktion tier/André Streinkrauß, aktion tier-Zossen, Ursula Bauer, Bolz, Florian Brandes, Alexandra Diezemann, ©disney, Fotolia.com, Kai Horstmann/Deutsches Tierschutzbüro, ÖSSM-Archiv, Jan Peifer, Christiane Thomas, Stichting AAP, Vias Design, B. Volmer, Regina Welk, Bilder der Projektpartner, Titel: © byrdyak - Fotolia.com
Ausgabe 3/2015; Gesamtauflage 200 000 nächster Redaktionsschluss: 12.10.2015 Die nächste Ausgabe von „mensch und tier“ erscheint am 18.12.2015 „mensch und tier“ ist das Mitgliederjournal des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V. und wird den Mitgliedern und den Projektpartnern von aktion tier kostenlos zugestellt. Alle Beiträge/Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Texte und Bilder werden gegebenenfalls auf der Website von aktion tier veröffentlicht. Redaktionelle Fremdbeiträge oder Leserbriefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rücksicht auf die freie Meinungsäußerung einbezogen. Für den Inhalt von Anzeigen ist die Redaktion nicht verantwortlich.
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editorial
Liebe Mitglieder, Projektpartner und Tierfreunde! Jede Jahreszeit hat doch etwas Besonderes – auch wenn einige jetztKontakt schon den lauwarmen Sommernächten hinterhertrauern I– der Herbst bringt doch viel Farbe und Gemütlichkeit in unser Leben. Gartenbesitzer sollten ihren Garten jetzt langsam auf die kälteren Monate vorbereiten. Doch aufgepasst! Ein zu aufgeräumter Garten nimmt vielen Tieren die Möglichkeit, Schutz zu suchen. Schneiden Sie bitte nicht sofort Beerensträucher und verblühte Stauden zurück, denn viele Gartenvögel picken sich hier noch das Beste heraus. Laub kann man in einer Gartenecke wunderbar zusammenrechen in dem so manches Tier überwintern kann. Lesen Sie mehr zu unseren tierschutzgerechten Gartentipps für den Herbst auf den Seiten 44-45.
Unsere Igel
Outdoorprofis in Gefahr
Unterbringung von hilfsbedürftigen Igeln in Einzelboxen
Neben der Unterbringung und Pflege der Tiere wird die Information und Auf- Verwaiste Igelbabys werden klärung der Bevölkerung im Igelzentrum von Hand aufgezogen groß geschrieben. Durch eine ständige Ausstellung, Führungen für Schulklassen und andere Interessierte sowie durch individuelle Beratungen werden Informationen zum Igel verbreitet. Im Besonderen wird hierbei auf die naturnahe Gestaltung der stadtnahen und menschengeprägten Lebensbereiche hingewiesen, die unsere Igel zum Überleben so notwendig brauchen. Denn nur das entsprechende Wissen über diese interessanten Wildtiere und ein daraus resultierendes Verhalten garantieren auf Dauer den Fortbestand unserer heimischen Igel.
aktion tier-Geschäftsstelle Berlin Kaiserdamm 97 14057 Berlin Tel.: 030 30 10 38 31 Fax: 030 30 10 38 34 berlin@aktiontier.org
Uriges Stacheltier
aktion tierIgelzentrum Niedersachsen Am Südtor 11 30880 Laatzen Tel.: 0511-233161 igelzentrum@aktiontier.org
www.aktiontier-igelzentrum.org
Durch Information können viele Gefahren für Igel reduziert werden
aktion tier – menschen für tiere e.V. © moventis GmbH/ A. Diezemann © P. Bolz © aktion tier, Ursula Bauer © kichigin19 – Fotolia.com Möller Druck und Verlag GmbH
16356 Ahrensfelde OT Blumberg
Stand September 2015
Es sind oftmals die kleinen Dinge, die viel bewirken. So hat aktion tier nun auch in München ein Eichhörnchenseil über eine viel befahrene Straße gespannt, nachdem das in Berlin gespannte Seil von den Hörnchen erfolgreich genutzt 30 111 62-0 wird. Denn leider fallen viele Eichhörnchen beim Überqueren von 030 Der aktuelle Straßen dem Verkehr zum Opfer. Schauen Sie sich auf den Seiten Flyer zum Thema 12-13 die neue „Luftbrücke“ für die bayerischen „Eichkatzerln“ „Unsere Igel – Outdoorprofis in Gefahr“ an. In München hat auch eine Gruppe von kleinen Tierschützern lässt sich unter www.aktiontier.org, viel getan, um Tieren zu helfen. Eine Schulklasse, die Gelegenheit Stichwort „Downloads“ herunterladen hatte, eines der mobilen Einsatzwagen der aktion tier-tierrettung und kann in unserer Geschäftsstelle münchen e.V. zu besichtigen und viel über den 24-Stundenin Berlin kostenfrei bestellt werden. Notdienst des Vereins zu erfahren, hat spontan eine Spendensammlung organisiert. Toll, was die Kinder da auf die Beine gestellt haben! Lesen Sie selbst auf den Seiten 16-17. In diesem Jahr standen Kinder ebenfalls hoch im Kurs in unserem Tierheim „Acción del Sol“ auf der spanischen Ferieninsel Teneriffa. Die Leiterin Marion Gonzalez und ihr Team werden nicht müde und laden regelmäßig zahlreiche Schulklassen und Kindergruppen ein, um ihnen die Möglichkeit zu geben, die Tierschutzarbeit vor Ort kennenzulernen. Die Kinder erleben durch den Aufenthalt und die kindgerecht verpackten Informationen rund um eine Tierhaltung, wie aufwändig es doch sein kann, beispielsweise einen Hund zu halten. Diese spielerische Aufklärungsarbeit hat einen hohen Präventivcharakter, da auf diese Weise sicherlich dazu beigetragen werden kann, dass ein Tier nicht unbedacht angeschafft wird, um am Ende dann doch wegen Überforderung wieder abgegeben zu werden. Lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 18-21. Herausgeber: Redaktion: Gestaltung: Text: Titel: Druckerei:
Der Igel gehört zu einer se tierart, deren Vorfahren be Millionen Jahren lebten. M 8.000 Stacheln ist er auch h ganz Besonderes, denn ke misches Tier besitzt etwas Die Stacheln sind umgewan dienen dem Schutz und rag Wenn Igel Angst haben, len spitz nach außen. Igel s rollen sie sich zu einer Kugel zusammen Einzelgänger. Tagsüber verk zum Schlafen gerne in Ast- oder Laubhaufen, im Kompost, in Hecken oder unter Sträuchern. Sobald es dämmert, gehen sie auf Nahrungssuche. © Ursula Bauer
© Igel-Schutz-Initiative e.V.
Unser Igelzentrum von außen
aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.
Das Verbreitungsgebiet des in Deutschland Europäischen Igels (Erinaceus europaeus), d brust- oder Westigel genannt wird, erstreck den gesamten europäischen Kontinent. Die in unseren Breiten ebenfalls lebende Igelart, oder Ostigel, gilt hierzulande inzwischen als Vor allem der Verlust von Lebensräumen, der Nahrungstieren und die Bedrohung durch den führen dazu, dass auch unsere Braunbrustige kontinuierlich immer weniger werden und in e ländern bereits auf der Roten Liste der gefähr stehen. Mit dieser Broschüre möchten wir nic informieren, sondern auch Hinweise geben, einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieses nützlic leisten kann.
© aktion tier
© aktion tier
Um Autofahrer auf den durch Straßenverkehr stark gefährdeten Igel hinzuweisen, hat aktion tier einen Aufkleber erstellt, der kostenlos über unsere Geschäftsstelle in Berlin oder über Facebook angefordert werden kann.
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Im Jahr 2013 hat aktion tier das bundesweit einzigartige aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen in Laatzen bei Hannover eröffnet. Betrieben wird dieses Igelasyl durch den gemeinnützigen Verein „Igel-Schutz-Initiative e.V.“ (IGSI e.V.). Im Igelzentrum können jährlich etwa 1.000 verletzte oder hilfsbedürftige „Meckies“ aufgenommen und fachkundig versorgt werden. Denn die Mitarbeiter verfügen über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Igelschutz. Sie können die zumeist von tierlieben Menschen gebrachten Igel zielgerichtet begutachten und die erforderliche Hilfe veranlassen. Verletzte Tiere kommen zur Behandlung in eine fachkompetente Tierarztpraxis. Denn nicht jeder Tierarzt kennt sich mit den stacheligen Säugetieren aus. Bei kleineren Wehwehchen sowie bei den für wildlebende Igel typischen „Mitbewohnern“ wie Zecken und Flöhe können die Mitarbeiter des aktion tier-Igelzentrums selbst Abhilfe schaffen.
tier informiert +++ aktion tier inform
aktion tier informiert
aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen
Als reine Fleischfresser bevorzugen sie kleine Tiere wie Regenwürmer, Schnecken, Insekten und Spinnen. Sehr selten naschen Igel an einem herabgefallenen Apfel oder einer aufgeplatzten Walnuss. In der Regel fressen sie jedoch weder Obst noch Gemüse.
© Ursula Bauer
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Kontakttelefon:
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Die allgemeine Einstellung vieler Menschen zur Anschaffung eines Tieres ist leider oft nicht mit Tierschutz und artgemäßer Haltung zu vereinbaren. Auch die „Geiz ist geil“ Mentalität zeigt sich, und so werden über das Internet leider noch immer viele Tiere zum Schnäppchenpreis angeboten, und auch der Handel mit Exoten von Papagei bis Echse beschert den Händlern leider lukrative Einnahmen. Anlass genug für aktion tier – menschen für tiere e.V., zu diesem Thema am 15. September 2015 eine Kampagne mit dem Thema „Kein Internethandel mit Tieren“ zu starten. Die Gier vieler Züchter hat zur Folge, dass viele Tiere als regelrechte Gebärmaschinen missbraucht und viele Tiere viel zu jung und krank abgegeben werden. Sie verursachen beim neuen Besitzer in kurzer Zeit Kummer und finanzielle Probleme. Bilder zur Kampagne können wir Ihnen erst in Ausgabe 4/2015 zeigen, da zum Kampagnenstart unser Journal bereits in Druck war. Aber zum Thema lesen Sie mehr auf den Seiten 8-12. Liebe Leser, es ist auch immer das eigene Verhalten, das regelmäßig überprüft und hinterfragt werden sollte. Denn wie oben bereits beschrieben, sind es eben oft die kleinen Dinge, die so viel bewirken können. Lassen Sie doch z.B. das Glas Milch mal weg, das Sie trinken wollten (Alternativen dazu stellen wir Ihnen in unseren Verbraucherschutztipps auf den Seiten 53-54 vor), und bedenken Sie beim Kauf von Fleisch, was hinter dieser Fleischproduktion steht. So recherchierten wir auch zum größten Ferkelzüchter Europas, Adrianus Straathof (S. 42-43) und erinnern Sie an die traurige Wahrheit des Ringelschwanzkupierens bei Schweinen (S. 36-37). All diese Fakten sollten jeden nachdenklich stimmen, und wir hoffen, dass der eine oder andere sein Einkaufverhalten vielleicht doch ändert oder etwas anpasst. Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die bunte Jahreszeit. Ihre Redaktion mensch und tier aktion tier – menschen für tiere e.V.
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+ + + NEWS + + + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7 aktion tier Kampagne Kein Internethandel mit Tieren . . . . . . . . . . . . . 8-12
Der weltweite Online-Handel mit Waren, Produkten und Dienstleistungen wächst ständig und macht auch nicht vor lebenden Tieren halt. Im “World Wide Web” werden nicht nur massenhaft Hunden, Katzen und Kaninchen, sondern auch fast jedes exotische Wildtier zum Kauf angeboten. aktion tier hat zu diesem Thema am 15.09. eine Kampagne gestartet.
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aktion tier-Projekt Eichhörnchenseil Eichhörnchenseil in München . . . . . . . . . . . . . . 12-13 aktion tier Gewinnspiel BAYMAX – RIESIGES ROBOWABOHU . . . . . . . . 14
projekte aktion tier Tierheim Zossen, Brandenburg Wenn Tierliebe ein jähes Ende hat . . . . . . . . . . . . . . . 15 aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern Kleine Tierschützer sammelten für die Tierrettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17 Das Tierheim „Acción del Sol“, Teneriffa Eine Begegnungsstätte für Mensch und Tier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-21 aktion tier-Wildtierstation Sachsenhagen, Niedersachsen Die Autoschlange, Affen in Not und acht Makaken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23 Projekt Kitty Rasse schützt vor Elend nicht . . . . . . . . . . . . . . . 24-27
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Inhalt
aktuelles
Ein großer Tag für kleine Tierschützer stand vor der Tür – erwartungsvoll drückten am 17. April viele Mädchen ihre Nasen an der Fensterscheibe platt, sie warteten auf den Wagen der Tierrettung München. Ihre Begeisterung war so groß, dass sie spontan eine Spendenaktion ins Leben riefen.
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wir klären auf Gesetzlich nicht geregelt Tierquälerei bei Brieftaubenwettkämpfen? . . . 28-29 aktion tier informiert Glasscheiben – Gefahr für Vögel . . . . . . . . . . . 30-31 Trotz Verbot Hundeerziehung per Elektroschocker ...? . . . 32-33 aktion tier informiert Hunde im Auto sicher transportieren . . . . . . . . . . 34 Wie der Tierarztbesuch zum freudigen Ereignis wird Hurra, ich darf zum Tierarzt! . . . . . . . . . . . . . . . . 35-36
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Bitte nicht abschneiden Ringelschwanz-Kupierung bei Schweinen . . . 36-37
report
Das Kupieren von Ferkeln, also das Abschneiden der Ringelschwänze, ist nach einer EU-Richtlinie seit 1994 verboten. Dennoch ist die grausame Prozedur bei Schweinezüchtern dank nationaler Ausnahmegenehmigungen bis heute auch in Deutschland noch weit verbreitet. Durch das Abtrennen der Schwänze hoffen die Mäster, Verluste durch Kannibalismus zu umgehen.
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Themenreihe „Unsere Nutztiere“ Die Hauspute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38-41 Tierhalteverbot gegen den größten Ferkelzüchter Europas Tierquälerei in deutschen Ställen . . . . . . . . . . . . 42-43 aktion tier informiert Herbstlichen Garten besser nicht aufräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44-45 Anspruchsvolle Fische Die Welt der Kois . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46-47
+++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ +++
junior aktion tier-Tierschutzzimmer Radeberg, Sachsen Hallo, ich bin ein Bilch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48-49 Max & Lolo in: Der Koi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Rätselspaß & Infos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
© Ursula Bauer
In Deutschland werden jedes Jahr etwa 460 Millionen Tonnen Putenfleisch produziert, was knapp 38 Millionen geschlachteter Puten entspricht. Traditionelle Putenschläge wie die „Bronze-Pute“ (z.B. Kelly Bronze) oder die „Cröllwitzer-Pute“ kommen außer in einigen wenigen Ökobetrieben nur noch in Hobbyhaltungen vor.
rat & tat Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Verbraucherschutztipps Gibt es Alternativen zu Kuhmilch? . . . . . . . . 53-54
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Aus der Tiermedizin Maniküre für die Katze – Firlefanz oder Notwendigkeit? . . . . . . . . . . . . 54-55
unsere partner
Robbenzentrum Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein Der erste Heuler in diesem Jahr heißt „Karl“ . . . . 57
Der Sommer ist vorbei, die Gartenblumen sind verblüht, Laub bedeckt den Rasen. Vielen Gartenbesitzern juckt es jetzt in den Fingern, gründlich sauberzumachen. Wir raten jedoch dringend von allzu viel Aktionismus ab, denn ein unaufgeräumter Garten hilft vielen Wildtieren über den Winter.
Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V., Brandenburg 19. Hundemischlingsschau am 1. Mai 2015 in Stolpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Boxer Nothilfe Deutschland e.V., NRW Der Boxerhof – eine Chance für in Not geratene Boxer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
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Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern Ein intensiver Sommer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60-61
in aller welt Care 4 Life, Türkei Das Tierleid im Tierheim Manavgat . . . . . . . 62-66 Deutsch Bulgarische Strassentiernothilfe e.V., Bulgarien Unsere Postkartenaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
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Wildvogel-Pflegestation Kirchwald, Rheinland-Pfalz Sommerfest und Tag der offenen Tür . . . . . . . . 56-57
Frische oder auch pasteurisierte Schaf- und vor allem Ziegenmilch sowie daraus hergestellte Milchprodukte wie Joghurt und Käse sind bei uns noch immer ein Nischenprodukt, stehen aber vor allem unter Fitness- und Gesundheitsbegeisterten als Geheimtipp hoch im Kurs. Sie gelten als eiweißreich, reich an leicht verdaulichen Fetten und wichtigen Spurenelementen und sind auch für Allergiker eine hochwertige Alternative zu Kuhmilch.
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service Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68-69 Ihre Meinung zählt! Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70-72 aktion tier zieht an! Geschenke für den Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . . 73 aktion tier macht Appetit! Kulinarisch-vegetarisch. . . . . . . . . . . . . . . . . 74-75 Patentiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76-80 Vermittlungstiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81-93 Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94-98
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+ + NEWS + + + NEWS + + + N Nur wenige Kontrollen angemeldet ur 154 von 437 Kontrollen in sächsischen Mastbetrieben waren im vergangenen Jahr unangemeldet. Dies geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage an die Verbraucherschutzministerin Barbara Klepsch hervor. Insgesamt wurden bei allen Kontrollen 91 Verstöße gegen tierschutzrelevante Vorschriften festgestellt. Nach Meinung der Linken im Landtag liegt diese verhältnismäßig geringe Zahl an den „lapidaren Tierschutzbestimmungen“ und vor allem daran, dass in über 50% aller Kontrollen die Landwirte vorab von der bevorstehenden Kontrolle informiert
allein in Deutschland etwa 800.000 Kühe an Erkrankungen am Euter, an den Klauen und anderer Leiden. Bis zu 180.000 trächtige Kühe werden pro Jahr geschlachtet, weil ihre Milchleistung nachlässt. Schuld am Leid der Kühe ist vor allem der niedrige Milchpreis, der vom Handel vorgegeben wird.
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worden waren. Auch aus Sicht von Tierschützern sind unangemeldete Kontrollen wünschenswert, weil nur so ein authentischer Eindruck der Zustände vor Ort vermittelt werden kann. Doku: Verheizt für billige Milch ine aktuelle ARD-Dokumentation rief jüngst ein ständig wiederkehrendes Thema ins Bewusstsein: „Verheizt für billige Milch“ machte auf das Leiden der Milchkühe in der Massentierhaltung aufmerksam. Unter höchsten Anforderungen an Kreislauf und Körper müssen Kühe heute unglaubliche Leistungen erbringen, die sich an nackten Zahlen zeigen. Eine Kuh gilt erst im Alter von 38 Monaten als erwachsen, doch etwa die Hälfte aller Milchkühe erreicht dieses Alter nicht. Jährlich sterben
Mumbai verbietet Kitsch-Kutschen n der indischen Stadt Mumbai waren sie lange ein Hingucker, besonders für Touristen. Mit Lametta und bunten Lichtern behängte Kutschen, die von Pferden durch den mörderischen Verkehr der 12Millionen-Megametropole gezogen werden, sollen nun aus dem Stadtbild verschwinden. Die Kutschen sind ein Überbleibsel aus dem 19. Jahrhundert, wo sie vor allem wohlhabenden englischen Familien als Statussymbol dienten. Ein Gericht hat nun entschieden, dass Pferdekutschen in der Großstadt zur Belustigung der Touristen nicht mehr zeitgemäß sind, und die Kutschfahrten werden ab 2016 verboten. Bemerkenswert ist dabei, dass zugleich nicht nur die artgemäße Unterbringung der dann ehemaligen Zugpferde, sondern auch die Versorgung der etwa 700 Familien
sichergestellt werden soll, die heute vom Fahrgeschäft leben. Haftpflicht: 7 Millionen Hunde verursachen Schäden in der Höhe von 80 Millionen Euro er Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat aktuelle Statistiken zu durch Hunde angerichteten Schäden veröffentlicht. Demnach werden von den 7 Millionen in Deutschland lebenden Hunden jährlich etwa 100.000 Schadenfälle verur sacht. Das Schadenvolumen beträgt rund 80 Millionen Euro. Obwohl Hunde große und teure Schäden verursachen können, sind nur etwa 70% der Tierhalter versichert. Wenn ein Hundehalter keine Tierhaftpflichtversicherung abgeschlossen hat und sein Hund etwa einen Verkehrsunfall auslöst oder einen Menschen verletzt, kann es schnell ziemlich teuer werden. In einigen Bundesländern, darunter Berlin, Niedersachsen und Hamburg, ist die Versicherung daher bereits verpflichtend. Der GDV rechnet mit einer baldigen bundesweiten Einführung der Versicherungspflicht.
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Keine Pinguine in Soest m den sinkenden Umsatz aufzustocken, hatte ein Spaßbad
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• Ausgabe 3/2015
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aktuelles
EWS + + + NEWS + + + NEWS + Zusammengestellt von Jan Peifer
Razzia auf Straathof-Höfen und 100 Beamte des Landratsamt, des Landesumweltamts, der Polizei und des Zolls haben auf einer groß angelegten Razzia zwei Höfe des Imperiums von Adrianus Straathof in Bayern und SachsenAnhalt durchsucht. Im bayerischen Donau-Ries-Kreis liegt der Reichertsweiler Hof, auf dem der niederländische Schweinezüchter 5.000 Muttersauen zur Ferkelproduktion
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hält. Damit ist es der größte Betrieb Bayerns. Insgesamt produziert Straathof etwa 1,5 Millionen Ferkel pro Jahr und gehört damit zu den Branchengrößten am Markt. Immer wieder werden ihm Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und andere Verordnungen zur Last gelegt, auch wurde gegen ihn bereits ein Tierhalteverbot ausgesprochen. Dieses ist noch nicht rechtskräftig, doch auch im letzten Fall sollen Missstände in der Haltung der Tiere der Anlass für die Durchsuchung gewesen sein. Katzen können Menschen heilen s gibt viele jüngere und ältere Studien, die die Wirkung von Haustieren auf ihre Halter untersuchen. Dies sind einige spannende Ergebnisse für Katzenhalter: USWissenschaftler haben festgestellt, dass Katzenbesitzer seltener Opfer von Herzinfarkten werden als Nicht-Katzenhalter. Eine mögliche Begründung dafür könnte die beruhigende Wirkung von Katzen sein. Ihre Halter leiden Forschern zufolge weniger unter Stress – Haustierbesitzer haben einen nachweislich niedrigeren Blutdruck als allein lebende Menschen. Darüber hinaus können Katzen bei Psychotherapien helfen, die beste Nachricht aber: Halter von Hunden und besonders
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© Jan Peifer
im nordrhein-westfälischen Soest den Plan, Pinguine als Publikumsmagneten zu nutzen. Doch mit dem Protest der örtlichen Tierschützer und den über das Internet bundesweit verbreiteten Petitionen hatte der Betreiber wohl nicht gerechnet. Knapp 2.000 Menschen hatten eine Petition gegen das Pinguinbecken unterschrieben, rund 4.000 Unterstützer fand eine Facebook-Seite gegen das Projekt. Als offizielle Begründung für die Abkehr von den Pinguinen im Schwimmbad nannte der Stadtwerke-Aufsichtsratschef Hans-Peter Klose nun eine „im Kern nicht aufzulösende kontroverse in der Bevölkerung“. Die Stadtwerke hatten mit den Pinguinen das Schwimmbad „aufhübschen“ wollen, der Umschwung fand nun bundesweit großen Anklang.
Katzen sind allgemein glücklicher und gesünder als Nicht-Tierhalter. Alte Hunde ins Gefängnis? it dieser Meldung sorgt ein Pilotprojekt in Sachsen für Aufsehen. Die Justizvollzugsanstalt Torgau plant, Gefangene und Hunde zusammenzubringen. So sollen Gefangene eine Möglichkeit bekommen, soziale Defizite auszugleichen und lernen, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Gleichzeitig bedeutet das Projekt auch eine Chance für die zahlreichen Hunde in sächsischen Tierheimen, die aus Altersgründen nur schwer oder gar nicht mehr vermittelt werden können. Das Projekt soll noch im Sommer starten; Kooperationspartner der JVA Torgau ist das Tierheim Eilenburg. Ein Probelauf im vergangenen Jahr hatte gezeigt, dass der Kontakt sowohl für Gefangene als auch für die Tierheimbewohner eine Bereicherung war. Nun sollen zunächst fünf Hunde in die JVA einziehen.
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Aus für Frühlingsjagd auf Malta rst im April hatte sich die Bevölkerung Maltas in einem Referendum gegen ein Verbot der Frühlingsjagd ausgesprochen. Doch nach einem Zwischenfall hat der Ministerpräsident diese mit sofortiger Wirkung verboten. Grund war ein auf einen Schulhof gestürzter, angeschossener Turmfalke. Unter den spielenden Kindern hatte der Vogel große Verstörung hervorgerufen. Eigentlich hätte er gar nicht geschossen werden dürfen. Malta ist das einzige EU-Land, in dem auch im Frühling die Jagd auf Vögel erlaubt ist. Zu den jagdbaren Vögeln zählen allerdings nur Turteltauben und Wachteln. Immer wieder kommt es zu Schreckensmeldungen; Malta ist bei Vogeljägern sehr beliebt, da es mit seiner Lage zwischen Afrika und Europa eine wichtige Zwischenstation für viele Zugvögel bildet.
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Kein Internethandel mit Tieren Der weltweite Online-Handel mit Waren, Produkten und Dienstleistungen wächst ständig und macht auch nicht vor lebenden Tieren halt. Im “World Wide Web” werden nicht nur massenhaft Hunde, Katzen und Kaninchen, sondern auch fast jedes exotische Wildtier zum Kauf angeboten. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
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Besonders problematisch ist der Inseratehandel, bei dem unter anderem Privatpersonen, Züchter und Tierhändler auf diversen Plattformen Verkaufsanzeigen meist kostenlos einstellen können. Doch der im Internet weitestgehend unkontrolliert mögliche internationale Handel mit lebenden Tieren ist in vielen Fällen tierschutzwidrig. Hinzu kommt, dass sich illegale oder betrügerische Angebote im Inserate-Dickicht kaum von seriösen Anzeigen unterscheiden lassen. Am Ende sind die Leidtragenden nicht nur die betroffenen Tiere, sondern oft auch die arglosen Käufer.
Vor allem skrupellosen Massenvermehrern und profitorientierten Händlern ist die Gesundheit ihrer „Ware“ egal. Die niedlichen Anzeigenfotos von munteren Hunde- und Katzenbabys haben nichts mit der Realität zu tun, denn dahinter verbergen sich oft Hundewelpen mit tödlichen Infektionskrankheiten, Kätzchen mit Schnupfen oder Möpse mit chronischen Atemproblemen.
Lukratives Geschäft auf Kosten der Tiere Mit dem Tierverkauf via Internet ist unglaublich viel Geld zu verdienen. Wir haben ein deutsches Hundehändler-Paar über einen langen Zeitraum hinweg beobachtet und herausgefunden, dass es pro Jahr ca. 300 Welpen für durchschnittlich 500 Euro verkauft hat. Die ... und die Realität
© A - Pumababy
Der schöne Schein …
Tierleid hinter Hochglanzfotos Die Gefahr, ein krankes Tier im Internet zu kaufen, ist sehr groß. 8
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• Ausgabe 3/2015
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Inserate mit Raubkatzen, Krokodilen und Affen sind im Internet keine Seltenheit. Dieses Pumababy soll 6.000 Euro kosten.
© Ursula Bauer
++ aktion tier Kampagne +++ aktion tier Kampagne +++ aktion tier Kampagne +++ aktion tier Kampagne ++
aktion tier Kampagne
aktuelles
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Auch der Handel mit exotischen Wildtieren ist äußerst lohnend, zumal die Nachfrage nach immer ungewöhnlicheren Haustieren wächst und Sammler zum Beispiel für einen seltenen Papagei über 10.000 Euro bezahlen. Entsprechend umfangreich ist die Angebotspalette im Internet. Der Großteil dieser Exoten wird aus dem Herkunftsland, meist aus dem ostasiatischen, afrikanischen und amerikanischen Raum, nach Deutschland importiert. Die Lagerhaltung vor Ort ist häufig katastrophal und den Transport sollen weniger als 20% der
Diese Schlangen (Grüner Baumpython) haben den Schmuggel nach Deutschland nicht überlebt
Ein Niederländer bietet zeitgleich Welpen von bis zu 17 Hunderassen im Netz an
jährlichen 150.000 Euro waren natürlich steuerfrei, da den Käufern keine Quittungen ausgehändigt wurden. Oft verbergen sich hinter Inseraten kommerzielle Tierver-
mehrer aus dem In- und Ausland, die Zuchthündinnen unterschiedlicher Rassen als Gebärmaschinen halten und unglaubliche Mengen an Welpen „produzieren“.
Tiere überleben. Außerdem werden viele Exoten im Ursprungsland auf teilweise brutale Weise in der Natur gefangen (Wildfänge), was verheerende Folgen für den dortigen Tierbestand und die lokalen Ökosysteme hat. Experten gehen davon aus, dass selbst geschützte Arten verbotenerweise in freier Wildbahn gefangen und, als „Nachzucht“ deklariert, nach Europa gelangen. Sind die Exoten endlich bei ihrem neuen Besitzer gelandet, geht das Leiden weiter, denn diese halten ihr „wildes Haustier“ oft nicht artgerecht und unter Berücksichti-
Zuchthündin in Polen
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Das Rautenkrokodil (Crocodylus rhombifer) steht kurz vor der Ausrottung und ist daher streng geschützt
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Als Püppchen verkleideter Kapuzineraffe in einer Anzeige
Wildfang Chamäleon
Die Rechtsverstöße beim Internethandel mit Tieren sind zahlreich. So benötigt beispielsweise jeder, der Wirbeltiere (außer Nutztiere) aus dem Ausland nach Deutschland verbringt oder importiert, um sie hier zu verkaufen oder für eine andere Gegenleistung abzugeben, eine behördliche Genehmigung. Hunde und Katzen müssen für die legale Einfuhr außerdem gechippt und gegen Tollwut geimpft sein sowie über einen gültigen EU-Heimtierpass aus dem Herkunftsland verfügen. Hundewelpen unter 15 Wochen sowie diverse sogenannte `gefährliche´ Hunderassen dürfen gar nicht nach Deutschland verbracht werden. Für hunderte, in ihrem Bestand gefährdeten Exoten gelten zudem umfangreiche internationale und nationale Tier-, Natur- und Artenschutzvorschriften wie beispielsweise das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). aktion tier überführt einen ungarischen Welpenhändler mit illegal importierten Hunden
gung der rechtlichen Vorschriften. So werden beispielsweise kleine Affenarten wie Krallen- und Kapuzineraffen, die ausgesprochene Gruppentiere sind, häufig einzeln und verbotenerweise ausschließlich in der Wohnung gehalten. Wildtiere sind keine Kuscheltiere und als Haustiere ungeeignet!
Die aktion tier Kampagne „Kein Internethandel mit Tieren“ startete am 15. September. Zu diesem Zeitpunkt war unser Journal bereits in Druck, sodass wir Ihnen Bilder und Informationen dazu erst in Ausgabe 4 zeigen können! Verfolgen Sie gerne unsere aktuellen Meldungen auf unserer Website
www.aktiontier.org.
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© aktion tier, Ursula Bauer
++ aktion tier Kampagne +++ aktion tier Kampagne +++ aktion tier Kampagne +++ aktion tier Kampagne ++
Illegal – scheißegal
aktuelles
Ungeachtet dieser gesetzlichen Bestimmungen werden tausende Tiere nach Deutschland geschmuggelt und dann völlig unkontrolliert vorrangig über das Internet an den Mann gebracht. Der lukrative Schwarzmarkt boomt, und die Händler schrecken auch nicht vor gefälschten Herkunftspapieren zurück.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht
den Erwerb eines illegal importierten oder kranken Tieres, eines unter 8 Wochen alten Hundes oder durch die Anschaffung eines Hausgenossen, der nur mit spezieller Genehmigung in Deutschland gehalten werden darf. Da sich die meist ahnungslosen Käufer in den seltensten Fällen entsprechend informieren, kann die Freude über das neue Tier schnell in großen Ärger umschlagen.
Was viele nicht wissen: Auch als Käufer macht man sich strafbar, wenn man gegen nationale oder internationale gesetzliche Bestimmungen verstößt. Sei es durch den Kauf eines artgeschützten Wildtieres ohne entsprechende Papiere,
Für Schnappschildkröten gilt in Deutschland ein absolutes Besitz- und Vermarktungsverbot
© aktion tier, Meissen
Kontrollen nicht möglich Die Entwicklung des Internet vollzieht sich mit rasender Geschwindigkeit. Unsere nationalen oder europaweiten Gesetze kommen da schon lange nicht mehr hinterher. Der Internetzug ist längst abgefahren – ohne Kontrolleure an Bord. Jeder, der über eine E-Mail Adresse verfügt, kann ein Tierver-
© aktion tier, Ursula Bauer
Sowohl der Verkauf als auch ein Erwerb eines kranken Tieres ist verboten
Zum Nachlesen und Weitergeben: unser Kampagnenflyer, den Sie über unser Berliner Büro kostenlos bestellen oder auf unserer Homepage unter www.aktiontier.org herunterladen können. Hier können Sie auch unser Hintergrundvideo ansehen.
Mitgliederjournal
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aktion tier – menschen für tiere e.V.
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+++ aktion tier Kampagne +++
kaufs-Inserat schalten, ohne seine wahre Identität preisgeben zu müssen. Es ist schier unmöglich, kriminelle Machenschaften zu entdecken und zu ahnden. Der InserateDschungel im Netz ist derart durchseucht mit unseriösen, illegalen und betrügerischen Verkaufsangeboten, dass wir ganz bewusst auf Tipps für den „sicheren“ Kauf eines lebenden Tieres im Internet verzichten. Wer der Meinung ist, ein Lebewesen wie
ein Kleidungs- oder Möbelstück via Mausklick bestellen zu müssen, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er den unkontrollierten Online-Handel, der aus Tierschutzsicht extrem problematisch und in großen Teilen skrupellos und kriminell ist, weiter ankurbelt. Die Gefahr ist groß, sich mitschuldig am Artensterben und großem Tierleid zu machen. Daher sagen wir: Kein Internethandel mit Tieren!
Unser Kampagnenaufkleber „Kein Internethandel mit Tieren!“ kann kostenlos über unsere Geschäftsstelle in Berlin angefordert werden.
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aktion tier-Projekt Eichhörnchenseil
Eichhörnchenseil in München
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Im Vorfeld wurden von uns insgesamt 13 von der Münchner Bevölkerung vorgeschlagene Standorte begutachtet. Schließlich fiel die Wahl auf die Dantestraße am gleichnamigen Freibad. Hier haben wir bei unserer Ortsbesichtigung Eichhörnchen beobachtet, die todesmutig die Fahrbahn überquerten. Denn die zeitweise vielbefahrene Dantestraße zerschneidet für Hörnchen attraktive Lebensräume wie eine Kleingartenanlage, vielfältig strukturierte Hausgärten und das weitläufige Freibadgelände.
© aktion tier, Ursula Bauer
Nachdem das erste aktion tier-Eichhörnchenseil am Müggelseedamm in Berlin von den Hörnchen erfolgreich angenommen wurde, haben wir uns entschlossen, auch in München eine „Luftbrücke“ für die niedlichen Nager zu errichten. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
Das zweite Seilende an einer Pappel, Freibadseite. Ein 4cm dickes und 25m langes Kunststoff-Tau wurde in der Dantestraße in München gespannt
Alex Geist hat das erste Seilende befestigt und die Kamera angebracht
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© aktion tier, Ursula Bauer
Für Eichhörnchen gibt es eine ganze Reihe von umgangssprachlichen Bezeichnungen wie beispielsweise Eichkätzchen, Eichkater, Eichhase, Eichert oder Baumfuchs. In München nennt man die süßen Nager “Eichkatzerl”.
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Ein liebenswertes Geschöpf mit vielen Namen
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hat auch Frau Dr. Evelyne Menges (CSU-Tierschutzbeauftragte, Stadträtin in München sowie Gründerin und Vizepräsidentin der aktion tier-tierrettung München) maßgeblich zur Realisierung des Münchner Eichhörnchenseils beigetragen.
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Blick auf das Seil in 8m Höhe
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Neue Fotos vom aktion tier-Eichhörnchenseil am Müggelseedamm in Berlin Wir haben vor kurzem unsere Kamera am Berliner Eichhörnchenseil abgebaut, um sie in München einzusetzen. Auf der Speicherkarte waren noch ein paar schöne Bilder, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Achtung, gleich hüpf ´ ich los ...
© aktion tier, Ursula Bauer
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det, werden wir erfahren, wenn die Münchner Eichhörnchen unser Seil benutzen.
An einem der Seilbäume haben wir einen mit Nüssen und Samen befüllten Futterkasten angebracht, um die Eichhörnchen schnell an das Seil zu gewöhnen. Mit Hilfe einer Kamera, die auf Bewegung auf dem Seil reagiert und Fotos in unsere Berliner Geschäftsstelle senEichhörnchen-Futterkasten mit Nüssen und Samen
Das aktion tier Eichhörnchen Seil überspannt die Dantestraße in einer Höhe von ca. 7m
Eichhörnchen-Ratgeber Gerne senden wir Ihnen diese informative und reich bebilderte Broschüre kostenlos zu. Einfach bestellen unter Tel. 030 30 10 38 31 oder per mail an berlin@aktiontier.org.
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Wie schon in Berlin waren auch für das Eichhörnchenseil in München diverse Genehmigungen erforderlich, die jedoch von den zuständigen Institutionen wie beispielsweise dem Kreisverwaltungsreferat sowie den Stadtwerken MünchenBäder wohlwollend bearbeitet wurden. In diesem Zusammenhang
NEU – der aktion tier
© aktion tier
Aus: Bild München vom 18.06.2015
Nachdem alle Genehmigungen vorlagen und wir auch das Betreiben des Seiles haftpflichtversichert hatten, konnte es am 15. Juni endlich losgehen. Leider war das Wetter nicht auf unserer Seite, und es goss den ganzen Tag über in Strömen. Dessen ungeachtet hat unser Seilexperte Alexander Geist das 40mm starke, hanffarbene Kunststofftau in einer Höhe von ca. 7m an zwei großen Bäumen beidseitig der Straße fachgerecht angebracht. Seither überspannt das etwa 25m lange Seil die Dantestraße, und wir hoffen, dass die Hörnchen schnell diese sichere Überquerungsmöglichkeit entdecken und dann auch rege nutzen. Anwohner hatten uns berichtetet, dass gerade an dieser Stelle häufiger Eichhörnchen überfahren wurden, was wir nun mit unserem Seil verhindern werden. Trotz des Regens waren Frau Dr. Evelyne Menges, Stadträtin Kristina Frank (CSU), und Herr Alexander Goth (Kreisverwaltungsreferat München) mit vor Ort, um bei der Aufhängung und Befestigung unserer „Luftbrücke“ dabei zu sein.
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aktion tier – menschen für tiere e.V.
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aktion tier Gewinnspiel
BAYMAX – RIESIGES ROBOWABOHU Der Oscar®-prämierte Animationsspaß BAYMAX – RIESIGES ROBOWABOHU startet den Einzug ins Home Entertainment. Disneys 54. abendfüllender Film eroberte die Zuschauerherzen weltweit und avancierte zum dritterfolgreichsten Film seit Anbeginn der Studios. Nun gibt es die actionreiche Geschichte um den liebenswert tollpatschigen Roboter Baymax und das junge Genie Hiro seit dem 11. Juni 2015 auch für das private Kino zu Hause. Und als Bonus: LIEBE GEHT DURCH DEN MAGEN, der tierische Oscar®-Gewinner in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“. Ein Gewinnspiel von aktion tier – menschen für tiere e.V. In unserem Gewinnspiel der Ausgabe von mensch und tier 2/2015 stellten wir zum Film die Frage: Wie heißt im Film die Heimatstadt von Hiro Hamada? Die richtige Antwort ist:
San Fransokyo
Die Gewinner sind: Barholz •ausMadeleine 18209 Bad Doberan Bag •ausMünere 65201 Wiesbaden De Cooman •ausFamilie 14789 Bensdorf
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en Glückwunsch ir sagen herzlich rn en drei Gewinne und wünschen d ihrem Preis. viel Freude mit
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Bilder: © disney
Unter den zahlreichen Einsendungen haben wir per Los 3 Gewinner gezogen, die sich über die Zusendung eines Fanpakets (Je 1 x DVD. 1 x Drachen, 1 x Federmäppchen, 1 x Sticker) freuen können:
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aktion tier Tierheim Zossen, Brandenburg
Große Knopfaugen, weiches Fell – Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sind bei uns Deutschen beliebte Haustiere. Jedoch werden die vermeintlich sehr pflegeleichten Heimtiere oftmals unbedarft angeschafft, und erst im Nachhinein fällt auf, welche hohen Ansprüche die kleinen Tiere in Bezug auf Haltung und Ernährung stellen. Wenn der Aufwand sich als zu groß erweist, entledigen sich viele Menschen ihrer Tiere. Wenn diese Glück im Unglück haben, landen sie, oft auch auf Umwegen, im Tierheim. Ein Bericht von Myriam Laser
oben: Dobby kurz nach der OP rechts: Dobby heute
Kaninchen Hansi und Greta nennen, die in einem eher mäßigen Gesundheitszustand vor einer Tierklinik abgestellt wurden. Kaninchen Pumba, der in einer Transportbox ausgesetzt seinem Schicksal überlassen wurde. Oder Erich, Emil, Elisa, Elena und Emilia – 5 Kaninchenkinder, die unsere Tierheimmitarbeiter eines Morgens vor dem Tierheimtor fanden. Beigefügt war ein Zettel mit den Geburtsdaten der Tiere und einer kurzen Erklärung – man sei überfordert, könne sich eine Abgabegebühr nicht leisten. Pia und Polly, zwei Meerschweinchendamen, die in einem kleinen Käfig ausgesetzt wurden. Außerdem Hamster Robert, der sich den Käfig mit den beiden Meerschweinchen teilte und vollkommen panisch reagierte. Das sind nur einige wenige Beispiele aus diesem Jahr, doch sagen sie alle das Gleiche aus. Hier wurden blauäugig Tiere angeschafft, Lebewesen, für die man die Verantwortung auf Lebenszeit übernimmt – so die Theorie. Die Praxis sieht oft anders aus.
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So auch Dobby – einst als Familienmitglied angeschafft, wurde die Kaninchendame unliebsamer Ballast, und ihre Besitzer warfen sie – man mag es kaum glauben – aus dem Fenster. Dobby hatte insofern Glück, als dass eine tierliebe Person den Vorfall bemerkte und das Kaninchen ins Tierheim aktion tierZossen brachte. Bei ihrem Sturz erlitt Dobby eine Oberarmfraktur, die in der Tierklinik direkt chirurgisch versorgt wurde. Mittlerweile ist der Knochen gut zusammen gewachsen, und Dobby kann sich wieder uneingeschränkt bewegen.
t io © ak die Ernährung stellt hohe Anforderungen an den Besitzer. Auf ungesundes Trockenfutter sollte verzichtet werden. Ideal ist eine Ernährung mit artenreichen Wiesenpflanzen und -kräutern, ergänzt durch abwechslungsreiches Gemüse und als Leckerei auch mal etwas Obst. Kinder sollten wissen, dass sowohl Meerschweinchen als auch Kaninchen nicht gerne angefasst bzw. hochgenommen werden und keine Kuscheltiere sind. Trotz der geringen Größe benötigt auch ein Hamster viel Platz und die Möglichkeit, Gänge zu graben. Für Kinder ist er nicht geeignet – er ist dämmerungsund nachtaktiv und wird in der Regel nicht gerne angefasst.
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aktion tier hat zu diesem Thema eine eigene Publikation herausgebracht, in der die beliebtesten Haustiere und deren Bedürfnisse erklärt werden: den aktion tier Haustiercheck. Er kann in der Geschäftsstelle von aktion tier kostenlos angefordert sowie im Internet unter www.aktiontier.org/downloadbereich/ heruntergeladen werden.
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Pumba, Erich und Emil.
© aktion tier-Zossen
Hansi und Greta
Elisa, Elena, Emilia, Erich, Emil — ausgesetzt vor dem Tor.
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Heutzutage kann man sich im Internet schon gut auf die Anschaffung eines Tieres vorbereiten und sich informieren. Auch Tierheime wie aktion tier-Zossen geben gerne Auskunft und stehen beratend zur Seite – im Idealfall vor dem Kauf.
Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, sollte man sich unbedingt vor der Anschaffung über die Grundbedürfnisse der Tiere informieren. Kaninchen und Meerschweinchen sind sehr soziale Tiere und sollten daher niemals alleine gehalten werden. Beide Tierarten haben ein enormes Platzbedürfnis – die handelsüblichen Käfige reichen hier bei weitem nicht aus. Auch
Leider häufen sich die Fälle ausgesetzter Heimtiere in den letzten Monaten auffallend in unserem Tierheim. Hier können wir die
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© aktion tier-Zossen
Wenn Tierliebe ein jähes Ende hat
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aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern
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Kleine Tierschützer sammelten für die Tierrettung
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Ein großer Tag für kleine Tierschützer stand vor der Tür – erwartungsvoll drückten am 17. April viele Mädchen ihre Nasen an der Fensterscheibe platt, sie warteten auf den Wagen der Tierrettung München. Besonders groß war die Freude als sie mich mit meiner kleinen Hündin Flocke entdeckten, die sich sofort in alle Herzen schmuste. In den vergangenen Herbstferien hatte Klara aus dem Integrationshort Konrad-Celtis-Straße, den Kinder mit und ohne Beeinträchtigung besuchen, eine Idee und begeisterte anschließend ihre Freundin Ellen und fünf weitere Mädchen: Sie hatte nämlich gesehen, wie Tiere gequält und schlecht behandelt wurden, sie wollte helfen und interessierte sich nun verstärkt für Tiere und den Tierschutz. Dann sah sie den Notarztwagen der Tierrettung in der Nebenstraße in g vom Hort, und so nahm ihre Idee Formen an... Re © Ein Bericht von Regina Welk 16
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Als erstes begeisterte sie ihre Freundin Ellen und dann fünf weitere Kinder – sie gründeten die Gruppe „Tierschützer“, und später machten alle mit: Sie setzten sich mit einer Spendenbox an einen Tisch vor dem Eingang des Horts und baten dann Eltern und Mitschüler um Geld für Tiere, denn „Tiere sind unsere Freunde“! Weitere Bilder hatten die Aussagen „Menschen brauchen Tiere“ und „Tiere sind wichtig“. Sie legten Zeitungsausschnitte und Tierbücher zur Ansicht aus und machten auf das Thema „Tiere und Tierschutz“ aufmerksam. Sie sammelten Müll ein und erhielten dafür eine Belohnung – alles wanderte in die Spendenbox. Die Idee entwickelte sich nun immer weiter, zog weite Kreise und mit ihrem Engagement begeisterten sie auch ihre Mitschüler, Lehrer und besonders ihren tierlieben Leiter Peter Wenus. Er fand es besonders faszinierend, dass diese Aktion bei den Kindern von innen heraus entstanden ist, aus dem Nichts kam und nicht auf Anregung von Erwachsenen und nun weite Kreise zog. Die meisten der Kinder wohnen ja in der Stadt, haben kein Haustier und auch wenig Beziehung zu Tieren, so war es eine besondere Leistung, alle mitzureißen. In der Klasse überreichte die Gruppe der sieben Tierschützerinnen stolz den Scheck für die Rettung der Tiere dem Tierarzt Patrick Wagmeister in Höhe von 160 Euro. Er bedankte sich begeistert und herzlich bei den Kindern und beantwortete geduldig alle Fragen, wie z. B. ob die Tierrettung auch Wildtiere behandele und wie viele Tiere die Tierrettung schon gerettet hatte (mittlerweile sind es mehr als 4000 Einsätze pro Jahr). Einige Kinder meldeten sich und stellten immer weitere Fragen, andere
Nach der ersten Sammelaktion malten sie dann ein Schild: „Wir haben schon 75 Euro gesammelt, es wäre nett, wenn Sie weiterspenden würden – wir sammeln für die Tierrettung München“. So kamen über 160 Euro zusammen, die sie nun übergeben wollten.
sucht und transportiert werden. Mit viel Freude, aber auch Ernsthaftigkeit, wurden immer wieder neue Fragen gestellt, am liebsten wäre man eine Runde mit dem Wagen gefahren. Patrick Wagmeister und der Leiter Peter Wenus waren vom Engagement und Interesse der Kinder begeistert. Sicher ist bei dem einen oder anderen Kind nun der Wunsch entstanden, später bei der Tierrettung vielleicht mitzuhelfen, vielleicht sogar Tierarzt zu werden, und auch der Wunsch nach einem Haustier wuchs. Auf jeden Fall waren sie alle für das Thema „Tiere“ sensibilisiert und begeistert. Ihren Wunsch nach weiteren Besuchen eines Tierarztes (mit Auto!) für
weitere Fragen und auch Besuch von Flocke und vielleicht anderen Hunden werden wir gern erfüllen. Auch Dr. Evelyne Menges, Vizepräsidentin und Gründerin der Tierrettung München e.V., war begeistert als sie von dieser schönen Aktion erfuhr: „Mein ganz herzliches Dankeschön an die kleinen Tierschützer! Ihre Eigeninitiative ist nicht nur ganz großartig, sondern absolut hinreißend! Und wer weiß, vielleicht wird der eine oder andere uns auch weiterhin begleiten. So viel Empathie und Einsatz von Kindern – daran können auch wir Erwachsene uns ein Beispiel nehmen“.
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streichelten Flocke und interessierten sich für ihre Rasse, holten ein Wassernäpfchen, gingen mit ihr Gassi und freuten sich über die von Patrick Wagmeister mitgebrachten roten Tücher der Tierrettung und Süßigkeiten. Doch nun kam ein weiterer Höhepunkt ... ... in Achtergruppen durften sie nun den roten Notarztwagen der Tierrettung ansehen, konnten einsteigen, weitere Fragen stellen. Besonderes Interesse weckte dabei der Inhalt des schweren Tierarzt-Rucksacks. Mit Flocke konnte Patrick Wagmeister den Kindern nun auch anschaulich zeigen, wie der Stock mit der Fangschlinge funktioniert und wie Tiere auf der Trage unter-
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Das Tierheim „Acción del Sol“, Teneriffa
Eine Begegnungsstätte für Mensch und Tier Was ist seit dem 1. Januar 2015 passiert? Rund 250 Hunde wurden von den Gemeinden Granadilla, Arona und Guía de Isora von Januar bis Juni 2015 im Zentrum für Tierschutz und Umwelt aufgenommen. Die tägliche Pflege und Sozialisierung der Tiere sowie die Vermittlungen und Kontrollen gehören zum Tagesgeschäft. Ferner spielte die wöchentliche Pressearbeit eine große Rolle. Unser Augenmerk galt besonders den Kindern der Insel, denn sie sollen später einmal alles besser machen. Es gilt, sie zu sensibilisieren, um Misshandlungen und das Aussetzen von Vierbeinern in Zukunft zu verhindern. Ein Bericht von Marion Gonzalez, Tierheimleiterin
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Am 21. Januar 2015 wurde das dritte kleine Holzhäuschen im Tierheim eingeweiht. Gespendet wurde es von der freundlichen und tierliebenden Engländerin Lana Bellamie, die ein herzliches Dankeschön verdient! Ihren kleinen Hund, genannt „Sr. Alex“, adoptierte sie vor einem Jahr bei uns. Seitdem hat die 90jährige Lady wieder Lust am Leben gefunden. Sr. Alex lebt jetzt wie ein kleiner Prinz bei ihr. Kaum zu glauben, wie sich das Tier verändert hat. Der kleine Wicht sah schrecklich aus als er zu uns von der Straße kam, und doch sagte Lana damals: „Den nehme ich!“
5 Kinder im Alter von 5-10 Jahren aus der Gemeinde von Granadilla besuchten am 20. Februar 2015 das Tierheim! Individuell auf die Gruppen abgestimmt, erfuhren die Kleinen etwas über den Tierschutz, begleitet mit Spielen, Handarbeiten und den Lebewesen selbst.
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0 aufmerksame Schüler im Alter von 8 Jahren aus der staatlichen Grundschule „Montaña Pelada“ aus El Medano lernten am 6. März
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unge Mitglieder der Atlantic Whale Foundation drehten am 27. und 28. Februar 2015 einen Film im Tierheim. Ein besonderes Auprojekte
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genmerk wurde hierbei auf das Leid der Podencos gelegt. Veröffentlichen möchten sie diese kleinen Reportagen in England und Holland.
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Lana Bellamie, Sr. Alex
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Im Schuljahr Sept. 2014 bis Juni 2015 besuchten mehr als 1.500 Schüler das Tierheim. Der Tierschutzunterricht/Aufklärung (in spielerischer doch gleichzeitig didaktischer Durchführung) steht an erster Stelle. Die Resonanz und die Kommentare von Seiten der Lehrerschaft sind durchweg äußerst positiv.
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2015 einiges über die Tiere und Bedürfnisse dazu.
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m 13. März 2015 besuchten uns weitere 50 Schüler im Alter von 7 Jahren aus „El Medano“, und es ist klar ersichtlich, dass der Tierschutz in den spanischen Schulen auf mehr und mehr Aufmerksamkeit und Wichtigkeit stößt.
ter von 3 Jahren aus San Isidro ins Zentrum für Tierschutz und Umwelt. Sie hatten eine Menge Spaß und wollten alle wieder kommen.
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icht nur staatliche Schulen finden das Programm bei uns äußerst lehrreich. Auch die Privatschule Luther King schickte 90 ihrer Grundschüler am 9. April 2015 ins Tierheim. Von der Lehrerschaft bekamen wir sogar eine Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sind.
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uch die 4jährigen der gleichen Schule ließen es sich nicht nehmen, am 20. März 2015 das Tierheim aufzusuchen. Und die gebastelten Küken wurden wirklich süß! Auch dachten die Kinder daran, den Wauzis etwas mitzubringen. Wie nett!
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uch die 47 Kinder im Alter von 7 Jahren aus der staatlichen Grundschule in „Las Rosas“ durften am 16. April 2015 einen Ausflug nach Granadilla unternehmen und hatten so viel Freude, dass sie gar nicht mehr nach Hause gehen wollten.
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chon im Kindergartenalter sollte mit dem Tierschutzunterricht angefangen werden, und so kamen am 19. März 2015 44 Kinder im Al-
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us der Gemeinde von San Miguel besuchten uns am 26. März 2015 8jährige Schüler, und besonders toll fanden sie Agility mit den Hunden.
Es wurden seit Januar 2015 bis jetzt 70 Tiere auf Teneriffa vermittelt. 47 Hunde wurden zu unseren Partnern und deutschen Interessenten nach Deutschland versandt. 35 Hunde wurden an ihre Besitzer zurückgegeben, aufgrund von Nachforschungen, Facebook etc.
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un waren die Kinder aus Los Cristianos“ an der Reihe. 54 Schüler durften am 17. Mai 2015 Richtung Windpark ins Tierheim.
Seit dem 1. Jan. 2015 wurden insgesamt 183 Tiere aufgenommen. Der Tierbestand im Mai 2015: 198 Hunde (davon 17 Welpen). Bei den Tieren, die sich schon seit längerem im Tierheim aufhalten, handelt es sich hauptsächlich um Podenco-Mischlinge, Pit Bull und Staffordshire Bull Terrier.
“Tiere sind die besten Therapeuten”! Über die Besuche dieser liebevollen Menschen und ihren Begleitern freuen wir uns jedes Jahr. Dieses Mal kamen sie am 27. April 2015.
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un durften auch die 9jährigen am 30. April 2015 aus Los Cristianos zum Zuge kommen, und sie waren sehr überrascht, wie viele ausgesetzte Tiere es gibt. Für viele wahr letztlich klar: Das muss sich ändern.
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nser Frühlingsfest fand dieses Jahr am 9. Mai statt. Wie immer war es ein schöner und abwechslungsreicher Tag für alle Zwei- und Vierbeiner.
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ie Grundschule JURADA III aus San Isidro beehrte uns zum ersten Mal am 21. April 2015 mit 45 Kindern im Alter von 8 Jahren.
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ie positive Resonanz bei den Kindern und in der Lehrerschaft veranlasste die Schule JURADA III weitere 51 Kinder am 24. Mai 2015 zum Tierschutzunterricht zu entsenden.
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ie zweite Gruppe von Amy Sur besuchte uns am 11. Mai 2015. Man muss wirklich nicht immer sprechen können. Auch mit Zeichen kann eine gute Verständigung erreicht werden.
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achdem es der ersten Gruppe aus Los Cristianos bei uns so gut gefallen hat, baten die 8, 9 und 10jährigen am 23. April 2015 um einen weiteren Besuch.
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icht nur Kinder nehmen unsere Angebote wahr, auch behinderte Menschen wie der Organisation „Amy Sur“ aus San Miguel. Der Besuch stand dann unter dem Motto
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ie staatliche weiterführende Schule „Los Magallanes“ besuchte uns zum ersten Mal am 13. Mai 2015 mit ihren 13jährigen. Diese
Mit der Gemeinde Guía de Isora besteht bis Ende Mai ein Aufnahmeabkommen. Es wird eine Monatsabrechnung (pro Hund 185,18 Euro) an die Gemeinde gestellt und innerhalb von 30 Tagen bezahlt. Am 24. Mai 2015 standen Wahlen an, danach entscheiden sich weitere Vorgehensweisen.
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Mit der Gemeinde Arona besteht ebenfalls bis Ende Mai ein Aufnahmeabkommen. Es wird auch hier eine Monatsabrechnung (pro Hund 185,18 Euro) an die Gemeinde gestellt und innerhalb von 30 Tagen bezahlt. Am 24. Mai 2015 standen Wahlen an, danach entscheiden sich weitere Vorgehensweisen. Mit der Gemeinde Granadilla de Abona besteht ein Jahresabkommen für 2015 von derzeit 25.404,80 Euro was auf 27.000,- Euro erhöht werden soll.
Schüler hatten sich einen TierschutzUnterricht auf Englisch gewünscht.
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or Ferienbeginn besuchte uns am 2. und 3. Juni 2015 jeweils mit 50 Kindern die staatliche Schule „Isaac de Vega“.
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ie Lehrer von Los Cristianos schickten letztlich auch noch die 5jährigen am 22. Mai 2015 zu einem Besuch. Auch ihnen sollte es nicht verwehrt sein, unser Tierheim anzusehen.
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unge Künstler der British School of Music und das Opern Duo „Optima“ gaben ein Benefizkonzert
aren Clack, eine Tierliebhaberin der besonderen Art, sorgt immer für eine Überraschung. Sie dachte sich, machen wir doch einen Backwettbewerb und laden die Leute zu einer Tea Party ein. Natürlich musste bezahlt werden, und die Einnahmen kamen dem Tierheim zu Gunsten. Karen stellte den Preis: ein super Backbuch. Und wer gewann es? Eine Mitarbeiterin aus dem Tierheim. Die Schokoladentorte war einfach unübertrefflich. Hmm, da hatten die Schiedsrichter etwas zum Schlemmen. Mit diesem kleinen Event sollte der Monat Juni als Extraereignis beendet werden. Unsere Hoffnung ist es, während der großen Ferien auf Teneriffa weniger Tiere als in den Vorjahren aufnehmen zu müssen.
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as Schulzentrum für behinderte Kinder in Guargacho besuchte uns am 28. Mai 2015. Die Erzieher waren überrascht, dass die Kinder sehr positive Regungen gegenüber den Vierbeinern zeigten.
zu Gunsten der Vierbeiner am 12. Juni 2015 im Auditorium in Los Cristianos.
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as jährliche Straßenfest in Las Galletas fand auch dieses Jahr am 13. Juni 2015 reichlichen Anklang.
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as Militär von Teneriffa schätzt unsere Arbeit sehr, und wir wurden mit einer Auszeichnung geehrt. Mittlerweile wurden bereits 8 Listenhunde vom Militär übernommen. Hunde adoptieren anstatt kaufen – das ist jetzt das große Thema.
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aktion tier-Wildtierstation Sachsenhagen, Niedersachsen
Die Autoschlange, Affen in Not und acht Makaken
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Was war passiert? Während er im Stau stand, bemerkte der Fahrer des Mietwagens plötzlich den Kopf einer Schlange zwischen seinen Füßen. Geschockt verließ er sofort das Fahrzeug und rief die Polizei. Die Rettungsleitstelle wiederum bat die Wildtier- und Artenschutzstation um Hilfe bei dieser ungewöhnlichen
Situation. Schließlich sind Polizeibeamte und Feuerwehrkräfte nicht für den Umgang mit solchen, möglicherweise gefährlichen Exoten, ausgebildet. Vor Ort untersuchte ich das Fahrzeug, schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Schlange sich unter die Verkleidung im Innenraum zurückgezogen haben muss. Da ich anhand eines Handyfotos des Fahrers die Schlange recht sicher als ungiftig bestimmen konnte, erklärte ich mich bereit, den Wagen zur nächsten Werkstatt zu fahren. Dort wurde mit Hilfe eines Mechanikers die Innenverkleidung der Mittelkonsole abgenommen, und die Schlange konnte gesund geborgen werden. Es handelte sich um eine Boa constrictor oder Abgottschlange. Diese in Süd- und Mittelamerika beheimatete Art wird häufig in Privathand gehalten. Während die Polizei versuchte, den Besitzer zu ermitteln, konnte die Schlange sich in der Quarantäne der Wildtier- und Artenschutzstation erholen.
Affen in Not – acht Makaken aus tierquälerischer Haltung befreit In einer groß angelegten Aktion hat die Wildtierstation bei der Einziehung von zwei Japan-Makaken, drei Rhesusaffen und drei Berberaffen geholfen. Der private Halter der Affen hat trotz wiederholter Aufforderung durch den zuständigen Landkreis keine Verbesserung an den unzumutbaren Haltungsbedingungen der Affen vorgenommen. Daraufhin veranlasste der Landkreis die Einziehung der Tiere.
© Stichting AAP
Die Autoschlange – Einsatz auf der Autobahn. Und los geht’s. Mit Blaulicht und Martinshorn ohne Rücksicht auf rote Ampeln von der Wildtierstation bis zur Autobahnauffahrt Rehren. Umsteigen in einen anderen Einsatzwagen der Feuerwehr und durch eine Gasse im Stau auf der A 2 bis zu einem Mietwagen, dessen Fahrer vor weniger als einer halben Stunde den Notruf gewählt hatte. Keine alltägliche Situation. Ein Bericht von Dr. Florian Brandes
In den Käfigen der Affen herrschten ekelerregende Zustände. Kot und vergammeltes Futter bedecken den Boden.
Die Schlange wurde gesund geborgen Boa in Quarantäne
Erste Untersuchungen und Quarantänemaßnahmen werden direkt vor Ort durchgeführt.
© Stichting AAP
Erste Untersuchung des Autos Mühsames Einfangen des Tieres
© Stichting AAP
Dr. Florian Brandes und ein Mitarbeiter der Tierrettung Feuerwehr Bad Oeynhausen bergen zwei betäubte Japanmakaken.
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© Stichting AAP
ten See, denn hier entstanden nach Aufgabe der Nutzung in seeufernahen Flächen und durch zahlreiche Naturschutzmaßnahmen wieder ideale Lebensbedingungen für den Sumpfbewohner. Neben dem Verein EuroNerz ist auch die Wildtierund Artenschutzstation von Anfang an als Projektpartner beteiligt. Die Wildtierstation hat die tiermedizinische Betreuung des Projektes übernommen, und es werden Nerze für die Wiederansiedlung gezüchtet. Außerdem können Besucher in einem Schaugehege Nerze beobachten, was in der freien Wildbahn nur äußerst selten gelingt.
Von der Narkose erwacht, wartet ein Japanmakak auf seine Fahrt in eine bessere Zukunft.
Da es in Deutschland keine Auffangstationen gibt, die eine solche Anzahl an Affen alleine unterbringen kann, geschah dies unter Mitwirkung mehrerer Organisationen. Die Bergung der Tiere wurde durch den Einsatz eines Blasrohrs mit Narkotika eingeleitet. Noch vor Ort wurden die Tiere untersucht und erste Quarantänemaßnahmen eingeleitet. Anschließend wurden vier Affen in die niederländische Auffangstation für Affen Stichting AAP transportiert. Zwei Berberaffen wurden durch Mitarbeiter von aktion tier in das Tierheim Berlin gefahren und zwei Japanmakaken in der aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen untergebracht.
Dass die ausgewilderten Nerze sich im Projektgebiet wohl fühlen, belegen zahlreiche Beobachtungen, die vor allem mit Hilfe kleiner Sender gelangen, mit denen ein Teil der Nerze markiert ist. „Aber das i-Tüpfelchen fehlte noch“, so Projektkoordinatorin Eva Lüers und meint damit ein Foto, dass eine Reproduktion der in freier Wildbahn schwer zu beobachtende Nerze belegt. Dieses Foto gelang nun, genauer gesagt, es gelangen gleich mehrere. Die Bilder zeigen eine Nerzfähe, die nach und nach mindestens drei noch unselbstständige Jungtiere im Maul zu einem neuen Versteck transportiert. „Die Wurfhöhle kannten wir schon, mieden das Gebiet jedoch großräumig, um das Nerzweibchen nicht zu stören“, so die Landschaftsökologin,
Sensationeller Erfolg im Wiederansiedlungsprojekt
Der Europäische Nerz steht weltweit kurz vor dem Aussterben. Von dem einst riesigen Verbreitungsgebiet zwischen Ural und Pyrenäen sind nur noch Bruchstücke übrig geblieben. Und auch hier sind die Tiere gefährdet. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft die Tierart deswegen als „weltweit vom Aussterben bedroht“ ein. Deswegen ist es von größter Bedeutung, die Tierart in ihren heutigen Lebensräumen zu erhalten und ihnen durch Wiederansiedlungen dort eine Chance zu geben, wo Lebensräume wieder entstanden sind. Ob das Projekt am Steinhuder Meer ein Erfolg wird, ist derzeit noch nicht absehbar, der nun gelungene Reproduktionsnachweis zeigt aber, dass die Chancen gut stehen.
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Bild rechts: Die Nerzfähe läuft durch die Fotofalle. Erkennbar ist, dass sie ein Jungtier im Maul transportiert. ©
© B-Volmer
Eine der seltensten Tierarten in Europa lebt am niedersächsischen Steinhuder Meer und – so viel ist seit einigen Tagen sicher – pflanzt sich dort auch erfolgreich fort: der Europäische Nerz. Die Sensation im Artenschutz ist damit perfekt. Im Jahr 2010 startete ein lange vorbereitetes Wiederansiedlungsprojekt, um den Europäischen Nerz am Steinhuder Meer wieder heimisch zu machen. Die kleine Marderart starb etwa 1925 in Deutschland aus, Gründe dafür waren vor allem die Vernichtung der Lebensräume der an Sumpf- und Gewässerbiotope angepassten Art und die direkte Verfolgung als Pelztier. Mit finanzieller Unterstützung des Landesumweltministeriums beauftragte die Region Hannover als Projektträger die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e. V.) mit der Wiederansiedlung der lange verschwundenen Art an Niedersachsens größ-
„aber wir konnten davon ausgehen, dass die Jungtiere kurz über lang in ein anderes Versteck umgebettet werden, wie es für Nerze typisch ist“. Die Chance nutzte die Wissenschaftlerin und stellte an verschiedenen Stellen Fotofallen auf – mit dem genannten Erfolg. Bei den Fotos handelt es sich um die ersten aus Deutschland überhaupt, die in Freiland gezeugte und geborene Nerze zeigen.
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Bernhard Volmer: Der Europäische Nerz ist gut an seiner weißen Färbung rund um Nase und Maul zu erkennen. Vor rund 90 Jahren starb die Tierart in Deutschland aus.
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Projekt Kitty
Rasse schützt vor Elend nicht Viele Menschen sehen in Tierschutzeinrichtungen Rassetiere und wundern sich, wie diese vermeintlich wertvollen und bei einem Züchter ursprünglich mal teuer gekauften Tiere im Tierschutz landen. Leider ist die Höhe des Ankaufpreises keine Garantie für Tiere, ein behütetes Leben zu führen. Wenn ein Tier nicht mehr in die individuelle Lebensplanung passt, sei es aus zwingenden oder aus an den Haaren herbei gezogenen Gründen, ist es egal, wieviel man dafür bezahlt hat, es muss weg und zwar schnell. Ein Bericht von Susan Smith
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So haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Internetplattformen zur Vermittlung von speziellen Rassetieren gebildet. Wir sehen diese Entwicklung sehr positiv, da nun auch Interessenten für bestimmte Rassen ein Tier in Not/aus dem Tierschutz aufnehmen können und nicht den nächstbesten Züchter durch einen Kauf unterstützen müssen. Denn eines ist klar, so lange in diesem großen Umfang aus – in den allermeisten Fällen – monetären Gründen Tiere gezüchtet und verkauft werden, so lange ist die Arbeit im Tierschutz ein Kampf gegen Windmühlen. Gerade die
Amy
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sogenannten Hobbyzüchter achten nicht auf eine fundierte und ausgewählte Abgabe ihrer Tiere, hier gilt das Geld als das ausschlaggebende Kriterium und nicht ein adäquates, verantwortungsvolles Umfeld im neuen Zuhause. Genau dieses Vorgehen von Hobbyzüchtern ist uns in unserem aktuellen Animal Hoarding Fall, den wir Ihnen in dem kommenden Bericht schildern werden, wieder einmal begegnet. Wir wurden auf eine Katzenhaltung mitten in der Innenstadt einer Kleinstadt aufmerksam gemacht. Dort sollte eine „Katzenfreundin“
wohnen, die sich der armen und ausgesetzten Katzen des gesamten Ortes annimmt und sich aufopferungsvoll um sie kümmert. Soweit die Theorie! Nach der Inspektion des Umfelds, es stank bestialisch nach Katzenurin, vor allem nach dem von potenten Katern, nahmen wir mit der Halterin Kontakt auf. Nach den üblichen Geschichten von Katzenhassern aus der Gegend, dem täglichen persönlichen Einsatz auf der Straße, um noch mehr Tiere zu retten und dem regelmäßigen Nachwuchs, der für 20 EUR pro Stück bei Ebay Kleinanzeigen verkauft wird, konnten wir uns in der Zwei-Zimmer-Wohnung ein Bild machen. Dort lebten 19 Katzen, darunter – neben einigen Hauskatzen – auch so exotische Rassen wie Scottish Fold und Selkirk Rex, zum Großteil unkastriert, davon 9 potente Kater. Jeder, der schon einmal erlebt hat, wieviel Stress auch nur ein unkastrierter Kater unter Artgenossen verursachen kann, kann sich vorstellen, was neun un-
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de Zwangsräumung, nach der die Halterin dann mit 19 Tieren auf der Straße stünde oder aber diese unversorgt zurücklassen müsse. Dafür fühlte er sich wie erwartet nicht zuständig.
Shirley
Die Halterin, die während des gesamten Besuches lautstark mit Kraftausdrücken in meine Richtung um sich warf, bot mir an, ein paar Katzen mitnehmen zu dürfen. Natürlich nur die ängstlichen und scheuen, weil die anderen ja so an ihr hängen. Die Zwangsräumung wurde angeordnet kastrierte Kater in einer Gruppe bedeuten. Erschwerend kam hinzu, dass die Tierhalterin seit Monaten kein Wasser und keinen Strom mehr hatte, da der Vermieter ihr aus verständlichen Gründen kündigen wollte und es nun auch noch zu finanziellen Unstimmigkeiten gekommen war. Nach unserem Gespräch war uns klar, dass wir diese Problemhaltung dauerhaft nur mit Hilfe der Behörden auflösen können. Somit suchten wir zunächst einmal Kontakt zum örtlichen Ordnungsamt, da in der Stadt bereits seit vielen Jahren eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen nach Art des Paderborner Modells besteht. Das Ordnungsamt sagte uns, dass man alleine nicht tätig werden könnte, da hierfür das Veterinäramt zuständig sei. Auf unsere Frage nach Einhaltung der Kastrationspflicht wurde nur ausweichend geantwortet, so dass uns schnell klar war: Hier handelt es sich um einen zahnlosen Papiertiger, der uns wie üblich an eine andere zuständige Stelle verweist, bevor man sich zu viel Stress und Arbeit macht. Nun gut, nach jahrelangem Umgang mit den für Tierschutz zuständigen Behörden deutschlandweit, sind wir diese Hin- und Herschieberei von Zuständigkeiten schon gewöhnt. Also auf zum Veterinäramt. Dort wurde vor Ort ein Termin mit dem Ordnungsamt gemacht. Der zuständige Amtsveterinär reiste mit einer Kollegin an und schaute sich in der
Wohnung um. Sein Resümee war: „Hier kann ich nicht tätig werden, sonst müsste ich ja auch auf jedem Bauernhof beschlagnahmen“. Ich stimmte ihm zu, dass, wenn die hygienischen Zustände auf den von ihm kontrollierten Höfen auch so wären, wie in dieser verflohten, nach Katzenurin und Kot stinkenden Wohnung, dann müsste er dort auch zwangsläufig Tiere beschlagnahmen. Außerdem wies ich auf den mangelnden finanziellen Hintergrund der Halterin für die artgerechte Versorgung einer so hohen Anzahl von Tieren hin und auf die zwangsläufig kurzfristig anstehen-
Dieses Angebot lehnte ich dann schweren Herzens ab, denn es hätte nur bedeutet, dass die Halterin die freien Plätze mit neuen Tieren auffüllen würde, und vor allen Dingen wäre das eine normale Übereignung an uns – unabhängig vom Veterinäramt – gewesen. Somit wäre von behördlicher Seite nichts dokumentiert und für zukünftige Verfahren nutzbar gewesen. Ich stieg also in mein Auto und fuhr zurück in unsere Kitty Station. Nach einigen Tagen meldete sich der Chef des zuständigen Veterinäramtes und bat um unsere Hilfe. Mittlerweile war die Zwangsräumung der Wohnung angeordnet worden, und nun fragte
Sarah und Emma
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man sich im Veterinäramt wohin man mit den Tieren sollte. Wir verabredeten uns vor Ort und sagten zu, zumindest zwei oder drei Tiere aufnehmen zu können, da unsere Kapazitäten seit dem letzten Besuch schon wieder ziemlich belegt waren. Bei der Zwangsräumung hatten wir es wieder mit einer hysterisch schreienden Tierhalterin zu tun, die alle beteiligten Personen permanent beschuldigte, ihren Tieren Schlimmes anzutun etc. Ich nahm zunächst zwei Welpen mit, die ca. drei Monate alt waren. Die Tierhalterin, die nun zu ihrem Exmann in die Wohnung ziehen musste, nahm ein Muttertier mit mehreren halbtoten verschnupften Katzenwelpen mit. Der Großteil der restlichen Tiere floh bei dem Tumult aus der Wohnung und versteckte sich außerhalb. Als mein Kollege, John-F. Pyka, vor dem Verschließen der Wohnung noch einmal alles nach Katzen durchsuchte, fand er eine verletzte Katze, die in einem Kratzbaum kauerte. Das Tier konnte seine Hinterhand nicht mehr benutzen und saß in seinem Urin und Kot. Laut der Tierhalterin war das Tier kürzlich (!) verletzt nach Hause gekommen und ihre Aussage dazu: „Meistens wächst so was ja von alleine wieder zusammen“. Einem Tierarzt war es noch nicht vorgestellt worden. Auch diese verletzte Katze nahmen wir mit und brachten sie sofort zu unserem Tierarzt. Dort wurde ein kompletter Bruch der Hüfte und der Hinterhand der Katze diagnostiziert. Zeitnah wurde das Tier in Narkose gelegt, um diese Verletzungen zu beheben, da die Katze in diesem Zustand auch nicht selbstständig Kot und Urin absetzen konnte. Unser erfahrener Tierarzt konnte dann anhand der schon begonnenen Verwachsungen an den Bruchstellen feststellen, dass die Verletzung dieser Katze mindestens 14 Tage zurückliegen musste. Wenn man sich jetzt vorstellt, welche Schmerzen und Leiden dieses Tier in 14 Tagen, tierärztlich unversorgt, nicht in der 26
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Hugo
Lage, Kot und Urin abzusetzen, erdulden musste, wird einem einfach nur schlecht. Zu allem Überfluss ist die Katze dann auch noch in der Narkose verstorben, der Gesamtzustand war einfach zu desolat. Wir leiteten den Untersuchungsbericht der Katze an das Veterinäramt weiter mit der Bitte, rechtliche Schritte gegen die Halterin einzuleiten.
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ieser Fall steht für uns stellvertretend für zwei Sachen: Einmal für die Langsamkeit des deutschen Systems, was solche Haltungen angeht. Wir haben fast 1,5 Jahre gebraucht, bis sich dort endlich etwas zum Wohle der Tiere verbessert hat und zum anderen für die Gewissenlosigkeit, mit der viele Hobbyzüchter einfach ihre Tiere an den erstbesten Interessenten abgeben. Die Rassekatzen in diesem Fall waren alle von der Tierhalterin bei Hobbyzüchtern gekauft und in dieses Elend, ohne Kontrolle und Nachfrage, abgegeben worden.
Nach einigen Wochen meldete sich ein weiterer Katzenschutzverein aus unserer Region bei uns und schilderte die Aufnahme von zahlreichen total heruntergekom-
menen, schnupfenkranken Welpen. Im Gespräch war schnell klar, dass es sich um die bekannte Tierhalterin handelte. Viele der Welpen hatten mittlerweile ein Auge oder sogar zwei Augen verloren oder waren aufgrund des Katzenschnupfenvirus verstorben. Ich bat den Verein, die Untersuchungs- und Behandlungsberichte des Tierarztes ebenfalls an das zuständige Veterinäramt weiterzuleiten. Dann kam es endlich zu einer Gerichtsverhandlung gegen die Tierhalterin. Dort wurde entschieden, dass die Tierhalterin aufgrund der Vorkommnisse und ihrer offensichtlichen Unfähigkeit, die Tiere artgerecht und verantwortungsvoll zu halten, nur noch drei Katzen halten darf. Dieses Urteil ist für uns zumindest ein Anfang. Sicherlich wäre es uns lieber gewesen, wenn sie gar keine Tiere mehr hätte halten dürfen, aber die Beschränkung auf drei schränkt das Tierelend zumindest etwas ein. Einige Wochen nach der Verhandlung verabredeten wir uns erneut mit dem Veterinäramt. Dieses Mal bei der neuen Adresse der Tierhalterin. Nach erfolgter Kontrolle nahmen wir fünf Katzen aus der Wohnung auf, drei mussten wir zurück lassen.
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Amy verfilzt...
...Amy geschoren
Bei den von uns aufgenommenen Katzen handelt es sich um zwei Selkirk Rex Katzen, zwei Scottish Fold und eine normale Hauskatze. Die umgehende Untersuchung bei unserem Tierarzt ergab bei allen Tieren massive Wucherungen in der Maulhöhle, Zahn- und Zahnfleischvereiterungen, Floh- und Wurmbefall, Ohrenentzündungen sowie einen extrem schlechten Pflegezustand der langhaarigen Tieren. Mittlerweile sind die Katzen seit acht Wochen bei uns. Bei allen mussten fast alle Zähne gezogen werden. Sie mussten geschoren werden – teilweise unter Narkose und sind durchweg schwer traumatisiert gewesen. Erst jetzt, nach so vielen Wochen, tauen sie langsam auf und können von uns vermittelt werden, sofern wir einfühlsame neue Katzenbesitzer finden, die eine lange Eingewöhnungszeit ihrer neuen Familienmitglieder in Kauf nehmen. So eine Geschichte kostet neben den finanziellen Mitteln vor allen Dingen sehr viel Kraft und Einsatz. Man ist oft an seinen Grenzen und denkt ans Aufgeben, aber dann denkt man wieder an die verelendeten Tiere in einer solchen Haltung und daran, dass, wenn wir uns nicht für sie einsetzen, es niemand
Amy ist endlich vom verfilzten Fell befreit
Falls Sie Interesse an einer unserer Rassekatzen mit Geschichte haben, dann melden Sie sich doch bitte bei uns in unserer Projekt Kitty Station Paderborn. Wir freuen uns über Ihren Besuch! (Susan Smith Tel.: 0178-2375424)
tut, und das lässt uns dranbleiben. Für zwei dieser armen Katzen gab es auch schon ein Happy End: Der einjährige Selkirk Rex Hugo konnte in eine sehr nette Katzengruppe bei verantwortungsvollen Katzenhaltern umziehen, und die schüchterne Emma (EKH) ist auch seit einigen Tagen in ihrem neuen Zuhause und macht ihre Sache dort sehr gut. Die anderen drei warten noch auf ihr neues Zuhause.
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Gesetzlich nicht geregelt
Tierquälerei bei Brieftaubenwettkämpfen?
© Jan Peifer
Der Orientierungssinn von Brieftauben ist wie der der Zugvögel legendär und bis heute unerklärt zugleich. Forscher gehen davon aus, dass die Vögel sich am Erdmagnetfeld orientieren, außerdem aber auch den Stand der Himmelskörper mit ihrem eigenen Standort in Verbindung bringen können. Dieses Orientierungsvermögen machte die Tauben seit über zwei Jahrtausenden für den Menschen interessant, da sie vor Beginn der Moderne die einzige Möglichkeit boten, eine schnelle Nachrichtenübermittlung zu gewährleisten – über hunderte Kilometer hinweg. Ein Bericht von Jan Peifer
Vor allem die starke Sommer-Sonne bedeutet für die Tiere eine Tortur, denn eine Lüftung gibt es meist nicht.
Historiker sprechen von einer Entwicklung der Taubennutzung zur Postübertragung schon seit 1000 v. Chr. im ägyptischen Raum. Etwa 500 v. Chr. wurde die Taubenpost auch von Römern und Griechen genutzt. Zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert schließlich fand die Taube auch in Europa großen Anklang, wo sie in vielen Ländern zunächst diplomatischen, später
vor allem militärischen Zwecken diente. Ihren wohl größten Erfolg hatten die Tauben in der Schweizer Armee: Erst in den 1990er Jahren wurde der zur Zeit des 1. Weltkrieges gegründete Brieftaubendienst der Fernmeldetruppe eingestellt. Brieftauben boten über lange Zeit eine sichere und vor allem unauffällige Möglichkeit, Nachrichten auszutauschen, der erst die revolutionäre Entwicklung neuer Technologien vom Telegrafen bis hin zum Internet ein Ende setzte. Heute werden Brieftauben nahezu ausschließlich von privaten Züchtern und Vereinen gehalten. In Deutschland existiert der Brieftaubensport etwa seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute sind über 60.000 Züchter von Brieftauben
© Jan Peifer
Verbindliche Rechtsvorschriften für den Transport von Tauben gibt es nicht
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wir klären auf
© Jan Peifer
zusammengepferchten Tiere vorzubeugen, ist die prophylaktische Gabe von Medikamenten wie Antibiotika keine Seltenheit. Viele Züchter lassen ihre Tiere mangels geeigneter (z.B. eingezäunter) Freiflugfläche zudem oft schon lange vor den Wettkämpfen aus Angst vor Verlust durch Greifvögel und andere Raubtiere nicht aus dem Heimatverschlag. Die Unterbringung auch in diesem ist mangels Haltungsanforderungen daher oft nicht artgerecht.
In solchen speziellen Tiertransportern werden Brieftauben befördert
registriert. Insgesamt halten sie zwischen zwei und drei Millionen Tauben, die in nationalen und internationalen Wettkämpfen gegeneinander antreten. Doch trotz ihres ausgeprägten Orientierungssinns, tauchen Brieftauben auch immer wieder im öffentlichen Stadtbild auf, an der Seite ihrer wilden Artgenossen. Viele Züchter verlassen sich daher nicht allein auf den angeborenen Orientierungssinn ihrer Tiere, sondern „motivieren“ sie zusätzlich, indem sie die Tauben von Nestlingen oder Partnern trennen, welche im Heimverschlag warten. Dies ist jedoch nicht der einzige Vorwurf, den sich Taubenzüchter gefallen lassen müssen. Obwohl der Tierschutzgedanke vor über 10 Jahren Einzug ins Grundgesetz gehalten hat und eigentlich Staatsziel sein sollte, ist auch bei Haltung und Zucht von
© Jan Peifer
Teilweise werden die Tauben über tausende von Kilometer in diesen engen Boxen transportiert
Brieftauben noch immer vieles unklar. Ein großes Problem sind die Transporte zu den „Auflassorten“, also der Startpunkte der Wettflüge. Brieftauben werden in speziellen Tiertransportern, sogenannten Kabinenexpressen („Kabis“) befördert. Konkrete und vor allem verbindliche Rechtsvorschriften für diese Transporte, etwa die Abmessungen der Boxen, für die Versorgung der Tiere oder auch die maximale Dauer der Transporte, gibt es nicht. Insbesondere in den Sommermonaten kann der Transport in den Metallboxen für die Tiere zur Tortur werden – bis zu mehrere Tausend Tiere können in einem einzigen Kabi untergebracht werden. Eine ausreichende Belüftung ist dabei nicht immer sichergestellt. Gerade wenn es zu den bei Züchtern besonders beliebten Langdistanzflügen geht, sollte eine maximale Dauer der Transporte unbedingt geregelt werden, denn Tauben können problemlos eine Distanz von 1.000 Kilometern überwinden. Dies bedeutet eine lange Fahrzeit, die für die Tauben mit erheblichem Stress verbunden sein kann. Um diesem sowie einer möglichen Ansteckungsgefahr der
An die Haltung von Brieftauben werden selbst vom Dachverband der Züchter keine hohen Anforderungen gestellt. Erfüllt eine Taube die in sie gesetzten Erwartungen nicht, ist ihr Schicksal schnell besiegelt: Für die Zucht wertlos und für Wettkämpfe untauglich, wird sie schnell „aussortiert“ (was in der Regel ihren Tod bedeutet). Nicht nur weil die Fähigkeiten der Tauben auch nach Jahrhunderten der Erklärungssuche noch immer nicht erschlossen werden konnten, sollte ein deutlich verantwortungsbewusster und rücksichtsvollerer Umgang mit ihnen unbedingt angemahnt werden. Die Frage nach einer gesetzlichen Regelung zu Haltung, Zucht und Transport sollte sich eigentlich in Zeiten des Tierschutzes als Staatsräson niemand stellen müssen. Wir rufen dennoch alle Taubenfreunde auf, so lange laut danach zu fragen, bis auch für die Brieftauben das Tierschutzgesetz keine Theorie mehr ist.
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© brieftaubenfoto.de - fotolia.com
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aktion tier informiert
Glasscheiben – Gefahr für Vögel Ein lauter Knall am Fenster – wieder einmal ist ein Vogel gegen eine Glasscheibe geflogen. Jährlich sterben tausende Vögel durch sogenannte Scheibenanflüge, denn durchsichtiges Glas wird von den Tieren nicht als Hindernis wahrgenommen. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
© Ursula Bauer
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Je nach Lichteinfall spiegeln Glasflächen auch die umgebende Landschaft wieder und vermitteln den Vögeln den Eindruck, einfach weiterfliegen zu können. Aber nicht immer endet der Zusammenprall mit einem Fenster oder einer Glasfront mit tödlichen Verletzungen. Manchmal sind die Tiere nur benommen und nach einer gewissen Erholungsphase wieder flugfähig. Wenn man keine äußeren Verletzungen feststellen kann und der Vogel nur benommen wirkt, sollte man ihn draußen in einen geöffneten und mit einem Handtuch ausgepolsterten Karton setzen und beobachten. Der Platz
Diese Singdrossel hat den Aufprall auf eine Glasfront nicht überlebt
sollte etwas erhöht und katzensicher sein. Sobald sich der Vogel regt und wieder munter ist, kann man ihn vorsichtig in die Hand nehmen und fliegen lassen. Bitte nie in die Luft werfen, sondern die flache Hand unter dem Tier einfach öffnen. Der Vogel soll selbst entscheiden, wenn
er wieder bereit zum Fliegen ist. Bleibt der Piepmatz auch nach einer Stunde matt liegen, hat er wahrscheinlich ein starkes Hirntrauma oder innere Verletzungen erlitten. Wie bei äußeren Verletzungen kann auch hier nur ein entsprechend qualifizierter Tierarzt helfen.
© Ursula Bauer
Hausrotschwanz — Weibchen — nach Scheibenanflug
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Staub und Schmutz vermindern ebenfalls die Reflektion. Glasscheiben nicht so häufig zu putzen ist folglich ein wirkungsvoller und für alle, die Hausarbeit nicht mögen, sicher willkommener Beitrag zum Vogelschutz.
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Greifvogelsilhouetten sind unwirksam
Der Mauersegler ist nach der Kollision mit der Scheibe benommen und hilflos
© aktion tier, Ursula Bauer
Scheibenanflüge werden sich nie ganz verhindern lassen, zumal großflächige Glasfronten charakteristische Bestandteile unserer modernen Architektur sind. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, Vögel vor einem Aufprall zu bewahren. Generell ist Milchglas oder strukturiertes Glas aufgrund der geringeren Reflektion weniger gefährlich. Auch vorgezogene Gardinen und Rollos machen Glasflächen für Vögel besser erkennbar. Mit beweglichen Elementen wie Mobiles oder eng aneinander angebrachten Aufklebern erzielt man den gleichen Effekt. Gut bewährt hat sich außerdem der `birdpen´. Mit diesem Stift kann ein für Menschen kaum erkennbares Muster auf Scheiben gemalt werden, die hierdurch von Vögeln besser gesehen werden. Als weitgehend wirkungslos haben sich dagegen schwarze GreifvogelSilhouetten erwiesen. Sie werden punktuell zwar als Hindernis wahrgenommen, dann fliegt der Vogel jedoch um sie herum und prallt direkt daneben gegen die Scheibe.
Mauersegler nach Scheibenanflug versorgt Im vergangenen Juli brachte uns ein Bauarbeiter einen Mauersegler, der im Kaiserdamm in der Nähe unserer Geschäftsstelle in Berlin gegen eine Glasfront geprallt war. Der hübsche Vogel war ganz benommen und völlig hilflos. Wir untersuchten ihn und konnten keine äußeren Verletzungen oder Brüche feststellen. Daher setzten wir ihn in einen weich gepolsterten Karton und gaben ihm Zeit, sich zu erholen. Nach etwa einer Stunde zappelte es dann im Pappkarton – unser Pflegling war zum Glück wieder fit. Wir nahmen ihn mit in eine nahegelegene, geschützte Grünfläche und setzten ihn auf die flache Hand. Unser Mauersegler ließ sich noch ein wenig Zeit, saß ruhig auf der hochgehaltenen Hand und orientierte sich. Schließlich schwang er sich in die Luft, drehte zum Abschied noch eine Runde über unseren Köpfen und verschwand. Der birdpen kostet zwischen 13 und 15 Euro und kann beispielsweise im Online-Shop www.birdpen.de oder bei VIVARA, dem Fachhandel für Naturschutzprodukte, bestellt werden.
© Ursula Bauer
© aktion tier, Ursula Bauer
Guter Schutz für Vögel – mit dem birdpen für Menschen unsichtbare Streifen auf die Scheibe malen
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Trotz Verbot
Hundeerziehung per Elektroschocker ...?
© Jan Peifer
Der Begriff Teletakt ist vielen bekannt. Heute steht der ursprüngliche Modellname des ersten Telereizgerätes als Synonym für eine ganze Artikelgruppe. Das allererste Reizgerät war noch sattelförmig, doch seit Beginn der 1960er Jahre hatte sich die Funktion als Halsband durchgesetzt. Per Fernbedienung kann ein Hundehalter seinem Hund damit Stromstöße versetzen, um in bestimmten Situationen sein Verhalten zu bestrafen und ihn so zu „trainieren“. Ein Bericht von Jan Peifer
Per Knopfdruck kann der Tierhalter seinem Hund einen Stromschlag verpassen, und das im Umkreis von 100 Metern.
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Die Befürworter dieser Elektroschocker, hauptsächlich Jäger und Jagdhundausbilder, nutzen die Geräte, um ihren Hunden einen ungewollten Jagdtrieb „abzugewöhnen“.
Das Prinzip dahinter ist einfach und in vielen Ausbildungen vermeintlich erfolgreich zugleich: die Konditionierung; der Hund soll ein Verhalten mit einem belohnenden
Bei Ebay wurden Teletaktgeräte für etwas mehr als 100 Euro angeboten, teilweise aber schon für 20 Euro. Importware aus China
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Entscheidend ist jedoch nicht die Stromstärke, sondern die Tatsache, dass das Gerät dem Grundsatz
Ebay reagiert
© Screenshot Ebay-Website
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oder bestrafenden Reiz verbinden und entsprechend weiterentwickeln oder abstellen. Eine negative Konditionierung, insbesondere in Form der körperlichen Bestrafung, sorgte zwar schon immer für Unterordnung, konnte sich aber genau deshalb auch im Allgemeinen nicht durchsetzen. Wer seinen Hund schlägt, um ihm Gehorsam beizubringen, genießt schon lange kein hohes Ansehen mehr. Gewalt gegenüber Tieren ist mittlerweile eine Straftat und durch das Tierschutzgesetz verboten, welches den Einsatz von Strom sogar explizit verbietet. In § 3 des Tierschutzgesetzes heißt es wörtlich: „Es ist verboten, […] ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist“. Anfang 2006 wurde dieses Verbot vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Hervorgehoben wurde dabei vor allem die generelle Gültigkeit – weder sind Ausnahmen möglich für bestimmte Personenkreise, z. B. Ausbilder oder Jäger, noch für bestimmte Produktgruppen, worunter etwa sogenannte Niederstromgeräte fallen könnten.
Nachdem Tierschützer wochenlang das Teletaktgeräte-Angebot bei Ebay dokumentiert haben, schrieben sie das Auktionshaus mit der Forderung an, die Geräte zukünftig nicht mehr ins Programm zu nehmen. Ebay reagierte und nahm nicht nur die aktuellen Angebote raus, sondern versprach, zukünftig keine Teletaktgeräte mehr ins Angebot zu nehmen. Ein kleiner, aber dennoch schöner Erfolg und zudem ein klares Zeichen gegen Tierquälerei.
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nach geeignet ist, einem Tier Schaden zuzufügen. Der Hintergrund ist also die Verhinderung eines Missbrauches sowie die fehlende Kontrollmöglichkeit. Einen Haken hat dieses Verbot allerdings, denn der Handel und Besitz von elektrischen „impulsgebenden Geräten“ ist völlig legal. Zuhauf werden die Elektroschocker je nach Reichweite ab einem Preis von etwa 100 EUR im Internet angeboten. Zwar sind viele Vereine und Verbände dem gesetzlichen Verbot gefolgt und haben den Einsatz von Teletaktgeräten auf ihren Plätzen verboten, doch verhält es sich mit dem gesetzlichen Verbot wie mit vielen anderen auch: Wo keine Kontrolle stattfindet (stattfinden kann), da gibt es auch keine behördlichen Konsequenzen. Wer einen Hund
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BÜNDIG
schen haben und sogar dauerhafte körperliche Schädigungen hervorrufen). Das könnte etwa ein Kinderlachen sein, die Anwesenheit einer bestimmten Person, eine Fahrradklingel usw. Die Folgen einer solchen „falschen Verknüpfung“ können dann im Einzelfall weitaus gravierendere Folgen haben als das Ausleben eines unerwünschten Triebverhaltens. Wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile, dass der Einsatz von Elektroimpulsgeräten zu Recht verboten ist, denn er kann erhebliche physische und psychische Schäden hervorrufen. Dies muss zwar nicht zwangsläufig passieren, aber die potentielle Möglichkeit und damit das Risiko sollten jeden Menschen davon abhalten, seinen Hund mit Stromstößen zu malträtieren.
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Maulkorbgewöhnung ist immer sinnvoll und für alle Hunde wichtig!
Viele Hundehalter finden die Vorstellung, ihrem geliebten Vierbeiner einen Maulkorb anzulegen, grauenhaft. Es gibt jedoch zahlreiche Situationen, in denen ein Maulkorb für jeden Hund Pflicht ist wie beispielsweise bei der Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Urlaub in bestimmten Ländern oder inzwischen selbst beim Besuch vieler Restaurants. Daher ist es ratsam, seinen Hund an das Tragen eines Maulkorbs zu gewöhnen. Für den Fall der Fälle sollte der Vierbeiner seinen Maulkorb bereits kennen und positiv verknüpft haben. Grundvoraussetzung hierfür sind erst einmal eine perfekte Passform und eine gute Qualität. Der Maulkorb muss angenehm zu tragen sein, darf nirgendwo drücken, nicht zu eng sein, darf nicht in die Hundeaugen hängen und muss so stabil sein, dass er nicht durchgebissen werden kann. Mit einem guten Maulkorb sollte der Hund nicht nur hecheln und trinken, sondern sich gegebenenfalls auch erbrechen können. Maulkörbe aus stabilem Plastik, Stahldraht oder solidem Leder leisten in der Regel gute Dienste. Dagegen sind Maulkörbe aus Nylon oder Stoff nicht zu empfehlen, da diese nicht gesetzlich anerkannt sind und das Hundemaul zu eng umschließen. Um den richtigen Maulkorb zu finden, sollte der Vierbeiner beim Kauf zum Anprobieren mitgenommen werden. Nach der Anschaffung muss der Vierbeiner behutsam an das Tragen gewöhnt werden. Halten Sie zunächst den Maul-
korb mit der Öffnung zum Hund gerichtet und legen Sie eine kleine Leckerei hinein. Wichtig ist, dass der Maulkorb ruhig gehalten und nicht Richtung Hund bewegt wird – ein „Aufstülpen“ sollte unbedingt vermieden werden. Der Hund soll aktiv und aus freien Stücken seine Schnauze in den Maulkorb stecken. Ist diese Grundgewöhnung geschafft, geht es an die Zeitverlängerung. Der Hund soll lernen, nach und nach immer länger im Maulkorb zu verweilen. Hierfür kann man die Leckerei beispielsweise durch von innen in den Maulkorb geschmierte Leberwurst ersetzen, die der Hund dann abschleckt. Erst wenn auch das funktioniert, kann die Verschlussschnalle des Maulkorbs während des Ausleckens der Leberwurst um den Kopf des Hundes zuerst gelegt und später dann geschlossen werden. Ist der Vierbeiner soweit, dass er sich den Maulkorb ohne Probleme umlegen lässt und sich im besten Falle sogar deutlich freut, können die Tragezeiten allmählich verlängert werden. Hier empfiehlt es sich, besonders am Anfang nur schöne Unternehmungen mit dem neuen „Accessoire“ zu machen.
© aktion tier, Ursula Bauer
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mit Elektrohalsband sieht, sollte dies daher zur Anzeige bringen. Der Einsatz der Elektrobänder hat gezeigt, dass Hunden bestimmte Verhaltensweisen abgewöhnt werden können. Aber zu welchem Preis? Gehorsamkeit wird als Ergebnis von Erziehung durch Bestrafung mit Angst verwechselt; Folgsamkeit mit Furcht. Einer der Hauptkritikpunkte von Gegnern der Reizgeräte ist: Es ist nicht sicherzustellen, dass der Hund die korrekten Reize mit der in diesem Fall negativen Verstärkung herstellen kann. Auf diese Art muss in Kauf genommen werden, dass der Hund andere, völlig zufällig auftretende Reize mit dem Schmerz verbindet (und schon geringe Stromstärken können erheblich schmerzhaftere Folgen für das Tier als etwa für einen Men-
Das problemlose Tragen eines Maulkorbs in bestimmten Situationen erleichtert Hund und Halter erheblich das gemeinsame Leben, und eine positive Konditionierung ist vielleicht etwas zeitaufwändig, erspart jedoch allen Beteiligten viel Stress und schlechte Laune. Mitgliederjournal
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aktion tier informiert
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Hunde im Auto sicher transportieren Wer seinen Hund im Auto mitnimmt, muss ihn gemäß der deutschen Straßenverkehrsordnung wie eine Ladung sichern. Er darf den Fahrer nicht behindern oder ablenken und muss so untergebracht sein, dass bei einem Unfall oder einer Vollbremsung niemand gefährdet wird. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
Unverantwortlich und verboten – der ungesicherte Hund auf dem Beifahrersitz
raum und Fahrerraum installiert sein. Besser als ein Netz ist ein fest eingebautes, stabiles Trenngitter, welches auch bei einem stärkeren Aufprall verhindert, dass der Hund nach vorne geschleudert wird. Mehr Sicherheit für den Hund bietet allerdings eine Box. Empfehlenswert ist eine stabile, ausreichend große und möglichst im Laderaum festgeschraubte Metallbox, die nicht samt Hund im Auto herumfliegen kann.
35 Euro belegt werden. Außerdem muss der Fahrer bei einem Unfall mit Versicherungsproblemen rechnen. Dessen ungeachtet werden laut ADAC immer noch 80% der Hunde ungesichert transportiert, im schlimmsten Fall auf dem Schoß des Fahrers oder frei auf dem Beifahrersitz. Wir halten die gesetzliche Vorgabe für sinnvoll, denn ein ohne Schutzvorkehrung frei im Auto sitzender Hund ist nicht nur für die Insassen des Fahrzeugs lebensgefährlich. Auch der Vierbeiner kann ohne entsprechende Sicherung bei einer starken Bremsung durch den Innenraum geschleudert und tödlich verletzt werden.
Wer seinen Hund im Fahrzeug nicht sichert, begeht einen Verstoß gegen §23 Straßenverkehrsordnung und kann mit einer Geldbuße von
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Am sichersten – der Transport in einer festgeschraubten Metallbox
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In Deutschland müssen Hunde bei Fahrten im Auto gesichert werden
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Laut ADAC transportieren 80% der Autofahrer auf diese gefährliche Art und Weise ihre Tiere
© aktion tier, Ursula Bauer
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Die Sicherung der „pelzigen Ladung“ kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Wir empfehlen, Hunde grundsätzlich entweder auf der Rückbank oder im Laderaum eines Kombis zu befördern. Gängige Kofferräume sind gerade für größere Rassen viel zu eng und nicht tiergerecht. Hunde auf der Rückbank können mit einem speziellen Gurtsystem, welches mit dem Verschluss des Autogurts verbunden ist, in einer für sie angenehmen Position fixiert werden. Beim Transport im Kombi-Laderaum soll der Hund entweder in einer Box sitzen, oder es muss ein Netz oder Trenngitter zwischen Koffer-
© aktion tier, Ursula Bauer
© aktion tier, André Streinkrauß
Hunde auf der Rückbank sichert man mit einem speziellen Gurtsystem
wir klären auf
Wie der Tierarztbesuch zum freudigen Ereignis wird
Hurra, ich darf zum Tierarzt!
Den meisten Besitzern graut es vor der Visite beim Doktor. Dabei ist es egal, ob das Tier wirklich krank ist oder ob es sich nur um eine Routineuntersuchung oder die jährliche Impfung handelt. Immer ist der Antritt beim Tierarzt mit Stress verbunden. Und das nicht nur für den Menschen. Auch die Tiere spüren schon vorher, dass etwas Besonderes los ist und verkriechen sich, wenn möglich, im hinterletzten Eck. Doch das muss nicht sein. Mit Geduld und Spucke gelingt es, Ängste und Vorbehalte zu überwinden, und damit Tier und Mensch die Panik vor dem Besuch beim Arzt zu nehmen. Ein Bericht von Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Ganz entscheidend ist der allererste Besuch im Leben eines Tieres beim Tierarzt. Verläuft dieser ohne schreckliche Erlebnisse, ist eine gute Grundlage für weitere stressfreie Tierarzttermine geschaffen. Daher sollte tunlichst vermieden werden, bei diesem ersten Treffen Aktionen durchzuführen, die mit Schmerzen verbunden sind. Es ist ratsam, keine Impfung vorzunehmen oder gar einen Mikrochip zu setzen. Viel besser ist eine sanfte Allgemeinuntersuchung durch den Tierarzt, die von vielen Streicheleinheiten begleitet ist. Auch das ein oder andere Leckerli darf dabei verspeist werden. Ist tatsächlich eine Impfung fällig, wird einfach in Kürze ein zweiter Termin vereinbart. So lernt der Vierbeiner, dass ihm in der Praxis nichts Schlimmes blüht. Ganz im Gegenteil: Hier wird er verwöhnt und liebkost, und schon ist der Tierarztbesuch positiv besetzt und gleicht einem Aufenthalt in einem Wellnesstempel. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gelassenheit des Besitzers. Ist dieser unruhig und nervös, überträgt sich die Anspannung auf das Tier. Herrchen und Frauchen sollten bemüht sein, Ruhe auszustrahlen. Im Behandlungsraum nimmt sich der Besitzer besser etwas zurück. Das Praxisteam ist im sicheren Umgang mit den tierischen Patienten geschult. Oft klappt der gesamte Ablauf reibungsloser, wenn sich ausschließlich das Personal um die kleinen Patienten kümmert, auch wenn
viele Besitzer das zunächst nicht glauben mögen. Viele Tiere lassen sich ohne Hilfe des Besitzers problemloser untersuchen, weil sie vor Fremden etwas mehr Respekt haben und sich dadurch leichter handhaben lassen. Außerdem verbindet das Tier die vorgenommenen Eingriffe dann im Nachgang nicht mit dem Tierbesitzer. Auf diese Weise wird das Verhältnis zum Besitzer nicht durch den Tierarztbesuch getrübt. Katzen und kleine Heimtiere werden in aller Regel in einer Transportbox zum Tierarzt befördert. Diese Box darf für die Kleinen nicht mit Angst und Schrecken verbunden sein. Um die Vierbeiner an den Korb zu gewöhnen, belässt man diesen in Sichtweite irgendwo in der Wohnung. Ganz falsch ist es, die Box nur hervorzuholen, wenn es zum Tierarzt geht. Denn dann weiß das Tier gleich: „Jetzt muss ich in die Box, ins Auto, zum Arzt“. Viel besser ist es, den Transportkorb mit ins tägliche Leben einzubeziehen. Ein gutes Verhältnis zur Box bekommen die tierischen Hausgenossen außerdem, wenn sie ab und an unverhofft eine Leckerei darin vorfinden. Auf diese Weise verbinden sie den Gegenstand mit freudigen Ereignissen. Die Transportkiste wird vorzugsweise mit einer weichen, rutschfesten Unterlage ausgestattet. Am besten kommt noch die Lieblingsdecke oben drauf. So fühlt sich das Tier zuhause. Aber das Ganze nicht zu dick auspolstern, sonst bleibt für den Insassen
kein Platz. Wenig hilfreich sind Spielgegenstände. Dafür hat der kleine Patient in dieser Situation ohnehin keinen Kopf. Sie stören nur. Über die Box kann eine Decke gelegt werde. Dunkelheit beruhigt. An sehr heißen Tagen bringen feuchte kalte Handtücher über dem Korb Erleichterung. Bringt man an einem Tag Schmusen mit gleich mehrere Tiere dem Hund zum Tierarzt, setzt man am besten nur ein Tier in jede Kiste. Sonst kann es vorkommen, dass sich die Kleinen vor lauter Stress in der Box bekriegen und im schlimmsten Fall verletzen. Außerdem können sie einzeln leichter aus den Behältnissen hervor geholt werden, wenn es ans Untersuchen geht. Im Fachhandel gibt Spielen mit es Duftstoffe – soge- dem Hund nannte Pheromone – die Hunde und Katzen entspannen ohne Nebenwirkungen zu haben. Sie gibt es in Form von Verdampfern für die Steckdose, als Halsbänder oder aber auch als Sprühfläschchen. Diese Präparate können im Vorfeld eingesetzt werden, um ängstliche Kandidaten für den Besuch beim Onkel Mitgliederjournal
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Kürzen der Krallen, Impfungen und Ähnliches kann der Tierarzt in der Wohnung vornehmen.
Doktor zu lockern. Die Sprühvariante kann man benutzen, um die Transportbox zu benetzen. Der Hausbesuch ist oft eine gute Alternative Bei einer Terminvereinbarung empfiehlt es sich, Stoßzeiten im Verkehr zu vermeiden, um die Anfahrt möglichst kurz zu halten. Verbringen die Vierbeiner erst einmal eine Stunde im Auto – womöglich mit einem genervten, ärgerlichen Besitzer an seiner Seite – sind die Voraussetzungen für einen entspannten Tierarztbesuch denkbar ungünstig. Auch bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln beeinflussen überfüllte Bahnsteige und aus den Nähten quellende Busse und Bahnen die psychische Verfassung von Besitzer und Tier negativ.
Box mit Pheromonen
Viel schlauer ist es, eine Tageszeit zu wählen zu der wenig Menschen unterwegs sind, um die An- und Abfahrt so komplikationslos wie möglich ablaufen zu lassen. Für Tiere, die speziell die Fahrt zum Tierarzt oder den Heimweg als Alptraum empfinden, kommt eventuell die Option eines Hausbesuches in Frage. Nicht alle Tierärzte bieten diesen Service an, aber immerhin einige. Sicher kann nicht jeder Eingriff Zuhause durchgeführt werden, aber kleine Maßnahmen, wie das
Damit das Tier den Besuch beim Arzt in guter Erinnerung behält, ist es elementar wichtig, dass der Tierarzttermin nicht mit einer Spritze oder dergleichen endet. Zum Abschluss jedweder Behandlung müssen immer ein paar Schmuseeinheiten, die Gabe eines Leckerlis oder einige liebe Worte erfolgen. Soviel Zeit muss sein. Nur so kann erreicht werden, dass das Tier die Praxis in guter Erinnerung behält und das nächste Mal freudig wieder kommt. Dies ist zum Nutzen aller. Wenn der Besitzer das Gefühl hat, das Tier besucht die Praxis gerne, wird auch er gerne wieder kommen und das freut letzten Endes auch den Tierarzt. Somit sind alle glücklich.
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Bitte nicht abschneiden
Das Kupieren von Ferkeln, also das Abschneiden der Ringelschwänze, ist nach einer EU-Richtlinie seit 1994 verboten. Dennoch ist die grausame Prozedur bei Schweinezüchtern dank nationaler Ausnahmegenehmigungen bis heute auch in Deutschland noch weit verbreitet. Vom Abtrennen der Schwänze erhoffen die Mäster sich, Verluste durch Kannibalismus zu umgehen. Innerhalb der ersten vier Lebenstage ist die Operation ganz legal – und das auch noch ohne Betäubung. Doch zu welchem Preis? Ein Bericht von Jan Peifer Die meisten Mastschweine leben auch in Deutschland ihr ganzes, kurzes Leben unter nicht artgerechten Bedingungen in der sogenannten konventionellen Mast der industriellen Massentierhaltung. Das gelegentlich auftretende Anknabbern der Artgenossen ist eine Folge dieser Haltungsbedingungen. Schweine sind hoch intelligent, ha36
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ben einen ausgeprägten Spieltrieb und sind ausgesprochen saubere Tiere. In der Intensivtierhaltung müssen sie mit engen Platzverhältnissen auskommen, ohne Beschäftigungsmöglichkeiten und ohne die Möglichkeit, ihren arteigenen Bedürfnissen wie Graben und Suhlen nachkommen zu können. Zudem sind sie gezwungen, auf Spaltenbö-
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Ringelschwanz-Kupierung bei Schweinen
den Zeit ihres Lebens in den eigenen Exkrementen zu verbringen. Forschungen haben ergeben, dass vor allem hier die Gründe für Kannibalismus zu suchen sind: Aus Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten und dem dauerhaften Stress durch die artwidrige Haltung beginnen Schweine, sich gegenseitig anzuknabbern. Doch anstatt die Haltungsbedingungen den Tieren anzupassen, werden auch hier die Tiere den Umständen angepasst, indem ihnen die Schwänze kupiert werden. Laut Genehmigung ist
wir klären auf
Andere Staaten sind schon weiter in Sachen Tierschutz:
Bilder: © Jan Peifer
Der Eingriff dauert zwar nur ein paar Sekunden, die Folgen spüren die Tiere aber ihr ganzes Leben
Einem gesetzlichen Verbot des Kupierens steht vor allem Bereits kurz nach der Geburt werden die Ferkel von der Muttersau getrennt der Umkehrschluss im Weg: Um den Beißdrang zu bändigen, bräuchten die Enthornen oder das Kupieren von nicht kupierten Schweine mehr Schnäbeln). Das Schwanzbeißen Bewegungsfreiheit, mehr Beschäf- ist die Folge vieler Faktoren, die in tigungs- und Rückzugsmöglich- den Bedingungen der Massentierkeiten. Dies würde, so die Mä- haltung vereint werden, auch durch sterlobby, die Mast und damit den das Kupieren ist es nicht völlig zu Fleischpreis deutlich verteuern. Um unterdrücken. Immer wieder zeigen dennoch einen Anreiz zu schaf- daher selbst kupierte Mastschweine fen, denken einzelne Bundeslän- blutige Schwänze bzw. Schwanzder über ein Prämiensystem nach, stummel. Wer dieses unnötige Leid, welches nicht kupierte Schweine welches durch die Tiermast selbst belohnt. So in Niedersachsen, wo verursacht wird, nicht unterstützen sich Landwirtschaftsminister Chri- möchte, sollte daher – egal welchen stian Meyer und Vertreter der Inte- Ursprungs – kein Schweinefleisch ressengemeinschaft der Schweine- und keine Wurstwaren kaufen. halter Deutschlands (ISN) auf eine Probieren Sie doch einmal eine der Prämie von 16,50 EUR pro Schwein zahlreichen Alternativen an fleischmit intaktem Schwanz verständigt freiem Aufschnitt, die mittlerweile haben. Schon 2014 hatte sich auch auch im gut sortierten Supermarkt im Nachbarland Nordrhein-Westfa- erhältlich sind! len Umweltminister Johannes Rem- Nachdem der Ringelschwanz kupiert mel mit dem Rheinischen und West- worden ist, geht’s zur Mast – ein artfälischen Landesbauernverband auf gerechtes Leben gibt es nicht einen schrittweisen Verzicht auf das Kupieren ab 2016 geeinigt. Begleitet wird der Prozess von regelmäßigen Evaluierungen durch Vertreter der Landwirtschaft und des Umweltministeriums.
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Während das Kupieren in der konventionellen Intensivmast trotz des Verbots routinemäßig durchgeführt wird (in verschiedenen Untersuchungen lag die Rate der am Schlachthof angelieferten Tiere mit kupierten Schwänzen bei ca. 80 %), darf in der ökologischen Landwirtschaft nur in Ausnahmefällen ein Schweineschwanz abgetrennt werden (dies gilt auch für andere körperliche Eingriffe an Tieren wie etwa das Abzwacken von Zähnen, das
Bilder: © Jan Peifer
Bilder: © Jan Peifer
In der Schweiz ist das Kupieren generell verboten, nur in begründeten Ausnahmefällen ist es in Österreich erlaubt. Komplett verboten haben das Abschneiden der Schwanzspitzen auch die Regierungen von Schweden, Norwegen, Finnland und Litauen.
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dies lediglich in Ausnahmefällen gestattet, doch die konventionelle Zucht und Mast stellt eine dauerhafte Belastung und damit gleichsam eine dauerhafte Legitimation der Ausna h megeneh m igung dar.
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Themenreihe „Unsere Nutztiere“
Männliche Puten haben besonders bunte und lange Hautlappen an Kopf und Hals
Dieser männliche Bronze-Puter schlägt ein Rad, um den Weibchen zu imponieren.
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Puten sind vorrangig am Boden unterwegs, können jedoch auch kurze Strecken fliegen
Wilde Truthühner leben heute noch zum Beispiel in Kanada, den USA und Mexiko – vorrangig in lichten Wäldern, Savannen und Sumpfgebieten, inzwischen jedoch auch in der Nähe des Menschen beispielsweise in großen Parks. Die tag- und dämmerungsaktiven Vögel halten sich vorrangig am Boden auf und können schnell und ausdauernd laufen. Sie sind zwar flugfähig, schaffen allerdings nur kürzere Strecken. Die Nacht verbringen sie in Bäumen, wo sie Schutz vor Fressfeinden finden.
Die Hauspute schiede im Erscheinungsbild Geschlechtsdimorphismus. Truthühner leben natürlicherweise in lockeren Gruppen zusammen – die weiblichen Vögel mit ihrem Nachwuchs auf der einen Seite und reine Männchengruppen auf der anderen. Zur Paarungszeit gesellen sich die Hähne zu den Hennen
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Bei Truthühnern sind die Männchen mit einem Körpergewicht von bis zu 10kg deutlich größer und schwerer als die Weibchen (ca. 5kg). Auch die charakteristischen Hautlappen an Kopf und Hals sind bei männlichen Puten viel ausgeprägter als bei den Hennen. Man nennt diese vom Geschlecht abhängigen, gut erkennbaren Unter-
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++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ +++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ +++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ ++
Die Pute, auch Haustruthahn genannt, ist die domestizierte Form des aus Amerika stammenden wilden Truthahns (Meleagris gallopavo) und gehört zur Familie der Hühnervögel (Galliformes). Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
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den Azteken in Südamerika als Nutztiere gehalten. Später kamen sie dann mit spanischen Seefahrern nach Europa und zwischen 1530 und 1550 schließlich auch nach Deutschland. Puten sind unser größtes und schwerstes Hausgeflügel. Sie werden nicht in Rassen unterteilt, sondern in 12 anerkannte Farbschläge, die ihrerseits wieder in drei Gewichtsgruppen untergliedert sind: die schweren, mittelschweren und leichten Farbschläge.
Küken, die als Nestflüchter bereits 1-2 Tage später mit ihrer Vogelmutter mitlaufen und selbstständig Futter suchen. Am Anfang ernähren sich die Küken ausschließlich von Insekten, ab einem Alter von ca. 6 Wochen werden sie dann zu Allesfressern und nehmen neben der tierischen Nahrung auch Blätter, Früchte, Samen und Wurzeln auf. In freier Wildbahn liegt die Lebenserwartung von Truthühnern bei etwa 3 Jahren. In Gefangenschaft können sie jedoch über 10 Jahre alt werden. Nutzung und Haltungsformen Wegen ihres Fleisches wurden Puten bereits im 15. Jahrhundert von
tenschläge wie die „Bronze-Pute“ (z.B. Kelly Bronze) oder die „Cröllwitzer-Pute“ kommen außer in einigen wenigen Ökobetrieben nur Puten – hier 2 weibliche Hybridputen – werden normalerweise nach etwa 22 Wochen geschlachtet. Dabei können sie bis zu 12 Jahre alt werden
Qualzucht Hybridpute Das fett- und kalorienarme Putenfleisch wird immer beliebter. Zur Fleischerzeugung werden in Deutschland sowohl in der Ökohaltung als in der konventionellen Intensivhaltung überwiegend Hybridzüchtungen (Kreuzungsprodukt zwischen verschiedenen Zuchtlinien) verwendet, wobei hierzulande fast ausschließlich die schwere, weiße Masthybridpute „B.U.T. Big 6“ gehalten wird. Traditionelle Pu-
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Weibliche Bronze-Pute mit Küken
Junge Puten zum Verkauf auf einem Wochenmarkt
Bezeichnungen Das weibliche Tier (links) wird Pute oder Truthenne genannt, das männliche (rechts) Puter oder Truthahn. Die Jungen heißen Putenküken.
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Während des Winters tragen die männlichen Truthühner untereinander Rangkämpfe aus, bei denen die Tiere mit den buntesten und längsten Hautlappen an Kopf und Hals die besten Chancen haben. Jeder der dominanten Hähne begattet während der Paarungszeit in der Regel mehrere Weibchen. Die se bauen anschließend Nester am Boden, in welche jeweils 8-15 Eier abgelegt werden. Nach einer Brutzeit von ca. 28 Tagen schlüpfen die
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und vollführen Tänze, bei denen sie ihre Schwanzfedern zu einem Rad auffächern und laute Balzrufe ausstoßen.
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hafte Gelenkveränderungen treten häufig auf – ebenfalls eine Folge der extremen Zucht.
Die intensiv züchterisch bearbeitete Hochleistungs-Hybridpute erreicht in etwa 22 Wochen ihr Schlachtgewicht (Truthahn bis 21 kg, Truthenne bis 11 kg).
Hybridputen sind auch bei optimalen Haltungsbedingungen gar nicht mehr in der Lage, ihre natürlichen Verhaltensweisen, wie beispielsweise das Aufsuchen erhöhter Sitzgelegenheiten als Schutz vor Bodenfeinden, auszuleben.
Derartige hochgewichtige Tierzuchtlinien sind als Qualzucht einzustufen! Puten in der Intensivmast In Deutschland werden jedes Jahr etwa 460 Millionen Tonnen Putenfleisch produziert, was knapp 38 Millionen geschlachteter Puten entspricht (Quelle DESTATIS, 2013). Der Anteil der Puten in Freilandhaltung beträgt nur wenige Prozent, über 90% der Truthähne leben in spezialisierten Mastanlagen mit 5.000-10.000 Tieren pro Betrieb.
puten nicht mehr aufrecht halten. Häufig brechen die Beine unter dem Gewicht des Körpers, und es kommt zu schlimmen Verletzungen, die unbehandelt bleiben. In Masthallen mit 10.000 und mehr Tieren sind arttypische Verhaltensweisen wie Scharren oder Flügelschlagen nicht möglich. Außerdem führt die bedrückende Enge bei den Vögeln zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus. Als Präventivmaßnahme wird den Putenküken ohne Betäubung der sensible Oberschnabel mittels eines glühenden Drahtes
In der intensiven Putenmast werden die Tiere nach Geschlecht getrennt aufgezogen. In nur 22 Wochen wird beispielsweise aus einem männlichen Küken ein schlachtreifer Puter mit einem Mastendgewicht von 19 bis 22 Kilogramm. Zum Ende der Mast hin können sich die schwergewichtigen Hybrid-
Bei den schweren Hochleistungs-Hybridputen brechen häufig die Beine, und es kommt zu schlimmen Verletzungen.
Hybridpute in der Intensivmast mit gekürztem Oberschnabel und Verletzung am Hals
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Diese Vögel sind etwa dreimal so schwer wie der wilde Truthahn. Durch das schnelle Wachstum, das unnatürlich hohe Körpergewicht und die überdimensionale Brustmuskulatur (die Putenbrust macht heute über 30% des gesamten Körpergewichtes aus) kommt es zu diversen körperlichen Problemen. So müssen diese Hybridputen künstlich besamt werden, da sie nicht mehr in der Lage sind, sich auf natürliche Weise zu vermehren. Puten, die zu schwer und daher zu unbeweglich sind, können ihr Gefieder nur noch teilweise selbst reinigen und verdrecken zusehends. Außerdem wachsen bei Hochleistungsputen die Muskeln schneller als ihre inneren Organe, was diverse Krankheiten bedingt. Die Mehrheit der Tiere leidet zudem an einer Beinschwäche und einer verminderten Knochenfestigkeit, so dass sich die Beine der Vögel unter dem zu schweren Körper verbiegen und ein normales, schmerzfreies Stehen und Laufen unmöglich wird. Auch schmerz-
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noch in Hobbyhaltungen vor.
In der Intensivmast werden bis zu 10.000 Hybridputen pro Betrieb gehalten
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oder eines Laserstrahls abgetrennt. Diese Verstümmelung ist für die Tiere sehr schmerzhaft, da nicht nur Hornteile, sondern auch Teile des Oberschnabelknochens amputiert werden. Tageslicht bekommen Puten in konventionellen Mastbetrieben nie zu Gesicht. Durch ein ausgeklügeltes Beleuchtungsprogramm mit Kunstlicht wird den Tieren in den fensterlosen Hallen fast permanent vorgegaukelt, dass „Tag“ ist. Diese langen Lichtphasen sowie keinerlei Bewegungs- oder Beschäftigungsmöglichkeiten bedingen bei den Pu-
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In der Intensivhaltung sterben zwischen 3 und 10% der Hybridputen vor dem Ende der Mastzeit
ten eine abnorme, fast ununterbrochene Futteraufnahme, die schnell zu der gewünschten Gewichtszunahme führt. Diese Tortur überleben viele Truthähne nicht. Die Sterblichkeitsrate während der Mast liegt zwischen 3-10%. Puten in Freilandhaltung Hierzulande ist die gewerbliche Freilandhaltung von Puten äußerst selten anzutreffen und spielt lediglich im Rahmen der ökologischen Landwirtschaft eine Rolle. Es werKelly Bronze-Puten in Freilandhaltung
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In der ökologischen Landwirtschaft werden kleinere Bestände gehalten, die Puten haben Auslauf im Freien, und Schnabelkürzen ist verboten.
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So sieht der normale, ungekürzte Putenschnabel aus.
den kleinere Bestände als in der Intensivmast gehalten, den Vögeln wird Auslauf im Freien gewährt, und das Schnabelkürzen ist nicht erlaubt, so dass diese Haltungsform am ehestens als artgemäß zu bezeichnen ist. Allerdings haben auch hier, wie bereits erwähnt, Hochleistungsputen wie die „B.U.T. Big 6“, aufgrund des schnellen Wachstums und des hohen Gewichts große körperliche Probleme. Daher wäre es im Sinne der Tiere wünschenswert, wenn in Zukunft ganz auf Hybridputen verzichtet und stattdessen nur noch gesunde, kleinwüchsigere Putenschläge gehalten würden.
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Tierhalteverbot gegen den größten Ferkelzüchter Europas
Seit Jahren steht der Niederländer Adrianus Straat hof bundesweit in der Kritik. Der Schweinezüchter produziert rund eine Millionen Ferkel pro Jahr und zählt damit zu den Größten seiner Branche in ganz Europa. Immer wieder muss er sich Vorwürfen stellen; wegen fehlender Baugenehmigungen, wegen überbelegter Ställe, Verstößen gegen die Transportvorschriften – über 200 Verfehlungen hat das Landwirtschaftsministerium in Schwerin registriert. Von insgesamt 213 Kontrollen wurden bei 207 Verstöße festgestellt, die „über die ganze relevante Palette reichen“, wie es aus Behördenkreisen heißt. Ein Bericht von Jan Peifer
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Ende letzten Jahres erhielt Straathof in Sachsen-Anhalt ein Tierhaltungsverbot, nachdem bei zahlreichen Kontrollen in seinen Zuchtanlagen immer wieder schwere Mängel bei der Unterbringung, Versorgung und Pflege der Tiere festgestellt worden waren. Außerdem waren in mindestens einer Anlage Tiere ohne „ver-
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Tierquälerei in deutschen Ställen
Das Schild am Eingang ist eindeutig, die Anlage wird von dem Holländer Adrianus Straathof betrieben.
Die Straathof-Holding betreibt rund 20 Unternehmen, die drei größten Anlagen stehen in Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch in anderen Bundesländern sorgt Straathof immer wieder für Furore. So auch in Brandenburg: In einer Mastanlage in Wadelsdorf, die wegen gravierender Missstände
© Kai Horstmann
dal wurde ihm wegen Verstößen unter anderem gegen Futtermittel- und Arzneivorschriften ein Zwangsgeld von 30.000 EUR angedroht. Auch dieses musste der Holländer nicht begleichen. Bei einer Nachkontrolle hatte er die Missstände offenbar beseitigt. Insgesamt bestätigen die Landesbehörden von MecklenburgVorpommern fünf neue Verstöße, wie aus einer kleinen Anfrage an das Landw i r t scha f t sm i n i ster iu m hervorgeht. Nicht nur Oppositionspolitikern ist es ein Rätsel, warum einem „routinemäßigen Gesetzesbrecher wie Straathof“ (so die Grünen-Abgeordnete Jutta Gerkan im Landtag) nicht das Handwerk gelegt wird. Die größte Ferkelzucht Europas in Alt-Tellin Unterdessen wurden schon (Mecklenburg-Vorpommern) wieder Verstöße dokumentiert, die sich bei einem solnünftigen Grund“ und ohne Betäu- chen Ausmaß des Geschäfts wohl bung getötet worden. Zudem waren nie vermeiden lassen: In Alt-Tellin kranke und nicht transportfähige steht die größte Ferkelzuchtanlage Tiere verladen und so unnötigen Europas, betrieben von Adrianus Schmerzen ausgesetzt worden. Das Straathof. Von Tierschützern erstellTierhaltungsverbot gilt bundesweit te und der Presse zugespielte Bilder und gilt für viele Tierschützer als zeigen deutliche Hinweise auf VerMeilenstein. Da Straathof auf dem stöße gegen das Tierschutzgesetz Rechtsweg gegen das Verbot vor- und die Tierschutztransportverordgeht, ist es jedoch nicht rechtskräftig. nung. Dicht zusammengedrängt Gleichzeitig sorgt der Ferkelzüchter müssen die Tiere stehen, deutlich für weitere Schlagzeilen. Nur weni- zu sehen sind blutige Striemen und ge Monate nach dem letzten Skan- Verletzungen.
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Auf Grund des Platzmangels kommt es offenbar zu Beißereien, einige Ohren sind bereits blutig.
In riesigen Tiertransportern werden Hunderte von Schweinen in der größten Schweinezucht Europas abtransportiert
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© Jan Peifer
Die Straathof-Strategie
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Diese baufällige Ruine hat Straathof in Wadelsdorf (bei Cottbus) gekauft, es werden bereits Schweine darin gehalten.
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ten Jahres hielt er dort bereits 230 Tiere, wie das brandenburgische Landesamt bekannt gab. Weil sich wie an vielen anderen Standorten auch hier großer Widerstand in der
© Kai Horstmann
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lange stillgelegt war und kurz vor dem Verfall stand, will Straathof nach Medienberichten bis zu 7.000 Schweine halten. Nur wenige Tage nach Inbetriebnahme Ende letz-
Eine von vielen Strategien, die Straathof offenbar bundesweit verfolgt, besteht darin, alte verfallene Schweinemast- und Zuchtanlagen aufzukaufen und dieses dann zu sanieren. Der große, entscheidende Unterschied zum Neubau besteht darin, dass viele alte Betriebe Bestandsschutz genießen, und dieses wird beim Erwerb der Anlage mitgekauft. Eine neue Tierhaltung muss dann im Grunde gar nicht mehr (bzw. nur teilweise) beantragt werden. Zudem muss man sich oftmals nur an die an die Umwelt- und Baubestimmungen halten, die zu dem Zeitpunkt galten, als die Anlagen in Betrieb genommen worden sind. Da dieses aber kaum mehr den aktuellen Anforderungen genügt, spart man als Betreiber so einer „alten“ Anlage recht viel Geld.
Bevölkerung bildete, musste sich auch der Landtag immer wieder mit dem Ferkelzüchter beschäftigen. Auch wenn Straathof sich nach dem gegen ihn verhängten Tierhaltungsverbot schließlich offiziell aus Brandenburg zurückgezogen hatte, zieht er im Hintergrund weiter die Fäden. Das Geschäft scheint sich zu lohnen, denn obwohl der Niederländer bereits Strafzahlungen in Millionenhöhe leisten musste und ihm mittlerweile bundesweit ein schlechter Ruf vorauseilt, investiert und expandiert er immer weiter. Dass dabei Gesetze und Genehmigungen nicht immer befolgt werden, scheint dem keinen Abbruch zu tun. Strafzahlungen werden offenbar als kalkuliertes Risiko gesehen, welches den Gewinn kaum schmälert. Ob das Haltungsverbot letztlich durchgesetzt werden kann, ist zu bezweifeln, da immer neue (auch juristische) Personen als Verantwortliche eingesetzt werden. Wir hoffen daher, dass zumindest der Widerstand in der Bevölkerung die Politik dazu zwingt, Straathofs Machenschaften weiterhin genau im Blick zu behalten.
Die gesetzlichen Anforderungen für Tiertransporte sind aus Sicht vieler Tierschützer viel zu gering, doch selbst diese geringen Richtlinien hält der dokumentierte Straathof-Transport nicht ein. Vorgeschrieben ist die Möglichkeit zum Ablegen für jedes Tier – eingehalten wird diese Vorschrift nicht. Durch den begrenzten Platz und mangels Beschäftigungsmaterial beginnen die Tiere, sich gegenseitig zu verletzen. Schweine sind intelligente Tiere, darum sind Ketten, Bälle oder Ähnliches zur Beschäftigung vorgeschrieben – im Transporter offensichtlich aber nicht vorhanden. Ein weiteres Mal haben Tierschützer daher Anzeige wegen Tierquälerei gestellt.
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Herbstlichen Garten besser nicht aufräumen die Stängel abzuschneiden. In diesen verstecken sich außerdem Insekten wie Florfliegen und Wildbienen zur Winterruhe. Heruntergefallenes Laub kann man zusammenrechen und unter Gehölze und Stauden verteilen oder als Haufen im Garten liegenlassen.
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Viele Käfer und andere Insekten verkriechen sich im Winter in Laubhaufen
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Wir raten jedoch dringend von allzu viel Aktionismus ab, denn ein unaufgeräumter Garten hilft vielen Wildtieren über den Winter. Dann haben Vogelarten wie Drossel, Amsel und Rotkehlchen nämlich einen „Beerenhunger“. Daher sollten beerentragende Sträucher wie Schlehe, Holunder, Weißdorn und Hundsrose, die ihre Früchte oft bis tief in den Winter hinein behalten, im Herbst auf keinen Fall zurückgeschnitten werden. Besitzer von Obst- Sonnenblumen bitte stehen lassen, bäumen tun gut daran, einige damit die Vögel sich im Winter die Früchte am Baum hängen zu Kerne herauspicken können. lassen. Im Laufe des Winters freuen sich unsere Gartenvögel den in der kalten Jahreszeit besonüber diese willkommene Speise. ders gerne von Finken, Meisen und Sperlingen herausgepickt. Daher ist Auch die Fruchtstände von ver- es besser, diese Pflanzen im Herbst blühten Stauden und Disteln sowie einfach als Ganzes stehen zu lassen die Kerne von Sonnenblumen wer- und erst im kommenden Frühjahr
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aktion tier informiert
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Amseln lieben Beeren
verbrannt werden. Abgesehen von der Geruchsbelästigung und der Umweltbelastung werden auch alle in den Abfällen befindlichen Lebewesen durch das Feuer getötet. Genießen Sie, liebe Leser, entspannt Ihren herbstlichen Garten und freuen Sie sich an den vielen
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Die Samenstände der Wilden Karde werden gerne von Distelfinken gefressen
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Lassen Sie ein paar Äpfel für die Vögel hängen
Vögeln und Kleintieren, die hier im Winter Nahrung und Unterschlupf finden. Im kommenden Frühjahr, wenn alle Kleinlebewesen aus ihren Winterquartieren hervorgekommen sind und unsere Vögel wieder anderweitig ausreichend Futter finden, können Sie dann beruhigt ans Werk gehen.
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Unter den Blättern überwintern viele Kleintiere wie Spinnen und Käfer und manchmal sogar ein Igel. Bitte nie Laubsauger verwenden, da in diesen Geräten unzählige eingesaugte Kleinlebewesen zerhäckselt werden. Gartenabfälle wie Laub, Rasen und Baum- oder Strauchschnitt sollten grundsätzlich nie
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ruchsvolle Fis p s che An
e W lt de e i r Kois
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Kois gehören zu den teuersten Fischen der Welt. Einzelne Exemplare können mehrere Tausend Euro wert sein. Kleine Jungtiere, die in Europa gezüchtet wurden, kann man hingegen schon für 20 Euro erwerben. Sie sind meist etwas unregelmäßig gemustert und entsprechen nicht den klassischen japanischen Standardmustern. Doch trotzdem sind Kois nichts für jedermann. Ihre Haltung ist teuer. Sie
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sind extrem anspruchsvolle Fische. Daher kann man sie wirklich artgerecht nur in einem aufwändig angelegten Gartenteich unterbringen, wo sie entsprechend Platz haben. Es gibt sie in allerlei Farben mit durchaus bedeutungsvollen Mustern und vielen verschiedenen Schuppenformen. Die Färbungen variieren von weiß über gelb, orange, rot, grün, blau, silber- oder goldglänzend bis hin zu schwarz. Sie können über einen Meter lang werden. Der größte bisher bekannte Koi hatte eine Gesamtlänge von 153 cm. Außerdem werden sie alt. In unseren Breiten meist um die 60 Jahre – bei optimaler Pflege. Einzelne Tiere erreichen ein Lebensalter von über 200 Jahren. Der älteste Koi wurde sogar 226 Jahre alt. Das besagen zumindest Untersuchungen seiner Schuppen. Zu einem solchen Fisch hat der Halter natürlich ein ganz besonderes Verhältnis. Koihalter sagen, sie können eine echte Beziehung zu ihrem Fisch aufbauen. Die Größe der Fische, ihre Schuppenverteilung und ihr Farbmuster bestimmen ihren Wert.
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Der Koi ist aus biologischer Sicht ein Karpfen. Man könnte meinen, also eher ein gewöhnlicher Fisch. Doch weit gefehlt. Für mache Tierhalter ist die Pflege dieser speziellen Fische weitaus mehr – Lebensphilosophie oder gar Lebensinhalt. Was aber macht den Koi für diese Menschen derart einzigartig? Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.
Eine gute Wasserqualität ist überlebenswichtig Kois gedeihen am besten, wenn sie in ihrem Teich optimale Verhältnisse vorfinden. Sie brauchen viel Sauerstoff. Der pH-Wert des Wassers, die Nitrit- und Nitrat-Werte bedürfen regelmäßiger Überprüfung. Nur wenn alles stimmt, wachsen die Fische gut und werden entsprechend groß. Der Teich muss tief
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vögel wie Reiher mit künstlichen Vogelattrappen fern zu halten. Dies gelingt jedoch nicht immer. All die se Installationen sind nicht schön, manchmal zum Schutz der Fische aber notwendig. Kois haben kein SätIm Winter, wenn die Kois ihren tigungsgefühl. FütStoffwechsel heruntertert man sie, fressen gefahren haben, muss man sie. Eine Überbesonders vorsichtig mit ihnen fütterung aber ist umgehen. Ein Umsetzen in anschädlich. Daher dere Gewässer oder jegliche sind mehrere kleisein, damit die andere Art von Störung ne Mahlzeiten pro Tiere den Winter sollte dringend vermieTag optimal für die auch gut übersteden werden. Tiere. Je nachdem, hen. Hier kann man von einer Mindesttiefe von 130 cm ausgehen, besser sind 180 oder gar 200 cm. Keinesfalls darf der Teich irgendwo beliebig im Garten angelegt werden. Zuviel Sonnenlicht fördert das Algenwachstum. Liegt das Gewässer in einer zu dunklen Ecke, gedeihen keine Wasserpflanzen im Teich. Nadelbäume in der Nähe sind ebenfalls ungünstig. Herabfallende Nadeln können Giftstoffe im Wasser freisetzen. Das Wasser wird sauer. Tief gelegene Stellen im Garten sind ebenfalls suboptimal. Hier sammelt sich Regenwasser, das den Teich verschmutzt. Doch es droht zudem Gefahr von oben: Katzen und Vögel stellen eine ernsthafte Bedrohung für Kois dar. Hier schaffen Netze Abhilfe. Manche Koihalter versuchen Wild-
Fische es werden, umso schwieriger wird es, die Wasserqualität stabil zu halten. Kommt es hier zu Imbalanzen, haben Parasiten und andere Infektionserreger ein leichtes Spiel. Die Fische werden krank.
Überlegt sich ein Tierfreund ernsthaft, sich Kois zuzulegen, sollte er vorher folgende Rechnung aufmachen: Ein Fisch benötigt – wie erwähnt – 3000 Liter Wasser um sich herum. Beim Koi handelt es sich um einen Schwarmfisch. Es ist eine Gruppengröße von etwa 10 Tieren anzustreben. Dies bedeutet wiederum 30.000 Liter Wasser für die ganze Gruppe. Diese Ausmaße sollte der also Teich haben. Jetzt ist die Frage, passt der in den Garten? Nur wer diese Frage mit „Ja“ beantworten kann, Das Symdarf sich tatsächlich Besser man vergeptom „Bauchwasguten Gewissens sellschaftet nicht sersucht“ ist bei Kois lediglich die Folge einer auf den Weg zum zu viele Tiere zuNierenfunktionsstörung, die Koihändler masammen in einen durch Nierendegeneration, chen. Leider werTeich. Drei Kubikbakterielle Entzündungen des den das die wemeter Wasser auf Nierengewebes (heilbar im nigsten von uns ein Tier sollten es Anfangsstadium mit Antisein… schon sein. Je mehr biotika), virale Infektionen
was gefüttert wird, kann man langfristig die Färbung der Fische beeinflussen. Im Fachhandel ist ein entsprechendes Spezialfutter erhältlich. Carotin verstärkt zum Beispiel die Rotfärbung. Im Winter wird gar nicht gefüttert. Der Darm verdaut in dieser Zeit nicht. Erst im Frühjahr fängt man langsam wieder an, den Tieren Nahrung anzubieten. Selten dürfen im Sommer Garnelen, Regenwürmer, Obst oder auch mal Brot gegeben werden.
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© Alexandra Diezemann
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oder Stoffwechselprobleme entstehen kann.
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aktion tier-Tierschutzzimmer Radeberg, Sachsen
Hallo, ich bin ein Bilch! Hallo, ich bin ein Bilch und wohne als Maskottchen im Nationalparkzentrum Bad Schandau! Was höre ich da, du hast meinen Namen noch nie gehört? Okay, ich erkläre es dir. Ein Bilch ist eine Schlafmaus. Meine bekanntesten Familienmitglieder heißen Siebenschläfer, Gartenschläfer und Haselmaus, und die gibt es alle richtig “echt” in der Natur. Ein Bericht von Jutta Nitzsche len der Natur ihre Freiheit zurückgeben, und das bedeutet, dass im Nationalpark der Wald den Tieren gehört. Oh, ich könnte vor Freude ganz große Sprünge machen!
Sie leben im Nationalpark Sächsische Schweiz. Ja, ich weiß, das ist schon wieder so ein schwieriges Wort. Also, mein Ur-Ur-UrUrgroßvater hat schon hier gelebt und mir ständig berichtet, wie aus dem Meeresgrund plötzlich ein Gebirge aus Sandstein entstanden ist. Die traumhafte Landschaft mit bizarren Felsriffen, majestätischen Tafelbergen, wilden Schluchten, skurrilen Kiefern und Wildbächen war so wunderschön, dass die Menschen dieses Gebiet zu beschützen begannen, und nach vielen langen Jahren bekam es den Namen Nationalpark Sächsische Schweiz. Vielleicht hast du schon mal etwas von den großen Brüdern des Nationalparks gehört. Die Rocky Mountains und den Yellowstone Park gibt es in Amerika. Alle Nationalparks sol-
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Nachdem du weißt, was ein Nationalpark ist, möchtest du nun wissen, was ein Nationalpark-Zentrum ist. Also in Bad Schandau gibt es ein ganz tolles Haus, was dich informiert und klug macht und deshalb auch “Informationszentrum” genannt wird. Stell es dir wie ein Museum vor, aber ein Museum, wo man alles anfassen kann. Anfassen absichtlich erlaubt! In diesem Nationalparkzentrum wohne ich als Maskottchen und helfe bei den Führungen. Am 16.07.2015 waren bei Frau Engelbrecht und mir 32 Grundschüler der 1. bis 4. Klasse aus Radeberg zu Gast. Neben der Entstehung der einzigartigen Felslandschaft des Elbsandsteingebirges informierte Frau Engelbrecht über die besonderen Vertreter der Tier- und Pflanzenwelt. In der Multivisionsshow sahen die Kinder einen Film mit grandiosen Flugaufnahmen des Wanderfalkens, Schwarzstorchs, der Was-
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seramsel und Landschaftsbilder, die selbst die Grundschüler beeindruckten. Da hab ich mich als Bilch so richtig gefreut, dass die Kinder mucksmäuschenstill waren! Auch Frau Engelbrecht lobte die Radeberger Kindergruppe auf Grund der großen Aufmerksamkeit. Diese Kinder können richtig stolz auf sich sein! In unserem Haus gibt es die tollsten Sachen, die Kindern wirklich große Freude machen. Seid ihr schon mal in einem künstlichen Wald gewesen? Habt ihr schon mal einen Ameisenzoo gesehen? Könnt ihr euch einen Gang durch die Nacht vorstellen, indem man nachtaktive Tiere beobachten kann? Jippi, das ist so toll! Bei uns werden all´ eure Sinne angesprochen. Die Vögel zwitschern, die Grillen zirpen, und einen täuschend echt aussehenden Felsen haben wir nachgebaut. Hm, für die Radeberger war die Zeit natürlich viel zu kurz. Nachdem Frau Engelbrecht noch
50 Meter in die Höhe. Die kleinen Tierschützer sahen dann endlich den Luchs, welcher hier zwar noch im Gehege, aber im Nationalpark Böhmische Schweiz schon wieder frei lebt. Was, ihr habt dazu noch Fragen? Da besucht mich doch! Ich warte auf euch!
über die geschützten Tiere Sachsens und über das Comeback für Lachs und Luchs sprach, wollten die Kinder nun endlich einen echten Luchs sehen. So begaben sie sich auf unseren Luchsweg. Der Luchsweg ist mit Hilfe kleiner Luchsspuren gekennzeichnet, welche sich ca. alle zehn Meter auf den Pflastersteinen des Fußgängerweges befinden. Ich bezweifle jedoch, ob die Kinder das wahrgenommen haben. Nach der kleinen Wanderung an der Elbe führte ein historischer Personenaufzug zum Luchsgehege. Es ging mit dem Lift
Eurer Maskottchen, der Bilch aus dem Nationalparkzentrum Bad Schandau, welcher bei aktion tier – menschen für tiere e.V. herzlichen Dank sagt, dass die Kinder des AWO Hortes Süd aus Radeberg bei mir zu Gast sein durften!
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Mehr zu aktion tier junior unte r
ww w.aktiontier-junior.org
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aktion tier hat Tierschutzzimmer auf dem Weidenhof in Gernsbach eröffnet
Ende Juli haben wir auf dem Erlebnisbauernhof unseres Projektpartners „Pferde bewegen Menschen e.V.“ in GernsbachStaufenberg unser 18. Natur- und Tierschutzzimmer eröffnet. Wie immer haben wir auch dieses Tierschutzzimmer unter anderem mit Spielen, Experimentierkästen, Bestimmungsbüchern und Tiermodellen ausgestattet. Außerdem wurde eine Werkbank mit vielen Werkzeugen angeschafft, damit die Kinder zum Beispiel Nistkästen für Vögel selbst bauen können. Zur Einweihung waren 10 Schulkinder aus der Region gekommen. Zuerst wurde die Ausstattung des Zimmers erkundet und ausprobiert. Dann machten sich die Schüler auf Entdeckungstour. Auf dem Weidenhof gibt es unter an-
derem viel Natur, wie beispielsweise einen kleinen Bach, umgebende Wiesen, Weiden und Wälder. Außerdem kann man hier selbst Früchte und Gemüse anpflanzen, pflegen und natürlich ernten. Wer möchte, kann außerdem direkten Kontakt zu den Hoftieren (Katzen, Schafe, Ziegen, Kaninchen, Pferde) erleben und dabei vieles über deren Bedürfnisse, Kommunikationsformen und Lebensräume erfahren. Ab sofort steht unser Gernsbacher Tierschutzzimmer vor allem Kindern aus Kindergärten und Schulen aus den Landkreisen Rastatt und Baden-Baden sowie der Region Murgtal zur Verfügung, die sich intensiver mit Themen wie Massentierhaltung, Umweltschutz, Regenwald oder artgerechter Haustierhaltung beschäftigen möchten.
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Interessenten wenden sich bitte an Frauke Kess vom Weidenhof unter der Telefonnummer: 07224-64 25 759.
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Lolo und Max sind auf dem Weg, um für ihre Schülerzeitung, die kleine Raben Post, einen interessanten Artikel über den Koi aus Asien zu schreiben.
Der
KOI
Wo kann man am besten einen Artikel über den exotischen Koi schreiben und die passenden Fotos machen als in einem original japanischen Garten. Das wird ein Knaller, Max.
Kois sind Karpfen. Aber nicht irgend welche! In Japan sind sie echter Kult. Im 18. Jahrhundert hielten sich Adelige in Japan sie als Statussymbole. Mittlerweile ist die Koizucht auch bei uns sehr beliebt.
Der Nishikigoi (japanisch-Brokatkarpfen), Koi genannt.
Schau mal Max! Da an der Brücke sind viele Kois.
Was sind eigentlich deine Kois?
Ui! Das sind aber große Brummer, diese Goldfische.
Pff... Karpfen. Warum nicht gleich einen Artikel über Fischstäbchen! Karpfen, Max! Es sind Karpfen, und sie nennen sich immer noch Kois. Ein Koi kann ein Alter von 60 Jahren erreichen. Dann kann so ein Fisch bis zu 24 kg auf die Wage bringen. Er hat dann ungefähr eine Länge von einem Meter. Die Tiere sind sehr gesellig und leben am liebsten in einem Schwarm.
Los, Max! Lass uns mal dahinten zum Wasserfall gehen. Das ist ein super Hintergrund für Fotos.
Die Kois ernähren sich von Pflanzen, Krebsen, Insekten und Würmern. Der Koi frisst so lange, wie er etwas Fressbares findet. Daher muss man bei der künstlichen Fütterung aufpassen, nicht zuviel zu geben. Im Winter, wenn die Wassertemperatur unter 10 Grad sinkt, fallen die Kois in eine Winterruhe. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, und sie halten sich dann am Boden des Teiches auf.
Herr Jamoto nimmt seinen Steingarten sehr ernst. Er freut sich, dass du das so gut machst und ist dir nicht mehr böse. Kann doch keiner ahnen, dass hier sogar die Kiesel gekämmt werden.
Nein, Max! Nicht da lang.
Komm schon Lolo, der letzte ist ein lahmes Ei!!!
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oi K r e D Hallo Kinder!
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錦鯉
Hier haben wir ein paar interessante Infos für euch.
Der Nishikigoi, Koi genannt, ist eine Zuchtform des Karpfens (Cyprinus carpio).
Zuchtformen Die Kois sind in 16 Hauptvarianten aufgeteilt. Diese bilden dann noch über 100 Unterformen. Hier sind ein paar der bekanntesten Zuchtformen, mit den toll klingenden Namen aufgeführt.
• Sanke • Utsurimono • Showa • Tancho • Bekko • Asagi/Shusui • Koromo/Goromo • Kinginrin • Hikarimuji-mono/Ogon • Kawarimono
Mehr zu dem Thema Koi findet ihr auf den Seite 46/47 in diesem Heft.
Liebe Kinder! Auch diesmal haben sich im rechten Bild wieder zehn verflixte Fehler eingeschlichen. Könnt ihr sie alle finden?
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Probleme beim Rücktritt vom Pferdekaufvertrag (jlp). Will der Käufer eines Pferdes dieses Tier an den Verkäufer zurückgeben, weil das Pferd an einer Krankheit (hier: Kissing Spines) leidet, dann muss der Pferdekäufer den Rücktritt vom Kaufvertrag erklären und den Verkäufer auffordern, ein neues, gleichwertiges Pferd als Ersatz zu liefern. Dem Pferdeverkäufer steht immer ein Anspruch auf Nacherfüllung zu. Die Angabe eines bestimmten Zeitraumes zur Nacherfüllung ist dabei nicht erforderlich. Ausreichend ist es, wenn die Aufforderung mit „unverzüglich“ oder „umgehend“ umschrieben wird. Bundesgerichtshof, Az.: VIII ZR 176/14 Katzen in der Haftpflichtversicherung (jlp). Katzen sind in der normalen Privathaftpflichtversicherung mitversichert. Ein Ausschluss kann aber dann greifen, wenn zum Beispiel übermäßig viele Katzen gehalten werden und wenn von diesen Katzen auch eine übermäßige Beanspruchung ausgeht. Ist so dem Mieter von Wohnräumen das Halten einer Mehrzahl von Katzen grundsätzlich gestattet, kommt es dann aber durch Katzenurin zu einer erheblichen Substanzschädigung der Mietsache, so greift der in einer Privathaftpflichtversicherung (mit Tierhalterhaftpflicht) vereinbarte Ausschluss der „übermäßigen Beanspruchung“. Oberlandesgericht Hamm, Az.: 20 U 106/14 „Rudelführen“ von Hunden (jlp). Wer aus Gefälligkeit mehrere Hunde gleichzeitig ausführt („Rudelführen“), hat alle Hunde so zu beaufsichtigen, dass diese fremde Menschen nicht gefährden. Verletzt der Hundeführer diese Verkehrssicherungspflicht, weil einer der Hunde an einer fremden Person hochspringt und diese verletzt, haftet er auf Schadenersatz. Es reicht nicht aus, den Hund nur an der Leine auszuführen. Erforderlich ist vielmehr, dass das Hochspringen des Hundes durch einen hinreichend sicheren Griff von vornherein vermieden wird. Zwar ist es nicht verboten, zugleich weitere zwei Hunde auszuführen, doch steigert dies das Gefährdungspotenzial für Passanten. Damit erhöhen sich die an den Hundeführer zu stellenden Sorgfaltsanforderungen. Oberlandesgericht Hamm, Az.: 9 U 91/14 Koi-Zucht kann Landwirtschaft sein (jlp). Die kombinierte Koi- und Speisefischzucht auf der Grundlage eines geschlossenen Nahrungskreislaufs 52
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ist als landwirtschaftlich betriebene Binnenfischerei anzusehen. Unter diesen Bedingungen ist auch die Zucht von Zierfischen vom Begriff der Landwirtschaft mit umfasst. Damit musste dem Fischzüchter die Baugenehmigung für die Errichtung eines Fischbruthauses an einer im Außenbereich gelegenen Teichanlage erteilt werden. Verwaltungsgericht Darmstadt, Az.: 7 K 923/12.DA Gemeinsame Pferdehalterhaftung (jlp). Führt das Scheuen eines Pferdes zu einer Schädigung, hat sich eine typische Tiergefahr ausgewirkt. Dabei muss das tierische Verhalten nicht die einzige Ursache des eingetretenen Unfalls sein. Es genügt vielmehr, wenn das Verhalten des Tieres für die Entstehung des Schadens adäquat mitursächlich geworden ist. Haben so zum Beispiel mehrere Ponys zum Sturz eines Fußgängers beigetragen, dann haften auch alle Ponyhalter gemeinsam für diesen Schaden. Bundesgerichtshof, Az.: VI ZR 467/13 Biss durch eigenen Hund (jlp). Ein Hundehalter, der seinen Hund ausführt und dessen Hund von einem freilaufenden Hund angegriffen wird, hat gegen den Halter des angreifenden Hundes einen Schadenersatzanspruch, wenn der Hundehalter sich seinem Hund nach einem Biss durch den anderen Hund zuwendet und hierbei selbst von seinem eigenen Hund gebissen wird. Allerdings muss der gebissene Hundehalter regelmäßig sich ein Mitverschulden (hier von 1/4) anrechnen lassen, weil er die konkrete Gefahr hätte erkennen und vermeiden können. Oberlandesgericht Naumburg, Az.: 1 U 115/13 Auch der Hundetrainer bedarf der Erlaubnis (jlp). Auch ein Hundeausbilder oder Hundetrainer, der diesen Beruf gewerblich ausübt, bedarf der Erlaubnis gemäß § 11 Tierschutzgesetz. Diese Erlaubnis setzt eine nachprüfbare Sachkunde voraus. Für diesen Sachkundenachweis ist es nicht ausreichend, Bescheinigungen und Zertifikate verschiedener Institutionen vorzulegen. Nur zertifizierte Hundetrainer, wozu auch Hundeerzieher und Verhaltensberater gehören, werden anerkannt, wie auch approbierte Tierärzte. Können solche Nachweise nicht vorgelegt werden, dann kann die Prüfung in einem Fachgespräch erfolgen. Wird dieses Fachgespräch aber verweigert, wird auch keine Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz erteilt. Verwaltungsgericht Würzburg, Az.: W 5 E 15.224
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Verbraucherschutztipps
Gibt es Alternativen zu Kuhmilch?
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Viele Verbraucher möchten die moderne Milchkuhhaltung nicht mehr unterstützen – Hochleistungskühe, die dank Einsatz von viel Kraftfutter und wenig Bewegung täglich bis zu 40 Liter Milch produzieren müssen, sind nach wenigen Jahren völlig ausgelaugt und finden ein trauriges Ende beim Schlachter. Mit Schafen und Ziegen verbinden viele dagegen grüne Wiesen und kleine Höfe und haben damit – teilweise Recht – Schafe und Ziegen gelten in Deutschland als nicht tauglich für die Massentierhaltung, diese ist daher durch das Tierschutzgesetz weitgehend ausgeschlossen. Massenställe ohne geeigneten Auslauf sind nicht zulässig. Dies musste auch ein bekannter Frischkäsefabrikant hinnehmen, der im niedersächsischen Holzminden Deutschlands erste industrielle Haltungsanlage für Ziegen hatte errichten wollen. Bis zu 7.500 Ziegen hatte er geplant, dort unterzubringen, scheiterte aber nach massivem Protest an der Ablehnung auch durch den Kreistag 2010. Anders sieht es dagegen im europäischen und internationalen Ausland aus, wo die Haltung von Ziegen und Schafen auch in der Intensivhaltung gestattet ist. So leben allein in Frankreich etwa eine Million Ziegen – in Deutschland nur etwa 150.000. Problematisch ist dabei die fehlende Kennzeichnungspflicht für das Herkunftsland von Milchprodukten, denn so können Käse und Milch aus der Massentierhal-
tung vom Verbraucher unbemerkt problemlos auch in deutsche Supermärkte gelangen. Hinzu kommt, dass z.B. Ziegenkäse aufgrund der deutlich besseren Verfügbarkeit von Kuhmilch oft mit ebendieser darüber hinaus erheblich günstigeren Milch gestreckt wird. Auch Schafe und Ziegen geben ohne Lämmer keine Milch. Vor allem die männlichen Nachkommen werden im Alter von wenigen Monaten geschlachtet, da sie für die Milchproduktion uninteressant sind. Wegen ihres Fleisches werden besonders Ziegen relativ selten gezüchtet, die Lämmer der Milchrassen eignen sich auch für die Fleischmast nicht, da sie weniger und langsamer Muskeln ansetzen als spezielle Fleischrassen. Schafe, die wie Ziegen zu den ältesten Nutztieren gehören und schon seit über 10.000 Jahren vom Menschen genutzt werden, spielen noch heute eine größere Rolle als die Ziegen. Im Gegensatz zu diesen werden sie außer zur Naturpflege, etwa auf Deichen oder schwer zugänglichen Flächen, hauptsächlich wegen ihres Fleisches gezüchtet. Der Pro-KopfKonsum von Lammfleisch liegt in Deutschland bei etwas über einem Kilogramm. Während ein Schaf in Freiheit problemlos ein Alter von 20 Jahren erreicht, werden Lämmer im Schnitt mit sechs Monaten geschlachtet. Auch dieses Schicksal trifft vor allem die männlichen Tiere. Von den rund 12 Millionen
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Frische oder auch pasteurisierte Schaf- und vor allem Ziegenmilch sowie daraus hergestellte Milchprodukte wie Joghurt und Käse sind bei uns noch immer ein Nischenprodukt, stehen aber vor allem unter Fitness- und Gesundheitsbegeisterten als Geheimtipp hoch im Kurs. Sie gelten als eiweißreich, reich an leicht verdaulichen Fetten und wichtigen Spurenelementen und sind auch für Allergiker eine hochwertige Alternative zur Kuhmilch. Seitdem allgemein bekannt ist, dass auch Milchkühe in weitgehend automatisierter Intensivhaltung leben müssen, schauen sich immer mehr Menschen nach Alternativen um. Ein Bericht von Jan Peifer Schafen in Deutschland sind nur knapp 11.000 reine Milchschafe, vorwiegend der Rasse des ostfriesischen Milchschafs. Dieses wird seit Jahrhunderten vor allem in den Küstenregionen Deutschlands gezüchtet und zählt, obwohl die Schafsmilch hierzulande eine im Vergleich mit anderen Ländern eher überschaubare Rolle spielt, zu den leistungsfähigsten Milchschafrassen der Welt. Schafmilch ist die kalorienreichste Milch aller Säugetiere – sie wird vor allem wegen des Geschmacks z.B. im griechischen Fetaoder dem italienischen Pecorinokäse geschätzt. Doch dient sie wie die Milch von Ziegen, Kühen und allen anderen Säugetieren natürlicherweise ausschließlich als Säuglingsnahrung der eigenen Nachkommen. Wer Milch und Milchprodukte konsumiert, sollte sich stets bewusst sein, dass Milch ohne den in Kauf genommenen Tod der Tierkinder für den Menschen nicht bereit stehen würde. Für alle, die auf Milch und Milchprodukte ohne Tierleid nicht verzichten möchten, gibt es mittlerweile glücklicherweise eine sehr große Anzahl von schmackhaften Alternativen auf Basis von Nüssen und Getreide. Selbst in den meisten Discountern sind diese fast überall verfügbar. Ein Verzicht auf Tiermilch ist so längst nicht mehr mit Einbußen, sondern mit einem guten Gewissen verbunden – und das schmeckt doch am besten.
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Aus der Tiermedizin
Katzen schärfen ihre Krallen selbst. Das weiß doch jedes Kind. Kein Sofa ist vor ihnen sicher. Und auch vor Tapeten und Vorhängen machen die Samtpfoten nicht halt. Gut beraten ist der, der einen Kratzbaum hat. Vor allem, wenn die Katze auch bereit ist, diesen anzunehmen. So werden die Einrichtungsgegenstände geschont, und es bedarf keiner besonderen Pflege der Krallen. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher
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Doch wie fast immer im Leben bestätigt die Ausnahme die Regel. Besonders ältere Tiere bewegen sich nicht mehr viel. Sie nutzen ihre Krallen demzufolge weniger ab. Analog zum Menschen leiden auch ältere Katzen zudem an Arthrosen in den Gelenken, was das Schärfen der Krallen am Kratzbaum oder anderen Gegenständen für sie beschwerlich macht. Oft wird das Kratzen nur noch mangelhaft ausgeführt oder aber ganz unterlassen. Hier muss der Besitzer tätig werden. Denn kümmert er sich in diesem Stadium nicht um die Nägel seines Lieblings, wachsen die Krallen immer länger. Zum einen kann die Katze dann nicht mehr richtig auftreten, was zu Fehlstellungen in den Beinen führt. Die Arthrose verschlimmert sich damit zusehends. Zum anderen bleibt der Samttiger ständig hängen. Die Verletzungsgefahr nimmt zu.
Vom kompletten Entfernen der Krallen ist dringend abzuraten. Es handelt sich dabei um eine Amputation. Die Kralle mit Hornzapfen entspricht dem obersten Fingerglied des Menschen. Katze wie Mensch brauchen dieses Glied, um greifen und zupacken zu können. Werden diese Glieder abgeschnitten, gleicht dies einer Verstümmelung. In Deutschland ist dieser Eingriff glücklicherweise ohnehin verboten.
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Überlange Krallenbildung
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Maniküre für die Katze – Firlefanz oder Notwendigkeit?
Untersuchung der Krallenlänge
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Einzelne Krallen können beim Versuch, sich aus Teppichen o.ä. zu befreien, ausreißen. Wird jetzt nichts unternommen, wachsen die Krallen in den Fußballen ein. Dies ist extrem schmerzhaft für das Tier. Die Katze leidet bei jedem Schritt, was natürlich dazu führt, dass sie noch weniger umher läuft. Außerdem stellt die Wunde am Sohlenballen eine Eintrittspforte für Keime dar, die schlimme Entzündungen und in der Folge eine Blutvergiftung mit sich bringen können. Daher ist es unerlässlich, die Krallen rechtzeitig zu stutzen.
kommt. Unbedingt vermieden werden sollte, der Katze Schmerzen zuzufügen, da sie sich sonst der Prozedur zukünftig verweigern wird. Und wenn eine Katze nicht will, hat man fast keine Chance, an die Krallen heranzukommen. Daher muss das Schneiden besonders vorsichtig und sorgfältig erfolgen.
Dies macht jeder Tierarzt. Ist abzusehen, dass das Kürzen regelmäßig erfolgen muss, kann sich der Tierhalter das Schneiden der Krallen vom Doktor zeigen lassen. Eine Krallenzange gibt es im Fachhandel zu kaufen. Fast immer aber wird zum Kürzen eine Hilfsperson benötigt. Diese hält die Katze fest, damit es nicht zu Abwehrbewegungen und dadurch zu Fehlschnitten
Kürzen der Krallen
Wie kurz geschnitten werden darf, kann man besonders bei weißen und durchsichtigen Krallen gut erkennen: Hier schimmert rosa der innervierte Hornzapfen hindurch. Dieser muss definitiv geschont
Eine Ausnahmesituation liegt vor, wenn eine Katze Missbildungen aufweist. Dann kann das Kürzen der Krallen schon im Jungtieralter notwendig werden, weil aufgrund der Pfotenfehlstellung keine Abnutzung des Krallenhorns erfolgt.
werden. Also Hornzapfen plus zwei Millimeter Zugabe ist etwa die Länge auf die gekürzt werden darf. Schwieriger wird es bei dunkel pigmentierten Krallen. Hier geht man besser auf Nummer sicher und schneidet lieber zu wenig weg als zu viel. Fingerspitzengefühl ist dabei vonnöten.
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Übrigens muss auch bei Kaninchen, Meerschweinchen, Vögeln und Hunden auf die richtige Krallenlänge geachtet und gegebenenfalls gekürzt werden. Sie können dieselben Folgeschäden davon tragen, wie Katzen, die überlange Krallen haben.
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Wildvogel-Pflegestation Kirchwald, Rheinland-Pfalz
Sommerfest und Tag der offenen Tür
Am 28.06.2015 öffnete die Wildvogel-Pflegestation ihre Türen für interessierte Besucher. Als Wildvogelauffang- und Pflegestation beherbergen wir ausschließlich einheimische Wildvögel und Igel. Ein Bericht von Anja Baronetzky
Junguhu
an Schornsteinen und Vergiftungen durch Pestizide oder durch verschmutzte Gewässer.
Wir bemühen uns, möglichst viele dieser Tiere nach erfolgreicher Aufzucht oder Behandlung gesund in die Freiheit zu entlassen. Im Jahr 2014 suchten 1856 Wildvögel von 98 verschiedenen Vogelarten und 246 Igel bei uns Hilfe. Für 1336 Vögel und 227 Igel hieß es: gesund zurück in die Freiheit. Jedes eingelieferte Tier wird genau untersucht. Benötigt es eine chirurgische Versorgung, erhält es diese, genauso wie alle erforderlichen Medikamente, Verbände, Infusionen oder sonstige therapeutische Maßnahmen. Wärmeboxen stehen bereit, um die oft schwer kranken Tiere zu retten.
Auf Infotafeln erläuterten wir, was den Vögeln alles so passieren kann in unserer zivilisierten Welt und wie wir versuchen, sie zu retten. Die überwiegende Zahl von Verletzungen und Erkrankungen kommt direkt oder indirekt durch menschliches Verschulden zustande. Die Hauptdiagnosen bei den eingelieferten Vogel-Patienten sind hierbei Unfälle mit Fahrzeugen, dem Flug in Stacheldrahtzäune, Verletzungen durch Fensterscheiben, durch Angelhaken oder Angelschnüre, durch Windräder oder auch durch Strommasten, Bissverletzungen durch unsere Hauskatzen, Verbrennungen Kormoran mit Angelhaken
Freilebenden Igeln wird das Leben schwer gemacht durch Autos und Laubgebläse, die kleine Steine wie Geschosse auf Igel schießen, Rasentrimmer, die sie verletzen, Kunststoffschnüre aller Art, in denen sie sich verwickeln können und vor allem Insektizide. Viele der überfahrenen Igelinnen hinterlassen Waisen, die kurz vor dem Verhungern ihr Nest verlassen und rufend durch die Gegend laufen. Wenn sie viel Glück haben, werden sie gefunden.
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Immer weiter steigender Pestizidverbrauch und immer neue Produkte, die in ihrer Umweltverträglichkeit zum Teil noch wenig getestet sind, gefährden besonders die Insektenfresser, die auf ein ausreichendes Angebot an Raupen und kleinen Spinnen während ihrer Jungenaufzucht angewiesen sind. Unsere verarmte Umwelt zwingt die Elternvögel, weite Strecken zur Nahrungsbeschaffung zurückzulegen. Neben dem dadurch steigenden Futterbedarf der Elternvögel, steigt damit auch ihr Verletzungsrisiko. So sind Kollisionen mit Autos während des Frühjahrs und Sommers deutlich erhöht. Mit Sicherheit wird nur ein Bruchteil der hungernden Jungvögel gefunden und zu uns gebracht. Um in der Natur gut klar zu kommen, müssen die Wildvögel ihre Scheu vor uns Menschen behalten, daher sollen sie mit möglichst wenigen Menschen in Kontakt kom-
unsere partner Hungrige Kohlmeisen
men. Trotzdem versuchen wir einmal im Jahr allen Menschen, die sich für unsere Station interessieren, unsere Arbeit näher zu bringen. Den ganzen Nachmittag gab es eine Liveübertragung aus unserer Intensivstation, wo zurzeit mehr als 180 Jungvögel versorgt und einige schwer kranke oder verletzte erwachsene Vögel betreut werden.
Die Stationsleiterin Andrea Friebe erzählte während der von ihr geleiteten Führungen durch die Station, von der oft schwierigen Arbeit so vielen unterschiedlichen Vogelarten gerecht zu werden und beantwortete alle Fragen. Vom Zaunkönig bis zum Uhu, vom Teichhuhn über die Möwe bis zum Schwan, oder vom Baumfalken über den Rotmilan bis zum Wespenbussard reicht das Ar-
tenspektrum. Im Gegensatz zu vielen anderen Stationen, wird bei uns kein Vogel abgewiesen. Die Besucher waren von den Führungen teilweise so begeistert, dass sie gleich mehrere Führungen hintereinander mitmachten. Viele gespendete Kuchen, Gegrilltes vom Biobauern und eine große Tombola, gespendet von den Geschäftsleuten aus unserer Region, rundeten den Nachmittag ab.
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Robbenzentrum Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein
Der erste Heuler in diesem Jahr heißt „Karl“ Jedes Jahr Anfang Juni beginnt an der Nordseeküste die Zeit der „Heuler“. Die mutterlosen Seehundbabys erreichen dann, meist völlig entkräftet, die Strand- oder Deichregion und werden oft von aufmerksamen Touristen dem Robbenzentrum-Föhr gemeldet, das dann die Rettung und eine Erstversorgung übernimmt. Aber wie verhalte ich mich richtig, wenn ich einen Heuler entdecke? Ein Bericht von Janine Bahr
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„Karl“ wurde das Tier getauft, nach seinem Finder Karl Broll, der auf Föhr Urlaub machte. Die Leiter des Robbenzentrums-Föhr, die Tierärztin Janine Bahr und Robben-Experte André van Gemmert, konnten den ersten Heuler in diesem Jahr, der an der Föhrer Ostküste unterkühlt auf einer Buhne Höhe Näshörn gefunden wurde, retten. Bereits 10 Minuten nach Eingang des Telefonanrufes konnten die Tierretter vor Ort sein, um den empfindlichen Meeressäuger zu bergen. „Es findet in der Regel sofort eine medizinische Erstversorgung statt“, so Bahr „um die Kleinen zu stabilisieren.“ Karl war erst 1-2 Tage alt, die Nabelschnur war noch vorhanden und etwas entzündet, und wegen der Unterkühlung wurde er später im Robbenzentrum mit einer Wärmelampen aufgewärmt und mit Elektrolyten erstversorgt. Grundla-
ge für das Überleben eines Heulers ist auch das Verhalten der Finder, meint Gemmert weiter: „Je weniger die Tiere gestört werden und je mehr Abstand gehalten wird, desto stressfreier können wir sie dann aufnehmen“. Bei Heulern ist die Bindung zur Mutter normalerweise so eng, dass sie sich kurz nach der Geburt und einige Wochen danach nie von ihrem Jungen entfernen würde. Eine Trennung der beiden weist al-
so immer auf einen Eingriff von außen hin, meist durch den Menschen. „Falls ein Heuler gesichtet wird“, so die Tierärztin „informieren Sie uns bitte sofort unter der Notruf-Nummern: 0177-33 000 77 oder unter 0031651851375 im Robbenzentrum Föhr. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sorgen Sie bitte dafür, dass auch andere Schaulustige dem Tier fern bleiben – die Robbenbabys werden es Ihnen danken“!
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Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V., Brandenburg
19. Hundemischlingsschau am 1. Mai 2015 in Stolpe Bereits zum 19. Mal fand die Hundemischlingsschau in Stolpe in der Uckermark statt. Der Verein „Schwedter Tierschützer — Hilfe für Tiere in Not e.V.“ führte diese Veranstaltung durch. Die Jury war mit drei Personen besetzt. Es gibt drei Abstufungen in diesem Wettbewerb. Zuerst laufen die kleinen, dann die mittleren und zum Schluss die großen Hunde durch den Parcours. Vom Rassehund bis zum Mischling ist alles vertreten. Ein Bericht von U. Wyrembek
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Viele ehemalige Tierheimhunde nahmen teil. Auf Schönheit allein kommt es dabei nicht an, man muss auch die Herzen der Zuschauer erobern. Das Zusammenspiel zwischen Hund und Besitzer ist sehr wichtig. In diesem Jahr spielte das Wetter nicht richtig mit, deshalb hielt sich die Teilnehmerzahl in Grenzen, was
nicht die Regel ist. Der Verein stellte auch die Preise zur Verfügung. Es gab in jeder Kategorie einen 1., 2. und 3. Preis mit der jeweiligen Medaille.
ckerem vom Grill und Getränken. Für alle Beteiligten war es ein toller Tag. Am 1. Mai 2016 findet die 20. Hundemischlingsschau statt. Dieser Tag wird bei vielen Hundebesitzern schon vorgemerkt.
Auch ein Publikumsliebling wird von den Zuschauern gekürt. Für diesen gibt es auch einen Preis. Die Tierpfleger und ehrenamtlichen Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, um diese Veranstaltung zu organisieren und durchzuführen. Der Stolper Dorfverein sorgte wie in jedem Jahr für das leibliche Wohl mit selbst gebackenem Kuchen, Le-
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KURZ
BÜNDIG
Sommerfest beim Berliner Katzenschutz
Am 31. Mai feierte unser Projektpartner Berliner Katzen- Unsere Mitarbeiter für die schutz e.V. sein Sommerfest. aktion tier unterstützt die Ar- Öffentlichkeitsarbeit vor der KITTY-Babystation beit des Katzenschutzvereines seit vielen Jahren und betreibt außerdem gemeinsam mit ihm auf dem Gelände in Glindow die bundesweit einzigartige Straßenkatzen-Babystation. Hier werden Straßenkatzen mit ihren Jungen oder verwaiste Katzenbabys aufgenommen. Auch unser Straßenkatzenprojekt KITTY wird in Glindow umgesetzt. Mit diesem deutschlandweiten Hilfsprojekt wirkt aktion tier e.V. seit vielen Jahren dem Leid der Straßenkatzen durch Kastration, tierme-
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© aktion tier, Ursula Bauer
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Boxer Nothilfe Deutschland e.V., NRW
Der Boxerhof – eine Chance für in Not geratene Boxer
Infos finden Sie auf unserer Homepage un ter www.boxernothilfe.de „Der Boxerhof“
Seit Jahren haben wir besondere Unterbringungsprobleme im Bereich OWL und auch im Norden. Richtig glücklich und zufrieden waren wir mit keiner der in Anspruch genommenen Pensionsbetriebe. Ein Bericht von Sonja Döbel
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Als sich nun 2009 die Möglichkeit ergab, auf einer Resthofanlage im Raum Bad Oeynhausen einen Boxerhof zu errichten, haben wir dies mit großer Freude getan. Nach Monaten des Um- und Neubaus stehen uns im neu erbauten Hundehaus nun großzügige, helle und freundliche Hundezimmer für unsere Notfälle zur Verfügung. Im Wohnhaus haben wir unsere Geschäftsstelle untergebracht, so dass nun die Aufnahme, Unterbringung und Vermittlung der Notfälle vor Ort geschehen können. Die offizielle Eröffnung erfolgte im August 2010.
dizinische Versorgung und kontrollierte Fütterung entgegen. Zum diesjährigen Sommerfest waren auch unsere Mitarbeiter der Aufklärungsarbeit gekommen, um die Gäste über das Projekt Kitty zu informieren. Denn Tierschutz beginnt in den Köpfen der Menschen. Deshalb sind unsere Mitarbeiter täglich bundesweit im Einsatz, um mit möglichst vielen Menschen zu reden und sie über wichtige Tierschutzthemen aufzuklären.
Der Boxerhof soll vorrangig eine angenehme Zwischenstation von der Aufnahme bis zur Vermittlung sein. Es ist nach wie vor unser Ziel, für jeden aufgenommenen Boxer ein Zuhause zu finden. Mitten in der herrlichen Natur können unsere Hunde auf einem abwechslungsreich gestalteten Gelände spielen, toben und auf Entdeckungsreise gehen oder im Swimming-Pool Abkühlung genießen. Wichtig ist uns, dass unsere Boxer hier „hundherum“ glücklich und zufrieden sind. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist uns, dass besondere Notfälle, wie alte und/oder kranke Boxer, bei uns eine liebevolle Aufnahme finden. Hier werden sie betreut und gepflegt – unabhängig von der Verweildauer bis eine Familie gefunden worden ist. Und sollte ein armer,
kranker Boxer kein Zuhause mehr finden, dann bekommt er im Boxerhof sein endgültiges und letztes Körbchen und wird von uns allen hier vor Ort bis zum letzten Atemzug liebevoll umsorgt.
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Informationen rund um das aktion tier Straßenkatzenprojekt KITTY finden Sie auch im Internet unter: www.aktiontier.org/projekt-kitty
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Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern
Ein intensiver Sommer Neben der täglichen Pflege der mittlerweile fast unzähligen Tiere, die alle in ihren verschiedenen Gehegen und Bereichen wie dem „Hoppeldorf“, dem „Meckerland“, dem „Saustall“ und „MH-Land“ leben und alle ihrer Art gemäß versorgt und beschäftigt werden, sind wir natürlich auch immer bei Festen und Veranstaltungen vor Ort, um uns und unsere Arbeit vorzustellen. Ein Bericht von Christine Geburtig
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So waren wir am 14. Juni natürlich auch beim Tierheimfest des Tierheims Roggendorf dabei, das auch ein Projektpartner von aktion tier ist. Das Fest dient dem Austausch Yvonne Goltz und Roggendorf Azubi Jacqueline und der neue Mitarbeiter Timo Heidkamp
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Timo Heidkamp hatte besonders viel Spaß, den Kindern viele Informationen rund um den Tierschutz zu geben und alle Fragen zu beantworten.
Einige unserer Stammkinder mit gespendeten Arbeitshosen – die kleine Lotti war total stolz, jetzt auch endlich ihre eigene „Lottihofhose“ zu haben – unsere Jacken sind ihr zu groß. Auf dem Latz steht jetzt Lottihof und der Name des jeweiligen Kindes.
unter Tierfreunden, und Mitarbeiter von aktion tier sind immer mit einem Informationsstand präsent, um die Menschen über verschiedene Missstände im Tierschutzbereich aufzuklären. Das Tierheim selbst nutzte die Gelegenheit, die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Sorgenkinder des Heims zu lenken, um gerade denen, die schon lange im Tierheim leben, endlich ein neues Zuhause schenken zu können.
zen gibt. Aufklärung tut hier Not, und auch eine direkte, aktive Hilfe vor Ort ist von Nöten. Die Wohnungsverwaltung hat vor einiger Zeit selber schon Katzen einfangen und kastrieren lassen und dort wieder frei gelassen, aber dort im Kiez in Hagenow sind noch sehr viele
unkastrierte Tiere. Daher würde die Wohnungsgesellschaft gerne zusammen mit dem Tierschutz eine Lösung finden, die für alle Seiten gut ist und baten uns, die Mieter aufzuklären, dass Füttern nur sinnvoll ist, wenn eine gesunde kastrierte Katzenpopulation besteht.
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Unsere Schützlinge, die Esel Lotti und Darwin, die viele Jahre in einem Kinderhospiz in Berlin als Therapeuten eingesetzt wurden, waren im Sommer bei einer Sonderveranstaltung in Wismar auf Tour und auch am Hafen.
Am 9. Juli waren wir beim Mieterfest in Hagenow dabei, da wir von der dortigen Verwaltungsgesellschaft angesprochen worden sind, ob wir nicht Lust hätten, mit einem Info-Stand teilzunehmen. Der Grund liegt darin, dass es in der unmittelbaren Nachbarschaft ein großes Problem mit Straßenkat-
Lot t
e.V.
Waldweg 2 a 23936 Seefeld Tel. 0173 6002852 info@lottihof.org www.lottihof.org
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inder und für K Tie f r iho
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Care 4 Life, Türkei
Liebe Tierfreunde!
Gemeinsam mit dem örtlichen „Tierschutzverein von Antalya“ unter dem Vorsitz der Tierschutzbeauftragten, Frau Jale Ünsal, nehmen wir uns auch Tierheimen, Tierpensionen der Region an, die den Namen „Tierheim, Tierpension“ bis dahin nicht verdient haben. Ziele sind u.a., langfristige Verbesserungen für die Tiere zu erwirken, Bürgermeister zur Verantwortung zu bringen und die Umsetzung und Einhaltung des Tierschutzgesetztes §5199 einzufordern! In schweren Fällen reichen wir auch Beschwerde bei der Regierungsbehörde in Ankara ein. Ein Bericht von Sylvia Greene
Seit Februar 2015 sind wir in steter Verbindung mit unserem Projektpartner Care 4 Life in der Türkei, was die Versorgung des Tierheims in der türkischen Stadt Manavgat (nahe Antalya) betrifft und erhalten regelmäßig Informationen zum Zustand des Tierheims. Leider waren die Zustände, die im Februar dieses Jahres festgestellt wurden, für die Tiere nicht tragbar. Nachdem Care4Life und aktion tier Druck über die Medien ausgeübt hatte, reagierten die zuständigen Behörden, und es waren deutliche Verbesserungen zu erkennen.
Das Tierleid im Tierheim Manavgat
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Es ist manchmal nötig über die tierschutzwidrigen Zustände wie im türkischen Ort Manavgat (eine Kreisstadt der Provinz Antalya, ca. 75 km von der Stadt Antalya entfernt), sowohl in der türkischen, aber auch der deutschen Presse sowie in sozialen Netzwerken zu berichten und die Menschen aufzuklären. Oftmals sind gerade Tierheime und Tierpensionen in Touristen-Hochburgen nicht das, für was diese sich ausgeben. Vielmehr geht es dort hauptsächlich darum, den Schein zu wahren, um möglichst viele Touristen anzulocken. Bei Tierpensionen geht es oft darum, sich auf Kosten der Tiere einen schönen Lebensabend zu finanzieren ohne auch nur im Ansatz das einzuhalten, was zugesagt und meist auch teuer bezahlt wurde.
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in aller welt
• Ausgabe 3/2015
Was das Tierheim in Manavgat betrifft, so sind wir seit Anfang des Jahres darum bemüht, die Zustände für die Tiere zu verbessern. Wir möchten Ihnen, liebe Leser von mensch und tier, einen Auszug dessen präsentieren, was wir seitdem erlebt und umgesetzt haben. Stand: 3. Februar 2015 Bereits einen Tag nach dem ersten Besuch im TH Manavgat/Türkei berichteten die ersten türkischen Printmedien über die Zustände. Erste Pressevertreter versammelten sich im Rathaus, für eine erste Stellungnahme seitens des Bürgermeisters. Selbst TV Sender berichteten über die Zustände. Die türkische Bevölkerung griff zum Telefon, was letztlich zur Folge hatte, dass bereits am Nachmittag die Amtslei-
in aller welt
tung zum Rathaus für die Einheimischen gesperrt wurde.
stehen und für jede weitere Unterstützung erreichbar sind.
Für den 22.02.2015 war das nächste Trefwww.hurriyet.com.tr/gundem/28129854.asp fen vor Ort geplant, youtube: www.youtube.com/watch?v=kLzMT-BE0FY um die Neuerungen, www.mynet.com/tv/dogan-haber-ajansi-izle-gorunRenovierungen, sotulu-haber-manavgattaki-barinaga-turk-ve-almanwie das neue Personal hayvanseverlerden-tepki-vid-2038190/ vorzustellen. Natürlich werden Aktivisten das Geschehen im Tierheim Manavgat bis dahin im Auge Was bisher erreicht werden behalten! Der Fairness halber halkonnte: ten wir uns bis dahin zurück! Die Bisher können wir sagen, dass alles zugesagten sechs Futterspender seitens der Gemeinde Manavgat ge- wurden geliefert und werden in den tan wird, um den Tieren ein schö- nächsten Tagen aufgestellt. nes Tierheim zu stellen. Es wurden zwei neue Tierärzte eingestellt, die bereits erfolgreich den Dienst aufgenommen haben. Weiteres Personal ist seit März 2015 im Dienst. Tierfutter und entsprechende Medikamente zur Behandlung der Tiere sind genügend vorhanden. Das Tierheim ist sehr sauber und gepflegt. Auch wird sich Futterspender für das Tierheim in Manavgat sehr liebevoll um die Tiere gekümmert. Etwas enttäuscht 22. Februar 2015 sind wir von all den Tierschützern, Die Abnahme des Tierheims mit die mit großen Worten ihre Mitar- unseren Forderungen wurde durch beit im Tierheim zugesichert hat- den stellvertretenden Bürgermeiten. Keiner davon ist je erschienen. ster und Projektleiter mit unserer Im Grunde sind es wir, die noch Vorsitzenden durchgeführt. Im immer in einem freundschaftlichen Großen und Ganzen können wir Kontakt zu den Verantwortlichen sagen, dass wir heute den ersten Türkische Internetpresse und Videolinks unter:
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Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Schritt in die richtige Richtung gesetzt haben. Alle Tiere hatten saubere Liegeplätze. Wasser und Futter stand jedem Tier zur Verfügung. Es wurde Personal eingestellt, das sich im Einzelnen um Reinigungsarbeiten, Fütterung und Pflege der Tiere kümmert. Zwei Veterinäre werden zukünftig die medizinische Versorgung der Tiere übernehmen. Darüber hinaus werden sich zwei Personen um verhaltensauffällige Hunde kümmern und diese trainieren, um ihnen eine Vermittlungschance einzuräumen. Natürlich sind beide Trainer nachweislich befähigt, dies auch erfolgreich und vor allem gewaltfrei zu tun. Das neue Personal wurde zum Teil von uns vorgeschlagen und auch übernommen. Einige davon haben bereits ihre Arbeitsverträge bekommen und starten am 01.03. ihre Arbeit. In der Stadt Manav-
Vollkommen verdreckte Katzenräume waren die Regel
gat werden in den nächsten Tagen 9 Katzenhäuser für Straßenkatzen errichtet. Darin finden diese zukünftig Futter und Schutz. Unkastrierte Katzen werden zur Kastration von dort aus ins Tierheim gebracht. Weitere 13 Futterspender für Straßenhunde werden in der Stadt Manavgat verteilt aufgestellt. Es nützt keinem was, wenn die 64
in aller welt
• Ausgabe 3/2015
Der Zustand der Tiere und der Zwinger war im Februar dieses Jahres furchtbar. Kranke, halbverhungerte Tiere, sogar mit gebrochenen Knochen wurden aufgefunden und konnten leider nicht alle gerettet werden.
in aller welt
Hunde kastriert sind, aber auf der Straße verhungern. Örtliche Tierschützer vom Verein „Anytime for Animals“ wurden bereits um Hinweise gebeten, wo die besten Plätze zur Aufstellung sind. Seit vielen Jahren ist der Verein dort aktiv und kennt natürlich die Plätze der Streuner am besten. Zukünftig werden keine Hunde mehr in den Bergen ausgesetzt werden. Um dies überprüfen zu können, wurden die Fahrzeuge zum Teil bereits mit GPS Systemen ausgestattet. Unser Vorstand sowie die Tierschutzbeauftragte der Stadt Antalya werden in den nächsten Tagen noch weitere Meetings mit den Verantwortlichen der Stadt Manavgat haben. Natürlich informieren wir zu gegebener Zeit darüber. Aufgrund der Presseberichterstattung nahm der Druck auf den Bürgermeister zu Mit den Berichten (04.02.15) in den türkischen Medien zu den Zuständen im Tierheim Manavgat nahm unweigerlich der Druck auf Bürgermeister zu. Erste Medienvertreter versammelten sich im Rathaus, um eine erste Stellungnahme des Bürgermeisters zu den Vorwürfen zu erhalten. Geradezu hilflos versuchte dieser nach Worten sowie Erklärungen zu suchen. Etwas, das ihm wegen der vorliegenden Bildund Tonbandaufnahmen nicht mehr möglich war. Letztlich sicherte er zu, die notwenigen Konsequenzen innerhalb der Behörde, aber auch im Tierheim zu ziehen, z.B. Entlassungen aller im Tierheim angestellten Personen samt Veterinär vorzunehmen. Gegen diesen werde nach eigener Aussage, Anzeige wegen des Verstoßes gegen das TschG erstattet. Erboste Anrufe aus der Bevölkerung gingen bereits kurz nach Erscheinen der ersten Fotos und Berichte im Rathaus ein. Bereits am Nachmittag desselben Tages war die Amtsleitung für weitere Anrufe aus der Bevölkerung gesperrt. Am selben Abend noch konnten Aktivisten hingegen beobachten, wie im Tierheim erste Arbeitertrupps eintrafen. Hunde- und Katzenfutter wurde angeliefert. Mitgliederjournal
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Am 07.02.2015 fand ein weiteres Treffen mit den Aktivisten beim Bürgermeister statt Tags zuvor hatte dieser bereits einen Projektleiter ernannt, welcher auch direkt anwesend war. Frau Jale Ünsal, stellte im Namen unserer beiden Vereine die ersten Forderungen. Bereitwillig wurde allen zugesagt. Man bat uns allerdings darum, eine für Sonntag geplante Demo abzusagen und stattdessen der Gemeinde 15 Tage Zeit einzuräumen, um die gewünschten Forderungen (den Tieren eine Unterkunft in erträglichen Maß zu erschaffen) umsetzen zu können. Auf unsere Vorwürfe, dass dies wohl auch schon in der Vergangenheit versprochen wurde, räumte der Bürgermeister erstmals Fehler aus der Vergangenheit ein und sicherte uns zu, alles an Forderungen umzusetzen und einzuhalten. Er bat weiter darum, dass sich Tierschützer und Tierfreunde bei Interesse an einer Arbeitsstelle im Tierheim bitte melden sollten. Zukünftig wünsche er sich eine gute und enge Zusammenarbeit mit Tierschutzvereinen und Tierfreunden. Stand: 10. Juli 2015 Die bisherige Tierheimleitung hat ihren Job hingeschmissen, und laut unserer Tierfreunde, die vor Ort Kontrollen durchführen, gibt es im Tierheim wieder erhebliche Rückschritte. Wieder gibt es kranke Hunde zwischen verletzten Tieren. Das Personal verbringt wieder seine Zeit beim Tee trinken. Tierschützer
sind bereits wieder dabei, kranke oder schwer abgemagerte Tiere aus dem Tierheim zu holen und auf eigene Kosten veterinärmedizinisch zu versorgen. Telefone müssen am Eingang abgegeben werden, und Mitarbeiter im Tierheim verfolgen Besucher auf Schritt und Tritt. Touristen beschweren sich über den Umgang der Mitarbeiter der Gemeinde Manavgat mit den Tieren. Das Tierheim ist überfüllt, so dass es zwangsläufig zu Beißereien unter den Tieren kommt. Seitens des Personals wird nicht eingeschritten. Wir haben einen offenen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Antalya vorbereitet, in dem wir um eine Stellungnahme zu den Zuständen bitten, die fast in allen Tierheimen seit dem Regierungswechsel im
März 2014 herrschen. Auch haben wir aktion tier hier um Unterstützung in Form von weiteren Schreiben an die Verantwortlichen der Stadt Antalya gebeten. Die verantwortlichen Bürgermeister entziehen sich momentan einer Stellungnahme mit der Begründung, es sei Hauptsaison und man habe keine Zeit.
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Treffen der Tierschutzaktivisten mit dem Bürgermeister
Weitere Informationen bei: Care-4-life e.V. Silvia Greene - 1. Vorsitzende Markelstr. 30 70193 Stuttgart Telefon: 0049 (0) 711 - 806 2805 Telefax: 0049 (0) 711 - 315 1617 Mobil: 0049 (0) 163 2171320 Mail: s.greene@care-4-life.de www.care-4-life.de
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in aller welt
• Ausgabe 3/2015
in aller welt
Deutsch Bulgarische Strassentiernothilfe e.V., Bulgarien
Unsere Postkartenaktion Wir haben uns die Aufgabe gestellt, jene schönen altmodischen Postkarten aus jedem Land unserer Erde zu sammeln, unabhängig davon, wie klein es ist und auch wie weit es von uns entfernt ist. Ein Bericht von Grigor Dimitrov
„Es erscheint immer unmöglich, bis man es gemacht hat “ Nelson Mandela
Die Deutsch-Bulgarische Straßentiernothilfe Hilfe für Hunde in Not Wenn Sie jemals in Bulgarien waren, dann kennen Sie sie: die Vielzahl der herrenlosen Hunde, die die Hotelanlagen bevölkern und regelmäßig zu den Essenszeiten vor Eingängen und Terrassen Stellung beziehen, in der Hoffnung, am reichlichen Nahrungsangebot der Hotels und Restaurants teilhaben zu können. Und dann wissen Sie auch, wie die meisten von ihnen aussehen.
So können wir feststellen, wo Sie sind sowie eine Ausstellung organisieren und mit allen teilen, die sich dafür interessieren. Wir wollen auch versuchen, mit dieser Aktion ins Guinessbuch zu kommen und allen Adoptiveltern unserer geliebten Vierbeiner eine Collage aus verschiedenen dieser Postkarten zur Verfügung zu stellen, um Sie damit zu erfreuen! Wir hoffen auf Ihre Unterstützung unserer Initiative und somit mit dieser kleinen Geste, uns mit Ihrer Güte, Liebe und Dankbarkeit beschenken und erfreuen werden! Und jetzt, was warten Sie noch? Wir bitten Sie, gehen Sie hinaus, betrachten Sie die wunderschöne Umwelt um sich, und schicken Sie uns einen kleinen Teil davon, da unsere vierbeinigen Bewohner auf Ihre Grüße ungeduldig warten!
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Ihre Kartengrüße senden Sie bitte an: Deutsch-Bulgarische-Straßentiernothilfe e.V. Dorostol Str. 4; p.b. 4 BG-7000 Rousse Bulgarien
Wir, das sind Renate und Grigor Dimitrov. Eigentlich wollten wir nur unseren Lebensabend beschaulich im Süden verbringen, aber die Not der streunenden Tiere, und vor allem ihre große Zahl, traf uns mit voller Wucht. Wir konnten nicht die Sonne und das blaue Meer genießen, wenn neben uns die Tiere verhungerten. Daher begannen wir kurz nach unserer Ankunft, in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Tierärzten, die Kastrationen der Straßenhunde zu organisieren. Bis Mitte 1999 konnten in Varna und den Touristenorten etwa 3000 Hunde kastriert werden. Sie erkennen sie an den weißen Markierungsmarken in den Ohren. In den Jahren 1998 und 1999 wurden mit unserer Unterstützung außerdem insgesamt 42 Hunde und 11 Katzen durch deutsche Touristen gerettet, indem sie diese Tiere adoptierten und mit nach Deutschland nahmen. Ebenfalls 1999 gründeten wir diesen Verein. Uns wurde klar, dass eine wirkliche Hilfe für diese unglücklichen Geschöpfe langfristig nur auf breiterer Ebene und mit Unterstützung durch andere Tierfreunde zu erreichen sein würde. Zunächst bewirkten wir ein Ende der Tötungen in Varna, indem wir mit der zuständigen Administration vertraglich flächendeckende und von uns zu finanzierende Kastrationen in der Stadt vereinbarten, die in der vormaligen Tötungsstation Kamenar durchgeführt wurden. Unser Bestreben ging aber vor allem dahin, ein wirkliches Tierheim, nicht nur eine Kastrationsstation, aufzubauen, um vor allem den vielen trächtigen und säugenden Hündinnen, die teilweise gnadenlosen Attacken ausgesetzt sind, aber auch den verletzten und alten Tieren, die dem Überlebenskampf auf der Straße nicht mehr gewachsen sind, wirksam helfen zu können. Und das führte uns drei Jahre später nach Dobrich. Unser Ziel ist es, die weitere uferlose Vermehrung der streunenden Tiere zu stoppen und damit einen Kreislauf zu durchbrechen, der schon viele Jahre anhält. Dies ist nicht in Wochen oder Monaten zu schaffen. Aber es ist zu schaffen – mit Ihrer Hilfe! Mehr Informationen unter: www.db-tierhilfe.de
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aus: mein tv & ich, 04.06.2015 aus: Wiesbadener Wochenblatt, 24.06.2015
aus: Berliner Tagesspiegel, 20.07.2015
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service
• Ausgabe 3/2015 aus: Zossen MAZ, 20.07.2015
aus: Tip Tagesblatt am Sonntag, 21.06.2015
aus: Ein Herz für Tiere, 20.04.2015
aus: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 30.05.2015
aus: Bild München, 18.06.2015
+++ Pressespiegel +++
aus: Oldenburgische Volkszeitung, 27.06.2015
aus: Lausitzer Rundschau, 04.07.2015
service
aus: Hessiche Allgemeine, 26.06.2015
aus: Donaukurier, 15.06.2015
aus: Westdeutsche Zeitung, 04.07.2015
aus: tz_Tageszeitung, 24.06.2015 aus: Meissener/Radebeuler Wochenkurier, 13.05.2015 Mitgliederjournal
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Ihre Meinung zählt!
Leserbriefe Zum Thema „Straßenhundproblematik im Ausland“, mensch und tier 1 2015
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ehr geehrtes Leserbrief-Team, bedanken möchte ich mich für die klaren Worte von Frau Schwegmann in der Ausgabe 2/2015 zum Thema „Straßenhundproblematik im Ausland“. Auch die kritischen Worte von Frau Prediger in der gleichen Ausgabe kann ich nur loben. Der Artikel in Ausgabe 1/2015 hat auch mich sehr irritiert, zu einem Leserbrief reichte es jedoch damals nicht. Schon des öfteren empfand ich eine gewisse Überheblichkeit in dem einen oder anderen Artikel als störend. Es wäre gut, hierüber und über die Auswirkungen einmal vor dem Abdruck nachzudenken. Ansonsten empfinde ich die Arbeit und das Engagement von „aktion tier“ als sehr gut, der unermüdliche Einsatz verdient Respekt. Mit freundlichen Grüßen, Sabine Dreier, 28. Juni 2015 Burgstetten
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ehr geehrte Damen und Herren, ich habe Ihren Artikel über die Straßenhündin Abby gelesen, die über das Internet nach Deutschland vermittelt wurde. Ich selbst beschäftige mich mit der Straßenhunde-Problematik in Rumänien und arbeite ehrenamtlich für die „Tierhilfe-Hoffnung e.V.“, die in Rumänien ein riesiges Tierheim für Straßenhunde betreibt. Ich stimme mit der Verfasserin des Artikels soweit überein, dass es totaler Blödsinn ist, Straßentiere über das Internet an irgendwelche völlig unvorbereiteten Interessenten zu vermitteln. Natürlich sind diese Tiere psychisch und physisch geschädigt, wenn sie jahrelang auf der Straße gelebt haben, noch dazu in Ländern, wo so etwas wie „Tierschutz“ völlig unbekannt ist und Tiere als tote Gegenstände angesehen werden, mit denen man machen 70
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• Ausgabe 3/2015
kann, was immer einem in den Sinn kommt. Wer sich entschließt, einen Straßenhund bei sich aufzunehmen, sollte schon reichlich Hundeerfahrung besitzen und sich darüber im Klaren sein, dass die Eingewöhnung eines solchen Tieres in einem neuen Zuhause eine Menge Geduld und Ausdauer erfordert. Generell halte ich es für frevelhaft, Tiere im Internet zu verkaufen. Da holt mancher sich mal grad ein Tier ins Haus, weil er momentan „Bock“ drauf hat, aber spätestens, wenn der nächste Urlaub ansteht, ist es dann im Wege und wird irgendwie „entsorgt“. Trotzdem finde ich es wichtig, so viele Straßenhunde wie möglich nach Deutschland an dafür geeigneten Menschen zu vermitteln, weil den armen Tieren, z. B. in Rumänien, ansonsten ein grausames Ende bevorsteht. Man lässt sie dort in sogenannten „Tötungsstationen“ schlicht und ergreifend verhungern und verdursten und kassiert hinterher noch Prämien dafür. Oder sie werden erwürgt oder erschlagen und dann, vielleicht noch halb lebend, in Massengräber geworfen, worin sie, hilflos und schwer verletzt, elendig ertrinken. Hierzulande macht man sich keine Vorstellung davon, zu welchen Grausamkeiten Menschen in vielen Ländern des Ostblocks und in Südeuropa gegenüber Tieren fähig sind, weil der Tierschutz-Gedanke dort nicht einmal ansatzweise angekommen ist. Natürlich gibt es hier in Deutschland auch Missstände, z. B. in der Massentierhaltung oder bei der Versuchstier-Problematik, aber ich finde, selbst, wenn ein Hund hier nach Deutschland importiert wird und dann wegen Verhaltensstörungen eingeschläfert werden muß, ist das noch ein sehr humaner Tod gegenüber dem, was ihn in seinem Herkunftsland erwartet hätte. In Rumänien irren viele Hunde, ge-
nauso wie die Hündin Abby hier in Deutschland, ohne Futter auf den Straßen umher, völlig verstört, weil sie von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. So etwas ist dort an der Tagesordnung. Oft werden sie von Autos angefahren und dann einfach im Straßengraben liegen gelassen. Außerdem waren die Tiere 2013/2014 einer grausamen Hetzjagd ausgesetzt, zu der die rumänische Regierung aufgerufen hatte, nachdem ein Straßenhund angeblich ein Kind gebissen hatte. Man benutzt die Tiere dort quasi als Sündenböcke, an denen die Bevölkerung ihre Unzufriedenheit über gewisse Missstände auslassen darf. Eigentlich sollte die rumänische Regierung die Streunerproblematik durch Kastration schon längst in den Griff bekommen haben und bekommt dafür sogar einen Haufen Gelder von der EU, aber diese Mittel versickern seit Jahren in irgend welchen dunklen Kanälen und statt dessen erfolgen alle paar Jahre diese grausamen Hetzjagden und Tötungsaktionen, bei denen die Tiere völlig unsachgemäß und gegen alle Regel des Tierschutzes von brutalen Hundefängern erschlagen, erwürgt, vergiftet, ertränkt oder sonst wie ins Jenseits befördert werden. Wenn Sie sich über die Zustände in Rumänien informieren möchten, brauchen sie nur einmal auf die Internetseite der „Tierhilfe-Hoffnung e.V.“ zu schauen oder Sie besuchen das Tierheim gleich selbst und machen sich ein Bild von den Zuständen dort. Die Betreiber sind jederzeit bereit, Besucher zu empfangen, die das Tierheim besichtigen und sich informieren möchten. Man versucht in dem Tierheim seit über zehn Jahren das zu bewerkstelligen, was eigentlich Aufgabe der rumänischen Regierung wäre, nämlich die Straßenhunde-Populationen durch Kastration in den Griff zu bekommen, und hat dabei auch teilweise schon ansehnliche
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Erfolge erzielt, obwohl die ganze Initiative ausschließlich über Spenden finanziert wird. Die „TierhilfeHoffnung“ bekommt für ihre Arbeit leider keine Mittel aus Brüssel. Man hat auch Verbindungen zu einigen Tierheimen in Deutschland aufgebaut und versucht, Hunde hier her zu vermitteln, und zwar nicht wahllos an irgendwelche Leute, sondern an Menschen, die dafür geeignet sind. Ich bin für jeden Hund dankbar, der die Chance bekommt, dieses schreckliche Land zu verlassen, selbst wenn er in Deutschland zum Schluss eingeschläfert werden mag. Das ist immer noch besser als z. B. an ein Auto gebunden und 5 km hinter ihm hergeschleift zu werden, was ein „netter“ rumänischer Bauer mit seinem Hütehund getan hat, den er nicht im Inneren seines Autos zur nächsten Weide transportieren wollte. Und dann gibt es auch noch freundliche Menschen, die Hunden Frostschutz zu trinken geben, wie man es in der neuesten Vereinszeitung „Das kleine Licht“ nachlesen kann, oder so herzige Menschen, die ihren Hund so lange auf den Kopf schlagen, bis ihm die Augen buchstäblich „aus dem Kopf hängen“ und das Tier dann nur noch gerettet werden kann, indem man ihm beide Augen entfernt. Das alles und noch viel mehr können Sie in diversen Ausgaben der VereinsZeitung „Das kleine Licht“ auf der Internetseite der „Tierhilfe-Hoffnung e.V.“ sehen und nachlesen, damit Sie sich mal eine Vorstellung davon machen können, was so einen armen Straßenhund in manchen Ländern erwartet. Dagegen ist es „Peanuts“ für ihn, ein bisschen durch Feld und Flur zu irren und von Besitzer zu Besitzer weitergereicht zu werden. Natürlich ist das nicht schön aber nichts gegen die grausame Realität in Rumänien. Freundliche Grüße, Janina Kowalski Antwort der Redaktion
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ehr geehrte Frau Kowalski, Vielen Dank für Ihre ausführliche Reaktion auf unseren Artikel und Ihre Unterstützung der Stra-
ßenhunde in Rumänien. Mit unserem Artikel wollten wir einfach auf die zunehmende Entwicklung hinweisen, dass zum Teil massenhaft Hunde, vorrangig aus dem osteuropäischen Raum, nach Deutschland verbracht werden. Dabei wird, wie Sie auch anmerken, viel zu selten im Vorfeld geklärt, ob die neuen Besitzer überhaupt in der Lage sind, ein solches Tier aufzunehmen und zu betreuen. Die Tierheime in Deutschland, die bereits alle an ihren finanziellen Grenzen tätig sind, werden vermehrt mit dem Problem der Hunde aus dem Ausland belastet. Immer wieder erhalten wir Mitteilungen, dass sogenannte Tierschützer in Osteuropa Gebährfabriken unterhalten, um mit dem angeblichen Elend der Straßenhunde abzukassieren. Es ist für den Laien, der helfen möchte, schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wir als Verein aktion tier e. V. unterstützen derzeit Tierheime in Bulgarien und Rumänien und betreiben eins auf Teneriffa in Spanien und können daher aus eigener Erfahrung die Situation in diesen Ländern einschätzen. Neben den fast unüberwindbaren bürokratischen Hürden ist das Empfinden für das Mitgeschöpf Tier in weiten Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden. Daher ist es unserer Meinung unabdingbar, dass neben der finanziellen Unterstützung der Tierschutzeinrichtungen vor Ort vor allem Wert darauf gelegt wird, dass die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisiert wird. Denn nur so kann mittelfristig und langfristig das Tierleid vermindert werden. Als Beispiel für eine erfolgreiche Arbeit möchte ich unser Tierheim auf Teneriffa anführen. Hier ist es nicht nur gelungen, mit den umliegenden Gemeinden Fundtierverträge abzuschließen (für Spanien einmalig), sondern auch durch regelmäßige Besuche von Schulklassen und durch die Durchführung von Sommerfesten für die Bevölkerung, eine Sensibilität aufzubauen, die mittlerweile dazu geführt hat, dass die Akzeptanz unseres Tierheims
weit über die Insel hinaus erreicht wurde. Sicher ist Spanien nicht vergleichbar mit Rumänien, aber der Ansatz sollte der gleiche sein. (Siehe auch Artikel S. 18-21.) Die Arbeit in Tierheimen in Osteuropa ist derzeit, finanziell betrachtet, ein Fass ohne Boden, und obendrein trägt sie nicht nachhaltig zur Verbesserung der Gesamtsituation bei. Natürlich geht es einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Hunden dort besser als auf den Straßen, aber ohne die Unterstützung der jeweiligen Regierungen und Kommunen wird dies ein nicht endender Kreislauf sein. Durch das Verbringen der Tiere in westeuropäische Länder wird das Problem am Ende nur verlagert. Es muss von Seiten der EU unmissverständlich klar gemacht werden, dass die jeweiligen Länder für die Probleme vor Ort verantwortlich sind und mit tierschützerischen Mitteln Abhilfe schaffen müssen. Ich selbst habe mir im letzten Jahr bei einer privaten Reise im Norden Rumäniens ein Bild von den Straßenhunden machen können. Dabei habe ich eine Frau kennengelernt, die mit sehr einfachen Mitteln, aber mit großer Durchsetzungskraft bei den Behörden, effektiven Tierschutz betreibt und die von ihr aufgelesenen Hunde sogar in Rumänien vermitteln kann (inkl. Gebühren und Nachkontrollen). Aber auch sie geht in Schulen, um Werbung für den Tierschutz zu machen und junge Menschen zu sensibilisieren. Ich hoffe, Ihnen unseren Standpunkt noch einmal verdeutlicht zu haben. Es geht uns nicht darum, alle im Ausland tätigen Tierschützer zu verurteilen, sondern darum, Wege aufzuzeigen, die letztendlich den Tierschutz auch in solchen Regionen noch wirkungsvoller machen. Dabei kann es allerdings nicht die Lösung sein, so viele Tiere wie möglich nach Deutschland zu holen. Mit freundlichen Grüßen, Ralf Wally, aktion tier – menschen für tiere Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Zum Thema „Schreckgespenst epileptischer Anfall“ mensch und tier 2/2015 iebes Team, heute lag in meiner Post die neue Mensch und Tier, die ich natürlich auch gleich gelesen habe. Dort stach mir der Beitrag von Dr. Tina Hölscher zur Epilepsie bei Hunden sofort ins Auge. Ich habe selbst eine 9jährige Cattle-DogHündin (Dalah), die seit 6 Jahren jährlich ca. 8 epileptische Anfälle hat. Nach der ersten Abklärung der Ursache durch meinen Haustierarzt habe ich mich an einen Neurologen gewandt. Diese Empfehlung kam von einer befreundeten Tierärztin, die eine Praxis für Physikalische Medizin betreibt, leider nicht von meinem Haustierarzt. Leider fehlt ein solcher Hinweis im Beitrag von Frau Dr. Hölscher zur Gänze. Stattdessen wird sehr deutlich auf eine möglichst schnelle medikamentöse Therapie hingewiesen. Meine Hündin bekommt bis heute keine Medikamente und ist dabei sehr stabil und belastbar. Natürlich beobachte ich sie auch sehr genau, und jegliche Veränderung wird sofort mit meinem Neurologen besprochen. Beiträge wie Ihrer führen dazu, dass ich mich immer wieder dem Vorwurf der Unterversorgung bis hin zur Unterstellung der Verwahrlosung meines Hundes stellen muss. Es ist sehr mühsam zu erklären, dass nicht jede Epilepsie sofort mit starken Medikamenten behandelt werden muss, sondern dass das Gespräch mit einem Fachtierarzt oft auch andere Möglichkeiten bietet. Mein behandelnder Neurologe ist bei der Anamnese sehr gründlich und möchte zudem viel über die Lebensumstände des Hundes wissen. Die Fütterung ist dabei auch ein Thema. Er empfiehlt über einen längeren Zeitraum ein sehr gründliches Tagebuch zu führen, um eventuell wiederkehrende Situationen zu erkennen, die Auslöser für einen Anfall sein können. Genaues Anfallsgeschehen mit zeitlichen Angaben sollte darin enthalten sein. Aber auch Tageszeiten, 72
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• Ausgabe 3/2015
© Christiane Thomas
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Hündin Dahla geht es auch ohne Medikamente gut
Urlaub und andere Umstände wie Futterwechsel, Streit mit anderen Hunden oder in der Familie sollten im Tagebuch aufgeführt werden. Ich selber führe ein solches Tagebuch seit Beginn der Erkrankung meiner Hündin, und es hilft in vielen Fällen, die Situation richtig zu deuten. Veränderungen im Anfallsgeschehen werden so sehr schnell erkannt, und man kann darauf reagieren. Eine klare Empfehlung von meinem Neurologen ist, den betroffenen Hund nicht in Watte zu packen, sondern ihm weiterhin ein aktives Leben zu gönnen. Leider gibt es noch nicht genug Haustierärzte, die bei Epilepsie den Gang zum Fachtierarzt empfehlen. Auch bei mir kam die Empfehlung nicht von meinem Haustierarzt, sondern von einer befreundeten Tierärztin, die eine Praxis für physikalische Medizin betreibt. Ich war sehr erleichtert zu hören, dass eine medikamentöse Therapie in unserem Fall erstmal nicht empfohlen wurde, sondern nur eine mögliche
Option war. Obwohl ich mich bei anderen Hundehaltern und auch bei anderen Betroffenen immer wieder dafür rechtfertigen muss, bereue ich bis heute den Entschluss nicht, keine Medikamente einzusetzen. Meine Hündin erfreut sich bester Gesundheit, und Lebensqualität ist in hohem Maß gegeben. Natürlich sind ca. 8 Anfälle jährlich kein schöner Zustand, jedoch ist eine medikamentöse Therapie kein Garant für Anfallsfreiheit. Bei jedem Anfall prüfe ich mich selber sehr genau, ob ich wirklich im Interesse meines Hundes handele. Die Tatsache, dass sie seit Jahren sehr stabil ist, bestärkt mich darin, dass meine Entscheidung immer noch die richtige ist. Den Gang zum Neurologen kann ich allen Betroffenen nur empfehlen, da er sich auf neurologische Erkrankungen spezialisiert hat und sich immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft befindet. Herzliche Grüße, Christiane Thomas, 30.07.2015
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aktion tier macht Appetit
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Die große Hitze ist vorbei, doch der Herbst zeigt sich jetzt von seiner bunten Seite. Man bekommt wieder Lust auf frische Eintöpfe, und auch die Pilzsaison lockt viele in die Wälder zum Sammeln. Wir haben Ihnen wieder appetitliche Rezepte zum Nachkochen aus der Rezeptdatenbank des Vegetarierbundes Deutschland herausgesucht. Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht Alexandra Diezemann
Gefüllte Maispfannkuchen mit Pilzragout Zubereitung: © Scisetti Alfio - fotolia.com
Die frischen Maiskörner gar kochen oder die Dosenkörner abtropfen lassen. Mehl, Sojamehl und Wasser glatt rühren, Maiskörner und Estragon beigeben und alles im Mixer fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, eventuell etwas Wasser dazugeben (der Teig sollte ziemlich dick sein). Das Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und Zutaten für 4 Personen vier Pfannkuchen ausbacken. Pfannkuchen: Für das Pilzragout in einer zweiten Pfanne das Öl erhitzen, Schalotten, Paprika und 500 g Maiskörner (frisch Knoblauch andünsten, die Pilze dazugeben. oder aus der Dose) Alles kurz braten (falls man Kräuterseitlinge 80 g Mehl verwendet, eine etwas längere Bratzeit ggf. 2 EL Sojamehl zusameinrechnen), dann die Kräuter und die Tomen mit 2-4 EL Wasser matenwürfel darunter mischen, mit Salz und frischer Estragon Pfeffer abschmecken. Salz und Pfeffer aus der Die Maispfannkuchen mit Pilzragout füllen und Mühle halb einschlagen. Muskatnuss Mit einigen fri3 EL Rapsöl (z. B. Teutoschen Kräutern burger Raps-Kernöl mit garniert servieButtergeschmack) ren. bedarfsweise etwas Wasser
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Pilzragout
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5 EL Rapsöl (z. B. Teutoburger Raps-Kernöl mit Buttergeschmack) 2 Schalotten, gehackt 2 Knoblauchzehen, gehackt 400 g Pilze grob gewürfelt (z. B. Champignon, Pfifferlinge, Steinchampignons, Austernpilze) 2 Tomaten, geschält, entkernt, gewürfelt (frisch oder aus der Dose) 1 Bund Schnittlauch 1 EL grob gehacktes Basilikum und Thymian (Kräuter zum Garnieren beiseitelegen) Salz und Pfeffer 1 gelbe Paprika, in Rauten geschnitten Chili nach Belieben
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© EM Art - fotolia.com
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• Ausgabe 3/2015
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Zubereitung:
© Dion isvera - fotol ia.com
Zwiebeln schälen und vierteln. Paprika putzen und in Streifen schneiden. Zucchini ebenfalls putzen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, und das vorbereitete Gemüse unter Rühren kurz anbraten. Tomaten und den abgetropften Mais untermischen. Die Gemüsebrühe angießen und das Ganze mit dem Brotaufstrich verfeinern. Mit einem Deckel abdecken und circa 10-15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis das Gemüse bissfest ist. Das Gericht abschmecken und je nach Geschmack mit Chili nachwürzen.
Zutaten für 2 Personen
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Dazu passt Reis. Zubereitungszeit: 30 Minuten
Blaubeer-Cassis-Lassi Wasser, Sirup, Zitronensaft, Zucker und einer Prise Salz in einen Mixer geben oder mit einem Pürierstab kräftig pürieren, bis alle Beeren gut zerkleinert sind und das Seidentofu-Lassi richtig cremig ist. Das Lassi in Gläser füllen. Mit ein paar frischen Pfefferminzblättern und den Trinkhalmen dekorieren. Sofort servieren und genießen. Tipps: 1. Probieren Sie das Rezept mit anderen Beeren, Früchten und Sirupen. Beachten Sie dabei, dass sich je nach Frucht die Konsistenz des Lassis verändern kann. Gleichen Sie in diesem Fall die Menge des Wassers an. 2. Wenn Sie frische Blaubeeren verwenden, ersetzen Sie die Hälfte des Wassers durch Eiswürfel. So wird das Lassi herrlich kühl und kann direkt serSonstiges: viert werden. 3. Möchten Sie das Lassi vorbereiten 1 Zweig frische und etwas später genießen, halten Pfefferminze Sie es kühl und mixen Sie es vor dem 4 Trinkhalme Servieren noch einmal kräftig durch. Das Lassi hält sich etwa zwei Tage im 4 Latte Macchiato-Gläser Kühlschrank. 1 Mixer
Zutaten für 4 Gläser:
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400 g Seidentofu 400 g tiefgekühlte Blaubeeren (Heidelbeeren) 0,4 l Wassert 60 ml Schwarzer Johannisbeer-Sirup (alternativ: Cassislikör) 3 EL Zitronensaft 3 EL Rohrzucker Prise Salz
© Boyarkina Marina - fotolia.com
© Lsa ntill i - fotolia.c om
Zubereitung: Tiefgefrorene Blaubeeren mit Seidentofu,
2 kleine rote Zwiebeln 2 Paprikaschoten (rot und gelb) 1 Zucchini 200 g Mais 170 g geschälte und gehackte Tomaten aus der Dose 80 g pflanzlicher Brotaufstrich (z. B. Tartex Köstlichkeiten der Welt „Mexiko“) 100 ml Gemüsebrühe 1 EL Olivenöl Salz Chili nach Belieben
© photocrew - fotolia.com
Feuriger Gemüse-Topf Mexikanische Art
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Patentiere Liebe Tierfreunde, immer wieder übernehmen unsere Projektpartner die Verantwortung für Tiere, denen es in ihren vorherigen Lebensumständen nicht sehr gut erging. Oftmals ist der Umgang mit ihnen deswegen problematisch, denn sie haben das Vertrauen in den Menschen nahezu völlig verloren. Ein neues Zuhause mit den richtigen Menschen für sie zu finden ist daher häufig sehr schwierig. Mit einer Patenschaft können Sie helfen, die erheblichen Kosten für ein schwer zu vermittelndes Tier zu minimieren. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Patenschaft direkt an den jeweiligen aktion tier-Projektpartner. Eine Patenschaft ist keine Dauerverantwortung und kann jederzeit nach Wunsch widerrufen werden.
Bärbel von Seite 80
Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg-Langenbach • Tel.: 0177 7889766 6Elisa, 1 J., wurde wie einige andere Katzen vor ihr auf einem Firmengelände aufgefunden. Elisa hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kontakt zu den Menschen. Dementsprechend ist sie sehr scheu und fauchig. Elisa wird noch einige Zeit brauchen, bis sie sich an Menschen gewöhnt hat. Da Elisa so scheu ist, wird sie oftmals im Tierheim übersehen. Bis Elisa vermittelt werden kann, wird daher noch einige Zeit vergehen. Bis dahin wünscht sich Elisa liebe Paten, die sie unterstütAnsprechpartner für die zen.
Patenkatzen: Claudia Stotz claudia@katzenhilfe-westerwa ld.de Tel.: 0151-22811646
5Lenka, 5 J., ist etwas schüchtern und zurückhaltend. Hat sie erst einmal Vertrauen gefasst, zeigt sie sich sehr verschmust und anhänglich. Lenka versteht sich nicht mit ihren Artgenossen, sie möchte ihre Menschen für sich alleine. Da sie sich sehr vor Männern fürchtet, kann Lenka nur zu einer Frau vermittelt werden. Dies macht eine Vermittlung sehr schwierig, und so wartet Lenka schon längere Zeit im Tierheim auf ein neues Zuhause. Lenka wünscht sich liebe Menschen, die sie bis zur Vermittlung mit einer Patenschaft unterstützen.
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Patentiere
• Ausgabe 3/2015
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TSV Kronach e.V. • 96317 Kronach • Tel.: 09261 20111 3Billy, Mix, 12 J., 60 cm. Trotz seines Alters ist Billy fit und voller Lebensfreude. Altersgemäß geht er aber alles etwas ruhiger an als ein junger Hund. Er liegt auch gern mal im Garten und unternimmt am liebsten nur noch kürzere Spaziergänge. Billy ist freundlich zu allen Menschen, hatte bisher aber noch keinen Kontakt mit Kindern. Er kann schon ein kleiner Sturkopf sein und bräuchte Menschen, die souverän und sicher mit ihm umgehen. Mit großen Hündinnen verträgt er sich meist gut, mag aber keine Rüden oder kleine Hunde. Leider hatte der arme Kerl bis jetzt noch nicht eine einzige Anfrage. Die meisten Menschen winken sofort ab, wenn wir Billys Alter erwähnen. Daher wäre uns auch mit einem Paten erst mal sehr geholfen. 6Nuca, Schäferhund, 12 J., kastr., 65 cm, lebte ein trauriges und einsames Leben als lebende Alarmanlage auf einem verlassenen Grundstück ohne Familienanschluss. Jetzt soll sie ihren Lebensabend hinter Tierheimgittern verbringen? Leider stehen die Vermittlungschancen in ihrem Alter nicht gut, zumal Nuca auch HD und Arthrose hat und nur noch kurze Spaziergänge bewältigt. Dabei wäre es so schön, wenn diese liebe Seele wenigstens einmal in ihrem Leben noch etwas Geborgenheit und Wärme erfahren dürfte! Nuca ist nämlich absolut lieb zu allen Menschen und sehr verschmust, anhänglich und dankbar. Sie ist eine gemütliche alte Dame, die es genießt, etwas verwöhnt zu werden. Leider mag sie aber keine kleinen Hunde und keine Katzen. Wenn sich Nucas großer Traum nach einem eigenen Zuhause nicht erfüllen sollte, wären wir über einen Paten sehr glücklich, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
5Edu, Schäferhundmix, 3 J., kastr., 65 cm, ist ein toller Kerl, super anhänglich und verschmust, gelehrig, gehorsam und ein Hund, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Für sein eigenes Frauchen ist er der beste und treueste Kumpel, den man sich vorstellen kann. Er gehorcht aufs Wort und reißt sich schier ein Bein raus, um alles richtig zu machen. Leider ist er aber auch ein Einmannhund – oder besser gesagt ein „Einfrauhund“, da er Frauen deutlich vorzieht, der unbedingt Menschen mit viel Hundeverstand und Fingerspitzengefühl erfordert. Auf keinen Fall wäre er für eine Familie mit Kindern geeignet. Edu ist einerseits sehr unsicher und braucht Menschen, die ihm souverän den Weg weisen und ihm genau sagen, was er zu tun und zu lassen hat. Seine Unsicherheit anderen Menschen oder Hunden gegenüber überspielt er leider gern damit, dass er drauf losgeht – ganz nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“. Da es aus diesem Grund sehr schwierig ist, die richtigen Menschen für unser Sorgenkind zu finden, wären uns auch liebe Paten sehr willkommen.
4Cuscus, Mischling, mittelgroß, 3 J., kastr., 45 cm, platzt schier vor Energie, Tatendrang und Lebensfreude und bräuchte unbedingt Menschen, die sehr aktiv sind und viel mit ihm gemeinsam unternehmen. Der kleine Mann ist ein richtiger Sonnenschein, immer nur am Wedeln und möchte mit allen Menschen Freundschaft schließen. Cuscus liebt alle Menschen, ist gutmütig, verschmust und lässt alles mit sich machen. Leider wurde Cuscus in Spanien angefahren und schwer verletzt. Da eine Hinterpfote total zertrümmert war, konnte nur eine Zehe der Pfote gerettet werden. Natürlich ist alles längst verheilt, und Cuscus ist topfit, aber aufgrund der teilweise amputierten Pfote läuft er meist nur auf drei Beinen und nutzt das vierte nur mal kurz zum Abstützen. Aber auch wenn er damit schneller und ausdauernder als die meisten anderen Hunde ist und sich selbst überhaupt nicht gehandicapt fühlt, hat seine Behinderung bisher alle Menschen abgeschreckt. Wir würden uns daher auch über einen Paten sehr freuen.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Glindow • Tel.: 03327 42587
5Hani ist eine sehr scheue kleine Dame. Sie sieht uns Menschen lieber von hinten als von vorne. Leider lässt sie sich auch dementsprechend von niemandem anfassen. Dennoch soll die Kleine nicht chancenlos bleiben und wenigstens einen Paten bekommen, denn alles in allem fühlt sich die grau getigerte Schönheit sich bei uns pudelwohl und hat in ihrem Zimmer auch ihre Freunde gefunden. Nun suchen wir auf diesem Weg einen menschlichen Vertrauten für sie. Wer da draußen möchte sein Glück bei der kleinen Hani einmal versuchen und sich ihrer als Pate annehmen?
5Arco. Seit 1,5 Jahren bin ich nun schon hier zu Hause und lasse mich bis heute nicht anfassen. Wenn es jedoch um ein leckeres Fresschen geht, komme ich auch schon mal ein kleines bisschen näher und schaue, wer mich und meine Zimmergenossen mit so feinen Leckereien verwöhnen möchte. Anfassen ist für mich jedoch ein totales „no go“ und so laufe ich schnell davon, sobald man nach mir die Hand ausstrecken möchte. Nun suche ich über diesen Weg einen netten Menschen, der vielleicht selbst keine Katze halten kann, aber an mir seine Freude finden möchte und mich verwöhnen will. Möchtest Du mein Pate sein und mich ab und zu einmal besuchen kommen, damit wir uns kennenlernen können? Vielleicht kannst du es schaffen, mein Herz zu erobern!
6Ingrid ist eines unserer kleinen Sorgenkinder. Leider hat die junge ehemalige Katzenmutter ein Schnupfenproblem. Zudem ist sie leider auch sehr scheu dem Menschen gegenüber, und wenn man sie zu sehr bedrängt, faucht und haut sie auch mal gerne zu. Daher möchten wir einen liebevollen Paten für sie finden, denn zu kleinen Leckereien sagt die schnupfelnde kleine Mietze nicht nein und kommt sogar ein bisschen näher. Vielleicht gibt es jemanden da draußen, der sein Glück bei der kleinen Dame versuchen möchte und hier bei uns im Heim ein wenig Zeit mit ihr verbringen will.
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Patentiere
• Ausgabe 3/2015
4Fauna ist ein älterer Straßenkater, welcher bei uns sein zu Hause hat. Mittlerweile ist Fauna mutiger geworden und kommt schon ganz nah an eine Hand heran, wenn gefüttert wird. Auch beim Saubermachen zeigt Fauna Interesse und begleitet seine Pfleger bis zu Tür. Trotz seiner beachtlichen Fortschritte lässt Fauna sich noch nicht streicheln und tut seine Unsicherheit mit einem Fauchen kund. Dennoch gibt es keinen Zweifel daran, dass auch Fauna irgendwann ein kleiner Schmusetiger sein könnte, wenn man ihm die Zeit und Geduld geben kann. Leider markiert er alles, was sich ihm in den Weg stellt. Nun suchen wir einen Paten für unseren großen Jungen. Denn wenn man sich für ihn ein bisschen Zeit nimmt und ihm ein paar leckere Sachen vor die Nase packt, lässt er sich bestimmt bald anfassen. Vertrauen spielt bei ihm eine sehr große Rolle und ist wichtig für eine erfolgreiche Annäherung. Vielleicht gibt es einen netten Menschen da draußen, der sich seiner annimmt und versucht, unserem schreckhaften Stubentiger ein bisschen Liebe zu schenken.
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Tierheim Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970
5Addi wurde auf den Straßen von Berlin eingefangen und direkt zu uns gebracht. Schnell erkannte unsere Tierärztin, dass er es draußen wohl nicht ganz so einfach gehabt haben muss, da er mehrere Kratz- und Bissverletzungen unter seinem Fell trug. Einige von ihnen waren noch frisch, weshalb er von unserer Tierärztin geschoren werden musste, um die frischen Wunden versorgen. Zu seinem Glück waren die Wunden nicht allzu tief, und Addi konnte mittels antibiotischer Salbe behandelt werden. Addi ist eine richtige Schmusebacke geworden, doch leider stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass Addi ein Nierenproblem hat, und auch machen ihm seine Zähne und das dazu entzündete Zahnfleisch Probleme. Aus gesundheitlichen Gründen haben wir in langen Diskussionen beschlossen, dass der Kater bei uns doch glücklich zu sein scheint und ein Pate sinnvoller wäre als eine stressige Vermittlung. Wer möchte sein Herz an den lieben Addi verlieren?
5Zaras, Mischlingsrüde, 5. J., kastr., Schulterhöhe 60 cm, kommt ursprünglich aus einem ungarischen Tierheim. Er hat sogenannte Blutohren, infolgedessen sich schlimme Entzündungen gebildet haben. Er wird jetzt hier erstmal behandelt, und wir hoffen, dass keine größeren gesundheitlichen Einschränkungen zurückbleiben. Vom Charakter ist er ein Traumhund, unheimlich verschmust, lieb und sozialverträglich. Auch seine täglichen Behandlungen erträgt er tapfer. Bis zu seiner Vermittlung würde eine Patenschaft weiterhelfen. 6Möhrchen kam als Fundkater ins Tierheim. Bei der Kastration und der damit verbundenen routinemäßigen Blutuntersuchung kam leider raus, dass er FiV positiv ist. Er darf ab sofort nur noch in Wohnungshaltung gehalten werden, was für einen Freigänger, wie Möhrchen, eine Qual ist. Zurzeit ist er absolut symptomfrei und trägt das Immunschwächevirus nur in sich. Leider hat er aber durch diese Diagnose kaum Vermittlungschancen. Im Tierheim kommt er sehr schlecht zurecht, er kennt es nicht, eingesperrt zu sein. Durch den ganzen Stress zeigt sich Möhrchen auch nicht von seiner besten Seite. In seinem kleinen Raum zieht er sich nur in eine Ecke auf dem Fußboden zurück und möchte auch nicht gerne angefasst werden. Man bekommt ihn aber übers Futter aus seiner Ecke gelockt, und dann lässt er sich auch gerne mal kurz streicheln. Wir hoffen, dass sich bald ein Plätzchen für ihn findet, bei Menschen, die ihn so akzeptieren wie er ist. Da es sich sehr schwierig gestalten wird, für ihn die passenden Menschen zu finden, sucht Möhrchen, der erst 2012 geboren wurde, liebe Paten.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Tierschutzinitiative Odenwald e.V. • 64658 Fürth • Tel. 0700 04106666 3Tonjas ursprüngliche Heimat ist die Sonneninsel Ibiza. Als unerwünschter Nachwuchs landete sie bereits als Welpe auf der Straße. Mehrere Monate muss sie sich alleine durchgeschlagen haben, ehe sie von Touristen halb verhungert in die staatliche Perrera gebracht wurde. Dort verbrachte Tonja den Rest ihrer Welpenzeit, bis ihre Retterin sie im Alter von etwa 1 Jahr im September 2013 mit nach Deutschland nahm. Bald stellte sich heraus, dass mit Tonja etwas nicht stimmt. Ständig hat sie den Drang, alles zu zerstören und in alles hineinzubeißen. Ein Hirntumor ist zwar mittlerweile ausgeschlossen, doch ist Tonja schwer behindert und geistig zurück geblieben. Auf einem Gnadenhof fühlt sich die hübsche Hündin nun zusammen mit ihren Artgenossen rundum sehr wohl. Ob sie allerdings je eine eigene Familie finden wird, ist fraglich. Daher suchen wir dringend Paten für sie!
4Bodo, ca. 14 J., hatte sich in der Garage einer Tierfreundin eingemietet. Auf der Suche nach Futter schlich er ums Haus, und es war nicht zu übersehen, dass er verletzt war. Er konnte sein rechtes Hinterbein nicht benutzen und musste wohl auch starke Schmerzen haben. Ein Tierarztbesuch ergab, dass das Hinterbein gebrochen war. Weitere äußere Verletzungen hatte der kastrierte Kater keine, er war nur stark abgemagert. Anhand seiner Tätowierung fanden wir heraus, dass Bodos Besitzerin verstorben ist. Da wir für ihn keine reelle Vermittlungschance sehen, darf er in seiner Pflegestelle bleiben, und wir suchen liebe Paten, die sich an den Futter- und Tierarztkosten beteiligen. 6Peterchen, ein zahnloser Opa, fand sich an einer Futterstelle ein. Erst nach und nach fasste das sehr scheue und ängstliche Katerchen Vertrauen und ließ sich streicheln. Da sein Allgemeinzustand immer schlechter wurde und er sich auch zu einer richtigen Schmusebacke entwickelt hatte, durfte er bei seiner „Futterfrau“ einziehen. Dort genießt er nun seinen Lebensabend. Veränderungen mag er gar nicht; er reagiert darauf mit Kopfwackeln wie ein alter Mensch. Aufgrund seines Verhaltens und seiner körperlichen Symptome gehen wir davon aus, dass Peterchen sehr betagt ist. Damit er die ihm verbleibende Zeit in seiner gewohnten Umgebung leben kann, darf er in seiner Pflegestelle bleiben. Welche lieben Paten beteiligen sich an den Futter- und Tierarztkosten? 5Bärbel, ca. 5 J., wurde nachts auf die Terrasse einer Tierfreundin gestellt. Die völlig apathische Häsin hatte abgefressene Ohren und litt offensichtlich unter großen Schmerzen. Ob sie ihre Ohren durch Artgenossen oder durch Ratten verloren hat, werden wir wohl nie erfahren. Nach der Versorgung ihrer Wunden wurde Bärbel in eine etwa 50 Tiere große Gruppe integriert. Ihre Ohren müssen weiterhin behandelt werden, und sie bekommt noch Medikamente. Aber auch wenn sie wieder ganz hergestellt sein wird, darf Bärbel in ihrer Gruppe bleiben – wie viele andere kranke und nicht mehr gewollte Tiere. Welche Tierfreunde unterstützen uns beim Unterhalt von Bärbel und ihren Kameradinnen und Kameraden?
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Patentiere
• Ausgabe 3/2015
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Vermittlungstiere Liebe Tierfreunde, auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen wieder einige Tiere vorstellen, die sich sehnlichst ein neues Zuhause wünschen. Bei Schlechtwettertagen macht es dem einen oder anderen sicherlich etwas weniger Freude, bei Wind, Regen und Matsch mit dem treuen Vierbeiner nach draußen zu gehen. Doch wer diese Aufgabe nicht scheut und sich von herrlichen Spaziergängen belohnen lassen möchte, findet hier vielleicht den richtigen Partner dazu. Es besteht die Möglichkeit, dass Tiere, die hier vorgestellt werden, bereits vermittelt sind und dies redaktionell nicht mehr erfasst werden konnte. Die Einrichtung in Ihrer Nähe hilft Ihnen gern weiter. Bei Interesse an einem der Tiere wenden Sie sich bitte direkt an den dazugehörigen Projektpartner von aktion tier. Mickey von Seite 86
Katzenhilfe Rheine u.U.e.V • 48429 Rheine • Tel.: 05971 71747 Für 3Yuri waren die ersten Monate seines Lebens der Horror: Mit einem komplizierten Beinbruch schleppte er sich durch sein junges Leben bis verantwortungsvolle Menschen sich kümmerten und unser Verein ihn in seine Obhut nahm. Leider waren seine Knochen da schon falsch zusammengewachsen. Die Orthopädin in der Tierklink war sich nicht sicher, ob das Bein vielleicht doch noch amputiert werden müsste. Yuri hatte Glück! Er ist ein ganz lieber Kater und ließ geduldig die Dehn- und Beugeübungen über sich ergehen, die nötig waren, um Muskulatur und Stabilität wieder aufzubauen. Dann kam die Zeit, in der er wieder laufen durfte – allerdings nur im Geschirr, um zu verhindern, dass er Sprünge riskiert. Besonders angetan haben es ihm die Katzenwelpen in der Pflegestelle: Es wird gebalgt und gejagt. Yuri hat super Aussichten – ein ganz normales glückliches Katzenleben wartet auf ihn! 4Garagenkatzen. Ein verantwortungsloser Mensch, der von sich meint, ein Tierfreund zu sein, schaute zu wie Katzen, die er fütterte, immer wieder Junge bekamen. Erst als die Situation aus dem Ruder lief, hat dieser Mann Hilfe zugelassen. Wir „durften“ inzwischen 19 Katzen kastrieren. Wenn die Kastrationspflicht schon flächendeckend eingeführt wäre, hätte viel Leid verhindert werden können. Leider ist es uns nicht ohne weiteres möglich, die Tiere aus ihrem „Gefängnis“ zu befreien. Auch die zuständige Veterinärin sieht keinen Handlungsspielraum. Sie sind zusammengepfercht in einem garagenähnlichen Raum mit einem vergitterten Fenster. Nach und nach gelingt es uns – inzwischen 3 x 2 Katzen – auf Höfen unterzubringen. Wir suchen händeringend nach Lebensplätzen für die jungen Katzen/Kater, wo es nicht nur Futter gibt, sondern auch verantwortungsvolle menschliche Zuwendung. Mit diesem „Besitzer“ ist keine Diskussion möglich. Wir hoffen sehr auf Hilfe durch diese Veröffentlichung.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Glindow • Tel.: 03327 42587
3Anita Ursprünglich kam die vierjährige Katzendame von einem Bauernhof, wurde jedoch von der Katzenpension in Emsthal aufgenommen und nach einer Erstversorgung zu uns nach Glindow gebracht. Schnell stellte sich heraus, dass die pummlige Kätzin ihr Leben als Freigängerin nicht vergessen hat, und nun sitzt sie, sehnsüchtig auf ein neues zu Hause mit Freigang wartend, bei uns im Katzenhaus und mauzt den halben Tag dem Himmel entgegen. Anita ist ein sehr anhängliches und verschmustes Tier, und dennoch hat sie die typische Angewohnheit, dass sie selbst bestimmt wann mit Streicheln genug ist. Wenn man sie dann nicht in Ruhe lässt, bekommt man schnell einmal einen kleinen Klaps auf die Hand und damit stiefelt die stolze Tigerin davon. Wenn sie geschmust werden möchte, dann auch lange und ausgiebig. Sie liebt es am Kopf und hinter den Ohren gekrault zu werden, auch über den Rücken lang lässt sie sich gerne verwöhnen, aber der Bauch, der Schweif und die Pfötchen sind für das neue Personal verbotene Zonen. Es kamen schon einige Interessenten für Anita, doch leider gab es niemanden, der sie aufnehmen konnte, da man ihr den nötigen Freigang nicht bieten konnte, wie sich bei einem intensiven Aufklärungsgespräch heraus stellte. Nun wollen wir über das aktion tier Journal jemanden passenden für die Tigerkatze finden und hoffen, dass sich schnell ein passendes zu Hause für sie ergibt, wo sie den lieben langen Tag in der Sonne mit ihren neuen Besitzern verbringen kann. Anita ist in Bezug auf Artgenossen ein eher zurückhaltender und neutraler Typ. Hier bei uns im Berliner Katzenschutz e.V. hat sie in ihrem Zimmer keine Freunde gefunden und wäre dementsprechend auch als Einzeltier zu vermitteln. Sie ist gechippt, geimpft und auch kastriert. So steht einer Vermittlung in die neue Zukunft also nichts mehr im Wege. 6Eddie & 6Chucky, 1,5 J., kamen mit drei Monaten über aktion tier ohne Mutter zu uns nach Glindow. Als die beiden zu uns kamen, hatte sich bei Eddie eine schwerwiegende Augenentzündung entwickelt, die nun schnell behandelt werden musste. Wir befürchteten schon fast, dass sein Auge chirurgisch entfernt werden müsse, doch glücklicherweise schlugen die verschriebenen Antibiotika und Augensalben rechtzeitig an, und durch intensive Betreuung und tierärztlicher Versorgung konnte sein Auge gerettet werden. Das Einzige, was heute noch an seine schlimme Augenerkrankung erinnert, ist ein leichter Schimmer auf dem linken Auge. Seine Sehkraft wurde dadurch so gut wie nicht beeinträchtigt. Durch das tägliche Handling wurde Eddie auch schnell etwas zutraulicher, doch leider fing man bei dem kleinen schwarzen Stubentiger immer wieder von vorne an, sobald man ihn zu seinem Bruder Chucky zurücksetzte. Trotz allem möchten wir die beiden zusammen vermitteln, da auch Chucky sich zeitweise gerne mal streicheln ließ, dies jedoch leider durch das Umsetzen in ein neues Zimmer und mit ebenso scheuen Jungkatzen verloren ging. Jetzt suchen wir eine Familie ohne Kinder, wo die zwei sich neu einfinden können und erleben dürfen, dass Menschen doch gar nicht so angsteinflößend sind, wie sie immer gedacht hatten. Die zwei jungen, aber schon kastrierten Kater spielen sehr gern und vor allem viel miteinander, was noch ein weiteres kraftgebendes Argument dafür ist, dass die Brüder zusammen bleiben sollten. Auch zu kleinen Bestecherlis sagen die Brüder nicht nein und nehmen diese dankend, aber mit gebührendem Abstand an. Wir konnten auch schon beobachten, dass sie sehr viel Interesse an Katzenspielzeug zeigen wie z.B. an der bei Katzen sehr beliebten Spielangel. Mit viel Liebe, Zeit und Geduld kann man es schaffen, das Herz der beiden kleinen Panther für sich zu gewinnen. Eddie & Chucky können in reine Wohnungshaltung wie auch in Freiganghaltung vermittelt werden, sollten jedoch bei einem zu Hause mit Freigang noch eine Eingewöhnungszeit von 6-8 Wochen genießen dürfen.
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vermittlungstiere
• Ausgabe 3/2015
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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Glindow • Tel.: 03327 42587 3Zilli kam ursprünglich von einem Wanderzirkus, wurde jedoch aus zwei Gründen zu uns gebracht: 1. Zilli war schwanger, 2. der Zirkus zog seine Wege und konnte keine Katzenmutter mit Babys versorgen. Also kam sie zu uns nach Glindow und brachte hier ihre Jungen zur Welt und wurde rundum von den Pflegern versorgt. Mittlerweile ist sie 5 Jahre alt, trotz all der Pflege und Fürsorge blieb Zilli erst einmal scheu und ließ sich nicht anfassen. Nachdem all ihre Kinder vermittelt waren, kam sie in eines der Haupthaus-Zimmer und fand sofort den Weg nach draußen in eines der damaligen Außengehege. Von dort an bekam man sie so gut wie nie zu Gesicht. Aber seit ca. 1 1/2 Jahren sieht man Zilli immer häufiger drinnen. Mit ein paar Leckereien, viel Zeit und Geduld, haben es die Teamleiterin des Berliner Katzenschutz e.V. und auch eine unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen es geschafft, Zillis Herz zu erobern, und nun lässt sie sich gerne und mit lautem Schnurren von ihnen kraulen. Durch diese Erfahrung sind wir nun fest davon überzeugt, dass Zilli auch ein zu Hause gewinnen kann, wenn man sich mit ihr beschäftigt und man ihr die Zeit gibt, sich an einen neuen Besitzer zu gewöhnen. Allerdings sollte Zilli in ein Haus ohne Hund oder Kinder vermittelt werden. Sie ist ebenfalls eine Freigängerin und liebt es, draußen in der Sonne zu liegen. Zilli eignet sich zudem auch gut als Zweitkatze und kann also in einen Haushalt vermittelt werden, in dem schon eine Katze oder ein Kater vorhanden ist. 3Biene kam ursprünglich aus einem anderen Tierschutzverein zu uns, da dieser leider seine Tore schließen musste. Zuerst war die noch recht junge Kätzin ziemlich eingeschüchtert von ihrer neuen Umgebung und den fremden Menschen, die ihr nun das Futter reichten, und so entschloss sich das Bienchen eine “summse” nach draußen zu machen und blieb auch die nächsten Monate außerhalb ihres neuen Zimmers und lebte in dem neu gebauten Außenanlage. Die ersten paar Wochen blieb das Bienchen auch draußen ungesehen und kam nur zum Fressen nach oben auf die neu angebauten Liegeplätze. Mittlerweile hat sie sich jedoch an uns gewöhnt und lässt sich beim Fressen auch gerne mit Streicheleinheiten verwöhnen. Man muss sich das Vertrauen der kleinen Biene erst verdienen, denn nicht jeder darf sie gleich anfassen und das zeigt sie auch. Biene sollte in ein zu Hause kommen, wo sie jederzeit Freigang genießen kann. Auch als Zweittier wäre sie gut geeignet, da sie sehr sozialisiert ist. Die neue Familie sollte zu dem noch ein wenig Geduld mitbringen, da Biene Zeit braucht, um sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen, und so könnte auch es auch passieren, dass sie sich die ersten Tage oder Wochen unter einem Bett oder einer Couch verkriecht. Trotz allem sollte dies einer Vermittlung nicht im Wege stehen, denn alles in allem ist die vierjährige Katze ein aufgeschlossener und freundlicher Wegbegleiter, und wenn man einmal ihr Herz für sich gewonnen hat, wird man es bestimmt nie wieder verlieren. 4Lotta, ca. 8 J., ist eine sprichwörtliche kleine “Zicke”. Lotta wurde vor ein paar Jahren, so bekamen wir die Information der damaligen Zufütterer, einfach an einer Futterstelle ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Die Betreuerin der Futterstelle bemerkte nach einigen Monaten, dass die Katze ein ziemlich auffälliges Verhalten zeigte. Dies ließ sie zu dem Schluss kommen, dass sie keine reine Straßenkatze sein konnte und dass die Katzendame auch schwer krank sein müsse. Sie benachrichtigte uns sofort, und das Tier konnte schnell eingefangen und zu uns gebracht werden. Was sofort auffiel war das merkwürdige Verhalten der kleinen Dame. Denn trotz schnurren und ans Gitter schmiegen, sobald man die Hand nach ihr ausstreckte, um sie ein wenig zu streicheln, drehte sich Lotta um und schon hatte man, wenn man nicht schnell genug war, einen dicken Kratzer auf der Hand. Lotta wurde von unserer Tierärztin in Narkose gelegt, und nun sollte sich etwas Furchtbares offenbaren. Lottas Gebärmutter wie auch ihre Eierstöcke waren komplett deformiert und als solche kaum noch erkennbar. Unsere Tierärztin kam zu dem Schluss, dass die ältere Katzendame die sogenannte “Katzenpille” über mehrere Jahre bekommen haben muss, denn durch diese könne es zu solchen Deformierungen kommen. In den ersten Tagen nach der OP mussten wir Lotta mit Schmerzmitteln versorgen. Doch nach ca. 4 Tagen fing sie an wieder an zu fressen und leerte mehrere Näpfe hintereinander. Mittlerweile steht sie schnurrend vor ihrem Gitter und wartet sehnsüchtig auf ihr Futter. Trotz der erfolgreichen OP und der Hoffnung dass die Deformierung der Grund für ihr unberechenbares Verhalten sein könnte, schreckt sie vor Berührungen noch immer zurück, greift jedoch nicht mehr direkt an. Bedrängt man sie jedoch zu sehr, bekommt man schnell die Quittung dafür. Trotz ihres Verhaltens möchten wir versuchen, für Lotta ein schönes zu Hause zu finden, wo sie viel Liebe und Verständnis und vor allem Zeit bekommt, um sich zu erholen und neu zu entwickeln. Trotz allem hat sie eine Chance auf ein neues, lebenslanges zu Hause verdient, und vielleicht gibt es da draußen jemanden, der sich ihrer annehmen möchte und mit ihrer Art und Weise zurecht kommen kann.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Tierheim Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970
5Luna & 5Teddy, Mischlingsgeschwister, geboren im Juli 2008, Schulterhöhe 55cm, Teddy ist kastriert. Die beiden Schönheiten wurden abgegeben, weil man ihnen nicht mehr gerecht werden konnte. Sie sind sehr gut erzogen, haben allerdings als eingefleischtes Team Probleme mit anderen Hunden. Katzen mögen sie auch nicht. Bislang haben Luna und Teddy vorwiegend draußen gelebt. Sie lieben Menschen und kennen auch den Umgang mit Kindern. Unser Wunsch wäre es, für beide einen gemeinsamen Platz zu finden.
4Mausi wurde 2012 geboren und wurde aus Zeitmangel im Tierheim abgegeben. Man kann sich kaum eine lustigere Katze vorstellen als Mausi. In der Schule hätte man sie sicherlich den Klassenclown genannt. Mausi ist sehr temperamentvoll und verspielt. Gerne heckt sie irgendwelche Streiche aus... Sie hat allerdings auch ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht alles gefallen. In einer Familie mit größeren Kindern, wo Mausi immer mit dabei ist, wäre sie bestimmt gut aufgehoben. Wichtig ist, dass sie als Einzelkatze lebt und später Freigang bekommt. Wer kann ein bisschen Temperament in der Familie gebrauchen?
3Amy ist eine kleine Prinzessin und liebt es, verwöhnt zu werden. Leider sitzt sie nun schon einige Monate im Tierheim und wartet auf neue Besitzer. Bisher abschreckend für ihre Interessenten war, dass sie Spezialfutter benötigt, welches Struvitkristalle im Urin auflöst. Bekommt sie dieses Futter, ist sie eine ganz ,,gesunde“ Katze. Unter Stress kann ihre Blasenentzündung aber wieder aufflammen. Amy wurde 2012 geboren und ist eine verschmuste und lustige Katze mit einem kleinen Dickkopf. Wenn sie ohne andere Katzen im Raum ist, blüht sie richtig auf. Wir suchen ein neues Zuhause in dem sie als Einzelkatze ohne kleine Kinder leben kann. Freigang sollte ihr geboten werden. Wer möchte Amy verwöhnen?
3Flocke, Mischlingsrüde, 15,5 J., kastr., Schulterhöhe 55cm, ist ein absolut menschenbezogener Hund, sehr verschmust und unheimlich clever. Flocke ist mit Hündinnen in der Regel verträglich, lässt sich aber nichts gefallen. Mit Rüden und mit Katzen kommt er nicht zurecht. Ein toller Kumpel, der allerdings klare Ansagen benötigt. 4Nuka kam als Fundkatze mit ihren fünf Kindern ins Tierheim. Nachdem sie alle erfolgreich großgezogen hat, sind alle Kinder in gute Hände vermittelt worden. Wie das so oft der Fall ist, blieb Mama Nuka übrig. Sie wurde selbst erst 2014 geboren und war eine hervorragende Mutti. Sie hat ihre Mutterrolle so gut ausgelebt, dass wir ihr nun drei weitere Ziehkinder anvertraut haben... Auch diese bereitet sie gerade bestens aufs Leben vor... Wir freuen uns, dass sie so tolerant ist. Langsam wird es allerdings Zeit, dass auch Nuka eine eigene Familie findet. Sie ist sehr lieb und verschmust. Gerne hätte sie später Freigang. Wann ist ihre große Chance?
Boxernothilfe Deutschland e.V. • 32549 Bad Oeynhausen • Tel.: 05731 3001465 4Sonja, Boxer-Hündin, 4 J., zierlich und schlank, ist anfangs Fremden gegenüber etwas schüchtern und zurückhaltend, nimmt jedoch rasch Kontakt auf und freut sich dann über jede Zuwendung und Streicheleinheit. Sonja hat eine gute Grunderziehung, an der Leinenführung arbeiten wir noch. Sie ist eine ruhige und angenehme Beifahrerin im Auto. Mit Rüden schließt sie sofort Freundschaft und spielt gern mit ihnen. Katzen gehören jedoch nicht zu ihren Freunden. Sonja ist eine kluge Hündin, die schnell und gern lernt. Dafür spricht auch, dass sie Türen öffnen kann. Bisher hat Sonja auf dem Land gelebt und ist daher für ein Stadtleben nicht geeignet. Ein ruhiger Haushalt, wo sie viel Zuwendung bekommt, wäre genau das Richtige.
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KIS Ruhr e.V. • 44849 Bochum • Tel.:0152 03018917 3Blanche und 3Filou. Mamakatze Blanche, ca. 5 J., taut nach kurzer Eingewöhnungszeit im neuen Zuhause auf und lässt sich schmusen und bespaßen. Ihr Lieblingsliegeplatz ist aktuell ein Karton und ein Schrank. Ebenso liebt sie es, auf dem Schoß zu sitzen. Sie ist sehr auf ihre Menschen fixiert und würde am liebsten den ganzen Tag schmusen. Blanche wünscht sich ein Zuhause, indem sie viel Aufmerksamkeit und Liebe bekommt. Sohnemann Filou, ca. 3 J., braucht etwas länger für die Eingewöhnung im neuen Zuhause. Er lässt sich noch nicht gerne anfassen, bewegt sich aber offen in der Wohnung und will spielen, spielen, spielen! Filou liebt seine Mama über alles und lässt sich von ihr putzen; beide liegen gerne zusammen. Kinder im neuen Zuhause sollten schon etwas älter sein, um akzeptieren zu können, dass Filou sich nicht anfassen lassen möchte. Mit viel Geduld und Liebe wird sich das aber nach unserer Einschätzung auch noch ändern. Beide fühlen sich in Wohnungshaltung wohl. Den abgesicherten Balkon wie in ihrer Pflegestelle möchten sie aber nicht mehr missen. Mit einem ruhigen, katzenverträglichen Hund würden Mama und Sohn auch gut zurechtkommen.
Der schöne Kater 4Westo, ca. 1 J., wurde an einer viel befahrenen Straße in der Bochumer Innenstadt gefunden. In den ersten Wochen nach Aufnahme in unserer Pflegestelle war er sehr scheu. Inzwischen ist er zu einem Schmusekater geworden, der bei Streicheleinheiten genüsslich schnurrt. Er liegt gerne in der Nähe seiner Menschen und kommt mit ins Bett. Westo spielt gerne und fährt noch nicht mal im Eifer des Gefechts seine Krallen aus. Mit seinen schönen Augen wickelt er alle um seine Pfötchen. Vielleicht ja auch ein nettes Katzenmädchen, mit dem er in seinem zukünftigen Zuhause mit abgesichertem Balkon toben kann. Sie sollte etwas souveräner sein und ihn bei zu wildem Jagen in seine Schranken weisen können. Wenn Westo in seinem neuen Zuhause Freigang in einer ruhigen Wohngegend bekommt, kann er auch als Einzelkater gehalten werden. Insgesamt ist er ein bescheidener, unaufdringlicher Kater.
4Felix ist ein Fundkater und hatte große, fest sitzende Oxalatsteine in der Blase. Deshalb musste ihm der Penis amputiert werden. Zudem hatte er schlechte Zähne, so dass er eine „Komplettsanierung“ erhielt. Der liebe Schatz hat die OP im November 2014 und den langen stationären Aufenthalt gut überstanden. Er wartet nun in seiner Pflegestelle auf seine neuen Menschen. Felix, der seinem Namen „der Glückliche“ alle Ehre macht, ist ein Traumkater, der auch für Katzenanfänger geeignet ist. Er ist lieb, verschmust, völlig unkompliziert, verspielt, und freut sich über jede Aufmerksamkeit. Sein Alter merkt man ihm nicht an! Vermutlich steckt in seinen Genen etwas Siam – sein graziler Gang und sein zartes Gesicht lassen dies erahnen. Felix wurde ca. 2004 geboren und ist kerngesund. Die Penisamputation bringt keine gesundheitlichen Einschränkungen mit sich. Wir wünschen uns für den Glücklichen ein neues Zuhause, in dem er viel Aufmerksamkeit bekommt und vielleicht einen eingenetzten Balkon nutzen kann. Vor anderen Tieren hat er Angst. Kinder im neuen Zuhause sollten schon etwas älter sein. Wer schenkt diesem Traumkater ein Zuhause für den Rest seines Lebens?
Boxernothilfe Deutschland e.V. • 32549 Bad Oeynhausen • Tel.: 05731 3001465 4Olli, 9 J., und 4Nina, 5 J., kastr. Olli, ein netter und freundlicher junger Boxer-Rüde, wurde mit einem Jahr an Familie St. vermittelt, die nach einigen Jahren die Boxer-Hündin Nina dazu nahm. Rasch wurden beide Boxer ein unzertrennliches Team, vor allem Olli orientiert sich an Nina aufgrund seiner Taubheit. Da die Familie leider ihr Haus aufgeben musste und keinen Vermieter fand, der bereit war, die beiden Boxer zu akzeptieren, werden sie nun schweren Herzens an uns zurückgegeben. Beide Boxer können und müssen nur zusammen in ein neues Zuhause vermittelt werden. Olli und Nina sind ein ganz besonders tragischer und trauriger Notfall, und wir hoffen sehr, dass sich recht bald BoxerFreunde bei uns melden werden, die ein Herz für diese beiden Seelen haben. Olli ist taub und hatte früher epileptische Anfälle, die er durch Verabreichung von Tabletten nicht mehr hat. Die Einnahme beläuft sich mittlerweile auf einer halben Tablette, und seit Jahren hatte er keine Anfälle mehr. Jedoch muss er durch seine Taubheit bei Nina sein, da er sich an ihr orientiert. Nina ist eine kleine verschmuste Hündin, die auch sehr verspielt ist. Beide sind Kinderlieb. Olli kann nur in einer eingezäunten Umgebung frei laufen, da er nur abrufbar ist, wenn er Sichtkontakt hat. Nina kann keine Welpen bekommen, da sie wohl selbst als Welpe missbraucht wurde und schon früh deshalb gedeckt wurde. Die Welpen waren tot, und sie musste operiert werden. Leckerli verträgt Olli nicht mehr, durch die Tabletten muss er sie dann erbrechen. Auch können sie nicht zusammen gefüttert werden.
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Tierschutzverein Neustadt Aisch u.U. • 91413 Neustadt/Aisch • Tel.: 09164 317
5Dinky, Foxterrier, 10 J., kastr., ist schon in die Jahre gekommen, aber topfit. Er ist auch noch sehr verspielt, zeckt gern herum und findet es klasse, mit uns Menschen herum zu tollen. Er geht sehr gut an der Leine und ist ein kleiner witziger Schelm, der einem geradewegs ins Herz springt. Für ein rüstiges Renterpaar genau das richtige. Dinky geht noch gern spazieren und bringt einfach frischen Wind ins Rentner Dasein. Selbstverständlich kann auch Dinky in eine Familie, in der keine Kleinkinder sind, denn sein Spielen kann ungewollt das Kind umwerfen. Kinder sollten deshalb schon größer sein. Soweit wir es jetzt beobachten konnten, ist er verträglich mit Artgenossen. Wir suchen nun ein liebes Zuhause für ihn.
Als 4Jonas, Schäferhund Mix., 10 J., vor einigen Monaten vermittelt wurde, haben wir uns alle sehr mit ihm gefreut. Leider ist Jonas nun wieder bei uns im Tierheim und sucht ein neues Zuhause. Er ist kein Hundeopa, sondern noch ein fitter Hund, der seine Bewegung und Auslastung einfordert. Jonas kann sehr aufbrausend sein, wenn man anderen Hunden begegnet und kann sich richtig hineinsteigern – was auch der Grund war, warum er nun wieder im Tierheim ist. Er ist kein Anfängerhund und benötigt Menschen, die in solchen Situation richtig reagieren und sich durchsetzen können. Wer bei Jonas Angst zeigt, ist nicht der richtige Mensch für ihn. Der Mensch sollte auch eine gewisse Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Jonas hat auch die Seite eines lieben, freundlichen und verschmusten Hund, der gern bei seinem Menschen ist. Wir suchen nun ein liebes und hundeerfahrenes Zuhause. 4Mickey, Mix, ca. 5 J., ist im Verhalten sehr ursprünglich und eigenständig. Dies beinhaltet seine ausgeprägte Ressourcensicherung (er verteidigt Futter und Liegestellen) und eine gewisse Abwehrhaltung gegenüber körperlicher Einschränkung durch einen Menschen (Zecken entfernen usw.). Deshalb ist es wichtig, dass er an einen Menschen vermittelt wird, der ebenso die Fähigkeit besitzt, sich mal Abstand zu schaffen, wenn es die Situation verlangt. Ein gewisses Bauchgefühl ist bei Mickey unabdingbar, da dieser Hund kein „Böser“ ist, sondern wie oben bereits erwähnt, ein ursprünglicher Typ Hund. Wir gehen davon aus, dass wenn die Chemie stimmt – Natürlichkeit trifft auf Natürlichkeit – er ein super Begleiter werden kann. Denn wenn Mickey sein Herz verschenkt hat, ist er ein anhänglicher und verschmuster Hund. Dieser Liebe kann man sich sicher sein. Mickey sollte nicht an eine Familie mit Kindern oder ältere Leute vermittelt werden. Wir wünschen uns handlungsfähige Menschen mittleren Alters, die nicht gleich überfordert sind, wenn er mal die Zähne zeigt, denn eigentlich ist er ein liebevoller Clown. 3Akino, 5 J., kastr., ist ein großer, starker Hund der verspielt, verschmust und freundlich ist. Wer große, starke Hunde liebt und ihren Ansprüchen wie genügend Auslastung, Erziehung und Platz bieten kann, ist bei Akino an der richtigen Stelle. Er freut sich seines Lebens, mag die Menschen, will sich bewegen und bringt Freude ins Leben. Seine Erziehung sollte noch gefördert werden. In seinem neuen Zuhause sollten keine kleinen Kinder sein, durch seine Größe und Stärke könnte er diese leicht ungewollt umwerfen. Sein Zuhause sollte Platz bieten für so einen großen Hund, und der Garten sollte gut eingezäunt sein. Familienanschluss und genügend Auslastung sind sehr wichtig.
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• Ausgabe 3/2015
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Tierheim Beuern e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 3Nero, Thai-Ridgeback-Border-Collie-Labrador-Mix, 4 Jahre alt und schon viel zu lange im Tierheim. Er ist in einer Familie aufgewachsen, fährt gerne im Auto mit, ist verspielt, sportlich und sehr clever. Weiterhin verträgt er sich mit Hunden, mag aber keine Katzen und Kleintiere. Auch hat er einen Jagdtrieb, der aber trainierbar ist. Er kann eine Zeit lang alleine bleiben, ist aufmerksam und wachsam, und kennt die Grundkommandos. Wenn er erst einmal einen Menschen ins Herz geschlossen hat, ist er ein treuer Begleiter. Da er ein agiler und ausdauernder Hund ist, sollten seine neuen Besitzer gerne und lange mit ihm spazieren gehen. Nero würde gut in eine Familie mit Kindern ab 14 Jahren passen oder natürlich zu einer Einzelperson.
Vincent
Simon
5Vincent und 4Simon, EKH, beide geboren in 2008. Zeit, Einfühlungsvermögen und Geduld sollten der zukünftige Besitzer von Vincent und Simon mitbringen, da die beiden kastrierten Wohnungs-Kater noch scheu und zurückhaltend sind. Ehrenamtliche „Katzenstreichler“ kümmern sich rührend um die Beiden und helfen ihnen, sich nach und nach an die neue Situation im Tierheim zu gewöhnen. So haben Vincent und Simon am Anfang nur ihre Kratzbäume verlassen, wenn niemand in Sichtweite gewesen ist. Mittlerweile kommen sie auch raus, wenn jemand bei ihnen ist und nehmen dann sogar Leckerchen aus der Hand. Katzenerfahrene Menschen, die den beiden viel Zeit und Liebe schenken, können es sicher schaffen, dass sie sich zu anhänglichen Stubentigern entwickeln werden. 3Wanda, Europäisch Kurzhaar, geboren ca. in 2003. Ihr Alter sieht man ihr jedoch nicht an, und zum alten Eisen gehört sie damit auch noch lange nicht. Wanda ist eine sehr nette und verschmuste Katzendame, die sich allerdings nicht sehr gut mit ihren Artgenossen verträgt. Diese werden bei uns im Tierheim sofort angefaucht, sobald sie diese sieht. Sie würde sich sehr über ein zu Hause als Einzelkatze mit Freigang freuen.
Hallo, ich bin 5Bac. Ich bin ein 7 Jahre alter altdeutscher Schäferhund Rüde. Ich bin ein aufgeschlossener, freundlicher und aufmerksamer Hund. Aufgrund meiner Hüfte brauche ich gleichmäßige und regelmäßige Bewegung, um die Muskulatur zu trainieren und beweglich zu bleiben. Weite Strecken mag ich nicht allzu gern, lieber halte ich mich an einem Ort auf und buddele oder spiele. Mit Hündinnen vertrage ich mich meist sehr gut. Größentechnisch bin ich ein imposanter Schäferhund, mit einem großen Herz und viel Liebe, die ich gerne weitergeben will. Ich suche Hundeleute, die mir einen Platz in der Familie bieten, mich beschäftigen und wo ich vielleicht die Möglichkeit habe, im Garten zu liegen und die Nachbarschaft zu beobachten, denn das liebe ich über alles, möglichst ebenerdig.
Hallo, ich bin Herr 5Schwarz. Ich bin ein 6 Jahre alter Kater, der sich gerne kraulen lässt und sich über jede Zuwendung freut. Für Leckerlies bin ich besonders schnell zu begeistern. Zu beachten gibt es bei mir lediglich, dass bei mir FIV festgestellt wurde und ich daher als reine Wohnungskatze oder in einem Haus/Wohnung mit gesichertem Balkon/Garten leben sollte.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766 3Zacharias, 6 J., Freigänger, wurde Ende letzten Jahres von seinen Besitzern einfach beim Umzug zurückgelassen. Zacharias wurde dort von Nachbarn versorgt. Er ist aber unverträglich mit anderen Katzen und hat sich auch mit der vorhandenen Katze der Nachbarn nicht verstanden und kam so ins Tierheim. Zacharias hat sich zum großen Schmuser entwickelt, er schnurrt und gibt Köpfchen und ist sehr menschenbezogen. Im neuen Zuhause möchte Zacharias Freigang genießen. 4Florian, 3 J., Freigänger, ist ein lieber, etwas schüchterner Kater. Er lässt sich streicheln, sollte aber zu katzenerfahrenen Menschen ziehen, die ihn nicht überfordern. Florian fürchtet sich ein bisschen vor den anderen Katzen, deshalb sollte er als Einzelkater gehalten werden. Im neuen Zuhause sollte nach angemessener Eingewöhnungszeit Freigang möglich sein.
3Tina, 2 J., Freigänger, ist eine sehr liebe und menschenbezogene Katze. Obwohl sie einige Zeit draußen gelebt hat, ist sie sehr anhänglich und verschmust. Auch Tina versteht sich nicht mit ihren Artgenossen und sucht ein Zuhause für sich alleine. Im neuen Zuhause möchte Tina nach angemessener Eingewöhnungszeit Freigang genießen.
Alle Katzen sind bei Vermittlung entwurmt, entfloht, an- und nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt. Ansprechpartner für die Vermittlungstiere: Marlene Winter 0177-7889766, Sylvia Schmidt 0171-2725271 www.katzenhilfe-westerwald.de 4Maiki, 5 J., Freigänger, ist ein lieber und verschmuster Kater. Er zeigt aber auch, wenn er genug gekuschelt hat. Deshalb sollte Maiki zu katzenerfahrenen Menschen, die seine Signale zu deuten wissen. Seine Artgenossen mag Maiki überhaupt nicht, ein Zuhause als Einzelkater sowie Freigang sind für ihn ein Muss.
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• Ausgabe 3/2015
5Rodrigo, Schnauzermix, 1,5 J., kastr., 65 cm, sieht mit seinem Stummelschwanz, dem rauhaarigen Fell und seinen hübschen Farben wirklich interessant aus. Welche Rassen bei ihm mitgemischt haben, wird wohl unbekannt bleiben, da er in Spanien gefunden wurde. Charakterlich ist er absolut lieb, gutmütig, verschmust und anhänglich. Er lernt sehr gern, ist intelligent und begreift schnell – ein richtiger dufter Kumpel, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. 6 Mathilda, Bernhardinermix, 3 J., kastr., 70 cm, ist eine Seele von Hund: freundlich zu allen Menschen, kinderlieb und verträglich mit allen anderen Hunden. Sie möchte am liebsten den ganzen Tag nur schmusen und kuschelt sich dafür mit Hingabe an ihre Bezugsperson. Sie ist eine ruhige und gemütliche Hündin, die zwar gern spazieren geht und auch ab und zu mal ihre „verrückten fünf Minuten“ hat, normalerweise aber sehr gemächlich und angenehm läuft. Mathilda ist schmaler und nicht ganz so groß und massig wie ein reinrassiger Bernhardiner.
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TSV Kronach e.V. • 96317 Kronach • Tel.: 09261 20111 3 China, Podenco, 9 J., kastr., 45 cm, hat in Spanien eine traurige Vergangenheit hinter sich. Sie wurde von ihrem Besitzer brutal misshandelt, wovon noch heute Narben auf ihrem Nasenrücken zeugen. China ist ein typisches Podenco-Mäuschen: sehr sensibel, anfangs etwas ängstlich, aber durch und durch lieb und gutmütig, anhänglich und verschmust. Sie könnte keinem Menschen auch nur ein Härchen krümmen, lässt alles mit sich machen und ist einfach nur froh, wenn man liebevoll mit ihr umgeht. China ist eine ruhige, brave und dankbare Seele und wäre sicher auch für ältere Leute geeignet. Wie fast alle Podencos hat sie aber auch Jagdtrieb und sollte daher an der Leine spazieren gehen. 3Zar, Maine Coon Mix, 9 J., kastr., ist anfangs etwas zurückhaltend. Es dauert allerdings nicht lange, bis er sein Schneckenhaus verlässt und Freundschaft schließt, denn im Grunde ist er ein sehr anhänglicher und verschmuster Kater, der den Kontakt mit Menschen sucht. Für ihn wünschen wir uns ein ruhiges Zuhause, gerne bei älteren Leuten, wo er so richtig verwöhnt wird. 4Earl Grey, Stallhase, kastr., Alter unbekannt, wurde quasi in letzter Sekunde vor dem Schlachtermesser gerettet. Ein trauriges Leben in einem viel zu kleinen Käfig mit dreckiger Einstreu und unregelmäßiger Fütterung lag hinter ihm. Nun soll er es gut haben, in einem großen Gehege herumhoppeln dürfen und auch eine Freundin als Gefährtin bekommen.
4Siena, Mischling, 1 J., kastr., 50 cm, ist bei fremden Menschen und in ungewohnten Situationen anfangs immer etwas schüchtern und zurückhaltend. Sie wuchs in einem spanischen Tierheim auf und hat noch nicht viel von der Welt gesehen, weshalb alles neu und aufregend für sie ist. Da sie aber gleichzeitig auch sehr neugierig ist, fasst sie schnell Vertrauen und geht aus sich heraus. Siena, die übrigens durch und durch freundlich und gutmütig ist, braucht Menschen, die noch viel mit ihr arbeiten, sie erziehen und auslasten. Da sie Jagdtrieb hat, sollte sie vorerst nur an der Leine ausgeführt werden. Mit anderen Hunden versteht sie sich beim Spazierengehen gut, möchte ihr eigenes Revier aber nicht so gerne teilen. 6Yoli, Dt. Schäferhund, 1 J., kastr., 60 cm, wurde in Spanien gefunden und muss mit einer aggressiven Flüssigkeit oder Säure misshandelt worden sein, denn auf ihrem Rücken befand sich eine große Verätzung. Was muss sie für Schmerzen gelitten haben! Inzwischen ist aber alles längst verheilt, und so langsam beginnen auch die Haare wieder über die Narbe zu wachsen. Charakterlich hat Yoli Gott sei Dank keinen Schaden genommen, denn sie liebt alle Menschen heiß und innig, ist kinderlieb und verträglich mit Hunden und Katzen. Sie braucht Menschen, die viel mit ihr arbeiten, denn wie alle jungen Schäferhunde ist sie temperamentvoll und möchte ausgelastet werden.
3Charlie, Labradormix, 6 J., kastr., 60 cm, stammt aus Spanien, wo er bereits 5 Jahre (!) in einem Tierheim verbracht hat! Als er damals als Fundhund aufgelesen wurde, hatte er eine große Wunde im Gesicht. Wir nehmen an, dass er verbrannt oder mit einer Flüssigkeit verätzt worden ist. Bis heute sieht man die Narben auf seinem Nasenrücken. Dies ist jedoch nur ein Schönheitsfehler und bereitet Charlie keinerlei Schwierigkeiten. Charakterlich ist er ein sonniger Kerl, fröhlich, freundlich zu jedermann und immer bereit für einen Spaziergang oder ein paar Streicheleinheiten. Er ist gehorsam und anhänglich, braucht aber Menschen, die ihn auch etwas fordern und auslasten. In seinem Revier ist er wachsam, aber nicht aggressiv. Es wäre so schön, wenn dieser arme Kerl endlich auch einmal erfahren dürfte, was Familienanschluss und Geborgenheit bedeuten!
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Tierschutzinitiative Odenwald e.V. • 64658 Fürth • Tel. 0700 04106666 (12 Cent/Minute) Fritz
Loulou 3Fritz und 4Loulou sind etwa Anfang Oktober 2014 geboren und kamen als Kinder einer scheuen Katzenmutter in eine unserer Pflegestellen. Sie waren anfangs sehr scheu und ängstlich. Zum Teil sind sie das auch heute noch, allerdings siegt häufig doch die Neugier. Loulou ist immer ganz erfreut, wenn sie ihre Pflegemama erblickt. Das zeigt sie gerne, indem sie sich auf den Rücken wirft und sich räkelt, angefasst werden möchte sie aber nicht. Fritz hingegen lässt sich auch mal über den Rücken streicheln und ist dem Menschen schon ein Stück näher. Beide Katzen bräuchten ein Zuhause, in dem es einigermaßen ruhig zugeht und ihre Dosenöffner ihnen einfach die Zeit lassen, die sie brauchen, um sich dem Menschen anzuvertrauen. LouLou und Fritz werden auch einzeln abgegeben, allerdings wäre es schön, wenn sie in ihrem neuen Zuhause auf einen Artgenossen treffen würden. Sie sind kastriert, tätowiert, entwurmt, geimpft und benutzen vorbildlich die Katzentoilette. Wenn ihr euch vorstellen könnt, dass einer der zwei Hübschen zu euch passt, dann ruft bitte an. Das Schicksal, das 3Cleo erleben musste, teilt sie leider mit vielen anderen Samtpfötchen. Ihr Frauchen zog um und hat sie einfach zurückgelassen! Deshalb sucht Cleo nun dringend ein neues Zuhause. Von ihrem Wesen her ist sie eher eine scheue und ängstliche Katze, die viel Zuspruch und Geduld braucht, bis sie Vertrauen fasst. Dann allerdings wird sie zu einer richtigen Schmusekatze, die menschliche Zuwendungen durchaus zu genießen weiß. Geboren ist sie ca. 2007, sie ist kastriert und geimpft. Es wird vermutet, dass sie etwas schwerhörig ist, jedoch nicht ganz taub. Cleo ist eine leidenschaftliche Freigängerin, das ist Voraussetzung für ihr neues Zuhause. Mit ihren Artgenossen versteht sie sich bedingt, da verhält sie sich eher dominant, andere Vierbeiner kennt sie nicht. Wenn ihr ein Plätzchen auf dem Sofa für die hübsche Cleo frei habt, dann ruft bitte schnell an. 3Olga und 4Lieschen tauchten gemeinsam auf der Suche nach einem besseren Zuhause im Garten von Tierfreunden auf. Die beiden Katzendamen waren abgemagert und in keinem guten Allgemeinzustand, wurden aber inzwischen liebevoll aufgepäppelt. Olga ist ca. 2010 geboren, kastriert, geimpft und tätowiert. Sie ist eine sehr liebe Katze, die ihre Schmusestunden genießt und sich auch mit ihren Artgenossen gut verträgt. Von ihrem Wesen ist sie eher zurückhaltend und ruhig. Lieschen ist ca. 2011 geboOlga ren, kastriert, geimpft und tätowiert. Sie ist eine lebhafte und selbstbewusste Katze, die sich nicht mit allen Artgenossen verträgt, außer mit Olga. Menschen ist sie sehr zugetan und liebt alle Zuwendungen. Da die beiden sich so gut verstehen, suchen sie ein gemeinsames Zuhause mit der Möglichkeit zum Freigang.
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• Ausgabe 3/2015
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Tierschutzinitiative Odenwald e.V. • 64658 Fürth • Tel. 0700 04106666 (12 Cent/Minute) 3Spike, Schäferhund-Mix-Rüde, ca. 3 J., 65 cm, kastriert, geimpft und gechipt, sucht ein liebevolles Zuhause bei hundeerfahrenen Menschen. Schäferhundeliebhaber finden in ihm einen idealen Begleiter. Mit anderen Hunden kommt er im Freilauf gut zurecht. Eine gleichgroße Hündin als Spielgefährtin würde ihm gefallen. Katzen und andere Kleintiere sollten in seinem neuen Zuhause besser nicht sein. Er fährt gern im Auto mit und kann auch mal mehrere Stunden alleine bleiben. Ein Haus mit Hof oder Garten, in dem er sich frei bewegen könnte, würde ihn glücklich machen. Als Stadthund ist Spike nicht geeignet. Agility und das Arbeiten auf einem Hundeplatz würden dem sehr sportlichen und agilen Hund viel Freude bereiten. 4Flip ist ein typisches Bauernhofkätzchen. Mitte April geboren, kam sie mit etwa 6-7 Wochen zusammen mit ihren Schwestern auf eine Pflegestelle der TSI. Sie war schon damals sehr ängstlich und misstrauisch, aber immer auch völlig aggressionsfrei, d.h. sie beißt und kratzt nicht, wenn man sie z.B. auf den Arm nimmt. Inzwischen bewegt sie sich auf ihrer Pflegestelle ganz ungeniert, möchte aber trotzdem (noch) nicht angefasst werden. Flip sucht ein Zuhause bei geduldigen, katzenerfahrenen Menschen in einem ruhigen Haushalt ohne kleine Kinder. Als Einzelkatze wird sie ihre Scheu wahrscheinlich schneller ablegen und ähnlich verschmust werden wie ihre Schwestern. Ansonsten braucht sie nach der Kastration unbedingt die Möglichkeit des Freigangs – immerhin hat sie die „große Freiheit“ in ihrer Bauernhofzeit bereits schnup pern dürfen.
Lieschen
5Schnuck ist ein April-Kätzchen, das im Alter von ca. 7 Wochen vom Bauernhof in eine unserer Pflegestellen umziehen durfte. Zunächst war das Katzenmädchen sehr scheu und ängstlich, hat sich aber in der Zwischenzeit zu einer richtigen Schmusekatze entwickelt. Fremden Menschen gegenüber ist Schnuck allerdings immer noch sehr misstrauisch. Daher sollte es in ihrem neuen Zuhause nicht zu turbulent zugehen und keine kleinen Kinder geben. Etwas Katzenerfahrung, ein Artgenosse und die Möglichkeit zum Freigang sind ideale Voraussetzungen, wenn ihr Schnuck adoptieren möchtet.
4Pico, Mischling, 7,5 J., kastr., 51 cm, ist ein ganz besonderer Hund – meist sehr freundlich und aufgeschlossen, manchmal aber auch etwas ignorant und dominant. Eine hundeerfahrene, sportliche Einzelperson (ohne Kinder), die ihn mit Liebe und Konsequenz begleitet, wäre das Richtige für ihn. Beim Gassigehen ist er Artgenossen gegenüber sehr aufgeschlossen und verträglich, zuhause möchte er allerdings alleiniger „Prinz“ sein. Er kennt Pferde, läuft für sein Leben gern, mag Joggen und Radfahren und liebt Kopfarbeit. Wer möchte diesen tollen Vierbeiner gerne kennenlernen?
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Respektiere e.V. • 42781 Mönchengladbach • Tel.: 07157 536228 3Pirata, Langhaar-Mix, 6 J., kastr., geimpft und gechippt, ist viel mehr als ein Kater. Er ist eine Herzensangelegenheit. Ein Wesen, welches einen unweigerlich an die Grausamkeit des Menschen erinnert und gleichzeitig mit einer unglaublichen Sanftheit auf einen zugeht. Pirata wurde in Arzachena angefahren und mit schlimmsten Verletzungen sich selbst überlassen, einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang. Niemand kam dem Kater zu Hilfe, der mit gebrochenem Kiefer blutend am Straßenrand saß und sein Augenlicht verloren hatte, sodass er dem Menschen vollständig ausgeliefert war, bis sich endlich einer erbarmte. Hinter Pirata liegen nun einige Monate, die er zum Großteil in der Klinik und auf unserer Krankenstation verbracht hat, verbunden mit mehreren Operationen. Mittlerweile lebt er im Katzenpark der „positiven“ Katzen, da in der Klinik neben all seinen schlimmen Verletzungen auch noch der FIV Virus festgestellt wurde. Pirata wird die Folgen seines Autounfalls immer offensichtlich tragen, er hat ein Auge vollständig verloren, das andere ist erblindet, eine Ohrmuschel hat er verloren. Sein Anblick ist nicht nur traurig, sondern er beschämt einen, wenn man sieht, wie der tapfere Kater sicher durch den riesigen Park streift, trotz Blindheit immer das richtige Plätzchen in der Sonne findet, den Weg zur Futterstelle…! Der Mensch hat ihm so viel angetan, aber er hat den Lebenswillen von Pirata nicht gebrochen und auch nicht seine Zuneigung zum Menschen. Pirata findet man durch sein pechschwarzes Fell relativ leicht im Katzenpark. Dort kann man Pirata dann auf den Schoß nehmen, ihn endlos kraulen und lieb haben. Pirata genießt das sehr, und das ist auch einer der Gründe, warum wir für den eigentlich entstellten, aber für uns schönsten Kater der Welt, ein Zuhause suchen möchten. Pirata hat mehr verdient, als sich den ganzen Tag selbst überlassen zu sein. Der zweite Grund liegt darin, dass Pirata durch seine Virusinfektion natürlich anfälliger für Krankheiten ist, und wir befürchten, dass wir ihm auf Dauer nicht gerecht werden können. Also haben wir uns schweren Herzens entschlossen, für Pirata das Unmögliche zu versuchen: einen liebevollen und versierten Platz zu finden, wo Pirata gleichermaßen Liebe, medizinische Fürsorge und dennoch ein gewisses Maß an sicherer Freiheit findet. 3Paulchen ist ein wirklich stiller und bescheidener Hund. Er ist glücklich, dabei zu sein und zu schmusen. Er liebt es, sein Essen zu bekommen und tobt dann freudig durch die Wohnung. Er hat konditionell sichtbar zugelegt. Draußen läuft er im Wald und Feld problemlos an der Schleppleine und hört gut. Hier stören ihn Menschen recht wenig. Im städtischen Umfeld hingegen hat er weiterhin großen Respekt vor Menschen und Geräuschen. Ein entspanntes Spazierengehen „bei Fuß“ ist hier noch nicht möglich. Weiterhin rustikal sind seine sonstigen Vorlieben: Wälzen auf stinkiger Erde, Bauch kühlen im Lehm und Matsch und Müll aus dem Gebüsch mitbringen, findet er sehr charmant. Seine neuen Menschen sollten das tolerieren können.
Kontakt für Paulchen: Jutta Dolf Tel.: 0173 9534373 jutta.dolf@respektiere.com
4Grace und 4Ray, Karthäuser, ca. 8 J., kastr., FIV/FeLV negativ, geimpft und gechippt, geben sich als Geschwister Halt! Den Halt hatten sie verloren – den hat ihnen der Mensch nach acht gemeinsamen Jahren genommen. Grace und Rey durften ihr Leben lang bei einer Tierschützerin aus Alghero leben. Nun sind sie Opfer einer kleinen Tragödie, die Mensch und Tier gleichermaßen trifft. Die Tierschützerin musste ihr Haus verlassen und für all ihre Katzen in kürzester Zeit Plätze finden. Für Grace und Ray hat das Unglück, welches Franca widerfahren ist, zwar ihr altes Leben zerstört, aber sie haben die Chance auf ein Neues bekommen. Sie fühlen sich im Katzenpark sehr wohl, sind sozial verträglich und haben mit den anderen Katzen keinerlei Probleme. Sie genießen sichtbar die Freiheit des großen Parks und gleichzeitig die Gewissheit, ein trockenes Schlafplätzchen in einem der Holzhäuser zu finden und täglich eine leckere, üppige Mahlzeit. Es geht ihnen momentan gut. Aber soll es das gewesen sein? Gerade ältere Tiere brauchen früher oder später mehr Zuwendung, Fürsorge, medizinische Kontrolle. Es wird der Tag kommen, da werden die langen Winter zu feucht und die Tage zu einsam. Im Sommer ist der Katzenpark für die Katzen ein Paradies, dem eigentlich kein anderer Platz gerecht werden kann, aber wir müssen uns eingestehen, dass es auch die kalten Tage gibt, die nassen, die einsamen, die, an denen eine menschliche Hand immer wichtiger wird. Daher möchten wir jetzt, wo Grace und Rey in der Mitte ihres Lebens stehen, für beide den Versuch wagen, nochmals ein richtiges Zuhause für sie zu finden. Gerne auch gemeinsam, auf jeden Fall aber in Katzengesellschaft. Wir suchen für sie eine Familie, die ihnen das schenken soll, was sie seit langem entbehren mussten, ohne ihnen das zu nehmen, was sie lieben, ihre Freiheit.
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• Ausgabe 3/2015
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Respektiere e.V. • 42781 Mönchengladbach • Tel.: 07157 536228 3Pelù, Langhaar-Mix, 9 J., kastr., geimpft und gechippt, ist ein stattlicher Tigerkater, der bereits 2013 zu uns kam. Damals war er ein Häufchen Elend, bestand nur noch aus Haut und Knochen und war sehr schwach. Wir wussten damals, dass er aus dem Val die Mela (Tal des Apfels) kam. Von seiner Geschichte erfuhren wir erst kürzlich durch einen Zufall. Pelù lebte sein Leben lang an einem wunderschönen Stazzu (kleiner Landsitz), der allerdings nur im Sommer bewohnt war. Im Winter war Pelù immer auf sich alleine gestellt und musste sehen, wo er Futter und Unterschlupf fand. Als „seine“ Menschen rechtzeitig zur Sommersaison 2013 auf den Landsitz zurückkehrten, fanden sie Pelù in diesem furchtbaren Zustand. Er hatte einen schlimmen Katzenschnupfen, hatte Herpesbläschen auf der Zunge und konnte kaum fressen. Da er für die kleine Tochter des Hauses in diesem Zustand nicht mehr als „Stofftier“ in Frage kam, wurde er einfach nicht mehr ins Haus gelassen. Es ging ihm immer schlechter, bis er eines Tages eine mitleidige Seele fand, die ihn ins Rifugio brachte. Dort wurde er monatelang aufgepäppelt und gepflegt, und dabei wurde auch die Infektion mit dem FIV Virus festgestellt, auf FELV wurde er negativ getestet. Seitdem lebt Pelù im Katzenpark und genießt es, jeden Tag seine Runden auf den Trampelpfaden zu gehen. Er hat viele verschiedene Schlafplätze in dem dichten, windgeschützten Gras. Im Sommer scheint es kein anderes Leben für ihn zu geben, im Winter verlässt er seine Holzhütten nur selten und erkrankt aufgrund seiner Immunschwäche natürlich leicht am Katzenschnupfen. Dann müssen wir ihn ab und an in die Krankenstation holen und ihn dort einer Therapie unterziehen. Wenn Fütterungszeit ist, kommt Pelù dem Menschen immer entgegen und fordert nicht nur Futter ein (was er aufgrund seiner Körperfülle gar nicht mehr brauchen würde), sondern auch viele Streicheleinheiten. Wir haben lange überlegt, was für Pelù das Beste sein könnte, müssen uns eingestehen, dass er trotz aller Natur und Freiheit die menschliche Zuwendung doch vermisst und er aufgrund seiner Infektion und seines Alters doch mehr Fürsorge braucht als wir ihm im Katzenpark auf Dauer bieten können. Daher suchen wir für den äußerst liebevollen und sozial verträglichen Kater einen fürsorglichen Platz in Deutschland und eine Familie, die ihm durch die Lebens- und Wohnsituation die Freiheit nicht nehmen muss. 3Baffo, Karthäuser, 9 J., kastr., FIV/FeLV negativ, geimpft und gechippt, leidet an einer chronischen Niereninsuffizienz. Eine Krankheit, an der ein Großteil der älteren Katzen früher oder später erkrankt. Dennoch weder ein Todesurteil noch ein Horrorszenario, denn die CNI kann durchaus mit entsprechender Ernährung und medikamentöser Begleittherapie so begleitet werden, dass die Katze damit auch alt werden kann. Wir beraten Sie sehr gerne. Auch wenn Baffo sich bei uns im Park sehr wohl gefühlt hat und dieses Gefühl von Natur und Freiheit sicherlich weiterhin braucht, suchen wir für Baffo ein liebevolles Zuhause bei erfahrenen Menschen, die ihm die notwendige Fürsorge und entsprechende Ernährung und begleitende Therapie sicherstellen und gleichermaßen ein Lebensumfeld bieten können, welches Baffo aus seinem bisherigen Leben kennt. Baffo ist verträglich mit allen Artgenossen und sehr verschmust und liebesbedürftig. Er ist ein sanfter Kater, der sich kaum in den Vordergrund drängt, aber wenn er seinen Menschen dann mal für sich hat, ist er nicht mehr zu halten und genießt nur noch…
Ansprechpartner für die Vermittlungstiere: Manuela Esser
4Gwenda, Langhaar-Mix, manuela.esser@respektiere.com 9 J., kastr., FIV/FeLV neTel. 02271-983038 (ab 19 Uhr) gativ, geimpft und gechippt, hatte eine schlimme Zahnfleischentzündung als sie zu uns kam, konnte nicht mehr fressen und hatte schlimme Schmerzen. In der Tierklinik wurden ihr in einer Operation die Zähne gezogen, die ihr diese Infektionen bereitet hatten. Wir wünschen uns für Gwenda eine wundervolle Familie, wo sie die Aufmerksamkeit bekommt, die ihr die letzte Zeit fehlte und wo sie dennoch die sonnige Freiheit nicht missen muss, die sie von ihrem Leben kennt. Gwenda ist eine stattliche, sehr hübsche Katze, ausgesprochen menschenbezogen und verschmust. Sie kennt Hunde und Kinder und hat immer mit Artgenossen beider Geschlechts gelebt. Gwenda wartet sehnsüchtig auf ein Zuhause.
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
93
Adressen und Ansprechpartner © Bolz
Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, gerne können Sie sich bei unseren unten stehenden eigenen Projekten im In- und Ausland sowie den Einrichtungen unserer Projektpartner telefonisch oder auch via Internet noch näher über die jeweilige Einrichtung informieren. Liebe Projektpartner, bitte setzen Sie uns stets über jede Änderung zu Ihrer Einrichtung in Kenntnis. Vielen Dank.
Land
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Stefan Hebele
08092 851092
Fax
AKTION TIER IM AUSLAND Bolivien
La Paz, 5100 Casilla
Postanschrift Deutschland: Stefan Hebele, Im Freihöfl 12, 85057 Ingolstadt
Animales SOS Bolivien www.animalessos.org, hebele_stefan@yahoo.com
Bulgarien
9300 Dobrich
„Boulevard 25. Septem ber“ Nr. 96, Postanschrift Dtl.: Dt.-Bulg. Strassen tiernothilfe, Grigor Dimitrov, Frankfurter Str. 105, 35315 Homberg/Ohm
Kastrationszentrum und Tierheim Dobrich
Bulgarien
9700 Schumen
Industriegebiet Nr. 2 Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich
Kastrationszentrum und Tierheim Schumen
Bulgarien
7000 Rousse
„Boulevard Bulgarien“ Nr. 312, Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich
Kastrationszentrum und Tierheim Rousse
Bulgarien
1421 Sofia
Ul. Ljuba Welichkova 48 Kw. „Hladilnika“ Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich
Tierheim Nadeshda
Frau Wassileva
00359 2 9624219 Mobil: 00359 899 235019
Rumänien
Bucuresti Sector 6
Drumul Sabareni, Nr. 69-73, Bucaresti Sector 6
aktion tier Projekt: „aktion tier Christi Bukarest“ Dog Shelter, Giulesti, Drumul Sabareni, Nr. 69-73; Associatia “Prietenii animalelor” Romania,
Dr. Ionut Moise Dr. Vlad Saplacan
0040 212200530
0040 212200530
Slowakei
SK-96681, Zarnovica
Revist’ské Podzámcie c 41
Hundeauffangstation, Obcianske zdruzenie, Bergtierheim Podzámcie – domov pre opustené zvieratá, Bystricka, bergtierheim@gmx.de
Jozefina Dankova
00421 915845076
00421 456814412
Spanien
38611 San Isidro
Poligono Industrial de Granadilla, Parque Eólico de ITER, Tenerife
aktion tier Projekt: aktion tier Teneriffa Tierheim „Acción del Sol“ Centro de protección animal y medioambiental de Tenerife, teneriffa@aktiontier.org
Marion Gonzalez
0034 922778630
0034 922778630
94
service
• Ausgabe 3/2015
service
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
BADEN-WÜRTTEMBERG 70193
Stuttgart
Markelstr. 30-32
Care 4 Life e.V., www.care-4-life.de
Silvia Greene
0711 8062805
0711 3151617
72336
Balingen-Ostdorf
Dorfstr. 42
URIA e.V. Verein z. Förderung einer neuen Art d. Tierhaltung www.uria.de, Info@uria.de
Hermann Maier
07433 21774
07433 22274
76275
Ettlingen
Am Baggersee 5
TSV Ettlingen e.V. www.tierschutzverein-ettlingen.info, info@tierschutzverein-ettlingen.info
Andrea Zeiß
07243 93612
07243 93153
77656
Offenburg
Am Flugplatz 2c
TSV Offenburg Zell a.H. e.V. www.Tierschutzverein-Offenburg.de info@tierschutzverein-offenburg.de
Uwe Dindas
0781 33333
0781 9666761
79761
Waldshut-Tiengen
Steinatalstr. 2
Tierschutzverein Waldshut-Tiengen u.U. e.V. www.tierheim-steinatal.de tierheim-steinatal@t-online.de
Anja Fuchs
07741 684033
07741 9656776
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
089 90936592
BAYERN 80796
München
Herzogstr. 127
SOS Projects – Hilfe für Mensch und Tier e.V. www.sos-projects.org, info@sos-projects.org
089 90936590
80796
München
Herzogstr. 127
aktion tier Projekt: aktion tier-tierrettung münchen e. V., www.tierrettungmuenchen.de, info@tierrettungmuenchen.de
01805 843773
81927
München
Regina-Ullmann-Str. 40
KatzenTRaum e.V.
Helena KüllerWiedemann
089 951783
82110
Germering
Zugspitzstr.4
Igelstation und Kleintiere
Waltraut Eckl
089 8415513
84389
Postmünster
Wald 4
Rottaler Tierfreunde e.V. www.rottaler-tierfreunde.beepworld.de rottaler-tierfreunde@t-online.de
Anita Schustereder
08561 2461
85445
Notzingermoos
Franzheimer Str. 6
aktion tier Projektpartner/Projekt Kitty: Tierschutzverein Schlupfwinkel e.V. www.tierschutz-schlupfwinkel.de info@tierschutz-schlupfwinkel.de
Heide Hagl
0811 9966787
91413
Neustadt a.d. Aisch
Robert-Bosch-Straße 5
aktion tier Projektpartner: TSV Neustadt a.d. Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de tierheim-neustadt@t-online.de
Dr. Johannes Hofmann
09161 42 32
95632
Wunsiedel
Siebenbürgenweg 2
Projekt Kitty: Marktredwitz und Umgebung
Projektpartner: Edeltraud Potrykus
09232 9199411
95643
Tirschenreuth
Mooslohe 2
TSV Tirschenreuth, www.tierheim-tirschenreuth.de, info@tierheim-tirschenreuth.de
Daniela Riedl
09631 2355
09631 798723
96317
Kronach
Ottenhof 2
Projekt Kitty: TSV Kronach u.U. e.V. tsvkc@gmx.de
Klaus Barnickel
09261 20111
09261 20111
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
(0,14 Euro/ Min., max. 0,42 Euro/ Min. im Mobilfunknetz)
089 95760995
08561 910789
09161 875287
BERLIN 10243
Berlin-Friedrichshain
Kopernikusstr. 3
aktion tier Projekt: projekt kitty
Rosi Lindemann
030 55669305 030 57795385
030 57794062
14193
Berlin
Wallotstr. 6
Leben mit Tieren e.V. Hundebesuchsdienst Mensch-Tier-Begegnungsstätten www.lebenmittieren.de, info@lebenmittieren.de
Viola Freidel Geschäftsführerin
030 70177953
030 76683904
14057
Berlin
Kaiserdamm 97
Mensch·Umwelt·Tier e.V. www.mut-ev.org, info@mut-ev.org
030 30096234
030 30096255
14057
Berlin
Kaiserdamm 97
aktion tier Projekt: aktion tier JUNIOR www.aktiontier-junior.org ralf.wally@aktiontier.org, tierschutzzimmer@aktiontier.org,
Ralf Wally
030 30103836
030 30103834
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
BRANDENBURG 03149
Forst (Lausitz)
Am Pferdegarten 6
Tierschutzverein Forst (Lausitz) u.U. e.V. www.tierheim-forst-lausitz.npage.de
14513
Teltow
Waldstr. 18 b
aktion tier Projekt: aktion tier-Eichhörnchen-Hilfe-Berlin/Brandenburg Projektpartner: Eichhörnchenhilfe-Berlin/Brandenburg e.V. www.eichhoernchenhilfe-berlin.de, info@eichhoernchenhilfe-berlin.de
Tanya Lenn
03328-944882 0172 3553314
14542
Glindow
Ziemensstraße 84 b
aktion tier Projekt / Projekt kitty: projekt kitty Babystation kindt.hummelwiese@t-online.de
Harry Kindt
03379 445533 03327 42587
03562 983023
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
95
14542
Glindow
Ziemensstr. 84b
aktion tier Projektpartner: Berliner Katzenschutz e.V. www.Berliner-Katzenschutz.de, Kindt.Hummelwiese@t-online.de
15806
Zossen
Strasse der Jugend 156
aktion tier Projekt: aktion tier Zossen Projektpartner: Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“ zossen@aktiontier.org, www.aktiontier-zossen.org
16303
Schwedt/ Oder
Berliner Straße 143
aktion tier Projektpartner: Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V. www.schwedter-tierheim.de, tierheim-schwedt.de@t-online.de
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
34479
Breuna-Wettesingen
Obere Str. 31
34497
Korbach
34587 35315
03379 445533 03327 42587 Paten und Vermittlungstiere: 03327 42587
03379 445549
03377 201517
03377 201686
Frau Wyrembek
03332 523933
03332 523933
Kontakt
Telefon
Fax
Tiernothilfe Breuna Tierfreunde Altkreis Wolfhagen e.V. www.tiernothilfebreuna.de tiernothilfe-breuna@web.de
Jutta Zyweck
05606 534738
Mönchepfad 7
Tierschutzverein Korbach und Umgebung e.V. www.tierheim-korbach.de info@tierheim-korbach.de
Petra Schlickewei
05631 3970 05631 7847
05631 915249
Felsberg-Beuern
Steinbruchsweg 1 a
„Ein Heim für Tiere“ e. V. www.tierheim-beuern.com, info@tierheim-beuern.com
Ralf Pomplun
05662 6482
05662 930802
Homberg/ Ohm
Frankfurter Str. 105
aktion tier Projektpartner: Verein Deutsch-Bulgarische Strassentier-Nothilfe e.V. www.db-tierhilfe.de
06633 919865
06633 918979
Harry Kindt
HESSEN
36208
Wildeck-Obersuhl
Eisenacher Str. 121
Naturschutz-Informationszentrum
Walter Gräf
06626 1887 8105
06626 915705
63589
Linsengericht
Augustastr. 14
aktion tier Projekt: aktion tier-Fachberatungsstelle Wild- und kleine Haustiere, Bildagentur.ipo@t-online.de
Ingeborg Polaschek
06051 73615
06051 75111
64658
Fürth
Forststr. 31
Tierschutzinitiative Odenwald www.tsi-odenwald.de info@tsi-odenwald.de
Esther Görlich
0700 04106666
0700 04107777
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
038379 28948
MECKLENBURG-VORPOMMERN 17429
Labömitz
Triftstr. 6
Tierhof Labömitz – Verein zur Förderung und Aufrechterhaltung des Tierhofs Labömitz e.V. tierhof.laboemitz@gmail.com
Frau Wetzel
038379 289892
18106
Rostock
Willi-Bredel-Straße 9
Projekt kitty: Kitty Forum Rostock Projektpartner: Katzenschutzbund e.V. helga.pipirs@yahoo.de
Helga Pipirs
0381 7684040
18239
Hastorf
Oberdorf 11
Projekt kitty: Kitty Forum Hastdorf Projektpartner: Streuners Arche Hastdorf e.V. w.r.j.neumann@t-online.de
Familie Neumann
038207 73507 0171 32007237
18356
Pruchten OT Bresewitz
Zur Vogelwiese 18
Projekt kitty: Kitty Forum Zingst/Darß Projektpartner: TSV Zingst Darß e.V.
Waltraud Geß
038231 669936
18439
Stralsund
Greifswalder Chaussee 62U
aktion tier Projektpartner: TSV Stralsund e.V. tiernotaufnahme-stralsund@t-online.de
Frau Ernst
03831 305318
03831 305318
03838 251126
038207 71549
Frau Scheurich
18528
Bergen OT Tilzow
Landstr. 12
aktion tier Projektpartner: TSV Rügen/ Hiddensee e.V. tiernotstation@tierschutz-ruegen.com www.tierschutz-ruegen.de
Heike Stock
03838 251126
19059
Schwerin
Johannes-R.-Becher-Str. 35
Projekt kitty: TSV Schwerin e.V.
Jürgen Hamann
0385 785635
19205
Roggendorf
Gadebuscherstr. 3
aktion tier Projektpartner: Tierschutz Roggendorf und Umgebung e.V. www.tierheim-roggendorf.de.vu, info@tierheim-roggendorf.de
Anette Herbing
038876 31863
038876 31863
23936
Seefeld
Waldweg 2a
aktion tier Projektpartner: Lottihof für Kinder und Tiere e.V. www.lottihof.org info@lottihof.org
0173 6002852
03881 7524826
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
26180
Rastede
Parkstr. 154
aktion tier Projekt: aktion tier Wildtierauffangstation Rastede Projektpartner: Wildtierauffangstation Rastede e.V. www.wildvogelstation-rastede.de, station@wildtierstation-rastede.de
Klaus Meyer
04402 985444
04402 987850
26524
Hage
Hinkenaweg 11 a
Tierhilfe Ostfriesland e.V.
Ingrid Habben
04931 76259
26607
Aurich
Eheweg 24
aktion tier Projektpartner: TSV Aurich e.V., www.tierheim-aurich.info, info@tierheim-aurich.info
Lena Sartorius
04941 71922
NIEDERSACHSEN
96
service
• Ausgabe 3/2015
04941 72647
service
27607
Langen
Glieshamm 8 c
Tierschutz Stadt Langen u.U. e.V. j.domhardt@nord-com.net
30880
Laatzen
Am Südtor 11
aktion tier Projekt: aktion tier Igelzentrum Niedersachsen Projektpartner: Igel-Schutz-Initiative e.V. www.aktiontier-igelzentrum.org igelzentrum@aktiontier.org
0511 233161
31553
Sachsenhagen
Hohe Warte
aktion tier Projekt: aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Projektpartner Wildtierstation Sachsenhagen e.V. www.wildtierstation.de info@wildtierstation.de
05725 708730
31675
Bückeburg
Am Hasengarten 6
aktion tier Projektpartner: TSV Bückeburg-Rinteln u.U. e.V. www.tierheimbueckeburg.de
Monika Hachmeister
05722 5220
38159
Wedtlenstedt
Berliner Damm 32
Katzenschutz Braunschweig e.V. www.katzenschutz-bs.de katzenschutz-bs@web.de
Angelika Malik
05302 804811
01212 5 716 71 832
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
Ingrid Domhardt
04743 4165
04743 4865
05725 708740
NORDRHEIN-WESTFALEN 32549
Bad Oeynhausen
Wöhrener Str. 74
Boxer Nothilfe Deutschland e.V. www.boxernothilfe.de geschaeftsstelle@boxernothilfe.de
Ute Helweg
05731 3001465
05731 3001466
33378
Rheda-Wiedenbrück
Heideweg 42
Pferdeschutzhof „Four Seasons“ e.V. www.pferdeschutzhof-four-seasons.de
Ina Schweikardt
05242 377604
05242 3798097
40670
Meerbusch
Ingerweg 102
Katzenschutzbund Krefeld e.V. wwbruder@arcor.de
Walter Bruder
02159 911846
41189
Mönchengladbach
In der Schley 38
respektiere e.V. www.respektiere.com, kontakt@respektiere.com, Katzenvermittlung: Manuela Esser, Tel.: 02271-983038, manuela.esser@respektiere.com Hundevermittlung, Monika Reinhardt Tel. 07157-536228
Tobias Werner Manuela Esser
04322 751418 oder 0160 97737871
41379
Brüggen-Bracht
Königstr. 20
Katzenschutzbund Mönchengladbach e.V. www.katzenschutzbund.de info@katzenschutzbund.de
Gaby Classen
02157 909690
02157 125542
41470
Neuss
Im Kamp 16
Tierschutzverein Katzenhilfe e.V. Düsseldorf-Neuss Tierheim Neuss-Bettikum, www.tierheim-bettikum.de, info@tierheim-bettikum.de
Uta Wegener Monika Provaznik
02137 6672
02137 6672
42117
Wuppertal
Friedrich-Ebert-Str. 157 a
Netzwerk Igel e.V.
Monika Thomas und Christel Braun
0202 3097717
44797
Bochum
Brockhauser Str. 13 a
Tierhilfe Bochum e.V. www.tierhilfe-bochum.de
Gisela Ocker
0234 797074
44849
Bochum
Postfach 630146
KIS Ruhr e. V., Katzen Informations- und Schutzverein Bochum www.kisruhr.de kisruhr@web.de
Julia Oelschläger
0152 3018917
03212 1109559
45899
Gelsenkirchen
Hippolytusstr. 13
Tierwacht Ruhrgebiet e.V. www.tierwacht.de info@tierwacht.de
Manfred Röll
0209 771717
0209 785731
47559
Kranenburg-Mehr
Keekenerstr. 40
Tierheim Kranenburg e.V. www.tierheim-kranenburg.de tierheim.kranenburg@aol.de
02826 92060
02821 13980
47669
Wachtendonk
Schlick 3
aktion tier Projekt: aktion tier Pferdehilfe Projektpartner: Pferdehilfe am Niederrhein e.V. Pferdehilfe.Niederrhein@t-online.de
Ursula von Sluyterman van LangeweydeRaubach
02836 916060
02836 916069
48429
Rheine
Friedrich Ebert Ring 249
Projekt kitty: Katzenhilfe Rheine u.U.e.V. www.katzenhilfe-rheine.de ulli.steimel@gmx.de
Ulrike Steimel
05971 71747
50354
Hürth-Efferen
Höninger Weg 98
Projekt kitty: Tierheim Helenenhof Hürth, Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln u.U. e.V. www.tierheim-huerth.de info@tierheim-huerth.de
Hanni Schäfer
02233 691067
02233 692156
50354
Hürth
Kreuzstrasse 124
Tiere in Not e.V. www.tiere-in-not-ev.de info@tiere-in-not-ev.de
Irmgard Seehausen
02233 46302
02233 400259
50460
Köln
Postfach 10 20 02
Katzenschutzbund e.V. Cat-Sitter-Club Köln www.katzenschutzbund-koeln.de info@katzenschutzbund-koeln.de
Andrea Bensberg
02234 996484
02234 996483
52080
Aachen
Mühlenweidweg 1
Tierschutzverein Kreis Aachen
Nicole Kuhn
0176 48262230
52088
Aachen
Postfach 500431
Katzenhilfe Aachen e.V. www.katzenhilfe-aachen.de info@katzenhilfe-aachen.de
Manuela Pabich
0241 555688
02407 8094689
52382
Niederzier
Römerstraße 23
Katzen in Not e.V. Kreis Düren www.katzeninnotdueren.de rwirtz@freenet.de
Roswitha Wirtz
02428 2097
02428 904361
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
97
57369
Lennestadt
Zum Hengstenberg 7
Katzenhilfe Olpe e.V. www.katzenhilfe-olpe.de
Christa Ellert
02721 8820
58285
Gevelsberg
Schieferbank 91
Projekt kitty: Tiernothilfe Katzen-Glück Kitty - Forum Gevelsberg www.katzen-glueck.de, ulrike-klaus@web.de
Ulrike Klaus
02332 558995
58566
Kierspe
Thingslindestr. 58
Arche Kierspe e.V., reginaflick@gmx.de www.tierschutz-kierspe.de
Bärbel Höll
02359 3628
58730
Fröndenberg
Goethestr. 18
Projekt kitty: Katzen-Steunerhilfe Fröndenberg streunerhilfe@gmx.de, www.katzenstreunerhilfe.de
59071
Hamm
Lippestr. 134
Projekt kitty: Hilfe für Katzen in Not e.V. www.katzenhilfe-poetter.de info@katzenhilfe-poetter.de
Karin Pötter
02388 800 501 02388 800 471
02388 800 502
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
02373/70147
RHEINLAND-PFALZ 54439
Saarburg
Fasanenweg 33
Freunde herrenloser Katzen e. V. Liane.Christmann@web.de
Liane Christmann
06581 5895
55438
Stromberg
Postfach 126
aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Stromberg Tierschutz-Stromberg@t-online.de
Rosemarie Meyer
06724 477
06724 477
56470
Bad MarienbergLangenbach
An der Schmiede 16
Projekt kitty: Katzenhilfe Westerwald e.V. www.katzenhilfe-westerwald.de info@katzenhilfe-westerwald.de
1. Vorsitzende und Pressewärtin: Sylvia Schmidt
02661 9839944 0177 7889766
02661 2830074
56648
Saffig
Buchenstr. 6
Verein zum Schutz der Katze e.V.
Elvira Schumacher
02625 958299
02625 958171
56710
Mayen
Postfach 2021
aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Mayen u.U. www.tierheim-mayen.de, kontakt@tierheim-mayen.de
Hildegard Maas
02651 77438
02651 494733
56729
Kirchwald
Auf Silchenrath 2
aktion tier Projektpartner: Wildvogelpflegestation Kirchwald www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org, stationsleitung@wildvogel-pflegestation-kirchwald.org
Andrea Friebe
02651 3971
02651 1089
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
0171 2725271
SACHSEN 01309
Dresden
Hepkestr. 34
TSV Dresden e.V. „Menschen für Tierrechte“ tierschutzdresden@web.de www.tierschutzdresden.de
Frau Sägner
0157 77844442
01665
Meißen
Dieraer Weg 85
aktion tier Projekt: aktion tier Meissen Projektpartner: Tierheim Meissen Winkwitz e.V., tierschutzcentrum-meissen.org www.aktiontier-meissen.org, meissen@aktiontier.org
Katrin Assmann
03521 730169
03521 730179
02977
Hoyerswerda
Industriegelände Str. A
Katzenhilfe Hoyerswerda e.V., www.katzennot.de katzennot@gmx.de
Christina Koch
03571 922333 03571 428180
03571 428180
08223
Falkenstein
Luis Müller Str. 30
TSV Auerbach u.U. e.V.
Astrid Peuthert
03745 77372
08280
Aue
Knollweg 14
Wildtierauffangstation dalasi@web.de
Bärbel Schroller
03771 23773
03771 257574
08451
Crimmitschau
Waldsachsener Weg 11
aktion tier Projekt: aktion tier Crimmitschau-Werdau Projektpartner: Tierschutzverein Crimmitschau/ Werdau e.V. www.tierheimcrimmitschau.de, tierheim@crimmitschau.com
Karin Junold
03762 705773
03762 705775
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
SCHLESWIG-HOLSTEIN 21514
Büchen
Auf der Heide 7a
Katzenschutzverein und Tiernothilfe Büchen e.V. kontakt@katzenschutzverein-buechen.de
23795
Bad Segeberg
Neuland 2
Tierschutz Bad Segeberg u.U. e.V. www.tierschutz-bad-segeberg.de info@tierschutz-bad-segeberg.de
Henrike Schwarz
04551 6551
04551 995832
24635
Rickling
Eichbalken 44
Tierhilfe Nord e.V., www.tierhilfe-nord.de, info@tierhilfe-nord.de
Johannes Franken
04328 722622
04328 722868
25938
Wyk auf Föhr
Grönland 1b
Tierhuus-Insel Föhr e.V. tierhuus@hotmail.com
Janine Bahr
04681 748789 0163 3333770
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
04155 499807
Fax
THÜRINGEN 36433
Bad Salzungen
An der Armbach 16
Tierhilfe Bad Salzungen
Helmut Hahn
03695 601849
98544
Zella-Mehlis
Oberzella 33
Tierhilfe Zella-Mehlis e.V. info@tierhilfe-zella-mehlis.de
Udo Rohr
0163-3792013
98
service
• Ausgabe 3/2015
03682 400691
Beitragserhöhung
Anschriften- und Kontoänderung
Name und Vorname
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Mitgliedsnummer
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Anschrift
alte Anschrift
ab möchte ich meinen monatlichen Beitrag von EUR auf EUR erhöhen; ergibt einen Jahresbeitrag von EUR
Ich bin umgezogen, meine neue Anschrift lautet:
Straße/Hausnummer PLZ/Wohnort
gemäß Einzugsermächtigung: jährlich halbjährlich vierteljährlich monatlich Der Beitrag kann von meinem Konto abgebucht werden:
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Meine Bankverbindung hat sich geändert; die neue Bank ist:
Bank
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Datum/Unterschrift
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Bitte senden Sie diesen Abschnitt an:
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aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Spiegelweg 7, 14057 Berlin
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Die Spende wird von mir überwiesen an die: Hypo-Vereinsbank AG IBAN DE72200300000007000771 BIC HYVEDEMM300
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Bitte geben Sie auf Ihrem Überweisungs träger auch Ihre vollständige Anschrift an.
Spiegelweg 7 14057 Berlin
aktion tier – menschen für tiere e.V.
Kontakt: 030 30 111 62-0 www.aktiontier.org
Tierschutz geht uns alle an aktion tier – menschen fßr tiere e.V.