mensch & tier 01/2018

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Ausgabe 1/20i8 Vereinsjournal aktion tier –menschen für tiere e.V.

aktion tier Gewinnspiel

Die Reise der Pinguine Teil 2 aktion tier-Kampagne

Stadttauben – gefiederte Obdachlose aktion tier BRANDENBURG

Happy End für die Polarfüchse Bonnie und Clyde


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redaktion Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann) Redaktion mensch und tier Für aktion tier – menschen für tiere e.V. Sächsische Straße 72 10707 Berlin Tel.: + 49 30 24535181 Mobil: +49 172 3110212 journal@aktiontier.org www.aktiontier.org gestaltung P. Bolz druck

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beiträge

Beiträge: Ursula Bauer, Matthias Beyer, Sandy Both, Dr. Florian Brandes, Dr. Tina Hölscher, Dr. Gabor Horvath, Malgorzata Horvath, Christian Kemper, Kathrin Lange, Myriam Laser, Jan Peifer, Alexandra Pfitzmann, Inge­ borg Polaschek, Beiträge der Projektpartner Fotos: aktion tier, aktion tier Meissen, aktion tier/Ursula Bauer, aktion tier/Jeanette Dressler, aktion tier/Dr. Tina Hölscher, aktion tier/ Wildtierstation Sachsenhagen, aktion tier/Ann Kathrin Sieme, aktion tier/tierrettung münchen, aktion tier Zossen, Ursula Bauer, Bolz, Dr. Florian Brandes, Dee.lite, Georg Dorff, Fotolia. com, Dr. Tina Hölscher, Christian Kemper, Dorling Kindersley Verlag, Tanya Lenn, Rüdiger Müller, Jan Peifer, Alexandra Pfitzmann, sabo, Brigitte Sporrer, VdJ_Ralph Sturm-lbv, www. erste-hilfe-beim-hund.de, Bilder der Projekt­ partner, Titel: © BerndtHH/Fotolia.com

Ausgabe 1/2018; Gesamtauflage 200 000 nächster Redaktionsschluss: 3. April 2018 Die nächste Ausgabe von „mensch und tier“ erscheint am 15. Juni 2018 „mensch und tier“ ist das Mitgliederjournal des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V. und wird den Mitgliedern und den Projektpartnern von aktion tier kostenlos zugestellt. Alle Beiträge/Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrück­licher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Texte und Bilder werden gegebenenfalls auf der Website von aktion tier veröffentlicht. Redaktionelle Fremdbeiträge oder Leserbriefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rücksicht auf die freie Meinungsäußerung einbezogen. Für den Inhalt von Anzeigen ist die Redaktion nicht verantwortlich.

© moventis GmbH


editorial Liebe Mitglieder, Projektpartner und Tierfreunde!

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Haben Sie die Filme „Die Reise der Pinguine“ und „Unsere Erde“ gesehen? Wir fanden beide einfach fantastisch. Falls Sie die Filme noch nicht kennen, dann sollten Sie sich diese bitte unbedingt anschauen, denn in dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die jeweiligen Fortsetzungen der Filme vor und bieten gleich zwei Gewinnspiele für Sie an (wir konnten uns einfach nicht entscheiden …). Lesen Sie schon einmal mehr zur Entstehung der Filme, wo gedreht wurde und freuen Sie sich auf schöne Bilder auf den Seiten 10-15. Und machen Sie mit bei den Gewinnspielen! Wir haben wieder tolle Preise erhalten, die wir verlosen dürfen.

© universum

Uns gibt es jetzt auch digital! Also, unser Vereinsjournal mensch und tier zumindest. Wir gehen mit der Zeit und haben eine App entwickelt, die sich jeder auf sein Smartphone laden kann. Was die Android Mobiltelefone betrifft, so bitten wir noch um ein wenig Geduld – die Technik funktioniert in diesem System einfach anders. Also, schauen Sie mal rein in den App Store – dann haben Sie mensch und tier immer dabei! Mehr hierzu lesen Sie gleich auf Seite 9.

Kolibris führen ihren Schwirrflug mit einer sehr hohen Frequenz von 40 bis 50 Flügelschlägen pro Sekunde aus.

Wer einen Friedhof besucht, der weiß, dass es viele Brunnen auf dem Gelände gibt, um Wasser zur Bewässerung der Grabpflanzen zu holen. Überall stehen Gießkannen, und die Wege sind meist nicht weit. Diese Brunnen stellen leider für einige Tiere eine tödliche Gefahr dar. Vor allem Eichhörnchen fallen immer wieder in die Brunnen, können sich aus eigener Kraft nicht befreien und ertrinken kläglich. Tanya Lenn von der aktion tier Eichhörnchenhilfe Berlin/Brandenburg kennt die Problematik nur zu gut und rät dazu, Ausstiegshilfen zu platzieren. Was sie damit genau meint und was Sie beim nächsten Friedhofsbesuch zu tun können, lesen Sie auf S. 31.

Kennen Sie auch die Vorurteile, die viele zum Thema „Tauben“ haben? Sie sind die „Ratten der Lüfte“, sie übertragen Krankheiten, sind schmutzig und zu nichts nutze … Ja, die Taube hat es in den Städten nicht so leicht. Wir haben uns dem Thema gewidmet und beschlossen, hierzu eine Kampagne zu starten, um Menschen aufzuklären und eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Am 30. Januar 2018 starteten wir unsere neue Kampagne mit dem Thema „Stadttauben – gefiederte Obdachlose“ im A10 Center im brandenburgischen Wildau. Mit viel Anschauungsmaterial und den Informationsbroschüren zum Thema ausgestattet, konnten die aktion tier Mitarbeiter der Aufklärungsteams zahlreiche Menschen auf die Problematik in Bezug auf Stadttauben sensibilisieren. Es gibt eine sehr informative Broschüre, die Sie natürlich kostenfrei bei uns anfordern können. Auf den Seiten 32-39 lesen Sie mehr zu den Vögeln und wie ein sinnvolles Stadttaubenmanagement aussehen kann. Haben Sie Hunde oder Katzen Zuhause? Dann gehen Sie bestimmt jedes Jahr pflichtbewusst zum Tierarzt und lassen Ihr Tier impfen, vor allem wenn Sie vorhaben, mit dem Tier zu verreisen. Haben Sie sich den Impfausweis einmal genauer angesehen? Was heißt denn bitte SHP? Und wo soll man bitteschön erkennen, wogegen das Tier nun wie lange geimpft ist? Unsere Tierärztin hat sich einen Impfausweis genau angesehen und erklärt die seltsamen Abkürzungen und bringt Licht ins Dunkel. Schauen Sie nach auf den Seiten 56-57! Der Frühling steht vor der Tür, und wir haben für Sie natürlich passende vegetarische/vegane Rezepte herausgesucht. Pikant wird es mit dem „Scharfen Frühlingssandwich“ und den „Tacos mit Gemüsefüllung und Dips“. Stimmen Sie sich also ein auf diese wunderschöne Jahreszeit. Seien Sie stets achtsam, was die Umwelt und die Natur betrifft. Und scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren, wenn Ihnen etwas auf der Seele liegt. Wir bedanken uns bei Ihnen herzlich, liebe Mitglieder, für Ihre Unterstützung und bei Ihnen, liebe Projektpartner, für die immerwährende Arbeit. Dankeschön. Freuen Sie sich an der Natur! Ihre Redaktion mensch und tier aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Machen Sie m it beim Gewin

nspiel

Seit dem 15. März 2018, zehn Jahre nach dem sensationellen Erfolg von UNSERE ERDE, der in Deutschland 3,8 Millionen Zuschauer begeisterte, läuft die Fortsetzung UNSERE ERDE 2 in den Kinos – mit spektakulären Bildern, wie man sie noch nicht gesehen hat! Günther Jauch, als Sprecher der deutschen Fassung, nimmt uns mit auf eine unvergessliche Reise um die Welt und enthüllt unglaubliche Wunder der Natur und der Tierwelt.

Inhalt

aktuelles + + + NEWS + + + . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7 Protest hat Wirkung Gänsereiten ohne Gans . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9

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mensch & tier gibt es jetzt im Appstore! App App, hurra! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 aktion tier Gewinnspiel Die Reise der Pinguine Teil 2 . . . . . . . 10-12 aktion tier Gewinnspiel UNSERE ERDE 2 . . . . . . . . . . . . . . . . 13-15 Unnötige Oster-Tradition Das Schreien der Lämmer . . . . . . . . 16-17

projekte

© Jan Peifer

aktion tier-Tierheim Accion del Sol, Teneriffa, Spanien Eine Schülerreise der besonderen Art . . . . 18 aktion tier Zossen, Brandenburg Ein kleines Weihnachtswunder … . . . . . . 19

aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern 365 Tage im Jahr im Einsatz . . . . . . . 20-21

Für viele Menschen gehört zum Osterfest ein Lamm. Ob als Schokoladenfigur, Kuchen oder Braten. So wundert es nicht, dass die Osterzeit die absatzstärkste Zeit des Jahres für Lammfleisch ist. Wer auf den Braten gar nicht verzichten möchte – auch hier gibt es tolle vegetarische Alternativen. Leckere Ideen finden Sie auch in diesem Heft!

aktion tier Brandenburg Happy End für die Polarfüchse Bonnie und Clyde . . . . . . . . . . . . . . . 22-25 aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen Ein anstrengendes und erfolgreiches Jahr 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26-27

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aktion tier Meissen, Sachsen Tierschutz mit Herz . . . . . . . . . . . . . . . 28-29 aktion tier Zossen, Brandenburg Oak, Yew und Maple zum Sterben entsorgt . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 aktion tier Eichhörnchenhilfe Berlin-Brandenburg Todesfalle Wasserbecken . . . . . . . . . . . . . . 31

wir klären auf

aktion tier-Kampagne Stadttauben – gefiederte Obdachlose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32-39

report

aktion tier informiert Ungesicherte Balkone: lebensgefährlich für Katzen! . . . . . . . . . . 42 Wenn Pferde „Nägel kauen“ … Koppen und Weben . . . . . . . . . . . . . . . . 43

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aktuelles

• Ausgabe 1/2018

© aktion tier, Ursula Bauer

Die Bioinvasion ist los Die Krebse kommen . . . . . . . . . . . . . 40-41

Am 29. Januar 2018 startete aktion tier seine neue Kampagne mit dem Thema „Stadttauben – gefiederte Obdachlose“ im A10 Center im brandenburgischen Wildau. Mit viel Anschauungsmaterial und den Informationsbroschüren zum Thema ausgestattet, konnten die aktion tier Mitarbeiter der Aufklärungsteams zahlreiche Menschen auf die Problematik in Bezug auf Stadttauben sensibilisieren.

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report

© universum

Der Star (Sturnus vulgaris) Vogel des Jahres 2018 . . . . . . . . . . . . . . 44 Ein Symptom, viele Ursachen Röcheln und Husten beim Hund . . . . . . . . . . 45 Echte Therapieoption oder Scharlatanerie? Gold in der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Fischkrankheiten Gibt es eigentlich einen Fischdoktor? . . . . . 47

Am 27. Januar veranstalteten die Schüler einer Evangelischen Schule eine Spendenaktion zugunsten des aktion tier Tierheims auf Teneriffa. Elf Schüler/innen der Klassen 8 und 9 wurden ausgewählt und warten nun schon voller Vorfreude auf den Beginn der Reise ins Tierheim. Am 2. April starten sie von Leipzig aus nach Teneriffa, um sich für eine Woche in Sachen Tierschutz zu engagieren.

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Auf nach Südafrika! Weiße Haie… und weißes Gold!. . . . . . . 48-51

junior Comic – Max und Lolo in: Der Weiße Hai . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Rätselspaß & Kids-Infoseite . . . . . . . . . . 53

rat & tat Verbraucherschutztipps Qualzucht in der Massentierhaltung . . . 54-55 Aus der Tiermedizin Der Impfpass – ein Buch mit sieben Siegeln . . . . . . . . 56-57

unsere partner Die Europäische Wildkatze wurde von der Deutschen Wildtier Stiftung zum Wildtier des Jahres 2018 gewählt. Sie war zwischenzeitlich fast verschwunden und ist dabei, sich ihren Lebensraum zurück zu erobern. Mit der Wildkatze kürt die Deutsche Wildtier Stiftung eine Rückkehrerin, die auf naturnahe Wälder sowie hecken- und gehölzreiche Kulturlandschaften angewiesen ist.

Katzenhilfe Rheine e.V., NRW Das Leid von Bauernhofkatzen . . . . . . . . . . 58 Tierheim „Ein Herz für Tiere“, Beuern, Hessen Wilde Teenager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Katzenschutzbund Rostock e.V., MecklenburgVorpommern Eine Entscheidung für das Leben . . . . 60-61 Tierschutzinitiative Odenwald e.V, Hessen Keine Angst vor FIV . . . . . . . . . . . . . . . . 62-64

© Werner Borok, LBV

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Tierheim Bückeburg, Niedersachsen Pünktchen und Anton . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Dank seiner großen Anpassungsfähigkeit ist der Star noch ein häufiger und bekannter Vogel. Allerdings wirken sich die gegenwärtigen Umweltbedingungen unvorteilhaft auf diesen mittelgroßen, kräftig gebauten Vogel aus. Etwa zwei Millionen weniger Starenpaare als vor zwanzig Jahren brüten in Deutschland. Jetzt ist der Star zum Vogel des Jahres 2018 gewählt worden.

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service Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66-67 aktion tier Shop Geschenke für den Tierschutz . . . . . . . . . 68 Für unsere Leseratten Wolfsfährten. Alles über die Rückkehr der grauen Jäger. . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 aktion tier macht Appetit! Kulinarisch-vegetarisch . . . . . . . . . . . . . 70-71 Patentiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72-79 Vermittlungstiere . . . . . . . . . . . . . . . . 80-92 Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93-98

Mitgliederjournal

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+ + NEWS + + + NEWS + + + NEWS + D

ie Europäische Wildkatze ist zum Wildtier des Jahres 2018 gewählt worden. Die streng geschützte Art ist selten: Nur etwa 6.000 Tiere leben in Deutschland, vorzugsweise in Waldrändern der Mittelgebirgsregionen. Die Wildkatzenpopulation leidet unter dem Verschwinden ihrer natürlichen Rückzugsgebiete und der Ausbreitung des Straßennetzes, dem sie häufig zum Opfer fallen. Wildkatzen sehen unseren Hauskatzen sehr ähnlich. Gut zu erkennen sind sie neben ihrem Verhalten vor allem an einem buschigen, schwarz geringelten Schwanz mit stumpfem Ende. Wer Wildkatzen in freier Wildbahn beobachten möchte, braucht Glück und vor allem viel Geduld: Sie sind nachtaktiv und extrem scheu.

Mehr versprochen als gehalten

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Tierquälerei im Schlachthof Düren?

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© Jan Peifer

ach einer Anzeige von Tierschützern ermittelt die Aachener Staatsanwaltschaft gegen den

Betreiber des Schlachthofs Düren, außerdem gegen einen Subunternehmer. Angezeigt wurde außerdem das Kreisveterinäramt. Dem Schlachthof wird der Verstoß gegen das Tierschutzgesetz sowie gegen Hygienevorschriften vorgeworfen, nachdem Tierschutzaktivisten den Schlachtablauf verdeckt dokumentieren konnten. Dafür hatten sich diese inkognito als Mitarbeiter einstellen lassen und so Zugang zum Betrieb erhalten. Der Leiter des Schlachthofes bestreitet, von den 6

aktuelles

• Ausgabe 1/2018

u Beginn des letzten Jahres hatte die Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft (DLG) verkündet, die Agrarwirtschaft befinde sich in einer Vertrauenskrise – zu viele Skandale, zu viele negative Schlagzeilen machten den deutschen Bauern das Leben schwer. Eine Herausforderung für die Landwirte sei daher vor allem eine tiergerechtere Haltung. Diesem selbstkritischen Anspruch jedoch konnte die Branche nicht gerecht werden. Negativmeldungen aus der Nutztierhaltung bestimmten auch 2017 die einschlägigen Schlagzeilen, darunter Hochschulstudien, die systembedingte Tierquälerei bescheinigten oder Tierschutz-Verbandsklagen gegen grundsätzliche Missstände der Massentierhaltung. Anstatt jedoch eine strengere Regulierung in Aussicht zu stellen, wird das zuständige Min­isterium auch für 2018 vor allem auf Eigeninitiative und „freiwillige Verbindlichkeit“ setzen – eine versprochene Verbesserung des Tierwohls im Allgemeinen ist hiervon wohl nicht zu erwarten. Häufig fehlende Kennzeichnung von Echtpelz

oder irreführend. Immer noch werden Fantasienamen für Pelztiere verwendet, um die Herkunft zu verschleiern. Zudem ist die Herstellung von Kunstpelz mitunter teurer als die Verwendung von Echtpelz. Dieser wird daher oft gar nicht oder aber fälschlich als Kunstpelz deklariert. Tier- und Verbraucherschützer fordern daher schon lange mehr Transparenz und eine strengere Durchsetzung der EU-Kennzeichnungsverordnung. © Jan Peifer

dokumentierten Missständen und Verstößen auf seinem Gelände gewusst zu haben – obwohl auch er auf dem Bildmaterial häufig zu sehen ist. Nach der Veröffentlichung der Undercover-Aufnahmen wurde der verantwortliche Subunternehmer sofort gekündigt. Zudem wurde die Zahl der pro Stunde geschlachteten Tiere gesenkt. Die ordnungsgemäße Betäubung soll künftig genau dokumentiert werden.

„Free Hugs“ für Passanten

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erkleidet als Hühner, Schweine und Rinder machen TierschutzAktivisten regelmäßig in den Fußgängerzonen deutscher Großstädte auf ihr Anliegen aufmerksam: Sie wollen das Leiden von Tieren in der industriellen Massentierhaltung an die Öffentlichkeit bringen. Die verkleideten Aktivisten umarmen Passanten und werben mit dem Motto „Meine Freunde ess´ ich nicht“. Damit möchten sie darauf hinweisen, dass auch sogenannte Nutztiere ein Recht auf Liebe und Zuneigung haben und diese genauso brauchen wie Katzen oder Hunde. Im vergangenen Jahr fand die Aktion bereits in Hannover, Hamburg, Berlin und Bonn statt, wo die Tierschützer mit offenen Armen begrüßt wurden. Weitere Aktionen für dieses Jahr sind bereits geplant.

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ekleidung mit Pelzbesatz ist oft falsch oder gar nicht gekennzeichnet. Dies hat nun erneut ein Test verschiedener Tierschutzorganisationen in München und Hamburg gezeigt. Fast 90% der untersuchten Kleidungsstücke waren fehlerhaft ausgezeichnet. So fehlte teilweise der vorgeschriebene Hinweis auf „nichttextile Bestandteile tierischen Ursprungs“, in vielen Fällen waren die Angaben falsch

© Jan Peifer

Wildkatze ist Wildtier des Jahres


+ + + NEWS + + + NEWS + +

aktuelles

Zusammengestellt von Jan Peifer

toten Hunde sollen nun Klarheit in den Fall bringen. Sollte sich herausstellen, dass ein Wolf für den Tod der Tiere verantwortlich ist, müsse dieser „der Wildbahn entnommen“ werden, bestätigte das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen gegenüber einer Zeitung. Wolfsichtungen nahe dicht besiedelter Gebiete sind in Sachsen keine Seltenheit, deshalb müsse der Fall genau beobachtet werden, um weitere Gefährdungen auszuschließen.

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as Oberlandesgericht Naumburg hat drei Tierschützer freigesprochen, nachdem diese in Mastbetrieben in Sachsen-Anhalt Missstände in der Massentierhaltung aufgedeckt und dokumentiert hatten. Zum ersten Mal begründete der Vorsitzende Richter diesen Freispruch damit, dass die aufgedeckten Missstände höher wiegen als der Hausfriedensbruch der Aktivisten. Denn dieser zeige, dass die Veterinärbehörden, zu deren Aufgaben auch die Kontrolle von Mastbetrieben und die Verhinderung bzw. Beseitigung von tierschutzrechtlich

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© Jan Peifer

relevanten Verstößen gehöre, ihrem Auftrag nicht nachgekommen seien. Das Engagement des Einzelnen aber sei gefragt, wenn die Behörden ihrer Arbeit nicht nachkämen – und die Aktivisten daher freizusprechen. Tierschutzrechtler und viele Tier- und Verbraucherschützer erhoffen sich von diesem Urteil eine Signalwirkung für zahlreiche weitere Prozesse, die die Agrarindustrie gegen ihre Kritiker führt. Hunde von Wolf getötet?

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m sächsischen Landkreis Görlitz sind nach den Weihnachtsfeiertagen zwei Hunde getötet worden. Die zerfleischten Überreste der Tiere wurden auf einer Weide gefunden. Derzeit ist noch unklar, ob die Angriffe einem Wolf oder einem Hybriden (Wolf-Hund-Mischling) zuzuordnen sind. Ein wolfsähnliches Tier sei in der Nähe der Fundorte gesichtet worden. Aufgestellte Fotofallen und eine Untersuchung der

Hunde und Katzen werden immer dicker er Bundesverband praktizierender Tierärzte schätzt, dass fast die Hälfte unserer Haustiere an Übergewicht leidet. Das ist nicht nur bei Menschen gefährlich, denn mit den überzähligen Kilos steigt auch bei Tieren das Risiko für Krankheiten. Diabetes, Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme oder Hautkrankheiten sind bekannte Folgen. Ein Grund hierfür ist falsche Tierliebe. Viele Tierbesitzer füttern ihre Lieblinge aus Zuneigung viel zu viel und zu oft. Tierärzte raten daher vor allem bei Vorerkrankungen, Anfälligkeiten oder Allergien zu speziell angepasstem Futter sowie einer Kombination aus ausgewogener Ernährung und Bewegung. Fachtierärzte für Ernährung bieten für betroffene Tierhalter spezielle Sprechstunden an. Wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Diät ist aber wie auch beim Menschen die Erkenntnis, dass mit dem Gewicht des Tieres etwas nicht stimmt. Eine anschließende (erste) Untersuchung beim Tierarzt sollte dann der erste Schritt sein. Kranke Tiere werden oft ausgesetzt

Schützlinge überfordert und entledigen sich ihrer in Stadtparks, an Autobahnraststätten oder stellen sie einfach dem nächsten Tierheim vor die Tür. Dieses Schicksal trifft auch viele exotische Tiere, die besondere Ansprüche an eine artgerechte Haltung haben, wie Schlangen oder Schildkröten. Das Aussetzen eines Tieres aber ist eine Straftat, die mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann – auch dies ist jedoch vielen Haltern nicht bewusst.

© Jan Peifer

Tierschützer trotz Hausfriedensbruchs freigesprochen

Negativpreis für herzlosestes Unternehmen

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ierrechtler haben dem Kaufhaus Breuninger den Negativpreis für das herzloseste Unternehmen verliehen. Breuninger steht in der Kritik, weil in den Warenhäusern der Kette Echtpelz im Sortiment geführt wird. Schon lange ist bekannt, dass mit der „Produktion“ von Pelz schlimmste Tierquälerei verbunden ist. Daher haben viele Händler, Labels und Modekonzerne Echtpelz bereits verbannt. Breuninger jedoch verwendet Pelze, die teils aus Finnland oder China importiert werden, wo Pelztiere unter grausamsten Bedingungen gehalten und getötet werden. Wie groß das Ausmaß von Leid und Qual wirklich ist, weiß dabei oft nur der Farmer, denn die genauen Lieferwege sind oft verschlungen und intransparent. Mit dem Negativpreis soll das Unternehmen dazu gebracht werden, auf Pelz zu verzichten und moderne Alternativen zu nutzen. Diese sind leistungsfähiger, leichter und vor allem tierleidfrei.

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ie Anschaffung eines Tieres ist mit viel Verantwortung und auch mit Kosten verbunden. Leider ist dies vielen Menschen noch immer nicht klar. Darauf weisen Tierärzte und Tierheime hin, die verstärkt mit kranken Tieren zu tun haben. Häufig sind Halter mit unerwarteten Krankheiten oder nötiger medizinischer Versorgung ihrer Mitgliederjournal

aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Protest hat Wirkung

Gänsereiten ohne Gans

© Jan Peifer

Im Rheinland und Ruhrgebiet gehört Karneval zu den Höhepunkten des Jahres. Mitunter hat der Brauch jedoch nicht nur schöne, sondern auch skurrile Auswüchse – wie lange Zeit das sogenannte Gänsereiten in Bochum. Kopfüber wurden dabei tote Gänse über einer Reitbahn aufgehängt. Die Teilnehmer der Veranstaltung reiten im Galopp unter ihnen her und versuchen, den Tieren den Kopf abzureißen. Wer diesen als Erster in der Hand hält, wird zum Gänsereiterkönig ernannt und von den Vereinsmitgliedern gefeiert. Ein Bericht von Jan Peifer

Das sogenannte Gänsereiten findet zukünftig ohne eine echte Gans statt.

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aktuelles

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ten auch mehrere Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und auch das Jugendschutzgesetz (denn das grausige Schauspiel zieht auch jugendliche Zuschauer an) nichts ändern. Bis im Jahr 2016 Bewegung in die Sache kam. Ein Tierschutzverein hatte versucht, vor dem Verwaltungsgericht Solche Bilder gehören der Vergangenheit an.

© Jan Peifer

Der Brauch des Gänsereitens geht zurück auf den spanisch-niederländischen Krieg im 16. Jahrhundert und ist ursprünglich wohl als Zeitvertreib von Soldaten entstanden. Er gilt bis heute vielerorts als Tradition und findet am Rosenmontag statt. Seit vielen Jahren regt sich Protest unter Tierschützern, die das Ritual als barbarisch, grausam und nicht zeitgemäß anprangern und sich für die Abschaffung einsetzen. Entsprechende Petitionen wurden von mehr als 100.000 Menschen unterschrieben, unzählige Demonstrationen sorgten immer wieder für Aufsehen. Viele Reitervereine ersetzten die toten Gänse daraufhin durch Attrappen aus Holz oder Gummi. Zwei Bochumer Gänsereiterclubs aber widersetzten sich den Bemühungen ihrer Gegner jahrelang und hielten an der echten Gans als Bestandteil des Wettbewerbs fest. Daran konn-

Gelsenkirchen eine Verfügung zu erreichen, die das Gänsereiten gerichtlich verbieten sollte. Diesem Antrag gaben die Richter nicht statt, sie verwiesen auf zeitliche Gründe und die kurz bevorstehende Veranstaltung in Bochum. Dennoch ließen sie deutlich werden, dass der Tod der Gänse für das Gänsereiten keinem vernünftigen Grund folge. Dieser aber ist nach dem Tierschutzgesetz als Voraussetzung für die Genehmigung einer Schlachtung unabdingbar. Ohne vernünftigen Grund darf ein Tier in Deutschland nicht getötet werden. Zwar wird auch das Fleisch der toten Gänse, die beim Gänse­reiten ihren Kopf herhalten müssen, zubereitet und verzehrt. Doch stand dieses Gänseessen nach Ansicht der Richter nicht im Fokus. Vielmehr galt dieser der zweifelhaften Ergötzung an der Misshandlung des toten Tieres oder mit anderen Worten: der Brauchtumspflege. Nach dieser Entscheidung hatte die Stadt Bochum zunächst angekündigt, das Verwenden echter Tiere für das Gänsereiten verbieten zu wollen. Von dieser Absicht allerdings verabschiedete sich die Ordnungsbehörde schnell. Auch 2017 fand das Gänsereiten in Bochum sehr zur Unbill der Veranstaltungsgegner wieder mit echten Gänsen statt. Die Tierschützer kündigten umgehend das Beschreiten des weiteren Rechtsweges an. So wollten sie u.a. gegen das Veterinäramt vorgehen, welches im Falle einer erneuten Genehmigung durch die Stadt zum Einschreiten hätte gezwungen werden sollen. Eine überraschende Einigung der Gänsereitervereine und der Tierschützer setzte dem aufgeflammten Rechtsstreit nun ein Ende. Eine interne Befragung unter den Mitgliedern der beiden betroffenen Gänsereitervereine führte letztendlich die Entscheidung herbei, künftig auf Attrappen zurückzugreifen. Nach Einschätzung lokaler Medien soll


aktuelles

damit sichergestellt werden, dass die Tradition des Gänsereitens weiter bestehen kann – ohne den Unmut und Protest der Tierschützer auf sich zu ziehen. Diese Entscheidung stieß sowohl auf Seiten der Gegner wie auch der Befürworter des Gänsereitens auf großen Zuspruch. Das Verfahren wurde eingestellt. Das lange Ringen um das Gänsereiten ist ein gutes Beispiel dafür, dass Tierschutz- und Tierrechtsarbeit mitunter einem Kampf gegen

Windmühlen gleicht. Denn der Tierschutz ist seit über einem Jahrzehnt im Grundgesetz verankert, er hat Verfassungsrang und sollte über jeden Zweifel erhaben sein. Dennoch ist der Einsatz für die Tiere an so vielen Stellen unverzichtbar und würde ohne die vielen Unterstützer in der Bevölkerung im Rechtsstreit oft leer ausgehen. Der Fall des Bochumer Gänse­ reitens zeigt auch, dass sich ein lan-

ger Atem lohnt. Am wichtigsten aber ist wohl die Erkenntnis, dass auch Traditionen immer wieder hinterfragt werden sollten, dass sie ein überholtes Verhalten nicht unüberlegt rechtfertigen können und dürfen. Insbesondere im Umgang mit Tieren dürfen wir dies nie vergessen – hieran immer wieder zu erinnern, ist eine der wichtigsten Aufgaben der vielen Tierschutzund Tierrechtsorganisationen unserer Zeit.

mensch & tier gibt es jetzt im Appstore!

App App, hurra! aktion tier ist jetzt auch im Appstore von Apple mit einer eigenen App vertreten: Wir stellen das „mensch & tier“ Journal dort ab sofort als App zur Verfügung. Unser Vereinsjournal kann so ganz bequem auf dem iPad oder iPhone installiert und gelesen werden. Hat man die App einmal heruntergeladen, bekommt man Zugriff auf alle Ausgaben ab dem Jahr 2017 und kann nach Herzenslust in unseren Artikeln stöbern. Die neueste Ausgabe des mensch & tier ist dann pünktlich zur Veröffentlichung des Magazins in der App zu finden – manchmal sogar schon etwas früher! Ein Bericht von Sandy Both

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Zunächst ist die App aus­schließ­ lich für AppleNutzer (d.h. iPhone, iPad) verfügbar. Die Version für Android- Geräte (z.B. SAMSUNG-Handys oder -Tablets) ist bereits in der Testphase, sodass wir hoffen, bald auch den Nutzern mit Android basierten Betriebssystemen unsere neue App zur Verfügung stellen zu können. Mit unserem neuen, digitalen Angebot möchten wir nicht nur denjenigen entgegenkommen, die das Smartphone oder Tablet der gedruckten Zeitung vorziehen. Wir bieten damit auch eine papier- und portosparende Alternative zu unserem Printmagazin an

und reduzieren die Kosten für den Verein. Wenn auch Sie zukünftig auf die gedruckte Ausgabe des „mensch & tier“ verzichten möchten, teilen Sie dies gern unserer Mitgliederbetreuung mit. Sie können es einfach einmal ausprobieren; eine neuerliche Umstellung zurück auf das Printmagazin ist jederzeit möglich. Hier können Sie die App herunterladen: https://itunes.apple.com/gb/ app/mensch-tier-magazin/ id1287478872?mt=8

Schreiben Sie uns! Wir sind sehr an Feedback interessiert. Wie finden Sie unsere

App? Ist alles gut lesbar? Kommen Sie mit der Navigation zurecht? Treten Fehler auf? Haben Sie Anregungen und Verbesserungsvorschläge für uns? Über Ihre Hinweise freuen wir uns jederzeit per E-Mail an internet@aktiontier. org. aktion tier jetzt auch auf INSTAGRAM Noch etwas ist neu: aktion tier e.V. ist nun auch auf der Social Media Plattform „Instagram“ vertreten. Damit möchten wir vor allem unsere internationalen Mitglieder ansprechen, denn INSTAGRAM ist der erste englischsprachige Informationskanal von aktion tier. Unter @aktiontier finden Sie uns auf Instagram.

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Die Reise der Pinguine Teil 2

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Jacquet und sein Team drehten sind wir ja Raubtiere, und daher größtenteils in 4K-Ultra-HD-Auf­ sollte sie eigentlich vor uns fliehen. lösung und setzten dabei auch Aber die Kaiserpinguine haben Drohnen und Tauchboote, die mit unsere Anwesenheit nicht nur hinKameras ausgestattet waren, ein. genommen, sie waren sogar richtig So entstanden sensationelle, noch neugierig und haben sich uns genänie dagewesene Bilder. Luc Jacquet: hert. Es sind wahrhaft einmalige „Zwölf Jahre nach DIE REISE DER Tiere. Für mich gibt es keine schönere Erinnerung, als PINGUINE sah ich bei auf dem Packeis zu unserer Expedition ich fasziniert an spazieren und dabei „Wild-Touch Antdiesen Tieren einen Kaiserpinguin arctica“ endlich die einfach alles: als Gefährten zu haKaiserpinguine wieihr Charisma, ihre innere ben, der ein Stück des der. Ich fühlte mich Ruhe, ihre stolze Haltung Weges mitgeht. Es immer noch so sehr und ihre Verhaltensweisen, war ein unglaubliches zu ihnen hingezogen die den unseren doch so Privileg, das Abenwie damals. Vor alähnlich sind. teuer fortzusetzen, lem ihre Silhouette und es ist jetzt auch erinnert von weitem so sehr an die eines Menschen, mein Privileg, diese Eindrücke mit dass es einen richtig irritiert. Mit Ihnen, dem Publikum, zu teilen…“ den Kaiserpinguinen in Berührung Der technische Fortschritt erlaubzu kommen, ist nicht einfach eine Beobachtung, es ist eine viel tiefer te es uns, wahrhafte unglaubliche gehende Begegnung. Sie sind so zu- Bilder zu machen, 360-Grad-Auftraulich uns gegenüber. Eigentlich nahmen und auch einen Filmton

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© Daisy Gilardini

Ein Wiedersehen mit der Antarktis: Zwölf Jahre, nachdem Regisseur Luc Jacquet mit seinem Dokumentarfilm „Die Reise der Pinguine“ den Oscar ® gewann, kehrt er in die Heimat der Kaiserpinguine zurück. „Die Reise der Pinguine“ gehört mit über 25 Millionen Zuschauern weiterhin zu den weltweit erfolgreichsten Naturdokumentationen. Auch in Deutschland erzielt der Film mit 1,4 Millionen Zuschauern für eine Doku einen bis dahin ungeahnten Erfolg. Die Faszination für die einzigartigen Bewohner der Antarktis hat Jacquet nie losgelassen, und so organisierte er erneut eine Expedition ins ewige Eis, die sich im Herbst 2015 auf den Weg machte, über Monate hinweg unter extremsten Bedingungen das Leben in diesem einzigartigen Ökosystem zu filmen, das wie kaum ein anderes unmittelbar vom Klimawandel bedroht wird. Ein Filmtipp mit Gewinnspiel von aktion tier – menschen für tiere e.V.

Die Welt der Pinguine ist in akuter Gefahr Die Meeresströmungen ändern sich und damit auch die Bewegungen des Eises; was manchen Arten einen Vorteil bringt, schädigt gleichzeitig andere. Nach Jahrhunderten hat es in der Antarktis erstmals geregnet – für die Küken eine tödliche Gefahr, denn in den ersten Lebensmonaten ist ihr Gefieder noch wasserdurchlässig, und wenn sie durchweichen, frieren sie im wahrsten Sinne des Wortes ein und sterben... Und wenn durch steigende Temperaturen in der Antarktis mehr Vegetation entsteht, würde das ganze Ökosystem zusammenbrechen.

zu bekommen, der einen noch viel stärker als zuvor in die Szenerie hineinzieht. Die eigentliche Heldentat leisteten aber die Taucher unter der


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Im Durchschnitt werden die Tiere etwas über einen Meter groß. Sie gehören wie alle Vögel zum Stamm der Wirbeltiere und können dort überleben, wo keine andere Spezies lebt. Jedes Jahr zu Beginn der Wintersaison, wenn alle andere Tiere die Region nach dem kurzen Sommer wieder verlassen haben, kehrt der Kaiserpinguin auf den Weißen Kontinent zurück, um seine Jungen zur Welt zur bringen – so wie seit Abertausenden von Jahren. Im tiefsten antarktischen Winter, wenn nicht mehr als Dämmerlicht den Tag erhellt und die Kälte extrem ist, schlüpft das Pinguinküken aus seiner Schale. Es ist Juli. Das Küken bleibt in der Bauchfalte seines Vaters vor den Elementen geschützt und wartet dort warm und trocken auf die Rückkehr der Mutter, die zum Ozean aufgebrochen ist, um dort zu fressen und Vorräte zu sammeln. Sollte sich ihre Rückkehr verzögern, dann kann das Männchen, auch wenn es selbst schon seit vier Monaten hungert, noch eine letzte Reserve aktivieren, um dem Küken seine erste Mahlzeit zu verabreichen. Einige Tage nach der Geburt des Kükens ist die Mutter zurück. Das Pinguinpaar erkennt sich durch die Stimme wieder. Die Mutter und ihr Kind sehen sich dann zum ersten Mal und lernen die Stimme des anderen kennen.

Mit äußerster Vorsicht übergibt das Männchen das Küken der Mutter und macht sich seinerseits zum Wasser auf. Die Eltern wechseln sich bei der Pflege des Kükens ab und bilden einen regelrechten Pendelverkehr zwischen Brutkolonie und Ozean. Das geht einen ganzen Monat lang so: Der eine Elternteil hält das immer noch sehr anfällige Küken warm, während der andere Pinguin Krill, Fische und Tintenfische jagt. Ende August, wenn es gerade einmal einen Monat alt ist, kann das Küken seine Körpertemperatur selbst regulieren. Die Eltern können es von nun an allein in der Kolonie zurücklassen. Um sich warmzuhalten, stellen sich die Pinguine eng zusammen auf und formen eine sogenannte Creche; und im Rhythmus der Beutezüge seiner Eltern wächst das Junge heran. Der Oktober bringt den langersehnten Frühling. Es fängt an

zu tauen. Und die kleinen grauen Federbälle fangen an, vorwitzig zu werden. Dabei plagt sie ein heftiger Juckreiz – sie versuchen durch Scheuern, die Überreste des Babygefieders abzustreifen. Nach wenigen Wochen ist dadurch die ganze Pinguinkolonie von grauem Federflaum überzogen. Das nunmehr herangewachsene Küken ist jetzt bereit für die Reise zum offenen Meer. Nach und nach stellen die Eltern das Füttern ein und verlassen die Kolonie, und nachdem das Junge eine Weile ziellos umhergeirrt ist, bricht es schließlich zum Rand des Packeises auf. Dort vergehen noch einige Tage, bis es sich tatsächlich traut, den großen Sprung zu wagen. Und schließlich hüpfen sie ins Wasser! Schon nach wenigen Minuten sind die Tiere, die ja nichts anderes als das Leben auf dem Eis kannten, zu herausragenden Schwimmern geworden und erobern die Meere.

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Sein Lebenszyklus und sein Instinkt

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Leitung von Laurent Ballesta, der nicht nur Meeresbiologe, sondern auch die weltweite Nummer Eins in Sachen Unterwasserfotografie ist. Unseren Tauchern gelang eine Weltpremiere: Zum allerersten Mal führten sie eine Reihe von Tauchgängen bis in 70 Meter Tiefe im antarktischen Ozean durch – bei einer Wassertemperatur von -1,8°...! Dank der Aufnahmen, die wir bei diesen Tauchgängen gemacht haben, sehen wir nun die Pinguine im Wasser; in ihrem wahren Element. Dort sind sie Wesen von höchster Eleganz, virtuose Schwimmer, die perfekt an das Leben im Ozean angepasst sind.

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Die Antarktis – der Weiße Kontinent Die Antarktis bedeckt den Südpol. Sie erstreckt sich über 14 Millionen km2 und ist damit ungefähr 40 Mal so groß wie Deutschland. Die Antarktis ist gigantisch, und sie ist alles andere als einladend. Das liegt zunächst an den Entfernungen – sie ist knapp 1000 Kilometer von Südamerika entfernt und 2000 Kilometer von Neuseeland. Das Packeis, das die antarktische Landmasse und das Meer drum herum bedeckt, ist in den 34 Millionen Jahren, seit die Antarktis vereiste, nie komplett verschwunden. An manchen Stellen ist die Eiskappe so hoch, dass sie im Vergleich sogar den Montblanc überragen würde; das dort vorhandene Eis macht allein 80 Prozent der Süßwasserreserven der Erde aus.

Jetzt als DVD, Blu-ray, 4K Ultra HD Blu-ray und Video on Demand erhältlich!

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Sie verbringen die ersten Lebensjahre komplett im Wasser und legen dabei tausende von Kilometern zurück. Und irgendwann, Jahre später, kehrt dieses Küken, geleitet von uns unbekannten Kräften, eines Tages im April genau zur selben Zeit wie seine Artgenossen auf den Weißen Kontinent zurück, um sich seinerseits zu vermehren.

aktion tier Gewinnspiel Machen Sie mit bei unserem Gewinnspiel, und gewinnen Sie eine von insgesamt drei zu verlosenden DVDs des Films „Die Reise der Pinguine Teil 2“.

Vielen Dank an Universum Film für die Bereitstellung der Preise!

Beantworten Sie folgende Gewinnspielfrage: In welchem Monat beginnt in der Antarktis der Frühling?

a) Im Mai b) Im Oktober c) Im März

Senden Sie Ihre Lösung zusammen mit Ihrem vollständigen Namen und Ihrer Anschrift bis zum 7. Mai 2018 an*: aktion tier – menschen für tiere e.V.

Stichwort:

„Die Reise der Pinguine Teil 2“ Kaiserdamm 97 14057 Berlin

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*Wir versichern, dass alle persönlichen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an Dritte weitergeleitet werden. Mitarbeiter von aktion tier – menschen für tiere e.V. und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Namen der Gewinner werden im nächsten Journal bekannt gegeben und die Gewinne versandkostenfrei zugeschickt.

Der Instinkt dieser Tiere ist ebenso geheimnisvoll wie faszinierend. Sie spüren Dinge kommen, sehen Gefahren voraus und wissen genau, welchen Weg sie nehmen müssen. Der Instinkt ist angeboren und unabänderlich. Wie genau diese Verhaltensweisen von Generation zu Generation weitergegeben werden, ist nach wie vor nicht geklärt, und doch ist es genau dieses Verhalten, das eine Art ausmacht. Der Instinkt drückt sich in spontanen, oft sekundenschnellen Handlungen aus. Grundsätzlich ist der Instinkt ein Mittel der Arterhaltung. Was bei niederen Tieren das ganze Leben bestimmt, scheint bei weiter entwickelten Spezies an Bedeutung zu verlieren, und umso wichtiger wird das, was das einzelne Individuum sich durch Erfahrung aneignet.


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Seit dem 15. März 2018, zehn Jahre nach dem sensationellen Erfolg von UNSERE ERDE, der in Deutschland 3,8 Millionen Zuschauer begeisterte, läuft die Fortsetzung UNSERE ERDE 2 in den Kinos – mit spektakulären Bildern, wie man sie noch nicht gesehen hat! Günther Jauch, als Sprecher der deutschen Fassung, nimmt uns mit auf eine unvergessliche Reise um die Welt und enthüllt unglaubliche Wunder der Natur und der Tierwelt. Im Laufe eines einzigen magischen Tages, folgen wir der Sonne von den höchsten Bergen bis hinunter zu den entlegensten Inseln, von exotischen Regenwäldern bis hinein in karge Wüsten. Ein Gewinnspiel von aktion tier – menschen für tiere e.V.

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UNSERE ERDE 2

Der tägliche Energieverbrauch eines Kolibris ist in Bezug auf seine Größe sehr hoch. Er liegt zwischen 3,1 und 7,6 Kalorien pro Tag. Das klingt nach nicht viel. Wenn Menschen aber den Stoffwechsel eines Kolibris hätten, müssten sie 155.000 Kalorien täglich zu sich nehmen. Das ist etwa 77mal so viel, wie die meisten Menschen essen.

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UNSERE ERDE 2 – seit 15. März 2018 im Kino!

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UNSERE ERDE 2 lässt uns tief in die unterschiedlichsten Lebensformen auf unserem Planeten eintauchen und ihren Alltag hautnah und intensiver als jemals zuvor miterleben. In den Hauptrollen: ein Zebrafohlen, das gemeinsam mit seiner Mutter einen reißenden Fluss überquert. Ein Pinguin, der jeden Tag heldenhaft einen lebensgefährlichen Weg zurücklegt, um seine Familie mit Nahrung zu versorgen. Eine Familie von Pottwalen, die es liebt, vertikal treibend zu dösen und ein Faultier, das

Ein Panda verdaut nur 17 Prozent von den 9 bis 11 Kilo Trockenfutter, das er täglich zu sich nimmt.

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Faultiere haben zusätzliche Halswirbel, einige Arten können deshalb ihren Kopf um bis zu 270 Grad drehen. Das hilft ihnen dabei, nach Futter zu greifen, ohne ihren trägen Körper bewegen zu müssen. Darüber hinaus können sie dadurch beim Schlafen ihren Kopf auf ihrem Brustkorb ruhen lassen.

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der Liebe hinterherjagt. Mit Humor, Intimität, großen Gefühlen und einem umwerfenden Gespür für prächtige und brillante Kinobilder erzählt dieses bezaubernde Leinwandabenteuer für die ganze Familie auf spektakuläre Weise, wie jeder einzelne Tag mit noch nie gesehenen Dramen und Wundern praller gefüllt ist, als man es sich je hätte vorstellen können.

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Das Herz einer Giraffe wiegt etw a 11 Kilogramm, ein größeres hat kein Landsäugetier. Jede Minute pumpt dieses Herz 60 Liter Blut , der Blutdruck ist dabei doppelt so hoch wie der eines Durchschnittsmenschen .

KEDI – von Katzen und Menschen

Unsere Gewinner! In mensch und tier, Ausgabe 4 2017, stellten wir den Film „KEDI – von Katzen und Menschen“ vor und verlosen drei limitierte DVDs des Films. Die Gewinnspielfrage lautete: In welchem Land wurde der Film Kedi – von Katzen und Menschen gedreht? a) In Griechenland b) In der Türkei c) In Island 14

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Die richtige Antwort war: b) in der Türkei. Je eine limitierte DVD des Films geht an:

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Amelie Klaer, 01454 Radeberg Ingrid Grimm, 38102 Braunschweig Martina Schwarz-Jüngling, 68723 Schwetzingen

Die DVD wird Ihnen zugesandt. Wir sagen herzlichen Glückwunsch, und vielen Dank fürs Mitmachen!


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aktion tier Gewinnspiel Gewinnen Sie zwei von insgesamt sechs Kinokarten für „Unsere Erde Teil 2“ und eine DVD! Unsere Gewinnspielfrage: Welches Tier jagt der Liebe hinterher?

a) Ein Esel b) Ein Faultier c) Ein Pinguin

Senden Sie Ihre Lösung zusammen mit Ihrem vollständigen Namen und Ihrer Anschrift bis zum 7. Mai 2018 an*: aktion tier – menschen für tiere e.V.

Stichwort:

„Unsere Erde Teil 2“ Kaiserdamm 97 14057 Berlin

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*Wir versichern, dass alle persönlichen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an Dritte weitergeleitet werden. Mitarbeiter von aktion tier – menschen für tiere e.V. und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Namen der Gewinner werden im nächsten Journal bekannt gegeben und die Gewinne versandkostenfrei zugeschickt.

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Unnötige Oster-Tradition

© Jan Peifer

Das Schreien der Lämmer

Lammfleisch ist gerade zu Ostern sehr beliebt, die Nachfrage steigt massiv.

Für viele Menschen gehört zum Osterfest ein Lamm. Ob als Schokoladenfigur, Kuchen oder Braten. Ein Lamm symbolisiert Verletzlichkeit und Unschuld und steht im christlichen Glauben für Jesus Christus, das Lamm Gottes. Die Bibel kennt das Lamm als traditionelles Opfertier, welches auf dem Altar geweiht und Gott als Opfer dargebracht wurde. Auch wenn dieser christlich-religiöse Hintergrund heutzutage vielerorts keine große Rolle mehr spielt, ist das Lamm bis heute untrennbar mit dem Osterfest verbunden. So wundert es nicht, dass die Osterzeit die absatzstärkste Zeit des Jahres für Lammfleisch ist. Ein Bericht von Jan Peifer

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Etwa 700 Gramm Lammfleisch konsumiert ein deutscher Verbraucher jährlich im Durchschnitt. Rechnet man den Verbrauch von Schaf- und Ziegenfleisch hinzu, so lag der Konsum im Schnitt der letzten Jahre bei rund 1 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Im europäischen Vergleich liegen die Deutschen damit fast auf dem letzten

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Platz. Schafe (und Lämmer) werden hierzulande nicht hauptsächlich zur Fleischerzeugung gezüchtet. Die Gewinnung von Wolle und insbesondere in nördlichen und Küstengegenden die Landschaftspflege etwa auf Deichen sind oft wichtigere Gründe für die Haltung von Schafen.

ben, da Schafe anders als Schweine oder Geflügel bei uns (noch) nicht in großem Stil in der Massentierhaltung leben. Ein trauriges Ende im Schlachthof wird ihnen dadurch aber nicht erspart.

Mehr als die Hälfte des verzehrten Lammfleischs wurde und wird aus dem Ausland importiert, hauptsächlich aus Neuseeland und 70.000 Tonnen Lamm-, SchafGroßbritannien. Die meisten Schaund Ziegenfleisch werden in fe leben in Neuseeland, Australien Deutschland pro Jahr verzehrt und China. Und diese Länder exDies spiegelt sich auch in Zahlen portieren nicht nur in die EU. Zu wider: 2015 wurden rund 1,5 Millio- den größten Abnehmern zählen nen Lämmer, Ziegen und Schafe in die Länder des Vorderen Orients und Nordafrika. Auch Deutschland geschlachhier hat die Nachfratet (zum Vergleich: ge nach Lammfleisch Jedes Jahr sterben in Wer auf den Braten gar nicht verzichten einen religiösen Hindeutschen Schlachthömöchte – auch hier tergrund. Eine Rinfen knapp 60 Milliogibt es tolle vegetaderzucht ist in großem nen Schweine). Insgerische Alternativen. LeStil nicht möglich, samt verzehrt wurden ckere Ideen finden Sie Schweine gelten im rund 70.000 Tonnen auch in diesem Heft! islamischen Glauben Lamm-, Schaf- und als unrein. Besonders Ziegenfleisch. Aus inzum Opferfest, dem ländischer Schlachtung stammten dabei nur 31.000 Tonnen. höchsten islamischen Fest, ist der Damit lag der sogenannte Selbst- Bedarf an Schaf- und Lammfleisch versorgungsgrad bei gerade einmal hoch. Da die Tiere nach den reli45 %. Einheimisches Lammfleisch giösen Vorschriften geschächtet, stammt meist aus kleineren Betrie- also ohne Betäubung geschlachtet


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werden, werden vor allem lebende Tiere importiert. Diese werden auf dem Seeweg in riesigen Viehtransportschiffen verfrachtet, die immer wieder für Schlagzeilen sorgen und nicht nur bei Tierschützern Wut und Entsetzen provozieren. Ein Transport zählt oft über 100.000 Tiere, die für mehrere Wochen zusammengepfercht und schließlich nach Asien und Europa weiterverkauft werden. Die Missstände, unter denen Tiere während der viel bekannteren Viehtransporte im LKW leiden müssen, finden sich auch auf den Schiffen, nur in noch größerem Ausmaß. Unter erdrückender Enge, teils größter Hitze und bei fehlendem Wasser und Futter harren die Tiere auf dem Weg zu ihrer eigenen Schlachtung aus, viele von ihnen überleben diesen Weg nicht. Eine eingeplante „Verlustrate“ von etwa 2 % während der Transporte zeigt die Alltäglichkeit des Todes. Oft liegt die Sterbequote deutlich höher.

Das Desaster des „Cormo Express“ Vor einigen Jahren sorgte die Cormo Express für einen der schlimmsten bekannt gewordenen Vorfälle. Das Transportschiff hatte 58.000 Schafe an Bord und war auf dem Weg von Australien nach Saudi Arabien, als unter den Tieren eine Viruserkrankung ausbrach. Als Saudi Arabien das Einlaufen des Schiffes verhinderte, folgten fast 30 weitere Länder, die die Anlandung verweigerten. Erst nach mehr als zwei Monaten auf See konnte ein Hafen in Eritrea gefunden werden; zu diesem Zeitpunkt waren schon 6.000 Tiere auf dem Schiff verendet. Das Desaster der Cormo Express sorgte für weltweite Proteste und zog Konsequenzen nach sich. Über Transporte muss seither genau Buch geführt werden, Schiffstransporte aus Australien müssen von einem Veterinär begleitet werden, wenn die Aufsichtsbehörde dies bestimmt. Australien erließ ein

umfassendes Regelwerk. Weil viele weitere Staaten aber keine oder nur sehr niedrige gesetzliche Standards für Tiertransporte haben, geht das Massensterben immer weiter. Zwar sind die EU-Gesetze bei weitem strenger. So werden Lebend-Exporte aus der EU nicht mehr subventioniert. Doch auch bei uns ist die Nachfrage nach Lammfleisch und auch nach lebenden Tieren höher als das Angebot. Woher diese Tiere stammen, ist nicht immer sicher. Wer die dafür nötigen grausamen Tiertransporte und die Lamm­ fleischindustrie insgesamt nicht unterstützen möchte, der sollte zum Osterfest für Gäste und Familie nur gebackenes Lamm aus süßem Teig auftischen.

Das junge Sterben für Lammfleisch.

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Die Schlachtbank eines Lämmerschlachthofs.

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aktion tier-Tierheim Accion del Sol, Teneriffa, Spanien

Eine Schülerreise der besonderen Art

Wir sind eine Evangelische Oberschule in einem kleinen erzgebirgischen Dorf in Sachsen. Mein Name ist Katrin Lange, und ich unterrichte das Fach Biologie an unserer Schule. In diesem Schuljahr halte ich auch den Neigungskurs „Tierhaltung“. Diesen besuchen 40 Schüler der Klassen 7-9. Ich möchte den Schülern die artgerechte Tierhaltung von Hausund Nutztieren näherbringen, aber auch unsere Schultiere gut versorgt wissen. Atlasspinner, Bartagame, Gottesanbeterinnen, Rosenkäfer und Achatschnecken u.v.m. waren oder sind Gäste an unserer Schule. Das belebt einerseits den Unterricht, andererseits lernen die Schüler Verantwortung zu tragen. Ein Bericht von Katrin Lange

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Für meinen Neigungskurs suchte ich Informationsmaterial zum Thema „Tierschutz“. Dabei bin ich durch Zufall auf die Seite von akNeigungskurse sind aus den folgenden sieben Bereichen zu entwickeln: -

Naturwissenschaft und Technik Sprache und Kommunikation Kunst und Kultur Gesundheit und Sport Informatik und Medien Soziales und gesellschaftliches Handeln - Unternehmerisches Handeln

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tion tier gestoßen und las mit Begeisterung den Artikel von einer Schülergruppe, welche im Tierheim Teneriffa geholfen hat. KurzentSpendenaktion für das aktion tier Tierheim auf Teneriffa Am 27. Januar veranstalteten die Schüler der Evan­gelischen Schule eine Spendenaktion zugunsten des Tierheims auf Teneriffa. Zusammengekommen sind rund 200 Euro! Verkauft wurden Muffins, aber auch selbstgebackene Hunde-, Pferde- und Katzenleckerlis. Vielen Dank für den Einsatz!

schlossen schrieb ich an die Leiterin Frau Gonzalez und bekam eine positive Rückmeldung. Nach einem Telefonat und einigen E-Mails stand für mich fest, dass ich das für meine Schüler organisieren möchte. Die Schulleitung gab mir ihr Einverständnis (unsere Schulleiterin fliegt ebenfalls mit). Ich brauchte Schüler, die sich engagieren wollen und Eltern, die diese Aktion mittragen und ein Flugzeug, welches uns nach Teneriffa bringt. Elf Schüler/ innen der Klassen 8 und 9 wurden ausgewählt und warten nun schon voller Vorfreude auf den Beginn der Reise. Am 2. April starten wir von Leipzig aus nach Teneriffa, um uns für eine Woche in Sachen Tierschutz zu engagieren. Bis dahin wollten wir natürlich nicht untätig sein, und deshalb organisierten die Schüler zum „Tag der offenen Tür“ Ende Januar an unserer Schule eine Spendenaktion. Neben Aufklärung in Sachen Tierhaltung und Tierschutz, haben wir auch selbstgebackene Leckerlies für Hund und Katz verkauft. Einen Teil der Einnahmen werden wir an aktion tier spenden, und den Rest nehmen wir mit nach Teneriffa, um ihn vor Ort zu überreichen. Nun stellt sich auch der eine oder andere die Frage: Warum hilft man nicht in deutschen Tierheimen? Nun, auch da sind wir schon durch Futterspenden, Schülerpraktika, Schülerjobs oder ehrenamtliche Hilfe aktiv geworden. Die Chance, auf Teneriffa im Tierheim zu helfen, wird für unsere Schüler eine Erfahrung werden, die sie nicht so schnell vergessen werden!


projekte

aktion tier Zossen, Brandenburg

Ein kleines Weihnachtswunder … „Stiff“, ein einjähriger AmericanStaffordshire-Terrier, wurde von seinem freudestrahlenden Besitzer bei uns im Tierheim abgeholt. Ein halbes Jahr hatten sich Herr S. aus Mecklenburg-Vorpommern und sein Hund nicht mehr gesehen. Im Dezember sind die beiden gemeinsam zurück in die Heimat gefahren. Ein Bericht von Myriam Laser

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Herr S. hatte seinen Hund bereits im Mai 2017 als vermisst gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war er aufgrund einer Geburtstagsfeier zu Besuch in der Hauptstadt. Stiff nahm er mit, denn er wollte den Hund nicht allein Zuhause lassen. Kurzerhand nutzte der junge Rüde eine Gelegenheit und büxte aus. Mehrere Tage suchten Herr S. und seine Freunde vergeblich nach dem Tier. Stiff war vorbildlich gechippt und registriert worden, doch leider brachte auch die Suchmeldung keinen Erfolg. Herr S. musste traurig ohne seinen Hund wieder nach Hause fahren. Fundtiere dürfen nicht einfach behalten werden! Stiff war unterdessen in Berlin aufgegriffen worden. Herr Z. nahm das Tier bei sich auf, allerdings ohne eine Fundmeldung zu machen oder wenigstens den Chip des Hundes auslesen zu lassen. An dieser Stelle seien einige mahnende Worte gesagt: So nett es auch ist, einem herrenlosen Tier Zuflucht zu gewähren, so darf man dieses dennoch nicht einfach behalten. Wer ein „verlorenes“ Tier an sich nimmt, muss es unverzüglich bei der Polizei oder beim Ordnungsamt abgeben. Denn gemäß dem im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankerten Fundrecht sind die geltenden Vorschriften für Fundsachen auch auf Tiere anzuwenden. Meldet sich der rechtmä-

ßige Eigentümer des Tieres innerhalb von sechs Monaten nach der Fundtieranzeige, muss das Tier an ihn zurückgegeben werden. Im Fall von Stiff brachte leider erst der Zufall Hund und Herrchen wieder zusammen. Als Herrn Z. bei einer Kontrolle durch das Ordnungsamt Potsdam die nötigen Papiere für den American-Staffordshire-Terrier fehlten, nahm das Amt Stiff in Verwahrung und brachte ihn zu uns ins Tierheim nach Zossen, bis Herr Z. alle Auflagen erfüllt hatte. Hier prüften wir den Chip von Stiff, und schließlich fiel auf, dass das Tier überraschenderweise gar nicht auf Herrn Z. registriert war! In einem Gespräch mit Herrn Z. stellte sich dann heraus, dass er das Tier gefunden hatte. Wir hielten umgehend Rücksprache mit dem Ordnungsamt Potsdam und nahmen Kontakt zu Stiffs eigentlichen Halter auf, der sich noch am gleichen Tag mit dem Ordnungsamt und uns in Verbindung setzte und den Hund überglücklich bei uns abholen konnte.

Lasst eure Tiere chippen! Ohne dies wäre Stiff vermutlich nie wieder nach Hause gekommen und sein Besitzer auf ewig in Ungewissheit geblieben. Ein Fundtier muss immer dem Ordnungsamt oder der Polizei gemeldet werden. Das ist Pflicht – nicht nur aus Rücksicht auf Tier und Besitzer, die wieder zusammenfinden möchten, sondern auch gesetzlich. Wir freuen uns, dass Herr S. und sein Stiff ein gemeinsames Weihnachtsfest verbringen durften. Ein echtes kleines Weihnachtswunder 2017!

Eine Geschichte mit Happy End für Hund und Herrchen, die dennoch zwei wichtige Botschaften enthält: Mitgliederjournal

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aktion tier-tierrettung münchen e.V.

365 Tage im Jahr im Einsatz Ein Igel im Bierkasten An einem Nachmittag ging bei der Tierrettung München ein dringender Notruf aus der Hansastraße ein, der mich und meine Kollegin erreichte. Von Dr. med. vet. (Univ. Budapest) Gabor Horvath Was war passiert: Eine Mitarbeiterin des NABU und ein Mitarbeiter des REWE Marktes hatten einen Igel in einem Bierkasten so schwer eingeklemmt gefunden, dass das arme Tier sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Befreiung mit Gartenschere und Zange aus dem Bierkasten. Schnell erreichten wir unseren Einsatzort! Als wir den kleinen Patienten untersuchten, war uns so- nen, so dass wir das Tier vorsichtig „herausschälen“ fort klar, dass außer dieser prekären Zwangslage dem konnten. Nach Gabe von Schmerzmitteln und einer kleinen stacheligen Patienten sonst nichts fehlte. Doch stärkenden Infusionslösung und einer gleichzeitigen für seine Befreiung mussten wir gleich zu schwerem Behandlung gegen Ungeziefer, konnte der Igel gleich Gerät greifen: Mit Hilfe einer Gartenschere und ei- in der Nachbarschaft in einer Grünanlage in die Freiner Zange konnten wir Teile des Bierkastens entfer- heit entlassen werden.

Unsere Jungtierpatienten

so dass wir ihnen schnell mit Wärme und Elektolytlösung helfen konnten. Die beeindruckenden Tierchen konnten wir nach der Erstversorgung ins Tierheim bringen.

Wie in jedem Jahr hatten wir auch 2017 viele Jungtierpatienten, die verletzt, krank oder geschwächt aufgefunden worden sind. Die „SaiAuch ungewöhnlich und sehr niedson“ beginnt meistens im März mit lich waren die kleinen verwaisten Jungvögeln und endet im Dezember Säger, die uns als Stockentenküken mit Igelbabys. Manche Tierarten segebracht wurden. Sie unterscheiden sich deutlich durch ihre Schnäbel und hen wir sogar das ganze Jahr über die Tarnfärbung von den häufigen wie z.B. Tauben, die bei entspreStockentenjungen. Die Waisenkinder chender Witterung sogar im Winter waren gesund und fit, was sie als Baumhöhlenbrüter schlüpfen. Typische Patienten sind auch verletzte durch eindrucksvolles Hochspringen und Festkrallen oder kranke Eichhörnchen- und Kaninchenbabys an der Käfigwand zeigten. So kamen sie gar nicht erst sowie junge Krähen, viele Singvogelnestlinge und -ästlinge und kleine Stockenten. Verwaiste Sägerküken Von Malgorzata Horvath Unterkühlte Maulwürfe Die Arbeit bei der Tierrettung München bietet immer wieder Abwechslung. So hatten wir zum Beispiel als außergewöhnliche Patienten einen Wurf kleiner Maulwürfe. Die Kleinen waren dehydriert und unterkühlt,

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projekte

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Todesfalle Swimmingpool Liebe Leser, da ich vor kurzem ein ertrunkenes Eichhörnchen in meiner Regentonne vorfand– was bereits tragisch genug ist und ich nie damit gerechnet hätte, dass so etwas passieren kann – erinnerte ich mich an einen Fall, den ich im Sommer 2017 hatte. Aber der Reihe nach … Von Tierarzt Mathias Beyer Ich wurde letztes Jahr von einem älteren Ehepaar durch einen Notruf zu einem Einsatz gerufen, bei dem der Pflegehund in den hauseigenen Pool gefallen war, unglücklicherweise unter eine Solarfolie gerutscht ist, und dort jämmerlich ertrank. Eine sogenannte Solarfolie schwamm dort auf der Oberfläche des Wassers und verhindert ein Absinken der Temperatur über Nacht oder bei zu kalter Witterung, hat aber den Nachteil, dass sie nur einseitig am Pool befestigt ist. Ein in die Mitte solch einer Folie geworfener Gegenstand würde zusammen mit der Folie unter die Wasseroberfläche gezogen. Ein Tier, welches alternativ in die Mitte einer solchen Solarfolie springt oder fällt, würde zwar auf Grund des Auftriebs wieder nach oben befördert. Das kann jedoch einige Zeit dauern. Noch dramatischer ist es hingegen, unter die Solarfolie zu

in die Vogelklinik, sondern konnten gleich zur weiteren Pfle­ge auch ins Tierheim, wo sie, wie all die anderen Waisen, von den engagierten Pflegern bis zur Auswilderung gepäppelt wurden. Das niedliche Aussehen von Jungtieren, das sogenannte Kindchenschema, löst bei vielen Menschen einen Beschützerinstinkt aus, was aber leider auch immer wieder dazu führt, dass vermeintlich verwaiste oder kranke Tiere „gerettet“ und so unnötig von ihren Eltern getrennt werden. Um das zu vermeiden, bitten wir unsere Anrufer darum, immer erst abzuklären, ob das gefundene Tier auch tatsächlich hilfsbedürftig ist.

geraten, beispielsweise wenn ein Tier zwischen Poolrand und Solarfolie fällt. Es grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit, dass dieses Tier sich aus eigener Kraft befreien kann. Selbst wenn dies gelingen sollte, ist die näch- Solarfolie ste Treppe – sofern sie vorhanden ist und nicht durch eine Leiter in den Pool ersetzt wurde – oft nicht an der Stelle an der das Tier in den Pool gefallen ist. Deshalb gilt im Sommer: Lassen Sie, sofern Sie einen Pool und ein Haustier haben, das Tier niemals unbeaufsichtigt im Garten. Keine Gefahr im Winter? Weit gefehlt! Kommen wir zurück auf das Eichhörnchen, welches so jämmerlich in meiner Regentonne ertrunken ist. Frei nach dem Motto „think big“ ersetzen wir nun meine Regentonne durch einen Gartenpool. Da die meisten Poolbesitzer einen Teil des Wassers, wenn nicht alles, aus dem Pool ablassen, birgt auch dieser Zustand Gefahren. Größtes Problem sind dann natürlich zum einen der niedrige Wasserstand, zum anderen die glatten Wände und nicht zuletzt die fehlende Ausstiegsmöglichkeit aus dem Pool – auf Grund der Platzersparnis wird meist eine Leiter als Einstieg gewählt und nicht eine Treppe. Auch wenn die meisten Haus- und Wildtiere schwimmen können, fehlt dann die Möglichkeit an das rettende Ufer zu gelangen. Um Unfälle dieser Art zu vermeiden, eignet sich das Einlegen eines Brettes, welches am Rand und am Boden des Pools befestigt wird. Gegebenenfalls kann man dieses Brett auch mit alten Handtüchern umwickeln, um eine rutschfeste Oberfläche zu schaffen und den Ausstieg so zu erleichtern. Noch einfacher wird es, wenn Sie sich eine kommerziell erhältliche Ausstiegshilfe anschaffen. Die beste Alternative ist hingegen: es gar nicht erst soweit kom- Ausstiegshilfe am Pool men zu lassen! Sprechen Sie mit Ihrem Poolbauer, und lassen Sie sich über Abdeckungen beraten, welche über dem Rand des Pools befestigt werden können, und bestellen Sie diese aus einem reißfesten Material. Die Tierwelt und Ihr Gewissen werden es Ihnen danken! PS: Auf meiner Regentonne befindet sich seither ein Deckel, um solche Unfälle zu vermeiden.

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aktion tier Reptilienschutzzentrum Brandenburg

Happy End für die Polarfüchse

Bonnie und Clyde

Anders als das legendäre Gangs­ ter-Paar, das 1934 in Louisiana im Kugelhagel der Polizei ums Leben kam, hat das gleichnamige Polarfuchs-Duo gute Chancen, später einmal eines natürlichen Todes zu sterben. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

© Ursula Bauer

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Die Tiere genießen es, nicht mehr in engen Käfigen leben zu müssen.

Den Preis für die schlechte Haltung zahlen immer die Tiere

Schuppen gehalten. Die Pelze von Polarfüchsen lieferten dem Halter schon seit vielen Jahren einen schönen Nebenverdienst. Schließlich konnten ihn Bekannte von Marko Hafenberg dazu bewegen, diese illegale und tierquälerische Zucht

Unsere beiden Polarfüchse wurden zusammen mit einigen weiteren Leidensgenossen in kleinen Drahtkäfigen in einem dunklen

Clyde ist trotz seiner extrem verbogenen Vorderbeine ein neugieriger kleiner Kerl.

© aktion tier, Ursula Bauer

Polarfuchs-Rüde Clyde (links) und das Weibchen Bonnie in ihrem großen Gehege auf dem Gelände des Reptilienschutzzentrums.

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© aktion tier, Ursula Bauer

Denn die beiden sind bei Marko Hafenberg im aktion tier-Reptilienschutzzentrum in Brandenburg gelandet. Dort leben nicht nur Schlangen und Echsen, sondern auch diverse Säugetiere. Es sind alles Tiere aus schlechter Haltung, die hier artgerecht untergebracht und betreut werden. Manchmal vorübergehend, bis ein endgültiges Zuhause gefunden wurde. Oft aber auch dauerhaft, da niemand dazu bereit ist, die teilweise recht hohen Ansprüche der meist exotischen Tiere zu erfüllen.


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aufzugeben. Wahrscheinlich war es weniger die Einsicht als vielmehr die Angst vor einer Anzeige, die den ehemaligen Landwirt dazu bewegte, die Tiere herauszugeben. Bis auf Bonnie und Clyde mussten alle Füchse aufgrund von Krankheiten und Verletzungen eingeschläfert werden. Auch bei den beiden Überlebenden hat die üble Haltung in Drahtkäfigen dauerhafte körperliche Schäden hinterlassen. Vor allem der Rüde hat stark deformierte Vorderbeine und Probleme beim Laufen. Um die Auflagefläche im Käfig möglichst groß und somit weniger schmerzhaft zu halten, hat Clyde seine Füße so lange verbogen, bis sie irgendwann in dieser Fehlstellung geblieben sind. Neben schweren Verletzungen wie offene Wunden, abgebissene Schwänze und fehlende Augen sind verformte Beine eine der häufigsten Folgen der Haltung in engen Drahtkäfigen. Außerdem sind beide Polarfüchse aufgrund des Bewegungsmangels ziemlich übergewichtig. Kleine Nebenerwerbs-Pelztierzuchten sind in Deutschland immer noch vereinzelt anzutreffen. Allerdings werden meistens die

gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllt, sondern die Tiere in zu kleinen Drahtkäfigen in dunklen Kellern, Scheunen oder Ställen für Dritte nicht sichtbar gehalten. Ein Fuchskäfig beispielsweise müsste eine Grundfläche von mindestens drei Quadratmeter pro Tier sowie Grabmöglichkeiten aufweisen. Das ist den meisten Züchtern von Füchsen, Nutrias, Marderhunden, Nerz & Co. jedoch zu aufwändig und zu teuer. Außerdem hat man die Tiere ja schon immer so gehalten, und schließlich merkt es ja niemand.

Gerade die Pelztierzucht im Nebenerwerb wurde bis in die 90er Jahre hinein stark beworben. Ich erinnere mich noch an Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, in denen Pelzhändler Privatpersonen gesucht haben, die Pelztiere in kleinen Käfigen im Keller oder Schuppen halten würden. Das Ganze wurde als kinderleicht und lukrativ angepriesen. Im Rahmen eines Praktikums entdeckte ich Anfang der 1980er Jahre dann voller Entsetzen auf einem kleinbäuerlichen Anwesen übereinandergestapelte Drahtkäfige mit etwa 10 Nutrias in einem dunklen Stall. Der Halter ließ sich nicht überreden, die Tierquälerei zu beenden, woraufhin ich den Hof verließ.

Entstehung der Kleintierzucht Nach dem Ende des ersten Weltkriegs herrschte Not und Unsicherheit in der Bevölkerung. So begannen viele Menschen mit der Kleintierzucht. Vorrangig zur Selbstversorgung, Überschüsse wurden meistens auf den lokalen Märkten angeboten. Während anfangs vor allem Ziegen, Kaninchen, Geflügel und Bienen in kleinem Umfang gehalten und gezüchtet wurden, kamen im Laufe der Zeit Hunde, Fische, Seidenraupen und Pelztiere hinzu.

Die ursprünglich aus Südamerika stammende Nutria, die auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt wird, wurde seit 1926 in deutschen Pelzfarmen gehalten. Bereits 1930 wurden hierzulande Exemplare in freier Wildbahn gesichtet. Nachkommen dieser Gefangenschaftsflüchtlinge sind inzwischen in ganz Deutschland anzutreffen. Die Nutria ist in der Liste der invasiven, gebietsfremden Arten der Europäischen Kommission von 2016 aufgenommen worden. Daher ist die Einfuhr und Zucht dieser Tiere verboten.

Auch der Pelz des Marderhundes (Nyctereutes procyonoides) ist zum Beispiel für Kragen- oder Kapuzenbesätze sehr begehrt.

© Ursula Bauer

© Rüdiger Müller

Die Nutria (Myocastor coypus) lebt in freier Wildbahn paarweise oder in größeren Gemeinschaften.

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Wahrscheinlich werden die beiden Polarfüchse Bonnie und Clyde bei Marko Hafenberg alt werden, denn in der Regel können Privatpersonen die Vorgaben des Säugetiergutachtens zur Haltung von Hundeartigen, zu denen auch alle Füchse zählen, nicht erfüllen. Während bei der Haltung als Pelzlieferant (also als Nutztier) die Regeln der Tierschutz-Nutztierverordnung greifen, sind bei einer haustierähnlichen Privathaltung die Vorschriften des Säugetiergutachtens zu erfüllen. Hier ist unter anderem ein Gehege von mindestens 30 Quadratmeter pro Polarfuchspaar vorgeschrieben. Bei Marko haben die Füchse sogar noch mehr Platz. Das Gehege ist außerdem vielfältig strukturiert und mit Versteck- und Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet. Täglich gibt es artgerechtes Futter und menschliche Zuwendung. Denn alle Mitarbeiter lieben die pummeligen Fellbündel und verbringen gerne Zeit bei den zutraulichen Tieren.

© aktion tier, Ursula Bauer

Wissenswertes über den Polarfuchs.

Der Polarfuchs (Vulpes lagopus) wird auch als Steinfuchs, Eisfuchs oder Arktischer Fuchs bezeichnet. Er ist in den arktischen Regionen der Nordhalbkugel (z.B. Alaska, Kanada, Grönland, Island, nördliches Russland) beheimatet. Mit seinem dicken Fell und einer entsprechenden Fettschicht übersteht das scheue Raubtier selbst Temperaturen von unter 50 Grad. Der Speiseplan des Polarfuchses reicht von kleinen Säugetieren wie Lemmingen, Hasen und Mäusen über Vögel und Eier bis hin zu Aas. So 24

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© aktion tier, Ursula Bauer

Ende gut, alles gut.

Clyde ist ein Blaufuchs.

vertilgt er beispielsweise gerne die Brocken, die Eisbären oder Polarwölfe nach ihren Mahlzeiten zurücklassen. Da der Polarfuchs über einen hervorragenden Geruchssinn verfügt, kann er zum Beispiel Mäuse und ihre Nester sogar unter einer dicken Schneeschicht orten und dann ausgraben. Der Eisfuchs gilt als monogam und soll als Paar ein Leben lang zusammen bleiben. Zum Ende des Winters legen sie gemeinsam einen unterirdischen Bau an, in dem die Fuchsfähre zwischen drei und neun Jungen zur Welt bringt, die dann gemeinsam großgezogen werden. Polarfüchse zeigen eine große Besonderheit: Sie wechseln im Jahresverlauf ihre Fellfarbe. Das Sommerfell ist bei allen Tieren ähnlich. Die Grundfarbe ist braun, graubraun oder rötlich, während Bauch, Flanken und die Unterseite des Schwanzes weißlich-beige gefärbt sind. In der Winterfellphase zeigen sich dann jedoch zwei Farbschläge, die ausschlaggebend für die spezifische Namensgebung ist. So werden Tiere mit bläulich-grausilbrigem Winterfell als Blaufüchse bezeichnet, während die reinweißen oder leicht cremigen Farbschläge als Weißfüchse bezeichnet werden.


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Polarfuchs im Sommerkleid

© F. Peter - Fotolia

Weltweit ist der Polarfuchs zwar nicht bedroht, einzelne lokale Populationen sind jedoch akut gefährdet. Beispielsweise in Skandinavien. Aufgrund der starken Dezimierung durch Pelzjäger seit Beginn des 20ten Jahrhunderts ist die Jagd auf den Polarfuchs dort seit 1930 verboten. Trotzdem hat sich der Bestand nicht erholt. Der Grund hierfür sollen Rotfüchse sein, die aufgrund des Klimawandels vermehrt in nördliche Regionen vordringen und nicht nur Nahrungskonkurrenten darstellen, sondern den kleineren Eisfuchs auch aktiv jagen und fressen. Im Jahr 1998 gab es nicht einmal mehr 200 fortpflanzungsfähige Tiere. Experten prog­nostizieren, dass der Polarfuchs bis 2020 in Skandinavien ausgestorben sein wird.

© 79°N - Fotolia

Gefährdung und Schutz

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Ein anstrengendes und erfolgreiches Jahr 2017 Zwischen Weihnachten und Silvester ist eine ruhige Zeit in der viele Menschen noch ein paar gemütliche Urlaubstage genießen. In der aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen nutzen wir diese ruhigen Tage jedes Jahr um Inventur zu machen, wie es auch in manch anderem Betrieben üblich ist. Mit dem Unterschied, dass bei uns die Tiere gezählt werden! Das bedeutet, die Zahlen der Tierverwaltung in den Ordnern und im PC werden mit den Tieren, die sich in unseren Gehegen befinden abgeglichen. Ein Bericht von Dr. Florian Brandes

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Sie fragen sich wieso das notwendig ist? Im Jahr 2017 wurden 2494 Tiere in der Wildtierstation aufgenommen! Bei solch hohen Tierzahlen ist es sicher verständlich, dass besonders im Sommer, wenn sich z.B. dutzende junger Amseln zur Aufzucht in der Station befinden, mal vergessen wird ein ausgewildertes oder auch verstorbenes Tier sofort auch aus dem PC auszutragen. Da wir solche Daten aber auch handschriftlich auf den Tierkarten oder im Beringungsbuch vermerken, lassen sich solche Fehler in der Regel nachvollziehen und korrigieren, so dass am Ende alles stimmt. Zehn prall gefüllte Aktenordner umfasst unsere Tierverwaltung jährlich, knapp 30.000 Datensätze einzelner Tiere enthält unsere Datenbank im PC! Eine solch umfangreiche Tierverwaltung kostet natürlich Zeit, die wir uns aber nehmen müssen, um gegenüber Tierfindern, Behörden, Spendern und Partnern jederzeit eine korrekte Auskunft über die Tiere und unsere Arbeit geben zu können. Transparenz ist uns wichtig, und so veröffentlichen wir

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Bau der Mauer im Fledermausbunker.

jedes Jahr auch ein Stationsbuch als Tätigkeitsbericht, das auf unserer Internetseite zum Download bereitsteht. Bei Interesse schauen Sie doch mal rein! Fledermausüberwinterungs­ quartier mit Hilfe von Spenden fast fertiggestellt Im Sommer 2017 hat die aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen Spenden gesammelt, um einen der auf dem Sta-

tionsgelände vorhandenen Bunker zu einem Überwinterungsquartier für Fledermäuse umzubauen. Dank der Unterstützung vieler Spender konnte im Oktober mit dem Umbau begonnen werden. Zuerst wurde der ausgewählte Bunker mit einer Mauer unterteilt, damit die Fledermäuse im hinteren Teil die benötigte Ruhe finden. Anschließend hat Sergio Corral damit begonnen, die Wände fledermausgerecht umzugestalten. Sergio kommt aus Spanien und unterstützt seit Sergio Corral Munoz gestaltete das Überwinterungsquartier der Fledermäuse um.

© cheri131 - Fotolia

aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen


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Anfang des Jahres im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes das Team der Wildtierstation. Der Europäische Freiwilligendienst gibt jungen Menschen die Möglichkeit, Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln und durch ihren ehrenamtlichen Einsatz einen wichtigen Beitrag in ihrer Gastorganisation zu leisten. Der studierte Biologe hat sich auf die Stelle beworben, weil ihm der Tier- und Artenschutz besonders am Herzen liegt. Neben der täglichen Arbeit in der Tierpflege setzt der junge Spanier nun mit dem Fledermausüberwinterungsquartier sein eigenes Projekt zum Artenschutz um. In Begleitung von Fledermausexperten hat er sich andere Überwinterungsquartiere angesehen und nun den umgebauten Bunker so gestaltet und ausgestattet, dass er das richtige Klima und geeignete Unterschlupfmöglichkeiten für unsere bedrohten heimischen Fledermäuse bietet. Diese finden oft genug keine frostfreien und vor allem ungestörten Orte zur Überwinterung mehr. Wir danken allen Spendern für die Unterstützung und ihren Beitrag zum Schutz unserer heimischen Fledermäuse! Die Europäische Wildkatze wurde von der Deutschen Wildtier Stiftung zum Wildtier des Jahres 2018 gewählt

lem Mäuse. Beinahe ausgerottet leben heute wieder einige Tausend Individuen in Deutschland – vor allem in den Mittelgebirgen. Doch noch immer ist die Wildkatze gefährdet: Ihr fehlen vor allem abwechslungsreiche Kulturlandschaften mit ausreichend Querungsmöglichkeiten im dichten Straßennetz, damit sie zwischen Waldgebieten wandern und sich ausbreiten kann. Auch die aktion tier Wildtierund Artenschutzstation Sachsen-

hagen setzt sich für den Schutz der Wildkatze ein. Jedes Jahr werden verwaiste Jungtiere oder Straßenverkehrsopfer in der Wildtierstation aufgenommen, gesund gepflegt und nach ihrer Rehabilitation wieder in die Wildbahn entlassen. Momentan leben sechs junge Wildkatzen in der Wildtierstation, die hoffentlich im Frühjahr wieder ausgewildert werden können. Mit der Übernahme einer Patenschaft können Sie uns helfen, die Pflege und Versorgung der Wildkatzen sicherzustellen!

Wildkatzen sind keine Kuscheltiere.

Sie war zwischenzeitlich fast verschwunden und ist dabei, sich ihren Lebensraum zurück zu erobern. Mit der Wildkatze kürt die Deutsche Wildtier Stiftung eine Rückkehrerin, die auf naturnahe Wälder sowie hecken- und gehölzreiche Kulturlandschaften angewiesen ist. Die Wildkatze lebt zurückgezogen in strukturreichen Wäldern und verbringt den Tag versteckt in Baumhöhlen, Totholzhaufen oder ehemaligen Dachs- und Fuchsbauten. Scheu, einzelgängerisch und immer „in Deckung“ ist sie in ihren großen Streifgebieten unterwegs und von uns Menschen daher nur selten zu beobachten. Als geschickte Schleichjägerin erbeutet sie vor alMitgliederjournal

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aktion tier Meissen, Sachsen

Tierschutz mit Herz

Bis zu 300 Hunde werden jedes Jahr vom Tierheim aktion tier Meissen aufgenommen. Der größte Teil kann glücklicherweise gut vermittelt werden.

Im Jahr 2000 wurde der Verein „Tierschutzverein Meissen-Winkwitz e.V.“ durch neun Tierfreunde in einer alten LPG-Anlage gegründet mit dem Ziel ein Tierheim zu errichten, um in Not geratene Tiere aufzunehmen. Auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sollte intensiviert Das aktion tier Meissen Tierheim. werden – als Tierschützer von morgen ist es schließlich wichtig, die Jugend für die Belange des Tierund Naturschutzes zu sensibilisieren. Ein Bericht von Alexandra Pfitzmann © aktion tier

Nicht ganz so „kuschelig“ sind Einsätze wie der im sächsischen Oberlungwitz, wo zum Teil hochgiftige exotische Tiere wie Schlangen und Skorpione beschlagnahmt werden mussten. Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Reptilien im Tierheim in Meissen abgegeben. Da die Tiere alle artgerecht untergebracht und versorgt werden müssen, war es bald dringend notwendig, eine professionelle Reptilienstation zu bauen. Innerhalb eines halben Jahres wurde die Station mit Hilfe von aktion tier – menschen für tiere e.V. errichtet. 2016 wurde die Reptilienstation dann noch einmal komplett renoviert und umgebaut. Es gibt mehrere Großterrarien sowie Kleinterrarien für die Bedürfnisse verschiedener Tiere. Von Regenanlagen über UV-Licht ist alles vorhanden, was exotische Tiere benötigen.

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len gerufen. Ob es Tiere sind, die aus lebensgefährlichen Situationen gerettet werden oder aber Tiere, die aus schlechten Haltungen herausgeholt werden müssen wie beispielsweise bei der Räumung eines alten Kasernengeländes in Vitzeroda. Hier lag ein klassischer Fall von Animal Hoarding vor.

Gerettete Welpen.

© Ursula Bauer

© aktion tier, Ursula Bauer

Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Tierheim Meissen mit maßgeblicher Unterstützung von aktion tier – menschen für tiere e.V. zu einem überregional bekannten Tierschutzzentrum mit Bildungsbereich und eigener Reptilienstation. Die Mitarbeiter des Tierheims werden natürlich auch oft zu Tierschutzfäl-

Animal Hoarding Fall Vitzeroda.

Zudem gehört eine Schauanlage mit fünf großen Terrarien dazu, die jedoch zur Ausstellung „Artenschutz & CITES“ gehören und von Schulklassen im Rahmen des Artenschutz-Unterrichtes besucht werden können.

© Ursula Bauer

© aktion tier Meissen

Reptilienstation

© aktion tier Meissen

In der Reptilienstation des Tierheims aktion tier Meissen gibt es mehrere Klein- und Großterrarien für die Bedürfnisse verschiedener Tiere.

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Quarantäne- und Krankenbereiche sind ebenfalls vorhanden und gerade für gefundene Tiere von großer Bedeutung! Besonders giftige Reptilien oder Reptilien, für die keine geeignete Unterbringung vorhanden ist, können in der aktion tier Reptilienstation Brandenburg untergebracht werden. Manchmal müssen auch außergewöhnliche Tiere im aktion tier Tierheim Meissen betreut werden. So lebten hier schon Weißbüscheläffchen und auch wilde Tiere wie Waschbären oder Rehe. Im Falle der Weißbüscheläffchen

war aktion tier Meissen lediglich eine „Zwischenstation“. © aktion tier, Ursula Bauer

Wenn Sie Interesse haben, dann besuchen Sie das Tierheim doch einmal. Auch ehrenamtliche Hilfe ist möglich. Wer beispielsweise Hunde ausführen möchte, handwerklich begabt ist oder anderweitig seine Arbeitskraft zur Verfügung stellen will, kann sich jederzeit im Tierschutzzentrum melden. Die schöne Umgebung von Meißen und die Nähe zu Dresden sind darüber hinaus einen Ausflug wert!

Bis zu 300 Hunde werden jedes Jahr im Tierheim aufgenommen.

Tierheim Meißen Winkwitz e.V. Dieraer Weg 85 01662 Meißen

Auch Kleintiere werden vermittelt.

Tel. +49 3521 73 01 67 Notruf: +49 157 85 62 04 33 meissen@aktiontier.org www.aktiontier-meissen.org

© Sabo

Seit 2013 gibt es ein Natur- und Tierschutzzimmer im Tierschutzzentrum Meissen, dass von aktion tier und der Stiftung Menschen für Tiere eingerichtet wurde. Es können sich Schulen aus der Region anmelden und mit ihren Schülern das Tierheim besuchen. Gemeinsam mit der Lehrerin/dem Lehrer kann vorher auch ein Thema besprochen werden.

Öffnungszeiten Dienstag + Donnerstag von 10-12 Uhr und 13-17 Uhr Mittwoch + Freitag 13-17 Uhr Samstag von 10-12 Uhr und 13-15 Uhr

Ende Oktober 2017 waren Mitarbeiter des Tierheims zu Besuch bei einer zweiten Klasse in Moritzburg. Die Kids haben Patenschaften für zwei unserer alten Hunde übernommen und unterstützen das Tierheim regelmäßig mit Sachspenden. Bei so süßen Briefen, Geschenken und leuchtenden Kinder­augen wurde den Tierheimmitarbeitern ganz warm ums Herz... Vielen Dank!

© aktion tier Meissen

© aktion tier Meissen

© aktion tier Meissen

Danke an die Schüler der Moritzburg Schule!

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aktion tier Zossen, Brandenburg

Am 19.10.2017 klingelte gegen 20 Uhr das Notdiensttelefon des Tierheims. Ein Pilzsammler hatte drei junge Katzen in einem Eimer im Wald gefunden. Also ist eine Mitarbeiterin des Tierheims rein ins Auto und zur Polizei gefahren, wo bereits der Herr mit den Katzen wartete. Als unsere Mitarbeiterin vor Ort eintraf, fiel ihr direkt der dreckige Eimer mit dem nassen, schmutzigen und völlig ausgehungerten, nicht mal drei Wochen altem Inhalt auf. In Bericht von Myriam Laser

© aktion tier Zossen

Oak, Yew und Maple zum Sterben entsorgt sichtig streichelte, fingen sie an zu miauen und versuchten aus ihrem Gefängnis auszubrechen. Nachdem der Papierkram erledigt war, ging es schnell zurück zum Auto und schleunigst ins Tierheim, um die kleinen Fellknäule warm und sauber zu bekommen. Hier bekamen sie auch direkt ihre erste Milchmahlzeit.

Alle drei sind auf dem Wege der Besserung.

komplett auszukühlen. Außerdem benötigen sie alle zwei bis drei Stunden Milch – auch in der Nacht. Der Überlebenskampf begann, und wir fürchteten, die Kleinen zu verlieren. Zum Glück wurden die Drei nicht nur durch unsere eigenen engagierten Mitarbeiter, sondern auch durch die fähigen Tierärzte der Tierarztpraxis S. Weisel betreut.

© aktion tier Zossen

Die drei Kitten zitterten am ganzen Körper, gaben sonst aber keinerlei Lebenszeichen von sich. Erst als unsere Mitarbeiterin die Kleinen vor-

© aktion tier Zossen

Wir vermuten, dass die drei Racker mindestens vier Stunden im nassen und kalten Wald ausharren mussten. Das verringerte ihre Überlebenschancen, denn Kitten in diesem Alter benötigen noch dringend ihre Mutter, um die Körpertemperatur zu halten und nicht

Jetzt hieß es durchhalten – unsere drei Kleinsten müssen noch mehrere Wochen intensiv betreut werden, bevor sie allein auf ihren Pfoten stehen können. Sie befinden sich derzeit auf einer tollen Pflegestelle und werden dort gehegt und gepflegt. Leider ist diese Art der Entsorgung von Kitten kein Einzelfall, deswegen appellieren wir an alle: Lasst eure Katzen und Kater kastrieren.

KURZ

&

BÜNDIG

Eichhörnchennester in Balkonkästen Vorsicht beim Frühjahrsputz!

© Tanya Lenn

Der Winter ist vorbei. Viele Menschen freuen sich jetzt darauf, ihren Balkon neu zu gestalten. Tannenzweige will niemand mehr sehen, und die alten Pflanzen in den Kästen werden bald durch Frühlingsblüher ersetzt. Beim Frühjahrsputz auf dem Balkon sollte man jedoch sehr vorsichtig vorgehen, denn manche Eichhörnchen haben die ruhige Winterzeit dazu genutzt, vor allem in mit Zweigen bestückten Kästen Nester zu bauen, um dort ihre Jungen aufzuziehen. Bei den Abräumarbeiten können leicht die Nester zerstört und im schlimmsten Fall sogar die Eichhörnchenbabys verletzt werden. Daher die dringende Bitte: Gehen Sie behutsam 30

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vor. Nehmen Sie vorsichtig einzelne Äste oder Teile von alten Pflanzen aus den Balkonkästen, und erschrecken Sie nicht, wenn Sie Eichhörnchenjunge entdecken. Sollte dies der Fall sein, decken Sie das Nest wieder mit dem Nistmaterial ab und bewahren Sie Ruhe. Wenn die Menschen den Balkon verlassen haben, wird die Eichhörnchenmutter wieder auftauchen und dann entscheiden, ob sie das Nest wieder richtet und die Jungen noch eine Weile auf dem Balkon aufzieht oder ihre Kinder eins nach dem anderen in ein neues Nest trägt. Behält die Eichhörnchenmutter den Standort bei, muss man nur ein wenig Geduld haben. Das Geburtsnest wird in der Regel nach sechs Wochen sowieso verlassen. Danach kann der Balkon dann schön bepflanzt werden.


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aktion tier Eichhörnchenhilfe Berlin-Brandenburg

Todesfalle Wasserbecken

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© aktion tier, Ursula Bauer

Im Rahmen der Grabpflege muss auf Friedhöfen vor allem im Sommer viel gegossen werden. Daher finden sich dort in regelmäßigen Abständen Wasserentnahmestellen. Diese können ganz unterschiedlich gestaltet sein. Angefangen vom einfachen Wasserhahn bis hin zum aufwändig verzierten Brunnen.

treiben. Daher ist die engagierte Tierschützerin selbst regelmäßig unterwegs, um Abhilfe zu schaffen. Im vergangenen Herbst habe ich sie zum Friedhof Baumschulenweg in Berlin begleitet. Schnell entdeckte Frau Lenn zwei alte Steinbecken mit hohen, glatten Wänden, in denen das Wasser stand. Tanya platzierte

sula Bauer

Grundsätzlich wird es immer da, wo Wasser in größeren Gefäßen steht, für kleine Wildtiere gefährlich. Sind die Wände der Becken hoch und glatt, gibt es kein Entkommen. Durstige Vögel, Eichhörnchen, Mäuse und Insekten, die hineingefallen sind, kommen nicht mehr heraus und ertrinken. Natürlich können Eichhörnchen, wie übrigens alle Säugetiere, schwimmen. Aber nur eine gewisse Zeit lang, dann schwinden ihre Kräfte.

Wir würden uns freuen, wenn auf Friedhöfen in Zukunft nur noch ungefährliche Alternativen zum Wasserbecken aufgestellt würden. Wie beispielsweise diese zweckmäßige Wasserzapfsäule.

© aktion tier, Ursula Bauer

Einfach und wirkungsvoll – ein dicker Ast als Ausstiegshilfe.

© aktion tier, Ursula Bauer

Auf dem Friedhof Baumschulenweg in Berlin leben viele Eichhörnchen.

in jedem einen der starken Äste, die sie extra mitgebracht hatte. Die Rinde der Äste muss möglichst rau sein, denn an glatten Oberflächen besteht die Gefahr des Abrutschens. Diese einfache Ausstiegshilfe, an der die Tiere leicht aus den Wasserbecken herausklettern können, wird in Zukunft viele Leben retten. Um die Friedhofsbesucher über den Zweck der Äste zu informieren, hat Frau Lenn außerdem entsprechende Hinweisschilder angebracht.

© akt ion tier, Ur

© aktion tier, Ursula Bauer

© aktion tier, Ursula Bauer

Tanya Lenn von der aktion tier-Eichhörnchenhilfe kennt die Problematik nur zu gut.

Derartige Wasserbecken sind für Tiere lebensgefährlich.

Die Zahl der Opfer kann niemand genau beziffern. Tanya Lenn von der aktion tier-Eichhörnchenhilfe hat auf diversen Friedhöfen Mitarbeiter und Besucher gefragt und erfahren, dass regelmäßig tote Tiere in den Becken im Wasser

© Tanya Lenn

Immer wieder ertrinken Eichhörnchen und andere Tiere in Wasserbecken. Besonders auf Friedhöfen sind diese Gefahrenquellen zahlreich vorhanden. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

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Stadttauben – gefiederte Obdachlose Am 29. Januar 2018 startete aktion tier seine neue Kampagne mit „Stadttauben – gefiederte Obdachlose“ im A10 Center im brandenburgischen Wildau. Mit einer großen Ausstellung und der umfangreichen Kampagnen-Broschüre konnten die aktion tier Mitarbeiter der Aufklärungsteams zahlreiche Menschen für den Problemkomplex „Stadttaube“ sensibilisieren. Immer wieder stellen wir fest, dass ein Gespräch der beste Weg ist, um Vorurteile aufzuweichen. Gerade die Taube wird schnell als Ungeziefer bezeichnet, und viele wissen gar nicht, dass wir Menschen wieder einmal Schuld daran sind, dass es überhaupt Stadttauben gibt. Nehmen Sie sich daher bitte die Zeit und lesen Sie unseren Artikel hierzu. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier Geschäftsstelle Berlin Plätze verschmutzen und weil sie angeblich schreckliche Krankheiten verbreiten. Es wird viel unternommen, um die Stadttauben zu vertreiben, aber wenig, um ihnen zu helfen. Mit dieser Kampagne möch-

Wildtaube – Haustaube – Stadttaube Türkentaube (Streptopelia decaocto).

Bei uns in Mitteleuropa kommen vier Wildtaubenarten vor: die Turteltaube (Streptopelia turtur), die Hohltaube (Columba oenas), die Türkentaube (Streptopelia decaocto) und die Ringeltaube (Columba palumbus).

ten wir Verständnis und Mitgefühl für das schwere Los der gefiederten Obdachlosen in unseren Städten wecken und Wege aufzeigen, die ein friedliches Miteinander ermöglichen können.

Ringeltaube (Columba palumbus).

© Ursula Bauer

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Stadttauben haben es in Deutschland schwer. Die Tiere werden gehasst und verfolgt, weil sie in Scharen auftreten, weil sie bettelnd zwischen unseren Füßen herumlaufen, weil ihre Exkremente Gebäude und

© Ursula Bauer

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wir klären auf

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Diese Brieftaube sieht ihrer Stammform – der Felsentaube – sehr ähnlich.

© Ursula Bauer

Die Lockentaube ist eine besonders bizarre Züchtung, die kaum noch Ähn­ lichkeit mit einer Felsentaube hat.

© Ursula Bauer

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aktion tier-Kampagne


wir klären auf

Stadttauben sind keine Wildtauben, sondern verwilderte Haustauben! Die Stammform aller Haustauben und daher auch aller Stadttauben ist die natürlicherweise rund um das Mittelmeer beheimatete Felsentaube (Columba livia). Aus dieser Wildtaube wurden mehr als 800 Rassen von Haustauben gezüchtet, die unter anderem als Flugtauben (Brieftauben), zur Fleisch- und Eierproduktion oder zu Ausstellungszwecken gehalten werden.

Mit einer Größe von ca. 32 cm und einem Gewicht von etwa 350 g weisen Stadttauben ungefähr die Körpermaße der Felsentaube auf. Ihr Gefieder ist jedoch hinsichtlich Farbe und Zeichnung sehr variabel. Das Weibchen heißt „Taube“, das Männchen „Täuber“ oder „Täuberich“, und die Jungen bezeichnet man als „Küken“. Die Männchen sind etwas größer und schwerer als die Weibchen. Stadttauben schließen sich in der Regel zu größeren Gruppen zusammen, suchen sich jedoch immer einen Partner, mit dem sie zumindest zeitweise monogam zusammen leben. Die Paare bauen gemeinsam Nester, die, wie bei der Felsentaube, nicht in Bäumen, sondern auf ebenen Flächen angelegt werden. Da somit keine stabile, kompakte Struktur erforderlich ist, tragen die Vögel meistens nur ein paar Ästchen oder Federn zusammen, die sie manchmal mit Eislöffeln oder Rührstäbchen aus Plastik garnieren. Auf diese dürftigen Unterlagen legt das Weibchen 2 Eier, die von beiden Partnern in 18-21 Tagen ausgebrütet werden. Um die Jungen kümmert sich das Taubenpaar ebenfalls gemeinsam und liebevoll. Mit etwa 35 Tagen sind die Küken dann flügge und verlassen das Nest.

© Karin Jähne - Fotolia.com

Wissenswertes über Stadttauben

Felsentaube (Columba livia).

Bis zum zweiten Weltkrieg hielten viele Städter Haustauben. Vor allem als Fleisch- und Eierlieferanten. Während des Krieges wurden dann natürlich auch die in den Gebäuden befindlichen Taubenschläge zerstört. Zu den „ausgebombten“ Vögeln gesellten sich zahllose Tiere, die aus Mangel an Futter von den Züchtern freigelassen wurden.

In den Ruinen fanden die herrenlosen Tauben gute Brutbedingungen und, mit zunehmendem Wohlstand in der Nachkriegszeit, auch genug Futter. Bis heute stranden regelmäßig Rasse- und vor allem Brieftauben in unseren Städten. Zum Beispiel, weil sie sich verfliegen, vor Erschöpfung nicht mehr weiterkönnen oder von Greifvögeln von ihrem Kurs abgebracht wurden. Diese Haustauben schließen sich dann den vorhandenen Stadttauben an und verpaaren sich mit diesen.

Brütende Taube.

Historisches Taubenhaus in Bran­ denburg.

© aktion tier, Ursula Bauer

Der Mensch ist daran schuld, dass es Stadttauben gibt.

Charakteristisches Taubennest.

© Ursula Bauer

© aktion tier, Ursula Bauer

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Nest aus gesammelten Taubenfedern.

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© aktion tier, Ursula Bauer

Wenn man sich dem Elend der Stadttauben nicht verschließt, sondern bewusst hinsieht, kann man mit diesen Tieren nur Mitleid em­ pfinden. Sie haben kein Zuhause in einer Welt voller Gefahren. Städte sind laut und hektisch, Ruhe kehrt nie ein. Der Kampf um Schlaf- und Nistplätze ist hart, und es werden immer mehr Systeme zur Vergrämung wie Spikes und Zackenleisten angebracht, die tödliche Verletzungen verursachen können. Viele Stadttauben werden überfahren, fliegen gegen Glasscheiben oder verheddern sich in herumliegenden Fäden. Diese schnüren sich immer enger zusammen, was sehr schmerzhaft ist und oft dazu führt, dass Zehen oder ganze Füße absterben. Wenn die betroffenen Tauben nicht

Taube mit verstümmelten Zehen.

an Entzündungen sterben, sind sie für den Rest ihres Lebens behindert. Verletzte und gehandikapte Vögel haben im Kampf ums Futter noch weniger Chancen, sind meist chronisch unterernährt, magern ab und sind anfällig für Krankheiten. In menschlicher Obhut lebende Brief- und Rassetauben können ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. Dagegen werden die verwilderten Brüder und Schwestern, bedingt durch die harten Lebensumstände und die überwiegend ungesunde Nahrung, selten älter als 3 Jahre. Stadttauben leiden und sterben still. Sie sind weder Schädlinge noch Ungeziefer, sondern schlicht die Opfer menschlichen Handelns.

Bei Stadttauben sind Mangelerscheinungen aufgrund der nicht artgerechten Ernährung weit verbreitet.

Armseliges Wohnen unter der Brücke.

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wir klären auf

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© aktion tier, Ursula Bauer

Im Netz gefangen.

© aktion tier

© aktion tier, Ursula Bauer

Von Spikes aufgespießte Taube.

© aktion tier, Ursula Bauer

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Das harte Leben auf der Straße


wir klären auf

Stadttauben sind keine Gesundheitsgefährder

erweckt, die Vögel seien eine regelrechte Plage. Fällt ein Brutplatz weg, weil Abwehrsysteme angebracht wurden, ohne Ersatz zum Tauben verteilen sich nicht Beispiel in Form eines betreuten gleichmäßig auf ein Stadtgebiet, Taubenschlags zu schaffen, müssondern leben dort, wo es etwas sen sich die vertriebenen Tiere an zu Fressen gibt und Brut-, bezie- einem der verbliebenen geeigneten hungsweise Ruheplätze vorhanden Orte zu dem dortigen Taubenbesind. Da gute Standortbedingun- stand dazu drängen. Obwohl es gen selten sind, konzentrieren sich sich hier nur um eine Verlagerung die Bestände genau an diesen Stel- handelt, entsteht beim Bürger len, was wiederum den Eindruck dennoch meist der subjektive Eindruck, dass überall mehr In Berlin kommt eine Taube auf 346 Menschen. Tauben zu sehen sind. Wie so oft klafft auch hier zwischen der gefühlten Wahrnehmung und der auf Fakten basierenden Wirklichkeit ein großer Graben. Tatsächlich gibt es in unseren Städten nämlich immer weniger Tauben! Nehmen wir als Beispiel Berlin. Hier wurde zwischen 2006 und 2010 eine deutliche Bestandsabnahme von bis zu 40 % festgestellt. Vergleicht man die von Experten geschätzte Anzahl an Stadttauben mit der Einwohnerzahl, kommt eine einzige Taube auf jeweils 346 Menschen. Zum Vergleich: Im Stadtzentrum von Venedig kamen im Jahr 2012 auf 346 Menschen über 500 Tauben.

© aktion tier, Ursula Bauer

Es werden nicht „immer mehr“

Vor allem kommerzielle Schädlingsbekämpfer behaupten hartnäckig, dass von Stadttauben gravierende gesundheitliche Gefahren ausgehen. Und verdienen mit unserer Angst eine Menge Geld. Außer Frage steht, dass geschwächte und unterernährte Stadttauben zahlreiche Parasiten und Krankheitserreger an und in sich tragen. Diese sind aber zum größten Teil tauben- oder vogelspezifisch und für den Menschen völlig harmlos. Außerdem pflegen wir in der Regel mit Stadttauben keinen engeren Kontakt, so dass die Gefahr einer Ansteckung vernachlässigbar ist. Obwohl erwiesen ist, dass Stadttauben keine Gesundheitsgefährdung darstellen, meiden die meisten Menschen die Vögel. Sie ekeln sich vor ihnen und würden sie niemals anfassen. Andererseits füttern sie begeistert Enten und Gänse im Park, lassen Eichhörnchen auf sich herumklettern und finden es putzig, wenn freche Spatzen aus ihrer Hand fressen. Daheim wird ausgiebig mit dem Haustier geschmust. Dabei geht von allen genannten Tieren die gleiche potenzielle Ansteckungsgefahr aus wie von Tauben. Paradoxerweise denkt bei Haustieren niemand an eine Ansteckungsgefahr – bei Stadt­ tauben dagegen schon.

© aktion tier, Ursula Bauer

© Ursula Bauer

Ein Meer von Tauben (Venedig 2008).

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Bei keinem der beprobten mineralischen Baustoffe führte der Taubenkot zu einer Veränderung der Oberfläche. Nicht einmal unter dem Mikroskop und nach 70 Tagen Einwirkdauer. Auch Holz zeigte keine nennenswerten Modifikationen. Die unvermeidbare Verschmutzung der Oberflächen konnte mechanisch beseitigt werden. Nur bei den Metallen verursachte der Taubenkot Flecken und teilweise eine Reduzierung des Korrosionsschutzes.

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Ein weiteres Vorurteil hält sich dauerhaft in den Köpfen der Menschen und auf den Internetseiten der Schädlingsbekämpfer: Tauben sollen durch ihren Kot Bauwerke und Denkmäler zerstören. Die TU Darmstadt hat sich im Jahr 2004 dieses Themas angenommen und den Einfluss von Taubenkot auf die Oberfläche von Baustoffen wissenschaftlich untersucht. Zu diesem Zweck wurde frischer Taubenkot auf 12 verschiedene Baustoffe aufgetragen (u.a. Bleche aus verschiedenen Metallen, Vollziegel, Klinker,

Holz, Zementmörtel/Beton, Granit und Buntsandstein). Nach 7, 28, 50 und 70 Tagen wurde der Kot von den Oberflächen wieder entfernt und die Veränderung der Oberfläche untersucht und beurteilt.

Taubenkot im öffentlichen Raum ist ekelhaft, aber nicht materialschädigend.

Übrigens: Die in unseren Städten gehaltenen Hunde produzieren um ein Vielfaches mehr an Kot als die Tauben. Die Grafik zeigt die Zahlen aus Berlin im Jahr 2012.

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Taubenkot verursacht keine Schäden an der Bausubstanz

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Ungeeignete Maßnah­ men zur Bekämpfung des Stadttaubenproblems Dass es vielerorts ein „Stadttaubenproblem“ gibt, ist nicht zu leugnen. Leider ergreifen Städte und Hausbesitzer jedoch oft Maßnahmen, die nicht nur ineffektiv, sondern mitunter auch gesetzeswidrig sind. Hier einige Beispiele: Fütterungsverbot Die Behauptung, Tauben würden sich bei Fütterung stärker vermehren, ist genauso falsch wie die Ansicht, dass es durch ein Fütterungsverbot weniger Stadttauben gäbe. Viele Städte verbieten das Taubenfüttern und glauben, so der Lage Herr zu werden. Bei Wildtieren gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen großem Nahrungsangebot (= hohe Vermehrungsrate) und Nahrungsknappheit (= reduzierte Vermehrungsrate). Stadttauben sind jedoch verwilderte Haustiere, bei denen diese Rechnung, wissenschaftlich belegt, nicht aufgeht. Sie können ihr angezüchtetes Brutverhalten (bis zu 7 x pro Jahr) nicht ändern, müssen aber, wenn es weniger Nahrung gibt, länger auf Futtersuche gehen. In der Folge sterben mehr Jungtiere als sonst, weil sie von den Eltern nicht ausreichend versorgt sind. Auch unter den erwachsenen Vögeln werden mehr Tiere aufgrund der Mangelernährung krank oder verhungern. Als alleinige Maßnahme ist das Fütterungsverbot weder sinnvoll noch ethisch und tierschutzrechtlich vertretbar. Entnahme In der Vergangenheit wurden immer wieder radikale Tötungs- oder Fangaktionen durchgeführt, um zum Beispiel Bahnhöfe taubenfrei zu bekommen. Wie die Erfahrungen zeigen, greifen diese Aktionen jedoch nur für kurze Zeit, da der Bestandsverlust von den Tauben sofort durch eine höhere Geburtenrate kompensiert wird. Tötungsaktionen sind weder nachhaltig noch mit dem Tierschutzgesetz vereinbar, da auch immer Nestlinge verhungern, deren Eltern getötet wurden.


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Auch Netze sind ungeeignet, da sich, wenn diese nicht professionell an­ gebracht und gespannt sind, Tauben darin verfangen können.

Schrägbleche

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Die Lösung des „Taubenproblems“ heißt Geburtenkontrolle. Am effektivsten und nachhaltigsten lässt sich diese in einem betreuten Taubenschlag praktizieren, wo die Vogeleier durch Kunsteier ersetzt werden. Damit der Erfolg von Dauer ist, müssen parallel die früheren Brutplätze der Tauben unbrauchbar gemacht werden. Die durch den Umzug der Tauben in einen betreuten Schlag freigewordenen Nistmöglichkeiten werden sonst nämlich schnell von Jungtauben besetzt, die bisher keine Chance auf einen Brutplatz hatten. Mit stabilen Gittern und sogenannten Schrägblechen lassen sich Nist- und Ruheplätze effektiv und tierfreundlich verbauen. Abgerundet wird das Konzept durch eine Pflegestation, in der kranke oder verletzte Tauben bis zur Genesung untergebracht und betreut werden können.

Tauben können nur auf geraden Flächen sitzen. Rostfreie Bleche im 45-Grad-Winkel verhindern, dass sich die Vögel auf Fensterbrettern, Simsen und Vorsprüngen niederlassen, diese mit ihrem Kot verschmutzen und Nester darauf bauen. Am besten berücksichtigt man diese tierfreundliche, unschädliche und unauffällige Maßnahme bereits bei der Planung von Gebäuden und Bauwerken.

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Sinnvolles und tierschutz­gerechtes Stadttauben­management

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Vergrämungsmaßnahmen Diese Maßnahmen zur Taubenabwehr umfassen eine Vielzahl von Methoden. Weit verbreitet sind Stacheln (sogenannte Spikes), Zacken oder stromführende Drähte, die auf Simsen und Rohren, Stahlträgern, Brückenpfeilern und Reklametafeln dauerhaft angebracht werden, um zu verhindern, dass sich Tauben darauf niederlassen. Unserer Meinung nach sind diese Methoden nicht tierschutzkonform, da sie ein hohes Verletzungsrisiko darstellen. Zudem sind Spikes und Zacken relativ wirkungslos und werden von den Vögeln häufig als Nisthilfe genutzt. Mit teilweise tödlichen Folgen für die Küken, die oft aufgespießt werden. Nicht selten werden auf Simsen oder Fensterbänken auch sogenannte Vogelabwehrpasten aufgetragen. Wurden diese nicht sachgemäß angewendet, was häufig vorkommt, verkleben die Krallen und oft auch das Gefieder sämtlicher Vögel, die darauf landen. Dies bedeutet in der Regel den Tod – nicht nur für Tauben.

Geeignete Standorte für einen betreuten Taubenschlag sind immer da, wo besonders viele Tauben ihre Schlaf-, Brut- und Fressplätze haben. Wasser und Strom sollten verfügbar sein. Ob der Schlag in einem Turm, einem Bauwagen, einem Häuschen oder im Dachgeschoss oder Keller eines Hauses eingerich-

Ein betreuter Taubenschlag ist die beste Lösung.

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Gemäß Tierschutzgesetz § 13 Abs. 1 ist es verboten, zum Fangen, Fernhalten oder Verscheuchen von Wirbeltieren Vorrichtungen oder Stoffe anzuwenden, wenn damit die Gefahr vermeidbarer Schmerzen, Leiden oder Schäden für die Wirbeltiere verbunden ist.

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Betreute Stadttauben-Schläge gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen.

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tet wird, ist relativ unwichtig. Er muss jedoch funktional und tiergerecht ausgestattet werden und leicht zu reinigen sein. Tauben benötigen Nischen zum Brüten und Schlafen, Sitzstangen sowie Fütterungs- und Tränkmöglichkeiten. Ist der Schlag eingerichtet, werden die Tauben aus der Umgebung mit Futter angelockt und zur Eingewöhnung einige Tage eingesperrt. Der Standort „spricht“ sich dann ziemlich schnell unter den Tauben herum, und es kommen immer mehr Vögel.

Wer soll das bezahlen? Durch das dargestellte Stadttaubenkonzept könnten die bisherigen, immensen Reinigungskosten deutlich reduziert werden. Die gesparten Mittel müssen jedoch zur Realisierung der StadttaubenMaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, damit Privatpersonen und Tierschutzvereinen, die sich aktuell im Stadttaubenschutz engagieren, nicht der Atem ausgeht.

Verursacher in die Pflicht nehmen Taubenzucht und -sport gehören zu den direkten Verursachern des Stadttauben-Problems, denn durch sie kommen immer wieder neue verirrte und erschöpfte Tauben in unsere Städte. Daher braucht es neben einem tierschutzgerechten Stadttaubenmanagement auch Re38

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gelungen zur Bekämpfung dieser Ursachen.

Das können Sie tun ✔ Gehen Sie respektvoll mit Stra-

✔ ✔

ßentauben um und ermahnen Sie auch Kinder, den Tieren nicht hinterherzurennen, um sie aufzuscheuchen. Erklären Sie Freunden und Bekannten, dass Stadttauben keine Gefahr für den Menschen darstellen. Setzen Sie sich dafür ein, dass in Ihrer Stadt ein sinnvolles, tierschutzgerechtes Stadttauben­ konzept umgesetzt wird. Engagieren Sie sich ehrenamtlich im Stadttaubenschutz. Zum Beispiel, indem Sie bei einem betreuten Taubenschlag mithelfen. Unterstützen Sie den lokalen Stadttaubenschutz mit Sachoder Geldspenden. Helfen Sie Tauben in Not (z.B.

verletzten oder in Netzen verfangenen Vögeln). Wenn Sie es nicht selbst schaffen, die Taube zu befreien oder ein verletztes Tier zum Tierarzt zu bringen, holen Sie bitte Hilfe (Polizei, Feuerwehr, lokale Tierschutzvereine). ✔ Zeigen Sie Menschen an, die Tauben quälen, verletzen oder töten. Tierquälerei ist eine Straftat! Wenn Sie auf Ihrem Balkon ein Taubennest mit Eiern entdecken, dann tauschen Sie bitte diese durch Kunsteier aus (künstliche Taubeneier aus Gips oder Kunststoff gibt es für wenig Geld zu kaufen). Irgendwann hört das Taubenpaar auf zu brüten. Dann sollte man das Nest entfernen und dafür sorgen, dass es keine Brutmöglichkeiten (z.B. Nischen, Ecken, leere Blumentöpfe) mehr auf dem Balkon gibt. Wichtig: Nester mit Jungtieren dürfen nicht angetastet werden!


Kampagnenstart Am 29. Januar 2018 star­ tete aktion tier seine neue Kampagne „Stadttauben – gefiederte Obdachlose“ im A10 Center im brandenburgischen Wildau.

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Um das Thema „Stadttau­ ben“ zu verdeutlichen, ha­ ben wir auf einer größeren Fläche (Erdgeschoss auf Höhe der Geschäfte Hussel und Reno) eine Ausstellung aufgebaut. Auf der einen Seite wird die Problematik verdeutlicht: zum Beispiel die Verschmutzung von Ge­ bäuden und Plätzen durch Taubenkot, aber auch aus Tierschutzsicht die harten Bedin­ gungen, unter denen die Vögel in unseren Städten leben müssen. Die Präsentation zeigte außerdem die Lösung der Probleme durch ein tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement. Der wichtigste Aspekt hierbei sind betreute Taubenschläge. Wir haben unter anderem einen Mini-Taubenschlag mit Nestern aufge­ stellt, wo echte Taubeneier durch Kunsteier ausgetauscht werden.

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Unseren Kampagnen­flyer können Sie kostenfrei anfordern unter berlin@aktiontier.org oder Tel. 030 30103831 oder als Download unter www.aktiontier.org/ downloadbereich. Unseren Hintergrundfilm finden Sie auf www.aktiontier.org.

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Die Krebse kommen Globalisierung ist auch im Tier- und Umweltschutz eines der großen Themen unserer Zeit. Wir profitieren von ihr, doch birgt sie auch einige Risiken. Infolge der Globalisierung entstehen zahlreiche neue (Handels-) Beziehungen, auch die Freizügigkeit ist eine der wichtigen Errungenschaften. Damit verbunden entstehen neue Bevölkerungswanderungen, Kulturen vermischen sich und der Begriff der Identität wird immer wieder neu aufgeladen. Dies gilt nicht nur für Menschen, auch Tiere und Pflanzen verlassen ihren angestammten Lebensraum und siedeln sich andernorts neu an oder breiten sich aus. Fachbegriffe wie Bioinvasion* und Neozoen** bekommen wieder eine aktuelle Bedeutung und führen uns vor Augen, dass unbegrenzte Ausbreitung nicht immer vorteilhaft ist. Ein Bericht von Jan Peifer

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Eines der jüngsten Beispiele sorgte vor wenigen Monaten in der Hauptstadt Berlin für Aufsehen: Dort hatte sich der Rote Amerikanische Sumpfkrebs schlagartig ausgebreitet. In den Nachrichten und auch in den sozialen Netzwerken sorgten die Krebstiere in den Parks und auf den Straßen für verwunderte Blicke und zahlreiche Schnappschüsse von Touristen. Das auch als Louisianakrebs bekannte Tierchen ist eigentlich in den USA und Mexiko beheimatet, wird aber als Speisekrebs auf der ganzen Welt gezüchtet und auch von Aquarienliebhabern gern als Zierkrebs gehalten. In Berlin wurden die Tiere vermutlich ausgesetzt. Aufgrund milder Winter und fehlender natürlicher Feinde konnten sie sich schnell ausbreiten.

Sumpfkrebs können für heimische Tierarten zur Bedrohung werden,

Was zunächst auf Roter Amerikanischer Sumpfkrebs Touristenbildern ganz possierlich wirkt, hat jedoch einen ernsten Hintergrund. weil sie ihnen schnell den LebensDenn eingeschleppte Arten wie der raum streitig machen können. Dies 40

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*Bioinvasion: Von biolo­ gischer Invasion spricht man, wenn sich gebiets­ fremde Arten auf neue Ökosysteme auswei­ ten, in diese eingreifen und sich dauerhaft ansiedeln.

**Neozoen: Neozoen nennt man Tier- und Pflanzenarten, die sich mit oder ohne mensch­ lichen Einfluss in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren.

ist in der Vergangenheit immer wieder passiert, meist durch Tiere, die der Gefangenschaft entfliehen und sich dann in freier Wildbahn ansiedeln konnten. Zu den bekanntesten sogenannten invasiven Tierarten gehört der Waschbär. Ursprünglich zur Pelztierzucht genutzt, konnte er innerhalb kurzer Zeit eine feste und große Population auch in Deutschland bilden, nicht nur in den Wäldern, sondern auch in großen Städten. Ein anderes bekanntes Beispiel sind Nandus. Die Verwandten der großen Laufvögel Strauß und Emu sind eigentlich in Südamerika beheimatet – seit den 1990er Jahren fühlen sie sich aber auch in Brandenburg pudelwohl. Auch die Laufvögel sind ursprünglich einem Farmer entkommen, heute sorgt ein gut gedeihender Tierbestand für Ärger unter den Landwirten. Die Vögel sind in ihrer Heimat vom Aussterben bedroht, in Brandenburg stehen sie unter Schutz und gelten hier mittlerweile sogar als heimi© maerzkind - Fotolia.com

Die Bioinvasion ist los


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sche Art. So wie Nandus, Waschbären oder der Sumpfkrebs stammen viele neue Tierarten eigentlich aus der Gefangenschaft, wurden also vom Menschen eingeschleppt. Viele andere gelangen aber auch auf anderen Wegen zu uns, etwa im Ballastwasser von Frachtschiffen, als blinde Passagiere in Flugzeugen oder anderen Verkehrsmitteln. EU-weite Verbotsliste Um die ungewollte Ausbreitung invasiver Arten einzudämmen, hat die Europäische Union eine Liste mit derzeit 27 Tier- und 25 Pflanzenarten erstellt, die in der EU nicht gehalten, gezüchtet, gehandelt und vor allem nicht freigelassen oder ausgesetzt werden dürfen, weil sie als Bedrohung für die europäischen Ökosysteme und die Artenvielfalt gelten. Ausgenommen hiervon sind unter strengen Auflagen lediglich

Zoos. Möglichst frühzeitig sollen te das aus Amerika eingeschleppte die Mitgliedstaaten gegen fremde Grauhörnchen das einheimische Arten vorgehen. Rund 12 Milliar- Eichhörnchen fast verdrängt, nicht den Euro werden jährlich hierfür nur als Nahrungskonkurrent, soneingesetzt. Zwar kann die Ausbrei- dern auch durch die Übertragung tung nicht immer gestoppt werden – von Krankheiten. wie etwa beim WaschFür Tier- und Umbären. Ebenso wie die weltschützer wird sich Bisamratte oder seit Umweltschützer zählen insgesamt mindestens in Zukunft wohl zuletztem Jahr auch der 1.000 sogenannte genehmend häufiger die Marderhund steht er bietsfremde Tier- und Frage stellen, wie ein auf der EU-VerbotsPflanzenarten in Deutschverantwortungsvoller liste, allerdings hat er land, darunter Säugetiere, Umgang mit neuen sich als einheimische Vögel, Fische oder InsekArten aussehen sollTierart längst etabten (in ganz Europa sind te. Eine allgemeingüllieren können. Die es knapp 12.000). tige Antwort hierauf Liste mahnt Länder, Behörden, Umweltkann es nicht geben. schutzorganisationen Mit der Beobachtung und letztlich alle EU-Bürger zu ei- von und Aufklärung über Verännem verantwortungsvollen Handeln derungen kommt jedoch gerade auf und Umgang nicht nur, aber ganz Tier- und Umweltschutzorganisatibesonders mit den neuen Arten. In onen eine überaus wichtige Aufgamanchen Fällen hat dies auch zur be zu, damit Ökosysteme von neuFolge, dass neue Arten bejagt wer- en Arten nicht gefährdet oder gar den, so etwa in England: Hier hat- zerstört werden.

KURZ

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Giftalarm in Bayern

© aktion tier, Ann Kari Sieme

BÜNDIG

Foto (Beispielbild): Giftköder im Schnee.

Im Januar dieses Jahres wurden die schlimmsten Albträume aller Hundebesitzer Realität. In Otterfing in Süddeutschland verteilte ein Hundehasser Giftköder – zerkleinerte Wiener Würstchen garniert mit roten Körnchen, vermutlich Rattengift. An 25 Stellen im Ort sind präparierte Köder gefunden und zum Teil leider auch gefressen worden. Verspeist Ihr Hund einen vermeintlichen Giftköder, gehen Sie bitte sofort zum nächstgelegenen Tierarzt. Denn die Zeit rennt. Der Nahrungsbrei inklusive Gift verweilt ein bis zwei Stunden im Magen. Erreicht der Tierbesitzer innerhalb

dieser Zeitspanne einen Tierarzt, kann der ein Mittel spritzen, um den Hund zum Erbrechen zu bringen. Damit ist die größte Gefahr gebannt. Auf diese Weise wird weitgehend verhindert, dass das Toxin in den Tierkörper aufgenommen wird. Wieviel Gift auch nach dem Erbrechen letztendlich im Hundekörper verbleibt, kann nie sicher gesagt werden. Deshalb ist die Behandlung hier noch nicht zu Ende. Rattengift wirkt sehr langsam und führt zu inneren Blutungen. In den folgenden Wochen muss das Opfer zudem Vitamin K erhalten, um die Blutgerinnung zu gewährleisten, falls doch Toxine in den Körper aufgenommen worden sind. So abstrus es klingt: Es macht Sinn, entweder den vermeintlichen Giftköder oder gar das Erbrochene in einem Labor untersuchen zu lassen. Niedergelassene Tierärzte können die richtigen Ansprechpartner nennen. Nur wenn schwarz auf weiß dokumentiert ist, dass es sich tatsächlich um ein Gift handelt, kann auch Anzeige erstattet werden. Wird das Auslegen von Gift dann auch polizeilich verfolgt, bleibt die Hoffnung, dass das in Zukunft Tierhasser abschreckt, derart roh und brutal vorzugehen. Gar nicht auszudenken, wenn Kinder die Würstchen finden. Die mögen Wiener schließlich auch. Mitgliederjournal

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aktion tier informiert

„Mein Kater ist brav, der springt nicht vom Balkon“. Aussagen dieser Art hören wir fast täglich. Ebenso häufig sind jedoch auch Anrufe von verzweifelten Katzenbesitzern, deren Tiere gerade noch auf der Dachterrasse oder auf dem Balkon in der Sonne dösten und jetzt schwer verletzt im Innenhof auf dem Asphalt liegen. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier Geschäftsstelle Berlin

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Katzen können jederzeit vom Balkon springen oder stürzen – egal aus welchem Stockwerk. Bewusst oder aus Versehen, weil sie zum Beispiel auf der Brüstung herumklettern und den Halt verlieren. Manchmal springen die Tiere auch im Jagdfieber einem Schmetterling oder Vogel hinterher. Ein Sturz oder Sprung muss nicht immer mit Verletzungen oder dem

© aktion tier, Jeannette Dressler

Ungesicherte Balkone: lebensgefährlich für Katzen!

Ein mit einem speziellen Netz gesicherter Balkon ist für Katzenhalter ein Muss

Tod enden. Grundsätzlich gilt aber: Je tiefer der Fall, desto sicherer der Tod. Selbst ein unglücklicher Sturz aus dem ersten Stock kann Knochenbrüche, innere Blutungen oder einen Genickbruch zur Folge haben. Und auch wenn eine Katze glimpflich davongekommen ist, kann sie derart geschockt und traumatisiert sein, dass sie in Panik flüchtet, sich tagelang versteckt und mitunter sogar für immer verschwindet.

Gerade bei Stadtwohnungen in Mehrfamilienhäusern, wo der Stubentiger nicht einfach nach Draußen gelassen werden kann, bieten Dachterrassen und Balkone für die Tiere die einzige Möglichkeit, sich an der frischen Luft aufzuhalten. Ein spezielles Katzennetz zur Absicherung ist aus Tierschutzgründen jedoch eine absolute Grundvoraussetzung. Wie die zahlreichen Abstürze zeigen, scheint dies allerdings vielen Haltern nicht klar zu sein. Sie scheuen die Kosten und Mühen, wollen den Balkon nicht `verschandeln´ oder unterschätzen schlichtweg die Gefahr, die ihrem Tier droht. Weder landet eine Katze immer auf den Füßen, noch verfügt sie über sieben Leben. Daher sollten verantwortungsbewusste Katzenhalter ihre Tiere nicht unnötig gefährden und die Dachterrasse oder den Balkon grundsätzlich mit einem Netz absichern.

en Anlass für diesen kurzen Bericht gab ein für mich sehr aufrüttelndes Erlebnis. Ich wohne in Berlin in einer Dachgeschosswohnung im fünften Stock. Als ich kürzlich aus dem Fenster sah, entdeckte ich eine Orientalische Kurzhaarkatze, die auf dem Dach des Nachbarhauses in schwindelerregender Höhe herumspazierte. Sie kam von einem komplett ungesicherten Balkon. Mir stockte der Atem, da das Tier bis an den äußersten Rand schlich und dort anfing, in der Dachrinne nach irgendetwas Interessantem zu angeln. Vielleicht nach einer Fliege. Ich rechnete damit, dass die Katze gleich den Halt verlieren, etwa 12 Meter in die Tiefe stürzen und auf dem Pflaster des Hofes aufschlagen würde. Plötzlich drehte die Mieze den Kopf in meine Richtung. Vielleicht hatte ich aus Versehen einen erschreckten Laut von mir gegeben. Dann kam sie neugierig übers Dach auf mich zu, wobei sie mehrmals auf den glatten Ziegeln fast ausgerutscht und Richtung Dachkante geschliddert wäre. Ich hielt es für besser, mich unsichtbar zu machen, damit die Katze auf weitere gefährliche Klettereien verzichtet. Nachdem ich herausgefunden hatte, wer in der entsprechenden Wohnung wohnt, machte ich die Katzenhalterin darauf aufmerksam, dass ihr Tier auf dem Dach in Lebensgefahr schwebt. Die Frau reagierte tiefenentspannt, ihr Interesse war gleich null.

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© Ursula Bauer

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Bedauerlicherweise gibt es keine Tierschutz-Katzenverordnung, die unter anderem das Absichern von Balkonen vorschreibt. Wir hatten aus gutem Grund unsere vorletzte Kampagne diesem Thema gewidmet. Gäbe es eine entsprechende gesetzliche Bestimmung, könnte ich die Halterin anzeigen und sie müsste ein Katzennetz anbringen. So habe ich leider keine Handhabe, dem Tier zu mehr Sicherheit zu verhelfen.


report

© Dee.lite

Der Koppriemen soll verhindern, dass das Pferd Luft schluckt.

Wenn Pferde „Nägel kauen“ …

Koppen und Weben Auch wenn es lustig aussieht, es ist es nicht. Das Pferd hält den Kopf etwas gesenkt und nach vorne gestreckt und verlagert dabei sein Gewicht immer von seinem linken Vorderbein auf sein rechtes und umgekehrt. Dabei schwenkt der Kopf hin und her wie das Pendel einer Schwarzwälder Kuckucksuhr, nur langsamer. Das Ganze geht nicht nur Minuten, sondern manchmal Stunden so. „Weben“ nennt der Fachmann diese Bewegung. Hierbei handelt es sich um eine Verhaltensstörung, die sich entwickelt, wenn das Leben der Pferde zu eintönig verläuft, ähnlich wie ein Löwe stundenlang in seinem Käfig auf- und abtigert, um etwas gegen seine Langeweile im Zoo zu unternehmen. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Es handelt sich hierbei um eine Übersprungshandlung, um die angestaute Energie loszuwerden, die sich im Tierkörper befindet. Entdeckt der Pferdefreund diese Verhaltensweise an seinem Liebling, ist das ein Alarmzeichen. Denn durch das Weben wird nicht nur offensichtlich, dass es dem Pferd psychisch nicht gut geht. Langfristig schadet die monotone Bewegung auch den Hufen und Gelenken. Neben dem Weben gibt es noch eine weitere Verhaltensauffälligkeit bei Pferden, die recht häufig zu sehen ist: das „Koppen“. Auch das sieht beinahe komisch aus. Das Pferd

setzt die Schneidezähne des Oberkiefers auf der Boxenwand oder den Koppelzaun auf, schluckt Luft und rülpst dabei ordentlich. Was auf den ersten Blick wie schlechte Manieren wirkt, ist in Wahrheit eine Verhaltensstörung, die vor allem auch auf Langeweile oder aber Stress zurückzuführen ist. Da diese Unart schädlich für die Zähne ist und sich durch das Luftschlucken folgenschwere Koliken entwickeln können, versuchen viele Tierbesitzer durch sogenannte „Koppriemen“ um den Hals das Koppen zu unterdrücken. Einige Pferdehalter lassen ihr Tier sogar operieren. Dabei werden die Halsmuskeln durchtrennt, die das

Tier braucht, um überhaupt Koppen zu können. Neuere Untersuchungen raten von Koppriemen und diesen operativen Eingriffen jedoch eindeutig ab. Es hat sich herausgestellt, dass Kopper zwar insgesamt empfindlicher auf Stress reagieren, aber es konnte auch eindeutig belegt werden, dass sie eben diesen Stress durch das Koppen abbauen. Deshalb sollte man Kopper besser koppen lassen und zeitgleich versuchen, die Ursache für das Koppen zu finden und zu beseitigen. Denn wie eigentlich immer ist es auch beim Koppen und Weben falsch, die Symptome zu unterdrücken. Besser man packt das Übel bei der Wurzel. Verbessert der Pferdefreund die Lebensumstände der Vierbeiner, dann lässt sich auch das unerwünschte Verhalten reduzieren. Viel Weidegang ist ein Grundpfeiler der Therapie. Ausreichend Rohfaserfütterung und abwechslungsreiches Training, das das Pferd nicht überfordert, runden die optimale Pferdehaltung ab. Dann gehören Koppen und Weben der Vergangenheit an, und Ross und Reiter sind glücklich.

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Der Star (Sturnus vulgaris)

Vogel des Jahres 2018

Plagegeistern wie Zecken und Fliegen zu befreien. Die Kühe scheinen zu wissen, dass für sie keine Gefahr besteht, wenn sich die Vogelgesellschaft auf ihren Rücken niederlässt oder sich zwischen ihnen auf dem Erdboden laufend fortbewegt Stare fliegen gerne im Schwarm mit erstaunlichen Flugmanövern. Ihre Kraftgesänge sind weithin

Der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Star zum „Vogel des Jahres 2018“ gewählt.

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© Georg Dorff

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Stare bewohnen Wälder, Parkanlagen, Gehölze und Gärten. Zur Nahrungssuche und nach der Brutzeit finden sie sich in großer Zahl auf Wiesen und Weiden ein. Ihre überwiegend animalische Nahrung besteht aus Insekten, Käfern, Schnecken und Regenwürmern. Auch Samen vieler Art werden nicht verschmäht, und der Star scheut sich auch nicht, Weidetiere von ihren

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Dank seiner großen Anpassungsfähigkeit ist der Star noch ein häufiger und bekannter Vogel. Allerdings wirken sich die gegenwärtigen Umweltbedingungen unvorteilhaft auf diesen mittelgroßen, kräftig gebauten Vogel aus. Etwa zwei Millionen weniger Starenpaare als vor zwanzig Jahren brüten in Deutschland. Früher war der überaus muntere und geschwätzige Vogel überall bekannt. Er hat jedoch auch Feinde wenn er im Sommer und Herbst in großen Schwärmen in Weingärten und Obstplantagen einfällt und dort erhebliche Schäden anrichtet. Ein Bericht von Ingeborg Polaschek, aktion tier Beratungsstelle für Wild- und kleine Haustiere

hörbar. Typisch ist die Neigung, ihrem Gequassel und Geschwätz Nachdruck zu verleihen, wenn sie so richtig auf Touren kommen. Pfeifen, Gurren, Schmatzen, Schnarren, und sie scheinen mit ihren Flügelbewegungen den Takt zu schlagen. Trotz der „Star-Auftritte“ muss auch noch für Nachwuchs gesorgt werden. Den Nistplatz sucht das Männchen aus, meist in Baumhöhlen, Nistkästen, Gebäudehohlräume und Felsspalten. Das Brutkleid ist schwarz mit purpurfarbenem, grün und blau schimmerndem Metallglanz. Im Ruhekleid weiß getüpfelt. Das Jugendkleid ist überwiegend graubraun. Der Schnabel ist im Sommer zitronengelb, im Herbst und Winter dunkel. Er besiedelt alle Gebiete, die ihm Möglichkeit zum Nisten bieten. Die Stimme ist ein Gemisch von pfeifenden und schnalzenden Tönen, und er ahmt andere Vogelstimmen nach. Die Brutzeit liegt zwischen Mitte April-Juli, und es gibt eine bis zwei Jahresbruten. Die Gelegegröße liegt bei 5-6 blaugrünen bis hellblauen Eier mit einer Eigröße von 31-22 mm und einer Brutdauer von 11-13 Tagen. Die Jungen sind Nesthocker und verlassen nach 20-22 Tagen das Nest.


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Ein Symptom, viele Ursachen

Röcheln und Husten beim Hund

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Seit einiger Zeit macht der kleine Vierbeiner Sorgen. Immer, wenn er sich freut, muss er auf einmal so komisch hus­ ten. Und auch wenn er mit seinem besten Kumpel auf der Wiese tobt, gibt er diese seltsamen Geräusche von sich. Es hört sich halb nach Würgen, halb nach Husten an. Was kann das nur sein? Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Im besten Fall hat der Kleine eine Atemwegsentzündung durch Bakterien oder Viren. Das kommt bei Hund und Katze genauso vor, wie auch wir Menschen mal einen Schnupfen haben. Meist bedürfen diese Infekte keiner Behandlung, und der Tierkörper kommt alleine damit klar. Doch Atemwegsgeräuschen können auch ganz andere Ursachen zugrunde liegen, die von alleine nicht weggehen. Dazu gehören zum Beispiel Erkrankungen des Herzens. Auch wenn dieses Organ auf den ersten Blick nichts mit der Lunge verbindet, führen diverse Veränderungen am Herz zu Husten. Das liegt daran, dass das erkrankte Herz nicht in der Lage ist, das Blut in gewohnter Manier durch den Körper zu pumpen. Das Blut staut sich in die Lunge zurück. Hier wiederum kommt es dadurch zur Flüssigkeitsansammlung in den Lungenbläschen und damit zum Hustenreiz. Wird das Tier mit den richtigen Medikamenten ausgestattet, kann der Husten wieder verschwinden und der Vierbeiner im besten Fall noch lange beschwerdefrei leben. Besonders kleine Rassen sind in fortgeschrittenem Alter prädisponiert für den sogenannten Tra-

chealkollaps. Darunter versteht man ein „Zusammenklappen“ der Luftröhre. Sie ist bei den betroffenen Kandidaten etwas abgeflacht und somit ohnehin im Lumen schon eingeschränkt. Freuen sie sich oder strengen sie sich an, atmen sie dabei vermehrt ein und aus. Es kommt zum kurzzeitigen Unterduck in der Luftröhre. Dadurch fällt sie vollends zusammen. Der Hund röchelt und hustet und bekommt sehr schlecht Luft. Theoretisch kann man die Veränderung operieren, praktisch eher nicht, da der Eingriff sehr risikoreich und teuer ist. Es bleibt nur, die konservative Behandlung mit Medikamenten und den Hund entsprechend zu schonen, übrig.

Der Lungenwurm ist auch in Deutschland aktiv Seit wenigen Jahren tritt in Deutschland zunehmend ein Erreger auf, der bis dato hier gar nicht heimisch war – der Lungenwurm. Er verbreitet sich über winzig kleine Schnecken, die an Grashalmen sitzen. Fressen Hunde oder Katzen diese Halme, infizieren sie sich mit dem Wurm. Er siedelt sich in der Lunge an und sorgt zunehmend für Hustenreiz. Ist der Lungenwurm erst erkannt, ist er gut behandelbar. Leider denken noch nicht alle Tierärzte in Deutschland bei Husten an diesen Wurm, da er bisher sehr selten war.

Die Auflistung aller möglichen Ursachen für Hustenanfälle würde den Rahmen sprengen. Neben Fremdkörpern oder Tumore in den Lungen, Asthma – hier vor allem bei Katzen – kommen etliche wei-

tere Erkrankungen in Betracht, die die Symptomatik Röcheln auslösen können. Daher sollte jeder Husten, der länger als vier Tage andauert, von einem Tierarzt beurteilt werden.

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Echte Therapieoption oder Scharlatanerie?

Gold in der Hüfte

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Die HD ist die am häufigsten auftretende degenerative Gelenkserkrankung bei Hunden. Doch auch Ellbogen-, Schulter- und viele andere Gelenke des Tierkörpers können betroffen sein. Im fortgeschrittenen Stadium stehen nur wenige Heil- bzw. Linderungsmethoden zur Verfügung. Zum einen kann der Hund temporär oder gar dauerhaft mit Schmerzmitteln versorgt werden. Oft haben diese Präparate zudem eine entzündungshemmende Komponente, so dass das Leiden nicht nur kaschiert, sondern zumindest kurzfristig auch ansatzweise therapiert wird. Doch leider belasten diese Medikamente die Leber und die Niere, so dass eine dauerhafte Gabe nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Werden die Medikamente abgesetzt, kehrt das Leiden schnell zurück. Zum anderen stehen diverse Operationsmethoden zur Verfügung. Ähnlich wie beim Menschen sind hier die Erfolgsaussichten je nach betroffenem Gelenk sehr gut. Doch abhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Tieres kann aber nicht jedes kranke Tier einer derartigen Operation unterzogen werden. Außerdem spielt der Geldbeutel des Tierhalters eine entscheidende Rolle. Hüftoperationen mit Gelenkersatz müssen beispielsweise oft auf beiden Seiten durchgeführt werden und kosten damit mehrere tausend Euro. Daher suchen Tier-

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besitzer oft nach anderen Möglichkeiten ihrem erkrankBei einer Gonarthrose ten Tier zu helfen. ist das Kniegelenk Dabei stoßen sie stark entzündet. früher oder später auf die Goldakupunktur. Bei dieser Methode werden dem Tier unter Vollnarkose kleine Kügelchen aus echtem Gold mit einer langen Nadel an die Akupunkturpunkte rund um die betroffenen Gelenke implantiert. Vorzugsweise erfolgt die Implantation unter Es ist nicht gesichert, dass die GoldimplantationsRöntgenkontrolle. Methode hilft. So wird die korrekte Lage der Goldkugeln überprüft Goldimplantate die Symptomatik und gegebenenfalls korrigiert. Die- lindern und es den behandelten Tieser Eingriff ist wesentlich weniger ren bessergeht. Dahingegen lassen invasiv als ein Gelenkersatz und Untersuchungen, die nach strenkostentechnisch deutlich günstiger. geren wissenschaftlichen MaßstäIn aller Regel liegt der finanzielle ben angesetzt und somit aus Sicht Aufwand unter eintausend Euro. der Fachleute auf höherem Niveau durchgeführt wurden und damit Was die Erfolgsaussichten der aussagekräftiger sind, die ImplanGoldimplantate betreffen, streiten tation von Goldkügelchen als wenig sich die Geister. Es gibt Studien zur wirksam erscheinen. Wirksamkeit der Goldakupunktur, die von Fachleuten hinsichtlich ihAn dieser Stelle kann also leider rer Aussagekraft bewertet wurden. keine endgültige Bewertung der Vereinfacht zusammengefasst lau- Goldimplantations-Methode statttet das Ergebnis folgendermaßen: finden. Jeder Tierhalter muss für Untersuchungen, die weniger pro- sich und sein Tier selbst entscheifessionell angelegt waren, kommen den, welche Behandlungsform er überwiegend zu dem Schluss, dass wählt.

© www.erste-hilfe-beim-hund.de

Manch ein Schäferhundbesitzer kann ein trauriges Lied davon singen. Bereits im mittleren Lebensalter schleicht der geliebte Vierbeiner mit schlenkernden Hüften nur noch so dahin. Beim Aufstehen hat er Schmerzen. Lange Spaziergänge und wildes Toben gibt es nicht mehr. Der arme Hund leidet unter HD. Die Rede ist von der gefürchteten Hüftgelenksdysplasie, einer Erkrankung, die zum Teil genetisch bedingt ist, und die zu therapieren besonders schwierig ist. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.


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Fischkrankheiten –

Diese Frage kann ganz klar mit „Ja“ beantwortet werden. Es gibt unter Tierärzten eine ganz eigene Fachrichtung, den Fachtierarzt für Fische. Leider kommt sein Fachwissen weniger den Zierfischen in unseren heimischen Aquarien zugute. In aller Regel befasst sich dieser Tierarzt vor allem mit großen Fischzuchten, die als Zulieferer für die Lebensmittelindustrie dienen. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der Fischtierärzte sind die KoiHaltungen. Beim Koi handelt es sich um einen teuren Fisch aus Asien, auf dessen Haltung sich eher ein betuchteres Klientel spezialisiert hat. Er ist mit Karpfen verwandt und kann richtig alt werden. Es soll Fische geben, die an die 200 Jahre auf dem Buckel haben. In großen Aquarien oder aufwändig gestalteten Gartenteichen ziehen die wie riesige Goldfische anmutenden Tiere ihre Kreise. Ganz wichtig bei dieser Fischart ist ihre Zeichnung. Ähnelt sie japanischen Symbolen, steigen die Tiere im Wert. Manche von ihnen kosten mehrere tausend Euro. Fischliebhaber sollen sogar bis zu 500.000 Euro für ein Tier hinblättern. Wenn da ein Exemplar krank wird, kommt natürlich der Fischtierarzt. Diese Patienten ha-

ben sogar das Glück, das an ihnen Operationen durchgeführt werden, wenn es nötig ist. So viel Zuwendung erfahren unsere Zierfische in aller Regel nicht. Daher ist ihnen besonders viel Aufmerksamkeit in Hinblick auf die Prophylaxe zu schenken. Beachtet der Fischhalter einige wichtige Grundsätze, werden seine Fische erst gar nicht krank. An allererster Stelle ist die Wasserqualität zu nennen. Das Wasser stellt den Lebensraum der Fische dar. Stimmen hier Werte wie der pH und der Sauerstoffgehalt, ist das schon mal die halbe Miete. Deshalb muss der Fischfreund seine Filteranlage genauestens im Auge haben und darauf achten, dass hier alles reibungslos läuft. Wasserwechsel in regelmäßen Abständen tragen ihr übriges zum Wohlbefinden der Fische bei. Ein weiterer Aspekt ist die Be-

Ein übervolles Aquarium.

satzdichte. Je nach Fischart dürfen nicht zu viele Fische auf begrenztem Raum untergebracht werden. Auch können nicht alle Arten miteinander vergesellschaftet werden. Manche Tiere bekämpfen sich und dürfen nicht gemeinsam in ein und demselben Aquarium leben. Ganz wichtig ist die Herkunft der Fische. Einige Arten lassen sich schlecht nachzüchten und kommen als Wildfang importiert aus dem Ausland in unsere Fischhandlungen. Diese Fische sind oft sehr gestresst und geschwächt. Unter schlimmen Bedingungen werden sie nach Deutschland eingeführt und sind damit häufig Träger krankmachender Keime. Deshalb sollten sich Fischliebhaber genau erkundigen, woher die von ihnen erworbenen Zierfische stammen. Beachtet der Fischfreund diese Grundsätze, braucht er den Fischdoktor ziemlich sicher nicht – obwohl es ihn gibt.

Das Bild zeigt, unter welch miserablen Bedingungen Fische aus der Natur entnommen und auf Märkten bis nach Europa verkauft werden. Wenn sie den Transport überhaupt überleben, sind sie meist ziemlich krank.

© aktion tier

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Im Rahmen des zunehmenden Konsums von Fisch als Nahrungsmittel, wächst auch dieser Industriezweig enorm. Je mehr Tiere gezüchtet werden, desto mehr Bedeutung kommt ihrer Gesund­ erhaltung zu. Daher werden die Fachtierärzte auf großen Fischfarmen dringend gebraucht. Erkrankt ein Bestand, geht es immer auch gleich um viel Geld, das der Betreiber im schlechtesten Fall zu verlieren droht. Einzelne Tiere werden meist nicht therapiert. Es geht hier vielmehr um die Bestandsbetreuung ähnlich wie auf großen Geflügelfarmen.

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Gibt es eigentlich einen Fischdoktor?

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Auf nach Südafrika!

Weiße Haie… und weißes Gold! Abalone, Perlemon, Seeohren – wie bitte? Was für deutsche Verbraucher völlig unbekannt klingt, ist in anderen Teilen der Welt ein MultiMillionen-Dollar Geschäft! Abalone – so wurden die Seeschnecken einst von den britischen Kolonialherren getauft; im Deutschen heißen sie See- oder Meerohren. Sie zählen zu den teuersten Meeresdelikatessen der Welt. Die Chinesen nennen sie nur „weißes Gold“. Es sind friedliche Weichtiere, die sich wenige Meter unter der Wasseroberfläche vor der Küste an Felsen festsaugen. Was die Abalone so populär macht, ist aber nicht allein ihr schmackhaftes Fleisch. Denn in Ländern wie China gelten Seeohren auch als starkes Aphrodisiakum. Um an die Meeresschnecken heranzukommen zahlen Liebhaber deshalb nahezu jeden Preis. Ein Kilo erstklassiger Abalone kostet dort schnell bis zu 200 Euro oder mehr. Und dennoch übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem. In Südafrika ist diese Tatsache schon vor einiger Zeit zu einem ernsten Problem für den Artenschutz geworden. Hier lebt an den Küs­ ten vor allem die Abalone-Art Haliotis midea, auch Perlemon genannt. Schon seit langem ist die Perlemon-Fischerei streng reglementiert, trotzdem gehen die Bestände bereits seit Jahren rapide zurück. Grund: Wilderei. Ein Bericht von Christian Kemper

Abalone.

Was interessiert das uns Taucher? Nun, Perlemon sind ein Schmaus für den, der weder Mühe noch Gefahr scheut. Denn wer die Seeohren zum Dinner will, muss an der Felseninsel Dyer Island bei Gansbaai abtauchen und darf den Weißen Hai nicht fürchten. Den Dyer Island gilt als einer der Hotspots weltweit für das Käfigtauchen mit Weißen Haien! Doch zurück zum eigentlichen Problem: Lange Zeit war Abalone-Fang in Südafrika erlaubt. Damals gab es auf dem Meeresboden pro Quadratmeter bis zu 50 Abalone. Mit dem asiatischen Abalone-Boom wurden die Quoten und Fangzeiten immer weiter eingeschränkt – bis wildlebende Abalone 2008 komplett unter Schutz und ihr Fang unter Strafe gestellt wurden. Es ist verlockend: Gezahlt wird in

Abalone gelten als Delikatesse und sind in Asien sehr begehrt. Schwarzhandel mit der kostbaren Ware.

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US-Dollar, ein Taucher verdient in einer Nacht mehr als ein Polizist in einem Monat. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Überfischung hat den Fischern ihre Lebensgrundlage genommen. Viele verstehen nicht, warum Abalone-Fang heute verboten ist – er war es ja früher nicht. Die teure Schnecke ist längst nicht mehr das Glück der Küstengemeinden, sondern ihr Verderben. Vieles deutet darauf hin, dass der Seeohrenschmuggel eine Art Vorläufer für die erst 2008 in Gang gekommene Nashornwilderei war – und die Grundlage für den Handel legte. Mit dem Ende der Apartheid vor 20 Jahren und der Integration des lange Zeit isolierten Apartheidstaates in den Welthandel kam damals das organisierte Verbrechen ans Kap – darunter neben Drogenhändlern und Waffenschiebern auch die chinesische Triade. Oft lief das Geschäft mit den Ländern im Fernen Osten dabei in einer Art Tauschhandel ab: Abalonen aus Südafrika wurden gegen Drogen wie etwa Crystal Meth oder Mandrax-Tabletten aus Ostasien gehandelt, wo die Meeresschnecke, genau wie das zu Pulver gemahlene Rhinohorn, als ein wirkungsvolles Potenzmittel und Aphrodisiakum gilt. Man weiß heute, dass in Südafrika der Schwarzmarkt größer ist, als die offiziell gemeldeten Fänge! Seit 2001 wurden geschätzte 75 Millionen Abalone – rund 40.000 Tonnen – aus südafrikanischen Gewässern gepflückt, etwa das 10-fache der geAbalonentaucher mit ihrem Fang.

Armut ist ein wesentlicher Auslöser für den gefährlichen illegalen Abalone-Fang.

setzlichen Quote. Infolgedessen sagt das Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei, das Jahresquoten festlegt, dass „nur eine spürbare Reduzierung der Ernte einen vollständigen Kollaps innerhalb eines Jahrzehnts verhindern kann“. Laut Markus Bergener von der südafrikanischen Niederlassung TRAFFIC, einer gemeinnützigen Organisation, die den illegalen Handel mit Wildtieren auf der ganzen Welt überwacht, betrug die gesamte legale Abalone-Ernte 2015 in Südafrika 105 Tonnen. „Unsere Schätzungen für die Wilderei für das gleiche Jahr betrug 3.477 Tonnen“, sagt er. Am Kap wurden ganze Dörfer zu verschwiegenen, kriminellen Gemeinschaften wegen dieser Schnecken. Ihretwegen liefern sich Banden auf offener Straße wilde Schießereien. Und ihretwegen dümpelt hin und wieder ein toter chinesischer Mafioso im Hafen von

Kapstadt – oder ein ertrunkener Taucher. „Manchmal ist das Wetter hart, aber wir wissen, dass die Polizisten nicht auf dem Wasser sein werden“, sagt Angelo Josephs, Familienvater von drei Kindern und Perlemon-Wilderer. Den Kontakt zu ihm hat mir meine Bekannte Roxanne Cloete ermöglicht. Sie ist Sozialarbeiterin in Kapstadt, und ich lernte sie 2010 kennen, als ich selbst zum Käfigtauchen in Gansbaai war. „Wir nutzen die Chance. Es steht 50-50. Wenn du sagst: Auf Wiedersehen, Liebling, ist das vielleicht der letzte Abschied.“ Er deutet auf das kalte, türkisfarbene Wasser des Atlantiks. „Gerade hier haben wir viele Brüder, Freunde, Neffen, Onkel, Väter verloren. In meinem Leben kann ich sagen, dass ich von mehr als 200 ertrunkenen Männern weiß. Aber ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss – ein Kind muss essen. Ein hungriges Kind kann in der Schule nicht lernen.“ Abalonenverkauf in Japan.

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Bei Dyer Island leben weltweit die meisten Weißen Haie Aber einige Taucher werden auch von Weißen Haien angegriffen. Offizielle Zahlen sprechen von fünf Toten durch Haiangriffe, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich 2-3 Mal so hoch! Auch 2008 wurden Perlemon-Wilderer wieder selbst zu Gejagten. Da diese Männer aber verständlicherweise sehr scheu sind, wurden die Haiangriffe nicht offiziell bei der Polizei gemeldet. Daher gibt es nur selten einen konkreten Bericht, Namen der Opfer sind meistens unbekannt. Laut einer Liste des US-Magazins „Forbes“ von 2007 zählt Dyer Island zu den gefährlichsten Stränden der Welt. Das mag verwundern, den Dyer Island ist ein Naturschutzgebiet und für normale Touristen unzugänglich. Die Insel liegt 6,5 Kilometer vor dem Küstenort Gansbaai und rund 170 Kilometer von Kapstadt entfernt. Auch Gansbaai hat keinen attraktiven Strand für Urlauber, der nächste Strand – Pearly Beach – ist ebenfalls ein Naturschutzgebiet. Wieso kommt es hier trotzdem immer wieder zu tödlichen Haiangriffen? Zur Erklärung: Gansbaai (deutsch: „Gänsebucht“) wurde 1881 von Fischern gegründet und nach den dort zahlreich vorkommenden Wildgänsen benannt. Bis vor wenigen Jahren war Gansbaai noch ein Fischerdorf. Durch den Hai-Tourismus ist die Einwohnerzahl von rund 1.500 auf 13.000 angewachsen.

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Dyer Island ist ein Naturschutzgebiet und für Besucher eigentlich unzugänglich … Robben, der Grund für das große Haiaufkommen.

Dyer Island zeigt sich von seiner wildesten Seite und zählt zu den Orten mit den gefährlichsten Stränden.


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Dazu kommen in der Ferienzeit noch 80.000 Touristen. Acht Unternehmen führen Haikäfigtauchgänge vom kleinen Hafen in Kleinbaai aus. Die Küste vor Gansbaai – vor allem die Gegend um Dyer Island – ist weltberühmt für seine artenreiche Meeresfauna und seine seltenen Vögel. Der Begriff „Marine Big Five“ entstand hier dank der riesigen Menge an Haien, Robben, Delfine, Pinguine und Wale, die in diesen Gewässern leben. Die beste Zeit des Jahres, um eine Tierbeobachtungs-Tour zu unternehmen, ist zwischen Mai und Dezember, wenn Delphine und Wale die Bucht heimsuchen. Dyer Island ist eine flache und felsige Insel, knapp 1.500 Meter lang und bis zu 500 Meter breit. Etwa 200 Meter vor der Südwestspitze der Insel befindet sich die weit kleinere Insel Geyser Island. Die bis dahin namenlose Insel wurde 1806 vom US-amerikanischen Auswanderer Samson Dyer in Besitz genommen, der hier Guano abbaute, Seebären tötete und Pinguin-Eier sammeln ließ. Guano wurde hier bis in die 1980er Jahre gewonnen (Anmerkung der Redaktion: Durch Vögel oder Fledermäuse ausgeschiedenes Guanin, vermischt mit Harnsäure, bildet durch Verwitterung Guano, besonders auf kalkreichen Böden.). Heute ist die Insel unbewohnt und geschützt. Der Streifen des Meeres zwischen Dyer Island und Geyser Rock wird treffend als „Shark Alley“ bezeichnet. Die Pelzrobben, die hier leben, sind eine konstante Nahrungsquelle für die Haie. Während der Wintermonate (Mai-August), ist die Gasse vor allem ein Zentrum für die großen Raubfische, wenn viele Jungrobben anfangen Aus-

flüge ins Meer zu machen. Die Gegend um Dyer Island und Shark Alley ist daher ideal für Haikäfigtauchen und bietet hervorragende Möglichkeiten, Weiße Haie bei ihrem natürlichen Jagdverhalten zu beobachten. Jeder, der sich längere Zeit im Wasser aufhält, geht ein großes Risiko ein. Genauso wie Speerfischen in haireichen Gewässern eine Kamikaze-Aktion ist, gilt das gleiche für Wilderer. Afrika ist arm, und die Menschen versuchen auf jede erdenkliche Art an Geld zu kommen – auch wenn sie dafür bedrohte Tierarten fangen müssen. Leider werden sie dabei oftmals selber zur Beute eines noch größeren Jägers…

In den kleinen Küstenorten wie Gansbaai herrscht großes Schweigen, da in fast jeder Familie ein Mitglied in diesem illegalen Perlemon-Fang verwickelt ist. Wer das Schweigen innerhalb dieser Gruppe bricht, hat keine lange Lebenserwartung in Südafrika. Es geht um Geld – viel Geld. Ein Fischer erhält für eine Perlemon circa 40 Euro pro Kilo. Dies sind umgerechnet rund 600 Rand. Bei einem monatlichen Durchschnittsverdienst in der armen Bevölkerung von 1.500 Rand im Monat ist dies ein starker finanzieller Anreiz, obwohl hohe Strafen bei nicht Einhaltung der Fangquoten drohen.

Mitte der 1990er-Jahre Fast jede Familie hat ein Mitglied, das in illegalen entdeckten die Chinesen Perlemonfang verwickelt ist … ein fernes Land, vor dessen Küste massenweise große Abalone im Meer zu finden wirkten, dass die Fischer am Kap waren: Südafrika. Zu dieser Zeit plötzlich zwölfmal so viel Geld für entfachte am Kap der Guten Hoff- Abalone bekamen wie nur wenige nung etwas, was man als Abalone- Jahre zuvor. Kein Wunder, dass die Goldrausch beschreiben könnte: Abalone-Piraten in Südafrika mit Der Preis auf dem internationalen harten Bandagen kämpfen. Das hat Markt hatte sich inner- zuletzt ein Zwischenfall im August halb kurzer Zeit von 2017 in Gansbaai gezeigt. Dort wa10 auf 32 Dollar ren die lokale Polizei und die Küspro Kilo verdrei- tenwache einer 126 Mann-starken facht, der Fall Wilderer Bande auf die Spur geder Apart- kommen und hatten sie schließlich heid und ei- auch gestellt. In den letzten zwei ne schwä- Jahrzehnten haben Haie viele Perc hel nd e lemon-Wilderer getötet. Mehrere W ä h - dieser Vorfälle werden in einer Onr u n g line-Datenbank namens „Global be- Shark Attack File“ angezeigt.

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Hey, Max, aufwachen, du alte Schlafmütze. Es ist schon fast Mittagszeit. Wir wollten doch heute mal wieder eine Expedition mit Alberta Zweistein machen!

Alberta Zweistein ist die fantastische Erfindung von Lolos Opa. Es gibt quasi nichts, was sie nicht kann. Innerhalb von Sekun­ den teleportiet sich Alberta an jeden beliebigen Ort auf der Welt. Sie kann fliegen, tauchen und sogar ihre Größe verän­ dern. Außerdem weiß ihr Computergehirn so gut wie alles. Die gute Alber­ ta, viel zu lange nicht genutzt.

Hm! ... Wie? Was? Wo? Gibt es was zu Futtern?

Der Weiße Hai

Ja, ja später, unter­ wegs.

WA

Wohin gehts? Ist doch hoffentlich nix aufregendes, das vertrage ich auch nicht!

Ach was, wir gucken uns nur Fische an!

Ich Hallo Alberta, wir wollen mal dachte, wieder eine Expedition mit wir erfor­ dir zusammen ma­ schen einmal chen. Hast du den Weißen Hai Lust? und schauen mal ob der wirklich so gefährlich ist wie immer behauptet wird!

Und schon im nächste Augenblick ...

Krrk, ich schlage Süd­ afrika vor. Dort existiert ein großes Vorkommen an Robben, eine begehrte Nahrungs­ quelle dieser Haiart. Festhalten. Krrk.

S?!

Krrk, hallo Lolo und Max, ich freue mich, dass wir wieder einmal etwas zu­ sammen unter­ nehmen, Wo soll es denn diesmal hingehen? Krrk.

Also, so ganz auf leeren Magen mache ich so etwas ja nur ungern.

Krrk, aha! Meine Sensoren funktionieren noch einwandfrei! Ich habe ein beeindruckendes Exemplar für euch gefunden. Es ist ein Weibchen, sie werden im Schnitt 4,5 bis 5 Meter lang und bis zu zwei Tonnen schwer. Die Männchen sind etwas kleiner und leich­ ter. Der größte bekannte Weiße Hai wog 3,2 Tonnen und war 6,40 Meter lang. Und der kam nicht aus einem Gruselfilm. Krrk.

Weiße Haie erbeuten alle möglichen Meerestiere wie Seehunde, Robben und Seelöwen, kleine Wale, Thunfische oder Tintenfische. Menschen stehen nicht auf dem Speiseplan. Angriffe kommen dennoch gelegentlich vor, man geht aber dabei mehr von Verwechslungen oder Neu­ gierde aus, da das Opfer nicht gefressen wird. Krrk.

Lolo, d-der grinst mich doch an! Man hat mir schon häufig gesagt, ich hätte Ähnlichkeiten mit einer niedlichen Robbe! Ach was, Max, der ist nur neu­ gierig und will wissen was wir sind.

Lolo, irgendwie guckt der mich so komisch an! Und d-d-der ko-kommt immer nä-nä-äher! Also, du kannst sagen was du willst, aber d-dein Fisch­ lein mag es glaub ich nicht, dass wir hier sind.

Ähm, Alberta, vielleicht beenden wir heute unsere Exkursion etwas früher... ... LOS ALBERTA!!!

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junior

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EE F F L I H

E E E E E ! !!

Krrk, Weiße Haie sind auch zu plötzlichen Beschleuni­ gungen und komplizierten Manövern in der Lage, inklusive des vollständigen Springens aus dem Was­ ser. Ganz wunderbar. Krrk.

© Comic – Peter Bolz

Krrk, ganz wunderbar! Hier zeigt uns der Hai seine großen scharfen Zähne. Sie können bei ausgewachsenen Tieren eine Länge von beachtlichen 7,5 Zentimeter erreichen. Krrk.


i a H e ß i e W Der

Weiße Haie (lateinisch: Carcharodon carcharias) bedeutet so viel wie "gezackter Zahn" und bezieht sich auf das beeindruckende Gebiss des Jägers. Sein Umgangsna­ me stammt aber von seinem weißen Bauch. Das Höchstalter der Männchen liegt bei ca. 73 Jahren, Weibchen können ca. 40 Jahre alt werden. Die kleinen Augen sind vollständig schwarz, sodass die Pupille nicht klar erkennbar ist.

Die Zähne sind breit, drei­ eckig, mit ge­ sägtem Rand und stehen, wie bei Hai­ en üblich, in einem Revolvergebiss, werden also zeitle­ bens nachgebildet.

junior Megalodon war der größte uns heute bekannte Hai, der vor 15 bis 1 Millionen Jahren lebte. Megalodon, geschätzte Länge von 15,9 bis 20,3 Metern.

Weißer Hai Mensch

Megalodon (grau-maximale und schwarz-minimale Größe)

Haie zählen zu den ältesten Bewohnern unseres Planeten. Seit ca. über 350 Millionen Jahren durchstreifen sie die Ozeane und haben sogar die Dinosaurier überlebt. Inzwischen Im Meer können sie eine Spitzen­geschwin­digkeit gehören Haie aber von über 50 Kilometer pro Stunde erreichen und zu den bedrohten über 1000 Meter tief tauchen. Tierarten auf der Welt. Wo lebt der Weiße Hai? Das Weibchen bringt nach Weiße Haie kommen in allen Ozeanen vor, über einem Jahr Tragzeit am häufigsten vor den Küsten der gemä­ zwei bis 14 Jungtiere zur ßigten Zonen, etwa im Atlantik vor den Welt. Diese schlüpfen bereits Vereinigten Staaten oder an den südlichen im Mutterleib aus ihren Eiern. Küsten Afrikas und Australiens.

Liebe Kinder! Auch diesmal ha­ ben sich im rechten Bild wieder zehn verflixte Fehler ein­ geschlichen. Könnt ihr sie alle finden?

© Ilustrationen – Peter Bolz

Weitere Informationen erhaltet ihr unter:

www.aktiontier-junior.org

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Verbraucherschutztipps

© Jan Peifer

© Jan Peifer

Qualzucht in der Massentierhaltung

Völlig überzüchtete Puten.

Jedes Jahr verbraucht der Durchschnittsdeutsche rund 90 kg Fleisch. Auf den reinen Verzehr, also ohne anfallende Schlachtreste, die Futtermittelproduktion aus Tiermehl etc. entfallen dabei knapp 60 kg. Zwar ist dieser Wert seit einigen Jahren leicht rückläufig, macht aber immer noch mehr als das Doppelte des Vergleichswertes der 1950er Jahre aus. Diese Entwicklung lässt sich weltweit beobachten – in den vergangenen 50 Jahren hat sich die globale Fleischproduktion fast vervierfacht und beträgt zurzeit rund 308 Millionen Tonnen. Die Welternährungsorganisation FAO rechnet damit, dass dieser Wert bis 2050 auf 450 Millionen Tonnen steigen wird. Ein Bericht von Jan Peifer

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Die Lust auf Fleisch ist riesengroß Nutzung der weltweiten Getreideund unersättlich, sie lässt sich mit ernten zur Nahrungsmittelprodukvielen Statistiken in Zusammen- tion etwa vier Milliarden Menschen hang bringen. Es ist längst kein mehr gesättigt werden könnten Geheimnis mehr, dass als heute. Dies entdie Fleischproduktispricht mehr als der on mehr Agrarfläche, Während weltweit über Hälfte der Weltbe800 Millionen Menschen mehr Wasser und Gevölkerung. durch Hunger und Untertreide verbraucht als ernährung bedroht sind, jede andere Industrie. Alleine mit dem sind etwa doppelt so viele Etwa ein Viertel der Verzicht z.B. nur auf Menschen übergewichtig. Ernten werden für Rindfleisch könnten Viehfutter verbraucht, mit den frei werdabei könnten die denden Ressourcen Äcker unserer Erde problemlos den schon mehr als 350 Millionen MenHunger der wachsenden Weltbe- schen mehr ernährt werden. Würvölkerung stillen. Forscher haben den andererseits alle Menschen so berechnet, dass durch eine direkte viel Fleisch verbrauchen wie die

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Industrienationen, bräuchte man dafür rund doppelt so viel Ackerland wie heute. Doch unter den Folgen des Fleischhungers leiden nicht nur die Ärmsten der Armen. Die Globalisierung hat auch vor der Fleischindustrie nicht haltgemacht. Kleinere Betriebe verschwinden immer mehr, in riesigen Mastanlagen werden Tiere fast vollautomatisiert gezüchtet und in immer größer werdenden Megaschlachthöfen in Fleisch verwandelt. In der industriellen Massentierhaltung wird das Elend sichtbar, und darum bleibt es gut versteckt vor den Augen der Öffentlichkeit. Das Leben eines Tieres ist nur wenige Cent wert Das einzelne Tier muss in immer kürzerer Zeit mehr Ertrag erbringen als jemals zuvor. Nahezu alle Arten unserer sogenannten Nutztiere wurden in ihren Zuchtlinien diesem Leistungsprinzip untergeordnet. Gleichzeitig werden nicht die Haltungsbedingungen den Tieren angepasst, sondern die Tiere den Haltungsbedingungen. Lege-


© Jan Peifer

rat & tat

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hennen legen mehr als doppelt so viele Eier wie früher, Milchkühe müssen die doppelte Menge Milch liefern wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Mastgeflügel wächst in einer nur wenige Wochen dauernden Mast so schnell, dass der Knochenapparat mit dem Fleischwachstum nicht mithalten kann – Hühner und Puten können sich oft schon früh nur noch kaum bewegen und verdursten, weil sie den Weg zur Tränke nicht mehr bewältigen können, wenn sie nicht zuvor geschlachtet wurden. Zuchtschweine werfen regelmäßig mehr Ferkel, als sie säugen können. Die schwächsten von ihnen werden aussortiert, erschlagen oder einfach lebend entsorgt. Eine tierärztliche Versorgung wäre zu teuer und nicht rentabel. Millionen Tiere sterben schon vor dem offiziellen Mastende an den Folgen der tierquälerischen Zucht. Immer wieder gelangen von Tierschützern heimlich erstellte Bilder an die Öffentlichkeit, die tote und sterbende Tiere auf dem Boden zwischen ihren lebenden Artgenossen in den Mastbetrieben zeigen. Doch ihr Tod ist mit einkalkuliert.

© Jan Peifer

In der Massentierhaltung werden nur gezüchtete Tiere verwendet, damit sie schneller wachsen.

Weil Tiere aus Qualzuchten zu schnell wachsen, brechen sie wie die Hühner hier einfach zusammen.

Das Leben eines einzelnen Tieres ist nur wenige Cent wert, einzig über die Masse wird Profit erwirtschaftet. Schuld daran ist jedoch nicht allein der kompromisslose Wettbewerb, auch nicht der von Marketingstrategen immer wieder bemühte Unwille der Verbraucher, angemessenere Preise zu zahlen. Maßgeblich verantwortlich ist auch der Gesetzgeber, der die Nutztierhaltung nicht strenger reguliert. Bis heute gibt es keine verbindliche Regelung für die Zucht von Nutztieren, die die Qualzucht in der und für die Massentierhaltung unterbindet. Zwar bietet das Tierschutzgesetz grundsätzlich die Möglichkeit, ein Verbot von

Qualzuchten zu begründen. Doch ausgeschöpft wird diese so gut wie nie. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Industrielle Tierhaltung, wie sie im heutigen Ausmaß nachgefragt wird, wäre ohne Massentierhaltung schlicht nicht möglich. Die Massentierhaltung aber wäre ohne Hochleistungszucht gar nicht denkbar. Solange sich an der gesetzlichen Regulierung nichts ändert, so lange bleibt unser Tierschutzgesetz trotz Verankerung im Grundgesetz ein Tiernutzgesetz. So hat es jeden Tag jede/r Einzelne selbst in der Hand, ob er oder sie durch seinen bzw. ihren bewussten Konsum etwas ändert oder nicht.

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Aus der Tiermedizin

Der Impfpass – ein Buch mit sieben Siegeln Kaum ein Tierbesitzer hat den vollen Durchblick. Versucht er, die Einträge im Impfpass seines Tieres zu verstehen, versteht er meistens nur eines – Bahnhof. Deshalb hier nun der Versuch, Klarheit zu schaffen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Typen von Impfausweisen. Die einen sind meist gelb, die anderen blau. Die gelben Pässe stellen die einfachere Variante dar. Sie sind für Tiere, die Deutschland nicht verlassen, völlig ausreichend. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Die blauen Pässe benötigen Tierhalter, die mit ihrem Vierbeiner ins Ausland reisen möchten. Sie werden offiziell als Heimtierausweis bezeichnet. In diesem blauen Ausweis sind nicht nur die Impfungen verzeichnet, die das Tier bis dato bekommen hat. Darüber hinaus ist er gleichsam eine Art Reisepass für das Haustier. Jeder einzelne blaue Pass hat eine eigene Nummer, die am unteren Rand auf jeder Seite des Ausweises aufgedruckt ist. Mit seiner Hilfe können Tiere zweifelsfrei identifiziert werden. Denn im Ausweis ist neben den Impfungen auch die Nummer des Mikrochips verzeichnet, den das Tier trägt. Nur gechippte Hunde und Katzen bekommen auch den blauen Ausweis und dürfen ins Ausland reisen. Beiden Passarten ist gemein, dass die am Tier vorgenommenen Impfungen mittels kleiner Aufkleber dokumentiert sind. Diese Auf-

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kleber findet der Tierhalter auf den Seiten des Passes, die nach den Angaben zum Tier folgen. Nicht immer stehen alle Eintragungen direkt untereinander. Bei manchen Pässen muss man bisweilen weit nach hinten blättern, um noch Einträge zu finden. Das liegt daran, dass in einigen Pässen die Impfungen nach der jeweiligen Krankheit aufgeschlüsselt und auf verschiedenen Seiten zu finden sind. Die im Pass befindlichen Auf­ kleber stammen ursprünglich von den Impffläschchen. Der Tierarzt zieht die Impfspritze aus dem Fläschchen auf, injiziert die Vakzine und löst im Anschluss den Kleber vom der Impfflasche und klebt ihn in den Pass. So kann genau nachvollzogen werden, welches Tier welchen Impfstoff erhalten hat. Das ist im Falle einer Impfreaktion wichtig. Dies kommt glücklicher-

weise aber extrem selten vor. Anhand dieses Abziehaufklebers kann der Fachmann nun entschlüsseln, was geimpft wurde. Für den Laien ist das nicht ganz so einfach. Zunächst findet er immer den Namen des Herstellers auf dem eingeklebten Etikett. Darüber hinaus wird er auf eine Buchstabenkombination, eine Chargenbezeichnung und ein Haltbarkeitsdatum, bis zudem der Impfstoff verwendet werden darf, stoßen. Die Buchstabenfolge kann beim Hund zum Beispiel SHP sein. Dahinter verbirgt sich gegen welche Krankheiten eigentlich geimpft wurde. In diesem Fall ist das dann eine Impfung gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose. Es handelt sich also um die jeweiligen Anfangsbuchstaben der betreffenden Krankheiten. Möchte man genau wissen, welche Impfungen das Haustier nun schon bekommen hat, gibt man die Aufschrift am Abkürzungen für die gängigen Impfungen im Impfausweis: Hund L= Leptospirose L4 = Leptospirose mit 4 Unterarten T oder R = Tollwut S = Staupe H = Hepatitis P = Parvovirose Pi = Parainfluenza


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Impfung gegen Leischmaniose für Hunde, die Mittelmeeran­ rainerstaaten besuchen.

Allen Pässen ist gleich, dass der Tierbesitzer keinerlei Eintra­ gungen vornehmen darf! Das ist allein dem Tierarzt vor­ behalten.

© Alexandra Pfitzmann

Impfung gegen Hepatitis, Staupe, Parvovirose und Grundimmuni­ sierung alle drei Jahre fällig.

Leptospirose muss jedes Jahr nachgeimpft werden.

besten in eine Suchmaschine im Internet ein. Die spuckt dann in aller Regel genau aus, wogegen geimpft wurde. Dies funktioniert meistens sogar bei im Ausland durchgeführten Impfungen. Im Zweifelsfall hilft auch der Tierarzt beim Entschlüsseln der Impfaufkleber.

Katze R = Rhinotracheitis durch Herpesvirus (Katzenschnupfen) C = Calicivirus (ebenfalls Katzenschnupfen) P = Parvovirose (Katzenseuche) T oder R = Tollwut FeLV = feline Leukose Chlam = Chlamydien

Tollwut ver­ schiedener Hersteller … … hier plus Lepto­ spirose. © Alexandra Pfitzmann

Rechts oder links dieser eingeklebten Eintragungen finden sich im Pass immer Daten, die entweder eingestempelt oder von Hand eingetragen wurden. In jedem Fall steht das Datum dabei, an dem geimpft wurde. Aufwändiger gestaltete Pässe bieten immer auch ein weiteres Feld, in dem verzeichnet wird, wie lange die Impfung Gültigkeit besitzt. Im Heimtierausweis findet sich darüber hinaus bei der Tollwutimpfung noch ein drittes Feld. Hier wird eingetragen, ab wann die Tollwutimpfung tatsächlich vor Tollwut schützt. Dies ist dann auch zeitgleich das Datum, ab wann das Tier reisen darf.

Oberes Datum: Impfdatum. Unteres Datum: Fälligkeitsda­ tum für die nächste Impfung.

Tollwut wird einmal geimpft, dann in einem Jahr nochmal und dann, abhängig vom Hersteller, alle 1-4 Jahre, meist 3 wie in diesem Beispiel.

Stempel der Praxis und Un­ terschrift des Tierarztes, der geimpft hat.

Kaninchen RHD 1 = Rabbit Haemorrhagic Disease 1 RHD 2 = Rabbit Haemorrhagic Disease 2 Myxo = Myxomatose Mitgliederjournal

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Katzenhilfe Rheine e.V., NRW

Das Leid von Bauernhofkatzen Ein landwirtschaftlicher Betrieb bat die Katzenhilfe Rheine um Kastrationshilfe mit dem Argument „wir werden die kleinen Katzen nicht mehr los“. Es sollten ca. 20 Katzen auf dem Hof leben. Zwei Mitarbeiterinnen der Katzenhilfe informierten sich vor Ort über die Situation. Zwei Katzen konnten sofort mit der Lebendfalle eingefangen werden. Ein Bericht von Veronika Draijer, Katzenhilfe Rheine und Umgebung Als die Bäuerin uns die Katze mit einem Nasentumor zeigte, waren wir zu Tränen erschüttert. Dann kam

Katze mit einem Nasentumor.

noch die Äußerung „die brauchen Sie gar nicht mitzunehmen, da kann man sowieso nichts machen“; das hatte ihr Hoftierarzt gesagt. Unser Entsetzen ist nicht zu beschreiben! Die Katze wurde sofort in eine Tierarztpraxis gebracht, wo sie umgehend von ihrem Leiden erlöst wurde. Laut der Bäuerin war der Tumor ursprünglich dreimal so groß! Auch der zweiten Katze ging es nicht gut. Sie konnte ihr Schnäuzchen nicht mehr richtig öffnen, und bei der Untersuchung und den Röntgenbildern stellte sich heraus, dass sie einen alten Unterkieferbruch mit Vereiterungen hatte. Sie musste große Schmerzen haben und somit wurde die zweite Katze von ihrem Leiden erlöst. Die dritte Katze hatte eine Schwellung im Schnäuzchen, die aber mit einem Antibiotikum behoben werden konnte. So war sie von den ersten drei Katzen die Einzige, die kastriert auf den Hof zurück konnte. Es ist einfach nur traurig, wie viel Schmerzen die Bauernhofkatzen oftmals erdulden müssen! Ein Erfolg ist natürlich, dass die restlichen Hofkatzen alle kastriert wurden und nun kein Nachwuchs mehr kommen kann. 58

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Tumorkatze in Riesenbeck und der kleine Kater Lilli An einem furchtbaren Regentag fuhr ich nach einem Hilferuf im Telefondienst wegen einer kranken wilden Katze nach Riesenbeck zum dortigen Asylantenheim. Was ich dort vorfand, war entsetzlich! Eine im strömenden Regen liegende, sterbende Katze mit blutigen knollenartigen Auswüchsen unter ihren Pfoten. Den ganzen Weg zum Tierarzt habe ich geweint wie der strömende Regen und konnte es nicht fassen, dass niemand vorher dieses Elend gesehen, bemerkt und etwas unternommen hat, diesem Tier zu helfen. Es waren Tumore, und die Katze muss sich schon lange mit Schmerzen durch die Gegend geschleppt haben. Sie konnte nur von ihrem Leiden erlöst werden. Ein kleiner Kater saß bei ihr und lief weg, als ich kam. Als ich dann die nächsten Tage zurückkam, um ihn dort wegzuholen, stellte sich heraus, dass er von einem Asylanten aus dem Straßengraben gerettet wurde und er nur noch einen halben Schwanz hatte. Der Asylant hatte sich schon monatelang um Kater Lilli, wie er ihn nannte, gekümmert. Alle dort kannten Lilli, und obwohl ich mit den anderen Menschen, die dort wohnten, sprachliche Schwierigkeiten hatte – der Name Lilli zauberte allen ein Lächeln aufs Gesicht. Trotzdem konnte er dort nicht bleiben, er weinte viel, und der nette Mann, der sich gekümmert hatte, konnte ihn auch nicht in seine neue Wohnung mitnehmen. Ich habe ihn in mei-

ne Pflegestelle aufgenommen und mich sofort in ihn verliebt. Leider mögen meine Katzen keine schwarzen Katzen, und er wurde gemobbt und hatte große Angst. Bei der lieben Sabine, die uns auch schon in anderen schlimmen Tierschutzfällen geholfen hat, bekam er ein neues Zuhause. Dort wird er geliebt und lebt glücklich mit vier weiteren Artgenossen. Und dafür bin ich so dankbar! Aus dem Kater Lilli wurde jetzt Kater Lui.

Aus Kater Lilli wurde Kater Lui.


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Rundum­ versorgu ng im Tierheim Beuern!

Wi ld Te na er Tierheim „Ein Herz für Tiere“, Beuern, Hessen

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Auch in diesem Jahr beherbergen wir wieder scheue Jungkatzen, welche als Findelkinder oder gar in ganzen Würfen den Weg in die Obhut des Tierheimes gefunden haben. Sie haben hier oft das erste Mal Kontakt zu dem Menschen und reagieren dementsprechend verängstigt auf die neue Umgebung. Wir sprechen von jungen verwilderten Hauskatzen. Sie kommen auf verschiedensten Wegen zu uns. Oft sind sie krank, abgemagert, stark verfloht und verwurmt. Ein Bericht von Nicole Reubert

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Die meisten wilden Teenager genießen die Rundumversorgung im Tierheim. Doch es gibt immer wieder Katzen, die mehr Zeit brauchen, um Vertrauen zu fassen. Selbst ihre Neugier reicht oft in den ersten Wochen nicht aus, um sie aus ihren Verstecken zu locken. Wenn die zahmen Kitten längst einen geborgenen Platz in einem eigenen Zuhause gefunden haben, warten die wilden Teenager immer noch auf ihre Chance, sich unsichtbar zu machen und sich zu verstecken. Wir freuen uns immer wieder über Menschen, die genau solchen Schätzchen einen Platz schenken, und die Erfahrung zeigt: Sie wer-

den zu Schmusekatzen. Angekommen in einer ruhigen Umgebung mit festen Bezugspersonen, die Geduld beweisen, schlüpfen die wilden Teenager oft bereits nach kürzester Zeit in ein neues Leben. Haben auch Sie die Zeit, Geduld und Muse, um sich die Zuneigung einer Samtpfote zu erarbeiten? Gerne beraten wir Sie, wie eine Eingewöhnungszeit aussehen sollte, wie man einen Umzug so angenehm wie möglich macht und welche Umgebung überhaupt für diese Tiere in Frage kommt.

Wilde Teenager wie Fortuna, Falco und Foster gilt es zu betreuen.

Ein Heim für Tiere e.V. Steinbruchsweg 1a 34587 Felsberg-Beuern Tel. 05662 6482 info@tierheim-beuern.com www.tierheim-beuern.com

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Katzenschutzbund Rostock e.V., Mecklenburg-Vorpommern

Untersuchung nach dem Einfangen.

Ein besonderer Fall hat uns diese Vorgänge in diesem Jahr mehr als bewusst gemacht: Anfang April erhielten wir einen Anruf von einer aufmerksamen Gartenpächterin. Sie schilderte uns, dass sich in einem benachbarten Garten eine schwer verletzte Katze befinde, die kaum mehr zu laufen in der Lage war. Sie würde von einem älteren Ehepaar seit einer Weile gefüttert und diese würden sie eigenhändig „erlösen“, wenn nicht schnell jemand dem Tier zur Hilfe käme. Noch am gleichen Tag machten sich unsere Mitglieder auf den Weg, um die kleine Fellnase einzufangen. Vor Ort zeigte sich das Ausmaß ihrer Verletzungen. Sie war so schwach, dass ihre Retter sie lediglich in eine Transportbox umsetzen mussten. Sie wurde dann schnellstmöglich in die Tierarztpraxis unseres Vertrauens gebracht und ohne Verzögerung behandelt. 60

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• Ausgabe 1/2018

Dort angekommen, wurde sie stationär aufgenommen. Sie war durch einen starken Parasitenbefall abgemagert, hatte eine entzündete Nase, und ihr Fell war durch Schmutz als altes Blut regelrecht verkrustet und teilweise sehr dünn. Nach weiteren Untersuchungen zeigte sich zudem, dass sie insgesamt drei Projektile eines Luftgewehrs in ihrem Körper trägt. Außerdem wurden eine Verletzung an der Bandscheibe und Flüssigkeit in der Lunge festgestellt. Eine niederschmetternde Prognose Nach ihrer Rettung und der Ankunft in der Tierarztpraxis sackte die kleine Samtpfote in sich zusammen, und ihr Lebensmut schien sie verlassen zu haben. Zu diesem Zeitpunkt waren wir nicht sicher, ob sie sich wieder ins Leben zurückkämpfen könnte. Wir fragten uns, wo die Grenze zwischen Lebensrettung und sinnloser Lebensverlängerung für das Tier lag. Da keines unserer Tiere namenlos bleibt, gaben wir ihr den Namen Emmy. Wir entschlossen uns, eine Nacht abzuwarten, ob sie von sich aus etwas fressen würde. Währenddessen wurde sie von der behandelnden Ärztin an den Tropf gelegt, um den Kreislauf zu stabilisieren. Als sie am nächsten Tag noch immer nichts gefressen hatte, besuchte eines unserer Mitglieder Emmy in der Station. Sie kümmerte sich sorgsam um sie, streichelte sie, säuberte ihr verkrus-

Die gefundene Katze wurde Emmy genannt.

tetes Gesicht, brachte ihr einen Leckerbissen mit und tat alles, damit sie sich wohlfühlte. Noch am gleichen Abend verputzte Emmy das mitgebrachte Futter. Auch in den nächsten Tagen zeigte sie uns, dass ihr Kampfgeist sie nicht verlassen hatte. Von Tag zu Tag ging es ihr besser, und die Ärzte konnten schwerwiegende Erkrankungen ihrer inneren Organe ausschließen. Dennoch war klar, dass sie aufgrund ihrer Verletzungen vermutlich nicht mehr als Straßenkatze überleben könnte, da sie sich nicht mehr schnell fortbewegen oder klettern können würde. Wir konnten endlich aufatmen! Wir waren froh, dass sie noch eine Chance erhalten hatte. Nach einer Woche stationärer Aufnahme war Emmy stabil sowie von Parasiten befreit und konnte in eine Pflegestelle umziehen. Um die immensen Kosten für die lange Unterbringung, die Untersuchungen und die nachfolgende Behandlung mit eventuellen OP-Kosten tragen zu könNach einer Weile war Emmy stabil. © Katzenschutzbund Rostock e.V.

© Katzenschutzbund Rostock e.V.

In diesem Jahr wurde der Rostocker Katzenschutzbund vermehrt auf die Problematik der Kleingartenanlagen in der Stadt aufmerksam. Oftmals werden durch die einzelnen Parzellen-Pächter während der Saison streunende Katzen gefüttert. Leider erfolgen oftmals keine Kontrollen durch die Betreiber der Gartenanlagen, sodass sich die Katzen unübersichtlich vermehren können. Zudem werden die Katzen in den Wintermonaten oftmals sich selbst überlassen, da nur wenige verantwortungsvolle Fütterer weiterhin täglich die Gartenanlage aufsuchen. Ein Bericht von Susann Greve

© Katzenschutzbund Rostock e.V.

Eine Entscheidung für das Leben


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Nach zwei Monaten hatte sie sich so gut erholt, dass ihre Pflegemama wieder eine zweite Pflegekatze aufnahm. Der stolze Kater Paule erregte von Anfang an Emmys Aufmerksamkeit, und sie blühte förmlich auf. Ihr Fell wuchs nach, wurde sehr weich und strahlte in den unterschiedlichsten Farben. Ihre Verwandlung deutete schon an, dass Emmy bald darauf rollig wurde. Da aufgrund ihres Zustandes nie wirklich klar war, wie alt Emmy ist und weil sie so viel durchmachen musste, hatte niemand damit gerechnet. Dennoch war dies für uns ein Zeichen, dass es ihr wieder richtig gut ging. Ihre Ärztin befand sie für stabil genug, um sie zu kastrieren, und so wurde Emmy besonders schonend unter Narkose gelegt. Die OP und auch ihre Genesung verliefen ohne Probleme. Endlich Zuhause Auch für Emmys Pflegemama war das ein großer Schritt. Ihre Angst, dass Emmy die Narkose nicht gut verkraften würde, blieb unbegründet. Dennoch machte ihr das bewusst, dass die kleine Samtpfote ihr so sehr ans Herz gewachsen war, dass sie sie nicht mehr gehen lassen würde. Als Emmy nach der OP entlassen wurde, kam sie zurück in ein liebendes Zuhause – für immer. Der kleinen Fellnase tat die Gesellschaft eines weiteren Pflegetieres sehr gut. Sie schaute sich viele Dinge bei Paule ab. Sie fing an, ebenfalls die Kratzmöglichkeiten zu nutzen, und kleinere Beschäftigungen mit Leckerlis machten sie neugierig. Auch die nächste Pflegekatze, die junge Lilly, ließ Emmy Fortschritte machen. Sie wurde selbstbewusster und fand Gefallen am Spielen. In-

Emmy schläft sich gesund.

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a sich Emmy gut erholte, sich keine weiteren Entzündungsherde oder Infektionen bildeten und die operative Entfernung der Luftgewehr-Geschosse mehr Risiken barg, als sie im Körper zu belassen, entschieden wir uns zusammen mit der Ärztin gegen einen Eingriff.

© Katzenschutzbund Rostock e.V.

© Katzenschutzbund Rostock e.V.

Obwohl Emmy eine reine Straßenkatze zu sein schien und sich mit zunehmender Gesundung auch ihr Argwohn gegenüber den Menschen manifestierte, konnte sie sich mit dem Leben in der Wohnung gut arrangieren. In den ersten Wochen versteckte sie sich die meiste Zeit des Tages und schlief sehr viel. Sie wurde dennoch mobiler und fing auch an, die Wohnung zu erkunden. Lediglich die Flüssigkeit in der Lunge schien ihr noch Schwierigkeiten zu bereiten. Zwischenzeitlich fiel ihr das Atmen wieder schwerer, sodass ihre Tierärztin nochmals nach der Ursache suchte. Die Blutuntersuchung zeigte nun erhöhte Entzündungswerte, sodass Emmy ein Antibiotikum erhielt. Das Mittel schlug schnell an, und die kleine Fellnase erholte sich nun noch besser. Ihr gesamter Bewegungsapparat verbesserte sich durch die zunehmende Mobilität und den Muskelaufbau. Auch zu ihrer Pflegemama konnte Emmy nach und nach mehr Vertrauen fassen, sodass sie sich weniger versteckte und in Kuschelhöhlen oder offen auf einer Decke ihre Schläfchen hielt.

Emmy bekommt Gesellschaft von Paul und wird dadurch viel selbstbewusster.

Emmy muss erst Vertrauen fassen, bevor sie vermittelt werden kann. (Siehe auch S. 79)

zwischen sind wir uns sicher, dass sie angekommen ist und weiterhin Fortschritte machen wird. Besonders in der Beziehung zum Menschen hat sie sich weiterentwickelt. Nach mehreren Monaten ist sie soweit, dass sie in bestimmten Situationen ihre Angst vergisst und sich streicheln lässt. Auch (die meisten) Besucher sind für sie kein Grund mehr, sich zu verstecken. Für uns ist klar, dass wir die Entscheidung für Emmys Leben niemals bereuen werden. Leider haben wir bei unserer Arbeit nicht immer so viel Glück. Erst vor einigen Wochen waren wir bei einer weiteren verletzten Fellnase gezwungen, eine andere Entscheidung zu treffen. Helft uns, unseren Schützlingen zu helfen! Wir sind immer wieder auf die Mithilfe von Anwohnern bzw. wie im Fall der Kleingartenanlage auf die Mithilfe der Pächter angewiesen. Für Emmy hätte es das Todesurteil bedeutet, wenn wir nicht benachrichtigt worden wären. Unsere Arbeit kann nur getan werden, wenn die Menschheit bei verletzten Tieren nicht wegschaut, sondern Hilfe leistet oder gegebenenfalls Hilfe sucht. Bitte erkundigt euch, welche Maßnahmen ihr in eurer Region treffen könnt, wenn ihr ein verletztes Tier findet!

Ende gut, alles gut. © Katzenschutzbund Rostock e.V.

nen, waren wir wie immer Spenden unserer Mitmenschen angewiesen. Wir erzählten in sozialen Netzwerken und in der Zeitung von Emmys Geschichte. Viele Menschen rührte ihr Schicksal, sodass wir als ehrenamtlicher Verein die hohen Kosten stemmen konnten.

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Tierschutzinitiative Odenwald e.V, Hessen

Keine Angst vor FIV Fundkatze Lissy wurde positiv auf FIV getestet, was unsere Kollegin, die Tierheilpraktikerin Pamela Simon, zum Anlass nahm, einige aufklärende Worte zu Papier zu bringen: Das Feline ImmundefizienzVirus der Katzen ist dem menschlichen HIV-Virus ähnlich, so dass eine FIV-Infektion umgangssprachlich auch als Katzen-AIDS bezeichnet wird. Wie beim Menschen handelt es sich bei FIV der Katzen um eine Immunschwäche, die jedoch weder auf Menschen noch auf andere Tierarten übertragbar ist. Ein Bericht von Pamela Simon, Tierheilpraktikerin und Katzenpsychologin Das Virus wird unter Katzen hauptsächlich durch heftige Bisse und den Deckakt übertragen. Ein positiver FIV-Test ist kein Todesurteil für eine Katze; die Infektion muss im Laufe des Katzenlebens nicht ausbrechen. FIV-positive Katzen können genauso alt werden wie FIV-negative Katzen. Wichtig ist, dass FIV-Katzen möglichst stressfrei leben und hochwertig ernährt werden. Sie sollten keinen ungesicherten Freigang haben, um keine anderen Katzen anzustecken, aber auch, um sich selbst vor Krankheiten zu schützen. Entgegen der verbreiteten Meinung müssen FIV-Katzen nicht alleine oder ausschließlich mit anderen

Kämpfen lohnt sich Im Tierschutz wird man immer wieder mit sehr kranken oder schwer verletzten Tieren konfrontiert, bei denen man sich die Frage stellt, ob man dem Tier einen Gefallen tut, wenn man es nicht erlöst. Das Kätzchen Knödel soll als Beispiel dienen, dass zunächst aussichtslos erscheinende „Fälle“ ein Happy End haben können. Ein Bericht von Barbara Vock

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Knödel kam als fünf Wochen altes Katzenbaby Anfang Juni 2017 auf meine Pflegestelle. Er bot ein Bild

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Lissy

Auf Seite 87 FIV-Katzen zusammen bei den Vermitt gehalten werden. Sozilungstieren in diesem Journa ale und friedliche Tiere l. können auch in Gruppen mit FIV-positiven und FIVnegativen Katzen leben. Gerade mischte Gruppe; das hat wunderbar die empfohlene strikte Trennung in funktioniert. Nachdem meine älteFIV-positiv und FIV-negativ macht ren FIV-negativen Katzen über die es für FIV-Katzen so schwierig, ein Regenbogenbrücke gegangen sind, Zuhause zu finden, da mögliche habe ich nur noch FIV-Katzen. Nicht Plätze für FIV-infizierte Katzen weil ich eine gemischte Gruppe mit sehr rar sind. Hinzu kommt, dass sozialen Tieren nicht empfehle, sonviele Menschen Angst davor haben, dern weil ich nur noch FIV-Katzen adoptiere, die leider aufgrund der eine „kranke Katze“ zu adoptieren. FIV-Diagnose eine so schlechte FIV-Katzen sind per se nicht Vermittlungschance haben. Dabei krank, sondern haben einen posi- sind es genauso wundervolle Wesen tiven Test auf das Virus. Nachdem wie FIV-negative Katzen. Und sie ich meine erste FIV-Katze adoptiert haben genauso sehr ein liebevolles hatte, hatte ich jahrelang eine ge- Zuhause verdient.

Knödel als Baby.

des Jammers: Völlig abgemagert und verfloht drehte sich das schwarze strubbelige Tierchen ständig im Kreis und schlug das Köpfchen von einer Seite auf die andere. Zu der offensichtlichen Ataxie gesellte sich noch die Unfähigkeit zu saugen oder selbst Futter aufzunehmen aufgrund motorischer Störungen. So verbrachten Knödel und ich etliche Tage damit, dass ich ihm ganz langsam und in kleinsten Mengen hochkalorische Aufbaunahrung mit einer Spritze ins Mäulchen eingab, wobei ich sein Köpfchen festhalten musste – trotzdem ging viel daneben – und abwartete, bis er geschluckt hatte, damit auf keinen Fall etwas in


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die Luftröhre gelangte. An Medikamenten bekam er Cortison- und Vitamin B-Spritzen in der Hoffnung, dass die Ataxie und die neurologischen Ausfälle nachlassen würden. Nach einigen Tagen und einer ordentlichen Gewichtszunahme klap­ pte es mit dem Schlucken schon viel besser, Knödel war nicht mehr so verkrampft, und die Ataxie ließ ganz langsam nach. Der kleine Kater lebte natürlich sehr geschützt in einem Terrarium, damit er sich nicht verletzen konnte. Jeden Tag stellte ich ihm hoffnungsvoll ein Schälchen mit Aufbaunahrung hinein. Uns war klar, dass das Kätzchen nur eine Überlebenschance hatte, wenn es irgendwann selbstständig Nahrung aufnehmen konnte. Und eines Tages war es dann tatsächlich soweit: Ich beobachtete, wie der kleine Kater sich bemühte, aus dem Schälchen zu schlecken und sogar recht erfolgreich damit war. Von nun an machte er gute Fortschritte; vor allem konnte er sich mehr oder weniger geradeaus bewegen. Deshalb durfte er in einen Welpenauslauf umziehen, damit er fleißig üben konnte. Bis er herkömmliches Nassfutter zu sich nehmen konnte, dauerte es noch eine ganze

Knödel geht es besser.

Weile, aber seinen Brei schleckte er mit gutem Appetit. Überhaupt war Knödel ein sehr vergnügter kleiner Kerl, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ. Wie wir später herausfanden, lag das auch daran, dass er taub war… Die Kätzchen, die zur selben Zeit bei mir lebten, interessierten sich natürlich sehr für das Wackelkätzchen im Laufstall, und auch das Wackelkätzchen hätte zu gern mit den anderen gespielt.

Um Verletzungen vorzubeugen, wurde also das Bad soweit möglich ausgeräumt und ein Minikratzbaum in der Mitte auf einer Schaumstoff­ unterlage (falls Knödel abstürzt) aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt fing er auch an, die Katzentoilette zu benutzen. Jetzt durfte Knödel Besuch von den anderen Kätzchen empfangen und endlich mit Artgenossen spielen. Berührungsängste gab es auf keiner Seite.

KURZ

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BÜNDIG

Waschmaschine und Trockner können für Katzen zur tödlichen Gefahr werden

© aktion tier e.V.

Die Tür geht zu, es ist dunkel und eng, Wasser läuft herein, es wird immer heißer, dann dreht sich alles – ein grauenvoller Tod. Zahlreiche Katzen sterben jährlich in Waschmaschinen oder Wäschetrock- Die Waschmaschine, ein gefährliches Versteck nern. Wie viele es genau für Katzen. sind können wir nicht sagen, denn die Tierhalter reden aus Scham nicht gerne darüber. Nur diejenigen Katzenbesitzer, die gerade noch das Schlimmste verhindern konnten, rufen schockiert bei aktion tier an und reden sich das gerade Erlebte von der Seele. Dann kommt recht häu-

fig die Forderung, dass die Hersteller dieser Geräte doch entsprechende Warnschilder anbringen sollten. Doch ob Hersteller in Deutschland dazu verpflichtet werden können, ist ebenso fraglich wie die Wirkung derartiger Hinweise. „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“ ist hier wohl der bessere Verhaltenscodex für Tierhalter. Unsere Samtpfoten lieben dunkle Höhlen als Verstecke und schlafen unglaublich gerne in Wäschehaufen. Das wissen erfahrene Katzenhalter in der Regel, aber manchmal geht jede Vorsicht in der Hektik des Alltags verloren. Daher sollten Katzenbesitzer besser grundsätzlich ihre Waschmaschinen und Wäschetrockner geschlossen halten. Sicherheitshalber sollte auch noch vor jedem Einschalten kontrolliert werden, ob sich nicht doch die Mieze im Innern der Geräte niedergelassen hat. Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Klettern und Her­u mrennen waren Knödels Lieblingsdisziplinen, in denen er auch richtig gut war. Die Nahrungsaufnahme fiel ihm schwerer: Als er schon „frei“ mit seinen Katzenkumpels durch die Wohnung tobte, auf den höchsten Kratzbaum kletterte und wieselflink rückwärts wieder abstieg (Springen lernte er erst deutlich später), bekam er noch sein Nassfutter mit Milch gemischt, weil er nicht kauen konnte. Natürlich war inzwischen längst klar, dass Knödel überleben würde. Man bekam sogar schon eine Ahnung, dass er eines Tages ein sehr hübscher Kater werden würde. Eine Zeitlang wirkte er etwas unproportioniert, und er hatte bis kurz vor seiner Vermittlung kaum Haare an der vorderen Hals-

seite – warum, weiß keiner. Sein Nabelbruch müsste eigentlich gar nicht erwähnt werden… Knödel fand ein wunderbares Zuhause: Er lebt mit drei anderen Katern, die ihn sehr freundlich aufgenommen haben, in einem großen, geräumigen Haus mit vielen Versteck-, Kletter- und Spielmöglichkeiten bei liebevollen Menschen. Einem Tierarzt oder sehr erfahrenen Katzenmenschen fällt vielleicht auf, dass das Katerchen ein kleines bisschen steifer läuft – ansonsten merkt man ihm seine Ataxie nicht mehr an (auch Fressen beherrscht er inzwischen tadellos), und seine Taubheit sowieso nicht. Die Anfangszeit mit Knödel war sehr anstrengend, und die Angst, ob er

Knödel lebt heute mit drei anderen Katzen in einem tollen Zuhause.

überleben würde, raubte mir manche Nacht den Schlaf – aber heute ist dieser kleine Sonnenschein ein Beispiel für mich, dass sich Kämpfen immer lohnt!

KURZ

BÜNDIG

Hunde und Katzen rechtzeitig vor dem Urlaub an Transportboxen gewöhnen

© aktion tier e.V., Ursula Bauer

Der Sommer ist fast da und damit die Urlaubszeit. Oft möchten Hundeund Katzenbesitzer ihr geliebtes Haustier mit auf die Reise nehmen. Das geht meistens nur in einer Transportbox, an welche man das Tier am besten bereits einige Wochen vor Urlaubsbeginn langsam und mit viel Vor der Reise kann man Geduld gewöhnen sollte. den Hund bereits an die Polstern Sie als erstes Transportbox gewöhnen. die zu Hause aufgestellte Box mit einem Kissen aus, und legen Sie eine Leckerei und das Lieblingsspielzeug hinein. Bei Boxen, deren Deckel entfernt werden kann, sollte man das Training zunächst nur mit dem Unterteil beginnen. Geht die Katze oder der Hund gerne und freiwillig in die neue Behausung, kann man den Deckel wieder aufsetzen. Die Tür der Box sollte am Anfang immer offen stehen, damit das Tier diese jederzeit verlassen kann. Hat sich Ihr Vierbeiner auch an diese Situation gut gewöhnt und liegt ruhig und entspannt in der Box, können Sie zunächst die Tür für wenige Sekunden schließen – die Dauer der geschlossenen Tür verlängern Sie nun nach und nach. Loben und Belohnen ist immer sehr wichtig, damit das Haustier die Transportbox mit Positivem verknüpft und immer wieder gerne aufsucht. 64

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• Ausgabe 1/2018

Wer eine Flugreise plant, sollte das Training bei geschlossener Tür fortsetzen. Um den Lärm und das zu erwartende Geruckel im Flugzeug zu simulieren, kann man vorsichtig an der Box rütteln und zum Beispiel den Staubsauger im Hintergrund laufen lassen. Aber bitte alles immer erst sehr behutsam, damit die vorherigen Trainingserfolge nicht wieder zu Nichte gemacht werden. Auch bei der Wahl der Transportbox gilt es, einiges zu berücksichtigen. Für Flugreisen beispielsweise sollte man sich unbedingt vor dem Kauf die Richtlinien der entsprechenden Fluggesellschaft ansehen, da diese von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich ausfallen können. Auch bei einer Reise mit dem Zug empfiehlt es sich, die Beförderungsbedingungen zu kennen. Für die Fahrt mit dem Auto ist man bei der Wahl der richtigen Box etwas freier, sollte aber unbedingt auf die richtige Größe achten. Als Grundsatz gilt: Das Tier muss in der Box stehen, sich ungehindert umdrehen und bequem liegen können. Bitte denken Sie bei der Berechnung der Größe daran, dass die Box auch noch mit einer Decke oder einem Kissen ausgepolstert wird. Bei Hunden ist es am sinnvollsten, den Vierbeiner zum Kauf mitzunehmen und verschiedene Größen auszuprobieren.

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© Alexandra Pfitzmann

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Tierheim Bückeburg, Niedersachsen

Pünktchen und Anton Im Sommer letzten Jahres erreichte ein Hilferuf die Ge­schäftsstelle von aktion tier. In Ottenstein seien viele, herrenlose, unkastrierte Katzen. Da das Tierheim Bückeburg eine Kitty-Station von aktion tier in Niedersachsen ist, wurde diese Nachricht an uns weitergegeben. Natürlich sind wir dorthin gefahren, auch wenn es nicht gleich nebenan ist. Wir kümmern uns sehr intensiv gerade um Streuner, die Ärmsten der Armen unter den Katzen! Ein Bericht von Monika Hachmeister

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Wir fingen damals 15 Katzen ein. Alle in einem sehr schlechten Zustand, vor allem fünf ca. acht Wochen alte Babys. Ich ahnte schon damals, dass es nicht das letzte Mal sein würde, dass wir von dort Katzen aufnehmen würden müssen. Diese Gegend ist absolut „tierschutzfrei“, niemand kümmert sich dort um die Tiere. Allerdings hatten wir nun dort zwei sehr nette Tierfreundinnen, die mit uns in Kontakt bleiben wollten. Ich sollte Recht behalten.

Augen war bei beiden nichts mehr zu sehen – eine dicke, schmutzige und vereiterte Kruste wölbte sich zentimeterdick über den Augenhöhlen. Beide waren noch triefend nass, völlig unterernährt und jammerten vor Schmerzen. Unsere Tierfreundinnen aus Ottenstein hatten sie eingefangen, als sie versuchten vor Schmerzen und Angst schreiend, panisch mitten auf der Straße hinter ihrer ausgemergelten Mutter herzulaufen.

Ein paar Wochen später kam der nächste Hilferuf aus Ottenstein. Ob wir zwei weitere Katzenbabys aufnehmen könnten, war die dringende Bitte! Als sie uns gebracht wurden, hat es uns allen die Sprache verschlagen, und jeder von uns hatte Tränen in den Augen. Wir hatten vor uns zwei fürchterlich aussehende, ca. 8 Wochen alte Katzenbabys. Wir alle haben schon viel gesehen, was wir aber hier vor uns sahen, schnürte uns die Kehle zu. Von den

Als erstes haben wir sie natürlich vorsichtig trocken gerubbelt, auf Wärmekissen gebettet und sie zuerst einmal zur Ruhe kommen zu lassen. Am nächsten Tag hat unsere Tierärztin vorsichtig versucht zumindest einen Teil diese dicken Krusten von den Augen zu lösen. Leider fraßen sie auch nicht, und wir mussten einsehen, dass wir hier überfordert waren. Also brachten wir sie in eine Tierklinik aus der wir sie nach ein paar Tagen stabilisiert wieder holen konnten.

Ankunft Pünktchen und...

... Anton am 02.10.2017.

Anton Pünktchen Die Miezen wurden zu fröhlichen Katzenkindern.

Es hat Wochen gedauert, bis wir die Krusten von ihren Augen lösen und die Augen wirklich behandeln konnten. Leider mussten wir feststellen, dass diese Augen durch einen, in diesem Fall nicht behandelten, Katzenschnupfen derart geschädigt waren, dass die Katzen kaum noch etwas sehen konnten. Wir vermuteten, dass sie zumindest noch hell und dunkel unterscheiden konnten. Obwohl sie zugenommen hatten und ihr Fellchen inzwischen glänzte, sahen sie nicht aus wie gesunde Katzen – für uns jedoch sind sie wunderschön. Es war nach der schwierigen Anfangsphase täglich Freude pur zu sehen, wie sie sich entwickelten und zu putzmunteren, fröhlichen Katzenkindern wurden, die trotz ihrer Behinderung durch ihr Zimmerchen und die Kratzbäume rauf und runter tobten. Wir sind unheimlich stolz auf diese beiden kleinen Kämpfer! Wir hoffen zwar, dass sie einmal ein Zuhause finden, der Abschied wird uns aber schwer fallen. Sie sind uns unendlich ans Herz gewachsen. Traurig sind wir nur, dass wir die Mama unsere beiden nicht einfangen konnten. Wir hätten auch ihr so gern geholfen!

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+++ Pressespiegel +++

aus: Wetzlarer Neue Zeitung, 20.08.2017

aus: Recklinghäuser Zeitung, 09.10.2017 aus: Die WochenSchau am Sonntag, Flensburg, 12.11.2017

aus: Darmstäter Echo, 19.10.2017

aus: Freizeit Express, 25.10.2017

aus: primaSonntag extra, 05.10.2017 aus: Freie Presse, Plauen, 03.08.2017

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aus: Morgenpost Meißen, 20.08.2017 service

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aus: WochenSpiegel, Zossen, 08.11.2017

aus: Der Neue Tag, Weiden, 07.10.2017

service

aus: Stralsund Ostseezeitung, 10.07.2017

aus: Hanauer Anzeiger, 19.08.2017

aus: Flensburger Tageblatt, 02.12.2017

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• Ausgabe 1/2018


service

Für unsere Leseratten

Wolfsfährten. Alles über die Rückkehr der grauen Jäger. Deutschland ist wieder ein Wolfsland. In „Wolfsfährten. Alles über die Rückkehr der grauen Jäger“ versachlicht der Journalist Andreas Beerlage die Debatte um die wiedergekehrten Wölfe. Der Wolf ist zurück und mit ihm alte Ängste und Mythen. Wölfe polarisieren. Eine sachliche Diskussion dagegen habe noch nicht einmal begonnen, schreibt Andreas Beerlage. Das möchte er ändern. Teils überhitzten Debatten setzt er mit „Wolfsfährten“ eine unvoreingenommene Annäherung an das Thema entgegen. Ein Buchtipp von Alexandra Pfitzmann

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Andreas Beerlage ordnet in „Wolfsfährten“ die verschiedenen Positionen und trennt Fakten von Vorurteilen. Ihn interessiert besonders das Verhältnis von Mensch und Wolf: Warum lösen die Tiere so extreme Reaktionen aus? Tiefsitzende Ängste und Aberglaube prägen teilweise auch die aktuelle Debatte. Beerlage nähert sich dem Thema mit einem ethnologischen Blick. Er beschreibt historische Entwicklungen ebenso wie Probleme bei der Wiederausbreitung der Wölfe in unserer modernen Kulturlandschaft. Für seine Untersuchung sprach Beerlage mit Wolfsberatern, Wolfsforschern, Wolfspathologen oder „Wolfsbüromitarbeitern“, mit Wolfsbeauftragten bei Jägerschaften und in Naturschutzverbänden, mit Polizei und Tierhaltern. Er spart unangenehme Fragen nicht aus und wirft zudem solche auf, die zunächst uns Menschen angehen: Wie viel Wildnis wollen bzw. können wir dulden? Erklärtes Ziel des Autors ist es, grundlose Ängs­te zu zerstreuen. Im Zuge der Lektüre soll neben der negativen aber auch die positive Verklärung einer nüchternen Haltung gegenüber den Wölfen weichen. Mit seinem Buch möchte Andreas Beerlage einfach Normalität schaffen und den Wolf entmystifizieren, sodass wir ihn wieder als ein Wildtier wie viele andere sehen können. Dies würde den Umgang mit dem Phänomen der zurückgekehrten „grauen Jäger“ vereinfachen, so der Autor, und käme darüber hinaus den Wölfen zugute.

Wolfsfährten. Alles über die Rückkehr der grauen Jäger. Von Andreas Beerlage 16.10.2017, Originalausgabe. Gebunden, 240 Seiten. Gütersloher Verlagshaus ISBN: 978-3-579-08683-5 19,99 Euro [D] Originalverlag: Ballantine Books, New York

Über den Autor Andreas Beerlage, Jahrgang 1965, lebt als freier Journalist in Hamburg und ist auf Natur- und Wissenschaftsthemen spezialisiert. Seit mehr als fünfzehn Jahren folgt er beruflich wie privat den Fährten der nach Deutschland zurückgekehrten Wölfe.

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aktion tier macht Appetit!

Kulinarisch-vegetarisch Endlich ist der Frühling da! Die Natur zeigt sich wieder farbenfroh, und die Lust auf frische Gerichte mit viel Gemüse ist groß! Wir haben Ihnen in dieser Ausgabe zwei herrliche Rezepte herausgesucht, die sich super als Zwischenmahlzeit, aber auch als vollwertiges Hauptgericht eignen. Die Schärfe können Sie bestimmen! Viel Spaß beim Nachkochen wünscht Alexandra Pfitzmann

Scharfes Frühlingssandwich

© Brigitte Sporrer

Zubereitung für den Hot-Cashew-Frischkäse:

Die Cashewkerne in kaltem Wasser 12 Stunden einweichen. 1 In ein Sieb abgießen und in einem Mixer mit Wasser, Zitronensaft und Öl sehr fein pürieren.

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Die Chilischoten längs halbieren, entkernen, waschen und fein würfeln. Cashewmasse, Chili, Hefeflocken, Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Habanerosoße in einer Schüssel gut verrühren.

Zubereitung der Sandwiches: Die Gurke schälen, die Radieschen 1 waschen und beides in dünne Scheiben schneiden. Die Kresse mit

einer Schere abschneiden, in einem Sieb abbrausen und gut abtropfen lassen. Die Salatblätter waschen, trocken schütteln und klein zerzupfen.

Zutaten für den Hot-Cashew-Frischkäse:

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Für 2 Sandwiches 200 g Cashewkerne 100 ml Wasser 2 TL Zitronensaft 2 EL Olivenöl 2 rote Chilischoten 2 EL Hefeflocken 1 TL Salz 1 Msp. frisch gemahlener Pfeffer ½ TL edelsüßes Paprikapulver 5 Tropfen Habanerosoße (Chilisoße)

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• Ausgabe 1/2018

Die Brotscheiben toasten und mit dem Hot-Cashew-Frischkäse 2 bestreichen. Die Salatblätter auf 2 Toastscheiben verteilen, mit Gurken- und Radieschenscheiben belegen und mit Kresse bestreuen. Die übrigen Brotscheiben daraufsetzen. Die Toasts zum Mitnehmen nach Belieben halbieren und in eine gut schließende Dose packen.

Zutaten für die Sandwiches:

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¼ Salatgurke ½ Bund Radieschen ½ Kästchen Kresse 1 Handvoll Salatblätter 4 Scheiben Vollkorntoastbrot

Das Rezept stammt aus dem Buch: Vegane Lunchbox Jérôme Eckmeier und Daniela Lais Einfach, schnell, vegan – immer und überall! Dorling Kindersley 2016, 192 Seiten, 19,95 EUR ISBN 978-3-8310-2937-2


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Tacos mit Gemüsefüllung und Dips Zubereitung:

1

Für die Dips die Avocado halbieren, den Kern herausdrehen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale lösen. Mit einer Gabel zerdrücken. Knoblauch schälen, fein hacken und untermengen. 2 Den Mit Salz und Limettensaft abschmecken. einem kleinen Topf Wasser zum Kochen 3 Inbringen, die Tomaten darin 2 Minuten blanchieren. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen, kalt abschrecken, häuten und würfeln. abziehen, fein würfeln und 4 Schalotte mit den Tomaten vermengen. Mit Salz, Zitronensaft und Cayennepfeffer abschmecken.

Zutaten für 4 Personen

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1 reife Avocado 1 Knoblauchzehe Meersalz Limettensaft 2 Tomaten 1 Schalotte Cayennepfeffer 2 Paprikaschoten rot und gelb 150 g Mais aus der Dose 150 g Kidneybohnen aus der Dose 4 Blätter Eisbergsalat 2 Frühlingszwiebeln 8 Taco-Shells Fertigprodukt

Für die Füllung die 5 Paprikaschoten waschen, halbieren, putzen und klein würfeln. Den Mais und

© Dorli ng Kindersley Verlag

die Bohnen in ein Sieb abgießen, mit kaltem Wasser abbrausen und gut abtropfen lassen. Den Salat waschen, trocken schütteln und in Streifen schneiden. Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in Ringe schneiden. Die Frühlingszwiebeln mit Paprika, 6 Mais und Salat auf die Taco-Schalen verteilen und jeweils etwas von den Dips darauf geben. Servieren und den Rest der Dips separat dazu reichen.

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Das Rezept stammt aus dem Buch von: Vegetarisch für Anfänger Petra Koch und David Link Vegetarisch für Anfänger leichte und schnelle Rezepte icook2day 2012, 50 Rezepte, 1,99 EUR ISBN 978-3-943848-00-7

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Patentiere

In unserem

Webtierheim

gibt es auch sehr viele Tiere, die Hilfe brauchen oder ein neues Zuhause suchen!

Unsere Projektpartner haben jeden Tag alle Hände voll zu tun, um allen Tieren, die in den jeweiligen Einrichtungen untergebracht sind, gerecht zu werden. Gerade bei den potentiellen Patentieren, die wir Ihnen jetzt auf den folgenden Seiten vorstellen, sind Tiere dabei, die einer besonderen Pflege aufgrund von Krankheit oder Alter bedürfen, es sind Tiere dabei, die traumatisiert sind (durch schlechte Haltung beim Vorbesitzer oder zu oft „rumgereicht“ wurden und verängstigt sind) und die nicht einfach zu händeln sind. Hier sind dann Geduld und Liebe gefragt. Eine Patenschaft unterstützt die Tierschutzeinrichtung zusätzlich für die Versorgung der Tiere. Denn oft müssen Medikamente gekauft oder Operationen bezahlt werden. Aber auch über ein einfaches Extraleckleri freuen sich die Tiere!

www.aktiontier-webtierheim.org

Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Patenschaft direkt an den jeweiligen aktion tier-Projektpartner. Eine Patenschaft ist keine Dauerverantwortung und kann jederzeit auf Wunsch widerrufen werden.

Mina von Seite 78.

Tierheim Crimmitschau • 08451 Crimmitschau • Tel.: 03762 705773 34Oskar, unser zentral­ asiatischer Owtscharka, ist nun bereits 1 Jahr alt und lebt seit Mai 2017 bei uns im Tierheim. Er wurde uns von der Polizei übereignet, da er von seinen Besitzern geschlagen und in einer 1-Raum Wohnung gehalten wurde. Oskar ist ein sehr großer Rüde, wiegt ca. 70 kg, und es gestaltet sich sehr schwierig, ihn zu vermitteln, da Herdenschutzhunde ih­ ren eigenen Charakter ha­ ben. Oskar ist sehr wachsam und benötigt stets eine kon­ sequente Erziehung. Gern würden wir unseren Oskar auch an liebe Menschen mit großem Grundstück und Er­ fahrung mit Herdenschutz­ hunden vermitteln.

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Patentiere

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Tierschutzverein Korbach e.V. • 34497 Korbach • Tel.: 05631 3970

5Budges kam als Fundkater zu uns ins Tierheim. Wie alle erwachsenen Katzen wurde auch bei ihm ein Kat­ zenaids und Leukose Test durchgeführt. Bei der Blutun­ tersuchung kam dann leider heraus, dass der 2014 ge­ borene Budges FiV positiv ist. Somit ist er bei uns in den FiVi Raum gezogen. Budges ist ein verschmuster Kater, der auch weiß, was er will. Mit Artgenossen ist er be­ dingt verträglich, und es entscheidet Sympathie bei ihm. Er sollte aber nur zu weiteren FiVi‘ s vermittelt werden. Da sein Freiheitsdrang groß ist, sollte er ein Zuhause mit gesichertem Freigang bekommen. FiV positive Katzen sollten keinen ungesicherten Freigang bekommen. Für ein Spielchen ist Budges immer zu haben. Seine Ver­ mittlungschancen sind mit der Diagnose gering, daher sucht er einen Paten, der ihn unterstützt.

5Morus, Mischlingsrüde, ca. 10-11 Jahre, Schulterhöhe 55cm, unkastriert, kommt aus einem polnischen Tierheim, wo er strandete, nachdem sein Besitzer verstarb. Da er dort keinerlei Chancen hat, soll er sie nun hier bekom­ men. Er ist im Erstkontakt manchmal etwas unsicher, viel­ leicht sieht er auch nicht mehr alles. Ansonsten ist Morus aber ein total lieber, lustiger Geselle, der noch flott und gerne Gassi geht. Außerdem ist er sehr verträglich. Bis zu einer Vermittlung würde sich Morus auch über eine Pa­ tenschaft freuen.

4Blaze ist schon eine etwas betagtere Katzendame. Sie wurde schätzungsweise 2007 geboren. Da sie allerdings komplett zahnlos als Fundkatze bei uns ankam, können wir das Alter wirklich nur grob schätzen. Sie kam mit ihren bei­ den Kindern zu uns, die aber bereits ein neues Zuhause ge­ funden haben. Blaze ist verschmust und kuschelt sehr ger­ ne und lange auf dem Schoß. Sie weiß aber auch, was sie will und was nicht. Ansonsten zeigt sie sich eher ruhig und schläft viel, bekommt aber ab und an auch ihre dollen fünf Minuten, wo sie gerne mal ihr Spielzeugmäuschen durch die Luft wirbelt. Mit der Katzenangel spielt sie auch sehr ger­ ne. Da Blaze bislang nur draußen gelebt hat, suchen wir ein neues Zuhause mit Freigang. Einfach hat sie es aber nicht in der Vermittlung: Seniorin, manchmal eigensinnig, unschein­ bar... All das erschwert eine Vermittlung immens. Sie würde sich daher sehr über einen Paten freuen, der sie bis zur Ver­ mittlung unterstützt.

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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Werder (Havel) • Tel.: 03327 42587 3Nicky kam mit ihren Geschwistern aus Glindow zu uns. Leider ist die Dame, wel­ che die Futterstelle der vier jungen Katzen betreut hat, verstorben, und so kümmerten sich Bekannte und Verwandte darum, dass die Tiere bei uns ein neues Zuhause gefun­ den haben. Nicky ist im Vergleich zu ihren Geschwistern etwas zutraulicher, und wir haben Hoffnung, dass sie vielleicht bald zahm werden könnte. Allerdings braucht es dafür jemanden, der erst einmal ein wenig Zeit mit ihr hier bei uns verbringt, da sie trotz der positiven Fortschritte noch immer vor Fremden Menschen oder Geräuschen Angst hat und eilig das Weite sucht. Wir hoffen, dass wir für sie einen menschlichen Kumpel finden können, welcher sie bei uns ab und an einmal besuchen kommt und ihr zeigt, dass auch fremde Menschen gar nicht so schlecht sind. Bitte meldet euch, wenn ihr Nicky kennen lernen wollt.

4Susi war einst ein Kitten bei uns, welches übrig ge­ blieben und nie zahm ge­ worden ist. Sie hat in ihrem Zimmer viele neue Freunde gefunden und lebt bei uns glücklich mit ihrer neuen, besten Freundin zusam­ men. Da Susi sich nach nun mittlerweile 2 Jahren immer noch nicht anfassen lässt, haben wir beschlossen für die kleine, knuddelige Kat­ zendame einen Paten zu suchen, welcher sie und ihre Freunde mit Leckereien bei uns verwöhnt.

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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Werder (Havel) • Tel.: 03327 42587 4Lisa kam ursprünglich ein­ mal aus dem Pfötchen-Hotel in Beelitz und wurde nach Schließung mit ihren zwei Ge­ schwistern zu uns gebracht. Das ist jetzt schon eine ganze Weile her, und leider ist Lisa seither nicht wirklich zutrau­ licher geworden. Wenn es am Fensterbrett jedoch zum morgendlichen Frühstück läu­ tet, traut sie sich in Beglei­ tung ihrer neu gewonnenen Freunde auch in die Nähe von uns Menschen. Aufgrund des­ sen dass sie so ängstlich uns gegenüber ist, suchen wir für sie einen liebevollen Paten, der sie ab und an einmal be­ suchen kommt. Wir würden uns sehr freuen, wenn es da draußen jemanden gibt, der ein wenig Zeit mit ihr und ihren Freunden verbringen würde.

3Fauna ist ein älterer Straßenkater, der es bis­ her noch nicht geschafft hat seine Scheu gegen­ über dem Menschen zu überwinden. Seine Un­ sicherheit äußert sich durch kräftiges Fauchen. Zudem markiert Fauna und ist allein aus diesem Grund nicht vermittel­ bar. Wir hoffen trotzdem, dass Fauna eines Tages sein Leben in besserer Umgebung als Freigän­ ger genießen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt suchen wir einen Paten für den einstigen König der Stra­ ße.

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz)

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6Toni wurde 2011 in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emi­ rate) geboren. Er lebte dort in einer Pflegestelle einer Tier­ schutzorganisation. Bei einem Unfall – er büxte aus, rann­ te seiner Schwester nach und wurde überfahren – erlitt er schwere Verletzungen am Becken und an den Beinen. In

einer Spezialklinik in Dubai wurde zwar eine Seite mit Hil­ fe von Platten und Nägeln gerichtet, doch die andere Seite ließ man einfach so zusammenwachsen. Schließlich sollte er eingeschläfert werden, da das nicht operierte Bein nur nutzlos herunterhing und durch das Nachschleifen stets blutig und geschwollen war. Tierschützer holten Toni nach Deutschland und ließen das nicht mehr operable Bein amputie­ ren. Bald fand sich eine Familie, die ihn aufnahm. Leider brachte sie ihn nach 1,5 Jahren ohne Begründung wieder zurück. Von Oktober 2013 bis Juni 2014 lebte To­ ni in der Katzenpension eines Tierheims, bevor er nach einer weiteren Station auf einem Gnadenhof im Odenwald zu einer Pflegestelle der TSI kam. Hier darf er nun für den Rest seines hoffentlich noch lan­ gen Katzenlebens bleiben, „sofern er sich bei uns wohl fühlt“, sagt sein Pflegefrau­ chen. Aber Toni wäre wohl die erste Kat­ ze, die sich bei ihr nicht wohlfühlt. Bedingt durch seine Odyssee ist Toni noch immer sehr durcheinander und muss erst wieder Vertrauen fassen. Anfangs biss er nur um sich, obwohl er ein sehr lieber und versch­ muster Kater ist. Mit seinem Pflegefrau­ chen hat er sich mittlerweile angefreundet und genießt die Streicheleinheiten. Auch für Toni suchen wir liebe Paten, die sich an den Futter- und Tierarztkosten beteiligen.

6Esmer, 3 J., ist ein wunderschöner Kangal-Rüde, der in seinem kurzen Leben noch nicht viel Schönes erlebt hat. Tierschützer in der Türkei fanden ihn mit gebrochenen Hinterläufen und Verwachsungen an den Füßen an einem Wasserloch auf einer Wiese. Vermutlich wurde der Hund als Welpe schwer misshandelt. Die Sehnen in den Beinen

sind sehr stark verkürzt, sodass er nicht gerade, sondern nur in gebückter Haltung laufen kann. Schmerzen hat er dabei keine, denn er versucht mit den anderen Hunden, die mit ihm auf einem Gnadenhof leben, zu toben und zu ren­ nen. Leider ist eine Korrektur der Beine nicht mehr möglich. Esmer hat ein sehr liebes Wesen, mag Kinder und Katzen und ist sehr verspielt. Er muss dreimal am Tag mit kleinen Porti­ onen gefüttert werden, damit es nicht zu einer Magendrehung kommt. Da Esmer wahrschein­ lich nur schwer oder überhaupt nicht zu ver­ mitteln ist, suchen wir liebe Paten, die sich an den Unterhaltskosten beteiligen.

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 4Sari wurde in ihrem ursprünglichen Heimatland Spanien im Jahr 2008 gebo­ ren und lebte leider nicht auf der Son­ nenseite des Lebens. Als Welpe kam sie in Pamplona in eine Perrera (Tötungs­ station). Zwei Jahre lang hat Sari ein freudloses Dasein in der Abgeschieden­ heit einer Perrera gelebt. Sie. Sie hat dort gelernt, sich einem veränderlichen und nicht ungefährlichen Zwingerleben mit vielen Hunden auf engstem Raum anzupassen, in dem sie Streit aus dem Wege geht und im Zweifelsfall beim Füttern hinten ansteht. Sie kennt den Wechsel von Hitze und Staub zu Kälte und Nässe ohne wirklichen Schutz. Sie kennt Hunger und Durst, Angst und Stress. Immer auf der Hut vermisste sie einen Ort der Ruhe, an den sie sich zurückziehen konnte, um Sicherheit zu finden. Ein trauriges Hundeleben, dem nur der Tod oftmals ein Ende setzt. Sa­ ri aber lebt, und durch den Verkauf der Perrera im März 2010 sollte sich ihr Leben ändern. Durch eine große Hilfs­ aktion konnten viele Hunde vor dem sicheren Tod gerettet werden. Heute lebt die schöne Mischlingshündin mit drei weiteren Leidensgenossen aus Pamplona auf einem Gna­ denhof im Hunsrück. Das Zusammenleben mit zahlreichen Artgenossen und Katzen bereitet ihr keine Probleme, doch ihre große Angst vor Menschen hat Sari immer noch nicht verloren. Sie ist nicht der Familienhund, den man einfach an die Leine nimmt und mit dem man in ein „normales“

Leben als Hundehalter starten kann. Es würde mehr als große Geduld und Erfahrung benötigen, um Sari für das Leben in unserer Zivilisation zu rüsten. Dennoch sehen wir ihr Leben fortan unter neuer, vorsichtiger Hoffnung, dass sie unter besonderen Umständen vielleicht doch noch ein­ mal eine Chance auf eine schöne Zeit in einer eigenen Fa­ milie erhalten könnte. Es braucht dazu Menschen mit viel Liebe, Geduld und Erfahrung mit scheuen Hunden. Bis dies jedoch so weit ist und es Sari an nichts fehlen soll, würden wir uns über Paten freuen, die Sari unterstützen möchten.

5Johara. Ihr Name kommt aus dem arabischen und be­ deutet Juwel, und genau das ist die Kleine auch. Sie wurde einer Tierschützerin wegen ihres auffällig schlechten Zu­ stands gemeldet. Sofort wurde sie beim Tierarzt vorstel­ lig, bekam eine Spritze und den Kommentar, wenn es ihr

am nächsten Tag nicht deutlich besser ginge, sollte sie unbedingt euthanasiert werden. Da­ rüber hinaus wurde die TSI informiert und um Unterstützung gebeten. Die TSI Mitarbeiterin nahm Johara sofort mit und brachte sie noch einmal zu einer anderen Tierärztin. Diese diag­ nostizierte eine vermutlich angeborene Ataxie (Schädigung des Nervensystems und dadurch Störung der Bewegungskoordination) und sah keine Notwendigkeit, das Leben dieser Katze zu beenden. Diese Diagnose sollte Joharas Le­ ben grundlegend verändern. Sie durfte in eine Pflegestelle der TSI einziehen, in der noch drei weitere körperbehinderte Katzen leben, unter anderem auch der dreibeinige Kater Tinto. Sie erhielt ihren Namen, legte deutlich an Gewicht zu und entwickelte sich prächtig. Natürlich wird sie immer eine „Wackelkatze“ bleiben, doch sie kann sich selbstständig fortbewegen, schafft es mittlerweile auch schon auf das Sofa und ist weitgehend stubenrein. Mittlerweile wackelt sie stets gut gelaunt durchs ganze Haus, auch Treppen sind kein Problem für sie, es dauert halt nur ein bisschen länger. Täglich lernt Jo­ hara dazu, erkundet die häusliche Umgebung und die gesicherte Terrasse und genießt ihre Zeit mit den Katzenkumpels. Sie ist ein wahrer Sonnenschein! Um Jo­ hara auf Dauer betreuen und fördern zu können, benötigt sie dringend Paten, damit Futter und Tierarztkosten für die Zukunft sichergestellt sind.

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 9839944 3Mina, 5 J., ist noch etwas misstrauisch Menschen ge­ genüber. Mina möchte ger­ ne gekuschelt werden, ist aber recht schnell überfor­ dert und fängt an zu fau­ chen. Dann sollte man sie auch in Ruhe lassen. Wenn Mina Vertrauen gefasst hat, wird sich das hoffentlich geben. Mina mag ihre Art­ genossen nicht, sie möchte ihre Menschen nicht mit an­ deren Katzen teilen. Da Mi­ na nicht so ganz einfach ist, wartet sie schon länger im Tierheim auf ein liebevolles Zuhause. Bis es soweit ist, würde sich Mina sehr über liebe Paten freuen.

Ansprechpartner für die Patenkatzen: Claudia Stotz claudia@katzenhilfewesterwald.de Tel.: 0151 22811646

3Salina, 1., hat schon längere Zeit auf der Straße gelebt, bevor sie ins Tierheim ge­ bracht wurde. Sie ist noch recht schüchtern und ängstlich und braucht noch einige Zeit, bis sie Vertrauen zu Menschen fasst. Da Salina so scheu ist, ist ihre Vermitt­ lung schwierig und sie wünscht sich liebe Paten, die sie unter­ stützen.

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Katzenschutzbund Rostock • 18069 Rostock • Tel.: 0175 80 85 407 3Emmy wurde von uns im April schwer verletzt aufgenommen und benötigte zunächst mehre­ re Monate Pflege, bevor sie sich weitestgehend erholt hatte. Em­ my ist als ehemalige Straßen­ katze von Grund auf sehr scheu. Durch die ihr vom Menschen zugefügten Verletzungen ist sie zusätzlich verängstigt und hat das Grundvertrauen in die Men­ schen verloren. Deshalb ist sie nach wie vor nicht vermittlungs­ fähig. Da sie sich bei ihrer Pfle­ gemama aber so gut eingelebt und die Wohnung als ihr Zuhause anerkannt hat, entschieden wir, dass wir der kleinen Fellnase keine weitere Enttäuschung oder schlechte Erfahrung mehr zumu­ ten möchte. Aus diesem Grund suchen wir Paten für Emmy, da­ mit ihr dauerhafter Pflegeplatz weiterhin gewährleistet werden und sie mit Futter sowie evtl. an­ fallenden Tierarztbehandlungen versorgt werden kann.

36Tommy sucht einen Paten. Der schwarze Kater mit dem weißen Latz wurde in einer der Hotelanlagen in Warnemünde gefunden, wo er Menschen um Nahrung anbettelte. Nachdem wir ihn in unsere Ob­ hut nahmen und ihn tierärztlich vorstellten, zeigte sich erst das Aus­ maß der harten Zeit auf der Straße. Die Tierärzte entdeckten zwei Diabolos in seinem linken Augapfel, welche inoperabel seine Gesund­ heit beeinflussen. Trotz der linksseitigen Blindheit und der alltäg­ lichen Einschränkung ist Tommy ein feiner Kerl, der die Herzen seiner Pflegeeltern im Sturm eroberte, sodass er ein lebenslanges Bleibe­ recht erwirkt hat. Nun suchen wir für die süße Samtpfo­ te liebe Menschen, die ihn in seinem weiteren Leben fi­ nanziell unterstüt­ zen möchten. Wenn du dir vorstellen kannst, Pate für Tommy zu werden, melde dich gerne bei uns.

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Vermittlungstiere Liebe Tierfreunde! Es gingen Anfang dieses Jahres wieder schreckliche Meldungen durch die Presse über aufgefundene, ausgesetzte Hunde. Ein Hund wurde bei Eiseskälte mit zugebundener Schnauze (wohl, damit er nicht bellt …) in der Nähe eines Tierheims in Berlin ausgesetzt. Er ist leider elendig erfroren. Ein anderer Hund im Raum Berlin hatte Glück: Er wurde gefunden und wird sicherlich schnell in gute Hände vermittelt. Wir haben Ihnen in dieser ersten Ausgabe von mensch und tier wieder viele Kandidaten unserer Projektpartner zusammengestellt, die hoffnungsvoll auf ein neues Zuhause warten. Einige von ihnen sind auch vorschnell und unüberlegt angeschaffte Haustiere, derer man sich dann einfach wieder entledigt hat, als sie unbequem wurden. Überlegen Sie daher ganz genau, ob Sie auf wirklich für die gesamte Lebenszeit eines Tieres die Verantwortung übernehmen können.

In unserem

Webtierheim

gibt es auch sehr viele Tiere, die Hilfe brauchen oder ein neues Zuhause suchen!

www.aktiontier-webtierheim.org

Es besteht die Möglichkeit, dass Tiere, die hier vorgestellt werden, bereits vermittelt sind und dies redaktionell nicht mehr erfasst werden konnte. Die Einrichtung in der Nähe hilft Ihnen gern weiter. Bei Interesse an einem der Tiere wenden Sie sich bitte direkt an den dazugehörigen Projektpartner von aktion tier.

Care 4 Life e.V. • 70193 Stuttgart • Tel.: 0711 8062805 34Charly, 1 J., muss aufgrund Zeitmangels seines bisherigen Besitzers sein Zuhause verlassen. Charly hat weder mit Artgenossen noch mit Menschen ein Problem. Große Männer findet er manchmal auf den ersten Blick etwas gruselig, taut dann aber gleich auf. In keinem Fall zeigt er Aggressionen gleich welcher Art. Für unseren Charly suchen wir Menschen, die gerne bereit sind, mit ihm noch ein paar Semester Hundeschule zu besuchen. An Selbstbewusstsein fehlt es unserem Freund noch etwas. Ansonsten ist er ein toller Begleiter, der mit einem durch dick und dünn geht.

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Benji von Seite 92.


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Care 4 Life e.V. • 70193 Stuttgart • Tel.: 0711 8062805 3Kira hat es wie viele andere auch, einfach verdient geliebt zu werden. Aufgrund ihres kleinen Handicaps (ein Auge verloren) wünschen wir uns Menschen, die ihre Schönheit, innen wie außen, sehen können. Ihrer Schönheit und Lebensfreude nimmt dieses kleine Handicap nichts. Im Gegenteil – Kira ist eine sehr anhängliche und verschmuste Hündin, die es sehr liebt, gestreichelt und geherzt zu werden. Ihre Gassirunden und das Toben mit anderen Hunden bereiten ihr großen Spaß. Das kleine Hunde ABC beherrscht sie sehr gut. Nur allein bleiben ist noch nicht ihr Ding. Da sie aber ein pfiffiges Mädel ist, wird und kann sie es mit entsprechendem Training und Geduld sicher schnell lernen. Ansonsten ist sie einfach nur lieb. Abgegeben wurde Kira an uns, da ihr Frauchen sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wie gewohnt um sie kümmern konnte.

4Klein Junior sucht ein neues Abenteuer! Unser kleiner Freund ist ein 4-jähriger Chihuahua-Terrier Mix und ist verträglich mit allem und jedem. Er liebt seine Gassirunden und möchte danach mit seinen Leuten kuscheln. Er beherrscht alle Grundkommandos des kleinen Hunde ABC. Junior ist tatsächlich auch etwas für Hundeanfänger. Er hört aufs Wort. Kein Beller in Haus und Hof. Er ist einfach ein liebenswertes Kerlchen, der seinen Platz im Leben seiner Familie haben möchte. Die Abgabe erfolgte an uns, da es neben Haushalt und Kinder keine Zeit mehr für Junior gab.

3Blade, Dobermann, 1,5 J., sucht sein großes Glück in Deutschland. Unser Blade ist ein waschechter Amerikaner und auf der Suche nach seiner Familie. Geboren und aufgewachsen im Sonnenstaat Kalifornien kam er mit seiner Ursprungsfamilie 08/2016 nach Deutschland. Schon kurz darauf sollte es für ihn keinen Platz mehr in der Familie geben. Blade wurde an den nächstbesten weiter gegeben. Dort wurde ihm ein Stachelwürger umgelegt, und Blade sollte damit leben. Ohne sich auch nur im geringsten einen Gedanken über diese Seele von Hund, und sein Wohl zu machen, wurde ihm alles untersagt was einem Hund Freude bereitet. Gassirunden gab es, wenn überhaupt, nur ganz kurz. Kam ein anderen Hund und Blade wollte spielen, gab es einen bösen Ruck über den Stachelwürger und Blade winselte einfach nur zu Boden. Zuhause saß er bei runtergelassenen Rollladen Tag ein, Tag aus im Dunklen. Tierfreundliche Nachbarn brachten diesen Fall nach vier Wochen zur Anzeige, und Blade saß bei uns. Seither lebt er bei einem unserer Hundetrainer auf Pflege, der ihm liebevoll wieder die Angst nahm und ihm seine Freunde am Leben zurückgab. Wir suchen nun auf diesem Wege neue Besitzer für unseren Balde. Menschen, die Freude an dieser feinfühligen und sensiblen Hunderasse haben. Sein Trainer beschreibt ihn als einen wunderbaren Hund, absolut menschenBei Interesse oder freundlich, aggressionslos gegenüber Artgenossen, freundlich und weiteren Fragen zu Blade kontak verspielt. Sehr verschmust, aber dennoch rassebedingt wachsam. ail: Blade ist ein Energiebündel, also ein guter Begleiter beim Jogging, tieren Sie gerne Silvia Greene E-M r ode e ife.d Radfahren oder Reiten. Ein Schatz durch und durch. Mantrailing -4-l care e@ s.green bereitet ihm ganz große Freude. Wir suchen daher eine sportliche 87 256 3-8 017 er unt Mobil Familie, die gerne bereit ist, ihr Leben mit unserem Charmebolzen zu verbringen.

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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 3Dino, Dackel-Jack Russell-Mix, geboren im November 2016, ist am 13.9.2017 aufgrund von Abgabe bei uns eingezogen. Wie man auf den Bildern schon gut erkennen kann, hat es Dino faustdick hinter den Ohren. Stets gut gelaunt startet er mit viel Energie in jeden Tag, um die Welt unsicher zu machen. Dino ist ein sehr agiles, pfiffiges Kerlchen mit allerhand Unfug im Kopf. Im Haus ist er ein ruhiger Zeitgenosse und genießt die Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. Sehr verspielt und temperamentvoll zeigt er sich draußen und gegen eine Spielrunde mit Artgenossen (nach vorsichtigem Kennenlernen) hat er nichts einzuwenden. Mit Umweltreizen ist er manchmal noch überfordert, daher suchen wir eher hundeerfahrene Menschen für den kleinen Wildfang. Dino fährt ruhig im Auto mit, und an der Leine laufen klappt schon ganz gut, doch allgemein steht noch einiges auf dem Lehrplan. Für Dino suchen wir Menschen mit Hundeverstand, die mit Geduld und Spucke sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe stellen. Suchen Sie einen immer gut gelaunten, wirklichen witzigen Freund? Einen Schelm auf vier Pfoten? Dann kommen Sie vorbei und lernen Dino auf einer gemeinsamen Gassirunde kennen.

6 Bruno, Vizsla, 9 J., zeigt sich stets freundlich gegenüber allen Menschen, geht bereitwillig auch mit ihm fremden Leuten spazieren und genießt deren Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. Er ist ein wahrer Kuschelbär, der nie genug von menschlicher Nähe bekommen kann. Für sein Alter sehr sportlich, fit und agil, sucht er ein Zuhause als Einzelhund. Er bevorzugt die Gesellschaft von Menschen, geht anderen Hunden lieber aus dem Weg. Als ausdauernder Mäusejäger hat er schon so einige Löcher in unsere Ausläufe gegraben, aber noch nie eine erwischt. Im Auto fährt Bruno sehr gerne mit, die Grundkommandos hat er gelernt, und einige Zeit alleine bleiben kennt er. An der Leinenführigkeit arbeiten wir, und außerhalb des Geländes, etwas entfernt vom Tierheimalltag, klappt es auch schon sehr gut. Er hört gut auf seinen Namen, doch das Laufen an einer Langlaufleine ist bei einem Vizsla wie Bruno trotzdem sicherer als Freilauf. Wir wünschen uns für Bruno ein Zuhause in einem ruhigen Umfeld, ohne Kinder, mit viel Auslauf und Beschäftigung sowie einer lieben Hand, die ihn streichelt während er einen mit seinen treuen Kulleraugen verliebt anblickt. Suchen Sie einen zuverlässigen Wegbegleiter? Eine Frohnatur mit einem sympathischen Charakter? Dann kommen Sie im Tierheim Beuern vorbei und lernen ihn kennen.

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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 3Asko, Deutscher Schäferhund, 5 J., kam aufgrund einer Sicherstellung zu uns. Das Schaf im Wolfspelz. Asko ist ein stattlicher Name für einen stattlichen Hund, doch nur der, der genau hinschaut, erkennt den wahren Asko – einen sensiblen, verschmusten Hund. Auf dem Gelände braucht es schon einiges an Ruhe und Gelassenheit, um ihn aus seinem hektischen „alles mitbekommen Modus“ rauszubekommen. Er ist sehr nervös, weil ihm einfach alles zu aufregend bei uns ist. Außerhalb (bei einem Spaziergang) sieht das ganz anders aus. Er konzentriert sich auf die Menschen, die mit ihm laufen und die Gerüche im Gras. Er wird ruhig und genießt es ausgiebig gestreichelt zu werden. Asko fährt ruhig im Auto mit, und auch beim Tierarzt bleibt er mittlerweile ruhig. Je länger er uns kennt, desto mehr vertraut er darauf, dass ihm nichts passiert. An der Leine läuft er schon ganz vorbildlich, ebenfalls außerhalb des Hofes, und die Grundkommandos wie Sitz und Platz sind natürlich ein Kinderspiel für ihn. Artgenossen ist er anfangs stark angegangen, auch dies entspannt sich zusehends, und er zeigt mittlerweile sogar Interesse an deren Kontakt. Für Asko suchen wir hundeerfahrene Menschen mit Ruhe und Geduld, lieber ohne Kinder, auch wenn er sich diesen gegenüber nie negativ verhalten hat. Sind Sie gerne in der Natur unterwegs und wünschen sich einen daran genauso interessierten Begleiter? Dann kommen Sie vorbei und lernen den sanften Riesen kennen.

4Felix, Schäferhund-Mix, geboren im August 2005, welcher sich aufgrund von Abgabe seit 23.02.2017 bei uns befindet, trägt sichtlich etwas zu viel mit sich herum. Anfangs war er nach nur wenigen Schritten stark erschöpft, und so war auch die Eingewöhnung bei uns sehr anstrengend für ihn... Wie soll man sich alles anschauen, wenn man sich kaum bewegen kann? Nun ist er bereits eine Zeit bei uns und hat auch schon die Gassigeher von sich überzeugt. Er wird immer fitter und mobiler und freut sich sichtlich auch selbst darüber. Mit einer angepassten Diät gibt es schon erste Fortschritte, und sein freundliches Wesen besticht sowieso gegenüber jeder Optik. Felix ist ein unglaublich netter, aufgeschlossener Hundeopi, der noch viele Ziele vor sich hat. z.B.: ein neues Zuhause, in dem er mit im Haus leben darf, wie er es von früheren Zeiten kennt. Einen Platz, inmitten der von ihm so geliebten Menschen. Streicheleinheiten genießt er sehr, und auch Fellpflege findet er – bis auf wenige Stellen – super. Er fährt ruhig im Auto mit, ist verträglich mit Artgenossen (Rüden nach Sympathie) und kann einige Stunden alleine bleiben. Kinder kennt er, da er es aber eher ruhiger mag, sollten Kinder schon größer sein und ihm seine Ruhephasen auch lassen. Felix freut sich über jede Aufmerksamkeit, die man ihm schenkt und dankt es einem mit innigem Kuscheln und auch schon mal mit einem gekonnten Hundekuss. Für Felix suchen wir Menschen, die die Vorzüge eines Seniors zu schätzen wissen! Hundefreunde, die es etwas ruhiger mögen und einer Seele von Hund die Ehre erweisen, ihn auf seinem letzten Lebensabschnitt zu begleiten. Ein ebenerdiges Zuhause und ein Garten, in dem er beobachten und dösen kann, wünschen wir uns unbedingt für ihn. Da er schon einiges an Kraft hat und seine Energie sichtlich steigt, sollte man ihn aber auch nicht ganz zum alten Eisen zählen. Suchen Sie einen schmusebedürftigen, liebenswerten Zeitgenossen? Einen treuen Gefährten? Dann kommen Sie vorbei und geben Felix die Chance, Sie zu begeistern.

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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 3Barney, Europäisch Kurzhaar, geboren ca. Mai 2017, ist ein Fundkater aus Felsberg-Beuern. Er befindet sich seit 04.11.2017 bei uns und zeigt sich sehr verfressen. Mit Streicheleinheiten weiß er dagegen noch nicht viel anzufangen. Dem Tierheimalltag hat er sich schnell angepasst und schaut gern dem Treiben vom Kratzbaum aus zu. Nichts geht jedoch über ein eigenes Reich mit Freigang. Daher kommen Sie gern bei uns vorbei und lernen Barney kennen. Vielleicht wird er Ihr neuer Wegbegleiter... 4Maarten, Europäisch Kurzhaar, geboren ca. 15.07.2017, wurde am 21.09.2017 verletzt in Melsungen gefunden und zu uns gebracht. Die tierärztliche Untersuchung hat ein ausgekugeltes Gelenk im Ellenbogen sowie einen gebrochenen Oberarmknochen ergeben. Aktuell befindet er sich daher in der Quaran­tänestation und genießt den All Inclusive-Service. Ein Besuch ist somit noch nicht möglich, gern können Sie sich aber nach ihm erkundigen, wenn Sie überlegen, diesem süßen schwarzweißen Kater in naher Zukunft ein Zuhause geben zu wollen.

5Pixel, Mischling, 5 J., wurde mehr als einmal in seinem Leben enttäuscht. Nun ist er erneut bei uns, hat sich schnell wieder in den Alltag integriert, und zu seinem Glück sind all die Menschen, die er vor seinem Umzug schon liebte, noch hier. Pixel ist nicht nur äußerlich wunderschön, sondern einfach ein ganz besonderer Kumpel. Er gehört nicht zu denen, die die ganze Welt lieben, sondern er schenkt nur dem sein Herz, der es auch wirklich verdient hat. Unser Großer braucht etwas Zeit, sich an neue Menschen zu gewöhnen. Bei manchen geht es ganz schnell, bei anderen dauert es einige Besuche. Was uns gut gefällt, er geht nicht nach vorne, sondern weicht aus, bedeutet: Er stellt sich hinter seinen Menschen und lässt diesen entscheiden,

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ob „Freund oder Feind“. Pixel ist sehr verschmust und sozial im Umgang mit anderen Hunden. Auch als Zweithund wäre er gut geeignet und könnte sich somit auch sicherer in ungewohnten Situationen zurechtfinden. Er fährt gerne im Auto mit und kann mehrere Stunden alleine bleiben, jedoch sind Türen für ihn kein Problem, er kann sie öffnen. Die Grundkommandos beherrscht er gut, er liebt Spaziergänge und ist ein „Schönwetterhund“ (er verbringt einen Regentag auch gern auf dem Sofa). An der Leine läuft er angenehm und Spiel- sowie Kuschelstunden sind Pflicht. Pixel ist ein wachsamer Vierbeiner, der jeden Besuch zuverlässig ankündigt. In der Wohnung/im Haus verhält er sich ansonsten ruhig und ausgeglichen. Pixel sucht verantwortungsbewusste Hundemenschen mit Hundeerfahrung. Er sollte in einem ruhigen Haushalt ohne Kinder, mit genügend Bewegung leben. Er ist vollkommen zufrieden damit, seine geliebten Menschen um sich zu haben und weniger gut geeignet, um ihn überall mit hinzunehmen. Er braucht eine ruhige, klare Führung, um ihm die Sicherheit zu geben, die er braucht. Suchen Sie einen Kumpel, der Sie nie im Stich lässt? Einen, der Ihnen alle gibt, was er hat? Pixel wartet auf seine Menschen. Jene, die ihn ernst nehmen und ihm so ein dauerhaft sicheres und glückliches Hundeleben ermöglichen.


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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 4Wendy, Europäisch Kurzhaar, geboren am 19.06.2017, ist seit dem 10.10.2017 im Tierheim. Sie wurde in WabernUnshausen gefunden und zu uns gebracht. Aktuell hat sich noch niemand gemeldet, der sie vermisst. Gern können sich daher Interessierte bei uns melden und sich nach Wendy erkundigen. Besucht werden kann sie noch nicht, da sie sich aktuell auf der Quarantänestation befindet, bis sie geimpft und gechippt wurde. Auch wenn es auf den Bildern im ersten Moment nicht so scheint, ist sie sehr lieb und freut sich über Schmuseeinheiten. 3Samu, Europäisch Kurzhaar, geboren im Oktober 2016, wurde in Felsberg gefunden und befindet sich seit 06.10.2017 bei uns. Der kastrierte, junge Kater zeigt sich in seiner neuen Umgebung noch sehr unsicher im Umgang mit uns. Daher wünschen wir uns für ihn ein Zuhause mit Freigang bei Menschen mit Zeit, Einfühlungsvermögen und Geduld. Weitere Artgenossen sind kein Problem, allerdings würde er sich auch als Einzelkatze wohlfühlen. Gern können Sie vorbeikommen und Samu kennenlernen.

4Schnübi, Europäisch Kurzhaar, geboren 2011, teilt das Schicksal von Shamou und Shirin. Wir haben die drei am 30.10.2017 von einem befreundeten Tierschutzverein übernommen, welcher die Katzen aus einem Messiehaushalt herausgeholt hat. Auch er ist von der neuen Umgebung noch eingeschüchtert und braucht noch etwas Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Schnübi zieht es ebenfalls vor, tagsüber, wenn zu viel Trubel ist, vom Kratzbaum aus alles zu beobachten. Auch für ihn suchen wir ein Zuhause als Wohnungskater bei erfahrenen Katzenhaltern mit einem bereits dort wohnenden Stubentiger. Gern kann er sonst auch zusammen mit Shamou und/oder Shirin vermittelt werden.

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 3Joker kommt ursprünglich aus Kreta. Er ist ein lieber, verschmuster, sehr sozialer Rüde, der gerne rennt und herumtollt. Joker liebt seine weiblichen Artgenossen, bei Rüden entscheidet die Sympathie, mit Kindern kommt er gut zurecht. Eine sportliche Familie, die viel mit ihm unternimmt, gerne wandert, joggt oder ihn beim Radfahren mitnimmt, wäre richtig für ihn. Das Alleinbleiben muss noch etwas geübt werden. Da sich Joker gerne draußen aufhält, sollte ein eingezäunter Garten vorhanden sein. Joker ist 2,5 J., 48 cm groß, geimpft, kastriert und gechippt. Wer hat Interesse an dem tollen Vierbeiner und möchte ihn auf seinem weiteren Lebensweg begleiten?

3Schimla ist eine bildhübsche Mischlingshündin, drei Jahre alt, 50 cm groß, geimpft, gechippt und sterilisiert. Sie ist eine verspielte, aufgeschlossenen Hündin, die sich bestens mit ihren Artgenossen versteht und auch mit größeren, „standfesten“ Kindern gut klarkommt. Schimla ist sehr lernfreudig und für alles Neue aufgeschlossen. Die lauffreudige Hündin sucht eine aktive Familie, die viel mit ihr unternimmt, wandert, joggt oder Hundesport mit ihr betreibt. Haus mit eingezäuntem Garten sollte vorhanden sein. Wer möchte Schimla gerne eine neue Heimat geben?

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 3Lissy wurde zusammen mit ihren Jungen auf einem abgelegenen Parkplatz gefunden. Da sie sehr ängstlich war, musste sie mit einer Lebendfalle eingefangen werden und wurde dann auch gleich dem Tierarzt vorgestellt. Leider stellte sich dort heraus, dass Lissy FIV-positiv ist. Während ihre Jungen schnell an Menschen vermittelt werden konnten, die keine Angst vor dem Ergebnis des FIVTests hatten, lebt Lissy jetzt in einer unserer Pflegestellen (siehe hierzu auch unseren Textbeitrag „Keine Angst vor FIV“). Sie lässt sich zwar noch nicht anfassen, verhält sich aber sonst ganz ruhig und benutzt zuverlässig die Katzentoilette. Schön wäre für sie ein Zuhause mit anderen Katzen, an denen sie sich orientieren kann. Geboren ist Lissy ca. im Oktober 2016, sie ist bereits sterilisiert, tätowiert und entwurmt.

Charly

Sky

5Charly und 5Sky hatten eine verwilderte Mutter, deren Nachwuchs leider erst gemeldet wurde, als die beiden Jungs bereits älter als drei Monate und auch schon recht scheu waren. Sie sind Anfang Mai 2017 geboren und altersgemäß sehr neugierig und verspielt. Mit Geduld, ein wenig Einfühlungsvermögen und Spielen mit der Federangel werden sie aber in absehbarer Zeit sicher Vertrauen zu ihren Menschen fassen. Sky ist der Mutigere der beiden. Er sucht schon vorsichtig den Kontakt zum Menschen und lässt sich kurz streicheln. Charly braucht noch einen Sicher-

heitsabstand von 1 bis 2 m zum Menschen. Auf der Pflegestelle reagiert er aber begeistert. Die Kater wünschen sich ein Zuhause bei katzenerfahrenen Menschen. Es sollte außerdem ein menschenbezogener Artgenosse im Haushalt leben, und sie brauchen nach der entsprechenden Eingewöhnungszeit unbedingt Freigang. Da sich Charly und Sky sehr lieben, wäre es optimal, wenn sie zusammen vermittelt werden könnten. Charly und Sky sind kastriert, tätowiert, negativ auf FIV und FeLV getestet, entwurmt und benutzen zuverlässig die Katzentoilette.

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 9839944

Alessa

Adelina

3Adelina und 5Alessa sind knapp 2 Jahre alt. Sie stammen aus einer Sicherstellung und sind durch das Erlebte noch sehr verstört und ängstlich. Mit viel Geduld und Liebe werden sie es hoffentlich bald vergessen und sich sicher fühlen. Adelina und Alessa werden getrennt vermittelt, sie möchten aber gerne Freigänger werden.

Ansprechpartner für alle Vermittlungstiere:

Marlene Winter 0151-2890714 3 Sylvia Schmidt 0171-2725271 www.katzenhilfe-westerwald.de

Alma

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 9839944

5Anni und 5Alina sind 5 Monate alt und stammen ebenfalls aus der Sicherstellung. Die beiden sind zwar noch etwas schüchtern, lassen sich aber gerne kuscheln und genießen ihre Streicheleinheiten. Sie möchten gerne zusammenbleiben und können sowohl in Freigang als auch in Wohnungshaltung vermittelt werden.

Alicia

3Alma und 3Alicia sind auch 5 Monate alt und stammen aus der gleichen Sicherstellung. Beide sind noch sehr ängstlich und zurückhaltend und möchten noch nicht angefasst werden. Dies wird sich hoffentlich geben, wenn sie ein Zuhause gefunden haben. Alma und Alicia möchten auch gerne zusammenbleiben und können sowohl in Freigang als auch in Wohnungshaltung vermittelt werden.

Alle Katzen sind bei t, entfloht, anVermittlung entwurm e kastriert, und nachgeimpft sowi ppt. chi ge d tätowiert un

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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Werder (Havel) • Tel.: 03327 42587 4Fee & 4Chaplin, Main Coons, 10 J., sind vor kurzem bei uns als private Abgabe eingegangen. Sie kamen in einem furchtbaren Zustand bei uns an, komplett runtergehungert, hatten Monate lang ein und dasselbe Trockenfutter bekommen, scheinbar die letzten Monate keine Fellbürs­ te, geschweige denn einen Kamm gesehen und waren voller Parasiten. Beide Tiere wogen gerade einmal um die 4,5 Kilo als sie im Heim ankamen! Leider muss man dazu erwähnen, dass ihr einstiges Frauchen schwer krank geworden war und sich einfach nicht mehr in der Lage sah, die Tiere optimal zu versorgen. Mittlerweile sind sie langsam aber sicher auf dem Weg der Besserung. Eine Blutabnahme bei beiden Tiere hat ergeben, dass Chaplin leider an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, welche man mit entsprechenden Tabletten aber super in den Griff bekommt und er die Tablette in Leckereien verpackt auch ohne Näschen rümpfen frisst. Fee dagegen ist den Umständen entsprechend gesund und wieder relativ munter und anhänglich. Jetzt heißt es für die beiden Löwenköpfe erst einmal vorsichtig, aber genüsslich zuzunehmen. Die beiden sind wirklich unglaublich verschmust und lieben es trotz ihres Alters mit Angeln, Minzkissen oder kleinen Bällchen zu spielen. Sie genießen jede Aufmerksamkeit, die wir ihnen als Pfleger bieten können, dennoch soll das Heim nicht ihr ewiges Zuhause bleiben. Wir suchen nette, neue Dosenöffner, die sich der beiden annehmen und ihnen die Liebe schenken, welche sie wahrscheinlich vor Monaten verloren haben. Chaplin und Fee sind unkompliziert und würden sich über ein zu Hause mit Freigang oder gesichertem Balkon sehr freuen. Sie sind natürlich gechippt, entwurmt, entfloht und geimpft.

Die kleine, kuschlige 3Biene ist mittlerweile ca. 5 Jahre alt und kam ursprünglich von einem anderen Tierschutzverein zu uns. Zuerst war die noch recht junge Kätzin ziemlich eingeschüchtert von ihrer neuen Umgebung und den fremden Menschen, die ihr nun das Futter reichten. So entschloss sich das Bienchen eine “summse” nach draußen zu machen und lebte lange Zeit in der neu gebauten Außenanlage. Die ersten paar Wochen blieb das Bienchen draußen, ungesehen und kam nur zum fressen nach oben auf die neu angebauten Liegeplätze. Mittlerweile hat sie sich jedoch an uns gewöhnt und lässt sich beim fressen auch gerne mit Streicheleinheiten verwöhnen. Zur Belohnung für Speis und Trank gibt es von ihr dann ein dankbares Schnurren und auch mal einen Köpfchenstoß. Aber man muss sich das Vertrauen der kleinen Biene erst einmal verdienen, denn nicht jeder darf sie gleich anfassen, und das zeigt sie auch. Kommt man ihr als Fremder zu nahe, sucht sie lieber schnell das Weite. Lässt man der jungen Kätzin Zeit, dann wird sie schnell zum Schmusekätzchen und genießt jede Berührung. Biene sollte in ein Zuhause kommen, wo sie jederzeit raus ins Freie gehen darf. Als Zweittier ist sie gut geeignet, da sie ein sehr sozialisiertes Wesen hat. Die neue Familie sollte sich in Geduld üben können, da Biene etwas Zeit braucht, um sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen, und so könnte es auch passieren, dass sie sich die ersten Tage oder Wochen unter einem Bett oder einer Couch verkriecht. Dies sollte kein Hindernis für eine Vermittlung sein, denn die vierjährige Katze ist ein sehr aufgeschlossener und freundlicher Wegbegleiter, und wenn man einmal ihr Herz für sich gewonnen hat, wird man es bestimmt nie wieder verlieren.

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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Werder (Havel) • Tel.: 03327 42587 4Lilebror & 4Carlson sind keine Geschwister, leben und spielen aber dennoch zusammen als wären sie von ein und demselben Wurf. Beide Kater sind bereits kastriert, geimpft, entwurmt, entfloht und gechippt und sollen nun endlich ein neues Zuhause bei liebevollen Dosenöffnern bekommen. Lile und Carlson sind leider noch nicht richtig zahm bei uns geworden, und die beiden könnten in ihrem Wesen nicht unterschiedlicher sein. Während Carlson uns Pflegerinnen neugierig beäugt und sich gerne mit Leckeien bestechen lässt, sieht Lile argwöhnisch von einem sicheren, höher gelegenem Plätzchen aus dabei zu. Carlson würde bei einer richtigen Bezugsperson definitiv schneller zahm werden als unser hübscher Lile, dennoch wollen wir die beiden nicht voneinander trennen, da Lile einen Kumpel wie Carlson braucht, der ihm zeigt, dass wir Menschen doch gar nicht so schlimm sind wie er denkt. Beide brauchen einfach sehr viel Liebe, Zeit und vor allem Geduld, um sich an neue Dosenöffner und ein hübsches Zuhause zu gewöhnen. Beide sollten vorerst ohne Freigang vermittelt werden oder (wenn vorhanden) mit einem gesicherten Balkon. Freigang sollte bei ihnen erst dann erfolgen wenn sie 100%iges Vertrauen zu ihren neuen Besitzern aufgebaut haben. Wer gibt diesen beiden hübschen Kerlen eine Chance?

Carlson

Lilebror

Maurice

3Maurice & 3Bella sind zwei übrig gebliebene halbjährige Samtpfoten vom letzten Jahr. Maurice ist mittlerweile schon ein richtiger Kampfschmuser geworden, während seine Schwester sich mit hervorragender Zurückhaltung präsentiert. Sie orientiert sich sehr an ihrem Brüderchen und kommt nur dann aus ihrem Versteck, wenn auch Maurice in der Nähe ist. Während Maurice sich die Schmuseeinheiten des Tages abholt, sammelt Bella, achtsam darauf dass ihr keine Menschenhand zu nahe kommt, sämtliche Leckereien ein. Beide sind kastriert und besitzen eine vollständige Grundimmunisierung. Entwurmt und entfloht sind die beiden selbstverständlich auch. Nun fehlt ihnen zu ihrem Glück nur noch der richtige Dosenöffner, welcher ihnen viel Liebe, Zeit und Geduld schenken kann.

Bella

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Tierschutzverein Korbach e.V. • 34497 Korbach • Tel.: 05631 3970

5Chappie, Engl. Cockerspaniel, geboren im Juni 2015, Rüde, kastr., Schulterhöhe 48 cm, wurde abgegeben, weil er die Kinder anknurrte. Nach einer kurzen Vermittlung kam er zurück, weil er auch dort wohl niemanden mehr an den Korb lassen wollte und Kauartikel bewachte. Hier im Tierheim ist Chappie völlig unauffällig und nur lieb. Er ist gut erzogen, kann viele Kunststücke und ist verträglich. Wo sind die Cocker-Fans?

5Benji, Australian Sheperd, geboren im November 2011, Schulterhöhe 50 cm, unkastriert, wurde abgegeben, weil sich nicht alle Familienmitglieder sicher im Umgang mit ihm fühlten. Er ist ein eher unsicherer Hund, der in neuen Situationen oft ängstlich reagiert. Es dauert, bis er zu fremden Menschen Vertrauen fasst, bedrängen darf man ihn nicht. Sein Territorialverhalten ist ausgeprägt. Ansonsten ist Benji gut erzogen, kann allein bleiben und zeigt kaum Jagdtrieb. Er hat ein angenehmes Temperament. Kinder sollten schon älter sein. Mit Hündinnen kommt er gut zurecht, mit einigen kastrierten Rüden auch, ansonsten mit Rüden nicht. 3Ikoko wurde im Sommer 2017 geboren und fand recht zügig ein neues Zuhause bei einer Frau und einer weiteren Katze. Alles klappte super, bis sich das Leben der Besitzerin leider drei Monate später drastisch änderte und sie keine andere Wahl hatte, als sich von den Katzen schweren Herzens zu trennen. Die andere Katze hat privat ein neues Zuhause gefunden, und Ikoko kam zu uns zurück. Die schüchterne, aber verschmuste Katze ist altersentsprechend verspielt und verträgt sich gut mit Artgenossen. Sie sucht am liebs­ten ein Zuhause mit Freigang. Kinder sollten, wenn überhaupt, schon größer sein. Wo ist eine Katze oder ein Kater, der Gesellschaft braucht?

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aktion tier Tierschutzzimmer

Schauen Sie auch unter: www.aktiontier-junior.org

Liebe Kinder, liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, hier haben Sie die Möglichkeit, zu denen von aktion tier aufgebauten Tierschutzzimmern Kontakt aufzunehmen.

PLZ

Ort

Vielen Dank.

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Baden-Württemberg 76593

Gernsbach

Hahnbachweg 51

Tierschutzzimmer Weidenhof Pferde bewegen Menschen e.V. info@pferde-bewegen-menschen.com

Frau Kess

07224 6425759

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

80804

München

Birkenfeldstr. 1

Tierschutzzimmer München Städtische Kindertagesstätte daniela.huggenbergermuenchen.de, www.birkenfeld.musin.de

Daniela Huggenberger

089 89051950

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Bayern

Berlin 10405

Berlin (Prenzlauer Berg)

Rykestr. 53

Tierschutzzimmer Berlin Prenzlauer Berg Lauder-Beth-Zion-Grundschule info@lauderschule.de, www.lauderschule.de

Frau Kuchling

030 440131622 oder 0177 8357012

12053

Berlin (Berlin Neukölln)

Boddinstraße 55

Tierschutzzimmer Berlin Neukölln Hermann-Boddin-Grundschule berlin.08g07@t-online.de

Frau Grieser

030 68874410 oder 0178 3282617

12439

Berlin (Niederschöneweide)

Bruno-Bürgel-Weg 7

Tierschutzzimmer Waldorfschule-Berlin-Südost post@waldorfsuedost.de, www.waldorfsuedost.de

Marion Mayr

030 67798010 oder 01577 3887769

12587

Berlin (Treptow-Köpenick)

Aßmannstr. 63

Tierschutzzimmer Berlin Treptow Köpenick Müggelsee Grundschule info@mueggelsee-grundschule.de www.mueggelsee-grundschule.de

Frau Brandenburg

030 6458806

12679

Berlin (Berlin-Hellersdorf)

Parsteiner Ring 24

Tierschutzzimmer Berlin Hellersdorf Wilhelm-Busch-Grundschule a.a.wilde@arcor.de

Frau Wilde

030 30344299

12689

Berlin (Marzahn)

Schorfheidestr. 42

Tierschutzzimmer Berlin Marzahn Paavo-Nurmi-Grundschule nurmi-grundschule@gmx.de www.paavo-nurmi-grundschule.cidsnet.de

Frau Hirseland

030 9309508

13051

Berlin (Lichtenberg)

Malchower Chaussee 2

Tierschutzzimmer Berlin Lichtenberg Grüner Campus Malchow schulleiter@gruener-campus-malchow.de www.gruener-campus-malchow.de

Tobias Barthl

030 96248595 oder 0171 1464715

13086

Berlin (Weißensee)

Gustav-Adolf-Str. 60

Tierschutzzimmer Berlin Weißensee Hagenbeck-Schule info@hagenbeck-schule.de, www.hagenbeck-schule.de

Frau Eichenauer

030 96275050 oder 0176 21502883

13125

Berlin (Pankow)

Bedeweg 1

Tierschutzzimmer Berlin Pankow Grundschule am hohen Feld sekretariat@grundschule-amhohenfeld.de www.grundschule-amhohenfeld.de

Herr Imke

030 948006220

13355

Berlin (Mitte)

Stralsunder Str. 57

Tierschutzzimmer Berlin Mitte Ernst-Reuter-Oberschule info@ernst-reuter-oberschule.de www.ernst-reuter-oberschule.de

Frau Boss

030 467779910

13359

Berlin (Mitte)

Zechliner Str. 4

Tierschutzzimmer Berlin Mitte Carl-Kraemer-Grundschule carl-kraemer@grundschule@t-online.de www.carl-kraemer.be.schule.de

Frau Frank

030 4998993

13627

Berlin (Charlottenburg/ Wilmersdorf)

Heckerdamm 221

Tierschutzzimmer Berlin Charlottenburg Wilmersdorf Helmuth-James von Moltke-Schule www.moltke-grundschule.de

Frau Wierschin

030 348068910

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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PLZ

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Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Sachsen 01309

Dresden

Wittenberger Str. 9

Tierschutzzimmer Dresden Private Schule IBB Dresden www.ibb-dresden.de

Frau Scholz/ Frau Splettstößer

0351 4944920

01454

Radeberg

Heidestr. 21

Tierschutzzimmer Radeberg AWO Radeberg Hort Süd jutta.nitzsche@arcor.de www.awo-radeberg.de

Frau Nitzsche

03528 418129

01662

Meißen

Wettinstr. 19

Tierschutzzimmer Meißen-Triebischtalschule Mittelschule Triebischtal (Meißen) schule-1.msmeissen@t-online.de www.triebischtalschule.de

Frau Scholtz

0178 9332922

01665

Meißen OT Winkwitz

Dieraer Weg 85

Tierschutzzimmer Meißen-Winkwitz aktion tier Meißen meissen@aktiontier.org, www.aktiontier-meissen.org

Herr Aßmann

03521 730169

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Sachsen-Anhalt 39167

Niederndodeleben

Goethestraße 15

Tierschutzzimmer Niederndodeleben Wartbergschule Niederndodeleben kontakt@sks-niederndodeleben.bildung-lsa.de

Kerstin Schumann

Telefon: 039204/7690 Fax: 039204/76920

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Mecklenburg-Vorpommern 23936

Seefeld

Waldweg 2a

Tierschutzzimmer Seefeld aktion tier Seefeld www.aktiontier-lottihof.org, lottihof@aktiontier.org

0173 6002852

03881 7524826

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Spanien 38632

Arona Teneriffa/Spanien

Calle de la Infanta Cristina 5

Tierschutzzimmer Teneriffa CEIP Parque de La Reina www.cwipparquelareina.es

38594

Granadilla Teneriffa/Spanien

Calle la Constitutión, s/n

Tierschutzzimmer Teneriffa CEIP La Jurada

Adressen und Ansprechpartner Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, gerne können Sie sich bei unseren unten stehenden eigenen Projekten im In- und Ausland sowie den Einrichtungen unserer Projektpartner telefonisch oder auch via I­nternet noch näher über die jeweilige Einrichtung informieren. Liebe Projektpartner, bitte setzen Sie uns stets über jede Änderung zu Ihrer Einrichtung in Kenntnis. Vielen Dank. Land

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

AKTION TIER IM AUSLAND Bolivien

La Paz, 5100 Casilla

Postanschrift Deutschland: Stefan Hebele, Im Freihöfl 12, 85057 Ingolstadt

Animales SOS Bolivien www.animalessos.org, hebele_stefan@yahoo.com

Stefan Hebele

08092 851092

Rumänien

Bucuresti Sector 6

Drumul Sabareni, Nr. 69-73, Bucaresti Sector 6

aktion tier Projekt: „aktion tier Christi Bukarest“ Dog Shelter, Giulesti, Drumul Sabareni, Nr. 69-73; Associatia “Prietenii animalelor” Romania,

Dr. Ionut Moise Dr. Vlad Saplacan

0040 212200530

0040 212200530

Slowakei

SK-96681, Zarnovica

Revist’ské Podzámcie c 41

Hundeauffangstation, Obcianske zdruzenie, Bergtierheim Podzámcie – domov pre opustené zvieratá, Bystricka, bergtierheim@gmx.de

Jozefina Dankova

00421 915845076

00421 456814412

Spanien

38611 San Isidro

Poligono Industrial de Granadilla, Parque Eólico de ITER, Tenerife

aktion tier Projekt: aktion tier Teneriffa Tierheim „Acción del Sol“ Centro de protección animal y medioambiental de Tenerife, teneriffa@aktiontier.org

Marion Gonzalez

0034 922778630

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Adresse

Name • Internet • Email

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Telefon

Fax

BADEN-WÜRTTEMBERG 70193

Stuttgart

Markelstr. 30-32

Care 4 Life e.V., www.care-4-life.de

Silvia Greene

0711 8062805

0711 3151617

72336

Balingen-Ostdorf

Dorfstr. 42

URIA e.V. Verein z. Förderung einer neuen Art d. Tierhaltung www.uria.de, Info@uria.de

Hermann Maier

07433 21774

07433 22274

76275

Ettlingen

Am Baggersee 5

TSV Ettlingen e.V. www.tierschutzverein-ettlingen.info, info@tierheim-ettlingen.info

Andrea Zeiß

07243 93612

07243 93153

76593

Gernsbach

Hahnbachweg 51

Pferde bewegen Menschen e.V. www.pferde-bewegen-menschen.com Info@ pferde-bewegen-menschen.com

Frauke Kess

07224/6425759

77656

Offenburg

Am Flugplatz 2c

TSV Offenburg Zell a.H. e.V. www.Tierschutzverein-Offenburg.de info@tierschutzverein-offenburg.de

Uwe Dindas

0781 33333

77694

Kehl/Rhein

Alte Landstraße 5

Projekt kitty: Tierheim Kehl e.V. www.kehler-tierheim.de info@kehler-tierheim.de

79761

Waldshut-Tiengen

Steinatalstr. 2

Tierschutzverein Waldshut-Tiengen u.U. e.V. www.tierheim-steinatal.de tierheim-steinatal@t-online.de

Anja Fuchs

07741 684033

07741 9656776

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

0781 9666761

07851 1755

BAYERN 80796

München

Herzogstr. 127

aktion tier Projekt: aktion tier-tierrettung münchen e. V., www.tierrettungmuenchen.de, info@tierrettungmuenchen.de

01805 843773

83075

Bad Feilnbach

Sonnenham 9

KatzenTRaum e.V. www.katzenTRaum.org, info@katzentraum.org

08064 909726

84389

Postmünster

Wald 4

Rottaler Tierfreunde e.V. www.rottaler-tierfreunde.beepworld.de rottaler-tierfreunde@t-online.de

Anita Schustereder

08561 2461

85445

Notzingermoos

Franzheimer Str. 6

aktion tier Projektpartner/Projekt Kitty: Tierschutzverein Schlupfwinkel e.V. www.tierschutz-schlupfwinkel.de info@tierschutz-schlupfwinkel.de

Heide Hagl

0811 9966787

91413

Neustadt a.d. Aisch

Robert-Bosch-Straße 5

aktion tier Projektpartner: TSV Neustadt a.d. Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de tierheim-neustadt@t-online.de

Dr. Johannes Hofmann

09161 42 32

09161 875287

95643

Tirschenreuth

Mooslohe 2

TSV Tirschenreuth, www.tierheim-tirschenreuth.de, info@tierheim-tirschenreuth.de

Daniela Riedl

09631 2355

09631 798723

96317

Kronach

Ottenhof 2

Projekt Kitty: TSV Kronach u.U. e.V. tsvkc@gmx.de

Klaus Barnickel

09261 20111

09261 20111

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Fax

(0,14 Euro/ Min., max. 0,42 Euro/ Min. im Mobilfunknetz)

08561 910789

BERLIN 10243

Berlin-Friedrichshain

Kopernikusstr. 3

aktion tier Projekt: projekt kitty, Dienstag 14-18 Uhr.

Alexandra Fink

030 55669305 030 57795385

030 57794062

14193

Berlin

Wallotstr. 6

Leben mit Tieren e.V. Hundebesuchsdienst Mensch-Tier-Begegnungsstätten www.lebenmittieren.de, info@lebenmittieren.de

Viola Freidel Geschäftsführerin

030 70177953

030 76683904

14057

Berlin

Kaiserdamm 97

Mensch·Umwelt·Tier e.V. www.mut-ev.org, info@mut-ev.org

030 30096234

030 30096255

14057

Berlin

Kaiserdamm 97

aktion tier Projekt: aktion tier JUNIOR www.aktiontier-junior.org tierschutzzimmer@aktiontier.org

030 30103836

030 30103834

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Telefon

Fax

Kontakt

BRANDENBURG 03149

Forst (Lausitz)

Am Pferdegarten 6

Tierschutzverein Forst (Lausitz) u.U. e.V. www.tierheim-forst-lausitz.npage.de

14513

Teltow

Waldstr. 18 b

aktion tier Projekt: aktion tier-Eichhörnchen-Hilfe-Berlin/Brandenburg Projektpartner: Eichhörnchenhilfe-Berlin/Brandenburg e.V. www.eichhoernchenhilfe-berlin.de, info@eichhoernchenhilfe-berlin.de

Tanya Lenn

0172 3553314

14542

Glindow

Ziemensstraße 84 b

aktion tier Projekt / Projekt kitty: projekt kitty Babystation kindt.hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533 03327 42587

03562 983023

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

95


14542

Glindow

Ziemensstr. 84b

aktion tier Projektpartner: Berliner Katzenschutz e.V. www.Berliner-Katzenschutz.de Kindt.Hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533 03327 42587 Paten und Vermittlungstiere: 03327 42587

14776

Brandenburg an der Havel

Rietzer Straße 17

aktion tier Projekt: aktion tier BRANDENBURG Projektpartner: Reptilienschutzzentrum brandenburg@aktiontier.org, www.aktiontier-brandenburg.org

Marko Hafenberg

0173 2473199

15806

Zossen

Strasse der Jugend 156

aktion tier Projekt: aktion tier ZOSSEN Projektpartner: Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“ zossen@aktiontier.org, www.aktiontier-zossen.org

16303

Schwedt/ Oder

Berliner Straße 143

aktion tier Projektpartner: Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V. www.schwedter-tierheim.de, tierheim-schwedt.de@t-online.de

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

03379 445549

03377 201517

03377 201686

Frau Wyrembek

03332 523933

03332 523933

Kontakt

Telefon

Fax

HESSEN 34479

Breuna-Wettesingen

Obere Str. 31

Tiernothilfe Breuna Tierfreunde Altkreis Wolfhagen e.V. www.tiernothilfebreuna.de tiernothilfe-breuna@web.de

Jutta Zyweck

05606 534738

34497

Korbach

Mönchepfad 7

Tierschutzverein Korbach und Umgebung e.V. www.tierheim-korbach.de, info@tierheim-korbach.de

Petra Schlickewei

05631 3970 05631 7847

05631 915249

34587

Felsberg-Beuern

Steinbruchsweg 1 a

„Ein Heim für Tiere“ e. V. www.tierheim-beuern.com, info@tierheim-beuern.com

Ralf Pomplun

05662 6482

05662 930802

36208

Wildeck-Obersuhl

Eisenacher Str. 121

Naturschutz-Informationszentrum

Walter Gräf

06626 1887 8105

06626 915705

63589

Linsengericht

Augustastr. 14

aktion tier Projekt: aktion tier-Fachberatungsstelle Wild- und kleine Haustiere, Bildagentur.ipo@t-online.de

Ingeborg Polaschek

06051 73615

06051 75111

64658

Fürth

Forststr. 31

Tierschutzinitiative Odenwald www.tsi-odenwald.de, info@tsi-odenwald.de

Esther Görlich

0700 04106666

0700 04107777

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

038379 28948

MECKLENBURG-VORPOMMERN 17429

Labömitz

Triftstr. 6

Tierhof Labömitz – Verein zur Förderung und Aufrecht­erhaltung des Tierhofs Labömitz e.V. tierhof.laboemitz@gmail.com

Frau Wetzel

038379 289892

18106

Rostock

Willi-Bredel-Straße 9

Projekt kitty: Kitty Forum Rostock Projektpartner: Katzenschutzbund Rostock e.V. katzenschutzbund-rostock@web.de

Felix Stengel

0175 8085407

18239

Hastorf

Oberdorf 11

Projekt kitty: Kitty Forum Hastorf Projektpartner: Streuners Arche Hastorf e.V. w.r.j.neumann@t-online.de

Wolfgang Neumann

038207 73507 0151 44336666

18374

Ostseeheilbad Zingst

Störtebekerstr. 10

Projekt kitty: Kitty Forum Zingst/Darß Projektpartner: TSV Zingst Darß e.V.

Roswitha Skupski

0173 6071229

18439

Stralsund

Greifswalder Chaussee 62U

aktion tier Projektpartner: TSV Stralsund e.V. tiernotaufnahme-stralsund@t-online.de

Frau Ernst

03831 305318

03831 305318

038207 71549

Frau Scheurich

18528

Bergen OT Tilzow

Landstr. 12

aktion tier Projektpartner: TSV Rügen/ Hiddensee e.V. tiernotstation@tierschutz-ruegen.com, www.tierschutz-ruegen.de

Heike Stock

03838 251126

03838 251126

19205

Roggendorf

Gadebuscherstr. 3

aktion tier Projekt: Tierschutz Roggendorf und Umgebung e.V. www.aktiontier-roggendorf.org, roggendorf@aktiontier.org

Anette Herbing

038876 31863

038876 31863

23936

Seefeld

Waldweg 2a

aktion tier Projekt/ Projekt kitty: aktion tier Seefeld www.aktiontier-lottihof.org, lottihof@aktiontier.org

0173 6002852

03881 7524826

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

Klaus Meyer

04402 985444

04402 987850

NIEDERSACHSEN 26180

Rastede

Parkstr. 154

aktion tier Projekt: aktion tier Wildtierauffangstation RASTEDE Projektpartner: Wildtierauffangstation Rastede e.V. www.wildvogelstation-rastede.de, station@wildtierstation-rastede.de

26524

Hage

Hinkenaweg 11 a

Tierhilfe Ostfriesland e.V.

Ingrid Habben

04931 76259

26607

Aurich

Eheweg 24

aktion tier Projektpartner: TSV Aurich e.V., www.tierheim-aurich.info, info@tierheim-aurich.info

Lena Sartorius

04941 71922

96

service

• Ausgabe 1/2018

04941 72647


service

30880

Laatzen

Am Südtor 11

aktion tier Projekt: aktion tier Igelzentrum NIEDERSACHSEN Projektpartner: Igel-Schutz-Initiative e.V. www.aktiontier-igelzentrum.org igelzentrum@aktiontier.org

0511 233161

31553

Sachsenhagen

Hohe Warte

aktion tier Projekt: aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Projektpartner Wildtierstation Sachsenhagen e.V. www.wildtierstation.de info@wildtierstation.de

05725 708730

31675

Bückeburg

Am Hasengarten 6

aktion tier Projektpartner: TSV Bückeburg-Rinteln u.U. e.V. www.tierheimbueckeburg.de

Monika Hachmeister

05722 5220

38159

Wedtlenstedt

Berliner Damm 32

Katzenschutz Braunschweig e.V. www.katzenschutz-bs.de katzenschutz-bs@web.de

Angelika Malik

05302 804811

38667

Bad Harzburg-OT Eckertal

Stapelburger Str. 4

Tierschutzverein Bad Harzburg www.tierschutzverein-badharzburg.de info@tierheimeckertal.de

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

05725 708740

01212 5 716 71 832

05322 53796

Kontakt

Telefon

Fax

05731 3001466

NORDRHEIN-WESTFALEN 32549

Bad Oeynhausen

Wöhrener Str. 74

Boxer Nothilfe Deutschland e.V. www.boxernothilfe.de geschaeftsstelle@boxernothilfe.de

Ute Helweg

05731 3001465

33100

Paderborn

Gogrevenstr. 38

Projekt kitty: Kitty Forum Paderborn john.pyka@aktiontier.org susan.smith@aktiontier.org

John F. Pyka Susan Smith

05252 9357018 0178 2375424

47802

Krefeld

Mevissenstr. 62b

Katzenschutzbund Krefeld e.V. wwbruder@arcor.de

Walter Bruder

02151 6531119

41189

Mönchengladbach

In der Schley 38

respektiere e.V. www.respektiere.com, kontakt@respektiere.com, Katzenvermittlung: Manuela Esser, Tel.: 02271-983038, manuela.esser@respektiere.com Hundevermittlung, Monika Reinhardt Tel. 07157-536228

Tobias Werner Manuela Esser

04322 751418 oder 0160 97737871

41379

Brüggen-Bracht

Königstr. 20

Katzenschutzbund Mönchengladbach e.V. www.katzenschutzbund.de info@katzenschutzbund.de

Gaby Classen

02157 909690

02157 125542

41470

Neuss

Im Kamp 16

Tierschutzverein Katzenhilfe e.V. Düsseldorf-Neuss Tierheim Neuss-Bettikum, www.tierheim-bettikum.de, info@tierheim-bettikum.de

Uta Wegener Monika Provaznik

02137 6672

02137 6672

42117

Wuppertal

Friedrich-Ebert-Str. 157 a

Netzwerk Igel e.V.

Monika Thomas und Christel Braun

0202 3097717

44797

Bochum

Brockhauser Str. 13 a

Tierhilfe Bochum e.V. www.tierhilfe-bochum.de

Gisela Ocker

0234 797074

44849

Bochum

Postfach 630146

KIS Ruhr e. V., Katzen Informations- und Schutzverein Bochum www.kisruhr.de kisruhr@web.de

Julia Oelschläger

0152 3018917

48565

Steinfurt

Münsterkamp 4 a

Projekt kitty: Katzenhilfe Rheine u.U.e.V. www.katzenhilfe-rheine.de ulli.steimel@gmx.de

Gerlinde Rieß

05971 71747

50354

Hürth-Efferen

Höninger Weg 98

Projekt kitty: Tierheim Helenenhof Hürth, Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln u.U. e.V. www.tierheim-huerth.de info@tierheim-huerth.de

Wilhelm Wiedeloh

02233 691067

02233 692156

50354

Hürth

Kreuzstrasse 124

Tiere in Not e.V. www.tiere-in-not-ev.de info@tiere-in-not-ev.de

Irmgard Seehausen

02233 46302

02233 400259

52080

Aachen

Mühlenweidweg 1

Tierschutzverein Kreis Aachen

Nicole Kuhn

0176 48262230

52088

Aachen

Postfach 500431

Katzenhilfe Aachen e.V. www.katzenhilfe-aachen.de info@katzenhilfe-aachen.de

Manuela Pabich

0241 555688

52382

Niederzier

Römerstraße 23

Katzen in Not e.V. Kreis Düren www.katzeninnotdueren.de rwirtz@freenet.de

Roswitha Wirtz

02428 2097

57369

Lennestadt

Zum Hengstenberg 7

Katzenhilfe Olpe e.V. www.katzenhilfe-olpe.de

Christa Ellert

02721 8820

58285

Gevelsberg

Schieferbank 91

Projekt kitty: Tiernothilfe Katzen-Glück Kitty - Forum Gevelsberg www.katzen-glueck.de, ulrike-klaus@web.de

Ulrike Klaus

02332 558995

Mitgliederjournal

03212 1109559

02428 904361

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

97


58566

Kierspe

Thingslindestr. 58

Arche Kierspe e.V., reginaflick@gmx.de www.tierschutz-kierspe.de

58730

Fröndenberg

Goethestr. 18

Projekt kitty: Katzen-Steunerhilfe Fröndenberg streunerhilfe@gmx.de, www.katzenstreunerhilfe.de

59071

Hamm

Lippestr. 134

Projekt kitty: Hilfe für Katzen in Not e.V. www.katzenhilfe-poetter.de info@katzenhilfe-poetter.de

Karin Pötter

02388 800 501 02388 800 471

02388 800 502

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

54439

Saarburg

Fasanenweg 33

Freunde herrenloser Katzen e. V. Liane.Christmann@web.de

Liane Christmann

06581 5895

55438

Stromberg

Postfach 126

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Stromberg Tierschutz-Stromberg@t-online.de

Rosemarie Meyer

06724 477

06724 477

56470

Bad MarienbergLangenbach

An der Schmiede 16

Projekt kitty: Katzenhilfe Westerwald e.V. www.katzenhilfe-westerwald.de info@katzenhilfe-westerwald.de

1. Vorsitzende Silke Müller

02661 9839944 0177 7889766

02661 9838265

56648

Saffig

Buchenstr. 6

Verein zum Schutz der Katze e.V.

Elvira Schumacher

02625 958299

02625 958171

56710

Mayen

Postfach 2021

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Mayen u.U. www.tierheim-mayen.de, kontakt@tierheim-mayen.de

Hildegard Maas

02651 77438

02651 494733

56729

Kirchwald

Auf Silchenrath 2

aktion tier Projektpartner: Wildvogelpflegestation Kirchwald www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org, stationsleitung@wildvogel-pflegestation-kirchwald.org

Andrea Friebe

02651 3971

02651 1089

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

Bärbel Höll

02359 3628

02373/70147

RHEINLAND-PFALZ

0171 2725271

SACHSEN 01309

Dresden

Hepkestr. 34

TSV Dresden e.V. „Menschen für Tierrechte“ tierschutzdresden@web.de www.tierschutzdresden.de

Frau Sägner

0157 77844442

01665

Meißen

Dieraer Weg 85

aktion tier Projekt: aktion tier Meissen Projektpartner: Tierheim Meissen Winkwitz e.V., tierschutzcentrum-meissen.org www.aktiontier-meissen.org, meissen@aktiontier.org

Katrin Assmann

03521 730169

08223

Falkenstein

Luis Müller Str. 30

TSV Auerbach u.U. e.V.

Ursula Reinhold

03745 77372 0160 7723508

08280

Aue

Knollweg 14

Wildtierauffangstation dalasi@web.de

Bärbel Schroller

03771 23773

03771 257574

08451

Crimmitschau

Waldsachsener Weg 11

aktion tier Projekt: Tierheim aktion tier Crimmitschau Projektpartner: Tierschutzverein Crimmitschau/ Werdau e.V. www.aktiontier-crimmitschau.org, crimmitschau@aktiontier.org

Karin Junold

03762 705773

03762 705775

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

03521 730179

SCHLESWIG-HOLSTEIN 21514

Büchen

Auf der Heide 7a

Katzenschutzverein und Tiernothilfe Büchen e.V. kontakt@katzenschutzverein-buechen.de

23795

Bad Segeberg

Neuland 2

Tierschutz Bad Segeberg u.U. e.V. www.tierschutz-bad-segeberg.de info@tierschutz-bad-segeberg.de

Henrike Schwarz

04551 6551

04551 995832

24635

Rickling

Eichbalken 44

Tierhilfe Nord e.V., www.tierhilfe-nord.de, info@tierhilfe-nord.de

Johannes Franken

04328 722622

04328 722868

25938

Wyk auf Föhr

Grönland 1b

Tierhuus-Insel Föhr e.V. tierhuus@hotmail.com

Janine Bahr

04681 748789 0163 3333770

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

04155 499807

Fax

© absolutimages – Fotolia.com

THÜRINGEN 36433

Bad Salzungen

An der Armbach 16

Tierhilfe Bad Salzungen

Helmut Hahn

03695 601849

98544

Zella-Mehlis

Kühler Grund

Tierhilfe Zella-Mehlis e.V. tierhilfe_zella-mehlis@web.de Postanschrift: Tierhilfe Zella-Mehlis e.V., Postfach 1243, 98537 Zella-Mehlis

Sandra Koch

0163-3792013

98

service

• Ausgabe 1/2018

03682 400691


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