mensch & tier 03/2016

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Ausgabe 3/20i6 Mitgliederjournal aktion tier –menschen für tiere e.V.

Aus der Tiermedizin

Ist meine Schildkröte gesund? Ein anderer umgang mit dem pferd:

Natural Horsemanship! aktion tier-Igelzentrum Laatzen, Niedersachsen

IGEL – Wunderkugel aus der Urzeit

Gewinnsp iel


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redaktion Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann) Redaktion mensch und tier Für aktion tier – menschen für tiere e.V. Sächsische Straße 72 10707 Berlin Tel.: + 49 30 24535181 Fax: +49 30 68070004 Mobil: +49 172 3110212 journal@aktiontier.org www.aktiontier.org gestaltung P. Bolz druck westermann druck GmbH D-38104 Braunschweig beiträge

Ursula Bauer, Dr. Florian Brandes, Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann), Christine Geburtig, Marion Gonzalez, Lea Grünberg, Dr. Tina Hölscher, Jan Peifer, Heike Philipps, Ingeborg Polaschek, Angelika Rimbach, Ann Kari Sieme, Beiträge der Projektpartner Fotos: aktion tier, aktion tier/Ursula Bauer, aktion tier Igelzentrum Laatzen, aktion tier Lottihof, aktion tier/Wildtierstation Sachsenhagen, aktion tier-tierrettung münchen e.V., Ursula Bauer, Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann), ©disney, Dr. Matthias Baeseler, Bolz, Dr. Florian Brandes, Disney, ipo bildagentur, Fotolia.com, © Christian Verlag/Hansi Heckmair, Kleomarlo, IGSI e.V., L. Mahin, Jan Peifer, Angelika Rimbach, Studiocanal, Teutoburger Ölmühle GmbH, Timo Stammberger, Tierrettung München, Vias Design, Bilder der Projektpartner, Titel: © WoGi – Fotolia.com

Ausgabe 3/2016; Gesamtauflage 200 000 nächster Redaktionsschluss: 12.10.2016 Die nächste Ausgabe von „mensch und tier“ erscheint am 15.12.2016 „mensch und tier“ ist das Mitgliederjournal des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V. und wird den Mitgliedern und den Projektpartnern von aktion tier kostenlos zugestellt. Alle Beiträge/Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrück­licher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Texte und Bilder werden gegebenenfalls auf der Website von aktion tier veröffentlicht. Redaktionelle Fremdbeiträge oder Leserbriefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rücksicht auf die freie Meinungsäußerung einbezogen. Für den Inhalt von Anzeigen ist die Redaktion nicht verantwortlich.

© moventis GmbH


editorial

Liebe Mitglieder, Leser und Projektpartner!

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Kurz nachdem aktion tier – menschen für tiere e.V. seine Kampagne zum Thema „Katzenschutzverordnung jetzt!“ in der ersten Juniwoche dieses Jahres in Hannover und Potsdam gestartet hat, erreichte uns ein Hilferuf aus Hamm. Es ging um wild lebende Hauskatzen, die in einem Wohngebiet von einer Katzen­ freundin liebevoll mit Futter versorgt wurden. Dies war auf Dauer der dortigen Hausverwaltung und vielen Bewohnern der Anlage aber zu viel. Mit Hilfe von aktion tier und seinem bundesweit arbeitenden Projekt Kitty konnten die Tiere an einen neuen Standort nach Bayern gebracht werden. Dieses Beispiel verdeut­ licht allerdings die zwingende Notwendigkeit einer Katzenschutzverordnung. Lesen Sie mehr auf den Seiten 10-13. Saisonal hoch aktuell ist der Artikel aus dem aktion tier-Igelzentrum Laatzen in Niedersachsen. Denn Herbstzeit ist Igelzeit! Jedes Jahr verenden viele Igel, da sie ein unzureichendes Polster für den Winterschlaf angefressen haben, weil sie keine ausreichenden Schutzräume finden oder aber dem Straßenverkehr zum Opfer fallen. Anhand der vom Igelzentrum ausgearbeiteten „Igeluhr“ möchten wir Ihnen anschaulich vermitteln, was jeder Mensch das ganze Jahr über für den Igelschutz tun kann. Lesen Sie den gesamten Bericht auf den Seiten 16-19.

Ayuk (S. 84) aus dem Tierschutzverein Korbach steht stellvertretend für viele zu vermittelnde Tiere unserer Projektpartner.

Am 21. Juni dieses Jahres fand leider erneut das sogenannte „Hundeschlachtfest“ im chinesischen Ort Yulin statt. Es tut uns leid, dass wir Ihnen die wirklich furchtbaren Bilder nicht ersparen können. Die schreck­ lichsten haben wir bereits herausgelassen. Für uns in Deutschland ist die Vorstellung Hunde zu verzehren, unmöglich emotional zu greifen, da Hunde bei uns meist einen liebevollen Platz in der Familie haben, geschätzt und als Freund auf vier Pfoten geliebt werden. Dass Hunde auf einem Speiseplan stehen ist die eine Sache – die andere ist die, wie die Tiere behandelt und letztlich getötet werden. Sicherlich steht dann auch die Argumentation im Raum, dass in den vielen Massentierzuchtbetrieben in Deutschland das Leben der Schweine, Rinder und Co. nicht allzu viel besser aussieht – dennoch gehen einem die Schicksale der Hunde sehr nah. Schauen Sie hierzu auf die Seiten 28-29. Wie gruselig die Haltung von Tieren aus der Massentierhaltung in Deutschland ist, verdeutlichen wir Ihnen mit einem erneuten Bericht zum Schweinehochhaus, das in Halle in Sachsen-Anhalt steht. Die sechsstöckige Schweinezuchtanlage ist seit der Erbauung 1969 nur mit einer kurzen Unterbrechung zur Zeit der Wende in Betrieb – rund 500 Sauen hält ein niederländischer Unternehmer hier. Ihre Aufgabe ist es, jedes Jahr tausende Ferkel zu produzieren, die anschließend verkauft und gemästet werden. Die Unterbringung der Schweine ist hier alles andere als artgerecht. Lesen Sie selbst auf den Seiten 30-31. Außerdem haben wir mit dem Pferd-Mensch-Coach und Inhaber von „Horse-Human-Harmonie“, Raimund Kniffki aus Berlin, gesprochen, der in den letzten Jahren bereits vielen sogenannten Problempferden helfen und dem Menschen einen natürlichen Umgang mit ihren Tieren näher bringen konnte. „Natural Horse­ manship“ (der natürliche Umgang mit dem Pferd) beinhaltet das Erlernen der Sprache des Pferdes, das Eingehen auf und Einfühlen in das Pferd in seiner natürlichen Art und Sichtweise der Dinge. Das komplette, sehr interessante Interview lesen Sie auf den Seiten 32-39. Vergessen Sie nicht, gleich bei unserem aktuellen Gewinnspiel zum Film „Findet Dorie!“ mitzumachen, dem Folgefilm zum beliebten Film „Findet Nemo“. Jeder erinnert sich doch gerne an die Fischdame Dorie, die sich mit ihrer Vergesslichkeit und Schusseligkeit in die Herzen der Zuschauer gespielt hat. Lösen Sie die Gewinnfrage, und freuen Sie sich auf tolle Preise! Beachten Sie den schönen Wandel der Natur in der bald einsetzenden Herbstzeit, und genießen Sie noch goldene Spätsommertage … Ihre Redaktion mensch und tier aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mitgliederjournal

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Inhalt

aktuelles + + + NEWS + + + . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7 aktion tier Gewinnspiel Findet Dorie! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9 aktion tier Gewinnspiel „ROBINSON CRUSOE“ Unsere Gewinner . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Start der aktion tier-Kampagne Tierschutz-Katzenverordnung jetzt! . . . . . . 10-11 Aktiv mit Projekt Kitty Katzenrettung mitten in Deutschland . . . 12-13

junior Grüner Campus Malchow, Berlin Neues aus dem Tierschutzzimmer . . . . . . . . 50 Tierschutzzimmer Radeberg, Sachsen Kleine Adler fliegen in ein neues Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

aktion tier lädt ein Mitgliederversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Comic Max und Lolo in: Die Europäische Sumpfschildkröte . . . . . . . 52

projekte

Rätselspaß & Kids-Infoseite . . . . . . . . . . . . . 53

aktion tier Wildtierstation Sachsenhagen, Niedersachsen Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung . . . . 15 aktion tier-Igelzentrum Laatzen, Niedersachsen IGEL – Wunderkugel aus der Urzeit . . . . 16-19 aktion tier-Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern Einfach ausgesetzt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern Biber schwer verletzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 aktion tier Brandenburg – Reptilienschutzzentrum Tierpfleger-Abschlussprüfung . . . . . . . . . . . 22-23 aktion tier-Wildtierstation Rastede, Niedersachsen Verwaiste Seeadler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 aktion tier Tierheim Teneriffa, Spanien Wasserspaß auf dem Sommerfest . . . . . . . . 25

wir klären auf

Antibiotika machen vor dem Biosiegel nicht halt Bio ist nicht das Gelbe vom Ei . . . . . . . 26-27 Volksevent: Hundeschlachten Grausames Festival in China . . . . . . . . . 28-29 Schweinezucht im Hochhaus Kein Brandschutz im Schweinehochhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30-31

report

Ein anderer Umgang mit dem Pferd: Natural Horsemanship! . . . . . . . . . . . . . . . . 32-39 Intelligente Nager Wenn der Ratte der Pelz juckt . . . . . . . . . . 40-41 Neugierige Raubtiere Frettchen – das unbekannte Wesen . . . . 42-43 Muss das überhaupt sein? Und wenn ja, wie oft? Unsicherheitsfaktor Entwurmung . . . . . . 44-45 Lebensraum aus zweiter Hand Gewässer im Garten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46-49

rat & tat Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Aus der Tiermedizin Ist meine Schildkröte gesund? . . . . . . . 55-56 Verbraucherschutztipps „Büffelfriedhöfe“ sorgen für Aufsehen . . . 56-57

unsere partner Eichhörnchenhilfe Berlin Brandenburg Umsiedelungsaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Tierheim Schwedt e.V., Brandenburg Carlotta im Glück . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Katzenhilfe Rheine, Rheinland-Pfalz Ein Hilferuf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Tierheim Mayen u.U. e.V., Rheinland-Pfalz Wir möchten ein neues Hundehaus errichten! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Tierheim Mayen u.U. e.V., Rheinland-Pfalz Wullis wunderbare Tierheim-Welt . . . . . . 61-62 Tierhuus Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein Baby Seehund gerettet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Wildvogel-Pflegestation in Kirchwald, Rheinland-Pfalz Sommerfest 2016 . . . . . . . . . . . . . . . 64-65

service Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66-67 aktion tier macht Appetit Kulinarisch-vegetarisch . . . . . . . . . . . 68-69 Geschenke für den Tierschutz aktion tier Shop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Für unsere Leseratten Hilfe, mein Hund ist in der Pubertät! Entspannt durch wilde Zeiten . . . . . . . . . . . . 71 Patentiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72-77 Vermittlungstiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78-92 Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93-98


ewinnspi Mit G el

© aktion tier/ Ursular Bauer

© Disney PIX AR

„Ich leide unter Gedächtnisschwund. Ich vergesse immer alles sofort, das liegt bei uns in der Familie... also, zumindest glaube ich das.“„Hmmmmm… Wo sind sie denn?“ … Mit Disney•Pixars FINDET DORIE kehrt Publikumsliebling Dorie auf die Leinwand zurück. Machen Sie beim Gewinnspiel mit!

© ipo Bildagentur

Wer einen Teich anlegen möchte, wird unweigerlich immer wieder mit der Bezeichnung „Zonen“ oder „Teichzonen“ konfrontiert. Man möchte doch nur einige Goldfische munter schwimmen sehen und bunte Seerosenblüten bewundern …

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Wer sich ein Tier anschaffen möchte, übernimmt damit eine lebenslange Verantwortung. Leider sind während der Sommermonate wieder sehr viele Tiere deutschlandweit in den Tierheimen gelandet. Schauen Sie sich die Kandidaten an, die dringend auf ein endgültiges Zuhause warten. Scotch aus dem Tierheim Mayen

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Die Bilder von komplett zusammengeschnürten Pferdemäulern, blutigen Maulwinkeln und tödlichen Stürzen im Reitsport werden immer bekannter und ziehen vor allem im Internet immer größere Kreise. Muss Reiten generell ein Kraftakt sein, oder gibt es auch andere Wege dem Pferd zu begegnen? Dieser Frage wollten wir auf den Grund gehen und sind auf den Begriff „Natural Horsemanship“ gestoßen.

© Ann-Kari Sieme

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Das Naturschutzgesetz, unter dem Igel stehen, erlaubt im Notfall die häusliche Aufnahme und Pflege der Stacheltiere. Igelfinder müssen sich kundig machen, wie ein Igel richtig zu versorgen ist. Eine Tierarztpraxis ist nicht immer gleich die richtige Anlaufstelle, weil das Thema IGEL nur am Rande des Veterinärmedizinstudiums behandelt wird.

In der ersten Juniwoche startete aktion tier seine neue Aufklärungskampagne „Tierschutz-Katzenverordnung jetzt!“. Den Anfang machten zwei Aktionstage in Hannover, gefolgt von zwei Tagen in Potsdam.

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© Kleomarlo

© Igsi e.V.

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„Mozzarella di Bufala“, zu Deutsch „Büffelmozzarella“, gilt als edles Lebensmittel. Eine Krone der italienischen Küche für die gerne und viel Werbung gemacht wird. Ob auf der Pizza oder pur mit Tomaten, Basilikum oder Salbei und Öl – kaum jemand denkt hier an Tierquälerei.

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+ + NEWS + + + NEWS + + + NEWS + Ist das Töten männlicher Küken mit dem Tierschutzgesetz vereinbar? ännliche Küken sind für die Eierproduktion nicht interessant. Auch für die Fleischmast sind sie nicht lukrativ, da sie nicht so schnell Muskelfleisch ansetzen wie speziell für die Mast gezüchtete Rassen. Aus diesem Grund werden sie meist direkt nach dem Schlupf getötet. Jedes Jahr finden so schätzungsweise 50 Millionen Küken direkt nach der Geburt den Tod in der Gaskammer oder im Schredder. Gegen diese Tierquälerei wollte das NRW-Umweltministerium bereits 2013 vorgehen und erließ ein Verbot der grausamen Praxis. Doch die Brütereien wehrten sich – mit Erfolg. Das Oberverwaltungsgericht Münster befand: Da die männlichen Küken ein unvermeidbares „Nebenprodukt“ der Eierindustrie seien, erfülle ihre Tötung den nach dem Tierschutzgesetz geforderten vernünftigen Grund zur Tötung eines Tieres. Danach bleibt das Kükentöten trotz Erlass erlaubt und

© Jan Peifer

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Kastenstände in der Schweinezucht sind nicht zeitgemäß napp 60 Millionen Schweine werden jährlich in der Bundesrepublik geschlachtet. Schweinefleisch ist billig und wird in Massen produziert. Moderne Zuchtsauen sind größer als noch vor wenigen Jahrzehnten und werfen häufiger

Ferkel, und auch die Würfe werden dank der Züchtung von Hybridrassen immer größer. Zwischen zwei Würfen liegen nur noch 21 Wochen; knapp die Hälfte ihrer Lebenszeit verbringen Sauen im sogenannten Kastenstand, einem Stahlgitterkäfig, kaum breiter als das Tier. Hier können sie sich kaum bewegen, werden besamt und bringen ihre Ferkel zur Welt. Die Kastenstände sind ein plakatives Beispiel dafür, dass Tiere in der industriellen Landwirtschaft immer mehr den Produktionsmethoden angepasst werden. Doch sind sie damit alles andere als tiergerecht und beschäftigen daher mittlerweile auch die deutschen Gerichte. So hat auch das Oberverwaltungsgericht Magdeburg entschieden: Es kommt nicht auf die festgeschriebene Breite der Kastenstände an (die ohnehin häufig nicht eingehalten wird), sondern darauf, dass die Tiere ausreichend Platz zur Verfügung haben, um sich wenigstens hinlegen und ausstrecken zu können. Sollte dieses Urteil rechtsgültig werden, kommen auf die deutschen Schweinezüchter Investitionen in Millionenhöhe zu.

© Jan Peifer

Bielefeld verbietet Wildtiere im Zirkus ierschützer fordern schon lange ein Verbot der Zurschaustellung von Löwen, Tigern, Bären und Co. in Zirkussen. Auch in Deutschland. Belgien, Holland, Österreich oder Bulgarien haben ein solches längst beschlossen, Wildtiere dürfen hier im Zirkus nicht mehr gezeigt werden. Ein bundesweites Verbot ist auch nach der letzten Bundesratsinitiative noch nicht in Aussicht, doch immer mehr Städte und Gemeinden beugen sich dem Wunsch aus der Bevölkerung. Nun hat auch die Stadt Bielefeld sich dafür ausgesprochen und 27 Tierarten, darunter Elefanten, Großkatzen, Nashörner und Affen aus dem Zirkus verbannt. Das Verbot muss noch durch die Bezirksregierung in Detmold bestätigt werden und soll ab 2018 gelten. Zusätzlich soll das Verbot auf Ponykarussells erweitert werden, die besonders bei Volksfesten in der Region beliebt und Tierschützern auch ein Dorn im Auge sind. Damit will die Stadt einem weiteren Wunsch aus der Bevölkerung nachkommen.

wird sogar durch das Tierschutzgesetz geschützt. Bundesagrarminister Christian Schmidt hatte sich kurz zuvor noch dafür ausgesprochen, die bisherige Praxis noch bis Ende des Jahres einzustellen und wissenschaftliche Verfahren in Aussicht gestellt, das Geschlecht der Tiere schon vor dem Schlüpfen zu bestimmen und so das Töten der neugeborenen Hähne überflüssig zu machen. Ob und wann dieses Verfahren nun Anwendung findet, ist ungewiss.

Unwürdige Kastenstände

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aktuelles

• Ausgabe 3/2016

© Jan Peifer

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Protest gegen Käfigeier bei Aldi Australien eit der Einführung des Eierstempels ist der Konsum von

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+ + + NEWS + + + NEWS + + Zusammengestellt von Jan Peifer

Zahlreiche Verstöße gegen den Tierschutz in Hessen ür das vergangene Jahr meldeten die hessischen Veterinärbehörden erneut zahlreiche Verstöße gegen den Tierschutz. Allein in Südhessen leiteten die Behörden in fast 190 Fällen Bußgeldverfahren ein, in knapp einem Viertel der Fälle musste die Staatsanwaltschaft einschreiten. Hunde, die aus überhitzten Autos geborgen oder vernachlässigte Katzen, die in verlassenen Wohnungen vor dem Verhungern gerettet werden mussten, gehören ebenso zu den aufgetretenen Miss-

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© Jan Peifer

Nicht artgemäße Unterbringung

ständen wie zahlreiche Verstöße gegen die Tierschutznutztierverordnung: Mehrere landwirtschaftliche Betriebe mussten aufgelöst werden, weil die Unterbringung von Tieren unter skandalösen Umständen nicht mehr hingenommen werden konnte. Auch Tiertransporte sorgten vermehrt für Ärger, vor allem zu lange Transporte, bei denen eine mangelhafte Versorgung von Tieren oder auch der Transport zu junger Tiere beanstandet wurde. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl der tierschutzrechtlichen Verstöße 2015 um etwa 15% gestiegen; Tierschützer und Behörden sind alarmiert.

von ihnen haben keine Papiere, sind weder geimpft noch entwurmt und häufig schwer krank. Ein Großteil hat daher nahezu kaum eine Überlebenschance. Der Mitleidskauf eines erbarmungswürdigen Tieres wird so auch zu einem oft nicht unerheblichen Kostenfaktor für den unbedarften Käufer. Eine vereinheitlichte Kennzeichnungspflicht könnte zudem nicht nur den illegalen Handel bekämpfen: Jedes Jahr werden allein in Deutschland Schätzungen zufolge bis zu 500.000 Tiere ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Mit einer einheitlichen Kennzeichnung könnten diese identifiziert und der Halter in Haftung genommen werden.

EU-Parlament will illegalen Tierhandel eindämmen ach Informationen von Tierschützern und Politikern ist der illegale Handel mit Tieren nach dem Drogen- und Waffengeschäft der drittstärkste Einkommensfaktor für das organisierte Verbrechen in Europa und womöglich noch darüber hinaus. Das Geschäft floriert, dem Schwarzmarkt ist nur schwer Einhalt zu gebieten. Ändern soll dies nun ein EU-Beschluss: Das europäische Parlament hat die Kommission aufgefordert, die Registrierung von Katzen und Hunden in den EULändern zu vereinheitlichen. Die schon vorhandenen Datenbanken sind miteinander kaum kompatibel. So stellt das Fälschen von Auswei-

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Illegaler Welpenhandel

sen und Chipnummern kriminelle Banden vor keine großen Herausforderungen. Die Auswirkungen sind verheerend. Massenhaft gelangen Tierwelpen auf den Markt, die unter unwürdigsten Zuständen vor allem in Osteuropa gezüchtet und fast ausschließlich über das Internet sowie auf unkontrollierten Märkten verkauft werden. Die meisten

Kreuzfahrtunternehmen boykottiert Färöer-Inseln ida und Hapag Lloyd sind Schwergewichte in der Kreuzfahrtindustrie. Entsprechend groß fiel die Zustimmung unter Tierfreunden aus, als die Unternehmen bekannt gaben, aus Tierschutzgründen die Färöer-Inseln weder in diesem noch im nächsten Jahr anlaufen zu wollen. Die Unternehmen distanzieren sich vom Walfang, der auf den Inseln noch immer betrieben wird. Durch diese Entscheidung werden den Inseln wohl Tausende Besucher entgehen. Entgegen der Versprechungen des Premierministers seien keine Maßnahmen getroffen worden, den Walfang einzudämmen, so ein Unternehmenssprecher. Ganz im Gegenteil wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Meldung von gesichteten Walschulen an Jäger vorsieht und die Nichtbefolgung unter Strafe stellt. Mehrfach wurden Tierschützer mit Geldstrafen belegt, die dieses Gesetz boykottierten. Seit Jahren appellieren Tierschutzorganisationen an Touristikunternehmen, den Walfang zu boykottieren und Länder wie die autonomen Färöer-Inseln nicht als Reiseziele zu vermarkten. Allein in den letzten sechs Jahren sind auf den Färoern nach Angaben des Wal- und Delfinschutzforums mehr als 4.000 Grindwale abgeschlachtet worden – öffentlich und vor Touristen und Einheimischen.

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© Jan Peifer

Eiern aus Käfighaltung drastisch eingebrochen. Die Verbraucher wollen die tierquälerische Eierproduktion im Käfig nicht unterstützen. Diesem Ruf sind nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern und auch in den USA viele große und wichtige Supermarktketten gefolgt und verkaufen keine Eier aus Käfighaltung mehr. Anders dagegen in Australien: Der Discounter Aldi vertreibt Käfigeier weiterhin. Doch nachdem Tierschützer Videomaterial veröffentlicht haben, welches die grausamen Haltungsbedingungen von Käfighühnern zeigt, regt sich auch hier Protest, und Aldi sieht sich mit einem regelrechten Shitstorm von erbosten Kunden konfrontiert. Noch beruft sich der Discounter auf den hohen Eierverbrauch von mehr als 200 Eiern pro Kopf und Jahr, der anders kaum zu decken sei, und verweist auf die „hohen Qualitätsstandards“ in der Produktion. Angesichts der wachsenden Kritik und der bereits erfolgten Abkehr von den Käfigeiern durch die Konkurrenz ist ein Einlenken aber wohl nur noch eine Frage der Zeit.

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© Disney Pixar

FINDET DO RIE startete am 29. Septem ber 2016 in d en deutschen Kinos.

aktion tier Gewinnspiel

Findet Dorie! „Ich leide unter Gedächtnisschwund. Ich vergesse immer alles sofort, das liegt bei uns in der Familie... also, zumindest glaube ich das.“„Hmmmmm… Wo sind sie denn?“ … Mit Disney Pixars FINDET DORIE kehrt Publikumsliebling Dorie auf die Leinwand zurück. Ein Hinweis von Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann)

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© Disney Pixar

Die blaue Paletten-Doktorfisch-Dame ohne Kurzzeitgedächtnis lebt inzwischen glücklich und zufrieden mit Nemo und Marlin im Korallenriff, als sie einen Geistesblitz hat: Irgendwo da draußen müsste doch ihre Familie sein, die vielleicht längst nach ihr sucht. Und so startet Dorie mit Marlin und Nemo in das größte Abenteuer ihres Lebens, das sie durch den Ozean bis zum berühmten Meeresbiologischen Institut in Kalifornien mit seinem Aquarium und seiner Rettungsstation für Meerestiere führt. Bei der Suche nach ihren Eltern bekommt Dorie Unterstützung von den schillerndsten Persönlichkeiten des Instituts: Da ist der mürrische Oktopus Hank, der nur noch sieben Tentakel hat, den Wärtern aber

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dennoch regelmäßig durchs Netz geht. Beluga Bailey glaubt, dass sein Echolot kaputt ist, und Walhai Destiny ist extrem kurzsichtig. Trotz gewisser Handicaps wachsen Dorie und ihre Freunde bei ihren geschickten Manövern durch das komplizierte Innenleben des Instituts über sich hinaus und entdecken die magische Kraft von Freundschaft und Familie. Diesmal wollten die Filmemacher Fragen zu Dories Vergangenheit beantworten. „Wie jeder von uns möchte auch Dorie wissen, wer sie ist und woher sie kommt“, erklärt Regisseur Andrew Stanton. „Ich hatte von Anfang an Ideen zu Dories Vorgeschichte im Kopf. Jetzt ist die Zeit gekommen, sie gemeinsam mit ihr zu entdecken.“ „In FINDET NEMO war Dories Vergesslichkeit vor allem lustig. Diesmal zeigen wir, dass ihr schlechtes Gedächtnis ein ernstes Problem für sie darstellt“, führt Produzentin Lindsey Collins aus.

Für FINDET DORIE konnte ein hochkarätiges Ensemble gewonnen werden. Als Titelheldin ist in der englischen Fassung erneut Ellen DeGeneres („The Ellen DeGeneres Show“) zu hören, Albert Brooks (IMMER ÄRGER MIT 40) leiht auch diesmal Marlin seine Stimme. Ed O‘Neill („Modern Family“) spricht den „Septopus“ Hank, Kaitlin Olson (VACATION – WIR SIND DIE GRISWOLDS) die Walhai-Dame Destiny und Ty Burrell („Modern Family“) den Beluga Bailey. Als Dories Eltern Charlie und Jenny sind Eugene Levy (AMERICAN PIE – DAS KLASSENTREFFEN) und Diane Keaton (ALLE JAHRE WIEDER – WEIHNACHTEN MIT DEN COOPERS) zu hören. Der 12-jährige Hayden Rolence gibt als Nemo sein Kinodebüt. Zur Besetzung zählen außerdem Idris Elba (ZOOMANIA) und Dominic West (PRIDE) als Seelöwen-Duo Smutje und Boje. Regie führte Andrew Stanton (FINDET NEMO, WALL•E) zusammen mit Angus MacLane („Toy Story of Terror“). Als Produzentin fungierte Lindsey Collins (KoProduktion von WALL•E), als ausführender Produzent zeichnet John Lasseter verantwortlich. Die Filmmusik schrieb der Oscar®-nominierte Komponist Thomas Newman (BRIDGE OF SPIES: DER UNTERHÄNDLER, WALL•E, FINDET NEMO), der seit vielen Jahren mit Andrew Stanton zusammenarbeitet.


© Disney Pixar

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rochen durchquert das Korallenriff – und auf einmal kehrt Dories Gedächtnis zurück. „Dieses Ereignis weckt bei Dorie Erinnerungen an den Tag, als sie ihre Eltern verloren hat“, erläutert Stanton. „Plötzlich fallen ihr Bruchstücke ein und sie will ihre Familie unbedingt wiederfinden.“ Um Dories Motivation zu erklären, mussten die Filmemacher zuerst begreiflich machen, wie ihr Gedächtnis funktioniert. „Dorie vergisst alltägliche Details – wie zum Beispiel Nemos Namen – aber ihr emotionales Gedächtnis ist intakt“, so Lindsey Collins weiter. „Sie weiß stets genau, wie viel Nemo und Marlin ihr bedeuten. Und die Liebe zu ihren Eltern hat sie die ganze Zeit begleitet.“ Dories Gedächtnisblitze markieren den Beginn eines neuen Abenteuers, sagt Ko-Regisseur Angus MacLane: „Sie sind der Auslöser für eine große Suche – innerlich wie auch äußerlich. Dorie muss ihre Familie wiederfinden. Aber sie weiß, dass sie das nicht allein schaffen kann. Also überredet sie ihre neue Familie – Marlin und Nemo –, sie zu begleiten“.

Unse

Was für ein Fisch ist Dorie ?

© Disney Pixar © Disney Pixar

Laut Stanton kreierte das Autorenteam die Paletten-DoktorfischDame Dorie zunächst als heitere, quirlige, unbekümmerte Figur – was sie ja auch ist –, verlieh ihr aber wenig Tiefe. „Sie wirkte etwas schlicht“, sagt der Regisseur. „Ich hatte zwar eine komplette Vorgeschichte für Dorie im Kopf, aber da war ich der Einzige. Jeder, der FINDET NEMO gesehen hat, erinnert sich gern an Dorie, weil sie so lustig ist. Aber in meinen Augen war das nur Fassade. Jetzt soll auch das Publikum erfahren, was mit Dorie passiert ist, als sie noch jünger war.“ Die Handlung von FINDET DORIE setzt ein Jahr nach FINDET NEMO ein: Ein riesiger Schwarm Stachel-

ag e :

A Goldfisch B Paletten-Doktorfisch

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Hai

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ir wünschen viel Glück beim Mit

Schicken Sie uns Ihre Antwort bis zum 1. November 2016 mit Ihrer Anschrift an:*

machen!

aktion tier – menschen für tiere e.V. Redaktion mensch und tier Stichwort „Gewinnspiel“ Kaiserdamm 97 14057 Berlin

Es gibt drei Fanpakete zu gewinnen! Enthalten ist jeweils: ➊ Kinderstrandtuch ➋ Kinderuhr ➌ Sticker

➋ ➊

➌ © Disney Pixar

„Bevor sie Marlin traf, war sie lange allein. Dorie ist zwar immer munter und fröhlich, aber tief drinnen hat sie Angst vor dem, was passieren könnte, wenn sie mal wieder alles vergisst. Dorie ist sich ihrer Defizite durchaus bewusst, das macht sie umso aufgeschlossener anderen gegenüber. Sie akzeptiert jeden, wie er ist. Deshalb fällt ihr gar nicht auf, dass sie von lauter Typen umgeben ist, die mit eigenen Problemen zu kämpfen haben.“ „In dieser Geschichte geht es darum, wie Dorie sich selbst findet – und zwar in jeder Hinsicht“, fügt Stanton hinzu. „Sie ist faszinierend, verletzlich und muss ihre wahren Stärken erst noch erkennen.“

re Gewinnspielfr

*Wir versichern, dass alle persönlichen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an Dritte weitergeleitet werden. Mitarbeiter von aktion tier – menschen für tiere e.V. und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Namen der Gewinner werden im nächsten Journal bekannt gegeben und die Gewinne versandkostenfrei zugeschickt.

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ROBINSON CRUSOE

Fanpaket aktion tier Gewinnspiel „ROBINSON CRUSOE“

Unsere Gewinner

©STUDIOCANAL

In der letzten Ausgabe von mensch und tier haben wir den neuen Film des 3D-Pioneers Ben Stassen vorgestellt. Gezeigt aus der Perspektive der Tiere auf der Insel, erzählt ein Papagei von seiner ungewöhnlichen Freundschaft zu dem berühmtesten Schiffbrüchigen der Welt und ihrer großen Herausforderung, ihre paradiesische Insel zu retten. Ein rasanter, verrückter und turbulenter KinoSpaß für Klein und Groß – in fantastischem 3D! Glückwunsch von aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Unsere Gewinnspielfrage lautete: Wie nennt Robinson Crusoe den Pagageien? a) Sonntag b) Freitag c) Dienstag

n tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++

Petra Martin aus 63303 Dreieich Brigitte Weinhold aus 84140 Gangkofen Claudia Wendt aus 31020 Salzhemmendorf

©STUDIOCANAL

Dienstag ist die richtige Antwort. Aus den unzähligen Einsendungen wurden von unserer Losfee die drei Gewinner gezogen. Drei Fanpakete zum Film ROBINSON CRUSOE mit DVD, Stickerset, Malbuch inkl. Stifte gehen an:

aktion tier – menschen für tiere e.V. gratuliert den Gewinnern und wünscht viel Freude mit den Preisen, die kostenfrei zugestellt werden.

Start der aktion tier-Kampagne

Tierschutz-Katzenverordnung In der ersten Juniwoche haben wir unsere neue Aufklärungskampagne „Tierschutz-Katzenverordnung jetzt!“ gestartet. Den Anfang machten zwei Aktionstage in Hannover, gefolgt von zwei Tagen in Potsdam. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

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Es herrschte großer Andrang an unserem begehbaren Tierschutzanhänger, in dem wir wie immer eine umfangreiche Ausstellung zum Kampagnenthema aufgebaut hatten. Unter anderem haben wir 18 Regeln zur Katzenhaltung dargestellt, die aus unserer Sicht unbedingt in einer Tierschutz-KatzenverordAlle Interessierten konnten nung enthalten sein sollten.

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!

jetzt

sich anhand der Ausstellung ein Bild von einer artgemäßen Katzenhaltung machen.

Kampagnenstart in Potsdam am 03.06.2016


aktuelles

Kampagnenstart in Hannover am 31.05.2016

So nicht!

© Ursula Bauer

So nicht!

Geschäftsstelle und Pressestelle Berlin Kaiserdamm 97 14057 Berlin

Tel.: 030 30 10 38 31 Fax: 030 30 10 38 34 berlin@aktiontier.org

Um unserer Forderung nach einer Tierschutz-K atzenverordnung Nachdruck zu verleihen, haben wir eine kampagnenbegleitende Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Die Unterschrifte nliste kann unter www.aktiontier.org im Downloadbereich herunterlade n werden.

Damit unsere Hauska tzen endlich besser geschü tzt sind

Mitgliederbetreuung Spiegelweg 7 14057 Berlin

Tel.: 030 301 11 62 0 Fax: 030 301 11 62 14 mitgliederbetreuung@akti ontier.org

Kontakttelefon:

© aktion tier/Ursula Bauer

© aktion tier/Jeanette Dressler

© Harry Kindt

16. Katzenwelpen dürfen

erst im Alter von über acht Wochen vom Muttertier getrennt werden. Denn eine zu frühe Trennung von Mutter und Geschwistern führt bei den Katzenjungen meist zu gesundheitlichen und seelischen Problemen sowie zu Verhaltensstörungen.

aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschland weit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informations veranstaltun gen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

18. Jeder, der eine Katze hält oder halten will, muss über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.

© Ursula Bauer

So nicht!

© aktion tier/Ursula Bauer

© aktion tier/ tier/Ursula Bauer

12. Balkone und Kippfenster müssen mit einer speziellen Schutzvorrichtung abgesichert sein. Katzen können vom Balkon springen oder fallen – egal aus welchem Stockwerk.

So nicht!

© aktion tier/Ursula Bauer

11. Privat gehaltene Katzen dürfen nicht in .l¿ JH JHVSHUUW ZHU den. Kurzzeitige Ausnahmen sind zum Beispiel aufgrund einer Krankheit möglich.

15. Es muss pro Katze mindestens 1 Katzentoilette zur Verfügung stehen, die täglich gereinigt wird. Katzentoilet ten sind immer weit entfernt vom Fressplatz aufzustellen . Nur ein ausreichend großes und immer sauberes Katzenklo macht die Katze froh.

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© aktion tier/Ursula Bauer

14. Katzen müssen jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Trinkwasser haben. Außerdem muss eine regelmäßige , ausreichende Fütterung mit artgerechtem Futter gewährleiste t sein. Tränk- und Futtergefäße müssen täglich gereinigt werden.

aktion tier-Kampagn

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Jungtiere bis zu 1 Jahr dürfen nicht einzeln gehalten werden. Und erwachsene Katzen dürfen nur dann einzeln gehalten werden, wenn nachweislich die Vergesellsc haftung mit einer Partnerkatze nicht funktioniert. Die meisten Katzen sind keine Einzelgänge r – sie lieben und brauchen den Kontakt zu Artgenossen.

© aktion tier/Ursula Bauer

© aktion tier

© aktion tier/Ursula Bauer

10. Katzen dürfen weder in dauerhafter Außenhaltu ng noch in einem von der übrigen Wohnung isolierten Raum gehalten werden. Sie müssen Zugang zu den von ihrem Halter bewohnten Räumen sowie täglich mindestens sechs Stunden Sozialkontakt mit ihren Bezugspersonen haben. Wer Katzen hält, muss mit ihnen leben und sich Zeit für sie nehmen.

13. Wer mehrere Katzen in einer Gruppe hält, muss darauf achten, dass sich alle gut miteinander verstehen. Unverträgliche Tiere müssen aus der Gruppe entfernt werden.

© Ursula Bauer

9. Pro Katze muss mindestens 1 Schlafplatz vorhanden sein, der an einer ruhigen und ungestörten Stelle eingerichtet wird. Katzen brauchen einen Rückzugsort, der sich nicht in der Nähe der Katzentoilette oder des Fressplatzes befinden darf.

© Ursula Bauer

Weitere+ aktio Informationen zu dieser n tier informiert +++ aktio n tier informiert +++ aktio n tier informiert +++ aktio n tier informiert ++ Kampagne9 finden Sie auf unserer 13 Tierschutz17 Homepage unter: Kontakt Katzenverordnung jetzt! 14 10 www.aktiontier.org/kampagnen/ Unser Kampagnenflyer tierschutz-katzenverordnung. 18 kann über die aktion 15 HinterHier können Sie unser tier-Geschäftsstelle in www.aktiontier.org 11 einsehen sowie den grundvideo Berlin kostenfrei Kampagnenflyer und die Unterangefordert werden. 12 herunterladen.16 schriftenliste © Ursula Bauer

Weiterführende Informationen sowie unseren Kampagnenflyer erhielten Interessierte an einem großen aktion tier-Infostand, wo man sich auch an unserer kampagnenbegleitenden Unterschrif­tenaktion beteiligen konnte. Wie bei allen unseren Kampagnen wird auch das aktuelle Thema über unsere Informationsstände bundesweit verbreitet.

030 30 111 62-0

Herausgeber: aktion tier – menschen für tiere e.V. Text: aktion tier, Ursula Bauer Titelfoto: © Ursula Bauer Redaktion: © Moventis GmbH/A. Diezemann Gestaltung: © Moventis GmbH, Munck Druck: Möller Druck und Verlag GmbH Stand: April 2016 *Quellen u.a.: Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT), Merkblatt Nr. 43, Mindestanforderu ngen an Katzenhaltungen

Kampagnenstart in Potsdam am 03.06.2016

Natürlich war das aktion tier Maskottchen „Pingi“ ein echter Hingucker! Mitgliederjournal

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tion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tie

Auch in Hannover kam das Tierschutzmobil gut an!


Aktiv mit Projekt Kitty

Katzenrettung mitten in Deutschland Den drei Straßenkatzen Tiger, Otello und Luna wurde das Leben in einem Wohngebiet im nordrhein-westfälischen Hamm schwer gemacht. Sie wurden von Anwohnern verfolgt und verjagt, schließlich wurde das Füttern verboten. Die armen Streuner mussten gerettet werden. Ein Bericht von Angelika Rimbach, Mitglied bei aktion tier und aktive Tierschützerin

Tiger

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© Rimbach

In der Zwischenzeit gab es einige brenzlige Momente, in denen sie von allen im Stich gelassen wurde. Nur Freunde, die sie online kennen gelernt hatte, setzten sich für sie und die Tiere ein. So wurde beispielsweise vor gut eineinhalb Jahren der Straßenkater Tiger auf dem Dach eines Nachbargrundstückes eingesperrt und konnte von allein nicht herunter kommen. In Hamm zeigten sich alle mit Tierschutz betrauten Menschen absolut

unkooperativ. Ich muss das leider so sagen. Erst durch den öffentlichen Aufruf auf der Facebook Seite eines Tierschutzvereins, den ich um Hilfe gebeten hatte, fand sich ein junger Mann, der seine Hilfe anbot und den Kater tatsächlich aus seiner misslichen Lage befreien konnte. Der ungenutzte Keller bot vorläufig Schutz Nachdem dann bei Brigitte im Haus neue Nachbarn eingezogen waren, spitzte sich die Situation zu. Die Leute behaupteten, die Straßenkatzen würden Krankheiten übertragen, Flöhe ins Haus schleppen und einige Ammenmärchen mehr wie zum Beispiel, dass Katzen eine Rattenplage auslösen würden. Es gab jedoch auch wohlwollende Nachbarn, die zu Zugeständnissen bereit waren wie zum Beispiel ein Fenster zum sonst ungenutzten Keller offen zu lassen. Die Katzen fanden dort einen geschützten Rückzugsort zum Schlafen und zum Schutz. Sie urinierten und koteten nicht in den Keller, sondern nutzten ihn nur als Schutzraum. Es dauerte jedoch nicht lange, da regten sich die Nachbarn auch darüber auf.

Otello

© Rimbach

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Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich Brigitte schon kenne. Wir haben uns in einem Katzenforum „getroffen“, wo wir uns erst geschrieben und dann auch miteinander telefoniert haben. Brigitte ist eine ältere Dame und schon leicht gebrechlich. Sie hat aber das Herz auf dem richtigen Fleck! Brigitte hat für die Katzenhilfe Hamm e.V. das Füttern von drei verwilderten Katzen übernommen, die der Verein bereits kastriert hatte. Eine Zeitlang ging alles gut, Brigitte betreute Tiger, Otello und Luna. Aber vor etwa zwei Jahren begann der Ärger. Die Nachbarn setzten Brigitte zunehmend zu und ließen auch die Katzen nicht in Ruhe.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.aktiontier.org/ projekt-kitty/

Man beschwerte sich offiziell bei der Hausverwaltung über Brigitte, für die ein Spießrutenlauf begann. Innerhalb kürzester Zeit wurde sie zwei Mal abgemahnt. Ich versuchte zunächst, ihr über die hiesigen Vereine helfen zu lassen, jedoch rief mich nie jemand zurück, obwohl ich immer den Anrufbeantworter besprach. Mit dem städtischen Veterinäramt nahm ich ebenfalls Kontakt auf. Dort teilte man mir mit, Brigitte hätte ein privates Problem mit ihrer Hausverwaltung, da könne man nichts machen. Außerdem hätte die Stadt Hamm im Jahr 2015 entschieden, dass es hier kein Straßenkatzen-Problem gäbe und auch das Füttern auf städtischen Flächen verboten sei. Brigitte solle einfach aufhören zu füttern, dann würde sich die Angelegenheit schon von selbst erledigen. Ich fand diese Auskunft sehr herzlos. Brigitte fütterte die Katzen nun schon etwa vier Jahre lang auf dem Grundstück ihres Wohnblocks, also auf Privatgrund. Das wurde über einen langen Zeitraum geduldet, und man sagte ihr sogar, solange sie die Schalen nach dem Füttern wieder entfernen würde, wäre es in Ordnung. Leider hat sie diese Zusage nie schriftlich erhalten und konnte sich daher nicht darauf berufen. Dass die Hausverwaltung nach vielen Jahren der Duldung nun das Füttern verboten hat, ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, wo es in § 3 Abs. 3 heißt: „Es ist verboten, ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halteroder Betreuerpflicht zu entziehen“. Außerdem werden die Probleme mit einem Fütterungsstop nicht ge-


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terplätze zu unterhalten. Diese Futterstellen sind wichtig, um die Populationen im Auge zu haben, neue Katzen sogleich zu erfassen und nötigenfalls zu kastrieren. Kranke Katzen können tierärztlich versorgt werden. Inzwischen gibt es bundesweit eine ganze Reihe dieser Kitty Foren, darunter eine in der Stadt Hamm. Auf meine Bitte hin schrieb aktion

Brigitte stellte das Füttern nicht ein und erhielt dann das zweite Abmahnschreiben der Hausverwaltung.

Das Fütterungsverbot der Stadt Hamm, welches sich nur auf städtische Flächen bezieht, wurde unfairerweise als Argument vorgeschoben, um auch das Füttern auf dem privaten Wohngelände zu beenden. Auch ziehen Katzen keine Ratten an! Im Gegenteil! Wer sich mit der Materie befasst, lernt, dass Katzen die natürlichen Feinde von Ratten und Mäusen sind und dass Ratten Gebiete meiden, in denen sie Katzenkot wahrnehmen. Aber ohne Beweis für die jahrelange Duldung der Fütterung hatten wir wenige Chancen. Ich bat zunächst den Verein aktion tier – menschen für tiere e.V., bei dem ich Mitglied bin, um Intervention bei der Hausverwaltung. aktion tier hat unter anderem das Projekt Kitty ins Leben gerufen. Dieses Projekt dient dazu, verwilderte Hauskatzen zu kastrieren und Fut-

© Rimbach

Tiger, Otello und Luna an ihrer Futterstelle in Hamm

tier Brigittes Hausverwaltung an. Ob da jemals eine Antwort kam, ist mir leider nicht bekannt. Auf der Suche nach einem Schutzraum für die Katze Von allen im Stich gelassen, startete ich auf Facebook einen deutschlandweiten Aufruf nach einem Platz für die drei Streuner, wo sie in Ruhe leben können, wo es eine Scheune oder Garage als Schutzraum gibt und eine ruhige, gefahrlose Umgebung. Hier kommt Claudia W. ins Spiel, eine bekannte Tierschützerin mit vielen Kontakten. Durch sie fand sich noch am selben Tag ein traumhafter Platz in Bayern für die drei Tiere. Jetzt begann die große und zeitaufwändige Planung. Zunächst nahm ich mit der Hausverwaltung Kontakt auf und erklärte die Situation. Die Fangaktion musste geduldet werden, ebenso durften die Nachbarn die Katzen nicht mehr verjagen. Zwischendurch kam es trotzdem wieder zu Übergriffen auf die Katzen, woraufhin ich der Hausverwaltung mitteilte, dass ich bei einer Wiederholung der Vorfälle nicht davor zurück schrecken würde, Strafantrag gegen diese Leute zu stellen. Die Hausverwaltung möge sich bitte dafür einsetzen, dass solche Dinge unterbleiben. Man stimmte dem zu.

In Hamm selbst fanden wir zunächst niemanden, der bereit war, bei der ganzen Aktion zu helfen. So wandte ich mich erneut an aktion tier und Ann-Kari Sieme stellte für mich den Kontakt zur Leiterin des Kitty Forums in Hamm her, wodurch die Angelegenheit Hand und Fuß bekam. Die Dame, die das Kitty Forum in Hamm leitet, erklärte sich bereit, beim Einfangen der Katzen zu helfen und die Fallen dafür zur Verfügung zu stellen. Außerdem nahm sie die drei Straßenkatzen nach dem Einfangen für zwei Tage auf, damit die Tiere nicht so lange in den Boxen sitzen mussten. Mit Claudias Hilfe wurden die Modalitäten besprochen und abgeklärt. In der Nacht vom 6. auf den 7. Juli reisten die Katzen in ihr neues Leben. Die Fahrer, Claudia, Isis (so heißt die Frau, die sich auf die drei Katzen freute) und ich waren über eine WhatsApp-Gruppe miteinander in Verbindung. Seit dem 7. Juli leben die drei ehemaligen Schützlinge von Brigitte nun in Bayern. Zunächst sind sie in einer Scheune mit viel Stroh untergebracht. Sie fressen zwar, zu sehen sind sie jedoch nicht. Das habe ich nicht anders erwartet. Bisher läuft alles meinen Erwartungen entsprechend. Dies ist eine Geschichte mit Happy End. Aber es ist erschreckend, wie wenig Einfluss der deutsche Tierschutz hat, wie wenige Leute bereit sind, zu helfen. Ich bin selbst mit vielen Tierschützern und Tierliebhabern vernetzt. Aber ich stelle wirklich fest, dass es immer dieselben Menschen sind, die zupacken.

Die Katzen in ihren Transportboxen auf dem Weg nach Bayern

© Rimbach

löst, sondern nur verstärkt. Katzen sind standorttreu, sie würden nicht einfach fortziehen, sondern hungrig auf dem Gelände umherstreifen und im Laufe der Zeit mager und krank werden. Straßenkatzen sind eben keine Wildtiere, sondern meist ausgesetzte und dann verwilderte Haustiere. Diesen Unterschied verstehen viele Menschen nicht.

Mitgliederjournal

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© Happy monkey – Fotolia.com

Mitgliederversammlung

Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2016 Liebe Mitglieder des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V., nun sind schon wieder drei Jahre seit der letzten Mitgliederversammlung vergangen. Wir laden Sie daher zur turnusmäßigen ordentlichen Mitgliederversammlung des Jahres 2016 nach Barleben (nahe Magdeburg) ein. Datum: Ort: Beginn:

Samstag, 19. November 2016 Hotel Sachsen-Anhalt An der Backhausbreite 1 39179 Barleben Tel.: 039203/990 www.hotel-sachsen-anhalt.com 13.00 Uhr (Anmeldung ab 12.00 Uhr)

Es ist folgende Tagesordnung vorgesehen:

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Begrüßung der Mitglieder Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung der Mitgliederversammlung und Feststellung der Beschlussfähigkeit Wahl der Delegierten für 3 Jahre Darstellung der Aufgaben der Delegierten Bildung einer Wahlkommission Beschlussfassung über die Anzahl der Delegierten Wahl der Delegierten Bericht des Vorstands für die Jahre 2014-2016 Sonstiges

In diesem Jahr gilt es wieder unsere Delegierten für die Amtsperiode 2017 bis 2019 zu wählen, die Ihre Interessen zu wahren haben. Gemäß unserer Satzung bitten wir Sie gleichzeitig, uns Wahlvorschläge für Kandidaten/-innen für das Amt eines Delegierten schriftlich einzureichen. Dabei können Sie einen bisherigen Delegierten, ein anderes Vereinsmitglied und auch sich selbst als Kandidat/in vorschlagen. Sie können mehrere Personen vorschlagen. Voraussetzung ist dabei, dass die/ der Kandidat/in den Beitragssaldo ausgeglichen hat und am 19. November 2016 mindestens ein Jahr Vereinsmitglied bei aktion tier – menschen für tiere e.V. ist. 14

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Ihre schriftlichen Wahlvorschläge sind bis spätestens zwei Wochen vor Beginn der Mitgliederversammlung einzubringen. Zur Berechnung der Frist ist der Eingang des Wahlvorschlags bei der Geschäftsstelle in Berlin (Spiegelweg 7, 14057 Berlin) maßgebend. Der Tag der Mitgliederversammlung, also der 19. November 2016, wird bei der Fristberechnung nicht mitgerechnet. Da die Delegierten schriftlich und geheim durch Blockwahl gewählt werden und der Stimmzettel von der Geschäftsstelle entsprechend vorgedruckt werden muss, sieht unsere Satzung in § 11 Abs. 1 d) vor, dass Wahlvorschläge, die nach Ablauf dieser Zwei-Wochenfrist bei uns eingehen, leider nicht mehr berücksichtigt werden. Achten Sie deshalb auf eine pünktliche Abgabe ihres Wahlvorschlags. Auf der Mitgliederversammlung haben Sie dann ein Stimmrecht, wenn Sie zum Stichtag 19. November 2016 bereits ein Jahr bei uns Mitglied sind und Ihr Beitragssaldo ausgeglichen ist. Die Betragsentrichtung ist durch Vorlage geeigneter Belege (z. B. Kontoauszug) nachzuweisen. Sie können diesen aber noch zu Beginn der Mitgliederversammlung nachentrichten. Wir bitten Sie, ihre Ausweispapiere mitzubringen. Sollten Sie Fragen dazu haben, rufen Sie bitte in unserer Geschäftsstelle unter 030 / 30 111 62-0 an. Wir beantworten Ihre Fragen sehr gerne. Die Mitgliederversammlung ist eine gute Gelegenheit für Sie, sich über die Ziele unseres Vereins näher zu informieren und auch andere sehr engagierte Tierschützer kennenzulernen. Nehmen Sie daher die Gelegenheit wahr und kommen Sie zur Mitgliederversammlung. Wir freuen uns!

Mit freundlichen Grüßen aktion tier – menschen für tiere e.V.

Der Vorstand Manfred Fuchs Angela Anders Michael Jaensch Ulrich Laudick


projekte

aktion tier Wildtierstation Sachsenhagen, Niedersachsen

Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung Am 14. Juni hat in der Justus-von-Liebig-Berufsschule in Hannover für die erfolgreichen Prüflinge im Fach Tierpflege eine feierliche Abschlussfeier mit Überreichung der Prüfungszeugnisse durch die Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK-Hannover) stattgefunden. Ein Bericht von Dr. Florian Brandes

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Mit dabei war auch die Auszubildende Miriam Obermüller von der aktion tier-Wildtier- und Arten­ schutz­station Sachsenhagen, die in ihrer Klasse mit der Fachrichtung Zootierpflege sogar zu den Klassenbesten gehörte und dafür eine

Auszeichnung erhielt. Die Kollegen gratulierten ihr zu dieser hervorragenden Leistung! Frau Obermüller bleibt der Wildtierstation erhalten, sie wurde als Tierpflegerin übernommen. Die Wildtierstation ist seit ihrem Bestehen in Sachsenhagen ein

Dohlen legen Heizung lahm

Dohlennest im Schornstein

von der IHK-Hannover anerkannter Aus­­bil­dungsbetrieb zur Zootierpflege. Sta­tions­leiter Dr. Florian Brandes gehört auch dem zuständigen Prüfungsausschuss an und hat seit zwei Jahren als Prüfer an den Abschlussprüfungen teilgenommen.

Die betroffenen Mieter zeigten sich erleichtert, dass die Heizung wieder in Betrieb genommen werden konnte, und der Schornsteinfeger sicherte die Schornsteinöffnung gegen weitere unbefugte Untermieter.

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Ausgerechnet im Schornstein eines Mehrfamilienhauses in HannoverLetter hatte ein Dohlenpärchen sein Nest gebaut. Da hierdurch der ordnungsgemäße Abzug nicht mehr gewährleistet war, musste die Heizung in zwei Mietwohnungen durch den Schornsteinfeger vorübergehend stillgelegt werden. Nun war guter Rat teuer. Schon aus Tierliebe wollte man das Nest, welches durch die Vogeleltern vehement verteidigt wurde, nicht einfach entfernen, zumal Dohlen auch unter Artenschutz stehen. Die daraufhin verständigte Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover zeigte sich sofort bereit, eine Genehmigung zur Entfernung des Nestes zu erteilen, wenn die Jungvögel sicher gebor-

Miriam Obermüller mit dem Abschlusszeugnis

Diesem Wunsch sind wir natürlich gern nachgekommen, und Tierpflegerin Miriam Obermüller konnte mit Unterstützung des ortskundigen Schornsteinfegers die vier jungen Dohlen aus dem Schornstein bergen und zur weiteren Aufzucht bis zur Auswilderung in die Obhut der Wildtierstation bringen.

In der Wildtierstation haben sich die Jungvögel gut entwickelt und konnten nach entsprechender Vorbereitung in einer Voliere mittlerweile wieder ausgewildert werden. Noch können sie bei ihren Flügen über dem Gelände der Wildtierstation beobachtet werden, wo ihnen auch noch Futter angeboten wird. Schon bald werden sie sicherlich weiterziehen und sich weiteren Artgenossen anschließen, denn Dohlen mögen Gesellschaft und suchen außerhalb der Brutzeit gerne im Schwarm nach Nahrung.

Rettungsaktion

Dohlen in der Voliere

gen werden können und bat die Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen um Hilfe.

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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© Ursula Bauer

aktion tier-Igelzentrum Laatzen, Niedersachsen

Januar – Februar – März Winterschlafzeit – ein Winterschlafnest ist recht aufwendig gebaut, wenn genügend Nistmaterial vorhanden ist. Nicht selten haben in unseren aufgeräumten Gärten und Grünanlagen Winterschlafigel nur einen Tannen­ zweig als Januar – Februar – März

Das Naturschutzgesetz, unter dem Igel stehen, erlaubt im Notfall die häusliche Aufnahme und Pflege der Stacheltiere. Igelfinder müssen sich kundig machen, wie ein Winterschlafzeit Igel richtig zu versorgen ist. Eine Tierarztpraxis ist nicht immer gleich die richtige Anlaufstelle, weil das Thema IGEL nur am Rande des Veterinärmedizinstudiums behan Oktober – November – Dezember delt wird. Auf keinen Fall sollte man einen gerade gefundenen April – Mai – Juni Beginn Winterschlaf: Igel sofort entwurmen, bestenAlttiere – Männchen Ende Oktober Aufwachphase falls Aufbaumittel injizieren Alttiere – Weibchen Mitte-Ende Paarungszeit lassen, eine Flohbehandlung November mit Augenmaß anwenden (keiJungtiere – Ende November/ ne Spot-on-Präparate für Igel!). Anfang Dezember Gut durchgewärmte Igel fressen normalerweise selbstständig, man muss sie nicht immer mit einer Juli – August – September Zwangsernährung traktieren. Wir haben für Sie die Igeluhr erklärt, mit allen Nestbau jahreszeitlichen Besonderheiten. Gerade Jungenaufzucht der jetzt bevorstehende Herbst ist für die Igel eine kritische Zeit. Ein Bericht von Heike Philipps 16

projekte

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Illustration:© Elizabeth Aragon

IGEL – Wunderkugel aus der Urzeit


projekte

Abdeckung. 5-6 Monate müssen Igel während des Winterschlafs ohne Futter und Wasserangebot auskommen. Zum Speiseplan gehören Käfer, Würmer, Schnecken, Spinnen, oft aber auch Abfälle. Weil ihre Lebensräume nicht mehr ausreichend Nahrung bereit halten, gehen die Igel meist hungrig in den Winterschlaf. Wenn das dünne Fettpolster aufgezehrt ist, wachen die Tiere nicht wieder auf oder sterben kurz nach dem Erwachen. Erste Frühjahrssonnenstrahlen können schon im Februar einen Igel wecken, wenn das Nest keine ausreichende Dichte hat, andererseits können auch Hunger oder Krankheit Gründe dafür sein, dass sehr früh im Jahr Igel tagsüber „unterwegs“ sind (Igel sind nachtaktive Tiere), sie haben auf jeden Fall ein Problem! (Bitte beachten: Igel wachen in wärmeren Gegenden, z.B. Rheinland und Nordrhein-Westfalen früher auf!) ERSTE HILFE Maßnahmen: Saubere und warme Box, Futter und Wasser – RUHE. Wenn diese Versorgung nicht erfolgreich ist, gehört das Tier in fachkundige Hände!

Haben Sie einen Garten? Pflanzen Sie eine Wildfruchthecke, oder legen Sie eine Trockenmauer mit Hohlräumen an, bauen Sie ein Insektenhotel, oder bereichern Sie Ihren Garten mit einem Teich (lesen Sie hierzu auch den Bericht zu „Gewässer im Garten“ auf den Seiten 46-49), lassen Sie ein Stück Rasen zur Wiese wachsen – innerhalb von wenigen Wochen produziert sich ein wertvolles Biotop! Hängen Sie Vogelnistkästen auf, pflanzen Sie bienenfreundliche Blumen. Ihre heimischen Wildtiergäste werden es Ihnen danken!

Rheinland ist die Winterschlafzeit meistens schon 4 Wochen früher zu Ende. Sieht man im Garten um diese Zeit oder ggf. auch früher er­ ste Kotspuren, darf man gerne eine regelmäßig zu beschickende Wasserstelle einrichten. Igel haben jetzt fast 6 Monate Winterschlaf ohne Futter und Wasser hinter sich, mit einer kurzfristigen (maximal 3 Wochen) Futterstelle helfen wir dem Stacheltier schneller wieder auf die Beine. Eine vollwertige Mahlzeit für Igel ist schnell hergestellt mit drei Teilen Katzendosenfutter und einem Teil Igeltrockenfutter, das man im Tierfutterhandel kaufen kann (alternativ: in zerlassener Margarine geschwenkte Vollkernhaferflocken). Viele Menschen, auch Naturschutzverbände, raten von Futterstellen für Wildtiere ab. Gegen ein kurzfristiges Futterangebot ist aber nichts einzuwenden. Zu bedenken ist, dass Igel nur noch über sehr kleine Lebensräume, die nicht sehr naturnah und damit auch nahrungsarm sind, verfügen. Hinzu kommen Straßen und andere Hindernisse, die des Igels Lebensraum zerschneiden und ihn in zusätzliche Gefahr bringt. Igel sind nützlich im Garten und vertilgen allerhand Ungeziefer! Erhalten Sie sich den stacheligen Helfer mit einer kurzfristigen Vollwertfutterstelle im

Frühjahr nach dem langen Winterschlaf und im Spätsommer vor dem nahenden Winterschlaf.

W

enn Ihre Nachbarn Katzen oder Hunde haben, sollten Sie eine Igelfutterstelle abdecken. Das hat zudem den Vorteil, dass bei Regen das Futter nicht zu Matsch wird. Der Eingang sollte 8 x 8 cm groß sein. Mit einer Holzgemüsekiste, die Sie einfach auf den Kopf stellen, ist schnell so ein Futterhaus hergestellt. Sie müssen nur noch die Tür aussägen.

Bei Gartenarbeiten gilt: VORSICHT mit gefährlichen Gartengeräten! Stechen Sie nicht unbedacht in den Komposthaufen. Stechen Sie nur dann mit dem Spaten zu, wo man auch hinsehen kann. Beim Einsatz von Motorsensen schauen Sie vorher nach, ob Igel oder andere Wildtiere im vermeintlichen Schutz des Grüns sitzen! Bitte mähen Sie nicht unter Hecken und Sträuchern, hier verschlafen nicht nur Igel den Tag. Hier sitzen z.B. auch Vogelküken, die noch von den Vogeleltern gefüttert werden. Öffnen Sie Ihre Zäune! Viele Gärten sind mit Maschendraht oder Holzzäunen umrandet. Ein Igel braucht ca. 2.000 qm Grünfläche, um satt zu werden. Damit die Wildtiere wandern können, hilft es,

Ein gesunder Igel

© Ursula Bauer

April – Mai – Juni Der Winterschlaf der Igel endet, wenn auch die Nachttemperaturen über 10° C ansteigen, meistens ist das Mitte bis spätestens Ende April der Fall, in einigen Bundesländern – z.B. Nordrhein-Westfalen oder im Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, seien Sie vorsichtig in der Nacht! Igel sind bei Einbruch der Dunkelheit, um Mitternacht und im Morgengrauen unterwegs. Wertstoffsäcke erst kurz vor der Abholzeit an die Straße stellen oder an den Zaun hängen. Igel klettern in die Müllsäcke und lecken Dosen und Becher aus, weil sie Hunger haben. Keine offenen Müllsäcke stehen lassen, Igel klettern hinein und landen somit auf der Mülldeponie. Stellen Sie keine Mauseoder Rattenfallen auf. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, bitte nur auf einem erhöhten Bretterstapel oder auf dem Dachboden! Manchmal hört man im Garten lautes Schnaufen, das stundenlang anhalten kann: Die Igelpaarungszeit beginnt – ein Igelkarussell kann man an lauen Sommerabenden beobachten. Wenn am nächsten Tag morgens noch zwei Igel einfach so herumliegen und schlafen, stupst man sie an, dann huschen sie schnell wieder unter das Gebüsch und merken, dass es hell geworden ist. Juli, August, September Vorsicht bei Gartenarbeiten! Igelweibchen sind mit dem Nestbau für den Nachwuchs beschäftigt, sie benötigen dafür Stroh, Heu, Moos usw. Räumen Sie nicht alles im Garten weg. Halten Sie eine Ecke in Ihrem Garten frei von Gartenarbeiten. Igel brauchen 6-8 Wochen, um ihren Nachwuchs in Ruhe aufziehen zu können. Störungen verursachen massiven Stress im Igelwurf – die Igelmutter fackelt nicht lange und zieht mit allen Kindern um. Eine solche Aktion ist aber immer gefährlich. Setzen Sie Igel nie in gutgemeinter Absicht um! Es könnte eine 18

projekte

• Ausgabe 3/2016

säugende Igelmutter sein! Sie nehmen sonst den Kindern das Muttertier weg. Eine Igelmutter hat meistens 5-7 Igelkinder. Igelkinder sind gut erzogen, sie bleiben im Nest, bis das Muttertier von der Futtersuche wiederkommt. Ist dem Muttertier etwas zugestoßen, warten die Kleinen oft bis zu einer Woche, bevor sie vor Hunger das Nest verlassen. Wenn Sie also einzelne 100-160g Igel oder noch kleinere herumlaufen sehen, ist es ein Notfall. Wenn Sie helfen wollen, nehmen Sie die Tiere auf. Erste Hilfe: saubere und warme Box, Futter und Wasser – RUHE! Wenn die Igelwaisen deutlich weniger als 100 g wiegen, noch keine Zähne haben oder in schlechtem Zustand sind, muss der gesamte Wurf auf dem schnellsten Weg in eine erfahrene Igelstation. Oktober, November, Dezember Die Natur hat es gut eingerichtet! Alttier-Männchen gehen Ende

Oktober in den Winterschlaf, Igelweibchen folgen Mitte bis Ende November, und die Jungtiere laufen manchmal noch bis Anfang Dezember herum, bis auch sie von der Kälte müde werden und einschlafen. Idealgewichte Winterschlaf: Alttiere: Jungtiere:

kurz vor dem ca. 1000 g – gerne auch mehr ca. 500 g

Verschenken Sie an Gartenbesitzer zu Weihnachten doch einmal eine Igelnisthöhle oder einige Meter Wildfruchthecke! Wenn Sie einen Garten haben: Bauen Sie einen sterilen Garten in ein naturnahes Areal um! Private Gärten sind wichtige Rückzugsgebiete für heimische Wildtiere, Sie haben es in der Hand!

Fundstelle von 5 Igelkindern zwischen 71 g und 77 g, die in der Sonne nach Wärme suchten. Das Muttertier muss schon mehr als 5 Tage nicht mehr zurückgekommen sein, alle fünf wurden nach 4 Wochen Starthilfe mit einem Gewicht von ca. 350-400 g wieder in die Natur entlassen.

Verletzter Igel

Igelboxen im Igelzentrum

Igelsäugling

Flaschenkind

Bilder: © Igsi e.V.

wenn Sie zwei oder drei 10 x 10 cm große Öffnungen in den Zaun sägen oder beim Maschendraht einfach 2 Maschen „ausschneiden“.


projekte

Gern gesehene Untermieter in der Igelstation: Mauersegler-Nisthilfen ziehen um Seit der Eröffnung der Einrichtung „aktion tier Igelzentrum Niedersachsen“ im September 2013 verfügt das Haus mit der Nachbarhaushälfte über unglaublich viele Nistmöglichkeiten, auch für gefiederte Untermieter. In früherer Zeit hatten regelmäßig Mauersegler (diese werden häufig verwechselt mit Schwalben) den Dachboden des 1930 erbauten Hauses zum Nisten genutzt, dort gefundene Nistutensilien bestätigten dieses. Als in den 80er Jahren das Dach im Rahmen von Renovierungsarbeiten durch den damaligen Eigentümer gedichtet und damit für die Vogelwelt verschlossen wurde, haben immer wieder die im Mai aus dem Süden zurückkehrenden Mauersegler vergeblich versucht, in ihre gewohnte Niststätte zu gelangen. Diese Beobachtung machte ein Naturfreund aus der Nachbarschaft, der uns als neuen Nutzer des Gebäudes bat, Nistkästen für Mauersegler anzubringen. Das ist 2013 auch geschehen, damals hat auch die örtliche Feuerwehr in fast 9 m Höhe unser Vorhaben unterstützt. Anfang 2016 hat es sich ergeben, dass die Doppelhaushälfte veräußert wurde. Unser neuer Nachbar hatte den April 2016 als Sanierungsmonat für die Außenfassade vorgesehen und die Möglichkeit der Verschiebung des Vorhabens völlig ausgeschlossen. Inzwischen war es

Die Jungfeuerwehr im Einsatz mit der Drehleiter

Anfang März, und die Stare waren schon auf Wohnungssuche und peilten immer wieder die Mauerseglerkästen an. Wir befürchteten das unversorgte Zurücklassen der im April/Mai geschlüpften Küken, sobald nur das Gerüst aufgestellt wird. Unser guter Draht zur örtlichen Feuerwehr löste umgehend das Problem. Schon eine Woche später wurde der erforderliche Umzug der Nistkästen im Rahmen eines Feuerwehreinsatzes vollzogen und bei der Gelegen-

heit gleich eine Reinigung der Nistkästen vorgenommen. Einige Tage später folgte ein weiterer Einsatz für das Anbringen von speziellen, neuen Mauerseglernistkästen – Stare wie Mauersegler nisten gern in Nachbarschaft nah beieinander und müssen sich nun nicht um knappen Wohnraum streiten.

Hier werden die Nistkästen montiert

Bilder: © Igsi e.V.

Spatzen- und Starennistmaterial

Mitgliederjournal

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aktion tier-Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern

Einfach ausgesetzt! Am 12. Mai 2016 gegen 9.30 Uhr schaute ein Mitarbeiter nicht schlecht als vor dem Hoftor ein Katzenkorb stand. Im Korb saß ganz verängstigt eine schwarze ausgewachsene Katze. Irgendjemand wollte wohl sein Tier loswerden. Ein Bericht von Christine Geburtig

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Auf diese Art und Weise sein Tier einfach wegzugeben ist nicht nur gewissenlos, sondern auch strafbar. Wir können es immer nicht verstehen. Denn wenn man sich ein Tier anschafft, übernimmt man eine lebenslange Verantwortung (eine Katze kann durchaus 20 Jahre alt werden). Natürlich können im Laufe dieser langen Zeit private Lebenssituationen auftreten, in denen man dieser Verantwortung nicht gerecht werden kann. Dann sollte man sich aber auch die Zeit nehmen, einen neuen geeigneten Platz für sein Tier zu suchen. Wenn dann nur die Lösung bleibt, sein Tier in ein Tierheim o.ä. zu geben, dann sollte man auch die finanzielle Verantwortung übernehmen. Oft höre ich Beschwerden darüber, dass die Besitzer eine Abgabegebühr im Tierheim oder auch bei uns lassen sollen. Jeder, der sein Tier artgerecht ernährt und tierärztlich versorgt hat, weiß, dass die Tierhaltung Geld kostet und genauso auch die Versorgung im Tierheim. Wenn man sein Tier weitergibt, spart man sich ja diese Kosten weiterhin – nur trägt Auf dem Lottihof haben wir aus einer Beschlagnahmung zusätzlich vier Hähne und zwei Ganter in der Vermittlung. Vielleicht hat ja jemand auf seinem Hof noch einen Platz für die Hübschen?

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projekte

• Ausgabe 3/2016

Mitarbeiterin des Lottihofes: Juliane Westphal

das Tierheim dann die Kosten. Und die erste tierärztliche Versorgung (Impfung, Entwurmung, Flohmittel, Kastration und chippen) kostet den Tierschutz ca. 180 Euro. Leider werden dann auch nicht alle Tiere gleich wieder vermittelt. Also bedeutet das langfristig noch mehr Kosten. Da wir auf dem Lottihof keine Möglichkeit ha-

ben, Katzen in der Erstaufnahme zu versorgen, mussten wir die Katze ins Tierheim nach Dorf Mecklenburg bringen. Im Tierheim warten allerdings auch schon sehr viele Tiere auf ein neues Zuhause. Daher möchten wir nochmals alle Katzenbesitzer aufrufen, ihre Katzen und Kater bitte kastrieren zu lassen. Nur mit der Kastration kann man effektiv viel Katzenelend verhindern.

aktion tier Lottihof für Kinder und Tiere e.V. Waldweg 2a 23936 Seefeld Mobil: +49 173 600 285 2 Fax: +49 3881 752 482 6 info@lottihof.org www.lottihof.org


projekte

aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern

Biber schwer verletzt Ende April 2016 erhielt unsere diensthabende Tierärztin Dr. Silvia Haghayegh einen Anruf der Polizei. Eine Dame hatte sich auf der Wache gemeldet und von einem verletzten Biber gesprochen. Sie war mit ihrem Hund beim Gassi gehen unterwegs, als ihr Vierbeiner den Biber aufstöberte, der keine Anstalten unternahm zu fliehen. Als die Hundebesitzerin näherkam, bemerkte sie, dass sich der Biber nicht mehr bewegen konnte und alarmierte die Polizei. Von Lea Grünberg

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Die Polizei hatte sich nach unserem Kenntnisstand zuvor an den zuständigen Jagdpächter gewandt, der aber offenbar nicht wegen eines Bibers kommen wollte oder konnte. Auch die Kliniken und Tierarztpraxen vor Ort sahen sich nicht in der Lage zu helfen. Daher, so war von der Polizei zu hören, habe sie sich hilfesuchend an uns gewandt. Eine Wundbehandlung wurde vor Ort durchgeführt Dr. Silvia Hagyayegh machte sich sofort zusammen mit ihrer Kollegin, Veterinärin Dr. Ina Hipp, auf den Weg. Als sie eintrafen, fanden sie den Biber schwer verletzt vor. Es handelte sich um ein Jungtier, noch nicht ganz ausgewachsen, das auf dem Rücken eine blutverschmier-

können, wurde vor Ort eine Wundbehandlung durchgeführt und der Wundbereich rasiert. Es stellte sich heraus, dass die Wunde sehr viel tiefer war und möglicherweise durch eine Pfählung entstanden sein könnte. Beim Abtasten der Umgebung des Wundbereiches und des Tieres stellten die Tierärzte eine In- Das Team von der aktion tier-Tierrettung München leitet die Erstversorgung des verletzten Bibers ein stabilität im Beckenund Hüftbereich fest, sodass ein Bruch vermutet wurde. eignet sie sich nur zum Abschuss Die beiden Veterinärinnen versorg- – der Biber gehört allerdings nicht ten den schwer verletzten Biber vor zum jagdbaren Wild. Er ist streng Ort mit einem Antibiotikum und geschützt – doch genau genomeinem Schmerzmittel und brachten men ist niemand für ihn zuständig. es dann zum Tierheim München Schon allein aus diesem Grund ist zur weiteren medizinischen Unter- die Einrichtung einer Wildtiersuchung und Versorgung. auffangstation dringend nötig und baldmöglichst umzusetzen. Wir Die Gründerin und Vizepräsi- brauchen eine Stelle, die diese verdentin, Stadträtin und Rechtsan- letzten und in Not geratenen Tiere wältin, Dr. Evelyne Menges sieht artgerecht unterbringt, versorgt hier dringenden Aufklärungsbe- und nach ihrer Genesung wieder in darf und unterstreicht ihre Forde- die freie Wildbahn entlässt – auch rung, die bereits von ihr beantrag- weil das den Tierheimen aus Kapaten und vom Münchner Stadtrat zitätsgründen nicht mehr zuzumupositiv aufgenommenen Initiative ten ist“. zur Einrichtung einer Wildtierauffangstation baldmöglichst umzusetzen: „Dieser Fall ist sehr tragisch und zeigt, in welch rechtsfreiem Raum sich Wildtiere befinden. Dem Jagdpächter ist hier rechtlich Weitere Informationen kein Vorwurf zu machen: Juristisch erhalten Sie unter: ist er nicht für den Biber zustänwww.tierrettungmuenchen.de dig. Wildtiere gehören niemandem, auch nicht dem Staat. Ein Jäger

Biber mit schwerer Rückenverletzung

te, leicht verklebte Wunde hatte. Zuerst lag der Verdacht nahe, dass es sich um eine Bissverletzung handeln könnte, zum Beispiel verursacht durch Revierkämpfe. Um die Verletzung genauer beurteilen zu

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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aktion tier Brandenburg – Reptilienschutzzentrum

Tierpfleger-Abschlussprüfung

aktion tier-Reptilienschutzzentrum

Laura (links) und Isabel haben gerade ihre Prüfungsaufgaben gezogen

Marko Hafenberg, Leiter des Reptilienschutzzentrums und gleichzeitig Vorsitzender des Prüfungsausschusses der IHK Potsdam, hält inzwischen längst nicht mehr nur Reptilien in seiner Station. Vor allem wegen der eigenen Azubis und Praktikanten, die ja Kenntnisse über ein möglichst breites Tierspektrum erlangen sollen, leben auf dem Gelände des Reptilienschutzzen-

trums inzwischen unter anderem Hängebauchschweine, Waschbären, ein Serval (afrikanische Wildkatze) sowie ein Lama und ein Alpaka. Günstige Voraussetzungen für die Tierpfleger-Prüfungen also. Außerdem arbeitet Marko mit anderen Einrichtungen und Tierbesitzern zusammen, so dass bei Bedarf auch Hunde, Katzen und sogar Pferde bereit stehen.

Serval (Leptailurus serval)

Marko Hafenberg (rechts) erklärt den Azubis ihre Aufgabe

projekte

• Ausgabe 3/2016

In diesem Jahr waren im Juli eine Woche lang täglich vier junge Menschen an der Reihe zu zeigen, was sie in drei Jahren Ausbildung zum Tierpfleger/-in gelernt haben. Am Tag unseres Besuchs haben wir die Azubis Laura und Isabel bei ihrer praktischen Abschlussprüfung begleitet, die bis zu fünf Stunden dauern kann. Die Theorie hatten die beiden bereits bestanden. Bei der

© aktion tier, Ursula Bauer

© aktion tier, Ursula Bauer

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© aktion tier, Ursula Bauer

© aktion tier, Ursula Bauer

Seit Herbst 2014 finden auf dem Gelände unseres Reptilienschutzzentrums in Brandenburg regelmäßig die Zwischen- und Abschlussprüfungen für Tierpfleger/innen in der Fachrichtung Tierheim und Tierpension statt. In diesem Jahr haben wir zwei Prüflinge einen Tag lang begleitet. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin


© aktion tier, Ursula Bauer

projekte

Mit Leckerlis werden die beiden Waschbären in Transportboxen gelockt

praktischen Prüfung müssen pro Kandidat immer mindestens drei Mitglieder der Prüfungskommission anwesend sein. Diese hatten sich im Vorfeld verschiedene Aufgaben überlegt. Wer welche Prüfungsaufgabe erhält entschied das Los. Bei Isabel ging es um Waschbären. Sie sollte zuerst ein Pflegeblatt erstellen, welches alles Wissenswerte über den Waschbär wie Merkmale, Lebensweise und Ernährung enthalten sollte. Auch rechtliche Grundlagen wie etwa Schutzstatus oder Maßgaben zur Gehegegröße dürfen auf diesem Blatt nicht fehlen. Bei der Neuaufnahme eines Tieres im Tierheim sind derartige Pflegeblätter extrem wichtig, damit sich jeder, der auch in der Folgezeit mit dem Tier umgeht, schnell und umfassend informieren kann. Der fachgerechte Transport von Tieren steht auch auf dem Prüfungsprogramm

klettern. Waschbären sind vorrangig in der Dämmerung und nachts unterwegs und verschlafen den Tag zum Beispiel in Baumhöhlen oder Astgabeln. Diesen natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnissen sollte ein Gehege gerecht werden. Daher bauten und bastelten Laura und Isabel aus Holzstämmen und Röhren diverse Kletter- und Ruhemöglichkeiten für die Tiere. Die beiden jungen Frauen haben ihre Aufgaben gut gemeistert und die Prüfung bestanden. Wir gratulieren herzlich! Bisher haben 98% der im Reptilienschutzzentrum geprüften jungen Menschen bestanden. Wer es beim ersten Mal nicht schafft, kann nach sechs Monaten und notfalls noch einmal nach einem weiteren halben Jahr die Prüfung wiederholen. Die Chancen, als ausgelernter Tierpfle-

ger der Fachrichtung Tierheim und Tierpension eine Anstellung zu finden, sind recht gut. Allerdings kann man mit diesem Beruf nicht reich werden. In der Regel wird nur der Mindestlohn gezahlt. Wer sich weiterentwickeln möchte, kann eine Ausbildung zum TierpflegerMeister durchlaufen und dann zum Beispiel als Tierheimleiter auch mit einem höheren Gehalt rechnen. Der Beruf des Tierpflegers erfordert nicht nur Tierliebe, sondern darüberhinaus fundierte Fachkenntnisse, Verant­wortungsgefühl, Ein­fühlungs­vermögen, eine gute Beobachtungsgabe, Sorgfalt und ein hohes Maß an Flexibilität. Das Wohl der Tiere steht immer im Vordergrund. Sie müssen auch an Wochenenden und Feiertagen versorgt werden. Wer denkt, dass Tierpfleger den ganzen Tag nur Füttern und Streicheln, irrt sich gründlich. Vor allem Reinigungsarbeiten nehmen sehr viel Zeit in Anspruch. Außerdem müssen Tierpfleger Tiere zum Tierarzt fahren, Futter besorgen, und vieles mehr. Für Menschen, die vor den hohen Anforderungen und dem relativ niedrigen Gehalt nicht zurückschrecken und eine gute Portion Idealismus mitbringen, kann der Tierpfleger ein echter Traumberuf sein. Alle anderen sollten jedoch besser die Finger davon lassen.

Die beiden Prüflinge bei der Gestaltung des Waschbären-Geheges

© aktion tier, Ursula Bauer

Danach mussten beide Prüflinge gemeinsam das bei Marko Hafenberg lebende Waschbär-Pärchen in Transportboxen verfrachten, da es auch zu den Aufgaben von Tierpflegern gehört, Tiere fachgerecht, zum Beispiel zum Tierarzt, zu transportieren. Außerdem mussten die beiden Kleinbären sowieso eingefangen werden, da als nächstes die art- und verhaltensgerechte Ausgestaltung des Geheges auf dem Prüfungsprogramm stand. Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Waschbären leben nicht nur in unseren Städten, sondern auch häufig in Laub- und Mischwäldern. Sie können, wie alle Bären, ausgezeichnet Mitgliederjournal

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aktion tier-Wildtierstation Rastede, Niedersachsen

Verwaiste Seeadler Zwei jungen Seeadlern aus dem Cuxhavener Umland wurde zum Verhängnis, dass die Elterntiere den Horst auf eine zu schwach gewachsene Fichte gebaut hatten. Bei einem der Unwetter in diesem Frühjahr stürzte der Horst mit den Jungvögeln zu Boden. Gott sei Dank blieben sie dabei unversehrt, doch überließen die Elterntiere ihren Nachwuchs dem Schicksal. Ein Bericht von Albrecht Finger, Erster Vorsitzender

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Im Alter von etwa sechs Wochen wurden die beiden von der Projektgruppe „Seeadlerschutz Niedersachsen“ der aktion tier-Wildtierstation in Rastede übergeben. Nach einer eingehenden Untersuchung war klar, dass die beiden das Abenteuer gesund überstanden hatten. Sie haben den eilig geschaffenen

Einer der Seeadler im Kunsthorst

Kunsthorst mit zehn Wochen verlassen und wurden in den Wildflug gestellt. Der Stationsleiter Klaus Meyer ist froh und dankbar, dass er dazu beitragen konnte, die immer noch seltenen Seeadler vor dem sicheren Tod bewahrt zu haben und hofft, die beringten Vögel nach ihrer Auswilderung irgendwann einmal – vielleicht sogar in der Nähe der Station – in der Natur beobachten zu können. Mäusebussard zieht bei Steppenadler ein In den Frühjahrswochen werden täglich Jungtiere zur weiteren Versorgung abgegeben. Als Ende Mai

Steppenadler mit adoptiertem Mäuse­ bussard

ein noch sehr junger Mäusebussard in Obhut genommen wurde, entschied der Stationsleiter nach Abwägen aller Risiken, den Jungvogel einem seit Jahren in der Station befindlichen weiblichen Steppenadler „unterzuschieben“. Der Steppenadler hatte wie schon im Jahr zuvor ein unbefruchtetes Ei bebrütet. Der Adler mag sich gewundert haben, dass unter Umgehung des Schlüpfens plötzlich ein Jungvogel da war. Aber nach anfänglichem Zögern hat das Weibchen den jungen Mäusebussard adoptiert und umsorgt ihn nun mit großer Fürsorge. Wenn alles gut geht, soll der Mäusebussard im Spätsommer ausgewildert werden.

KURZ

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BÜNDIG

Kein Echtpelz mehr bei Armani

ür Erleichterung bei allen Tierfreunden sorgte die Nachricht, dass mit Armani ein weiteres Luxuslabel zukünftig auf den Einsatz von Echtpelz in seinen Kollektionen verzichten will. Eine entsprechende Vereinbarung mit der internationalen Fur Free Alliance (Pelzfrei Allianz) tritt zur Saison 2016/2017 in Kraft, berichten US-Medien. Designer Giorgio Armani selbst betonte in einem Statement, man wolle zukünftig stärkeres Augenmerk auf so wichtige Aspekte wie den Tierschutz lenken und für kommende Kollektionen auf die „sehr guten Alternativprodukte“ zurückgreifen, die der technische Fortschritt in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hervorgebracht hat. Damit reiht sich Armani in die Reihe vieler pelzfreier Labels ein: U.a. haben Tommy Hilfiger, Hugo Boss, Jack Wolfskin oder Ralph Lauren ihre Produktpalette bereits auf synthetische „Pelze“ umgestellt. 24

projekte

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© MIH83. Lizenz: CC0 1.0 Universell (CC0 1.0)

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projekte

aktion tier Tierheim Teneriffa, Spanien

Wasserspaß auf dem Sommerfest

Ein unterhaltsames, sehr feuchtfröhliches, von der Sonne begleitetes Sommerfest feierten Menschen und Tiere am 05.06.2016 im Tierheim Acción del Sol auf Teneriffa. Wie jedes Jahr sollten alle Zwei- und Vierbeiner auf ihre Kosten kommen, denn Spaß und Freude waren angesagt. Ein Bericht von Marion Gonzalez

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Die Pools für die Kinder und Hunde wurden mit frischem Wasser gefüllt, und an den darauffolgenden Tagen freuten sich die Pflanzen auf die großzügige Bewässerung. Die Rie-

senwasserrutsche machte den Kindern besonders viel Spaß, die extra für diesen Tag aufgestellt wurde. Doch der Schaum, der eine Stunde lang aus einer Kanone schoss, war das Highlight der Veranstaltung. Nie hätten wir gedacht, dass die vielen wuscheligen Gefährten, die von den Besuchern mitgebracht wurden, sich auch in den Schaum stürzen würden. Doch sogar die herumliegenden Bälle wurden in der „Bubble-Welt“ gesucht. Für viele ein tolles und neues Erlebnis. Natürlich waren unsere Welpen, wie bei jedem Fest, letztlich „hundemüde“. So viele Streicheleinhei-

ten sind nun mal anstrengend. Eine Augenweide waren für uns die einstigen Streuner, wie sie sich entwickelt hatten und wie sie von ihren verantwortungsvollen Hundebesitzer liebkost und behandelt wurden. Tita und Kaly animierten die ältere Generation mit ihren Supersongs. Leckere hausgemachte Kuchen der Meisterkonditorin Karen sowie viele andere Leckereien standen auf der Speisekarte. Wie immer waren alle Mitarbeiter und Helfer in vollem Einsatz. Eine gelungene Veranstaltung! Für diesen tollen Einsatz bedankt sich die Tierheimleitung von Herzen bei allen Besuchern für ihre Beteiligung.

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© Jan Peifer

In der Massentierhaltung Alltag: der Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika.

Antibiotika machen vor dem Biosiegel nicht halt

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Die Aufnahme dieser Medikamentenreste kann dazu führen, dass sich Resistenzen bilden, die im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein können. So wird geschätzt, dass EU-weit jährlich rund 25.000 Menschen an Infektionen mit resistenten Bakterien sterben, weil sie nicht mehr behandelt werden können. Schon vor 15 Jahren warnte das Robert-Koch-Institut vor Antibiotikarückständen im Fleisch. Exper-

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wir klären auf

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ten raten schon aus lebensmittelhygienischen und gesundheitlichen Gründen zum Verzicht von Fleisch aus Massentierhaltung. Mittlerweile werden in Deutschland in der Tiermast mehr als doppelt so viele Antibiotika eingesetzt wie in der Humanmedizin. Besonders stark betroffen sind Masthähnchen und Puten, die oft zu Zehntausenden in Ställen ge-

Nicht unüblich in der Nutztierhaltung: Die Lagerung von Medikamenten und Reinigungsmitteln. Auch so kann Biohaltung aussehen. Die Aufnahme ist in einem Bio-Hühner-Betrieb vor ein paar Jahren entstanden.

© Jan Peifer

Der weit verbreitete Einsatz von Medikamenten und insbesondere Antibiotika gehört zu den ganz großen Schattenseiten der industriellen Massentierhaltung. Denn zum einen werden so genau die Probleme und Krankheiten bekämpft, die durch die Bedingungen der Intensivtierhaltung überhaupt erst geschaffen werden. Hierzu zählen vor allem die mannigfaltigen Auswirkungen viel zu hoher Besatzdichten und der damit verbundenen mangelnden Hygiene. Zum anderen bedeuten Antibiotika in der Tiermast, aber auch für den Konsumenten, ein nicht zu unterschätzendes Risiko, denn Rückstände von Medikamenten lassen sich besonders im Fleisch der Tiere immer wieder feststellen; zudem droht auch eine Belastung des Grundwassers, wie eine Studie des Umweltbundesamts gezeigt hat. Ein Bericht von Jan Peifer

© Jan Peifer

Bio ist nicht das Gelbe vom Ei


wir klären auf

halten werden: Eine vor wenigen Jahren durch den nordrhein-westfälischen Umweltminister Johannes Remmel beauftragte Studie hatte gezeigt, dass über 95% der Hähnchen in NRW Antibiotika verabreicht werden, den meisten sogar mehrfach. Der Einsatz von Antibiotika als Mastbeschleuniger ist zwar in Deutschland verboten, doch lässt sich der Missbrauch mangels flächendeckender Kontrollen kaum eindämmen. Zu groß sind der Einfluss der Pharmaindustrie und die Abhängigkeit vieler Tierärzte. Denn auch für sie ist der Verkauf und Einsatz von Antibiotika ein lohnendes Geschäft. Umso bedeutender wiegt die Vorschrift einiger Ökoverbände, auf Antibiotika in der Aufzucht von Tieren zu verzichten. Das Antibiotikaverbot ist angesichts der Missstände in der konventionellen Tiermast ein starkes Verkaufsargument, so auch für Deutschlands größten Ökobauernverband Bioland. Doch genau dieser sorgte Anfang des Jahres für Wirbel: Denn obwohl der Verband in seinen strengen Richtlinien, die weit über die gesetzlichen Anforderungen an das Biosiegel hinaus-

reichen, die Gabe von Antibiotika verboten hat, hatte er im Jahr 2014 in 35 Fällen Ausnahmegenehmigungen für ein nicht zugelassenes Medikament erteilt. Zwar dürfen im Einzelfall kranke Tiere durchaus behandelt werden, allerdings darf ihr Fleisch dann nur noch das EU-Biosiegel tragen, nicht mehr aber das teurere Bioland-Label. Das EU-Biosiegel erlaubt bis zu dreimal im Jahr die Gabe von Antibiotika; Tieren, die nur ein Jahr alt werden, darf einmal Antibiotika verabreicht werden. Ein prophylaktischer Einsatz von Antibiotika ist bei allen Siegeln verboten. Bioland will nun die eigenen Vorschriften lockern und in Ausnahmefällen die Behandlung mit Antibiotika erlauben, wenn einem Tierarzt keine Alternativmethoden mehr möglich oder zugänglich sind und homöopathische sowie pflanzliche Heilverfahren nicht mehr ausreichen. Alle Vorgänge sollen dabei transparent sein und von Landwirten und Tierärzten dokumentiert werden. Ähnlich reagierte auch Biokreis,

der viertgrößte Ökobauernverband. Auch hier gibt es eine Negativliste mit verbotenen Medikamenten. Die Richtlinien für die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen sollen überprüft werden. Verbraucherschützer und Landwirtschaftsorganisationen zeigten sich mit den angekündigten Schritten zufrieden. Doch angesichts der Diskussion um den Einsatz von Medikamenten in der Tiermast, die auch in Biobetrieben stattfindet, sollte sich der Verbraucher bewusst werden, dass nur der Verzicht auf Fleisch auch ein sicherer Verzicht auf Antibiotikarückstände ist. Darüber hinaus erkaufen sich viele Konsumenten mit dem Griff zu Biofleisch ein besseres Gewissen. Doch auch Tiere, deren Fleisch unter dem Biosiegel verkauft wird, leiden für den Verbraucher – sie landen lediglich etwas später auf der gleichen Schlachtbank wie ihre Artgenossen aus der konventionellen Aufzucht. Mittlerweile gibt es so viele schmackhafte und gesunde Alternativen, dass eine tierleidfreie Ernährung längst keinen Verlust mehr bedeutet, sondern im Gegenteil höchsten Genuss bieten kann.

© Jan Peifer

Diese Aufnahme zeigt eine klassische Massentierhaltung, doch es ist eine Frage der Zeit bis man solche Zustände auch in der Biohaltung vorfindet, vor allem im Bereich der Geflügelhaltung.

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Volksevent: Hundeschlachten

tal erschlagen, manche noch halb lebendig gehäutet. Videos zeigen, dass zum Verzehr bestimmte Hunde gar lebend gekocht oder gegrillt werden. Zu Dutzenden in enge Käfigbatterien gepfercht, warten ihre Artgenossen derweil unmittelbar daneben auf das Schicksal, welches auch ihnen bevorsteht. Die Herkunft der Hunde ist oft ungewiss, der Schwarzmarkt ein großes Geschäft. Tiere, die für umgerechnet rund einen Euro gekauft werden, können für etwa 3 Euro gewinnbringend verkauft werden. Viele der Schlachthunde haben eine Vergangenheit als Streuner – so sind kranke Tiere in den rostigen Käfigen am Straßenrand keine Seltenheit. Doch auch gestohlene Haustiere tauchen auf den Märkten immer wieder auf.

Grausames Festival in China Seit 2009 werden im chinesischen Yulin jedes Jahr zur Sommersonnenwende Tausende Hunde grausam geschlachtet und verzehrt. Dieses Jahr, zum 21. Juni, sind wieder mehrere zehntausende Hunde dem Irrglauben zum Opfer gefallen, dass der Verzehr ihres Fleisches glücklich mache und die Sommerhitze lindere. Ein Bericht von Jan Peifer

Seitdem Hunde und auch Katzen in China als Haustiere immer beliebter werden, finden sich auf den Märkten viele Tiere, die sogar noch ein Halsband tragen. Vielleicht ist auch dies ein Grund für die riesige weltweite Protestwelle, die das Festival jedes Jahr hervorruft.

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Bevor sie während des 10-tägigen Festivals mit Lychees und Bier zum Dessert serviert werden, müssen die Vierbeiner häufig unerträgliche Qualen erdulden, wie Tierschützer

ierschützer konnten dieses Jahr in einer internationalen Petition rund 11 Millionen Stimmen sammeln, die ein Ende des Hundefleisch-Festivals in Yulin fordern, unter ihnen auch Prominente wie die Hollywood-Stars Matt Damon und Pamela Anderson oder der deutsche Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jänicke.

berichten. Die Begründung für den grausamen Umgang ist unglaublich: Die Todesangst der Tiere soll das Fleisch noch schmackhafter machen. So werden viele Tiere bru-

Alle Bilder: © Privat

In engen Käfigen warten die Hunde auf ihren Tod – meist werden sie erschlagen

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Der Verkauf und Verzehr von Hundefleisch ist in China legal, Schätzungen zufolge werden jedes Jahr bis zu 10 Millionen Hunde für den menschlichen Verzehr geschlachtet. Doch obwohl sich die Verfechter des Schlachtfestes gerne auf eine tiefe Verankerung des Konsums von Hundefleisch in der Bevölkerung und eine lange Tradition berufen, schwindet die Unterstützung auch in China selbst. So würden einer aktuellen Umfrage nach knapp 60% der Bevölkerung ein sofortiges und dauerhaftes Ende des Festivals von Yulin begrüßen; fast 70% der Teilnehmer gaben an, Hundefleisch überhaupt noch nie


wir klären auf

Auch „Haustiere“ werden geschlachtet, ein Tierleben ist in China nicht viel Wert.

In engen Behältnissen eingepfercht...

gegessen zu haben. Und auch die Behörden der Millionenstadt und der umliegenden Provinz Guanxi scheinen langsam zu reagieren: Noch vor wenigen Jahren hatten offizielle Stellen die Existenz des Festivals mit Tausenden von Besuchern einfach geleugnet; doch angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit konnte diese Strategie keinen Erfolg haben. Schließlich distanzierten sich die Amtsträger von der

Veranstaltung, da sie nicht verboten werden könne. Nach Medienberichten sollen öffentliche Schlachtungen von Hunden künftig untersagt werden. Wohl aus Angst um das Bild in der Öffentlichkeit sollen Angestellte des öffentlichen Dienstes sich zudem von Restaurants fern halten, die Hundefleisch anbieten. Und mittlerweile hat sich sogar die Lokalregierung eingeschaltet und anderslautenden Aussagen zum Trotz ein Ende des Festivals in Erwägung gezogen. Doch ob es wirklich dazu kommen wird ist ungewiss, und so werden noch viele Hunde in Yulin sterben. Besonders schmerzhaft ist dies auch vor dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Studien zur Hirnaktivität von Hunden. Denn Untersuchungsergebnisse eines amerikanischen Forscher­­teams

Anmerkung: Die Fotos sind in China entstanden, allerdings nicht in Yulin

Nach dem Schlachten werden die Hunde weiterverarbeitet

Alle Bilder: © Privat

Was in Deutschland undenkbar wäre, ist in China Alltag – tote Hundeköpfe auf dem Tisch.

legen nahe, dass die Verknüpfungen im Gehirn von Hunden denen von Menschen ähnlicher sind als bisher angenommen. Demnach besitzen auch die Gehirne von Hunden unterschiedliche Regionen für die Verarbeitung von Sprache und Wahrnehmungen, die durch verschiedene Emotionen – so auch Angst – angesteuert werden. Dies hilft ihnen, die emotionale Bedeutung einer Stimme oder von Geräuschen zuzuordnen und zu verarbeiten und macht sie so vielen Menschen seit mehr als 30.000 Jahren zum oft besten Freund und treuen Begleiter. Was aber während des Schlachtfestes in Yulin in ihren Köpfen vorgeht – solange sie noch leben, können wir nicht erahnen und könnten dies wahrscheinlich auch nicht ertragen.

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Schweinezucht im Hochhaus

Kein Brandschu t Schweinehochh z im aus

Seit Monaten sorgt das sogenannte Schweinehochhaus bei Maasdorf in Sachsen-Anhalt (bei Halle) für Unmut und Aufregung. Im vergangenen Jahr war es Tierschützern gelungen, Bildmaterial in dem ehemaligen DDR-Prestigebetrieb zu erstellen, welches die schlimmen Zustände im Inneren deutlich dokumentiert. Die sechsstöckige Schweinezuchtanlage ist seit der Erbauung 1969 nur mit einer kurzen Unterbrechung zur Zeit der Wende in Betrieb, rund 500 Sauen hält ein niederländischer Unternehmer hier. Ihre Aufgabe ist es, jedes Jahr tausende Ferkel zu produzieren, die anschließend verkauft und gemästet werden. Ein Bericht von Jan Peifer

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Die Unterbringung der Sauen im Schweinehochhaus ist alles andere als artgerecht – in engen Kastenständen verbringen die Zuchtsauen einen Großteil ihres Lebens, fast unfähig sich zu bewegen. Das

Ausleben arttypischen Verhaltens wird ihnen verwehrt, nicht einmal getrennte Bereiche zum Abkoten stehen den von Natur aus sehr reinlichen Tieren zur Verfügung. Viele Tiere sind verletzt und verdreckt,

Die Käfige sind viel zu klein für die großen Sauen

Alle Bilder: © Jan Peifer

In diesem Hochhaus werden auf sechs Etagen Schweine gehalten.

In engsten Kastenständen müssen die Tiere leben, artgerecht ist das nicht.

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wir klären auf

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wir klären auf

Über diesen Fahrstuhl werden die rund 500 Sauen und zehntausende Ferkel transportiert – bei einem Brand darf dieser aber nicht benutzt werden.

Zwei- bis dreimal im Jahr werden die Zuchtsauen besamt, jeweils für zehn Wochen stehen sie dann im Kastengatter. Diese Haltungsform ist in Deutschland zwar zeitweise erlaubt, allerdings wird in den meisten Mastanlagen trotzdem gegen die Vorgaben verstoßen. Denn die vorgeschriebene Breite ist veraltet, sie reicht nicht aus, um einer großen Sau ein Ausstrecken der Beine zu ermöglichen. Eine „Notlösung“ in Folge von Vorschriften der Amtstierärzte ist häufig, nur noch jeden zweiten Kastenstand zu besetzen. Solche Auflagen wurden auch dem Betreiber des Schweinehochhauses erteilt, ob sie eingehalten werden, ist fraglich. Kastenstände machen eine artgerechte Tierhaltung unmöglich, darum sind sie in vielen Ländern, darunter Großbritannien, Schweden oder auch der Schweiz, bereits verboten. Doch ein ganz anderes Defizit der Anlage in Maasdorf beschäftigt derzeit auch die Politik: Das Schweinehochhaus verfügt über keinen ausreichenden Brandschutzplan, im Brandfall würden mit einer hohen Wahrscheinlichkeit alle

Tiere sterben. Dies ergab eine Anfrage der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt. Die einzelnen Etagen der Anlage sind mit Aufzügen verbunden, jedoch bieten diese nur wenigen Tieren Platz. Zudem dürfen sie im Brandfall überhaupt nicht genutzt werden, eine andere Möglichkeit zur Befreiung der dann eingeschlossenen Schweine gibt es jedoch nicht. Hubwagen der Feuerwehr sind zur Rettung von Tieren aus einem solchen Gebäude nicht geeignet, wie die Landesregierung in ihrer Antwort explizit erwähnt. Aus der Antwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt geht eindeutig hervor, dass keinerlei Vorbereitungen zur Evakuierung der Tiere getroffen wurden und auch nicht mehr getroffen werden können. Ein Rettungsplan der Feuerwehr existiert ebenfalls nicht. Gleichzeitig verweist sie auf den Bestandsschutz, den das nach Richtlinien der ehemaligen DDR erbaute und noch bis heute danach betriebene Gebäude genießt. Aus diesem Grund findet die Bauordnung des Landes keine Anwendung, welche ein Brandschutzkonzept ansonsten zwingend vorschreibt.

ner Form und Ausführung einmalig in Europa, und nicht nur von außen längst nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Der Bestandsschutz, den die Anlage offiziell genießt, wird sowohl von Tierschützern als auch von Politikern im Landtag auf das Schärfste kritisiert. Und so wird die Forderung nach der Schließung des Schweinehochhauses immer lauter – zu einer Demonstration vor dem Betrieb im vergangenen Jahr reisten mehrere hundert Tierschutzaktivisten aus ganz Deutschland an, auch für dieses Jahr wurden zahlreiche Protestaktionen angekündigt. Eine Petition mit der Forderung einer Schließung des Schweinehochhauses wurde von über 160.000 Menschen unterschrieben. Denn selbst wenn die Betreiber der Zuchtanlage die gesetzlichen Anforderungen erfüllen – so absurd und realitätsfern diese wie im Fall der Brandschutzregelungen auch sind – eine artgerechte Haltung von Schweinen sieht ganz anders aus.

Weitere Proteste wird es geben

Alle Bilder: © Jan Peifer

weil sie auf Spaltenböden in ihren eigenen Exkrementen liegen müssen; zur Befriedigung ihrer Neugierde dient lediglich ein Stück einer Eisenkette vor ihrer Nase.

Das Schweinehochhaus wurde mit Unterstützung der Sowjetunion als Vorzeigeobjekt eines Regimes und Staates gebaut, den es schon lange nicht mehr gibt. Es ist in seiMitgliederjournal

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Ein anderer Umgang mit dem Pferd:

Natural Horsemanship! Die Bilder von komplett zusammengeschnürten Pferdemäulern, blutigen Maulwinkeln und tödlichen Stürzen im Reitsport werden immer bekannter und ziehen vor allem im Internet immer größere Kreise. Große Tierschutzvereine fordern inzwischen den Reitsport als solchen gänzlich zu verbieten. Doch gibt es nur diesen, uns von großen Turnieren bekannten Umgang mit dem Pferd? Muss Reiten generell ein Kraftakt sein, oder gibt es auch andere Wege dem Pferd zu begegnen? Dieser Frage wollten wir auf den Grund gehen und sind auf den Begriff „Natural Horsemanship“ gestoßen. Doch was ist das, und was muss man dafür können? Diese und weitere Fragen haben wir dem PferdMensch-Coach und Inhaber von „Horse-Human-Harmonie“ Raimund Kniffki aus Berlin gestellt, der in den letzten Jahren bereits vielen sogenannten Problempferden helfen und dem Menschen einen natürlichen Umgang mit ihren Tieren näher bringen konnte. Ein Interview von Ann Kari Sieme, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

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Interview-Partner Pferd-Mensch-Coach Raimund Kniffki und aktion tier-Mitarbeiterin Ann Kari Sieme

Was verstehen Sie unter dem Begriff „Natural Horsemanship“? Natural heißt ja erstmal „natürlich“. Es bezieht sich also auf einen natürlichen Umgang mit dem Pferd. „Horse-man-ship“ meint die Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Beides zusammen meint also einen natürlichen Umgang zwischen Mensch und Pferd. Was sich so einfach anhört, beinhaltet jedoch einiges mehr als oberflächlich zu vermuten ist. Natural Horsemanhip ist kein Produkt eines Herstellers, kein festes System, kein Reitstil, nichts, was man in eine Form gießen könn-


report

Natural Horsemanship hat nichts mit Dominanz zu tun. Dominanz heißt die Kontrolle über den anderen auszuüben und ihn zu beherrschen. Wenn ich mein Pferd beherrschen und kontrollieren möchte, bekomme ich einen Sklaven und keinen Freund! Auch der Gedanke, dass Menschen die Funktion eines Leittieres in der Zweierbeziehung einnehmen müssen, ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt. Auch in der Herde wechseln die Aufgaben zwischen den einzelnen Pferden. Und irgendwie frage ich mich, wie ich das mit zwei Beinen und ca. 600 kg Untergewicht schaffen soll?

Natural Horsemanship zeigt Dir, wie Du mit einem Pferd umgehst, wie Du auch mit Menschen umgehst und letztlich wie Du mit Dir selbst umgehst! Du erkennst vielleicht irgendwann auf Deinem Weg mit Pferden, dass Du Dich verändern musst, wenn Du Dein Pferd ändern möchtest. Dich dieser Veränderung zu öffnen wird Deine Beziehung zum Pferd ändern, Dein Pferd wird sich verändern und damit ändert sich Deine Beziehung zu Deiner gesamten Umwelt. Es ist eine Lebensart, die Dich im Zusammenleben mit Deinem Pferd weiterbringt und sich auf Dein ganzes Leben auswirken kann, wenn Du bereit bist für die Veränderung in Dir. Lässt Du Dich auf diese Lebensweise ein,

begibst Du Dich auf Deine eigene Reise mit Deinem Pferd und zu Dir selbst! Wenn ich mich nun dafür entschieden habe, sei es nun aus einer Erkenntnis oder auch aus der Not heraus, weil ein Problem vorliegt, mich neuen Wegen mit meinem Pferd zu öffnen, wie beginne ich damit? Wie steige ich ein in das Natural Horsemanship? Buck Brannaman sagt in seinem Film: „Ich helfe keinen Menschen mit Pferdeproblemen, sondern ich helfe Pferden mit Menschenproblemen!“. Damit sagt er nur eins: Die Ursache für nahezu alle Probleme, die der Mensch mit dem Pferd hat, ist der Mensch. Gerade in den letzten Jahren wird immer mehr darüber gesprochen, dass Pferde ihre Besitzer spiegeln. Wenn ich also nur die Möglichkeit in Betracht ziehe, dass ich als Mensch ursächlich dafür sein könnte, dass mein Pferd sich nicht wie gewünscht verhält und dieses unerwünschte Verhalten mich spiegelt, so kann ich nur zu einem Ergebnis kommen: Wenn ich mich verändere, wird sich mein Pferd auch verändern.

Verhaltensstörungen auf Grund von nicht pferdegerechten Haltungsbedingungen, nicht passendem Equipment, sowie körperliche Gebrechen und Krankheiten aus. Schritt zwei ist die Wahrnehmung meines Körpers und meiner Emotionen zu steigern. Wir alle haben erlebt, dass wir in der Kindheit durch Erziehung, Schule und Freunde das Vertrauen in unser „Bauchgefühl“, in unsere Intuition verloren haben. Hinzu kommt, dass eine Reihe von Gefühlen heutzutage als unerwünscht bewertet wird. Wut, Ärger, Hass dürfen nicht gezeigt werden, genauso wie Traurigkeit oder sonstige Aggressionen. In der Folge fängt der Mensch an seine Gefühle zu verstecken und den Deckel drauf zu packen. Jahre später begegnet dieser Mensch dann einem Pferd und wundert sich, warum sich das Pferd nicht kontrollieren lässt und manchmal auch aggressiv wird. Das liegt daran, dass Pferde sogenannte Emotionsleser sind. Es liegt in der Natur des Pferdes als Fluchttier Raubtiere „lesen“ zu können. Es ist lebens- und überlebensnotwendig für das Pferd, den „Status“ des sich annähernden Raubtieres Mensch zu erkennen. Es muss ja schließlich

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s gibt Menschen, die dann am Pferd herum manipulieren und meinen, dieses unerwünschte Verhalten „wegmachen“ zu können. Aber das ist genauso als ob sie den Spiegel putzen, um den Fleck auf der Backe zu entfernen! Manchmal haben andere Menschen Erfolge, die eine gewisse Zeit mit dem Pferd verbringen und es zur Korrektur mitnehmen. Wenn die „Korrektur“ erfolgt ist, kehrt das Pferd nach Hause in die gewohnte Umgebung und zum Besitzer zurück. Sehr oft ist es so, dass die alten Verhaltensmuster nach kurzer Zeit wieder auftreten.

Der erste Schritt ist: Zu erkennen, dass ich selbst der Verursacher aller Probleme mit meinem Pferd bin! Ich schließe jetzt mal echte

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te. Es beinhaltet das Erlernen der Sprache des Pferdes, das Eingehen auf und Einfühlen in das Pferd in seiner natürlichen Art und Sichtweise der Dinge. Ein respektvoller Umgang mit einem „pferdischen“ Freund. Zuhören, wenn der Freund etwas mitzuteilen hat. Es gibt so viele Ausführungen davon, wie es Pferd-Mensch Paare gibt, denn jede einzelne Verbindung zwischen Pferd und Mensch ist einzigartig.

wissen, ob das Raubtier auf Jagd ist oder lediglich einen Schlafplatz sucht. Pferde erkennen jede Muskelveränderung unserer Gesichts-

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muskeln oder den Finger an der Hand aus großer Entfernung. Sie empfinden unsere tiefliegenden unterdrückten Emotionen. Sie fühlen, was für uns nicht mehr zugänglich ist, und das ist oft ein sehr individuelles Paket an Emotionen. Der Weg wieder zu lernen, diese Emotionen wahrzunehmen und voneinander unterscheiden zu können, macht den meisten Menschen viel Angst, weil sie nicht wissen, was auf sie zu kommt. Aber diese Emotionen liegen in unserem Körpergedächtnis und wollen einfach wahrgenommen werden. Ist der Inhalt dieses Emotions-Rucksackes erkannt und sind diese Gefühle (ich trenne hier nicht zwischen Gefühlen und Emotionen) einmal wahr genommen, sind sie aus dem Körpergedächtnis raus. Es kann eine körperliche, geistige und auch seelische Entspannung eintreten, die sich auf unsere Wahrnehmung auswirkt. Entspannung heißt auch, dass unsere Gedanken entspannter sind und wir endlich die Chance haben, vertrauensvoll ans Pferd zu treten. Damit verändere ich mich von einem inkongruenten Menschen zu einem präsenten, gegenwärtigen, authentischen Menschen, der genau weiß, was er fühlt und damit auch weiß wie er reagieren muss. Er ist nicht mehr von seiner Intuition abgeschnitten,

und letztlich kehrt auch das UrVertrauen in das Pferd, sich selbst und das gesamte Leben zurück. Der Mensch, der diesen Weg geht, wird irgendwann inneren Frieden und Präsenz empfinden. Aber jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt und das ist die Erkenntnis, dass das Pferd der äußere Spiegel meines Inneren ist! Die Wahrnehmung des Körpers ist für die rein technische Kommunikation mit dem Pferd äußerst wichtig. Das Pferd reagiert auf aller kleinste Gewichtsverlagerungen und Anspannungen, beispielsweise in den Armen. Ich sollte also parallel zu der emotionalen SelbstWahrnehmung damit beginnen, zu üben, meinen Körper wahrzunehmen. Immer wieder von Kopf bis Fuß checken. Wo ist das Gewicht? Wo sind die Füße? Wie steht der Kopf auf den Schultern? Sind meine Arme angespannt? Und so weiter! Klare und eindeutige Signale mit dem Körper und diverser Zeigeinstrumente sind einfach entscheidend für die in meinem Sinne erfolgreiche Kommunikation mit dem Pferd! Letztlich kann ich gerade bei der Kommunikation mit dem Pferd im Round Pen nichts falsch machen, denn das Pferd versteht ja aus seiner Sicht alles richtig! Ich bekomme nur nicht das Ergebnis, was ich wollte.

Der dritte Schritt und ein wichtiger Aspekt ist die Achtsamkeit. Ich sehe viele Menschen, die auf ihrem Pferd sitzen und ein Handy in der Hand halten. Das ist ein gutes Beispiel dafür was ich meine. Wir gehen zu unserem Pferd und erwarten, dass es uns in der Zeit wo wir bei ihm sind 100% seiner Aufmerksamkeit schenkt. Ich finde, das Pferd hat genauso 100% unserer Aufmerksamkeit verdient. Wenn ich mit meinen Gedanken nicht beim Pferd bin und die mentale Verbindung nicht da ist oder abreißt, kann ich nicht erwarten, dass das Pferd bei mir ist. Wenn ich von meinem Pferd erwarte, dass es mir respektvoll gegenübertreten soll, sollte ich dasselbe für das Pferd tun. Wenn mir mein Pferd also deutlich zeigt, dass es von mir weggeht oder mich ignoriert, sollte ich auch hier mich selbst hinterfragen, ob ich wirklich mit meinen Gedanken, meinem Fokus Hier und Jetzt anwesend und beim Pferd war. Der vierte Schritt ist dann mich in mein Pferd hinein zu fühlen. In einer Partnerschaft sollte es auch immer eine Rolle spielen, wie es dem Partner geht. Wichtig ist also die Frage: Wie geht es meinem Pferd heute? Ist es in der Lage, das zu tun, was ich mir für heute vorgenommen hatte, oder sollte ich meine Pläne umstellen? Auch wir Menschen sind nicht immer in der Lage, alle Dinge die wir


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machen wollen, auch zu tun. Kopfschmerzen, Stress oder sonstige innere und äußere Einflüsse sorgen manchmal dafür, dass wir mal etwas nicht tun möchten. Dem Pferd steht das gleiche Recht zu. Sowohl in Reitgeschäften als auch im Internet trifft man auf ein vielfältiges und buntes Angebot an Equipment rund ums Pferd. Angefangen bei Halftern in den verschiedensten Ausführungen, über Sättel, Trensen, Gebisse, Ausbinder, bis hin zu Sporen, Peitschen und Gerten. Gibt es eine bestimmte Ausrüstung, die ich für den Einstieg und für das Arbeiten nach Natural Horsemanship benötige? Oder allgemeiner gefragt: Benötige ich generell all dieses Equipment, um mit meinem Pferd umgehen zu können? Nein. Grundsätzlich reicht sehr oft das Equipment aus, was vorhanden ist, um zu starten. Es gibt sicherlich verschiedene Systeme, die ein bestimmtes Zubehör anbieten oder voraussetzen, das halte ich persönlich aber nicht immer für erforderlich. Für eine vernünftige Kommunikation reicht bei den meisten Pferden ein Stallhalfter, Gerte und eine Longe. Hier ist sicherlich keine präzise Kommunikation mit dem Pferd möglich, aber oft reicht es aus, um sowohl Mensch als auch Pferd an die neue Form zu gewöhnen. Ein Stallhalfter überträgt die Impulse nicht so stark wie ein Knotenhalfter und ist daher besser geeignet. Man darf nicht vergessen, dass ein schmales

Knotenhalfter einen Durchmesser von 5 mm hat, ein Stallhalfter ist mindestens 2 cm breit. Da die Auflagefläche beim Knotenhalfter nur ein Viertel so groß ist, werden die Impulse am Kopf des Pferdes deutlich stärker ankommen. Darüber sollte der Nutzer sich klar sein! Ein Knotenhalfter kann sehr fein, sehr sanft genutzt werden. In einer groben Hand kann es auch das Gegenteil bewirken und das Pferd schnell sauer und stumpf machen. Was noch erforderlich ist, ist eine etwas längere Gerte oder ein sogenannter Carrot- oder Horsemanstick oder auch ein Bodenarbeitsseil. Auch da ist nicht die Frage, was ist besser, sondern womit komme ich am besten klar. Wenn ich mit dem Seil präzise arbeiten kann, ist nichts dagegen einzuwenden. Sofern ich aber ein schlechter „Seilschwinger“ bin und die Schultern erst beim 5. Mal treffe, wäre zu überlegen, ob ich doch lieber eine Gerte nutzen sollte. Im Allgemeinen gilt, dass fast jedes Zubehör einen Sinn hat. Die einzige Ausnahme sind einige Arten von Hilfszügeln. Ich bin kein Freund von Hilfszügeln, denn es geht eigentlich alles auch ohne das Pferd zum Paket zu verschnüren. Aber ich sehe auch die Ausnahme, wenn zum Beispiel ein unsicherer Reitschüler auf dem Pferd sitzt und hier Ausbinder aus Sicherheitsgründen genutzt werden. Zu weiteren Abarten der Verschnürungen kann ich nur sagen, dass diese Spezial-Hilfszügel, wie Gogh, Chambon oder Laufer-, Wieneroder Schlaufzügel in die Hände von

wirklich guten Reitern gehören, die sie aber nicht mehr brauchen. Leider ist der Weg ohne diese Instrumente ein etwas längerer, aber ein deutlich pferdegerechter!

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on sogenannten Longierhilfen rate ich grundsätzlich ab. Die Wirkrichtung geht im wahrsten Sinn des Wortes „nach Hinten los“. Sofern sie ins Gebiss eingeschnallt werden, wird das Maul mit jedem Schritt in Richtung Brust gezogen. Gummiartige Verbindungen sorgen dafür, dass das Pferd keine konstante Anlehnung herstellen kann. Neueste Varianten mit Bauchplatten machen viel Krach, bringen aber nur dem Hersteller Geld in die Kasse. Ich halte davon nichts. Genauso sieht es bei Sporen aus. Werden Sporen sinn- und zweckgemäß eingesetzt, um das Pferd zu sensibilisieren, ist gegen den Sporeneinsatz nichts zu sagen. Wird dabei der Bauch des Pferdes perforiert, geht es eindeutig in einen Bereich, wo der Reiter nichts auf dem Pferd zu suchen hat und ein Strafverfahren eingeleitet werden sollte. Wenn mit Sporen geritten wird, sollte das am Bauch des Pferdes KEINE Spuren hinterlassen! Ob die Voraussetzungen vorliegen, um Sporen tragen zu dürfen, sollte (wie früher) vielleicht ein Reitlehrer hinzugezogen werden. Dazu bedarf es eines ruhigen Beines und viel Gefühl in der Hilfegebung. Es hatte schon seine Berechtigung, dass der Reiter sich die Sporen früher verdienen mussten!

© Raimund Kniffki

© Raimund Kniffki

Pferd mit Stallhalfter

Pferd mit Knotenhalfter

Sättel sollten zum Pferd und Reiter passen. Eins davon reicht nicht. Ich bin mir bewusst, dass es ein sensibles Thema ist. Aber ich sehe ab und zu mal Menschen, die anscheinend nicht wissen, welche Größe ihr „Hinterteil“ hat. Im Sattel sitzen heißt aber sich trotzdem im Sattel bewegen zu können und nicht in die Sitzform und die Pauschen hineinzugleiten und „festgetackert“ oder

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Eine schreckliche Tendenz, die es gilt durch Aufklärung zu unterbrechen!

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Ein Wort zu Gebissen: Klappt die Kom­munikation nicht, ist kein Vertrauen vorhanden, versteht das Pferd unter Umständen die Signale nicht, welche die Hand des Reiters an das Pferdemaul schickt. Die allgemein übliche Interpretation, dass das Pferd „nicht will“ halte ich für gefährlich. Statt an der richtigen Kommunikation zu feilen, wird dann schnell mal ein schärferes Gebiss eingeschnallt. Leider ist der Effekt nur der, dass sich das Pferd in seine Lage ergibt und zukünftig funktioniert. Wenige Pferde werden aufmüpfig und wehren sich, welche dann als „nicht handhabbar“ und/ oder gefährlich eingestuft und abgegeben werden.

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angesaugt zu werden. Wenn im Sattel die Hüfte nicht mehr in der Lage ist, sich mitzudrehen, ist das Pferd nicht in der Lage, den Reiter zu verstehen, und ich bin gezwungen über Zügel zu lenken. Kann ich die Unterschenkel nicht mehr bewegen, weil sie zwischen den Pauschen keine Bewegungsfreiheit mehr haben, kann ich keine Signale mehr durch Schenkel-Verlagerung nach vorn oder hinten geben. Die Kommunikation mit dem Pferd aus dem Sattel wird deutlich eingeschränkt.

nen RoundPen hat, kann aber genauso auch in einem Viereck „arbeiten“. In einem RoundPen habe ich viele Möglichkeiten mit dem Pferd etwas zu tun. Ich kann schlicht Bewegungstherapie machen und lasse mein Pferd außen herum laufen, damit es etwas Bewegung bekommt. Ich kann mein Pferd aber auch à la Monty Roberts in Todesangst versetzen, 400m Fluchtdistanz laufen lassen und warten, das es sich resignierend dem Menschen in der Mitte des RoundPen anschließt. Die für mich „richtige“ Art und Weise mit seinem Pferd im RoundPen zu spielen (ich finde den Begriff der Ar-

beit nicht passend) liegt wie immer in der Mitte.

Spielen im Roundpen zur Verbesserung der Kommunikation

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Das klingt so, als ob eigentlich jeder Reiter das wenige Equipment, was er für den Einstieg in das Natural Horsemanship braucht, wahrscheinlich bereits hat. Nun liest man im Zusammenhang mit dem Natural Horsemanship immer wieder etwas von RoundPen-Arbeit? Was ist ein RoundPen, was sollte ich mit meinem Pferd darin machen und warum? Der sogenannte „RoundPen“ hat sich aus der Cowboy-Arbeit mit Pferden entwickelt. Er ist rund geworden, weil damit dem Pferd die Möglichkeit genommen wurde sich in eine Ecke zu flüchten. Wer kei-

Es geht im RoundPen meines Erachtens nach nicht darum, ein Pferd sinnlos im Kreis laufen zu lassen, sondern um Vertrauen und Kommunikation. Es geht um Anfragen, die ich dem Pferd stelle und Antworten und Anfragen, die ich vom Pferd bekomme. Ich kann nach einer kleinen Aufwärmphase Übergänge, Tempowechsel, Gangartwechsel und Handwechsel nach Innen und Außen üben. Ich kann die Energie meines Pferdes hoch-, aber schnell auch wieder runter-


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den RoundPen gehen. Es sieht einfach aus – ist es aber nicht. Das Pferd möchte Sicherheit und Führung und lernt mit dem Menschen im RoundPen zu kommunizieren. Das Ganze mit dem Ziel möglichst wenig Energie ins Pferd zu bringen und trotzdem die gewünschte Reaktion zu erzielen, sowie die Reaktionen meines Pferdes kennenzulernen und mich seinen Ideen und Angeboten zu öffnen. Nur, wenn ich die Anfragen meines Pferdes wahrnehme, habe ich eine Wahl sie anzunehmen oder nicht. Wie in jeder Partnerschaft gibt es gute und schlechte Tage. Davon

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Manche Pferde möchten viel im Kreis laufen, andere lieber in der Mitte stehen. Warum darf ich nicht der Anfrage eines Pferdes, was mich nach fünf Runden ansieht, kaut und zu mir kommen möchte, stattgeben und es mit einer kurzen Pause bei mir belohnen? Ich kann die Anfrage auch ablehnen, da mir das Pferd zu sehr klebt und ich es an eine gewisse Distanz gewöhnen möchte. Es gibt viele Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Aber ich kann auch ein paar Beziehungsprobleme elegant lösen, vielleicht auch entstandene Kommunikationsprobleme beseitigen. Fehler entstehen hier durch eine falsche körperliche Ausrichtung des Menschen. Im RoundPen wird „Raumarbeit“ gemacht, denn Pferde denken in Räumen, Laufrichtungen und Fokussierungen. Wenn ich das Pferd von hinten mit der Peitsche treibe und mein Bauchnabel weit vor dem Pferd die Laufrichtung des Pferdes kreuzt, habe ich dem Pferd eine Aufgabe gestellt, die es nicht lösen kann ohne sich gegen mich zu entscheiden. Körperausrichtung, Fokus und Hilfegebung müssen klar übereinstimmen, damit das Pferd nicht verwirrt wird. Sicher funktioniert das bei vielen Menschen ohne Probleme. Das sind Pferd-MenschSysteme, die sich seit zig Jahren auf einer bestimmten Ebene eingespielt haben. Besser wird es davon nicht. Leider beschäftigen sich viele Menschen nicht damit, wie Pferde denken, bevor sie mit ihrem Pferd in

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fahren. Die neueste Entdeckung eines bekannten Pferdetrainers ist der „Equi-place“, der nichts anderes ist als ein Platz der Ruhe für das Pferd. Ich möchte nochmals betonen: Es geht nicht darum, das Pferd runden- und stundenlang zu scheuchen. Es geht um ein sich-kennenlernen, sich gegenseitig „lesen“ zu lernen, Verständnis und Öffnung für die Bedürfnisse des Anderen. Für ein gutes Verhältnis zwischen Bewegung und Pause sollte immer gesorgt werden. Jedes Pferd ist anders und hat andere Bedürfnisse.

sollte man sich nicht entmutigen lassen. Wenn die Kanäle beidseitig geöffnet sind, kann der Mensch viel von seinem Pferd lernen und bekommt eine tiefe Freundschaft geschenkt. Nun ist die bekannte Reiterwelt ja eine andere. Leute, die sich ansonsten wenig mit Pferden beschäftigen, kennen Reiten wahrscheinlich vom Jahrmarkt oder aus dem Fernsehen, wenn mal große Turniere oder auch die Olympischen Spiele übertragen werden. Hat diese Reiterwelt auch etwas mit dem Natural Horsemanship zu tun? Ist davon auszugehen, dass auch Olympia-Reiter mit ihren Pferden im RoundPen spielen und sich kennenlernen? Immerhin haben sie ja Großes miteinander vor! Oder was vermuten Sie eher hinter den Kulissen der großen TurnierStälle? Es gibt eine sehr schöne Entwicklung bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), die vor ein paar Jahren erstmalig die Bodenarbeit in ihr Programm mit aufgenommen und ein extra Bodenarbeits-Abzeichen entwickelt hat. Ich denke, dass diese Notwendigkeit sich daraus ergeben hat, dass immer mehr Menschen mehr möchten, als nur auf ihrem Pferd zu reiten. Das Pferd

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bekommt als Freizeitpartner immer mehr Bedeutung. Die Menschen möchten ihre Tiere nicht mehr zu mechanisch funktionierenden Wesen machen, sondern lebendige Partner an ihrer Seite, die auch mal ihre Meinung äußern dürfen.

Die Vertrauensarbeit kann die Beziehung zwischen Pferd und Mensch stärken

Sie fragen, ob ein Olympia-Reiter mit „seinem“ Pferd im RoundPen spielt? Ich glaube Nein! Wenn überhaupt eines dieser Pferde jemals einen RoundPen oder eine andere geeignete Spielfläche freilaufend gesehen hat, dann ganz sicher mit dem Pfleger zusammen, der sich um das Pferd kümmert und sehr oft eine deutlich bessere Beziehung zu dem Pferd hat als der Reiter! Die Reiter beschränken sich oft darauf, die Ergebnisse der Be-Reiter nachzureiten und vielleicht noch etwas daran zu feilen. Aber ein Interesse mit einem Pferd am Boden irgendetwas zu machen sehe ich nicht! Es ist in den Köpfen der meisten hochdotierten Reiter noch nicht angekommen, dass es viele positive Effekte hat, dem Pferd mal etwas anderes zu bieten. Vielleicht besteht auch ein wenig Angst vor dem unbekannten neuen Gebiet oder auch davor, dass das Pferd anfängt seine Meinung zu sagen. Was meinen Sie, was passiert wäre, wenn ein Totilas im Dressur Viereck seine Meinung gesagt hätte? Selbst bei Menschen, die auf kleinen ländlichen Turnieren starten, ist es immer noch so, dass die Bodenarbeit belächelt wird. Obwohl sie ein Teil des FN-Programms

Bilder: © Raimund Kniffki

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In den von Ihnen angesprochenen Leistungsklassen muss ich klar feststellen, dass es leider nicht mehr um die Pferde geht, sondern schlicht um Geld. Pferde, die Millionen gekostet haben, dürfen nicht einmal auf die Weide, und ehrlicherweise muss ich mich manchmal wundern, dass die Veterinärämter dem kein Einhalt gebieten. Dass die reine Boxenhaltung bei Pferden nicht artgerecht ist, dürfte klar sein. Aber so ein wertvolles Tier darf sich nicht verletzen und muss Erfolge bringen.

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geworden ist, wird sie nach meiner Erfahrung schlecht angenommen. Es ist ein Wunschdenken der FNFührung, dass hier ein schnelles Umdenken erfolgt, und so wird es mindestens zwei Reitergenerationen – ich schätze zehn Jahre – dauern, bis auch Turnierreiter der höheren Klassen wissen was das ist. Auch in einem völlig normalen Stall werden ganz oft die Besitzer, die mit ihrem Pferd spazierengehen, Ball spielen oder im RoundPen kommunizieren mit einem abfälligen Lächeln belegt. Löblich muss ich erwähnen, dass es mittlerweile einzelne Reiter gibt, die selbst auf Europa-, bzw. Weltniveau reiten, welche ihrem Pferd sozialen Umgang auf der Weide ermöglichen und sie nicht mehr einsperren. Vielleicht ist es an der Zeit, dass vereinzelt auch die Möglichkeit der Kommunikation und das Kennenlernen des Pferdes im RoundPen in die Köpfe der Menschen dringt, die bisher das Pferd gestriegelt und gesattelt in die Boxengasse gestellt bekommen haben.

gewandelt werden. Das wird aber wohl erst passieren, wenn die führenden Köpfe das Wohl der Pferde und nicht der eigenen Geldbörse im Sinn haben! Ich wünsche mir die Gründung eines Natural Horsemanship Verbandes (NHS) mit der Idee, die Vielseitigkeit des NHS zu stärken, Verbände unter einem Dach zu vereinen, NHS als Lebensphilosophie weiter zu verbreiten und den Dialog zwischen den Reitweisen, Anhängern unterschiedlichster Richtungen zu fördern und sie an einen Tisch zu bringen! Und als Drittes und ab-

schließenden Wunsch möchte ich allen Pferdebesitzern sagen: Übernehmt die Verantwortung, euer Pferd gesund zu reiten! Öffnet euch für andere Ideen und holt euch Hilfe, wenn es mal Schwierigkeiten gibt. Daran ist nichts Verwerfliches oder Schlechtes! Wolfgang Marli sagt: „Es gibt keine schwierigen Pferde – es gibt nur Pferde in Schwierigkeiten!“. Und es gibt Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, diesen Pferden mit ihren Menschen zu helfen! Vielen Dank für dieses sehr informative Gespräch!

Pferd-Mensch-Coach Raimund Kniffki mit seinem Spanier Pedro

Abschließend die Frage: Wenn Sie sich etwas wünschen dürften in Bezug auf Pferde und ihre Menschen, gäbe es da etwas und wenn ja: was? Was würden Sie all den Pferdehaltern da draußen gerne sagen?

© Ann-Kari Sieme

Oh, da gibt es schon so ein paar grundlegende Dinge. Als Erstes möchte ich mich an alle Reiter wenden, die ihr Pferd noch nie am Boden beobachtet haben. Geht mal in den RoundPen und beobachtet euer Pferd. Fühlt doch einfach mal, was für ein tolles Gefühl es ist, wenn das Pferd auf Anfrage freiwillig zu Dir kommt, neben Dir anhält und den Kopf senkt! Als Zweites möchte ich alle System-Anhänger auffordern, die anderen Systeme nicht abfällig zu betrachten. Viele Wege führen nach Rom, und letztlich haben alle mir bekannten Systeme das Wohl des Pferdes im Sinn! Der Konkurrenzkampf zwischen Parellis, FNlern, Légèretisten, Klassikern usw. sollte in einen konstruktiven Dialog

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Intelligente Nager

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Ein Befall ist extrem unangenehm für die Ratte und geht meist mit starkem Juckreiz einher. Dem Besitzer fällt auf, dass sich das Tier unentwegt kratzt und putzt. Das Fell wird struppig. Die Ratten verlieren an Gewicht, obwohl sie mit Appetit fressen. Dann kommen offene Wunden hinzu, oft beginnend am Kopf-, Ohren- und Rückenbereich. Diese können sich, wenn sie zusätzlich von Bakterien besiedelt werden, schlimm entzünden und nässen. Ganz junge und sehr alte Tiere erkranken zuerst. Individuen mit schwachem Immunsystem können auch zu den ersten gehören, die Symptome zeigen.

Tierarzt ein Skalpell und schabt die obersten Hautschichten vorsichtig ab. Diese überträgt er auf einen Objektträger. Unter dem Mikroskop kann man dann eventuell die Milben sehen. Doch leider gilt hier, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass die

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Manch einer bezeichnet die Ratte als Schädling. Uns würde so etwas nicht einfallen. Ratten sind possierliche, intelligente Tiere, die ihrem Besitzer viel Freude machen. Doch leider werden sie oft selbst Opfer von sogenannten Schädlingen. Hierbei handelt es sich dann allerdings um Parasiten der anderen Art. Wir reden von Milben, Haarlingen, Flöhen und Läusen, die unsere süßen Zuckerschnuten heimsuchen können. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Wenn der Ratte der Pelz juckt ©

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Ratten Milben haben, auch wenn keine bei der Untersuchung gefunden wurden. Besonders unangenehm ist in diesem Zusammenhang übrigens, dass einige der unseligen Tierchen auf den Menschen und andere Haustiere übertragbar sind!

Je nach Parasitenart sieht man tatsächlich kleine weißliche Würstchen in den Haaren kleben (Nissen der Haarlinge) oder schwarzbraune bis rötliche Tiere (Flöhe, Haarlinge, rote Vogelmilbe), die zwischen den Rattenhaaren umherkrabbeln. Bei einigen Sorten (Grabmilben) aber sieht man aber schlichtweg gar nichts. In jedem Fall muss jetzt ein Tierarzt her, um herauszufinden, was der Schnuppernase fehlt. Besonders schwierig wird die Diagnose bei einigen Milbenarten. Hier muss ein Hautgeschabsel angefertigt werden, um mit etwas Glück den Erreger nachzuweisen. Dazu benutzt der 40

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Doch ist das alles? Kann man die fiesen Viecher nicht einfach mit bloßem Auge im Fell erkennen?


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Egal, um welchen Lästling es sich handelt, eines ist allen gemein: Von alleine gehen sie nicht mehr weg. Naturheilmittel, Homöopathie oder sonstige alternative Heilmethoden beseitigen den Befall nicht, sie können allenfalls nur unterstützend wirken. Tabula rasa macht nur die chemische Keule. Die darf allerdings nur wohl dosiert und nur nach exakter Diagnosestellung eingesetzt werden. Unsachgemäß verwendete Antiparasitika können Ratten das Leben kosten. Dazu muss jedes Tier gewogen und die Menge des zu applizierenden Mittels genau abgemessen werden. Nach der Einzeltierbehandlung ist die Umgebung dran. Die gesamte Streu ist auszuwechseln. Häuschen, Futternäpfe, Hängematten, Leitern und Spielzeuge sollten abgekocht oder tiefgefroren werden. Der gesamte Wohnbereich der Ratten muss gründlich desinfiziert werden. Am besten man lässt

sich vom Tierarzt beraten und ein entsprechendes Desinfektionsmittel für Zuhause mitgeben. Doch wie können sich unsere Hausratten, die womöglich nie die Wohnung verlassen, überhaupt infizieren? Und was kann man tun, damit sie sich noch einmal etwas einfangen? Die Antwort auf erstere Frage ist einfach. Entweder werden die Parasiten über Futter oder auch Einrichtungsgegenstände eingeschlep­ pt. Kommt ein neues Tier in die Gruppe, kann auch dieses für die Ausbreitung eines Hautparasiten verantwortlich sein. Oder aber die Tiere trugen den Erreger schon von Beginn an auf der Haut, aber erst im fortgeschrittenen Alter, wenn allmählich die Abwehrkräfte nachlassen, gewinnt der Parasit die Oberhand und besiedelt den ganzen Rattenkörper.

Meist findet man nicht heraus, wie der Erreger in die Rattenbehausung gelangt ist. Um einem Parasitenbefall vorzubeugen, sollte man neue Tiere, bevor sie mit der Gruppe vergesellschaftet werden, untersuchen lassen und ein, zwei Tage einzeln unter Beobachtung halten. Futter muss frisch und von bester Qualität sein. Der Käfig ist regelmäßig zu reinigen. Stress sollte für die kleinen ein Fremdwort sein. Sie müssen ausreichend Platz haben und ständig neue Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten bekommen. Die Gruppe muss sich untereinander gut verstehen. Unverträgliche Tiere sind zu trennen. Die, die sich mögen, sollen und dürfen zusammen leben. Dies alles macht Ratten glücklich und stark und somit weniger anfällig für unangenehmes Tierzeugs, wie Milben und Co. Denn selbst Tierfreunde schätzen die Anwesenheit dieser Spezies in ihrer Umgebung eher gar nicht.

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Autsch – Biene trifft Hundenase ihrer Umgebungswärme abhängig sind, können sie aufgrund der noch frühsommerlichen Temperaturen vor neugierigen Hundenasen und Katzenmäulern nicht schnell genug fliehen. Daher werden sie oft Opfer der Fellnasen. Mit unangenehmen Folgen für unsere Haustiere. Sowohl Bienen- als auch Wespenstiche schmerzen in den ersten Minuten ordentlich und sorgen im Anschluss für unangenehme Schwellungen in der Umgebung des Einstichs.

In den Tierarztpraxen laufen die Telefone heiß. „Mein Lumpi ist gerade zur Terrassentür hereingerannt und schreit jetzt ganz fürchterlich“, so oder so ähnlich lauten die ersten aufgeregt hervorgepressten Worte des Tierbesitzers. Doch was steckt hinter diesen gehäuft auftretenden Anfällen?

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Im Sommer sind meist Insektenstiche der Grund für die akuten Schmerzattacken. Der Vierbeiner ist vom Schmerz völlig überfahren und kann ihn überhaupt nicht einordnen, deshalb reagiert er auch so panisch. Da die Insekten von

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KURZ

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Oft sind es die unerfahrenen Welpen, die es erwischt. Alte Hasen unter unseren Haustieren haben da schon in jungen Jahren ungute Erfahrungen gemacht und halten sich demzufolge von brummenden Flugobjekten eher fern. Doch was kann der Besitzer selber im Ernstfall tun? Das Kühlen der Einstichstelle mit kalten, nassen Handtüchern oder einem Wasserschlauch verschafft Erleichterung. Wie beim Menschen verschwinden Schmerz und Schwellung nach einigen Stunden von alleine. Extrem selten treten echte allergische Reaktionen auf. Besitzer von Tieren, die derart empfindlich reagieren, können sich von ihrem Tierarzt eine Spritze für den Notfall aufziehen lassen. Der Halter sollte das Medikament dann in diesen Tagen mit sich führen, um es seinem Tier im Falle eines Stichs selbst zu verabreichen. Mitgliederjournal

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Frettchen – das unbekannte Wesen Ein Frettchen als Haustier? Geht das überhaupt? Nun ja, unter bestimmten Voraussetzungen schon. Doch die müssen erfüllt sein. Nur dann haben Tier und Mensch Freude aneinander. Frettchen sind Raubtiere und gehören zur Familie der Marderartigen. Sie können bei guter Pflege bis zu zehn Jahre alt werden. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Grundsätzlich sind Frettchen neugierige, verspielte Genossen, die gerne Kontakt mit Menschen haben. Bietet man ihnen viel Abwechslung und beschäftigt sich intensiv mit ihnen, können sie richtig zahm werden. Allerdings auch nur dann. Überlässt man sie mehr sich selbst, bleiben sie Raubtiere, die ordentlich zubeißen können. Frettchen sollten nie alleine gehalten werden, sondern wenigstens paarweise. Unterbringung Was den Käfig betrifft ist pro Paar ein Mindestmaß von zwei bis drei Kubikmetern anzusetzen, je größer umso besser. Wirklich ausreichend große Käfige im Handel gibt es kaum. Kostengünstiger und sicher auch schöner ist es, einen Käfig selber zu bauen. Im Internet findet man viele gute Käfigbauanleitungen. Je attraktiver das Zuhause wird, umso wohler fühlen sich die Bewohner. Doch so gemütlich und groß der Käfig auch ist, Frettchen brauchen darüber hinaus täglich Auslauf. So gesehen beanspruchen diese Mitbewohner also im Prinzip mindestens ein ganzes Zimmer. Hierin dürfen sich keine Gegenstände befinden, an denen sie sich verletzen können. Giftpflanzen müssen verbannt werden. Medi-

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kamentenschachteln und ähnlich attraktives, aber gefährliches Spielzeug gehören nicht in diesen Raum. Der Käfig muss täglich gereinigt werden. Frettchen sind saubere Tiere. Sie mögen es nicht, ihren Ausscheidungen in großem Umfang ausgesetzt zu sein. Daher muss der Halter Kot und Urin jeden Tag entfernen. Einrichtung Hier sind der Phantasie des Tierhalters keine Grenzen gesetzt. Frettchen mögen beispielsweise gerne Höhlen, um sich zu verstecken.

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Neugierige Raubtiere

Dazu eignen sich Schuhkartons mit hineingeschnittenen Löchern. Sie können zusätzlich mit Tüchern ausgelegt sein, damit die Angelegenheit richtig kuschelig wird. Dicke Pappröhren werden gerne als Spielzeug angenommen und können zu ganzen Röhrensystemen verbunden werden. Kratzbäume, die eigentlich für Katzen gedacht sind, ermöglichen Schlafplätze auf verschiedenen Ebenen. Ein Wasser- und ein Futternapf gehören selbstverständlich zum Inventar. Frettchen mögen es, wenn immer mal wieder etwas Neues zum Spielen angeboten wird.


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Nur zu voll sollte der Käfig nicht gestellt werden. Platz zum Toben muss schließlich auch noch sein. Pflege Liebevolle Halter bürsten das Fell ihres Frettchens ab und an mit einer Babybürste. Die Augen sollen klar und ohne Ausfluss sein, die Ohren sauber ohne braune Beläge. Gelegentlich ist ein Blick ins Maul angesagt, um faule oder abgebrochene Zähne sowie Zahnstein frühzeitig erkennen zu können. Das Kürzen der Krallen gehört zum Standardprogramm. In Gefangenschaft nutzen sich die Krallen nicht ab, wie es in der Natur der Fall wäre. Daher müssen sie vom Halter regelmäßig auf ein normales Maß abgeschnitten werden. Frettchen sollten vom Tierarzt in jedem Fall gegen Staupe und Parvovirose sowie eventuell gegen Tollwut geimpft werden. Fütterung Auf dem Speiseplan steht eiweißreiche Kost. Im Klartext heißt das viel Fleisch. Entweder in Form von Fertigfutter oder auch als ganze Beutetiere. Gerne fressen Frettchen Küken, kleine Schlangen, Würmer und Mäuse. Klingt gruselig, ist aber leider von der Natur so vorgesehen. Doch auch Gemüse und Obst wer-

den gerne genommen. Die Futterzusammensetzung sollte insgesamt sehr abwechslungsreich sein. Täglich wird zweimal gefüttert. Das Futter selbst muss immer frisch und von guter Qualität sein. Wasser trinken Frettchen besser aus Schalen. Kleintränken mit Nippeln eignen sich nicht für Frettchen. Anschaffung Frettchen bekommt man entweder beim Züchter, im Tierheim oder aus dem Zoofachhandel. Während Tiere aus den beiden erst genannten Quellen fast immer gesund sind, sind Tiere aus Zoogeschäften oft krank. Daher sollte man dort keine Frettchen erwerben. Will man junge Tiere, bleibt fast nur der Weg zum Züchter. Tiere aus Tierheimen haben den Vorteil, dass sie oft schon handzahm sind, und man sich die mühevolle und zeitraubende Annäherung erspart. Außerdem sind sie meist bereits geimpft. Sonstiges Will man mit Frettchen reisen, gelten strenge Bestimmungen. Sie benötigen beim Grenzübertritt einen Mikrochip unter der Haut sowie einen Europäischen Heimtierpass mit einer darin dokumentierten Tollwutimpfung.

Frettchen kann man dazu erziehen, stubenrein zu werden. Das erfordert jedoch Geduld und Konsequenz und geht nicht von heute auf morgen. Ist man bereit viel Zeit zu investieren, kann man ihnen auch beibringen auf Ruf zu kommen und unerwünschtes Verhalten, welcher Natur auch immer, bleiben zu lassen. Frettchen werden mit spätestens einem Jahr geschlechtsreif. Sie sollten dann auch kastriert werden, egal ob es sich um Buben, in der Fachsprache Rüden, oder Mädchen, auch Fähen genannt, handelt. Unterbleibt die Kastration, fallen weibliche Tiere häufig in die unter Umständen tödlich endende Dauerranz. Unkastrierte Rüden decken unentwegt alles was ihnen über den Weg läuft. Dies kann zu großen Spannungen zwischen den Tieren führen. Fazit Alles in allem kann man Frettchen durchaus als Haustier halten. Diese Tierart erfordert aber in erster Linie Zeit, an zweiter Stelle nicht unerheblich Platz und zudem eine ordentliche Stange Geld für Futter, Unterbringung und Tierarzt. Darüber sollten sich potentielle Frettchenhalter im Klaren sein!

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Muss das überhaupt sein? Und wenn ja, wie oft?

Unsicherheitsfaktor Entwurmung

Warum kann einem eigentlich keiner klar sagen, wann und in welchem Abstand Hunde und Katzen entwurmt werden sollten? Die Empfehlungen schwanken zwischen „alle drei Monate“ und „überhaupt nicht“. Wie soll sich da einer auskennen? Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Die Antwort auf diese Frage ist relativ simpel: Das Entwurmungsschema sollte in jedem Einzelfall an die Lebenssituation des Haustieres und an die seiner Halter angepasst werden. Einen einheitlich zu empfehlenden Rhythmus für alle gibt es schlichtweg nicht. Dies liegt vor allem daran, dass eine Entwurmung im Gegensatz zu einer Impfung nicht vor zukünftigen Wurminfektionen schützt. Ein Präparat gegen Würmer tötet immer nur die aktuell im Tier vorhandenen Parasiten ab. Deshalb müssen Tierarzt und Besitzer gemeinsam abwägen, wie groß die Wahrschein-

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lichkeit eines Wurmbefalls zum momentanen Zeitpunkt jeweils ist und wie gefährlich dieser Befall für die Umgebung sein könnte. Kommt man zu dem Schluss, die Wahrscheinlichkeit ist eher hoch, entwurmt man. Ist ein Befall nahezu ausgeschlossen, kann man darauf verzichten. Um sich für oder gegen eine Entwurmung zu entscheiden, müssen folgende Fragen erörtert werden:

• Hat das Tier Freigang? Im Freien

ist die Chance ungleich größer, sich mit Würmern zu infizieren als innerhalb der Wohnung. • Fängt die Katze Mäuse oder buddelt der Hund Mäuse gerne aus? Auch für diese Kandidaten erhöht sich das Infektionsrisiko. • Frisst das Tier Kot von anderen Tieren oder Menschen, wo es sich anstecken könnte? • Leben immungeschwächte Personen (Babys, Senioren oder HIVPatienten) mit im Haushalt, für die ein Wurmbefall besonders gefährlich wäre?

• Leben Kleinkinder oder Schwan-

gere in der Nähe des Vierbeiners, die ebenfalls besonders zu schützen sind? • War das Tier im Ausland? Hier kann es sich den Herzwurm eingefangen haben. • Hatte das Tier Flöhe? Diese übertragen den gefährlichen Bandwurm. • Wird der Hund auf der Jagd eingesetzt? Wildtiere leiden oft unter einer hohen Parasitenbürde und stecken unsere Haustiere an. • Frisst der Vierbeiner ab und an Gras? Hierdurch kann er sich indirekt mit dem Lungenwurm infizieren. Je mehr dieser Fragen der Tierhalter mit „Ja“ beantwortet werden, desto kürzer müssen die Intervalle, in denen entwurmt wird, gewählt werden. Können alle Fragen mit „Nein“ abgehandelt werden, reicht eine jährliche Entwurmung, weil die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass das Haustier Parasiten in sich trägt und wenn doch, gefährdet es wenigstens keinen Menschen in seiner Umgebung.


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Tiere mit einem hohen Risiko oder in der Nähe gefährdeter Personen sollten hingegen aber tatsächlich alle drei Monate entwurmt werden. Hierzu gibt es eine ganze Bandbreite von Medikamenten, meist in Tablettenform oder als Spot on-Präparat, um es auf die Haut unserer Lieblinge zu träufeln. Sehr wirksam und gut verträglich sind im Prinzip alle beim Tierarzt erhältlichen Entwurmungspräparate. Nicht wirksam hingegen sind Mittel aus dem Zoofachhandel oder Hausmittel. Sie töten die Würmer leider nicht zuverlässig ab und sind demnach nicht zu empfehlen. Chemiefreie Alternative Tierhaltern, die den Entwurmungsmitteln eher skeptisch gegenüberstehen, weil sie ihrem Tier möglichst wenig Chemie verabreichen wollen, steht eine andere, viel bessere Alternative offen: Sie können ihrem Tierarzt eine Kotprobe zur Untersuchung bringen. So kann einwandfrei geklärt werden, ob überhaupt ein Wurmbefall vorhanden ist. Wenn nicht, erübrigt sich die Wurmkur, da sie ohnehin nicht für die Zukunft schützt. Damit diese Probe aber auch aussagekräftig ist, muss es sich dabei um eine Sammelkotprobe

In Tablettenform können Entwurmungspräparate z.B. mit Wurst zusammen verabreicht werden.

von drei aufeinanderfolgenden Tagen handeln. Dies liegt daran, dass die Wurmeier intermittierend ausgeschieden werden. Mal sind welche drin und mal nicht. Mehrere Proben erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf nahezu einhundert Prozent, dass im Labor auch Eier gefunden werden, wenn der Hund unter einem Wurmbefall leidet. Der Tierarzt braucht jedoch nicht den gesamten Kot von drei Tagen, sondern von jedem der drei Tage eine Fraktion. Die Portionen können dann Tag für Tag alle zusammen in ein sauber ausgespültes Marmeladenglas gegeben und

am dritten Sammeltag in der Tierarztpraxis zur Untersuchung abgeliefert werden. Diese Variante ist nicht viel teurer als die Entwurmung mittels Chemikalien und nahezu genauso sicher. Einzig für den Besitzer ist sie aufwendiger, doch dafür kann er auf die von ihm ungeliebten Entwurmungsmittel verzichten, wenn er möchte. Wer es einfacher mag, entwurmt wie gehabt mit Medikamenten. Sie werden gut vertragen und stellen in möglichst großen Abständen verabreicht kaum eine Belastung für den Organismus unserer Vierbeiner dar.

KURZ

&

BÜNDIG

Keine Pille für den Hund

„Unser Hund hat die Herztabletten von der Oma gefressen“, so die alarmierende Ansage aufgewühlter Tierbesitzer in der Tierarztpraxis. Was klingt wie ein schlechter Scherz, kommt leider immer wieder vor. Achtlos herumliegende Medikamente werden von unseren Hausgenossen verschlungen, vermutlich in der Hoffnung, dabei eine Leckerei zu ergaunern. Je nachdem um welche Substanz es sich handelt, kann das für den Hund richtig gefährlich werden. Zum einen vertragen unsere Haustiere etliche Wirkstoffe, die für den Menschen gedacht sind, überhaupt nicht. Zum anderen handelt es sich meist um Dosierungen, die auf ein viel höheres Körpergewicht als das des Hundes ausgelegt sind. Wenn dann auch noch eine ganze Packung verschluckt wird, herrscht Alarmstufe Rot.

Das Tier muss schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden. Der kann durch eine Injektion Erbrechen auslösen und so die Tabletten wieder zum Vorschein bringen. Eine zweite aufwendigere Möglichkeit besteht darin, in Narkose den Magen des Tieres auszupumpen. Zum Dritten kann der Tierarzt durch verschiedene Maßnahmen wie Infusionen die Konzentration des versehentlich eingenommenen Mittels im Blut vermindern oder die Passage durch den Körper beschleunigen. Besser man lässt es nicht darauf ankommen. Medikamente gehören nicht nur kinder-, sondern auch hundesicher aufbewahrt. Besonders aufpassen müssen Drogenkonsumenten. Auch Haschischklumpen und andere Drogen fressen Vierbeiner unbedarft, ohne zu ahnen, was ihnen im Anschluss blüht. Mitgliederjournal

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Lebensraum aus zweiter Hand

Gewässer im Garten Wer einen Teich anlegen möchte, wird unweigerlich immer wieder mit der Bezeichnung „Zonen“ oder „Teichzonen“ konfrontiert. Sind diese Zonen überhaupt so sehr wichtig...? Man möchte doch nur einige Goldfische munter schwimmen sehen und bunte Seerosenblüten bewundern. Eine Kombination aus Teichfilter und Wasserspiel würde sicherlich genügen, um das Teichleben in Gang zu halten. Natürlich sind diese kleinen Teiche eine Freude für den Betrachter und praktisch sind sie außerdem. Steht ein Umzug bevor, hat man sie schnell entleert und kann sie ohne große Mühe am neuen Wohnort an einer passenden Stelle wieder aufstellen oder eingraben. Die Kinder können ihre geliebten Goldfische mitnehmen, und somit hat man auch keinen tränenreichen Abschied zu befürchten. Ein Bericht von Ingeborg Polaschek, aktion tier-Fachberatungsstelle für Wild- und kleine Haustiere

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So einfach ist es allerdings nicht, wenn ein größeres Gewässer – sozusagen ein Lebensraum aus zweiter Hand – entstehen soll. Hier ist das Wissen um die einzelnen Teichzonen von Bedeutung. Diese sind nämlich die Grundlage für das Leben am und im Wasser und nicht zuletzt, um ein ähnliches biologisches Gleichgewicht zu ermöglichen, wie es Naturteiche aufweisen. Selbst Fertigteichhersteller haben ihre Becken meist in vier verschiedene Zonen aufgeteilt. Da ist die Sumpfzone im Uferbereich mit einem Wasserstand von 0-20 cm, dann folgt eine Flachwasserzone mit Wasserständen zwischen 20 und 60 cm und eine Tiefwasserzone von 70 cm und mehr (bei Fischbe-


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Besonders wichtig ist das Wissen um die einzelnen Zonen nicht nur beim Bau des Teiches, sondern auch zum Einkauf der Sumpf- und Wasserpflanzen. Hilfreich sind die Steckschildchen in den Pflanzentöpfen der angebotenen Gewächse. Der Käufer weiß sofort, für welche Zone die jeweilige Pflanze geeignet ist, und das Gestalten und Bepflanzen des Teiches wird wesentlich erleichtert. Berücksichtigt werden sollte auch der Ausbreitungsdrang verschiedener Wassergewächse. Die­se Pflanzen kennen keine Grenzen. Etliche neigen zum

Wandern, andere wieder möchten einen ruhigen Platz in voller Sonne, um ihre schönen Blüten zu zeigen. Für die Pflanzenauswahl ist es wichtig, ihre natürlichen Lebensbedingungen zu beachten. Durch eine nicht passende Zusammenstellung entsteht jedoch ein fortwährender Existenzkampf, und ein natürliches Gleichgewicht kann sich nicht einstellen. Das geschieht im Wassergarten ebenso wie auch „auf dem Trocknen“. Die Stärksten setzen sich durch. Je nach Art behaupten Schwimmblattpflanzen wie etwa Nymphaea ihren Platz. Besonders die Weiße Seerose, Nymphaea alba, breitet sich stark aus und verdrängt daher andere Gewächse des freien Wassers. Ebenso ist auch die Mummel, Nuphar lutea, mit ihren hübschen gelben Blütenkrönchen und den herzförmigen Blättern ein Gewächs für große Wasserflächen. Schwimmende Blattrosetten schickt der Frühlingswasserstern, Callitriche palustris, aus der Tiefe empor und bildet mit seinen stark verzweigten Stängeln hübsche Polster auf dem Wasser. Während es dort allenthalben blüht und die Südafrikanische Wasserähre (Aponogeton distachyos), ihren betäubenden Vanilleduft verströmt, ist auch der eingebrachte Teichboden bald mit Le-

satz 90-120 cm.). Nicht zu vergessen die Feuchtzone. Sie zeigt, obwohl sie oberhalb des Wasserspiegels liegt, doch meistens eine gewisse Feuchte. Auf diese Weise können sich selbst Kleingärtner orientieren und ihren Wunsch nach einem hübschen Teich erfüllen. Es sollte aber bedacht werden, dass die einzelnen Zonen fließend ineinander übergehen und dass die Pflanzen nicht wunschgemäß nur dort verweilen wohin sie der Mensch einpflanzte. Daher muss stark wuchernden Pflanzen bisweilen Einhalt geboten werden und man setzt sie in Pflanzkörbe oder in abgegrenzte Räume. Die in der Natur vorkommenden Gewässer werden unterteilt in ste-

In diesem Teich ist Platz für viele Kois

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© Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann)

© Ipo Bildagentur

hende Gewässer wie zum Beispiel Tümpel oder Teich und in Fließgewässer wie etwa Quelle, Bach oder Fluss. In verkleinerter Form nachgebildet, entstanden in unseren Gärten die schönsten, mit viel Liebe angelegten Gewässer, und es darf behauptet werden, dass diese einen Anteil daran haben, unsere Gärten auch für die Tierwelt interessanter zu machen. Eine verwirrende Vielfalt von Schwimmkäfern, Libellen und Wasserläufern stellt sich ein. Eintagsfliegen entdecken schnell das neue Gewässer und tummeln sich in der Dämmerung über der Wasserfläche. Unschätzbar auch der Erholungswert für Groß und Klein.

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Bilder: © Ipo Bildagentur

„Der Gartenteich wird immer lebendiger“

ben erfüllt. Hier ist die Region der Molche, Frösche und der anderen Wassertiere. Es ist erstaunlich, wie schnell sich Libellenlarven, Wasserkäfer, Krebstiere und Wasserwanzen ansiedeln. Für jeden Gartenteich die passenden Pflanzen Wer denkt nicht zuerst an Seerosen, wenn er vom künftigen Wassergarten träumt? Diese geheimnisvollen und sagenumwobenen Pflanzen gibt es inzwischen in vielen Formen

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und Farben. Man muss wissen, dass Seerosen Kinder des Lichtes sind. Mindesten fünf Stunden am Tag wollen sie das Sonnenlicht genießen. Was sie allerdings überhaupt nicht mögen, ist eine ständige Berieselung durch Wasserspeier oder bewegtes Wasser wie etwa in der Nähe eines Wasserfalles. So schön Seerosen auch sind, ihre Blätter sollten den Teich möglichst nur zur Hälfte überdecken. Andernfalls bleibt nicht genügend Licht für das Pflanzenwachstum in den tieferen Zonen des Teiches.

Sauerstoff spendende Unterwasserpflanzen Frühlingswasserstern (Callitrische palustris), Raues Hornblattt (Ceratophyllum demersum), Quirliges Tausendblatt (Myriophyllum Verticillatum), Nadelsimse (Eleocharis acicularis), Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis), Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus), Wasserfeder (Hottonia palustris), Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum). Es ist eine verwirrende Vielfalt an Pflan-


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zen, die für Gartenteiche oder Wassergärten angeboten werden. Und natürlich möchte man keine Fehler machen, wenn es endlich möglich ist, die Bepflanzung vorzunehmen. Es wurde geklärt, ob man diese oder jene Wasserpflanzen am besten in Körbe oder in den freien Bodengrund setzen soll. Und fast jeder Neuling auf dem Wassergartengebiet erreicht irgendwann den Punkt des „Grübelns“. Besorgte Pflanzenfreunde begeben sich nur noch mit dem Metermaß an das neue Gewässer. Schließlich will man für jedes Pflänzchen den besten Platz finden. Man bedenke aber, dass ein Gartenteich oder Wassergarten kein

streng architektonisches Gebilde ist, sondern auch mit den verschiedensten naturgegebenen Wettersituationen zurechtkommen muss. Ein Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis palustris) wird nicht gleich ertrinken, wenn es nach einigen Regenschauern zwei Tage lang drei und mehr Zentimeter Wasser über den Wurzeln zu ertragen hat. Andererseits kann der Tannenwedel (Hippurus vulgaris) nicht nur unter Wasser, sondern auch im Flachwasserbereich gut gedeihen.

worben oder sie ist mit ihrem neuen Standplatz nicht zufrieden. Möglich auch, dass eine Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis) ihren Hunger an unseren gerade erst eingesetzten, zartblättrigen Sumpfpflanzen stillte. Der Gartenteich jedoch wird immer lebendiger. Wasserläufer gleiten wie auf Schlittschuhen über die Wasserfläche oder springen plötzlich aus dem Stand in die Luft. Natürlich werden sich dort, wo es viele Insekten gibt, bald auch andere Tiere einstellen. Zwischen dem Pflanzengewirr taucht unversehens ein Teichfrosch (Rana esculenta) auf. Zunächst zeigt er nur Augen und Nasenlöcher, um dann fluchtartig mit einigen kräftigen Stößen der Hinterbeine im tieferen Teichwasser zu verschwinden. Molche entdecken das neue Gewässer und verbringen einen Sommer lang im Teich, bevor sie sich während der Wintermonate in schützende Verstecke in der Nähe zurückziehen. Von der Schwimmblattzone bis zum Gewässerrand ist der neue Gartenteich für viele kleine Lebewesen zu einem wichtigen Refugium geworden.

Man wird jedoch auch Verluste in Kauf nehmen müssen. Vielleicht hat man keine gesunde Pflanze er-

Unterwasserpflanzen

© Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann)

Oftmals Stiefkinder – da sie nicht mit den schönen Blüten der Seerosen aufwarten können – sind die überaus wichtigen Unterwasserpflanzen. Ohne sie ist ein natürliches Gleichgewicht im Gartenteich nicht möglich. Diese grünen Pflanzen binden unter Lichteinwirkung das im Wasser oder in der Luft vorhanden Kohlendioxyd und speichern es in Form von Kohlenhydraten. Dabei wird Sauerstoff abgegeben. Dieser verbessert die Wasserqualität, kommt der Atmung der Wassertiere zugute sowie der Zersetzung organischer Substanzen mit Hilfe sauerstoffbedürftiger Bakterien. Einige Unterwasserpflanzen leben völlig untergetaucht und schicken höchstens ihre Blüten über die Wasseroberfläche. Ihre Wurzeln dienen – soweit überhaupt vorhanden – lediglich zur Aufnahme von Nährstoffen aus dem Wasser oder zur Verankerung. Manche bedecken den Teichboden wie ein Rasen, bleiben auch im Winter grün und bieten gute Versteckmöglichkeiten. Ein Vorteil für viele während des Winters in der Teichtiefe verweilenden, kleinen Wassertiere.

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Grüner Campus Malchow, Berlin

Neues aus dem Tierschutzzimmer Im Frühjahr 2013 konnten wir Dank der Unterstützung von aktion tier unser Tierschutzzimmer im Hauptgebäude der Gemeinschaftsschule Grüner Campus Malchow in Berlin Lichtenberg einrichten. Die Kinder haben die verschiedenen Angebote wie Mikroskope, Lupenbecher, Bücher, DVD’s und besonders gern die Experimentierkästen in Empfang genommen. Ein Bericht von Katrin Schellenberg

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Jetzt, nach drei Jahren, haben sich einige Angebote zu Lieblingsspielen entwickelt. Die Kinder der AG Naturforscher z.B. wünschen sich immer wieder, gerade an Regentagen, mit dem Würfelspiel „Reise ins Tierreich“ spielen zu dürfen. Hier lernen die Schüler_innen, welche Tierart auf welchem Kontinent lebt. Außerdem ist das Spiel wie ein klassisches Sammelkartenspiel aufgebaut, bei welchem die Größe, das Lebensalter und auch die Anzahl der Nachkommen miteinander verglichen werden können. Der Experimentierkasten „Das Ökosystem“ ist in jedem Frühjahr ein Highlight. Hier werden Beete

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Das Highlight unter den Kindern war der Experimentierkasten „Das Ökosysteam“

angelegt, Samen ausgebracht, es können Wasserschleusen geöffnet und geschlossen werden, wir können sogar selbst Regen erzeugen. Besser kann man das Ökosystem nicht darstellen. Die Mikroskope und Lupenbecher haben ihren festen Platz im Fach Umweltlehre gefunden, können aber jederzeit auch nachmittags von den Erziehern und Hortkindern genutzt werden. Die Bücher werden oft und gerne von

den Schüler_innen ausgeliehen, um den sorgsamen Umgang kümmert sich liebevoll unsere Bibliothekarin. Wir denken, dank der Unterstützung von aktion tier, den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Tier und Natur nahe bringen zu können, damit sie sich später als Erwachsene aktiv an der Gestaltung unseres Lebensraumes beteiligen können.


Tierschutzzimmer Radeberg, Sachsen

Kleine Adler fliegen in ein neues Leben Nach vier Jahren Schulzeit und einer Nachmittagsbetreuung im Hort Süd bzw. im Tierschutzzimmer Radeberg endete für 24 Kinder am 24. Juni 2016 die Grundschulzeit. Ein Bericht von Jutta Nitzsche Projektleiterin des Tierschutzzimmers Radeberg

Halten mehr. Die Freude, dass nun jeder der 24 Kinder einen kleinen Plüsch-Pinguin zur Erinnerung an die Zeit im Tierschutzzimmer mit nach Hause nehmen durfte, riss die jungen Tierschützer von ihren Stühlen. Neben dem Maskottchen von aktion tier gab es noch ein Abschiedsgeschenk vom Hort und ein gemeinsames Eis essen.

Nun war es soweit. Mein Kalender zeigte Mittwoch, den 22. Juni 2016 an. Im Hort Süd Radeberg ein denkwürdiger Tag! Zwei Erzieherinnen, darunter auch ich, planten für diesen Nachmittag die Verabschiedung ihrer vierten Klasse ein. Auch im sogenannten „Tierschutzzimmer“ fand dieser Abschiedsnachmittag statt. Mit großer Spannung und Vorfreude hatten die Tierschutzzimmer-Kinder das Eintreffen von zwei Paketen von aktion tier – menschen für tiere e.V. verfolgt. Jetzt endlich sollte ausgepackt werden... Im ersten Paket war die neue Tierschutzzeitung mit ihren vielen lehrreichen Artikeln. Als dann im zweiten Paket der „Pingi“, das Maskottchen von aktion tier, ausgepackt wurde, gab es für die kleinen Tierschützer kein

Am darauf folgenden Donnerstag fand die feierliche Zeugnisübergabe statt. Die Rede dazu hielt der Schulleiter der Grundschule Süd Radeberg Herr Thomas Grahle. In dieser heißt es: „Ich habe nachgedacht, was ich euch in dieser Abschlussrede mit auf dem Weg geben kann. Dabei ist mir ein Spruch eingefallen, der gut zu eurem Theaterstück passt:

N

S

olange Kinder klein sind, gebt ihnen tiefe Wurzeln, wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel. (Indisches Sprichwort). Ich wünsche euch, dass ihr so viel Gutes in den Wurzeln gespeichert habt, dass ihr die kommende neue Schulzeit erfolgreich meistern

Begeisterung unter den kleinen Tierschützern über das Maskottchen „Pingi“

könnt. Denn ab jetzt müssen wir euch Flügel geben...“. Mit dem beeindruckenden Theaterstück „Der Adler im Hühnerhof“ verabschiedeten sich die Grundschulkinder von der Schulleitung, Lehrern, Erziehern, allen weiterem Personal, aber auch bei allen Kindern der ersten bis dritten Klasse. Die wunderschönen Lieder, wie „Der Traum des Adlers“ und „Gib deinen Herzen Flügel“ hinterließen einen sehr nachhaltigen Eindruck. So manch ein Erwachsener musste mit den Tränen kämpfen! Am letzten Schultag gab es herzzerreißende Momente! Der Tag des großen Abschiednehmens war wirklich gekommen! Trotz der traurigen Stimmung gab es tiefe Momente voller Glück und Dank. So erhielt ich von Meike Behrens meinen allerersten Tierschutz-Orden und einen Abschlussbericht über meine Arbeit im Tierschutzzimmer. Das letzte Mittagessen wollte uns nicht schmecken. In unseren Erinnerungen ließen wir deshalb die Eindrücke der Tierschutzfahrten der letzten vier Jahre Revue passieren, und so möchten ich mich im Namen der Kinder und auch der AWO Radeberg bei allen Mitarbeitern von aktion tier – menschen für tiere e.V. für diese lehrreichen Exkursionen bedanken. Liebe Kinder, für euren weiteren Lebensweg wünsche ich euch: „Sei frei wie ein Adler, schlau wie ein Fuchs, zart wie ein Schmetterling, stark wie ein Löwe, kraftvoll wie ein Bär, fleißig wie eine Biene, weise wie eine Eule, mächtig wie eine Weitere Informationen Schlange, treu wie erhaltet ihr unter: ein Hund und un­ ge­bunden und frei wie eine Katze“. Herzlichst, Eure Frau Nitzsche

www.aktiontier-junior.org


t’s Nein! Gib Max, das

denn sowas. wirst du nicht glauben, ...

Die Europäische Sumpfschildkröte

Quatsch! Wir könnten noch heute los. Erst Recherchen über die Schildkröten. Dann am Nachmittag Fotoshooting.

Max, du packst bitte sofort die Fotoausrüstung und kümmerst dich um die Verpflegung. Ich google mal und mach mich schlau.

ÖH ... ! Zweites Frühstück für Hun­ de!?

lat. Emys orbicularis orbicularis

So, hier sollten wir welche finden können. Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige natürlich vorkommende Schildkrötenart in Deutschland.

... in Deutschland gibt es einheimische Schildkröten! Das ist ein super Reportagethema für meine Rabenpost. Was meinst du Max?

Perfekt! Ihr bevorzugter Lebensraum. Stehendes, sonniges Gewässer mit flacher, reichlich bewachsener Uferzone. Mal sehen, ob wir welche finden. Das Wasser verlassen sie nur selten. Entweder zum Sonnen oder zur Eiablage.

Im Mittelalter hatte man die Schildkröte kurzerhand zu Fischen erklärt und so landeten sie als Fastenspeise im Kochtopf. Fischerrei und die Trockenlegung ihrer natürlichen Lebensräume trugen letztlich zu ihrer beinahen Ausrottung bei. So wissen heute nur noch wenige, dass wir eine einheimische Schildkrötenart haben.

Die Europäische Sumpfschildkröte ist überwiegend ein Fleischfresser. Es werden Würmer, Gliederfüßer und deren Larven, Wasserschnecken, Amphibien und deren Larven, sowie Fisch und Fischbrut als der Hauptanteil der Nahrung ausgemacht. Heureka, wir haben Glück! Da sind tat­sächlich welche. Ist das nicht super, Max? ÄH ... ich weiß nicht so recht? Können Libellen stechen?

Sumpfschildkröten stehen streng unter Artenschutz und gelten als vom Aussterben bedrohte Tierart. Also gilt für uns absolute Unsichtbarkeits-Pflicht. Wir dürfen nur aus der Ferne beobachten und dokumentieren.

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Schildkröten sehen im allgemeinen sehr gut. Sie können Farben besser als Menschen differenzieren. Sie sind sogar in der Lage, auch Teile der Infrarot- und ultravioletten Strahlung wahrzunehmen. Ebenfalls ist ihr Geruchssinn sehr ausgeprägt. Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von bis zu über zwanzig Zentimetern. Schildkröten sind sehr langlebig. Es dauert allerdings auch mindestens 12 bis 15 Jahre bis das Weibchen geschlechtsreif ist. Sie legen acht bis zehn Eier in Erdnester. Die Sonne übernimmt dann das Ausbrüten der Eier.

Sie überwintern in einer Art Kältestarre, die meist im Schlamm vergraben stattfindet. Der Schlamm schützt die Tiere vor dem Erfrieren. Wie Winter? Bei dem Schlammkram mache ich aber nicht mit.


r o päi s c he u E e i D pf s c hi l d k r ö t e m u S n krötenarte 270 Schild . Deutschland hat . Sie ist der Welt gibt es auf iche" Schildkrötenart rten rl Tiera atü nur eine "n e eine der seltensten hierzuland unserer Heimat.

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Schildkröten gehören zu den ältesten Wirbeltieren üb erhaupt. Es gibt sie seit etwa 20 0M ren und sie über illionen Jahlebten sogar die Dinosaurier.

Europäische Sumpfschildkröte

Männlein oder Weiblein– r! das entscheidet die Temperatu tigen

die zukünf Ja richtig, welches Geschlecht Temperatur im der von gt Schildkröten erlangen hän lüpfen Männchen, Nest der Eier ab. Unter 28°C sch en. Sollte es im über 29,5°C ausschließlich Weibch sein, können 5°C Nest zwischen 28°C und 29, hen. ste ent r chte beiderlei Geschle

Liebe Kinder! Auch diesmal haben sich im rechten Bild wieder zehn verflixte Fehler eingeschlichen. Könnt ihr sie alle finden?

Illustrationen: © Pagefarmers – Bolz

Weitere Informationen erhaltet ihr unter:

www.aktiontier-junior.org Mitgliederjournal

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Verwertung beschlagnahmter Rinder (jlp). Werden Rinder aus einer tierschutzwidrigen Haltung dem Rinderhalter weggenommen, so steht dem Tierhalter der Verkaufserlös, nach Abzug aller dem Veterinäramt entstandener Auslagen, zu. Behauptet der Tierhalter, dass seine Rinder unter Wert verkauft worden seien, so muss der Rinderhalter seine Ansprüche vor einem Zivilgericht geltend machen. Oberverwaltungsgericht Lüneburg, Az.: 11 OB 133/15

dünne Einstreuschicht, bestehend aus Kotresten und wenigen vereinzelten Halmen, genügt diesen Anforderungen nicht. Denn Pferde benötigen eine ausreichend groß bemessene, trockene und verformbare Liegefläche, die auch hygienischen Anforderungen entspricht, um sich in Bauch- und Seitenlage zum Ruhen ablegen zu können. Damit muss so viel an geeignetem Einstreumaterial verwendet werden, dass diese Bedingungen geschaffen werden. Verwaltungsgericht Bayreuth, Az.: B 1 K 14.20

Gefährlichkeit einer Hundekreuzung (jlp). Ein „Leavitt Bulldog“ Hund, der aus einer Kreuzung der Rassen „English Bulldog“, „Bullmastiff“, „American Bulldog“ und „American Pitbull Terrier“ hervorgegangen ist, gilt als unwiderlegbar gefährlicher Hund. Die Haltung eines solchen Tieres ist verboten. Wird ein solcher Hund zum Beispiel durch eine Beißerei mit einem anderen Hund auffällig, dann kann die Behörde unmittelbaren Zwang anordnen und dem Halter das Tier wegnehmen. Nicht nur Mischlingshunde der ersten Generation fallen unter die Verbotsnorm, sondern auch die nachfolgenden Generationen als „Kreuzungstiere“. Oberverwaltungsgericht BerlinBrandenburg, Az.: OVG 5 S 36.14

Anordnungen zur Hundehaltung (jlp). Anordnungen zur Haltung von Hunden können nur getroffen werden, wenn im Einzelfall eine konkrete Gefahr für die Rechtsgüter Leben, Gesundheit, Eigentum und öffentliche Reinlichkeit bestehen. Zwar geht von großen Hunden, die auf öffentlichen Straßen und Wegen mit relevantem Publikumsverkehr frei umherlaufen, in der Regel eine Gefahr für Leib und Leben Dritter oder für andere Hunde aus, jedoch verstößt es gegen den Gleichheitsgrundsatz, wenn zum Beispiel für Rottweiler oder für sonstige große Hunde Anordnungen unabhängig davon erlassen werden würden, ob ein aggressives Verhalten dieser Tiere festgestellt worden ist. Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Az.: 10 CS 14.2558

Fische als „Kosmetiker“ (jlp). Ein Kosmetikstudio beabsichtigte Fische der Spezies „Garra Rufa“ gewerblich zu halten. Die Fische sollen die Füße der Kunden „behandeln“, indem sie die Hornhaut an den Füßen abknabbern. Diese Form der „Kosmetik“ ist in asiatischen Ländern verbreitet. Die Stadt Köln hat die Erteilung der Erlaubnis im Wesentlich mit der Begründung abgelehnt, dass der Einsatz der Fische allein zu Wellnesszwecken mit dem Verständnis eines ethisch geprägten Tierschutzes nicht vereinbar sei. Dem ist das Verwaltungsgericht nicht gefolgt. Die nach dem Tierschutzgesetz verlangte angemessene und verhaltensgerechte Unterbringung der Tiere könne grundsätzlich durch geeignete Auflagen sichergestellt werden. Die Stadt Köln müsse nunmehr darüber entscheiden, wie durch Auflagen etwa zur Größe der Fischbecken, zu den einzuhaltenden Hygienestandards, zu Verhaltensanweisungen an die Kunden und zu Ruhephasen für die Fische eine tierschutzgerechte Haltung zu gewährleisten sei. Verwaltungsgericht Köln, Az.: 13 K 1281/14 Pferdehaltung ohne ausreichende Einstreu (jlp). Pferden muss in ihrer Einstellbox genügend Einstreu zur Verfügung stehen. Eine feucht-krümelige 54

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Vernässungsschäden durch Biberdamm (jlp). Musste ein Grundstückseigentümer bereits beim Erwerb des Grundstücks damit rechnen, dass sein Grundstück naturschutzrechtlichen Beschränkungen (hier: Biberdamm) unterliegen könnte, dann liegt eine Sozialbindung des Eigentums vor, die es heute ausschließt, Entschädigungsansprüche bei forstwirtschaftlichen Vernässungsschäden durch einen Biberdamm geltend zu machen. Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Az.: OVG 11 B 20.14 Feststellungen zur Gefährlichkeit eines Hundes (jlp). Die Fachbehörde, die die Feststellung eines gefährlichen Hundes zu treffen hat, ist auf die näheren Umstände hinsichtlich ihrer Prüfungspflicht beschränkt. Damit ist die Fachbehörde für die Feststellung der Gefährlichkeit eines Hundes nicht auf den konkreten Nachweis einer gesteigerten Aggressivität angewiesen. Der konkrete Nachweis einer gesteigerten Aggressivität ist damit nicht erforderlich, um einen Hund als gefährlich einzustufen. Oberverwaltungsgericht Lüneburg, Az.: 11 LA 250/14


rat & tat

Aus der Tiermedizin

Ist meine Schildkröte gesund?

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Aber woran erkennt man, ob alles in Ordnung ist? Schwanz wedeln oder Schnurren fällt aus. Doch man muss die Zeichen nur zu deuten wissen, dann kann man als aufmerksamer Reptilienhalter relativ leicht erkennen, wie es um den Schützling steht. Fressverhalten Hat die Schildkröte einen gesunden Appetit, deutet dies auf einen guten Allgemeinzustand hin. Fressunlust hingegen kann Ausdruck einer Infektionskrankheit durch Viren, Bakterien oder auch Parasiten sein. Ein Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt oder Eier, die

© VIAS Design

Ob es einer Schildkröte gut geht oder nicht, ist in aller­erster Linie von den Haltungsbedingungen abhängig. Sind die optimal, sind die Voraussetzungen gut, dass eine in menschlicher Obhut gehaltene Schildkröte ein hohes Lebensalter erreicht. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Röntgenbild einer Schildkröte ohne Befund

im Geschlechtsapparat von weiblichen Tieren (auch wenn sie alleine gehalten werden) feststecken, sorgen auch dafür, dass das Tier nichts mehr fressen mag. Es muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Augen-, Mund- oder Nasenausfluss Trieft eine Schildkröte aus der Nase, hat sie sich vermutlich eine Erkältung eingefangen. Je nach Stärke und Beschaffenheit der Flüssigkeit kann das Reptil sogar unter Atemnot leiden. Im schlimmsten Fall wird daraus eine Lungenentzündung und die Schildkröte ver-

stirbt. Das passiert leider gar nicht so selten. Schuld sind meist fiese Viren oder auch Bakterien, die das Reptil krank machen. Auch manche Vergiftungen gehen mit einer derartigen Sekretion einher. In jedem Fall braucht das Tier Hilfe. Verspeist eine Landschildkröte eine schleimige Nacktschnecke, kann dies Schleimproduktion vortäuschen, die sich aber schnell wieder von selbst legt. Beschaffenheit des Panzers Das Aussehen und die Härte des Panzers lassen wichtige Rückschlüsse auf den Zustand des Tie-

Beispiel einer Wasserschildkrötenhaltung im Außenbereich So wie die Rotwangenschmuckschildkröte rechts im Bild gehalten wird, ist es ziemlich optimal mit Sandbox, Sonneninsel und großem Außenbecken.

Grafik: © Sue Diedrichs

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Kopfform Man sollte es nicht meinen: Auch Schildkröten können eine Mittelohrentzündung bekommen. Und das kommt sogar relativ häufig vor. Dem Besitzer fällt eine Ausbuchtung seitlich am Kopf auf. Der Besuch beim Tierarzt muss sein. Er eröffnet die Umfangsvermehrung, entfernt das entzündete Gewebe mit einem scharfen Löffel und verabreicht ein Antibiotikum. Neben diesen äußerlichen Merkmalen, an denen Schildkrötenhalter erkennen können, ob ihr Tier in einem guten Zustand ist, gilt es zwei weitere Grundpfeiler der Schildkrö-

tenhaltung zu beachten, die Grundvoraussetzung sind, gesunde Tiere sein Eigen zu nennen. Fütterung Oberstes Gebot ist, dass das Tier artgerecht ernährt wird und das im wahrsten Sinne des Wortes. Auf gut Deutsch heißt das nämlich, dass die Schildkröte möglichst das fressen soll, was sie in Freiheit

auch verspeisen würde. Je nach Art kann das ganz unterschiedliches Futter sein. Der Besitzer muss sich entsprechend informieren. Macht er hier Fehler, kann dies zum Beispiel zu Gicht führen. Dies ist eine schlimme Erkrankung, die ähnlich wie beim Menschen so gut wie nicht mehr heilbar ist. Sie entsteht unter anderem durch zu viel Protein in

Verbraucherschutztipps

„Büffelfriedhöfe“ sorgen für Aufsehen „Mozzarella di Bufala“, zu Deutsch „Büffelmozzarella“, gilt als edles Lebensmittel. Eine Krone der italienischen Küche, für die gerne und viel Werbung gemacht wird. Ob auf der Pizza oder pur mit Tomaten, Basilikum oder Salbei und Öl – kaum jemand denkt hier an Tierquälerei. Und doch verbirgt sich hinter dem berühmten weißen Käse nicht nur eine Erfolgsgeschichte, sondern auch ein dunkles Geheimnis. Ein Bericht von Jan Peifer

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Italiens Süden, und insbesondere die Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel, gilt als Hochburg des

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der Nahrung. Manchmal entwickeln gerade Schildkröten von Haltern, die es besonders gut meinen, eine Gichterkrankung, weil der Fleisch- bzw. Fischanteil im Futter zu hoch ist. Winterschlaf Je mehr die Haltung in Gefangenschaft dem Leben in freier Wildbahn ähnelt, umso besser geht es

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res zu. Er sollte frei von weißlichen Flecken oder gar Löchern sein. Die Platten müssen bei den gängigen Schildkrötenarten hart und nicht eindrückbar sein. UV- oder Kalziummangel führt zu Rachitis und damit zu einem weichen Panzer. Zu wenige, aber auch zu viele (!) Vitamine bedingen ein gestörtes Wachstum des Panzers und der Haut an den Gliedmaßen und dem Kopf. Rötliche Verfärbungen auf dem Bauchpanzer deuten auf eine Entzündung hin. Wenige durchsichtige Fransen hingegen können im Anschluss an eine Häutung vorhanden sein und sind unbedenklich.

Mozzarellas, der Name Mozzarella di Bufala Campana ist durch die EU geschützt. Nur hier hergestellter

dem Tier. Daher sollten auch unsere „Hausschildkröten“ Winterschlaf halten dürfen. Dies wird oft unterschätzt und damit für nicht wichtig erachtet. Darf die Schildkröte im Winter schlafen, werden alle Organe je nach Jahreszeit „hoch- und wieder heruntergefahren“ und somit so beansprucht wie es die Natur vorgesehen hat.


rat & tat

© Kleomarlo

Mozzarella darf die begehrte DOP- produktion, ein Leben in der Inten- verbunden oder die Beine gefesselt. Auszeichnung (italienisch: denomi- sivtierhaltung (meist) im Stall steht Recherchen haben gezeigt, dass nazione di origine protetta, deutsch: ihnen bevor. Doch ihre männlichen auch das Erschlagen oder Erträngeschützte Urken von Kälbern sprungsbezeichzum Alltag in nung) tragen. In der BüffelmilchKampanien leben industrie gehört. mit etwa 280.000 Die Zahl der so die meisten der entsorgten Kälber rund 380.000 Büfist ungewiss, nur fel, die in Italien wenige Tiere wergehalten werden. den legal in den Jährlich werden Schlachthöfen gehier knapp 38.000 tötet. Tierschützer Tonnen Mozzasprechen von rund rella produziert, 70.000 getöteten fast dreimal so Kälbern jährlich, viel wie noch vor andere Schätzun20 Jahren. Neben gen gehen von den Italienern einer Größenordselbst sind vor nung von über allem Deutsch100.000 Tieren land, Frankreich pro Jahr aus. In und die USA die manchen RegioHauptabnehmer. nen bekommen Büffel und der Die Rasse „Murrah“ (Haryana und Punjab) gilt als ergiebigste aller Züchter mittlerKäse aus ihrer Milchbüffelrassen und wird weltweit exportiert weile eine Prämie Milch haben in für jedes Kalb, Italien eine lange Geschichte, die Geschwister erwartet oft ein weit- welches im Schlachthof landet; man ersten Erwähnungen von Mozza- aus schlimmeres Schicksal. Denn hofft, die illegalen Tötungen so einrella sind mehr als 600 Jahre alt. männliche Büffel sind für die Milch- zudämmen. Doch dürfen die TieUrsprünglich galten Büffel vor al- industrie nicht von Belang, die Mast re erst etwa drei Wochen nach der lem als gefügige Arbeitstiere, noch ist langwierig und teuer und für den Geburt zur Schlachtbank geführt heute werden sie in asiatischen Län- großen Markt damit uninteressant. werden, vorher gelten sie noch nicht dern als Last- und Zugtiere gern ge- Büffelfleisch gilt als minderwertig als transportfähig. Selbst diese kurnutzt. Neben der Arbeitskraft nutz- und findet lediglich in der Tierfut- ze Zeit ist manchen Züchtern aber ten auch italienische Bauern Milch terindustrie Verwendung. Auf die zu lang – und so landen immer wieund Fleisch der Tiere, doch im Lauf meisten männlichen Büffelkälber der Berichte von Büffelfriedhöfen der Zeit und vor allem der Indust- wartet daher oft das gleiche grausa- in den Zeitungen rund um Neapel. rialisierung hat sich die Bedeutung me Ende wie auf Millionen männ- Offiziell werden die Missstände in gewandelt. liche Küken, die als Ausschuss der der Büffelzucht heruntergespielt, Eierindustrie gelten: Sie werden es handele sich um Einzelfälle, Büffel auf saftigen Wiesen, wie unmittelbar nach der Geburt getö- die nicht repräsentativ seien. Das man sie hierzulande auf den Wer- tet. Viele Züchter sehen die Kälber Bild, was sich aus der Recherche bebildern der Mozzarellapäckchen ausschließlich als Kostenfaktor und von Tierschützern vor Ort ergibt, sieht, gibt es kaum noch. Büffel Abfall, und genauso behandeln sie spricht jedoch eine andere Sprache. werden gezüchtet, um ihre Milch die Tiere auch. Wer dieses Leid und das tausendin teuren Käse zu verwandeln – fache Sterben der männlichen Büfdazu stehen sie wie Milchkühe vor Immer wieder sorgen sogenannte fel für die Mozzarellaproduktion allem im Stall. Überhaupt ist das „Büffelfriedhöfe“ in Italiens Moz- nicht unterstützen möchte, sollte ganze Leben der Büffel mit dem zarellaregionen für Aufsehen, die auf den Kauf des „blutigen Käses“ der Milchkühe vergleichbar – denn von Tierschützern entdeckt werden: in Zukunft lieber verzichten und zu auch eine Büffelkuh gibt nur Milch, Gruppen von viel zu jungen Kälb- pflanzlichen Alternativen wie Käse wenn sie ein Kalb hat. Damit der chen werden ohne Schutz, ohne aus Cashewnüssen greifen, die nicht Milchstrom nicht versiegt, muss sie Nahrung und Wasser auf winzigen nur in Geschmack und Konsistenz jährlich ein Jungtier zur Welt brin- Weideflächen sich selbst überlassen, dem Original mittlerweile täugen. Die weiblichen Kälber rücken bis sie verhungern und verdursten. schend ähnlich sind, sondern sogar später an die Stelle ihrer Mutter, Damit sie dabei nicht bemerkt wer- ganz auch einfach selbst hergestellt sie werden ein Teil der Büffelmilch- den, werden ihnen oft die Mäuler werden können.

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Eichhörnchenhilfe Berlin Brandenburg

Häufig werden verwaiste Jungtiere gefunden, und wenn die Mutter tatsächlich nicht wiederkommt, vom Finder aufgenommen und in die Auffangstation der aktion tier Eichhörnchenhilfe gebracht. Es werden auch immer wieder tote Eichhörnchenweibchen gefunden. Und dann stellt sich die Frage, ob nun evtl. irgendwo Jungtiere auf ihre Rückkehr warten. Ob ein Hörnchenweibchen Junge hat, die noch gesäugt werden, kann man recht gut an dem Zustand der Zitzen erkennen. Dann ist aber leider oft nicht klar, an welchem Ort diese Jungtiere liegen, so dass wir nur dazu raten können, in den folgenden Tagen die Gegend nach umherlaufenden Hörnchenkindern abzusuchen. Ein Bericht von Tanya Lenn

© Carola Götze

Umsiedelungsaktion

Aber auch selbst wenn wir einen Kobel (Eichhörnchennest) ausmachen können, ist es für uns nahezu unmöglich Hilfe für die Rettung der Jungtiere in großer Höhe zu bekommen, und wir müssen sie schweren Herzens ihrem Schicksal überlassen. Darum war dieser Fall etwas Besonderes. Im April erreichte uns ein Anruf, dass in einem Berliner Park ein Hörnchenweibchen tot von einem sehr hohen Baum gestürzt war. Offensichtlich hatte es noch säugende Jungen. Die Finderin und wir vermuteten, dass sich in diesem Baum, in dessen Stamm mehrere große Löcher zu erkennen waren, das Nest befinden könnte. Die herbeigerufenen Gartenbauamtmitar58

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Wir riefen unsere bewährten Ratgeber Steffen und Olli an, die über ein Berliner Facebook-Portal eine „Anzeige“ schalteten, um einen Baumkletterer zu finden, der schnell und unkompliziert bereit war uns zu unterstützen. Die Rettung kam in Form von Lukas, der samt seiner Kletterausrüstung anrückte und den Baum Meter für Meter erklomm. Nach einigen Fehlversuchen stieß er endlich auf ein Baumloch, in dem sich etwas regte. Wir und der Gartenbauamtmitarbeiter verfolgten das Geschehen atemlos und alle Daumen drückend. Als die beiden Jungtiere bei uns sicher am Boden im Transportkorb lagen – beide auch sehr aufgeregt, wie wir alle auch – bekam der Held auch Applaus von Parkbesuchern und so einige Schulterklopfer. Die sechswöchigen Jungen Lukas und Anna hätten ohne ihn wahrscheinlich nicht überlebt. Nun werden sie bei uns in der Station aufgezogen, um dann wieder ausgewildert werden zu können. Ihr Platz in einer großen Auswilderungsvoliere in toller Gegend ist bereits „gebucht“.

© Carola Götze

© Carola Götze

beiter waren dankenswerter Weise sofort bereit zu helfen, und als zu sehen war, dass eine Leiter nicht annähernd ausreichte, um an eine der Baumhöhlen zu kommen, holten sie ihren Gabelstapler, um über diesen höher hinauszugelangen. Aber immer noch waren die Höhlen unerreichbar.


Carlo t

Tierheim Schwedt e.V., Brandenburg

Carlotta im Glück Unser kleines Katzenrudel war nach 17 Jahren verwitwet. Kater Sammy war aus unserem Haus entwichen wie ein Windhauch. Zurück blieb unser traurige kleine Kater Tommy. Tommy brauchte einen neuen Spielgefährten. Spontan besuchte ich das Tierheim Schwedt und war auf der Suche. Gibt es noch die Liebe auf den ersten Blick? Ja – gibt es, mit Carlotta. Mit Grüßen von Kriemhild Carmesin

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Böse Hände hatten sie im Tierheim Schwedt schwer krank ausgesetzt. Von den Mitarbeitern des Tierheims Schwedt wurde sie liebevoll wieder aufgepäppelt. Nun wartete das kleine Katzenherz dort – offenbar genau auf mich. Bei meinen Besuchen hat sie mich mit ihren 9,6 kg regelrecht „umgehauen“ ich wurde sofort be-

schnuppert, beschnurrt und liebevoll „getretelt“. Fellnase Carlotta zog bei uns ein und zeigte sich nur von ihrer besten Seite. Sie war außergewöhnlich gut erzogen (Möbel und Tapeten haben ein Krallentabu). Carlotta lernte sehr schnell die fremden Geräusche und Gerüche kennen, draußen den Garten mit

Katzenhilfe Rheine, Rheinland-Pfalz

Ein Hilferuf

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Spatzenkino, immer mit unverbaubarem Blick zu ihrem Futternapf. Carlotta sollte und muss auch etwas abnehmen. Ihrem Mau-Sound und den herrlich grünen bettelnden Augen, mit denen sie uns mit erhobenem Schwanz die Richtung zeigt, wo ihr Futternapf steht, können und dürfen wir leider nicht immer nachgeben. Aber Carlotta hört alles, sieht alles und riecht alles. Sie kann stundenlang draußen vor irgendwelchen Gewächsen sitzen und hört wohl die sich zum Winterschlaf zurückziehenden Mäuschen piepen. Carlotta heißt nun Kathi. In ihrem früheren Leben gab es vermutlich einen wohlklingenden Namen mit einem „i“ hinten. Wir haben ihr viele hunderte Katzennamen vorgelesen. Bei einem Namen mit „i“ hob sie ihr Köpfchen und grinste beseelt. Sie ist angekommen. Kathi ist glücklich.

Der Zustand der Katzenbabys hat sich nach mehrwöchiger Pflege deutlich gebessert.

Den Telefondienst der Katzenhilfe Rheine erreichte am 31.05. ein Hilferuf aus Rheine-Mesum. Sofort machten sich zwei der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ein Bild: „Wir haben schon viel gesehen – aber das…“ In einer guten Wohngegend steht ein völlig zugewuchertes Haus mit einem verwilderten Grundstück eines allein lebenden Mannes. Es wurden vier Lebendfallen aufgestellt. Innerhalb von vier Tagen und Nächten konnten zwölf erwachsene Katzen eingefangen werden, zwischen Müll, Sperrmüll unter hüfthohen Brennesseln. Ein Bericht von Doris Bringe

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Alle Tiere wurden kastriert – einige waren schon wieder tragend. Drei von ihnen waren säugende Kätzinnen. Alle noch lebenden Welpen wurden tierärztlich versorgt, bekommen noch Medikamente. Die Hoffnung besteht, dass sie überleben. Ihr Zustand war auch für „hartgesottene Tierretter“ nur sehr schwer zu ertragen. Denn auch die Kleinsten, etwa zehn Tage alt, waren voller Zecken und schon schlaff von den vielen, vielen Flöhen. Ein schon etwas größeres Kätzchen hatte sich im Motorraum eines Fahrzeugs so verklemmt, dass Mitarbeiter einer Autofirma es be-

freien mussten. Zusammen mit den Katzenmüttern werden alle zehn Welpen auf einer Pflegestelle des Vereins versorgt; die übrigen Erwachsenen wurden wieder vor Ort freigelassen, werden dort versorgt. Der Anblick der vielen toten Welpen war am schrecklichsten. Soviel Tierelend vor unserer Haustür muss absolut nicht sein. Die Fotos der toten Welpen zwischen alten Autoreifen und Unrat möchten wir den Lesern ersparen. Die Katzenhilfe Rheine hat schon oft Hilfe, auch finanzielle, bei Kastrationen angeboten. Natürlich sind

auch unsere Mittel begrenzt; wir bekommen keinerlei Unterstützung der zuständigen Behörde, finanzieren alle Hilfen ausschließlich mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen und den Erlösen von Flohmärkten. Alle Tierschützvereine hoffen darauf, dass auch im Kreis Steinfurt die Kastrationspflicht bald eingeführt wird. Die Aktiven, die immer wieder mit unnötigem Tierelend konfrontiert sind, verstehen nicht was dagegen spricht. In vielen hundert Gemeinden wird flächendeckend versucht zu kastrieren, in Österreich besteht die Kastrationspflicht generell.

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Tierheim Mayen u.U. e.V., Rheinland-Pfalz

Wir möchten ein neues Hundehaus errichten!

„Es kommt in der Welt vor allem auf die Helfer an – und auf die Helfer der Helfer.“ (Albert Schweitzer)

Mit der Planung eines neuen, hellen und modernen Hundehauses sind wir unserem Traum ein Stückchen näher gerückt. Helfen Sie uns, diesen Traum zu verwirklichen, und spenden Sie für ein neues Heim für vier Pfoten. Ein Bericht von Kristina Wagner

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Im Tierheim Mayen soll in naher Zukunft ein neues Heim für vier Pfoten geschaffen werden. Gemeinsam mit den Architekten vonCanal wurde ein Konzept entwickelt, welches den Neubau eines modernen, lichtdurchfluteten Hundehauses umfasst. Der neue Hundebereich erstreckt sich in der Form eines längsförmigen Anbaus über die weitläufige Grünfläche im Osten des Tierheims. Die Neuplanung umfasst einen weitläufigen Außenbereich für die Hunde, um ihnen den nötigen Auslauf garantieren zu können. Das neugeplante Hundehaus wird von diesem Außenbereich weitläufig umfasst. Das alte Hundehaus Unser Hundehaus wurde Anfang der 1980er Jahre errichtet und ist mittlerweile vom Dach bis hin zu den Fliesen marode. Aufgrund dessen soll es im Zuge eines kompletten Abrisses neu errichtet werden und fortan eine moderne, artgerechte und helle Unterbringung für unsere Hunde sein. Das ist unser Traum, den es zu verwirklichen gilt. Auf den folgenden Fotos soll Ihnen der jetzige Zustand des Hundehauses nähergebracht sowie die Dringlichkeit eines Neubaus aufgezeigt werden. Abgeplatzte Fliesen und abgesplitterte Betonstücke bergen nicht unerhebliche Gefahren für unsere Hunde, die tagtäglich den Innen- und Außenbereich nutzen. Zusätzlich fehlt eine ausreichende Wärmedämmung, sodass im Winter der Innenbereich dauerhaft beheizt

werden muss, was natürlich hohe Heizkosten entstehen lässt. Derzeit wird jeder Winkel des Hundehauses als Stauraum für Weidenkörbe der Katzen, Leinen, Geschirre und Spielzeug der Hunde, Körbchen und Kissen sowie für diverse Putzutensilien genutzt, was sich beim Neubau ändern soll. Es sollen neben acht lichtdurchfluteten Hundezimmern, einem Mutter- und Welpenzimmer, zwei Quarantänezimmern auch eine Futterküche und ein Lager entstehen, wo diverse, momentan in den Hundezwingern gelagerte Utensilien, ihren Platz finden. Diese Bilder machen deutlich, dass die Entstehung eines neuen Hundehauses dringlich und nicht weiter aufzuschieben ist. Wir möchten unseren Hunden für die Zeit, die sie bei uns verbringen müssen, eine Schlaf- und Wohnstätte bieten, die ihnen genügend Rückzugsmöglichkeiten sowie einen ausreichenden Auslauf auf den angrenzenden Grünflächen. Nur gemeinsam können wir es schaffen! Helfen Sie uns dabei, unseren Traum eines neuen, modernen, hellen und freundlichen Hundehauses zu verwirklichen.

Insgesamt sollen entstehen: Acht Hundezimmer für die Unterbringung von je max. 2-3 Hunden

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1 Mutter- und Welpenzimmer 2 Quarantänezimmer Lager Hundebad Futterküche Büro Schleuse

Unterstützen Sie uns mit einer Spende. Tierschutzverein Mayen und Umgebung e. V. Verwendungszweck: Neubau Hundehaus Bank: Kreissparkasse Mayen Kontonummer: 24554 Bankleitzahl: 57650010 IBAN: DE73 5765 0010 0000 0245 54 Der Tierschutzverein Mayen u.U. e.V. ist als gemeinnützig anerkannt und kann Spendenbescheinigungen für das Finanzamt ausstellen.

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Wullis wunderbare Tierheim Mayen-Welt

Hallo,

Zum zweiten Mal habe ich nun das hier ist wieder höchste Vergnügen hier ein paar große euer Wulli. Kleinigkeiten aus dem kleinen, aber feinen Tierheim in der Eifel zu berichten. Wer die letzte Ausgabe von „mensch und tier“ verpasst hat und mit mir nichts anzufangen weiß: Ich bin der Wulli. Ein Beagle-Basset-Bernhardiner-Mix im smarten Alter von elf Jahren. Geboren in Spanien lebte ich sechs Jahre dort in einem Heim, unter nicht so angenehmen Bedingungen. Dann kam ich nach Mayen ins Tierheim, und dort fand ich die Liebe meines Lebens. Die Tierheimleiterin nämlich. Die hat sich genauso verknallt in mich, wie ich in sie, und seit 2001 sind wir ein wunderbares Team. Ein Bericht von Wulli Ihr könnt euch vorstellen, dass es viele sehr traurige Dinge gibt, die man verkraften muss, aber auch sehr schöne und lustige Dinge. Lustig ist es (für mich jedenfalls), wenn ich nach einer Diebestour erfolgreich war. Vor zwei Wochen z.B. hat ein lieber Stammgassigänger einen ofenfrischen Streuselkuchen für unsere Damen, die Dienst hatten, mitgebracht. Alleine der Duft bewirkte, dass sich meine Kinnwasserbildung auf das höchste Niveau begab. Kurz überlegte ich, welche Meisterdiebtaktik ich anwenden sollte, um an dieses schmackhafte Streuselteil heranzukommen, das hinten auf der Anrichte in der Küche stand. Meine Damen wissen, dass vor mir fast nichts sicher ist, wenn mal etwas Leckeres in meinen Fokus gerät, und so passten sie auf, wie ein Schießhund, dass ich nicht alleine in der Küche war. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich für den Trick „müde stellen“. Ich setzte mich also mitten in die Küche, schaute die Mitarbeiterin, die gerade das Futter für die Katzen zurecht machte, mit meinen Bernhardineraugen müde an und gähnte so herzhaft, dass mir ein Großteil des angesammelten Kinnwassers aus dem Maul blubberte. „Du Ferkel, Wulli!“, rief Susanne und verwies mich in den Schlafkorb in der Ecke der Küche. „Wenn du müde bist, geh in das Bett und schlaf eine Runde“.

Gesagt, getan. Träge schlich ich zum Korb, ließ mich in die dicke Decke plumpsen und tat so, als ob ich sofort und tief schlafen würde. Ich schnarchte sogar, was auch zu meinem Plan gehörte und meine Mitarbeiterinnen Kristina und Susanne in Sicherheit wiegen sollte. Hin und wieder blinzelte ich, nahm schmackhaften Streuselkuchen und Mitarbeiterinnen in unerkannten Augenschein und wartete geduldig auf die Gunst der Sekunde. „Wir füttern noch die Katzen, und dann trinken wir eine Tasse Kaffee und essen ein Stück Kuchen“, meinte Kristina, reichte Susanne zwei befüllte Tellerchen, nahm selbst zwei, warf noch einen Blick auf mich, den schlafenden Wulli, nickten

sich zufrieden zu und verschwanden in Katzenzimmer 2 und 3, um den Samtpfötchen ihre Mahlzeit zu reichen. So! Genau, aber obergenau auf diesen Moment hat der Meisterdieb gewartet! Wie ein Blitz sprang ich hellwach aus dem Korb, Anlauf... Vorderbeine mit Schwung auf die Anrichte... Hinterbeine auf die Zehenspitzen, Wullihals so lang wie möglich machen, Wullizunge als Streuselkuchenangel benutzen und schwupps, lag der ganze Kuchen auf dem Küchenboden. Halleluja! Mein großes Bernhardinermaul brauchte nur viermal zuzubeißen und schon war der ganze Kuchen vertilgt. Bis auf ein paar verräterische Krümel, die in der ganzen Küche verteilt waren. Leider hatte ich nicht gehört, dass inzwischen Kristina und Susanne wieder aus den Katzenzimmern heraus waren und schon hörte ich ein großes Donnerwetter. „Wuuulliii!“ Dieser aufbrausende Schlachtruf ertönt immer, wenn ich einen erfolgreichen Diebeszug hinter mir habe. Ich werde dann immer aufs Gröbste beschimpft, was ich als eine Unverschämtheit einem Tierheimbürochef gegenüber ansehe. „Wuuulliii, was hast du denn schon wieder angestellt! Unser schöner Streuselkuchen. Der war nicht für dich gedacht!“ Ich kenne ja mittlerweile die Schimpfattacken und nehme sie

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Wullis wunderbare Tierheim Mayen-Welt

Herrlich, hat das gut geschmeckt!

gelassen hin. Die Hauptsache: Der Kuchen war in meinem Magen. Oh, hat der geschmeckt! Das war nur ein einziges Beispiel eines Siegeszuges. Immer wieder fallen meine Damen auf meine Tricks herein und ich kann was mopsen, was gar nicht für mich bestimmt war. Herrlich! Weniger herrlich sind einige Tierschicksale, die wir in den letzten Tagen wieder einmal erleben mussten. Rückgabetiere. Wisst ihr was das heißt? Rückgabetiere. Das Wort alleine ist schon so negativ behaftet, dass man es am liebsten aus dem Vokabular streichen würde. Drei dieser armen Socken möchte ich heute mal vorstellen. Da ist zum einen die hübsche „Schnurri“. Sie wurde vor sechs Jahren als KatSchnurri

zenkind vermittelt und alles war gut. Sie lebte glücklich und zufrieden in ihrem Zuhause bis ein Menschenkind zur Welt kam. Da durfte Schnurri nicht mehr bleiben. Sie wurde zurück zu uns ins Tierheim gebracht und verstand natürlich die Welt nicht mehr. Zwei weitere arme Mäuse sind „Jessy“ und „Gini“. Bei den beiden bricht es mir fast das große Wulliherz. Auch Rückgabetiere. Gini ist eine superliebe Mischlingshündin, die im September 2008 von uns vermittelt wurde. Damals war sie gerade mal vier Monate alt. Nun ist sie acht Jahre alt und musste wieder zu uns zurück, weil ihr Besitzer eine neue Wohnung

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sie meist kurz, fällt aber dann auch ganz schnell wieder in ihre tiefe Traurigkeit zurück. Sie trauert um ihr Herrchen, das sie und ihre Freundin nicht mit in die neue Wohnung nehmen konnte.

bezog, in die sie nicht mit durfte. Ihre Leidensgenossin „Jessy“ hat es auch erwischt. Die Rottihündin war auch gerade mal vier Monate alt, als sie 2007 vermittelt wurde. Sie kam als Zweithund zu Gini, und die beiden wurden beste Freundinnen. All die Jahre lebten sie zusammen und zusammen mussten sie nun auch wieder ins Tierheim zurück. Die ersten Tage waren gar nicht so schlimm für sie. Sie meinten bestimmt, dass sie bei uns in Ferien seien und ihr Herrchen sie bald wieder abholen würde. Aber Pustekuchen. Sie konnten nicht in ihr altes Leben zurück. Während Gini etwas Abwechslung hat, weil sie täglich viel und lange spazieren geführt wird, leidet Jessy wirkliche Seelenqualen. Das gutmütige Rottweilermädchen ist leider viel zu fett gefüttert worden und kann momentan nur kurze Strecken gehen. Ich nenne sie immer „mein kleines Plümo“. Dann lächelt

Jessy und Gini

Nun weiß ich ja, was es bedeutet, in einem Tierheim wohnen zu müssen. Und deshalb hoffe ich sehr, dass Gini und Jessy nicht allzu lange bei uns in Mayen sein müssen. Es blutet mir echt mein großes WulliHerz, wenn ich abends nach Hause fahre und die beiden Leidensgenossinnen ganz eng aneinander gekuschelt zurücklassen muss. Sie weinen nicht. Sie leiden leise, und das ist noch viel schlimmer, als wenn sie mal ihre Trauer von der Seele schreien würden. Ich habe Jessy und Gini mein WulliEhrenwort gegeben, alles mir Mögliche zu tun, um ihnen zu helfen und dazu gehören nun auch diese Zeilen. Wie oberwunderbar wäre es, wenn eine Leserin oder Leser sich in die beiden verlieben würde! Gini und Jessy sind durch und durch Liebe. Trennen werden wir sie auf keinen Fall, denn die beiden gehören zusammen wie Wulli und Schweineohren. Apropos Schweineohren. Ich höre gerade in der Küche wieder etwas rascheln. Und zwar sehr verheißungsvoll. So werde ich mich mal wieder in den Korb pflanzen, so tun als ob ich schlafe, und vielleicht kann ich dann im geeigneten Moment wieder etwas Schmackhaftes stehlen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen wunderschönen A ltweibersom mer, und vielleicht kommt ihr uns ja mal in unserem Tierheim besuchen. Ich würde euch auch höchstpersönlich begrüßen, euer Meisterdieb und Alleskümmerer aus Mayen, euer Wulli


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Tierhuus Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein

Baby Seehund gerettet Auch wenn wir uns jedes Jahr aufs Neue wünschen, dass alle Robben in ihrer natürlichen Umgebung groß und alt werden, freuen wir uns, wenn wir einem Tier in Not helfen können. Nun passierte es auch wieder auf Föhr bzw. an Föhrs Küsten, der erste Heuler wurde dort gemeldet und das Robbenzentrum Föhr alarmiert. Ein Bericht von Janine Bahr

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Die junge Robbe war eindeutig ein Heuler, also ein neugeborener Seehund, der von seiner Mutter getrennt wurde. In fast allen Fällen hier im Wattenmeer werden diese Trennungen von Heuler und Muttertier vom Menschen verursacht, durch Störungen an den Sandbänken, wo die Mütter mit den Jungtieren ruhen und säugen. Immer wieder fahren Ausflugsschiffe und auch kleine Privatboote zu nah an diese Bänke, oder lassen sich sogar auf „Mutterbänken“ trocken fallen, und die Tiere verlassen aus Angst den so wichtigen Ruhe und Sonnenplatz. Dabei reicht eine hektische Flucht ins Wasser und das Seehundbaby wird durch die Strömung weggetrieben, und der lebenswichtige Kontakt zur geht verloren! Nur ganz wenige Heuler erreichen das rettende Festland lebend, und nur ein kleiner Teil wird dann noch lebend gefunden. Ein Unding, dass es in der Wurfzeit keine schärferen Kontrollen im Nationalpark Wattenmeer gibt. Wir appellieren an alle Schiffsführer und auch an die Touristen, darauf zu achten, dass die Tiere in Ruhe auf ihrem Rastplatz auf der Sandbank ungestört bleiben. Wenn auch nur ein Tier aufgeschreckt wird und die Bank aus Angst verlässt, ist man eindeutig zu nah am Geschehen. Schnell ist ein Heuler verloren und eine Mutter sucht ihr Kind, in der Regel ohne Chance, dieses wieder zu finden. Besser ist es, einen weiten Abstand zu halten und die Tiere mit dem Fernglas in ihrem natürlichen Lebensraum ohne Störung zu beobachten! Das macht auch viel Freude, und es ist ein gutes Gefühl, nicht gestört zu haben.

Geretteter Heuler

Übrigens ist der erste Heuler der Saison im Robbenzentrum Föhr ein kleines Mädchen, heißt „Carolin“ und war gerade mal ein paar Tage alt als sie gefunden wurde. Sie hat sich inzwischen schon etwas erholt. Gottesdienst für Mensch und Tier Mitte Juli öffnete das Robbenzentrum und Tierhuus Insel Föhr seine Pforten und lud alle Interessierten zu Kaffee und Kuchen ein, die Kinder zu Stockbrotgrillen, Basteln, Ponyreiten usw. und vielen Tierschutzinformationen. Traditionell gab es zu Beginn der Feierlichkeiten einen Gottesdienst für Mensch und Tier, die zahlreich vertreten waren. Zum zweiten Mal begrüßten die beiden Vereinsvorsitzenden André van Gemmert und Janine Bahr Pastor Edwin BeckerWichmann, der den Gottesdienst leitete. Vor vielen Jahren wurde die Reihe des „Tier-Gottesdienstes“ gemeinsam mit Pastor Jörg Weißbach, damals noch im Pastoratsgarten, gegründet, jedes Jahr weitergeführt und ausgebaut. Inzwischen finden die Gottesdienste auf den Wiesen direkt vor dem Robbenzentrum Föhr statt. Die Themen des diesjährigen Gottesdienstes, der in Anwesenheit von Hund, Ziege, Pferd, Ente, Gans und sogar einer kleinen Schildkröte gehalten wurde, waren passender Weise das Leben und die Lehre von Franziskus von Assisi. Dieser predigte, dass der Mensch die Natur und besonders alle Geschöpfe bewahren und ihnen Schutz und Hilfe zukommen lassen sollte.

Franziskus gilt als Schutzpatron auch der Tiere und hat sich besonders für ein friedliches Miteinander zwischen Mensch und Tier eingesetzt. Nachdem Janine und André kurz über die Arbeit von Tierhuus und Robbenzentrum sowie ihre Ziele und der ethischen Verpflichtung allen Tieren Groß und Klein gegenüber berichtet hatten, predigte Pastor Becker Becker-Wichmann von dem Wirken und den Glauben von Franziskus von Assisi. Nachdem alle von ihren Tieren und ihrer Verbindung zu ihnen erzählen konnten und viel gesungen wurde, wurden alle Geschöpfe, Mensch und Tier, gesegnet, und es ging mit Kaffee, Kuchen, Tierschutzinfos und vielen Aktivitäten in den Nachmittag.

Am Tag der offenen Tür

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Wildvogel-Pflegestation in Kirchwald, Rheinland-Pfalz

Sommerfest 2016

Am 26.06.2016 öffnete die Wildvogel-Pflegestation morgens um 11 Uhr ihre Türen zum Tag der offenen Tür. Seit drei Jahren lädt die Station am letzten Sonntag im Monat Juni zum Sommerfest ein. So viele Besucher wie in diesem Jahr fanden noch nie ihren Weg nach Kirchwald. Unsere große Tombola mit über 750 tollen Preisen war nach vier Stunden komplett geleert, und auch von den vielen Kuchen blieb nichts übrig. Ein Bericht von Dr. Anja Baronetzky-Mercier

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Nach den extrem unbeständigen, regnerischen Tagen in der Woche vor dem Sommerfest, meinte es das Wetter an dem Sonntag gut mit der Station. Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein erschienen die ersten interessierten Besucher schon kurz vor 11 Uhr. Halbstündlich führten die Stationsleiterin Andrea Friebe und der stellvertreten-

de Stationsleiter Phillip Lang durch die Volieren und die Igelstation, erzählten Geschichten zu den einzelnen Patienten, über die Arbeit und die Aufgaben der Station und beantworteten die vielen Fragen der interessierten Besucher. Besonders faszinierten die freifliegenden Uhus in der großen Flugvoliere, die dort für ihre Rückkehr in die Frei-

Fütterung der Singvögel (Rotschwänzchen)

heit trainieren, oder auch die vielen kleinen Enten- und Gänseküken, die verwaist gefunden wurden und jetzt in der Station neue Geschwister gefunden haben und geschützt aufwachsen dürfen. Im Sommer herrschte Hochbetrieb in unserer Intensivstation. Stündlich wurden die Nestlinge, die

Die Führungen begannen bei Uhu-Ammenpaar Andy und Lena, die alle verwaisten Junguhus liebevoll betreuen.

Waldohreulen

Fütterung der fast selbstständigen Amseln, Drosseln und Stare

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Seit vielen Jahren wird unsere Station von aktion tier unterstützt. Auf dem Sommerfest begrüßte Klaus Dürr von aktion tier unsere 2. Vorsitzende Lilein Böhmer.


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teilweise noch so klein sind, dass sie in einer der Brutboxen sitzen, gefüttert. Die Fütterungsrunden wurden über eine Videokamera live auf eine Leinwand übertragen. So konnten die Besucher die Fütterungen hautnah erleben, ohne dass die Tiere unnötig gestresst wurden. Nicht nur junge Singvögel wie Zaunkönige, Meisen, Bachstelzen, Stieglitze,

Junge Waldkäuze in der Voliere

Rotschwänzchen oder auch Drosseln und Rabenkrähen, auch junge Steinkäuze, junge Turmfalken, einen junger Bussard, Waldkäuze und Waldohreulen, Spechte und Tauben bevölkern zurzeit die Intensivstation. Alle wollen versorgt werden, jeder benötigt spezielles Futter, und so staunten die Besucher nicht schlecht, als sie unsere Futterkammer und die

KURZ

Hühner in Privathaltung müssen gemeldet und geimpft seim

BÜNDIG

Hühnerhaltung im eigenen Garten wird immer beliebter

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Jeden Tag frische Eier. Wer will das nicht? Außerdem bringt eine illustre Hühnerschar eine gehörige Portion Ursprünglichkeit in unsere Gärten. Aus diesem Wunsch heraus halten immer mehr Privatpersonen Federvieh aller Couleur auf ihrem Grund und Boden. Doch aufgepasst – in Deutschland muss jedes Huhn der Behörde gemeldet und gegen die Newcastle-Krankheit geimpft sein. © Ursula Bauer

Damit das Veterinäramt Seuchenzüge nachverfolgen kann, muss die Hühnerhaltung beim Amt vom Besitzer angezeigt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob nur zwei Hühner oder gar 5.000 gehalten werden. Mindestens genauso wichtig zu wissen: In Deutschland besteht eine verbindliche Impfpflicht für Hühner. Der Besitzer muss anhand einer Bescheinigung, die von seinem Tierarzt ausgestellt wird, nachweisen können, dass er seine Tiere regelmäßig gegen die Newcastle-Krankheit impfen lässt.

Kühltruhen mit den ganzen verschiedenen Vorräten sahen. Da wir keinen hilfesuchenden Vogel abweisen, werden es jedes Jahr mehr Vögel, die wir zu versorgen haben. Über 2300 Wildvögel waren es im letzten Jahr, davon konnten über 1700 gesund wieder ausgewildert werden. Sie alle bekamen eine zweite Chance auf ein Leben in Freiheit.

Versäumt es der Tierhalter seine Vögel zu impfen, geht er ein hohes Risiko ein. Im Falle eines Krankheitsausbruches im Zusammenhang mit seinem ungeimpften Tierbestand können immense Verbindlichkeiten auf den jeweiligen Hühnerbesitzer zukommen. Er muss die Folgekosten für den Seuchenausbruch tragen. Soll das Hühnerglück also ungetrübt sein, dürfen die Anmeldung beim Veterinäramt und die Impfung durch einen Tierarzt nicht vergessen werden.

Die Newcastle-Krankheit (engl.: Newcastle Disease oder Pseudo Fowlpest) ist eine weltweit verbreitete, außerordentlich ansteckende und anzeigepflichtige Viruserkrankung der Vögel. Das Krankheitsbild erinnert an die Geflügelpest („Vogelgrippe“), daher wird die Newcastle-Krankheit in Fachkreisen auch als atypische Geflügelpest An der Newcastle Krankbezeichnet.

© L.Mahin

Blick in einen Brutkasten

heit verendetes Huhn

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+++ Pressespiegel +++

aus: General-Anzeiger Bonn, 15.05.2016 aus: Schaumburger Zeitung, 08.06.2016

aus: Siegener Zeitung, 06.05.2016

aus: tz München, 21.04.2016

aus: Badische Zeitung, 06.06.2016

aus: Münchner Merkur, 17.03.2016

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• Ausgabe 3/2016

aus: Schaumburger Nachrichten, 04.05.2016

aus: Schwäbische Zeitung, 12.03.2016

aus: Braunschweiger Zeitung, 13.05.2016


aus: Magdeburger Volksstimme, 13.05.2016

aus: Siegener Zeitung, 28.05.2016

aus: Neue Presse Laatzen, 04.03.2016

aus: General-Anzeiger Bonn, 04.06.2016

aus: Ruhr Nachrichten, 02.05.2016 Mitgliederjournal

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aktion tier macht Appetit

Kulinarisch-vegetarisch

it Chicorée Schiffchen m ns to u o r C n te r e h c u rä e g ktion und Balsamico Redu

Zubereitung:

Das Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und darin die Zwiebelwürfel glasig anschwitzen. Den Balsamicoessig, den Zucker, eine Prise Salz und etwas Pfeffer dazugeben und alles bei hoher Temperatur 5-8 Minuten reduzieren lassen, bis etwa zwei Drittel der Flüssigkeit verdunstet sind. Dabei gut lüften, der verdampfende Essig brennt leicht in den Augen. Darauf achten, dass nicht zu viel Flüssigkeit verdampft, um ein Anbrennen oder zu starkes Karamellisieren zu vermeiden. Die Reduktion ist in warmem Zustand immer flüssiger als in kaltem. Je kleiner und gleichmäßiger die Kochbläschen werden, desto weniger Flüssigkeit ist vorhanden. Zur Probe etwas Reduktion auf einen kalten Teller geben. Bleibt die Reduktion „stehen“, ist sie fertig. Dann die Pfanne vom Herd nehmen. In einer anderen Pfanne das Bratöl erhitzen und darin die Tofu Würfel bei hoher Temperatur etwa 10 Minuten knusprig und goldgelb braten. Die Würfel sollten außen kross und innen saftig sein. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Von den Chicoréeköpfen zehn große Blätter abziehen und die Bruchkanten sauber abschneiden. Die Chicorée Schiffchen auf zwei Teller Zutaten für 2 Personen: verteilen und mit je zwei Spinatblättern sowie ein paar Avocado- und Birnenwürfeln füllen. 6 EL Olivenöl Alles mit etwas Balsamico Reduktion beträufeln. 1 rote Zwiebel fein gewürfelt Zum Schluss jedes Schiffchen mit Tofuwürfeln auffüllen. 500 ml dunkler Balsamicoessig Die restlichen Birnenwürfel und Tofu-Croutons dekorativ neben den Schiffchen auf den Tellern anrichten und ebenfalls mit der Reduktion 2 EL Roh Rohrzucker beträufeln. Meersalz Pfeffer aus der Mühle Variation 1: Die Birne kann durch Apfel, Aprikose, Trauben oder Kirschen 16 EL Bratöl ersetzt werden. Anstelle des Spinats schmecken auch Rucola, Feldsalat, 400 g Räuchertofu fein gewürfelt Basilikum oder Asia-Salate, anstelle des Chicorées kann man auch Ra4 Köpfe Chicorée dicchio Blätter verwenden. 40 Blätter junger Spinat 2 reife Avocado fein gewürfelt Variation 2: Als Ersatz für den Tofu eignen sich geröstete Nüsse, 2 reife Birnen fein gewürfelt Tempeh-Würfel oder Croutons aus Brot, in Olivenöl mit Knoblauch knusprig gebraten und mit Salz und Chili abgeschmeckt. © Christian Verlag/Hansi Heckmair

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© Christian Verlag/Hansi Heckmair

Die Temperaturen sind noch immer sehr angenehm, doch die Pilzsaison hat angefangen, und die Lust auf eine etwas deftigere Küche nimmt zu. Probieren Sie unsere Auswahl an diesmal rein veganen Rezepten, und genießen Sie letzten Spätsommerabende und beginnenden Herbst. Viel Spaß beim Nachkochen wünscht Alexandra Pfitzmann (geb. Diezemann)


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hen c u k n n a f p is a M Gefüllte mit Pilzragout Die frischen Maiskörner gar kochen oder die Dosenkörner abtropfen lassen. Mehl, Sojamehl und Wasser glatt rühren, Maiskörner und Estragon beigeben und alles im Mixer fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, eventuell etwas Wasser dazugeben (der Teig sollte ziemlich dick sein). Das Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und vier Pfannkuchen ausbacken. Für das Pilzragout in einer zweiten Pfanne das Öl erhitzen, Schalotten, Paprika und Knoblauch andünsten, die Zutaten für 4 Personen: Pilze dazugeben. Alles kurz braten (falls man 500 g Maiskörner frisch oder aus Kräuterseitlinge verwender Dose det, eine etwas längere 80 g Mehl Bratzeit einrechnen), dann die Kräuter und die Toggf. 2 EL Sojamehl zusammen mit matenwürfel darunter mi2-4 Wasser schen, mit Salz und Pfeffer frischer Estragon abschmecken. Salz und Pfeffer aus der Mühle Muskatnuss Die Maispfannkuchen mit 3 EL Rapsöl, z. B. Teutoburger Pilzragout füllen und halb Raps-Kernöl mit Buttergeschmack einschlagen. Mit einigen bedarfsweise etwas Wasser frischen Kräutern garniert

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Thymian ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütengewächse. Einige Arten und ihre Sorten sind Heil- und Gewürzpflanzen, am bekanntesten ist der Echte Thymian.

Estragon (Artemisia dracunculus) ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und nahe mit dem Wermut verwandt. Durch ihr leichtes Anis-Aroma sind die Blätter eine delikate Würze.

© spline_x – Fotolia.com

servieren.

© Teutoburger Ölmühle GmbH.

Zubereitung:

Pilzragout:

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5 EL Rapsöl z. B. Teutoburger Raps-Kernöl mit Buttergeschmack 2 Schalotten gehackt 2 Knoblauchzehen gehackt 400 g Pilze grob gewürfelt z. B. Champignons, Pfifferlinge, Steinchampignons, Austernpilze 2 Tomaten geschält, entkernt, gewürfelt (frisch oder aus der Dose) 1 Bund Schnittlauch 1 EL grob gehacktes Basilikum und Thymian Kräuter zum Garnieren beiseitelegen Salz und Pfeffer 1 in gelbe Paprika Rauten geschnitten

Die vegane Kochschule von Sebastian Copien / Fotos: Hansi Heckmair

Auf diese vegane Kochschule haben alle gewartet, die sich für eine raffinierte Küche und gesundes Essen interessieren. In der großen Warenkunde werden alle veganen Produkte vorgestellt. Veganes Kochen mit Pfiff erlernt man mit bebilderten Schritt-Anleitungen und vielen Tipps. Mit 50 Basisrezepten, 150 saisonalen Rezepten, einem Saisonkalender zum Aufhängen und Gemüseporträts ist das Kochbuch ein Grundlagenwerk, das in keiner Küche fehlen darf! Erschienen 2015 256 Seiten, geb. Gewicht: 1480g ISBN: 978-3-8624-4694-0 29,99 EUR

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Geschenke für den Tierschutz! T-Shirt: nur 8,95 EUR, Sweat-Shirt: nur 14,95 EUR (grau mit Aufdruck des Logos von aktion tier – menschen für tiere e.V., vorne und hinten, 70 % Baumwolle, 30 % Polyester)

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Für unsere Leseratten

Hilfe, mein Hund ist in der Pubertät! Entspannt durch wilde Zeiten.

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Wenn der Hund zum Teenie wird – eine stürmische Phase gelassen meistern: Die Gefühle fahren Achterbahn, Gehorsam wird zum Fremdwort, die guten Manieren sind vergessen – das hört sich sehr nach Kindern in der Pubertät an. Doch die Rede ist hier von Teenie-Hunden. Ihre Besitzer am Rande des Nervenzusammenbruchs können jedoch endlich aufatmen, denn die Rettung naht: Sophie Strodtbeck und Uwe Borchert erklären in dem GU Ratgeber „Hilfe, mein Hund ist in der Pubertät!“ wie Hundehalter die stürmische Zeit unbeschadet überstehen, und diese Phase möglichst harmonisch gestalten können. Die Pubertät ist auch beim Hund eine turbulente Zeit, in der Ärger programmiert scheint. Zudem ist es aber eine aufregende Zeit der Wandlung, in der aus noch unsicheren Hundekindern gefestigte Hundepersönlichkeiten werden. Sophie Strodtbeck und Uwe Borchert beschreiben anschaulich, wie sich diese Zeit auch als Chance nutzen lässt, mit einem einfühlsamen, aber konsequentem Umgang seinen vierbeinigen Zögling zu einem glücklichen und selbstbewussten Hund zu formen. Und so lässt sich mit liebevoller Führung auch eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung aufbauen. Die Autoren erklären genau, welche Veränderungen sich während der Pubertät in Gehirn und Körper des Junghundes vollziehen, welche Rolle die Hormone dabei

spielen und wie der Hund gerade tickt. Denn nur wer diese Vorgänge kennt, kann die veränderten Verhaltensweisen seines Hundes verstehen und angemessen reagieren. Natürlich dürfen auch wertvolle Erziehungstipps, Lösungsan-

Entwicklung des Junghundes sowie die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Nützliche Ernährungsund Pflegetipps run­den das Wissen sinnvoll ab. Nerven schonend durch die Pubertät – dank dieses Ratgebers ist das kein Problem! Die Autoren

sätze für die häufigsten Probleme und die Beantwortung der dringendsten Fragen, etwa zur Kastration, nicht fehlen. Sinnvolle Sportund Spielanregungen fördern die

Sophie Strodtbeck studierte Tiermedizin an der LMU München. Seit 2001 setzt sie sich intensiv mit dem Verhalten von Hunden auseinander und gibt ihr Wissen auf Vorträgen und Seminaren weiter. Gemeinsam mit Dr. Udo Gansloßer steht sie seit 2010 in Kooperation mit Tierärzten und Hundeschulen Hundehaltern zur Seite. 2010 gründeten sie die Beratungsplattform „Einzelfelle“. Mit dem Co- Autor Uwe Borchert betreibt sie die Seminaragentur „Canis seminaricus“. Uwe Borchert berät Menschen mit ihren Hunden und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Beziehung zwischen Vierbeinern und Hundehaltern, insbesondere in dem Bereich Kommuni­kation Mensch-Hund, Hund-Mensch. Gemeinsam mit Sophie Strodtbeck und fünf Hunden lebt er am Rande des Allgäus und gibt in Einzelstunden sowie Seminaren seine vielfältigen Erfahrungen an Hundebesitzer weiter.

Sophie Strodtbeck / Uwe Borcher

www.gu.de Reihe: GU Tier Spezial
 d-unzer.de www.graefe-un 224 Seiten, mit ca. 200 Farbfotos. Format: 17 x 23,5 cm, Hardcover
Preis: 19,99 EUR (D) / 20,60 EUR (A) / 28,90 sFr ISBN: 978-3-8338-3444-8

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Patentiere Liebe Tierfreunde, wie gewohnt an dieser Stelle präsentieren wir Ihnen diejenigen Tiere, die schon zu lange im Tierheim sind, als dass ein erneuter Umzug sinnvoll wäre. Viele Tiere erhalten regelmäßig nötige Medikamente und sind zum Teil auch in privaten Pflegestellen untergebracht, die den jeweiligen Tierschutzeinrichtungen angeschlossen sind. Die Versorgung der Tiere kostet natürlich viel Zeit und leider auch viel Geld. aktion tier unterstützt seine Partner – dennoch fehlt es an allen Ecken und Enden. Schauen Sie sich die nachfolgenden Tiere in Ruhe an und helfen Sie mit einer Patenschaft. Vielen Dank. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Patenschaft direkt an den jeweiligen aktion tier-Projektpartner. Eine Patenschaft ist keine Dauerverantwortung und kann jederzeit nach Wunsch widerrufen werden.

Tim von der Tierschutzinitiative Odenwald, Seite 75

Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Werder (Havel) • Tel.: 03327 42587 4Marlen, 6 J., kam als Straßenkatze in unser Heim und hat ihre Jungen zur Welt gebracht. Sie war zu unseren Mitarbeitern zutraulich und so kam sie nicht an ihre Futterstelle zurück, sondern wurde vermittelt. Leider erfolglos, denn sie versteckte sich in ihrem neuen Domizil sieben Monate lang im Keller. Der Zustand war unhaltbar. Marlen betrachtet wohl das Katzenheim mit den vertrauten Gesichtern und der vertrauten Umgebung als ihre Heimat, aus der sie nicht mehr weg möchte. Für Marlen suchen wir daher Unterstützung in Form einer Patenschaft.

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Patentiere

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Tierschutzverein Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970

5Spock wurde im Mai 2016 gefunden, und bis heute konnte der Besitzer nicht ermittelt werden. Er ließ sich anfangs überhaupt nicht anfassen, mittlerweile hat er etwas Vertrauen gefasst. Viele Dinge, wie z.B. tierärztliche Untersuchungen sind aber noch immer nicht möglich, um den kleinen Kerl nicht wieder zurückzuwerfen. Er scheint kein gutes Leben gehabt zu haben. Spock versteckt sich ständig unter seiner Decke und hat sich den kompletten Unterbauch, Innenschenkel usw. kahl geleckt. Wir tippten erst auf Futtermittelallergie, mittlerweile geht die Tendenz aber eher zu psychischen Problemen. Als wäre das noch nicht genug, kommt auch noch Taubheit hinzu. Wer mag eine Patenschaft für Spock übernehmen?

4Theo kam als Fundkater ins Tierheim. Er muss mal jemanden gehört haben, denn anfangs trug er ein Halsband, so die Aussage der Finder. Ein Auge war aufgrund einer Hornhautverletzung völlig zugeschwollen. Er bekam eine Nickhautschürze und Augentropfen, und wir müssen abwarten, wie sich das Auge entwickelt. Theo ist circa 2015 geboren und ist sehr lieb und verschmust. Bis zu seiner Vermittlung sucht der liebe Kater Paten, die uns bei seiner weiteren medizinischen Versorgung unterstützen können.

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 3Johara wurde einer Tierschützerin wegen ihres auffällig schlechten Zustands gemeldet. Sofort wurde sie beim Tierarzt vorgestellt, bekam eine Spritze und den Kommentar, dass sie, wenn es ihr am nächsten Tag nicht deutlich besser ginge, euthanasiert werden sollte. Gleichzeitig wurden wir um Unterstützung gebeten. Die TSI-Mitarbeiterin nahm Johara sofort mit und brachte sie noch zu einer anderen Tierärztin. Diese diagnostizierte eine vermutlich angeborene Ataxie (Schädigung des Nervensystems, und dadurch Störung der Bewegungskoordination) und sah keine Notwendigkeit, das Leben dieser Katze zu beenden. Diese Diagnose sollte Joharas Leben grundlegend verändern. Sie durfte in eine Pflegestelle der TSI einziehen, in der noch drei weitere behinderte Katzen leben, unter anderem der dreibeinige Kater Tinto. Dort legte sie deutlich an Gewicht zu und entwickelte sich prächtig. Natürlich wird sie immer eine „Wackelkatze“ bleiben, doch sie kann sich selbstständig fortbewegen, schafft es mittlerweile auch schon auf das Sofa und ist weitgehend stubenrein. Stets gut gelaunt wackelt sie durchs ganze Haus, auch Treppen sind kein Problem für sie, es dauert halt nur ein bisschen länger. Täglich lernt Johara dazu, erkundet die häusliche Umgebung und die gesicherte Terrasse und genießt ihre Zeit mit den Katzenkumpels. Damit Johara auf Dauer in ihrem Paradies bleiben kann, benötigt sie dringend Paten, die sich an den Futter- und Tierarztkosten beteiligen.

6Esmer, ca. 1 J., hat in seinem kurzen Leben noch nicht viel Schönes erlebt. Tierschützer fanden ihn in der Türkei mit gebrochenen Hinterläufen und Verwachsungen an den Füßen an einem Wasserloch auf einer Wiese. Vermutlich wurde der Hund als Welpe schwer misshandelt. Die Sehnen in den Beinen sind stark verkürzt, sodass er nur in gebückter Haltung laufen kann. Schmerzen hat er dabei nicht, denn er versucht mit den anderen Hunden, die mit ihm auf einem

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Patentiere

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Gnadenhof leben, zu toben und zu rennen. Leider ist eine Behandlung der Beine nicht mehr möglich. Der wunderschöne Kangal-Rüde hat ein sehr liebes Wesen, mag Kinder und Katzen und ist sehr verspielt. Er muss dreimal am Tag mit kleinen Portionen gefüttert werden, damit es nicht zu einer Magendrehung kommt. Da Esmer wahrscheinlich nur schwer oder überhaupt nicht zu vermitteln ist, suchen wir liebe Paten, die sich an den Unterhaltskosten beteiligen.


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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 3Esther, ca. 14 J., wurde vor vielen Jahren als hilfloser, abgemagerter und scheuer Hund von einer älteren Dame aufgenommen. Von nun an teilte sie sich ein Gehege mit etwa 120 anderen Vierbeinern. Dort verkroch sie sich, sobald sich Menschen näherten, sodass aus der jungen Hundedame fast unbemerkt eine alte Hündin wurde. Im April 2014 durfte sie zu einem von uns unterstützten Gnadenhof im Hunsrück ausreisen. Schon damals war der Innendruck beider Augen enorm hoch und das linke Auge bereits zerstört. Durch eine OP ließen sich auf dem rechten Auge zunächst wenigstens etwa 20 Prozent der Sehkraft erhalten. Im letzten Jahr erlitt Esther dann aber einen Augeninfarkt und ist seitdem blind. Mittlerweile kommt sie gut zurecht, solange in ihrer Umgebung nichts verändert wird. Wegen einer schweren Herzerkrankung benötigt sie außerdem zahlreiche Medikamente. Die arme Hündin hätte einen schönen Lebensabend auf ihrem Gnadenhof so sehr verdient! Welche Tierfreunde ermöglichen ihr den durch eine Patenschaft?

4Tim, ca. 8 J., fanden wir, als wir im Rahmen der Rimbacher Ferienspiele mit einer Schülergruppe unterwegs waren. Er hatte starken Katzenschnupfen und eine Verletzung am Auge. Der Katzenschnupfen ist chronisch geblieben und muss immer wieder ärztlich behandelt werden. Auch das Auge konnten wir leider nicht retten: Trotz einer Operation ist er darauf fast blind. Obwohl sich seine Betreuerin intensiv um ihn bemühte, wurde Tim nie ganz zahm. Er kennt die Katzenklappe und kommt zum Fressen ins Haus, lebt aber die meiste Zeit in der Pferdefutterkammer „seines“ Gnadenhofs. Wenn es ganz kalt oder nass ist, legt er sich auch mal im Haus auf die Couch oder vor den Kamin. Streicheln lässt er sich zwar, hochnehmen darf man ihn aber nicht. Auch kann es von einer auf die andere Minute passieren, dass er kratzt und beißt. Hin und wieder markiert er sein Revier im Haus, und er verträgt sich nur bedingt mit anderen Katzen. Seine Chancen, vermittelt zu werden, sind deshalb sehr schlecht. Nun suchen wir liebe Paten, die sich an den Tierarzt- und Futterkosten beteiligen.

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Katzenhilfe Rheine u.U. • 48429 Rheine • Tel.: 05971 71747

Kater 5Kalle tauchte plötzlich an einem Pferdestall auf – sicher wurde er dort ausgesetzt. Die Katzenhilfe nahm sich des überaus zutraulichen Tieres an; er wurde kastriert, tätowiert und gründlich tierärztlich gecheckt. Dabei stellte sich leider heraus, dass er Leukose positiv ist. Das erschwert seine Vermittlung ganz erheblich, und deshalb darf er in seiner Pflegestelle bleiben. Wer möchte Kalle mit einer Patenschaft unterstützen?

Näheres erfahren Sie bei:

Doris Bringe

Tel.: 05971-3410

Kater 4Teddy muss sich sehr lange draußen herumgetrieben haben. Seine Familie soll ausgezogen sein und ihn zurückgelassen haben. Er bemühte sich immer wieder eine Familie zu finden. Erst als sein Fell in einem sehr schlechten Zustand war, wurden tierliebe Menschen auf ihn aufmerksam und informierten die Katzenhilfe. Teddy ist ein alter und nierenkranker Kater und wird von seinem Pflegefrauchen sehr geliebt. Deshalb darf er seinen Lebensabend in der Pflegestelle verbringen. Wer möchte Teddy mit einer Patenschaft unterstützen?

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 9839944

Ansprechpartner für die Patenkatzen:

5Pandora, 9 J., ist seit fast 2 Jahren im Tierheim. Sie ist ängstlich und fürchtet sich noch sehr vor den Menschen. Pandora hat sich im Tierheim mit Kater Felix angefreundet und möchte mit ihm in ein neues Zuhause ziehen. Durch Felix ist Pandora auch den Menschen gegenüber schon etwas zugänglicher. Leider ist es sehr schwierig, für die beiden Katzen ein passendes Zuhause zu finden. Deshalb wünschen wir uns für Pandora liebe Paten, die sie bis zur Vermittlung unterstützen.

Claudia Stotz 0151-22811646 claudia@katzenhilfe-westerwald.de

4Stefan, 4 J., ist seit 4 Jahren im Tierheim. Er ist sehr scheu, fürchtet sich vor den Menschen und lässt sich nicht anfassen. Alle Versuche, Stefan zu vermitteln, sind bislang ohne Erfolg geblieben. Stefan braucht ein ruhiges Zuhause und Menschen, die ihn nicht überfordern. Er ist ein sehr sozialer Kater und orientiert sich an seinen Artgenossen. Deshalb sollte eine zutrauliche Erstkatze im neuen Zuhause nicht fehlen. Wir geben die Hoffnung nicht auf, für Stefan ein Zuhause zu finden. Bis es soweit ist, suchen wir liebe Paten, die Stefan unterstützen.

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Vermittlungstiere Liebe Tierfreunde, ein Haustier soll demnächst bei Ihnen Zuhause einziehen? Sie haben sich das genau überlegt und wissen wie viel Zeit und Geld eine Tierhaltung kostet? Gut. Dann schauen Sie bitte mit aller Aufmerksamkeit die nachfolgend vorgestellten Tiere an. Es muss nicht immer der Hund oder die Katze vom Züchter sein. Die Tierheime sind voll mit Tieren, die dringend ein endgültiges Zuhause suchen mit der richtigen Bezugsperson. Vielleicht sind das ja genau Sie? Geben Sie den Tieren eine Chance. Sie werden es Ihnen danken.

Scotch aus dem Tierheim Mayen, Seite 92.

Es besteht die Möglichkeit, dass Tiere, die hier vorgestellt werden, bereits vermittelt sind und dies redaktionell nicht mehr erfasst werden konnte. Die Einrichtung in Ihrer Nähe hilft Ihnen gern weiter. Bei Interesse an einem der Tiere wenden Sie sich bitte direkt an den dazugehörigen Projektpartner von aktion tier.

KIS Ruhr e.V. • 44849 Bochum • Tel.: 01520-3018917 (15-20 Uhr) 3Magic, Schildpatt, 4 J., Freigänger­ in, hat im Frühjahr 2013 drei Babys zur Welt gebracht. Teilen möchte sie ihr neues Zuhause nicht mit anderen Tieren; auf andere Katzen reagiert sie eher ängstlich. Kleine Kinder sind ihr zu unruhig und quirlig. Magic ist eine echte Persönlichkeit, die etwas Zeit braucht um eine enge Bindung zu Menschen aufzubauen. Sobald sie aber Vertrauen gefasst hat, ist sie eine treue Begleiterin ihrer Menschen und nimmt an deren Leben interessiert teil. Die klein gewachsene, bildschön gezeichnete Schildpattkatze braucht Freigang in einer ruhigen Wohngegend, kehrt aber nach kurzen Ausflügen gern wieder ins Warme zu ihren Lieben zurück. Magics neue Besitzer sollten im Idealfall schon etwas Katzenerfahrung haben. Die Hübsche ist kastriert, geimpft, gechipt und entwurmt. Während ihrer Schwangerschaft oder nach der Geburt ist sie am unteren Rücken verletzt worden. Sie bekommt deshalb dauerhaft 2 Medikamente (u.a. Zeel), die sie ohne Probleme einnimmt. Die Kosten belaufen sich monatlich auf ca. 15 Euro. Durch die Rückenverletzung ist sie nicht ganz so beweglich und agil wie andere Katzen in ihrem Alter. Soll das aber der Grund dafür sein, dass sie kein Zuhause findet?

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KIS Ruhr e.V. • 44849 Bochum • Tel.: 01520-3018917 (15-20 Uhr) 3Giulia wurde 2015 als Kitten auf der Straße gefun­ den. Die Hübsche ist super verträglich mit Hunden und anderen Katzen. Sie spielt mit Hunden als wäre sie selber einer. Generell ist Giulia sehr verspielt und super sozialisiert! In ihrem bisherigen Zuhause wurde sie nach einiger Zeit von einem Kater sehr stark ge­ mobbt und angegriffen, so dass sie leider nicht blei­ ben konnte. In ihrem neuen Heim sollte auf jeden Fall mindestens ein lieber Artgenosse sein, der aber nicht dominant sein darf. Verspielt sollte ihr neuer Freund/ Freundin auch sein, da sie eine kleine Wilde ist. Über hündische Gesellschaft würde sie sich auch freuen. Giulia ist zudem sehr verschmust bei Menschen; auch Fremden gegenüber ist sie sehr offen. Das kleine Schnütchen braucht nur kurze Zeit, um sich an neue Tiere, Menschen und Umgebung zu gewöhnen. Giulia ist gehörlos und hört es deshalb z.B. nicht, wenn sie etwas herunter wirft. Das müssen ihre neuen Men­ schen bei der Einrichtung der Wohnung wissen, um Gefahren vorzubeugen. Alle medizinischen Grundla­ gen sind erfüllt: kastriert, geimpft, gechipt, entwurmt und Blutcheck. Sie ist kerngesund! Da sie dem Alter entsprechend sehr aktiv ist, würde Giulia sich eine weitläufige Wohnung oder Haus wünschen, wo sie sich austoben kann. Gerne auch mit abgesichertem Balkon. Kinder ab 10 Jahre wären auch ok, insofern sie Verständnis dafür haben, dass Giulia z.B. nicht auf Zuruf kommt, da sie ja nicht hören kann.

4Garfield wurde vor knapp 2 Jahren von seinen Vorbesitzern, als diese aus dem Haus auszogen, einfach in einem Schuppen zurück gelassen. Er wurde seitdem von einem Nachbarn gefüttert. Er fand Aufnahme bei uns, nachdem sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte. Garfield, der ca. 2007 ge­ boren wurde, wurde erst einmal kastriert und gechipt; ein Blutbild ergab, dass er FiV-positiv ist. Ansonsten sind seine Werte gut! Garfield hat genug von seinem erzwungenen Leben als „Draußenkater“. Er ist mit Wohnungshal­ tung, gerne mit abgesichertem Balkon, vollkommen zufrieden. FiV ist nicht sein einziges Problem. Seine Gehörgänge sind fast komplett zugewuchert (Hyperplasie), so dass er sehr schlecht hört, oft einen Juckreiz und wohl auch Schmerzen verspürt. Eine Besserung trat durch eine Cortisongabe ein, die ein leichtes Abschwellen hervorrief, kombiniert mit einer Schmerztherapie (die Tabletten nimmt er gut – monatliche Kosten ca. 15 EUR). Dieses sollte auch so lange wie möglich fortgeführt werden, um ihm eine bessere Lebensqualität zu schenken. Garfield ist ein unheimlich freundlicher Kater, der jedem schnur­ rend begegnet. Er ist genügsam, liegt zufrieden in seiner Kratzbaumhöhle und ist ansons­ ten dankbar für jede Zuwendung. Sobald man sich zu ihm setzt, kommt er auf den Schoß und will nur gestrei­ chelt werden. Und das am liebsten rund um die Uhr. Das dankt er einem mit Dauerschnurren und Köpfchen geben. An wilden Spiel- und Tobeaktionen ist er nicht mehr inter­ essiert. An seiner Futterstelle hatte er sich anderen Katzen gegenüber nicht von der nettesten Seite gezeigt, was seiner fehlenden Kastration oder dem Dauerschmerz geschuldet sein könnte. Eine Zusammenführung würde also ein gewis­ ses Risiko darstellen, so dass er besser nur zu FiV-positiven Katzen vermittelt werden sollte. Aber wir glauben, dass er ohne kätzische Gesellschaft fast noch glücklicher wäre. Von daher suchen wir Leute, die ihm viel Zeit und einen freien Schoß mit gemütlichen Streichelstunden bieten könnten.

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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Werder (Havel) • Tel.: 03327 42587 Wir suchen Unterstützung für 3Bernd und 3Herkules. Beide sind 11 Jahre alt, haben Eigenschaften, wie man sie sich bei Katzen wünscht: zutraulich, anhänglich und sehr verschmust. Leider ignorieren sie Katzentoiletten, egal ob mit oder oh­ ne Haube, dreieckig oder viereckig, völlig. Aus diesem Grund findet sich für die bei­ den kein Interessent. Oder doch?

Bern d & Herk ules

6Anton Vermittlungs-Nr.:16.1.009, 6Benjamin Ver­ mittlungs-Nr.:16.1.011, 6Joey Vermittlungs-Nr.:16.1.12, sind kastriert und gechipt. Alle drei wurden im Februar 2015 auf einem Bauernhof geboren und mit ca. 100 weiteren Katzen mithilfe von aktion tier aus einer sehr schlechten Haltung befreit. Bedingt durch die schlechte Haltung und ohne medizinische Versorgung verlor Joey ein Auge, das andere ist getrübt. Joey hat damit kein

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Problem und ist sonst gesund und munter wie die bei­ den anderen. Alle drei reagieren noch ängstlich auf al­ les Fremde, lassen sich aber schon von ihren Pflegerin­ nen anfassen. Das Trio ist ein eingespieltes Team und sollte nach Möglichkeit zusammenbleiben. Joey braucht unbedingt die Gesellschaft entweder von Anton oder von Benjamin. Keiner aus dem Trio kann allein gehalten werden.


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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Werder (Havel) • Tel.: 03327 42587

5Bommel, Vermittlungs-Nr.: 16.1.004, 11 J., weibl., kastr., ist verwaist. Ihre ehemalige Besitzerin konnte sie alters­ bedingt nicht länger halten. Bommel ist sehr verschmust und sucht die Nähe von Menschen. Sie ist es gewöhnt allein umsorgt zu werden, und so sollte es nach Möglich­ keit wieder sein.

4Susi Vermittlungs-Nr.: 13.0.­, 3 J., hat das Licht der Welt in unserem Heim erblickt. Sie ist ängstlich, liebt aber ihre Art­ genossen und sollte daher ein mögliches neues Zuhause mit ei­ ner ruhigen Katze teilen, die ihr als Bezugsperson Halt gibt. Susi lebt in einem Zimmer mit Frei­ gehege. Um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, sollte ein ge­ sicherter Balkon vorhanden sein.

5Amy Vermittlungs-Nr.: 16.1.032, geb. 2011, 5Kira Ver­ mittlungs-Nr.: 16.1.033, geb. 2011, sind Abgabetiere, die ihr bisheriges Leben gemeinsam gemeistert haben, und so soll es auch bleiben. Beide sind verschmust und den Menschen zugewandt. Sie haben die Aufnahmeuntersu­ chungen in der Quarantänestation gut überstanden, sind gesund und munter und blicken ihrem neuen Lebensab­ schnitt hoffnungsfroh entgegen. Sie stammen aus einer Wohnungshaltung. Über ein Mehr an Freiheit (gesicherter Balkon, Terrasse oder Freigang) freut jede Katze.

Susi

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 3Senta, 14 J., wurde vor sieben Jahren an eine alleinstehende Dame vermittelt. Nun ist ihr Frauchen verstorben, und Senta muss auf ihre alten Tage in ein neues Zuhause umziehen. Leider fand sich bisher niemand, der bereit war, die Seniorin aufzunehmen. Deshalb ist sie zurzeit in einem Tierheim untergebracht, wo sie sehnsüchtig auf liebe Menschen wartet, bei denen sie einen schönen Le­ bensabend verbringen darf. Obwohl es ihr in den letzten Jahren sehr gut ging, hat sie ihre Vergangenheit noch nicht vergessen und ist Fremden gegenüber zunächst ziemlich ängstlich. Mit anderen Hunden kommt sie gut klar, mit Katzen hat sie keine Erfahrung. Senta ist ge­ sund und für ihr Alter noch richtig fit. Sie wünscht sich ein Zuhause mit kuscheli­ gem Körbchen, genießt aber auch die Spaziergänge mit ihren Menschen. Wer möchte die traurige Senta wieder glück­ lich machen?

4Jerry ist ein liebenswerter, ruhiger Collie-Rüde, der dringend nochmal ein für ihn passendes, neues Zuhause sucht. Er ist 13 Jahre alt, hat eine Schulterhöhe von 52 cm, ist geimpft und gechippt. Da ihm das Treppenstei­ gen mittlerweile Mühe macht, sollten im Haus möglichst keine vorhanden sein, die er ständig laufen müsste. An­ sonsten ist er noch sehr fit und geht noch gerne Gassi. Er ist mit seinen Artgenossen, Kindern und auch Katzen verträglich. Welche nette Familie oder auch ältere Men­ schen, die noch „gut zu Fuß“ sind, geben dem bildhüb­ schen Vierbeiner nochmal eine Chance?

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) Die nette und anschmiegsame 9-jähr. Hundedame 4Nika saß acht Jahre in einem kroatischen Tierheim, bis sie von Tierschützern dort rausgeholt wurde. Sie ist 60 cm groß, geimpft, sterilisiert und gechippt. Nika ist eine Seele von Hund, verschmust, verträg­ lich mit Artgenossen, auch mit größe­ ren Kindern hat sie keine Probleme. Sie ist noch sehr fit, läuft gerne und liebt es, sich im Garten aufzuhalten, der sehr wichtig für sie wäre. Wer möchte diese wunderbare Hündin mit dem „großen Herzen“ gerne kennen­ lernen und sie bis an ihr hoffentlich noch langes Lebensende begleiten?

3Cosmo, ca. 1 J., wurde im Alter von nur 8 Monaten von Tier­ freunden aus schlechter Haltung übernommen und sollte fortan ein schönes Hundeleben genießen. Doch bald stellte sich heraus, dass seine Hüften nicht in Ordnung waren. Mittlerweile hat er sich gut von einer schweren OP erholt und ist ein richtiges Powerpaket ge­ worden. Seine Hüften müssen aber zeitlebens geschont werden. Er wünscht sich deshalb einen ruhigen Haushalt mit wenigen Treppen. Ballspiele und andere Aktivitäten mit vielen Stoppbewegungen sind tabu. Zum Erhalt seiner Muskulatur braucht er gleichförmige Bewegungen, zum Beispiel langsam am Fahrrad laufen, entspann­ te Spaziergänge oder Schwimmen. Kinder und andere Hunde liebt er über alles, Katzen geht er eher aus dem Weg. Er ist sehr ge­ horsam, lernt schnell und gern und ist nur lieb – einfach ein toller Familienhund.

Anfragen bitte unter: 0700/0410-6666

(12 Cent/Minute aus dem dt. Festne tz)

oder: info@tsi-odenwald.de

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Tierschutzverein Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970 3Tia wird vom Pech verfolgt. Sie wurde vor 2,5 Jahren mit ihrer Schwester gemeinsam vermittelt. Aufgrund eines tragischen Unfalls ist ihre Schwester gestorben. Kurz danach trennten sich ihre Besitzer. Sie wurde an Bekannte weitergeben, die sich wiederum ein paar Monate später ebenfalls trennten. So kam sie zurück ins Tierheim und leidet. Tia wurde 2013 geboren und braucht sehr viel Aufmerksamkeit. Sie ist sehr verschmust und lieb und ge­ nießt jede Zuwendung. Bei ihren Vorbesitzern hat sie ausschließlich in der Wohnung gelebt. Leider hat Tia ein Blasenproblem und benötigt Spezialfut­ ter. Wir hoffen, dass sie schnell neue Besitzer findet.

Hey ihr da draußen... Ich bin‘s, der 4Ayuk. Man wählte mich aus, und ich soll stellvertretend für einige Katzenkinder stehen, die momentan im Tierheim auf neue Besitzer warten. Wir sind in allen Farben vertreten, und auch unsere Charaktere sind unterschiedlich. Von schüchtern bis su­ per aufdringlich und verschmust ist von allem was dabei. Leider gehö­ ren wir zur alljährlichen Katzenkinderflut, die jedes Jahr wie eine Lawine die Tierheime überrollt. Ich möchte mich mal kurz beschreiben. Gebo­ ren wurde ich Ende Mai 2015, und ich bin eine kleine Klette. Einfach ein kleiner Schatz. Gerne würde ich noch ein weiteres Katzenkind mit in mein neues Zuhause nehmen, ein erwachsener, junger Katzenkum­ pel wäre aber auch toll. Hab ich euer Interesse geweckt? Bis hoffentlich bald. Euer Ayuk.

3Chipo ist ein kastrierter Rattenbock, der vermutlich noch jung ist. Er sollte ursprüng­ lich als Schlangenfutter dienen, doch er hat­ te Glück und kam im Endeffekt im Rahmen einer Wohnungsräumung zu uns ins Tier­ heim. Chipo sucht ein neues Rudel. Noch ist er schüchtern. In welchem Rudel ist noch Platz für einen kastrierten Rattenbock?

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Tierschutzverein Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970 4Lucky, Hovawart-Labrador-MixRüde, 2,5 J., Schulterhöhe 65cm, Kastrationschip. Lucky sucht er­ fahrene, konsequente Hundehal­ ter. Sein bisheriges Leben ist ziem­lich planlos verlaufen, und er wurde wegen Schwangerschaft der Besitzerin und Überforderung abgegeben. Mit Frauen kommt er meist besser zurecht. Charakterlich schlägt der Hovawart sehr durch. Lucky ist territorial und toleriert fremde Menschen erstmal nicht. Mit Hündinnen kommt er meist klar, mit Rüden eher nicht. Lucky lernt schnell und wird sich in den richtigen Händen bestimmt positiv entwickeln.

4Jimmy, Französische-Bulldogge, Rüde, 7 J., kastr., ist leider schon durch mehrere Hände gegangen. Er ist mit Menschen superlieb und problemlos, wohl auch mit Kindern. Andere Tiere hingegen passen so gar nicht in sein Weltbild. Da er auch nicht lange fackelt und zulangt, muss er bis auf weiteres draußen mit Maulkorb geführt werden. Wir haben für ihn einen maßgefertig­ ten, sogenannten Kopfmaulkorb bestellt, da die Plattnasen mit den handels­ üblichen Modellen in der Regel nicht zu­ rechtkommen. Jimmy leidet sehr im Tier­ heim. Er ist ansons­ ten recht gehorsam.

5Lotte ist eine Fundkatze und wurde circa 2015 geboren. Sie präsentiert sich im Tierheim total freundlich und lieb. Ob sie mit Artgenossen verträg­ lich ist, konnten wir noch nicht testen. Lotte, wie sie von ihren Findern ge­ nannt wurde, ist Freigang gewohnt und so sollte sie ihn später auch wie­ der bekommen.

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 9839944 4Leo, 5 J., Freigänger, wurde im Tierheim abgegeben, weil er mit den Kindern in seinem Zuhause nicht zurecht kam. Er wurde bedrängt, fand keine Ruhe und reagierte entspre­ chend aggressiv auf die Kinder. Leo braucht katzenerfahrene Menschen, die seine Signale zu deuten wissen. Er lässt sich kuscheln, zeigt aber auch deutlich, wenn er genug gekuschelt hat. Seine Artgenossen mag Leo nicht, auch mit ihnen zeigt er sich überfordert und reagiert aggressiv, er möchte Einzelkater sein. Ein ruhiges Zuhause und Freigang werden Leo hoffent­ lich wieder glücklich machen.

Ansprechpartner für alle Vermittlungstiere:

Marlene Winter 0177-7889766 Sylvia Schmidt 0171-2725271 www.katzenhilfe-westerwald.de

Alle Katzen sind bei Vermittlung entwurmt, entfloht, an- und nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt.

3Larry, 2 J., Freigänger, war in den ersten Tagen im Tierheim etwas ängstlich. Nachdem er sich eingelebt und Vertrauen ge­ fasst hat, zeigt er sich super lieb und sehr verschmust. Larry ist menschenbezogen, ein Zuhause für sich alleine ist ihm sicher am Liebsten. Da Larry von draußen kommt, möchte er auch im neuen Zuhause wieder Freigang genie­ ßen.

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 9839944 4Nora, 1 J., Freigänger, hatte eine Ver­ letzung am Schwanz als sie ins Tier­ heim kam. Aufgrund dieser Verletzung musste ein großer Teil des Schwan­ zes amputiert werden. Nora ist kas­ triert und tätowiert. Die Tätowierung ist aber nicht mehr lesbar, ein Besit­ zer konnte nicht ausfindig gemacht werden. Nora ist eine liebe und ver­ schmuste Katze. Sie hat „Hummeln im Hintern“, ist neugierig und verspielt. Freigang ist deshalb für Nora ein Muss.

Nico

3Nico und 6Goldy, 2 J., Freigänger, stam­ men von einem Campingplatz. Die beiden waren noch Kitten, als sie ins Tierheim ka­ men. Mittlerweile sind sie 2 Jahre alt, wer­ den aber im Tierheim immer übersehen, weil sie sehr zurückhaltend und schüchtern sind. In einem liebevollen Zuhause werden Nico und Goldy hoffentlich bald ganz zu­ traulich werden. Die beiden Brüder werden nur gemeinsam vermittelt. Freigang sollte im neuen Zuhause möglich sein.

Goldy

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Tierheim Neustadt Aisch Verein e.V. • 91413 PLZ OrtNeustadt • Tel.: • Tel.: 09161 14232 3Ava, 3 J., ist eine freundliche und liebe Hündin. Sie geht gerne spazieren, hat Energie und schenkt viel Freude. Mit Artgenossen zeigt sie sich im Moment bei uns nicht sehr verträglich. Mit Men­ schen hat die Hundedame keine Probleme. Ava braucht noch et­ was Erziehung damit die Spaziergänge etwas entspannter werden, aber sie ist jetzt schon ein toller Begleiter. Sie ist eine hinreißende Fellnase mit der man sehr viel Spaß und Freude haben wird. Wir suchen nun ein liebes Zuhause für sie.

6Gretel und 6Gustav haben leider ihr Zuhause verloren als ihr Besitzer verstorben ist. Gretel (getigert) und Gustav (rot, Persermix) sind beide ca. 10 Jahre alt und am Anfang zu Frem­ den sehr schüchtern und ängstlich. Sie haben sich bei uns eini­ ge Tage verkrochen bis sie langsam zu uns Vertrauen gefasst haben. Jetzt sind beide richtig aufgetaut und begrüßen uns schnurrend und Beine umschmeichelnd. Sie kommen freiwillig auf uns zu und freuen sich wenn sie gestreichelt werden. Die beiden sind seit vielen Jahren zusammen und werden auch nur zusammen vermittelt. Wir suchen nun ein Zuhause wo sie ihre letzten Jahre verbringen können.

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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 3Leo ist ein ruhiger, gemütlicher 3jähriger Malteser-Rüde. Zwi­ schen den anderen wuseligen Hündchen fällt Leo manchmal gar nicht auf. Er läuft angenehm an der Lei­ ne, hört aber auch gut auf seinen Namen, weshalb er nach ei­ ner Eingewöhnung sicherlich auch gut frei laufen gelassen werden kann. Leo ist es gewohnt, andere Hunde um sich herum zu haben. Er orientiert sich gerne und gut an diesen. Besonders der Tod seiner früheren Begleiterin hat ihn schwer aus der Bahn geworfen, da er durch sie die Führung verloren hat. Er ist sehr verschmust und verspielt, fährt sehr gerne im Auto mit, kann aber auch einige Stunden alleine bleiben. Ebenso kann er mit Katzen zusammen leben und etwas ältere und ruhigere Kinder sind kein Problem. Die Grundkommandos sitzen gut und gegen eine kleine Belohnung hat er nichts auszusetzen. Im Tierheim zeigt sich Leo aus­ geglichen und verträglich seitdem er rund um die Uhr mit anderen Hunden zusammen sein darf. Er wirkt sehr viel zufriedener, was auch der Grund ist, warum er nur als (mindestens) Zweithund vermittelt wird. Für den weißen Schatz mit dem charmanten Lächeln wird ein ruhiges Zuhause mit engem Familienanschluss und Hundegesellschaft gesucht.

Hallo, mein Name ist 3Gustav. Ich bin ein 13 Jahre alter europäischer Kurzhaarkater. Im Mai 2016 musste ich in das Tier­ heim Beuern um­ ziehen, weil mein Besitzer meinet­ wegen Probleme mit seinem Vermieter bekommen hat. Ich bin ein sehr netter und verschmuster Freigänger. Für ein Leckerchen zwischendurch tue ich al­ lerdings so einiges. In meinem neuen Zuhau­ se dürfen auch andere Katzen leben. Ich habe damit keinerlei Probleme. Wenn Sie mich also als neues Familienmitglied in Ihr Herz schlie­ ßen möchten, dann besuchen Sie mich doch im Tierheim Beuern.

4Ghandi, der ca. 10jäh­ rige Bordercollie-Mix, ist nun schon eine Weile im Tierheim Beuern. Ghandi wurde einfach an einem Parkplatz an der Autobahn ausgesetzt. Sein ehema­ liger Halter konnte leider nicht ermittelt werden. Er hat sich etwas eingelebt, doch gerne ist er nicht im Tierheim. Er leidet sehr darunter, dass er hier nicht der Einzige ist und da­ durch nicht die Aufmerk­ samkeit bekommt, die er wohl gewohnt war. Ghandi ist verschmust und liebt es, gestreichelt zu werden, er schmiegt sich dann ganz dicht an. Wichtig ist zu er­ wähnen, dass Ghandi sein Futter verteidigt. Da er bereits einen Probetag bei Interessenten hatte, wissen wir, dass er das auch in seinem Zu­ hause machen wird und es nicht nur mit der stressigen Situation im Tierheim zu tun hat. Hier hat sich gezeigt, dass es speziell um sein Futter/ Futternapf geht. Ohne Probleme kann er z.B. mit am Essenstisch sitzen, wenn andere essen. Da zeigt er das Verhalten der Futterverteidigung nicht. Dies ist keine schöne Eigenschaft, aber mit Training, Vertrauensaufbau und einem immer gleichen Ablauf der Fütterung (bei uns wird er in sein Körbchen geschickt und muss dann auf die Freigabe des Futters warten) ist ein harmo­ nisches Zusammenleben möglich. Da er sonst in allen Lebenslagen den vorbildlichen Begleiter darstellt, hoffen wir, dass die Chance auf ein Leben in einem Zuhause nicht an diesem Problem schei­ tern wird. Vielleicht sind Sie es, die sein Schicksal zum Guten wen­ den und ihn sein Erlebnis vergessen lassen.

4Rebecca, Europäisch Kurzhaar, 7 J., befindet sich seit Oktober 2015 im Tierheim Beuern und hat schon so einiges erlebt. Nach ih­ rer Ankunft wurde sie gleich tierärztlich untersucht, und es musste eine schlimme Augenverletzung festgestellt werden. Die Diagnose ergab einen Tumor, der leider operabel entfernt werden musste. Nun ist Rebecca die einäugige Prinzessin im Tierheim, für die ein Zuhause mit Freigang gesucht wird. Noch ist sie etwas verschüch­ tert, da sie sich an die neue Umgebung, sowie die Situation mit nur einem Auge erst noch gewöhnen muss. Mit Einfühlungsvermö­ gen, Geduld und Zeit, wird sich das ändern. Schauen Sie doch ein­ mal im Tierheim Beu­ ern vorbei. Rebecca und das Team wür­ den sich freuen.

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Tierschutzverein Mayen u.U. e.V. • 56727 Mayen • Tel.: 02651 77438 3Angie, Perser, 6,5 J., weiblich/kastr., hundeund katzenverträglich. Es marschierte um die Mittagszeit ein Mann mit einer Transportbox in der rechten Hand ins Tierheim. Darin saß etwas Langhaariges, und wir ahnten schon, was passieren würde. Mit dem Satz „ich will eine Katze abgeben“ begrüßte er uns und stellte die Transportbox auf den Tresen. Aus Allergiegründen könne er Angie, eine bild­ hübsche Perserkatze, nicht mehr behalten. Normalerweise müssen wir die Menschen zunächst wegschicken und darum bitten, Ge­ duld zu haben. Doch uns tat Angie einfach leid, so abgeschoben zu werden. Wir konnten und wollten sie nicht mehr an diesem heißen Tag wegschicken, und so nahmen wir sie auf, obwohl wir nicht wirklich Platz hatten… Al­ les war binnen fünf Minuten geregelt, und der Mann zog wieder mit leeren Händen von dannen. Angie ist mit Hunden aufgewachsen, die komischerweise keine Allergie auslösten, und lebte bisher in reiner Wohnungshaltung. Obwohl der Mann sagte, dass sie mit spazieren ging, sodass wir sie gerne mit Freigang vermitteln möchten. Mit anderen Katzen hat sie übrigens überhaupt kein Problem. Sie würde gerne in Autos steigen und sei hin und wieder mit auf den Campingplatz gefahren. Rassebedingt hat Angie mit Blasensteinen zu kämpfen, die aber mit Spezialfutter gut in den Griff zu krie­ gen sind. Leider hat sie ihr Leben lang ausschließlich Trockenfutter erhalten, was die Bildung der Struvitsteine begünstigte. Nassfutter rührt sie keines an, was sich vielleicht mit der Zeit ändern kann, wenn man es ihr hin und wieder anbietet. Wir haben Angie schon fest in unser Herz geschlossen, da sie einfach anders ist. Nicht nur im Aussehen besonders, sondern auch ihr Charakter ist außergewöhnlich.

4Piesek, Podenco-Mix, 2 J., männlich/kastr., gut verträglich mit Rüden und Hündinnen, bedingt Jagdtrieb. Es gibt sie immer wieder. Sogenann­ te „Schattenhunde“, die meist mehrere Wochen, Monate, sogar Jahre in Tierheimen leben und einfach übersehen werden. So ein Schattenhund ist unser Piesek. Er hat es schwer bei uns. Menschen kommen und ge­ hen – ohne ihn auch eines Blickes zu würdigen. Schaut, was für ein toller Hund er ist. Sind es die zu groß geratenen Ohren? Die schmale Statue? Was macht ihn zum Schattenhund? Wir verstehen es einfach nicht…Oder ist es tatsächlich sein zu kurz geratenes Beinchen, was ein Stück über dem Boden baumelt, wenn er steht? Das kann es doch nicht sein… Das ist für ihn kein Handicap – nein! Das macht ihn doch zu einem individuellen Hund! Piesek ist ein absolut freundlicher Hund. Zu Erwach­ senen und Kindern. Er mag andere Artgenos­ sen, spielt mit ihnen, liegt mit ihnen gemein­ sam auf einem Bettchen. Zero war dabei sein liebster Kumpel, der auch bereits ein neues Zuhause gefunden hat. Nun ist Piesek wieder allein. Er sieht andere Hunde kommen und gehen. Nur er bleibt zurück. Er merkt es so langsam und resigniert, ist manchmal tieftrau­ rig. Seine Highlights sind die Gassigänger, die ihn zum Spazierengehen ausführen. Er geht mit in die Stadt, in Restaurants und verhält sich dort absolut unauffällig. Er liebt es, im Rudel spazieren zu gehen, auf dem Waldbo­ den nach Fährten zu schnüffeln und wie ein junges Reh Bocksprünge auf der Wiese zu machen. Piesek ist ein Traum. Wir lieben ihn, und ihr Menschen dort draußen würdet ihn auch lieben, wenn ihr ihm eine Chance gäbet.

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Tierschutzverein Mayen u.U. e.V. • 56727 Mayen • Tel.: 02651 77438 4Kimba, Border Collie-Labrador-Mix, 6 J., männlich/ kastr., bedingt verträglich. Heute melde ich mal selbst zu Wort, euer Kimba! Nicht, dass noch Falsches über mich hier veröffentlicht wird. Schließlich will ich ja auch mal meine eigene Familie finden. Zunächst möchte ich meinem Ärger Luft machen. Warum denken Gott und die Welt eigentlich, dass ich eine Hündin bin? Jeder, der zu uns ins Tierheim kommt, fragt: „Wo ist denn DIE Kimba?“. Ich bin DER Kimba, ein Rüde. Zwar kein vollständiger mehr, aber immer noch männlich oder heiße ich etwas Kimberley? Es gibt auch männliche „Kimbas“, und ich bin ein großer, stattlicher, schwarzer Rüde mit einer hübschen weißen, schwarz gepunkte­ ten und etwas krummen Nase. Aber das finden meine Menschenfreunde so süß an mir, wie sie immer sa­ gen… Nun gut, also ich bin DER Kimba, und ich habe heute Morgen einen Ausflug mit meiner Menschen­ freundin gemacht. Sie hatte gestern gesehen, dass ich nicht eingetragen bin zum Spazierengehen heute Nachmittag. Also hat sie sich überlegt, mit mir ein Ründchen in aller Frühe zu gehen. Also: Geschirr an, Leine dran und Schleppleine mitnehmen – ich möchte auch ein bisschen laufen. Schnell hat meine Menschenfreundin gemerkt, dass ich die Schleppleine so gut wie gar nicht nutze. Sie sagte, dass ich wie eine Eins neben ihr hergehen würde. Was hat sie denn schließlich auch von dem klügsten Hund im Tier­ heim Mayen erwartet? Dass ich wie der neue Chico ziehe, links und rechts laufe, gar nicht weiß, wo ich schnüffeln soll. Nein! ich gehe ganz souverän, setze meine Duftmarken und genieße die Zweisamkeit mit meiner Menschenfreundin. Wir gingen durch Wald und Wiesen und haben so einiges gesehen auf unserem Spaziergang. Was sie mir erst später erzählte war, dass direkt neben uns (ca. 5 m) ein Reh stand. Mitten im Feld und ich Volltrottel habe es natürlich nicht mit­ bekommen. Sie erzählte mir, dass sie leise pfiff, um auf uns aufmerksam zu machen, damit das noch junge Reh nicht in Panik flüchten musste. Erst als es weghüpfte, hatte ich den guten Duft in der Nase. Aber da war es schon zu spät und sie, an der Leine, schmunzelte. Danach tollten wir so richtig auf der Wiese. Das liebe ich. Dabei verteile ich gerne Küss­ chen und kuschele mich ganz eng an meine Menschenfreun­

de. Ich hab auch schon super gelernt. Die Grundkommandos hab ich voll drauf, bin sogar der Streber in der Hundeschule. Jetzt fragt ihr euch sicher, warum ich denn immer noch im Tierheim bin. Tja, das hat bestimmt mit meiner Vergangen­ heit zu tun. Bisher kannte ich nur ein und dieselbe Person, den gleichen winzigen Verschlag, in dem ich weggesperrt war und nichts anderes kannte. Im Tierheim lernte ich das wirkliche Leben kennen. Fremde Menschen, andere Hunde und neue Situationen, in denen ich mich noch zurechtfinden muss. Meine Freunde sagen, dass ich das ganz gut meiste­ re, aber dennoch ein souveränes Herrchen brauche, welches mich konsequent erzieht und mir die Unsicherheit nimmt. Ansonsten bin ich ein ganz dufter Typ, wage ich von mir selbst zu behaupten. Ich mag auch andere Hunde, es kommt aber immer darauf an, wie sie mir gesonnen sind. Hündin­ nen sind mir am allerliebsten. Aber ich muss noch lernen, dass ich mich nicht so rüpelhaft benehmen soll. Auf dem Nachhauseweg ins Tierheim, denn das ist im Moment noch mein Zuhause, genossen wir die warmen Sonnenstrahlen des Morgens, und meine Menschenfreundin sagte zu mir, dass sie mir ganz bald eigene Menschen wünscht, denen ich durch das Gesicht schlabbern kann.

4Pomelo, ca. 2-4 J., männlich/kastr., weiß-braun; 4Finchen, 4 J., weiblich, (weiß, schwarze Flecken) haben sich im Tierheim kennengelernt und direkt in­ einander verliebt. Finchen ist eine kleine Zicke und insgesamt ein dominantes Kaninchen, welches nicht in eine bestehende Kaninchengruppe vermittelt wer­ den konnte, sodass sie bei uns zunächst einzeln saß. Dann kam der hübsche, souveräne Pomelo, der ihr zeigte, wo es langgeht. Es wurde kurz geklärt, wie die Rangordnung aussieht, und dann lagen beide schon eng aneinander gekuschelt im Heu. Pomelo putzt seine Herzensdame und macht ihr täglich den Hof. Passieren kann aber nichts mehr, denn das Ka­ ninchenböckchen ist natürlich kastriert. Zurzeit leben beide in Außenhaltung, wobei wir uns wünschen würden, dass dies weitergeführt wird in einem groß­ zügigen, abenteuerlich gestalteten Gehege, was min­ destens 5qm groß sein sollte.

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Tierschutzverein Mayen u.U. e.V. • 56727 Mayen • Tel.: 02651 77438

Sheila

Mietzi

5Mietzi, EKH, 14 J., weiblich/kastr., und 5Sheila, EKH, 13 J., weiblich/kastr., sind ein liebenswertes Mutter-Tochter-Gespann, die bei uns abgegeben wurden, weil ihre Besitzer sich getrennt haben und der Mann nicht mehr ausreichend Zeit hatte, um sich um die beiden Katzendamen zu kümmern. Beide lebten bisher mit Kind und ei­ nem kleinen Hund zusammen, was gut harmonierte. Mietzi ist die Mutter von Sheila und die mutigere Katze, die sofort angelaufen kommt, sobald man ihr Katzenzim­ mer betritt. Sie genießt die Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten der Besucher und piepst zuckersüß vor sich hin aus lauter Wohlgefallen. Sheila ist zunächst etwas schüchtern und schaut vorsichtig aus ihrem Versteck, ihrem heißgeliebten Holzhäus­ chen mit kuscheliger Decke heraus. Dann kommt sie auch schon herausgesprungen und streicht um die Beine, um auch beschmust zu werden. Die beiden Katzenda­ men sind absolut fit, verschmust und sehr zutraulich. Nach einer Eingewöhnungszeit möchten sie wieder einen gefahrlosen Freilauf genießen.

6Scotch, Schäferhund-Husky-Münsterländer-Labrador-Mix, männlich/kastr., 5 J., mit Hündinnen verträglich, wurde von einer jungen Frau abgegeben, deren Lebensumstände es nicht mehr zuließen, den Hund ausreichend zu versorgen. So ist Scotch zuletzt viel zu lange alleine gewesen, und au­

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ßerdem hat der Vermieter auch etwas dagegen und und und… Diverse Abgabegründe kennt jedes Tierheim. Wir können den Tieren nur helfen, indem wir sie aufnehmen und nach bestem Wissen und Gewissen bei uns unterbrin­ gen und sie nach ihren Bedürfnissen entsprechend pfle­ gen. Nur ist es so, dass Scotch im Tier­ heim sehr leidet. Der große, stattliche Rüde ist ein richtiges Powerpaket und im Moment kaum zu bremsen. Er ist mit der Situation bei uns noch völlig überfordert. Er liebt Menschen sehr, und auch mit standfesten Kindern hat er keine Probleme. Für ihn ist es ein Alptraum, wenn wir abends das Tier­ heim verlassen und er alleine zurück­ bleibt. Er heult sich die Seele aus dem Leib, bellt, springt am Gitter hoch und will einfach nur fliehen. Mit anderen Hunden soll Scotch laut Besitzerin gut verträglich sein. Wir konnten es bisher nur mit Hündinnen probieren, was gut funktionierte. Für Scotch wünschen wir uns Menschen, die einen aktiven, großen Hund suchen und ihm die nöti­ ge Auslastung sowie Haus und Garten bieten können.


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aktion tier Tierschutzzimmer

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Liebe Kinder, liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, unser neues Register bietet Ihnen die Möglichkeit, zu denen von aktion tier aufgebauten Tierschutzzimmern Kontakt aufzunehmen.

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Baden-Württemberg 76593

Gernsbach

Hahnbachweg 51

Tierschutzzimmer Weidenhof Pferde bewegen Menschen e.V. info@pferde-bewegen-menschen.com

Frau Kess

07224 6425759

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80804

München

Birkenfeldstr. 1

Tierschutzzimmer München Städtische Kindertagesstätte kita@birkenfeld.musin.de, www.birkenfeld.musin.de

Huggenberger

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Bayern

Berlin 10405

Berlin (Prenzlauer Berg)

Rykestr. 53

Tierschutzzimmer Berlin Prenzlauer Berg Lauder-Beth-Zion-Grundschule info@lauderschule.de, www.lauderschule.de

Frau Kuchling

030 440131622 oder 0177 8357012

12053

Berlin (Berlin Neukölln)

Boddinstraße 55

Tierschutzzimmer Berlin Neukölln Hermann-Boddin-Grundschule boddinschule@t-online.de

Frau Grieser

030 68874410 oder 0178 3282617

12439

Berlin (Niederschöneweide)

Bruno-Bürgel-Weg 7

Tierschutzzimmer Waldorfschule-Berlin-Südost post@waldorfsuedost.de, www.waldorfsuedost.de

Frau Marion Mayr

030 67798010 oder 01577 3887769

12587

Berlin (Treptow-Köpenick)

Aßmannstr. 63

Tierschutzzimmer Berlin Treptow Köpenick Müggelsee Grundschule info@mueggelsee-grundschule.de www.mueggelsee-grundschule.de

Frau Brandenburg

030 6458806

12679

Berlin (Berlin-Hellersdorf)

Parsteiner Ring 24

Tierschutzzimmer Berlin Hellersdorf Wilhelm-Busch-Grundschule a.a.wilde@arcor.de

Frau Wilde

030 30344299

12689

Berlin (Marzahn)

Schorfheidestr. 42

Tierschutzzimmer Berlin Marzahn Paavo-Nurmi-Grundschule nurmi.schule.sek@lycos.de www.paavo-nurmi-grundschule.cidsnet.de

Frau Rumsch

030 9309508

13051

Berlin (Lichtenberg)

Malchower Chaussee 2

Tierschutzzimmer Berlin Lichtenberg Grüner Campus Malchow schulleiter@gruener-campus-malchow.de www.gruener-campus-malchow.de

Herr Tobias Barthl

030 96248595 oder 0171 1464715

13086

Berlin (Weißensee)

Gustav-Adolf-Str. 60

Tierschutzzimmer Berlin Weißensee Hagenbeck-Schule it@hagenbeck-schule.de, www.hagenbeck-schule.de

Frau Eichenauer

030 96275050 oder 0176 21502883

13125

Berlin (Pankow)

Bedeweg 1

Tierschutzzimmer Berlin Pankow Grundschule am hohen Feld sekretariat@grundschule-amhohenfeld.de www.grundschule-amhohenfeld.de

Herr Imke

030 948006220

13355

Berlin (Mitte)

Stralsunder Str. 57

Tierschutzzimmer Berlin Mitte Ernst-Reuter-Oberschule info@erst-reuter-oberschule.de www.ernst-reuter-oberschule.de

Frau Boss

030 467779910

13359

Berlin (Mitte)

Zechliner Str. 4

Tierschutzzimmer Berlin Mitte Carl-Kraemer-Grundschule carl-kraemer@grundschule@t-online.de www.carl-kraemer.be.schule.de

Frau Frank

030 4998993

13627

Berlin (Charlottenburg/ Wilmersdorf)

Heckerdamm 221

Tierschutzzimmer Berlin Charlottenburg Wilmersdorf Helmuth-James von Moltke-Schule www.moltke-grundschule.de

Frau Wierschin

030 348068910

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

93


PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Sachsen 01309

Dresden

Wittenberger Str. 9

Tierschutzzimmer Dresden Private Schule IBB Dresden www.ibb-dresden.de

Frau Scholz/ Frau Splettstößer

0351 4944920

01454

Radeberg

Heidestr. 21

Tierschutzzimmer Radeberg AWO Radeberg Hort Süd jutta.nitzsche@arcor.de www.awo-radeberg.de

Frau Nitzsche

03528 418129

01662

Meißen

Wettinstr. 19

Tierschutzzimmer Meißen-Triebischtalschule Mittelschule Triebischtal (Meißen) schule-1.msmeissen@t-online.de www.triebischtalschule.de

Frau Scholtz

0178 9332922

01665

Meißen OT Winkwitz

Dieraer Weg 85

Tierschutzzimmer Meißen-Winkwitz aktion tier Meißen meissen@aktiontier.org, www.aktiontier-meissen.org

Herr Aßmann

03521 730169

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Sachsen-Anhalt 39167

Niederndodeleben

Goethestraße 15

Tierschutzzimmer Niederndodeleben Wartbergschule Niederndodeleben e-mail: kontakt@sks-niederndodeleben.bildung-lsa.de

Frau Kerstin Schumann

Telefon: 039204/7690 Fax: 039204/76920

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Ansprechpartner

Telefon

Spanien 38632

Arona Teneriffa/Spanien

Calle de la Infanta Cristina 5

Tierschutzzimmer Teneriffa CEIP Parque de La Reina www.cwipparquelareina.es

38594

Granadilla Teneriffa/Spanien

Calle la Constitutión, s/n

Tierschutzzimmer Teneriffa CEIP La Jurada

Adressen und Ansprechpartner

© absolutimages – Fotolia.com

Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, gerne können Sie sich bei unseren unten stehenden eigenen Projekten im In- und Ausland sowie den Einrichtungen unserer Projektpartner telefonisch oder auch via I­nternet noch näher über die jeweilige Einrichtung informieren. Liebe Projektpartner, bitte setzen Sie uns stets über jede Änderung zu Ihrer Einrichtung in Kenntnis. Vielen Dank.

Land

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

AKTION TIER IM AUSLAND Bolivien

La Paz, 5100 Casilla

Postanschrift Deutschland: Stefan Hebele, Im Freihöfl 12, 85057 Ingolstadt

Animales SOS Bolivien www.animalessos.org, hebele_stefan@yahoo.com

Stefan Hebele

08092 851092

Rumänien

Bucuresti Sector 6

Drumul Sabareni, Nr. 69-73, Bucaresti Sector 6

aktion tier Projekt: „aktion tier Christi Bukarest“ Dog Shelter, Giulesti, Drumul Sabareni, Nr. 69-73; Associatia “Prietenii animalelor” Romania,

Dr. Ionut Moise Dr. Vlad Saplacan

0040 212200530

0040 212200530

Slowakei

SK-96681, Zarnovica

Revist’ské Podzámcie c 41

Hundeauffangstation, Obcianske zdruzenie, Bergtierheim Podzámcie – domov pre opustené zvieratá, Bystricka, bergtierheim@gmx.de

Jozefina Dankova

00421 915845076

00421 456814412

Spanien

38611 San Isidro

Poligono Industrial de Granadilla, Parque Eólico de ITER, Tenerife

aktion tier Projekt: aktion tier Teneriffa Tierheim „Acción del Sol“ Centro de protección animal y medioambiental de Tenerife, teneriffa@aktiontier.org

Marion Gonzalez

0034 922778630

94

service

• Ausgabe 3/2016


service

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

BADEN-WÜRTTEMBERG 70193

Stuttgart

Markelstr. 30-32

Care 4 Life e.V., www.care-4-life.de

Silvia Greene

0711 8062805

0711 3151617

72336

Balingen-Ostdorf

Dorfstr. 42

URIA e.V. Verein z. Förderung einer neuen Art d. Tierhaltung www.uria.de, Info@uria.de

Hermann Maier

07433 21774

07433 22274

76275

Ettlingen

Am Baggersee 5

TSV Ettlingen e.V. www.tierschutzverein-ettlingen.info, info@tierschutzverein-ettlingen.info

Andrea Zeiß

07243 93612

07243 93153

76593

Gernsbach

Hahnbachweg 51

Pferde bewegen Menschen e.V. www.pferde-bewegen-menschen.com Info@ pferde-bewegen-menschen.com

Frauke Kess

07224/6425759

77656

Offenburg

Am Flugplatz 2c

TSV Offenburg Zell a.H. e.V. www.Tierschutzverein-Offenburg.de info@tierschutzverein-offenburg.de

Uwe Dindas

0781 33333

0781 9666761

79761

Waldshut-Tiengen

Steinatalstr. 2

Tierschutzverein Waldshut-Tiengen u.U. e.V. www.tierheim-steinatal.de tierheim-steinatal@t-online.de

Anja Fuchs

07741 684033

07741 9656776

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

BAYERN 80796

München

Herzogstr. 127

aktion tier Projekt: aktion tier-tierrettung münchen e. V., www.tierrettungmuenchen.de, info@tierrettungmuenchen.de

01805 843773

83075

Bad Feilnbach

Sonnenham 9

KatzenTRaum e.V. www.katzenTRaum.org, info@katzentraum.org

08064 909726

82110

Germering

Zugspitzstr.4

Igelstation und Kleintiere

Waltraut Eckl

089 8415513

84389

Postmünster

Wald 4

Rottaler Tierfreunde e.V. www.rottaler-tierfreunde.beepworld.de rottaler-tierfreunde@t-online.de

Anita Schustereder

08561 2461

85445

Notzingermoos

Franzheimer Str. 6

aktion tier Projektpartner/Projekt Kitty: Tierschutzverein Schlupfwinkel e.V. www.tierschutz-schlupfwinkel.de info@tierschutz-schlupfwinkel.de

Heide Hagl

0811 9966787

91413

Neustadt a.d. Aisch

Robert-Bosch-Straße 5

aktion tier Projektpartner: TSV Neustadt a.d. Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de tierheim-neustadt@t-online.de

Dr. Johannes Hofmann

09161 42 32

95632

Wunsiedel

Siebenbürgenweg 2

Projekt Kitty: Kitty Forum Marktredwitz

Edeltraud Potrykus

09232 9199411

95643

Tirschenreuth

Mooslohe 2

TSV Tirschenreuth, www.tierheim-tirschenreuth.de, info@tierheim-tirschenreuth.de

Daniela Riedl

09631 2355

09631 798723

96317

Kronach

Ottenhof 2

Projekt Kitty: TSV Kronach u.U. e.V. tsvkc@gmx.de

Klaus Barnickel

09261 20111

09261 20111

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

(0,14 Euro/ Min., max. 0,42 Euro/ Min. im Mobilfunknetz)

08561 910789

09161 875287

BERLIN 10243

Berlin-Friedrichshain

Kopernikusstr. 3

aktion tier Projekt: projekt kitty

Rosi Lindemann

030 55669305 030 57795385

030 57794062

14193

Berlin

Wallotstr. 6

Leben mit Tieren e.V. Hundebesuchsdienst Mensch-Tier-Begegnungsstätten www.lebenmittieren.de, info@lebenmittieren.de

Viola Freidel Geschäftsführerin

030 70177953

030 76683904

14057

Berlin

Kaiserdamm 97

Mensch·Umwelt·Tier e.V. www.mut-ev.org, info@mut-ev.org

030 30096234

030 30096255

14057

Berlin

Kaiserdamm 97

aktion tier Projekt: aktion tier JUNIOR www.aktiontier-junior.org tierschutzzimmer@aktiontier.org,

030 30103836

030 30103834

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Telefon

Fax

Kontakt

BRANDENBURG 03149

Forst (Lausitz)

Am Pferdegarten 6

Tierschutzverein Forst (Lausitz) u.U. e.V. www.tierheim-forst-lausitz.npage.de

14513

Teltow

Waldstr. 18 b

aktion tier Projekt: aktion tier-Eichhörnchen-Hilfe-Berlin/Brandenburg Projektpartner: Eichhörnchenhilfe-Berlin/Brandenburg e.V. www.eichhoernchenhilfe-berlin.de, info@eichhoernchenhilfe-berlin.de

Tanya Lenn

0172 3553314

14542

Glindow

Ziemensstraße 84 b

aktion tier Projekt / Projekt kitty: projekt kitty Babystation kindt.hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533 03327 42587

03562 983023

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

95


14542

Glindow

Ziemensstr. 84b

aktion tier Projektpartner: Berliner Katzenschutz e.V. www.Berliner-Katzenschutz.de Kindt.Hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533 03327 42587 Paten und Vermittlungstiere: 03327 42587

14776

Brandenburg an der Havel

Rietzer Straße 17

aktion tier Projekt: aktion tier Brandenburg Projektpartner: Reptilienschutzzentrum brandenburg@aktiontier.org, www.aktiontier-brandenburg.org

Marko Hafenberg

0173 2473199

15806

Zossen

Strasse der Jugend 156

aktion tier Projekt: aktion tier Zossen Projektpartner: Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“ zossen@aktiontier.org, www.aktiontier-zossen.org

16303

Schwedt/ Oder

Berliner Straße 143

aktion tier Projektpartner: Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V. www.schwedter-tierheim.de, tierheim-schwedt.de@t-online.de

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

03379 445549

03377 201517

03377 201686

Frau Wyrembek

03332 523933

03332 523933

Kontakt

Telefon

Fax

HESSEN 34479

Breuna-Wettesingen

Obere Str. 31

Tiernothilfe Breuna Tierfreunde Altkreis Wolfhagen e.V. www.tiernothilfebreuna.de tiernothilfe-breuna@web.de

Jutta Zyweck

05606 534738

34497

Korbach

Mönchepfad 7

Tierschutzverein Korbach und Umgebung e.V. www.tierheim-korbach.de, info@tierheim-korbach.de

Petra Schlickewei

05631 3970 05631 7847

05631 915249

34587

Felsberg-Beuern

Steinbruchsweg 1 a

„Ein Heim für Tiere“ e. V. www.tierheim-beuern.com, info@tierheim-beuern.com

Ralf Pomplun

05662 6482

05662 930802

36208

Wildeck-Obersuhl

Eisenacher Str. 121

Naturschutz-Informationszentrum

Walter Gräf

06626 1887 8105

06626 915705

63589

Linsengericht

Augustastr. 14

aktion tier Projekt: aktion tier-Fachberatungsstelle Wild- und kleine Haustiere, Bildagentur.ipo@t-online.de

Ingeborg Polaschek

06051 73615

06051 75111

64658

Fürth

Forststr. 31

Tierschutzinitiative Odenwald www.tsi-odenwald.de, info@tsi-odenwald.de

Esther Görlich

0700 04106666

0700 04107777

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

17429

Labömitz

Triftstr. 6

Tierhof Labömitz – Verein zur Förderung und Aufrecht­erhaltung des Tierhofs Labömitz e.V. tierhof.laboemitz@gmail.com

Frau Wetzel

038379 289892

038379 28948

18106

Rostock

Willi-Bredel-Straße 9

Projekt kitty: Kitty Forum Rostock Projektpartner: Katzenschutzbund e.V. katzenschutzbund-rostock@web.de

Helga Pipirs

0381 7684040

Stefanie Drews

0157 71179149

MECKLENBURG-VORPOMMERN

18239

Hastorf

Oberdorf 11

Projekt kitty: Kitty Forum Hastdorf Projektpartner: Streuners Arche Hastdorf e.V. w.r.j.neumann@t-online.de

Wolfgang Neumann

038207 73507 0151 44336666

18356

Pruchten OT Bresewitz

Zur Vogelwiese 18

Projekt kitty: Kitty Forum Zingst/Darß Projektpartner: TSV Zingst Darß e.V.

Waltraud Geß

038231 669936

18439

Stralsund

Greifswalder Chaussee 62U

aktion tier Projektpartner: TSV Stralsund e.V. tiernotaufnahme-stralsund@t-online.de

Frau Ernst

03831 305318

03831 305318

03838 251126

038207 71549

Frau Scheurich

18528

Bergen OT Tilzow

Landstr. 12

aktion tier Projektpartner: TSV Rügen/ Hiddensee e.V. tiernotstation@tierschutz-ruegen.com, www.tierschutz-ruegen.de

Heike Stock

03838 251126

19059

Schwerin

Johannes-R.-Becher-Str. 35

Projekt kitty: TSV Schwerin e.V.

Jürgen Hamann

0385 785635

19205

Roggendorf

Gadebuscherstr. 3

aktion tier Projektpartner: Tierschutz Roggendorf und Umgebung e.V. www.tierheim-roggendorf.de.vu, info@tierheim-roggendorf.de

Anette Herbing

038876 31863

038876 31863

23936

Seefeld

Waldweg 2a

aktion tier Projekt: Lottihof für Kinder und Tiere e.V. www.lottihof.org, info@lottihof.org

0173 6002852

03881 7524826

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

26180

Rastede

Parkstr. 154

aktion tier Projekt: aktion tier Wildtierauffangstation Rastede Projektpartner: Wildtierauffangstation Rastede e.V. www.wildvogelstation-rastede.de, station@wildtierstation-rastede.de

Klaus Meyer

04402 985444

04402 987850

NIEDERSACHSEN

26524

Hage

Hinkenaweg 11 a

Tierhilfe Ostfriesland e.V.

Ingrid Habben

04931 76259

26607

Aurich

Eheweg 24

aktion tier Projektpartner: TSV Aurich e.V., www.tierheim-aurich.info, info@tierheim-aurich.info

Lena Sartorius

04941 71922

04941 72647

27607

Langen

Glieshamm 8 c

Tierschutz Stadt Langen u.U. e.V. j.domhardt@nord-com.net

Ingrid Domhardt

04743 4165

04743 4865

96

service

• Ausgabe 3/2016


service

30880

Laatzen

Am Südtor 11

aktion tier Projekt: aktion tier Igelzentrum Niedersachsen Projektpartner: Igel-Schutz-Initiative e.V. www.aktiontier-igelzentrum.org igelzentrum@aktiontier.org

0511 233161

31553

Sachsenhagen

Hohe Warte

aktion tier Projekt: aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Projektpartner Wildtierstation Sachsenhagen e.V. www.wildtierstation.de info@wildtierstation.de

05725 708730

31675

Bückeburg

Am Hasengarten 6

aktion tier Projektpartner: TSV Bückeburg-Rinteln u.U. e.V. www.tierheimbueckeburg.de

Monika Hachmeister

05722 5220

38159

Wedtlenstedt

Berliner Damm 32

Katzenschutz Braunschweig e.V. www.katzenschutz-bs.de katzenschutz-bs@web.de

Angelika Malik

05302 804811

01212 5 716 71 832

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

05731 3001466

05725 708740

NORDRHEIN-WESTFALEN 32549

Bad Oeynhausen

Wöhrener Str. 74

Boxer Nothilfe Deutschland e.V. www.boxernothilfe.de geschaeftsstelle@boxernothilfe.de

Ute Helweg

05731 3001465

33100

Paderborn

Gogrevenstr. 38

Projekt kitty: Kitty Forum Paderborn john.pyka@aktiontier.org susan.smith@aktiontier.org

John F. Pyka Susan Smith

05252 9357018 0178 2375424

33378

Rheda-Wiedenbrück

Heideweg 42

Pferdeschutzhof „Four Seasons“ e.V. www.pferdeschutzhof-four-seasons.de

Ina Schweikardt

05242 377604

47802

Krefeld

Mevissenstr. 62b

Katzenschutzbund Krefeld e.V. wwbruder@arcor.de

Walter Bruder

02151 6531119

41189

Mönchengladbach

In der Schley 38

respektiere e.V. www.respektiere.com, kontakt@respektiere.com, Katzenvermittlung: Manuela Esser, Tel.: 02271-983038, manuela.esser@respektiere.com Hundevermittlung, Monika Reinhardt Tel. 07157-536228

Tobias Werner Manuela Esser

04322 751418 oder 0160 97737871

41379

Brüggen-Bracht

Königstr. 20

Katzenschutzbund Mönchengladbach e.V. www.katzenschutzbund.de info@katzenschutzbund.de

Gaby Classen

02157 909690

02157 125542

41470

Neuss

Im Kamp 16

Tierschutzverein Katzenhilfe e.V. Düsseldorf-Neuss Tierheim Neuss-Bettikum, www.tierheim-bettikum.de, info@tierheim-bettikum.de

Uta Wegener Monika Provaznik

02137 6672

02137 6672

42117

Wuppertal

Friedrich-Ebert-Str. 157 a

Netzwerk Igel e.V.

Monika Thomas und Christel Braun

0202 3097717

44797

Bochum

Brockhauser Str. 13 a

Tierhilfe Bochum e.V. www.tierhilfe-bochum.de

Gisela Ocker

0234 797074

44849

Bochum

Postfach 630146

KIS Ruhr e. V., Katzen Informations- und Schutzverein Bochum www.kisruhr.de kisruhr@web.de

Julia Oelschläger

0152 3018917

03212 1109559

45899

Gelsenkirchen

Hippolytusstr. 13

Tierwacht Ruhrgebiet e.V. www.tierwacht.de info@tierwacht.de

Manfred Röll

0209 771717

0209 785731

47559

Kranenburg-Mehr

Keekenerstr. 40

Tierheim Kranenburg e.V. www.tierheim-kranenburg.de tierheim.kranenburg@aol.de

02826 92060

02821 13980

48565

Steinfurt

Münsterkamp 4 a

Projekt kitty: Katzenhilfe Rheine u.U.e.V. www.katzenhilfe-rheine.de ulli.steimel@gmx.de

Gerlinde Rieß

05971 71747

50354

Hürth-Efferen

Höninger Weg 98

Projekt kitty: Tierheim Helenenhof Hürth, Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln u.U. e.V. www.tierheim-huerth.de info@tierheim-huerth.de

Hanni Schäfer

02233 691067

02233 692156

50354

Hürth

Kreuzstrasse 124

Tiere in Not e.V. www.tiere-in-not-ev.de info@tiere-in-not-ev.de

Irmgard Seehausen

02233 46302

02233 400259

52080

Aachen

Mühlenweidweg 1

Tierschutzverein Kreis Aachen

Nicole Kuhn

0176 48262230

52088

Aachen

Postfach 500431

Katzenhilfe Aachen e.V. www.katzenhilfe-aachen.de info@katzenhilfe-aachen.de

Manuela Pabich

0241 555688

52382

Niederzier

Römerstraße 23

Katzen in Not e.V. Kreis Düren www.katzeninnotdueren.de rwirtz@freenet.de

Roswitha Wirtz

02428 2097

57369

Lennestadt

Zum Hengstenberg 7

Katzenhilfe Olpe e.V. www.katzenhilfe-olpe.de

Christa Ellert

02721 8820

Mitgliederjournal

05242 3798097

02428 904361

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

97


58285

Gevelsberg

Schieferbank 91

Projekt kitty: Tiernothilfe Katzen-Glück Kitty - Forum Gevelsberg www.katzen-glueck.de, ulrike-klaus@web.de

Ulrike Klaus

02332 558995

58566

Kierspe

Thingslindestr. 58

Arche Kierspe e.V., reginaflick@gmx.de www.tierschutz-kierspe.de

Bärbel Höll

02359 3628

58730

Fröndenberg

Goethestr. 18

Projekt kitty: Katzen-Steunerhilfe Fröndenberg streunerhilfe@gmx.de, www.katzenstreunerhilfe.de

59071

Hamm

Lippestr. 134

Projekt kitty: Hilfe für Katzen in Not e.V. www.katzenhilfe-poetter.de info@katzenhilfe-poetter.de

Karin Pötter

02388 800 501 02388 800 471

02388 800 502

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

02373/70147

RHEINLAND-PFALZ 54439

Saarburg

Fasanenweg 33

Freunde herrenloser Katzen e. V. Liane.Christmann@web.de

Liane Christmann

06581 5895

55438

Stromberg

Postfach 126

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Stromberg Tierschutz-Stromberg@t-online.de

Rosemarie Meyer

06724 477

06724 477

56470

Bad MarienbergLangenbach

An der Schmiede 16

Projekt kitty: Katzenhilfe Westerwald e.V. www.katzenhilfe-westerwald.de info@katzenhilfe-westerwald.de

1. Vorsitzende und Pressewärtin: Sylvia Schmidt

02661 9839944 0177 7889766

02661 2830074

0171 2725271

56648

Saffig

Buchenstr. 6

Verein zum Schutz der Katze e.V.

Elvira Schumacher

02625 958299

02625 958171

56710

Mayen

Postfach 2021

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Mayen u.U. www.tierheim-mayen.de, kontakt@tierheim-mayen.de

Hildegard Maas

02651 77438

02651 494733

56729

Kirchwald

Auf Silchenrath 2

aktion tier Projektpartner: Wildvogelpflegestation Kirchwald www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org, stationsleitung@wildvogel-pflegestation-kirchwald.org

Andrea Friebe

02651 3971

02651 1089

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

01309

Dresden

Hepkestr. 34

TSV Dresden e.V. „Menschen für Tierrechte“ tierschutzdresden@web.de www.tierschutzdresden.de

Frau Sägner

0157 77844442

01665

Meißen

Dieraer Weg 85

aktion tier Projekt: aktion tier Meissen Projektpartner: Tierheim Meissen Winkwitz e.V., tierschutzcentrum-meissen.org www.aktiontier-meissen.org, meissen@aktiontier.org

Katrin Assmann

03521 730169

08223

Falkenstein

Luis Müller Str. 30

TSV Auerbach u.U. e.V.

Ursula Reinhold

03745 77372 0160 7723508

08280

Aue

Knollweg 14

Wildtierauffangstation dalasi@web.de

Bärbel Schroller

03771 23773

03771 257574

08451

Crimmitschau

Waldsachsener Weg 11

aktion tier Projekt: aktion tier Crimmitschau-Werdau Projektpartner: Tierschutzverein Crimmitschau/ Werdau e.V. www.tierheimcrimmitschau.de, tierheim@crimmitschau.com

Karin Junold

03762 705773

03762 705775

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

SACHSEN

03521 730179

SCHLESWIG-HOLSTEIN 21514

Büchen

Auf der Heide 7a

Katzenschutzverein und Tiernothilfe Büchen e.V. kontakt@katzenschutzverein-buechen.de

23795

Bad Segeberg

Neuland 2

Tierschutz Bad Segeberg u.U. e.V. www.tierschutz-bad-segeberg.de info@tierschutz-bad-segeberg.de

Henrike Schwarz

04551 6551

04551 995832

24635

Rickling

Eichbalken 44

Tierhilfe Nord e.V., www.tierhilfe-nord.de, info@tierhilfe-nord.de

Johannes Franken

04328 722622

04328 722868

25938

Wyk auf Föhr

Grönland 1b

Tierhuus-Insel Föhr e.V. tierhuus@hotmail.com

Janine Bahr

04681 748789 0163 3333770

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

04155 499807

Fax

THÜRINGEN 36433

Bad Salzungen

An der Armbach 16

Tierhilfe Bad Salzungen

Helmut Hahn

03695 601849

98544

Zella-Mehlis

Oberzella 33

Tierhilfe Zella-Mehlis e.V.

Udo Rohr

0163-3792013

98

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• Ausgabe 3/2016

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