Ausgabe 3/2014 Mitgliederjournal aktion tier –menschen für tiere e.V.
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Artenschutz an Gebäuden Das lebende Wappentier von Berlin
Der Bär bleibt im Zwinger aktion tier informiert
Pilze — die etwas anderen Lebewesen
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Ina Althaus, Ursula Bauer, Alexandra Diezemann, Marion Gonzalez, Dr. Tina Hölscher, Patrice Krüger, Jan Peifer, Ingeborg Polaschek, Vegetarierbund Deutschland, Ralf Wally, Beiträge der Projektpartner Fotos: aktion tier, Ursula Bauer, Bolz, Alexan dra Diezemann, Fotolia.com, Kai Horstmann, Ipo Bildagentur, Oliver Jupe, Harry Kindt, Maximilian Ludwig, Jan Peifer, Vegetarierbund Deutschland e.V., Bilder der Projektpartner, Titel: © vluggevogel – Fotolia.com
Ausgabe 4/2014; Gesamtauflage 200 000 nächster Redaktionsschluss: 13.10.2014 Die nächste Ausgabe von „mensch und tier“ erscheint am 10.12.2014 „mensch und tier“ ist das Mitgliederjournal des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V. und wird den Mitgliedern und den Projektpartnern von aktion tier kostenlos zugestellt. Alle Beiträge/Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Texte und Bilder werden gegebenenfalls auf der Website von aktion tier veröffentlicht. Redaktionelle Fremdbeiträge oder Leserbriefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rücksicht auf die freie Meinungsäußerung einbezogen. Für den Inhalt von Anzeigen ist die Redaktion nicht verantwortlich.
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editorial
Liebe Mitglieder, Projektpartner und Tierfreunde!
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Den Blick nach oben gerichtet, sehen wir im beginnenden Winter die in den Süden ziehenden Vögel. Mauersegler sind zum Beispiel schon im September auf dem Weg nach Afrika und sind die ersten Vögel, die im einsetzenden Frühjahr wieder zurück sind. Sie gehören zu den brutplatztreuesten Vögeln und sind in Deutschland vor allem durch Gebäudesanierungen in ihrer Art gefährdet. aktion tier macht mit seiner aktuellen Kampagne „Artenschutz an Gebäuden“ auf diese und weitere Problematiken rund um Gebäudebrüter wie Vögel, aber auch Fledermäuse und Hummeln aufmerksam. Am Sonntag, den 31. August 2014 startete die aktion tier-Kampagne im Rahmen des jährlichen Sommerfestes der aktion tier-Wildtierund Artenschutzstation Sachsenhagen (Niedersachsen). Viele Mitarbeiter des aktion tier-Aufklärungsteams sowie Dr. Matthias Baeseler (Fachberater für Naturschutz bei aktion tier) waren vor Ort, um den interessierten Besuchern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Eine umfangreiche Ausstellung dokumentierte die Probleme für die Tierwelt rund um Gebäudewände und Fenster und zeigte Lösungsmöglichkeiten auf, wie man die Tiere am besten schützen kann. Lesen Sie mehr zu unserer neuen Kampagne auf den Seiten 20-26 und machen Sie unbedingt bei unserem neuen Gewinnspiel mit! Unsere engagierte Projektpartnerbetreuerin Patrice Krüger berichtet in dieser Ausgabe aus ihrem Alltag, den sie mit ihren Hunden erlebt. Seit 13 Jahren hat sie Hunde und weiß definitiv davon zu berichten, wie schnell man sich beispielsweise bei den Tierhaltungskosten verschätzen kann. An den aktion tierInformationsständen gehören die Fragen rund um die Haustieranschaffung zu den häufigsten und immer wieder klären unsere Mitarbeiter über die hohe Verantwortung auf, die ein Tierbesitzer haben muss, wenn er seinem Tier ein artgemäßes und damit glückliches und gesundes Leben bieten möchte. Wir hoffen, dass die Menschen nach einem Gespräch noch intensiver darüber nachdenken, ob sie wirklich ein ausreichendes Maß an Geld und Zeit haben, um ein Haustier zu halten. Diese Präventivarbeit, die aktion tier mit rund 4000 Informationsaktionen im Jahr leistet, trägt in jedem Fall dazu bei, dass das eine oder andere Tier dann eben nicht im Tierheim endet, weil der Besitzer sich selbst über- und die Tierhaltung unterschätzt hat. Patrice Krüger erzählt von ihren Erlebnissen auf den Seiten 27-29. Wer es sich am Sonntagmorgen gemütlich machen möchte, vielleicht mit einer Zeitung und einem guten Frühstück, der mag denken: So ein Frühstücksei gehört in jedem Fall dazu! Und im Supermarkt wurde ja auch die Packung Eier gekauft – abgebildet darauf waren glücklich aussehende, pickende Hühner und in großen Lettern war „Bodenhaltung“ zu lesen. Da mag man sich zunächst nichts Böses bei denken. Ok, Eier aus der Bio-Haltung oder aus der Freilandhaltung sind in jedem Fall besser – aber „Bodenhaltung“ kann doch so verkehrt nicht sein … Oder etwa doch? Wir klären Sie gerne über diese Begrifflichkeit auf und hoffen sehr, dass die Eier aus der Bodenhaltung zumindest von Ihnen, liebe Mitglieder, dann nicht mehr gekauft werden. Denn Sie wissen ja, die Nachfrage bestimmt das Angebot! Lassen Sie sich überzeugen auf den Seiten 52-53. Liebe Projektpartner – Ihnen möchten wir an dieser Stelle auch unseren Dank aussprechen! Dafür, dass Sie an eigentlich 365 Tagen im Jahr für die Tiere da sind, die Sie in Ihren Tierheimen und Pflegeeinrichtungen betreuen. Es gehört sehr viel Kraft dazu, sich mit der Thematik Tierschutz auseinanderzusetzen und den entsprechenden Einsatz zu leisten. Man erfährt viel Leid und muss oft zusehen, wie ein Tierleben nicht mehr gerettet werden kann. Aber die kleinen Momente des Glücks, wenn eben eine Tiergeschichte doch gut ausgeht, die beflügelt uns alle, weiterzumachen! Und dies wiederum ist auch möglich dank Ihrer Unterstützung, liebe Mitglieder von aktion tier! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allen ein wunderschönes letztes Drittel in 2014 – und passen Sie in der Dämmerung auf – Wild ist unterwegs! Mit den besten Wünschen Ihre Redaktion mensch und tier aktion tier – menschen für tiere e.V.
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aktuelles
Mauersegler © K.-U. Häßler - Fotolia
Inhalt
+ + + NEWS + + + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7 Aufreger Spielzeug-Tier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9 aktion tier-Pflegestelle für Wild- und kleine Haustiere Gnadenhof Oberrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 animal hoarding-Fall in Barsinghausen Pferdehaltung endlich untersagt . . . . . . . . . . . . . .11
projekte
aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen Nasenbären und Amazonen aufgefunden 12-13
Die Mauersegler sind seit September bereits wieder in Afrika, kommen im nächsten Frühjahr wieder und wollen am gleichen Ort wie in diesem Jahr ihre Jungen aufziehen. Mit dem Erhalt der Niststätten von Mauerseglern, Spatzen und Co. tragen wir zur Artenvielfalt in unseren Siedlungen bei. aktion tier startete am 31. August 2014 in der aktion tierWildtierstation Sachsenhagen die Kampagne „Artenschutz an Gebäuden“.
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aktion tier-Tierheim acción del sol auf Teneriffa Das große Sommerfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14-15 Projekt Kitty Berlin-Brandenburg Felix, der Glückliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17
Überraschung am aktion tier-Informationsstand Kleine Fledermaus ganz groß . . . . . . . . . . . . . . . . 19
wir klären auf
aktion tier-Kampagne Artenschutz an Gebäuden . . . . . . . . . . . . . . . . 20-26 Von langen Krankenakten und Kleinfahrzeugen Die Haustieranschaffung . . . . . . . . . . . . . . . 27-29
Im Frühjahr 2013 starteten wir unsere Kampagne „OHREN OHNE – Mikrochips statt Ohrmarken für Klauentiere“. 12.000 Unterschriften sind zusammengekommen, die wir am 26. Juni dieses Jahres Frau Gitta Connemann im Paul-Löbe-Haus in Berlin überreicht haben.
© aktion tier
aktion tier-Katzenbabystation Glindow, Brandenburg Sommerfest in Glindow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
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aktion tier-Kampagne „Die Honigbiene“ 12.000 Quadratmeter Bienenweide . . . . . . 30-31 Petzen erlaubt! Ständerhaltung darf es nicht mehr geben . . . 32-33 Alibi-Tierschutz Haltungsverordnung für Kaninchenmast – eine Farce . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-35
report
Tierschützer dürfen klagen Das Verbandsklagerecht kommt . . . . . . . . . . 36-37 Das lebende Wappentier von Berlin Der Bär bleibt im Zwinger . . . . . . . . . . . . . . . .. 38-39 aktion tier informiert Pilze – die etwas anderen Lebewesen . . . . . 40-44 aktion tier-Fachberatungsstelle für Wild- und kleine Haustiere Gefahren für Tiere durch Stacheldraht und Netze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Als die Sommerferien auch in Sachsen begannen, sollten sie für die Kinder des AWO Hortes Süd in Radeberg unter dem Motto „Wo kommt unser Essen her?“ stehen. Zu Beginn der zweiten Ferienwoche stand die gesponserte Tierschutzfahrt durch aktion tier auf dem Programm. Diesmal ging die Exkursion zum NaturschutzTierpark Görlitz.
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junior aktion tier Tierschutzzimmer Radeberg, Sachsen-Anhalt Ein tierisches Ausflugsvergnügen! . . . . . . . . . 46-47 Max und Lolo in: Die Mehlschwalbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Rätselspaß & Infos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
rat & tat Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Aus der Tiermedizin Der Milztumor – die Zeitbombe im Hundebauch . . . . . . . . . . . . . 51
Die Anschaffung eines Haustieres sollte gut überlegt sein. Aus verschiedenen Gründen: Man braucht Zeit, Fachwissen und natürlich Geld. Leider überlegen noch immer zu viele Menschen nicht lange genug bevor sie sich ein Tier anschaffen. aktion tier-Projektpartnerbetreuerin Patrice Krüger berichtet aus ihrem Alltag …
Verbraucherschutztipps Eier von glücklichen Hühnern? . . . . . . . . . . .52-53
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unsere partner Tierheim Kranenburg e.V., NRW Galgos kennen und lieben lernen . . . . . . . 54-55 Tierheim Kranenburg e.V., NRW Großes Sommerfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern Verantwortung für die Tiere . . . . . . . . . . . . . . . . . 58-60
Beim Thema Pilz denken die meisten nur an Champignon oder maximal auch noch an Pfifferling. Dabei sind Pilze unglaublich vielfältige und spannende Lebewesen. Sie gehören weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren, sondern bilden innerhalb der biologischen Klassifikation ein eigenes Reich (Fungi).
Für viele Tierschützer war es einer der ganz großen Meilensteine: 1999 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Käfighaltung von Legehennen aus Gründen des Tierschutzes abgeschafft werden müsse. Diese Batterien gehören nun EU-weit der Vergangenheit an, doch ist die Käfighaltung dennoch nicht ganz verschwunden.
Tierhof Labömitz, Mecklenburg-Vorpommern Ein unbekanntes Wesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Tierheim Kronach Unser alljährlicher Kampf gegen Windmühlen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62-64 Tierschutzinitative Odenwald, Hessen Happy End für Classic Royal . . . . . . . . . . . . . . . 65 Tierhuus Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein Heuler an Pfingsten gerettet . . . . . . . . . . . . . . . 66-67 Wildvogel-Pflegestation Kirchwald, Rheinland-Pfalz Sommerfest mit Eulen und Uhus . . . . . . . . . . . . . 68
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in aller welt Respektiere e.V., Sardinien Rintintin: Das Schicksal eines Hundes . . . . . . . . . 69
service Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70-71 Ihre Meinung zählt! Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72-74 © Jan Peifer
© Ursula Bauer
Berliner Katzenschutz e.V., Brandenburg Glück muss man haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
aktion tier Shop Geschenke für den Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . 75 aktion tier macht Appetit Kulinarisch-vegetarisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76-77 Patentiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78-84
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Vermittlungstiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85-93 Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94-98
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+ + NEWS + + + NEWS + + + N im Handel höhere Preise durchzusetzen. Die einzelnen Strafen liegen nach Angaben eines Sprechers der Aufsichtsbehörde zwischen einigen Hunderttausend Euro und hohen Millionenbeträgen, genauere Informationen wurden jedoch nicht bekanntgegeben.
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Erste deutsche Bio-Brüterei steht kurz vor dem Start ukünftig sollen die Erzeuger von Bioeiern erstmalig auch auf Küken zurückgreifen können, deren Eltern ebenfalls aus der Bio-Aufzucht stammen. Schon ab September bietet die FL-Brüterei Mecklenburg-Vorpommern als erste Brüterei „Bio-Küken“ an. Bisher stammen auch Hühner in Bio-Haltung aus konventionellen Betrieben, die auch alle anderen Haltungsformen beliefern. Vielen Tierschützern war das seit langem ein Dorn im Auge, denn bei der herkömmlichen Eiererzeugung haben die männlichen Tiere das grausame Nachsehen: Direkt nach dem Schlüpfen werden sie aussortiert und vergast, da sie nicht für die Fleischmast genutzt werden können. Die Bio-Brüterei setzt nun auf Küken vom sogenannten ZweiNutzungshuhn, welches sowohl für die Eierproduktion als auch die Mast genutzt werden kann. In der Vergangenheit hatte sich diese Nutzform aus Kostengründen nicht durchsetzen können.
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Millionenstrafe für Fleischkartell iele Verbraucher haben in den letzten Jahren offenbar viel zu viel Geld für Fleisch und Wurstwaren ausgegeben: Das Bundeskartellamt hat gegen 21 Wursthersteller, darunter auch Wiesenhof, Meica und Herta, wegen verbotener Preisabsprache eine Rekordstrafe von über 338 Millionen Euro verhängt. Jahrelang hatten die Hersteller sich bei den Preisspannen in bestimmten Produktgruppen wie Schinken oder Wurstaufschnitt abgestimmt, um so
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• Ausgabe 3/2014
Kontaminierter Sand im Berliner Zoo-Razzia bei Ex-Zoochef Blaszkiewitz chwere Zeiten für den ehemaligen Chef des Berliner Zoos Bernhard Blaszkiewitz: Nachdem der langjährige und umstrittene Zoodirektor Anfang des Jahres seinen Posten hatte räumen müssen, hat nun ein Deal mit einer Entsorgungsfirma ein Nachspiel. Auf dem Gelände des Zoos hatte Blaszkiewitz schon im September 2013 ca. 30.000 Tonnen Sand aufschütten
lassen, die dem Tierpark angeblich kostenfrei zur Verfügung gestellt worden waren. Der Sand sollte in den Gehegen verteilt werden. Über den Ursprung des Erdreichs ist noch nichts bekannt, dafür aber wird von einer Belastung mit Schwermetallen berichtet. Diese Kontaminierung war auch der Grund für die Durchsuchung der Privatwohnung des ExZoochefs, wie die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte. Gegen ihn wird nun wegen illegaler Entsorgung von verseuchter Erde ermittelt. Grausamkeit Tiertransport ürzlich machte ein besonders schlimmer Fall auf die Grausamkeit von Tiertransporten aufmerksam, die tagtäglich europaweit stattfinden: Eine Autofahrerin bemerkte auf der Autobahn A3 im bayrischen Weibersbrunn einen Tiertransporter, der mit Ferkeln beladen war – offenbar viel zu dicht gedrängt. Nachdem die herbeigerufene Polizei den rumänischen Fahrer gestoppt hatte, wurde das Ausmaß klar: Bei 30° Außentemperatur hatte der Fahrer des Transporters knapp 1.000 Tiere geladen – und die Kühlung ausgeschaltet, um Sprit zu sparen. Erst die alarmierte Feuerwehr konnte den Tieren mit Wasser aus dem Hydranten Abkühlung verschaffen. Jedes Jahr werden ca. 360 Millionen Tiertransporte in Europa durchgeführt, etwa die Hälfte allein in Deutschland. Durch Hitze, Enge und Durst überleben viele Tiere den Transport nicht. Die Ferkel in Weibersbrunn hatten vorerst Glück – dank einer aufmerksamen Autofahrerin.
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Verschuldeter Unfall mit Hund kann teuer werden as Münchener Amtsgericht hat einen Autofahrer verurteilt, für die OP eines Hundes nach einem Unfall 1.600 EUR zu zahlen. Er hatte den vor einer Tankstelle angeleinten Hund angefahren. Nachdem die Besitzerin die Kostenübernahme in Höhe von 2.200 EUR gefordert hatte, hatte sich der Autofahrer zunächst mit der Begründung gewehrt, die Kosten überstiegen den Wert des Hundes bei Weitem. Die Richter urteilten nun jedoch: Auch der ideelle Wert des Tieres müsse berücksichtigt werden, Tiere könnten nicht ohne weiteres als Sachen behandelt werden. Außerdem gelte an der Tankstelle eine besondere Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme, der Autofahrer hätte vorsichtiger sein müssen. Dies gelte allerdings auch für die Hundehalterin: Da diese ihren Hund nicht so angeleint hatte, dass er nicht auf die Fahrbahn laufen konnte, muss sie ein Viertel der OP-Kosten selbst tragen.
aktuelles
EWS + + + NEWS + + + NEWS + Zusammengestellt von Jan Peifer
Stuttgart bestätigt Fütterungsverbot von Tauben as Stuttgarter Verwaltungsgericht hat das Fütterungsverbot bestätigt und damit die Klage einer Vogelfreundin abgewiesen. Die 35jährige hatte nicht akzeptieren wollen, mehrere Bußgelder wegen des verbotenen Fütterns von Tauben auf Stuttgarter Stadtgebiet zahlen zu müssen und hatte geklagt. Nach eigenen Angaben kümmere sie sich bereits seit mehr als 10 Jahren um Stadttauben; „hunderte“, vor allem junge und kranke Tiere habe sie eingefangen und gesundgepflegt. Um den Vögeln eine artgerechte Ernährung zu ermöglichen, verwende sie ausschließlich Getreide. Durch diese Zufütterung seien die Vögel dann nicht mehr auf von Menschen übrig gelassene Speisereste angewiesen. Dieses Argument ließ das Gericht nicht gelten, in der Urteilsbegründung verwiesen die Richter unter anderem auf Gesundheitsgefahren. Die Stuttgarterin möchte nun vor den Verwaltungsgerichtshof in Mannheim ziehen.
und leben vegan. Aldi kündigte an, die gekennzeichneten Produkte zudem in vier Gruppen einzuteilen: vegetarisch, ohne Milch, ohne Ei oder vegan. Bisher gehören zu den gekennzeichneten Produkten etwa Aufschnitt, Würste und Grillgut ohne Fleisch, ebenso wie Fruchtgummi und andere Süßigkeiten. Der Anteil vegetarischer/veganer Produkte soll künftig weiter ausgebaut werden: In den kommenden Monaten sollen die Abteilungen Tiefkühlkost, Fertiggerichte, Feinkost und Backwaren folgen, kündigte der Discounter an.
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Aldi führt V-Label für vegetarische Produkte ein ls erster Discounter hat Aldi das V-Label des Vegetarierbundes eingeführt, welches fleischlose Produkte kennzeichnet. Damit reagiert der Konzern auf den steigenden Trend zur fleischlosen Ernährung: Etwa 7 Millionen Deutsche ernähren sich vegetarisch, 800.000 verzichten völlig auf tierische Produkte
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Nordrhein-Westfalens letzte Nerzfarm vor dem Aus ie letzte noch in NRW betriebene Nerzfarm steht offenbar kurz vor der Schließung. Der Betreiber der Anlage in Rahden hatte versucht, die drohende Schließung durch das Kreisveterinäramt abzuwenden – vor dem Verwaltungsgericht Minden unterlag er jetzt. Die seit 2006 geänderten Haltungsvorschriften erfüllt seine Pelzfarm nicht – obwohl eine Übergangszeit schon vor zweieinhalb Jahren ausgelaufen war. Nun bleibt dem Farmer noch der Weg der Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht. NRW-Umweltminister Johannes Remmel wünscht sich eine rasche Bestätigung der 1. Instanz, „damit wir geltendes Recht vor Ort rasch durchsetzen können“. Bis auch diese Entscheidung jedoch fällt, darf die Farm weiter betrieben werden, obwohl sie den geltenden Anforderungen nicht gerecht wird. Tierschützer klagen wegen Verbrauchertäuschung ierschützer haben auf irreführen de Werbung auf Eierkartons aufmerksam gemacht, die die Supermarktket te Marktkauf ver
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treibt. Auf den Verpackungen sind Hühner in vollem Federkleid in Nestern auf Stroh zu sehen. In Wirklichkeit aber, so ergaben jetzt Recherchen, stammen die Eier aus Großbetrieben in den Niederlanden. Statt auf Stroh leben die Hühner hier zusammengepfercht auf Gitterböden, statt schöner Federn fallen zuerst die kupierten Schnäbel auf. Nach dem Lebensmittel- und Futtergesetzbuch jedoch ist es verboten, „Lebensmittel unter einer irreführenden Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung“ in Verkehr zu bringen oder „mit einer irreführenden Darstellung oder Aussage zu werben.“ Diesen Tatbestand sahen die Tierschützer erfüllt und klagen nun gegen Marktkauf. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt. Tötung ungewollter Katzenbabys ist eine Straftat nsbesondere auf Bauernhöfen und im ländlichen Raum ist es häufig noch immer üblich, Katzen sich selbst zu überlassen und nicht zu kastrieren. Der unkontrollierten Vermehrung wird durch das Töten ungewollten Nachwuchses Einhalt geboten. Dabei jedoch handelt es sich um eine Straftat, wie ein aktuelles Urteil des Amtsgerichts Eisleben feststellt. Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz hatten die Richter einen über 90-jährigen Landwirt aus Sachsen-Anhalt zu einer Geldstrafe von 1750 EUR verurteilt, weil er eine junge Katze erschlagen hatte. Nachbarn hatten das Tier zufällig im Abfalleimer gefunden, eingewickelt in eine blutige Zeitung. Außerdem hatten sie auch den Mut, bei der Polizei auszusagen. Ohne dieses Engagement wäre es nicht zu einer Verurteilung gekommen. Es bleibt daher zu hoffen, dass das Urteil auch in Zukunft Beobachter von Tierquälerei ermutigt, diese auch anzuzeigen.
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AUFREGER
AUFREGER
Spielzeug-Tier Als „originelles Haustier“, „farbenfrohe Attraktion“ oder „bunter Trend aus Frankreich“ werden derzeit vorrangig an Ständen auf Heimtier- und Exotenmessen Landeinsiedlerkrebse vor allem der Gattung Coenobita rugosus in bunt bemalten Schneckenhäuschen angeboten. Von Ralf Wally, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
weiches Hinterteil zu schützen und um durch Einlagerung von Wasser im Schneckenhaus ihren Feuchtigkeitshaushalt zu regulieren. Diese Häuschen dienen nicht nur als Unterschlupf, sondern werden von den Krebsen dauerhaft mitgetragen und nur zur Häutung kurzfristig verlassen.
Aus diesem Verhalten wurde eine Geschäftsidee entwickelt. Schneckenhäuser in grellbunten Farben, zum Teil mit Motiven wie Spiderman, Wappen von Sportvereinen und allerlei sinnigen und unsinnigen Motiven, sollen aus den Landeinsiedlerkrebsen eine „farbenfrohe Attraktion“ machen. Die angebo-
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Sie werden als besonders haltungsfreundlich, genügsam, preiswert und hervorragend geeignet für Kinder angepriesen. Die natürlicherweise in Asien, Ostafrika und an der Pazifikküste vorkommenden Coenobita rugosus sind Landbewohner, die nur ihr Larvenstadium im Wasser verbringen. Sie benutzen vorrangig verlassene Schneckenhäuser, um ihr
KURZ
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Kunstfest in Zapel mit Tombola für aktion tier
© aktion tier
BÜNDIG
© aktion tier, Ursula Bauer
Martina Kriedel überreicht Ursula Bauer, aktion tier, die Loseinnahmen.
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aktuelles
• Ausgabe 3/2014
Am 8. Juni startete der große regionale Kunstevent „Kunst offen“, im Rahmen dessen auch die Künstlerin Martina Kriedel in Zapel bei Schwerin ein Kunstfest organisiert hatte. Das Atelier der Künstlerin war zu besichtigen, es gab alte Handwerkskunst wie Spinnen und Klöppeln zu bestaunen und viele Musiker unterhielten das zahlreiche Publikum. Unsere Geschäftsführerin Ursula Bauer, die einen kleinen Infostand mit Flyern und Heften aufgebaut hatte, hat diesen interessanten und schönen Tag auf dem idyllischen Anwesen der Familie Kriedel sehr genossen. Als langjähriges aktion tier-Mitglied hatte Martina Kriedel außerdem eine Tombola zugunsten ihres Vereins organisiert und viele Lose verkauft. Sie wollte auf ihre Weise den Tierschutz unterstützen und hatte zusätzlich als Hauptgewinn ein extra angefertigtes Ölgemälde gespendet. Die Loseinnahmen wurden, versteckt in einem süßen Huhn aus Pappmaché, Frau Bauer als Spende übereicht. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Engagement von Martina Kriedel und ihren vielen Helfern! (Lassen Sie Ihr Tier malen – www.das-atelier-kriedel.de)
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Auf Weihnachtsmärkten und Heimtiermessen werden die Hermys, das neue „attraktive Haustier“, zudem als ideales Anfängertier für Kinder angepriesen. Das erweckt den Eindruck, dass Kinder sich an den Landeinsiedlerkrebsen versuchen sollen, um dann später anspruchsvollere Tiere zu halten. Oft wird ein Krebs zusammen mit einem Miniterrarium („hat Platz in der kleinsten Ecke“) und wenig Zubehör als Starterset angeboten. Nicht nur Tierschützer, sondern auch ernsthaften Haltern von Landeinsiedlerkrebsen stellen sich angesichts dieses Unfugs die Haare zu Berge. Denn die kleinen Krebschen sind in der Haltung durchaus anspruchsvoll. So sind sie sehr sozial und legen Wert auf Artgenossen. In ihren natürlichen Lebensräumen leben sie sehr oft in großen bis sehr großen Gruppen von bis zu Hunderten von Individuen zusammen. Eine Einzelhaltung ist somit nicht artgerecht. Außerdem benötigen Landeinsiedlerkrebse in der Regel Temperaturen zwischen 20 und 27 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 70%. Man muss ihnen sowohl Salzals auch Süßwasser zum Trinken anbieten. Eine ausgeprägte Kletterfähigkeit ist ihnen ebenso zu Eigen wie das Eingraben im Erdreich, um sich zu häuten. Dies bedeutet für die verantwortungsvolle Haltung, dass das
Von den bunt bemalten "Hermy-Schneckenhäuschen“ raten wir ab.
Terrarium für 3 Tiere (MindestGruppengröße) mindestens 70cm x 40cm x 40cm groß sein muss. Hier gilt wie immer: Je größer, desto besser. Außerdem müssen Klettermöglichkeiten wie z.B. Äste vorhanden sein. Schalen mit Süß- und Salzwasser sind Pflicht und die erforderliche Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen gewährleistet sein. Das Bodensubstrat sollte möglichst vielfältig sein (Sand, Erde, Rindenmulch usw.) und mindestens doppelt so dick wie der größte Krebs mit Häuschen sein, damit sich die Tiere ihrer Art gemäß tief eingraben können. Landeinsiedlerkrebse sind Allesfresser und ernähren sich in Gefangenschaft vorrangig von Gemüse, Früchten, Fisch, Fleisch, toten Insekten und Fischflockenfutter. Einem Krebs reicht eine tägliche Futterration von der Größe eines Reiskornes. Nicht zuletzt müssen ausreichend viele Schneckenhäuser in unterschiedlichen Größen bereitgestellt werden. Diese sind besonders wichtig, da die Tiere dazu neigen, ihre Behausung oft zu wechseln. Teilweise wird mehrmals am Tag ein neues Quartier bezogen. Nicht nur, weil das Wachstum den Umzug notwendig macht. Von den bunt bemalten Hermy-Schneckenhäuschen raten wir dringend
ab, da sich der Lack und die Farbe im Laufe der Zeit ablösen und unter Umständen von den Krebsen aufgenommen werden können. Naturbelassene Schneckenhäuser bekommt man in fast jedem Zoogeschäft oder via Internet. Wer die Haltung von Landeinsiedlerkrebsen in Erwägung zieht, sollte außerdem wissen, dass diese Tiere bis zu 30 Jahre oder sogar älter werden können. Da die Vermehrung in Gefangenschaft äußerst schwierig ist, gehen wir davon aus, dass es sich bei sämtlichen im Handel angebotenen Tieren um Wildfänge handelt. Bitte lassen Sie, liebe Mitglieder, sich nicht von diesem „bunten Trend“ mitreißen. Landeinsiedlerkrebse sind anspruchsvolle Lebewesen und kein farben frohes Kinderspielzeug, das man an einem Stand im Vo r b e i g e h e n kauft.
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tenen Schneckenhäuser sind in der Regel handbemalt und danach lackiert worden und dienen einzig der Vermarktung der Krebse. Aus den in Naturhäuschen eher unscheinbar wirkenden Coenobita rugosus wird ein vermeintlich lustiges Spielzeug. Diese seltsame Idee stammt aus Amerika, wo Landeinsiedlerkrebse schon seit etwa 50 Jahren als Haustiere gehalten werden. Über Frankreich schwappt der „bunte Trend“ derzeit nun leider durch das Unternehmen Hermy DE UG auch nach Deutschland über. „Hermy“ ist abgeleitet vom englischen Begriff „hermit crab“ – auf Deutsch Einsiedlerkrebs.
© aktion tier, Ursula Bauer
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aktion tier-Pflegestelle für Wild- und kleine Haustiere
Gnadenhof Oberrad
Gudrun Stürmer (li.) erklärt Ingeborg Polaschek den Arbeitsablauf auf dem Gnadenhof.
Das Stadttaubenprojekt Frankfurt e.V. existiert bereits unter der Führung des Ehepaares Stürmer seit 23 Jahren und erhielt in dieser Zeit den Hessischen Tierschutzpreis 2007. Der Verein betreibt zusätzlich etliche Taubenhäuser in der Stadt. Dort werden gelegte Eier gegen Kunststoffeier ausgetauscht, um die Taubenvermehrung zu reduzieren.
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station, Büros und Lagerräumen könnte man als Vorzeigeprojekt be zeichnen. Und ich weiß auch, wie hoch der Arbeitsaufwand ist, der durch die Hinterlassenschaften gut ernährter Tauben anfällt. Sauberkeit jedoch gehört zu einer gesunden Tierhaltung einfach dazu.
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Angelangt an dem weitläufigen Gelände werde ich von Frau Gudrun Stürmer begrüßt. Sie hat ehemals das Stadttauben Projekt ins Leben gerufen, und sie zeigte sich sehr erfreut über die für meine Begriffe große Futterspende. „Herzlichen Dank, das reicht für zwei Tage“ meinte sie erfreut. Zwei Tage? Wir kamen in das Futterlager und ich kam mir ziemlich klein vor mit meinen „Zweitagekörnchen“. So groß hatte ich mir das alles gar nicht vorgestellt. Mein Sohn, der mich als Fahrer und „Lastenschlepper“ begleitete, grinste in sich hinein und ich konnte seine Gedanken leicht erraten. Frau Stürmer zeigte auf einige Futtersäcke: „Das reicht kaum für eine Woche!“ Kein Wunder bei 600 hungrigen Schnäbeln. Ich bin schon einige Tierschutzkontrollen gefahren, und ich weiß, wie schlimm manche Tierunterkünfte aussehen können. Diese parkähnliche, sehr saubere Anlage nebst Kranken
Großes Freifluggehege
Beim Ausladen des Futters
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ihre „Rennpferde der Lüfte“ hin und wieder nicht mehr haben wollen, bringen sie doch keine Preise nach Hause. So erhöhen auch einige verflogene Brieftauben – sozusagen Sportopfer – die Anzahl der Stadttauben.
In der Krankenstation
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aktion tier möchte diesem Verein helfen, denn durch jene Tauben, die sich trotz medizinischer Versorgung später in der Freiheit nicht mehr behaupten könnten, ist der Bestand auf 600 gestiegen. Bewältigt wird die vielschichtige Aufgabe in der Station mit Hilfe einer Festangestellten und zahlreichen Ehrenamtlichen, die ihre ganze Arbeitskraft und sehr viel Zeit in das Stadttauben Projekt einbringen. Keine aufgefundene Taube wird abgewiesen und leider gehören besonders viele Brieftauben dazu. Jene nämlich, die fast verhungert, verletzt oder verflogen aufgefunden wurden. Anhand der Ringe lassen sich die Besitzer ermitteln. Allerdings hat es sich im Laufe der Jahre gezeigt, dass diese
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Heute bin ich auf der Fahrt zu dem Gnadenhof Oberrad. Mein Auto ist vollbepackt mit Taubenfutter, denn um diese Vögel geht es hier. Geächtet, verfolgt und als „Ratten der Lüfte“ verschrien, haben sie in dieser wunderschönen Anlage Hilfe gefunden. Ein Bericht von Ingeborg Polaschek
aktuelles
animal hoarding-Fall in Barsinghausen
Pferdehaltung endlich untersagt
Auf einen Hilferuf des Tierschutzvereins Barsinghausen Anfang 2012 hin hatte aktion tier immer wieder die vor Ort festgestellten Missstände dokumentiert und, mit Beweisfotos und Zeugenaussagen untermauert, beim zuständigen Veterinäramt angezeigt. Auch im Fernsehen wurde über diesen Tierschutzfall auf SAT.1 in der Reportage „24 Stunden“ unter dem Titel „Verbotene Tierliebe – auf den Spuren der Animal Hoarder“ berichtet. Eine Stellungnahme auf unsere Anzeigen erhielten wir nie. Auch das durch uns bei der Staatsanwaltschaft Hannover erwirkte Ermittlungsverfahren wurde eingestellt. Im August 2012 hatten wir außerdem für immerhin 8 der Pferde Plätze gefunden und die Daten an das Veterinäramt weiter gegen. Nichts geschah. Dabei war den Behörden seit Jahren bewusst, dass die Tierhaltung von Sandra K. äußerst problematisch ist.
© aktion tier, Ursula Bauer
Bereits seit dem Jahr 2008 stand Sandra K. immer wieder wegen ihrer katastrophalen Pferdehaltung in Barsinghausen bei Hannover in der Kritik. Nun endlich ist Bewegung in diesen schlimmen Tierschutzfall gekommen. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
Abgemagerte Ponys
reichenden Schutz vor Regen, Wind und Schnee boten. Jeden Winter standen die Pferde knöcheltief in Schlamm und Matsch. Missstände, die jahrelang geduldet wurden. Mitte Juni 2014 hat das zuständige Veterinäramt endlich reagiert. Frau K. musste die Pferde und Ponys abgeben. Außerdem erhielt sie ein unbegrenztes Tier-
halte- und Betreuungsverbot. Dass erst gehandelt wurde, als die Pferde offensichtlich bis auf die Knochen abgemagert waren, ist ein Skandal. Wir hoffen, dass dieser schlimme Fall von Tierquälerei nun endlich beendet ist und Sandra K. nicht doch wieder Mittel und Wege findet, um beispielsweise über Strohmänner weiter Zugriff auf ihre Tiere zu haben.
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© aktion tier, Ursula Bauer
Den Pferden und Ponys stand über all die Jahre hinweg ausschließlich ein kleiner, völlig kahl gefressener Paddock zur Verfügung. Sie litten nicht nur an erheblichem Bewegungsmangel, sondern wiesen auch teilweise gravierende Ernährungsdefizite auf. Futter schaffte die Halterin nur sporadisch heran. Wasser musste ebenfalls angefahren werden, was teilweise tagelang nicht geschah. Auch die vorhandenen Unterstände entsprachen nicht den gesetzlichen Vorgaben, sondern stellten lediglich Provisorien dar, die den Tieren keinen ausMitgliederjournal
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aktion tier – menschen für tiere e.V.
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aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen
Nasenbären und Amazonen aufgefunden Um einen traurigen Nachlass mussten sich vor kurzem Polizei und Feuerwehr in Hannover kümmern. Ein Mann wurde tot in seiner Wohnung in der hannoverschen Oststadt aufgefunden. Neben dem Toten fand die Kriminalpolizei allerdings auch noch Tiere in den Räumen. Zwei ausgewachsene Nasenbären und ein Pärchen Weißstirnamazonen. Alle Tiere wurden zur weiteren Betreuung in der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen aufgenommen. Ein Bericht von Florian Brandes, Stationsleiter
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Der Nasenbär oder Coati, wie er in seiner südamerikanischen Heimat genannt wird, zählt zur Gattung der Kleinbären. In Europa kommen die Waschbärverwandten in der freien Natur allerdings nicht vor. Nasenbären haben wir nicht oft hier in der Wildtierstation. Es handelt sich um zwei weibliche Tiere, von denen eines offensichtlich schon etwas betagt ist. Beide sind jedoch zum Glück gesund und munter. Dennoch ist eine Haltung als Wohnungstier für die kletterfreudigen Tiere nicht artgerecht. WeißstirnamazoDie beiden Nasenbären haben vorübergehend in der Wildtierstation Unterkunft bekommen
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projekte
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nen sind in Mittelamerika beheimatet und werden gern in Zoos oder Privathand gehalten. Nachdem die Erben des Verstorbenen auf die Übernahme der Tiere verzichtet haben, hat das Team der Wildtierstation einen tollen Platz für die beiden im Tierpark Neumünster gefunden. Dort sind die Nasenbären inzwischen in der neu gebauten Anlage für diese Art mit weiteren Artgenossen eingezogen und freuen sich über die großzügige und artgerechte Haltung. Zwei Rhesusaffen auf der Suche nach einem neuen Zuhause Nicht alltägliche Gäste hatte die Wildtierstation im April. Ein Kamerateam von DOCMA TV, der Produktionsfirma des Haustiermagazins „Hund, Katze, Maus“ vom TV-Sender VOX, sowie der Tierschutzexperte Frank Weber waren mehrmals zu Besuch in Sachsenhagen. Von der Kamera begleitet sind dort die 8- und 13-jährigen handaufgezogenen Rhesusaffen Axel und Buddy in das neue Affengehege der Wildtierstation eingezogen. Dort haben sie sich inzwischen gut eingelebt und kommen auch gut mit ihren neuen Nachbarn, den neun Kattas im benachbarten Gehege, Axel und Buddy in ihrem neuen Gehege
Dr. Florian Brandes begutachtet mit Frank Weber das Affengehege
zurecht. Die Anfangs noch sehr auf Menschen bezogenen Tiere lernen nun allmählich wieder natürliches Verhalten. Dazu trägt auch die Umstellung auf natürliches – und gesünderes – Futter bei. Denn die aus Privathaltung beschlagnahmten Affen wurden bei ihren ehemaligen Besitzern völlig falsch ernährt. Hier standen Pizza, Hamburger, Süßigkeiten und anderen menschliche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan, was dazu führte, dass die Affen stark verfettet in der Wildtierstation angekommen sind. Inzwischen haben sie deutlich abgespeckt und besonders Buddy, der vorher kaum dazu in der Lage war, beginnt sein Gehege nun auch kletternd zu erkunden.
An einem sonnigen Nachmittag waren die Dipl. Biologin Helene Kruse und die fünf teilnehmenden Kinder mit modernen digitalen Fotogeräten ausgerüstet. Sie waren nicht auf der blutigen Jagd nach Büffeln, Elefanten, Löwen, Leoparden oder Nashörnern, sondern auf einer kleinen Reise über das Stationsgelände. Alle waren sehr gespannt, was es in der Wildtierstation mit der Kamera zu entdecken gibt. Doch bevor sie starten konnten, haben sich alle erstmal Gedanken darüber gemacht, was es bei der Natur- und vor allem der Tierfotografie zu beachten gibt. Da Wildtiere nicht darauf hören, wenn man ihnen sagt, dass sie mal kurz für ein paar Sekunden still stehen und in die richtige Richtung schauen sollen, ist Geduld und Reaktionsschnelligkeit für die Tierfotografen sehr wichtig. Außerdem muss man sich über mögliche Gefahren im Gebiet (Sturz in den Teich am Naturlehrpfad) Gedanken machen. Natürlich wollten sie die oft empfindlichen Tiere nicht durch Blitzlichter blenden (z.B. die ruhende Fledermaus in der Fledermausvoliere) oder laute Geräusche erschrecken. Alle technischen Probleme wurden mit Hilfe von Mora Olsowski, der Tochter der Umweltbiologin und helfende Hand der Fotosafari, überwunden, die sich gut mit Einstellungen bei Digitalkameras auskennt (Aha, es gibt also einen Sportmodus, der sich gut
Die Aktionsteilnehmer auf Fotopirsch
für Tiere eignet, die sich schnell bewegen und es gibt ja eine ZoomFunktion!).
tet hatten, waren sie ziemlich lange am Teich. Tümpeln macht einfach Spaß! Mehrere Top-Froschmodelle wollten unbedingt abgelichtet, aber nicht gefangen werden. Im Exotentrakt der Wildtierstation konnten trotz störender Glasscheiben noch mehrere gute Bilder gemacht werden. Der absolute Foto-Star war aber der Pfau, von dem bestimmt die meisten Fotos geknipst wurden, als er sein wunderschönes Rad geschlagen hat. Die Kinder haben eine Menge tolle Fotos von Pflanzen und Tieren mit nach Hause genommen.
Die Kinder fanden auch heraus, dass ein störendes Gehege- oder Volieren Gitter auf dem Foto gar nicht mehr zu sehen ist, wenn man dicht genug mit der Kamera an das Gitter herangeht. Die Safari begann im Naturlehrpfad und hat kurz Station beim Großen Abendsegler in der Fledermausvoliere gemacht. Nachdem sie den Waldboden in der Igelschule und die Honigbienen im Schaukasten abgelich-
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KURZ
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BÜNDIG
Neues Fahrzeug im TSV Aurich
Am 12. Juli 2014 wurde im Rahmen des 25jährigen Jubiläums des Tierschutzvereins Aurich von aktion tier ein dringend benötigtes Fahrzeug übergeben, dass für Tierarztbesuche und den Transport von Futter und Material genutzt werden wird.
© aktion tier
Fotosafari in der Wildtierstation Sachsenhagen: Neuer Aktionstag hatte Premiere
Auch die Landschildkröten mussten fürs Foto stillhalten
v.l.n.r.: Herr Keil, aktion tier-Aufklärungsteam, Frau Sartorius vom TSV Aurich, Herr Bussmann, aktion tier-Aufklärungsteam.
© aktion tier
Die private Affenhaltung ist grundsätzlich kritisch zu sehen. Keinesfalls dürfen Affen – wie in diesem Fall – wie domestizierte Haustiere oder gar als Kindersatz behandelt werden. Die Wohnungshaltung mit Familienanschluss, wie sie etwa für Hund und Katze gut ist, funktioniert bei Affen und anderen (nicht domestizierten) Wildtieren nicht und führt immer früher oder später zu Tierschutzproblemen.
Alle Bilder: © Florian Brandes/ Wildtierstation
projekte
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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aktion tier-Tierheim acción del sol auf Teneriffa, Spanien
Das große Sommerfest
Seit dem Jahr 2007 feiert das Tierheim “Acción del Sol” zu jeder Jahreszeit ein großes Fest, an dem die Inselbewohner zahlreich teilnehmen. Bei diesen Veranstaltungen lässt sich die Tierheimleitung immer etwas besonderes einfallen, um allen Zwei- und Vierbeinern gerecht zu werden. Ein Bericht von Marion Gonzalez, Tierheimleiterin Ein Fest der Zusammenkunft von Tierfreunden und Hundebesitzern sowie eine große Anzahl von Kindern, die in den letzten Jahren an unserem Tierschutzunterricht teilgenommen haben, beehren uns mit ihrer Anwesenheit. Feucht-fröhlich sollte es dieses Mal werden. Diverse Kinder- und Hundepools wurden mit Wasser gefüllt. Eine riesige Wasserhüpfburg war der große Knaller. Workshops an denen Sonnencaps gebastelt wurden, waren stark frequentiert. Das Spielzentrum wie Hufeisen-, Dosen- und Ringewerfen fand ebenfalls großen Anklang. Die Tanzakademie für Kinder “Dile que sí” unter der Leitung von Davinia y Pablo machten mit Zumba und Latin Music so richtig Schwung. Die Flamenco Mu14
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siker gaben dann den spanischen Touch im Anschluss. Natürlich war der Streichelzoo, gefüllt mit Welpen und Ziegen, der große Anziehungspunkt für alle Besucher. Wie immer war es ein rundum toller Nachmittag für die ganze Familie. Die vielen Fotos zeigen den tollen Einsatz der Mitarbeiter des Tierheims, denn ohne sie wäre das alles nicht machbar gewesen. Die große Anerkennung und der Lob der Gäste gibt letztlich weiter Mut, mit unserer Arbeit fortzufahren und nicht locker zu lassen, damit die Zukunft der ausgesetzten Tiere nicht noch weiter steigt, sondern in Zukunft abnimmt.
Mädchen sammeln Spenden fürs Tierheim Diese beiden belgischen Mädchen stellten Armbänder zum Verkauf her. Während der WM gingen sie auf die Straße und verkauften das Stück für 1 Euro. Letztlich brachten sie 80 Euro als Spende ins Tierheim. Welch’ nette Geste von diesen 11jährigen.
projekte
Die Sommerferien waren spitze! Es waren abwechslungsreiche, spannende und gleichzeitig sehr lustige 14 Tage, die den hier auf der Insel lebenden Kindern geboten wurden. Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen zwischen 6 bis 16 Jahren hatten erstmalig die Möglichkeit, sich in den Sommerferien im Tierheim „Acción del Sol“ einzuschreiben. Darunter befanden sich auch drei Jugendliche, die unter staatlicher Obhut stehen. Natürlich waren alle äußerst tierlieb, aufgeschlossen und lernbereit. So konnten wir in wenigen Tagen ein Hundetraining, eine Theatervorführung, einen Gruppentanz, viele Handarbeiten, sportliche Betätigungen, Pflege von Vierbeinern und deren Bedürfnisse, menschliches Miteinander und Backkünste einstudieren. Vor allem aber auch den Vorsatz, ein Tier zu respektieren, es
zu lieben und nie den Gedanken zu hegen, es eines Tages auszusetzen. Jeder dieser jungen Menschen hatte seine Vorliebe, doch in der Gruppe mussten Nachsicht, Ausdauer und Kooperation gelernt werden. Es war wirklich interessant zu erleben, wie sich die Einstellungen und das Verhalten immer noch positiver veränderten. Auch gerade bei Kindern, die selbst schlimme
Erfahrungen in der Vergangenheit machen mussten, präsentierten sich den Vierbeinern gegenüber ganz offen. Die Briefe der Eltern bestätigten unsere Meinung und eine große Dankbarkeit war erkennbar. Wir werden dieses Programm in den nächsten Sommerferien fortsetzen und beim Abschied kam von den Kinder die klare Aussage: „Wir kommen wieder“!
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Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Projekt Kitty Berlin-Brandenburg
Felix, der Glückliche
© aktion tier, Ursula Bauer
Am 17. Januar dieses Jahres wurde uns in Berlin ein verletzter Kater gemeldet, der sich in der Petersburger Straße unter einem Treppenabsatz verkrochen hatte. Vom Futter angelockt, tapste er sofort in unsere Lebendfalle und fraß gierig. Der kleine Kerl war bis auf die Knochen abgemagert und hatte zahlreiche, bereits stark vereiterte Verletzungen. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
auch das rechte Auge war hinsichtlich seiner Funktionsfähigkeit in Ordnung. Wir haben den kleinen Kater „Felix“ genannt. „Der Glückliche“ hatte von Anfang an einen erstaunlich starken Lebenswillen und ist vom Wesen her verschmust und immer gut gelaunt. Er ließ sich nach der OP über viele Wochen hinweg täglich die Verbände wechseln, schnurrte beim Salbe auftragen und nutzte jede Gelegenheit zum „Köpfchen geben“.
© aktion tier, Ursula Bauer
Wir brachten ihn sofort zum Tierarzt, der ihn untersuchte und gleich operierte. Der Kater war wahrscheinlich von einem Auto angefahren worden. Unter anderem mussten im Rahmen der Not-Operation an den Hinterbeinen und um das rechte Auge herum großflächig abgestorbene Haut entfernt und ein Teil der hinteren Krallen amputiert werden. Das sah sehr schlimm aus, aber die Verletzungen waren zum Glück nicht lebensgefährlich und
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Mitte April waren die vielen Wunden weitestgehend verheilt. Aber das rechte Auge von Felix war durch den starken Hautverlust auf dieser Kopfseite stark nach hinten gezogen. Dadurch konnte der Kater dieses Auge nicht richtig schließen und es war sehr trocken. Unsere Tierärzte wussten sich keinen Rat mehr, daher haben wir uns an die Veterinärmedizinische Hochschule in Düppel gewandt. Die unter anderem auf Augenheilkunde spezialisierte Professorin Corinna Eule hat uns netterweise angeboten, den Kater zu operieren. Am 14. April habe ich Felix den Studenten im großen Hörsaal vorgestellt. Professor Eule hat ihn untersucht und die verschiedenen Operationsmöglichkeiten dis kutiert. Alle waren von unserem geduldigen und lieben Felix ganz begeistert. Zwei Tage später wurde dann in der Tierklinik ein Stück-
© aktion tier, Ursula Bauer
© aktion tier
In der Tierklinik Düppel bei Prof. Eule
© aktion tier - Meissen
projekte
wie nie. Er hat zugenommen und ist in den letzten Wochen auch mächtig gewachsen. Als wir den schwer verletzten Felix Mitte Januar einfingen, hing sein Leben am seidenen Faden. Wir sind glücklich, dass der liebe Kater alles gut überstanden hat und wünschen uns für ihn nun ein dauerhaftes, gutes Zuhause.
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© aktion tier, Ursula Bauer
Erster Monat nach der OP am 17.02.2014
herumtoben. Ende Mai waren die Wunden der Nachoperation gut verheilt und das Fell nachgewachsen. Am Unterlid steht dauerhaft etwas rosige Schleimhaut hervor, aber das ist nur ein kleiner „Schönheitsfehler“. Wir wollten Felix nur aufgrund dessen keine weitere Operation mehr zumuten. Der Kater ist dank der intensiven Pflege von Familie Kindt putzmunter und so schmusig
Die Nachoperation ist gut überstanden, Felix am 19.05.2014
chen Haut aus der Lippe des Katers über das rechte Auge gesetzt, damit sich das dortige Hautareal entspannt und das Augenlied wieder in seine ursprüngliche Lage rutschen konnte. Professor Eule hatte sich sehr viel Mühe gegeben und die natürliche Form des rechten Auges wiederhergestellt. Bereits einige Tage später konnte Felix das Auge wieder komplett schließen, so dass die Gefahr des Austrocknens gebannt war.
Wer möchte ren? Felix adoptie
tte direkt bei melden sich bi Interessenten tzenschutz Ka m Berliner Harry Kindt vo
© Harry Kindt
© Harry Kindt
Zweiter Monat nach der OP am 11.03.2014
Felix ist groß und stark geworden und kann jetzt vermittelt werden
9 44 55 33
Telefon: 0337
© Harry Kindt
Zur Nachsorge nahm Harry Kindt, Chef unseres Projektpartners Berliner Katzenschutz, Felix mit nach Hause, wo er und seine Frau sich bis heute liebevoll um das Tier kümmern. Endlich konnte sich Felix in einem großen Zimmer frei bewegen und mit anderen Katzen Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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aktion tier-Katzenbabystation Glindow, Brandenburg
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Im Moment sind in Glindow 73 Babykatzen und 65 ausgewachsene Tiere untergebracht. Einige sind leider nicht vermittelbar, für diese werden aber immer gern Paten gesucht. Ein kleiner Bewohner sticht gleich aus der Masse hervor. Achsel ist sein Name. Ein kleines Pum-
melchen. Seinen Namen verdankt er einem Unglück. Damals hatte er ein eingewachsenes Halsband um, welches auch unter der Achsel eingeklemmt war, weil er versucht hatte, sich da raus zu mogeln. Das liegt nun schon acht Jahre zurück und von den Strapazen ist dank Ina Althaus, Patrick Laue und Andreas Marut vom aktion tier-Aufklärungsteam guter Pflege nichts In der aktion tier-Katzenbabystation mehr zu sehen. Jedes warten viele Kätzchen auf neue Besitzer Tier hat eben seine eigene Geschichte. Das Projekt ist es auf jeden Fall Wert, besucht zu werden. Es warten ganz viele Kätzchen – ob groß oder klein – auf ein schönes, liebevolles Zuhause!
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KURZ
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Projekt KITTY – krebskranker Straßenkater erlöst
© aktion tier, André Steinkrauß
BÜNDIG
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projekte
• Ausgabe 3/2014
Nach mehreren erfolglosen Versuchen ist es uns schließlich gelungen, einen alten Straßenkater mit einem stark wuchernden Krebsgeschwür im Gesicht einzufangen. Der Kater lebte viele Jahre lang an einer Futterstelle in Berlin-Hoppegarten, wo er liebevoll betreut wurde. Vor einem Jahr hatte sich ein anfangs kleiner Tumor an der Nase gebildet. An dieser Stelle ist eine Operation fast unmöglich. Zumal bei einem scheuen Tier, das es gewohnt ist, in Freiheit zu leben. Der Kater hatte anscheinend keine Schmerzen und fraß gut. Dann ist die Geschwulst jedoch rasend schnell gewachsen. Mehrere Versuche, den Kater einzufangen, scheiterten. Das Tier wollte offensichtlich nicht. Mitte Juni ging der
sichtlich geschwächte Kater jedoch zielstrebig in die Falle und war auch beim Tierarzt ganz ruhig. Dieser versicherte uns, dass man das Tier sofort erlösen sollte und so ist der Kater eingeschläfert worden. Es ist auch für uns immer sehr traurig, wenn wir einem Tier nicht mehr helfen können, aber in diesem Fall schien es, als ob der Kater keinen Lebenswillen mehr hätte und, vermenschlicht ausgedrückt, damit einverstanden war, diesen letzten Weg zu gehen.
© Ursula Bauer
Am 21. Juni 2014 lud der Berliner Katzenschutz zum jährlichen Sommerfest in Glindow/Werder ein. Es gab neben reichlicher Verpflegung auch regelmäßige Projektrundgänge, bei denen man sich ein Bild der Station machen konnte. Das Highlight war da natürlich die Katzenbabystation. Ein Bericht von Ina Althaus, Mitarbeiterin des aktion tier-Aufklärungsteams
© Ursula Bauer
Sommerfest in Glindow
projekte
Überraschung am aktion tier-Informationsstand
Kleine Fledermaus ganz groß Ein Überraschungsgast besuchte uns bei der Arbeit am Infostand in Stendal. Ein aktion tier-Mitglied mit großem Herz kam nochmal zu uns zurück — aber diesmal nicht alleine. Geschützt unter ihrer Hand, saß eine kleine Fledermaus auf ihrem Ärmel. Von Ina Althaus, Mitarbeiterin des Aufklärungsteam aktion tier – menschen für tiere e.V.
Fledermäuse sind streng geschützte Tierarten. Weltweit gibt es rund 900 Arten. 17 der deutschen Arten werden in den Gefährdungskategorien der Roten Liste Deutschlands geführt. Viele der heimischen Fledermausarten überwintern in Höhlen oder Bunkern, wenn dort optimale Bedingungen wie hohe Luftfeuchtigkeit und Frostfreiheit herrschen. In den alten Bergwerksstollen in Bad Segeberg oder in Rüdersdorf bei Berlin überwintern jährlich bis zu 20.000 Tiere. Bekannt ist auch das Winterquartier in der Spandauer Zitadelle in Berlin. Fledermäuse sind vor allem wegen der Zerstörung ihrer Lebensräume gefährdet, z.B. durch die Sanierung von Altbauten und die Versiegelung von potentiellen Schlafplätzen, durch die Vernichtung von Insekten-Lebensräumen, durch die Zerstörung von Totholzbeständen und die Vergiftung mit Insektenschutzmitteln und Holzschutzfarben.
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Die kleine war ganz aufgescheucht und orientierungslos. Wir nahmen einen Karton, setzten sie erst mal vorsichtig rein und machten einen Deckel mit Luftlöchern drauf, sodass das Tier sich im Dunkeln beruhigen konnte. Das Problem bei Fledermäusen ist, dass man sie eigentlich nicht aus der Natur nehmen sollte. Gerade für Jungtiere, die häufig im Juni gefunden werden, bedeutet das oft den sicheren Tod. Es ist fast unmöglich, eine Fledermaus mit der Hand aufzuziehen. Deswegen sollten gefundene Fledermausbabys immer sicher und geschützt, jedoch in der Nähe der Fundstelle positioniert werden, am besten etwas erhöht, so dass das Muttertier die Rufe hören kann.
Vivien Schumann, Ina Althaus, aktion tier-Aufklärungsteam Kleine Hufeisennase
In unserem Fall handelte es sich zwar um eine sehr kleine Fledermaus, allerdings war es kein Jungtier mehr. Es war eine „Kleine Hufeisennase“ (Rhinolophus hipposideros). Ungewöhnlich war, dass sie am Nachmittag aktiv war und unserem Mitglied auf der Straße vor die Füße flog. Wahrscheinlich hatte sie völlig die Orientierung verloren, denn normalerweise sind Fledermäuse nachtaktiv. Wir nahmen sie mit in die Tierklinik Düppel, wo sie auf Verletzungen untersucht und versorgt wurde.
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Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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+++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne ++
aktion tier-Kampagne
Artenschutz an Gebäuden Die Mauersegler sind seit September bereits wieder in Afrika, kommen im nächsten Frühjahr wieder und wollen am gleichen Ort wie in diesem Jahr ihre Jungen aufziehen. Mit dem Erhalt der Niststätten von Mauerseglern, Spatzen und Co. tragen wir zur Artenvielfalt in unseren Siedlungen bei. Ein Bericht von Dr. Matthias Baeseler, aktion tier-Naturschutz und Ingeborg Polaschek, aktion tier-Fachberatungsstelle für Wild- und kleine Haustiere
Das offizielle
aktion tier
Artenschutz Kampagnenlogo
V.l.n.r.: M. Bussmann und S. Wicke (Aufklärungsteam aktion tier), U. Wolters (Vorsitzender Wildtierstation Sachsenhagen), M. Fuchs (Vorsitzender aktion tier), Dr. F. Brandes (Stationsleiter Wildtierstation Sachsenhagen), R. Schnitker (Vorstandsmitglied aktion tier), S. Lehner (Aufklärungsteam aktion tier), Dr. M. Baeseler (Fachberater Natur- und Umweltschutz bei aktion tier)
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Zur Lebensqualität unserer Städte und Siedlungen gehören nicht nur Kultur- und Konsumeinrichtungen, sondern auch die mit uns in Städten und Siedlungen lebende Tierwelt. Dazu zählen insbesondere auch die Tierarten, die ihre Brutstätten an oder in unseren Gebäuden errichtet haben. Mauersegler, Haussperlin ge, Schwalben, aber auch Turmfalken, Fledermäuse und Hausrotschwänze nutzen als ehemalige (meist) Felsbewohner die von Men schen geschaffenen fels ähnlichen Strukturen un-
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wir klären auf
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serer Städte und Dörfer. Sie nutzen die Kunstfelsen und die dort vorhandenen Nischen und Höhlen als sichere Brutplätze.
Kampagnenstart am 31. August 2014 in der aktion tier-Wildtierund Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen
Kampagnenstart in der Wildtierstation Sachsenhagen
aktion tier – menschen für tiere e.V. machte daher mit seiner neuen Kampagne „Artenschutz an Gebäuden“ auf die Problematik und auf Lösungen beim Schutz der Tiere aufmerksam, die an oder in Gebäuden brüten. Kampagnenstart war Sonntag, der 31. August auf dem Gelän-
++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ wir klären auf de der aktion tier-Wildtierstation Sachsenhagen e.V. auf dem gleichzeitig das jährliche Sommerfest stattfand. Zahlreiche Besucher hatten die Möglichkeit, sich auf großen Tafeln der Ausstellung zum Thema zu informieren und fanden kompetente Ansprechpartner vor Ort, die bereitwillig alle Fragen beantworteten.
Verschiedene Nisthilfen
Interessierte Besucher sahen sich die Ausstellungswände von aktion tier zum Thema „Artenschutz an Gebäuden" an.
Junge Hausrotschwänze
© Joachim Neumann - Fotolia.com
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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+++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne ++
An Gebäuden lebende Arten (Auswahl)
© K.-U. Häßler - Fotolia
Mauersegler Mauersegler gehören zu den auffälligsten Vogelarten in unseren Städten, auch wenn sie nur von Anfang Mai bis Mitte August bei uns zu beobachten sind. Die extrem brutplatztreuen Tiere sind insbesondere gefährdet durch Gebäudesanierungen. Mauersegler fallen vor allem durch laute „srieh, srieh“ Rufe auf, wenn sie durch die Straßenschluchten sausen.
Die Mehlschwalbe nistet kolonieweise an den Außenseiten von Gebäuden. Gefährdet wird die Art durch die mangelnde Duldung der ganzjährig geschützten Nester und fehlendes Nistmaterial (feuchter Lehm).
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Mehlschwalbe
Die Mehlschwalbe ernährt sich überwiegend von kleineren, fliegenden Insekten, wie Fliegen, Mücken und Blattläusen.
Stadttaube Verwilderte Haustauben (aus Felsentauben hervorgegangen) bilden heute große Taubenschwärme in Stadtgebieten. Die Stadttauben sind ebenfalls Gebäudebrüter, gehören aber nach dem Gesetz nicht zu den besonders geschützten Arten. Im Rahmen des Gebäudebrütersschutzes des Tierschutzes sind das Töten oder Qualen der Tiere verboten. Auch Nester und Jungvögel stehen unter Schutz. Stadttaubenpopulationen gelten zwar als latente Infektionsquellen – sind aber nicht mehr als andere Vogelarten Träger von Krankheitserregern. Natürliche Feinde der Stadttauben sind der Habicht und der Wanderfalke.
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wir klären auf
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Foto © vluggevogel - Fotolia.com
Junger Habicht — in Städten wie Berlin besteht die Beute von Habicht und Wanderfalke bis zu 30 % aus Haus- (Stadt) Tauben
++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ wir klären auf Wie erkennt man die Anwesenheit von Tieren am Gebäude?
Mehlschwalben verraten ihre Brutplätze durch alte und während der Brutzeit ausgebesserte und neu errichtete Nester an der Außenwand von Gebäuden. Während der Brutzeit sind Mehl- oder auch Rauchschwalben (Ställe, Garagen oder Hausflure), am besten durch Einflü-
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Die Anwesenheit von Tieren an größeren Gebäuden zu erkennen ist außerhalb der Brutperiode nicht einfach. Meist sind die jeweiligen Spuren jedoch nur von Fachleuten auszumachen. Mauersegler beispielsweise sammeln ihr Nistmaterial in der Luft und transportieren den Kot der Jungen vom Nest weg, da sind Spuren selten deutlich. Auch Fledermäuse verraten sich nur dem Fachmann durch winzige Mäusekotkrümel. Rauchschwalbe mit Nistmaterial
ge, durch das Eintragen von Nistmaterial oder Futter nachzuweisen. Besonders schwierig ist dieser Nachweis bei Mauerseglern. Nur in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte Juli sind Einflüge zur Fütterung zu beobach-
ten, wobei die Zeiten zwischen zwei Fütterungen beträchtlich sein können. Singende Männchen bei Hausrotschwanz und Haussperling, meist an einem erhöhten Platz, deuten auf einen Brutplatz in der Nähe hin.
Viele Gebäude sind in den letzten Jahren saniert worden oder werden in Zukunft aus Klimaschutzgründen saniert. Auch die Niststätten geschützter Arten sind von solchen Sanierungen häufig betroffen. Um die Niststätten geschützter Arten trotzdem erhalten zu können und den damit verbundenen Rückgang dieser Arten zu verhindern, hat der Gesetzgeber im Bundesnaturschutzgesetz festgelegt, dass Niststätten und Zufluchtsstellen geschützter Arten ganzjährig geschützt sind. Nun sollen aber die Schutzbestimmungen nicht erforderliche Sanierungen und Reparaturen verhindern. Daher kann in diesen Fällen bei der zuständigen Naturschutzbehörde eine An dieser Garagenwand wurden Nisthilfen Befreiung beantragt werden, sollte es nicht möglich sein, im Rahmen der für Halbhöhlenbrüter wie den Hausrotschwanz, für Fledermäuse und Hornissen Bauvorhaben die ursprünglichen Lebensstätten zu erhalten. Die Befreiung (v.l.n.r.) angebracht, hinter der Giebelverwird in der Regel genehmigt, allerdings wird als Ausgleich in der Regel die kleidung befinden sich zusätzlich SpaltenSchaffung einer entsprechenden Zahl von Ersatzlebensstätten gefordert, quartiere für Fledermäuse. so dass die Zahl der zur Verfügung stehenden Brutplätze nicht abnimmt. Für Ersatzniststätten gibt es heute eine Vielzahl von bewährten technischen Lösungen, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Dazu zählen Ersatzniststätten für Mauersegler, die farblich an das Gebäude angepasst oder in die Dämmung eingebaut werden können, Kunstnester für Schwalben oder Fledermausbrutkästen und Einbausteine. Auch für Turmfalken oder Hausrotschwänze gibt es entsprechende technische Lösungen.
Mauersegler Ersatznistkästen
© aktion tier
Als Bauherr oder Mieter in Gebäuden mit angekündigter Sanierung und bekannten Vorkommen geschützter Arten wenden Sie sich an die zuständige Naturschutzbehörde oder lassen sich unter Tel. 030 3011162-44 von aktion tier entsprechend beraten. Während Artenschutzmaßnahmen an größeren Gebäuden während der Sanierung meist von Fachleuten begleitet werden müssen, gibt es für Ein- und Zweifamilienhäuser viele Möglichkeiten sich selbst zu engagieren.
© aktion tier
Problem: Gebäudesanierung
Weitere Infos: www.vivara.de, www.schwegler-natur.de Mitgliederjournal
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Vögel können Barrieren in ihrer Umgebung problemlos überfliegen, aber sie sind nicht auf unsichtbare oder spiegelnde Gegenstände wie Glasscheiben vorbereitet. Die Gefahren steigen mit jedem neuen Gebäude, jeder neuen verspiegelten Fassade und jedem Glaswartehäuschen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass jedes Jahr mindestens ein Vogel an jedem solchen Gebäude umkommt. Architekten und Gebäudeplaner können heute bei Neubauten bereits in der Planungsphase wichtige Entscheidungen zur Vermeidung von Vogelschlag treffen. So sollten Konstruktionen vermieden werden bei denen der Vogel durch das Gebäude sehen und damit „fliegen“ kann. Ähnliches gilt für verspiegelte Flächen – unter www.vogelglas.info gibt es für Planer dazu wertvolle Hinweise der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und SVS/BirdLife Schweiz.
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Buntspecht In Deutschland gibt es sechs Spechtarten.
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Scheibenanflug von Vögeln
Neben den nur begrenzt wirksamen bekannten Scheibenaufklebern mit Greifvogelbildern, wirken insbesondere Maßnahmen, die die Flächengröße verringern, beispielsweise aufgeklebte Streifen (ca. 2 cm breit und im Abstand von 10 cm).
Die Fähigkeit von Vögeln im ultravioletten Bereich sehen zu können, wird beim Einsatz eines „birdpen“ genutzt – hier werden Scheiben von außen, mit einem nur für Vögel sichtbaren Muster markiert. Allerdings muss diese Markierung
in der Regel in jedem Fall nach der nächsten Scheibenreinigung wiederholt aufgetragen werden. Mehrere Hersteller bieten spezielles Vogelschutzglas an, das Vögeln besser wahrgenommen wird als herkömmliches Fensterglas.
Im Handel erhältliche dauerhafte Aufkleber und der birdpen mit dem Scheiben mit einem nur für Vögel sichtbaren Muster markiert werden.
++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ wir klären auf Was tun mit Opfern des Scheibenanflugs?
sind wehrlose Opfer für Katzen und Hunde. Solche Vögel lassen sich problemlos einfangen:
Fliegen Vögel gegen eine Glasscheibe, kann der Zusammenstoß sofort zum Tod durch Genickbruch oder Hirntrauma führen. Wenn die Tiere überleben, sitzen danach oft völlig regelungslos am Boden und
Sind keine äußeren Verletzungen erkennbar, setzt man den Vogel in einen verschließbaren, mit Luftlöchern versehenen Karton und lässt ihn an einem ruhigen, abgedunkelten, nicht zu kalten Ort für 2-4 Stunden in Ruhe. bis zu Knochenbrüchen. In diesem Fall muss er so schnell wie möglich einem Tierarzt vorgestellt oder in einer Auffangstation abgegeben werden, wo er sachgerecht versorgt werden kann.
Verunglückter Buntspecht
© Bolz
Nach einiger Zeit kann versucht werden, ihn wieder frei zu lassen. Wenn der Vogel nicht ernsthaft verletzt ist und er sich erholt hat, fliegt er davon. Bitte machen Sie keine Experimente im Zimmer, sonst fliegt der genesene Vogel gleich von Innen nochmals gegen die Scheibe. Ist der Vogel nach dieser Erholungszeit nicht in der Lage davonzufliegen, hat er sich sicherlich ernsthaft verletzt. Häufig leiden die Tiere an Gehirnerschütterungen oder schweren Prellungen
Junger Mauersegler © Nailia Schwarz
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Gewinnspiel
Machen Sie mit beim aktion tier-Gewinnspiel zur aktuellen Kampagne! Unter allen Teilnehmern verlosen wir 6 Gutscheine (2 x 50 EUR, 4 x 20 EUR) aus dem Vivara Programm.
Beantworten Sie einfach folgende Frage:
Welcher Vogel baut Nester aus Lehm an Gebäuden?
A
Der Pinguin
Schicken Sie Ihre Lösung an: aktion tier – menschen für tiere e.V. Redaktion mensch und tier Stichwort „Artenschutz an Gebäuden“ Kaiserdamm 97 14057 Berlin
B
Der Storch
C
Die Schwalbe
Einsendeschluss ist der 30.10.2014.
Vergessen Sie nicht, uns Ihre Anschrift deutlich lesbar mitzuteilen, so dass Ihr Gewinn verschickt werden kann!* *Wir versichern, dass alle persönlichen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an Dritte weitergeleitet werden. Mitarbeiter von aktion tier – menschen für tiere e.V. und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Namen der Gewinner werden im nächsten Journal bekannt gegeben und der Gewinn versandkostenfrei zugeschickt.
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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+++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne +++ aktion tier kampagne ++ Hausrotschw anz © Joachim Neumann - Fotolia
+++ aktion tier inform iert Mauersegler
Die aktion tier-Kampagne findet statt in Zusammenarbeit mit:
+++ aktion tier inform iert Kontakt
© aktion tier
ErsatznistAls Ersatznis tstätten gibt kästen es heute eine Vielzahl von bewährten technischen Lösungen, die von vers chiedenen stellern ange Herboten werden . Dazu zählen Ersatznis tstätten für Mau ersegler, die farblich an das Gebäude ange in die Dämmun passt oder g eingebaut werden kön nen, Kunstne ster für Schw alben oder Fledermausb rutkästen und Einbausteine Hausrotschw . Auch für Turm änze gibt es entsprechen falken oder de technisc he Lösunge Als Bauherr n. oder Mieter in Gebäuden und bekann mit angekü ten Vorkomm ndigter San en geschütz die zuständ ierung ter Arten, wen ige Natursch den Sie sich utzbehörde 030 301116 oder lassen an 244 von akti Sie sich unte on tier ents r Tel.: prechend bera ten.
aktion tier – menschen für tiere e.V. der mitglied erstärks ist deu
tschlandwei ten Tierschu sich zur Aufg t eine tzorganisat abe gemach ionen. Der t, die Bevölke und Informa Verein hat tionsverans rung durch taltungen auf Kampagnen aufmerksam Missstände zu machen im Tierschu und nachhaltig Lösungen aufz tz begegnet wer uzeigen, wie den kann. diesen
Fordern Sie den neuen Flyer zum Thema „Artenschutz an Gebäuden“ an:
An Gebäud
en lebende
Arten (Auswahl)
Mauersegler Mauersegler gehören zu den auffällig arten in unse sten Vogelren Städten, auch wenn Anfang Mai sie nur von bis Mitte Aug ust bei uns ten sind. Die zu beobach extrem brut platztreuen besondere Tiere sind insgefährdet durc h Gebäudesan Mauersegler ierungen. falle wenn sie durc n insbesondere durch laute „srieh, h die Straßen srieh“ Rufe schluchten auf, sausen. Mehlschwal be Die Mehlsch walbe niste t kolonieweise seiten von an Gebäuden. Gefährdet wird den Außendie mangeln die Art durc de Duldung h der ganzjäh Nester und © ipo Bildag entur rig geschütz fehlendes Nist ten material (feu chter Lehm Stadttaube ). Verwilderte Haustauben (aus Felsenta heute groß uben hervorge e Taubensc hwärme in gangen) bild sind ebenfal Stadtgebiete en ls Gebäudebrü n. Die Stad ter, gehören zu den beso ttauben aber nach dem nders geschütz Gesetz nich ten Arten. Im tersschutzes t Rahmen des des Tierschu Gebäudebrü tzes ist das verboten. Auc Töte h Nester und n oder Qua len der Tiere Jungvögel steh en unter Schu Stadttauben tz. populatione n gelten zwa Infektionsqu r als latente ellen – sind aber dere Vogelar ten Träger von nicht mehr als anKrankheitser Natürliche Feinde der regern. Stadttauben der Habicht sind heute und der Wan derfalke.
aktion tier Geschäftss telle Berlin Kaiserdamm 97 14057 Berl in Tel.: 030 30 10 38 31 Fax: 030 30 10 38 34 berlin@aktio ntier.org
+++ aktion tier inform iert aktion tier-K ampagne
Artensch an Gebäuudt z en
Diese Kam pagne
findet statt in Zusamm ena
aktion tier – menschen für tiere e.V. © moventis GmbH/ Diez emann © Bolz © aktion tier / Dr. Matthia s Baeseler, Ingeborg Pola schek © chungking - Fotolia Möller Druck und Verlag GmbH 16356 Ahrens
Titel: Druckerei:
Kontakttele
fon:
© ipo Bildag entur
www.aktion
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tier.org
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© aktion tier
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Stand August 2014
Herausgeber: Redaktion: Gestaltung: Text:
s N v b Nisthilfen für Flede sc und Halbhöhlen rmäuse, Hornissen brüter zu de im Bundesn ve aturschutzge setz fest dass Niststätt en und Zufl uchtsstelle schützter Arte n ganzjährig geschütz Nun sollen aber die Schu tzbestim gen nicht erfo rderliche San ierungen Reparaturen verhindern. Daher kan diesen Fälle n bei der zust ändigen N Demowand schu tzbeh mit Nistkästen eine Befrei es nicht m Bauvorhabe bensstätten wird in der R wird als Aus g fung einer e Ersatzlebenss die Zahl der Brutplätze nic © aktion tier
rbeit mit:
KURZ
BÜNDIG
Verletzter Turmfalke in die Tierklinik Düppel gebracht der Turmfalke mit hoher Geschwindigkeit in den Baum geflogen und sich hierbei den Flügel gebrochen hat.
Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist ein in unseren Breiten noch recht häufig vorkommender Greifvogel. Allein in Berlin leben zwischen 200 und 300 Brutpaare. Als Kulturfolger bevorzugen Turmfalken zum Nestbau traditionell Nischen und Mauervorsprünge zum Beispiel an alten, hohen Gebäuden wie Schulen, Rathäusern und Kirchtürmen (daher der Name). Turmfalken sind sehr geschickte und schnelle Flieger. Bei der Jagd nach Mäusen und Singvögeln kann es immer wieder vorkommen, dass sie gegen Hindernisse prallen und sich verletzten. Der Kleingärtner hatte bemerkt, dass von seinem großen Kirschbäum etliche starke Äste am Boden lagen. Daher ist anzunehmen, dass
Untersuchung in der Tierklinik Düppel
© aktion tier, Ursula Bauer
Ende Juni hatte ein Kleingärtner in Berlin-Buchholz einen am Boden kauernden Turmfalken auf seinem Grundstück entdeckt. Der Vogel konnte nicht mehr fliegen und ließ sich zur Nacht in eine Kiste setzen. Am Morgen holten wir das hübsche Tier ab und Der Turmfalke kann brachten es in die Tierklinik nicht mehr fliegen Düppel im Süden von Berlin. Die Diagnose war eindeutig: Der linke Oberarmknochen, also der erste an den Körper anschließende Flügelknochen, war gebrochen.
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wir klären auf
• Ausgabe 3/2014
Weitere Röntgenaufnahmen der Fraktur zeigten, dass bei dem Unfall auch zahlreiche Muskeln gerissen waren, die durch eine Operation nicht mehr wiederhergestellt werden konnten. Da der Vogel nie mehr würde fliegen können entschieden die Fachtierärzte, das Tier einzuschläfern. Wir danken der Tierklinik Düppel für die Aufnahme und Behandlung des Turmfalken. Immer, wenn wir mit einem verletzten Wildtier ankommen, wird schnell und unbürokratisch geholfen. Wirklich eine tolle Institution mit netten, fachkompetenten Mitarbeitern!
•
© aktion tier, Ursula Bauer
&
Stadtnat
Mauersegler, Haussperli ge, Schwalbe n, aber auc Turmfalken, Fledermäus und Hausrot schwänze nut zen als ehe malige Fels be wohner die von Mensche n geschaffene n felsähnli chen Strukturen unserer Städ te und Dörfer. Sie nutzen die Kunstfelsen und die dort vorhandene n Nischen und Höhlen als sichere Brut plätze. Der Erha lt von Brutstätt en fü nicht nur gese tzlic in unserer Umw h gewollt, so elt zu erhalten
aktion tier – menschen für tiere e.V. Mitgliederbet reuung Spiegelweg 7 14057 Berl in Tel.: 030 30 111 62 0 Fax: 030 30 111 62 14 mitgliederbet reuung@aktio ntier.org
Unter www.aktiontier.org können Sie sich den Flyer auch herunterladen. 030 30 11 Stichwort „Publikationen“. 1 62
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Mensch und
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aktion tier Fachberatu ngsstelle für Wild- und kleine Hau stiere Ingeborg Pola schek Augustastr. 14 63589 Lins engericht-Alt enhaßlau Tel.: 06051 73615 info@bildag entur-ipo.de
aktion tier – menschen für tiere e.V. Kaiserdamm 97 14057 Berlin Tel. 030 30103831 berlin@aktiontier.org
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+++ aktion ti
+ wir klären auf
Von langen Krankenakten und Kleinfahrzeugen
Die Haustieranschaffung Die Anschaffung eines Haustieres sollte gut überlegt sein. Aus verschiedenen Gründen: Man braucht Zeit, Fachwissen und natürlich Geld. Genau darum geht es ja immer, um das liebe Geld. Ich engagiere mich seit 13 Jahren für den Tierschutz und weiß deswegen aus zahlreichen Fällen meiner täglichen Arbeit, dass dieses Thema ständig unterschätzt wird. Daher möchte ich es heute etwas näher unter die Lupe nehmen. Von Patrice Krüger, Mitarbeiterin von aktion tier e.V.
W
Wer glaubt, es reicht aus, mal so ungefähr zusammenzurechnen was z.B. ein Hund so an Geld in seinem Leben „verfrisst“ und damit ist es getan, der irrt. Und zwar gewaltig. Ich habe seit 13 Jahren Hunde und wenn ich eines heute mit Gewissheit sagen kann dann, dass man Tierarztkosten niemals unterschätzen sollte. Ich meine nicht die jährliche Impfung, die Wurmkur und das Zeckenmittel. Diese Kosten sind ein Witz. Ich meine die Kosten, die entstehen, wenn das Tier wirklich krank ist. Wenn eines der Organe geschädigt ist, wenn die Gelenke richtig schmerzen und steif werden oder wenn plötzlich Krankheiten auftreten, die wir eigentlich nur aus dem Ausland kennen. Durch die Globalisierung kann es nämlich schnell passieren, dass Tiere wie Zecken, Mücken oder anderes infiziertes Getier eingeschleppt werden, die in Deutschland gar nichts zu suchen haben. Ist der Hund dann erstmal infiziert und muss Ihr Tier dann auch noch stationär in einer Tierklinik aufgenommen werden, weil der örtliche Tierarzt nichts mehr ausrichten kann, wünschen sich viele Tierhalter, sie hätten eine Krankenversicherung für das Tier abgeschlossen – denn da sind Sie schon mal mit einem mittleren dreistelligen Bereich dabei. Übrigens,
Patrice Krüger mit Ice
es kann einem jungen Tier genauso passieren, wie einem alten. Meine letzte Hündin hat im Alter eine Herzkrankheit bekommen. Die Tierarztbesuche kosteten mich über die Jahre mehrere tausend Euro und, nebenbei gesagt, auch viel, viel Zeit. Die Medikamente für Lisa verschlangen zusätzlich 200 EUR im Monat. Nun war Lisa auch keine kleine Hündin, sondern ein KangalMix, doch die Größe eines Tieres ist nicht unbedingt ausschlaggebend, trotzdem das viele glauben! Schaffen Sie sich bitte keinen kleinen Hund an, in dem Glauben, die-
ser würde im Unterhalt preiswerter sein; gerade beim Thema Tierarzt geht diese Rechnung nicht auf! Mein alter Schäferhund hatte Probleme mit der Wirbelsäule. Eine Operation sollte helfen, damit er sich wieder bewegen kann. Kostenpunkt: knapp 600 EUR. Aber auch nur, weil wir ihn nur einen Tag in der Klinik gelassen haben. Er brauchte natürlich täglich Medikamente für ca. 80 EUR im Monat. Meinen jetzigen Hund „Ice“ habe ich nach dem Tod von beiden Hunden mit knapp drei Jahren aus dem Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Lisa, die KangalMix-Hündin
Tierheim Roggendorf zu mir genommen. Er kann mit den Schmerzen in seinen Gelenken manchmal nur schlecht laufen. Ice hat Arthrose. Auf Grund seines jungen Alters habe ich mich für Physiotherapie, Futterumstellung und gelegentliche Tablettenvergabe (wenn´s nicht anders ging) entschieden. Wir sind bis vor kurzem jede Woche 1 Mal zur Physiotherapie gegangen. Kostenpunkt: 30 EUR ohne Wasser à 30 Min oder alternativ 35 EUR bei Nutzung des Wasserlaufbandes, pro Sitzung natürlich. Die uns aufgetragenen Hausaufgaben haben wir pflichtbewusst erledigt, jeden Tag zusätzlich eine Stunde Übungen neben den Gassirunden. Und nach einem Jahr war er wieder richtig fit und konnte endlich mit mir Joggen gehen. Dafür war mein Portemonnaie etwas geschrumpft. 1.800 28
wir klären auf
• Ausgabe 3/2014
© A.Diezemann
mich 1.600 EUR plus die Nachversorgung mit knapp 200 EUR. Gott sei Dank blieb nichts zurück. Nun aber hat das arme Tier Anaplasmose, trotzdem ich alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte. Anaplasmose ist eine durch Zecken übertragene Krankheit (siehe mensch und tier, Ausgabe 2/2014). Bisher zahlte ich 800 EUR an Tierarztkosten. Gesund ist Neva aber immer noch nicht. Sie ist schlapp, will nicht laufen, alles strengt sie an, ihr Fell ist struppig, ihr Körper ganz eingefallen. Dazu leidet sie unter den schweren Medikamenten. Das ganze dauert laut Tierarzt mindestens noch ca. 5 Wochen an. Ich denke, da kommt sie am Ende auf über 1.000 EUR und ich hoffe sehr, dass es ihr das Leben retten wird, denn es ist noch nicht einmal klar, ob Neva das schafft.
EUR, damit mein Hund schmerzfrei laufen kann und nicht für den Rest seines Lebens Medikamente nehmen muss. Ja genau, das sind 150 EUR im Monat. Ebenfalls hatte Ice zwei sogenannte Mastzelltumore (Hautkrebs). Die Behandlung und die OP haben zusammen gut 800 EUR gekostet. Gott sei Dank brauchte er keine Bestrahlung oder Chemotherapie, das kostet extra. Mastzelltumore kommen recht häufig bei Hunden vor. Auch das kann also jeden Hund und jeden Halter treffen. „Hach, das geht ja alles noch!“ Bei meiner Hündin Neva, Ice's beste Freundin, setze ich „noch ein paar EUR drauf“. Neva hatte im Alter von 8 Jahren nämlich einen Kreuzbandanriss. Diese OP kostete
Liebe Leser, am Ende bin ich leider keine Ausnahme. Wie beim Menschen auch, kommen spätestens im Alter bei Hunden die „Wehwehchen“. Hören Sie sich doch mal in Ihrem Bekanntenkreis um: Kaum ein Tierhalter hat keine Krankheitsgeschichte zu seinem Tier parat. Ein kleiner Auszug von meinen Gassigeh-Bekanntschaften: Zwergschnauzer mit Darmverschluss: 1400 EUR. Bei einer tragenden Hündin musste bei einem Notkaiserschnitt die Welpen geholt werden: 1200 EUR plus stationäre Kosten. Hätten Sie dieses Geld auch? Die traurige Wahrheit ist: Viele wollen oder können das Geld für Tierarzt und Therapie am Ende nicht aufbringen. So kenne ich einen Herrn, der in den letzten zehn Jahren drei Doggen hatte. Alle sind auf Grund der fehlenden finanziellen Mittel und der damit fehlenden Behandlung früh gestorben. Ein neuer Hund war da günstiger – und schneller beschafft. Es kann viele Jahre gut gehen, aber eines Tages wird das geliebte Tier vielleicht richtig krank und dann? Haben Sie die 600 oder 800
wir klären auf
Senta und Neva
oder 1.800 EUR, um ihm zu helfen? Um sein Leid zu lindern, so wie ein Mensch das von seinem Arzt auch verlangen würde? Und was nun?
Sie können selbst viel dazu tun damit das Tier gesund bleibt.
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Futter ist ein ganz wichtiger Faktor im Leben Ihres Tieres. Viele Krankheiten entstehen durch fal sche Fütterung. Was manch einer glaubt dort einsparen zu können, wird er später beim Tierarzt um ein vielfaches mehr zurückzahlen müssen. Informieren Sie sich beim Tierarzt, welches Futter für das Tier am besten ist.
• Sorgen Sie dafür, dass Ihr Tier
genug Bewegung bekommt. Das
gilt für einen Hund ebenso wie für ein Meerschweinchen, das auch mal raus aus dem Käfig möchte – und natürlich für den Menschen, der bekanntermaßen durch Bewegung ebenfalls Krankheiten vorbeugen kann!
• Sparen Sie rechtzeitig Geld für
Ihr Tier, oder schließen Sie eine Krankenversicherung für Ihr Tier ab, zumindest, wenn es sich um ein größeres Tier handelt, z.B. einen Hund oder ein Pferd. Diese Versicherung deckt z.B. die größeren Beträge wie z.B. eine OP ab.
• Schieben
Sie den Gang zum Tierarzt nie auf! Immer wieder begegnen mir Fälle, die am Ende das Zehnfache kosteten, weil der Tierhalter nicht zum Tierarzt ge-
gangen ist! Sie lassen damit nicht nur ein Lebewesen leiden, sondern treiben die Behandlungskosten unnötig in die Höhe.
• Wenn
Sie all diese Ratschläge beachten, können Sie das Risiko auf jeden Fall minimieren, dass Ihr Tier einmal an einer kostspieligen Krankheit leidet. Übrigens: Alles zusammengerechnet, habe ich über 10.000 EUR für meine Hunde ausgegeben, das entspricht dem Wert eines Kleinwagens. Hätte ich nicht all die Rechnungen Zuhause vor Augen, könnte ich es selbst kaum glauben, wie schnell so eine Summe zusammenkommt. Und es zeigt mehr denn je: Die Anschaffung eines Tieres sollte auch in finanzieller Hinsicht gut überlegt sein!
•
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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aktion tier-Kampagne „Die Honigbiene“
12.000 Quadratmeter Bienenweide Im Rahmen unserer Bienenkampagne im Sommer letzten Jahres hatten wir Samentütchen mit der bienenfreundlichen Saatgutmischung „Blühende Landschaften“ befüllt. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
B
© Ursula Bauer
Bei unseren Kampagnen achten wir immer darauf, dass die theoretische Information über ein spezielles Tierschutzthema durch einen „aktiven“ Aspekt ergänzt wird, an dem sich alle beteiligen können. Hier waren es die Sämereien, die kostenlos bestellt und im eigenen Garten, im Balkonkasten oder in der frei-
© Ursula Bauer
© Ursula Bauer
Wiesenhummel (Bombus pratorum) auf Calendulablüte
Rote Weichkäfer (Rhagonycha fulva) bei der Paarung auf Wilder Möhre (Daucus carota)
unten: Johanniskraut (Hypericum perforatum)
© Ursula Bauer
Honigbiene an Büschelschön (Phacelia tanacetifolia)
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wir klären auf
• Ausgabe 3/2014
wir klären auf
•
Ich habe auf meinem Balkon im +++ aktio 5ten Stock die Sämereien in einem n tier informiert +++ aktion tie r informie rt +++ ak Kasten herangezogen und mich über tion tier in formiert ++ + aktion tie P r Wochen an den herrlichen Pflanzen D und den vielen Tieren gefreut. Die Bestellen Sie sich den Flyer zum Thema bis zu 50 cm hohe Pflanzenpracht Kontakt H "Die Honigbiene – wurde nicht nur von Honigbienen, kleines Insekt mit sondern auch von diversen Solitärgroßer Bedeutung" bienen, Hummeln, Wespen, SchwebD bei: fliegen, Käfern, Spinnen und Raupen aktion tier e.V. rege frequentiert. In keinem andeDie Honi Kaiserdamm 97 ren meiner zahlreichen Pflanzkübel gbiene – 14057 Berlin herrschte ein vergleichbarer Trubel. 030 30 Der Honig
Helfen Sie mit,
Bauer
Bienenho nig beste ht aus etwa 200 Inhal tstoffen in unterschiedlichen Zusa mmensetz ungen, darunter 24 Arbeiterinnen verschiede auf Honig ne Zuckerwaben arten, von denen Fruch und Traub tzucker enzucker ßerdem Wass den größten Anteil habe er, Pollen n. Honig zyme und (Blütensta enthält auVitamine. Das Wort „Hon ub), Mineralstoffe, germanisc Proteine, hen ig“ stammt Envon einem werden kann Begriff ab, der in etwa alten indo . Der im Honi mit „Gold farbener“ liefert Ener g enthalten über gie und ist e Fruchtsetzt wertvoller und Traub ben und Zuck als herkömml enzucker errohr gewo icher, aus Honig ist nnener Indu nicht Zuckerrüstriezucke hilft bei Erkäl nur süß und lecker, r. Naturbela sond ssener tung und ern heilt auch Magen-Da Wunden und rm-Besch werden. Honigbien en produzier en Honig, bienen den indem die von sogenann ausgeschieden vielen Pflanzen vorra ten Samm ngig in den elin ihrer Honi en Nektar mit ihrem Blüten als Lockstoff langen Rüss gblase speic chen wird el aufsaugen hern. Was herunterg sie selbst und eschluckt Bienensto als Nahr und verda ck gebracht ut. Der Rest ung brauund dort gegeben. wird in den an Schon währ end des Rück andere Arbeiterin nen dem nen weite Nektar körp flugs zum r ereigene Stock fügen von Bakte Stoff rienwachs tum bei und e wie Enzyme zur Verh die BieDer vorbe reitete und inderung verringern dessen Wass eingedickt zur weite e ren Trock ergehalt. nung in leere Nektar wird von den der Wassergeh Stock n Wabenzell alt unter 20% en ausgebre bienen Stockbiene ist der itet. Liegt n in Wach swaben einge Honig fertig und wird einer luftu ndurchläs von lager den t. Jede Honi sigen der aktue gzelle wird llen Ernährun Wachschicht verde mit ckelt. Der g des Bien und als Vorra Honig dient envolkes, t für den der Aufzu Winter. cht der Brut
die Bienen
zu schützen
!
Pflanzen Sie heimische an, lassen Obstgehö lze Sie „wilde“ Ecken zu und sowie verschiede gen mit Same ne Gemüse sähen Sie n heimische Wildblume Pflanzena r Arten aus. nmischun rtenv andere Tiere ielfalt in Ihrem Garte Je größer die Struk tur- und n ist, umso werden ihn meln, Wildb mehr Bien besuchen . Stellen Sie en und ienen, Wesp Nisthilfen Insekten bestä en und Horn für Humuben issen auf, Pflan bei. Anste denn auch lle des mind zen und tragen zur diese ökologisch erwertige Honig aus en Vielfalt n Supermar der Regio n kaufen. kt-Honigs und unte Damit tun sollte rstützen die n Sie Sie sich selbs lokalen Imke Erhalt der t etwas Gute Honigbien r in ihrem s en. Bemühen um den
Die Honigbien ältestes Nutz e ist nicht nur un tier. Bereits Menschen im 7ten Bien Bienenproduk envölker zur Gew te. Die emsi nur Honigpro gen In duzenten . pflanzen. Gemäß des Honigbie Deutsche der landw n irtschaftlic hen Erträge bienen ab. vo Die Zahl der nimmt jedoc in Deutsc h ab. Währ end im Jahr Bienenvö lker ihre wich tige Bestä es 2012 nur ub noch ca. 700.0 anlassten, der Honigbien 00. Alar ihre bishe r wenig gewü e eine Ka zu machen rdigte Bestä und Hinw eise zum Wunderw Schu esens zu geben.
aktion tier – mensche n für tiere mitgliede e.V. ist deut rstär schlandw sich zur Aufg ksten Tierschutzorg eit eine der anisatione abe gemacht n. Der und Infor , die Bevö mationsv lkerung durc Verein hat es eranstalt aufmerks h Kampagn ungen auf am zu mach Missstän en en und Lösu nachhalti de im Tiers g begegnet ngen aufz chutz uzeigen, werden kann Holger Knie wie diese ling. . Vorstand n svorsitzen der ist aktion tier-G eschäftss Kaiserdam telle Berl in m 97 Alle 14057 Berli n bienen Wild, darunt Tel.: 030 3010 die 3831 unsere Hummel er Fax: 030 3010 und durch Honigbien 3834 en das berlin@akt schutz Bundesnatsind iontier.org www.aktio Bundes gesetz und urntier.org die artensc ord hut
Das Bien
envolk
Die Gattu ng des Honi gbiene (Apis fasst weltw ) um eit 8 Arten , die in größ Gemeinsc haften leben ere (staatenb Arten). In ildende Deut Art vor – die schland kommt nur eine Westliche Honigbien mellifera) e (Apis . Bei diese r Bienenar sich regio t haben nal herausgebilde unterschiedliche Rassen t. Von größ für die Imke ter Bedeutun rei war frühe g ne (Apis melli r die fera mellifera) Dunkle Biener Biene , die inzwische (Apis melli n fera carni ca) weitgeh Ein Bienenvolk staat mit ausg ist ein hoch entwickelt eprägter Arbe er, gut 10.000 bis itsteilung. 40.000 Indiv Im Win iduen 50.000 Biene n anwachsen , im Sommer k Königin mit . Die meis Tausenden te von weibliche Zeit d rend die einzi n Arbeits ge Bestimmu haben die ng der König Arbeitsbie in darin nen viele, Sie samm streng zuge eln Nektar ordne und Polle ziehen die n, bringen Brut Wass ben die Aufga auf. Die wenigen männ be, die im lichen B Sommer heran während des Hochzeitsf gezüchte luges zu bega tten. Arbeite
nung zverbes geschü onders tzt.
Herausge ber: Redaktion : Gestaltun g: Text: Titel: Druckerei :
Biene beim Nektarsamm
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aktion tier – mensche n für © moventis GmbH/ Dieze tiere e.V. © Bolz mann © aktion tier, Ursula Bauer © Ursula Baue Möller Druc r k und Verla g GmbH 16356 Ahre nsfe
lde OT Blum berg
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Bauer
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© Ursula
Als wir im Frühjahr die Restbestände der Kampagnen-Samentütchen via Facebook anboten, konnten wir uns kaum vor Bestellungen retten. Innerhalb weniger Tage gingen über 4.000 E-Mails ein, wir orderten kiloweise Sämereien nach, befüllten Tütchen, klebten und verschickten. Und freuten uns über das rege In-
„Hilfsaktion für Biene & CO“ beteiligt haben, so schöne Erfahrungen mit ihrer blühenden Landschaft gemacht haben und würde mich freuen, wenn Sie mir, vielleicht mit Foto, darüber berichten würden. E-Mailadresse berlin@aktiontier.org oder postalisch an: aktion tier – menschen für tiere e.V., Stichwort „Hilfsaktion für Bienen“, Kaiserdamm 97, 14057 Berlin.
tier, Ursula
Die Saatgutmischung „Blühende Landschaften“ bestand aus Wildblumen, Wildgräsern und Kulturpflanzen wie beispielsweise Schafgarbe, Kornblume, Rainfarn, Borretsch, Ringelblume, Wilde Möhre und Büschelschön. Alles Pflanzen, die unsere Bienen gerne auf ihrer Suche nach Nektar anfliegen.
teresse. In jedem Tütchen befanden sich 6 gr Pflanzensamen – ausreichend für 3 m2 Bienenweide. Wir gehen davon aus, dass alle 4.000 bundesweit verschickten Samentütchen verwendet wurden, was eine Fläche von 12.000 Quadratmeter „blühenden Wildwuchs“ ergibt. Mehr als 2 Fussballfelder voller Leben!
© aktion
en Landschaft ausgestreut werden konnten. Jeder hatte die Möglichkeit mitzumachen und mitzuhelfen, die Nahrungsversorgung von Honigbienen und anderen blütenbesuchenden Insekten zu verbessern.
lefon:
aktion tie
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111 62-0
Download unter: www.aktiontier.org
1
Ich hoffe, dass auch alle anderen Bienengärtner, die sich an unserer
www.aktio
ntier.org
rinnen an
mit gelbem
Wachs zuged
eckelten Brutwa
ben
Borretsch
Blühende Landschaften im Balkonkasten
© Ursula Bauer
Hintergrundgrafik/ Foto © Ursula Bauer
aktion tier Samentütchen
© Ursula Bauer
© Ursula Bauer
2
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Petzen erlaubt!
Ständerhaltung darf es nicht mehr geben
F
Fast den kompletten Tag verbringt das arme Wesen in dieser Fesselungssituation. Der für ihn als Herdentier so wichtige Kontakt mit Artgenossen ist lediglich auf Blicke über die Trennwand hinweg beschränkt. Gegenseitige Köperpflege kann überhaupt nicht standfinden. Selbst das Putzen und Beknabbern des eigenen Körpers ist nur unter akrobatischen Verrenkungen möglich. Gerade mal Aufstehen und Hinlegen kann sich das Pferd. Und selbst dies nur sehr begrenzt. Beim Herumdrehen hört es gänzlich auf.
Seit Januar 2014 ist die Anbindehaltung von Pferden in fast allen Bundesländern verboten. Verstöße sollten beim Veterinäramt angezeigt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, was Pferdefreunde schon immer wussten: Wird ein Pferd über längere Zeit in Anbindehaltung in einem Ständer untergebracht, entwickelt es Verhaltensstörungen. Kein Wunder! Eingepfercht in einem schmalen, von seitlichen Trennwänden begrenzten Bereich, den Kopf mittels eines Halfters und eines Stricks an der kurzen Seite der Stallwand festgebunden, kann der Vierbeiner in keiner Weise seinen natürlichen Bewegungsdrang ausleben. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher
© Jan Peifer
© Jan Peifer
Glücklicherweise hat auch die Politik auf diesen Missstand reagiert und zumindest in den Bundes-
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wir klären auf
• Ausgabe 3/2014
Auszüge aus den aktuellen Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 9.6.2009. Sie dienen Amtsveterinären als Orientierungshilfe, was artgerecht ist und was nicht. • Die dauerhafte Anbinde Haltung (Ständerhaltung) von Pferden ist tierschutzwidrig. • Pferde sind in Gruppen lebende Tiere, für die soziale Kontakte zu Artgenossen unerlässlich sind. Fehlen diese Kontakte, können im Umgang mit den Pferden Probleme entstehen und bei den Pferden Verhaltensstörungen auftreten. • Die Kontaktmöglichkeiten zwischen den Pferden dürfen durch die Haltungsform und ihre konkrete Ausgestaltung nur so wenig wie möglich behindert werden. Mangelnde Bewegung kann die Ursache von Verhaltensstörungen sein und bedingt Schäden, insbesondere am Bewegungsapparat. Darüber hinaus beeinträchtigt Bewegungsmangel auch die Selbstreinigungsmechanismen der Atemwege sowie den gesamten Stoffwechsel. • Alle Haltungsverfahren sind so zu gestalten, dass sie dem einzelnen Pferd die größtmögliche Entfaltung seines arttypischen Verhaltens ermöglichen, es vor Schäden bewahren und in seiner Entwicklung nicht behindern.
wir klären auf
In einer Offenstallhaltung entscheidet das Pferd, ob es raus möchte oder nicht und hat direkten Kontakt zu seinen Artgenossen.
Immer noch gibt es Reitställe, in denen die Ständerhaltung praktiziert wird. Hierbei handelt es sich vornehmlich um ältere Stallanlagen, die im Laufe der Jahre nicht mit der Zeit gegangen sind und nicht renoviert haben. Die Leittragenden sind die Pferde. Leider sind es außerdem oft die Schulpferde, die aus Kostengründen in den Ständern eingezwängt stehen. Sie, die ohnehin mit täglich wechselnden Reitern ein schweres Schicksal haben, müssen nicht nur in der Reitbahn, sondern auch noch im Stall darben.
•
KURZ
&
BÜNDIG Über 12.000 Unterschriften
an Gitta Connemann überreicht Im Frühjahr 2013 starteten wir unsere Kampagne „OHREN OHNE – Mikrochips statt Ohrmarken für Klauentiere“. Parallel begannen wir mit einer Unterschriftenaktion, um zu erreichen, dass in Zukunft die tierfreundliche Kennzeichnung mit Mikrochips auch für Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe erlaubt wird. Denn diese Tiere müssen immer noch innerhalb der EU mit Ohrmarken gekennzeichnet werden. Die bei Haustieren übliche Verwendung von Mikrochips ist für sie verboten.
© aktion tier
ländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen die Ständerhaltung gänzlich verboten. Berlin, Bremen und Hamburg haben auf eine konkrete Regelung verzichtet. In diesen Städten war man der Meinung, Ständerhaltung existiere gar nicht mehr und deshalb könne auf ein entsprechendes Gesetz verzichtet werden. Auch die Ministerien von Brandenburg, dem Saarland und Sachsen sind der Meinung, bisher bestehende Vorgaben reichten aus, um eine Ständerhaltung zu unterbinden. Doch ganz so rosig ist die Realität leider nicht.
Daher fordern wir unsere Mitglieder auf: Wenn Sie Pferde sehen, die in Ständern angebunden sind, bringen Sie diesen Umstand zur Anzeige. Rücksicht auf den Tierhalter ist hier fehl am Platze. Bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung erfahren Sie, welcher Amtsveterinär für entsprechenden Pferdehof zuständig ist. Wenn gewünscht, wird der Amtstierarzt Ihre Anzeige auch anonym behandeln. Hilfreich sind immer Fotos, die die Angaben untermauern und den Gesetzesverstoß zweifelsfrei dokumentieren. Dann mahlen die Mühlen der Behörde meist etwas schneller und dem Leiden der armen Pferde wird schneller ein Ende gemacht.
Ursula Bauer von aktion tier überreicht die gesammelten Unterschriften an Gitta Connemann
Über 12.000 Unterschriften sind zusammengekommen, die wir am 26. Juni dieses Jahres Frau Gitta Connemann im Paul-Löbe-Haus in Berlin überreicht haben. Gitta Connemann ist Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU/CSU-Fraktion). Die sympathische Niedersächsin nahm unsere Unterschriftenlisten stellvertretend für den Ausschuss Ernährung und Landwirtschaft entgegen und sagte zu, dort über unser Anliegen zu berichten.
•
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Mehr als 20.000 Tonnen Kaninchenfleisch werden jedes Jahr in Deutschland verzehrt. Je nach Rechnung sind das mehr als 20 Millionen Tiere; der Großteil aus Deutschland.
Alibi-Tierschutz
Haltungsverordnung für Kaninchenmast – eine Farce Seit vielen Jahren setzt sich aktion tier mit dem Tierschutzbündnis „Kaninchenmast, nein danke“ dafür ein, die Haltung von Mastkaninchen gesetzlich zu regeln. Nun hat das Bundesministerium für Ernährung endlich eine Verordnung verabschiedet, die erstmals verbindliche Regelungen festlegt. Doch was zunächst gut klingt, entpuppt sich beim genauen Hinsehen als Alibi-Tierschutz. Ein Bericht von Jan Peifer
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Die meisten Verbraucher stellen sich beim Gedanken an Kaninchen wohl muntere Tiere vor, die über üppige grüne Wiesen hoppeln, Männchen machen, Tunnel graben und sich wohlfühlen. Kaninchenfleisch jedoch, was in Deutschland und Europa verkauft wird, kommt nicht von idyllischen Bauernhöfen. Woher es wirklich stammt, bleibt für den Verbraucher meist verborgen. Bildaufnahmen, die seit einigen Jahren in Deutschland entstanden, zeigen deutlich, wie es zugeht in Kaninchenmastbetrieben. Unter katastrophalen Bedingungen wird hier Kaninchenfleisch produziert: Die Industrialisierung hat vor der Kaninchenmast nicht haltgemacht; in dunklen Hallen werden Mastkaninchen in engen Drahtgitterkäfigen gehalten, Tageslicht kriegen die Tiere selten zu sehen. Unter den Käfigreihen türmen sich Berge aus
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wir klären auf
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Futterresten, Kot und Schmutz, der beißende Gestank von Ammoniak liegt in der Luft. Viele Tiere sind krank oder verletzt, bis zu 50 % sterben noch vor Ende der Mastperiode an den Folgen der tierquälerischen Haltung.
Jan Peifer dokumentiert
Nachdem Österreich und die Schweiz die Käfighaltung längst ver boten haben (und in der Schweiz Kaninchenfleisch aus deutscher Kä figmast nur mit dem Warnhinweis „aus in der Schweiz nicht zugelassener Haltungsform“ verkauft wer-
Nach einer gesetzlichen Haltungsverordnung ist der Käfig weiterhin erlaubt
© Kai Horstmann
wir klären auf
Den meisten Verbrauchern bleibt der Bissen im Hals stecken, wenn sie sehen, wie Kaninchen leben
den darf), bewegt sich nun auch in Deutschland endlich etwas: Im August wurde die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um einen Abschnitt zur Haltung von Kaninchen ergänzt. Sie regelt nun die Mindestgröße und Beschaffenheit des Bodens der „Haltungseinrichtung“, schreibt Rückzugsmöglichkeiten vor und stellt erstmals auch Mindestvorgaben für die Betreuung und Pflege der Tiere auf, die über die allgemeinen Vorgaben des Tierschutzgesetzes hinausgehen. So dürfen Mastkaninchen nicht mehr isoliert gehalten werden, jedem Tier müssen mindestens 1500 cm 2 und außerdem eine Rückzugsfläche von mindestens 30 x 50 cm zur Verfügung stehen. Allerdings ist die Käfighaltung nicht explizit verboten – und dies ist aus Tierschutzsicht nicht hinnehm-
bar. Auch hätten wir uns eine Freilandhaltung als verbindliche gesetzliche Regelung gewünscht, denn ein Leben auf Gitterböden kann nicht artgerecht sein. Auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte, so ist dennoch positiv zu bewerten, dass jedem Tier neben ständigem Zugang zu Wasser auch Raufutter wie Stroh oder Heu und geeignetes Nagematerial verfügbar sein muss. Ein entscheidender Punkt der Verordnung: Erstmals sind nun Grenzwerte für den Gehalt von Ammoniak und Kohlendioxid in der Luft vorgesehen, für deren Einhaltung eine tägliche Entfernung der Ausscheidungen der Tiere nötig und vorgeschrieben ist. Auch an die Sachkunde des Mästers werden erstmals
© Kai Horstmann
In solchen Mastfabriken leiden Zehntausende von Kaninchen
Anforderungen gestellt, eine theoretische und praktische Prüfung soll diese belegen. Zukünftig müssen Mäster mindestens zweimal pro Tag Kontrollen durchführen und diese auch dokumentieren, eine ständige tierärztliche Betreuung muss sichergestellt sein. Insbesondere die Sterblichkeitsquote muss genau dokumentiert werden, ab einem Wert von 10 % sind nach tierärztlicher Feststellung der Ursache „Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der Mastkaninchen“ durchzuführen. Insgesamt soll die Verordnung nicht nur dem Tierschutz Rechnung tragen, sondern auch für mehr Transparenz und bessere Kontrollmöglichkeiten der Betriebe durch die Behörden sorgen. Sie ist damit eine – wenn auch späte – klare Reaktion auf etliche Skandale in der Vergangenheit. Immer wieder hatten Tierschützer auf die skandalösen Missstände in der Kaninchenmast hingewiesen; das Tierschutzbündnis „Kaninchenmast, nein danke“ hatte das Thema wiederholt in die Medien gebracht. Regelmäßig sorgte dies für die Auslistung von Kaninchenfleisch in den großen Supermärkten und Discountern. Auch wenn zu begrüßen ist, dass mit der neuen Verordnung Haltungsbedingungen für Mastkaninchen erstmals gesetzlich vorgegeben sind, werden wir die Entwicklung der Kaninchenmast in Deutschland weiter kritisch beobachten – und Missstände öffentlich machen. Die Verordnung trat im August in Kraft und gilt ab sofort als Grundlage zur Genehmigung neuer Betriebe. Für alle bestehenden Betriebe gilt allerdings eine fünfjährige, in bestimmten Fällen sogar zehnjährige Übergangsfrist. Als Fazit bleibt nur zu sagen, die Politik hat es offenbar gut gemeint – ist dann aber offenbar am Widerstand der Kaninchenfleisch-Lobbyisten gescheitert, was jetzt gesetzlich gilt, hilft den meisten Kaninchen nicht, und solange eine Käfighaltung erlaubt ist, wird es Protest von Tierschützern geben – zu Recht!
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Tierschützer dürfen klagen
Das Verbandsklagerecht kommt Bild zeichnen. So zum Beispiel in der Masthähnchenzucht – bis zu 25 Hähnchen werden in der konventionellen Hühnermast pro m² gehalten (ca. 40 kg Lebendgewicht pro m² sind hier erlaubt), sie werden selten älter als vier Wochen. Studien haben ergeben, dass die Tiere mit fast 100%iger Sicherheit Antibiotika mit gefährlichen Neben- und Nachwirkungen bekommen, um die Mast überhaupt bis zum Ende zu überleben. Und doch ist alles legal, alles durch Vorschriften reglementiert, obwohl eine artgerechte Haltung in den Augen vieler Konsumenten anders aussieht.
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Noch deutlicher ist der Missstand im Bereich der Kaninchenmast: Trotz vieler Ankündigungen der verantwortlichen Bundesministerin gibt es bis heute keine einheitlichen, verbindlichen Vorschriften für die Kaninchenmast, die Zucht wird allein durch den Profit bestimmt. Entsprechend hoch ist die Sterbequote, bis zu 50% der Kaninchen verenden bereits vor dem
In NRW müssen Bauanträge von Mastanlagen auch Tierschützern vorgelegt werden
Durch das Verbandsklagerecht können Tierschützer in NRW Einfluss auf Tierversuche nehmen
© Jan Peifer
Der Grundsatz des Tierschutzgesetzes lautet, der Mensch müsse seiner Verantwortung dem Tier als Mitgeschöpf gegenüber gerecht werden. Und weiter: Tiere müssen ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend ernährt, gepflegt und untergebracht werden. Ein hehrer Anspruch, doch gleichzeitig gelten Verordnungen, die ein ganz anderes
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Ende der kurzen Mastperiode an den elenden Haltungsbedingungen. aktion tier beteiligt sich daher seit Jahren am Tierschutzbündnis „Kaninchenmast, nein danke“, welches die Abschaffung der besonders grausamen Käfighaltung fordert. Zwar wurde das Tierschutzgesetz im August 2014 endlich entsprechend ergänzt, doch dank einer Übergangsfrist von bis zu 10 Jahren wird es wohl noch lange dauern, bis sich für die Tiere etwas ändert. An diesen knappen Beispielen ist schnell ersichtlich, dass das Tierschutzgesetz auch „Tiernutzgesetz“ heißen könnte, da es zwar den Umgang mit Tieren zu regeln versucht, dem Schutzanspruch vielfach jedoch nicht gerecht wird. Besonders perfide ist zudem, dass Tierhalter wie Mäster und Züchter regelmäßig gegen Vorschriften klagen, da diese für die Agrarproduzenten oft mit Kosten verbunden sind. So ist etwa seit über zwei Jahren die Mindestgröße für Pelztierkäfige auf Nerzfarmen per Verordnung verzehnfacht worden, doch bisher wurde diese Verordnung lediglich von einem einzigen Betrieb umgesetzt. Der Grund: Weil der Pelztierzüchter-
© Jan Peifer
Obwohl der Tierschutz seit mehr als zehn Jahren als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist, stimmen die Zustände in Deutschland oft mehr als nur nachdenklich. Aus Sicht von Tierschützern verdient das Tierschutzgesetz in weiten Teilen seinen Namen nicht. Ein häufiger Vorwurf: Vorhandene Missstände werden durch verschiedene Richtlinien einfach legalisiert anstatt eingedämmt. Um dies zu ändern, hat NRW als erstes Bundesland ein umfassendes Verbandsklagerecht eingeführt. Ein Bericht von Jan Peifer
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verband gegen die Verordnung klagt und das Verfahren noch nicht letztinstanzlich entschieden wurde, sind die Züchter nicht an die neuen Richtlinien gebunden, obwohl die Verordnung seit Ende 2011 in Kraft ist.
Tierschutzvereine haben deshalb seit Jahren ein Verbandsklagerecht gefordert, mit dem sie für mehr gesetzlichen Tierschutz kämpfen können. Nordrhein-Westfalen hat dieses im Frühjahr als erstes Bundesland umfänglich umgesetzt. Sieben Vereine haben hier nun die Möglichkeit, Regelungen des Tierschutzgesetzes überprüfen zu lassen, außerdem haben sie ein Mitspracherecht z.B. beim Bau von landwirtschaftlichen Großprojekten wie Mastanlagen bekommen. Der grüne NRWUmweltminister Johannes Remmel erhofft sich so vor allem eine präventive Wirkung des Gesetzes, damit Missstände gar nicht erst entstehen, Landwirtschaftsverbände befürchten eine Wettbewerbsverzerrung durch die Einmischung von Tierschutzvereinen und -verbänden. Letztendlich ist das Verbands-
© Kai Horstmann
Landwirtschaftsverbände befürchten eine Wettbewerbsverzerrung durch die Einmischung von Tierschutzvereinen und -verbänden
Tierschützer haben in NRW ab sofort die Möglichkeit, den zuständig Amtsveterinären deutlicher auf die Finger zu schauen
klagerecht, auch wenn es meist gegen den Widerstand von CDU/ CSU und FDP durchgesetzt werden muss, eine zwangsläufige Folge aus der Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz. Denn bisher konnten Tierschutzorganisationen lediglich Anzeigen stellen, die jeweiligen Ordnungsbehörden und die Staatsanwaltschaft entschieden dann eigenmächtig über eine mögliche Einstellung oder Aufnahme des Verfahrens. Bei einer aus Sicht der Organisation falschen Entscheidung blieb nur der Weg der Dienstaufsichtsbeschwerde. Erst durch die Möglichkeit, per Verbandsklage z.B. behördliche Entscheidungen
von einem unabhängigen Gericht untersuchen zu lassen, wird aber eine Rechtssicherheit hergestellt, die so oft dringend nötig ist und bisher vergeblich erwartet werden musste. Nachdem das Verbandsklagerecht auf Landesebene bereits einige Nachahmer gefunden hat (Saarland, Rheinland-Pfalz, SchleswigHolstein, Hamburg und Bremen haben entsprechend beschlossen), hat nun Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) angekündigt, sich für die Einführung der TierschutzVerbandsklage auch auf Bundesebene einzusetzen. Für deutsche Tierschutzvereine wäre die Umsetzung ein riesiger Erfolg.
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Verbandsklagerecht?
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Durch das Verbandsklagerecht haben Tierschutzvereine u. a. die Möglichkeit, gegen untätige Amtsveterinäre vorzugehen, zudem erhalten Tierschützer Einblick in Bauanträge von Mastanlagen und Tierversuchslaboren. Was zunächst etwas unspektakulär klingt, kann viel für die Tiere bewirken.
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Seit 33 Jahren lebt Schnute nun als lebendes Wappentier im Zwinger
Das lebende Wappentier von Berlin
Der Bär bleibt im Zwinger
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als dämmerungs- und nachtaktive Tiere entwickeln sie so einen ganz eigenen Tagesablauf. Im Berliner Zwinger, wo Schnute nachts eingesperrt wird, wird dieser natürliche Rhythmus vollständig unterdrückt. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen werden auf 20.000 EUR geschätzt, der Betrieb des Zwingers verschlingt jährlich etwa 100.000 EUR. Mit dem Entscheid gegen die Umsiedlung ist ein langer Streit zu einem traurigen Ende gekommen. Seit Jahren hatte das Berliner Bärenbündnis, dem auch aktion tier angehört, für die Freiheit der Berliner Stadtbären gekämpft. Immer
Aktuelle Fotos vom Bärenzwinger zeigen die Umbaumaßnahmen
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Um den Anforderungen gerecht zu werden – u. a. ist nun eine Mindestgröße von 500m 2 vorgeschrieben, wurde bereits der Wassergraben um die ehemalige Bäreninsel mit Mulch aufgefüllt und das Gelände
mit einem Elektrozaun gesichert, außerdem soll der Badeteich vergrößert und Findlinge sollen auf dem Gelände gegen Holzspielzeuge ausgetauscht werden. Ein Vergleich mit dem natürlichen Verhalten freier Braunbären zeigt, dass auch dieser Umbau den Bedürfnissen der Bärin nicht gerecht werden kann: Das Territorium eines ausgewachsenen Braunbären umfasst bis zu 20.000 Hektar. Auch wenn Schnute als Seniorin diese Größe wahrscheinlich nicht beanspruchen würde, sind 500m 2 nur ein winziger Bruchteil. Außerdem sind wilde Braunbären bis zu 95% der Zeit mit der Nahrungssuche beschäftigt,
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Der Wirbel um den Bärenzwinger von Berlin reißt nicht ab. Doch nun hat die Bezirksverordnetenversammlung entschieden: Bärin Schnute bleibt im Zwinger und zieht nicht wie von aktion tier und vielen anderen Tierschützern gefordert in einen Bärenpark. Die Fraktionen von CDU und SPD haben einen entsprechenden Antrag der Grünen geschlossen abgelehnt. Nachdem vor einem Jahr ihre Tochter Maxi im Alter von 27 Jahren an Organversagen gestorben war, lebt Schnute mittlerweile allein im Zwinger, der nach dem Entscheid der BVV entsprechend dem neuen Säugetiergutachten umgebaut wird. Ein Bericht von Jan Peifer
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Bärenzwinger mitten in der Hauptstadt Das Wappentier der Hauptstadt ist der Bär, bekannt und beliebt als Souvenir in allen Formen, Farben und Größen. Seit 1280 ist der Berliner Bär eines der bekanntesten Wappentiere Deutschlands, dass es ihn jedoch tatsächlich gibt, ist weitgehend unbekannt: Im Köllnischen Park, Bezirk Mitte, befindet sich ein unauffälliges Gebäude – der Bärenzwinger von Berlin. Hier lebt das Wappentier von Berlin, Stadtbärin Schnute heißt sie. Die Bärendame ist 33 Jahre alt und befindet sich seit ihrer Kindheit in diesem Gefängnis. Weitere Informationen unter www. baerenzwinger-berlin.de
Immer wieder gab es Aktionen am Bärenzwinger, wenn es nach den Wünschen der Tierschützer geht, soll der Zwinger für immer geschlossen werden
wieder hatten Tierschützer mit spektakulären Aktionen wie z. B. der Besetzung des Bärenzwingers für Aufsehen gesorgt. Zuletzt hatten Aktivisten des Bündnisses den 33. Geburtstag von Schnute zum Anlass genommen, um noch einmal auf die tierquälerische Haltung im Bärenzwinger aufmerksam zu machen. Monatelang haben wir gemeinsam für eine Schließung des Zwingers und die Umsiedlung der Bären gekämpft, über 20.000 Unterschriften gesammelt und dem zuständigen Bürgermeister überreicht. Mit vielen medienwirksamen Aktionen haben Aktivisten die Öffentlichkeit immer wieder auf die vergessenen Bären aufmerksam gemacht und dabei große Unterstützung erfahren. Obwohl gleich mehrere Auffangstationen im In- und Ausland eine Aufnahme der Bären und eine Übernahme aller Kosten angeboten hatten, waren die Verantwortlichen lange nicht bereit, sich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen. Erst als bekannt wurde, dass für den Betrieb der Zwingeranlage jährlich etwa 100.000 EUR ausgegeben werden müssen, schien sich angesichts der klammen
Haushaltslage des Bezirks etwas zu bewegen. Nachdem sich der Bezirk jahrelang gesträubt hatte, wurde die Transportfähigkeit der Tiere geprüft – mit negativem Ergebnis. Die wirtschaftliche Lage des Berliner Bezirks war so angespannt, dass soziale Einrichtungen geschlossen wurden, Sportstätten nicht renoviert und Spielplätze nicht gebaut werden konnten – am Betrieb der Zwingeranlage aber wollte man dennoch festhalten. Die Begründung der Veterinäre: Eine für den Umzug nötige Narkose hätte enorme Risiken für die Gesundheit der Tiere dargestellt. Eine Narkose jedoch wäre nach Ansicht verschiedener Experten gar nicht nötig gewesen, hätte man die Bären langsam an die Transportboxen gewöhnt. Obwohl die Übernahmeangebote weiterhin bestehen, wird Schnute nun wahrscheinlich allein im Zwinger sterben. Schnute ist mittlerweile 33 Jahre alt – in freier Wildbahn erreichen Braunbären meist ein Alter von 20-30 Jahren. Wir wissen nicht, wie viel Zeit Schnute noch bleibt. Immerhin sollen nach ihrem
Tod keine weiteren Bären mehr im Zwinger leiden müssen, wie der verantwortliche Stadtrat Carsten Spallek verlautbaren ließ. Stattdessen soll die Zwingeranlage künftig etwa als Museum oder Standort für Installationen und Ausstellungen dienen. Wie viele andere Tierfreunde sind wir von der Stadt Berlin sehr enttäuscht. Wir können Schnute nur noch wünschen, dass sie nicht mehr lange leiden muss.
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Am Berliner Bärenbündnis beteiligen sich folgende Organisationen: Deutsches Tierschutzbüro e.V. animal public e.V. aktion tier e.V. Tasso e.V. Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Albert Schweizer Stiftung
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AKTION TIER INFORMIERT
© Ursula Bauer
Pilze – die etwas anderen Lebewesen
Unter den Pilzen gibt es Einzeller, wie die Backhefe, und die vielzelligen höheren Pilze, zu denen die Schlauch- und die Ständerpilze zählen. Die Klasse der Ständerpilze umfasst etwa 30.000 Arten, darunter auch die meisten, von uns geschätzten und gesammelten Speisepilze. Niemand kann genau sagen, 40
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wie viele verschiedene Pilzarten es gibt. Schätzungen reichen bis zu 5 Millionen Arten weltweit, von denen jedoch bislang nur ca. 100.000 identifiziert sind. Pilze sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ohne Hefepilze gäbe es weder Wein noch
Bier und auch keinen Hefeteig. Während verschiedene Schimmelpilze seit Jahrtausenden für die Reifung von Käsesorten wie Emmentaler, Roquefort oder Camembert verwendet werden, verderben andere Pilzarten Nahrungsmittel und machen uns krank, wie beispielsweise der Fußpilz. Durch Schimmelpilze verdorbenes Essen
© Ursula Bauer
Beim Thema Pilz denken die meisten nur an Champignon oder maximal auch noch an Pfifferling. Dabei sind Pilze unglaublich vielfältige und spannende Lebewesen. Sie gehören weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren, sondern bilden innerhalb der biologischen Klassifikation ein eigenes Reich (Fungi). Pilze sind allgegenwärtig und besiedeln fast alle Lebensräume. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
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Ein Segen für die Menschheit ist dagegen der Schimmelpilz Penicillum notatum, der das bekannteste Antibiotikum produziert – das Penicillin. Mit der zufälligen Entdeckung der fantastischen Eigenschaften dieses Pilzes durch den Schotten Alexander Fleming im Jahr 1928 gelang es endlich, bakterielle Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Tripper, Cholera und Typhus effektiv zu behandeln. © Ursula Bauer
durch den Wind verbreitet. Sicher hat jeder schon einmal aus Spaß auf einen reifen Bovisten-Fruchtkörper getreten und sich über die bräunliche Wolke gewundert, die dabei freigesetzt wurde. Diese Wolken bestehen aus Millionen von einzelligen Pilzsporen. Deshalb heißt dieser Pilz im Englischen auch „Puffball“.
Das, was wir im Allgemeinen als Pilz bezeichnen, ist nur der Fruchtkörper. Wie etwa bei einem Apfelbaum die Äpfel. Diese Fruchtkörper, die bei einigen Arten als Speisepilz genießbar sind, dienen der Fortpflanzung. Der eigentliche Pilz besteht aus mikroskopisch feinen Fäden (Hyphen), die ein weitverzweigtes Geflecht im Boden, im
Die Fruchtkörper des Rotrandigen Baumschwamms können viele Jahre alt werden und eine beachtliche Größe erreichen
© Grafik Ursula Bauer
körper einiger Baumpilze können immerhin einige hundert Jahre alt werden. Dagegen sind die beliebten Früchte der meisten Speisepilze leider nur wenige Monate im Jahr zu sehen und zu ernten.
Holz eines Baumes oder in einem anderen Substrat bilden, welches in seiner Gesamtheit `Mycel´ genannt wird.
Fallen die Sporen auf ein geeignetes Substrat, so keimen sie und bilden ein kleines Fadengeflecht (Primärmycel) aus, welches ein bestimmtes Geschlecht aufweist. Erst wenn zwei verschieden geschlechtliche Primärmycelien aufeinandertreffen und sich vereinigen, kann ein vermehrungsfähiges Fadengeflecht entstehen, welches wachsen und später auch Fruchtkörper bilden kann. Zusätzlich erfolgt eine un geschlechtliche Vermehrung durch Ausbreitung der teilweise viele Meter langen Pilzgeflechte, an denen sich wieder Kolonien von Frucht körpern bilden.
Vermehrung
Die ökologische Bedeutung von Pilzen ist immens
Pilze vermehren sich einerseits geschlechtlich und andererseits ungeschlechtlich durch Sporen. Diese werden in der Fruchtschicht des Fruchtkörpers gebildet, die je nach Pilzart zum Beispiel aus Röhren, Leisten, Lamellen oder Stacheln bestehen kann. Die reifen Sporen sind winzig klein und werden meistens
Unter anderem gewinnen diese interessanten Lebewesen ihre Nahrung aus organischem Material, welches sie zersetzen wie etwa tote Lebewesen, abgestorbenes Holz, Laub und Exkremente. Dadurch sind sie maßgeblich an der so wichtigen Bildung von nährstoffreichem Boden (Humus) beteiligt.
Junge Bovist-Fruchtkörper
© Ursula Bauer
Welche erstaunlichen Ausma ße dieses Pilzgeflecht erreichen kann, zeigt eine Hallimasch-Art im US-Staat Oregon, deren Mycel sich über knapp 9 Quadratkilometer ausgebreitet hat und somit als größtes Lebewesen der Welt gilt. Dieser holzzersetzende Pilz, dessen Fruchtkörper übrigens sehr gut schmecken, verzeichnet ein Gewicht von über 600 Tonnen und ein geschätztes Alter von mindestens 2.400 Jahren. Auch die FruchtMitgliederjournal
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© Ursula Bauer
Daneben gibt es viele Pilzarten, die eine Vergesellschaftung mit höheren Pflanzen eingehen, indem sie die äußersten Wurzeln der Partnerpflanze mit ihrem unterirdischen Pilzkörper (Mycel) überziehen. Eine meist für beide Seiten lohnende Verbindung. Die Pflanze profitiert von dem durch das weit verzweigte Pilzmycel stark vergrößerten Wurzelbereich, wodurch ihr mehr Nährstoffe (v.a. Stickstoff, Phosphor) und Wasser zur Verfügung stehen. Die Pilze erhalten von den Partnerpflanzen vor allem Kohlenhydrate (Zucker). Diese Vergesellschaftung zwischen Pilz und Pflanze nennt man Mykorrhiza, was übersetzt „verpilzte Wurzel“ bedeutet. Unter den Mykorrhizapilzen befinden sich auch eine ganze Reihe leckerer Speisepilze wie etwa Edelreizker (Kiefer), Steinpilz (Laub- und Nadelbäume wie Buche und Fichte) oder das Kuhmaul (Fichten). Dass einige Pilzarten eine ganz spezielle Bindung an eine bestimmte Baumart haben, erkennt man oft schon am Namen, zum Beispiel „Gemeiner Birkenpilz“ oder „Lärchenröhrling“.
Trüffel
Als Speisepilze werden Pilzarten bezeichnet, deren Fruchtkörper essbar und wohlschmeckend sind. Es gibt in Mitteleuropa zwar mehrere Hundert Arten an Speisepilzen, allgemein bekannt und konsumiert werde jedoch nur etwa 40 Arten. Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch gesund, da sie wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine enthalten. Durch ihren niedrigen Fettgehalt sind sie gut für die „schlanke Linie“ und nicht nur Vegetarier schätzen Pilze als Fleischersatz.
© Ursula Bauer
Fichten-Steinpilz
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Der wertvollste und teuerste Speisepilz ist der Trüffel. Ein Kilogramm des weißen Alba Trüffel etwa kostet bis zu 9.000 Euro, echte schwarze Trüffel gibt es schon für etwa 1.000 Euro das Kilo. Die knubbeligen Fruchtkörper der zu den Schlauchpilzen zählenden Trüffel wachsen meist unterirdisch an den Wurzeln von Buchen, Kastanien und Eichen. Früher schickte man Schweine auf „Trüffeljagd“. Diese gehen jedoch beim Ausgraben wenig sensibel vor und richten große Schäden am sensiblen Pilzgeflecht an. Außerdem fressen sie die schmackhaften Trüffel gerne selbst und lassen sich die Beute nicht im-
mer freiwillig abnehmen. Daher wird dieser Gourmetpilz heute vorrangig mit speziell ausgebildeten Hunden gesucht. Weitaus erschwinglicher als die Luxustrüffel sind Speisepilze wie Champignon, Austernpilz und Shitake, die in Kulturen herangezogen werden und daher das ganze Jahr Stark giftig – der Fliegenpilz
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Speisepilze
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über im Handel erhältlich sind. Andere beliebte Pilzarten wie etwa Steinpilz und Pfifferling sind dagegen nicht kultivierbar und werden daher nur saisonal angeboten.
Das Sammeln von Wildpilzen kann ein großes Vergnügen sein. Man ist den ganzen Tag draußen in der Natur und kommt, wenn alles gut geht, mit einem leckeren Abendessen nach Hause. Wer sich jedoch in den Spätsommer- und Herbstmonaten auf den Weg in den Wald macht, sollte vor allem eins haben – Ahnung! Schließlich gibt es in Deutschland ein ganze Reihe von Giftpilzen, darunter tödlich giftige Arten wie Grüner Knollenblätterpilz, Gift-Häubling und Spitzkegeliger Rauhkopf. Der bekannte Fliegenpilz ist zwar „nur“ stark giftig, der versehentliche Konsum einer kleinen Menge beschert einem jedoch schon die Symptome eines starken Alkoholrausches wie Sprachstörungen, motorische Störungen und allgemeine Verwirrung. Im weiteren Verlauf der Vergiftung können Halluzinationen und Krämpfe hinzukommen.
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Pilze selbst sammeln
Fruchtkörper sollten nicht herausgerissen, sondern mit einem Pilzmesser an der Oberfläche abgeschnitten werden.
Zum Einarbeiten in die Pilzkunde ist ein ausführlicher Pilzführer nicht schlecht. Ich rate jedoch eher dazu, sich einem vertrauenswürdigen, echten Pilzkenner anzuschließen und das Pilzbuch eher als Ergänzung zu betrachten. Das Gefühl für einen guten Pilzewald bekommt man erst im Laufe der Zeit. In öden Mono-
kulturen, wo gleichartige Bäume eng aneinandergedrückt stehen, wird man kaum Speisepilze finden. Lichte Laub-, Misch- und Nadelwälder mit einer Strauch- und Krautschicht am Boden, mit vermodernden Baumstümpfen, bemosten Mulden und artenreichen Wegsäumen bieten da schon bessere Perspektiven.
Gute Voraussetzungen zum Pilze sammeln – lichter Fichtenwald
Hier einige Tipps und Hinweise zum Pilzesammeln
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• Sammeln
Sie bitte nur Pilze, die Sie wirklich kennen und lassen Sie die unsicheren Arten stehen. • Fruchtkörper niemals ausreißen, sondern an der Bodenoberfläche mit einem Pilzmesser abschneiden. Durch das Herausreißen oder Auswurzeln wird das Pilzgeflecht im Boden unnötig beschädigt. • Schonen Sie den Pilzbestand und sammeln Sie nur so viel, wie Sie selbst zeitnah verzehren können. • Bitte nie eine Fundstelle radikal absammeln, die Fruchtkörper dienen der Fortpflanzung des Pilzes und somit der Erhaltung der Art. • Verwenden Sie zum Sammeln ein Körbchen, in dem die Pilze luftig und locker liegen. Pilze nie quetschen oder in einer Plastiktüte lagern, da sich hier KondenswasMitgliederjournal
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Pilze immer luftig transportieren
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ser bilden kann, welches die Pilze schnell verderben lässt. • Gesammelte Waldpilze nie roh essen – einige Arten sind roh giftig, außerdem besteht Infektionsgefahr mit dem Fuchsbandwurm. • Frisch gesammelte Wildpilze am besten am selben Tag verzehren oder sofort einfrieren.
Ein Gemisch aus unterschiedlichen Pilzen – hier Steinpilz, Semmelstoppelpilz, Pfifferling und Blutreizker – schmeckt besser als nur eine Pilzart
Mein liebstes Pilzgericht Die gesammelten Wildpilze mit einem Messer putzen (nicht waschen) und in zerlassener Butter einige Minuten in der Pfanne braten. Vom Herd nehmen, leicht salzen und mit gehackter Petersilie bestreuen. Dazu frisches Bauernbrot und einen Gartensalat – fertig ist ein köstliches Abendessen.
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aktion tier-Fachberatungsstelle für Wild- und kleine Haustiere
Gefahren für Tiere durch Stacheldraht und Netze
Nicht nur diese müssen schlimme Schmerzen erdulden, wenn sie versuchen, sich aus den heimtückischen Fallen zu befreien. Bei Nutztieren wie Schafe, Ziegen oder Kühe sind blutige Kratzer und sogar Maul- und Euterverletzungen die Folge. Auch Hunde können diese bereits überwachsenen Drähte nicht erkennen. Schon bei leichtem Hängenbleiben tragen sie schwere Risswunden davon. Besonders heimtückisch und tödlich sind die Drähte für große Greifvögel wie Falken, Bussarde und Eulen. Bei den Versuchen, sich zu befreien, bohren sich die Spitzen tief in die Muskeln dieser Vögel, durchtrennen Sehnen und Knochen, sodass diese zum Fliegen geborenen Vögel nicht mehr zu retten sind. Netzartige Drähte oder Kunststoffnetze sind nicht weniger gefährlich. In Schrebergärten und selbst in Hausgärten werden sie gespannt, um die Saat oder junge Pflanzen zu schützen. Dort zappeln sich kleinere Vogelarten qualvoll zu Tode. Hier sind es auch Igel, die einen qualvollen Tod erleiden, denn sie können sich wegen ihres Stachelkleides nicht befreien, wenn sie hängen bleiben. Größere Wildtiere wie Hirsche, Rehe und Wildschweine haben ebenfalls keine reelle Chance aus einem Netz zu entkommen. Sie zappeln sich zu Tode, strangulieren
© Bolz
Wer schon einmal an den messerscharfen Spitzen der Stacheldrähte im Gelände hängen geblieben ist oder sich gar verletzt hat, wird sicherlich spätestens dann erkennen, wie gefährlich diese Drähte für Wildtiere sind. Ein Bericht von Ingeborg Polaschek, aktion tier-Fachberatungsstelle für Wild- und kleine Haustiere
sich, brechen ihre Knochen und verbluten unweigerlich durch den Verlust von Gliedmaßen. Große Gefahr herrscht vor allem im Winter bei Nebel und Dunkelheit, da die Zäune dann mit Reif und Schnee bedeckt noch schwerer erkennbar sind. Abgesehen von Stacheldraht und Netzen sollten Wanderer und Spaziergänger auch darauf achten, dass sie ihre leeren Flaschen, Konservendosen und Verpackungsma-
terialien mitnehmen und nicht irgendwo im Gelände liegen lassen. Nicht nur Stacheldrähte, sondern auch Drähte ohne Stacheln sind gefährlich. Oft werden sie noch in Klein- oder Schrebergärten verwendet. Hier sind es Igel, die einen qualvollen Tod erleiden, denn sie können sich wegen ihres Stachelkleides nicht befreien, wenn sie hängen bleiben.
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aktion tier Tierschutzzimmer Radeberg, Sachsen-Anhalt
Ein tierisches Ausflugsvergnügen!
Als die Sommerferien auch in Sachsen begannen, sollten sie für die Kinder des AWO Hortes Süd in Radeberg unter dem Motto „Wo kommt unser Essen her?“ stehen. Zu Beginn der zweiten Ferienwoche stand die gesponserte Tierschutzfahrt durch aktion tier auf dem Programm. Diesmal sollte die Exkursion zum Naturschutz-Tierpark Görlitz gehen – dem östlichsten unseres Landes. Ein Bericht von Jutta Nitzsche
Leonie Eichler mit einem Artikel aus dem mensch und tier Mitgliedermagazin
Exkursionsstart
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Thalia Meinshausen war gut vorbereitet
Mit dem Busunternehmen Jäckel aus Großröhrsdorf starteten am Dienstag, den 28. Juli 2014 vier staatlich anerkannte Erzieherinnen mit 38 wissbegierigen Grundschülern der 1. bis 4. Klassen. Herr Schmidt war wiederholt unser Busfahrer und wir freuten uns über das Wiedersehen. Mit allergrößter Spannung wurde der Beginn und
somit das Highlight der Exkursion erwartet – die Fütterung des Roten Pandas. Die unmittelbare Nähe und das hautnahe Beobachten des Tieres in Europas größter Anlage war eines der erlebnisreichsten Momente des Tages. Danach berichtete Frau Hammer unseren Schützlingen, dass sich der Naturschutz-Tierpark Görlitz mit sechs Tierarten
am koordinierten Zuchtprogramm beteiligt. Auf spielerische Art und Weise wurde die Arbeit dieses Zuchtprogrammes erklärt. Neben dem Roten Panda sollten wir auch noch den Manul, den Luchs, den Gänsegeier, den Fischotter und den indochinesischen Sika-Hirsch bewundern dürfen. So wurden die fast 40 Grundschüler in zwei Gruppen
Exkursion vor Ort
Roter Panda
Fütterung der Geier
junior
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junior
geteilt, die eine Gruppe führte Frau Kahl zu den Tieren des Zuchtprogrammes. Was hatten wir für Glück! Wir konnten wirklich den Manul in seinem tierschutzgerechten und artgemäßen Gehege bewundern. Frau Kahl erklärte uns, dass fast alle Gehege der bedrohten Tiere in den vergangenen Jahren umfassend modernisiert worden sind. Während dieser lehrreichen Führung erhielten auch die Gänsegeier ihr Fressen. Eine solche „Mahlzeit“ mitzuerleben, war für die kleinen Grundschüler wirklich ein „geierhaftes“ Erlebnis und hinterließ einen nachhaltigen, respektvollen Eindruck diesen Tieren gegenüber.
Protestschwein mit Ferkeln
Es gab 500 Tiere und Frau Baumberger präsentierte 110 Arten zu bestaunen den Kindern der zweiten Gruppe ein umfangreiches zoopädagoZudem wurde die GEH, die Gegisches Programm. Unter dem Mot- sellschaft zur Erhaltung alter und to „Wie kommt das Schnitzel in den gefährdeter Haustierrassen vorgeSupermarkt?“ waren die Radeber- stellt und wir erhielten Einblick in ger Kinder wieder beim Thema der das Leben der Masken- und SattelSommerferien angelangt. schweine. Beim Husumer In ihrer unverwechselProtestschwein konnDie Deutsche baren Art erklärte ten wir die „saumäUNESCO Kommission Frau Baumberger ßig“ gute Erziehat den Naturschutz-Tierpark viel Interessantes hung der zehn FerGörlitz e.V. als Projekt der UN zum Symboltier kel beobachten. Dekade „Bildung für nachhalder Einrichtung, Auch alle Erziehetige Entwicklung“ ausgedem Storch. Über rinnen hatten nachzeichnet. eine Kamera konnten haltige Freude daran. wir auf das Nest – ach nein, Individuelle Tiererlebnisse den Horst – der Störche sehen und gab es mit Yaks, Kaschmir-Ziegen ein Jungtier beobachten. Dabei er- und Kamelen. Die Tier-Mensch-Befuhren wir, warum der Storch im gegnungen brachten nicht nur Spaß Sommer keine roten Beine hat und und Freude, sondern berührten die welchen Sonnenschutz er für „tie- Seelen der Kinder. Diese berichterisch“ notwendig hält. Auch die ten nachhaltig, dass es der schönste Entstehung und Entwicklung der Zoo Deutschlands sei. Auf unsere kleinen Küken wurde auf entzü- Nachfragen erklärten uns die kleickende Art und Weise vermittelt. nen Tierschützer, dass die Tiere
nicht zusammengezwängt leben müssen und viel Platz hätten und dass bedrohte Tiere und alte Haustierrassen gezüchtet würden. Die „coolen“, verschlungenen Pfade, die waghalsigen Stege mit zielgerichtet angelegten Beobachtungsplätzen und die vielen tollen Spielplätze gefielen den Grundschülern sehr. Wie immer war die Zeit viel zu kurz, um den fünf Hektar großen und den landschaftlich wunderschön gepflegten Park mit seinen 500 Tieren und 110 Arten bestaunen zu können. Jedoch wird diese erlebnisreiche Bildungsfahrt zum Naturschutz-Tierpark Görlitz Kin-
Jutta Nitzsche
dern und Erwachsenen noch lange in positiver Erinnerung bleiben.
Naturschutz-Tierpark Görlitz e. V. Zittauer Str. 43 02826 Görlitz Tel. 03581-407400 www.tierpark-goerlitz.de Öffnungszeiten: tägl. 9-18 Uhr
Besonders bedanken möchten wir uns bei aktion tier und bei der Stiftung Menschen für Tiere, die uns diese wertvolle Bildungsfahrt ermöglichten. Ebenso sei ein Dank den Mitarbeitern des Tierparks, welche grandios den Schutz bedrohter Tierarten mit tiergärtnerischen Belangen verbinden, ausgesprochen.
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Oh, schau mal, Max, Zugvögel!
Die
Mehlschwalbe Sag mal Lolo, warum fliegen sie denn in den Süden? Machen die da Urlaub?
Hi hi, nicht ganz...
Sie fliegen in den Süden, um dort zu überwintern. Viele Vogelarten machen das. Ein Grund ist, dass sie hier im Winter nichts mehr zum Fressen finden. Sie würden verhungern und erfrieren. Im Frühling kommen sie dann wieder, um hier ihre Nester zu bauen und Eier auszubrüten.
Da vorne ist der Hof von Bauer Anton. Lass uns mal sehen, was seine Mehlschwalben machen. Das sind nämlich auch Zugvögel.
Unterm Scheunendach haben sie ihre Nester gebaut.
WOW! Achtung Tiefflieger!
Die sind spät dran. Sie haben noch Nachwuchs. Mehlschwalben brüten zwei Mal in einem Sommer.
Wie niedlich! Die Nester sehen aus wie kleine Burgen. Toll!
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Ja, super nicht! Dafür brauchen die Schwalben unbedingt Lehm in ihrer Umgebung. Also Seen, Teiche oder Pfützen, die nicht austrocknen. Ihr Speichel bindet den Lehm dann noch zusätzlich.
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Die Verbreitung der Mehlschwalbe erstreckt sich über fast ganz Europa und weite Teile Asiens. Zum Überwintern fliegen die europäischen Mehlschwalben über die Sahara hinweg ins südliche Afrika. Dabei legen sie Strecken bis zu 10.000 km zurück.
Das Gelege, so nennt man die Eier im Nest, besteht aus drei bis fünf weißen Eiern. Diese brüten beide Eltern aus. Das dauert dann 14 bis 15 Tage. Die Jungen sind schon nach 22 bis 23 Tagen flügge und können das Nest verlassen.
Lolo, komm lass uns Koffer packen. Das mit dem Überwintern im Warmen find ich super toll!!! Ich flieg schon mal los.
Die Mehlschwalbe
junior
lat. Delichon uribicum
Seit 2002 steht die Mehlschwalbe in Deutschland auf der Vorwarnliste für bedrohte Vogelarten. Als Gebäudebrüter sind Mehlschwalben in der Kategorie der besonders geschützten Arten geführt, deren Nester nach gesetzlicher Regelung nicht zerstört werden dürfen.
t eiDie Mehlschwalbe ha 12 bis 14 Zentimene Körperlänge von mal 16 bis 25 Gramm. ter und wiegt gerade ntere am weißen Bürzel (hi Besonders gut ist sie ter Un n iße d der we Federn am Rücken) un . seite zu erkennen Mehlschwalben erreichen eine Geschwi ndigkeit bis zu 74 Kmh
Für ein Nest braucht ein Mehlschwalben Paar 10 bis 14 Tage. Das Innere wird dann mit Halmen, Federn und anderen weichen Mate rialien ausgepolstert.
Mehlschwalben brüten in Kolonien. Kolonien bestehen aus mehreren Nestern.
Mehlschwalben sind Brutplatztreu. Sie kommen also nach ihrer Überwinterung zu ihrem Geburtsort oder näheren Umgebung zurück. Zum Teil brüten sie in dem selben Nest in dem sie geschlüpft sind.
Liebe Kinder! Auch diesmal haben sich im rechten Bild wieder zehn verflixte Fehler eingeschlichen. Könnt ihr sie alle finden?
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Gefährdung durch Wespennest (jlp). Bei konkreter Gefährdung durch ein Wespennest (hier: ca. 1000 Wespen im Rollladenkasten) des Mietwohnhauses an der Außenwand ist der Mieter berechtigt, dieses beseitigen zu lassen und die Kosten vom Vermieter zu verlangen, auch wenn dieser mangels vorheriger Aufforderung nicht mit der Beseitigung in Verzug ist. Denn dem Mieter ist eine solche Gefahrensituation nicht zumutbar. Ein sofortiges Handeln ist angemessen und nicht überstürzt. Amtsgericht Würzburg, Az.: 13 C 2751/13 Weidezaun verhindert keine Rangkämpfe (jlp). Kommt es auf zwei benachbarten Pferdeweiden zu Rangauseinandersetzungen, so kann auch bei der Errichtung und Unterhaltung des Weidezauns eine Ursache für eine Verletzung des Pferdes gesetzt worden sein. Eine solche Pflichtverletzung liegt aber selbst dann nicht vor, wenn dieser Weidezaun nur über zwei Kord ummantelte Litzen verfügt, weil eine Rangauseinandersetzung benachbarter und nur mit Hilfe eines Zauns abgetrennter Herden sich so nicht verhindern lässt. Es liegt vielmehr in einer solchen Situation der Verdacht vor, dass die Verletzung des Pferdes unabhängig von dem Weidezaun und dessen Stromversorgung bei solchen Rangkämpfen erfolgt ist. Pferde suchen auch über einen stromführenden Zaun hinweg Kontakt und lassen sich nicht zwingend durch den Zaun und durch Stromschläge von einer Rangstreitigkeit abhalten. Oberlandesgericht Celle, Az.: 20 U 32/13 Kein Katzenfutter für streunende Katzen (jlp). Die Mitglieder einer Wohnungseigentümergemeinschaft bilden eine soziale Gemeinschaft. Damit ist zwischen ihnen eine Sonderverbindung gegeben, innerhalb derer allgemein die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme besteht. Unter diesem Gebot der allgemeinen Rücksichtnahme fällt auch die Verpflichtung eines jeden Wohnungseigentümers, streunende Katzen im Garten- und Terrassenbereich nicht zu füttern. Durch das Anfüttern der Tiere ist das gemeinschaftliche Gartengrundstück betroffen, da die Katzen notgedrungen über diese Fläche kommen müssen, um an das Futter zu gelangen. Die nachteiligen Folgen sind sowohl vermehrte Verschmutzungen (Kot) durch das erhöhte Tieraufkommen als auch eine erhöhte Geräuschentwicklung durch Tierstimmen. Amtsgericht Bottrop, Az.: 20 C 55/12 Taxi: Hunde dürfen mit (jlp). Auch von einem Taxifahrer kann erwartet werden, dass er Kenntnis von der Beförderungspflicht von 50
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Fahrgästen mit Hunden hat. Diese Beförderungspflicht ist verletzt, wenn der Taxifahrer eine Beförderung von Fahrgästen mit Hunden ablehnt, obwohl eine Durchführung des Fahrauftrags objektiv möglich ist. Ein Taxifahrer, der die Beförderung der Fahrgäste mit einem Hund verweigert, begeht eine schwerwiegende Pflichtverletzung, die eine spürbare Geldbuße auch bei einem Erstverstoß rechtfertigt. Amtsgericht Hamburg, Az.: 234 OWi 163/13 Eingeschränkter Artenschutz beim Autobahnbau (jlp). Beim Bau der Bundesautobahn ist auch dem Artenschutz besonders Rechnung zu tragen. Dies gilt für Fledermausarten gleichsam wie für Spechtarten. Stellt sich dann bei der Abwägung heraus, dass nur bezüglich einer kleinen Teilfläche eine Artenschutzbeeinträchtigung vorliegt, so kann eine Ausnahme vom Gebietsschutz in Frage kommen, wenn zwingende verkehrsrechtliche Gründe die konkrete Beeinträchtigung der geschützten Tiere deutlich überwiegen und eine zumutbare Alternative nicht zur Verfügung steht. Bundesverwaltungsgericht, Az.: 9 A 22.11 Scheidungskind Hund (jlp). Können sich die Ehegatten über den Verbleib eines während der Ehe gemeinsam angeschafften Hundes nicht einigen, dann erfolgt über den Familienrichter die „Aufteilung des Hausrats“. Steht das Eigentum beiden Ehegatten zu, dann ist eine Billigkeitsabwägung vorzunehmen, die jeden Miteigentümer auch zukünftig die Teilhabe an dem Hund ermöglicht. Negativ wirkt sich dabei aus, wenn ein Ehepartner den Umgang mit dem Hund vereitelt hat und den anderen von der inzwischen gegebenen Trächtigkeit der Hündin nicht informiert hat. Dieses Verhalten spricht gegen die Geeignetheit als Hundehalter. Oberlandesgericht Stuttgart, Az.: 18 UF 62/14 Kostenerstattung für eine Fundkatze (jlp). Katzen werden grundsätzlich als Haustiere gehalten und sind daher keine Wildtiere. Bei aufgefundenen Haustieren besteht die Regelvermutung, dass diese nicht ausgesetzt worden sind, um sich ihrer zu entledigen. Es handelt sich vielmehr um Fundtiere. Für diese gelten die gesetzlichen Vorschriften der Fundsachen. Das heißt, die Kommune ist verpflichtet, diese Fundsache zu verwahren. Tut sie dies nicht und lehnt sie die Verwahrung ab, weil es sich bei der Katze um eine herrenlose streunende Katze handeln soll, so handelt sie pflichtwidrig und ist damit verpflichtet, die Kosten der Katzenunterbringung, nämlich pro Tag und Tier 10 Euro, zu übernehmen. Verwaltungsgericht Stuttgart, Az.: 4 K 29/13
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Aus der Tiermedizin
Der Milztumor – die Zeitbombe im Hundebauch
gen machen zu lassen. Sie sollten im jährlichen, besser sogar im halbjährlichen Abstand erfolgen. Im Ultraschall lassen sich Veränderungen der Milz gut darstellen. Nicht jede Auffälligkeit muss dabei gleich ein Tumor sein. Es gibt auch gutartige Veränderungen, die keinerlei Probleme bereiten. Sieht das Gewebe jedoch nach einer bösartigen Veränderung aus, kann entweder zunächst nur eine Probe entnommen oder die Milz gleich vorsorglich ganz entfernt werden. Oft wird der Entfernung des Organs der Vorzug gegeben, da die Probenentnahme nicht risikolos ist und häufig mit starken Blutungen einhergeht. Bezüglich der Milztumore gilt also ganz besonders: Vorsorge ist eindeutig besser als Nachsorge!
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Platzt der Tumor, benötigt der Patient sofort eine Infusion.
© aktion tier / Hölscher
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Es gibt verschieden Typen von Ein Hund kann auch gut ohne Milztumoren. Die harmloseren Tu- Milz leben mortypen machen nur etwa 15% der Erkrankungen aus. Die bösWird der Tumor aber rechtzeitig artigste Variante hingegen wird in erkannt, entfernt der Tierarzt die der Fachsprache Hämangiosarkom Milz im Ganzen. Der Hund braucht genannt. Sie metastasiert innerhalb dieses Organ nicht zwingend. Die kurzer Zeit in Leber und Lunge. Milz ist teilweise für die Blutbildung 85 % aller Tumore der und die Immunabwehr Milz sind leider Hämzuständig. Doch der angiosarkome. Körper kommt auch Die Milz ist ein zungenförmiges Organ, gut ohne Milz gut das der linken BauchDie Entdeckung eizurecht. Er kann auf wand aufliegt. Sie ist nes Tumors in der Milz andere Mechanismen braun-rot und von ist oft ein Zufallsbezurückgreifen, sodass einer Kapsel umgeben. fund, denn eigentlich der Verlust ausgegliDie Größe der Milz vamacht diese Krankheit chen wird. Bevor der riiert stark und hängt im Anfangsstadium gar Tierarzt das Organ von ihrer Aktivität ab. keine Probleme. Laienherausnimmt, sollte haft ausgedrückt, bilunbedingt abgeklärt den sich auf dem Organ werden, ob der Tumor Milz Blutblasen, die bei geringer bereits gestreut hat. Dazu entnimmt Belastung platzen. Durch das Auf- der Tierarzt eine Blutprobe und unbrechen der Blasen blutet das Tier tersucht diese. Außerdem fertigt er innerlich. Kleinere Blutungen kann eine Röntgenaufnahme der Lunge der Tierkörper noch ganz gut weg an, um auszuschließen, dass sich stecken und durch Neubildung von dort Metastasen gebildet haben. Ist Blut kompensieren. Der Besitzer das bereits der Fall, sollte man von beobachtet in dieser Krankheits- einer Operation absehen. Sie macht phase bei seinem Liebling ledig- dann keinen Sinn. In diesen Fällen lich leichte Schwächeanfälle, von ist es besser, den Hund begleitend denen sich der Hund nach einigen z.B. mit Schmerzmitteln zu verStunden wieder erholt. Zerreißen sorgen, solange die Lebensfreude hingegen größere Auftreibungen in überwiegt. der Milz, kollabiert der Vierbeiner ganz abrupt. Die Mundschleimhaut Um dem Super Gau „Tod durch wird weiß, der Hund sackt auf ein- geplatzten Milztumor“ zu entkommal in sich zusammen. Er verblutet men, ist es ratsam, in der zweiten innerlich. Oft versterben die Patien- Lebenshälfte des Tieres – also etwa ten auf dem Weg in die Praxis. Jede ab einem Alter von 8 Jahren – reHilfe kommt zu spät. gelmäßig Ultraschalluntersuchun-
© Oliver Jupe
Besonders häufig ist der beliebte Deutsche Schäferhund betroffen. Doch auch Mischlinge aus Schäferhund und anderen Rassen sowie der Labrador gehören zu den Hunden, denen eine heimtückische Erkrankung im Besonderen droht: der Milztumor. Doch egal welcher Rasse der Vierbeiner angehört – im Prinzip ist gar kein Hund vor dieser schlimmen Krankheit gefeit. Je größer und älter ein Tier ist, umso größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Milztumor entwickelt. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Verbraucherschutztipps
Eier von glücklichen Hühnern? Für viele Tierschützer war es einer der ganz großen Meilensteine: 1999 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Käfighaltung von Legehennen aus Gründen des Tierschutzes abgeschafft werden müsse. Bilder von Hühnern in Legebatterien, denen in ihrem Einzelkäfig weniger Platz zur Verfügung stand als eine DIN-A4-Seite groß ist, waren lange Zeit eines der Hauptsymbolbilder vieler Kampagnen von Tierschutzorganisationen. Diese Batterien gehören nun EU-weit der Vergangenheit an, doch ist die Käfighaltung dennoch nicht ganz verschwunden. Ein Bericht von Jan Peifer
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Kein Auslauf, kein Tageslicht — kein Stroh, die Bodenhaltung stellen sich die meisten Verbraucher sicherlich anders vor.
Die Einzelkäfige wurden 2010 durch klärt. Dass die Käfighaltung keine die sogenannte Kleingruppenhal- Zukunft hat, zeigt auch die Marktung bzw. ausgestaltete Käfige ab- tentwicklung: Nach offiziellen An gaben leben nur noch gelöst, in denen Tiere knapp 13 % der deutin Gruppen von bis zu schen Legehennen in 60 Hennen gemeinsam Weil eine riesige Mehrheit von ca. 90% Käfigen. eingestallt werden. Imder Konsumenten die merhin werden sie hier Käfighaltung ablehnt, Heute finden sich nicht mehr isoliert, doch haben auch die großKäfigeier nahezu nur das Platzangebot hat en Discounter und sich kaum verbessert noch in verarbeiteter Supermärkte reagiert, – die Auslebung arttyForm, etwa in Teigdie meisten haben Eier pischer Verhaltensweioder Backwaren. Die aus Käfighaltung aussen wie Picken, Scharsinkende Bedeutung gelistet. ren oder Sandbaden ist der Käfigeier ist erweiterhin nicht möglich. freulich, spiegelt sie Aus diesem Grund hat doch auch den Erdas Bundesverfassungsgericht auch folg jahrelanger Aufklärungsarbeit die Kleingruppenhaltung als unver- wider. Doch gleichzeitig hat diese einbar mit dem Tierschutzgesetz er- Entwicklung bedenkliche Folgen:
1992 machte der Anteil der in Käfighaltung lebenden Hühner in Deutschland noch 96 % aus – in der sogenannten Bodenhaltung lebten damals knapp 3,5 % aller Legehennen. Heute macht diese Haltungsform mit 64 %, also fast genau 2/3 aller Legehennen, die große Mehrheit aus. Aber was bedeutet das eigentlich? Aktuell kosten zehn Eier aus Bodenhaltung bei den großen Discountern oft weniger als einen Euro, das entspricht fast dem Preis der Käfigeier noch vor wenigen Jahren. Wenn aber der Verbraucher den Preis nicht zahlen muss, wer dann? Jüngst gelang es Tierschützern anhand der Herkunftsangabe des EiEier dieser Hühner werden als Bodenhaltung verkauft
Auch wenn dieses Bild an die Legebatterie erinnert, handelt es sich um eine Bodenhaltung
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© Jan Peifer
© Jan Peifer
© Jan Peifer
Jan Peifer schaut sich eine Haltung von Hühnern in den Niederlanden an.
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pro Halle ist die Bildung einer solchen jedoch unmöglich. Damit sich kein Kot sammelt, leben die Hennen hauptsächlich auf Gitterrosten – das führt, wie in allen anderen Fällen von Gitterhaltung auch, zu schweren Gesundheitsproblemen, zu Verletzungen und verursacht häufig Haltungsschäden. In den meisten Anlagen mit „Bodenhaltung“ werden die Hühner bis unter die Hallendecke gestapelt. Dies bewirkt, dass die Tiere besonders häufig mit dem Kot ihrer Artgenossen in Kontakt kommen – was eine schnelle Ausbreitung von Parasiten und Krankheiten begünstigt. Etwas zynisch mutet dabei die Erinnerung daran an, dass die Lobby der Eiererzeuger lange Zeit genau dieses
Die unterschiedlichen Haltungsformen Kleingruppenhaltung In der sogenannten „Kleingruppenhaltung“ leben Hühner in einem Käfig. Diese Haltungsform ist im Grunde der Nachfolger der Legebatterie. Einem Huhn stehen 800 cm² (das entspricht einem DIN-A4-Blatt und noch etwas mehr) zur Verfügung. Zum Vergleich: In der verbotenen Legebatterie stand einem Huhn etwa der Platz von einem DIN-A4-Blatt zur Verfügung (550 cm²). Die Hühner werden in Gruppen von bis zu 60 Tieren auf Gitterböden gehalten. Stroh und Auslauf gibt es nicht. Das Futter bekommen die Tiere über ein Förderband. Bodenhaltung Viele Verbraucher stellen sich unter der Bodenhaltung etwas Positives vor, doch leider kommt diese Haltung den Bedürfnissen der Hühner kaum nach. Auch wenn die Eier-Produzenten oft suggerieren, dass die Tiere viel Auslauf im Stall und Stroh haben, werden die meisten Hühner auf Gitterböden übereinander gestapelt. Stroh gibt es meist nicht. Pro Quadratmeter dürfen 18 Hennen gehalten werden, damit hat ein Huhn weniger Platz als ein DIN-A4-Blatt. Freilandhaltung Laut Gesetz muss Hühnern, deren Eier als Freilandeier verkauft werden, auch Zugang ins Freie gewährt werden. Dabei muss die Freilandfläche begrünt sein und Unterstände wie z. B. Bäume haben. Zudem müssen jedem Huhn mindestens vier Quadratmeter zur Verfügung stehen, hinzu kommt der Stall, der in etwa so gestaltet ist wie bei der Bodenhaltung.
Über 60 % alle Hühner in Deutschland leben in der Bodenhaltung
Argument als Grund für die Aufrechterhaltung der Käfigbatterien angeführt hat. Der massive Anstieg der Nachfrage nach Eiern aus Bodenhaltung hat zur Folge, dass große Mengen Eier auch aus dem Ausland importiert werden. Diese Bilder stammen aus einer Anlage in den Niederlanden, die nach eigenen Angaben für Aldi, Lidl, Rewe und Metro produziert. Jede Woche liefert alleine dieser Betrieb 700.000 Eier nach Deutschland. Hier wird deutlich, dass eine moderne Bodenhaltungsanlage nichts mit der Bauernhof idylle zu tun hat, die leichtgläubige Kunden erwarten. Deutlich wird damit auch, dass nicht nur die Tiere leiden – auch die Verbraucher werden getäuscht oder bewusst im Unwissen darüber gelassen, woher die Eier eigentlich stammen. Wer diese Tierquälerei nicht unterstützen möchte, sollte keine Eier aus Bodenhaltung kaufen und darauf achten, dass auch die „versteckten Eier“ in Nudeln, Süßspeisen und anderen Lebensmitteln nicht aus dieser Haltungsform kommen.
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© Fotos Jan Peifer
erstempels, den Weg des Eis vom Discounter bis in den Stall zurückzuverfolgen. Für viele Verbraucher sind die dabei entstandenen Bilder ein Schock. Denn Bodenhaltung bedeutet, vor allem in Massenproduktion: riesige Hallen, auf mehreren Ebenen voll mit dichtgedrängten Hühnern. Obwohl viele Verbraucher mit dem Begriff „Bodenhaltung“ etwas ganz anderes verbinden, können die Hühner den Boden tatsächlich oft kaum erahnen. Fast 80 % der Hühner leben in Betrieben mit bis zu 200.000 Tieren, bis zu 10 Tiere pro m 2 . Der Stress, dem die Tiere hier ausgesetzt sind, ist alles andere als artgerecht: Hennen sind soziale Tiere und brauchen eine Rangordnung innerhalb ihrer Herde. Bei mehreren 10.000 Tieren
Bio-Haltung Auch Hühnern in der Bio-Haltung (auch Ökologische Haltung genannt) muss laut Gesetzgeber Auslauf im Freien zur Verfügung stehen. Der große Unterschied aber zur Freilandhaltung besteht in der Verwendung von Medikamenten: Biotiere dürfen nur in Ausnahmefällen mit Medikamenten versorgt werden. Zudem dürfen die Schnäbel der Tiere nicht kupiert (beschnitten) werden. Als Futter darf nur Biofutter eingesetzt werden. Mitgliederjournal
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Tierheim Kranenburg e.V., NRW
Galgos kennen und lieben lernen Ein Hund musste für mich früher immer groß, kräftig und gerne auch etwas bullig sein. Die dürren Windhunde waren so gar nicht mein Fall. Die sind zu dünn, da ist nichts dran – Unwissenheit hat mich zu diesen Kommentaren hinreißen lassen. Bis ich sie eines Tages kennen und lieben lernte. Ein Bericht von Melanie Tenbieg
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Das oft so traurige Schicksal der vielen Galgos hat mich so erschüttert und die Anmut, Intelligenz, Grazie und der Frohsinn der Galgos haben mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich unbedingt über diese Rasse informieren und aufklären möchte und von ganzem Herzen hoffe, dass ich damit tierliebe Menschen für diese Rasse begeistern kann und vielleicht dadurch die ein oder andere „Langnase“ einen neuen Liebhaber finden wird. Ich bin weder ein Experte noch ein Fachmann. Ich kann lediglich meine Erfahrungen und Erlebnisse einbringen, die ich während meiner 28jährigen Tätigkeit im Tierheim gemacht und gesammelt habe. Seit vielen Jahren helfe ich in Spanien und habe wirklich schon schreckliche Dinge mit ansehen müssen. Galgos werden in Spanien bis heute noch überwiegend für die Jagd missbraucht. Die grazilen, sanften und anmutigen Tiere leben während der Jagdsaison unter unvorstellbar schlechten Bedingungen bei den Jägern. In kleinen Schuppen oder Zwingern sind sie oft mit mehreren Galgos zusammen gepfercht. Häufig sind es 15 oder 20 Galgos, die ein Jäger während der Saison hält. Meistens müssen sie so auf dem harten Boden schlafen, bekommen wenig Futter. Sie sind bei den Spaniern bis heute so beliebt, weil sie so loyal, lieb und willig sind. Ihre Schnelligkeit und besondere Fähigkeit der Jagd auf Sicht
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Galgo Solar
machen sie zu guten Jägern. Durch ihren langen Hals und ihre seitlich am Kopf befindlichen Augen haben sie einen großen Blickwinkel. Ist die Jagdsaison in Spanien am 1. Februar eines jeden Jahres zu Ende, entledigen sich viele Jäger ihrer Galgos, da sie nicht alle den Sommer über durchfüttern möchten. Nur die Guten dürfen bleiben, die schlechteren werden, wenn sie Glück haben, in Tierheimen abgegeben, meistens jedoch einfach ausgesetzt oder zu Tötungsstationen gebracht. Oft werden sie auch in abgelegenen Wäldern angebunden, wo sie elendig verhungern und verdursten oder an Bäumen erhängt, an Eisenbahnschienen gebunden, in großen Wasserbecken ertränkt oder mit Benzin übergossen und bei lebendigem Leibe verbrannt. Weil der 1. Februar für zigtausende von unschuldigen Galgos der Beginn der schlimmsten Zeit von Qualen und Grausamkeiten ist, hat man diesen Tag zum weltweiten GalgoDay ernannt. Es dauert oft Wochen und Monate bis es spanischen Tierfreunden gelingt, herumirrende, eingeschüchterte Galgos einzu-
fangen. Viele spanische Tierheime beherbergen über 100 Galgos, die kaum eine Chance auf Adoption haben. Sie leben dort sehr gefährlich, denn oft versuchen illegale Züchter Galgos aus Tierheimen zu stehlen. Laut Polizeiberichten ist der Galgo Espanol die am häufigsten gestohlene Hundrasse in Spanien. Galgos haben ein ganz besonderes Sozialverhalten Und nun kommt mein eigentliches Anliegen zum Tragen. Wer einen Galgo kennen und lieben gelernt hat, weiß, wie furchtbar es für so ein sensibles Tier sein muss, ewig in einem kleinen Zwinger zu vegetieren. Denn die Galgos sind so viel mehr als „nur“ Jagdhunde. Ich sehe das sogar ganz anders, für mich sind diese Hunde tolle Familienhunde. Sie haben ein ganz besonderes Sozialverhalten. Unfassbar, wie schnell sie sich an ihren neuen Menschen, ihre neue Umgebung und den neuen Alltag gewöhnen. Sie sind so sauber und ruhig im Haus. Sie bellen kaum, sie machen meist nichts kaputt und können auch gut wegen ihres ausgeglichenen Gemüts mal alleine blei-
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ziehen. Da herkömmliche Mäntel aus dem Handel nicht die richtige Passform haben, weil der Brustumfang der Galgos größer ist, sollte man eines nach Maß anfertigen lassen. Auch bei den Mäntelchen gibt es wirklich humane Preise. Galgos riechen nicht und haaren kaum. Sie hassen Regen. Da Galgos die Bequemlichkeit lieben, benötigen sie ein weiches Schlafplätzchen. Gerne hoch und weich, dass gefällt ihnen.
Tierheim Kranenburg e.V. Keeknerstr. 40 47559 Kranenburg 02826-92060 www.tierheim-kranenburg.de
ben. Auch eignen sie sich sehr gut als „Bürohund“. Sie sind unkompliziert, intelligent und lernen schnell. Auch was ihren Auslauf angeht, sind sie genügsam. Sie sind keineswegs Hunde, die stundenlang am Fahrrad laufen möchten. Im Gegenteil, sie sind Kurzstreckenläufer und lieben es, 10 Minuten aufzudrehen, 3 Mal tief durchatmen und sind zufrieden für den Rest des Tages. Optimal sind Hundefreiläufe für diese Windhunde, wo sie mal richtig aufdrehen können. Hier können sie ihre Beine strecken und „Gas geben“. Da sie sich sehr gut mit anderen Hunden vertragen, kann man diese Freiläufe gut nutzen. Bei den Windhunden ist es sogar so, dass sie kleine „Rassisten“ sind. Sie suchen ihresgleichen, egal ob ein Whippet oder Greyhound, Hauptsache, Windhund und zusammen rennen. Meistens sind die Galgos auch Katzen verträglich. Was das Jagen während des Spaziergangs angeht, ist das recht unterschiedlich. In Gebieten, wo einem die Häschen nicht gleich über den Weg laufen, kann man oftmals Galgos ableinen, da sie gut hö-
ren. Jedoch in Naturschutzgebieten, wo viel Wild unterwegs ist, ist die Versuchung meist zu groß und man sollte den Galgo dann lieber angeleint lassen oder eine Schleppleine verwenden. Wichtig ist die Verwendung eines Windhundhalsbandes. Dies ist breiter als ein gewöhnliches Halsband und meistens gepolstert. Da Galgos einen schlanken und langen Hals haben, ist es für sie bei ruckartigen Bewegungen sehr unangenehm, wenn sie nur ein schmales Band tragen. Es gibt mittlerweile wunderschöne Angebote im Handel. Weil der Halsumfang direkt hinter den Ohren kleiner ist, als am Hals in Höhe des Kehlkopfes, wo das Band normaler weise sitzt, kann ein herkömmliches Halsband leicht über den Kopf gleiten. Daher sollte man ein Galgoband mit Zugstopp verwenden. Da gibt es z.B. im Internet ganz tolle Anbieter, die zu günstigen Preisen Galgobänder in wunderschönen Designs maßanfertigen. Die Galgos haben eine sehr dünne Haut ohne Fettschicht und Unterwolle, daher ist es ratsam, ihnen im Winter ein Mäntelchen überzu-
Galgos sind sehr verschmust. Wenn man ihnen zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, suchen sie oft selber die Nähe zu einem und stehen einfach ganz artig und bescheiden neben einem, ohne jede Aufdringlichkeit. Auch sind sie sehr kinderlieb und verspielt. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie schnell sich ein Galgo dem neuen Familienleben anpasst, obwohl er dieses noch nicht einmal im Ansatz kannte. Genau das macht sie auch so liebenswert, ihre Begabung der Anpassung. Ihre Anmut, ihr Charme und ihre Leichtigkeit verzaubern mich immer wieder neu. Da die Galgos so lieb, ausgeglichen und gesellig sind, schaffen sich Galgohalter oft noch einen zweiten Windhund an, was für alle im täglichen Leben eine Bereicherung ist. Fazit ist also, dass der Galgo weniger ein Jagdhund ist, sondern viel mehr ein toller, sozialer Familienhund, der es Dir mit seiner unendlichen Treue sein Leben lang danken wird, wenn Du ihn zu Dir genommen hast. Und es gibt noch ganz viele traurige Galgoseelen, die darauf hoffen, endlich ein schönes Zuhause zu finden. Im Tierheim Kranenburg, in dem ich tätig bin, warten immer sehr hübsche „Langnasen“. Und ich bin für jeden einzelnen überglücklich, der ein schönes Zuhause gefunden hat, immer auch mit dem Wissen, dass dann wieder ein Weiterer vor einem qualvollen Tod gerettet werden kann. Also, liebe Hundefreunde, lasst euch doch einfach mal darauf ein und lernt einen Galgo kennen. Es wird vermutlich die größte Liebe Deines Lebens…
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Tierheim Kranenburg, NRW
Großes Sommerfest Das Tierheim Kranenburg hatte zu einem großen Sommerfest mit unterhaltsamen Programm und vielen Informationsständen rund ums Tier eingeladen. Mit so einer großen Besucherzahl von Tierfreuden hatten die Mitarbeiter im Traum nicht gerechnet. Ein Bericht von Melanie Tenbieg
gelernt hat. Gekürt wurde anschließend nach folgenden Kriterien: • die sportlichste Vorführung • die originellste Vorführung • die lustigste Vorführung • die vielseitigste Vorführung Besonders stolz waren die Tierpfleger, dass ein Tierheimhund die beste Agility-Vorführung ablieferte und in der Kategorie sportlichste Vorführung gewann. Tolle Preise konnten die Gewinner mitnehmen, eine Siegerin versteigerte ihren Preis sogar zu Gunsten des Tierheims. An diversen Informationsständen konnten sich die Besucher rund ums Tier informieren. Ein großer Trödelstand brachte auch einen beträchtlichen Erlös fürs Tierheim ein. Natürlich wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt mit leckeren Brötchen, Getränken und warmen Waffeln und jeder Menge Kuchen und Kaffee. Besonders haben wir uns über eine große Spende an Kuchen und Torten einer ortsnahen Bäckerei gefreut.
Die Grenzlandschafe unterstützten unser Event mit Hütevorführungen und brachten den Zuschauern die Hunderasse Border Collie nahe. Es war wirklich sehr beeindruckend, was diese Hunde leisten wollen und können. Ferner wurden verschiedene Mantrailing-Vorführungen gezeigt. Es beeindruckte alle, dass ein ausgebildeter Hund in der Lage war, nicht nur Menschen, sondern auch andere Hunde zu finden. Zumal gerade auf dem Gelände vor dem Tierheim so viele Gerüche und Spuren sind. Auch die Suche nach einer ausgewählten Person funktionierte perfekt. Alle Zuschauer waren begeistert.
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Ferner konnten sich Besucher unter dem Motto „Mein Hund und ich“ mit ihrem Hund auf einem Laufsteg präsentieren. Eine Jury kürte dann nach folgenden Kriterien: • das ähnlichste Paar • das originellste Paar • das schönste Paar • das jüngste Paar • das älteste Paar Es war ganz toll, was sich so mancher Hundehalter hat einfallen lassen. Außerdem konnten Hundebesitzer unter dem Motto „Was kann mein Tierheimhund“ zeigen, was ihr Tierheimhund für Kunststücke
Der Erlös des Festes soll übrigens in einen Abenteuerspielplatz für Hunde investiert werden. Die Hunde, die im Tierheim Kranenburg in Rudeln mit großzügigen Gehegen gehalten werden, sollen sich austoben können und Spaß am springen, klettern und fangen spielen haben. Es hat die Tierheimcrew auch sehr gefreut, dass der große Spendentisch reichlich mit Futter, Leckerlies, Spielzeug u.s.w. gefüllt worden ist. Einen großen Dank möchten wir an dieser Stelle noch aussprechen für die tolle Unterstützung der Mitarbeiter und die großartige Mithilfe der ehrenamtlichen Helfer. Allen war klar, dass machen wir jetzt jedes Jahr.
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Berliner Katzenschutz e.V., Brandenburg
Glück muss man haben
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Als er ankam, traute er seinen Augen nicht – das Katzenbaby lag in einem Abfalleimer. Es fauchte und spuckte und Anfassen war überhaupt nicht drin. Herr Steinkrauß rief sofort beim Berliner Katzenschutz e. V. an. Da das Baby, ca. 3 Wochen alt, ohne Mutter gefunden
wurde, muss es in die Handaufzucht gehen. Diese Handaufzuchtsstation für Babys befindet sich in Schönefeld und wird von uns, der Familie Kindt, betrieben. Als Herr Steinkrauß bei uns ankam, saß das Kleine immer noch im Eimer. Es dauerte eine ganze Weile, um es davon zu überzeugen, dass wir es nur gut mit ihm meinen. Bevor es aber die Flasche gab, musste das Katzenkind, ein Junge, gründlich gebadet werden. Mit so viel Dreistigkeit hatte er nicht gerechnet, denn er vergaß zu fauchen oder zu beißen. Nach dem er entfloht war und die Flasche hatte, kehrte erst einmal Ruhe ein. Um 24 Uhr gab es noch mal die Flasche. Er fauchte und spuckte ohne Ende, bis er die
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Alles gut
© aktion tier, André Steinkrauß
Krankes Katzenbaby im Abfalleimer
Flasche in seinem Mäulchen hatte und mit ein wenig Zureden konnte ich ihn hochnehmen. Nach einer Woche war fast alles vergessen, und wenn ich in die Station kam, kam er mir schon entgegen. So wurde es immer besser und er wurde zu einem richtigen Schmusekater. Nur mit der Futterumstellung von der Flasche zum Brei und vom Brei zum Babyfutter hatte er so seine Probleme. Als er nun endlich begriffen hatte, dass das Babyfutter doch toll ist, durfte er auch in das Babyzimmer zu den anderen vier Handaufzuchten umziehen. So haben wir wieder einmal erfolgreich gearbeitet. Alle fünf Babys konnten erfolgreich vermittelt werden. Der nächste Fall wird vermutlich nicht lange auf sich warten lassen ...
© Harry Kindt
Ein Anruf bei aktion tier: „Wir haben eine Babykatze gefunden. Sie liegt in einem Eimer und schreit. Können Sie uns helfen und das Baby abholen?“ Herr Steinkrauß, der Katzenfänger von aktion tier, macht sich auf den Weg zum Strandhotel Buchow. Ein Bericht von Harry Kindt, 1. Vorsitzender
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Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern
Verantwortung für die Tiere Flecki, ein ca. 6 Wochen altes Schweinchen, wurde am 21.06.2014 in Berlin ausgesetzt und am 23.06.2014 habe ich sie auf den Lottihof geholt. Vorerst lebt sie im Hoppeldorf bei unseren Kaninchen, da sie noch zu klein ist. Unsere Kaninchen waren größer als sie, aber sie hat jetzt ordentlich aufgeholt. Wenn sie groß genug ist, kommt sie zu Anna, unserem Hängebauchschwein. Noch sind wir uns nicht sicher, ob sie durch den Zaun kommen würde im Schweinegehege und bei den Kaninchen ist es ausbruchsicher. Flecki ist ganz schön flink und da sie am Anfang noch sehr scheu war, flitzte sie oft noch schnell vor uns weg. Ein Bericht von Christine Geburtig im Bereich der Exotenhaltung gibt es in der Aufnahme und Unterbringung in den Tierheimen große Probleme. aktion tier hat mittlerweile einige Projekte unterstützt, um diesem Problem entgegen zu treten. Im Tierheim Meißen gibt es seit einiger Zeit einen Exotenbereich.
René Scheefe mit Flecki
Der Scheuheit wegen und wahrscheinlich, weil sie auch bestimmt noch nicht stubenrein war, wurde sie wohl ausgesetzt. Leider ist es manchmal im Fernsehen zu sehen, dass man ja so toll ein Minischwein in der Wohnung halten kann. Leider sind bei solchen „Trends“ oft nur emotionale Beweggründe im Spiel, sich „ besondere“ Tiere als Haustiere anzuschaffen. Ich finde es schlimm, dass der Trend sich so entwickelt. Aus Tierschutzsicht haben wir schon viele Probleme mit Hunden und Katzen, die oft unüberlegt geschenkt oder gekauft werden und wieder im Tierheim landen. Die meisten Tierschutzeinrichtungen, ob Tierheime oder Gnadenhöfe, sind nicht für Exoten oder gar Minischweine ausgerichtet und aus Kosten- und Platzgründen nicht dafür „nachzurüsten“. Gerade auch 58
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Bei uns auf dem Lottihof sind mittlerweile viele Tiere untergebracht, die auch oft unüberlegt angeschafft und dann entweder abgegeben, ausgesetzt oder auch durch Amtstierärzte beschlagnahmt worden sind. Unser Schweinchen Flecki ist nur ein Beispiel dafür. Drei von unseren Ziegen wurden bei einer Familie für die Tochter angeschafft. Es dauerte natürlich nicht lange und aus drei süßen Zicklein sind große freche Ziegen geworden, die gerne ausbrechen und alles im Familiengarten abgefressen haben. Im Tierheim konnten sie die drei natürlich nicht abgeben – der Hundezwinger oder das Katzenhaus sind da weniger geeignet. Ähnlich erging es sechs von unseren Hühnern, nur
schlimmer. Eine Familie wollte im Kleingarten ein paar Hühner halten und als es mal zwei Wochen in den Urlaub ging, wurde sich nicht um eine Urlaubsversorgung gekümmert. Zum Glück bekam ein Nachbar nach ein paar Tagen mit, dass die Tiere ohne Wasser und Futter waren und meldete dies beim Amtstierarzt. Dieser bat uns, die Tiere vorübergehend aufzunehmen und zu versorgen. Ich habe noch nie Hühner gesehen, die so viel auf einmal getrunken haben. Ärgerlich fand ich die Aussage, dass wir die Hühner, wenn der Besitzer es will, wieder zurückgeben müssen. Zum Glück für unsere sechs: Er wollte sie nicht zurück haben. So haben viele unserer Tiere solch eine Vergangenheit und als Gnadenhof und Kinderbauernhof haben wir nur beschränkte Möglichkeiten, auch solche Tiere aufzunehmen. Es sind ja nicht nur die Futter-, Tierarztoder Betreuungskosten – auch der Stall- und Gehegebau muss bezahlt werden und irgendwann sind alle Gehege voll. Im Fall von Flecki und den Ziegen sind es auch noch junge Tiere, die alle eine hoffentlich lange
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Lebenszeit bei uns vor sich haben. Allerdings muss man dann auch die Unterbringungszeit mit allen Kosten bedenken. Eine Vermittlung ist oft schwierig, da wir auch darauf achten, dass die Anschaffung überlegt ist. Viele unserer Besucher wollten Flecki schon mitnehmen, aber als wir sie über eine artgerechte Haltung aufgeklärt hatten, kamen erste Bedenken. Ein Minischwein braucht einen Artgenossen, will sich suhlen und den Garten umgraben. Dies fällt in einer Wohnungshaltung schon mal aus und nicht jeder möchte gleich zwei Schweine satt kriegen und einen stets umgebuddelten Garten haben. Auf dem Lottihof haben und hatten wir auch immer viele Kaninchen. In diesem Jahr schon 16 Tiere, zum Teil auch trächtig ausgesetzt. Einige konnten wir in gute Hände vermitteln, allerdings immer mit Auflagen: Die Haltung im Freien, nur zu zweit und bei Pärchen besteht die Pflicht zur Kastration. Erst dann haben wir Tiere vermittelt. Es wäre schön, wenn alle Kaninchenzüchter oder Zoohändler dies auch als Verkaufskriterien hätten.
Am Informationsstand von aktion tier werden täglich Bürger über die Verantwortung aufgeklärt, die eine Tierhaltung mit sich bringt.
Auf dem Lottihof haben Kinder jeden Samstag von 10 bis 17 Uhr mit uns die Gelegenheit, die Arbeit und Verantwortung bei der Tierhaltung und Betreuung zu erlernen und zu erleben. Viele Kinder haben bei uns ein Patentier, um dass sie sich kümmern. Dies ist die Gelegenheit auch für Eltern auszuprobieren, wie beständig der Tierhaltewunsch ihrer Kinder ist, bevor sich Zuhause ein Tier angeschafft wird.
Mir ist noch stärker bewusst geworden, warum ich als Mitarbeiterin im Aufklärungsteam bei aktion tier jeden Tag mit unseren Informationsständen Menschen darüber aufkläre, dass eine Anschaffung und Tierhaltung viel Verantwortung mit sich bringt.
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Zum Sommerfest auf dem Lottihof
Das traurige Schicksal von Pony Prinz Ein trauriges Schicksal erfuhr Pony Prinz. Vor über 20 Jahren wurde Prinz für die Enkelkinder angeschafft und diese wurden groß und Prinz stand alleine ohne vernünftige Versorgung auf einer Koppel. In den letzten fünf Jahren wurden die Hufe gar nicht mehr gepflegt und er hatte sogenannte Schnabelhufe. Leider mussten wir Prinz nach zwei Monaten einschläfern. Wir berichteten darüber in der vergangenen Ausgabe von mensch und tier.
Prinz ging es nach der Beschneidung der Hufe zwar besser, aber der Allgemeinzustand war leider zu schlecht.
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Am 10. August 2014 fand auf dem Lottihof für Kinder und Tiere e.V. das alljährliche Sommerfest statt. Jedes Jahr kommen mehr Andreas Marut, aktion Besucher, die sich tier-Aufklärungsteam, auch die vielen Tiere, mit Christine Geburtig die ihren Ruhestand auf dem weitläufigen Gelände genießen, besuchen und kennenlernen möchten. Für die Kinder wird immer ein buntes Programm angeboten – dieses Jahr stand die Fahrt mit dem Planwagen hoch im Kurs!
03.08 .2014 Aus: Blitz am Sonntag
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Tierhof Labömitz, Mecklenburg-Vorpommern
Ein unbekanntes Wesen Am 20. März 2014 fing der Tag an wie jeder andere. Aber er sollte noch sehr turbulent enden. Gleich um 8 Uhr erhielten wir einen Anruf von einem Atelier in der Mitte der Insel. Sie hätten dort einen Eulenvogel, der wohl in der Nacht dort erschöpft gelandet ist. Nun ist es ja auch unsere Aufgabe, sich um gestrandete Tiere zu kümmern. Ein Bericht von Ursula Wetzel Also machte ich mich auf den Weg nach Lüttenort. Dort angekommen, staunte ich nicht schlecht. Mein erster Eindruck: Was ist denn das? Hab ich noch nie gesehen. Also packte ich die Eule ein und fuhr zurück auf den Hof. Dort wurde das besondere Tier erst einmal in eine Behelfsvoliere gesetzt. Alle staunten und waren begeistert von der Schönheit des Tieres. Als nächstes wurde ein Vogelführer zur Hand genommen und fleißig geblättert. Die Sperbereule ist in Skandinavien beheimatet. Na bravo. Und was macht sie dann hier? Jetzt war guter Rat teuer. Wir riefen den uns bekannten Ornithologen zu Rate. Der Cheftierpfleger vom Tierpark Greifswald stand uns schon oft zur Seite und hat uns geholfen. „Gibt es doch hier nicht, und wenn es eine ist, dann hätten wir einen Karton Futterküken bei ihm gut“. Wir schickten Fotos der Eule. Es dauerte gar nicht lang, da klingelte schon unser Telefon. „Meine Güte, es ist ja wirklich eine Sperbereule. Die ist doch in Skandinavien beheimatet“. Darauf entgegnete ich: „Hab ich doch gesagt, aber wenn es eine Sperbereule ist, dann hab ich jetzt zwei Kartons gut“. Aber da ich mir eingestehe, nicht allwissend zu sein, habe ich in Greifswald nachgefragt, ob sie das Tier übernehmen würden. Als die Antwort positiv ausfiel, bin ich sofort Richtung Greifswald gestartet und habe
das Tier in fachmännische Hände übergeben. Dort ist der Eulenvogel noch eine Woche geblieben, sorgte weiterhin für Aufregung in Kreisen der Ornithologen und ist dann wieder in die Freiheit entlassen worden, nachdem sich die Fachleute sicher waren, dass eine Heimkehr in den Norden kein Problem wäre. Es war eine schöne Erfahrung für uns, ein seltenes Tier hier zu haben und sind aber auch sehr froh, dass es doch wieder in Freiheit weiterleben wird. Wir wünschen dem Tier ein langes Leben in den Weiten Skandinaviens.
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Tierheim Kronach, Bayern
Unser alljährlicher Kampf gegen Windmühlen Selbst auf die Gefahr hin, Sie zu langweilen: Auch heuer müssen wir wieder einmal entschieden zur Kastration aller Katzen aufrufen! Alle Jahre wieder kommt nämlich leider nicht nur das Christuskind, sondern auch die mittlerweile schon längst obligatorische Schwemme an kleinen Kätzchen, ein Ereignis, das weitaus weniger herbeigesehnt wird. Leider konnten es unsere alljährlichen Kastrationsaufrufe, unsere Erklärungen, unsere flehentlichen Bitten und unsere Appelle an Herz und Verstand auch heuer nicht verhindern, dass unsere Katzenstation wieder einmal aus alle Nähten platzt. Ein Bericht von Kathrin Meserth
Chanel, Chin Chin und Chelsea
Dabei legen wir weiß Gott das ganze Jahr über unsere Hände nicht in den Schoss, sondern kastrieren wild lebende Bauernhofkatzen, so viele wir, unsere Helfer und tatkräftige Anwohner nur erwischen können. Leider bleiben aber anscheinend immer noch genügend unkastrierte Tiere wie auch die dazugehörigen verantwortungslosen Halter übrig. Und so nimmt das Elend auch heuer wieder seinen Lauf. Wenn man wie wir hier im Tierheim sozusagen an der Quelle sitzt und die traurigen Schicksale der kleinen 62
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Geschöpfe, die fast täglich abgegeben und gefunden werden, hautnah miterlebt, möchte man manchmal wirklich deprimiert alles von sich schmeißen und wegrennen. Im Moment vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue kleine Kätzchen bei uns ankommen! Viele davon sind aufgrund fehlender Pflege und Verwahrlosung krank oder verletzt, viele sind scheu, da sie ohne menschlichen Kontakt aufgewachsen sind. Diese Katzen durchzubringen und hoch-
zupäppeln, sie an den Menschen zu gewöhnen und schließlich neue Familien für sie zu finden, erfordert ein ungeheures Maß an Geld (unsere Tierarztkosten sind immens und steigen jedes Jahr!) wie auch Platz, Zeit, Geduld und Kraft. Oft genug sind wir mit unseren Ressourcen hart am Limit oder schon darüber hinaus. Aber das kümmert viele Katzenbesitzer nur wenig. Sie schieben das Elend von sich und wollen nichts davon wissen. Sollen sich doch andere um die hausgemachten Probleme kümmern! Das Geld für die Kastration ihrer Katze oder ihres Katers (wohlgemerkt: auch Kater müssen kastriert werden!) investieren viele lieber in irgendeinen Schnickschnack. Dabei kostet diese einmalige Angelegenheit wirklich nicht die Welt. Es klingt hart, aber es ist so: Wenn man nicht bereit ist, diese kleine Investition zu tätigen, sollte man sich keine Katze anschaffen. Von Menschen vernachlässigt und missachtet – Katzenkinder, die armseligsten Geschöpfe der Natur. Sie kommen auf die Welt, sind völlig unschuldig und hilflos. Man hat sie nicht gefragt, ob sie in diese Welt hineingeboren werden möchten, alles passiert ohne ihr Zutun. Aber da sie nun schon einmal da sind, möchten sie genau wie jedes andere fühlende Geschöpf leben, sie möchten nicht hungern oder frieren, sie möchten gesund sein und eine glückliche Zukunft vor sich haben. Doch sie haben von Anfang an keine Chance. Eine Geburt, das Wunder des Lebens, anderswo ein freudiges Ereignis, ist hier nur ein lästiges Übel. Denn eigentlich sind sie weder willkommen, noch erwünscht, niemand will sie haben, sie sind wie lästiges Ungeziefer, das man unbedingt loswerden muss. Die Rede ist – Sie haben es sicher
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schon gemerkt – von kleinen Kätzchen, geboren in Familien, die sich das Geld für die Kastration der Elterntiere sparen wollten, oder auf Bauernhöfen, wo bereits die Eltern halb wild mehr schlecht als recht hausen und sich mangels Kastration ungehemmt vermehren. Es ist einfach unglaublich, was diese unerwünschten Katzenkinder alles mitmachen müssen! Viele gehen bereits über die Regenbogenbrücke, kaum dass sie das Licht der Welt erblickt haben. Sie werden ertränkt, erschlagen, lebendig im Misthaufen verbuddelt (kein Witz!), ausgesetzt oder einfach sich selbst überlassen. In freier „Wildbahn“, ohne menschliche Versorgung und Pflege, versuchen diese winzigen Körper tapfer (aber oft umsonst), allem Unheil zu trotzen. Hunger ist ihr ständiger Begleiter. Parasiten wie Zecken, Läusen, Milben und Flöhen haben die Zwerge kaum etwas entgegenzusetzen und nicht selten haben wir Kätzchen gesehen, die regelrecht ausgesaugt wurden. Ohne warmen Schlafplatz und mit einem aufgrund von Hunger und Parasiten sowie schon geschwächten Immunsystem fangen sich die Babys dann natürlich auch leicht Erkältungskrankheiten ein. Kätzchen mit laufenden Rotznasen, verklebten und tränenden Augen, Husten und Bronchitis sind Alltag auf unserer Katzenstation. Oft ge-
nug hatten wir auch schon Zwerge mit aufgrund von Katzenschnupfen herausgeeiterten Augen, die operativ entfernt werden mussten. Auch Darmerkrankungen oder Pilzbefall, genauso wie tödlich verlaufenden Katzenkrankheiten (Katzenseuche, FIP, Leukose) sind keine Seltenheit. Leider kann nicht jedes Baby gerettet werden. Viele sind einfach schon so schlimm beieinander, dass sie keine Kraft mehr zum Kämpfen haben und die schmerzlose Einschläferung der einzige Liebesdienst ist, den man ihnen noch gewähren kann. Was für ein Leben für ein Geschöpf, das voller Hoffnung geboren wurde und eigentlich die Welt entdecken wollte! Ein paar Wochen voller Entbehrungen, Schmerz und Leid – das ist oftmals alles, was ein Katzenbaby vom Leben hat… Es gibt viel zu viele herrenlose Katzenkinder … Aber selbst wenn wir den kleinen Findling im Tierheim mit viel Aufwand, Zeit, Geduld und Geld durchbringen, ist seine Zukunft noch lange nicht gesichert. Oftmals handelt es sich um herrenlos geborene kleine Wildlinge, die den Kontakt mit uns Menschen noch nicht gewöhnt sind und viel Verständnis und Geduld ihrer neuen Menscheneltern einfordern. Nur die wenigsten Katzenbesitzer in spe sind bereit dazu, so ein scheues kleines „Faucherle“
aufzunehmen. Alle möchten verständlicherweise nur ein Kätzchen adoptieren, das zutraulich und verschmust ist. Aber auch die zahmen, aufgeschlossenen und verspielten Bilderbuch-Katzenkinder haben es nicht so leicht wie man denken könnte. Denn da von Frühjahr bis Herbst an jeder Ecke, auf jedem Bauernhof, in jeder Zeitung massenweise Kätzchen zu verschenken sind, ist der „Markt“ einfach schon gedeckt. Es gibt viel zu viele herrenlose Katzenkinder und viel zu wenig Abnehmer! So „stauen“ sich die Katzenbabys im Tierheim und werden dann, auch wenn sie vorher gesund waren, oftmals krank, weil sie im hektischen Tierheimalltag zu sehr unter Stress stehen und dies einfach nicht verkraften. Schuld an diesem ganzen Dilemma sind wir Menschen! Genauer gesagt, die Menschen, die sich das Geld für eine Kastration sparen möchten und die Augen vor dem Elend verschließen. Übrigens machen sich auch die Besitzer eines unkastrierten Katers genauso mitschuldig! Klar, den eigenen Besitzern bringt der Kater keine Welpen nach Hause, aber irgendwo findet er immer ein unkastriertes Weibchen und so dreht sich die Spirale weiter und weiter. Wir würden uns wünschen, dass all diese gedankenund verantwortungslosen Menschen einen Sommer lang im Tierheim ar-
Lassen Sie Ihre Katze kastrieren! Ist es denn wirklich so unmöglich, in einem ach so zivilisierten Land wie dem unseren das Katzenproblem in den Griff zu bekommen? Nur allzu gerne schauen wir auf die süd- oder osteuropäischen Länder herab und mokieren uns über den dort oft noch wenig ausgeprägten Tierschutzgedanken. Doch sind wir wirklich besser? Gerade was unsere Katzen angeht, müssen wir uns wirklich schämen! Daher unser „tausendster“ Aufruf an alle Katzenbesitzer: Bitte machen Sie sich nicht mitschuldig und lassen Sie Ihre Katze kastrieren!
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beiten müssten! Mit Sicherheit würden sie in dieser Zeit so viel Leid und Elend hautnah miterleben, dass sie ihre Meinung ändern würden! Wir bitten daher alle Katzenbesitzer dringendst, ihre Tiere kastrieren zu lassen – und zwar frühzeitig! Der Irrglaube, dass eine Kätzin vor der Kastration einmal Junge gehabt haben muss, hält sich leider immer noch hartnäckig. Da viele Katzen außerdem schon mit 6 Monaten geschlechtsreif sind, sollte man die Kastration ab dem sechsten, spätestens aber bis zum neunten Lebensmonat durchführen lassen. Bauernhöfen mit wild lebender Katzenpopulation bieten wir übrigens immer gern unsere Hilfe an. Um den ewigen Kreislauf aus Geburt und Tod zu durchbrechen, lassen wir seit vielen Jahren wilde Katzen auf unsere Kosten kastrie-
ren. Da wir aber nicht ständig vor Ort sein können, brauchen wir die Hilfe der Anwohner. Wir leihen Ihnen gerne eine Katzen-Lebendfalle aus, um die meist nicht anfassbaren Tiere zu erwischen. Nach der Kastration behalten wir sie für eine Woche im Tierheim, damit die Wunde verheilen und die Tiere sich wieder erholen können. Danach werden sie wieder in die Freiheit entlassen. Für zahme Stubentiger suchen wir natürlich ein neues Zuhause. Wenn Sie also wild lebende, unkastrierte Katzen füttern oder betreuen, können Sie sich gerne im Tierheim melden (bitte VOR dem Einfangen mit uns Rücksprache halten, damit wir auch gerade genügend Platz auf der Katzenstation haben)! Wir besprechen gerne alles weitere mit Ihnen. Wenn wir endlich einmal alle zusammen helfen würden, könnten
wir das alljährliche Katzenelend vielleicht etwas eindämmen. Doch dazu brauchen wir die Hilfe und das Verständnis der Katzenbesitzer und vieler freiwilliger Helfer. Last but not least sind wir natürlich auch massiv auf Spenden angewiesen, denn sowohl unsere Kastrationsaktionen auf den Bauernhöfen, als auch die Behandlungen der vielen kranken kleinen Findlinge verschlingen jedes Jahr wahre Unsummen. Damit wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen, müssen, sind wir daher für jede noch so kleine Spende dankbar. Auch Sachspenden wie Katzenfutter und -streu können wir natürlich bestens gebrauchen. Im Moment frisst uns die kleine Schar wieder einmal fast die Haare vom Kopf. Bitte helfen Sie mit! Lassen Sie Ihre Katze kastrieren und helfen Sie uns, das ständige Katzenleid in den Griff zu bekommen!
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KURZ
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BÜNDIG
Zugelaufene oder gefundene Haustiere dürfen nicht behalten werden!
© Ursula Bauer
Gemäß dem geltenden Fundrecht in Deutschland spielt es keine Rolle, ob man eine Geldbörse oder ein Haustier gefunden hat. Zugelaufene oder aufgegriffene Heimtiere wie Katzen, Hunde und Ziervögel darf man nicht einfach behalten, da es sich Fundkatze um sogenannte Fundtiere handelt. Tiere also, die ihrem Besitzer etwa durch Entlaufen abhanden gekommen sind. Wer solch ein „verlorenes“ Tier an sich nimmt, muss es unverzüglich bei der Polizei oder beim Ordnungsamt abgeben. Seitens der Städte und Kommunen besteht die Verpflichtung, Fundtiere entgegen zu nehmen, artgerecht unterzubringen und tierärztlich zu versorgen. Die meisten Kommunen in Deutschland können diese Verwahrungspflicht mangels geeigneter Unterbringungsmöglichkeiten nicht selbst erfüllen und beauftragen daher ein ortsansässiges Tierheim oder eine Tierpension. Diese amtlichen, von der
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Stadt oder Gemeinde entsprechend über Fundtierverträge bezahlten Tiersammelstellen sind die „Fundbüros für Tiere“. Wenn keine Möglichkeit besteht, das aufgegriffene Haustier ordnungsgemäß abzugeben, muss der Fund zumindest bei der Gemeinde oder der Polizei gemeldet werden. Mit Erlaubnis der Behörden kann der Finder das Tier sogar bei sich zu Hause unterbringen, artgerecht versorgen und betreuen. Meldet sich der rechtmäßige Eigentümer innerhalb von 6 Monaten nach der Fundtieranzeige, muss das Tier allerdings an ihn zurückgeben werden. Wer die zugelaufene Katze oder den in die Wohnung geflatterten Wellensittich weder abgibt noch den Fund meldet, macht sich strafbar. Diese Regelungen mögen sehr streng wirken, machen aber durchaus Sinn, da nicht jedes draußen herumlaufende Haustier bewusst ausgesetzt wurde. Ziervögel können beim Lüften der Wohnung entkommen, Katzen können als Freigänger herumstromern oder von nicht vergitterten Balkonen springen. Diese Tiere werden von ihren Eigentümern gesucht und vermisst. Wenn Ihnen ein Tier zuläuft, denken Sie bitte daran, dass vielleicht irgendwo jemand vor Sorge bittere Tränen vergießt.
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Tierschutzinitative Odenwald, Hessen
Happy End für Classic Royal Eine Stute war zu kostspielig geworden und verlor deshalb ihr Zuhause. Wieder einmal war es unsere Mitarbeiterin Nicola Oberle, die eigentlich für scheue Katzen und Kastrationsaktionen zuständig ist, die sich zusammen mit ihrer Tochter um diesen Tierschutzfall kümmerte. Ein Bericht von Nicola Oberle
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Wir bekamen Meldung über ein Einsteller Pferd auf einem Hof, für das schon seit Monaten keine Stallmiete mehr gezahlt werden konnte. So wurde der Besitzerin eine Frist bis Ende Februar gesetzt, zu der das Pferd dort weg musste. Leider ist es so, dass die Anschaffung eines Pferdes sehr unproblematisch und mitunter auch sehr kostengünstig ist. In diesem Fall wurde die Stute Classic Royal sogar als „zu verschenken“ inseriert. Gerade jüngere Menschen handeln dann oft sehr übereilt, ohne sich im Vorfeld zu überlegen, was da an Folgekosten auf sie zukommt. Wenn dann die ersten Tierarzttermine anstehen, wird der Geldbeutel meist schnell zu klein. Hohe Tierarztkosten sprengten das Budget
Neuen Bekanntschaften ist die Stute nicht abgeneigt
dass es geklappt hat. Gemeinsam mit meiner Tochter holte ich Classic auf dem Hof ab, und wir machten uns mit ihr auf die Wanderschaft in ihr neues Zuhause. Das war sehr spannend für uns, denn ein fremdes Pferd vorbei an befahrenen Straßen und geschäftigem Treiben zu führen, wenn man nicht weiß, wie das Tier reagiert, ist einfach aufregend. Doch letzten Endes haben wir drei
das wunderbar gemeistert. Wir sind sehr froh, dass wir dieser hübschen Stute eine Zukunft schenken konnten. Classic ist ein ganz tolles Pferd! Wenn sie erst einmal Vertrauen gefasst hat, spürt man, was für ein wundervolles Wesen sie hat. Sie ist als Vollblut natürlich sehr lauffreudig, aber das darf sie nun auch ausleben. Wir hoffen, sie läuft noch sehr lange mit so großer Freude!
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Auch an befahrenen Straßen ließ sich Classic gut führen
Classic Royal erlitt vor zwei Jahren einen Griffelbeinbruch, der zwar auch behandelt wurde, doch die finanziellen Möglichkeiten waren damit erschöpft. Aus reiner Verzweiflung hätte die Besitzerin die Stute, erst 16 Jahre alt, zum Schlachter gebracht, wenn sich nicht schnell eine andere Lösung gefunden hätte. Wir bemühten uns und fragten an verschiedenen Stellen an, und glücklicherweise fanden wir einen neuen Platz für die Stute. Natürlich können wir nicht immer helfen, auch wenn wir uns auf das Äußerste bemühen. Deshalb sind wir in diesem Fall besonders froh, Mitgliederjournal
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Tierhuus Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein
Heuler an Pfingsten gerettet Am Pfingstsonntag wurde der erste Heuler der Saison auf Föhr gesichtet und gerettet. Nach einer kleinen spektakulären Rettungsaktion des kleinen völlig erschöpften Heulermädchens Annika wurde das Tier im Robbenzentrum Föhr untersucht und erstversorgt. Ein Bericht von Janine Bahr
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Nach dem Notruf einiger Touristen vom Deich, die das mutterlose Seehundbaby vor der Vogelkoje entdeckt hatten, rückten die Mitarbeiter des Robbenzentrums Föhr aus, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Das 8 kg schwere Tier hatte sich bei ablaufendem Wasser wohl aus Furcht vor den vielen Menschen am Deich an das hintere Ende der Landgewinnungs Bunen verzogen und dort völlig erschöpft mit letzter Kraft auf das Reet gelegt. Durch das schlammige Watt konnten die Robbenzentrumsmitarbeiter mit vereinten Kräften das Tier retten, denn der Boden an diesen Deichstellen ist äußerst matschig und man versinkt an vielen Stellen knietief. Nach ersttierärztlicher Untersuchung und Behandlung der noch vorhandenen Nabelschnur, wurde das etwa zwei Tage alte Seehundjungtier mit Elektrolyten erstversorgt.
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Der zweite Heuler „Ulrich“ wurde gleich einen Tag später gemeldet: Heuler vor dem Ertrinken aus Hafenbecken gerettet! Am Pfingstmontag wurde ein Heuler von der Fähre aus beobachtet, der im Hafen von Wyk verzweifelt versuchte, aus dem Wasser herauszukommen. Von einem Muttertier war auch weit und breit nichts zu sehen – scheinbar war der kleine Heuler auch schon länger alleine unterwegs. Mit einem beherzten Sprung in die Nordsee konnten wir den kleinen Ulrich vor dem Ertrinken retten. Das Tier wurde wie Heuler Annika im Rob-
benzentrum Föhr erstversorgt und der kleine Ulrich konnte sich erst einmal von den Strapazen erholen. Während viele Heuler (Bezeichnung für Seehundbabys), die die Mutter verloren haben schon im Meer ertrinken und sterben, schaffen es die kleinen Kämpfer noch bis ans rettende Land und brauchen dort schnelle Erstversorgung. Dann haben sie super Chancen zu überleben und können nach einiger Zeit gesund und munter und schwer genug wieder in die Freiheit entlassen werden. Doch da sind sich alle Rob-
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benzentrums Mitarbeiter einig: Am Liebsten sind uns die Seehunde, wenn sie gesund und munter bei der Mutter aufwachsen. Aber wenn Hilfe nötig ist, sind wir da. Inzwischen versorgen wir den dritten Heuler „Franziskus“ bei uns im Poolraum. Der Kleine darf sich wie schon Ulrich und Annika erstmal bei uns etwas erholen und wieder zu Kräften kommen. Auffällig ist sein schwarz getupftes Fell. Eine eher seltene Färbung für Seehunde in diesem Bereich der Nordsee, meint André van Gemmert, der di-
es bei seinen langjährigen Feld Beobachtungen gut einschätzen kann. Spektakuläre Rettungsaktionen Immer wieder werden abgemagerte Heuler an die Strände von Föhr gespült und häufig sind die von der Mutter getrennten Jungtiere so erschöpft, dass die noch kurz vor dem rettenden Strand zu ertrinken drohen. Denn viele Menschen bemerken nicht, dass sie selber der Grund dafür sind, dass die Tiere sich nicht weiter an Land trauen, obwohl sie dringend dort das retten-
de Ufer erreichen müssten. Daher müssen die Retter vom Robbenzentrum Föhr immer wieder selber ins Wasser oder aufs glitschige Watt, um die müden und meist unterkühlten Seehundbabys in Sicherheit zu bringen. Nach der Erstversorgung und viel Ruhe und gegebenenfalls etwas Wärme erholen sich die Tiere unglaublich schnell von den Strapazen im Meer nach Trennung von ihrer Mutter, leider meistens durch menschliche Störungen verursacht. Und ohne die Mutter sind diese Jungtiere in den ersten vier Wochen nicht überlebensfähig.
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Seehunde, die ihre Mutter verlieren, meist durch menschliche Störung, verlieren schnell an Gewicht und trocknen aus, wenn sie nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Ein Seehundbaby muss sein Gewicht in den ersten vier Wochen von ca. 8 auf über 30 kg vervierfachen. In den ersten zwei Wochen fastet die Seehundmutter aus Angst ihr Baby in der rauen und strömungsreichen Nordsee zu verlieren! In bis zu 80 % der Fälle, so eine britische Studie, werden die Tiere durch menschliche Störung voneinander getrennt.
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Wildvogel-Pflegestation Kirchwald, Rheinland-Pfalz
Sommerfest mit Eulen und Uhus Am 29.6.2014 um 14 Uhr war es soweit. Zum ersten Mal seit dem Bestehen der Station öffnete die Wildvogel Pflegestation Kirchwald ihre Türen für interessierte Besucher. Die von aktion tier unterstützte Wildvogel Pflegestation kümmert sich seit über 20 Jahren um in Not geratene Wildvögel und Igel. Ein Bericht von Dr. Anja Baronetzky, 1. Vorsitzende
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In den Monaten Mai bis Juli sind zusätzlich zu den verletzten erwachsenen Tieren, vor allem verwaiste Jungtiere in unserer Station anzutreffen. Da die kranken Wildvögel durch die Besucher nicht gestresst werden dürfen, wählten wir den Weg der Liveübertragung von unserer Intensivstation auf eine große Leinwand. Den ganzen Nachmittag konnten die Besucher uns bei der Arbeit beobachten und uns ganz viele Fragen stellen. Übertragen wurden die Fütterungen der Jungtiere und die Versorgung der teilweise schwer kranken Vögel. Im „Kinderzimmer“ durften die Menschen-Kinder unter der wachsamen Aufsicht der ehrenamtlichen Helferinnen bei der Fütterung von Zwerghuhn-Küken und Jung-Elstern helfen und bei der Fütterung der Igelbabys zuschauen. Ganz behutsam und vorsichtig strichen die Kinderhände über die noch weichen Stacheln der Igelbabys. Während der Führungen zu den Volieren der Turmfalken, Eulen und Uhus
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Fütterung eines Jungvogels
erklärten wir am Beispiel dieser Vogelarten, wie es weitergeht auf dem Weg zurück in die Freiheit, wenn die Zeit in der „Krankenstation“ vorbei ist und die Muskeln und Sehnen wieder trainiert werden müssen, damit die Vögel draußen in der Natur alleine zurecht kommen. Eine große Tombola mit über
1000 Preisen, gespendet von den Geschäftsleuten aus Mayen und der näheren Umgebung, ein Kuchenbuffet mit 25 gespendeten Kuchen und ein Stand mit Biowaren rundete das Programm ab. Es war ein tolles Sommerfest mit viel mehr interessierten Besuchern, als wir erwartet haben.
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in aller welt
Respektiere e.V., Sardinien
Rintintin: Das Schicksal eines Hundes respekTiere e.V. engagiert sich seit 1997 auf Sardinien für herrenlose Straßentiere. Wir kastrieren jährlich durchschnittlich 600 Katzen in der Region, um die Geburt von zigtausend Katzenbabys zu verhindern, für die es kaum Überlebenschancen gibt. Wir haben in Santa Teresa Gallura im Jahr 2011 ein Rifugio geplant, gebaut und leiten es mit unserem sardischen Schwesterverein Arca Sarda. Dort werden durchschnittlich pro Jahr bis zu 180 Hunde und Katzen neu aufgenommen und medizinisch versorgt. Ein Bericht von Tobias Werner Mitten im sardischen Sommer, wenn die Temperaturen auch nachts kaum unter 20 °C sinken, steigt die Plage der Zecken, Mücken und Flöhe und damit die Gefahr, dass diese Krankheiten übertragen. Auf Sardinien sind hiervon besonders die Straßenhunde betroffen. Fast jeder Tourist hat sie schon gesehen: Hunde – fast ohne Fell, die Körper voller blutiger Krusten, mit zerfressenen Ohrrändern oder deformierten, viel zu langen Krallen. Das sind die typischen äußeren Anzeichen einer unbehandelten Infektionskrankheit, der Leishmaniose. Diese Krankheit wird durch die weibliche Sandmücke übertragen und ist im Mittelmeerraum recht häufig bei Hunden anzutreffen. Ohne Therapie kann es zu schwerwiegenden klinischen Problemen wie z.B. Polyarthritis sowie Nieren- und Hirnhautschädigung kommen, die unbehandelt häufig zum Tod des Tieres führen. Einen solchen kranken Hund, der bisher ohne Therapie unter katastrophalen Bedingungen gehalten wurde, haben wir in Santa Teresa
Bereits ab 5 EUR im Monat können Sie als Pate Rintintin helfen, damit er weiterhin ein artgerechtes und behütetes Leben führen kann. Nehmen und haben Sie Anteil an seinem Leben, begleiten Sie ihn, denn er hat es verdient zu spüren, dass es auf dieser Welt Menschen gibt, die ihn lieben. Er freut sich auch, wenn Sie helfen ihn mit dem so wichtigen aber kostenintensiven Futter zu Heute ist Rintintin wieder versorgen. Durch die Medikamentengabe ein stolzer Schäferhund benötigt er Purin-armes Spezialfutter, um die stoffwechselbedingte Harnsteinbildung zu verhindern. Detaillierte Informationen über unsere Präventionsarbeit auf Sardinien und wie Sie speziell Rintintin oder einem unserer anderen Tiere helfen können, erfahren Sie unter www.respekTiere.com
im Frühjahr 2013 in unsere Obhut genommen. Damals waren wir über den Zustand von Rintintin schockiert! Der Schäferhund konnte kaum laufen, seine Krallen waren rund gewachsen, seine Wirbelsäule wölbte sich, nur mit schuppiger Haut bewachsen, vom Körper ab. Sein Kopf war gesenkt, sein Blick stumpf, er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Als wir Rintintin nach Santa Teresa brachten, setzten wir ihn, mehr tot als lebendig, in unsere Quarantänebox. Sein Körper war übersäht mit Wunden und Ekzemen, ein einziges Bild des Jammers. Und dennoch schien Rintintin schon damals zu merken, dass wir es gut mit ihm meinen. Seitdem sind fast anderthalb Jahre vergangen. Wir haben Rintintin ärztlich versorgen lassen, er ist mit großem Aufwand optimal therapiert worden. Es hat lange gedauert und er muss auch weiterhin Medikamente und hochwertiges Spezialfutter bekommen. Trotzdem haben wir heute einen völlig neuen Hund vor uns. Die Lebensfreude von Rintintin, der laut der Papiere im Jahr 2006 geboren sein soll, ist zurückgekehrt! Er teilt sich mit einer Hündin sein Gehege und genießt
die Stunden im riesigen Freilauf. Er spielt gern mit dem Ball, apportiert sogar und wagt manchmal sogar erste Versuche die Agility-Wippe zu benutzen. Auf unserer Videoplattform, auf der wir auch viele andere Tiere vorstellen, können Sie sehen wie gut sich Rintintin erholt hat: http://vimeo.com/respektiere/rintintin Rintintin saugt jede menschliche Zuwendung wie ein Schwamm auf. Er hat sich optisch und vom Wesen her seit seiner Übernahme so positiv verändert, dass er sich inzwischen nicht mehr von anderen gesunden Deutschen Schäferhunden unterscheidet. Er wird sein lebenslanges Zuhause bei uns im Rifugio haben. Aufgrund seiner Erkrankung wird er nicht nach Deutschland vermittelt. So gilt es Menschen für ihn zu finden, die ihm das Leben mit einer Patenschaft sichern und damit seinen Bedürfnissen gerecht werden. Rintintin hat den größten Teil seines Lebens in unwürdigen Verhältnissen leben müssen und wir möchten wieder gutmachten, was er erleiden musste. Wir können ihn lieben, ihn umsorgen und für ihn da sein, aber Rintintin braucht auch Ihre Hilfe!
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+++ Pressespiegel +++
aus: Schweriner VZ, 11.03.2014
aus: WAZ,19.04.2014
aus: Die Kitzinger, 01.04.2014
aus: Münchner Merkur, 14.05.2014
aus: Döbelner Rundschau, 26.03.2014
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service
• Ausgabe 3/2014
aus: Sächsische Zeitung, 14.03.2014
service
aus: Bocholter-Brocken Volksblatt, 13.05.2013
aus: Süddeutsche Zeitung, 12.03.2014
aus: Mitteldeutscher Zeitung, 21.05.2014
aus: Magdeburger Volksstimme, 02.06.2014
aus: Hessische Allgemeine, 29.05.2014
aus: Westdeutsche Zeitung, 13.05.2014 aus: Westfalen-Blatt, 05.06.2014
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Ihre Meinung zählt!
Leserbriefe Zum Thema „Erkenntnisse eines Catsitters“, mensch und tier, Ausgabe 2 2014
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ehr geehrte Damen und Herren, zum Artikel „Erkenntnisse eines Catsitters“ In der Ausgabe 2/14 möchte ich etwas anmerken. Der an Diabetes erkrankte Kater Amadeus bekam seine Spritze vom Katzensitter, jedoch war keine Rede von der vor jeder Spritze obligatorischen Blutzuckermessung, die wie ich annehme vom Besitzer und wohl auch von dessen Tierarzt als überflüssig erachtet wird. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, sich oder seinem Kind Insulin zu spritzen ohne vorher eine Blutzuckermessung durchgeführt zu haben. Auch wird in dem Artikel von „Diätfutter“ gesprochen, was wiederum bei diabeteskranken Katzen nicht notwendig ist. Es gibt genügend im Fachhandel erhältliches Futter, welches getreide- und zuckerfrei ist und daher für diabeteskranke Katzen geeignet ist. Auch diabetikergeeignete Leckerlis gibt es genügend, was bei vielen Katzen wunderbar als Bestechung funktioniert. Mein Kater Max erkrankte mit 17,5 Jahren an Diabetes. Er bekam 4 Jahre lang, bis er im Alter von 21,5 Jahren an Nierenversagen starb, täglich 2mal Insulin. Es verging kein Tag, an dem wir nicht mindestens 2 Mal seinen Blutzucker am Ohr gemessen haben. Oft gab es Überraschungen, die sofortiges Reagieren notwendig machten. Wenn wir nicht täglich gemessen hätten, hätten wir ihn wohl so manches Mal in eine Unterzuckerung gespritzt. Auch waren Zwischenwerte immer mal nötig, um eine korrekte Blutzuckereinstellung zu erreichen. Spritzen von Insulin ohne Blutzuckermessung ist Russisch Roulette. Auch beim Tier. Ich finde es schade, dass es in Ihrem Beitrag so rü-
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berkommt, als ob das Messen gar nicht notwendig wäre. Leider halten es auch nicht alle Tierärzte für notwendig. Wir hatten Glück, denn unser Tierarzt hatte Ahnung und wir selbst haben uns auch belesen und die Blutzuckereinstellung mit Hilfe eines Internetforums optimiert, so dass unser Max trotz seiner Krankheit ein langes gesundes Leben genießen konnte. Das tägliche Blutzuckermessen wurde von ihm als Ritual akzeptiert und nach kurzer Zeit hat er die Behandlung auch pünktlich lautstark eingefordert. Da er sich nichts aus Leckerli machte, wurde er mit Extra-Streicheleinheiten auf seinem Messplatz verwöhnt, was er genossen hat. Ich betreue als Catsitter auch noch einen anderen diabeteskranken Kater an unserem Ort, wenn die Besitzer verreisen. Ich übernahm auch die Starthilfe bei der Insulineinstellung, zeigte ihnen wie das Messen funktioniert und half bei der Dosierung. Auch bei ihm gibt es keine Spritze ohne vorherige Messung. Unzählige Male gab es niedrige Werte, die bei einem sofortigen Spritzen der normalen Dosis mit Sicherheit eine Unterzuckerung verursacht hätten. Da dieser Kater sehr verfressen ist, sind diabetikergeeignete Leckerli ein gutes Mittel und er kommt sogar bei Fremden freiwillig auf den Mess- und Stechplatz und hält in Erwartung des darauffolgenden Leckerli still, bis die Behandlung erfolgt ist. Katzen sind Gewohnheitstiere, die Rituale lieben. Wenn die Behandlung als solches erfolgt, gibt es keine Probleme und man muss ihnen die Spritze auch nicht heimlich verpassen. Es lohnt sich immer, einen Diabetiker zu behandeln. Die Bindung zwischen Mensch und Tier wird noch stärker und die Katzen belohnen uns durch ihre Dankbarkeit. Wenn man Glück hat und die Diagnose noch frisch ist, kann die Katze durch eine Einstellung auf
gesunde Blutzuckerwerte sogar wieder gesund werden und ohne Fremdinsulin auskommen (Remission). Aber ohne Blutzuckermessung wird man davon leider nichts mitbekommen. Mit freundlichen Grüßen, Dr. Ingrid Kirchberger Die kleine Hundedame Lilli
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iebe Sabrina, am 05.11.2007 hast du den 4 Wochen alten Mischlingswelpen
Namens Lilli aus denkbar schlechten Verhältnissen zu dir nach Hause geholt. Besser sollte es Lilli haben, aber diese Aufgabe gestaltete sich schwieriger, als gedacht. Die nächsten 6 Jahre seid ihr durch die Hundehölle gegangen. Nach einem halben Jahr tauchten erste Hautveränderungen an dem kleinen Hundekörper auf. Lauter Rötungen und immer stärker werdender Juckreiz. In der Hundeschule empfahl man dir das Trockenfutter der Sorte Lamm & Reis, speziell für empfindliche Hunde. Es gab Verbesserungen nur für kurze Zeit und dann bist du mit Lilli zum ersten Tierarzt bezüglich dieses Problems. Dann der nächste, der nächste usw. Hier
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begann die Tortur. Überall wurde das Gleiche verabreicht. Mal Antibiotika, mal Cortison oder was der Medikamentenschrank sonst so hergab. Spritzen, Cremes, Tabletten oder Tropfen, spezielle Shampoos, spezielles Futter etc. Die Liste war lang und dein Geldbeutel hatte ein Loch. Alle 6 Monate dieselben Symptome und immer etwas heftiger. Es kamen kahle Stellen von Hals bis Bauch und an den Innenseiten der Schenkel. Einzelne Pusteln bildeten sich zu einem starken Ausschlag, welcher später blutete und eiterte. Im Sommer waren Lillis Bauch und Innenschenkel so heiß, dass du sie regelmäßig mit kalten, feuchten Handtüchern kühlen musstest. Die Augen von Lilli waren knallrot, das Fell matt, stumpf und schmierig. Die normalen Landtierärzte konn ten nicht mehr helfen, aber da war ja noch die Tierklinik. Mittlerweile war Lilli 3 Jahre alt. Für eingehende Untersuchungen war sie einen ganzen Tag in der Klinik. Abends hast du sie mit noch mehr kahlen und blutigen Stellen in deine Obhut genommen. Die Behandlung erfolgte u.a. mit einem für die Veterinärmedizin gar nicht zugelassenem Medikament. Lilli ging es immer schlechter. Dann musste sie sogar in die Notaufnahme. Jetzt wurde nach neuen Futtersorten gesucht, welche immer exotischer wurden. Man sprach von Futterunverträglichkeit. Aber gegen welche Futtermittel diese Unverträglichkeit bestand, wusste niemand. Dann solltest du spezielle Diäten ausprobieren. Wie Reis mit Quark und Thunfisch oder gekochte Kartoffeln mit Möhren. Dann hast du erfahren, dass all diese Zutaten vom Hund nicht verwertet werden können. Dann zur Tierheilpraktikerin, sie wollte mit Homöopathie helfen. Dann zur befreundeten Kollegin, sie versuchte es mit Akupunktur. Aber der versprochene Erfolg blieb aus. Die Hundetrainerin riet jetzt zum BARF. Aber auch hier ohne Erfolg. In einem kleinen Geschäft für außergewöhnliche Hunde- und Katzennahrung, wie z.B. Rehbeine, lagen Flyer über die Entgiftung. Die Geschäftsführerin hat mit 100%iger
Sicherheit auf Erfolg es dir ans Herz gelegt, diese Entgiftung zu machen. Lilli bekam die letzte Chance auf Heilung. Als erstes wurde das Cortison ganz schnell abgebaut. Dann bekam Lilli Pferdefleisch, was für dich, liebe Sabrina, auch nicht einfach war, da du vor einigen Jahren noch selbst ein eigenes Pferd besaß. Pferdefleisch aber deshalb, weil es in der Futtermittelindustrie bisher fast gar nicht verwendet wird. Man könnte auch Kängurufleisch o.ä. nehmen, dass wäre dann aber fast unbezahlbar gewesen. Dann musste Lilli einmal bis zum Untergewicht abmagern, um das gespeicherte Gift auszuschwemmen. Lilli kämpfte um jedes Gramm, sie bekam dann irgendwann eine Handvoll zu fressen. Es war Hochsommer und die Hitze machte ihr zu schaffen. Die Geschäftsführerin hat euch, egal zu welcher Zeit, immer begleitet. Lilli hat ihr Untergewicht erreicht (ca. 13 kg abgenommen). Jetzt musste sie es noch ein paar Tage halten und dann langsam wieder aufbauen, immer noch mit Pferdefleisch. Dann bekam sie im Wechsel wochenweise andere Futtersorten, wie Pansen und Rindfleisch. Es war aber immer die Angst im Nacken, ob die Entgiftung wirklich erfolgreich war. Das Ergebnis: Lillis Körper reagierte nicht mehr auf das Futter. Ab sofort lagen Dinge in ihrem Napf, wie Leber, Herz, Putenhals, Kehlkopf, Lachs, Rinderfuß und die Rehbeine, die dich ursprünglich in diesen Laden lockten. Lilli war lange noch nicht sofort gesund. Knapp 6 Jahre waren einfach zu lange, um den Hundekörper in nur wenigen Wochen komplett zu regenerieren. Wir merkten sichtlich, wie sich ihr Allgemeinzustand stetig verbesserte. Wir können aufatmen und einfach nur glücklich und erleichtert sein, dass Lilli den Amoklauf der Veterinärmedizin überstanden hat. In diesem Sinne möchte ich mich für die Liebe zu Lilli, für die Aufopferung und die Hartnäckigkeit recht herzlich bei dir, liebe Sabrina, bedanken. Deine Mama Sabine Karalus, 19089 Crivitz
Zum Thema „Neugestaltung des Katzenhauses in Antalya“, mensch und tier Ausgabe 2 2014
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allo liebes aktion Tier Team, ich fand den Artikel über das Katzenhaus in Antalya sehr interessant, da mein Freund und ich gerade aus dem Urlaub in Alanya zurück sind. Als Urlauber in Mittelmeerregionen kennt man es, dass Katzen dort unter schlechten Bedingungen leben und oft ausgehungert oder krank sind. Gerade in der Türkei haben viele Einheimische kein Verständnis für Tierliebe und behandeln die Straßenkatzen schlecht. Da ist es schön zu sehen, dass es doch Ausnahmen gibt und sich Tierschützer für die heimatlosen Tiere Janine vor dem Katzenhaus der Stadt Alanya
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und sehr gepflegt aussieht. Die Katzen können durch kleine Klappen herein und heraus, sich aber auch vor Tierhassern schützen. Anscheinend wurde am helllichten Tage das Katzenhaus am Hotel verwüstet und die Katzen mit Desinfektionsmittel besprüht. Denn wir kamen an einen verwüsteten Ort zurück und haben versucht alles wieder ordentlich zu machen und vor allem die verunreinigten Näpfe zu säubern bzw. auszutauschen. Wenn jemand gegen Katzen ist, ist dies in Ordnung, aber man sollte doch so tolerant sein und wegsehen statt gegen wehrlose Tiere vorzugehen. Das ist wirklich traurig und nicht nachvollziehbar. Die Vier Katzenbabys müde nach dem Spielen Kätzchen waren allerdings kaum verstört, vielleicht waren sie es ja einsetzen. Dass das Katzenhaus in und herumtollen, geschlafen wur- schon gewohnt, man weiß es nicht. Antalya so heruntergekommen war de aneinander gekuschelt oder im Wir waren täglich 2-3 Mal bei unund ein Besuch für Urlauber fast Schutze eines Häuschens. Zu den seren Lieblingen und haben sie mit unerträglich war, kann ich von den Futterzeiten kamen auch die großen Schmuseeinheiten und Nassfutter Katzenhäusern in Alanya nicht be- Katzen aus allen Ecken gerannt und verwöhnt. Weitere Katzenliebhaber haben haupten. Am Kleopatrastrand in versammelten sich um die türkische direkter Nähe unseres Hotels war Katzenmama, die ihre Rente in das wir im Urlaub kennen gelernt, die ein kleiner Friedhof mit Gittertür, Katzenfutter und Tierarztkosten ebenfalls täglich zum Füttern vordie für Besucher frei zugänglich steckt, selbst 20 Katzen aufgenom- beikamen. Eine Frau aus Deutschwar. Dort standen mehrere Häus- men und aufgepäppelt hat sowie land, die selbst vier Katzen besitzt, chen sowie Wasser- und Futternäp- nach Deutschland vermittelt – und hat sogar eine Babykatze aus einem fe. Für die Babykatzen dort war es dass ohne Pensionskosten. Die Stadt brennenden Haus gerettet, beim definitiv kein schlechter Ort zum Alanya unterstützt nicht nur die Ka- Tierarzt versorgen lassen und im großwerden. In einer gemischten strationskosten dort – am Hafen ist Katzenhaus untergebracht. Da es Gruppe konnten sie die ganze Zeit ein durch die Stadt finanziertes Kat- also viele helfende Touristen gibt, im Schatten der Bäume spielen zenhaus, welches abgeschlossen ist sahen die Katzen wohl genährt aus. Eine Urlauberin hat sich eine zwölf Große Bengalkatze beim Futtern am Friedhofs-Katzenhaus Wochen alte rote Katze ausgesucht, (im Hintergrund sieht man Spielmöglichkeiten) die nach drei Monaten Quarantäne bei der Katzenmama mit einer Flugpatin nach Deutschland reist. Bei der Katzenmama sind viele Katzen direkt vermittelbar, da sie alle nötigen EU-rechtlichen Impfbescheinigungen besitzen. Ich glaube, dass es für sie schwierig ist, die Tiere zu vermitteln, da die ältere Dame keine Internetpräsenz besitzt. Dennoch hiermit der kleine Aufruf – sollte ein Urlaub geplant sein, freut sich die Katzenmama von Alanya sehr über Mitbringsel in Form von Katzenfutter Die und die Kleinen über Telefonnummer von Katzenmama jede Schmuse- und Fatma: Spieleinheit. 05356173518
Viele Grüße, Cihan und Janine
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aktion tier Shop
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Alle Posten zzgl. 3,95 EUR Versandkosten pro Versand.
Bitte in Druckbuchstaben gut leserlich ausfüllen!
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Dieses Angebot gilt nur in Deutschland. Ein Umtausch ist innerhalb von 14 Tagen möglich. Ein Angebot der aktion tier GmbH, Spiegelweg 7, 14057 Berlin, Amtsgericht Berlin Charlottenburg, HRB 125023B Ust-Nr. 27/404/04711 Mitgliederjournal
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aktion tier macht Appetit!
Kulinarisch-vegetarisch
Bratlinge au f pinkem Sa uerkraut Zubereitung: Wer möchte kann Grünkerne und Leinsamen zunächst in einer Pfanne ohne Öl für ein paar Minuten anrösten. Ansonsten direkt zu Schritt 2: Grünkerne und Leinsamen in einem Standmixer zu Schrot mahlen. In eine Schale geben. Eine Zwiebel und den Babyspinat fein hacken und zu den geschroteten Kernen geben. Öl, Senf, Tahina, etwas Salz und Pfeffer sowie das Wasser ebenfalls hinzugeben und für etwa 20 bis 30 Minuten quellen lassen. Währenddessen den Rosenkohl ca. 10 Minuten in möglichst wenig köchelndem Wasser garen (Garzeit wird verkürzt, wenn der Rosenkohl kreuzweise am Strunk eingeschlitzt wird). Abgießen und abschrecken. Einen kleinen oder halben Apfel sowie die rote Zwiebel in kleine Stücke schneiden. Die Rote Bete schälen und mit einer Reibe klein reiben.
Für die Bratlinge 100 g Grünkern 50 g Leinsamen 1 rote Zwiebel 1 geh. EL Tahina (Sesammus) 50 g (Baby-)Spinat 1 EL Senf (z. B. süßer Senf oder Senf mit Feigen) 2 EL Öl ca. 100 ml Wasser
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ca. 250 g Rosenkohl etwas Paprikapulver ½ oder kleiner Apfel 1 Rote Bete 1 rote Zwiebel TL Cayennepfeffer ca. 200 g Sauerkraut etwas Margarine oder Öl etwas Petersilie Salz, Pfeffer
Den Ofen auf ca. 75 °C vorheizen. Aus der Grünkernmasse vier Bratlinge formen. Diese in einer Pfanne in heißem Öl anbraten, bis sie von beiden Seiten goldbraun sind (vorsichtig wenden!). Die Bratlinge im Anschluss auf einen Teller legen und im Ofen noch für ca. 10-15 Minuten weiter garen lassen, während der Rest des Essens zubereitet wird. Die Zwiebelstückchen in einem Topf in etwas Margarine anschwitzen. Kurz darauf den Apfel hinzugeben sowie, etwa 2-3 Minuten später, auch die geriebene Rote Bete und kurz darauf das Sauerkraut. Auf mittlerer Hitze reduzieren. Den Rosenkohl (ggf. halbiert) in etwas Margarine oder Öl schwenken und mit etwas Paprikapulver, Salz sowie Pfeffer abschmecken. Zusammen mit dem Sauerkraut und den Bratlingen servieren. Wer möchte, kann noch etwas Petersilie (oder andere frische Kräuter) hacken und drüber streuen.
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Zutaten für 2 Portionen
Tipp: Der Bratling macht sich auch wunderbar mit Salat und Sauce in einem Burger-Brötchen. Quelle: Sarah Kaufmann, veganguerilla.de
© Brent Hofacker - Fotolia.com
Die etwas gemütlichere Jahreszeit hat begonnen und da dürfen die Gerichte gerne mal etwas deftiger werden. Mit diesen zwei Rezeptvorschlägen aus der Rezeptesammlung des Vegetarierbundes Deutschland punkten Sie bei Ihrer Familie und Ihren Freunden ganz bestimmt! Guten Appetit wünscht Alexandra Diezemann
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Für den Boden:
Goldene-Rübli-Torte Zubereitung:
Foto © Dionisvera - Fotolia.com
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200 g Walnüsse 100 g getrocknete Birnen 100 g getrocknete Pfirsiche 3 Handvoll Goldnesselblätter 1 TL Zimt etwas Zitronenschale 4 EL gelber Leinsamen, frisch geschrotet 1 TL Kokosöl und 3 EL gelber Leinsamen für die Form
Die Walnüsse und die Trockenfrüchte mindestens über Nacht einweichen. Aus den Früchten, den Goldnesselblättern und den Nüssen mit dem Zimt und der Zitronenschale einen Teig herstellen – das geht entweder mit dem Mixer, der Küchenmaschine oder von Hand, indem alle Zutaten soweit zerkleinert werden bis eine klebrige Masse entstanden ist. Die Leinsamen unter die Masse kneten, sodass ein gleichmäßiger Teig entsteht. Eine Springform (24-26 cm Durchmesser) mit dem Kokosöl einfetten und mit dem Leinsamen auskleiden. Den Teig in die Form geben und auf dem Boden und halber Randhöhe mit den Fingern gleichmäßig festdrücken. Den Teig im Backofen oder Dörrgerät bei unter 40 °C und spaltbreit geöffneter Tür etwa 3-4 Stunden trocknen lassen. Der Teig sollte sich dabei vom Rand der Form leicht ablösen. Für die Creme das Mandelmus mit dem Zitronen- und dem Orangensaft schaumig mixen. Das Kokosöl im lauwarmen Wasserbad erwärmen und untermixen. Nun die Rosinen, die Orangenschale, die geschälten, in Stücke geschnittenen Karotten, Zitronenverbene und Vanille untermixen. Zum Schluss die Flohsamenschalen mit einem Schneebesen gleichmäßig unterheben.
Für die Creme:
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2 EL Mandelmus Saft von ½ Zitrone Saft von 1 großen Orange 100 g Kokosöl 120 g Rosinen Schale von ½ Orange 4 mittelgroße Karotten einige Blättchen Zitronenverbene ½ TL Vanille 3 EL Flohsamenschalen
Die Creme auf den Tortenboden verteilen und die Torte so lange kaltstellen bis die Creme fest geworden ist, was mindestens 1-2 Stunden dauert. Rezept und Bild entnommen aus: Christine Volm Meine liebsten Wildpflanzen - rohköstlich Sicher erkennen, vegan genießen Eugen Ulmer 2013, 144 Seiten, 19,90 EUR ISBN 978-3-8001-7853-7 © Christine Volm (Autorin) und Maximilian Ludwig (Bild)
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Patentiere Liebe Tierfreunde! Alle hier gleich vorgestellten Patentiere leben in Tierschutzeinrichtungen unserer Projektpartner oder sind in Pflegestellen untergebracht. Viele der Tiere suchen zwar noch ein Zuhause, sind einfach aufgrund ihres hohen Alters oder wegen eines Handicaps nur schwer zu vermitteln – andere Tiere werden bis zu ihrem Lebensende im Tierschutz bleiben, da ein Ortswechsel nicht mehr zu zumuten oder aber der pflegerische Aufwand einfach zu hoch ist. Diese Pflege der Tiere ist natürlich mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Wenn Sie sich dazu entscheiden, die Patenschaft für eines der Tiere zu übernehmen, helfen Sie persönlich, das Schicksal Ihres Patentieres ein wenig erträglicher zu machen und seine Versorgung sicher zu stellen. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Patenschaft direkt an den jeweiligen aktion tier-Projektpartner. Eine Patenschaft ist keine Dauerverantwortung und kann jederzeit nach Wunsch widerrufen werden.
Cleo von Seite 80
Tierschutzverein Korbach u.U. e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970 3Aurica, 1 J., leider FIV-positiv. Nachdem sie ihre Kinder erfolgreich großgezogen hat (übrigens alle negativ), sucht nun diese absolut liebe und herzensgute Katze ein tolles Zuhause in Wohnungshaltung als Einzelkatze oder bei einer anderen positiven Katze. Vorab wäre eine Patenschaft hilfreich.
4Nico, Yorkshire-Terrier, 11 J., unkastriert. Nicos Frauchen musste ins Altersheim, und sie konnte sich auch wohl schon lange Zeit vorher nicht mehr so um ihn kümmern. Hier rennt er jetzt recht munter auf der Wiese herum. Eine Zahnsanierung hat er schon hinter sich. Er zeigt sich bislang verträglich. Bis zu einer Vermittlung würde Nico sich über Paten sicher freuen.
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Patentiere
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TH Helenenhof Hürth e.V. • 50354 Hürth-Efferen • Tel.: 02233 691067 3Paula, Windhund-Labrador-Mix, 7 J., ist auf Kreta geboren. Sie ist ein kleines Powerpaket mit Schalk im Nacken. Allerdings ist ihr die Welt da draußen teilweise ein wenig unheimlich. Sie sucht daher ein Zuhause bei geduldigen Leuten, die schon Hundeerfahrung mitbringen. Da sie schon ein knappes Jahr auf ein neues Zuhause wartet, freuen wir uns über Paten für Paula.
4Bingo, 2 J., kam als Fundkater zu uns und wurde so seinem Revier entrissen. Er hat alles attackiert, was vier Füße hatte und seine Artgenossen in viele Kämpfe verstrickt. Bei uns zeigt er sich verschmust, auch wenn er ab und an noch etwas faucht, weil er noch verunsichert ist. Er kann sehr ungehalten reagieren und die FIV Diagnose erschwerte die Situation, so dass er nicht mehr in den Freigang vermittelt werden kann. So stolz er in Freiheit war, so unglaublich traurig ist er bei uns. Bingo hat solche Probleme mit dem Eingesperrt sein, dass er sich die Haare vom Leib reißt! Es ist zwar mittlerweile etwas besser geworden, aber er benötigt dringend Paten, die ihn unterstützen. 5Luna, Spitz-Mix-Dame, ca. 6 J., ist eine misstrauische Hündin, die erst einmal lieber Interessenten verbellt als Nettigkeiten austauscht. Wenn man sich allerdings etwas Mühe gibt und ihr die Möglichkeit gibt, etwas Vertrauen zu fassen, merkt schnell, dass sich ein weiches und verschmustes Herz hinter der kleinen Seele verbirgt. Auch aufgrund ihres ausgeprägten Territorialverhaltens müssen wir mit einem Hundetrainer arbeiten, deshalb freuen wir uns über eine Patenschaft für Luna.
Der spanische Rüde 4Ray, 6 J., hat schon viel mitgemacht, weil die Mutter des Besitzers ihn heimlich schlug. Als Ray irgendwann nach ihr schnappte, wurde er abgeben. Er ist eine sensible Hundeseele und bindet sich sehr stark. Anfangs benötigt er etwas Zeit, bis er sich einem neuen Menschen wirklich öffnet. Ob das der Grund ist warum er schon über 1,5 Jahre bei uns wartet und sogar einmal schon zurück gebracht wurde? Wir wünschen ihm geduldige Paten, die ihm viel Glück für seine Vermittlung bringen.
6Sally, 13 J., & 6Blacky, 11 J.. Die beiden Hundesenioren wurden zwangsabgegeben. Warum sie noch nicht vermittelt wurden, liegt wohl an der Fellfarbe schwarz und dass sie unzertrennlich sind. Beide haben große Altersbeschwerden und Blacky kämpfte vor kurzem sogar ums Überleben. Beide haben eine unbändige Lebensenergie und sind einfach nur lieb, fröhlich und anhänglich. Aufgrund der intensiven medizinischen Betreuung benötigen die beiden Paten. Wir hoffen sehr, dass die zwei ihren Lebensabend nicht im Tierheim fristen müssen. 4Buddy, Labrador, 8 J., kastr., wurde als Welpe ausschließlich in einer Garage eingesperrt. Durch häufigen Wechsel unerfahrener Besitzer entwickelte er sich zu einem dominanten Hund. Das ist so stark ausgeprägt, dass er schon einige Jahre bei uns ist. Zur Verbesserung seiner Vermittlungschancen und damit wir ihm seinen Aufenthalt im Tierheim angenehmer gestalten – denn er leidet unter massivem Boxenkoller – arbeiten wir regelmäßig mit einem Hundetrainer. Eine Unterstützung durch Paten würde uns sehr weiterhelfen, damit wir den Tiertrainer finanzieren können. Mithilfe der Betreuer und des Trainers ist es schon möglich, dass Buddy so ent spannt in die Kamera schauen kann.
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Tiernothilfe Breuna e.V. • 34479 Breuna-Wettesingen • Tel.: 05641-9090325 3Lady, Scottish Fold (Schottische Hängeohrkatze), 4 J., kastr., ist leider taub, was bei weißen Katzen nicht so selten ist. Weil sie nichts hört, schreit Lady ziemlich laut. Ansonsten ist sie lieb, verträglich und ein bisschen schüchtern. Lady darf wegen ihrer Taubheit nicht in den Freigang. Deshalb braucht sie einen gesicherten Auslauf. Leider hat sich bis heute niemand für Lady interessiert. Die Tiernothilfe sucht daher dringend Paten für die liebe Lady.
Katzenschutzbund Berlin e.V. • 14542 Glindow • Tel.: 03379 445 533 4Viona, 2 J.. Ich bin eine von vielen verwilderten Jungkatzen und auch draußen geboren. Ich würde sicherlich schnell zahm werden, wenn ich zu einem Artgenossen kommen würde. Da ich wahrscheinlich aber nie das Glück haben werde, dass mir jemand diese Chance gibt, würde ich mich auch riesig über eine Patenschaft freuen und auf jemanden, der mich ab und an mal besuchen kommt! Möchtest Du Pate von mir werden?
5Spucky, 7 J.. Warum ich Spucky heiße, könnt ihr euch sicher denken! Im Sommer bin ich fast nur draußen anzutreffen. Mein Personal versorgt mich hier prächtig. Wenn es mir mal schlecht geht, pflegen sie mich wieder gesund, sie geben mir jeden Tag was Leckeres zu Essen und ich hab so viel Auswahl in welche Kuschelhöhle ich mich schlummern lege. Eine Patenschaft würde mich sehr freuen – auch wenn mich mal jemand besuchen käme.
4Fauna mein Name. Ich bin 5 J. alt und suche noch einen Paten. Da ich den Menschen lieber von hinten sehe und dadurch nicht vermittelt werden kann, suche ich noch jemanden, der noch eine Patenschaft für mich übernimmt. Vielleicht möchtest Du mich besuchen kommen und mir was Leckeres zum Knabbern mitbringen. Mit freundlichem Schnurren, Fauna.
Mein Name ist 3Cleo, ich bin 2 J. alt und ich suche auf diesem Wege einen liebevollen Paten für mich. Ich bin ein sehr zurückhaltendes Kätzchen und dem Menschen gegenüber sehr scheu. Deswegen möchte ich einen Paten, der mich vielleicht ab und zu besuchen kommt und sich ein wenig um mich kümmert. Möchtest Du mein Pate sein?
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Patentiere
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Tierheim Kranenburg • 47559 Kranenburg • Tel.: 02826 9206
5Yaki 7 J., wurde von seinem Besitzer aus Altersgründen abgegeben. Niemand wollte den kleinen Hund übernehmen, als sein Herrchen ins Altersheim musste. Yaki versteht das gar nicht und trauert sehr. Daher suchen wir nun dringend ein schönes Zuhause für ihn. Er ist stubenrein und kann auch mal alleine bleiben. Sehr gerne geht der Kleine spazieren und ist leinenführig. Da es nicht leicht ist, einen älteren Hund zu vermitteln, suchen wir Paten für ihn. 6Hiroshi, 2,5 J., wurde von der Polizei von sogenannten Tiermessies befreit. Er lebte mit vielen Hunden auf sehr engem Raum, war total abgemagert und übersäht von Parasiten und wurde sofort tierärztlich versorgt. Schnell erholte er sich und nun ist er ein properes Kerlchen, lieb und verschmust. Er versteht sich sehr gut mit anderen Hunden. Leider stellte der Tierarzt fest, dass er Probleme mit seiner Hüfte hat und Hiroshi wurde operiert (Nervenschnitt und Goldinplantate). Er läuft nun schmerzfrei, aber noch ein wenig gehandicapt. Da eine Vermittlung leider nicht so einfach ist, suchen wir tierliebe Menschen, die für Hiroshi eine Patenschaft übernehmen.
4Pedro und 4Juan, Bodeguero Andaluz Rüden, 8 J., wurden zusammen in Spanien ausgesetzt. Eine aufmerksame Frau beobachtete, dass die beiden Tage lang an der gleichen Stelle am Straßenrand saßen und warteten, dass Frauchen und Herrchen wieder kommen. Dem war aber nicht so. Da alle Tierheime in der Umgebung überfüllt waren, erklärte sich die Dame bereit, die Brüder an Ort und Stelle zunächst zu versorgen. Immer wenn die Dame zur besagten Stelle am Straßenrand fuhr, saßen die beiden dort artig und warteten. Irgendwann wurde dann endlich ein Plätzchen frei in einem Tierheim und die beiden konnten dort untergebracht werden, bis alles zur Einreise nach Deutschland erledigt war. Nun sind sie endlich hier bei uns und haben die Chance, ein schönes Zuhause zu finden. Schön wäre es, wenn sie zusammen adoptiert würden, da sie wohl immer zusammen gelebt haben. Beide sind sehr verschmust, bescheiden, stubenrein und können prima Mal alleine bleiben, da sie ein ausgeglichenes und ruhiges Wesen haben. Da die Vermittlung für zwei Hunde recht schwierig ist, suchen wir für die Dauer ihres Tierheimaufenthalts Paten.
4Andy, Mischling, 2 J., wurde in Spanien an einer Autobahn ausgesetzt. Zum Glück wurde er rechtzeitig gefunden und in ein spanisches Tierheim gebracht. Seit einem Jahr hat er nun vergeblich gehofft, ein schönes Zuhause zu finden. Nun hatte er die Chance, durch eine große Rettungsaktion zu uns zu kommen. Jetzt suchen wir für den tollen Hund ein schönes Zuhause. Er ist stubenrein und liebt schöne Spaziergänge. Seine neuen Leute sollten bereits Hundeerfahren sein, denn Andy weiß genau was er will. Er ist ein selbstbewusstes Kerlchen. Weiß er aber einmal wo er in der Familie steht, ist er sehr lieb und treu. Gut versteht er sich mit anderen Hunden. Bis wir geeignete Leute für ihn finden, suchen wir Paten. 4Ozono, 10 Mon., wurde verletzt am Straßenrand gefunden. Ein Auto hatte den ausgesetzten Welpen angefahren und der Fahrer hat einfach Fahrerflucht begangen. Ozono wurde von seinen Findern umgehend in die Tierklinik gebracht. Das Vorderbein war gebrochen. Nach intensiver Pflege ist alles wieder gut verheilt. Jedoch ist sein Vorderbeinchen nicht ganz gerade. Nun muss während des Wachstums beobachtet werden, ob beide Knochen gleichmäßig wachsen, sonst würde eine weitere OP anstehen. Er ist sehr verspielt und steckt voller Lebensfreude. Sehr gerne geht der kleine Racker spazieren oder tobt mit den anderen Welpen. Es ist nicht so einfach einen etwas gehandicapten Hund zu vermitteln, daher suchen wir Paten für Ozono!
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Katzenhilfe Westerwald • 56470 Bad Marienberg-Langenbach • Tel.: 02661 9839944 4Lippy, 10 J., lebt wie sein Kumpel Gandalf auch schon viele Jahre als Freigänger am Tierheim. Lippy und Gandalf sind dicke Freunde und stecken immer zusammen. Lippy ist nicht zahm und vermittlungsfähig, er scheint aber glücklich und zufrieden bei uns zu sein. Lippy und Gandalf werden bei uns versorgt und tierärztlich betreut. Da auch Lippy nicht mehr umziehen möchte, wünscht er sich liebe Paten, die ihn unterstützen. Interessenten wenden sich an Claudia Stotz, claudia@katzenhilfe-westerwald.de, Tel.: 0151-22811646
5Gandalf, 9 J., lebt schon viele Jahre als Freigänger am Tierheim. Er kann ins Haus, wenn er das möchte, überwiegend ist er aber draußen. Gandalf hat nie seine Angst vor den Menschen verloren. Er ist aber immer da und lässt keine Mahlzeit aus. Gandalf möchte nicht mehr umziehen und möchte bei uns bleiben. Wir suchen liebe Menschen, die Gandalf mit einer Patenschaft unterstützen.
Respektiere e.V. • 42781 Haan • Tel.: 07157 536228 3Nerone steht im Regen. Oft bei einem Spaziergang, aber leider auch im übertragenen Sinne. Nerone stammt aus Sardinien und wurde vor 2,5 Jahren an seine jetzige Familie vermittelt. Diese sieht sich nun nicht mehr in der Lage, den kleinen Wirbelwind genügend auszulasten und möchte ihn gerne abgeben. Nerone ist ein sehr aktiver Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Er braucht viel Auslauf und da er ein schlaues Köpfchen hat, muss auch dieses beschäftigt werden. Er ist gelehrig und verfressen und bietet die ideale Grundlage für alle erdenklichen Sportarten und Spiele. Kinder liebt er, kann aber zuweilen auch recht stürmisch sein und mit anderen Hunden kommt er gut zurecht. An der Leine kann er auch zickig werden. Nerone ist im Haus verschmust und am liebsten bei seinen Menschen. Er lebte bisher mit einem anderen Hund zusammen und kann mit diesem auch gut alleine bleiben. Seine bisherige Familie beschreibt ihn als Clown, der für jeden Spaß zu haben ist, aber auch als wachsam und bei fremden Menschen erst mal misstrauisch. Wenn Sie sich ein Energiebündel als Sportpartner wünschen und einen verschmusten Hund für gemütliche Kuschelrunden suchen, würde Nero sicher gerne bei Ihnen einziehen. Bis dahin suchen wir Paten.
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Patentiere
• Ausgabe 3/2014
3Mosby kam leider ins Tierheim zurück, weil das Frauchen ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr behalten konnte. Mosby fordert bei Spaziergängen eine gute Aufmerksamkeit und braucht auch einen hundeentsprechenden Auslauf – dies konnte sein Frauchen nicht mehr gewährleisten. So nahmen wir Mosby zunächst in einer Hundepension bei einem erfahrenen Hundetrainer auf. Hier hat er nochmal einiges gelernt und bekam Rückhalt und Führung, so dass sich manche Unsicherheiten ins Positive weiterentwickeln konnten. Seit Anfang April ist er nun auf einer Pflegestelle. Diese schreibt: Mosby fühlt sich wohl, läuft gerne im Garten herum und beobachtet unsere anderen Tiere. Katzen, die Hunden gegenüber ein selbstsicheres Auftreten haben, kommen mit Mosby gut zurecht. Die etwas schüchternen Katzen jagt er. Aber mit Geduld und Erziehung klappt das auch. Er läuft gut an der Schleppleine und andere Mensch-Hund- Begegnungen sind unproblematisch. Er ist ein toller, lieber, kuschliger Hund. Das Pflegefrauchen wünscht sich für Mosby eine Familie gerne mit Kindern, die aber schon etwas älter sein sollten, da er noch recht stürmisch ist. Ein Hundekumpel in seinem Alter wäre schön. Leider kann Mosby auf der Pflegestelle nur noch bis zum Herbst bleiben. Wenn er bis dahin kein Zuhause gefunden hat, müsste er wieder zurück in die Pension. Daher suchen wir auch Leute, die Mosby zwar kein Endzuhause, aber vielleicht gerne eine Pflegestelle bieten möchten.
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Tierschutzinitiative Odenwald e.V. 64658 Fürth • Tel. 0700 041 066 66
5Pia und 5Pranko, 7 J., waren Fundtiere. Pia ist eine schüchterne Katze, die sich noch nicht an die Menschen gewöhnt hat. Ihr Bruder Pranko dagegen ist ein großer Schmuser, der lautstark seine Streicheleinheiten fordert. Pranko ist außer mit seiner Schwester Pia absolut unverträglich mit seinen Artgenossen, deshalb haben beide einen Raum für sich allein. Pia und Pranko sind mittlerweile mehr als 2 Jahre im Tierheim und hatten noch keine Interessenten. Die beiden wünschen sich liebe Paten, die sie unterstützen.
3Johara wurde einer Tierschützerin wegen ihres auffällig schlechten Zustands gemeldet. Sofort wurde sie beim Tierarzt vorgestellt, bekam eine Spritze und den Kommentar, dass sie, wenn es ihr am nächsten Tag nicht deutlich besser ginge, euthanasiert werden sollte. Gleichzeitig wurde die TSI um Unterstützung gebeten. Eine TSI-Mitarbeiterin nahm Johara sofort mit und brachte sie noch zu einer anderen Tierärztin. Diese diagnostizierte eine vermutlich angeborene Ataxie (Schädigung des Nervensystems und dadurch Störung der Bewegungskoordination) und sah keine Notwendigkeit, das Leben dieser Katze zu beenden. Diese Diagnose sollte Joharas Leben grundlegend verändern. Sie durfte in eine Pflegestelle der TSI einziehen, in der drei andere körperlich behinderte Katzen leben, unter anderem der dreibeinige Kater Tinto. Dort legte sie deutlich an Gewicht zu und entwickelte sich prächtig. Natürlich wird sie immer eine „Wackelkatze“ bleiben, doch sie kann sich selbständig fortbewegen, schafft es mittlerweile auch schon auf das Sofa und ist weitgehend stubenrein. Stets gut gelaunt wackelt sie durchs ganze Haus, auch Treppen sind kein Problem für sie, es dauert halt nur ein bisschen länger. Täglich lernt Johara dazu, erkundet die häusliche Umgebung und die gesicherte Terrasse und genießt ihre Zeit mit den Katzenkumpels. Damit Johara auf Dauer in ihrem Paradies bleiben kann, benötigt sie dringend Paten, die sich an den Futter- und Tierarztkosten beteiligen.
5Tiffie, ca. 18 J., wurde in allerletzter Sekunde gerettet. Sie kommt aus einem Land, wo Straßenhunde einfach in einen Drahtkorb gesetzt und dann ertränkt werden. Bis zu 20 Hunde sitzen in so einer Vorrichtung – damit sie sich kaum bewegen können und das Ertränken so schneller geht. Tiffie war einer von 20 Hunden, die kurz vor der Wasseroberfläche von Tierschützern gerettet wurde. Sie kam auf einen Gnadenhof, auf dem sie heute noch lebt. Sie muss wirklich viel Schlimmes erlebt haben, denn am Hals ließ sie sich zunächst überhaupt nicht anfassen. Mit den Jahren verlor sie ihre Ängste ein wenig. Wer mag mit einer Patenschaft dazu beitragen, dass Tiffy ihren Lebensabend liebevoll umsorgt in unserer Obhut verbringen kann? 4Iltschi, 37 J., trug als ehemaliges Schulpferd viele Menschen durch die Gegend, die auf ihm das Reiten lernen durften. Bedingt durch die falsche Belastung und seine Neigung zur „Bärentatzigkeit“ (Fehlstellung an Fessel-/Hufgelenk) litt das Tier zunehmend unter Lahmheit. Das war das Aus für den Schulbetrieb, und der Wallach wurde weiter verkauft. Aber auch der neue Besitzer verlor schnell das Interesse an einem Pferd, das nur schlecht geritten werden konnte und hohe Tierarztkosten verursachte. Endlich hatte Iltschi Glück und durfte auf einem Gnadenhof einziehen. Bei guter Pflege, tierärztlicher Versorgung und artgerechter Unterbringung besserten sich seine gesundheitlichen Probleme zusehends, sodass er nun ein glückliches Pferdeleben führen kann. Mittlerweile wurde er die Seele vom Hof. Wir würden uns sehr über liebe Paten freuen, die einen Teil der Kosten für Iltschis wohlverdientes Gnadenbrot tragen möchten!
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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TSV Kronach • 96317 Kronach • Tel.: 09261 20111
5Billy, Mischling, 11 J., ist trotz seines Alters fit wie ein Turnschuh und seine Lebensfreude ist richtig ansteckend. Er hat so eine positive Ausstrahlung, dass man einfach schmunzeln muss. Billy ist freundlich zu allen Menschen, hatte bisher aber noch keinen Kontakt mit Kindern. Er verträgt sich gut mit großen Hündinnen, mag aber keine Rüden oder kleine Hunde. Leider hatte der arme Kerl bis jetzt noch nicht eine einzige Anfrage. Die meisten Menschen winken sofort ab, wenn wir Billys Alter erwähnen. Daher wäre uns auch mit einem Paten erst mal sehr geholfen. 6Bunna, Herdenschutzhundmix, 7 J., hat die Wach- und Schutz-Gene seiner Vorfahren, der Russischen Owtscharkas, geerbt. Er schließt sich eng an seine Bezugspersonen an und verteidigt diese wie auch sein Revier furchtlos gegen Fremde. Als Wachhund ist er sicher unschlagbar. Für Bunna suchen wir daher Herdenschutzhund erfahrene Menschen, die ihn konsequent und souverän führen können, so dass er sie auch als Rudelschefs akzeptieren kann. Bei richtigem Handling ist Bunna der treueste, liebste und dankbarste Kumpel den man sich vorstellen kann. Er würde für seine Menschen durchs Feuer gehen. Für Kinder, Katzen oder andere Rüden ist er allerdings nicht geeignet. Leider ist es schwierig, die richtigen Menschen für Bunna zu finden, weshalb er nun schon über ein Jahr im Tierheim wohnt. Wir wären daher auch über einen Paten sehr glücklich.
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Patentiere
• Ausgabe 3/2014
4Luis, Podencomix, 2 J., kastr., hatte ständig einen geröteten Bauch, sodass wir einen Allergietest durchführen ließen, bei dem sich herausstellte, dass er auf Hausstaubund Futtermilben allergisch ist. Im Moment führen wir mit ihm eine Desensibilisierung durch, um die Allergie in den Griff zu bekommen. Die Chancen dafür stehen sehr gut, leider ist die Behandlung jedoch sehr teuer. Daher würden wir uns über einen Paten sehr freuen. Charakterlich ist Luis ein richtiger Sonnenschein, freundlich zu allen Menschen, kinderlieb, gutmütig und verträglich mit allen Hunden. Er ist temperamentvoll, möchte viel laufen und spielen und hat noch einigen Unsinn im Kopf – ein fröhlicher Frechdachs mit viel Charme.
TH Crimmitschau e.V. • 08451 Crimmitschau Tel.: 03762 705773 6Benji kam als Fundhund zu uns ins Tierheim. Er ist sehr lieb und auch verträglich mit anderen Hunden. Aufgrund einer Hüftgelenksdysplasie und einer Fehlstellung der Hinterläufe benötigt er Medikamente. Wir würden uns sehr freuen, wenn er ein neues Zuhause finden würde. Bis dahin suchen wir Paten für Benji.
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Vermittlungstiere Liebe Tierfreunde! Sie wollten schon immer ein Haustier? Einen Freund auf vier Pfoten vielleicht, der Ihnen treuer Begleiter sein kann? Und Sie haben schon lange darüber nachgedacht, wer sich wohl um das Tier kümmern kann, falls Sie im Urlaub oder krank sind? Sie wissen um die Kosten, die ein Tier verursachen kann und wie lange zum Beispiel eine Katze lebt (bis zu 20 Jahre, manchmal sogar mehr)? Sie wissen, dass eine Haustierhaltung mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist? Dass ein Hund bei Wind und Wetter raus muss und seine Streicheleinheiten braucht? Prima! Dann sind Sie an dieser Stelle genau richtig! Denn auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen Tiere vor, die ganz dringend ein neues Zuhause suchen. Vielleicht sind Sie ja genau die richtige neue Bezugsperson. Schauen Sie sich einfach mal um. Es besteht die Möglichkeit, dass Tiere, die hier vorgestellt werden, bereits vermittelt sind und dies redaktionell nicht mehr erfasst werden konnte. Die Einrichtung in Ihrer Nähe hilft Ihnen gern weiter. Bei Interesse an einem der Tiere wenden Sie sich bitte direkt an den dazugehörigen Projektpartner von aktion tier.
Pitufa aus dem Tierheim Kranenburg von Seite 93 (Lesen Sie auch den Bericht zu Galgos auf den Seiten 54-55)
Respektiere e.V. • 42781 Haan • Tel.: 02166 123785 Bevor 4Abi vor einiger Zeit in unserem Rifugio auf Sardinien ankam, irrte sie allein an der Küste im Norden Sardiniens umher. Vermutlich taugte Abi nicht zur Jagd, denn alle Versuche, ihren Halter ausfindig zu machen, scheiterten. Ihr Gesundheits- und Ernährungszustand waren gut, doch ihre Angst im Umgang mit Menschen lässt vermuten, dass die junge Bretonenhündin einen wenig umsorgten Start ins Leben hatte. Jagdhunde werden auf Sardinien nicht mit Samthandschuhen ausgebildet. Seit Oktober 2013 ist Abi in einer Pflegefamilie in Berlin untergebracht. Hier zeigt sie sich sehr lieb und gehorsam und achtet sehr genau auf ihr Pflegefrauchen. Sie möchte alles richtig machen und ist eine sanfte und sensible Hündin. Korrigiert man sie etwas zu laut, unterwirft sie sich sofort und kommt eingeschüchtert auf dem Bauch angerobbt. Wir vermuten, dass sie früher misshandelt wurde. Obwohl ihr fremde Leute noch etwas Angst machen, lässt sie sich nach gutem Zureden und einigen Leckerlies gerne streicheln und verwöhnen, was
zeigt wie menschenbezogen und freundlich sie trotz ihrer schlimmen Vergangenheit geblieben ist. Als Jagdhund ist bei Abi der Jagdtrieb nicht einfach wegzudenken und es bedarf sicher noch einiger Trainingseinheiten, diesen in die richtige Richtung zu lenken. Gleichzeitig braucht Abi Menschen, die ihr in erschreckenden Situationen einen guten Rückhalt und Sicherheit geben, damit sie immer weiter lernt, dass alles in Ordnung ist. Aber Abi ist eine sehr sportliche und unheimlich schlaue Hündin, die sehr schnell begreift, was man von ihr möchte! Nun sucht sie ein eigenes Zuhause, das ihr die vermisste Liebe und Sicherheit gibt. Wichtig für Abi ist ein gut eingezäunter Garten und Menschen, die aktiv sind und Freude daran haben, Abi auch mental zu fordern. Ein bereits vorhandener Hundekumpel würde Abi bestimmt Sicherheit geben und ein toller Spielpartner für sie sein! Bei Interesse melden Sie sich unter Tel.: 06307 9126404 bei Simone Anstätt.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Glindow • Tel.: 03379 445533 Ich bin der 3Paul und 9 Jahre alt und habe schon so einiges hinter mir. Ich wurde zusammen mit meiner Schwester neben einem Getränkeautomaten ausgesetzt. Zum Glück fand man uns und brachte uns nach Glindow. Hier fühle ich mich sehr wohl und habe mich an die anderen Katzen gewöhnt. Deshalb wäre es für mich kein Problem, wenn bei Dir schon eine Katze vorhanden wäre. Ich bin eigentlich sehr pflegeleicht und brauche nicht mehr als einen Balkon und jede Menge Kuschel Stunden. Falls Du einen verschmusten Kater suchst, dann bin ich genau der richtige. Da bin ich, der 3Bodo und 6 Jahre alt. Zurzeit ist meine Adresse im Katzenheim Glindow. Ich warte hier jetzt schon seit ein paar Monaten auf ein neues Zuhause. Ich bin ein sehr verschmuster Kater und bekomme hier viel Aufmerksamkeit. Leider habe ich das Problem, dass ich meine Artgenossen nicht sehr mag und deshalb gerne dahin gehen würde wo ich allein bin. Ich habe früher lange Zeit auf der Straße gelebt und möchte deshalb nicht ohne Freilauf vermittelt werden. Falls Du einen Garten hast wo ich mich frei bewegen kann und viel Aufmerksamkeit von Dir bekomme, so werde ich Dir all meine Liebe schenken. Melde Dich bitte oder komme mich einfach mal besuchen. Ich bin die 6Sophie und 4 Jahre alt. Mich hat man schwanger auf der Straße gefunden und nach Glindow gebracht. Hier habe ich meine Jungen groß gezogen. Nun warte auch ich auf ein schönes, neues Zuhause. Allerdings muss man bei mir wissen, dass ich andere Katzen überhaupt nicht leiden kann. Deshalb suche ich ein Zuhause wo nur ich allein Prinzessin bin. Ein Balkon würde mir reichen, weil ich sehr menschenbezogen bin. Wenn Du Interesse hast, dann komme mich doch mal besuchen, dann kann ich Dich persönlich davon überzeugen, dass ich die perfekte Katze bin.
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vermittlungstiere
• Ausgabe 3/2014
4Maxi mein Name. Ich (6 Jahre) wurde mit meiner älteren Schwester in Glindow abgegeben. Meine Schwester hat es leider nicht geschafft und nun bin ich übrig geblieben. Ich bin sehr offen gegenüber Menschen und meinen Artgenossen. Und suche nun wieder ein Zuhause wo ich für immer bleiben kann. Ich habe auch kein Problem damit, wenn schon eine Katze vorhanden ist. Das einzige was ich mir wünsche ist, im Sommer auf einem Balkon in der Sonne zu liegen und nebenbei von Dir verwöhnt zu werden. Ich hoffe, dass bald jemand vorbei kommt und sich in mich verliebt.
Hallo, ich bin der 6Charly und 5 Jahre alt. Ich mag es gar nicht allein zu sein und suche deshalb ständig den Kontakt zu meinen Pflegern. Gegenüber anderen Katzen bin ich etwas zurückhaltend und möchte deshalb als Einzelkatze vermittelt werden. Suchst Du jemanden mit dem Du viel schmusen kannst? Dann bin ich genau der richtige für Dich. Und wenn Du mir dann noch einen Balkon bieten kannst, werde ich Dir all meine Liebe schenken. Also melde Dich bitte, wenn ich Dein Interesse geweckt habe.
Hallo ich bin der 6Franky und 1 Jahr alt. Ich wurde allein ohne meine Familie auf der Straße gefunden. Am Anfang war ich scheu und ängstlich. Bis ich bemerkt habe, dass mir ja niemand etwas anhaben möchte. Jetzt wo ich das Vertrauen gewonnen habe, bin ich ein sehr verschmuster kleiner Kerl. Ich habe hier leider noch keine Freunde gefunden, die mit mir spielen wollen. Daher suche ich ein Zuhause wo schon eine verspielte Katze vorhanden ist.
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Boxernothilfe Deutschland e.V. • 32549 Bad Oeynhausen • Tel.: 05731 3001465 4Fenja Boxerhündin, 4 J., kastr., und 4Robi, Boxerrüde, 3,5 Jahre, weiß, taub, kastr. Fenja hatte einen sehr schweren Start ins Hundeleben, wodurch eine tief sitzende Angst allem Fremden gegenüber entstanden ist. Aber mit Zeit, Geduld und Verständnis lebt sie sich in neue Umgebungen ein. Wenn Fenja erst angekommen ist, ist sie eine gelehrige, liebe, lebensfrohe und intelligente Boxerhündin. Fenja wurde in den letzten drei Jahren von ihrem jetzigen Herrchen auf das Leben außerhalb eines Zwingers vorbereitet und sucht ein ruhiges neues Zuhause. Auch Robi hatte erst einen schlechten Start ins Hunde-Leben. Da er taub ist und unter Allergien leidet, fand er lange Zeit keine Bewerber. Sein jetziges Herrchen hat ihm eine einfache Zeichensprache gelehrt und es geschafft, dass er auch ohne Leine laufen kann. Die Allergie ist mit dem richtigen Futter und leichtem Cortison voll im Griff, so dass er nun lebensfroh durchs Leben tobt. Robi benötigt eine gradlinige Führung, da er gerne mal übers Ziel hinaus stürmt. Beide Hunde können eine angemessene Zeit allein bleiben und kennen das Autofahren. Sie sind sehr menschenbezogen und äußerst verträglich mit Artgenossen. Die beiden würden als Einzelhund oder zu einem anderen netten Hund dazu vermittelt werden. Da sie ein eingespieltes Team sind, wäre es natürlich schön, wenn sie zusammen bleiben könnten. 3Cosmo, Rüde, weiß, 14 Mon., kastr., ist groß, sehr schlank und wird sich voraussichtlich zu einem beeindruckenden Boxer entwickeln. Cosmo ist ein sehr freundlicher Rüde, der allen Menschen offen begegnet. Im Freilauf ist er sozial mit anderen Hunden und begegnet ihnen spielerisch und defensiv. Für sein junges Hundealter ist Cosmo bestens erzogen. Seine Menschen haben sich mit der Erziehung viel Mühe gegeben. Cosmo kennt also alle Erziehungsbegriffe und befolgt sie problemlos. Darüber hinaus ist Cosmo ein Wasserhund – er schwimmt und taucht sehr gern. Ein ganz toller und wunderbarer Rüde sucht eben solche Adoptiveltern.
6Maddox zählt mit seinen 9 Jahren auch schon zu den Senioren. Es ist traurig, hatte er doch bisher ein so schönes Zuhause. Maddox ist schon ein paar Wochen in unserer Pflegestelle. Sein Herrchen ist schwer erkrankt. Nun stellte sich auch noch heraus, dass der Genesungsprozess von Herrchen doch noch längere Zeit andauern wird und so soll Maddox nun nicht auf unbestimmte Zeit warten, sondern wir sollen ein neues Zuhause für ihn suchen.
6Dobe, Dobermann, 5 J., kastr., ist ein Sensibelchen. Dobermann-typisch betrachtet er das Geschehen erst einmal von weitem und wartet ab. Er geht jedem Streit aus dem Weg und verhält sich defensiv bis unterwürfig. Dobe wäre ein wunderbarer Zweithund, aber auch als Einzelhund würde er eine liebevolle Betreuung bei DobiFreunden sehr genießen. Dobe sollte nicht zu sportlich (Joggen, am Fahrrad laufen) bewegt werden, da er vor Jahren einen Kreuzbandriss hatte, der operiert werden musste. Aber es ist alles verheilt. Spaziergänge und Autofahren liebt er. Im Augenblick mag er nicht gern allein sein. Dobe lebte einträchtig mit dem Boxer-Rüden Babbel zusammen. Beide mussten aus Trennungs- und Krankheitsgründen abgegeben werden.
6Rocky ist ein Prachtbursche – groß und kräftig – im besten Boxer-Alter von 5 Jahren. Rocky ist leinenführig und gut abrufbar. Wasser ist sein Lieblingselement. Vom Toben und Tauchen im kühlen Nass kann er nicht genug bekommen. Er ist ein guter Wächter und Beschützer seiner Menschen. Mit fremden Personen muss man ihn erst vertraut machen, daher ist eine souveräne und selbstbewusste Führung seiner Menschen sehr wichtig. Rocky liebt seine Menschen bedingungslos und ist sehr anhänglich und verschmust. Wir suchen für Rocky eine ruhige Familie mit einem reizarmen Umfeld, möglichst ländlich mit Haus und Garten. Kleinkinder sind für Rocky zu stressig. Hündinnen mag er sehr gern, Rüden sucht er sich aus.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg-Beuern • Tel.: 05662 6482 (13 bis 16 Uhr)
Salomon, Kater, 4 J., ist seit Oktober 2013 in unserem Tierheim. Der hübsche und gefühlvolle Kater hatte bis vor Kurzem einen „Katerfreund“ namens Silko, mit dem er sich in eine Höhle zusammenkuschelte. Sie gaben sich gegenseitig Halt und Sicherheit. Leider wurde Silko schwer krank und ging über die Regenbogenbrücke. Nun sucht Salomon alleine nach seinen „Schmusemenschen“, die ihm ein Zuhause mit Freigang schenken. Auch mit ruhigen, nicht dominanten Artgenossen versteht sich der rote Kater gut. Für Salomon ist es wichtig, dass er schnell adoptiert wird, denn er ist sensibel und so tut ihm der Alltagsstress im Tierheim überhaupt nicht gut.
SOS! Wir sind es nochmal: 6 Maxi und 6 Bobbi. Wir sind nun schon seit mehr als einem Jahr im Tierheim in Beuern und wünschen uns nichts sehnlicher, als ein liebevolles, ebenerdiges Zuhause bei einer Einzelperson, einer Familie oder einem Paar. Denn wir möchten nicht unseren Lebensabend im Tierheim verbringen. Wir haben eine traurige Geschichte zu erzählen, denn unsere Besitzer sind verstorben. Ab dem Zeitpunkt, als wir damals von ihnen adoptiert worden sind, waren wir immer zusammen, weshalb wir auch jetzt nicht getrennt werden wollen. Wir haben beide mit unserem Frauchen vor einigen Jahren sogar die Familienbegleithundeprüfung absolviert und sind demnach gut erzogen. Zwar zeigt sich hier und da ein wenig Altersstarrsinn, der uns, in Kombination mit unserem herzerweichenden Charme, aber zu etwas ganz Besonderem macht. Ich Bobbi, bin 12 Jahre alt, und meine Freundin Maxi ist 10 Jahre alt. Wir sind beide kastriert und suchen ein Plätzchen, wo es nicht zu viel Aktion gibt. Wir sind unkompliziert, pflegeleicht, geben uns mit kleinen „Gassirunden“ zufrieden, bleiben auch allein Zuhause, machen wirklich keine Arbeit. Bitte helft uns doch und gebt uns nochmal ein schönes Zuhause. Maxi
Bobbi
4Franja, Katzendame, 3 J., kastr., möchte gern ein Zuhause, in dem sie allein mit ihren Menschen wohnen kann, ohne dass sie überhaupt Blickkontakt zu anderen Katzen haben könnte, denn andere Katzen mag sie gar nicht. Die ansonsten sehr verschmuste und verspielte junge Katze wird nur in Wohnungshaltung vermittelt. 6 Carolin, 3 J., wartet sehnsüchtig auf ein Zuhause. Die kastrierte Katzendame ist verschmust, verspielt und neugierig, jedoch zeigt sie den Menschen auch, wenn sie genug hat und nur entspannen möchte. Die hübsche Carolin möchte nach einer Eingewöhnungszeit bei ihren neuen Dosenöffnern auch wieder durch den Garten flitzen und die Natur entdecken. Wer möchte ihr diesen Wunsch erfüllen?
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• Ausgabe 3/2014
4Kasimir, 1 J., versteht sich gut mit anderen Katzen, ist anfangs etwas schüchtern, weshalb er eine Familie sucht, die ihm genug Zeit lässt, Vertrauen zu fassen. Der kleine Kasimir liebt es dann jedoch, gestreichelt und gekrault zu werden. Er versteht sich auch gut mit anderen Katzen. Das Katerchen träumt von einem Zuhause in dem er später evtl. Freigang genießen kann, damit er in seinem jungen Leben die Welt entdecken darf.
4Jamy, Jack-Russel-Dackel-Mix, 1 J., wuchs bei taub-stummen Menschen auf, weswegen er die direkte Ansprache bisher nicht kannte, er wurde nie irgendwohin mitgenommen, so dass alles Neue und Ungewohnte sehr aufregend für den kleinen Kerl ist. Er zeigt dies durch aufgeregtes Bellen, was sich jedoch nach einiger Zeit legt. Jamy muss nun schnell alles Wichtige, was ein „normaler“ Hund wissen muss, erlernen. Er kennt Katzen und andere Hunde, zudem versteht er sich auch mit Kindern. Wer möchte Jamy ein endgültiges, liebevolles Zuhause schenken und ihm zeigen, wie schön die Welt sein kann? Kommen Sie ihn doch besuchen.
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TSV Kronach • 96317 Kronach • Tel.: 09261 20111 3Edu, Schäferhundmix, 2 J., kastr., ist ein richtiger Einmannhund, der sich stark auf eine Person fixiert und diese dann abgöttisch liebt. Für diese Person würde er alles tun. Fremde Menschen und andere Hunde sind dagegen nicht so sein Ding. Für unseren Tollpatsch Edu suchen wir daher Menschen mit viel Hundeerfahrung, die Edu noch viel beibringen und richtig händeln können. Andere Hunde oder Kinder sollten in seiner neuen Familie nicht leben.
4Loba, Holländischer Schäferhundmix, 1 J., kastr., hat schon einen ausgeprägten Charakter. Sie fixiert sich sehr stark auf eine einzige Bezugsperson, für die sie alles tun würde. Loba ist dann unendlich verschmust und anhänglich. Fremde Menschen haben nach Lobas Einschätzung dagegen in ihrem Revier nichts verloren. Sie hat einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb. Loba sollte zu einer hundeerfahrenen Familie ohne Kinder, die Loba ihre Grenzen aufzeigen und auch noch etwas mit ihr trainieren kann. Mit anderen Hunden versteht sie sich meist gut, ist aber schon gern die Chefin.
3Kenya, Langhaar-Schäferhund-Mix, 4 J., kastr., ist bei fremden Men schen etwas zurückhaltend. Sie mag es nicht, gleich von jedem stürmisch angefasst zu werden, ist aber niemals aggressiv. Hat sie sich an jemanden gewöhnt, liebt sie ihn über alles, hängt an seinen Lippen und ist Weltmeister im Schmusen. Kenya ist bereits recht gut erzogen, möchte aber gerne noch mehr lernen, arbeiten und ausgelastet sein. Leider versteht sie sich nicht besonders gut mit anderen Hunden und auch nicht mit Katzen. 4Chicho, Schäferhund-Welsh Corgi, 3 J., kastr., 47 cm. Auf den ersten Blick scheint Chicho ein Schäferhund zu sein – nur die viel zu krummen, kurzen Beine passen nicht so recht dazu! Er sieht aus wie ein „tiefer gelegter“ Schäferhund, was natürlich seinen ganz besonderen Reiz ausmacht! Chicho ist ein fröhlicher und temperamentvoller Geselle, der gerne spazieren geht und vor allem mit Leidenschaft schmust. Da er aber durchaus auch seinen eigenen kleinen Dickkopf haben kann, sollten seine neuen Besitzer etwas Hundeerfahrung mitbringen.
4Flauty, Podencomix, 4 J., kastr., wurde in Spanien wahrscheinlich von einem Jäger ausgesetzt, denn ihm wurde das linke Ohr abgeschnitten. Vermutlich hat der Jäger seine Hunde auf diese brutale Art und Weise markiert. Nachdem er schon jahrelang in unserem spanischen Partner-Tierheim Sierra Nevada einsaß, holten wir ihn vor kurzem zu uns nach Kronach. Flauty ist menschenbezogen und anhänglich und möchte am liebsten den ganzen Tag nur schmusen, spielen und herumalbern. Lange Spaziergänge sind genau sein Ding, aufgrund seines Jagdtriebes aber besser nur mit Leine. Mit anderen Hunden kann er jedoch recht zickig sein, deshalb wäre ein Einzelzuhause am besten. Dasselbe gilt auch für Katzen. Kinder sind kein Problem und wir könnten ihn uns daher auch als fröhlichen und freundlichen Familienhund für eine sportliche und aktive Familie vorstellen.
3Alicia, Jagdhundmix, 2 J., kastr., ist bei fremden Menschen anfangs etwas schüchtern, was jedoch nicht lange anhält. Sie ist viel zu neugierig und temperamentvoll, um sich lange in einem Mauseloch zu verkriechen. Und so zeigt sie schon bald all die Power, die in ihr steckt, tollt gerne mit ihren Menschen herum, unternimmt lange Spaziergänge und ist auch für Schmuseeinheiten immer zu haben. Alicia ist menschenfreundlich, gutmütig, kinderlieb und verträglich mit anderen Hunden.
4Naria, Galgomix, 4 J., kastr., ist ein Energiebündel, das nur aus Muskeln besteht und sich nach viel Auslauf sehnt. Sie genießt es, an langer Schleppleine über Wiesen und Felder zu rasen. Naria ist freundlich zu allen Menschen, gutmütig, anhänglich und verschmust. Bei anderen Hunden, vor allem Hündinnen, kann die selbstbewusste Powerfrau auch etwas zickig sein. Naria ist bereits gut erzogen und gehorcht auf die leisesten Kommandos. Auch im Haus kann sie sich benehmen.
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• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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TSI Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700 0410-6666 3Sam, Mischling, ca. 2-3 J., kastr., ist ein lieber, anschmiegsamer Mischlingsrüde, der vor kurzem aus der Hundehölle Rumäniens gerettet wurde. Trotz seiner schlimmen Vorgeschichte hat er ein sanftes, ausgeglichenes Wesen, kommt bestens mit Artgenossen und auch Katzen zurecht und mag Kinder. Sam ist ein sehr lauffreudiger und agiler Hund, der sportliche Menschen sucht, die gerne laufen, joggen oder Rad fahren. Obwohl er schon einige Grundkommandos kennt, braucht er noch Erziehung. Ebenso muss das Alleinbleiben noch geübt werden. Wer gibt diesem lieben Hund ein schönes Zuhause?
4Pri ist ein kleiner Sonnenschein. Sie dürfte Ende 2013 geboren sein und wurde mitten im Wald gefunden. Dieses hübsche zierliche Kätzchen zeigte sich sehr menschenbezogen und verschmust – umso erstaunlicher, dass sie bisher nicht vermisst wurde! Pri ist ein richtiger Springinsfeld, ist sehr verspielt und tobt gern, genießt aber auch die Streicheleinheiten ihrer Menschen. Kleine Kinder in der Familie wären überhaupt kein Problem, aber auf Artgenossen kann Pri gut verzichten, andere Vierbeiner kennt sie nicht. Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit sollte für sie die Möglichkeit zum Freigang bestehen. Pri ist mittlerweile entwurmt, geimpft, kastriert und tätowiert.
3Piti, Rauhaarpodenco-Mix-Rüde, ca. 2 J., kastr, ist ein kleines „Powerpaket“, das eine sportliche Familie sucht, die ihn fordert und viel mit im unternimmt, z.B. Joggen, Radfahren, Agility. Piti ist der perfekte Zweithund, denn er mag alle Artgenossen und hat auch mit kleinen Kindern und „hundegeübten“ Katzen keine Probleme. Allerdings braucht er noch eine konsequente Erziehung – schön wäre es, wenn diese zusammen mit anderen Hunden in einer Hundeschule stattfinden würde. Für Piti wäre ein Zuhause mit eingezäuntem Garten zum Spielen und Toben ideal. Ansonsten ist er ein Traumhund, feinsinnig und sehr anschmiegsam. Wer hat sich verliebt?
6Ussa, Schäferhündin, 7 J., kastr., wurde von ihrem Besitzer zu einer Tierärztin zum Einschläfern gebracht, da sie zwei größere Tumore am Bauch hatte. Wahrscheinlich war kein Geld da und man wollte sie einfach loswerden. Die Tierärztin weigerte sich, die Hündin einzuschläfern und verständigte uns. Inzwischen wurden die Tumore entfernt. Leider versteht sich Ussa nicht mit allen Artgenossen, es entscheidet die Sympathie. Katzen mag sie überhaupt nicht, größere Kinder sind kein Problem. Da sie lange im Zwinger gelebt und wenig Erziehung genossen hat, braucht sie eine liebevolle, aber konsequente Hand. Ansonsten ist Ussa eine anschmiegsame, liebe Hündin, die sich sehnlichst ein neues, artgerechtes Zuhause bei verständnisvollen Menschen wünscht.
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• Ausgabe 3/2014
6Fee wurde ungefähr 2006 geboren und ist eine wunderschöne MainCoon-Mix- Dame. Bevor sie über die TSI kastriert wurde, lebte sie in einer Katzenkolonie, die von einem älteren Ehepaar versorgt wurde. Durch den Tod dieser Tierfreunde waren die Katzen plötzlich unversorgt. Da Fee sehr anhänglich und verschmust, ruhig und geduldig ist, konnte sie auf einer unserer Pflegestellen einziehen, wo sie jetzt auf ein neues endgültiges Zuhause wartet. Dort sollte sie – nach einer Eingewöhnungszeit – unbedingt die Möglichkeit zum Freigang haben.
6Jamie, 1 J., kastr., gechipt, ist ein süßer Charmeur, der die Herzen der Zweibeiner im Sturm erobert. Er kennt schon einige Kommandos, braucht allerdings noch Erziehung und eine feste Hand, damit er weiß, wer das Sagen hat. Beim Gassigehen ist er anderen Hunden gegenüber zunächst sehr dominant und bellt sie an, wenn er sie jedoch näher kennt und frei mit ihnen spielen kann, klappt es wunderbar. Er lebt in der Pflegestelle mit einer Hündin und einer Katze zusammen, größere Kinder sind auch kein Problem. Jamie fährt gern im Auto mit und bleibt auch eine gewisse Zeit allein zu Hause. Wer möchte ihn gern kennenlernen?
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TSI Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700 0410-6666 3Missis wurde auf dem Parkplatz eines Supermarktes aufgegriffen. Anhand der Tätowierung konnten wir feststellen, dass sie 2011 als verwilderte Hauskatze – damals einjährig – an einer unserer Futterstellen zur Kastration eingefangen worden war. Inzwischen ist sie ausgesprochen zugänglich und schmusebedürftig. Mit Artgenossen kann sie nichts anfangen, daher sucht sie jetzt einen Einzelplatz. Auch sollte es in ihrem neuen Zuhause keine ganz kleinen Kinder geben, da sie beim Schmusen zu übermütigen „Liebesbissen“ neigt. Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit braucht die 4-jährige Katzendame mit dem fluffigen Fell unbedingt die Möglichkeit zum Freigang.
5Hugo lebte in derselben Katzenkolonie wie Fee und verlor über Nacht die Menschen, die sich um die 10-15 Tiere gekümmert hatten. Er ist ein schöner, stattlicher Kater, der ca. im Jahr 2011 geboren wurde und natürlich kastriert ist. Nach einer Verletzung musste der Großteil seines Schwanzes amputiert werden. Hugo ist ein Freigeist. Menschenbezogen genießt er die Schmusestunden mit seinen Menschen und kommuniziert auch gern, aber genauso wichtig ist für ihn die Möglichkeit zum Freigang. Er versteht sich bestens mit seinen Artgenossen. Mit anderen Vierbeinern hat er keine Erfahrung.
3Paulchen ist ein grau getigerter Dorfkater, der noch nicht viel Schönes erlebt haben dürfte. Er hat nur noch einen ca. 10 cm langen Stummelschwanz – wie das passiert ist, mag man sich gar nicht vorstellen. Im ganzen Dorf hatte er um Futter gebettelt, bis er schließlich bei einer unserer Mitarbeiterinnen landete, die ihn fütterte und zum Kastrieren brachte. Anschließend sollte er an einer Futterstelle angesiedelt werden, aber er suchte weiter verzweifelt die Nähe von Menschen. Auf seiner Pflegestelle wartet er nun, bis er endlich ein liebevolles Zuhause findet. Sein Geburtsjahr wird auf 2009 geschätzt, er macht einen gesunden Eindruck und ist FIV und Leukose negativ getestet. Gegenüber Fremden ist Paulchen zurzeit noch ängstlich, aber da er sein bisheriges Leben draußen verbracht hat, braucht er dringend ein Zuhause mit der Möglichkeit zum Freigang.
Tierheim Crimmitschau e.V. • 08451 Crimmitschau • Tel.: 03762 705773 4Atreju, 4Fuchur, 4Chip und 4Chap. Atreju und Fuchur, ca. 5 J., kamen Ende Dezember 2013 als Fundtiere ins Tierheim, ein Mann fand sie in einem Wald, wo sie gemeinsam mit Einstreu einfach hingeworfen wurden. Atreju liebt Streicheleinheiten und lässt sich auch mit Leckerlis aus der Hand verwöhnen. Fuchur ist der Vorsichtigere. Sie wünschen sich sehnlichst ein neues schönes Zuhause mit viel Platz. Es sind aber nicht die einzigen Degus, welche im Tierheim Crimmitschau ein neues Zuhause suchen. Chip und Chap, welche etwa 3 Jahre alt sind und aus Zeitmangel abgegeben werden mussten, warten ebenfalls auf Degufreunde mit einem freien Plätzchen. 3Momo ist eine liebe und verschmuste, etwa 12 Jahre alte Katzendame. Sie sucht ein Zuhause in dem sie ihre Besitzer ganz für sich alleine haben darf. Im neuen Zuhause sollte nicht zu viel Trubel sein, da sie dies nicht besonders mag. 4Pisces & Platichtys. Die beiden jungen Gerbil-Damen (Wüstenrennmäuse) sind Ende Januar geboren und warten bereits seit März im Tierheim auf ein neues Zuhause. Die zwei werden nur gemeinsam vermittelt. Wir wünschen uns für die beiden ein Zuhause mit viel Platz zum Austoben.
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Tierschutzverein Korbach u.U. e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970 3Tofinka, Mischlingshündin, 2 J., unkastriert. liebt Menschen und ist vorwiegend damit beschäftigt, mit traurigen Augen am Gitter zu kleben und um Mitnahme zu betteln. Andere Hunde toleriert sie teilweise, muss sie aber nicht haben. Katzen sollten eher nicht vorhanden sein. Draußen ist sie agil und lebhaft, drin eher ruhig. Sie leidet sehr im Tierheim und hat schon Leckgranulome.
3Bronko, Rhodesian-Ridgeback-Mix, 3 J., unkastriert, wurde vom Veterinäramt aus schlechter Haltung beschlagnahmt. Er wurde dort nur in einer Garage gehalten. Entsprechend unsicher zeigt er sich vom Verhalten. Hat man aber sein Vertrauen gewonnen, entpuppt er sich als verschmuster, verspielter Hund. Sicherlich muss er noch viel lernen.
4Monti, Mischlingsrüde, 5 J., kastr., ist im Erstkontakt etwas schüchtern, taut aber schnell auf. Er ist sehr anhänglich und läuft beim Gassi gehen ständig vor den Füßen herum, außerdem ist er recht erzählfreudig.
3Sissi, 6 J., blieb wegen Erkrankung des Besitzers nur der Weg ins Tierheim. Sissi tut sich schwer mit Neuerungen, so dass sie sehr viel Stress hatte und mit Rückzug reagierte. Bei bekannten Personen zeigt sie sich verschmust. Sie kennt bislang nur Wohnungshaltung und sucht ein ruhiges Zuhause. 4Haze, Setter-Mix, 3 J., kastr., bleibt nicht gerne alleine und mag keine Katzen, fährt aber sehr gerne im Auto mit. Haze hat Grundgehorsam und kommt auch mit Kindern klar.
3Rambo, 2 J., kastr., ist recht unterwürfig und gruselt sich auch noch gern. Erstmal angezogen zum Spaziergang, macht er sich dann aber immer besser. Wenn man sich geduldig um ihn bemüht, kuschelt er gern und würde eigentlich auch gern ausgelassen spielen. Ein vorhandener souveräner Hund zum Orientieren wäre sicher hilfreich.
Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg-Langenbach • Tel.: 02661 9839944 6Rabia, 3 J., Freigänger, ist noch scheu und ängstlich, zeigt 4Mathilda, 9 J., Freigänger, ist eine sehr liebe und sehr sich mittlerweile aber auch neugierig und kommt vorsichtig verschmuste Katze. Sie liebt Menschen, mag ihre Artgevon sich aus auf die Menschen zu. Es ist aber wohl nur eine nossen aber überhaupt nicht. Mathilda braucht daher ein Frage der Zeit, bis sie ihre Streicheleinheiten genießen wird. Zuhause als Einzelkatze. Sie hat keine Zähne mehr, wird Rabia ist eine sehr soziale Katze, desdadurch aber nicht beeinträchtigt, sie halb wäre ein Artgenosse im neuen Zukann alles fressen und hat keinerlei Prohause sehr wichtig für sie. Sollte noch bleme. Mathilda sucht ein sehr ruhiges keine Katze vorhanden sein, und überschaubares Zuhause, da möchte Rabia gerne sie auf Stress mit UnsauRabia, Mathilda, einen Kumpel aus berkeit reagiert. FreiRena und Rebano sind bei Verdem Tierheim gang ist für Mathilda mittlung entwurmt, entfloht, an- und mitbringen. ein Muss. nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt. Info: Marlene Winter 01777889766, Sylvia Schmidt 0171-2725271 www.katzenhilfe-westerwald.de
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vermittlungstiere
• Ausgabe 3/2014
service
Tierheim Kranenburg • 47559 Kranenburg • Tel.: 02826 92060 3Cooky, Labrador-Misch lingshündin, 3,5 J., hat Power und Energie. Ihre neuen Besitzer sollten sportlich sein und viel Zeit für Cooky haben. Sie beherrscht sämtliche Kommandos, kann aber leider nicht gut alleine bleiben. Gerne hat sie einen Spielkameraden und kann DogDancing und Agility. Wer hat viel Zeit und macht Cooky zu seiner treuen Begleiterin?
Tobias, Bretonen-Rüde, 4 J., ist verspielt und hat ein offenes Wesen. Er ist stubenrein und kann auch mal alleine bleiben. Er liebt Kinder und versteht sich prima mit anderen Hunden. Er ist ein kleiner Wirbelwind und benötigt noch ein wenig Erziehung. Sehr gerne geht er spazieren. Wer nimmt den Hübschen zu sich?
Hachy, Husky-Mischling, 1,5 J., ist ein sportlicher Hund, lauffreudig und sehr verspielt. Er liebt Kinder und tobt gerne mit anderen Hunden. Ausgedehnte und spannende Spaziergänge gefallen ihm besonders gut. Hachy ist stubenrein und fährt auch gerne im Auto mit. Wer sucht einen sportlichen Kameraden?
4Moreno, Dt. Kurzhaar, 4,5 J., wurde ausgesetzt. Es brauchte mehrere Tage, bis er eingefangen werden konnte. Sehr dünn konnte er schließlich gefunden werden. Er wurde schnell aufgepäppelt und steckt nun voller Lebensfreude. Er ist sehr verspielt und freut sich über alles und jeden. Wer macht den Hübschen zu seinem treuen Kompagnon?
4Lambert, Bodeguero Andaluz, 6 J., ist ein besonders verschmuster Familienhund, treu und anhänglich. Er ist kinderlieb und mag andere Hunde. Gerne geht Lambert spazieren und kann auch abgeleint werden, weil er sich gut abrufen lässt. Auch ist er stubenrein und kann prima mal alleine bleiben. Wer nimmt den tollen Hund zu sich? 4Pitufa, Galga, 3 J., wurde in Spanien von ihrem Besitzer in einem Tierheim abgegeben. Da Pitufa kaum eine Chance auf Adoption in Spanien hat, konnte sie nun durch eine Rettungsaktion zu uns kommen, um endlich ein schönes Zuhause zu finden. Sie ist sehr anhänglich und verschmust und geht gerne spazieren. Ansonsten spielt sie gerne mit den anderen Galgos. Wer nimmt die grazile Hündin zu sich?
Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg-Langenbach • Tel.: 02661 9839944 Rena
3Rena und 4Rebano, 1 J., Freigang oder Wohnungshaltung, kamen als Kitten zur Katzenhilfe. Sie hatten vorher wohl keinen Kontakt zu Menschen, denn sie sind noch sehr scheu und fauchig. Mittlerweile werden die beiden etwas zutraulicher, sind neugierig und aufgeweckt und suchen auch schon mal den Kontakt zu uns. Rena und Rebano werden sicher noch einige Zeit brauchen, bis sie ganz zutraulich sind. Für beide wünschen wir uns katzenerfahrene Menschen, die die beiden nicht überfordern und sie von alleine auf sich zukommen lassen. Die beiden werden nur gemeinsam vermittelt.
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
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Adressen und Ansprechpartner Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, gerne können Sie sich bei unseren unten stehenden eigenen Projekten im In- und Ausland sowie den Einrichtungen unserer Projektpartner telefonisch oder auch via Internet noch näher über die jeweilige Einrichtung informieren. Liebe Projektpartner, bitte setzen Sie uns stets über jede Änderung zu Ihrer Einrichtung in Kenntnis. Vielen Dank. Land
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Stefan Hebele
08092 851092
Fax
AKTION TIER IM AUSLAND Bolivien
La Paz, 5100 Casilla
Postanschrift Deutschland: Stefan Hebele, Im Freihöfl 12, 85057 Ingolstadt
Animales SOS Bolivien www.animalessos.org, hebele_stefan@yahoo.com
Bulgarien
9300 Dobrich
„Boulevard 25. Septem ber“ Nr. 96, Postanschrift Dtl.: Dt.-Bulg. Strassen tiernothilfe, Grigor Dimitrov, Frankfurter Str. 105, 35315 Homberg/Ohm
Kastrationszentrum und Tierheim Dobrich
Bulgarien
9700 Schumen
Industriegebiet Nr. 2 Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich
Kastrationszentrum und Tierheim Schumen
Bulgarien
7000 Rousse
„Boulevard Bulgarien“ Nr. 312, Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich
Kastrationszentrum und Tierheim Rousse
Bulgarien
1421 Sofia
Ul. Ljuba Welichkova 48 Kw. „Hladilnika“ Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich
Tierheim Nadeshda
Frau Wassileva
00359 2 9624219 Mobil: 00359 899 235019
Rumänien
Bucuresti Sector 6
Drumul Sabareni, Nr. 69-73, Bucaresti Sector 6
aktion tier Projekt: „aktion tier Christi Bukarest“ Dog Shelter, Giulesti, Drumul Sabareni, Nr. 69-73; Associatia “Prietenii animalelor” Romania,
Dr. Ionut Moise Dr. Vlad Saplacan
0040 212200530
94
service
• Ausgabe 3/2014
0040 212200530
service
Slowakei
SK-96681, Zarnovica
Revist’ské Podzámcie c 41
Hundeauffangstation, Obcianske zdruzenie, Bergtierheim Podzámcie – domov pre opustené zvieratá, Bystricka, www.bundasik.sk, bergtierheim@gmx.de
Jozefina Dankova
00421 915845076
00421 45 6814 412
Spanien
38611 San Isidro
Poligono Industrial de Gra nadilla, Parque Eólico de ITER, Tenerife
aktion tier Projekt: aktion tier-Tierheim Teneriffa „acción del sol“ Centro de protección animal y medioambiental de Tenerife, teneriffa@ aktiontier.org
Marion Gonzalez
0034 922 77 86 30
0034 922 77 86 30
Ukraine
25300 Kiew
Volodymyrska St. 29
Society for the Protection of Animals
Tamara Tarnavska
0038044 2294295
0038044 2294295
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
70193
Stuttgart
Markelstr. 30-32
Care 4 Life e.V., www.care-4-life.de
Silvia Greene
0711 8062805
0711 3151617
72250
Freudenstadt
Silcherstr. 10
aktion tier Projektpartner: Nothilfe für Polarhunde e.V. www.polarhunde-nothilfe.com, nothilfe@polarhunde.de
Günter Schwartze
07441 951995
07441 951996
72336
Balingen-Ostdorf
Dorfstr. 42
URIA e.V. Verein z. Förderung einer neuen Art d. Tierhaltung www.uria.de, Info@uria.de
Hermann Maier
07433 21774
07433 22274
76275
Ettlingen
Am Baggersee 5
TSV Ettlingen e.V. www.tierschutzverein-ettlingen.info, info@tierschutzverein.info
Andrea Zeiß
07243 93612
07243 93153
77656
Offenburg
Am Flugplatz 2c
TSV Offenburg Zell a.H. e.V. www.Tierschutzverein-Offenburg.de info@tierschutzverein-offenburg.de
Uwe Dindas
0781 33333
0781 9666761
79761
Waldshut-Tiengen
Steinatalstr. 2
Tierschutzverein Waldshut-Tiengen u.U. e.V. www.tierheim-steinatal.de tierheim-steinatal@t-online.de
Anja Fuchs
07741 684033
07741 9656776
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
089 90936592
© Bolz
BADEN-WÜRTTEMBERG
BAYERN 80796
München
Herzogstr. 127
SOS Projects – Hilfe für Mensch und Tier e.V. www.sos-projects.org, info@sos-projects.org
089 90936590
80796
München
Herzogstr. 127
aktion tier Projekt: aktion tier-tierrettung münchen e. V., www.tierrettungmuenchen.de, info@tierrettungmuenchen.de
01805 843773
81927
München
Regina-Ullmann-Str. 40
KatzenTRaum e.V.
Helena KüllerWiedemann
089 951783
82110
Germering
Zugspitzstr.4
Igelstation und Kleintiere
Waltraut Eckl
089 8415513
84389
Postmünster
Wald 4
Rottaler Tierfreunde e.V. www.rottaler-tierfreunde.beepworld.de rottaler-tierfreunde@t-online.de
Anita Schustereder
08561 2461
08561 910789
91413
Neustadt/ Aisch
Unternesselbach 64
aktion tier Projektpartner: TSV Neustadt/ Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de tierheim-neustadt@t-online.de
Dr. Johannes Hofmann
09164 317 oder 09161 14232
09161 875287
91413
Neustadt/ Aisch
Unternesselbach 64
Projekt Kitty: TSV Neustadt/ Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de tierheim-neustadt@t-online.de
Dr. Johannes Hofmann
09164 317 oder 09161 14232
09161 875287
95643
Tirschenreuth
Mooslohe 2
TSV Tirschenreuth, www.tierheim-tirschenreuth.de, info@tierheim-tirschenreuth.de
Daniela Riedl
09631 2355
09631 798723
96317
Kronach
Ottenhof 2
Projekt Kitty: TSV Kronach u.U. e.V. tsvkc@gmx.de
Klaus Barnickel
09261 20111
09261 20111
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
Rosi Lindemann
030 55669305 030 57795385
030 57794062
(0,14 Cent/ Min., max. 0,42 Cent/ Min. im Mobilfunknetz)
089 95760995
BERLIN 10243
Berlin-Friedrichshain
Kopernikusstr. 3
aktion tier Projekt: projekt kitty
10587
Berlin
Alt-Lietzow 31
aktion tier Projektpartner: Leben mit Tieren e.V. Hundebesuchsdienst Mensch-Tier-Begegnungsstätten www.lebenmittieren.de, info@lebenmittieren.de
030 70177953
030 76683904
14057
Berlin
Kaiserdamm 97
Mensch·Umwelt·Tier e.V. www.mut-ev.org, info@mut-ev.org
030 30096234
030 30096255
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Telefon
Fax
Kontakt
BRANDENBURG 03149
Forst (Lausitz)
Am Pferdegarten 6
Tierschutzverein Forst (Lausitz) u.U. e.V. www.tierheim-forst-lausitz.npage.de
14513
Teltow
Waldstr. 18 b
aktion tier Projekt: aktion tier-Eichhörnchen-Hilfe tanya.lenn@freenet.de
Tanya Lenn
03328-944882 0172 3553314
14542
Glindow
Ziemensstraße 84 b
aktion tier Projekt / Projekt kitty: projekt kitty Babystation kindt.hummelwiese@t-online.de
Harry Kindt
03379 445533
03562 983023
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
95
14542
Glindow
Ziemensstr. 84b
aktion tier Projektpartner: Berliner Katzenschutz e.V. www.Berliner-Katzenschutz.de, Kindt.Hummelwiese@t-online.de
Harry Kindt
03379 445533
03379 445549
15806
Zossen
Strasse der Jugend 156
Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“ zossen@aktiontier.org www.aktiontier-zossen.org
Margaretha Tücking
03377 201517 0178 6267230
03377 201686
16303
Schwedt/ Oder
Berliner Straße 143
aktion tier Projektpartner: Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V. www.schwedter-tierheim.de, tierheim-schwedt.de@t-online.de
Frau Wyrembek
03332 523933
03332 523933
16798
Himmelpfort
Naturschutzstat. Woblitz
Aquila e.V. aquilaev@web.de, www.aquila-ev.de
Dr. Klaus Dietrich Fiuczynski
033089 41204
033089 41204
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
HESSEN 34479
Breuna-Wettesingen
Obere Str. 31
Tiernothilfe Breuna Tierfreunde Altkreis Wolfhagen e.V. www.tiernothilfebreuna.de tiernothilfe-breuna@web.de
Jutta Zyweck
05606 534738
34487
Korbach
Postfach 1706
Tierschutzverein Korbach und Umgebung e.V. www.tierheim-korbach.de info@tierheim-korbach.de
Karla Aßmann
05631 3970 05631 7847
05631 915249
34587
Felsberg-Beuern
Steinbruchsweg 1 a
„Ein Heim für Tiere“ e. V. www.tierheim-beuern.com, info@tierheim-beuern.com
Ralf Pomplun
05662 6482
05662 930802
35315
Homberg/ Ohm
Frankfurter Str. 105
aktion tier Projektpartner: Verein Deutsch-Bulgarische Strassentier-Nothilfe e.V. www.db-tierhilfe.de
06633 919865
06633 918979
36208
Wildeck-Obersuhl
Eisenacher Str. 121
Naturschutz-Informationszentrum
Walter Gräf
06626 1887 8105
06626 915705
Ingeborg Polaschek
06051 73615
06051 75111
63589
Linsengericht
Augustastr. 14
aktion tier Projekt: aktion tier-Fachberatungsstelle Wild- und kleine Haustiere, Bildagentur.ipo@t-online.de
64658
Fürth
Forststr. 31
Tierschutzinitiative Odenwald www.tsi-odenwald.de info@tsi-odenwald.de
Esther Görlich
0700 04106666
0700 04107777
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
038379 28948
MECKLENBURG-VORPOMMERN 17429
Labömitz
Triftstr. 6
Tierhof Labömitz – Verein zur Förderung und Aufrecht erhaltung des Tierhofs Labömitz e.V. tierhof.laboemitz@gmail.com
Frau Wetzel
038379 28 98 92
18106
Rostock
Willi-Bredel-Straße 9
Projekt kitty: Katzenschutzbund e.V. helga.pipirs@yahoo.de
Helga Pipirs
0381 7684040
18239
Hastorf
Oberdorf 11
aktion tier Projekt: Kitty Rostock e.V. w.r.j.neumann@t-online.de
Heide Tehrani-Neumann
038207 73507
18356
Pruchten OT Bresewitz
Zur Vogelwiese 18
Projekt kitty: TSV Zingst/ Darß e.V.
Waltraud Geß
038231 669936
18439
Stralsund
Greifswalder Chaussee 62U
aktion tier Projektpartner: TSV Stralsund e.V. tiernotaufnahme-stralsund@t-online.de
Frau Ernst
03831 305318
03831 305318
03838 251126
038207 71549
Frau Scheurich
18528
Bergen OT Tilzow
Landstr. 12
aktion tier Projektpartner: TSV Rügen/ Hiddensee e.V. tiernotstation@tierschutz-ruegen.com www.tierschutz-ruegen.de
Heike Stock
03838 251126
19059
Schwerin
Johannes-R.-Becher-Str. 35
Projekt kitty: TSV Schwerin e.V.
Jürgen Hamann
0385 785635
19205
Roggendorf
Gadebuscherstr. 3
aktion tier Projektpartner: Tierschutz Roggendorf und Umgebung e.V. www.tierheim-roggendorf.de.vu, info@tierheim-roggendorf.de
Anette Herbing
038876 31863
038876 31863
23936
Seefeld
Waldweg 2a
aktion tier Projektpartner: Lottihof für Kinder und Tiere e.V. www.lottihof.org info@lottihof.org
0173 600 28 52
03881 7524826
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
Klaus Meyer
04402-985444
04402 987850
NIEDERSACHSEN 26180
Rastede
Parkstr. 154
aktion tier Projekt: WILDTIERAUFFANGSTATION Rastede e.V. www.wildvogelstation-rastede.de, station@wildtierstation-rastede.de
26524
Hage
Hinkenaweg 11 a
Tierhilfe Ostfriesland e.V.
Ingrid Habben
04931 76259
26607
Aurich
Eheweg 24
aktion tier Projektpartner: TSV Aurich e.V., www.tierheim-aurich.de, info@tierheim-aurich.de
Lena Sartorius
04941 71922
04941 72647
27607
Langen
Glieshamm 8 c
Tierschutz Stadt Langen u.U. e.V. j.domhardt@nord-com.net
Ingrid Domhardt
04743 4165
04743 4865
96
service
• Ausgabe 3/2014
service
30880
Laatzen
Am Südtor 11
aktion tier Projekt: aktion tier- Igelzentrum Niedersachsen aktiontier-igelzentrum@web.de www.aktiontier-igelzentrum.org
31553
Sachsenhagen
Hohe Warte
aktion tier Projekt: aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation www.wildtierstation.de info@wildtierstation.de
31675
Bückeburg
Am Hasengarten 6
aktion tier Projektpartner: TSV Bückeburg-Rinteln u.U. e.V. www.tierheimbueckeburg.de
Monika Hachmeister
05722 5220
38159
Wedtlenstedt
Berliner Damm 32
Katzenschutz Braunschweig e.V. www.katzenschutz-bs.de katzenschutz-bs@web.de
Angelika Malik
05302 804811
01212 5 716 71 832
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
0511-233161
05725 708730
05725 708740
NORDRHEIN-WESTFALEN 32549
Bad Oeynhausen
Wöhrener Str. 74
Boxer Nothilfe Deutschland e.V. www.boxernothilfe.de geschaeftsstelle@boxernothilfe.de
Ute Helweg
05731 3001465
05731 3001466
33378
Rheda-Wiedenbrück
Heideweg 42
Pferdeschutzhof „Four Seasons“ e.V. www.pferdeschutzhof-four-seasons.de
Ina Schweikardt
05242 377604
05242 3798097
40501
Düsseldorf
Postfach 11 01 21
aktion tier Projektpartner: animal public e.V. www.animal-public.de info@animal-public.de
Laura Zimprich
0211 56949730
0211 56949732
40670
Meerbusch
Ingerweg 102
Katzenschutzbund Krefeld e.V. wwbruder@arcor.de
Walter Bruder
02159 911846
41379
Brüggen-Bracht
Königstr. 20
Katzenschutzbund Mönchengladbach e.V. www.katzenschutzbund.de info@katzenschutzbund.de
Gaby Classen
02157 909690
02157 125542
41470
Neuss
Im Kamp 16
Tierschutzverein Katzenhilfe e.V. Düsseldorf-Neuss Tierheim Neuss-Bettikum, www.tierheim-bettikum.de, info@tierheim-bettikum.de
Uta Wegener Monika Provaznik
02137 6672
02137 6672
42117
Wuppertal
Friedrich-Ebert-Str. 157 a
Netzwerk Igel e. V.
Monika Thomas und Christel Braun
0202 3097717
44797
Bochum
Brockhauser Str. 13 a
Tierhilfe Bochum e.V. www.tierhilfe-bochum.de
Gisela Ocker
0234 797074
44849
Bochum
Postfach 630146
KIS Ruhr e. V., Katzen Informations- und Schutzverein Bochum www.kisruhr.de info@kisruhr.de
Julia Oelschläger
0152 03018917
03212 1109559
45899
Gelsenkirchen
Hippolytusstr. 13
Tierwacht Ruhrgebiet e.V. www.tierwacht.de info@tierwacht.de
Manfred Röll
0209 771717
0209 785731
47559
Kranenburg-Mehr
Keekenerstr. 40
Tierheim Kranenburg e.V. www.tierheim-kranenburg.de tierheim.kranenburg@aol.de
02826 92060
02821 13980
47669
Wachtendonk
Schlick 3
aktion tier Projekt: aktion tier-Pferdehilfe am Niederrhein e. V., www.pferdehilfe-niederrhein.com Pferdehilfe.Niederrhein@t-online.de
Ursula von Sluyterman van LangeweydeRaubach
02836 916060
02836 916069
48429
Rheine
Birgteweg 14
Projekt kitty: Katzenhilfe Rheine u.U.e.V. www.katzenhilfe-rheine.de Ulli.Steimel@googlemail.com oder ulli.steimel@gmx.de
Ulrike Steimel
05971 71747 05973 909584
50354
Hürth-Efferen
Höninger Weg 98
Projekt kitty: Tierheim Helenenhof Hürth, Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln u.U. e.V. www.tierheim-huerth.de info@tierheim-huerth.de
Hanni Schäfer
02233 691067
02233 692156
50354
Hürth
Kreuzstrasse 124
Tiere in Not e.V. www.tiere-in-not-ev.de info@tiere-in-not-ev.de
Irmgard Seehausen
02233 46302
02233 400259
50460
Köln
Postfach 10 20 02
Katzenschutzbund e.V. Cat-Sitter-Club Köln katzenschutzbund-koeln.de www.katzenschutzbund-koeln.de
Andrea Bensberg
02234 996484
02234 996483
52080
Aachen
Mühlenweidweg 1
Tierschutzverein Kreis Aachen
Nicole Kuhn
0176 48262230
52088
Aachen
Postfach 500431
Katzenhilfe Aachen e.V. www.katzenhilfe-aachen.de info@katzenhilfe-aachen.de
Manuela Pabich
0241 555688
02407 8094689
52382
Niederzier
Römerstraße 23
Katzen in Not e.V. Kreis Düren www.katzeninnotdueren.de rwirtz@freenet.de
Roswitha Wirtz
02428 2097
02428 904361
53773
Hennef
Kurt-Schumacher-Straße 39
respektiere e. V. www.respektiere.com, kontakt@respektiere.com, Katzenvermittlung: Manuela Esser, Tel.: 02271-983038, manuela.esser@respektiere.com Hundevermittlung, Tobias Werner 0151 41832853
Tobias Werner Manuela Esser
04322 751418 oder 0160 97737871
Mitgliederjournal
• aktion tier – menschen für tiere e.V.
97
57369
Lennestadt
Zum Hengstenberg 7
Katzenhilfe Olpe e.V.
Christa Ellert
58285
Gevelsberg
Schieferbank 91
Projekt kitty: Tiernothilfe Katzen-Glück Kitty - Forum Gevelsberg www.katzen-glueck.de, ulrike-klaus@web.de
Ulrike Klaus
02332 558995
58566
Kierspe
Thingslindestr. 58
Arche Kierspe e.V., reginaflick@gmx.de www.tierschutz-kierspe.de
Bärbel Höll
02359 3628
58730
Fröndenberg
Goethestr. 18
Projekt kitty: Katzen-Steunerhilfe Fröndenberg streunerhilfe@gmx.de, www.katzenstreunerhilfe.de
59071
Hamm
Lippestr. 134
Projekt kitty: Hilfe für Katzen in Not e.V. www.katzenhilfe-poetter.de info@katzenhilfe-poetter.de
Karin Pötter
02388 800 501 02388 800 471
02388 800 502
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
02373/70147
RHEINLAND-PFALZ 54439
Saarburg
Fasanenweg 33
Freunde herrenloser Katzen e. V. Liane.Christmann@web.de
Liane Christmann
06581 5895
55438
Stromberg
Postfach 126
aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Stromberg Tierschutz-Stromberg@t-online.de
Rosemarie Meyer
06724 477
06724 477
56470
Bad MarienbergLangenbach
An der Schmiede 16
Projekt kitty: Katzenhilfe Westerwald e.V. www.katzenhilfe-westerwald.de info@katzenhilfe-westerwald.de
Hiltrud Klein
02661 40982 0171 8157157
02661 949935
1. Vorsitzender: Steffen Kummerow
0177 7889766
56648
Saffig
Buchenstr. 6
Verein zum Schutz der Katze e.V.
Elvira Schumacher
02625 958299
02625 958171
56710
Mayen
Postfach 2021
aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Mayen u.U. www.tierheim-mayen.de, kontakt@tierheim-mayen.de
Hildegard Maas
02651 77438
02651 494733
56729
Kirchwald
Auf Silchenrath 2
aktion tier Projektpartner: Wildvogelpflegestation Kirchwald www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org, helgasteffens@online.de
Mara Fuhrmann
02651 3971
02651 1089
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
SACHSEN 01309
Dresden
Hepkestr. 34
TSV Dresden e.V. „Menschen für Tierrechte“ tierschutzdresden@web.de www.tierschutzdresden.de
Frau Sägner
0157 77844442
01454
Radeberg
Heidestr. 21
aktion tier Projekt: aktion tier-Tierschutzzimmer im Hort Süd/ AWO Radeberg hort.sued.radeberg@awo-radeberg.de
Jutta Nitzsche
0174 6350576
01665
Meißen
Dieraer Weg 85
aktion tier Projekt: Tierheim Meißen/ Winkwitz e.V. tierschutzcentrum-meissen.org www.winkwitz.cabanova.de, Tierheim-Winkwitz@web.de
Katrin Assmann
03521 730169
03521 730179
02977
Hoyerswerda
Industriegelände Str. A
Katzenhilfe Hoyerswerda e.V., www.katzennot.de katzennot@gmx.de
Christina Koch
03571 922333 03571 428180
03571 428180
08223
Falkenstein
Luis Müller Str. 30
TSV Auerbach u.U. e.V.
Astrid Peuthert
03745 77372
08280
Aue
Knollweg 14
Wildtierauffangstation dalasi@web.de
Bärbel Schroller
03771 23773
03771 257574
08451
Crimmitschau
Waldsachsener Weg 11
aktion tier Projekt: aktion tier-Tierheim Crimmitschau-Werdau www.tierheim.crimmitschau.com, tierheim@crimmitschau.com
Karin Junold
03762 705773
03762 705775
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
Fax
SCHLESWIG-HOLSTEIN 21514
Büchen
Auf der Heide 7a
Katzenschutzverein und Tiernothilfe Büchen e.V. tierschutz-buechen@gmx.de
04155 499807
04151 4259
23730
Groß-Schlamin
Bahnhofstr. 10
TSV Oldenburg u.U. e.V. www.tierheim-luebbersdorf.de TierschutzOldenburg-Holstein@t-online.de
Hans-W. Oldenburg
04564 419
04564 993854
23795
Bad Segeberg
Neuland 2
Tierschutz Bad Segeberg u.U. e.V. www.tierschutz-bad-segeberg.de info@tierschutz-bad-segeberg.de
Henrike Schwarz
04551 6551
04551 995832
24635
Rickling
Eichbalken 44
Tierhilfe Nord e.V., www.tierhilfe-nord.de, info@tierhilfe-nord.de
Johannes Franken
04328 722622
04328 722868
25938
Wyk auf Föhr
Grönland 1b
Tierhuus-Insel Föhr e.V. tierhuus@hotmail.com
Janine Bahr
04681 748789 0163 3333770
PLZ
Ort
Adresse
Name • Internet • Email
Kontakt
Telefon
36433
Bad Salzungen
An der Armbach 16
Tierhilfe Bad Salzungen
Helmut Hahn
03695 601849
98544
Zella-Mehlis
Oberzella 33
Tierhilfe Zella-Mehlis e.V. info@tierhilfe-zella-mehlis.de
Udo Rohr
0163-3792013
Fax
THÜRINGEN
98
service
• Ausgabe 3/2014
03682 400691
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Kontakt: 030 30 111 62-0 www.aktiontier.org
Tierschutz geht uns alle an aktion tier – menschen fßr tiere e.V.