mensch und tier | Ausgabe 2016_01

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Ausgabe 1/20i6 Mitgliederjournal aktion tier –menschen für tiere e.V.

Themenreihe „Unsere Nutztiere“

Das Haushuhn tötungsmaschine Wasserkraftanlage

Der Aal ist in Gefahr aktion tier informiert

Kutschpferde

M it

Gewinnspiel


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aktion tier – menschen für tiere e.V.

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aktion tier – menschen für tiere e.V. Tel.: 030 30 111 62-0 Fax: 030 30 111 62-14 mitgliederbetreuung@aktiontier.org geschäftsstelle berlin Kaiserdamm 97 14057 Berlin Tel.: 030 30 10 38 31 Fax: 030 30 10 38 34 berlin@aktiontier.org pressestelle Kaiserdamm 97 14057 Berlin Tel.: 030 30 10 38 33 Fax: 030 30 10 38 34 info@aktiontier-pressestelle.org anzeigenverwaltung aktion tier GmbH Spiegelweg 7 14057 Berlin Tel.: 030 30 111 62-55 Fax: 030 30 111 62-56 anzeigen@aktiontier.org Mediadaten und Anzeigenpreise können gerne angefordert oder unter www.aktiontier.org heruntergeladen werden.

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redaktion Alexandra Diezemann Sächsische Straße 72 10707 Berlin journal@aktiontier.org Tel.: + 49 30 24535181 Fax: +49 30 68070004 Mobil: +49 172 3110212 gestaltung P. Bolz druck westermann druck GmbH D-38104 Braunschweig beiträge

Ursula Bauer, Mathias D. Beyer, Sandy Both, Dr. Florian Brandes, Alexandra Diezemann, Christine Geburtig, Marion Gonzalez, Dr. Tina Hölscher, Jan Peifer, Heike Philipps, Edwina Schramm, Susan Smith, Patrick Wagmeister, Beiträge der Projektpartner Fotos: aktion tier, aktion tier-Zossen, aktion tier/ Ursula Bauer, aktion tier/Wildtierstation Sachsenhagen, Ursula Bauer, Bolz, Florian Brandes, Alexandra Diezemann, Disney, Fotolia.com, Gräfe und Unzer Verlag/Jörg Rynio, Oliver Haja/Pixelio, T. Hartmann, Ferdinand Heiligenthal, Kai Horstmann, Winfried Klein/IG Lahn e.V., Michale Körner, Kristin Leybaert, Mc Donald´s, Jan Peifer, Dr. Jörg Schneider, Alexandra Schubert/Schirner Verlag, Südwest/Miki Duerinck, Jason Thompson, Thünen Institut, Tierrettung München, Vias Design, Bilder der Projektpartner, Titel: © Mari_art – Fotolia.com

Ausgabe 1/2016; Gesamtauflage 200 000 nächster Redaktionsschluss: 13.04.2016 Die nächste Ausgabe von „mensch und tier“ erscheint am 20.06.2016 „mensch und tier“ ist das Mitgliederjournal des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V. und wird den Mitgliedern und den Projektpartnern von aktion tier kostenlos zugestellt. Alle Beiträge/Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrück­licher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Texte und Bilder werden gegebenenfalls auf der Website von aktion tier veröffentlicht. Redaktionelle Fremdbeiträge oder Leserbriefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rücksicht auf die freie Meinungsäußerung einbezogen. Für den Inhalt von Anzeigen ist die Redaktion nicht verantwortlich.

© moventis GmbH


editorial

Liebe Mitglieder, Leser und Projektpartner,

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Jugendliche, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen oder ihn gerade geschafft haben, sind oft noch unschlüssig, wenn es darum geht, sich für einen Berufszweig und die dazugehörige Ausbildung zu entscheiden. Eine ideale Überbrückung bietet das Absolvieren eines Freiwilligen Sozialen Jahres, Freiwilligen Ökologischen Jahres oder eines Bundesfreiwilligendienstes. Wir haben vier junge Frauen besucht, die eben dieses im Tierheim aktion tier Zossen in Brandenburg tun. Das hohe Engagement, das sie zeigen, macht Mut, und mit großer Begeisterung erzählten sie von ihrer Arbeit bei den Tieren. Schauen Sie selbst auf den Seiten 18-21. Auch auf dem aktion tier Lottihof für Kinder und Jugendliche e.V. in Mecklenburg-Vorpommern berichtet eine junge Frau von ihren Erfahrungen. Mehr dazu auf Seite 24.

© Julia Heise (Lizbeth Hundefotografie)

wenn Sie diese Ausgabe von mensch und tier in den Händen halten, so haben Sie in jedem Fall Ihr persönliches Interesse an Tierschutzarbeit bereits bekundet. Sie sind Mitglied bei aktion tier? Umso besser. Denn nur dank der kontinuierlichen Unterstützung unserer Mitglieder ist es möglich, die notwendige Tierschutzarbeit umzusetzen. Doch was können Sie sonst noch tun, um dem Tierschutz mehr Gewicht zu verleihen? Schauen Sie sich einfach in Ihrer Umgebung um. Wenn Sie beispielsweise einen Städtetrip z.B. nach Berlin oder München planen, so werden Sie schon bald diverse Kutschen sehen, die mit Touristen an Bord durch den Straßenverkehr fahren. Für die Pferde bedeutet dies nicht nur Stress pur und eine hohe Anstrengung, nein, meist werden den Tieren darüber hinaus viel zu wenige Pausen angeboten. Im Sommer stehen sie oft komplett angeschirrt stundenlang in der glühenden Sonne. Hierzu können Sie sich ausführlich auf den Seiten 32-34 informieren. Vermeiden Sie bitte diese Art von Angeboten. Denn auch das ist Tierschutz. Und sicherlich haben Sie den Medien die skandalösen Berichte über den Verkauf von vermeintlichem Kunstpelz entnommen, der sich dann als Katzen- und Hundefell herausstellte (wir haben auch in der vergangenen Ausgabe von mensch und tier darüber berichtet). Laut Statistischem Bundesamt geben 80 % der befragten Verbraucher an, dass Pelz grundsätzlich für sie als Kleidungsstück oder Accessoire nicht in Frage kommt. Und tatsächlich hat sich die Zahl der Farmbetriebe verringert. Bitte lehnen Sie weiterhin den Kauf von Kleidung mit Pelzbesatz ab. Lesen Sie mehr zu diesem brisanten Thema auf den Seiten 35-36.

Dana stammt aus dem Tierheim Mayen und sucht noch ein neues Zuhause. Mehr auf Seite 88.

Hatten Sie zur vergangenen Silvesterfeier Aal auf dem Tisch? Oder haben Sie beobachtet wie viele Menschen an den Fischtheken zu diesem leider noch immer so beliebten Fisch gegriffen haben? Sicher, viele Menschen glauben, dass dieser Fisch auch besonders gesund sei wegen der reichhaltigen Omega-3 Fettsäuren. Dabei wird zum einen vergessen, mit wie vielen Dioxinen der Aal belastet ist und zum anderen, was für ein faszinierendes Lebewesen dieser Fisch ist. Auf seinen langen Wanderungen, die bis zu zwei Jahre andauern, hat der Aal mit vielen, oft tödlich verlaufenden Hindernissen zu kämpfen. Lesen Sie mehr zu diesem Thema auf den Seiten 45-51. Ein weiteres durchaus faszinierendes Tier ist das Haushuhn, das wir Ihnen in unserer fortgeführten Themenreihe „Unsere Nutztiere“ näher vorstellen möchten. Wussten Sie, dass die Domestikation des Huhns bereits vor über 4000 Jahren begann? Und dass es rund 200 anerkannte Rassen allein in Europa gibt? Lesen Sie auf den Seiten 38-45 darüber, was ein Hybridhuhn ist und was in der industriellen Eierproduktion passiert. In jedem Fall erfahren Sie, worauf Sie als Verbraucher achten sollten, um eben auch in diesem Bereich Tierschutz in die Praxis umzusetzen. Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie aktiv im Tierschutz dabei sind. Immer mehr Menschen entscheiden sich nach und nach für ein tierschutzbewussteres Leben, verzichten gerne mal auf Fleisch oder leben sogar vegetarisch oder vegan (versäumen Sie es nicht, unsere veganen Rezepte in dieser Ausgabe auszuprobieren – mehr auf den Seiten 72-73). Jeder Einzelne ist hierbei wichtig – sprechen Sie also ruhig mit Ihren Freunden oder Ihrer Familie über Tierschutzthemen und reichen Sie dieses Journal doch an Ihren Nachbarn weiter! Wir wünschen Ihnen einen sonnigen Start in den Frühling! Ihre Redaktion mensch und tier aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mitgliederjournal

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Inhalt

aktuelles

+ + + NEWS + + + . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7 Liebe auf den ersten Klick Schmusekatze sucht Partner fürs Leben . . . 8 aktion tier Gewinnspiel ZOOMANIA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

© aktion tier

Tierschützer beenden Bären-Kampagne Kein Stadtbär mehr in Berlin . . . . . . . . 10-11

projekte

aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen Tagebuch November bis Januar . . . . . . 12-15 aktion tier Kitty Vom harten Leben der Straßenkatzen im Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17 aktion tier Zossen, Brandenburg Tierheim und Tierschutzzentrum . . . . . . 18-21 aktion tier Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg Vorpommern Ausbildung zum Tierpfleger . . . . . . . . . 22-23 aktion tier Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern Mein Freiwilliges Ökologisches Jahr . . . . . . 24 aktion tier-Tierheim „Acción del Sol“, Teneriffa, Spanien Wir wollen eine Veränderung auf Teneriffa! . . 25 aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen Einweihung des neuen Wildkatzengeheges . . . . . . . . . . . . . . . . 26-27 aktion tier-tierrettung münchen, Bayern Einblick in den Alltag der Tierärzte . . . . . 28-30

Für aktion tier – menschen für tiere e.V. ist die Aufklärungsarbeit eine der wichtigsten Säulen der Vereinsarbeit. Denn mit besserer Information ausgestattet, überlegt es sich doch der eine oder andere, ob er sich die Verantwortung für eine Tierhaltung zutraut, und es würden weniger Tiere im Tierheim landen. Welche Tiere ein neues Zuhause suchen, sehen Sie auch in unserem Web-Tierheim.

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junior Comic Max und Lolo in: Lolo und der BFD . . . . . . 54 Rätselspaß & Kitz - Infoseite . . . . . . . . . . . . . 55

rat & tat Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

aktion tier-tierrettung münchen, Bayern Rolltreppen mit Hund . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Aus der Tiermedizin Katzenschnupfen – ein Begriff, viele Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

wir klären auf

Verbraucherschutz Wie bio ist der Fastfood-Gigant Mc Donalds? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58-59

aktion tier informiert Kutschpferde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32-34

unsere partner

Tierschützer setzen Modehäuser unter Druck Echtpelz ist wieder da . . . . . . . . . . . . . 35-36 Schlimmer als nur schlechter Geschmack Nackte Tiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36-37

report

Themenreihe „Unsere Nutztiere“ Das Haushuhn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38-45 Tötungsmaschine Wasserkraftanlage Der Aal ist in Gefahr . . . . . . . . . . . . . . . . 46-51 Laufen auf drei Beinen? Wenn das Knie macht, was es will . . . 52-53

Tierschutzverein Neustadt an der Aisch, Bayern Hilfe für Streunerkatzen . . . . . . . . . . 60-61 Tierheim Roggendorf, Mecklenburg-Vorpommern Letzte Chance für Tony . . . . . . . . . . . 62-63

in aller welt Besuch bei der Deutsch-Bulgarischen Straßentier Nothilfe e.V., Bulgarien Tierheim und Klinik in Rousse, Bulgarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64-67


© Alexandra Diezemann

© Kai Horstmann

Seit Jahren war die Kritik am Berliner Bärenzwinger, in dem zuletzt noch die beiden Bärinnen Maxi und Schnute gelebt hatten, immer lauter geworden. In dem Betonbau in Berlin-Mitte hatten die Bären jeweils nur 8,5 bzw. 11 m 2 in den Innengehegen des Zwingers zur Verfügung, in die sie die meiste Zeit eingesperrt waren. Nun ist der hoffentlich letzte Bär der Stadt Ende 2015 eingeschläfert worden.

Soziale Dienste nach der Schule wie der Bundesfreiwilligendienst, das Freiwillige Soziale Jahr oder das Freiwillige Ökologische Jahr werden bei Heranwachsenden immer beliebter, dienen sie doch einer Orientierung und auch sinnvoller Überbrückung von Wartezeiten auf eine beginnende Ausbildung. Wir besuchten engagierte junge Menschen in unserem Tierheim aktion tier Zossen in Brandenburg.

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Viele Menschen lassen sich immer noch gerne in Kutschen von Pferden durch die Gegend ziehen. Doch dieser vermeintliche Spaß stellt eine Tierquälerei dar und ist auch für die Insassen ziemlich gefährlich.

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In unserer Themenreihe „Nutztiere“ stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe sehr ausführlich das Haushuhn vor. Unser Haushuhn (Gallus gallus domesticus) stammt vom Bankiva-Huhn (Gallus gallus) ab. Dieses Wildhuhn lebt heute noch frei in vielen Teilen Südostasiens. Erfahren Sie mehr zur Lebensweise und den verschiedenen Haltungsformen.

Vielleicht gehören auch Sie zu denjenigen, die bei der vergangenen Silvesterfeier Aal auf dem Speiseteller hatten … Der fetthaltige Fisch ist bei vielen Menschen als Speisefisch leider noch immer sehr beliebt. Und doch kennen die wenigsten die unglaubliche Lebensweise dieses überaus faszinierenden Tieres und die Gefahren, denen er sich auf seinen Wanderungen ausgesetzt sieht.

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© Ursula Bauer

© Ursula Bauer

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service Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68-69 Geschenke für den Tierschutz aktion tier Shop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Für unsere Leseratten aktion tier Buchtipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 aktion tier macht Appetit Kulinarisch-vegetarisch . . . . . . . . . 72-73 Patentiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74-79 Vermittlungstiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80-92

© nicolasprimola – fotolia.com

Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93-98

Mitgliederjournal

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+ NEWS + + + NEWS + + + NEWS + +

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© Kai Horstmann

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Schärfere Kontrollen nach Tierquälerei in Klagenfurter Schlachthof achdem es in der Vergangenheit zu schweren Vorwürfen wegen Tierquälerei in einem Kärntner Schlachthof gekommen war, ziehen die Verantwortlichen Konsequenzen. Nach Recherchen von Tierschützern seien in dem Schlachthof unter anderem Schweine sowie Rinder vor der Schlachtung mit einem Elektroscho© Kai Horstmann

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• Ausgabe 1/2016

cker gequält worden. Sowohl der Betreiber des Schlachthofs als auch die Landesveterinärbehörde hatten Konsequenzen angekündigt, damit solche Fälle „ungewollten, menschlichen Versagens“ Einzelfälle bleiben. In einem Gipfeltreffen von Vertretern aller fünf großen Kärntner Schlachthöfe und den Behörden wurde beschlossen, sämtliche Abläufe genauen Kontrollen zu unterziehen; außerdem wurden umfassende Schulungen für die insgesamt rund 600 Mitarbeiter angeordnet. 100.000 Klonrinder in China ie weltweit größte Klonfabrik entsteht derzeit im chinesischen Tianjing. Bis 2016 sollten dort 100.000 Rinder gezüchtet werden, bis 2020 gar eine Million, jedes Jahr. Betreiber der Anlage ist ein 44-jähriger Gentechniker, der mit der Massenproduktion die wachsende Nachfrage nach Rindfleisch auf dem chinesischen Markt decken möchte. Außerdem sollen in der Fabrik auch weitere Klone entstehen: So sollen hochklassige Rennpferde ebenso geklont werden wie Polizeihunde. Das Klonen eines geliebten Haustieres können die Besitzer für umgerechnet 100.000 Euro bereits in Auftrag geben. Darüber hinaus sollen in einer riesigen Biodatenbank fünf Millionen Zellproben aufbewahrt werden, darunter etliche bedrohte Arten. Im Klongeschäft sind die Betreiberfirmen hinter der Megafabrik keine Unbekannten; sie arbeiten nicht nur an der „Produktion“ von geklonten Affen als Versuchstiere, auch das ehrgeizige Vorhaben, ein Mammut aus Zellresten zu klonen, gehört zu ihren Plänen für die Zukunft.

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Verbot für Wildtiere im Bonner Zirkus? chon 2012 hatte der Bonner Stadtrat versucht, Wildtiere im Zirkus zu verbieten. Einstimmig hatten die Kommunalpolitiker ent-

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schieden, Zirkusse mit Wildtieren auf dem Stadtgebiet nicht mehr zuzulassen. Allerdings hatte die Kölner Regierung den Beschluss wieder kassiert. Tierlehrer hatten sich beschwert, weil sie eine Gefährdung ihrer Berufsausübung befürchtet hatten. Mit einem juristischen Schachzug könnte allerdings der Entscheid jetzt doch noch durchgesetzt werden. Denn die Bezirksregierung prüft nur Entscheidungen der Stadträte, nicht aber Entscheidungen der Stadtverwaltung. Sollte diese an Zirkusse mit Wildtieren keine Grundstücke mehr vergeben wollen, hätte die Regierung keine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Dies nahm ein Politiker der Bonner Linken zum Anlass, das Thema wieder ins Gespräch zu bringen. Mit erstem Erfolg: Der jährliche Bonner Wei h n a c ht s ­ zirkus verzichtete in der vergangenen Saison auf Tiere in der Manege. © Kai Horstmann

Berliner Politiker für ein Verbot von Tieren auf Weihnachtsmärkten mmer wieder sorgten Berliner Weihnachtsmärkte in der Vergangenheit für großen Unmut unter Tierschützern. Auf etwa 20 der insgesamt 100 Weihnachtsmärkte in der Hauptstadt werden jedes Jahr lebende Tiere zur Schau gestellt, zum Ponyreiten angeboten oder gar in Glücksspielen verlost. Ob in lebenden Krippen oder auch als Fotomotiv – die meisten Tiere leiden unter den nicht artgerechten Haltungsbedingungen, sind häufig schutzlos Wind und Wetter und den oft angetrunkenen Besuchern der Märkte ausgeliefert. Regelmäßigen Zugang zu frischem Futter und Wasser haben die wenigsten, trotz Vorschrift. Tierschützern sind diese Zustände längst ein Dorn im Auge, weshalb es immer wieder auch zu Auseinandersetzungen mit Standbetreibern kommt. Jetzt haben sich auch Politiker zu Wort gemeldet: Die Tierschutzbeauftragten der Grünen und der CDU sprechen sich für Weihnachtsmärkte ohne Tiere aus. Konkrete Einschränkungen oder Verbote allerdings gibt es noch nicht.

400 Wölfe in Deutschland it fast 400 Exemplaren leben in Deutschland heute fast doppelt so viele Wölfe wie noch vor drei Jahren. Der Großteil der Raubtiere ist in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt heimisch geworden. Doch nach der Wiedervereinigung und vor allem durch den strengen Artenschutz breitete sich der Wolf rasch auch in Westdeutschland aus. So lebt nach Schätzungen von Experten mit mindestens 70 Tieren fast ein Viertel der deutschen Wölfe allein in Niedersachsen. Im Zuge dieser aus Sicht von Tier- und Umweltfreunden sehr erfreulichen Entwicklung melden sich allerdings auch verstärkt Kritiker, denn immer wieder erlegen Wölfe nicht nur Wildschweine und Rehe, sondern tun sich auch an Nutztieren wie etwa

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aktuelles

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+ + NEWS + + + NEWS + + + NEWS +

© Kai Horstmann

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Weniger Versuchstiere in Deutschland m Jahr 2014 sind in Deutschland rund eine Million weniger Versuchstiere eingesetzt worden st or iH als im Jahr 2013. © Ka Allerdings betrug die Zahl der eingesetzten Versuchstiere noch immer rund zwei Millionen. Etwa 80% davon waren Nagetiere, vor allem Ratten und Mäuse (63%). Aber auch Kaninchen (5%), Fische (11%) und Vögel gehörten ebenso zu den Versuchstieren wie Affen, Katzen und Hunde (ohne Zahlen). Zusätzlich wurden über 500.000 Fischlarven für Tierversuche und andere wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. Zwar betonte Bundesagrarminister Christian Schmidt

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Haft für Nothilfe während Tiertransport? eil eine Kanadierin Schweinen auf einem Tiertransport Wasser gegeben hatte, droht ihr nun eine lange Haftstrafe. Während eines heißen Junitages hatte sie die zusammengedrängten Tiere in dem Transporter mit Wasser besprüht und sie getränkt, dabei war sie vom Fahrer des Wagens bemerkt worden und mit ihm in Streit geraten. Nach kanadischem Recht dürfen Tiere ohne Wasser, Futter und Pausen bis zu 36 Stunden transportiert werden. Provozierte Staus sind daher ein beliebtes Mittel von Tierschützern und Gegnern von Tiertransporten, da sich während der „Zwangspausen“ viele Möglichkeiten bieten, Tiere zu füttern und zu tränken. Allerdings ist diese Nothilfe riskant: Der hilfsbereiten Tierschützerin droht nun eine bis zu zehnjährige Haftstrafe wegen Sachbeschädigung.

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Massiver Antibiotika-Einsatz bei Tieren ie Menge der an Tierärzte abgegebenen Antibiotika hat sich in einigen Landkreisen Brandenburgs in den Jahren 2011 bis 2014 von 15 auf 30 Tonnen verdoppelt. Dies geht aus Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervor. Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Landtag von Brandenburg, Ursula Nonnenmacher, nahm dies zum Anlass, 370 Brandenburger Veterinäre anzuschreiben. In einem Appell bat sie die Tierärzte eindrücklich, bei der Verschreibung von Antibiotika und dem Einsatz der Medikamente „größtmögliche Sorgfalt“ walten zu lassen. Jedes Jahr, so betonte die Politikerin und Medizinerin, sterben allein in Deutschland zwischen 10.000 und 15.000 Menschen an den Folgen von Antibiotikaresistenzen, denn antibiotikaresistente Bakterien können von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Die medizinische Versorgung kranker Tiere sei wichtig, so Nonnenmacher. Den „ma s sen ha f ten Einsatz von Antibiotika, der aus nicht tiergerech-

ter Haltung resultiert“, verurteilte sie hingegen deutlich.

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Schafen gütlich. Wölfe dürfen nicht (mehr) gejagt werden, geschädigte Landwirte erhalten finanzielle Entschädigung und Unterstützung etwa bei der Anschaffung von Herdenschutzhunden und Elektrozäunen. Vielen Betroffenen reicht das aber nicht, der Ruf nach einer „Entnahme“ insbesondere einzelner Tiere wird daher immer wieder laut. Ein Abschuss allerdings ist nach dem Artenschutzrecht erst nach gründlicher Abwägung aller Möglichkeiten als allerletztes Mittel zulässig. Von diesem wurde offiziell noch nie Gebrauch gemacht.

Zusammengestellt von Jan Peifer

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angesichts der Entwicklung die Vorreiterrolle der Bundesrepublik. Allerdings ist anzunehmen, dass die sinkende Zahl auch auf eine Formalie zurückgeht. Denn seit 2013 gilt in Deutschland eine EURichtlinie, die unter anderem die Definition von Tierversuchen neu regelt. So heißt es auch aus dem Landwirtschaftsministerium: Die Zahlen von 2013 und 2014 sind nur bedingt miteinander vergleichbar. Mehr Tierschutz bei Hühnern m vergangenen November hat der Bundesrat ein Ende der Kleingruppenhaltung von Legehennen beschlossen. Dieses sieht ein sofortiges Verbot von Neubauten in Deutschland vor, wie es schon jetzt in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gilt. Bestehende Anlagen sollen bis spätestens 2028 geschlossen werden. Niedersachsens Land­ w i r t s c h a f t s m ­i n i st er Christian Meyer (Grüne) begrüßte den Entscheid als richtungsweisend und großen Erfolg für den Tierschutz – allerdings gibt es einen Haken. Denn nach dem Inkrafttreten des Verbots und dem Ende der Übergangsfrist werden in Deutschland keine Käfigeier mehr produziert werden. Doch für verarbeitete Eier etwa in Back- oder Teigwaren gibt es noch immer keine Kennzeichnungspflicht. Obwohl seit Einführung des Eierstempels für Frischeier der Anteil von Käfigeiern dramatisch eingebrochen ist, stammt ein Großteil der sogenannten „versteckten“ Eier noch immer aus der billigsten Produktionsform, die viele Verbraucher nicht unterstützen wollen. Daher fordern Verbraucherschützer und auch Politiker wie Agrarminister Meyer seit langem die Einführung einer verpflichtenden Herkunftserklärung auch für diese Eier.

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© Kai Horstmann

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Liebe auf den ersten Klick

Partnerwebseiten erfreuen sich großer Beliebtheit. Immer mehr Menschen nutzen das Internet, um einen geeigneten Partner fürs Leben zu finden. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl verschiedener Anbieter, bei denen man sich online registrieren, Fotos hochladen und Kontakte knüpfen kann. Ein Bericht von Sandy Both

Thema im letzten Jahr eine eigene Aufklärungskampagne, vgl. mensch und tier, 04/2015). Kaum lassen sich illegale oder betrügerische Angebote von seriösen Anzeigen unterscheiden. Doch wo kann man sich dann noch informieren? Webtierheim 2.0. aktion tier hat schon vor langer Zeit eine ganz eigene „Partnerbörse“ ins Leben gerufen: das „aktion tier WEBTIERHEIM“. Hier können Tierheime unter bestimmten Bedingungen Haustiere einem breiten Publikum präsentieren. Auf Grund der neuartigen Anforderungen im Tierschutz und des großen Missbrauchs im Bereich Internethandel mit Tieren war es Ende 2015 nötig geworden, das Webtierheim neu aufzubauen. An dieser Stelle möchte ich ein herzliches Dankeschön an Sven Assmann aussprechen, der diese eigens entwickelte Software aktion tier nicht nur kostenlos zur Verfügung stellt, sondern sie bis heute ehrenamtlich betreut und verbessert. So können wir eine Webseite anbieten, auf der nicht nur Tiere vorgestellt werden, sondern die auch für Tierheime diverse Möglichkeiten bietet, den eigenen Tierbestand einfach und kostensparend zu verwalten.

Wer keinen Partner im menschlichen Sinne sucht, sondern ein Haustier als neues Familienmitglied, hat es nicht ganz so leicht: Das „Angebot“ an Hund, Katze und Co. im Internet ist riesig und breit verstreut. Dabei sind es nicht nur ausgesetzte oder im Tierheim abgegebene Tiere, die hier zahlreich angeboten oder vermittelt werden. Unter die Anbieter mischen sich zahlreiche professionelle Tiervermehrer, die unter miserablen Bedingungen vor allem Welpen regelrecht produzieren – zum Leidwesen der Hündinnen oder Katzen, die als lebende Gebärmaschinen ein erbärmliches Leben in dreckigen Hinterhöfen fristen müssen. Ganz zu schweigen von den Welpen, die oft viel zu früh der Mutter entrissen und bereits krank ihren neuen Besitzern übergeben werden. Der Internethandel mit Tieren ist kaum kontrollierbar und oft tierschutzwidrig (aktion tier widmete dem

Kein unkontrollierter Internethandel mit Tieren!

© aktion tier

aktion tier leistet mit seiner kontinuierlichen Aufklärungsarbeit einen hohen Beitrag zum präventiven Tierschutz

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aktuelles

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Die eigentliche Herausforderung an das neue Webtierheim bestand aber darin, tierschutzwidrigen Handel mit Tieren auf unserer Plattform von vorneherein zu unterbinden. Deswegen sind die Nutzungsbedingungen für Inserenten klar definiert: Inserieren können nur im Vereinsregister eingetragene, gemeinnützige Tierschutzvereine, die in Deutschland ein Tierheim oder

© Oliver Haja, Pixelio.de

Schmusekatze sucht Partner fürs Leben eine tierheimähnliche Einrichtung betreiben (gem. § 11 Abs. 1 Ziff. 3. TierSchG). Damit schließt aktion tier zum einen aus, dass Privatleute unsere Plattform für illegalen Welpenhandel oder andere tierschutzwidrige Vermittlungen nutzen können. Zum anderen geht es uns um das sensible Thema „Auslandstierschutz“. Organisationen und Einzelpersonen, die sich ohne entsprechendes Engagement im Herkunftsland ausschließlich der Vermittlung fremdländischer Hunde nach Deutschland verschrieben haben, leisten unseres Erachtens keinen sinnvollen Beitrag zum Tierschutz und sollten daher nicht unterstützt werden. Seriöser und nachhaltiger Tierschutz besteht unserer Meinung nach zu einem großen Anteil darin, die dortigen Zustände zu verbessen – zum Beispiel durch Kastrationsprogramme, Aufklärung der Bevölkerung und verschärfte Tierschutzgesetze. Liebe auf den ersten Klick Beim aktion tier WEBTIERHEIM geht es darum, einzelne Tiere vorzustellen, einen ersten Eindruck zu gewinnen und sich dann – am besten im Tierheim vor Ort – kennenzulernen. Gemeinsame Gassirunden mit dem potentiellen neuen Hund oder etwas Zeit mit der neuen Katze verbringen – all das reduziert die Gefahr, dass sich die neuen Lebenspartner nicht „riechen“ können. Vielleicht finden Sie unter www.aktiontierwebtierheim.org ja Ihre „Schmusekatze“, ein „fesches Bunny“ oder einen „wilden Hund“, die Sie gern näher kennenlernen möchten. Denn manchmal gibt es sie ja wirklich, die Liebe auf den ersten Klick…


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aktion tier Gewinnspiel

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den deutschen Zoomania ist eine Metropole wie keine 3. März 2016 in sney 3D. andere, eine Stadt der unbegrenzten Kinos – auch in Di Gewinnen Sie eines Möglichkeiten und Schmelztiegel der untervon drei Fanpaketen! schiedlichsten Tierarten aus aller Welt: Wüstenbewohner leben in Sahara-Wolkenkratzern neben Eisbären in coolen ➊1 x Notizbuch ➋1 x Mal-Set Iglu-Appartements. Spezies aus dem schwül-warmen Regenwald fin➌1 x Turnbeutel den hier genauso ein Zuhause wie Millionen flauschiger Kaninchen. Ein Gewinnspiel von aktion tier – menschen für tiere e.V.

© Disney

© Disney

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In ihrer 92-jährigen Geschichte blicken die Walt Disney Animation Studios auf eine lange Historie von phänomenalen Filmen mit tierischer Starbesetzung zurück – von Micky Maus‘ Kurzfilmdebüt „Steamboat Willie“ (1928) über DUMBO, DER FLIEGENDE ELEFANT („Dumbo“, 1941), BAMBI (1942), DAS DSCHUNGELBUCH („The Jungle Book“, 1967) und ROBIN HOOD (1973) bis zu DER KÖNIG DER LÖWEN („The Lion King“, 1994). Im Frühjahr 2016 setzt der ausgefuchste Animations-Spaß ZOOMANIA diese Tradition fort. Mit ihrem 55. Spielfilm präsentieren die preisgekrönten Disney Animation Studios ein rasantes Abenteuer und eine wunderbar phantastische Welt voller verrückter Tiere, deren vielschichtige Heimat zu einer mysteriösen Verbrechensszenerie wird. Regie führte Disney-Veteran Byron Howard (RAPUNZEL – NEU VERFÖHNT, BOLT – EIN HUND FÜR ALLE FÄLLE) zusammen mit Rich Moore (RALPH REICHTS, “Die Simpsons”) in Zusammenarbeit mit Jared Bush („Penn Zero:Part time hero“).

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In Zoomania scheint für jeden alles möglich, ob winzige Spitzmaus oder gigantischer Elefant. Doch als Polizistin Judy Hopps – jung, ehrgeizig, Häsin – nach Zoomania versetzt wird, stellt sie schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist, sich als einziges Nagetier in einer Truppe aus knallharten und vor allem großen Tieren durchzubeißen. Eben noch dazu verdonnert, Knöllchen zu schreiben, erhält die aufgeweckte Hasendame vom Polizeichef ihren ersten großen Auftrag: Sie soll eine zwielichtige Verschwörung aufdecken, die ganz Zoomania in Atem hält. Ihr erster richtiger Fall erweist sich bald als eine Nummer größer als gedacht; doch Hopps ist fest entschlossen, allen zu zeigen, was sie drauf hat! Auch wenn sie dafür notgedrungen mit dem großmäuligen und ziemlich ausgefuchsten Trickbetrüger Nick Wilde zusammenarbeiten muss…

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Schicken Sie uns Ihre Antwort bis zum 25. April 2016 mit Ihrer Anschrift an:*

*Wir versichern, dass alle persönlichen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an Dritte weitergeleitet werden. Mitarbeiter von aktion tier – menschen für tiere e.V. und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Namen der Gewinner werden im nächsten Journal bekannt gegeben und die Gewinne versandkostenfrei zugeschickt.

machen!

aktion tier – menschen für tiere e.V. Redaktion mensch und tier Stichwort „Gewinnspiel“ Kaiserdamm 97 14057 Berlin

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Tierschützer beenden Bären-Kampagne

Kein Stadtbär mehr in Berlin

Doch eine Betoninsel mit kleinem Badeteich und Findlingen zur Ablenkung der Tiere kann eine artgerechte Haltung so großer Säugetiere

33 Jahre lang lebte Schnute als lebendes Wappentier im Zwinger

niemals auch nur annähernd ermöglichen. Während ein ausgewachsener Braunbär in freier Wildbahn ein Gebiet von bis zu 20.000 Hektar durchstreift, schwimmt und weite Strecken zurücklegt, blieben den Berliner Bären mit gerade einmal 500 m 2 Gesamtfläche nur ein winziger Bruchteil dieses Lebensraums. So wundert es nicht, dass Maxi und ihre Tochter Schnute Verhaltensauffälligkeiten zeigten, wie sie typisch für Tiere in Gefangenschaft sind. Immer wieder boten verschiedene Organisationen eine Übernahme der Tiere an, um sie in einem Bärenpark unterzubringen und ihnen wenigstens einen Lebensabend in artgerechter Umgebung bieten zu können. Doch aus unerklärlichen Gründen beharrte der zuständige Stadtrat von Berlin-Mitte auf den Tierquälerei oder Tradition? Auf jeden Fall war die Haltung nicht mehr zeitgemäß.

Das Berliner Bärenbündnis hat den Zwinger besetzt, um auf das Leid von Bärin Schnute aufmerksam zu machen.

© Jan Peifer

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Bärenzwinger als Wappen von Berlin – die Bären mussten bleiben. Als im Jahr 2013 Schnutes Tochter Maxi im Alter von 27 Jahren starb, wunderte sich niemand wirklich. Doch anstatt diesen überdeutlichen Fingerzeig des Schicksals ernst zu nehmen (unter artgerechten Bedingungen untergebrachte Bären können problemlos 50 Jahre und älter werden), Bärin Schnute in fachkundige Hände von Spezialisten zu geben und sie endlich in einen Bärenpark umzusiedeln, musste Schnute alleine in ihrem Gefängnis ausharren. Eine Umsiedelung sei ihr nicht mehr zuzumuten, so der Amtsveterinär; eine für den Umzug nötige Narkose hätte seinen Angaben nach enorme Risiken für die Gesundheit des Tieres dargestellt. Eine Narkose jedoch wäre nach Ansicht verschiedener Experten gar nicht

© Kai Horstmann

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Zwar hatte der klamme Berliner Bezirk in den letzten Jahren viel Geld in eine Umgestaltung der Anlage gesteckt (zusätzlich zu den laufenden jährlichen Kosten von etwa 100.000 Euro kostete die Anpassung an die Vorgaben des geänderten Säugetiergutachtens rund 20.000 Euro). Während soziale Einrichtungen geschlossen wurden, Sportstätten nicht renoviert und Spielplätze nicht gebaut werden konnten, wollte man am Betrieb des Zwingers unbedingt festhalten. Der Bärenzwinger, der 1939 eröffnet wurde, war den verantwortlichen Politikern als Prestige-Objekt offenbar zu wichtig.

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Im vergangenen Jahr mussten Berliner Tierschützer einen herben Rückschlag nach dem anderen hinnehmen. Seit Jahren war die Kritik am Berliner Bärenzwinger, in dem zuletzt noch die beiden Bärinnen Maxi und Schnute gelebt hatten, immer lauter geworden. In dem Betonbau in Berlin-Mitte hatten die Bären jeweils nur 8,5 bzw. 11 m2 in den Innengehegen des Zwingers zur Verfügung, in die sie die meiste Zeit eingesperrt waren – aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Während der Arbeitszeit der beiden Tierpflegerinnen durften die Bären immerhin auch die zuletzt erweiterte Betonplattform im Außenbereich benutzen. Ein Bericht von Jan Peifer


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nötig gewesen, hätte man die Bärin langsam an die Transportbox gewöhnt. Als daraufhin Stimmen laut wurden, die eine Einschläferung der Bärin forderten, attestierte ein erneutes medizinisches Gutachten allerdings überraschend einen dem Alter entsprechend guten Gesundheitszustand: Bärin Schnute hatte mit 34 Jahren das Durchschnittsalter von frei lebenden Bären bereits überschritten. Schnute lebte mit zwei ausgekugelten Hüftgelenken Im Oktober 2015 schließlich folgte dann doch die Entscheidung: Die Bärin wurde eingeschläfert, um ihr die Schmerzen einer Arthrose zu ersparen. Wie eine anschließende Obduktion ergab, hatte Schnute nicht nur unter Arthrose gelitten, sondern hatte offenbar unbemerkt mit zwei ausgekugelten Hüftge-

lenken leben müssen, die ihr wohl starke Schmerzen sowie eine sehr unnatürliche Haltung und Fortbewegung aufgezwungen hatten. Außerdem litt die Bärin unter einer ebenfalls unbemerkten Herzinsuffizienz – höchstwahrscheinlich eine weitere Folge der nicht artgerechten Haltungsbedingungen. Der weitere Verbleib der letzten Stadtbärin ist ungewiss, immerhin soll sie nicht ausgestopft werden wie ihr Artgenosse, der Eisbär Knut. Der einzige Grund zur Freude für Tierschützer und -freunde ist die Ankündigung des Stadtrats Carsten Spallek, den Bärenzwinger nach dem Tod der letzten Bären nicht mehr zu besetzen. So existieren bereits Pläne, die Anlage nahe des märkischen Museums in eine Ausstellungsfläche zu verwandeln. Auch ein Mahnmal oder eine Gedenkstätte für die Berliner Bären sind wohl denkbar und werden vor allem von Tierfreunden

gefordert. Mit dem Tod der letzten Berliner Bären hat eine unrühmliche Tradition ihr Ende gefunden. Die lebenden Wappentiere sind nun Geschichte. Wir sind gespannt, wie Berlin seiner letzten Bären gedenken wird, und hoffen, dass sich auch in Zukunft mit der Schließung der Zwingeranlage am Bewusstsein der Verantwortlichen nichts mehr ändern wird.

Am Berliner Bärenbündnis haben sich folgende Organisationen beteiligt: Deutsches Tierschutzbüro e.V. animal public e.V. aktion tier e.V. Tasso e.V. Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Albert Schweizer Stiftung

KURZ

BÜNDIG

aktion tier Zossen, Brandenburg

Beschlagnahmte Welpen aus Litauen

aktion tier-Mitarbeiterin Claudia Böhme, die im Tierheim aktion tier Zossen arbeitet, erhielt im Dezember einen Anruf vom Hauptzollamt Berlin. Im Rahmen einer nächtlichen Kontrolle auf der A10, südlicher Berliner Ring, hatten die Zöllner in einem aus Litauen kommenden Kleintransporter vier Hundewelpen entdeckt. Die weder gegen Tollwut geimpften noch gechippten und daher illegal eingeführten Tiere sollte der Fahrer in Osnabrück abgeben. Der zuständige Amtstierarzt beschlagnahmte die etwa 11 Wochen alten Mischlingswelpen, die von unserer Mitarbeiterin in der Nacht abgeholt und in das aktion tier-Tierheim nach Zossen gebracht wurden.

Schmuggler ihre „Ware Tier“ nach Deutschland, um sie dann den Käufern zu übergeben. Gesetzliche Bestimmungen werden dabei selten eingehalten. Unter anderem müssen Hunde und Katzen für die legale Einfuhr aus einem EU-Mitgliedsstaat nach Deutschland gechippt und gegen Tollwut geimpft sein sowie über einen gültigen EU-Heimtierpass aus dem Herkunftsland verfügen. Hundewelpen unter 15 Wochen sowie diverse Hunderassen inklusive deren Kreuzungen wie etwa American Staffordshire-Terrier, Bullterrier oder Pitbull dürfen gar nicht nach Deutschland verbracht werden. Die meisten Menschen, die sich einen Hundewelpen meist via Internet aus dem europäischen Ausland bestellen, wissen nicht, dass sie sich durch den Erwerb eines illegal eingeführten, kranken oder zu jungen Hundes selbst strafbar machen.

© aktion tier Zossen

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Da es sich um mehrere Welpen handelte, gehen wir davon aus, dass die Tiere in Deutschland verkauft werden sollten. Dieser illegale Hundetransport von einem osteuropäischen Land nach Deutschland ist beileibe kein Einzelfall, sondern gängige Praxis. Mit dem Welpenhandel ist leider einfach unglaublich viel Geld zu verdienen, Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Homepage unter: und die Gefahr, wie in diesem Fall, www.aktiontier.org/kampagnen/kein-internethandel-mit-tieren/ in eine Kontrolle zu geraten, ist sowie unter: www.aktiontier.org/kampagnen/billigwelpen äußerst gering. So bringen täglich

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Fundigel im Spätherbst

aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen

Aus dem Tagebuch r/ N ovembe Januar 2015

Tagebuch November bis Januar © a kt ion tier

Das aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen befindet sich in Laatzen-Grasdorf, nahe dem Landschaftsschutzgebiet „Leinemasch“, wo man neben einem Luftbad durchaus viele Wildtierbeobachtungen machen kann – vom Storch bis zum Reiher, Fledermäuse, ganze Spatzenscharen in der Hecke oder beim Sandbad, der Zaunkönig oder zahlreiche Raubvogelarten – manchmal sind auch Fuchs und Hase zugegen oder sehr oft auch auf den Wiesen Rehe. Ein Bericht von Heike Philipps, Ambulanzleitung aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen

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Wer das aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen besucht, kann sich hier eine ganze Weile aufhalten, in der Ausstellung nach einem Spaziergang in der Leinemasch aufwärmen und sich mit Informationsmaterial oder Literatur versorgen, das Haus mit all seinen Räumen in Augenschein nehmen, die Winterschlafstation anschauen und natürlich die Pflegeräume, wo der eine oder andere stabile Igel auch aus der Box geholt und gezeigt wird. Während der Öffnungszeiten herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, es gibt für Besucher immer etwas zu entdecken. Auch im Winter ist unser kleiner Minischaugarten schön, man findet viele Dinge, die man im eigenen Garten auch integrieren kann. Es ist Anfang November, innerhalb der Woche ist von Montag bis Freitag der Schulungsraum in den Vormittagsstunden von Besuchergruppen, hauptsächlich Grundschulklassen, belegt. Die Termine dafür waren bis Ende Januar 2016 schon reserviert und restlos ausgebucht. Der Schulungsraum selbst bietet Platz für eine Schulklasse mit Begleitpersonal, heute müssen wir noch Ersatzstühle aus dem Büro holen, um 30 Teilnehmern Platz zu bieten. Die Schulklasse kommt aus Hameln und legt erst einmal eine Frühstückspause ein, bevor es mit der Theorie über das Wildtier Igel

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und seinen Lebensraum losgeht. Steiff-Igel Max begrüßt jede Besuchergruppe, und die Kinder begrüßen auch Max laut im Chor. Die Kinder sind manchmal schon gut vorbereitet und bringen während des Bildervortrages ihre Erlebnisse und ihr gerade erworbenes Wissen ein. Der Besuch in der Ambulanz führt an der Futterküche vorbei (die Kinder rümpfen die Nase und

Schulklasse zu Besuch Kinder staunen wie schwer ein Igel ist


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stellen fest, dass der Zoogeruch vom Futter und gar nicht vom Igel selbst kommt) und ist für die Kinder und das Lehrpersonal immer wieder spannend. Das Anfassen der Stacheln ist beeindruckend, die Funktion des Ringmuskels bringt viele zum Lachen – manche Igel machen ihrem Namen als „Kobolde der Nacht“ wirklich alle Ehre! Die sehr unterschiedlichen Gewichte der Igel werden (mit dazwischen gelegtem Handtuch, damit es nicht piekst) festgestellt, wir unterscheiden Alttiere und Jungtiere, Männchen und Weibchen. Das Ganze dauert gut 1 ½ bis 2 Stunden mit einem Rundgang durch den Winterschlafkeller, der erst ab dem Nikolaustag (6. Dezember) belegt wird bis zum Minischaugarten. Zum Schluss erhält die Besuchergruppe Informationsmaterial und Igel-Literatur zum Nacharbeiten. Um 5 Uhr morgens ist im Igelzentrum schon Licht, das Reinigungspersonal beginnt den Arbeitstag sehr früh, damit zur Ankunft der ersten Besuchergruppe um 9 Uhr ein Pflegeraum komplett fertig ist. Unter den vielen Stachelpatienten sind sehr viele einzelne Sorgenkinder, die nicht selbstständig fressen, aber dringend an Gewicht zunehmen müssen. Wegen des hohen Tierbestands ist die Zeit knapp für Zwangsernährung. Wir überlisten die Tiere mit einem fetthaltigen Brei aus Avocado und Mozzarella mit zermahlenem Igeltrockenfutter. Das Fressverhalten wird protokolliert und so bleiben nur noch ein bis zwei Igel übrig, die für die Zwangsfütterung in Frage kommen, damit sie die vorgegebene Medikation überstehen und gewöhnlich nach ein paar Tagen ganz selbstständig fressen. Wir sind froh, fast im ganzen Monat November überschneidend 3 Wochen zwei Praktikantinnen zu haben. An den Wochenenden oder auch oft feiertags erscheinen unsere Ehrenamtlichen, die guten Feen, die hier und da mal putzen, Papier vorbereiten, Post eintüten, kleine Geschenke verteilen oder selbstgebackene Kekse mitbringen – ohne sie wäre vieles nicht so ordentlich und schön. Auch

Winterschlafkeller / Papier muss für die Winterschlaflager vorbereitet werden

Unsere gute Fee beim Frühjahrsputz

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d em Au s u c h b e Tag er/ em b N ov nuar a J 2015

das Fensterputzen ist Ehrenamtssache. Alle unsere Mitarbeiterinnen haben ihre Qualitäten, die wir aus jedem „herauskitzeln“.

Die Betreuung der Sponsoren ist wichtig

sind unsere Großsponsoren, die mit ihrem Beitrag sehr wesentlich dazu beigetragen haben, die Sanierungskosten zu bewältigen, zum Nachmittagskaffee und selbstgebackenem Kuchen zu Gast. Es gibt drei Räume im Haus, die nach den Großsponsoren benannt sind (Marga Hartmann Stiftung, Hilde Schmidt, Karin Achtermann). Alles, was neu ist, wird in Augenschein genommen, unsere Gästen freuen sich, als sie hören, dass die Schlussabnahme durch die Bauaufsicht inzwischen erfolgt ist, dass wir einen neuen Pflegeraum dazu bekommen haben, dass der Minischaugarten um zwei Holzpergolen vervollständigt wurde und dass auf dem Dachfirst seit April eine Storchennisthilfe thront. Während der Kaffeerunde hören die Gäste, was es aktuell an Neuigkeiten in der Station selbst gibt. Wir merken, dass unsere Gäste alle mit Herzblut dabei sind. So versorgt uns Frau Schmidt z.B. regelmäßig mit unzähligen Säcken Knüllpapier, Frau Achtermann bietet sich für die Vorbereitung von Zeitungsrollen an, das Ehepaar Sandvoss überlässt uns ein antiquarisches Igelpräparat für die Vitrine und Familie Pohl besucht unsere Einrichtung regelmäßig auch mit ihren Enkelkindern.

Großen Wert legen wir auf eine gute Spenderbetreuung. Jedes Jahr

Am Schrank in der Futterküche befindet sich ein Zettel „Was

Seit November kommt sehr zuverlässig immer Freitag und Sam­ stag Mister Mosa aus dem Flüchtlingsheim Hemmingen, der sich ehrenamtlich betätigen möchte. Mr. Mosa kommt aus dem Sudan, ist von Beruf Gärtner und in unserer Einrichtung zuständig für alle Kartonagen, die für die Auswilderung oder für die Überwinterung vorbereitet werden müssen. Wir verständigen uns auf Englisch. Das erste Mal auf Deutsch „Auf Wiedersehen“, und das Wort „Igel“ gelingt ihm auf Anhieb, und wir loben ihn sehr dafür. Im Frühjahr wird er sich um unsere Außenanlagen kümmern, Rasen mähen, Unkraut zupfen, Hecke schneiden … Unser Haushandwerker findet Zeit, das gespendete Eisengartentor optisch aufzubessern und an der Hauswand zu montieren. Leider sind die Temperaturen schon zu niedrig, dass der Anstrich des Kunstwerks auf das nächste Frühjahr verschoben werden muss.

Sponsorenrunde mit Albino-Igel

REWE Penny spendet zwei Paletten Katzendosenfutter. Ute Ratzmann vom Personalrat und Verkaufsleiter Lutz Ehlers sind Überbringer.

fehlt?“, Igeltrockenfutter müssen in Bremen per Mail geordert und Katzendosenfutter mit dem Handwagen vom Futtermittelmarkt um die Ecke geholt werden. Dosenfutter wird bis zum 19. November auskalkuliert, an diesem Tag hat REWE Penny angekündigt, mit einer Dosenfutterspende von 2 Paletten zu kommen! Das wird bis zum Frühjahr halten. Es ist nicht die erste Futterspendenübergabe durch das Unternehmen, die wir mit einer Kaffee- und Kuchenrunde gerne abschließen. Deshalb haben wir die mittlerweile 5. Futterspendenübergabe zum Anlass genommen, einen gerade neu hinzugekommenen Pflegeraum nach der Firma REWE Penny zu benennen. In der heutigen nicht einfachen Zeit ist es gar nicht so selbstverständlich, dass Gewinnorientierte Betriebe auch mit einer Spende eine Tierschutzeinrichtung besuchen. Wir beteiligen uns an der von der BINGO Stiftung ins Leben gerufene „Naturschutzwoche für Kinder“ und bieten an zwei Nachmittagen je eine Führung durchs Haus und eine Stunde Winterschlafkartonbasteln an. Alle Teilnehmer kommen bei dieser Aktion wirklich ins Schwitzen und freuen sich über eine erholsame Pause mit Punsch, Apfelkuchen und Keksen. Die örtliche Zeitung kommt mitten ins Geschehen dazu und berichtet am übernächsten Tag darüber.

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Neuer Pflegeraum „REWE – Penny“, als Dank für die 5. Futterspendenübergabe.

Ende November klingelt es um 15 Uhr, eine Igelfinderin möchte ihren gerade gefundenen Igel „abgeben“. Wir verweisen auf die Öffnungszeit von 17-19 Uhr. Ein Blick in den Karton genügt, um festzustellen, dass das Tier unter die Wärmelampe muss. Frau X darf reinkommen, sie füllt ein Protokoll aus, der Stachel-Notfall wird unterdessen schnell versorgt und eine NotfallTIPP: Einem gepflegten oder überwinterten Igel die Freiheit wieder zu geben ist das schönste Geschenk, das man der Stachelkugel geben kann. Im Frühling, wenn die Sträucher, Hecken und Bäume wieder grün sind (die Tiere müssen Deckung haben) und unsere Überwinterungsgäste ihr Einschlafgewicht wieder erlangt haben, naht auch der Zeitpunkt, Überwinterungsigel „Es riecht nach der Wildnis zu Freiheit!“ überlassen.

box vorbereitet, weil alle Schrankboxen seit Anfang November schon voll belegt sind. Es fällt das Wort „SPENDE“, und da wir einen 50 Euro Schein noch nicht wechseln konnten, beglückt uns die Igelfinderin mit zusammengesuchtem Kleingeld mit ganzen 2,58 Euro … Dieser Betrag reicht bestenfalls für die Versorgung ihres Igels für einen Tag. Dieses Jahr waren schon vor dem Nikolaustag die Stallräume mit Winterschlafigeln belegt, jetzt kommende Besuchergruppen bringen oft zum Abschluss des Besuchs einen Winterschlafigel in den Keller, um ihn für noch vier Monate in den Winterschlaf zu schicken.

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Mitte Dezember kommen Herr Pyka und Herr Knieling von aktion tier aus Berlin (Eigentümer der Immobilie Am Südtor 11) zu einer Gesprächsrunde und mal zum Schauen vorbei. Am Kühlschrank hängt ein „Feiertagsplan“, der den Einsatz und die Vertretung abwesender Mitarbeiterinnen an den Feiertagen klärt. Auch an Weihnachten, Silvester, Neujahr, Ostern und Pfingsten muss der Tierbestand wie gewohnt versorgt werden. Noch kurz vor Weihnachten meldet sich ein kleiner Familienbetrieb „GF Elektronik, Inhaber Gunnar Fechner“ mit einer Barspende von 500 Euro an. Das Ehepaar Gunnar und Claudia Fechner schaut sich die Einrichtung an und ist überzeugt, mit einer Spende das Richtige für die „Wunderkugel IGEL“ getan zu haben. Zeitungsvorrat

Vor Weihnachten müssen wir nochmal mit zwei Autos los und von Madsack eine Palette Zeitungspapier und 30 Kartons holen

Das Ehepaar Gunnar und Claudia Fechner überbringt vor Weihnachten eine Spende in Höhe von 500 EUR vom Familienunternehmen GF Elektronik Isernhagen.

Dieses geschieht idealerweise im gewohnten Schlafhaus, welches man unter einer Hecke oder einem Strauch „versteckt“. Futter und Wasser werden hingestellt und ein bis zwei Wochen lang erneuert. Die Behausung ist dann garantiert bald verlassen.

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aktion tier Kitty

Vom harten Leben der Straßenkatzen Im Winter ging nachts das Thermometer immer mal wieder auf zweistellige Minuswerte runter. Gerade bei diesen Temperaturen haben es die vom Menschen verstoßenen und auf sich allein gestellten Straßenkatzen am schwersten. So sind sie auf die Fürsorge und Zuwendung des Menschen – gerade bei eisigen Temperaturen – besonders angewiesen. Aufgrund dieser Tatsache wurden wir sofort hellhörig als sich eine Tierfreundin aus Neuss bei uns meldete. Frau W. füttert seit Jahren an ihrem Wohnhaus (mehrere Blocks von Miethäusern) eine Gruppe von sieben Straßenkatzen, die von aktion tier alle kastriert wurden. Ein Bericht von Susan Smith, Projektpartnerbetreuerin aktion tier – menschen für tiere e.V.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.aktiontier.org/ projekte-partner/ projekt-kitty/

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© sirayot111 – Fotolia.com

Symbolbild

Sie beschrieb uns die Situation vor Ort, die wir hier einmal schildern wollen, weil sie sich problemlos auf alle uns bekannten privaten Futterstellen in Deutschland übertragen lässt. Die Ausgangssituation ist immer die gleiche: Ein tierlieber Mensch bemerkt in seinem Umfeld Tiere in Not, d.h. hungernde, scheue und tierärztlich unversorgte Katzen. Er beginnt sich dieser Tiere durch Fütterung anzunehmen, um ihre schwierige Situation dadurch zu verbessern. Darauf reagiert das direkte Umfeld mit den üblichen Sprüchen: „Wenn man eine füttert, werden es immer mehr“; „Die Viecher verbreiten Krankheiten.“; „Durch das Futter wird Ungeziefer angelockt.“; „Man sollte sie vergiften, anstatt sie zu füttern“. Diese Liste absurder Äußerungen lässt sich beliebig fortsetzen. Wenn der tierliebe Mensch sich trotzdem nicht davon abhalten lässt, diese herrenlosen Katzen, die mitten unter uns in unserer Wohlstandsgesellschaft ums Überleben kämpfen, zu füttern, wird versucht, Sanktionen zu erwirken. So war es auch in dem Fall von Frau W. in Neuss. Sie initiierte vor vielen Jahren die Kastration der Tiere, die dann durch einen Kooperationspartner von uns vor Ort durchgeführt wurde. Die damalige Hausverwaltung des Gebäude- und Grundstückkomplexes beteiligte sich zu diesem Zeitpunkt sogar an den Kosten. Neben der täglichen Versorgung der mittlerweile schon in die Jahre gekommenen Katzen (die Älteste ist ca. 16 Jahre alt) stellte Frau W. hinter dem Haus vier kleine Boxen auf, in denen sich die Tiere auf wärmenden Decken ausruhen und Schutz suchen konnten. Die meisten Mieter des Hauses von Frau W. stören sich nicht an den Katzen. So gibt es durch die Anwesenheit der Tiere rund um „ihr“ Haus auch keine Mäuse oder Ratten. Einige Mieter der anliegenden Häuser werden nicht müde, Frau W. zu verdeutlichen, was sie von ihr und der Fütterung der Tiere halten, nämlich nichts. Das führt dann wie überall in Deutschland dazu, dass man sich für ein ehrenamtliches


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Der Garten in Neuss mit Kelleraufgang unter den Balkon

Engagement und dafür, dass man nicht zu den „Wegsehern“ gehört, auch noch bösartige Bemerkungen seiner Mitmenschen anhören muss. Die Auflagen der Wohnungsbaugesellschaft wurden eingehalten Zumindest wird die Fütterung der Tiere vom Eigentümer der Wohnanlage, einer Wohnungsbaugesellschaft aus Düsseldorf, geduldet. Eine Auflage dabei ist, dass keine Futterbehältnisse und kein Futter nach der Fütterung auf dem Grundstück verbleiben. Das bedeutet für Frau W., dass sie die Tiere füttert, wartet bis alle gefressen haben und dann die Näpfe wieder mitnimmt und säubert. Diese Regelung wird vor Ort eingehalten und somit können beide Parteien gut damit leben. Nun steht Frau W. aber vor einem Problem: Seitens der Wohnungsbaugesellschaft wurde ein Schreiben an alle Mieter verschickt. Sie werden darin aufgefordert, aufgrund von Brandschutzbestimmungen, alle Gegenstände aus dem Treppenhaus und dem Bereich hinter dem Haus zu entfernen. Dies betrifft auch die aufgestellten Katzenboxen. Bei der persönlichen Kontaktaufnahme mit der Gesellschaft konnte keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Man äußerte sich dahingehend, dass man ja schon die Fütterung toleriere, aber mehr sei nicht möglich. Frau W. war der Verzweiflung nahe. Sie sah ihre so lieb gewonnenen Katzen

schon frierend auf dem Grundstück sitzen und das in der kalten Jahreszeit und bat uns um Hilfe. Wie immer in solchen Fällen nahmen wir zunächst selbst Kontakt mit der Gesellschaft auf. Man schilderte uns die Situation. Man wäre Frau W. mit der Erlaubnis der Fütterung der Tiere schon entgegen gekommen und müsste sich oft genug mit Beschwerden der anderen Mieter bezüglich der Katzen auseinandersetzen. Schließlich müsse man als Eigentümer für alle Mieter ein offenes Ohr haben. Mehr Entgegenkommen sei nicht mehr möglich. Die Schutzhütten, die äußerst unansehnlich seien, müssten entfernt werden. Lediglich die Frist dafür wurde noch einmal für alle Mieter verlängert. Man verwies uns an die Stadt Neuss, denn das Grundstück der Häuser liegt direkt an einem Park. Dort sollten wir erfragen, ob wir nicht auf der anderen Seite des Grundstückszauns eine Hütte aufstellen dürften. Zitat der Mitarbeiterin: „Das würde uns dann nicht stören, wenn auf dem städtischen Grundstück etwas steht“. Unsere Einwände, dass es sich ja nicht um Privatkatzen von Frau W. handele und dass die Tiere kastriert und mittlerweile schon in die Jahre gekommen seien, es sich somit um eine tierschutzgerechte Bestandsreduzierung handele, wurden nicht akzeptiert. Auch die Tatsache, dass die Tiere nach so langer Zeit der Fütterung einen Bestandsschutz

haben und dort weiter gefüttert werden müssen, wurde mehr oder weniger abgetan. Trotzdem boten wir an, eine neue Schutzhütte im Bereich des Gartens aufzustellen, weit genug vom Haus entfernt, so dass es keine Probleme mit den einzuhaltenden Bestimmungen gibt. Die Hütte sollte auch ansprechend genug aussehen, um andere Mieter nicht zu stören. Leider lehnte man dieses Angebot bislang ab, mit dem erneuten Hinweis auf die Großzügigkeit der Duldung der Tiere auf dem Gelände. Auch das Ordnungsamt konnte nicht helfen Wir nahmen zunächst Kontakt mit dem zuständigen Ordnungsamt auf. Dort wurde unsere Bitte ebenfalls abgelehnt. Man begründete es damit, dass in dem Park viele Jugendgruppen unterwegs seien und man davon ausgehen müsste, dass eine Hütte nach kurzer Zeit dem Vandalismus zum Opfer fallen würde. Abgesehen davon sei das Aufstellen von privatem Eigentum auf städtischem Gelände nicht zulässig. Wir müssen also wieder versuchen, eine Lösung mit der Wohnungsbaugesellschaft zu finden. Inwiefern das möglich sein wird und zu welchem Kompromiss man dort bereit ist, ist schwer einzuschätzen. Fakt ist wieder einmal, dass unser Einsatz und Kampf für die vielen namenlosen Seelen auf der Straße sehr viel Zeit, Energie und Nerven kostet. Es erschreckt uns immer wieder, wieviel Unverständnis bei vielen Menschen vorherrscht. Alleine die Tatsache, diese Maßnahme in den kältesten Monaten des Jahres durchzudrücken, ist schon Ausdruck genug für ein fehlendes Mitgefühl gegenüber den Straßenkatzen. Wir hoffen inständig noch eine Lösung zu finden, die es den Tieren ermöglicht, zumindest einen kleinen Bereich in ihrem Lebensraum zu haben, in welchem sie nicht Angst vor Vertreibung, Gewalt und bösartigen Menschen haben müssen. Wir halten Sie über die Geschehnisse auf dem Laufenden.

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aktion tier Zossen, Brandenburg

Tierheim und Tierschutzzentrum Das Tierheim und Tierschutzzentrum aktion tier Zossen ist ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins Tierfreunde Schützende Hand e.V. und aktion tier – menschen für tiere e.V. Im Tierheim leben durchschnittlich ca. 80 Katzen, 15 Hunde und Kleintiere wie zum Beispiel Zwergkaninchen, Meerschweinchen, Vögel und sogar Minischweine. Es wurden aber auch schon Gänse, Schafe, Ziegen, Ponys und Schwäne betreut. Ein Bericht von Alexandra Diezemann

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Ausläufe zur Verfügung. Die Katzen des Tierheims können ebenfalls in geräumige, liebevoll ausgestaltete Auslaufgehege nach draußen, sodass sie jederzeit an die frische Luft kommen. Freiwillige soziale Dienste im Tierheim aktion tier Zossen Für junge Menschen, die sich gern über einen längeren Zeitraum im Tierheim mit einbringen möchten, gibt es die Möglichkeit, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr, ein

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Wer das Tierheim aktion tier Zossen besucht, kommt nicht umhin, sich wohlzufühlen. Es liegt eine fröhliche Stimmung in der Luft, auch wenn ein Tierheim an sich etwas Trauriges ist – schließlich warten hier etliche Tiere auf ein endgültiges neues Zuhause. Die Mitarbeiter legen viel Wert darauf, dass die Tiere möglichst viel Platz und Auslauf erhalten. Ehrenamtliche Helfer führen die Hunde mehrmals am Tag zusammen mit den Tierheimmitarbeitern spazieren. Darüber hinaus stehen den Hunden wirklich große

Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Auch Praktika im Rahmen von Schule, Lehre oder Studium werden gerne vom Tierheim aktion tier Zossen angeboten. Am Freitag, den 22. Januar 2016 stattete ich dem Tierheim einen Besuch ab, um diejenigen kennenzulernen, die sich für eine solche freiwillige Zeit im Tierheim entschieden haben und traf gleich vier sehr aufgeschlossene und engagierte junge Frauen: Selina (16), Vivien (17), Annie (17) und Caro (19). Timon, der ebenfalls seinen Bundesfreiwilligen Dienst hier verbringt, konnte als „Hahn im Korb“ an diesem Tag leider nicht dabei sein. Die sympathischen Mädels führten mich auf dem gesamten Tierheimgelände herum und zeigten mir die verschiedenen Bereiche wie die Quarantänestation, die Krankenstation, die großzügigen Zwinger für die Hunde, die hübsch gestalteten Katzenräume, die Stallungen mit Auslauf der zahlreichen Meerschweinchen und Kaninchen sowie die Büro- und Aufenthaltsräume des Tierheims.

Ein Leben im Tierheim ist für ein Tier keine schöne Sache und ersetzt das Leben in einer eigenen Familie nicht. Wenn Sie sich die Anschaffung eines Tieres gut überlegt haben, so schauen Sie bitte einmal in unser Web-Tierheim (siehe auch den Artikel auf S. 8) oder setzen Sie sich unter Tel.: 03377 201517 mit aktion tier Zossen in Verbindung. Von Donnerstag bis einschließlich Samstag haben Sie in der Zeit von 14 bis 16 Uhr die Möglichkeit, sich die Tierheimtiere anzuschauen und sich beraten zu lassen. Wenn ein passendes Tier gefunden wurde, findet die Abholung des Tieres ausschließlich freitags in der Zeit von 11 bis 13 Uhr statt, sodass das ganze Wochenende für ein gemeinsames Kennenlernen genutzt werden kann. Mittwochs erfolgt die Ausgangsuntersuchung durch eine Tierärztin, sodass die Tiere am Freitag in ihr neues Zuhause ziehen können. Der Sonntag wird für Vor- und Nachkontrollen genutzt. Sonntags bis dienstags werden keine Besucher empfangen. Mittwochs werden Besucher nur nach vorheriger Terminabsprache empfangen.

Katzen: Hunde: Kleine Heimtiere:

C. Böhme J. Dittmer M. Laser

(Do, Fr, Sa) (Di, Mi, Fr, Sa) (Mo, Do, Fr, So)

© aktion tier

Bei Fragen wenden Sie sich bitte telefonisch (03377 201517) an die jeweiligen Ansprechpartner:

Bei allen anderen Fragen steht Ihnen Frau T. Losiak werktags von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr gerne zur Verfügung.

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Die engagierten jungen Frauen (v.l.n.r.) Vivien, Selina, Caroline und Anni absolvieren im Tierheim aktion tier Zossen ihr Freiwilliges Soziales Jahr bzw. ihren Bundesfreiwilligendienst.

©Bilderstrecke: Alexandra Diezemann

Caro: „Ich wurde durch einen Zeitungsartikel auf die Möglichkeit aufmerksam, im aktion tier Tierheim Zossen einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Ich bin gerne mit Tieren zusammen, habe Zuhause einen Hund und ein Aquarium und wollte meine Zeit, bis ich einen Ausbildungsplatz zur Industriemechanikerin gefunden habe, sinnvoll verbringen. Hier kümmere ich mich vor allem um den Quarantäne-Bereich in dem mir die Katze Lula besonders ans Herz gewachsen ist“.

Annie: „Vor zwei Jahren habe ich mein Schulpraktikum auch in einem Tierheim gemacht. Und bis zu meiner Volljährigkeit wollte ich unbedingt etwas Sinnvolles tun. Mein Freiwilliges Soziales Jahr wird sich auch positiv auf meine angestrebte Ausbildung zur Tierpflegerin auswirken, da sich aufgrund der hier gemachten Erfahrungen auch die Ausbildungszeit verkürzen lässt“.

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Vivien: „Meinen Wunsch, eine Ausbildung zur Tierarzthelferin, kann ich mir erst bei Erreichen der Volljährigkeit erfüllen. Hier im Tierheim kann ich während meines Bundesfreiwilligendienstes wertvolle Erfahrungen machen und grundlegende Dinge im Umgang mit Tieren lernen. Zuhause lebe ich bereits in einem kleinen Zoo mit 2 Hunden, 2 Katzen, 2 Kaninchen, Vögeln, Enten und Hühnern. Insofern fühle ich mich hier mehr als wohl“.

Bundesfreiwilligendienst (BFD) Alle Mädchen und Jungen, Frauen und Männer sowie Seniorinnen und Senioren können sich beim Bundesfreiwilligendienst (BfD) engagieren. Du möchtest dich nach der Schule beruflich orientieren? Mit dem Studien- oder Ausbildungsplatz hat es nicht gleich geklappt? Du suchst eine Chance für die Zukunft? Du willst deinen persönlichen und sozialen Horizont erweitern? Du kannst im Bundesfreiwilligendienst im Tierheim aktion tier Zossen: erfahren, was wirklich in dir steckt. • deine Interessen verwirklichen, sinnvoll mitmachen und mitgestalten • im Team integriert Ziele erreichen • verantwortungsvolles und unverzichtbares Mitglied im Team werden Der Bundesfreiwilligendienst bietet: 12-18 Monate sinnvoll fachlich angeleitetes Engagement alle Teile der Sozialversicherung sind abgedeckt Taschengeld, was auch auf ALG II angerechnet wird interessante und kostenlose Seminare, 5x5 Tage qualifiziertes Zeugnis über den Zeitraum deines Einsatzes

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Oft wird aus einer spannenden und lehrreichen Zeit eine im positiven Sinne prägende Erfahrung. Der freiwillige Einsatz kann sowohl als Praktikum angerechnet, als auch für eine Überbrückung von Wartezeiten, etwa im Studium, genutzt werden – das soziale Engagement wird bei Bewerbungen zusätzlich positiv bewertet. Bei Interesse meldet euch bitte im Tierheim Zossen: Telefon: +49 3377201517 oder unter: info@tierheim-zossen.de.

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©Bilderstrecke: Alexandra Diezemann

Selina: „Erst im September 2015 bin ich mit meiner Familie in diese Region gezogen und wollte unbedingt etwas mit Tieren machen. Zuhause habe ich einen Kater und Kaninchen. Auch für meinen Berufswunsch zur Tierpflegerin bietet die Arbeit hier sicherlich eine gute Basis. Der Bundesfreiwilligendienst macht mir sehr viel Freude. Am liebsten bin ich beim Hund Joker und mache viel Quatsch mit ihm“.


©Bilderstrecke: Alexandra Diezemann

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Es war sehr schön zu sehen, wie interessiert und tatkräftig diese jungen Menschen waren, die an fünf Tagen in der Woche richtig viel Arbeit im Tierheim leisten. Und es gibt immer etwas zu tun, von Stall ausmisten, das zahm schmusen von Tieren, die neu und verschüchtert ins Tierheim kommen, bis zum Putzen, Waschen, Zwinger reinigen

usw. Und natürlich gibt es auch Tage an denen man wehmütig wird, dann nämlich, wenn man von einem traurigen Schicksal eines Tieres hört oder wenn man erfährt, dass wieder ein ausgesetztes Tier gefunden und zum Tierheim gebracht wurde. Wer wie Caro, Selina, Annie, Vivien und Timon seine Freiwilligenzeit in einer Einrich-

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Das FSJ bietet interessierten jungen Menschen bis zum Alter von 27 Jahren die Möglichkeit, sich im Bereich Tier- und Naturschutz einzubringen. Vor allem Schulabgängern, die nach dem Schulabschluss eine Alternative zum sofortigen Start in die Ausbildung oder ins Studium suchen, bietet das FSJ gute Möglichkeiten: Die Freiwilligen tun etwas Nützliches und Wertvolles für die Gesellschaft und erlernen wichtige Schlüsselqualifikation, die für den späteren Eintritt in die Arbeitswelt von Vorteil sind. Zudem bietet das FSJ jungen Menschen eine Orientierung: Ist der Beruf des Tierpflegers der richtige für mich? Ein FSJ im Tierheim wird Klarheit bringen. Das FSJ dauert in der Regel 12 Monate. Alle Freiwilligen sind in dieser Zeit sozialversichert. Für Beiträge der Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen-, Renten- und Unfallversicherung kommen die Träger bzw. die Ersatzstellen auf. Während des FSJ erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld. Bewerbungen schickt ihr bitte an: aktion tier Zossen „Freiwilligendienst“ Straße der Jugend 156 15806 Zossen

tung wie die des Tierheims in Zossen verbringt, der wird sicherlich auch ein ganz anderes Verständnis für die Verantwortung und den Respekt Tieren gegenüber intensiv schulen und dieses ein Leben lang behalten und weitergeben können. So ein junges Engagement zu erleben, das macht Mut! Herzlichen Dank!

Seit 2002 ist der Verein der Tierfreunde „Schützende Hand“ e.V. Projektpartner von aktion tier. Neben der finanziellen Hilfe gibt es auch eine intensive praktische Zusammenarbeit. Das Tierheim aktion tier Zossen wird gemeinsam mit dem Verein der Tierfreunde „Schützende Hand“ e.V. betrieben. aktion tier Zossen Verein der Tierfreunde Schützende Hand e.V. Straße der Jugend 156 15806 Zossen Tel. +49 3377 201517 zossen@aktiontier.org aktiontier-zossen.org

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aktion tier Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg Vorpommern

Ausbildung zum Tierpfleger

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kaufmännische Grundlagen und die der Öffentlichkeitsarbeit werden vermittelt. Vieles ist mir durch die tägliche Arbeit auf dem Lottihof sehr vertraut, aber auch gerade das Fachwissen über spezielle Tierarten musste ich mir aneignen. Buchführung, das Bestellen von Futtermitteln, die medizinische Überwachung der Tiere (Impfzeiten, Entwurmungen einhalten etc.) und natürlich auch die Betreuung und Versorgung unserer Tiere sind mir alle nicht neu.

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Sehr viele Tierarten sind auf dem Lottihof Zuhause

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Die Ausbildung und Prüfungen laufen wie in vielen anderen Berufen über die IHK (Industrieund Handelskammer). Die Ausbildungszeit beträgt 3 Jahre, und normalerweise sucht man sich ein Tierheim, Gnadenhof oder eine Tierpension als Ausbildungsbetrieb. Berufsbegleitend gibt es verschiedene Berufsschulen. In meinem Fall konnte ich, da ich über 4,5 Jahre Berufserfahrung habe, die Prüfung extern ablegen, d.h. ohne die 3 Jahre Ausbildung. Gesagt, getan. Nach der Anmeldung und auch Prüfungszulassung fing ich an, mir neben meiner alltäglichen praktischen Arbeit die

Theorie anzuschauen. Von einer Mitarbeiterin des Tierheims Roggendorf habe ich mir die Berufsschulunterlagen geben lassen. Sie hatte gerade erst ihre Prüfungen erfolgreich bestanden. Nach dem ersten Durchschauen der diversen Ordner wurde mir klar – ganz so einfach wird das nicht. Die Ausbildung beinhaltet natürlich auch neben dem Fachwissen über die einzelnen Tierarten auch sehr viel Wirtschafts- und Sozialkunde. Auch Buchführung, Verwaltung,

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Nach 23 Jahren Tierschutzarbeit und mittlerweile seit 5 Jahren auf dem Lottihof für Kinder und Tiere e.V. dachte ich, auch um dann junge Menschen im Tierpflegebereich ausbilden zu können, mache ich mal „schnell“ die Prüfung zum Tierpfleger für die Fachrichtung: Tierheim- und Tierpensionstierpfleger/-in. Den Ausbilderschein, der zum Ausbilden notwendig ist, erwarb ich schon im Frühjahr 2015. Ein Bericht von Christine Geburtig


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Auf dem Lottihof betreuen wir verschiedene Arten von Tieren: Hunde, Katzen, Nager, Geflügel, Schafe, Ziegen, Pferde, Esel, manchmal auch Wildtiere. Aber die Ausbildung umfasst natürlich auch die Kenntnis um viele Tiere, die für mich nicht alltäglich sind – besonders die Reptilien. Durch meine jahrelange Arbeit bei aktion tier e.V. ist mir schon bewusst geworden, dass leider der Trend vieler Menschen dahin geht, ein „besonderes“ Tier haben zu wollen – ein Exot wie eine Schlange, ein Skorpion oder ein Leguan. Viele Menschen haben aber viel zu wenig Sachkenntnis und vor allem zu wenig Verantwortungsbewusstsein für die Haltung solcher Tierarten. Im Laufe der Jahre wurde es zu einem zunehmenden Problem vieler örtlicher Tierheime, Exoten aufnehmen zu müssen, da diese Tiere abgegeben, beschlagnahmt oder gar ausgesetzt worden sind. Daher ist auch dieser Tierbereich ein Schwerpunkt in der Ausbildung geworden. Die Mitarbeiter in den meisten Tierheimen müssen sich mit der Versorgung und Betreuung auskennen. Für mich ist das Neuland, da auf dem Lottihof solche Tiere bis jetzt nicht betreut wurden. Ich hatte zwar auch schon diverse Anfragen (von Bartagamen bis Königspython), aber für die Aufnahme dieser Tiere sind wir weder ausgestattet noch befugt.

Beim Erlernen der verschiedenen Bereiche der Ausbildung wurde mir bewusst, warum es auch so wichtig ist, diese Ausbildung als Tierheimmitarbeiter oder Tierheimpensionsbetreiber zu machen. Für viele Tiere braucht man nicht nur eine spezielle Sachkenntnis, sondern auch behördliche Genehmigungen. Ein weiterer großer Bereich ist das Halten und Erziehen von Hunden. Dies ist auch ein großer Prüfungsbereich. Da ich immer schon Hunde hatte (derzeit leben 4 Hunde auf dem Lottihof), glaubte ich, ein fundiertes Wissen zu haben. Aber auch da hatte ich einiges nachzuholen. Rassemerkmale, Entwicklungsphasen von Welpen (bei uns wird ja immer alles kastriert, also hatten wir auch nie Welpen), Kommunikationsmuster, Verhaltensstörungen …

Unter anderem sollte ich hierbei einen großen grünen Leguan richtig hochnehmen sowie ein Terrarium für 2 Korallenfingerlaubfrösche einrichten. Leider schaffen sich noch immer Menschen diese Tiere als „Haustiere“ an, um dann einige Zeit später festzustellen, dass das Tier entweder zu kostenintensiv in der Pflege ist (das wird nämlich sehr oft unterschätzt!) oder aber, finden das Tier schlicht und ergreifend zu „langweilig“. Nach vier Stunden war die praktische Prüfung endlich beendet, und ich war mehr als glücklich dann zu erfahren, dass ich die gesamte Prüfung mit „gut“ abgeschlossen habe.

Der Umgang mit Exoten muss intensiver erlernt werden Vor 2 Monaten hatte ich meine schriftliche Prüfung. Diese habe ich recht gut gemeistert. Leider erfährt der Prüfling das Ergebnis erst nach der praktischen Prüfung. Die praktische Prüfung fand Ende Januar 2016 in der aktion tier Reptilienstation in Brandenburg statt.

Eine der Prüfungsfragen (Theorie):

• • • •

Ein Tierheim soll mehrere Beos unterbringen. gebe artenschutzrechtliche Voraussetzungen an beachte die Rechtsgrundlagen beschreibe 8 Anforderungen an die Gehege-Einrichtung und begründe diese was bedeutet der Aufdruck auf dem Ring und bei welchen Stellen kann man diesen beziehen? Dieses fundierte Wissen muss ein Tierpfleger über ca. 20 Tierarten besitzen. Bei vielen Tierarten noch Tragezeit, Geschlechtsreife, Geschlechtsmerkmale...

Wildtiere gehören nicht ins Wohnzimmer – artgerecht ist nur die Freiheit Im Sommer 2010 hatte aktion tier – menschen für tiere e.V. mit der Kampagne „Wildtiere gehören nicht ins Wohnzimmer – artgerecht ist nur die Freiheit“ auf die große Problematik aufmerksam gemacht, die durch die Anschaffung von Exoten wie Bartagamen, Schlangen, Skorpione usw. entsteht. Viele Tierhalter sind dann letztlich überfordert, und eine artgerechte Unterbringung dieser Tiere ist in Gefangenschaft ohnehin nicht möglich.

Den Flyer können Sie sich unter: www.aktiontier.org/downloads herunterladen.

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aktion tier Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern

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Seit August 2015 mache ich, Edwina Schramm, 19 Jahre alt, mein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) auf dem Lottihof für Kinder und Tiere e.V. in Mecklenburg-Vorpommern. In dieser Zeit wohne ich auch mit auf dem Hof, und es macht mir viel Spaß, mich jeden Tag um die Tiere zu kümmern. Ein Bericht von Edwina Schramm

Nicht immer ist der Alltag auf dem Hof leicht, da dieser auch oft mit körperlich schwerer Arbeit verbunden ist, wenn es darum geht, die vielen Tiere zu versorgen. Meine Aufgaben sind: Hilfe beim Säubern der Gehege, Futter vorzubereiten und auch die Fütterung, Betreuung von Kindergruppen, die zu Besuch sind, Kindergeburtstage mit zu gestalten und auch die Hilfe bei der Gestaltung der Sommerfeste oder auch der Weihnachtsfeier, so wie im letzten Dezember. Ich arbeite gerne mit Tieren und möchte in Zukunft auch beruflich mit Tieren arbeiten. Auf dem Lotti­ hof habe ich auch schon viel miterlebt. So Manches ist dabei auch traurig, da es vorkommt, dass ein Tier auch von einem Leid erlöst wer-

den muss. Schönes gibt es natürlich vieles, so z.B. die Aufzucht von drei Katzenbabys, die ausgesetzt worden sind. Diese mussten wir dann selbst mit der Flasche aufziehen. Ich war dann auch bei den Tierarztbesuchen dabei, wenn sie geimpft und entwurmt worden sind. Im Herbst haben wir zusätzlich ca. 550 Bäume und Sträucher auf dem gesamten Gelände des Lotti­ hofs gepflanzt. Da dachte ich schon, dass das Pflanzen gar kein Ende mehr nehmen würde … Besonders im Winter stelle ich fest, dass die Arbeit auf so einem Hof wirklich anstrengend ist. Alle paar Stunden muss Wasser zu den Tieren gebracht werden, da die Tränken einfrieren. Anfang Januar haben wir auch noch einen jungen Schwan

aufgenommen, um ihn aufzupäppeln (siehe Kasten). In diesem Jahr möchte ich mich um eine Ausbildung zum Tierpfleger bewerben. Noch weiß ich nicht ob in einem Tierheim, im Tierpark oder vielleicht ja doch direkt auf dem Lottihof …

Den Lottihof für Kinder und Tiere e.V. gibt es seit 2011. Der Lottihof hat das Ziel, das Verhältnis zwischen Mensch, Umwelt und Tier durch den hautnahen Kontakt zu den Tieren und der Natur zu verbessern. Viele Kinder sollen bei uns lernen, wie man Tiere artgerecht hält, versorgt und vor allem, dass Tiere ein Tierleben lang eine große Verantwortung bedeuten. Viele unserer mittlerweile über 100 Tiere sind abgegebene, beschlagnahmte oder gefundene Tiere. aktion tier Lottihof für Kinder und Tiere Waldweg 2a / 23936 Seefeld Mobil: +49 173 600 285 2 info@lottihof.org www.lottihof.org

Schwanenrettung

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se waren zwar nicht sehr erbaut von dem Neuankömmling, aber Schwan und Gänse gingen sich aus dem Weg. Die Nacht verbrachte er getrennt von den Gänsen in der Blockhütte bei den „Teichpiraten“ (so heißt unser Gänsegehege), und am nächsten Tag startete er über den gefrorenen Teich und flog los. Bei unseren Gesprächen über die Schwanenrettung mit unseren Besucherkindern auf dem Lottihof fiel uns auf, dass viele Kinder nicht wussten, was man eigentlich tun soll, wenn man ein verletztes oder krankes Tier findet. Erst einmal sollte man das Tier natürlich eine Weile beobachten und im Fall eines geschwächten oder auch eingefrorenen Schwans nicht alleine auf das zugefrorene Gewässer gehen, sondern die Feuerwehr unter 112 rufen. © lottihof.de

© lottihof.de

Die Feuerwehr von Grevesmühlen hat auf einem Teich beim Piraten open air einen völlig erschöpften Jungschwan gerettet und wusste nicht wohin das Tier gebracht werden könnte. Daher ging bei uns ein Hilfeanruf ein. Natürlich erklärten wir uns bereit, den Jungschwan aufzunehmen. Am Abend stellten wir den Schwan erst einmal einem Tierarzt vor, da wir nicht sicher waren ob er vielleicht doch verletzt war. Aber nach einer Aufbauspritze und einigen Tipps brachten wir ihn wieder zum Lottihof. Nach ein paar Tagen im warmen Katzenzimmer erholte er sich schnell. Die Wärme und gutes Futter (eingeweichte Haferflocken, Getreide...) brachten ihn schnell wieder auf die Beine. Nach 5 Tagen beschlossen wir, ihn zu unseren Gänsen ins Gehege zu setzen. Unsere Gän-

Martin Schumann vom Lottihof mit gerettetem Schwan


projekte

aktion tier-Tierheim „Acción del Sol“, Teneriffa, Spanien

Wir wollen eine Veränderung auf Teneriffa! Große Badeaktion im Tierheim Eine „etwas andere“ öffentliche Weihnachtsfeier diente hauptsächlich dazu, die Leute auf dem Hauptplatz in Las Galletas auf das Tierheim „Acción del Sol“ aufmerksam zu machen. Dank der Zusammenarbeit mit der Gemeinde von Arona und der Unterstützung der Privatschule Luther King, die ihre Schüler dazu animierte, künstlerische Darbietungen zum Einsatz zu bringen, gelang es bis in die Abendstunden hinein, ein tolles Event zu veranstalten. Ein Bericht von Marion Gonzalez, Tierheimleiterin Acción del Sol

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In einem Theaterstück wurden die Menschen darauf aufmerksam gemacht, wie man sich mit seinem Tier auf der Straße am besten zu verhalten hat, wie Mitnahme einer Leine, Kotbeutel etc. oder wohin man sich wendet, wenn ein ausgesetztes Tier gefunden wird. Jedoch wurde vor allem ausführlich erklärt, dass kein Tier misshandelt oder gar ausgesetzt werden sollte. Es wurde ein Hundewettbewerb durchgeführt bei dem die Besitzer zeigen konnten, wie gut sie mit ihren Tieren umgehen können und ob der Hund einen ausgeglichenen, glücklichen Eindruck macht. Unter den Kandidaten waren auch einige ExTierheimhunde. Zu unserer Begeis-

terung belegte den ersten Platz eine Stafford-Mischlingshündin, die vor drei Jahren im Tierheim adoptiert wurde und jetzt bei einer einheimischen Familie in Guía de Isora lebt. Was uns persönlich besonders beeindruckte war die Tatsache, dass sich drei Gemeinderäte für die Auswertung des Wettbewerbs zur Verfügung stellten, trotz der vielen politischen Wahlveranstaltungen in dieser Zeit. Daraus ist zu ersehen, dass mehr und mehr spanische Gemeindevertreter die Situation der Fundtiere ernst nehmen, Veränderungen schaffen möchten und Erfahrungswerte von einer Tierschutzorganisation annehmen und anerkennen.

Die große Badeaktion im Tierheim Acción del Sol war Ende Dezember 2015 ein voller Erfolg. Jetzt sind nicht nur alle Käfige, sondern auch alle Tiere sauber. Außerdem fanden es die Besucher toll zu helfen, und dabei hatten wir nur unsere Facebook Freunde eingeladen. Da sieht man mal wieder wie viel „Kommunikation“ auf dieser Ebene stattfindet. Ca. 100 Personen folgten unserem Aufruf an den beiden Tagen. Ferner wurden uns 340 Euro an Spenden und 6 Säcke Hundefutter übergeben.

ier Weihnachtsfe tas in Las Galle

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aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen

Einweihung des neuen Wildkatzengeheges

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© aktion tier, Wildtierstation Sachsenhagen

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Bei eher frühlingshaften Temperaturen fand am Donnerstag, den 17.12.2015 die Einweihung der neu errichteten Anlage für Wildkatzen statt. Als interessierte Gäste konnte ich als Stationsleiter den Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, Herrn Junge Karsten Behr, sowie Vertreter des Landkreises SchaumWildkatze burg, des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, der Stadt Sachsenhagen und weitere interessierte Gäste begrüßen. Ein Bericht von Dr. Florian Brandes, Leiter aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation

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Drei Wildkatzenwelpen beziehen ihr neues Außengehege

Gäste bei der Eröffnung

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Dringend erwartet wurde die Eröffnung der Anlage durch fünf Wildkatzen, die sich zur Pflege in der Wildtierstation befinden und bislang in kleineren und weniger geeigneten Gehegen ausharren mussten. Drei im Herbst 2015 geborene Katzenwelpen, die als Findeltiere in die Station eingeliefert wurden, konnten in Anwesenheit der Gäste in das Außengehege entlassen werden. Mit Fauchen und Knurren machten die noch halbwüchsigen Jungtiere deutlich, dass es sich bei Wildkatzen nicht um Kuscheltiere handelt.

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Finanziert wurde dieses mit knapp 38.000 Euro teuerste und größte Bauprojekt im Jahr 2015 durch Spendengelder, die über zwei Jahre angespart wurden. Die fehlende Restfinanzierung übernahm dankenswerterweise die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung. Das Team der Wildtierstation dankt auch allen privaten Spendern die uns beim Bau unterstützt haben! Da es bislang kein speziell für Wildkatzen konzipiertes Gehege gab, konnten die Tiere nur in kleineren Gehegen oder Bunkeranla-

© aktion tier, Wildtierstation Sachsenhagen

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© aktion tier, Wildtierstation Sachsenhagen

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Blick in das Außengehege

Hintergrund: Die aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation nimmt als eine der größten Auffangstationen für einheimische Tierarten in Norddeutschland in den letzten Jahren regelmäßig verletzte und verwaiste WildkatzenPfleglinge auf. Dabei handelt es sich überwiegend um Straßenverkehrsopfer oder junge Wildkatzen, die mit Hauskatzenwelpen verwechselt und von Tierfindern unberechtigt mitgenommen werden. Seit dem Jahr 2012 hat die Wildtierstation 22 Wildkatzen aufgenommen.


projekte

Insgesamt stehen nun drei Innengehege mit einer Grundfläche von 50 m² und zwei Außengehege mit einer Grundfläche von 108 m² zur Verfügung, die es erlauben, mehrere Wildkatzen gleichzeitig zu halten. Durch die Unterteilung des Geheges können diese je nach Gesundheitszustand, Sozialstruktur und Alter getrennt oder gemeinsam gehalten werden. Auch die Auswilderung einzelner Tiere ist so möglich. Gefahr durch Stacheldraht – Wildtierstation appelliert an Tierhalter und Landwirte, überflüssige Stacheldrahtzäune abzubauen.

© aktion tier, Wildtierstation Sachsenhagen

Die Verletzungen im Halsbereich die­ ses Mäusebussards konnten genäht werden. Das Schlucken fällt ihm noch schwer.

© aktion tier, Wildtierstation Sachsenhagen

gen ohne Außengehege untergebracht werden. Da aufgrund der positiven Bestandsentwicklung in Niedersachsen in den letzten vier Jahren deutlich mehr Wildkatzenpfleglinge ihren Weg in die Wildtierstation gefunden haben und auch in Zukunft damit zu rechnen ist, wurde ein neues Gehege für Wildkatzen dringend notwendig. So können diesen bessere Bedingungen geboten und sie optimal auf die Auswilderung vorbereitet werden.

Auszubildende Lina Steinborn mit einer Schleiereule, der nicht mehr geholfen werden konnte. Blutgefäße und Nerven waren gerissen, der Flügelknochen lag frei.

Im noch jungen Jahr 2016 hat die te eingeschläfert und so von ihrem aktion tier Wildtier- und Arten- Leiden erlöst werden. schutzstation in Sachsenhagen bereits zwei Pfleglinge aufgenommen, Für große Vögel, besonders die sich in Stacheldrahtzäunen ver- Greifvögel und Eulen, stellen Stafangen und schwer cheldrahtzäune eiverletzt haben. Ein ne große Gefahr Die aktion tier-Wildtier- und Mäusebussard hatte dar. Wenn sie bei Arten­schutzstation in SachsenGlück im Unglück. schlechten Sichthagen/Niedersachsen beherSeine Verletzunverhältnissen oder bergt beschlagnahmte Exoten gen im Halsbereich nachts tief über aus illegalen Haltungen und konnte StationsWiesen fliegen, erheimische Wildtiere. Verletzt leiter und Tierarzt kennen sie diese oft oder verwaist aufgefundene Dr. Florian Branzu spät und bleiben Wildtiere werden aufgezogen, des in einer Operamit ihren Flügeln gepflegt und wieder in die tion wieder nähen. darin hängen. Oft Natur entlassen. Die WildtierEs waren keine lesind die Verletund Artenschutzstation ist seit benswichtigen Orzungen so schwerdem Jahr 2004 ein Gemeingane verletzt, und wiegend, dass den schaftsprojekt von der Wildtierer befindet sich auf Vögeln nicht mehr und Artenschutzstation Sachdem Weg der Besgeholfen werden senhagen und aktion tier – serung, auch wenn kann. Da in jedem menschen für tiere e.V. ihm das Schlucken Jahr Greifvögel und noch schwerfällt. Eulen mit dramatiWildtier- und ArtenschutzWeniger Glück hatschen Stacheldrahtstation e.V. te die wenige Tage verletzungen in der Hohe Warte später eingelieferWildtierstation ein31553 Sachsenhagen te Schleiereule. Sie geliefert werden, Tel. +49 05725 708730 hatte sich mit dem bitten wir darum, info@wildtierstation.de rechten Flügel derStacheldrahtzäune, www.wildtierstation.de art in dem Stacheldie nicht mehr bedraht verwickelt, nötigt werden, abdass Blutgefäße und zubauen und auch Nerven zerrissen waren und der keine Drahtreste an Feld- und WieKnochen frei lag. Die Eule muss- senrändern liegen zu lassen.

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aktion tier-tierrettung münchen, Bayern

Einblick in den Alltag der Tierärzte Immer wieder werden von Nichtoder Neu-Mitgliedern Fragen nach den Aufgaben der aktion tier-tierrettung münchen gestellt – was macht sie denn eigentlich, wie sieht so ein ganz normaler Tag aus? Und was macht sie sonst noch? Ein Bericht von Patrick Wagmeister

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Viele unserer Mitglieder haben ja oftmals schon deren Hilfe in Anspruch genommen, weil sie mit ihrem Haustier ein Problem hatten, z.B. der eigene Tierarzt keine Sprechstunde hat, das Tier nicht laufen kann und man selber es auch nicht tragen kann, es einen Unfall gab und das Tier nicht transportfähig ist usw. Oder man hat ein verletztes fremdes Tier gefunden, eine Katze ist aus dem Fenster gefallen, ein Igel quält sich, man findet z.B. einen Hasen oder einen Fuchs, der sich verletzt in einem Zaun verfan-

gen hat ... dann ist sofortige Hilfe nötig ... ein Anruf ... die Tierrettung München kommt so schnell wie möglich. Es wird nun ein beliebiger Tag bei der Tierrettung München geschildert, es werden Tiere gerettet, über jedes Happyend freut man sich, aber ein Tier musste auch von seinen Schmerzen erlöst werden, weil es keine Hoffnung mehr gab. Ein Fotoapparat ist zwar immer greifbar, aus Pietätsgründen wird oft natürlich nicht fotografiert. Deshalb zeigen wir Ihnen manchmal zwar auch etwas blutige Bilder, aber doch mit gutem Ausgang und manchmal auch, weil so schnell geholfen werden konnte. Werden die Tiere in der Klinik zur weiteren Behandlung abgeliefert, wird auch von den Ärzten nachtelefoniert, damit wir auch wissen, wie es dem Tier geht, ob man seinen Besitzer gefunden hat und, ob unsere erste Diagnose auch zutreffend war.

Die Nachtschicht hatte eine verletzte Katze gefunden, sie ist bereits medizinisch erstversorgt worden und wird nun von uns ins Tierheim gebracht, wo man versuchen wird, ihren Besitzer ausfindig zu machen, sie ist leider nicht gechipt. Dann wird uns ein Greifvogel mit Anflugtrauma gebracht, der nun von uns versorgt und anschließend zur Vogelklinik transportiert wird.

Es ist ein Samstag im Oktober: Alle Bilder: © Tierrettung München

Es ist ja noch Herbst, und ein kleiner, scheinbar verletzter, Igel wird zu uns gebracht. Wir wiegen ihn und stellen fest, dass er viel zu leicht ist. Er erhält eine Infusion, ein wenig Katzenfutter und Wasser. Später werden wir ihn dann zur Igelstation bringen.

Dienstbeginn um 7 Uhr. Tierarzt Patrick Wagmeister und Assistent Denis Haug kommen gut gelaunt in ihr Büro, die sogenannte „Apotheke“.

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projekte

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projekte

Inzwischen führt Denis eine Routine-Kontrolle des Einsatz-Rucksacks durch. Es muss alles immer komplett vorhanden sein, wenn es schnell zu einem Einsatz geht.

Inzwischen ist es 12 Uhr geworden, und Tierärztin Elisabeth Mauser tritt ihren Dienst an. Anruf zu einem Einsatz im Westen von München. Eine alte Katze hat ein sehr schlechtes Allgemeinbefinden. Wir stabilisieren sie, geben eine Infusion und unterstützen die Therapie außerdem medikamentös. Nun kann sie sich erholen.

Auch der Eichhörnchen-Futterautomat in der Dantestraße muss regelmäßig von uns mit Futter gefüllt werden, damit er auch seine Aufgabe erfüllen kann, die Eichhörnchen anzulocken, damit sie auch das Eichhörnchen-Seil benutzen, das von aktion tier hier installiert wurde. Es kommt wieder ein Anruf: „Bonnie“, Hund eines Mitglieds, hat sich bei einem Spaziergang mitten im Englischen Garten an der Pfote verletzt. Wir fahren sofort hin, führen eine Wundbehandlung (Säubern, Desinfizieren) durch und legen ihm einen Verband an. Nun werden wir zu einem weiteren Notfall gerufen, ein Meerschweinchen leidet unter großer Atemnot. Es besteht der hochgradige Verdacht auf einen Tumor und Lungenmetastasen, auf Wunsch des Besitzers erlösen wir es von seinen Schmerzen.

Passanten haben ein Eichhörnchen liegend gefunden – nach eingehender Untersuchung stellen wir fest, dass es nur schlapp und ausgekühlt ist, aber ansonsten keine Verletzungen hat. Es kann also wieder ausgewildert werden, nachdem wir es aufgepäppelt haben.

Nun wird auch unser Igel-Leichtgewicht noch einmal gefüttert.

Auch Schreibtischarbeit gehört zum Alltag, es müssen z.B. Protokolle über die Einsätze und alle Behandlungen geschrieben werden.

Wieder ein Notfall: Ein Yorkshire Terrier leidet unter Atemnot, es besteht der hochgradige Verdacht auf dekompensiertes Herzversagen mit Lungenödem auf Grund einer Herzklappenerkrankung. Nach der Stabilisation mit Sauerstoffgabe und Entwässerungsmedikament erfolgt ein überwachter Kliniktransport in unserer Sauerstoffbox an die Medizinische Kleintierklinik der LMU München. Während der Fahrt stellen wir eine deutliche Besserung auf Grund der Erstmaßnahmen fest.

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Auf dem Weg zum nächsten Einsatz wird der vorhergegangene Einsatz von uns dokumentiert. Jetzt machen wir uns auf den Heimweg, und das Dienstende (22 Uhr) ist in Sicht. Vor Dienstende wird noch einmal der Einsatz-Rucksack überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt und ergänzt.

Notfall: Ein Husky, der uns als Epileptiker bekannt ist, hat wieder einen Anfall erlitten. Der Besitzer hat ihm das Notfallmedikament zu Hause verabreicht, was den Anfall jedoch nicht gestoppt hat. Daraufhin wurden wir zu Hilfe gerufen. Nach Sauerstoff-Gabe und Legen eines Venenzugangs, verabreichen wir intravenös ein krampflösendes Medikament. Es tritt sofort eine Besserung ein. Trotzdem führen wir den Kliniktransport zur Medizinischen Kleintierklinik der LMU München durch zur Überwachung und erneuten Medikamenteneinstellung.

KURZ

BÜNDIG

Tierheim aktion tier Crimmitschau, Sachsen-Anhalt

ein liebevolles Zuhause bis an sein Lebensende geben wollen, könnten im Tierheim aktion tier Crimmitschau fündig werden. Der enge Kontakt zu den Tieren ist für die Mitarbeiter des Tierheims sehr wichtig. So stehen beispielsweise tägliche Gassirunden mit den Hunden auf dem Programm; ehrenamtliche Gassigänger sind herzlich im Tierheim willkommen.

Neues Tierschutzfahrzeug

Am 21. Januar 2016 konnte in Crimmitschau ein neues Tierschutzfahrzeug an die Leiterin des Tierheims, Frau Karin Junold, durch aktion tier Vorstandsmitglied Angela Anders übergeben werden. Das ursprünglich genutzte Auto war leider irreparabel, und ein Auto ist für den Transport von Tierfutter, Zubehör und Co. dringend erforderlich.

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© aktion tier

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ausende Tiere werden jedes Jahr ausgesetzt oder in Tierheimen abgegeben. Das aktion tier-Tierheim in Crimmitschau/Werdau bietet Platz für etwa 60 Katzen, 29 Hunde und diverse Kleintiere, die in ein neues Zuhause vermittelt werden wollen. Vor allem Katzenfans, die einem Felltiger

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Das Tierheim aktion tier Crimmitschau ist gleichzeitig „KittyForum“. Das heißt, es betreut die Straßenkatzen in der Region. Jedes Jahr werden allein in aktion tier Crimmitschau über 100 Straßenkatzen kastriert und, wenn möglich, an ihren angestammten Futterplätzen wieder freigelassen. Auch die Arbeit mit Schulklassen und Kindern ist im Tierheim ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. So besuchen Tierheimmitarbeiter immer wieder Schulen für Tierschutzunterricht, oder Klassen kommen ins Tierheim, um etwas über Tiere und die Natur zu lernen. Auch „Streichelpatenschaften“ können im Tierheim von Kindern übernommen werden. Weitere Informationen bei: Tierheim aktion tier Crimmitschau-Werdau Tierschutzverein Crimmitschau/Werdau e.V. Waldsachsener Weg 11 08451 Crimmitschau Ansprechpartner: Karin Junold Telefon: +49 3762 705773 info@tierheimcrimmitschau.de www.tierheimcrimmitschau.de


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aktion tier-tierrettung münchen, Bayern

Oft sieht man sie: in Handtaschen getragene Chihuahuas, auf den Arm genommene Yorkshire Terrier oder in die Achsel geklemmte Pinscher – das ist ein eher irritierendes Bild für die meisten Menschen, wenn sie das sehen, denn es handelt es sich doch um einen Hund, der meist gesund und mit vier Gliedmaßen ausgestattet ist, um seinen eigenen Körper vorwärts, rückwärts, zur Seite oder nach oben, bzw. unten zu bewegen! Manch ein Halter meint es aber auch damit nur gut, denn er will seinen Schützling vor der bösen Umwelt bewahren, zum Beispiel vor der Rolltreppe, wo er sich einklemmen könnte... Ein Bericht von Mathias D. Beyer

Das Foto zeigt, dass die Vordergliedmaße rechts, der dritte und vierte Zeh, amputiert werden mussten. Beim zweiten Hund musste die Vordergliedmaße links amputiert werden. Doch wie das zweite Foto zeigt, erfreuen sich beide Hunde nach der Operation bester Gesundheit, und auch der weitere Heilungsverlauf war problemlos.

Zwischen Rolltreppe und Ausstieg besteht die Gefahr, dass Zehen dazwischen hängen bleiben.

Dennoch hier die eindringliche Bitte: Sozialisieren Sie Ihren Hund nicht auf der Rolltreppe, sondern gönnen Sie sich und Ihrem Körper einen kleinen Aufstieg zu Fuß, dass schadet Ihnen und Ihrem Hund am wenigsten! Die Rolltreppe ist im Übrigen für Hunde verboten! Einen kleinen Hund sollte man – wenn man nicht die Treppe nehmen möchte – auf jeden Fall zu seiner Sicherheit tragen. Für die ganz bequemen Menschen, oder diejenigen, die nicht gut Treppen laufen können, gibt es an den meisten U- und S-Bahnhaltestellen ja auch einen Aufzug. Doch auch hier bitte gut aufpassen, denn hier lauern eben-

falls große Gefahren – wenn sich die Leine z.B. in der Fahrstuhltür einklemmt, der Hund drinnen oder draußen ohne sein Herrchen ist... Darum auch unser Appell an die Hundehalter, denken Sie immer an Ihren Hund, halten Sie ihn auf der Straße, auf Bahnsteigen und in den Zügen immer an der Leine, behalten Sie ihn und die Umgebung im Auge, denn zu viel Vorsicht ist besser als eine – meist sehr schwere – Verletzung!

© Tierrettung München

Glimpflich geht es dann aus, wenn nur ein kleines Stück der Ballen abrasiert wird oder der Vierbeiner ein wenig Fell lässt. Mittelschwere Verletzungen sind dann der Fall, wenn ganze Hautareale abgeledert werden oder Krallen gezogen werden. Die schlimmsten Verletzungen entstehen aber dann, wenn die Tiere mit ihren Zehen zwischen Rolltreppe und Ausstieg gelangen. Dann geht es oft schlimmer aus, als es zunächst den Anschein hat. Was zunächst als vermeintlicher Krallenausriss gilt, entpuppt sich schnell als Abriss der kompletten Zehe(n). So auch bei diesen beiden Exemplaren in unserem Einsatz-Fall.

Die Rolltreppe ist für Hunde verboten!

Schwerste Verletzungen der Pfoten

© Tierrettung München

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Denn es wird vor allem dann sehr gefährlich, wenn unsere etwas kleineren Artenvertreter von ihren Besitzern auf der Rolltreppe an die Umwelt gewöhnt werden sollen. Aufstieg und Auffahrt spielen da eine untergeordnete Rolle, denn die eigentliche Gefahr der Rolltreppensozialisierung lauert am Ende – genau da wo sie im Boden verschwindet. Oft kommt es zu teils schweren Verletzungen.

© Tierrettung München

© Rike pixelio.de

Rolltreppen mit Hund

Die aktion tier-tierrettung münchen e.V. ist eine tierärztliche Ambulanz in München und Umgebung. Unter dem Notruf 01805 84 37 73 (0,14 Euro/ Min., max. 0,42 Euro/ Min aus dem Mobilnetz) sind die roten AmbulanzFahrzeuge der aktion tier-tierrettung münchen e.V. und ein kompetentes Tierärzteteam rund um die Uhr für eine tiermedizinische Erstversorgung in München und Umgebung erreichbar.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.tierrettungmuenchen.de

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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© aktion tier

aktion tier informiert

Kutschpferde Viele Menschen lassen sich immer noch gerne in Kutschen von Pferden durch die Gegend ziehen. Doch dieser vermeintliche Spaß ist Tierquälerei und auch für die Insassen ziemlich gefährlich. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

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Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Kutschen das wichtigste und meistens auch einzig verfügbare Reise- und Transportmittel. Denken wir nur an die Postkutschen, die bis ins frühe 20te Jahrhundert nicht nur sämtliche Postsendungen, sondern auch zahlende Fahrgäste

© Ursula Bauer

Dieses völlig durchgeschwitzte Friesenpferd muss in glühender Sonne auf weitere Touristen warten.

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wir klären auf

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befördert haben. Mit der Erfindung des Automobils wurden Pferdekutschen jedoch immer unwichtiger. Heute werden sie als romantisch und nostalgisch angepriesen und vorrangig von Hochzeitspaaren für die Fahrt zur Kirche oder von Touristen für eine Stadtrundfahrt genutzt. Vor allem in Großstädten mit ihrem chaotischen Verkehr sind Pferdekutschen jedoch weder mit dem Tierschutz vereinbar noch ein sicheres Verkehrsmittel. Kutschpferde haben in der Regel, außer bei ihren Fahrten, keinen Auslauf. Nach einem langen und harten Arbeitstag verbringen sie die Nacht im Stall. Am nächsten Morgen geht es dann in aller Frühe wieder los. Sind die Kunden zahlreich, werden die dringend nötigen Ruhepausen gestrichen und die Arbeitsstunden erhöht. Bleiben Interessenten aus, stehen die Tiere angeschirrt oft stundenlang auf der Straße herum. In Städten mit hohem Verkehrsaufkommen sind die Pferde täglich enormem Stress ausgesetzt, wenn sie sich völlig ungeschützt durch die lärmerfüllten Straßen voller Autos kämpfen müssen. Ihre empfindlichen Lungen leiden unter den Abgasen und die Ge-


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lenke werden übermäßig belastet, wenn die Tiere mit eisenbeschlagenen Hufen nur auf Asphalt laufen müssen. Weidegang dürfen viele Kutschpferde während ihres gesamten Arbeitslebens nicht genießen. Ganz zu schweigen von freien Wochenenden oder Urlaub. Leider genießen Kutschpferde keinen besonderen rechtlichen Schutz Denn in Deutschland existiert keine entsprechende gesetzliche Verordnung. Gemäß unseren Recherchen gibt es lediglich für die Bundesländer Berlin und Thüringen sowie für die Stadt Dresden Leitlinien für Pferdefuhrwerksbetriebe. Diese 3 vom Inhalt her weitestgehend identischen Dokumente stellen jedoch keine gesetzlichen Regelungen dar, sondern formulieren lediglich Mindestanforderungen, welche den lokalen Amtstierärzten als Orientierungshilfe bei Kontrollen dienen sollen. Außerdem können auch Gerichte diese Leitlinien als Entscheidungshilfen heranziehen, um über einen Fall mit Pferdefuhrwerken zu urteilen. Hier beispielhaft einige Vorgaben aus den Leitlinien:

• Das

Gesamtgewicht der Kutsche inklusive Kutscher und aller

Fahrgäste darf das doppelte Körpergewicht der Zugpferde nicht überschreiten. • Kutschpferde dürfen erst ab einem Alter von 5 Jahren eingesetzt werden. • Die Kutscher müssen eine Fahrprüfung und einen Sachkundenachweis haben. • Die Arbeitszeit der Pferde darf 9 Stunden pro Tag nicht überschreiten. • Ruhezeiten sind vorgeschrieben und müssen eingehalten werden. Nach 4 Stunden ist eine halbstündige Pause vorgeschrieben. Bei Temperaturen über 30 Grad muss alle 2 Stunden eine halbstündige Pause an einem schattigen Platz gemacht werden. • Der Kutscher muss eine Entnahmemöglichkeit für Frischwasser nachweisen. Wasser und Futtereimer sind mitzuführen, und genügend Raufutter muss immer zur Verfügung stehen. • Um die Einsatz- und Ruhezeiten zu dokumentieren, muss der Kutscher ein Fahrtenbuch führen. Soweit so gut. In der Realität wird die Einhaltung der in den Leitlinien formulierten Vorgaben allerdings selten kontrolliert. So sind in Berlin mindestens 10 Pferdefuhrwerksbetriebe amtlich bekannt. Es finden jährlich jedoch lediglich 4 bis 8 Kontrollen statt, so dass nicht

einmal jeder Betrieb einmal im Jahr unter die Lupe genommen wird. Gefährlicher „Spaß“ Außer für die Tiere selbst sind Pferdekutschen aber auch für Menschen gefährlich. Allein im Jahr 2015 wurden bundesweit 36 Unfälle mit Pferdekutschen in den Medien dokumentiert. Unfallursache war meistens, dass sich die Pferde erschreckten und durchgingen. Aber auch Zusammenstöße mit Autos kamen vor. Allein bei diesen 36 Unfällen wurden insgesamt 60 Menschen zum Teil schwer verletzt, 5 Menschen starben. 4 Kutschpferde erlitten Verletzungen, 5 Tiere starben am Unfallort oder mussten eingeschläfert werden. Eine traurige Bilanz! Pferde sind keine Maschinen und daher im Grunde unberechenbar. Niemand kann voraussehen, dass sich das Zugpferd im nächsten Moment erschrecken wird und panisch losstürmt. Ein bellender Hund, ein überholendes oder hupendes Auto, eine Unebenheit auf der Straße oder eine kurze Unaufmerksamkeit des Kutschers können schon dazu führen, dass Kutschpferde durchgehen und nicht mehr kontrollierbar sind. Auch sind Pferdekutschen weder beleuchtet, noch mit Airbags oder modernen Bremssystemen

© Ursula Bauer

Hier werden die Pferde zumindest mit Wasser und Futter versorgt

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über ein Verbot von Pferdekutschen ernsthaft nachdenken lässt.

© Ursula Bauer

Was können Sie tun, um das Leiden der Kutschpferde zu mindern?

Müdes Kutschpferd im Großstadttrubel

ausgestattet. Sie passen daher nicht in den modernen Straßenverkehr. Pferdekutschen sollten zumindest in größeren Städten verboten werden Aus Tierschutzgründen und wegen des hohen Unfallrisikos sind Pferdekutschen in manchen Städten wie beispielsweise Paris und London bereits verboten. Auch Bill de Blasio, Bürgermeister von

New York, setzt sich seit 2014 für ein Verbot von Kutschfahrten in seiner Stadt ein. Sogar in Berlin sehen die Behörden die vorrangig am Brandenburger Tor auf Kundschaft wartenden Pferdekutschen zunehmend skeptisch. Hier sind es vorrangig die immer wieder durch Amtstierärzte festgestellten oder durch Bürger angezeigten Verstöße gegen die Leitlinien oder gegen das Tierschutzgesetz, welche den zuständigen Bezirk Mitte inzwischen

Natürlich erst einmal nicht in eine Pferdekutsche einsteigen! Des Weiteren sollten Sie festgestellte Missstände (z.B. Überladung der Kutsche, keine oder zu kurze Pausen, keine Versorgung der Pferde mit Futter/Wasser, technisch nicht einwandfreie Geschirre, schlechter Ernährungs- oder Gesundheitszustand der Kutschpferde, Defekte oder Mängel an der Kutsche) schriftlich beim zuständigen Veterinäramt anzeigen. In Berlin, Dresden und im Bundesland Thüringen muss an jedem Pferdefuhrwerk ein Schild mit den Daten des Betriebes angebracht sein. Diese müssen Sie zur Identifizierung auf jeden Fall mit angeben. Bei nicht entsprechend gekennzeichneten Kutschen sollten Sie Fotos erstellen und Ihrer Anzeige beifügen. Und wenn Sie beobachten, dass ein Kutschpferd offensichtlich akut leidet und/oder schnelle medizinische Hilfe benötigt, dann verständigen Sie bitte sofort die Polizei und das örtliche Veterinäramt.

© Ursula Bauer

Zweispännige Pferdekutsche vom Typ Landauer in der Großstadt

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Tierschützer setzen Modehäuser unter Druck

Obwohl die Pelzindustrie – in Deutschland vertreten durch den Verband Deutscher Pelztierzüchter – gerne etwas anderes behauptet, ist die Kritik an Echtpelz unter Verbrauchern auch in dieser Wintersaison ungebrochen. Die Nachfrage nach Kunstpelz oder anderen Stoffen als Ersatz für Kragen- und Ärmelbesätze an Winterjacken steigt, im Jahr 2013 gaben nach Auskunft des statistischen Bundesamtes über 80 % der Verbraucher an, ein Kauf von Pelz käme für sie nicht in Frage. Angewiesen auf Pelz ist heutzutage selbst im kältesten Winter dank der Entwicklung von Hochleistungskunstfasern tatsächlich niemand mehr – im Gegenteil, diese sind mittlerweile leichter, leistungsfähiger, wärmer und vor allem ohne Leid produzierbar. Ein Bericht von Jan Peifer

In Deutschland gibt es derzeit noch etwa 10 Farmen, auf denen Nerze für die Pelzproduktion leben und leiden. Noch vor wenigen Jahren waren es mehr als doppelt so viele Betriebe, doch eine zunehmende Verschärfung der Richtlinien zur Haltung von Pelztieren wird wohl in absehbarer Zeit für das völlige Verschwinden solcher Farmen sorgen. Obwohl der weitaus größte Teil von Echtpelz weltweit aus der Farm„produktion“ stammt, wird auch Pelz von Wildfängen verarbeitet. Dieser Ursprung ist jedoch nicht weniger grausam, denn insbesondere bei der Fallenjagd auf Beutegreifer (dazu gehören die meisten Pelztiere wie Füchse, Marder oder eben Nerze) nehmen Jäger in Kauf, dass sich gefangene Tiere schwerste Ver-

letzungen zuziehen, bevor sie gefunden und getötet werden. Nicht selten brechen sich Tiere Gliedmaßen oder beißen sich gar selbst die Pfoten ab, wenn sie in einer Falle landen – in diesen Fällen sind sie meist nicht mehr überlebensfähig und verenden qualvoll. Zudem werden auch immer wieder Fälle bekannt, in denen geschützte Tiere wie etwa Wölfe oder Luchse oder auch unbeaufsichtigte Haustiere „versehentlich“ getötet oder schwer verletzt werden. Giftige Substanzen werden eingesetzt, um Tierhäute haltbar zu machen. Dabei ist mit Echtpelz nicht nur Tierleid untrennbar verbunden, auch für den Käufer bzw. Träger kann die Verwendung von Echtpelz äußerst unangenehme Folgen

Hier wird mit Bildern dem Verbraucher die Herkunft ihrer Pelze gezeigt

haben. Denn um die Tierhäute haltbar zu machen, werden nicht selten höchst giftige Substanzen eingesetzt, die gefährliche allergische Reaktionen auslösen können. Welche Mittel bei der Verarbeitung im Einzelnen aber zum Einsatz kommen, ist meist ein streng gehütetes Geheimnis. Ein Beispiel dafür ist das Modeunternehmen Bogner, welches sich im vergangenen Winter als Ziel einer groß angelegten Tierschutzkampagne sehen musste. Das Münchener Luxuslabel verwendet für seine teuren Kollektionen unter anderem auch Pelze aus Asien, behält Details zur Herkunft und Verarbeitung aber lieber für sich. Unter dem bezeichnenden Kampagnenmotto „Bogner tötet“ haben Tierschützer monatelang direkt vor

Friedlicher Protest vor einer Bogner Filiale in Berlin

© Kai Horstmann

B

Bei der „Gewinnung“ von Pelz sieht das ganz anders aus: Füchse, Marderhunde, Nerze, aber auch Hunde und Katzen werden dafür besonders in asiatischen Ländern unter schlimmsten Bedingungen in engen Käfigen gehalten, brutal getötet und teilweise noch lebendig gehäutet. In einigen Ländern ist die Pelzindustrie daher mittlerweile ganz verboten, in vielen zumindest sehr stark eingeschränkt worden. Produkte mit Fell von Hunden und Katzen dürfen in die EU weder eingeführt noch gehandelt werden, auch wenn sie mangels einer ausreichenden Kennzeichnungspflicht noch immer auch hierzulande auftauchen.

© Kai Horstmann

Echtpelz ist wieder da

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den Filialen der Kette mit teilweise spektakulären Aktionen und großen Plakatwagen Kunden und Passanten über die Verwendung von Echtpelz informiert und so einen nicht unerheblichen Einfluss auf potentielle Käufer ausgewirkt. Das Unternehmen selbst kommentierte die Kampagne nicht, auch auf die Forderung nach einem Verzicht auf

Designer befreien wollen und weswegen sie Pelze aus ihren Kollektionen verbannen. Für Tierschützer und kritische Konsumenten ist dies eine sehr zu begrüßende Entwicklung, denn sie zeigt, dass wie in vielen anderen Bereichen auch hier die Nachfrage das Angebot bestimmt. Es bleibt zu hoffen, dass auch hartnäckige Verweigerer wie Bogner den Geist der Zeit erkennen und sich aus dem Pelzgeschäft zurückziehen werden.

© Michale Körner

© Michale Körner

Echtpelz wurde wohl auf Anraten von Anwälten nicht weiter eingegangen. Dabei wäre Bogner mit einer Verzichtserklärung in guter Gesellschaft, denn die sinkende Akzeptanz von Echtpelz unter den Verbrauchern hat immer stärkere Auswirkungen auch auf das Modeangebot im Einzelhandel. So haben in den letzten Jahren große Marken und Anbieter wie H&M, Jack Wolfskin, Calvin Klein, Tommy Hilfiger, S.Oliver oder auch Hugo Boss den Verkauf von Pelz eingestellt und ihr Angebot auf Alternativen ausgerichtet. Echtpelz hat ein schlechtes Image, von dem sich immer mehr Hersteller und

Schlimmer als nur schlechter Geschmack

Nackte Tiere

Mittlerweile gibt es fast alles: nackte Hunde, nackte Katzen und sogar nackte Meerschweinchen. Eines haben sie alle gemeinsam. Von der Natur waren sie so nicht vorgesehen. Menschen hatten hier ihre Hände im Spiel. Durch gezielte Züchtungen wurde den Tieren das Fell genommen. Die Krux dabei – die armen Kreaturen haben nicht nur keinen Schutz gegen Sonne und Kälte. Nein, sie haben zudem etliche andere genetische Defekte, die gemeinsam mit der Haarlosigkeit vererbt werden. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Doch wie kommt der Mensch überhaupt auf die Idee, den Tieren das Fell zu nehmen? Einige Tierliebhaber scheinen dies schlicht schön zu finden. Die Haut der nackten Tiere ist besonders warm und weich. Sie ist angenehm anzufassen, fast wie menschliche Haut. Doch die Haut ist vor allem deshalb so warm, weil sich das Tier ständig aufheizen muss, da es nicht durch seine Körperbehaarung gewärmt 36

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wird. Der Wärmeverlust, der durch das nicht vorhandene Fell anfällt, ist enorm. Daher müssen nackte Tiere immer deutlich mehr Futter aufnehmen als befellte. Nur so können sie ihre Körpertemperatur überhaupt stabil halten. „Kleider“ haben sie schließlich nicht. Im Sommer hingegen haben nackte Tiere ein anderes Problem. Sie sind der Sonne schutzlos ausgeliefert. Allzu leicht fangen sie sich einen Sonnenbrand ein, mit allen Folgen, die dies auch für die menschliche Haut haben kann.


Nacktkatzen ohne Tasthaare sind Qualzucht (Nr. 33/2015) Pressemitteilung vom 23.09.2015 Die Zucht von Nacktkatzen ohne funktionsfähige Tasthaare ist als Qualzucht anzusehen und verstößt daher gegen das Tierschutzgesetz. Dies hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden. Die Klägerin hält und züchtet Canadian-Sphinx-Katzen (sog. Nacktkatzen). Die Tiere haben aufgrund einer Genveränderung keine funktionsfähigen Tasthaare. Nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, Wirbeltiere zu züchten, wenn ihnen Körperteile für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder diese untauglich sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten. Zur Vermeidung der Zucht kann die zuständige Behörde das Unfruchtbarmachen von Wirbeltieren anordnen. Das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt des Bezirksamts Spandau untersagte der Klägerin auf dieser Grundlage die Zucht und forderte sie auf, den von ihr gehaltenen Kater „Willi“ kastrieren zu lassen. Hiergegen wandte sich die Klägerin ohne Erfolg. Die 24. Kammer des Verwaltungsgerichts wies die Klage ab, nachdem sie zuvor ein tierfachärztliches Gutachten eingeholt und den Gutachter in der mündlichen Verhandlung befragt hat. Nach dessen Ausführungen seien Tasthaare ein wichtiges Sinnesorgan, das der Orientierung und der Kommunikation der Katzen diene. Daher sei deren Fehlen als Schaden und Leiden anzusehen. Die Kammer hat wegen grundsätzlicher Bedeutung der Sache die Berufung zum Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zugelassen. Urteil der 24. Kammer vom 23. September 2015 (VG 24 K 202.14)

Abgesehen von der vermeintlichen Schönheit der unbehaarten Tiere gibt es einen weiteren Grund, der den Mensch dazu veranlasst hat, Tiere ohne Fell zu züchten. Es hält sich hartnäckig die Mär, haarlose Tiere seien gut für Allergiker geeignet. Dies ist schlichtweg nicht richtig. Allergiker reagieren auf Hautschuppen, den Speichel und das Urin der Tiere. Mit der Behaarung hat das allenfalls nur sehr indirekt etwas zu tun. Die Haare der Tiere können als Transportmedium für die Hautschuppen dienen. Je weniger Haare, umso weniger Transportmittel finden die Schuppen, um in wirklich jedes Eck der Wohnung fliegen zu können. Doch wenn ein Mensch allergisch auf Tiere reagiert, ist es ihm unmöglich, ohne Medikation mit einem Vierbeiner in einem Haushalt zu leben, sei es ein nacktes Tier oder eines mit Fell. Auf beide reagiert er gleichermaßen allergisch. Das Immunsystem von Nackttieren ist äußert schwach Doch die Folgen der Nacktzuchten gehen leider noch weit über das Frieren und den Sonnenbrand hinaus. So haben Nackthunde häufig schwere Gebissanomalien, die mit der Haarlosigkeit gemeinsam vererbt werden. Ihnen fehlen die ersten Backenzähne, oft zudem auch die Vorder- und Fangzähne. Außerdem haben sie ein geschwächtes Immunsystem, was sie viel schneller krank werden lässt als ihre Artgenossen mit Fell. Sie leiden an Allergien und verletzen sich leicht. Gleiches gilt für die nackten Meerschweinchen. Sie entwickelten sie aus Populationen, die ursprünglich für Laboratorien als Versuchstiere gedacht waren. Diese hatten so gut wie kein funktionsfähiges Immunsystem, damit die Forscher Krankheiten besser analysieren konnten. Kein Wunder, dass auch die Nachkommen dieser Versuchstiere keine guten Abwehrkräfte haben. Je nach Rasse fehlen ihnen zudem die Tasthaare am Kopf, die für die innerartliche Kommunikation wichtig ist. Dass auch diese Tierart große Proble-

me mit der Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur hat, versteht sich von selbst. Groben Beißereien mit behaarten Artgenossen sind sie schutzlos ausgeliefert. Nacktkatzen haben ähnliche, aber vielleicht noch größere Probleme. Durch das Wegzüchten der Haare ging auch ihnen nicht nur das Fell verloren. Ihre Tasthaare mussten ebenfalls dran glauben. Diese langen Sinushaare, die im Bereich der Nase links und rechts vom Kopf abstehen, sind für Katzen essentiell. Sie benötigen diese, um sich zu orientieren und in der Dunkelheit zu ertasten, wie weit sich Gegenstände von ihrem Gesicht entfernt befinden. Beutetiere werden damit abgetastet. Unter Katzenkumpels wird mittels dieser Härchen geredet. Sie sind also von immenser Bedeutung für die sozialen Kontakte einer Katze. In Deutschland haben wir ein Tierschutzgesetz, das den sogenannten Qualzuchtparagraphen enthält. Der verbietet die Zucht derartiger nackter Tiere, weil die Haarlosigkeit zu andauerndem Leiden der Tiere führt. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Will sich jemand unbedingt ein derartiges Tier zulegen, bekommt er es auch. Wenn er es nicht in Deutschland kaufen kann, besorgt er es sich eben in Osteuropa. Doch oft steckt tatsächlich Unwissenheit dahinter. Viele Tierliebhaber wissen einfach nicht, was sie mit dem Kauf eines bestimmten Rassetieres anrichten. Ihnen ist nicht klar, dass sie damit einen skrupellosen Züchterkreis unterstützen, dem nur der eigene Geldbeutel, nicht aber das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Helfen Sie mit, aufzuklären. Wer Tiere liebt, sagt ganz klar „Nein“ zu nackten Tieren.

Sogar nackte Meerschweinchen gibt es mittlerweile

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Das Haushuhn Innerhalb der Klasse der Vögel zählen Hühner zur Ordnung der Hühnervögel (Galliformes), der unter anderem auch Fasan, Wachtel und Rebhuhn angehören. Unser Haushuhn (Gallus gallus domesticus) stammt vom Bankiva-Huhn (Gallus gallus) ab. Dieses Wildhuhn lebt heute noch frei in vielen Teilen Südostasiens. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

lappen dienen dem Schutz des Gehörgangs. Sämtliche Kopfanhängsel sind bei männlichen Hühnern stärker ausgebildet als bei weiblichen. Ausgewachsene Hähne sind außerdem, im Gegensatz zu den Hennen, mit einem meist sichelförmig gebogenen Schwanz aus langen Federn sowie einen Sporn über den Hinterzehen ausgestattet. Beim Haushuhn sind die Hähne größer und prächtiger gefiedert als die Hennen

Je nach Rasse wiegen Hühner zwischen 500 Gramm (z.B. SeramaZwerghuhn) und 5,5 kg (z.B. Jersey Giant). Meist sind die Hähne größer und mit einem prächtigeren Gefieder ausgestattet als die Hennen (Geschlechtsdimorphismus). Beide Geschlechter tragen, sobald sie ausgewachsen sind, auf dem Kopf ei38

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nen roten Hautlappen (den Kamm), der unterschiedliche Formen haben kann. Weitere Hautfortsätze befinden sich unter dem Schnabel (Kinnlappen) und an den Schläfen hinter den Augen (Ohrlappen). Die Ohr-

Haushühner sind gut zu Fuß und primär am Boden unterwegs. Ihre Flugfähigkeit beschränkt sich auf ein gelegentliches Herumflattern in Bodennähe. Für die Nacht suchen sie gerne erhöhte Sitzgelegenheiten

Bankiva Henne

© Jason Thompson

Die Domestikation des Huhns begann bereits vor über 4.000 Jahren in Indien. In Europa gibt es rund 200 anerkannte Hühnerrassen, darunter spezielle leichtgewichtige Legerassen wie „Italiener“, „Brakel“ und „Leghorn“ sowie besonders schwere Fleischrassen wie „Cochin“, „Brahma“ und „Deutsche Langschan“. Wie viele Hühnerrassen weltweit existieren, ist nicht bekannt. Innerhalb der einzelnen Rassen gibt es wiederum diverse unterschiedliche Farbschläge. Auch Mischlinge aus verschiedenen Rassen sind häufig anzutreffen.

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Bankiva Hahn

© Jason Thompson

++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ +++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ +++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ ++

Themenreihe „Unsere Nutztiere“


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zumindest für mich immer wieder rührend mit anzusehen, wie sehr Hähne um ihre „Frauen“ bemüht sind. Sie bewachen und beschützen ihren Harem, und wenn sie etwas Fressbares gefunden haben, stoßen sie laute Lockrufe aus, die alle Hennen sofort in Bewegung setzen. Selbstlos überlassen sie den Leckerbissen ihren Damen, die sich dann darum streiten. Gewährt man seiner Hühnerschar Freilauf, so sind die Vögel gemeinsam den ganzen Tag hindurch unterwegs, nehmen Sandbäder zur Gefiederpflege, fressen Körner und Gras, scharren am Boden nach Würmern und Insekten und legen immer wieder Pausen ein, um sich zu putzen und zu ruhen. Die Tiere verständigen sich untereinander

zu dem nur die Hähne fähig sind. Der Kikeriki-Schrei erschallt nicht nur morgens, sondern über den Tag verteilt immer wieder. Hähne markieren durch Krähen nicht nur ihr Revier, sondern wollen dadurch auch den Hennen imponieren und mögliche Rivalen rein akustisch in die Flucht schlagen. Althähne tolerieren in der Regel keine ausgewachsenen Nebenbuhler in ihrer Nähe. Nur die Junghähne vertragen sich meistens bis zu einem gewissen

© Ursula Bauer

auf, wo sie sich sicher fühlen. Hühner sind natürlicherweise sozial lebende Gruppentiere mit einer ausgeprägten Rangordnung, die durch kleine Kämpfe immer wieder neu festgelegt wird. Grundsätzlich sind sie jedoch friedfertige und liebenswerte Geschöpfe, die auch recht zahm werden können. Wenn es allerdings ums Futter oder den besten Sitzplatz geht, kennen Hühner keine Freunde. Übrigens findet sich auch eine nur aus Hennen beste-

© Ursula Bauer

Haushühner können sehr zutraulich werden

Der Hahn (links) wacht über seine Hennen

hende Gemeinschaft gut zurecht. Ein Hahn muss nicht grundsätzlich dabei sein, es sei denn, man möchte Nachwuchs. Allerdings ist es

durch vielfältige Lautäußerungen, die nur unzureichend als „Gackern“ bezeichnet werden können. Besonders auffällig ist das Krähen,

Hühner sind soziale Gruppentiere

Alter ganz gut miteinander, wenn genügend Weibchen und ausreichend Platz zum Ausweichen vorhanden ist. Es kann jedoch „unter Männern“ zu erbitterten Hahnenkämpfen kommen, bei denen der Verlierer viele Federn lässt. Ein weibliches Haushuhn legt je nach Rasse zwischen 80 und 220 Eier pro Jahr. Also beileibe nicht jeden Tag. Nimmt man der Henne das Ei nicht weg, so legt sie noch 6-8 weitere ins Nest und brütet. Nach etwa 21 Tagen schlüpfen die Küken, die als Nestflüchter von Anfang an sehr mobil sind und bald mit der Glucke mitlaufen, um nach Futter zu suchen. Bei diversen HühnerrasBrütende Henne

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Hähne tragen teilweise erbitterte Rangkämpfe aus

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Die Farbe der Eierschale ist genetisch bedingt und hängt von der jeweiligen Hühnerrasse ab

Wie alle Vögel müssen auch Hühner ihr Federkleid erneuern, da es sich im Laufe der Zeit abnutzt. Diesen durch Hormone gesteuerten Vorgang des Abwerfens und Neuwachsens der Vogelfedern nennt man Mauser. Normalerweise mausern Haushühner im Herbst. Während der ca. 5 Wochen andauernden Mauserzeit legen die Hennen keine Eier, da ihr Körper vollauf mit der Erneuerung des Federkleids beschäftigt ist. Über das maximale Alter von Haushühnern gibt es keine einheitlichen Angaben. Im Durchschnitt können sie wohl zwischen 5 und 8 Jahre alt werden. Das permanente Eierlegen ist auf Dauer sehr anstrengend und mindert die Lebenserwartung erheblich. Denn Haushühner, die wie ihre wilden Vorfahren nur zweimal pro Jahr Ei40

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Das weibliche Tier wird Henne genannt, das männliche heißt Hahn oder Gockel. Den Hühnernachwuchs nennt man Küken. Hennen, die Küken führen, sind sogenannte Glucken. Kastrierte Hähne werden als Kapaun bezeichnet. Bei einigen schweren Fleischrassen wie beispielsweise „Brahma“ oder „Jersey Giant“ wurden früher die Hähne kastriert, damit sie noch mehr Fleisch ansetzen. Diese Kapaune hatten zum Teil ein Schlachtgewicht von 9 kg und waren damit fast so schwer wie Puten.

Glucke mit Küken

Hybridhühner Hühner sind heute vorrangig Eier- und Fleischlieferanten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde damit begonnen, sogenannte Hybridhühner zu züchten. Hierbei handelt es sich nicht um Rassehühner, son-

dern um durch gezielte Inzucht entstandene Hühner mit bestimmten Eigenschaften wie hohe Legeleistung (Legehybriden) oder schnellen Fleischzuwachs (Masthybriden). Traditionelle Hühnerrassen werden heute meist nur noch in der Hobbyzucht eingesetzt, was zur Folge hat, dass viele alte Rassen auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen stehen. Mit der Konzentration auf einige wenige Rassen mit hoher Lege- oder Fleischleistung, die zur Produktion moderner, uniformer „Kunsthühner“ verwendet werden, gehen die alten Hühnerrassen allmählich verloren. Und damit nicht nur die wichtige genetische Vielfalt, sondern auch die wundervolle und schier unerschöpfliche Formen- und Farbenvielfalt unserer Rassehühner. Diese sind zwar nicht so leistungsstark wie Hybridhühner, haben dafür jedoch diverse andere wichtige Eigenschaften. So haben sich die Vertreter alter Hühnerrassen teilweise seit Jahrhunderten bewährt, sind robust und anspruchslos, können im Freien gehalten werden, wo sie ihr Futter selbst suchen, legen bis zu 5 Jahre Eier und sind in der Lage, zu brüten und ihre Jungen großzuziehen. Dagegen sind die durch künstliche Befruchtung im Labor erzeugten Hybrid-Turbohühner sehr anfällig für Krankheitserreger, weshalb häufig Antibiotika prophylaktisch ins Futter gemischt wird. Ohne spezielles Leistungsfutter zeigen sie schnell Mangelerscheinungen und neigen

Das Brahma-Huhn ist eine alte Hühnerrasse, die um 1850 nach Deutschland eingeführt wurde. Es zählt zu den Riesenhühnern.

Das Leghorn ist eine Hühnerrasse, die an der Produktion von Legehybriden stark beteiligt ist.

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Bezeichnungen

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Die Farbe der Kalkschale des Hühnereis ist genetisch bedingt und hängt von der Rasse ab. Es gibt weiße und braune, grünliche und bläuliche Eier. Nur bei den reinrassigen Hühnern gibt die Farbe des Ohrlappens an den Schläfen hinter den Augen Auskunft über die Farbe der Eierschale. Hühner mit weißem Ohrlappen legen weiße Eier, Tiere mit rotem Lappen meist braune. Bei Mischlingshühnern können die unterschiedlichsten Kombinationen vorkommen.

er legen und diese dann ausbrüten, sollen angeblich bis zu 25 Jahre alt werden.

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++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ +++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ +++ Themenreihe „Unsere Nutztiere“ ++

sen wurde der natürliche Bruttrieb jedoch weitgehend weggezüchtet, da das Zuchtziel ausschließlich in einer möglichst hohen Eierproduktion bestand.


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Schnabelkürzen Das Kürzen der Schnäbel mit einem Laser oder einer heißen Drahtschlinge ist in der Massentierhaltung eine gängige Praxis, obwohl die teilweise Amputation von Körperteilen gemäß §6 Tierschutzgesetz nur in Einzelfällen mit Ausnahmegenehmigung erlaubt ist. In der Realität wird diese grausame Verstümmelung jedoch millionenfach routinemäßig durchgeführt. Das ohne Betäubung durchgeführte Beschneiden der empfindlichen und als primäres Tastorgan äußerst wichtigen Schnabelspitze ist Tierquälerei und nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben das Schnabelkürzen per Erlass zum 31.12.2016 verboten. Die Organisation KAT (Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen) hat daraufhin mitgeteilt, dass dieses Verbot auch für alle von KAT-zertifizierten Betriebe gelten soll, die ihre Eier an deutsche Supermärkte verkaufen. Die hiesigen Supermarktketten kaufen inzwischen nur noch Eier mit KAT-Zertifikat, weshalb die Organisation in der glücklichen Lage ist, Anforderungen wie den Verzicht auf das Schnabelkürzen festzulegen. Legehennenhalter, die weiter Schnäbel kürzen, erhalten in Zukunft kein KAT-Zertifikat mehr, was den Eierverkauf an Kaufhallen fast unmöglich macht.

Wenn sich Hybridhühner vermehren, vererben sie ihre Zuchteigenschaften nicht. Das heißt, die Eier- und Fleischproduzenten können diese Hühner nicht selber nachzüchten, sondern müssen kontinuierlich neue Tiere kaufen. Nur einige wenige Konzerne haben sich auf die Herstellung von leistungsstarken Hybrid-Züchtungen spezialisiert. Sie bestimmen den Markt und profitieren natürlich von der Abhängigkeit ihrer Kunden. Oft sind die unterschiedlichen Hybridhühner auch auf das passende Kraftfutter angewiesen, welches ebenfalls nur von der jeweiligen Zuchtfirma hergestellt wird. Millionenfacher Kükenmord

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zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus, weshalb der Mehrzahl der Lege- und Masthybriden schon als Küken ein Teil des Schnabels amputiert wird.

Einige Tage altes Hühnerküken

Diese wenigen Großkonzerne betreiben Zuchtfarmen, in denen sie Elterntiere halten, die dann entsprechend miteinander gekreuzt werden, um die gewünschten Hy­ bridtypen zu erhalten. Die Eier

werden in Brutschränken ausgebrütet. Bei der Produktion von Legehennen-Hybriden schlüpfen natürlich immer auch viele Millionen männliche Küken. Da Hähne keine Eier legen, werden sie direkt nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert. Rund 50 Millionen männliche Eintagsküken sollen jährlich allein in Deutschland derart grausam allein aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. Nachdem Nordrhein-Westfalen Ende 2013 die Tötung von männlichen Eintagsküken verboten hatte, klagten die betroffenen Brütereien, woraufhin im Frühjahr 2015 das Verwaltungsgericht Minden das behördliche Verbot für unzulässig erklärte. NRW gab sich nicht geschlagen, sondern brachte eine Initiative zur Änderung des Tierschutzgesetzes, nach dem das Töten von Tieren ohne vernünftigen Grund aus ökonomischen Gründen verboten werden soll, in den Bundesrat ein. Der Antrag passierte Ende September 2015 den Bundesrat mit großer Mehrheit. Nun ist es Aufgabe des Deutschen Bundestages, eine eindeutige Ermächtigungsgrundlage im Tierschutzgesetz zu schaffen, damit die Länder das Tötungsverbot umsetzen können. Hybridhühner in der Biohaltung Was viele nicht wissen – da die Öko-Richtlinien Hybridhühner nicht verbieten, werden diese in

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Henne mit kupiertem Schnabel

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Das Sussex-Huhn (links der Hahn, rechts die Henne) ist eine aus England stammende Hühnerrasse, die als sogenanntes „Zweihuhn“ gilt, da sowohl Fleischansatz als auch Legeleistung bei diesen Hühnern recht hoch sind.

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Die Biobranche muss hinsichtlich der verwendeten Hühner in Zukunft umdenken, um sich konsequent von den konventionellen Hühnerbauern abzuheben. Erfreulicherweise gibt es bereits neben vereinzelten Biohöfen, die Rassehühner halten, größer angelegte Bestrebungen, um in Zukunft auf die üblichen Turbo-Hybridhühner verzichten zu können. So will die von den Bioverbänden Demeter und Bioland initiierte ”Ökologische Tierzucht GmbH“ (ÖTZ) unter anderem eine Hühner-Linie züchten, die mit

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Legehennen In Deutschland wurden im Jahr 2014 insgesamt 39,6 Millionen Legehennen gehalten. Für die industrielle Eierproduktion werden gerne Hybridlegehennen zum Beispiel vom Typ „Lohmann Brown-Classic“ oder Hybriden aus der Rasse „Leghorn“ verwendet. Lohmann Brown Hybridhühner können 320 Eier pro Jahr legen. Wir haben uns die Legeleistung von 112 unterschiedlichen Rassehühnern angesehen und daraus einen Mittelwert von jährlich 156 Eiern errechnet. Ein Lohmann Brown Hybridhuhn legt somit fast doppelt so viele Eier wie ein Rassehuhn. Und es benötigt zur Produktion von 1 kg Ei auch nur 2 Kilogramm Leistungsfutter, während ein Huhn einer alten Rasse dafür 4-5 kg Futter erhalten

Hybrid-Legehenne vom Typ „Lohmann Brown-Classic“

Hybrid-Legehennen werden auch in der Biohaltung meist nicht älter als 1 Jahr

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den Werten und Zielen der ökologischen Landwirtschaft vereinbar ist. Auch die „Bruderhahn Initiative Deutschland“, in der sich 23 Bioland- und Demeter-Erzeuger sowie neun Groß-und Einzelhändler der Naturkostbranche engagieren, setzt sich für eine eigenständige, ökologische Geflügelzucht ein. Dabei stehen Aspekte wie Ausgewogenheit von Legeleistung und Fleischansatz, Futterverwertung von 100% Biofutter, Tiergesundheit (auch im Verhalten) und eine Zucht, die von Anfang an unter ökologischen Haltungsbedingungen erfolgt, im Vordergrund.

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Die Biohaltung mag zwar stressfreier für die Tiere sein, und das Leben der Hähnchen in der Mast dauert etwas länger als in Intensivhaltungen. An dem grundsätzlichen Problem Hybridhuhn, angefangen von der künstlichen Produktion über das schreckliche Töten der männlichen Eintagsküken, bis zur Monopolstellung einiger weniger „Hybridhuhn-Hersteller“ ändert dies jedoch nichts. Die Masthybriden haben aufgrund ihrer unnatürlich schnellen Gewichtszunahme auch in der Biohaltung ähnliche körperliche Probleme (z.B. Kreis-

lauf- und Gelenkerkrankungen, Neigung zu Entzündungen) wie in der Intensivmast. Und die HybridLegehennen werden auch in der Biohaltung meist nicht älter als 1 Jahr, da sie genetisch auf das Eierlegen im Akkord getrimmt und nach einer gewissen Zeit völlig ausgezehrt sind. Eine bessere Haltung kann an diesen Tatsachen nichts ändern. Außerdem benötigen die überzüchteten Hybridhühner aufgrund ihres hohen Nährstoffbedarfs spezielles Kraftfutter, welches Biohalter nicht verwenden dürfen. In der Folge erhalten die „Kunsthühner“ notgedrungen für sie ungeeignetes Futter, wodurch sie schnell unter Mangelerscheinungen leiden und vermehrt zu Kannibalismus und Federpicken neigen. Die herkömmliche Gegenmaßnahme, das Schnabelkürzen, ist in der ökologischen Landwirtschaft jedoch verboten.

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der Regel auch im Biobereich gehalten. Das liegt vor allem daran, dass Rassehühner mit hoher Legeleistung bzw. gutem Fleischansatz oder sogenannte Zweinutzungsrassen, bei denen die Hennen ein hohes Legevermögen aufweisen und die Hähne mit einer guten Futterverwertung gemästet werden können, relativ schwer zu haben sind. Schon gar nicht in der erforderlichen Anzahl, denn auch im Biosektor werden überwiegend riesige Hühnerbestände gehalten. Beispiel Legehennen: Fast 65% der insgesamt 241 Betriebe, die 2013 in Deutschland Bio-Eier erzeugten, hielten jeweils 10.000 bis über 30.000 Legehennen. Auch der Kostenfaktor spielt eine Rolle, denn Rassehühner sind teurer und nie so leistungsstark wie Hybridhühner.


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Im Jahr 2014 lebten etwa 4,4 Millionen (11,3% der in Deutschland gehaltenen Legehennen) im Kleingruppen-Käfig. Nachdem auch die Politik endlich erkannt hat, dass die Käfighaltung von Legehennen tierschutzwidrig ist, sollen die

Freilandhaltung

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Käfighaltung

den Enge sind Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus häufig. Krankheiten breiten sich schnell aus, was einen hohen Arzneimitteleinsatz erforderlich macht. Der Stallboden ist auch nur teilweise eingestreut und besteht ansonsten aus Latten- oder Gitterrost.

Etwa 6,9 Millionen, also ca. 17,5% der Legehennen, leben in Deutschland in dieser Haltungsform. Bei der Freilandhaltung sind die Vorschriften für den Stall die gleichen

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Nachdem die weiblichen Legehennen-Küken in Aufzuchtfarmen großgezogen wurden, werden sie als sogenannte Junghennen verkauft und gelangen in die unterschiedlichen Haltungssysteme.

wenn man bedenkt, dass ein Huhn, welches sich nur um sich selbst drehen möchte, mindestens 1.300 cm² Platz benötigt, wird klar, dass in der Kleingruppenhaltung weder ein artgerechtes Verhalten möglich ist noch essenzielle Grundbedürfnisse befriedigt werden können.

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muss. Doch das Eierlegen im Akkord halten die Legehybriden nur 1 bis 2 Jahre durch. Dann lässt die Produktionsfähigkeit stark nach, die ausgezehrten Vögel werden geschlachtet und als Suppenhühner oder Tierfutter verarbeitet.

Die Sterberate von Hühnern in Käfighaltung liegt bei etwa 11%

Die Haltung von Hühnern im Käfig ist grausam und tierschutzwidrig

Die ausschließliche Haltung im Stall ist nicht artgerecht – Hühner brauchen Freilauf

Die konventionelle Käfighaltung in sogenannten Legebatterien, wo je 4-6 Hennen in mehrfach überund aneinander gereihten Käfigen mit Drahtgitterboden leben und pro Tier nur 550 cm² Platz (weniger als 1 DIN A4-Blatt) zur Verfügung steht, ist die grausamste Halteform. Seit Januar 2010 sind in Deutschland Legebatterien verboten, seit Anfang 2012 gilt dieses Verbot für die gesamte EU. Dessen ungeachtet betreiben jedoch mehrere Mitgliedsstaaten bis heute die inzwischen illegalen Legebatterien.

Kleingruppen-Käfige ab 2025 in Deutschland verboten werden. In besonderen Fällen soll es Ausnahmeverlängerungen um maximal 3 Jahre geben. Bereits heute werden keinen neuen Käfighaltungen mehr genehmigt.

wie in der Bodenhaltung. Ein großer Vorteil ist hier jedoch, dass den Legehennen tagsüber Auslauf im Freien gewährt wird, auch wenn dieser vom Halter zeitlich beschränkt werden kann. Im Auslauf, der zum überwiegenden Teil bewachsen sein soll, muss jeder Henne 4 m² Fläche zur Verfügung stehen.

Das Nachfolgemodell der Legebatterie ist die Haltung von Legehennen in Kleingruppen von jeweils bis zu 60 Tieren in Käfigen. Jeder Henne stehen nur 800 cm² Platz (etwas mehr als 1 DIN A4Blatt) zur Verfügung. Die Käfige sind in mehreren Etagen angeordnet und mit Sitzstangen, Nestern und Einstreubereichen ausgestattet. Dennoch – Käfig bleibt Käfig, und

Bodenhaltung Die überwiegende Mehrheit (24,8 Millionen Tiere = 62,7%) der deutschen Legehennen lebt in dieser Haltungsform, bei der maximal 6.000 Hennen in großen Hallen ohne Auslauf im Freien untergebracht sind. Es dürfen höchstens 9 Hennen pro Quadratmeter gehalten werden. Das entspricht einer Fläche von 1.111 cm². Deutlicher wird diese Zahl, wenn man sich eine Fläche vorstellt, deren Kanten etwas mehr als 33 cm lang sind. Wie bei der Käfighaltung dargestellt, genügt ein derart kleines Areal nicht einmal zum entspannten Umdrehen eines Huhnes. Aufgrund der bedrücken-

Biohaltung Die wenigsten deutschen Legehennen (ca. 3,3 Millionen = etwa 8,5%) leben in dieser tierfreundlichsten Haltungsform. Es dürfen maximal 3.000 Tiere in einer Gruppe gehalten werden, und alle Hennen müssen ständig Zugang zu Freigelände haben, welches überwiegend bewachsen und mit Schutzvorrichtungen (z.B. Bäume, Sträucher oder Unterstände) versehen sein muss. Pro Quadratmeter Stallfläche dürfen maximal 6 Tiere gehalten werden, und jeder Henne stehen mindestens 4 m² im Auslauf Mitgliederjournal

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Masthühner In Deutschland wurden im Jahr 2013 mehr als 97 Millionen Masthühner gehalten, die sich auf 4.500 Betriebe verteilt haben. Während die Anzahl kleinerer Mastbetriebe mit weniger als 10.000 Tieren in den vergangenen 10 Jahren abnimmt, hat der Anteil an Großmästereien mit über 50.000 Hühnern deutlich zugenommen (über 70%). Zur Geflügelfleischerzeugung werden sowohl männliche als auch weibliche Hühner gehalten. Wie bei den Legehennen dominieren auch in der Mast Hybridhühner. Selbst wenn in der Hühnermast die Küken beider Geschlechter überleben dürfen, haben Masthühner keine Aussicht auf ein

Konventionelle Intensivhaltung Durch das Hochleistungsfutter und ihre speziellen Zuchteigenschaften nehmen Masthybriden in der Intensivmast extrem schnell zu. So wiegen sie nach 4 Wochen das 26-fache und nach 6 Wochen das 48-fache ihres Schlupfgewichts. Vor allem der Brustmuskel wächst zuchtbedingt bei diesen Tieren überdimensional stark, da das fettarme Fleisch besonders begehrt ist. Aufgrund des abnorm schweren Körpers verbringen schon die jungen Masthühner einen Großteil des Tages im Sitzen und Liegen. Es kommt zu Brüchen und Knochendeformationen, die Sehnen und Bänder sind zunehmend überdehnt. Außerdem verwenden viele Mäster trotz Verbot nach wie vor Antibiotika als Wachstumsförderer.

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In der Intensivhaltung leben die Masthühner ganzjährig im Stall in Bodenhaltung, wobei es keine Herdenobergrenze gibt und 20.000 bis 30.000 Tiere pro Stall die Regel sind. Die meist künstlich beleuchteten Hallen sind nur mit dem Allernötigsten ausgestattet: Einstreu sowie vollautomatische Futter- und Trinkvorrichtungen. Es gibt nichts, was die Hühner zum Ausleben ihrer natürlichen Bedürfnisse nutzen könnten. Keine Möglichkeit zum Scharren und Picken, keine Sitzstangen, keine Kuhlen zum Sandbaden.

Arttypische Verhaltensweisen wie das Sandbaden zur Gefiederpflege können Masthühner nie ausleben Konventionelle Hähnchen-Mastanlage

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Die sogenannten Grillhähnchen dürfen nur etwa 30 Tage leben

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© Sabo

langes Leben. Denn sie werden im Akkord zur Schlachtreife gemästet und dürfen nur 32 bis höchstens 90 Tage alt werden.

Häufig können sich schon die jungen Masthybriden aufgrund des enormen Fleischzuwachses kaum noch bewegen

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zu. In der ökologischen Legehennenhaltung ist das Schnabelkürzen verboten, das Futter muss zu 95% aus biologischem Anbau stammen, und Medikamente dürfen nur im tatsächlichen Krankheitsfall in Maßen eingesetzt werden.

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Seltenes Idyll: gemischte Herde aus Rasse-Legehennen (v.a. Deutscher Sperber) auf einem kleinbäuerlichen Biohof

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Masthühner haben weniger Platz als Legehennen

Etwa 95 % der deutschen Hähnchen werden nach diesen drei Mastverfahren erzeugt, wobei gemäß den tierschutzrechtlichen Vorgaben eine maximale Besatzdichte von 39 kg pro Quadratmeter Stallboden nicht überschritten werden darf: In der Kurzmast zur Erzeugung des klassischen Hähnchens werden die Tiere innerhalb von 32 bis 34 Tagen auf ein Schlachtgewicht von ca. 1,5 kg gemästet. Hier werden ca. 26 Tiere pro Quadratmeter gehalten (= 384,6 cm² pro Tier). Bei der sogenannten Mittellangmast werden die Hühner in 38 bis 42 Tagen auf ein Schlachtgewicht von ca. 2 kg gemästet. Hier werden ca. 19,5 Tiere pro Quadratmeter gehalten (= 512,82 cm² pro Tier). Diese Hähnchen werden als schwerere Brathähnchen oder in Teilstücken vermarktet.

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Biohaltung

Masthybriden wachsen zwar dreimal so schnell wie Legehybriden, haben aber weitaus weniger Platz. Mit 9 Tieren pro Quadratmeter (1.111 cm² pro Henne) ist es in der Legehennen-Bodenhaltung schon richtig eng. Legehybriden wiegen etwa 2 kg, sind also mit Masthähnchen in der Mittellangmast vergleichbar, wo sich jedoch mehr als doppelt so viele Tiere, nämlich 19,5, einen Quadratmeter Bodenfläche teilen müssen. Der für jedes Masthuhn in der Mittellangmast zugestandene Lebensraum ist mit knapp 513 cm² sogar kleiner als 1 Din A4-Blatt (625 cm²). Selbst in der tierfeindlichsten Käfig-Gruppenhaltung hat eine Legehenne mit 800 cm² mehr Platz als ein Masthuhn in der Mittellangmast. Das ist nicht nur tierfeindlich und grausam, sondern auch ungerecht.

Nur etwa 0,6% der deutschen Masthühner lebt in ökologischer Haltung. Hier ist die Mastzeit pro Tier mit 56 bis 90 Tagen länger als in der Intensivmast. Es sind maximal 4.800 Masthühner pro Stall erlaubt, in welchem pro Quadratmeter 10 Tiere, die höchstens ein Gesamtgewicht von 21 kg aufweisen, gehalten werden dürfen. Theoretisch muss Biogeflügel stets Auslauf gewährt werden, wobei jedem Masthuhn mindestens 4 m² im Freilauf zusteht. Allerdings gilt die Freilaufpflicht nur mindestens während eines Drittels der Lebenszeit des Tieres und auch nur, wenn die klimatischen Bedingungen dies erlauben. Innerhalb des nur höchstens 90 Tage andauernden Masthuhn-Lebens bedeutet das also: vielleicht nur 30 Tage Auslauf. Bei schlechtem Wetter oder während der kalten Jahreszeit kann es vorkommen, dass ein BioMasthuhn niemals nach draußen kommt und sein kurzes Leben ausschließlich im Stall verbringt. Gemäß Ökoverordnung müssen Tiere in der ökologischen Erzeugung zu 95 % mit gentechnikfreiem Biofutter gefüttert werden, wobei 20% des Futters aus dem eigenen Betrieb oder aus der Region stammen muss. Außerdem sind 5% konventionelles Eiweißfutter erlaubt.

So idyllisch wie auf diesem Foto leben heute nur noch Hühner in Hobbyhaltung

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In der über 50 Tage dauernden Langmast erreichen die Tiere ein Endgewicht von ca. 2,5 kg. Hier werden ca. 15,6 Tiere pro Quadratmeter gehalten (= 641 cm² pro Tier). In der in Deutschland eher selten praktizierten Langmast werden die Hühner nach Geschlecht getrennt gemästet, da Hennen ab einem gewissen Körpergewicht zu starkem Fettansatz neigen und daher rationiert gefüttert werden. Diese schweren Masthähnchen werden hierzulande kaum nachgefragt und daher vorrangig nach Übersee exportiert. Mitgliederjournal

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Tötungsmaschine Wasserkraftanlage

Der Aal ist in Gefahr Vielleicht gehören auch Sie zu denjenigen, die bei der vergangenen Silvesterfeier Aal auf dem Speiseteller hatten … Der fetthaltige Fisch ist bei vielen Menschen als Speisefisch sehr beliebt. Und doch kennen die wenig­ sten die unglaubliche Lebensweise dieses überaus faszinierenden Tieres. Der Aal gehört zu den „Aalartigen“ (Anguilliformes), die eine etwa 900 Arten umfassende Ordnung schlangenförmiger, fast ausschließlich im Meer lebender Knochenfische bildet. Zu den Aalartigen gehören zum Beispiel auch Muränen, die eher in tropischen Gewässern zuhause sind. Nur Flussaale leben in Süßgewässern, zu denen der Europäische, der Amerikanische und der Japanische Aal gehören. In Flüssen lebt er vorwiegend auf dem Grund, gerne unter Steinen oder in geschützten Spalten. Vorwiegend ernährt er sich von Würmern, Insektenlarven, kleinen Krebsen und

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Der Aal legt im Laufe seines Lebens zwischen der Karibik (Sargasso See nahe dem Bermudadreieck) und Europa ca. 5000 km zurück. Seine Laichgründe befinden sich nördlich der Antillen, Haiti und Puerto Rico. Frisch geschlüpfte Larven treten als sogenannte „Weidenblattlarven“ ihren Weg nach Europa an. Hier-

auch von anderen Fischen. Dass der Aal ein Aasfresser sei, ist ein Märchen. Das Gegenteil ist der Fall – der Aal gehört zu den nachtaktiven Raubfischen, der sich ausschließlich von lebender oder frisch getöteter Beute ernährt. Erwachsene Weibchen können bis zu 150 cm lang werden, die Männchen dagegen bleiben mit bis zu 60 cm kleiner. Besonders ausgeprägt beim Aal ist der Geruchssinn, denn sie können, so wie Hunde, stereokopisch riechen, sind aber dem Hund als Superspürnase weit überlegen. Das heißt, in ihren zwei Nasenöffnungen sind zwei Röhrchen, mit deren Hilfe der Aal genau die Richtung eines Geruchs oder Geschmacks orten kann. Dies hilft ihm auch auf seinen langen Wanderungen. Ein Bericht von Alexandra Diezemann

bei folgen sie dem Golfstrom und wandeln sich vor den Küsten von Aallarven zu Glasaalen um. Erst als Glasaal steigen sie in die verschiedenen Flüsse auf. Meist im September tauchen sie in Frankreich und in England auf, an der Nordsee im Februar und in der Ostsee im Mai. Sobald sie im Süßwasser angekom-

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Der Aal kann sich kriechend auf schlammigem Boden fortbewegen

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men sind, lagern sie im Körper Pigmente ein und verwandeln sich in sogenannte „braune Elvers“. Hinzu kommt, dass der Aal fähig ist, über einen längeren Zeitraum das Element Wasser zu verlassen und sich kriechend auf schlammigem Boden fortzubewegen. Aale leben bis zu zwanzig Jahre in den Flüssen bevor sie dann wieder als Blankaale (erwachsene Aale) zurück in den Südatlantik ziehen. Diese Reise dauert ein bis eineinhalb Jahre und beginnt meist zwischen Oktober und November. In Flüssen wie Elbe, Oder, Rhein, Ems oder Weser lassen sie sich meist sehr energiesparend von der Strömung treiben, wobei sie dabei eine s-förmige Krümmung annehmen. Der Aal gehört damit zu den wenigen Wanderern, der von salzig nach süß zum Leben und von süß nach salzig zum Laichen und Sterben schwimmen – ein sogenannter katadromer Wanderfisch, der einmalig am Ende seines Lebens zum Laichen ins Meer zieht. Wenn er seine Rückreise in


die Karibik antritt, bilden sich seine Verdauungsorgane zurück, so dass er auf seine vorhandenen Energiereserven angewiesen ist. Auch die Augen vergrößern sich für diesen Zeitraum, und die Haut reflektiert als Tarnmaßnahme silbrig. Um den Aalbestand zu schützen, ist es erforderlich, bestanderhaltende Maßnahmen international zu koordinieren. So muss dringend die Regulierung der Fischerei auf Glasaale verbessert werden, damit auch genügend Jungfische in die Flüsse aufsteigen können. In den Flussgebieten selbst gilt ähnliches, damit genügend Jungaale bis zu ihrer Geschlechtsreife heranwachsen können. Und wenn die Aale beginnen als sogenannte „Blankaale“ (die Vorstufe zur Geschlechtsreife, die sie kurz vor Wanderungsbeginn als erwachsene Aale erreichen) die Wanderung anzutreten, müssen auch sie in ausreichender Zahl ihr Ziel erreichen können. Zum Blankaal werden die männlichen Fische im Alter von ca. sechs bis neun Jahren, die weiblichen Fische erst mit zwölf bis 15 Jahren. Das heißt, auch für diese Wanderung müssen die Lebensräume nachhaltig geschützt werden, was sowohl die Qualität des Wassers betrifft als auch die Sicherheit der Fische gewährleisten soll, etwa beim Passieren der verschiedenen Stauanlagen oder Wasserkraftwerke. Denn diese stellen ein oftmals tödliches Reiseende dar.

Leider ist der Aal als Delikatesse noch immer sehr beliebt und gilt als wertvoller Lieferant der O me ga -3 - F e t t s äur e n . Wer aber auf seine Gesundheit achten will, sollte vor allem auf Fisch aus großen niederländischen Flüssen verzichten. Denn eine Studie der niederländischen Lebensmittel- und Warenaufsichtsbehörde ergab, dass Aale viel zu viele Dioxine und PCBs enthalten, so dass es zu Beeinträchtigungen des Immunsystems und Gehirnleistungen führen kann.

© A. Diezemann

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In Europa werden ca. 25.000 Tonnen erwachsener Aal konsumiert, in Japan, wo der Aal als Delikatesse gilt, über 100.000 Tonnen.

Seit 1998 steht der Aal auf der Roten Liste gefährdeter Arten.

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Es ist bislang noch nicht gelungen, Aale in Gefangenschaft zu züchten. Für die Aquakultur (die Aufzucht mit Besatzfischen) und für Besatzzwecke in Flüssen werden sogenannte „Glasaale“ (junge Aale) teuer gehandelt – bis © nicolasprimola – fotolia.com zu 1000 EUR werden für ein Kilo Jungaale mit einer Größe von je 15 Zentimetern bezahlt. Das heißt, für eine Zucht sind immer Wildfänge erforderlich. Glasaale werden vor den europäischen Küsten in großen Mengen gefangen, um entweder direkt verzehrt oder eben in Aquakulturen gemästet zu werden. Pro Jahr wurden zwischen 1995 und 2005 rund eine halbe Milliarde Glasaale nach Asien ausgeführt, die hier zum Verzehr besonders beliebt sind. Die Produktionsmenge des Europäischen Aals, die hauptsächlich in den Niederlanden, Dänemark und in Italien erzeugt wird, liegt bei gut 10.000 Tonnen pro Jahr. Der übermäßige Fang erwachsener Tiere hat mit dazu beigetragen, dass die gesamte Aalpopulation drastisch zurückgegangen ist. Gleichzeitig werden Gewässer zunehmend verbaut, so dass eine Wanderung erschwert wird. Auch biologische Feinde wie etwa der Schwimmblasenwurm, ein aus dem asiatischen Raum eingeschleppter Parasit, oder das Herpesvirus setzen dem Aal zu. Satzaale

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Mechanische Barrieren in Wasserkraftanlagen helfen nur bedingt …

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Im vergangenen Herbst 2015 hatten fast alle Fließgewässer einen extremen Niedrigstand. Dies wurde unter anderem auch an der Lahn, am Main, an der Mosel, am Rhein usw. festgestellt. Ende November setzte sehr starker Regen ein, sodass es zu einer massenhaften Abwanderung der Blankaale kam, mit dem Ziel über den Rhein nach Holland zu schwimmen, um dann die lange Reise zurück in die Sargasso See in der Karibik anzutreten. Leider ist anzunehmen, dass mehrere Tausend Tonnen der Fische durch die Rechen und Turbinen der auf dem Weg liegenden Wasserkraftanlagen entweder erdrückt oder gehäckselt wurden. Bei einer Anzahl von rund 8000 Wasserkraftanlagen in Deutschland lässt sich nur erahnen, wie viele Fische grausam in den Turbinen den Tod finden. Auch in Stauanlagen verenden viele Fische kläglich. Der Aal hat noch eine Chance

© Winfried Klein, IG Lahn e.V.

Bei den vielen hintereinander gestaffelten Wasserkraftanlagen, so zum Beispiel entlang der Lahn, wie aber auch in vielen anderen Fließgewässern, erreichen nur noch sehr wenige Aale den Rhein, die Nordsee bzw. den Atlantik. Da meistens nahezu der gesamte Abfluss eines Gewässers durch die Turbinen geht, haben die abwandernden Blankaale keine Chance mehr, werden schwer verletzt oder sofort getötet.

Wasserkraftanlage Rothenfels/Main vom Unterwasser aus gesehen: Kein Wasser fließt über das Wehr – aber alles durch die Turbinen – und alle Fische müssen mit durch die Turbinen bei einer Rechenweite von 100 Millimetern.

Rechen Main 80mm: Rechenweite 80 mm – alle Aale und fast alle anderen Fische je nach Korpulenz – können den Rechen durchqueren und landen in den Turbinen. In diesem Bild ist ein großer Karpfen angesaugt worden und konnte nicht mehr entkommen.

stromaufwärts über funktionierende Fischaufstiegsanlagen flussaufwärts zu gelangen – stromabwärts weniger, da die Fische zwangsläufig mit dem Hauptwasserstrom vor die Rechen oder direkt in die Turbinen gelangen und darin fast alle schwer verletzt oder gleich getötet werden. Bei einigen Stauanlagen mit Was-

serkraft wurden daher Fischabstiegsanlagen eingebaut, die aber laut „Forum Fischschutz“ (UBA) weltweit nirgendwo funktionieren. Mit zunehmender Zahl der Hindernisse wird eine große Zahl der Aale trotz aller Fischauf- und Fischabstiegsanlagen die Laichgebiete nicht erreichen.

Lahn-Wehr Dausenau bei dem während des Betriebs der Wasserkraftanlage kein Wasser über das Wehr abgeführt wird. Alle Fische müssen durch die Turbinen.

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© Winfried Klein, IG Lahn e.V.

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Trauriges Ergebnis einer Sportfischerei in den Niederlanden


Schubkarre frisch getöteter Aale in einer Lahn Wasserkraftanlage

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Abfallbehälter WKA Kostheim am Main: Zufallsergebnis bei Kontrolle: 4 Aale, 1 großer Zander.

zucht und Wiederansiedlung dieser Wanderfische zunichte gemacht. An den Wasserkraftwerken der Agger zum Beispiel wurden 2015 die Stababstände an den Einlaufrechen auf 20 mm verkleinert, um das Hineinschwimmen der Aale in die Turbine zu verhindern. Gut gemeint, doch leider mit falschem Ergebnis, denn durch die hohe Anströmgeschwindigkeit werden die Aale vor die Rechen gedrückt und können von dort nicht mehr wegschwimmen. Sie sind so stark gequetscht, dass sie schwer verletzt und mit Schwemmgut in Abfallcontainer fallen, wo sie qualvoll verenden.

Blankaale vom Rechenreiniger in den Abfallbehälter der Lahn-Wasserkraftanlage befördert.

Wenn wir den Aal in seinem Fortbestand retten wollen oder eine Lachswiederansiedlung in Deutschlands Flüssen erfolgreich sein soll, müssen alle Wasserkraftanlagen entschärft werden.

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gestaffelten Wasserkraftanlagen grausam und tierschutzwidrig geschreddert werden“, klagt Winfried Klein vom Gewässerwart FischereiSportverein Oberlahn e.V. und Vorsitzender der IG-LAHN e.V. „Auch abwandernde Junglachse mit einer Körperlänge von 12-15 cm passieren die Turbinen und werden zu etwa 30% je Anlage getötet“, stellt er weiterhin traurig fest. Damit wird der erhebliche ehrenamtliche Aufwand der Mitarbeiter in der IG-LAHN bei der Erbrütung, Auf-

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„Die Behauptung der Lobbyisten und Betreiber der Wasserkraftanlagen, es gäbe vor den Turbinen Schutzgitter (sogenannte Rechen) ist falsch. Obwohl in Hessen seit vielen Jahren ein 15mm Rechenabstand gesetzlich vorgeschrieben ist, sind noch nicht mal 1% der Anlagen nachgerüstet worden, und die meisten haben sogar Rechenweiten von 35-100 mm. Man kann davon ausgehen, dass nahezu 100% der in der Lahn und anderen Flüssen abwandernden Aale in den hintereinander

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© Ferdinand Heiligenthal

Jährliche Tötung einer geschützten Art: Fischereimitarbeiter Alfred Senft birgt die von der Turbine zerhackten Aale an der Staustufe Harrbach.

dieses Jahr für Jahr stattfindenden Massakers sollte die umgehende Stilllegung der Turbinen und ein ökologisch sinnvoller Rückbau der Wehr- und Stauanlagen überdacht werden“, fordert er. Zunftobermeister Thomas Hartmann von der Fischerzunft Gemünden am Main und Vizepräsident des Unterfrän-

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„Der Anteil der mit Wasserkraft erzeugten erneuerbaren Energie liegt bei nur 3,1% der Gesamtbrutto­ stromerzeugung der BRD. Der Anteil aller Aggerkraftwerke beträgt 0,0019 %. Durch die Nutzung der Wasserkraft mittels Turbinen zur

Stromerzeugung werden nahezu 100% der abwandernden Aale aus dem gesamten Einzugsbereich der Agger auf grausamste Art geschreddert oder zerquetscht. Das massenhafte Sterben von unzähligen anderen Arten wurde hier noch nicht einmal beschrieben!“, empört sich Winfried Klein. „Angesichts

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Die Lüge vom grünen Strom

Ein Junges eines Blessrallen-Paares (Blesshuhn) (das letzte von 5 Jungen), die innerhalb von 2 Minuten alle in der Turbine der Wasserkraftanlage Villmar/Lahn verschwunden und tot unten heraus kamen!

Deutlich sind die Quetschspuren des Rechenreinigers zu sehen. Die Fische werden mit dem Hauptwasserstrom bei ihrer Abwanderung vor den Rechen der Wasserkraftanlage gezogen und können sich nicht mehr aus eigener Kraft lösen. Da beinahe die gesamte Wassermenge zur Stromerzeugung genutzt wird, verlieren fast alle Aale ihr Leben und stehen zur Fortpflanzung nicht mehr zur Verfügung.

Auf dem Weg zum Sargasso-See in der Karibik von einem Wasserkraftwerk an der Lahn grausam getötet. Diese z.B. aus der Lahn abwandernden Laichaale stehen für die Fortpflanzung und Arterhaltung nicht mehr zur Verfügung. Der drastische Rückgang der mit dem Golfstrom an unsere Küsten zurückkehrenden Glasaale bedroht den europäischen Aal in seinem Bestand.

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Das Ergebnis einer Nacht: 88 Stück abwandernde Blankaale mit einem Gewicht von zusammen 96 Kilogramm wurden allein von dem Rechenreiniger der Wasserkraftanlage Diez in einer Nacht getötet. Kleinere Aale unter 65 cm wandern durch die 20 mm-Rechen hindurch und werden von den Turbinen grausam zerstückelt oder getötet.

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kischen Fischereiverbands, spricht von „der Lüge vom grünen Strom oder Ökostrom“ aus Wasserkraft, die den Verbrauchern ein gutes Gewissen verschaffen solle. Eine Maßnahme zur Verbesserung ist das sogenannte Aal schonende Verfahren, das mittlerweile am Main zwischen Bamberg und Gemünden-Harrbach angewandt wird. Sobald eine Wanderbewegung von Aalen festgestellt wird, wird die nur auf Teillast laufende Turbine abgeschaltet, während die auf Volllast laufende Turbine weiter dreht, da darin angeblich nur geringere Schäden an den Aalen entstehen. Die beweglichen Wehrwalzen werden dann etwas angehoben, sodass zumindest einige Aale so unter der Stauwalze hindurch das Abwanderhindernis passieren können. Doch auch dabei werden viele Aale mehr oder weniger schwer verletzt, da sie bei der enormen Wassergeschwindigkeit mit Betonabsätzen und anderen Hindernissen am Gewässerboden kollidieren. „Ob das so klappt, weiß man allerdings nicht genau“, sagt Hartmann. Vermutlich würde den-

Thomas Hartmann erklärt, dass es sinnvoll wäre, die hohen staatlichen Subventionen (EEG) für alle Wasserkraftanlagen zu beenden, die den Stromverbraucher viel Geld kosten und wegen ihrer geringen Leistung hauptsächlich den Betreibern nutzen und nicht der Umwelt. In allen Fließgewässern hätten Wasserkraftwerke eine verheerende Wirkung auf den Aalbestand wie auch auf alle anderen Fischarten, weil bei fast allen Anlagen auch gegen die Einhaltung der Vorgaben für gesetzlich festgelegte Restwas-

Lachssmolts in Wasserkraftanlage getötet

sermengen verstoßen werde. Das ist die Menge Wasser, die zum Schutz der Wassertiere im Bach oder Fluss bleiben muss und nicht durch die Turbinen geleitet wird. Der bayerische Landesfischereiverband habe deshalb in diesem Jahr erstmals fünf Kraftwerksbetreiber angezeigt, erläutert Hartmann. Darunter war auch ein Werk an der Sinn bei Gemünden, das schon 2012 bemängelt worden war. Bei einer neuerlichen Kontrolle 2014 waren nur 16 Prozent des vorgeschriebenen Restwassers vorhanden.

Aale werden in den Rhein entlassen

Mehr Informationen erhalten Sie bei:

© T. Hartmann

©Thünen Institut

Junge Aale werden teuer gehandelt. Um sie zu schützen, werden sie von Tierschützern an verschiedenen Stellen eingesammelt, um sie dann an den Rhein zu transportieren, damit sie sicher über die Nordsee den Atlantik erreichen können.

noch ein großer Teil der Aale in die Turbinen schwimmen. Effektiver sei das sogenannte „Catch & Carry“ Projekt mit dem einzelne Fischer hinter Stauanlagen wie in Harrbach überlebende und nicht verletzte Aale einsammeln und an den Rhein transportieren, von wo die Aale dann über die Nordsee den Atlantik erreichen können. Auch werden immer sogenannte „Fischschonende Turbinen“ von Herstellern ins Spiel gebracht. Allerdings konnte bisher keine dieser Turbinen ihre Fischfreundlichkeit belegen.

© Dr. Jörg Schneider

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Winfried Klein Gewässerwart des Fischerei-Sportverein Oberlahn e.V. 1885 Vorsitzender der IG-LAHN e.V. Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Verband Hessischer Fischer e.V. Tel. 06482 4994

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Laufen auf drei Beinen?

Wenn das Knie macht, was es will

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Leider kennen viele Hundebesitzer das Phänomen – noch eben trabte ihr Liebling putzmunter über die Wiese, doch plötzlich hüpft er nur noch auf drei Beinen. Der Schreck ist groß! Was ist passiert? Hat sich der Vierbeiner ernsthaft verletzt? Doch schon im nächsten Moment ist der Spuk vorüber, und der Kleine läuft wieder, als wäre überhaupt nichts gewesen. Herrchen oder Frauchen sind beruhigt und vergessen das Ganze lieber schnell. Doch es vergehen nur ein paar Tage und dasselbe Bild tritt schon wieder auf!? Eben war noch alles normal, und von einer Sekunde auf die andere belastet das Tier wieder nur noch drei Beine. Ein Hinterbein wird kurzfristig schlicht nicht mehr benutzt. Sehr rätselhaft! Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Das Bild zeigt das Knie eines Hundes, dem ständig die Kniescheibe herausspringt. Was wir sehen ist nichts. Das ist genau das Problem. Röntgen ist hier wenig hilfreich.

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Früher oder später sucht der Tierhalter einen Tierarzt auf. Der kann in aller Regel diese Symp­ tomatik schnell einem Krankheitsbild zuordnen. Wir sprechen von der sogenannten Patellaluxation. Patella ist der lateinische Ausdruck für die Kniescheibe. Mit einer Luxation ist gemeint, dass die Kniescheibe, die sich beim Abwinkeln des Hinterbeins normalerweise in einer Rinne hin- und her bewegt, aus dieser Rille herausspringt. Wenn dies geschieht, kann der Hund nicht mehr auftreten. Meist springt die Kniescheibe nach kurzer Zeit von selbst wieder in ihre Ausgangsposition zurück, und der ganze Mechanismus im Fuß funktioniert wieder. Das Bein kann problemlos benutzt werden. In aller Regel ereilt dieses Krankheitsbild vor allem Hunde kleinwüchsiger Rassen wie

Pudel, Pekinesen oder Malteser, um nur einige zu nennen. Selten können auch größere Hunderassen wie Appenzeller oder Neufundländer betroffen sein. Meist tritt das Herausspringen der Kniescheibe erstmalig im ersten Lebensjahr des Tieres auf. Diese erste Luxation geht mit einem Gelenkerguss und Lahmheit einher. Springt die Kniescheibe in der Folge noch öfter heraus, tut das dann immer weniger weh. Das Problem dabei ist nur, dass die Wände der Rinne, in der die Kniescheibe eigentlich verlaufen sollte, bei jedem Mal, wenn diese herausspringt, etwas ab­geraspelt werden. Das heißt also, im Laufe der Zeit flacht die Rinne, die ja ohnehin schon zu flach ausgebildet ist, noch weiter ab. Die Knorpelschicht schwindet mit jeder Luxation. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kniescheibe wieder luxiert, wird daher mit jedem Herausspringen größer. Der Tierarzt teilt diese Krankheit in vier Grade ein. Beim ersten ist die Kniescheibe während der Untersuchung dort wo sie hingehört, und springt nur gelegentlich heraus, gleitet aber von selbst an die richtige Position zurück. Beim zweiten Grad rutscht die Kniescheibe nur durch


aktives Beugen und Strecken des Beins in ihre eigentliche Position zurück. Beim dritten Schweregrad gelingt es nur dem Tierarzt durch Drücken an bestimmten Stellen, die Kniescheibe zurück zu verlagern. Beim schlimmsten Ausprägungsgrad 4 ist es auch durch Manipulation am Tier nicht mehr möglich, die Patella in ihre physiologische Ausgangsituation zurückzudrängen. Diese klinische Untersuchung mittels Abtasten und die vorgetragene Krankheitsgeschichte des Hundehalters reichen in aller Regel aus, um die Diagnose zu stellen. Bei diesem Krankheitsbild sind CT, MRT und Röntgen nur bedingt hilfreich und meistens nicht von Nöten. Wenn Hunde immer wieder nur auf drei Beinen gehen, hilft nur die Operation. Dabei wird die Rinne, in der sich die Kniescheibe bewegt, vertieft. Auf diese Weise kann die Patella nicht mehr heraus springen. Außerdem versetzt bzw. strafft der Operateur die Bänder, die an der Kniescheibe ansetzen. Wird die

KURZ

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BÜNDIG

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Vor allem kleine Hunderassen sind von der Patellaluxation betroffen.

Operation von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt, sind im Allgemeinen keine Komplikationen zu erwarten. Da vor allem junge, kleine Hunde betroffen sind, ist auch das Narkoserisiko äußerst gering. Günstig ist der Eingriff allerdings nicht. Die Kosten können sich auf über 1.000 Euro belaufen.

Betroffene Hundebesitzer sollten wenn irgend möglich trotzdem nicht zu lange warten, bis sie sich zu der operativen Maßnahme entschließen. Nur wenn die Knorpelschäden am Knie noch nicht ausgeprägt sind, ist zu erwarten, dass das Tier im Anschluss auch wieder beschwerdefrei gehen kann.

Tückische Bauchspeicheldrüse

M

anche Besuche beim Tierarzt sind extrem unbefriedigend. Dem Vierbeiner geht es schlecht. Er frisst wenig und ist apathisch. Man hat den Eindruck, er hat Schmerzen. Der Tierarzt untersucht alles Mögliche und findet nichts. Schlimm für Tier und Besitzer.

Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier, mit einem ihrer Patienten.

Ein weiteres Problem bei der Diagnostik dieser Erkrankung ist die schlechte Darstellbarkeit dieses Organs im Ultraschall. Nur erfahrenen Untersuchern mit guten Geräten gelingt die eindeutige Identifizierung einer erkrankten Bauchspeicheldrüse. So kann es leider passieren, dass selbst bei einer gründlichen Untersuchung des Bauch-

raums mittels eines Ultraschallgerätes eine Pankreatitis unentdeckt bleibt. Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung tödlich. Daher sollten Tierärzte und Besitzer bei unspezifischen Symptomen wie Mattigkeit, schlechtem Allgemeinbefinden, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust immer auch an die Bauchspeicheldrüse denken und gezielt auf dieses Krankheitsbild hin untersuchen.

© VISA Design

Hinter diesen unklaren Befunden steckt oft eine Pankreatitis. Hinter diesem Fachbegriff verbirgt sich eine entzündliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Um diesem Krankheitsprozess auf die Spur zu kommen, müssen bei der Blutuntersuchung auf dem Bogen für das Labor Werte angekreuzt werden, die bei den Standartprofilen nicht eingeschlossen sind. Ohne Erfassung dieser Werte übersieht man die Entzündung der Bauchspeicheldrüse leicht.

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die habe nächh c i , b Juhu ung! A e ich imm fang Zust Monat n im e t D s BF n. mein rheim a Tie

Lolo und der

BFD

*

Endlich war es dann soweit Hallo Lolo, und Max hast Du auch gleich Hallo Frau Kümmitgebracht, das ist mer, ich freue mich. Max und ich sind schon klasse. Aber jetzt kommt doch erst mal rein. ganz aufgeregt.

?! Hö ll. to a N

*Bundesfreiwilligendienst

Ich zeig euch erst einmal alles. Hier ist die Außenanlage unserer Kleintiere. Die müssen regelmäßig sauber gemacht werden und die Tiere wollen versorgt sein.

Die Küche, hier geht täglich eine ordentliche Menge an Futter für unsere Gäste durch, auch viel Arbeit.

Niedlich! Da möchte ich gleich anfangen.

Hier ist unser Umkleideraum. Ihr könnt eure Sachen ablegen und euch umziehen. Kein Palast, aber sauber und ordentlich.

Hier ist unser Behandlungszimmer. Alles da, um kleinere Untersuchungen, Verarztungen sowie Medikamente zu verabreichen.

Das ist unser Büro. Da fällt leider immer mehr Arbeit an als man denkt. Berichte schreiben, dokumentieren, die Logistik, Finanzen verwalten, Öffentlichkeitsarbeit koordinieren und vieles mehr, was einem die Zeit raubt.

So, jetzt kommen wir endlich zu unseren Tieren, um die geht es ja schließlich. Die Kaninchen brauchen täglich Futter und frisches Wasser.

Die Kätzchen sind letzte Nacht einfach vor der Türe ausgesetzt worden und müssen mit dem Fläschchen aufgezogen werden.

Waschküche! Ohne die läuft hier gar nichts!

Hier im Hundeauslaufbereich können sich unsere Lieben einmal so richtig austoben. Das ist auch immer mein persönlicher Höhepunkt an einem stessigen Arbeitstag. Spielen, herumtollen und mal so richtig knuddeln. Tägliche Spaziergänge sind auch wichtig. Glücklicherweise haben wir viele Helfer. Super, dann mache ich also meine erste Hunderunde und danach wird das Katzenzimmer gewischt.

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junior

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Hi hi, stimmt schon Max, Alles kann Spaß machen. Die Einstellung ist es. Das wird ein tolles Jahr werden!

hier Achtung, sende ra r e d kommt l! Putzteufe HUI...


junior

Was ist ein BFD ? BFD heißt: Bundesfreiwilligendienst

Warum sollte euch das interessieren? Wisst ihr denn schon, was später einmal euer berufliches Ziel ist? Lolo zum Beispiel möchte gerne etwas mit Tieren machen, vielleicht sogar Tierärztin werden. Aber so ganz genau weiß sie es halt noch nicht. Mit dem BFD im Tierheim bekommt sie die Möglichkeit, praktisch zu erleben wie die Arbeit als Tierpflegerin wirklich ist. So sammelt sie Erfahrungen, die ihr später auch angerechnet werden.

Den BFD könnt ihr in vielen Einrichtungen absolvieren wie: im sozialen Bereich, im Umwelt- und Naturschutz , Sport, Integration, Kultur, Bildung und Zivil/Katastrophenschutz.

Hierzu könnt ihr auch den Artikel auf den Seiten 18 bis 21 lesen. Dort absolvieren die engagierten jungen Frauen Vivien, Selina, Caroline und Anni im Tierheim aktion tier Zossen ihr Freiwilliges Soziales Jahr bzw. ihren Bundesfreiwilligendienst.

Dann gibt es auch noch das FSJ. FSJ heißt nichts anderes als: Freiwilliges Soziales Jahr. Ihr engagiert euch für andere, das hilft und bringt euch weiter.

: ellen hierzu sind Die offiziellen St endienst .de bundesfreiwillig -jahr.de www.freiwilliges

Liebe Kinder! Auch diesmal haben sich im rechten Bild wieder zehn verflixte Fehler eingeschlichen. Könnt ihr sie alle finden?

Weitere Informationen erhaltet ihr unter:

www.aktiontier-junior.org Mitgliederjournal

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Ungenehmigte Schweinehaltung (jlp). Auch eine Schweinehaltung mit seltenen Hausschweinarten (hier: Wollschweine) bedarf einer Genehmigung, damit die Hälterungsanlage vorschriftsgemäß betrieben werden kann. Liegt diese baurechtliche Genehmigung nicht vor, kann die Behörde eine Nutzungsuntersagung erlassen. Diese Untersagung ist regelmäßig schon dann begründet, wenn das in Anspruch genommene Grundstücksteil lediglich für die Nutzung als Gartenteil vorgesehen ist. Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Az.: 8 B 11261/13.OVG Tierbetreuungskosten können steuerermäßigend sein (jlp). Die Versorgung und Betreuung eines im Haushalt des Steuerpflichtigen aufgenommenen Heimtieres als haushaltsnahe Dienstleitung kann steuerlich begünstigt sein. Wird so eine Hauskatze von einer „Tier- und Wohnungsbetreuungsinstitution“ während eines Urlaubs gepflegt und fallen hier Kosten in Höhe von 302,90 Euro an, so können diese Tierbetreuungskosten steuerermäßigend geltend gemacht werden. Es handelt sich um eine haushaltsnahe Dienstleistung. Bundesfinanzhof, Az.: VI R 13/15 Der Hund als potentielle Gefahrenquelle (jlp). Hunde stellen, selbst wenn sie sonst harmlos sind, eine potentielle Gefahrenquelle dar. Deshalb hat innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft ein Eigentümer einen Anspruch darauf, dass der Hund eines anderen Wohnungseigentümers nur angeleint und beaufsichtigt gehalten wird. Handelt es sich zudem um einen aggressiven Hund, der körperlich kaum durch den Hundehalter beherrscht werden kann, so ist es sogar gerechtfertigt, eine Maulkorbpflicht anzuordnen. Der Wohnungseigentümergemeinschaft ist es auch nicht zuzumuten, dass der Hund auf dem Gemeinschaftsgrundstück uriniert. Es ist deshalb dem Hundehalter zuzumuten, mit dem Hund außerhalb des Grundstücks Gassi zu gehen. Amtsgericht München, Az.: 483 C 33323/12 WEG Unbestimmt und nicht konkretisiert (jlp). Enthält die Baugenehmigung für eine Windenergieanlage die naturschutzrechtliche Nebenbestimmung, dass zum Schutz des Kranichzugs die Anlage abzuschalten ist, wenn während des Kranichüberfluges 56

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eine Wetterlage herrscht, die erhebliche Beeinträchtigung ziehender Kraniche erwarten lässt, ist diese Auflage dann rechtswidrig, wenn sie so ungenau ist, dass der Betreiber nicht erkennen kann, wann die Wetterlage dies tatsächlich erfordert. Hierzu müssen in der Baugenehmigung die fraglichen Wetterbedingungen näher beschrieben und konkretisiert werden. Fehlt diese Beschreibung, dann ist die Auflage rechtswidrig. Verwaltungsgericht Koblenz, Az.: 4 K 1106/14.KO Transponderpflicht für Pferde (jlp). Pferden, die nach dem 30. Juni 2009 in Deutschland geboren wurden, sind mit einem Transponder zu kennzeichnen. Der Schenkelbrand reicht als Kennzeichnung nicht aus. Nach dem EU-Recht besteht das Identifizierungssystem aus drei Elementen: Für jedes Tier wird ein einziges lebenslang gültiges Identifikationsdokument, der so genannten Equidenpass, ausgestellt. Die Verbindung zwischen diesem Dokument und dem Tier muss eindeutig sein. Dazu dient der Transponder. Eine Datenbank speichert die Einzelheiten zur Identifikation des Tieres unter einer spezifischen Kennnummer. Ein Wahlrecht zwischen Transponder und Schenkelbrand gibt es in Deutschland nicht, weil der deutsche Verordnungsgeber keine Ausnahme von der Transponderpflicht vorgesehen hat. Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Az.: 13 A 1445/14 Pferdesteuer ist zulässig (jlp). Kommunen sind grundsätzlich berechtigt, auf das Halten und auf das entgeltliche Benutzen von Pferden für den persönlichen Lebensbedarf eine örtliche Aufwandsteuer (Pferdesteuer) zu erheben. Das Halten beziehungsweise die entgeltliche Benutzung eines Pferdes geht – vergleichbar der Hundehaltung oder dem Innehaben einer Zweitwohnung – über die Befriedigung des allgemeinen Lebensbedarfs hinaus und erfordert einen zusätzlichen Vermögensaufwand. Im Hinblick darauf, dass nur die Einkommensverwendung für den persönlichen Lebensbedarf besteuert werden darf, beschränkt die dem Rechtsstreit zugrunde liegende Satzung den Steuergrund auf das Halten und Benutzen von Pferden „zur Freizeitgestaltung“ und nimmt Pferde, die nachweislich zum Haupterwerb im Rahmen der Berufsausübung eingesetzt werden, von der Steuerpflicht aus. Bundesverwaltungsgericht, Az.: 9 BN 2.15


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Aus der Tiermedizin

Katzenschnupfen – ein Begriff, viele Ursachen Kranker Katzenwelpe

Ein hauptverantwortlicher Auslöser ist das Herpesvirus. Die Katze steckt sich bei anderen Kätzchen oder ihrer Mutter an. Kurz darauf bekommt sie Fieber, frisst schlecht, Schnupfen sowie eine Bindehautentzündung kommen hinzu. Im schlechtesten Fall greift das Virus sogar die Hornhaut des Auges an. Dort bilden sich dann echte Löcher, die zum Verlust des gesamten Augapfels führen können. Die kranke Katze selbst scheidet das Virus etwa drei Wochen lang aus und kann damit wiederum andere Tiere anstecken. Ein weiterer Hauptbeteiligter ist das Calicivirus. Es ist hochansteckend und auch indirekt, also über Hände oder Schuhe, auf andere Katzen übertragbar. Erkrankte Tiere können diesen Erreger mitunter jahrelang ausscheiden. Dieses Virus verursacht nicht nur Erkrankungen der Atemwege. Auch tiefe Entzündungen in der Mundhöhle und am Zahnfleisch werden durch diesen Keim ausgelöst. Manch-

mal ist der ganze Körper vom Virus befallen, und die Tiere sterben plötzlich, ohne dass vorher deutliche Symptome erkennbar waren. Neben den erwähnten Viren findet man aber auch Bakterien, die den Katzenschnupfenkomplex auslösen. Hierzu gehören die Chlamydien. Bei einer Infektion mit diesem Erreger kneifen die Katzen die Augen regelrecht zu. Beide Augen sind dick verschleimt, rot und geschwollen, das Tier hat Schmerzen. Ein weiteres Bakterium, das häufig bei diesem Krankheitsbild nachgewiesen wird, sind die Bordetellen. Sie verursachen in erster Linie Fieber, Augenausfluss, Husten, Niesen und Atemnot bis hin zum Tod. An Schnupfen erkrankte Kätzchen brauchen besonders gute Pflege und liebevolle Betreuung. Schmackhaftes, leicht angewärmtes Futter animiert sie zur Nahrungsaufnahme. Schleimlösende Medikamente und das Inhalieren von Kochsalzlösung erleichtern das Atmen. Um zusätzliche Infektionen Dick veschleimte Augen

© Tina Hölscher, aktion tier

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Diese Fragen sind nicht mit einem Satz zu beantworten. Das liegt vor allem daran, dass verschiedene Erreger für die Ausprägung eines Katzenschnupfens verantwortlich sein können. Dazu gehören Viren, aber auch Bakterien. Meist sind sogar mehrere Krankheitskeime beteiligt.

© aktion tier, Ursula Bauer

© VIAS Design

Ist von Katzenschnupfen die Rede, kann sich jeder Katzenliebhaber sofort vorstellen, worum es geht. Meist hat er ein Bild von jungen Katzenkindern im Kopf, die mit verklebten Äugelein und schleimverschmierten Näschen armselig zusammen kauern. Damit liegt der Katzenfreund goldrichtig. Genauso sieht eine an Katzenschnupfen erkrankte Katze aus. Doch was genau steckt eigentlich hinter diesem Krankheitsbild? Was löst es aus? Und was macht den Katzenschnupfen so gefährlich? Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

zu vermeiden, ist eine antibiotische Behandlung angezeigt. Außerdem gibt es Salben und Tabletten, die die Vermehrung des Virus vermindern. Die Gabe von Antikörpern mittels einer Spritze ist ein weiterer hilfreicher Therapieansatz, der allerdings relativ teuer ist. Erkrankte Katzen müssen drei Wochen lang von ungeimpften Tieren fern gehalten werden. Normale Desinfektionsmittel genügen, um die Umgebung von den meisten Erregern zu befreien, einzig die Caliciviren werden nur durch bestimmte Reinigungsmittel wie Peressigsäure oder auch Aldehdye zerstört. Um sein Tier vor Katzenschnupfen zu schützen, sollten Katzen jeden Alters 2 Impfungen im Abstand von 2-4 Wochen erhalten und ab dann jährlich nachgeimpft werden. Bei Katzen, die nur geringem Infektionsdruck ausgesetzt sind (z.B. Wohnungskatzen), genügt nach der ersten Jahresimpfung eine Nachimpfung im Abstand von drei Jahren. Katzen, die in Gruppen eingeführt werden, sei es in Tierheimen oder Zuchten, sollten immer erst drei Wochen einzeln untergebracht sein, um zu verhindern, dass sie andere anstecken, falls sie gerade dabei sind, einen Katzenschnupfen auszubrüten. Nicht leicht zu realisieren, aber definitiv sicherer für alle Beteiligten.

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Verbraucherschutz

Der „McB“ Burger

Der Fast-Food-Riese McDonald’s ist mit einem Umsatz von ca. 28 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von fast 5 Milliarden Dollar der umsatzstärkste Fast-Food-Anbieter der Welt. Alleine in den USA gehören knapp 14.000 Restaurants zum Portfolio, in Deutschland immerhin noch mehr als 1.400. Weltweit betreibt der Konzern rund 36.000 Standorte, an denen neben den immer gleichen Klassikern wie Pommes frites und Burger teilweise auch regionale Spezialitäten, darunter etwa koschere oder auf den Fastenmonat Ramadan zugeschnittene Gerichte (in muslimischen Ländern) angeboten werden. Ein Bericht von Jan Peifer

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Trotz üppiger Bilanzen muss der Fast-Food-Gigant seit Jahren gegen sinkende Zahlen kämpfen, der Umsatz brach zuletzt um fast 700 Millionen Euro ein. Die Gründe sieht McDonald’s selbst im steigenden Gesundheitsbewusstsein bei der angesprochenen Zielgruppe, vor allem jedoch auch in der steigenden Konkurrenz insbesondere im hochwertigen Fast-Food-Angebot der größeren Städte und der wichtigsten Länder. Seit Jahren versucht der Konzern die Entwicklungen

aufzufangen, neue Zielgruppen zu erschließen und abtrünnige Kunden wiederzugewinnen. So wurde 2010 nach langer Pause wieder ein Veggie-Burger eingeführt, nach außen zeigte der Burgerbrater sich fortschrittlich und ersetzte nach und nach das aggressive, aber traditionelle Rot im Logo durch ein „gesundes“ Grün hinter dem goldenen M. Auch mit mehr Service sollten Kunden gewonnen werden. So wurden im vergangenen Jahr testweise online-Reservierungen und

© McDonald´s

Wie bio ist der Fastfood-Gigant Mc Donald’s?

Tischservice angeboten, konnten sich bislang aber ebenso wenig durchsetzen wie ein geplanter Lieferservice. Vor allem jedoch setzt McDonald’s weiter auf die umkämpfte Kundschaft der jungen, gesundheitsbewussten und kritischen Verbraucher, deren Konsum Ausdruck ihrer Weltsicht ist, die aus Gründen des Tierschutzes, Klimaschutzes oder auch nur aus gesundheitlichen Aspekten häufig auf Fleisch verzichtet und dennoch in fast jedem Premium-Fast-FoodSegment problemlos fündig wird. Zwar hat der Konzern noch immer keinen veganen Burger ins Sortiment aufgenommen, immerhin

In eigener Sache: Kleiner Fehlerteufel In der letzten Mensch und Tier Ausgabe hat sich auf Seite 57 ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen. In dem Artikel über die Schlachtung trächtiger Kühe hatten wir unter einem Bild geschrieben, dass eine Kuh durchschnittlich 100 Liter Milch pro Tag gibt. Korrekt müsste es heißen, dass eine Kuh bis zu 100 Liter Milch pro Tag gibt (so wie es auch im Fließtext steht). Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

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rat & tat

Mit solchen Siegeln werben Firmen gerne um die Gunst des Verbrauchers

jedoch verschiedene vegetarische Produkte erprobt, die sich teilweise auch durchgesetzt und etabliert haben. Besonders stolz aber ist man auf den „McB“, ein Burger, dessen Patty aus Biorindfleisch aus deutschen und österreichischen Mastbetrieben geformt wird. Vom Bioburger möchte auch McDonald’s selbst nicht sprechen, denn auch wenn das Fleisch aus zertifizierten Betrieben stammt – die weiteren Zutaten sind konventionellen Ursprungs. Dennoch sah man sich schon während der achtwöchigen Testphase als Vorreiter, denn eine größere Nachfrage nach Biorindfleisch habe es (nach eigenen Angaben) noch nie gegeben, hunderte Tonnen Rindfleisch wurden so in kürzester Zeit nachgefragt. Gerüchten und Andeutungen aus Kreisen des Unternehmens nach soll der Burger der Beginn einer neuen Bio-Linie sein, die bisher lediglich aus der Apfeltasche und einer Biomilch besteht. Dabei hängen am „McB“ große Hoffnungen, denn die Erwartungen an die Marke McDonald’s sind auch seitens der Kunden hoch. Die Marktmacht eines FastFood-Riesen wie McDonald’s wird anschaulich, führt man sich die Ergebnisse einer Studie amerikanischer Ärzte aus dem Jahr 2007 vor Augen: Einer Testgruppe von Schulkindern waren unterschiedliche Nahrungsmittel angeboten worden, die je zur Hälfte in Verpackungen mit dem Logo von

McDonald’s bedruckt waren. Darunter befanden sich neben Pommes frites auch Milch und Karotten. Ergebnis: Die Fritten aus der Fast-Food-Verpackung schmeckten knapp 77 % der Kinder besser, und immer noch mehr als die Hälfte bevorzugten auch die Karotten aus der mit dem Logo bedruckten Tüte gegenüber dem neutral verpackten Gemüse. Dies könnte nahelegen, dass der „McB“ zu einem viel stärkeren Absatz von Biofleisch führen könnte, sollte er sich durchsetzen. Das wiederum dürften auch die Lieferanten zu spüren bekommen – denn laut McDonald’s ist der heimische Markt für eine langfristige Versorgung mit Biofleisch im großen Stil möglicherweise noch nicht stark genug.

Zur testweisen Einführung des „McB“ im vergangenen Herbst hatte McDonald’s mit „über 1.000 neuen Bioläden“ geworben – für den Verbraucher stellt sich nun die Frage: Alles bio oder was? Fest steht: Der „McB“ ist nicht der Bioburger, der die Fast-Food-Welt verändert, sondern einer von vielen Versuchen von McDonald’s, der kriselnden Entwicklung zu begegnen. Auch die Wahrnehmung des Unternehmens in der angestrebten Zielgruppe wird sich kaum verändern, da hier vor allem ein veganer Burger für Aufmerksamkeit sorgen würde. Ob das McDonald’s-Label dem Biosiegel neuen Aufschwung verleiht, ist fraglich – denn die Zielgruppe des Pseudo-Bio-Burgers ist ohnehin des Themas affin und sich der Bedeutung bewusst. Dass der „McB“ also zum gewünschten Erfolg führt, bleibt fraglich. Und alle diejenigen, die sich in der angesprochenen Zielgruppe wiederfinden, werden sich durch diesen Burger wohl ohnehin den Gang zur Konkurrenz nicht verleiden lassen. Zu hoffen bleibt schließlich, dass auch der weltgrößte Fast-FoodKonzern in naher Zukunft einen Burger ohne tierische Produkte anbieten und so zu einer echten Alternative für viele hungrige Konsumenten werden wird, die auf der Suche nach tatsächlichen Neuerungen sind.

Keine Zukunft für McB Kurz vor Drucklegung dieser Ausgabe erreichte uns eine Meldung, die uns nicht wirklich überrascht hat: Der Fastfoodriese McDonald’s nimmt seinen Bioburger „McB“ nach nur wenigen Monaten wieder aus dem Sortiment. Erst im Herbst hatte Mc Donald’s angekündigt, mit dem Burger eine neue Biolinie etablieren zu wollen, weitere Produkte sollten bald folgen. Doch hatte der Schnellimbiss seine Rechnung ohne die Kunden gemacht. Da offenbar die Verkaufszahlen die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnten, wandte man sich vom Premium-Segment schnell wieder ab. Der Bioburger, der gar kein reines Bioprodukt war (nur das Fleisch kam aus ökologischer Erzeugung), ist nun daran gescheitert, dass Bio, Fast Food und kleine Preise auch für einen Großkonzern wie McDonald’s keine Erfolgszutaten sind.

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Tierschutzverein Neustadt an der Aisch, Bayern

Hilfe für Streunerkatzen Überall in unserem ländlichen Raum ist das Katzenelend unüberschaubar groß, da sich für die halbwild lebenden Streunerkatzen niemand verantwortlich fühlt. Viele Katzenbesitzer sehen ungerührt zu, wie sich ihre Tiere ungehemmt vermehren. Darauf angesprochen, antworten sie oft, eine Kastration sei nicht nötig, da sich das Problem immer wieder „auf natürliche Weise“ lösen würde – soll heißen, die Kleinen sterben ohnehin früher oder später. Ein Bericht von Wolfgang Bläsing

E

Eine zynische Einstellung, aber leider nur allzu wahr. Ohne Schutzimpfung erkranken erschreckend viele Jungkatzen und verenden qualvoll. Sehr viele Katzenwelpen

infizieren sich mit Katzenschnupfen oder der hochansteckenden Katzenseuche. Beides führt unbehandelt häufig zum Tod. Deshalb hat sich der Tierschutzverein Neustadt

a.d. Aisch und Umgebung e.V. mit seinem Tierheim Unternesselbach schon vor Jahren dem Projekt Kitty angeschlossen, einer Initiative von aktion tier – menschen für tiere e.V. Verwilderte Hauskatzen und deren Nachkommen werden im Rahmen dieses Programms kastriert. Jede Kastration einer Streuner- oder Straßenkatze verhindert, dass noch mehr kranke Katzenwelpen zur Welt kommen und der Kreislauf des Elends sich endlos fortsetzt. Dazu Dr. med. vet. Johannes Hofmann, Vereinsvor-

Hier sieht man zwei an starkem Katzenschnupfen infizierte Katzen

aktion tier Projekt Kitty

Schwerpunkt des Projektes Kitty ist die Kastration, medizinische Betreuung und kontrollierte Fütterung von Straßenkatzen. Innerhalb unserer Wirkräume werden an as im Jahr 2002 von aktion tier e.V. ins Leben geruzahlreichen, dauerhaft angelegten Kitty-Futterstellen mit fene „Projekt Kitty“ ist das erfolgreichste Straßen-Katselbstgebauten Schlafhäuschen Tausende Straßenkatzen zenhilfsprojekt in Deutschland. Als Straßenkatzen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern gefüttert und überwacht. ehemalige Hauskatzen und ihre Nachkommen bezeichnet, So erhalten kranke Tiere schnelle Hilfe, unkastrierte Katdie herrenlos und auf sich allein gestellt beispielweise in zen können durch unsere Kitty-Tierärzte kastriert und Hinterhöfen, an Krankenhäusern, auf Industriegeländen Streunerbabys zur Vermittlung eingefangen werden. Das oder an landwirtschaftlichen Betrieben leben. Im Rahmen Projekt Kitty nimmt sich darüber hinaus auch neu gemeldes „Projekts Kitty“ versucht aktion tier e.V. dem Leid der deten Straßenkatzen-Beständen an Straßenkatzen durch Kastration, tiermeund unterstützt die Betreuer vor Ort mit dizinische Versorgung und kontrollierte Weitere Informationen erhalten Futterspenden. Durch intensive AufkläFütterung entgegen zu wirken und zu Sie unter: rungs- und Öffentlichkeitsarbeit schafft lindern. Die nachhaltig gewährleistete www.aktiontier.org/ das Projekt Kitty Verständnis für die Finanzierung durch aktion tier sowie die projekte-partner/ Straßenkatzen und fördert die Bereitprofessionelle Organisation und Umsetprojekt-kitty/ schaft in der Bevölkerung, diesen Tieren zung durch Projektpartner und freiwillizu helfen oder neue, bislang unkastrierge Helfern verhalfen dem Projekt Kitty te Katzenpopulationen zu melden. zu einem bundesweiten Erfolg.

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unsere partner

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unsere partner

sitzender und Vertragstierarzt des Tierheims Unternesselbach: „In der Folge schon einiger weniger Kastrationen werden Tausende – und das meine ich wörtlich – von Katzenwelpen nicht geboren, die sonst zu fast hundert Prozent den Katzenseuchen- oder Straßenverkehrstod sterben müssten“. Die Katzen wer-

den nach dem Eingriff wieder an dem Ort ausgesetzt, wo sie gefunden oder gefangen wurden. aktion tier unterstützt den Tierschutzverein Neustadt a.d. Aisch durch Mittel aus dem Projekt Kitty ebenso wie mit substantiellen Zuschüssen zum Betrieb des Tier-

Deshalb die dringende Bitte der Tierschützer: Zeigen Sie Verantwortung – lassen Sie Ihre Katzen kastrieren und impfen! Verhindern Sie damit tausendfaches unsägliches Tierleid! Weitere Informationen finden Sie unter www.tieraerztehaus-neustadt.de/kitty-projekt.html sowie www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de

heims. Die tiermedizinische Notfallbehandlung von verunglückten oder krank aufgefundenen Streunern geht ausschließlich zu Lasten des Tierschutzvereins, der zur Deckung dieser und zahlreicher anderer Ausgaben dringend auf Spenden angewiesen ist. Übrigens: Es ist ein Märchen, das eine Kätzin erst einmal geworfen haben muss, bevor man sie kastrieren kann. Auch Kater sollte man spätestens mit Eintritt der Pubertät kastrieren lassen. Der tiermedizinische Routineeingriff dauert nur Minuten, und das Tier kann schon ein paar Stunden später wieder mitgenommen werden.

KURZ

&

BÜNDIG

Katzenhilfe Rheine e.V.

30jähriges Jubiläum

I

m November feierte die Katzenhilfe Rheine e.V. ihr 30jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass veranstalteten die aktiven Mitglieder einen Weihnachtsflohmarkt und eine große Tombola. Unser Info-Tisch bot viel Stoff für informative Gespräche. Alle Gäste waren zu Kaffee und Kuchen eingeladen als Dankeschön für ihre jahrelange treue Unterstützung. Diese Veranstaltung nahmen wir auch zum Anlass, uns für die Unterstützung seitens aktion tier ganz herzlich zu bedanken ohne die Hilfe für die bedürftigen Tiere nicht möglich gewesen wäre. Der Verein Katzenhilfe Rheine e.V. wurde 1985 gegründet und kastrierte in den vergangenen 30 Jahren 2146 Katzen (freilebende und aufgenommene und vermittelte Tiere). 1285 Katzen zogen seit Gründung von den Pflegestellen der Katzenhilfe in ein endgültiges Zuhause um. Der Verein arbeitet zurzeit mit 10 Pflegestellen.

Die aktiven Mitglieder der Katzenhilfe Rheine zu deren Aufgaben Telefondienste, die Organisation der Flohmärkte, Fahrdienste und Einfangaktionen gehören.

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Tierheim Roggendorf, Mecklenburg-Vorpommern

Letzte Chance für Tony Leider muss ich euch heute etwas sehr trauriges mitteilen. Für Tony suchen wir ein Zuhause für seine leider letzten Monate. Er soll nicht im Tierheim sterben müssen. Bei seiner letzten Untersuchung wurde festgestellt, dass seine Nieren zu stark geschwächt sind. Ein Bericht Susan Jerominski, Vorstand Tierheim Roggendorf

W

Während eines Ausfluges verweigerte mir mein Auto plötzlich seine Dienste. Ort: ein abgelegenes Dorf. Beim Warten auf Hilfe entdeckte ich auf einem unbewohnten Grundstück einen Zwinger, und es schien mir, als bewege sich darin etwas. Ich ging hin und entdeckte einen völlig entkräfteten, abgemagerten Schäferhund, der mich aus seinen

Unser Appell

trüben Augen anblickte. Sofortige Hilfe war angesagt. Ich informierte die Polizei, das Veterinäramt und das Tierheim Roggendorf, welches mit dem „Struppi-Wagen“ bald darauf vor Ort war. Das völlig verwahrloste Tier schaffte nur mühsam die Schritte vom Zwinger zum Auto. Der von

an Sie: Bitte schauen Si e nicht weg, wen n Sie Tierleid sehe n sollten! Rufen Sie die Polizei, das zuständige Vete rinäramt und/oder un s an, damit wir Tieren wie Tony helfen können.

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Tony in seinem alten Zwinger

uns allen auf „Tony“ getaufte Schäferhund kam unverzüglich in die Tierklinik. Er musste an den Tropf: völlig ausgetrocknet und entkräftet war das überlebenswichtig für ihn. Später stellte sich raus, dass seine Blutwerte katastrophal waren. Ein über Monate währender Durst und Hunger hatten seine Organe schwer geschädigt.


unsere partner

Heute nach einigen Monaten hat sich „Tony“ äußerlich gut erholt. Aber ein bleibender Nierenschaden wird wahrscheinlich die Lebenserwartung unseres erst 5 Jahre jungen Tony mindern.

In diesem aband gemagerten Zust efg au ny To de wur funden

Tony

KURZ

&

Deutscher Schäferhund (Mix), Rüde (nicht kastriert) geb. ca. 2007; bei uns seit dem: 23.08.2015 Tony kam aus sehr schlechter Haltung und einem absolut desolaten gesundheitlichen Zustand zu uns ins Tierheim und entwickelt sich hier sehr gut. Für einen Hund, der in seinem bisherigen Leben sicherlich nicht viele positive Erfahrungen machen konnte, ist er ausgesprochen freundlich und aufmerksam. Nur in Punkto Futter kann es für Tony nie schnell genug gehen, so dass dann immer Aufmerksamkeit geboten ist. Die lange Hungersnot, die Tony durchstehen musste, ist ihm äußerlich jetzt zwar zum Glück nicht mehr anzusehen. Seine inneren Organe haben allerdings dauerhaften Schaden genommen. Wir freuen uns sehr, wenn sich jemand für Tony meldet!

Melden Sie sich bei Interesse bitte bei: Tierheim Roggendorf Gadebuscher Str. 3 19205 Roggendorf Tel. 038876 31863 www.tierheim-roggendorf.de

Achtung heiße Herdplatte!

© aktion tier

BÜNDIG

Ein mit Wasser gefüllter Topf sollte nach dem Kochen auf die abgestellte Herdplatte platziert werden

K

atzen lassen sich nicht erziehen, und wenn überhaupt, dann allenfalls in sehr beschränktem Rahmen. Sie spielen nur, wenn sie wollen, lassen sich nur beschmusen, wenn ihnen wirklich danach ist, und wenn sie auf den Tisch oder die Arbeitsplatte springen möchten, dann tun sie das meistens, ob es erlaubt ist oder nicht. Doch genau hier lauert die Gefahr. Herdplatten sind heutzutage meist in die Arbeitsbereiche der Küche integriert. Sind sie nach dem Kochen noch heiß, können Katzenpfoten bei Kontakt schwere Verbrennungen davon tragen. „Leider sehen wir derartige Pfotenverletzungen in der Praxis relativ

häufig“, berichtet Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., aus ihrer Sprechstunde. Die Hitze der Kochplatte ist für die Katze zunächst nicht wahrnehmbar. Die Herdplatte riecht nicht und sieht nicht bedrohlich aus, somit hat der Stubentiger keine Chance, die Gefahr zu wittern. Erst wenn er die Pfote auf die Platte setzt, bemerkt der Vierbeiner den Schmerz. Doch jetzt ist es zu spät!

Passiert so ein Unglück, sollte die Pfote sofort unter fließendem, kaltem Wasser gekühlt werden, genauso wie man menschliche Verbrennungen behandeln würde. Je nach Schweregrad der Verbrennung muss im Anschluss ein Tierarzt aufgesucht werden. Er behandelt die Läsion mit Salben und legt einen Verband an, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Wunde zu schützen. Schmerzmittel können die nächsten Tage für das Tier erleichtern. Besser es kommt gar nicht so weit. Stellen Sie nach dem Kochen einen mit Wasser gefüllten Topf auf die heiße Platte, so kann die Katze das noch heiße Kochfeld nicht betreten, und die Gefahr ist mit einfachen Mitteln gebannt. Mitgliederjournal

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Besuch bei der Deutsch-Bulgarischen Strassentier Nothilfe e.V., Bulgarien

Tierheim und Klinik in Rousse, Bulgarien Vor einigen Wochen haben Franziska Hammelsbacher und ich, Studentinnen der Veterinärmedizin im 9. Semester an der Freien Universität Berlin, ein freiwilliges 14-tägiges Praktikum in der Tierklinik in Rousse in Bulgarien bei der Tierärztin Katerina Markova und ihrem Team absolviert. Ein Erfahrungsbericht von Lia Megges und Franziska Hammelsbacher

W

Wir wurden bereits am Flughafen von Bukarest herzlich von einem befreundeten Taxifahrer der Tierklinik begrüßt und nach Rousse/ Bulgarien gefahren, wobei wir auf der Fahrt bereits einen ersten Eindruck von der Lage vor Ort bekommen konnten. Wir sahen viele schöne Gebäude und Menschen auf den Straßen und leider auch viele Straßenhunde und Katzen auf unserem Weg nach Rousse. Zum Teil leider auch leicht bis schwer verletzte Tiere. Die meisten der Tiere in Rumänien und Bulgarien erleiden Verletzungen auf der Straße in dem sie angefahren werden oder zum Teil sogar misshandelt werden, da Straßentiere in Bulgarien und Rumänien bei vielen Menschen keinen sonderlich hohen Stellenwert haben. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich aktiv für den Tierschutz einsetzen und versuchen, die Population der Straßenhunde- und Katzen zu dezimieren und zu kontrollieren, um eine bessere Lebensqualität für die Tiere zu schaffen, wie wir es in der Tierklinik von Rousse erfahren durften und selber unseren Beitrag mit den täglichen Kastrationen und der Versorgung und Behandlung von verletzten Straßentieren leisten konnten.

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in aller welt

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Im Katzenauslauf

Als wir in Rousse ankamen, wurden wir sehr herzlich von Dr. Katerina Markova und vom gesamten Team der Tierklinik empfangen. Uns wurden alle Räume der Klinik gezeigt und auch die Innen- und Außengehege der Hunde und Katzen, sowie die einzelnen Tiere und

ihre jeweilige, zum Teil sehr tragische Geschichte, vorgestellt. Am ersten Tag haben wir die vielfältigen und neuen Eindrücke auf uns wirken lassen und wurden abends bei unserer Gastgeberin Nelli sehr herzlich empfangen und wunderbar kulinarisch versorgt. An dieser


in aller welt

Unsere Mitarbeiterin Nelli mit den vier Töchtern von Marta

Stelle wollen wir uns noch einmal ganz herzlich bedanken für die unglaubliche Gastfreundschaft, die uns zu Teil wurde.

tion als Eingriff in das natürliche Leben der Tiere missbilligen oder aber die Kosten dafür nicht tragen wollen. Hinzu kommt, dass es auch für viele Tierbesitzer leider noch normal ist, dass sie ihre nicht kastrierten Haustiere weitestgehend den ganzen Tag alleine draußen auf den Straßen herumlaufen lassen. Neben

den tierärztlichen Tätigkeiten haben wir in den 2 Wochen auch über 12 Welpen daran gewöhnt, sich ein Halsband umlegen zu lassen und an der Leine Gassi zu gehen, sowie uns mit einer jungen Hündin, welche ein ganz besonders tragisches Schicksal bereits hinter sich hatte, intensiver beschäftigt.

Klinik-Alltag in Rousse Am nächsten Morgen, gestärkt und voller Enthusiasmus, sind wir in den Klinik-Alltag in Rousse eingestiegen. Wir haben morgens damit begonnen, für 2-3 Stunden den Klinik eigenen Dog Walker zu unterstützen, da neben den täglichen Kastrationen und der Versorgung von verletzten Tieren auch viele Hunde und Katzen in der Klinik auf einen Auslauf und Beschäftigung sowie Streicheleinheiten warten. Zu unserer täglichen Hauptaufgabe zählten die Kastrationen der vielen Straßenhunde und Katzen, welche alle in der Klinik dokumentiert und untersucht und hinterher wieder freigelassen oder vermittelt werden. Wir haben in unserem zweiwöchigen Aufenthalt über 40-50 Kastrationen miterlebt oder selbst durchgeführt, und alleine diese Leistung ist bereits ein sehr großer Beitrag für den Tierschutz vor Ort und der beste Weg, um die freilebende Population an Katzen und Hunden einzudämmen, da die meisten Menschen vor Ort leider immer noch entweder eine Kastra-

Lia mit einem der Babys beim Versuch, ihr Leinenführung beizubringen.

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Autounfall erlitten hatte. Kratschko war vom ersten Moment an ein super offener, verspielter und liebesbedürftiger Hund, welcher sich auch sehr gut in der Erziehung der jüngeren Welpen gezeigt und sich als sehr sozialverträglich und aufgeweckt erwiesen hat Totschka ist eine ganz besondere Hütehund-Mischlingsdame, die es sich in der Klinik zur Aufgabe gemacht hat, die jungen Welpen zu erziehen und mit ihnen zu spielen. Sie würde sich über ein Zuhause mit erfahrenen Hundehaltern freuen, welche ihr viel Aufmerksamkeit widmen und welche ihr genügend tägliche Beschäftigung und lange Spaziergänge geben können.

Vielleicht haben Sie ja Interesse an einem unserer Tiere oder möchten mit einer Patenschaft helfen? Vjara, ist ein ca. 4 Monate alter Mischlingswelpe und wurde in der Klinik ca. mit 2 ½ Monaten eingeliefert, halbtot und mit einem schweren Hirnödem und Trauma am Schädel und Halsbereich. Sie wurde von lokal Ansässigen zum Spaß mit Stacheldraht aufgehängt und als sie glaubten, dass sie tot war, in eine Mülltonne geworfen. Zum Glück

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haben andere Bewohner ein Wimmern bemerkt und Vjara, welche wie durch ein Wunder noch lebte, in die Tierklinik gebracht, in welcher sie behandelt werden konnte und sich prächtig entwickelt hat. Sie hat zwar leichte Verhaltensstörungen, bedingt durch das Hirnödem, diese werden jedoch nicht von Dauer sein. Kratschko ist ein 5-7 Monate alter Hundewelpe, welcher eine schwere offene Beinverletzung am rechten Hinterbein durch einen

Spotty ist ein ganz liebenswürdiger, zutraulicher und aufmerksamer Hund. Der Dalmatiner ist zwar taub, aber trotzdem hatten wir, durch den häufigen Blickkontakt, den er beim Spazierengehen hält, keine Probleme, ihn an der Leine zu führen und sogar bei geeigneten Auslaufgebieten frei laufen zu lassen. Er würde sich über ein Zuhause mit erfahrenen Hundehaltern sehr freuen, welche genügend Zeit für ihn aufbringen können. Bimbo ist ein Riese und wirkt zunächst einmal sehr beeindruckend (Rückenhöhe ca. 75 cm, Gewicht ca. 40 kg). Nähert man sich dem Zwinger, ist aber sofort klar, dass er sich wahnsinnig freut. Er ist freundlich zu den Menschen, kuschelt sehr gerne und hat keine Probleme mit Artgenossen. Leider hatte auch Bimbo einen Unfall vor über einem Jahr, weshalb er über längere Zeit seine Hinterbeine nicht benutzen konnte. Seit seiner OP in der Klinik Varna klappt das Laufen immer besser, aber eines seiner Beine ermüdet noch sehr schnell, so dass er momentan nur kleine Runden laufen kann. Mit ein wenig Training wird das sicherlich von Tag zu Tag besser. An der Leine laufen klappt super, und Kinder mag Bimbo sehr gerne, er geht auch mit ihnen Gassi. Aufgrund seiner Größe und seiner Kraft sollten Kinder eventuell et-


in aller welt

was älter sein. Bimbo sucht Menschen, die ihm Zeit geben, sich von den Strapazen zu erholen und mit ihm trainieren. Sicherlich kann er bald schon größere Runden laufen, aber es bedarf noch etwas Zeit. Borko ist ein wunderschöner ca. 7-8 Jahre alter HerdenschutzhundMix, der in der Vergangenheit wahrscheinlich als Wachhund an der Kette gelegen hatte. Irgendetwas muss passiert sein, denn er wurde in der Mitte eines kleinen Dorfes ausgesetzt, und die Menschen wollten ihn töten. So ist er in der Tierklinik in Rousse gelandet, wo er nun den Eingangsbereich genau beobachtet. Er ist ein sehr lieber Rüde, der Menschen mag und sich ihm bekannten Menschen gegenüber freundlich verhält. Bei fremden Menschen muss man mit Borko zunächst vorsichtig sein – und ganz besonders bei Männern, da er eventuell zuvor schlechte Erfahrungen gesammelt hat. Die Klinik-Mitarbeiter gehen mit Borko ein- oder zweimal täg-

Borko

Es gibt natürlich noch zahlreiche andere Hunde, welche zurzeit in der Klinik leben und auf ein geeignetes Zuhause warten, welche man alle auf der Website des Tierschutzvereins, näher verfolgen kann: www.db-tierhilfe.de

lich spazieren. Früher durfte er frei laufen, heute muss er leider als Vorsichtsmaßnahme an einer Leine ausgeführt werden, da heute mehr Menschen unterwegs sind und man nicht weiß, wie Borko auf fremde Menschen reagieren würde. Borko ist kastriert, gechipt und geimpft. Herdenschutzhunde können nur an Menschen mit HerdenschutzhundeErfahrung vermittelt werden, über einen neuen Besitzer mit entsprechender Erfahrung würde Borko sich unheimlich freuen.

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aus: Berliner Morgenpost, 28.10.2015

+++ Pressespiegel +++

aus: Ein Herz für Tiere, 16.11.2015

aus: Landsberger extra, 14.10.2015

aus: Schweriner Volkszei­ tung, 26.10.2015

aus: General Anzeiger Bonn, 03.10.2015

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aus: Münsterländische Tageszeitung, 20.10.2015 aus: Ostseeanzeiger, 27.01.2016 aus: Mindener Tageblatt, 03.10.2015

aus: Ein Herz für Tiere, 28.10.2015

aus: Mittel­ deutsche Zeitung, 14.10.2015

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Für unsere Leseratten

aktion tier Buchtipp Wir alle wollen saubere, gut schmeckende Lebensmittel. Aber wie kön­ nen künstlich hochgezüchtete Hähnchen gut schmecken? Rinder, die sich kaum bewegen können, Sauen, die auf ihren eigenen Fäkalien leben? „Tierschutz mit Messer und Gabel“ von Dr. Andrea Flemmer ist ein Buch, das darlegt, wie man Nutztiere auch tierfreundlich halten kann. Denn nicht nur Menschen, auch Tiere, wollen gut behandelt werden. Dieses Buch zeigt, dass dies auch wirklich möglich ist. Eine Buchempfehlung von aktion tier – menschen und tiere e.V.

Flemmer, Andrea Tierschutz mit Messer und Gabel Spurbuchverlag, 96148 Baunach, Oktober 2015 Hardcover, 1. Auflage, 288 Seiten Mit zahlreichen farbigen Abbildungen Preis: 29,80 EUR ISBN 978-3-88778-456-0

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Nicht nur Neuland und die Verbände des ökologischen Landbaus zeigen, dass sie finanzierbare Alternativen verwenden. So müssen männliche Küken auch nicht „geschreddert“ werden. Die „Bruderhahninitiative“ zeigt, dass es auch anders möglich ist. (siehe auch unseren Artikel zum Huhn auf den Seiten 38-45). Anstelle von Enthornung gibt es z.B. Hornkugeln. Auch die Haltung hornloser Rinder ist möglich. Freilandhaltung von Hühnern funktioniert prächtig mit dem „wandernden Hühnerstall“. Die muttergebundene Kälberaufzucht zeigt, dass man das Kalb der Mutterkuh nicht nehmen muss. Kommt man mit den zahlreichen Positivbeispielen nicht zurecht, kann man auf ganz spezielle Nutztierarten ausweichen: ob es nun Damhirsche, schottische Hochlandrinder, Büffel oder der Vogel Strauß sind. Es gibt tatsächlich auch Tierhaltungs­ systeme, die an ein Paradies denken lassen und die prominente Köchin Sarah Wiener beispielsweise zeigte in ihren Fernsehsendungen, dass es bei Hühnern und Schafen alternative Haltungssysteme gibt, die den Tieren gerecht werden. Die Liste der alternativen, tierfreundlichen Halter ist lang. Sie werden am Ende des Buches gar nicht mehr verstehen, warum es immer noch Massentierhaltung, Stopfleber und grausige Fischereien geben muss, denn: Tierschutz mit Messer und Gabel zeigt, dass es auch anders geht!

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Spurbuchverlag Am Eichenhügel 4 96148 Baunach Tel. 0931 32930 -18

info@spurbuch.de www.spurbuch.de

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aktion tier macht Appetit

Kulinarisch-vegetarisch Nachdem der Winter doch noch einmal Einzug gehalten hat, freuen wir uns jetzt alle auf bald wärmere Tage und möchten Sie mit erfrischenden Rezepten des Vegetarierbundes Deutschland auf den nahenden Frühling einstimmen. Viel Spaß beim Nachkochen wünscht Alexandra Diezemann

naise

sabi-Mayon a W it m n e k Artischoc

Ein veganes Rezept von Roland Rauter: Die Artischo­ cken mit Wasabi-Mayonnaise als besondere, ostasiatisch gefärbte Köstlichkeit für das nächste gemeinsame Grillen mit Freunden.

Zubereitung:

Dazu passt hervorragend ein Stück getoastetes Brot.

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Für die Mayonnaise: 150 ml Rapsöl 80 g Sojajoghurt 1 TL Zitronensaft 1 TL Wasabipaste 1 Prise Salz

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Außerdem: 4 Zitronenhälften Alufolie

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Das Rezept entstammt dem Koch- und Grillbuch: Roland Rauter einfach vegan draußen kochen von Grillen bis Picknick Schirner 2013, 232 Seiten, 19,95 EUR ISBN 978-3-8434-1105-9

© Alexandra Schubert

Für die Artischocken: 4 Artischocken 4 EL Olivenöl 3 EL Zitronensaft Salz

/ Schi rner Verlag

Zutaten für 4 Personen:

© Alexandra Schubert / Schirner Verlag

Für die Mayonnaise Sojajoghurt mit Wasabipaste, Salz und Zitronensaft glatt rühren. Rapsöl mit einem Stabmixer untermixen. Äußere Blätter der Artischocken entfernen. Artischocken halbieren und das Heu entfernen. Spitzen der Artischockenblätter etwas einkürzen. Artischocken mit Zitronensaft und Olivenöl beträufeln, leicht salzen und in Alufolie einschlagen. Die Päckchen an den Glutrand legen und ca. 25-30 Minuten garen lassen. Danach die Artischocken aus der Folie nehmen und mit der Schnittfläche nach unten auf dem Grillrost grillen, bis ein schönes Grillmuster entstanden ist. Die Artischocken mit der Wasabi-Mayonnaise und je einer halben Zitrone servieren.

Dieses und viele weitere Rezepte finden Sie in unserem 52-seitigen Leitfaden „Vegetarisch für Profis“, den Sie im VEBU-Shop bestellen können.


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mit Kokosmilch n el d u kn o W e ch is at Asi

Dieses Ge­ richt von Miki Duerinck und Kristin Leybaert aus dem Kochbuch „Donners­ tag ist Veggietag“ verspricht Abwechslung. Die vielen verschie­ denen Zutaten schmecken nicht nur toll, sondern haben auch einige Vitamine und Mine­ ralstoffe zu bieten.

Zubereitung:

© Südwest/Miki Duerinck, Kristin Leybaert

Knoblauch abziehen, Ingwerwurzel schälen und beides fein würfeln. Den Tofu in Würfel von et­ wa 1 x 1 Zentimeter Größe schneiden. Die So­ jasauce darüber gießen und Knoblauch, Ingwer und 1⁄2 Teelöffel Currypulver untermischen. Den Tofu 15 Minuten in dieser Marinade ziehen © Südwest/Miki Duerinck, Kristin Leybaert lassen. Inzwischen die Aubergine und die Paprikaschoten waschen, putzen und in Würfel von etwa 1 x 1 Zentimeter Größe schneiden. Das Öl im Wok erhitzen und das Gemüse etwa 5 Minuten darin anbraten. Mit 1 Teelöffel Currypulver und etwas Salz würzen, dann Gemüse garen lassen. In der Zwischenzeit die Tofuwürfel in der Marinade und etwas Öl anbraten. Den Spinat gründlich waschen, trockenschütteln und grob hacken. Den Koriander waschen, trockenschütteln und fein schneiden. Die Kokosmilch zum Gemüse in den Wok geben und kurz aufkochen lassen. Nun die Woknudeln unterrühren und biss­ © eyewave – Fotolia.com fest garen lassen. Kurz vor dem Anrichten den Das Rezept entstammt dem gehackten Spinat Kochbuch: Miki Duerinck, hinzufügen und zu­ Kristin Leybaert sammenfallen las­ Donnerstag ist Veggietag sen. Dann den Tofu Genuss und Abwechslung mit und den Koriander vegetarischen Rezepten dazugeben. Südwest 2011, 176 Seiten, 14,99 EUR

Bananen-Maracuja-Sorbet

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1 Knoblauchzehe 20 g frischer Ingwer 400 g Tofu 4 EL Sojasauce 1 ½ TL Currypulver 1 Aubergine 1 gelbe Paprikaschote 1 grüne Paprikaschote etwas Sonnenblumenöl Salz 250 g frischer Spinat (alternativ: tiefgekühlt) 1 Bund frischer Koriander 300 ml Kokosmilch 250 g Woknudeln

Veganes Eis selbst herstellen ist kinde r­ leicht. Martin Kintrup ko mbi­ niert gekonnt Ananas, Ma racuja und Bananen. Dieses fru chtige Sorbet ist perfekt für he iße Sommermonate.

Zubereitung:

© Gräfe und Unzer Verlag/Jörg Rynio

Zutaten für 4 Personen:

Ananassaft mit dem Zucker aufkochen und ca. 4 Minuten offen bei schwacher Hitze sanft kochen lassen. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Maracujas halbieren, das Fruchtfleisch herauslösen und durch © margo555 – Fotolia.com ein Sieb streichen. Die Zitrone heiß waschen, abtrocknen, die Schale abreiben und den Saft auspressen. Die Bananen schälen und in große Stücke schneiden. Bananenstücke mit Zitronenschale und 2 EL Zitronensaft fein pürieren. Ananassirup und den Maracujasaft unterrühren und das Püree mit dem Das Rezept entstammt dem Zitronensaft abschmecken. Kochbuch: Die Masse in eine Metallschüssel füllen, Zutaten für 4 Personen: Martin Kintrup, Vegan Kochen, ca. 4 Stunden zugedeckt ins Tiefkühl­ Gräfe und Unzer 2012, fach stellen und mindestens alle 30 150 ml Ananassaft 64 Seiten, 7,90 EUR Minuten einmal durchrühren, damit die 100 g brauner Rohrzucker ISBN 978-3-8338-2518-7 Eiskristalle nicht zu groß werden. Al­ 2 Maracujas ternativ die Masse in der Eismaschine (oder Passionsfrüchte) gefrieren lassen. 1 Bio-Zitrone 3 Bananen

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Patentiere Liebe Tierfreunde, wer kein eigenes Tier halten kann, dem sei die Möglichkeit einer Tierpatenschaft ans Herz gelegt. Schauen Sie sich bitte die nachfolgend vorgestellten Tiere an. Sie alle sind in Pflegestellen oder Tierheimen untergebracht, werden gut versorgt und betreut. Doch dies ist auch mit einer hohen finanziellen Belastung verbunden. Sorgen Sie mit einer Patenschaft, die Sie für beispielsweise 5 Euro im Monat bei der jeweiligen Einrichtung abschließen können, für eine gesicherte Zukunft der Tiere. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Patenschaft direkt an den jeweiligen aktion tier-Projektpartner. Eine Patenschaft ist keine Dauerverantwortung und kann jederzeit auf Wunsch widerrufen werden. Electra

Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Glindow • Tel.: 03379 445533 4Marlen, 6 J., ist wieder da! Vor zwei Jahren kam sie als Straßenkatze in unser Heim und hat ihre Jungen zur Welt gebracht. Marlen war allen gegenüber zutraulich, und so kam sie nicht zu ihrer Futterstelle zurück und wurde schließlich vermittelt. Leider erfolglos, denn sie versteckte sich in ihrem neuen Domizil sieben Monate lang im Keller. Der Zustand war unhaltbar. Marlen betrachtet wohl das Katzenheim mit den vertrauten Gesichtern und der vertrauten Umgebung als ihre Heimat, aus der sie anscheinend nicht weg möchte. Für Marlen suchen wir Unterstützung in Form einer Patenschaft.

5Manni, 10 J., kam am 24.11.2014 zu uns und reagiert noch immer sehr zurückhaltend und sucht lieber das Weite, obwohl bisweilen die Neugierde Oberhand gewinnt. Bis zu dem Zeitpunkt einer Vermittlung suchen wir einen Paten für den älteren Herrn.

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Patentiere

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Tiernothilfe Breuna • 34479 Breuna-Wettesingen • Tel.: 05606 534738

Interessenten melden sich bitte bei Frau Emma Weise Tel.: 05641 4733

Kater 3Elliot sucht Paten. Im Juli letzten Jahres wurde auf dem Gelände der Tiernothilfe Breuna bei der Futterstelle für wilde Katzen ein mickeriges, halbtotes, kleines Etwas gesichtet. Die Mitarbeiter lockten es mit Futter in ihr Freigehege. Die schwarze, rötlich schimmernde Katze war total ausgehungert, hatte eine Rotznase, ein entzündetes, stinkendes Mäulchen und extremen Durchfall. Sie war scheu und ängstlich und ließ sich für den ersten Tierarztbesuch nur in der Falle fangen. Die Tierärztin entflohte, entwurmte und sanierte das Mäulchen der Katze, bei der sich herausstellte, dass es sich um einen kleinen 13-14jährigen, kastrierten Kater handelte. Man nannte ihn „Elliot“, und er erholte sich zusehends. Leider blieb er ängstlich und ließ sich nicht anfassen, was eine Vermittlung schwer machte. Bei der Untersuchung stellte sich zusätzlich heraus, dass der kleine Kerl mit dem „Katzenaids“Virus FIV infiziert war, was die Bedingungen einer Vermittlung noch mehr erschwerte. Als man merkte, dass Elliot wohl kein eigenes Zuhause mehr finden würde, suchte man nach anderen Möglichkeiten. Bekannt war eine tierliebe Frau, die ein riesengroßes, eingezäuntes Grundstück bei ihrem Haus besitzt, in dem nicht vermittelbare Katzen ihren Lebensabend verbringen. Sie erklärte sich bereit, Elliot dazu zu nehmen. Obwohl die Tiernothilfe die Unterkunft bezahlen muss, waren alle froh, doch noch ein schönes Plätzchen für den inzwischen geliebten Kater gefunden zu haben. Schön wäre es, wenn sich ein lieber Pate für Elliot findet.

Der 14-jährige Kater 4Mogli lebte bei einer älteren Dame, die ins Pflegeheim kam. Da niemand den alten Kater aufnehmen wollte, musste er draußen leben und streunte als Straßenkater durch die Gegend. Nette Nachbarn fütterten Mogli und informierten die Tierschützer, die ihn in die Tiernothilfe Breuna holten. Anfänglich wollte er nicht essen und versteckte sich, um zu trauern. Mit vielen Streicheleinheiten und geduldigem Umgang ist er inzwischen aufgetaut und fühlt sich in seiner neuen Umgebung wohl. Mit seinen 14 Jahren wird Mogli wohl kein neues Zuhause mehr finden. Deshalb sucht er liebe Paten, die ihn finanziell unterstützen möchten.

Paten für Mogli melden sich bei Frau Zyweck unter der Rufnummer: 05606 534738

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 40982 3Ole, 9 J., wurde einfach vor dem Tierheim abgestellt. Er ist Menschen gegenüber sehr misstrauisch und braucht sicher noch eine Weile, bis er zutraulich wird. Ole wartet auch schon mehr als ein Jahr auf ein eigenes Zuhause. Bis zur Vermittlung würde er sich über liebe Paten sehr freuen.

Ansprechpartner für die Patenkatzen: Claudia Stotz claudia@katzenhilfe-westerwa ld.de Tel.: 0151 22811646 4Tina, 2 J., ist eine sehr liebe und verschmuste Katze, die aber auch deutlich zeigt, wenn sie genug gekuschelt hat. Tina wartet schon mehr als ein Jahr im Tierheim auf ihre Menschen, hat aber bisher keine Chance auf ein eigenes Zuhause bekommen. Da sie sich mit ihren Artgenossen nicht versteht, möchte Tina ihre neuen Menschen für sich alleine. Tina wünscht sich liebe Paten, die sie bis zur Vermittlung unterstützen.

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Tierheim Korbach • 34497 Korbach • Tel.: 05631 3970 4Vallejo, 7 J., ist ein richtiger Pechvogel. Bereits dreimal ist eine Vermittlung fehlgeschlagen. In seiner letzten Familie war er zwei Jahre, doch da war er leider unsauber und musste dann erneut zurück ins Tierheim. Vallejo ist ein absoluter Schatz, unglaublich verschmust und anhänglich. Bedingt durch einen Unfall hat er eine Kopfschiefhaltung und ist nur für Wohnungshaltung geeignet. Aufgrund seiner Unsauberkeit während der letzten Vermittlung ist es sehr schwer, ein neues Zuhause für ihn zu finden. Er sucht deshalb liebe Paten.

5Atos, 6 J., kastr., wartet nun schon fast 2 Jahre bei uns. Drei kurze, fehlgeschlagene Vermittlungen liegen hinter ihm. Er ist hier im Tierheim ein völlig unkomplizierter Hund, beliebt bei allen Gassigängern. Sobald er allerdings ein Zuhause hat, zeigt er sich extrem territorial und lässt sich nichts sagen, notfalls beißt er auch zu. Er sucht nun endlich seinen Menschen. Hundeerfahrung und eine natürliche Autorität wären wichtig. Er muss langsam Vertrauen fassen können, und in der Zeit der Eingewöhnung ist der

Mensch gefragt, eventuelle Konfliktsituationen rechtzeitig zu erkennen, zu umschiffen oder nur geplant in solche hineinzugehen. Ansonsten schmust und spielt er gerne, ist weitgehend sozialverträglich, möchte aber die erste Geige spielen. Zu seinem Vorleben weiß man leider nichts, er kam aus Polen und wir vermuten, dass er dort als Wachhund ein weitgehend selbstbestimmtes Leben geführt hat. Bis zu einer Vermittlung sucht Atos nun Pateneltern.

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 3Mala, ca. 13 J., kam im Alter von etwa 8 Jahren nach Deutschland. Tierfreunde hatten sie verwahrlost in Spanien gefunden und dort in ein Tierheim gebracht. Hier lebte das süße kleine Pudelchen einige Zeit und war immer kränklich, hatte ständig eine Allergie und tränende Augen. Die spanischen Tierschützer baten uns deshalb um Hilfe. Bald fanden wir eine liebe ältere Dame, die Mala ein schönes Zuhause gab. 4 Jahre waren die beiden ein Herz und eine Seele, Mala wurde verwöhnt und hatte ein schönes Leben, obwohl sie ständig krank war, Herzprobleme bekam und unter chronischer Bronchitis litt. Da ihr Frauchen selbst sehr krank wurde, musste sie Mala dann aber schweren Herzens abgeben. Krankheits- und altersbedingt fand sie kein neues Zuhause mehr, sondern zog in eine Pflegefamilie ein, die sie gleich in ihr Herz geschlossen hat. Wegen der regelmäßig anfallenden hohen Tierarztkosten suchen wir liebe Paten für Mala, die helfen, diese Kosten zu tragen.

4Tim, ca. 8 J., fanden wir, als wir im Rahmen der Rimbacher Ferienspiele mit einer Schülergruppe unterwegs waren. Er hatte starken Katzenschnupfen und eine Verletzung am Auge. Der Katzenschnupfen ist chronisch geblieben und muss immer wieder ärztlich behandelt werden. Auch das Auge konnten wir leider nicht retten: Trotz einer Operation ist er darauf fast blind. Obwohl sich seine Betreuerin intensiv um ihn bemühte, wurde Tim nie ganz zahm. Er kennt die Katzenklappe und kommt zum Fressen ins Haus, lebt aber die meiste Zeit in der Pferdefutterkammer „seines“ Gnadenhofs. Wenn es ganz kalt oder nass ist, legt er sich auch mal im Haus auf die Couch oder vor den Kamin. Streicheln lässt er sich zwar, hochnehmen darf man ihn aber nicht. Auch kann es von einer auf die andere Minute passieren, dass er kratzt und beißt. Hin und wieder markiert er sein Revier im Haus, und er verträgt sich nur bedingt mit anderen Katzen. Seine Chancen, vermittelt zu werden, sind deshalb sehr schlecht. Nun suchen wir liebe Paten, die sich an den Tierarzt- und Futterkosten beteiligen.

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 3Electra, ca. 6 J., ist unter der Sonne Ibizas geboren. Sie sollte als Jagdhund dienen, war aber nicht schussfest. Also wurde sie wie zahlreiche Artgenossen einfach ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Abgemagert bis auf die Knochen fingen Hundefänger, die es leider immer noch auf Ibiza gibt, sie ein und brachten sie in die staatliche Perrera (Tötungsstation). Zum Glück wird in dieser Perrera nur noch sehr selten ein Hund getötet. Zahlreiche Narben an Nase und Hals, Spuren eines Drahtkorbs, den Podencos zur Jagd tragen, zeugen von dem, was Electra erlebt haben muss! So geschah es, dass Electra fast 3 Jahre hinter Gitter in der Perrera saß. Im September 2013 wurde die Betreuerin eines Gnadenhofs auf die Hündin in Ibiza aufmerksam und entschied, dass Electra mit nach Deutschland darf. Seither lebt Electra glücklich in einem großen Hunderudel, zusammen mit Katzen auf dem Gnadenhof, und es wird versucht, sie liebevoll an Menschen zu gewöhnen, um auch ihr irgendwann einmal die Chance auf ein eigenes Zuhause zu ermöglichen. Doch bis sie so weit ist, werden dringend Paten gesucht!

4Peterchen, ein zahnloser Opa, fand sich an einer Futterstelle ein. Erst nach und nach fasste das sehr scheue und ängstliche Katerchen Vertrauen und ließ sich streicheln. Da sein Allgemeinzustand immer schlechter wurde und er sich auch zu einer richtigen Schmusebacke entwickelt hatte, durfte er bei seiner „Futterfrau“ einziehen. Dort genießt er nun seinen Lebensabend. Veränderungen mag er gar nicht; er reagiert darauf mit Kopfwackeln wie ein alter Mensch. Aufgrund seines Verhaltens und seiner körperlichen Symptome gehen wir davon aus, dass Peterchen sehr betagt ist. Damit er die ihm verbleibende Zeit in seiner gewohnten Umgebung leben kann, darf er in seiner Pflegestelle bleiben. Welche lieben Paten beteiligen sich an den Futter- und Tierarztkosten?

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Vermittlungstiere Liebe Tierfreunde, viele Tierheime in Deutschland haben leider gerade kurz nach der Weihnachtszeit wieder so einige Neuzugänge aufnehmen müssen. Denn noch immer werden Tiere, von Hund bis Hamster, zu Weihnachten verschenkt. Der beschenkte Besitzer stellt dann alsbald fest, dass die Tierhaltung doch zu viel Zeit und Geld kostet, und schwupps, landet das Tier im nächsten Tierheim. Wenn Sie zu denjenigen gehören, die sich über die nötige Verantwortung dem Tier gegenüber im Klaren sind, dann finden Sie vielleicht auf den nächsten Seiten den richtigen Begleiter. Es besteht die Möglichkeit, dass Tiere, die hier vorgestellt werden, bereits vermittelt sind und dies redaktionell nicht mehr erfasst werden konnte. Die Einrichtung in der Nähe hilft Ihnen gern weiter. Bei Interesse an einem der Tiere wenden Sie sich bitte direkt an den dazugehörigen Projektpartner von aktion tier.

Berliner Katzenschutz e.V. • 14542 Glindow • Tel.: 03379 445533 3Ginger und 3Poni, beide 1,5 J., sind Geschwister, die aus der Türkei mit gültigem EU-Pass eingereist sind, und sie wollen auch weiterhin ihr Schicksal gemeinsam teilen. Ginger und Poni sind extrem aktiv. Kleine Rangeleien und Unstimmigkeiten untereinander werden schnell und professionell geklärt. Beide sind anhängliche Schmusebacken, aber beim Spielen ist Vorsicht geboten. Im Eifer des Gefechts werden sie dann schon mal ruppig. Wünschenswert wäre ein kinderloser Haushalt mit gesichertem Balkon.

4Dani, 3 J., stammt aus einer Katzenhilfe in der Türkei. Sie ist zu uns gekommen, um ihre Vermittlungschancen zu verbessern. Dani ist topfit und im Besitz eines EU-Passes. Sie ist sehr schüchtern, aber nach einer Kennenlernphase lässt sie sich mit Leckerchen verwöhnen und streicheln. Nun hoffen wir, dass sie ihrem Ruf als Glückskatze gerecht wird und schnell Anschluss findet. Vorteilhaft wäre eine Haltung als Zweitkatze im Haus oder auch mit Freigang.

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Care 4 Life • 70193 Stuttgart • Tel.: 0711 8062805

Klein Anna sucht auch ein Zuhause. Ein goldiges kleines 2jähriges Hundemädchen. Sie sitzt noch in der Türkei, ist aber ausreisebereit.

Maya, 10 J., ist ein ruhiges kleines Hundemädchen, die aus dem Tierheim Manavgat in der Türkei kommt. Noch ist sie da, ist aber ab sofort ausreisefertig. Wir suchen für Maya Rentner, die Spaß daran haben, das Mädchen aufzunehmen und lieb haben. Maya ist gesund und noch gut zu Fuß.

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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 3Snoopy ist ein kleiner 6jähriger Cockerspaniel-Mix, der gerne wie ein großer behandelt werden möchte. So niedlich er auch auf den ersten Blick aussieht, so ungemütlich kann der „Kleine“ werden, wenn man ihn nicht versteht. Bedingt durch schlechte Erfahrungen und körperlich wie geistigen Schmerzen vor seinem Leben im Tierheim, baut er nur langsam Vertrauen auf und neigt in ungewohnten oder unangenehmen Situationen mitunter zu unerwünschtem Verhalten. Snoopy ist seit ca. 5 Monaten zur Rehabilitierung bei einer Hundetrainerin und macht sehr gute Fortschritte. Zumindest in der Anfangszeit braucht er Menschen, die sich mit ihm 2-4 Std. am Tag intensiv beschäftigen können. Ferner braucht der kleine Kerl eine oder mehrere Führungspersonen, die nicht nachlassen, ihn zu fordern und zu fördern. Und immer wieder die Herausforderung auf sich nehmen, auch unangenehme Dinge mit ihm durchzustehen.

3Biene, Europäische-Kurzhaarkatze, 10 J., hat allen Grund, unleidlich in die Kamera zu schauen, da ihr ehemaliger Besitzer leider schwer krank ist und sich nicht mehr um sie kümmern kann. Als Freigängerin ist sie es gewöhnt, draußen zu sein, doch einen Platz zu haben, an den man regelmäßig zurückkehrt, Futter und Streicheleinheiten bekommt und gern gesehen ist, fehlt ihr sehr. Im Tierheim hält sie sich bescheiden im Hintergrund und beobachtet alles in Ruhe, freut sich aber dennoch über jede Streicheleinheit.

4Happy, Herdenschutzhund-Mischling Hündin, 7 J., ist schon viel zu lange im Tierheim. Sie sucht ein liebevolles Zuhause mit erfahrenen Leuten, die sich mit Herdenschutzhunden auskennen oder genug Zeit und Geduld mitbringen, sich entsprechendes Wissen anzueignen. Am Anfang zeigt sie sich Fremden gegenüber erst einmal von einer weniger freundlichen Seite und verteidigt ihr Areal. Gibt man ihr etwas Zeit – manchmal, je nach Sympathie, reichen wenige Augenblicke im Beisein einer vertrauten Person – wandelt sie sich jedoch in eine liebe, nette Hündin, die einfach nur geschmust werden will.

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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482 Hallo, ich bin 3Jack. Ich bin ein 4 Jahre alter Münsterländer-Sennenhund-Mix Rüde und habe es bisher nicht leicht gehabt. Ich bin bereits durch mehrere Hände gegangen und brauche daher etwas Zeit, um zu neuen Menschen Vertrauen zu fassen. Ich bin ein sportlicher und cleverer Gefährte, doch ich habe sprichwörtlich eine „harte Schale mit einem sensiblen Kern“. Ich werde daher nur zu erfahrenen Hundeleuten vermittelt, die wissen, was es bedeutet, einen Hund ruhig, aber konsequent zu führen, um mir damit genügende Sicherheit zu geben, die ich brauche, um mich eingewöhnen zu können. Ich kann ein toller und treuer Begleiter sein, wenn man mir mit Respekt begegnet und mir zugesteht, mich zurückziehen zu können, wenn ich mit einer Situation überfordert bin.

Hallo, ich bin 4Sancho, ein ca. 10jähriger Europäischer-Kurzhaar-Kater. Wer einen kastrierten Kater mit außergewöhnlichem Aussehen möchte, ist bei mir genau richtig. Ich könnte euch tagelang Geschichten aus seinem Leben erzählen, wenn ich ein Mensch wäre. Ich habe schon Einiges erlebt. Ich bin ein netter Kater, der sofort angelaufen kommt, wenn man mir einen Besuch abstattet. Besonders glücklich bin ich, wenn es etwas zu Fressen gibt oder ich Streicheleinheiten bekomme.

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Boxernothilfe Deutschland e.V. • Bad Oeyenhausen • Tel.: 05731 3001465 3Queeny, 3 J., kam aufgrund familiärer Veränderungen in unsere Betreuung. Sie ist eine schlanke und zierliche Hündin mit dem typischen Boxer-Temperament. Unsere „wilde Hummel“ benötigt ausreichenden Auslauf und Beschäftigung. Queeny ist eine aufmerksame und lernwillige Boxerin, die sich ihren Menschen gern anpasst. Außer gemeinsamen Unternehmungen mit ihren Menschen sollte ihre Erziehung fortgeführt werden, am besten in einer gemischten Hundegruppe, wo auch Sozialkontakte gepflegt werden. Im Auto ist sie eine ruhige und angenehme Beifahrerin. Nach unserem ersten Eindruck kommt sie mit Rüden gut zurecht. Auf Menschen geht sie offen und freundlich zu und zeigt sich als sehr anhänglich und verschmust.

6Ada, 11 Monate jung, braucht nach einem schlechten Start ins Leben nun endlich ein Zuhause auf Lebenszeit zum glücklich sein. Das Boxermädel ist sehr lieb, verschmust und anhänglich, ein richtiges Schätzchen. Ada ist nicht nur lieb, sondern auch intelligent, sie hört bereits auf Grundkommandos und führt diese auch Boxer typisch aus. Leinenführig ist Ada noch nicht, da ist sie noch ein richtiges Kasperle. Mit Artgenossen ist sie in der Regel verträglich. Ada hat keinen Jagdtrieb. Im Auto fährt Ada gerne mit, alleine zuhause bleiben kann Ada derzeit nicht, da sind die Verlustängste zu groß. Bei Ada müssen an beiden Augen die Tränensäcke operiert werden, was laut Tierarzt nur ein kleiner Eingriff ist und keine große Nachsorge erfordert. Sollte dieser Eingriff bei Ada bei ihrem Umzug in ihre neue Familie noch nicht erfolgt sein, wird die Boxernothilfe sich an den dafür anfallenden Tierarztkosten beteiligen.

5Ole, Franz. Bulldogge, 4 J., kastr., wurde bei uns aus familiären Gründen abgegeben. Seitdem die Familie ein Baby hat, fühlte sich Ole mit der Situation überfordert und gestresst. Ole mag keine anderen Hunde, keine Katzen, er möchte seine Menschen für sich alleine haben. Für Ole suchen wir Menschen, die ihm ein ruhiges strukturiertes Familienleben bieten können. Er kann nach Eingewöhnung bis zu 4 Stunden artig alleine bleiben. Er sehnt sich nach Menschen, die ihm sagen wo es lang geht, damit der kleine Kobold zur Ruhe kommen kann. Dort wo sich Ole wohl fühlt, wird er ein toller Begleiter für seine neuen Leute sein.

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Boxernothilfe Deutschland e.V. • Bad Oeyenhausen • Tel.: 05731 3001465 4Oskar, 6 J., ist eine wirklich gelungene Mischung aus Boxer und Kangal und ist zu uns in den Boxerhof gekommen. Der Rüde ist mit seinen 6 Jahren ein stattlicher und kräftiger Rüde, der aber noch sehr fit und sportlich ist. Auch wenn er optisch nicht das typische Boxer-Gesicht hat, so merkt man es charakterlich umso mehr. Oskar ist ein Clown durch und durch, ein gute Laune-Hund, der jeden Besucher nicht nur freundlich begrüßt, sondern dazu mit einem breiten Grinsen, das immer für Heiterkeit sorgt. Oskar ist mit Kindern und Katzen aufgewachsen. Er liebt es zu kuscheln und zu schmusen. Auch Autofahren ist kein Problem. Der Kangal-Anteil von ihm liebt es, auf der Wiese zu liegen und alles im Blick zu haben. Andere Rüden gehören nicht zu seinen Freunden, bei einer netten Hündin zeigt sich Oskar aber sehr charmant.

Eine kleine Prinzessin 3Lillyfee, 2 J., ist bei uns angekommen. Wir haben sie aus einem hiesigen Tierheim übernommen. Sie zählt eher zu den kleineren Vertretern ihrer Rasse. Lillyfee ist am Anfang vorsichtig Fremden gegenüber, man muss sich ihr Vertrauen erst verdienen. Dabei haben es Frauen etwas leichter als Männer. Wir suchen für sie ein ruhiges Zuhause, entweder in einem Frauenhaushalt oder auch mit einem Herrchen, dass nicht sofort verlangt, dass sie „funktioniert“. Wir denken, dass Lilly schlechte Erfahrungen gemacht hat und aus diesem Grund solch ein Verhalten zeigt. Wenn Lilly erkannt hat, dass ihr nichts passiert, möchte sie kuscheln, schmusen und lieb gehabt werden, wie man es von dieser Rasse kennt. Auch das alleine bleiben hat ihr noch keiner beigebracht. Auf jeden Fall suchen wir für sie ein Zuhause ohne Kinder bei Bulldoggen erfahrenen Menschen. Lillyfee ist jung genug, um noch alles zu erlernen.

4Leopold, Engl. Bulldogge, 16 Monate, nicht kastr., wurde bei uns aus familiären Gründen abgegeben und ist ein gesunder netter Bulldog. Trotzdem suchen wir, wie so oft für diese Rasse, Leute mit Führungsqualitäten und ohne Kinder. Er hat bisher immer mit seiner Familie in einer Wohnung gelebt und kann nach einer Eingewöhnungszeit auch etwas artig alleine bleiben. Leo­ pold ist verträglich mit Hunden, und wir würden auch versuchen, obwohl er bisher als Einzelhund gelebt hat, ihn als Zweithund zu vermitteln. Er ist nicht wasserscheu und geht mutig auch gerne im großen Wasser baden und tauchen. Wer diese Rasse kennt, der weiß, dass neben der ausgeprägten Sturheit auch die Liebenswürdigkeit an der Tagesordnung ganz weit oben steht. So kann der kleine Leopold auch ganz lieb schmusen und die Mitte in einer Familie sehr genießen.

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Tierschutzverein Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970 3Lisette kam mit ihren zwei Kindern zu uns ins Tierheim. Schnell gab es ein Happyend, und sie fand nach kurzer Zeit gemeinsam mit ihren Kindern eine neue Familie. Nach nicht mal einer Woche entwischte sie aus der Wohnung und blieb über ein halbes Jahr verschwunden. Ihre Besitzer schienen sie nicht groß zu suchen und brachten uns kurz darauf die beiden Katzenbabys wegen Umzug zurück. Nach einem halben Jahr entdeckte eine Gassigängerin bei einem Spaziergang Lisette in einer abgelegenen Scheune im Feld. Wir fingen sie ein, und nun wartet sie erneut auf ein nun endgültiges Zuhause. Lisette wurde 2013 geboren und ist eine sehr schüchterne Katze, die bei bekannten Personen viel um die Beine streicht. Sie gurrt ständig wie eine Taube. Lisette ist einfach total herzig. Leider präsentiert sie sich bei fremden Menschen von einer ganz anderen Seite, zieht sich viel zurück und hat Angst. Lisette wünscht sich ein ruhiges Zuhause ohne Kinder und mit Freigang. Nette Artgenossen dürfen gerne schon vorhanden sein. Wer lässt sich nicht von ihrer anfangs scheuen Art abschrecken und nimmt sie bei sich auf?

4Nevia, ca. 7 J., kam hochträchtig als Fundkatze ins Tierheim. Sie bekam 4 Welpen. Zusätzlich adoptierte sie ein weiteres Fundkätzchen im Alter von zwei Wochen. Sie war eine vorbildliche Mama und hat mit Bravour ihre Kinder großgezogen. Diese sind inzwischen alle in neuen Familien. Jetzt sucht nur noch Nevia ihre eigene Familie. Sie ist sehr unkompliziert und lieb, schmust gerne und war noch nie böse zu Menschen. Lediglich mit ihren Pfoten ist sie manchmal etwas grobmotorisch, wenn es um Futter geht, denn Fressen gehört zu Nevias größtem Hobby. Auf andere Katzen kann Nevia verzichten, allerdings nicht auf Freigang. Wir können alle nicht verstehen, warum Nevia schon ein halbes Jahr auf neue Besitzer wartet... Wer sucht eine unkomplizierte Katze?

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Tierheim Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970 3Lucky, Mischlingsrüde, ca. 5 J., nicht kastriert, hat in seinem Leben nicht viel kennengelernt. Er holt jetzt hier seine verlorene Zeit nach. An der Erziehung wäre noch zu arbeiten, die Leinenführigkeit lässt arg zu wünschen übrig. Er liebt Menschen und die Beschäftigung mit ihnen. Da er aber sehr groß und kraftvoll und plump ist, möchten wir ihn nicht zu kleinen Kindern vermitteln. Bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie und wie das Gegenüber auftritt.

4Mirabella kam im Sommer 2015 mit ihren Kindern zu uns ins Tierheim. Die Kids sind alle vermittelt, und sie blieb übrig. Leider geht Mirabella im Tierheim schnell unter, da sie zwar sehr verschmust ist, aber den anderen Katzen immer den Vortritt lässt. So wird sie immer übersehen. Sie ist eine völlig unkomplizierte, anfangs etwas schüchterne Katze, die es eher ruhig angehen lässt. Geboren wurde sie circa 2005. Mit ruhigen Artgenossen kommt sie zurecht. Wir wünschen uns für sie ein Zuhause, wo keine kleinen Kinder sind und wo es auch eher ruhig ist, gerne bei älteren Leuten. Mirabella sollte später Freigang zur Verfügung stehen. Sie hat einen leichten chronischen Schnupfen, der aber nicht behandlungsbedürftig ist. Wer gibt der unscheinbaren Mirabella eine Chance?

4Inka, Yorki-Mix, 3 J., ist die letzte von 25 Hunden, die wir Ende September übernahmen, nachdem der Tierbestand eines Tiervermehrers untergebracht werden musste. Sie kam mit 3 Welpen, die längst ein neues Zuhause gefunden haben. Inka ist sehr ängstlich, hat aber schon recht gute Fortschritte gemacht. Sie kann an der Leine laufen und liebt andere Hunde, weshalb wir sie auch bevorzugt als Zweithund vermitteln möchten. Es sollte ein ruhiger Haushalt mit geduldigen Menschen ohne kleine Kinder sein. Inka hat ein Herznebengeräusch und kristalline Einlagerungen in der Hornhaut der Augen, dafür erhält sie Tropfen, die laut der Praxis für Augenheilkunde wohl über einen langen Zeitraum gegeben werden müssen. Das Herz ist bislang noch nicht behandlungsbedürftig.

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Tierschutzverein Mayen u.U. e.V. • 56727 Mayen • Tel.: 02651 77438

5Jack, 8 J., kastr., gechipt, geimpft, ist der Schattenhund in unserem Tierheim und wirkt auf den ersten Blick eingeschüchtert, ängstlich, gar unsicher. Unbekannte Situationen sind für ihn zu Beginn tatsächlich beängstigend, doch hat er sich an Menschen und unbekannte Umgebungen gewöhnt, kommt der kecke, freche Jack mit einem kleinen Sturkopf zum Vorschein, was ihn total sympathisch macht. Jack kann bedenkenlos mit einer weiteren Hündin zusammenleben. Das würde ihm die Eingewöhnungsphase in seinem neuen Zuhause sogar erleichtern.

6Sheila, Buddelkönigin und Mäuseschreck, 5,5 J., kastr., gechipt, geimpft, ist eine Mischung aus Schäferhund und Australian Sheperd – sprich: Sie hat Ausdauer, mag lange Spaziergänge und geistige Beschäftigung, die sie auslastet. Den Grundgehorsam beherrscht Sheila anstandslos. Im häuslichen Umfeld ist Sheila eine Hündin, die gerne Streicheleinheiten von ihren Besitzern einfordert und gut gehorcht. Sheila könnte zu einem sozialen Ersthund vermittelt werden. Lieber wäre ihr jedoch, alleinige Prinzessin in ihrem Zuhause zu sein. 4 Dana wartet schon 2 Jahre auf IHRE Menschen. Dana kam zu uns ins Tierheim, da ihr Besitzer nicht die notwenigen Auflagen zur Haltung eines Listenhundes besaß. Sie ist gegenüber bekannten Personen eine liebe, aufgeschlossene und manchmal stürmische Hündin, die gerne Küsschen verteilt. Ihr Vertrauen muss man sich in kleinen Schritten erarbeiten – dann liebt sie einen bedingungslos. Dana mag lange Spaziergänge bei schönem Wetter. Bei Regen und Schnee zieht sie das Sofa vor und schnarcht lautstark vor sich hin. In ihrem neuen Zuhause möchte sie gerne Einzelhund sein, wobei sie das Spazierengehen im Rudel sehr mag und sich ihre Hundekumpels aussucht. Dana beherrscht den Grundgehorsam und hat mehrere Monate eine Hundeschule zur Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung besucht.

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Tierschutzverein Mayen u.U. e.V. • 56727 Mayen • Tel.: 02651 77438 4Bobby, 11 J., kastr., gechipt, geimpft, wurde geprügelt und läuft nun mit drei Beinen durch die Welt. Er ist schon ein etwas betagter Herr, was uns natürlich ziemliche Sorgen macht, wenn wir in die Zukunft blicken. Aufgrund seiner Behinderung fragen die wenigsten Menschen nach ihm, und wir wollen uns nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er bei uns sterben würde. Aus diesem Grund suchen wir Menschen, die damit zurechtkommen, dass Bobby nur auf drei Beinen läuft. Spaziergänge von rund 30-45 Minuten sind für Bobby überhaupt kein Problem. Sein neues Zuhause sollte über einen Garten und einen ebenerdigen Wohnbereich verfügen, da er keine Treppen laufen kann. Wenige Stufen könnte er natürlich überwinden. Welches Herz da draußen kann unser Bobbychen erweichen? Gebt euch einen Ruck und lernt ihn kennen.

Diese fantastischen Bilder stammen von:

Julia Heise

(Lizbeth Hundefotogrfie)

4 Basko, 5,5 J., kastr., gechipt, geimpft, ist schon seit 3 Monaten bei uns, und der Tierheimstress macht ihm sehr zu schaffen, sodass wir uns sehnlichst ein neues, gutes Zuhause für ihn wünschen. Er ist ein agiler, sportlicher Hund, der sich gerne bei Spaziergängen auspowert, um anschließend gemütlich auf der Couch neben Herrchen und Frauchen zu liegen und zu kuscheln. Basko ist anschmiegsam, sucht die Nähe zu Menschen und möchte nur gefallen. Basko könnte zu einer sozialen Ersthündin vermittelt werden. Kinder sollten im standfesten Alter sein, da Basko in Spielsituationen stürmisch ist.

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz)

Aimée

Gizmo

Die vier Geschwister 3Baylee, 5Aimée, 5Gizmo und 6Eren wurden uns von einem Bauernhof übergeben. Anfangs zeigten sie, außer einem leichten Schnupfen, keine Auffälligkeiten. Doch dann wurden sie völlig unerwartet schwer krank und nur durch die liebevolle und fachmännische Versorgung der Pflegemama überlebten sie. Leider wurden alle Vier positiv auf Leukose getestet. Deshalb suchen wir ein Zuhause für die Schätzchen, in dem es entweder schon eine Leukose positive Katze gibt, oder in Einzelhaltung, natürlich ohne Freigang. Geboren sind sie Eren im Mai 2015, die zwei Kater Eren und Gizmo sind bereits kastriert. Die vier Samtpfoten sind sehr menschenbezogen, anhänglich, lieb, verspielt und sehr schmusebedürftig.

Baylee

Die sehr menschenbezogene und liebe Mischlingshündin 3Linda ist 1 Jahr alt, 37 cm groß, geimpft, kastriert und gechippt. Linda wurde auf einer vielbefahrenen Straße in der Nähe von Madrid aufgegriffen und sucht nun ganz dringend eine lauffreudige, aktive Familie, die gerne joggt, Fahrrad fährt oder Agility mit ihr betreibt. Sie hat schon gelernt, gut auf Rückruf zu hören und darf daher schon frei laufen. Linda mag ihre Artgenossen, Kinder und Katzen und ist ganz glücklich, wenn sie gestreichelt wird und ihre Familie mit ihr schmust. Wer möchte sein Leben mit dieser netten Hündin teilen?

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) 4Pico, Mix, 8 J., kastr., ist ein ganz besonderer Hund, meist sehr freundlich und aufgeschlossen, manchmal aber auch etwas ignorant und dominant. Eine hundeerfahrene, sportliche Einzelperson (ohne Kinder), die ihn mit Liebe und Konsequenz begleitet, wäre das Richtige für ihn. Beim Gassigehen ist er Artgenossen gegenüber sehr aufgeschlossen und verträglich, Zuhause möchte er allerdings alleiniger „Prinz“ sein. Er kennt Pferde, läuft für sein Leben gern, mag Joggen und Radfahren und liebt „Kopfarbeit“. Wer möchte diesen tollen Vierbeiner gerne kennenlernen?

Tierheim Neustadt Aisch e.V. • 91413 Neustadt • Tel.: 09161 14232 6Kellogs, 6 J., kastr., ist ein richtig lieber, verschmuster und großer Kater, der gern beim Menschen ist und sich auch des Öfteren gern mit einem „unterhält“ Wir suchen nun für Kellogs ein liebes Zuhause.

5Hugo, Bulldoggen-Mix, ca. 6 J., war ängstlich und schüchtern als er zu uns kam. Jetzt ist er aufgetaut und freut sich über die Menschen, die mit ihm Gassi gehen, sich mit ihm beschäftigen und ihn vor allem ganz arg knuddeln. Denn unser Hugo hat sich als Knuddelmonster entpuppt und liebt es, gekrault und gestreichelt zu werden. Lange Spaziergänge machen ihm auch sehr viel Spaß, und er läuft super an der Leine. Auch wenn er in der Vergangenheit schlechtes erlebt hat, er mag die Menschen und freut sich. Am Anfang ist zwar eine gewisse Kennenlernphase einzuplanen, aber dann hat man einen tollen und lieben Hund an seiner Seite. Zu seinen Artgenossen wird er auch immer aufgeweckter, und er zeigt auch ganz leichte Anzeichen spielen zu wollen. Seinen Blick muss man eigentlich nicht extra erwähnen ... diese Augen lassen einen dahin schmelzen. Gepaart mit seiner Freundlichkeit und seinem lieben Wesen hat er unser aller Herz im Tierheim im Sturm erobert. Für Hugo suchen wir ein Zuhause wo er Verständnis und Zuneigung bekommt, damit er sich gut eingewöhnen kann.

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Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766 3Liebelein, 12 J., und 6 Anton, 10 J., Freigänger, konnten an ihrem bisherigen Platz nicht mehr versorgt werden und kamen deshalb ins Tierheim. Anfangs sind die beiden etwas zurückhaltend, zeigen sich aber sehr lieb und verschmust, wenn sie sich eingewöhnt haben. Liebelein und Anton werden nur zusammen vermittelt. Freigang ist für die Beiden ein Muss.

Liebelein

Ansprechpartner für die Vermittlungstiere:

Marlene Winter 0177-7889766 Sylvia Schmidt 0171-2725271 www.katzenhilfe-westerwald.de Alle Katzen sind bei Vermittlung entwurmt, entfloht, an- und nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt.

Karl

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Anton

3Karl, 5 J., Freigänger, streunte schon einige Monate draußen herum bevor er ins Tierheim gebracht wurde. Er ist sehr scheu und „fauchig“ und möchte noch nicht angefasst werden. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis Karl Vertrauen zu den Menschen gefasst hat. Karl ist ein sehr sozialer Kater und würde sich über einen zutraulichen Artgenossen im neuen Zuhause sehr freuen. Nach angemessener Eingewöhnungszeit möchte Karl Freigang genießen.


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aktion tier Tierschutzzimmer

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Liebe Kinder, liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, unser neues Register bietet Ihnen die Möglichkeit, zu denen von aktion tier aufgebauten Tierschutzzimmern Kontakt aufzunehmen.

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Baden-Württemberg 76593

Gernsbach

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Tierschutzzimmer Weidenhof Pferde bewegen Menschen e.V. info@pferde-bewegen-menschen.com

Frau Kess

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München

Birkenfeldstr. 1

Tierschutzzimmer München Städtische Kindertagesstätte kita@birkenfeld.musin.de, www.birkenfeld.musin.de

Huggenberger

089 89051950

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Bayern

Berlin 10405

Berlin (Prenzlauer Berg)

Rykestr. 53

Tierschutzzimmer Berlin Prenzlauer Berg Lauder-Beth-Zion-Grundschule info@lauderschule.de, www.lauderschule.de

Frau Kuchling

030 440131622 oder 0177 8357012

12053

Berlin (Berlin Neukölln)

Boddinstraße 55

Tierschutzzimmer Berlin Neukölln Hermann-Boddin-Grundschule boddinschule@t-online.de

Frau Grieser

030 68874410 oder 0178 3282617

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Berlin (Niederschöneweide)

Bruno-Bürgel-Weg 7

Tierschutzzimmer Waldorfschule-Berlin-Südost post@waldorfsuedost.de, www.waldorfsuedost.de

Frau Marion Mayr

030 67798010 oder 01577 3887769

12587

Berlin (Treptow-Köpenick)

Aßmannstr. 63

Tierschutzzimmer Berlin Treptow Köpenick Müggelsee Grundschule info@mueggelsee-grundschule.de www.mueggelsee-grundschule.de

Frau Brandenburg

030 6458806

12679

Berlin (Berlin-Hellersdorf)

Parsteiner Ring 24

Tierschutzzimmer Berlin Hellersdorf Wilhelm-Busch-Grundschule a.a.wilde@arcor.de

Frau Wilde

030 30344299

12689

Berlin (Marzahn)

Schorfheidestr. 42

Tierschutzzimmer Berlin Marzahn Paavo-Nurmi-Grundschule nurmi.schule.sek@lycos.de www.paavo-nurmi-grundschule.cidsnet.de

Frau Rumsch

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Malchower Chaussee 2

Tierschutzzimmer Berlin Lichtenberg Grüner Campus Malchow schulleiter@gruener-campus-malchow.de www.gruener-campus-malchow.de

Herr Tobias Barthl

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13086

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Gustav-Adolf-Str. 60

Tierschutzzimmer Berlin Weißensee Hagenbeck-Schule it@hagenbeck-schule.de, www.hagenbeck-schule.de

Frau Eichenauer

030 96275050 oder 0176 21502883

13125

Berlin (Pankow)

Bedeweg 1

Tierschutzzimmer Berlin Pankow Grundschule am hohen Feld sekretariat@grundschule-amhohenfeld.de www.grundschule-amhohenfeld.de

Herr Imke

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13355

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Stralsunder Str. 57

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Berlin (Charlottenburg/ Wilmersdorf)

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Frau Wierschin

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Sachsen 01309

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Granadilla Teneriffa/Spanien

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Adressen und Ansprechpartner Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, gerne können Sie sich bei unseren unten stehenden eigenen Projekten im In- und Ausland sowie den Einrichtungen unserer Projektpartner telefonisch oder auch via I­nternet noch näher über die jeweilige Einrichtung informieren. Liebe Projektpartner, bitte setzen Sie uns stets über jede Änderung zu Ihrer Einrichtung in Kenntnis. Vielen Dank. Land

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Kontakt

Telefon

Stefan Hebele

08092 851092

Fax

AKTION TIER IM AUSLAND Bolivien

La Paz, 5100 Casilla

Postanschrift Deutschland: Stefan Hebele, Im Freihöfl 12, 85057 Ingolstadt

Animales SOS Bolivien www.animalessos.org, hebele_stefan@yahoo.com

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9300 Dobrich

„Boulevard 25. Sep­tem­­ ber“ Nr. 96, Postan­schrift Dtl.: Dt.-Bulg. Strassen­ tiernothilfe, Grigor Dimitrov, Frankfurter Str. 105, 35315 Homberg/Ohm

Kastrationszentrum und Tierheim Dobrich

Bulgarien

9700 Schumen

Industriegebiet Nr. 2 Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich

Kastrationszentrum und Tierheim Schumen

Bulgarien

7000 Rousse

„Boulevard Bulgarien“ Nr. 312, Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich

Kastrationszentrum und Tierheim Rousse

Bulgarien

1421 Sofia

Ul. Ljuba Welichkova 48 Kw. „Hladilnika“ Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich

Tierheim Nadeshda

Frau Wassileva

00359 2 9624219 Mobil: 00359 899 235019

Rumänien

Bucuresti Sector 6

Drumul Sabareni, Nr. 69-73, Bucaresti Sector 6

aktion tier Projekt: „aktion tier Christi Bukarest“ Dog Shelter, Giulesti, Drumul Sabareni, Nr. 69-73; Associatia “Prietenii animalelor” Romania,

Dr. Ionut Moise Dr. Vlad Saplacan

0040 212200530

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Slowakei

SK-96681, Zarnovica

Revist’ské Podzámcie c 41

Hundeauffangstation, Obcianske zdruzenie, Bergtierheim Podzámcie – domov pre opustené zvieratá, Bystricka, bergtierheim@gmx.de

Jozefina Dankova

00421 915845076

00421 456814412

Spanien

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Poligono Industrial de Granadilla, Parque Eólico de ITER, Tenerife

aktion tier Projekt: aktion tier Teneriffa Tierheim „Acción del Sol“ Centro de protección animal y medioambiental de Tenerife, teneriffa@aktiontier.org

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BADEN-WÜRTTEMBERG 70193

Stuttgart

Markelstr. 30-32

Care 4 Life e.V., www.care-4-life.de

Silvia Greene

0711 8062805

0711 3151617

72336

Balingen-Ostdorf

Dorfstr. 42

URIA e.V. Verein z. Förderung einer neuen Art d. Tierhaltung www.uria.de, Info@uria.de

Hermann Maier

07433 21774

07433 22274

76275

Ettlingen

Am Baggersee 5

TSV Ettlingen e.V. www.tierschutzverein-ettlingen.info, info@tierschutzverein-ettlingen.info

Andrea Zeiß

07243 93612

07243 93153

76593

Gernsbach

Hahnbachweg 51

Pferde bewegen Menschen e.V. www.pferde-bewegen-menschen.com Info@ pferde-bewegen-menschen.com

Frauke Kess

07224/6425759

77656

Offenburg

Am Flugplatz 2c

TSV Offenburg Zell a.H. e.V. www.Tierschutzverein-Offenburg.de info@tierschutzverein-offenburg.de

Uwe Dindas

0781 33333

0781 9666761

79761

Waldshut-Tiengen

Steinatalstr. 2

Tierschutzverein Waldshut-Tiengen u.U. e.V. www.tierheim-steinatal.de tierheim-steinatal@t-online.de

Anja Fuchs

07741 684033

07741 9656776

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

BAYERN 80796

München

Herzogstr. 127

aktion tier Projekt: aktion tier-tierrettung münchen e. V., www.tierrettungmuenchen.de, info@tierrettungmuenchen.de

81927

München

Regina-Ullmann-Str. 40

KatzenTRaum e.V.

Helena KüllerWiedemann

089 951783

82110

Germering

Zugspitzstr.4

Igelstation und Kleintiere

Waltraut Eckl

089 8415513

84389

Postmünster

Wald 4

Rottaler Tierfreunde e.V. www.rottaler-tierfreunde.beepworld.de rottaler-tierfreunde@t-online.de

Anita Schustereder

08561 2461

85445

Notzingermoos

Franzheimer Str. 6

aktion tier Projektpartner/Projekt Kitty: Tierschutzverein Schlupfwinkel e.V. www.tierschutz-schlupfwinkel.de info@tierschutz-schlupfwinkel.de

Heide Hagl

0811 9966787

91413

Neustadt a.d. Aisch

Robert-Bosch-Straße 5

aktion tier Projektpartner: TSV Neustadt a.d. Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de tierheim-neustadt@t-online.de

Dr. Johannes Hofmann

09161 42 32

95632

Wunsiedel

Siebenbürgenweg 2

Projekt Kitty: Kitty Forum Marktredwitz

Edeltraud Potrykus

09232 9199411

95643

Tirschenreuth

Mooslohe 2

TSV Tirschenreuth, www.tierheim-tirschenreuth.de, info@tierheim-tirschenreuth.de

Daniela Riedl

09631 2355

09631 798723

96317

Kronach

Ottenhof 2

Projekt Kitty: TSV Kronach u.U. e.V. tsvkc@gmx.de

Klaus Barnickel

09261 20111

09261 20111

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

01805 843773

(0,14 Euro/ Min., max. 0,42 Euro/ Min. im Mobilfunknetz)

089 95760995

08561 910789

09161 875287

BERLIN 10243

Berlin-Friedrichshain

Kopernikusstr. 3

aktion tier Projekt: projekt kitty

Rosi Lindemann

030 55669305 030 57795385

030 57794062

14193

Berlin

Wallotstr. 6

Leben mit Tieren e.V. Hundebesuchsdienst Mensch-Tier-Begegnungsstätten www.lebenmittieren.de, info@lebenmittieren.de

Viola Freidel Geschäftsführerin

030 70177953

030 76683904

14057

Berlin

Kaiserdamm 97

Mensch·Umwelt·Tier e.V. www.mut-ev.org, info@mut-ev.org

030 30096234

030 30096255

14057

Berlin

Kaiserdamm 97

aktion tier Projekt: aktion tier JUNIOR www.aktiontier-junior.org ralf.wally@aktiontier.org, tierschutzzimmer@aktiontier.org,

Ralf Wally

030 30103836

030 30103834

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

BRANDENBURG 03149

Forst (Lausitz)

Am Pferdegarten 6

Tierschutzverein Forst (Lausitz) u.U. e.V. www.tierheim-forst-lausitz.npage.de

14513

Teltow

Waldstr. 18 b

aktion tier Projekt: aktion tier-Eichhörnchen-Hilfe-Berlin/Brandenburg Projektpartner: Eichhörnchenhilfe-Berlin/Brandenburg e.V. www.eichhoernchenhilfe-berlin.de, info@eichhoernchenhilfe-berlin.de

Tanya Lenn

03328-944882 0172 3553314

14542

Glindow

Ziemensstraße 84 b

aktion tier Projekt / Projekt kitty: projekt kitty Babystation kindt.hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533 03327 42587

03562 983023

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

95


14542

Glindow

Ziemensstr. 84b

aktion tier Projektpartner: Berliner Katzenschutz e.V. www.Berliner-Katzenschutz.de Kindt.Hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533 03327 42587 Paten und Vermittlungstiere: 03327 42587

14776

Brandenburg an der Havel

Rietzer Straße 17

aktion tier Projekt: aktion tier Brandenburg Projektpartner: Reptilienschutzzentrum brandenburg@aktiontier.org, www.aktiontier-brandenburg.org

Marko Hafenberg

0173 2473199

15806

Zossen

Strasse der Jugend 156

aktion tier Projekt: aktion tier Zossen Projektpartner: Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“ zossen@aktiontier.org, www.aktiontier-zossen.org

16303

Schwedt/ Oder

Berliner Straße 143

aktion tier Projektpartner: Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V. www.schwedter-tierheim.de, tierheim-schwedt.de@t-online.de

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

34479

Breuna-Wettesingen

Obere Str. 31

34497

Korbach

34587

03379 445549

03377 201517

03377 201686

Frau Wyrembek

03332 523933

03332 523933

Kontakt

Telefon

Fax

Tiernothilfe Breuna Tierfreunde Altkreis Wolfhagen e.V. www.tiernothilfebreuna.de tiernothilfe-breuna@web.de

Jutta Zyweck

05606 534738

Mönchepfad 7

Tierschutzverein Korbach und Umgebung e.V. www.tierheim-korbach.de, info@tierheim-korbach.de

Petra Schlickewei

05631 3970 05631 7847

05631 915249

Felsberg-Beuern

Steinbruchsweg 1 a

„Ein Heim für Tiere“ e. V. www.tierheim-beuern.com, info@tierheim-beuern.com

Ralf Pomplun

05662 6482

05662 930802

35315

Homberg/ Ohm

Frankfurter Str. 105

aktion tier Projektpartner: Verein Deutsch-Bulgarische Strassentier-Nothilfe e.V. www.db-tierhilfe.de

06633 919865

06633 918979

36208

Wildeck-Obersuhl

Eisenacher Str. 121

Naturschutz-Informationszentrum

Walter Gräf

06626 1887 8105

06626 915705

Ingeborg Polaschek

06051 73615

06051 75111

HESSEN

63589

Linsengericht

Augustastr. 14

aktion tier Projekt: aktion tier-Fachberatungsstelle Wild- und kleine Haustiere, Bildagentur.ipo@t-online.de

64658

Fürth

Forststr. 31

Tierschutzinitiative Odenwald www.tsi-odenwald.de, info@tsi-odenwald.de

Esther Görlich

0700 04106666

0700 04107777

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

038379 28948

MECKLENBURG-VORPOMMERN 17429

Labömitz

Triftstr. 6

Tierhof Labömitz – Verein zur Förderung und Aufrecht­erhaltung des Tierhofs Labömitz e.V. tierhof.laboemitz@gmail.com

Frau Wetzel

038379 289892

18106

Rostock

Willi-Bredel-Straße 9

Projekt kitty: Kitty Forum Rostock Projektpartner: Katzenschutzbund e.V. katzenschutzbund-rostock@web.de

Helga Pipirs

0381 7684040

Stefanie Drews

0157 71179149

18239

Hastorf

Oberdorf 11

Projekt kitty: Kitty Forum Hastdorf Projektpartner: Streuners Arche Hastdorf e.V. w.r.j.neumann@t-online.de

Wolfgang Neumann

038207 73507 0171 32007237

18356

Pruchten OT Bresewitz

Zur Vogelwiese 18

Projekt kitty: Kitty Forum Zingst/Darß Projektpartner: TSV Zingst Darß e.V.

Waltraud Geß

038231 669936

18439

Stralsund

Greifswalder Chaussee 62U

aktion tier Projektpartner: TSV Stralsund e.V. tiernotaufnahme-stralsund@t-online.de

Frau Ernst

03831 305318

03831 305318

03838 251126

038207 71549

Frau Scheurich

18528

Bergen OT Tilzow

Landstr. 12

aktion tier Projektpartner: TSV Rügen/ Hiddensee e.V. tiernotstation@tierschutz-ruegen.com, www.tierschutz-ruegen.de

Heike Stock

03838 251126

19059

Schwerin

Johannes-R.-Becher-Str. 35

Projekt kitty: TSV Schwerin e.V.

Jürgen Hamann

0385 785635

19205

Roggendorf

Gadebuscherstr. 3

aktion tier Projektpartner: Tierschutz Roggendorf und Umgebung e.V. www.tierheim-roggendorf.de.vu, info@tierheim-roggendorf.de

Anette Herbing

038876 31863

038876 31863

23936

Seefeld

Waldweg 2a

aktion tier Projekt: Lottihof für Kinder und Tiere e.V. www.lottihof.org, info@lottihof.org

0173 6002852

03881 7524826

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

Klaus Meyer

04402 985444

04402 987850

NIEDERSACHSEN 26180

Rastede

Parkstr. 154

aktion tier Projekt: aktion tier Wildtierauffangstation Rastede Projektpartner: Wildtierauffangstation Rastede e.V. www.wildvogelstation-rastede.de, station@wildtierstation-rastede.de

26524

Hage

Hinkenaweg 11 a

Tierhilfe Ostfriesland e.V.

Ingrid Habben

04931 76259

26607

Aurich

Eheweg 24

aktion tier Projektpartner: TSV Aurich e.V., www.tierheim-aurich.info, info@tierheim-aurich.info

Lena Sartorius

04941 71922

96

service

• Ausgabe 1/2016

04941 72647


service

27607

Langen

Glieshamm 8 c

Tierschutz Stadt Langen u.U. e.V. j.domhardt@nord-com.net

30880

Laatzen

Am Südtor 11

aktion tier Projekt: aktion tier Igelzentrum Niedersachsen Projektpartner: Igel-Schutz-Initiative e.V. www.aktiontier-igelzentrum.org igelzentrum@aktiontier.org

0511 233161

31553

Sachsenhagen

Hohe Warte

aktion tier Projekt: aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Projektpartner Wildtierstation Sachsenhagen e.V. www.wildtierstation.de info@wildtierstation.de

05725 708730

31675

Bückeburg

Am Hasengarten 6

aktion tier Projektpartner: TSV Bückeburg-Rinteln u.U. e.V. www.tierheimbueckeburg.de

Monika Hachmeister

05722 5220

38159

Wedtlenstedt

Berliner Damm 32

Katzenschutz Braunschweig e.V. www.katzenschutz-bs.de katzenschutz-bs@web.de

Angelika Malik

05302 804811

01212 5 716 71 832

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

32549

Bad Oeynhausen

Wöhrener Str. 74

Boxer Nothilfe Deutschland e.V. www.boxernothilfe.de geschaeftsstelle@boxernothilfe.de

Ute Helweg

05731 3001465

05731 3001466

33100

Paderborn

Gogrevenstr. 38

Projekt kitty: Kitty Forum Paderborn john.pyka@aktiontier.org susan.smith@aktiontier.org

John F. Pyka Susan Smith

05252 9357018 0178 2375424

33378

Rheda-Wiedenbrück

Heideweg 42

Pferdeschutzhof „Four Seasons“ e.V. www.pferdeschutzhof-four-seasons.de

Ina Schweikardt

05242 377604

40670

Meerbusch

Ingerweg 102

Katzenschutzbund Krefeld e.V. wwbruder@arcor.de

Walter Bruder

02159 911846

41189

Mönchengladbach

In der Schley 38

respektiere e.V. www.respektiere.com, kontakt@respektiere.com, Katzenvermittlung: Manuela Esser, Tel.: 02271-983038, manuela.esser@respektiere.com Hundevermittlung, Monika Reinhardt Tel. 07157-536228

Tobias Werner Manuela Esser

04322 751418 oder 0160 97737871

41379

Brüggen-Bracht

Königstr. 20

Katzenschutzbund Mönchengladbach e.V. www.katzenschutzbund.de info@katzenschutzbund.de

Gaby Classen

02157 909690

02157 125542

41470

Neuss

Im Kamp 16

Tierschutzverein Katzenhilfe e.V. Düsseldorf-Neuss Tierheim Neuss-Bettikum, www.tierheim-bettikum.de, info@tierheim-bettikum.de

Uta Wegener Monika Provaznik

02137 6672

02137 6672

42117

Wuppertal

Friedrich-Ebert-Str. 157 a

Netzwerk Igel e.V.

Monika Thomas und Christel Braun

0202 3097717

44797

Bochum

Brockhauser Str. 13 a

Tierhilfe Bochum e.V. www.tierhilfe-bochum.de

Gisela Ocker

0234 797074

44849

Bochum

Postfach 630146

KIS Ruhr e. V., Katzen Informations- und Schutzverein Bochum www.kisruhr.de kisruhr@web.de

Julia Oelschläger

0152 3018917

03212 1109559

45899

Gelsenkirchen

Hippolytusstr. 13

Tierwacht Ruhrgebiet e.V. www.tierwacht.de info@tierwacht.de

Manfred Röll

0209 771717

0209 785731

47559

Kranenburg-Mehr

Keekenerstr. 40

Tierheim Kranenburg e.V. www.tierheim-kranenburg.de tierheim.kranenburg@aol.de

02826 92060

02821 13980

47669

Wachtendonk

Schlick 3

aktion tier Projekt: aktion tier Pferdehilfe Projektpartner: Pferdehilfe am Niederrhein e.V.

Ursula von Sluyterman van LangeweydeRaubach

02836 916060

02836 916069

48565

Steifurt

Münsterkamp 4 a

Projekt kitty: Katzenhilfe Rheine u.U.e.V. www.katzenhilfe-rheine.de ulli.steimel@gmx.de

Gerlinde Rieß

05971 71747

50354

Hürth-Efferen

Höninger Weg 98

Projekt kitty: Tierheim Helenenhof Hürth, Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln u.U. e.V. www.tierheim-huerth.de info@tierheim-huerth.de

Hanni Schäfer

02233 691067

02233 692156

50354

Hürth

Kreuzstrasse 124

Tiere in Not e.V. www.tiere-in-not-ev.de info@tiere-in-not-ev.de

Irmgard Seehausen

02233 46302

02233 400259

50460

Köln

Postfach 10 20 02

Katzenschutzbund e.V. Cat-Sitter-Club Köln www.katzenschutzbund-koeln.de info@katzenschutzbund-koeln.de

Andrea Bensberg

02234 996484

02234 996483

52080

Aachen

Mühlenweidweg 1

Tierschutzverein Kreis Aachen

Nicole Kuhn

0176 48262230

52088

Aachen

Postfach 500431

Katzenhilfe Aachen e.V. www.katzenhilfe-aachen.de info@katzenhilfe-aachen.de

Manuela Pabich

0241 555688

Ingrid Domhardt

04743 4165

04743 4865

05725 708740

NORDRHEIN-WESTFALEN

Mitgliederjournal

05242 3798097

02407 8094689

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

97


52382

Niederzier

Römerstraße 23

Katzen in Not e.V. Kreis Düren www.katzeninnotdueren.de rwirtz@freenet.de

Roswitha Wirtz

02428 2097

57369

Lennestadt

Zum Hengstenberg 7

Katzenhilfe Olpe e.V. www.katzenhilfe-olpe.de

Christa Ellert

02721 8820

58285

Gevelsberg

Schieferbank 91

Projekt kitty: Tiernothilfe Katzen-Glück Kitty - Forum Gevelsberg www.katzen-glueck.de, ulrike-klaus@web.de

Ulrike Klaus

02332 558995

58566

Kierspe

Thingslindestr. 58

Arche Kierspe e.V., reginaflick@gmx.de www.tierschutz-kierspe.de

Bärbel Höll

02359 3628

58730

Fröndenberg

Goethestr. 18

Projekt kitty: Katzen-Steunerhilfe Fröndenberg streunerhilfe@gmx.de, www.katzenstreunerhilfe.de

59071

Hamm

Lippestr. 134

Projekt kitty: Hilfe für Katzen in Not e.V. www.katzenhilfe-poetter.de info@katzenhilfe-poetter.de

Karin Pötter

02388 800 501 02388 800 471

02388 800 502

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

02428 904361

02373/70147

RHEINLAND-PFALZ 54439

Saarburg

Fasanenweg 33

Freunde herrenloser Katzen e. V. Liane.Christmann@web.de

Liane Christmann

06581 5895

55438

Stromberg

Postfach 126

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Stromberg Tierschutz-Stromberg@t-online.de

Rosemarie Meyer

06724 477

06724 477

56470

Bad MarienbergLangenbach

An der Schmiede 16

Projekt kitty: Katzenhilfe Westerwald e.V. www.katzenhilfe-westerwald.de info@katzenhilfe-westerwald.de

1. Vorsitzende und Pressewärtin: Sylvia Schmidt

02661 9839944 0177 7889766

02661 2830074

56648

Saffig

Buchenstr. 6

Verein zum Schutz der Katze e.V.

Elvira Schumacher

02625 958299

02625 958171

56710

Mayen

Postfach 2021

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Mayen u.U. www.tierheim-mayen.de, kontakt@tierheim-mayen.de

Hildegard Maas

02651 77438

02651 494733

56729

Kirchwald

Auf Silchenrath 2

aktion tier Projektpartner: Wildvogelpflegestation Kirchwald www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org, stationsleitung@wildvogel-pflegestation-kirchwald.org

Andrea Friebe

02651 3971

02651 1089

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

01309

Dresden

Hepkestr. 34

TSV Dresden e.V. „Menschen für Tierrechte“ tierschutzdresden@web.de www.tierschutzdresden.de

Frau Sägner

0157 77844442

01665

Meißen

Dieraer Weg 85

aktion tier Projekt: aktion tier Meissen Projektpartner: Tierheim Meissen Winkwitz e.V., tierschutzcentrum-meissen.org www.aktiontier-meissen.org, meissen@aktiontier.org

Katrin Assmann

03521 730169

08223

Falkenstein

Luis Müller Str. 30

TSV Auerbach u.U. e.V.

Ursula Reinhold

03745 77372 0160 7723508

08280

Aue

Knollweg 14

Wildtierauffangstation dalasi@web.de

Bärbel Schroller

03771 23773

03771 257574

08451

Crimmitschau

Waldsachsener Weg 11

aktion tier Projekt: aktion tier Crimmitschau-Werdau Projektpartner: Tierschutzverein Crimmitschau/ Werdau e.V. www.tierheimcrimmitschau.de, tierheim@crimmitschau.com

Karin Junold

03762 705773

03762 705775

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

21514

Büchen

Auf der Heide 7a

Katzenschutzverein und Tiernothilfe Büchen e.V. kontakt@katzenschutzverein-buechen.de

23795

Bad Segeberg

Neuland 2

Tierschutz Bad Segeberg u.U. e.V. www.tierschutz-bad-segeberg.de info@tierschutz-bad-segeberg.de

Henrike Schwarz

04551 6551

04551 995832

24635

Rickling

Eichbalken 44

Tierhilfe Nord e.V., www.tierhilfe-nord.de, info@tierhilfe-nord.de

Johannes Franken

04328 722622

04328 722868

25938

Wyk auf Föhr

Grönland 1b

Tierhuus-Insel Föhr e.V. tierhuus@hotmail.com

Janine Bahr

04681 748789 0163 3333770

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

0171 2725271

SACHSEN

03521 730179

SCHLESWIG-HOLSTEIN 04155 499807

Fax

THÜRINGEN 36433

Bad Salzungen

An der Armbach 16

Tierhilfe Bad Salzungen

Helmut Hahn

03695 601849

98544

Zella-Mehlis

Oberzella 33

Tierhilfe Zella-Mehlis e.V.

Udo Rohr

0163-3792013

98

service

• Ausgabe 1/2016

03682 400691


Beitragserhöhung

Anschriften- und Kontoänderung

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ab möchte ich meinen monatlichen Beitrag von EUR auf EUR erhöhen; ergibt einen Jahresbeitrag von EUR

Ich bin umgezogen, meine neue Anschrift lautet:

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gemäß Einzugsermächtigung: jährlich halbjährlich vierteljährlich monatlich Der Beitrag kann von meinem Konto abgebucht werden:

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aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Spiegelweg 7, 14057 Berlin

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Ich leiste eine einmalige Spende in Höhe von

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Die Spende wird von mir überwiesen an die: Hypo-Vereinsbank AG IBAN DE72200300000007000771 BIC HYVEDEMM300

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Bitte geben Sie auf Ihrem Überweisungs­ träger auch Ihre vollständige Anschrift an.

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Kontakt: 030 30 111 62-0 www.aktiontier.org

Tierschutz geht uns alle an aktion tier – menschen fßr tiere e.V.


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