mensch & tier 04/2013

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Ausgabe 4/2013 Mitgliederjournal aktion tier –menschen für tiere e.V.

Massentötungen in Rumänien

Keine Lösung für die Straßenhunde Bärenzwinger mitten in der Hauptstadt

Das lebende Wappentier von Berlin aktion tier Kampagne

Unsere Igel – Outdoorprofis in Gefahr


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aktion tier – menschen für tiere e.V.

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redaktion Alexandra Diezemann Sächsische Straße 72 10707 Berlin journal@aktiontier.org Tel.: + 49 30 24535181 Fax: +49 30 68070004 Mobil: +49 172 3110212 gestaltung A. Bolz, P. Bolz druck Oberndorfer Druckerei GmbH A-5110 Oberndorf beiträge Mario Aßmann, Ursula Bauer, ­C laudia Dadzio, Alexandra Diezemann, Marion Gonzalez, Lea Grünberg, Dr. Tina Hölscher, Holger Knieling, Dr. Evelyne Menges, Jan Peifer, Ingeborg Polaschek, Kim-Kara Schindler, Vegetarierbund Deutschland, Beiträge der Projektpartner Fotos: aktion tier, Ursula Bauer, Bolz, Alexan­ dra Diezemann, Disney ®, Fotolia.com, Kai Horstmann, IPO Bildagentur, Tierschutzzentrum Meissen, Jan Peifer, Vegetarierbund Deutschland e.V., Regina Welk, Bilder der Projektpartner, Titel: © byrdyak – Fotolia.com

Ausgabe 4/2013; Gesamtauflage 200 000 nächster Redaktionsschluss: 13.01.2014 Die nächste Ausgabe von „mensch und tier“ erscheint am 19.03.2014 „mensch und tier“ ist das Mitgliederjournal des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V. und wird den Mitgliedern und den Projektpartnern von aktion tier kostenlos zugestellt. Alle Beiträge/Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrück­licher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Texte und Bilder werden gegebenenfalls auf der Website von aktion tier veröffentlicht. Redaktionelle Fremdbeiträge oder Leserbriefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rücksicht auf die freie Meinungsäußerung einbezogen. Für den Inhalt von Anzeigen ist die Redaktion nicht verantwortlich.

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editorial

Liebe Mitglieder, Projektpartner und Tierfreunde!

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„Süßer die Glocken nie klingen als zu der Weihnachtszeit…“ Die Weihnachtszeit, so besinn­ lich und schön sie für viele Menschen im Kreise ihrer Lieben ist, ist für eine Tierschutzorga­ nisation wie aktion tier – menschen für tiere e.V. leider auch immer Anlass für mahn­ ende Worte. Denn trotz der Appelle, die wir und viele andere Tierschutzorganisationen jedes Jahr geben, werden noch immer viel zu viele Tiere, oft gut gemeint, zu Weihnachten verschenkt. Sei es an das Kind, das Mama und Papa schon so lange in den Ohren liegt „Ich wünsche mir so sehr einen Hund …!“, oder die vermeintlich einsame Freundin, der doch sicher eine Katze gut tun würde? Bitte verschenken Sie keine Tiere zu Weihnachten! Zum einen bleibt der größte Teil der Verantwortung immer bei den Eltern, sollten Sie Ihrem Kind ein Tier zum Freund geben wollen. Zum anderen ist die einsam geglaubte Freundin vielleicht auch überfordert mit der Haltung eines Tieres, die nicht nur mit einem finanziellen, sondern auch mit einem großem zeitlichen Aufwand verbunden ist. Erfahrungsgemäß sind die Tierheime kurz nach Weihnachten relativ schnell gefüllt mit den Tieren, die dann doch „auf einmal“ zu viel Mühe verursachen. Sollten Sie also wirklich sicher sein und sich ein Tier Mehr zu Kangalrüde Jasper auf Seite 91. anschaffen wollen, so besuchen Sie doch eines der zahlreichen Tierheime – auch in Ihrer Region! Am Ende dieses Journals haben wir wieder eine große Zahl an Tieren vorgestellt, die teilweise schon lange auf ein neues Zuhause warten. Oder aber, Sie denken einfach über eine Tierpaten­ schaft nach! Schauen Sie sich also die Seiten 78-93 in Ruhe an. Die Weihnachtszeit ist auch immer eine Zeit des Zusammentreffens zu einem guten Essen. Es duftet im Haus nach Plätzchen und Tannennadeln und natürlich möchte man der Familie etwas Gutes zu Weihnach­ ten servieren. Bedenken Sie bitte zum einen, dass es nicht immer Fleisch sein muss und, wenn doch, so achten Sie bitte auf die Herkunft der Tiere! Denn wie unser Bericht zur Putenmast auf S. 38-39 zeigt, fristen Tiere in der Massentierhaltung ein kurzes und elendiges Leben. Aufgrund der für die Masse erforderlichen Mastgeschwindigkeit, können sich z.B. Puten oftmals nicht mehr selbstständig auf zwei Beinen aufrechthal­ ten, da der Brustkorb zu schnell wächst und damit zu schwer wird. Und wenn es unbedingt die traditionelle Weihnachtsgans sein muss, so greifen Sie bitte etwas tiefer in die Tasche und kaufen zumindest eine Gans aus der Freilandhaltung. Diese hatte zumindest die Chance, auf einer Wieser zu watscheln und konnte schwimmen und sich ihre Gefieder mit Wasser säubern. Eine Selbstverständlichkeit, denken Sie? Nein – in der Massentierhaltung Fehlanzeige. Achten Sie auch auf unseren Hinweis in den NEWS auf S. 7 – Fleisch aus Massentierhaltung ist meist mit hohen Antibiotikagaben verbunden. Denken Sie also auch an Ihre Ge­ sundheit. Wie in jedem Journal haben wir für Sie tolle vegetarische Rezepte des Vegetarierbundes Deutsch­ land herausgesucht. Probieren Sie das einfach mal aus und schauen Sie mal nach auf S. 72.

Wie wichtig die Aufklärung im Bereich Tierschutz ist, kann man nicht oft genug betonen. aktion tier – menschen für tiere e.V. führt daher rund 4000 Informationsaktionen pro Jahr durch, um Menschen über Missstände zu informieren und zeigt Lösungswege auf, um Tierleid von vornherein zu verhindern. Das eigene Verhalten kann nämlich maßgeblich zu einer Verbesserung im Tierschutz führen. Diese Aufklärung findet natürlich auch bei den Jüngsten statt. aktion tier bietet im Rahmen seiner Tierschutzzimmer vielen Schulen in Deutschland die Möglichkeit, mit ausreichendem Material und Tierschutzunterricht, Kindern den Respekt und die Verantwortung vor Augen zu führen, die wir für unsere Mitgeschöpfe und für die Natur haben. Ganz aktuell wurde im Tierschutzcentrum aktion tier-Meißen in Sachsen das neue Tierschutzmobil vorgestellt. Ausgerüstet mit Film- und Anschauungsmaterial kann dieses Mobil von Schulen in der Region kostenfrei „gebucht“ werden, um Tierschutz für Kinder greifbar zu machen. Mehr dazu lesen Sie auf S. 14-15. Falls Sie noch das passende Weihnachtsgeschenk suchen, werden Sie eventuell gleich auf S. 9 fündig. Für das Jahr 2014 hat aktion tier einen Tierschutzkalender erstellt, den Sie in unserer Geschäftsstelle in Berlin anfordern können. Zeigen Sie deutlichnach Außen, dass Sie sich für den Tierschutz einsetzen. Berichten Sie anderen von Ihrer Mitgliedschaft bei aktion tier – denn nur in einem großen Zusammenschluss können wir Tierschutz auch effektiv und nachhaltig betreiben. Wir freuen uns auf das Jahr 2014 in dem wir in der Gemeinschaft von aktion tier wieder Vieles werden umsetzen können. Ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten können das Gesicht der Welt verändern“. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe Mitglieder, liebe Projektpartner und liebe Tierfreunde, ein ruhiges Weihnachtsfest und nur das Beste für das neue Jahr. Ihre Redaktion mensch und tier aktion tier – menschen für tiere e.V. Mitgliederjournal

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Inhalt

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Die Hauptstadt Berlin trägt den Bären in seinem Stadtwappen. Auf diesem lastet leider ein dunkler Fleck. Denn im Bärenzwinger in Berlin-Mitte, der 1939 eröffnet wurde, lebten bis vor kurzem die Bären Maxi und Schnute auf den wenigen Quadratmetern. Maxi verstarb im August dieses Jahres. Trotz der Aussicht auf ein tiergerechteres Leben in einem Tierpark, lebt Bärin Schnute noch immer in ihrem Gefängnis. Und dies nun auch noch ganz allein … S. 12

Der Winter kann mit seiner Schneedecke schön und einladend sein. Aber auch kalt. Für so manchen Hund ist es einfach zu kalt, sodass viele über einen Hundemantel nachdenken. Sie finden das albern? Dies mag bei einigen Hunden zu treffen. Bei anderen aber ist das Fell zu kurz, die Unterwolle fehlt und man riskiert Erkrankung. Das Für und Wider finden Sie auf S. 18.

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aktuelles

+ + + NEWS + + + . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7 AUFREGER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 SUPER BUDDIES Unsere Gewinnerin! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Gehen Sie mit aktion tier durch das Jahr Unser Kalender 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Massentötungen in Rumänien Keine Lösung für die Straßenhunde . . . 10-11 Bärenzwinger mitten in der Hauptstadt Das lebende Wappentier von Berlin . . . 12-13

projekte

aktion tier Meißen, Sachsen-Anhalt Mobiles Tier- und Naturschutzzimmer . . 14-15 aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern Wie sichere ich mein Tier in meinem Todesfall ab? . . . . . . . . . . . . . .16-17 aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern Braucht Ihr Hund einen Wintermantel? . . 18-19 aktion tier-Wildtierstation Sachsenhagen, Niedersachsen Hühner, Schildkröten und neue Tierpflegerinnen . . . . . . . . . . . . . . . 20-22 Grund- Gemeinschaftsschule Stecknitz „Tier- und Umweltschutz auf Teneriffa“ . . 23-25

wir klären auf aktion tier Kampagne Unsere Igel – Outdoorprofis in Gefahr . . 26-29 aktion tier Kampagne Die Honigbiene – kleines Insekt mit großer Bedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . 30-35 aktion tier beendet Animal Hoarding in Eisenach 13 kranke Katzen gerettet . . . . . . . . . . . 36-37 Tierquälerei in der Putenmast Freiwillige Selbstverpflichtung ist wirkungslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38-39

report Der Grünspecht Vogel des Jahres 2014 . . . . . . . . . . . . . 40-41 Tierquälerei in Deutschland Arme Kettenhunde . . . . . . . . . . . . . . . . . 42-43 aktion tier informiert Alte Katzen brauchen Liebe und Pflege . . 44-45

junior aktion tier rettet Tiere Ersatznest für Mehlschwalben-Küken . . . . . 46 aktion tier-Tierschutzferien Mit SOS-Kinderdorf-Kindern im Naturerlebnispark Gristow . . . . . . . 47-49 Max und Lolo in: Der Grünspecht . . . . . . . . 50 Rätselspaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51


23 Im aktion tier-Tierheim Teneriffa ist immer eine Menge los. Vor allem dann, wenn Kinder zu Besuch kommen! Zum einen waren 12 Kinder der Grund- und Gemeinschaftsschule Stegnitz/Schleswig-Holstein zu Gast und erlebten den Tierheimbetrieb hautnah. Zum anderen wurde im Oktober ein tolles Fest zum Wohle der Tiere organisiert. S. 23-25.

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Schon seit 2003 setzt sich aktion tier mit seinem Projekt Kitty für die Kastration und Versorgung von herrenlosen und verwilderten Katzen ein. Mit dem Paderborner Modell wurde in der Stadt Paderborn die Kastrationspflicht für alle Katzen eingeführt. Was es mit der Kastration auf sich hat, erklären wir Ihnen nochmals auf S. 54-55.

Die putzigen Igel erfreuen sich meistens großer Beliebtheit. Leider machen wir ihnen das Leben oft schwer in dem z.B. Gärten zu kahl gehalten werden, ohne Unterholz, ohne Laubhaufen. Auch die Landwirtschaft stellt eine Bedrohung für die stacheligen Meckis dar. aktion tier hat mit seiner Kampagne „Unsere Igel – Outdoorprofis in Gefahr“ aufgezeigt, was jeder zum Schutz der Igel tun kann. S. 26

rat & tat Aus der Tiermedizin Die Hufrehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Aus der Tiermedizin Katzenkastration, muss das wirklich sein? . . . . . . . . . . . . . 54-55 Verbraucherschutztipps Haustiere auf dem Teller? . . . . . . . . . . . . . . . 56

Die Nützlichkeit von Bienen wird von vielen Menschen leider unterschätzt. aktion tier hat mit seiner Kampagne „Die Honigbiene – kleines Insekt mit großer Bedeutung“ im August 2013 demonstriert, wie wichtig die Biene für unser Leben ist. Staunen Sie über ihre Fähigkeiten und ihre Bedeutung auf den Seiten 30-35.

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in aller welt Deutsch-Bulgarische Straßentier-Nothilfe e.V. Kastrationen in neuer Tierklinik in Rousse/ Bulgarien … . . . . . . . . . . . . . . . 68-69

© Kai Horstmann, aktion tier, Ursula Bauer

unsere partner service

Tierhuus Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein „Heuleralarm“ im Robbenzentrum . . . . . . . . 57

Pressespiegel … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70-71

Hamster im Glück Mama Netti und ihr Nachwuchs . . . . . . 58-59

aktion tier macht Appetit! Kulinarisch-vegetarisch … . . . . . . . . . . . . 72-73

Lottihof für Kinder und Tiere e.V. Sommer, Sonne… Sommerfeste! . . . . . . 60-61

aktion tier Shop Geschenke für den Tierschutz … . . . . . . . . . 74

Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern Der Lottihof und seine tierischen Bewohner … . . . . . . . . . 62-63

Für unsere Leseratten Haiangriffe – die gefährlichsten Strände der Welt … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

Nothilfe für Polarhunde e.V., Baden-Württemberg Schweigen ist eine Kunst … . . . . . . . . . 64-66 Katzenhilfe Westerwald e.V., Rheinland-Pfalz Es regnet Katzenbabys … . . . . . . . . . . . . . . 67

Ihre Meinung zählt! Leserbriefe … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76-77 Patentiere … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78-83 Vermittlungstiere … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84-93 Adressen … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94-98

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+ + NEWS + + + NEWS + + + N

Aus für Zirkus Renz? ach dem Tod mehrerer Elefanten hatte das Zirkusunternehmen Renz bereits in der massiven Kritik von Tierschützern gestanden. Der Inhaber, Daniel Renz (46), hat nun für sein Unternehmen Insolvenz beantragen müssen. Er selbst wurde außerdem zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, nachdem er zu Beginn des Jahres einen Besucher verprügelt haben soll. Die Gründe für die Insolvenz sind ungewiss – der Betreiber des Zirkusunternehmens Daniel Renz führte persönliche Gründe an, er kündigte an, den Zirkus dennoch fortführen zu wollen. aktion tier setzt sich seit vielen Jahren für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus ein, immer wieder kommt es zu schweren Unfällen. Artgerechte Haltungsbedingungen für Ele© Kai Horstmann

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aktuelles

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zur Fleischmast nicht geeignet sind, sind sie für die Brütereien nutzlos und werden direkt nach dem Schlupf üblicherweise geschreddert. Die Staatsanwaltschaft Münster hatte das Vorgehen als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eingestuft. Diese Einordnung schließlich habe das Ministerium zum Handeln veranlasst, so Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Tierschützer begrüßen den Vorstoß und hoffen auf baldige Ausweitung des Verbots auch auf Bundesebene.

Verfassungsgericht erlaubt Töten von Streunerhunden it großer Mehrheit hatte das rumänische Parlament einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der das Töten von Straßenhunden erlauben sollte. Eine Gruppe von etwa 30 Abgeordneten hatten angesichts der europaweiten Proteste von Tierschützern daraufhin beantragt, das Gesetz vom Verfassungsgericht untersuchen zu lassen. Dieses hat das Gesetz nun bestätigt. Demnach sollen Kommunen eingefangene Hunde nur noch 14 Tage versorgen müssen, bevor die Tiere getötet werden. Die rumänische Politik reagiert mit dem Gesetz auf einen umstrittenen Vorfall, in den ein Kind und mutmaßliche Streunerhunde verwickelt gewesen sein sollen – das Kind war unter nicht geklärten Umständen gestorben. Das Entsetzen von Tierschützern in ganz Europa über den Umgang mit Straßentieren ist groß, auch aktion tier fordert umgehend ein Außerkraftsetzen des Gesetzes.

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EU beschließt schlechtere Regeln für Fleischbeschau ie Kontrolleure in Schlachthöfen dürfen künftig nur noch in Aus-

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© Kai Horstmann

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fanten, Löwen und Co. sind nach Meinung vieler Tierschützer im Rahmen eines Zirkusbetriebes nicht möglich.

NRW verbietet Töten von Eintagsküken ls erstes Bundesland hat Nord­ rhein-Westfalen das Töten von männlichen Küken in Brütereien zur Legehennenzucht verboten. Die Landesregierung NRW stellt sich damit gegen eine europaweit gängige Praxis: Da männliche Küken keine Eier legen werden und auch

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© Kai Horstmann

39 Kälber nach Unfall verbrannt inen schweren Unfall auf der A7 bei Niederaula haben 39 Kälber nicht überlebt. Gegen 3.30 Uhr hatte der 19-jährige Fahrer eines Viehtransporters mit insgesamt über 200 Kälbern offenbar eine Baustelle übersehen und war mit einem Baufahrzeug kollidiert. Beide Fahrzeuge fingen sofort Feuer und brannten vollständig aus. Ein Straßenarbeiter wurde schwer verletzt, der Fahrer des Viehtransporters und sein Beifahrer konnten sich im letzten Moment retten. Dank einer großen Anzahl von Ersthelfern konnten ca. 180 Kälber schnell aus dem Transporter befreit werden, 39 jedoch verbrannten in dem Wrack. Die Autobahn musste für mehrere Stunden gesperrt werden, bis der Unfall gelöscht und die Kälber von einem Ersatztransporter abgeholt werden konnten. Die Polizei bezifferte den Schaden auf etwa 120.000 EUR.

nahmefällen Fleisch von geschlachteten Schweinen durch Anschneiden und Abtasten untersuchen. Lediglich bei deutlichen Hinweisen auf eine mögliche Übertragung von Krankheiten sollen die Veterinäre in den Schlachtablauf eingreifen dürfen. Laut Bundes­tierärztekammer wird bisher fast jeder Schlachtkörper auch durch Abtasten und Anschneiden untersucht. Ab Juni 2014 tritt eine entsprechende EU-Verordnung in Kraft, die das unmöglich macht. Während Tier- und Verbraucherschützer vor einer künftig möglicherweise höheren Übertragungsgefahr von krankheitserregenden Keimen warnen, freut sich die Fleisch­ industrie: Die Neuregelung wird eine noch höhere Auslastung der im Akkord arbeitenden Schlachtarbeiter ermöglichen, was für den Verbraucher zu einer erneuten Preissenkung führen kann.


aktuelles

EWS + + + NEWS + + + NEWS + Zusammengestellt von Jan Peifer

Experten warnen vor Chemie im Fleisch rneut warnen Experten vor belastetem Fleisch aus Massentierhaltung. Marburger Mediziner und Ernährungsfachleute machen deutlich: Es ist nahezu unmöglich, antibiotikafreies Fleisch zu bekommen, welches in Massentierhaltung produziert wurde. So werden Studien zufolge über 90% der Hühner aus Massentierhaltung mit bis zu acht verschiedenen Antibiotikapräparaten gefüttert. Der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast ist mittlerweile doppelt so hoch wie in der Humanmedizin. Auch wenn die massenhafte Abgabe von Anibiotika eigentlich verboten ist, ist für die allermeisten Tiere das Überleben der Bedingungen in der Intensivtierhaltung ohne Antibiotika unmöglich. Die Gefahr liegt auch aus der Sicht der Marburger Experten in der Bildung sogenannter multiresistenter Keime beim

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einen großen Erfolg: Nach langer Kampagnenarbeit listen das Berliner KaDeWe, netto, Kaisers und Karstadt Kaninchenfleisch aus einem Schlachthof in Beelitz aus. Die Unternehmen reagieren damit auf die Enthüllungen der Tierschützer. Ermittler des Bündnisses hatten dokumentiert, dass der Betreiber offenbar mit den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes nicht vertraut war. Ohne Betäubung waren Kaninchen vor den Augen ihrer Artgenossen geschlachtet wordenVeterinäramt und Staatsanwaltschaft ermittelten. Der Schlachthof wird seinen Betrieb nun einstellen. © Deutsches Tierschutzbüro

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Menschen. Ist der Konsument aus der täglichen Ernährung an Antibiotika oder Rückstände im Fleisch gewöhnt, kann es dazu kommen, dass im Ernstfall Antibiotika wirkungslos bleiben. Bis zu zwei Drittel der Masthähnchen bilden bereits Resistenzen gegen Antibiotika aus, die auch dem Menschen (lebens-) gefährlich werden können. Mutmaßlicher Igelquäler wird angeklagt ach Hinweisen des Deutschen Tierschutzbüro e.V. wird nun der mutmaßliche Igelquäler von Kührstedt angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, gemeinsam mit anderen Jugendlichen einen Igel erst als Fußball missbraucht, anschließend lebendig verbrannt zu haben. Dem Deutschen Tierschutzbüro war ein Video zugespielt worden, welches die Tat dokumentiert. Mit Schaufeln hatten die Jugendlichen den Igel solange auf dem Grill gehalten, bis er in den Flammen lebendig verbrannt war. Besonders grausam: Die Stacheln verbrennen zuerst und verursachen dem Tier brutale Schmerzen. Der Fall hatte deutschlandweit und

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über die Landesgrenzen hinaus für Entsetzen gesorgt, im Falle einer Verurteilung droht dem Täter eine mehrjährige Haftstrafe. KaDeWe, Netto, Kaisers und Karstadt nehmen Kaninchenqualfleisch aus dem Sortiment

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as Tierschutzbündnis „Kaninchenmast, nein danke“, dem auch aktion tier angehört, meldet

Berliner Zoodirektor muss gehen pätestens im Sommer 2014 muss der umstrittene Tierparkdirektor der Berliner Zoo AG, welche Zoo und Tierpark betreibt, seinen Posten räumen. Bernhard Blaszkiewitz stand nicht nur bei den eigenen Mitarbeitern seit Jahren in der Kritik, auch bei Tierschützern hatte er sich zunehmend unbeliebt gemacht. Unter anderem wurde Blaszkiewitz vorgeworfen, einen viel zu hohen Nachwuchs zu züchten – der dann mit Gewinn in eine unbekannte Zukunft verkauft wurde. Zu den bekanntesten Fällen zählen der Verkauf einer Giraffe und eines sibirischen Tigers, aber auch Affen und andere Tiere hatte der Zooleiter bereits abgegeben. Zu freilebenden Tieren hatte er offenbar auch kein gutes Verhältnis: 2008 hatte er zugegeben, Streunerkätzchen eigenhändig das Genick gebrochen zu haben und damit für einen kleinen Skandal gesorgt. Wir begrüßen die Entscheidung des Aufsichtsrates, den Vertrag mit Blaszkiewitz nicht zu verlängern und hoffen auf den verantwortungsvollen Nachfolger Andreas Knieriem.

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© Kai Horstmann

Polen will Verfütterung von Fleischknochenmehl an Geflügel erlauben er stellvertretende Landwirtschaftsminister Polens, Tadeusz Nalewajk, kündigte an, dass die Verfütterung von Schweineknochenmehl an Geflügel ab Mitte 2014 erlaubt werden solle. Vorher solle sichergestellt werden, dass bei Geflügelmästern vorgefundenes Fleischknochenmehl zweifellos identifiziert und rückverfolgt werden könne, um Missbrauch vorzubeugen. Ein Vertreter der Veterinärbehörde dämpfte daraufhin jedoch die Erwartungen: Es sei wissenschaftlich nicht möglich, z.B. Eiweiß von Hühnern und Schweinen auf genetischer Ebene einwandfrei zu unterscheiden. Weitere Fremdspuren lassen sich im Knochenmehl demnach gar nicht mehr feststellen. Die Einhaltung der Vorschriften will Polen wohl auch vor diesem Hintergrund mit schweren Geldbußen ahnden.

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Aufreger Leider gibt es noch immer viele Fälle von Zoophilie (Sodomie). Menschen mit dieser Neigung fühlen sich sexuell zu Tieren hingezogen. In Deutschland ist es mit der Gesetzesänderung vom 13. Juli 2013 grundsätzlich verboten, „ein Tier für eigene sexuelle Handlungen zu nutzen oder für sexuelle Handlungen Dritter abzurichten oder zur Verfügung zu stellen und dadurch zu artwidrigem Verhalten zu zwingen.“ (§ 3 Satz 13 TierSchG) und wird als Ordnungswidrigkeit verfolgt. Im Oktober 2013 war in mehreren Berliner Zeitungen eine Geschichte eines wohl missbrauchten Hundes in Berlin-Neukölln in den Schlagzeilen. Die Besitzerin der betroffenen Bardino-Galgo Hündin Kessie, Lena H., wandte sich auch an aktion tier, um das Schicksal ihrer Hündin zu schildern, auch in der Hoffnung, dem Täter auf die Spur zu kommen. Ein Aufreger von Alexandra Diezemann Mittwochabend (23.10.2013) gegen 19 Uhr ging ich mit meiner Freundin und Kessie die gewohnte Abendrunde und machten einen kurzen Stopp im Supermarkt, da wir zwei Dinge vergessen hatten. Ich band Kessie draußen an der Vorrichtung fest, wir gingen fünf Minuten in den Laden, kamen raus und sie war weg. Ich weiß, dass sie niemals hätte weglaufen können, da sie denkt, sobald sie an der Leine ist, dass sie nicht weg kann. Zudem ist sie sehr auf mich fixiert, so dass sie nicht weglaufen würde. Natürlich war der Schock groß und ich konnte kaum fassen, dass sie einfach nicht mehr da war. Ich rief sofort meine Mitbewohnerin an, die sozusagen das zweite Frauchen von Kessie ist und wir gingen sofort mit sieben Freunden durch den gesamten Kiez, um sie zu suchen. Auch die Polizei benachrichtigten wir sofort. Nach zwei Stunden machte es keinen Sinn mehr und wir gingen nach Hause, um sofort Flyer zu drucken, Facebook-Aufrufe zu starten, EMails mit Fotos von ihr an sämtliche Organisationen und Tierärzte zu verschicken.

Hellen zu verteilen und aufzuhängen. Während wir gerade dabei waren, die Zettel zu sortieren und

AUFREGER nochmal rumzutelefonieren, kam der erlösende Anruf vom Tierheim, die in der Nacht zuvor auch eine EMail mit Foto erhalten hatten, dass Kessie bei ihnen sei, es aber noch Probleme gäbe, da es Spuren gab, die auf eine Misshandlung hinweisen. Uns wurde berichtet, dass sie Kilometer weit weg an einem Zaun angebunden war und somit schlossen wir daraus, dass dies die Misshandlung gewesen sein sollte. Doch

als wir sie am Freitag abholten, erfuhren wir, dass sie erhebliche Verletzungen im Genitalbereich hatte und dass das Schlimmste leider nicht ausgeschlossen werden konnte. Wir fuhren direkt danach noch einmal zu einem Tierarzt, der den Verdacht auch bestätigte und es für unrealistisch hielt, dass die Verletzungen von einem Hund stammen könnten. Wir versuchen seitdem durch Medien und Organisationen diesen Menschen zu finden, der Kessie das angetan hat. Leider gibt es bisher keine Spur. Es laufen drei Anzeigen gegen unbekannt.

Lena und Kessie

Am nächsten Morgen um acht Uhr trafen wir uns alle wieder, um neue Zettel zu drucken und sie im 8

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© privat

Wir teilten uns auf und einige verteilten die Zettel in der Umgebung, andere fuhren zu großen Plätzen, da wir vermuteten, dass sie von einem Drogenabhängigen oder Obdachlosen mitgenommen worden war. Wir liefen bis nachts durch die Gegend, doch es gab keine konkrete Spur von ihr.


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SUPER BUDDIES

Unsere Gewinnerin! Seit 8. August 2013 kann jeder das außergewöhnliche Abenteuer mit Disneys neuen Superhelden erleben: den SUPER BUDDIES. Fünf Welpen sind auf einer spannenden Mission, bei der sie all ihre Kräfte bündeln müssen, um die Welt vor einer außerirdischen Bedrohung zu retten. Die kuscheligen Hundebabys vergessen dabei aber nie Superhelden-Regel Nr. 4: Ein Superheld tut Gutes, um Gutes zu tun – nicht, um Ruhm oder Ehre zu erlangen. Wir hatten Ihnen, liebe Mitglieder, ein Labyrinth-Rätsel aufgegeben und wieder waren die Zuschriften zahlreich! Ein Hinweis von Alexandra Diezemann Aus den vielen Zusendungen haben wir einen Gewinner per Losverfahren ermittelt. Die Lösung war: 1A, 2B, 3C. Wir sagen herzlichen Glückwunsch an: Marie-Denise Taubert aus 36124 Eichenzell Die DVD wird zugeschickt. Wir wünschen viel Spaß mit den SUPER BUDDIES!

Gehen Sie mit aktion tier durch das Jahr

Unser Kalender 2014 Wir haben mit schönen Tierbildern einen individuellen und tierischen Kalender für das Jahr 2014 erstellt. Diesen können Sie gerne über unsere Geschäftsstelle in Berlin kostenlos bestellen. Melden Sie sich bei: aktion tier – menschen für tiere e.V. Kaiserdamm 97 14057 Berlin Vielen Dank für die Unterstützung

oder per Tel. unter 030 30103831 oder per E-Mail unter berlin@aktiontier.org

Wir wünschen Ihnen schon jetzt ein wunderschönes neues Jahr und bedanken uns für Ihre Unterstützung!

Liebe Mitglieder und Tierfreunde, zeigen Sie durch das Aufhängen des aktion tier-Tierkalenders, dass Sie sich für den Tierschutz engagieren. Ob im Büro oder Zuhause – aktion tier sagt Danke!

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Massentötungen in Rumänien

Keine Lösung für die Straßenhunde Es dürfte kaum ein weiteres Thema geben, welches für ähnlich großen Aufruhr und Diskussionen sorgt, wie die momentane Situation in Rumänien. Ungeachtet aller Proteste hat das rumänische Verfassungsgericht einen Gesetzesentwurf des Parlaments für verfassungsgemäß erklärt, welches eine Euthanasie von Straßenhunden möglich macht. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, hat der rumänische Staatspräsident Bacescu innerhalb weniger Stunden das Gesetz unterzeichnet, damit dieses umgehend in Kraft treten kann. Ein Bericht von Holger Knieling, Vorstandsvorsitzender aktion tier – menschen für tiere e.V. Auslöser der vorherigen Gesetzes­ initiative war ein tragischer Vorfall in der rumänischen Hauptstadt Bukarest, in dem ein vierjähriger Junge durch Bisswunden, die ihm durch Straßenhunde zugefügt sein sollen, zu Tode gekommen ist. In der darauf einsetzenden, durch rumänische Medien angeheizten Diskussion wurden drakonische Maßnahmen gegen die Straßenhunde gefordert, die aus Sicht vieler Rumänen eine Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit darstellen. Der nach wie vor hohe Anteil der Tiere im Straßenbild, vor allem in der Hauptstadt ist für viele Menschen der Beweis dafür, dass alle anderen, teils angekündigten, teils durchgeführten Maßnahmen erfolglos geblieben sind. Der Tod des Jungen 10

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diente als Anlass dafür, eine rigorose Vorgehensweise gegen die Straßenhunde zu fordern, da ansonsten die Sicherheit der Bürger nicht mehr gewährleistet werden kann.

In dieser aufgeheizten Atmos­ phäre war eine sachliche Diskussion überhaupt nicht mehr möglich. Täglich flimmerten Bilder von

Menschen über die Bildschirme, die angaben, ebenfalls Opfer von Beißattacken geworden zu sein. Eltern forderten via Medien die Regierung zum Handeln auf, da ihre Kinder kein Hundefutter seien und geschützt werden müssten. In emotionalen Diskussionen zwischen aufgebrachten Bürgern und besorgten Tierschützern wurden weniger Argumente als vielmehr Anschuldigungen hinsichtlich des jeweils unmoralischen Handelns ausgetauscht. Sinnvolle Lösungen und nachhaltiges Handeln blieben dabei völlig auf der Strecke. Die Zahl der Hundefänger wurde erhöht … Die Stadtverwaltung Bukarest hatte bereits direkt nach dem Todesfall des Kindes angekündigt, die Anzahl seiner Hundefänger zu erhöhen. Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichtes sollen die Behörden begonnen haben, Hunde innerhalb des Stadtgebietes einzufangen und, so die offizielle Sprachregelung, gemäß den gesetzlichen Vorgaben zu behandeln. Diese besagen, dass nach Ablauf einer Frist von 14 Tagen, innerhalb derer der


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Dieser Appell dürfte lediglich Makulatur sein. Zumal viele dieser Hunde zwar keinen offiziellen Besitzer haben, innerhalb ihres Viertels oder Wohnblocks von den Bewohnern versorgt werden. So betrachten auch viele Menschen diese Tiere als ihre eigenen, auch wenn diese nicht in deren Wohnungen leben oder leben können. Prompt verbreitete die Ankündigung der nun beginnenden Einfangaktionen auch Panik unter diesen Menschen, die nun versuchten „ihre Hunde“ in Sicherheit zu bringen. Möglichkeiten dafür bestehen nicht viele und so wird von einzelnen Personen berichtet, die bis zu 10 Hunde in ihren oftmals kleinen Wohnungen beherbergen.

steht am Ende eine wieder auf das vorhandene Maß angewachsene Population gegenüber, die lediglich die freigewordenen Nahrungsgebiete neu besetzt hat. Hinzu kommt die Tatsache, dass aus dem Umland der Millionenstadt Bukarest immer wieder Hunde im Stadtgebiet ausgesetzt werden oder aufgrund des dort vorhandenen Nahrungsangebotes einwandern. Eine Lösung wird es durch die Massentötungen nicht geben. In dieser Gemengelage ein Tierheim betreiben und unterhalten zu wollen, ist schwierig bis unmöglich. Eine Rettung der Hunde ist in Anbetracht der Gesamtzahl völlig unmöglich. Auch wenn niemand verlässliche Zahlen benennen kann, dürfte diese nur innerhalb von Bukarest mehrere Zehntausende betragen. Da es ohnehin nur sehr wenige Einrichtungen dieser Art

Im Einklang mit den moralischen Grundwerten in Europa? Eine Lösung der vorhandenen Probleme mit den Straßenhunden werden diese Maßnahmen alle nicht bringen. Unabhängig davon, dass derartige gezielte Tötungen nicht einmal im Ansatz mit den angeblich vorhandenen moralischen Grundwerten der europäischen Gemeinschaft in Einklang zu bringen sind, wird dieses aus der aufgeheizten Stimmung heraus geborene Vorgehen keinen nachhaltigen Effekt erzielen können. In der Vergangenheit hat es bereits mehrere Tötungsaktionen von Hunden gegeben; immer dann, wenn Beißvorfälle populistisch in den Medien diskutiert und von einzelnen Politikern zur Stärkung ihres Hardliner-Images genutzt wurden. Der kurzfristigen Verringerung des Hundebestandes

Tierärzte im aktion tier-Tierheim in Bukarest Eine Demo gegen das grausame Töten der Hunde in Bukarest

überhaupt in Rumänien gibt, sind alle Appelle zur Aufnahme von Hunden in Tierheimen in Anbetracht der bereits jetzt überfüllten Einrichtungen mehr Ausdruck der Verzweiflung als ein tatsächlich denkbarer Weg. Trügerische Hoffnung bieten zudem die vielen Tierschutzorganisationen, die die Bevölkerung zur (vor allem finanziellen) Unterstützung bei der Rettung der Hunde aus Rumänien aufrufen. Aus Deutschland ist uns nicht einmal eine Handvoll davon bekannt, die sich tatsächlich vor Ort für eine Lösung der Probleme einsetzen. Nach diesem mehr als zehn Jahre andauernden Bemühen, in dem Land selber einen humanitären Tierschutz zu entwickeln und ein Tierheim zu betreiben, fällt das Fazit mehr als ernüchternd aus. Letztlich müssen bei einer rationalen Betrachtungsweise all diese Anstrengungen als gescheitert betrachtet werden, da Rumänien weiter von einer nachhaltigen Vorgehensweise entfernt ist als noch vor ein paar Jahren. In einem Land, in dem kein politischer Willen zu einer humanitären Lösung der unstrittig vorhandenen Probleme zu erkennen ist, sind auch alle Bemühungen der Tierschutzorganisationen nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. In Anbetracht der gravierenden sozialen Probleme und, nach Einschätzung weiter Teile der Bevölkerung nach wie vor grassierender Korruption, sind kurzfristige positive Signale nicht zu erwarten. Einzige Hoffnung bestünde darin, dass nach einem Abkühlen der hitzigen öffentlichen Diskussion die Erkenntnis reifen wird, dass gezielte Massentötungen nur eine populistische Maßnahme, nicht jedoch Ansatz einer nachhaltigen Lösung sind. Aber diese verzweifelte Hoffnung bestand auch schon in der Vergangenheit, als man bereits vor allem in Bukarest auf dieses barbarische Instrument zurückgegriffen hat. So bleibt als Fazit der aktuellen Situation lediglich die Erkenntnis, dass zurzeit niemand eine Lösung des Problems aufzuweisen hat.

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Bilder © aktion tier

Hund nicht vermittelt werden konnte, die eingefangenen Tiere auch ohne medizinische Indikation oder dass eine konkrete Gefahr von ihnen ausgehen würde, getötet werden dürfen. In Bukarest geht man davon aus, täglich ca. 100 Hunde einfangen zu können. Parallel zu diesen Ankündigungen wurde die Bukarester Stadtbevölkerung aufgefordert, verstärkt eingefangene Straßenhunde zu adoptieren.

aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Bärenzwinger mitten in der Hauptstadt

Das lebende Wappentier von Berlin Als 1939 der Bärenzwinger im Berliner Bezirk Mitte eröffnet wurde, wurde er mit fünf Bären besetzt. Vier von ihnen überlebten den Krieg nicht, doch folgten immer neue Tiere. Auch heute ist der Bär das berühmte Wappenzeichen von Berlin, doch was viele nicht wissen: Noch immer, fast 70 Jahre nach der Einweihung, wird die Zwingeranlage genutzt. Heute lebt Braunbärin Schnute alleine hier, ihre Tochter Maxi ist vor wenigen Monaten gestorben. Ihr Tod war für das Berliner Bärenbündnis (an dem sich auch aktion tier beteiligt) und viele Tierschützer ein großer Schock: Monatelang haben wir gemeinsam für eine Schließung des Zwingers gekämpft. Ein Bericht von Jan Peifer Tierschützer vom Berliner Bärenbündnis haben über 20.000 Unterschriften gesammelt und dem zuständigen Bürgermeister überreicht, mit vielen medienwirksamen Aktionen haben Tierschutzaktivisten die Öffentlichkeit auf die vergessenen Bären aufmerksam gemacht und dabei große Unterstützung erfahren. Obwohl gleich mehrere Auffangstationen im Inund Ausland eine Aufnahme der Bären angeboten hatten, waren die Verantwortlichen lange nicht bereit, sich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen. Erst als bekannt wurde, dass für den Betrieb der Zwingeranlage jährlich über 90.000 Euro ausgegeben werden müssen, schien sich angesichts der klammen Haushaltslage des Bezirks etwas zu bewegen. Nachdem sich der Bezirk jahrelang gesträubt hatte, wurde nun die Transportfähigkeit der Tiere geprüft – mit negativem Ergebnis. Die wirtschaftliche Lage des Berliner Bezirks war so angespannt, dass soziale Einrichtungen geschlossen wurden, Sportstätten nicht renoviert und Spielplätze nicht gebaut werden konnten – am Betrieb der Zwingeranlage aber wollte man dennoch festhalten. Die Begründung der Veterinäre: Eine für den Umzug nötige Narkose hätte enorme Risiken für die Gesundheit der Tiere dargestellt. Eine Narkose jedoch wäre nach Ansicht 12

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verschiedener Experten gar nicht nötig gewesen, hätte man die Bären langsam an die Transportboxen gewöhnt. Das Schicksal der Tiere schien besiegelt; als nach kurzer schwerer Krankheit Bärin Maxi im August 2013 für uns alle überraschend plötzlich verstarb. Die genaue Todesursache soll eine Obduktion noch klären, wir vermuten jedoch, dass Maxi an den Folgen der nicht artgerechten Unterbringung gestorben ist und haben daher Strafanzeige gegen den verantwortlichen Amtsveterinär gestellt.

Nun lebt Bärin Schnute alleine im Zwinger und leidet neben der Einsamkeit weiter unter den nicht artgerechten Bedingungen ihres Gefängnisses. 14 Stunden täglich ist sie in ihrem knapp 10 m² großem Innengehege eingesperrt, nur während der Arbeitszeit der Tierpflegerinnen darf sie in den Außenbereich. Doch während das Territorium von ausgewachsenen Braunbären in freier Wildbahn bis zu 20.000 Hektar und mehr misst, hat sie selbst hier bloß wenige Hundert Quadratmeter, aufgeteilt auf Betonplattformen, begrenzt von hohen, mit Eisenstacheln bewehrten Betonmauern. Außerdem sind wilde Am Berliner Bärenbündnis beteiligen sich folgende Organisationen: • aktion tier – menschen für tiere e.V. • Albert Schweizer Stiftung • animal public e.V. • Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. • Deutsches Tierschutzbüro e.V. • Tasso e.V.

Braunbären bis zu 95 % der Zeit mit der Nahrungssuche beschäftigt, als Dämmerungs- und nachtaktive Tiere entwickeln sie so einen ganz eigenen Tagesablauf. Im Berliner Zwinger, wo Schnute nachts eingesperrt wird, wird dieser natürliche Rhythmus vollständig unterdrückt. Am 27. August haben schwarz gekleidete Aktivisten des Berliner Bärenbündnisses unter großem Zuspruch aus der Bevölkerung mit einer letzten öffentlichkeitswirksamen Aktion am Zwinger Abschied von Maxi genommen.

Schnute wird der letzte „Berliner Bär“ bleiben Doch nach dem Tod von Maxi scheint nun wieder alles offen. Erneut wird über eine Umsiedlung von Schnute in ein Bärenreservat


aktuelles

diskutiert, noch immer liegen mehrere Angebote für eine Übernahme vor. Wann jedoch eine endgültige Entscheidung fällt, ist ungewiss.

Sicher ist allein: Schnute wird letzte „Berliner Bär“ bleiben, Zwinger wird nicht mehr neu setzt werden. Derzeit ist eine

der der bezu-

23.000 Unterschriften für Schließung des Berliner Bärenzwingers überreicht Innerhalb weniger Monate sammelte das Bärenbündnis über 23.000 Unterschriften für die Schließung des Bärenzwingers. Vor wenigen Monaten präsentierten als Bären verkleidete Aktivisten die Unterschriften vor dem Zwinger. Über 15 Meter lang war die Unterschriftenliste, die sie entrollten. Anschließend überreichten sie die Unterschriften dem zuständigen Bezirksbürgermeister Dr. Hanke (SPD) im Rathaus Berlin-Mitte.

künftige Nutzung des Zwingers als Museum im Gespräch. Wir würden eine solche Nutzung begrüßen, da ein Museum als Begegnungsstätte den richtigen Ort für die kritische Aufarbeitung der Geschichte des Bärenzwingers bieten würde. Ende August haben Mitglieder des „Berliner Bärenbündnisses“ Abschied von Bärin Maxi genommen. Die 27 Jahre alte Bärin verstarb überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit. Die schwarz gekleideten Tierschützer erinnerten daran, dass Maxi ein wesentlich glücklicheres und erfüllteres Leben hätte haben können, hätten sich die politisch Verantwortlichen schon vor Jahren für eine Umsiedlung der beiden Bären in einen Bärenpark entschieden.

In diesem engen Zwinger lebt nun Schnute nach dem Tod von Maxi

Bilder © Deutsches Tierschutzbüro

© Jula – Fotolia.com

Obwohl mehrere Auffangstationen angeboten haben, die Bären zu übernehmen und sämtliche Kosten für Transport und Unterbringung aufzubringen, will die Stadt Berlin nicht.

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© a kti on tie r, Urs

Das Tierschutzzentrum aktion tier Meißen befindet sich auf einem ehemaligen LPG-Gelände bei Meißen-Winkwitz in der Nähe von Dresden. Im Jahr 2000 wurde zuerst das Tierheim in Betrieb genommen, inzwischen ist mit Unterstützung des Tierschutzvereins aktion tier – menschen für tiere e.V. ein überregional bekanntes Tierschutzcentrum entstanden. Ein Bericht von Mario Aßmann

N

gnen- und Aufklärungsarbeit über Tierschutzthemen informiert wird. Mit dem Projekt „aktion tier Meißen“ können beide Aspekte, die Unterbringung und Versorgung von in Not geratenen Tieren, sowie die Information, Schulung und Aufklärung von Menschen über tierschutzrelevante Themen, optimal umgesetzt werden. Am 03.07.2013 wurde in Meißen ein Tier- und Naturschutzzimmer

u er

Mobiles Tierund Naturschutzzimmer

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aktion tier Meissen, Sachsen

mit Kinosaal und Ausstellungsräumen eingerichtet. aktion tier hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Menschen für Tiere bereits vor einigen Jahren das Konzept des Tierschutzzimmers entwickelt und viele dieser einzigartigen Bildungseinrichtungen bundesweit installiert. In unserem Tierschutzzimmer können sich Schulkinder in Zukunft ohne Notendruck über Themen wie artgerechte Haustierhaltung, Wildtiere in freier Natur oder die Herkunft von tierischen Lebensmitteln

Neben dem Tierheim wurden eine Reptilienstation sowie ein Informations- und Bildungsbereich eingerichtet. Im neuen aktion tier-Tierschutzzimmer können sich außerdem Schulklassen über das Thema Tier- und Naturschutz informieren. aktion tier e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, zum einen vorhandenes Tierleid zu lindern, z.B. durch eigene Tierauffangstationen oder die Unterstützung vorhandener Tier- und Artenschutzstationen. Zum anderen bemüht sich aktion tier, Tierleid zu verhindern, bevor es entsteht, indem die Bevölkerung im Rahmen von Kampa-

© aktion tier, Ursula Bauer

V.l.n.r.: André Mertig, Anne Pionke, Gabriele und Michael Gwisdek, Mario Aßmann

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• Ausgabe 4/2013


© Kai Horstmann

projekte

informieren. Außerdem können Schulklassen bei uns Projekttage zu verschiedenen Themen durchführen. Das mobile Tier- und Naturschutzzimmer ist unterwegs!

uns freuen, wenn wir den Kindern an Ihrer Schule das Thema „Igel“ oder „Biene“ näher bringen können. Unseren Anhänger können wir an dem von Ihnen gewünschten Tag von 10-14 Uhr an Ihrer Schule

für die Kinder bereitstellen. Gerne können Sie sich mit uns unter der Telefonnummer 03521-730167 in Verbindung setzen, um Anfragen und/oder Buchungen zu besprechen.

© Kai Horstmann

Unser Anhänger bleibt bis März 2014 mit dem wichtigen Thema „Igel – Outdoorprofis in Gefahr“ ausgestattet (mehr zu dieser aktion tier-Kampagne lesen Sie ab S. 26). Ab April 2014 werden wir diesen mit bzw. zu dem Thema „Die Biene“ umrüsten (auch zu dieser Kampagne von aktion tier können Sie in diesem Journal ab Seite 30 mehr erfahren!). Durch diesen Anhänger haben wir die Möglichkeit, auch an Ihrer Schule vor Ort für Informationen und Aufklärung rund um den Tierschutz zu sorgen. Es würde

© Kai Horstmann

Am 17. Oktober 2013 ging unser mobiles Tier- und Naturschutzzimmer das erste Mal auf Achse. Unter folgendem Link können Sie sich gern das mobile Tier- und Naturschutzzimmer zum Kampagnenstart zum Thema Igel anschauen: www. youtube.com/watch?v=V3Lu7Ljy_ e8&feature=youtu.be

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aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern

Wie sichere ich mein Tier in meinem Todesfall ab? Immer wieder finden sich in den Medien Schlagzeilen wie „ChihuahuaHündchen Conchita erbt drei Millionen Dollar“. Das sind zwar nicht unbedingt die Alltagsmaßstäbe, aber jeder Tierfreund unter uns möchte sein geliebtes Tier in seinem eigenen Todesfall gut versorgt wissen. Vor allem dann, wenn man selbst keine gesetzlichen Erben hat oder nur solche, die unser Tier nicht wollen. Doch wie geht das? Von Dr. Evelyne Menges, Vizepräsidentin Tierrettung München und Rechtsanwältin Auch wenn unsere tierischen Lieblinge für viele unter uns ein echtes Familienmitglied sind, mit dem wir unsere Freuden und Sorgen uneingeschränkt teilen, berücksichtigt das deutsche Recht unsere persönliche Bewertung zu unserem Tier nicht. Rechtlich gehören Tiere nicht zu unserer Familie. Tiere sind zwar gem. § 90a BGB jetzt keine Sachen mehr, aber sie sind deswegen noch lange nicht rechtsfähig. Und weil unsere Haustiere nicht rechtsfähig sind, sind sie auch nicht erbfähig. Ein Hund oder eine Katze kann deshalb nicht zu unserem Erben oder Vermächtnisnehmer eingesetzt werden, auch wenn dies in Testamenten immer wieder zu lesen ist. Eine solche Bestimmung wird von den Nachlassgerichten grundsätzlich als unwirksam angesehen. Tiere im Eigentum des Erblassers werden deshalb zunächst so vererbt wie das eigene Auto oder die Wohnung.

Aber was tun, wenn wir gerade nicht wollen, dass unser geliebter Hund, die Katze oder der Papagei 16

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• Ausgabe 4/2013

gerade nicht wie ein „altes Auto“ von unseren Erben entsorgt wird. Erfreulicherweise gibt es hier doch rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten; man muss nur wissen „wie“. Folgende Regelungen bieten sich an. Einen zuverlässigen Erben oder Vermächtnisnehmer bestimmen Sie suchen sich einen zuverlässigen Menschen oder eine Tierschutzeinrichtung Ihres Vertrauens – wie die aktion tier-tierrettung münchen – aus, die Sie entweder als Ihren Erben oder als Ihren Vermächtnisnehmer einsetzen. Jeder Mensch muss einen oder mehrere Erben haben. Das ist derjenige, der im Todesfall zum rechtlichen Nachfolger wird. Bestimmt man selbst keinen Erben, geht das Gesetz vom sog. gesetzlichen Erben aus, das sind der Ehepartner, die Kinder und die eigenen Eltern, Großeltern etc. und deren jeweiligen Abköm m l i nge. Der Vermächtnisnehmer ist derjenige, dem wir aus unserem Nachlass einen ganz konkreten Gegenstand zuwenden wollen, den er dann von unserem Erben ausgehändigt bekommt. Sie müssen sich also entscheiden, ob die Person, die sich um Ihr Tier

kümmern soll, Ihr Erbe oder Ihr Vermächtnisnehmer sein soll. Mit diesem Menschen oder dieser Tierschutzeinrichtung sprechen Sie vor Errichtung eines Testaments, ob überhaupt die Bereitschaft und die Möglichkeit bestehen, sich ausreichend um Ihren Liebling zu kümmern. Wenn dies gesichert ist, setzen Sie in Ihrem Testament diese bestimmte Person Ihres Vertrauens oder eine Institution – wie zum Beispiel die aktion tier- tierrettung münchen – als Ihren Erben oder Ihren Vermächtnisnehmer ein. Diese Einsetzung müssen Sie aber mit der Auflage (§§ 1940-2192 ff BGB) verbinden, das dieser verpflichtet ist, Ihr Tier gut zu versorgen. Damit bestimmen Sie als Herrchen oder Frauchen, wer sich um Ihr Tier kümmern soll. Wenn Sie Ihr Tier gut versorgt wissen wollen, empfiehlt es sich, bei einem Vermächtnis auch einen bestimmten Geldbetrag zur Verfügung zu stellen, um etwaige Tierarzt- und sichere Futterkosten zu finanzieren. Sie können in Ihrem Testament dabei ganz genau festlegen, was der Verantwortliche mit Ihrem geliebten Tier zu machen hat, also wie oft er Gassi gehen soll oder was Ihr Liebling zum Fressen bekommt und was nicht. Einen Testamentsvollstrecker einsetzen Nun wissen wir leider alle zu gut, dass es viele Erbstreitigkeiten gibt. Und nach unserem eigenen Ableben wissen wir ja nicht, ob die Person unseres Vertrauens sich dann auch wirklich gut um unser Tier kümmert, oder ob sie nur das Geld will. Gerade hier gilt: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Zur Kontrolle Ihrer Auflagen sollten


projekte

Strafklausel formulieren Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann auch noch eine Strafklausel in sein Testament einarbeiten. Zum Beispiel: „Wenn Frau Maria Musterfrau ihre Aufgabe nicht erfüllt, muss sie 10.000 Euro an Person XY zahlen“. Dies beugt ebenfalls Verstößen vor. Im schlimmsten Fall verliert der Erbe das Vermögen. Sofern es keine Verwandten gibt, fällt es an die Staatskasse. Formulierungsbeispiel Meinen Sohn, Adam Riese, bestimme ich zu meinem Alleinerben. Meinen Hund Lassie sowie 10.000 EUR vermache ich meiner Nachbarin, Frau Maria Musterfrau, (Adresse), verbunden mit der Auflage, Lassie in Pflege zu nehmen. Sie hat mit ihm dreimal täglich ausgiebig Gassi zu gehen und ihn artgerecht mit hochwertiger Tiernahrung zu füttern. Ausschließlich zur Überwachung dieser Auflage ordne ich eine Dauertestamentsvollstreckung bis zum Tod meines Hundes Lassie an. Ich bestimme meinen Tierarzt Dr. Tierlieb zum Testamentsvollstrecker. Operationen und andere tiermedizinische Maßnahmen dürfen ohne Zustimmung von Dr. Tierlieb nicht vorgenommen werden. Wichtig ist aber, dass Ihr Testament auch formell richtig ist. Um wirksam zu sein, muss ein Testament „eigenhändig geschrieben und unterschrieben“ sein, wie wir Juristen so schön sagen. Also egal, ob Sie meinen, dass Sie eine schö-

ne oder eine unleserliche Schrift haben, Ihr Testament muss von Anfang bis zum Schluss von Ihnen handschriftlich geschrieben und dann unterschrieben sein. Sie können Ihr Testament beliebig oft ändern! Ihre gemeinnützige TierschutzStiftung Haben Sie ein größeres Vermögen, aber keine Person vor Augen, die Sie als Ihren Erben einsetzen wollen, können Sie schon heute eine eigene Stiftung für den Todesfall als Ihren künftigen Erben errichten. Dann wird diese Stiftung erst mit Ihrem Ableben errichtet. Sie bestimmen den Stiftungsvorstand. Die Stiftung ist dann verpflichtet, sich dauerhaft nicht nur um Ihr geliebtes Tier zu kümmern, sondern auch um andere Tiere, je nachdem, welchen Stiftungszweck Sie bestimmen. Testamente zu errichten ist unangenehm, wer denkt schon gerne über seinen eigenen Tod nach; aber wenn man es heute nicht für sich erledigt, wird es meistens auf ein unbestimmtes Morgen verschoben. Deshalb sollte man sich ganz genau fachkundig beraten lassen, welche Regelung für einen selbst die Passende ist. Ihr Tier wird es Ihnen danken.

© Oliver Haja, Pixelio.de

Sie zusätzlich noch eine weitere Vertrauensperson bestimmen, den so genannten Testamentsvollstrecker. Geeignet sind ein Freund, Ihr Nachbar, Ihr Tierarzt, Ihr Anwalt oder ein Verein wie die Tierrettung München. Hält der Erbe oder der Vermächtnisnehmer die Klauseln nicht ein, versorgt er das Tier nicht angemessen oder lässt es gar „vor die Hunde gehen“, kann der Testamentsvollstrecker ihn verklagen und das Tier dadurch beschützen.

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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© Regina Welk

Es ist ein Bild, das sich in den kommenden Monaten wieder häufen wird. Kaum fallen die Temperaturen auf 0°C oder sogar noch weit darunter, graust es auch so manch einem Hundebesitzer davor, mit seinem Liebling Gassi zu gehen. Also hüllt er sich nicht nur selbst in wärmendes Gewand, sondern stülpt auch seinem Hund Jacken oder Mäntel, schlimmstenfalls sogar Mützen und Schal über. Sein scheinbar naheliegender Schluss: Weil ihm selbst so furchtbar kalt ist, muss nun auch sein Hund angesichts solch winterlicher Verhältnisse frieren. Der tierische Modehandel hat viele Lösungen auf derartige Probleme gefunden: Wintermäntel für den Hund aus Daune, mit Fellbesatz oder ohne, mit Kapuze oder Schal, Strickjacken aus Wolle und Acryl – verziert mit Glitzersteinchen oder ganz pur und funktional, aber eigentlich immer recht chic. Das Angebot scheint von Jahr zu Jahr immer größer zu werden. Kein Wunder, dass so manch ein Mensch, der sich selbst ein Fell wünscht, bisweilen über derart gewandete Hunde nebst Besitzer den Kopf schüttelt. Doch ganz so einfach ist die Sache mit der Winterkleidung für den Vierbeiner nun doch nicht.

aktion tier-tierrettung münchen e.V., Bayern

Braucht Ihr Hund einen Wintermantel? Zieht der Winter ins Land, hat es der Mensch einfach: Er setzt sich eine Mütze auf den Kopf, stülpt sich Handschuhe über und hüllt sich in dicke Pullover, Schals und Wintermäntel. Zuhause zieht er dicke Schafswollsocken an, wärmt sich die Füße noch zusätzlich an Heizung oder Kamin und legt sich auch mal in eine heiße Badewanne, notfalls flankiert mit Grog, Punsch oder Glühwein. All das ist dem Hund nicht vergönnt. Also muss sein Besitzer für sein Wohlergehen sorgen – oder etwa doch nicht? Von Lea Grünberg 18

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• Ausgabe 4/2013

Windhunde und andere Kurzhaarhunde benötigen oft einen Kälteschutz: Ihr Fell ist ausgesprochen kurz, sie brauchen aber grundsätzlich sehr viel Bewegung, Winter wie Sommer – und sind äußerst anfällig für Erkältungskrankheiten. Auch alte und kranke Hunde sollten bei kalten Temperaturen im Zweifelsfall einen Kälte- und Regenschutz tragen. Und sie sollten niemals auf einem kalten Steinboden liegen, es sei denn, sie haben wie Huskys wirklich eine dichte Unterwolle. Pulis oder Pudel haben diese Probleme ohne auffällige Schur eher nicht: Ihr von Natur aus dickes Eigenhaar schützt sie vor Kälte völlig ausreichend, allerdings nur wenn ihre Wolle regelmäßig gebürstet wurde. Allerdings werden Pudel eben


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pudelnass und benötigen daher auf jeden Fall einen Regenschutz! Deshalb sollte man keine Pullover anziehen, wenn es regnet, da diese ja das Wasser sogar noch speichern. Es kommt auf die Rasse an. Besitzt ein Hund genug Unterfell, wird ihn eine Winterbekleidung eher stören. Ins Schwitzen geraten sie al-

lerdings dennoch nicht: Dazu ist ein Hund nicht in der Lage – außer am Sohlenballenübergang HornhautHaar. Dort finden sich Drüsen, die aber nicht der Temperaturregulierung dienen, sondern der Absonderung von Pheromonen. Hundebesitzern sei ein einfacher Test ans Herz gelegt: Beim

Spaziergehen die Hand aufs Rückenfell, auf den Bauch und an die Oberschenkel des Lieblings legen und prüfen, ob sich die Haut warm anfühlt. Wenn der Hund zudem vor Kälte zittert, dann ist es Zeit für ein Wintermäntelchen. In allen anderen Fällen gilt: Ein Hund ist ein Hund – und kein Mensch. Zum Glück.

© A. Diezemann

Whippets (Windhunde) haben kein Unterfell und brauchen im Winter in jedem Fall einen Mantel.

So werden Hund und Halter winterfit In der Ausgabe 4/2013 vom TierarztMagazin, die nur kostenlos bei Ihrem Tierarzt zu erhalten ist (www.tierarztmagazin.de), entdeckten wir für Sie den ergänzenden Beitrag, in dem man zu dem „einfachen“ Ergebnis kam: Ein Hund, der sichtlich friert, sollte auch einen Mantel tragen, denn Frieren ist auch für den Hund nicht gesundheitsfördernd. Davon sind ganz besonders kurzhaarige Rassen oder Hunde ohne Unterfell betroffen. Auch große, hochbeinige Hunde – wie z.B. der Windhund – können frieren. In dem Beitrag wird jedoch auch empfohlen, den Mantel, der aus wasserabweisenden, wärmenden Material sein sollte, zum Spielen oder Rennen draußen oder im warmen Auto auszuziehen. Sollte der Hund im kälteren Auto kurze Zeit warten müssen, so kann er mit einer Decke zugedeckt werden. Der Hundemantel ist in diesen Beispiel nicht als modisches Accessoire, eine Mütze, ein Schal gehören jedoch nicht dazu, die Funktionalität (besonders Bauch, Brust und Rücken des Hundes sollten bedeckt sein) ist entscheidend.

Die folgenden Hinweise für den kommenden Winter möchten wir Ihnen nicht vorenthalten: An Kleidung von Hund und Halter sollten Reflektoren angebracht sein, damit man sie auch in der dunklen Jahreszeit rechtzeitig sehen kann. Lassen Sie Ihren Hund nicht auf Eisflächen laufen. Zum Einen besteht die Gefahr, dass er einbrechen kann, und zum Anderen rutscht er auf Eisflächen leichter aus und kann sich verletzen. Lassen Sie Ihren Hund keinen Schnee fressen. Das führt häufig zu Erbrechen und Durchfall. Auf die Pfotenpflege sollte wegen Streusalz, Split, Schneeballen und Erfrierungen besonders geachtet werden. Überprüfen Sie die Pfoten nach jedem Spaziergang und pflegen Sie diese gegebenenfalls mit Pfotenpflegemitteln oder Melkfett. (Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus TieraztMagazin 4/2013)

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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aktion tier-Wildtierstation Sachsenhagen, Niedersachsen

Hühner, Schildkröten und neue Tierpflegerinnen „Ich wollt ich wär ein Huhn – will man wirklich gern ein Huhn sein?“ Vergleich von Haltungssystemen für Hühner und Etablierung der Haltung des Lakenfelder Huhns in der Wildtierstation durch unsere FÖJ-lerin Lena Voß. Unter diesem Motto stand das Projekt unserer FÖJ-lerin Lena Voß 2012/2013 in der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen. Da sie sich sehr für alte Nutztierassen und deren Verbreitung interessiert, war die Vorfreude auf dieses Projekt groß. Ein Bericht von Claudia Dadzio Zum einen sollte es zur Erhaltung einer vom Aussterben bedrohten Nutztierrasse, dem Lakenfelder Huhn, beitragen und zum anderen diente es dazu auf Alternativen zur konventionellen Massentierhaltung bei Legehennen aufmerksam zu 20

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• Ausgabe 4/2013

machen. Als erstes stand die Theorie im Mittelpunkt: Die passende Hühnerrasse zu finden, die Benutzung einer Brutmaschine, die Aufzucht von Hühnerküken und ergänzend dazu die Recherche der Legehennen Haltung in Deutschland mit den entsprechenden Haltungssytemen und deren Anforderungen. Weil es mehrere vom Aussterben bedrohte Hühnerrassen gibt, war die Entscheidung für das Lakenfelder Huhn nicht einfach. Nachdem die Rasse fest stand, suchte sie Züchter in der Umgebung, um Bruteier zu besorgen. Anfang März konnte sie dann von zwei verschiedenen Züchtern aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen insgesamt 30 Eier abholen und in die Brutmaschine legen. Die Brutzeit mit dem regelmäßigen Schieren der Eier war schon überaus spannend. Am spannendsten war jedoch natürlich der Schlupf von 22 Küken, pünktlich zu Ostern. Da sie von zwei ver-

schiedenen Züchtern kamen, hat Lena sie direkt nach dem Schlupf mit Ringen markiert, damit man sie unterscheiden kann. Während der Aufzuchtphase gab es dann jeden Tag etwas Neues bei den Küken zu entdecken. Sehr beeindruckend war es zu sehen, wie schnell die Küken Futter und Wasser fanden, direkt anfingen, Scharrbewegungen zu machen und dass sie nach einigen Tagen schon die ersten Federn bekamen. Nach eineinhalb Wochen konnten die Küken von drinnen nach draußen in den Hühnerstall ziehen, allerdings mit einer Rotlichtlampe, damit sie nicht frieren. Ab der dritten Woche durften die Küken unter Aufsicht schon einige Zeit im Gras scharren und nach Würmern suchen. Mit 4 Wochen durften die schon fast komplett befiederten Hühner dann das erste Mal für mehrere Stunden in den Hühner-


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auslauf. Mit 8 Wochen waren sie komplett befiedert und typisch mit schwarzem Hals- und Schwanzgefieder und weißem Rumpf gefärbt. Die schnelle Entwicklung vom Ei bis zu einem vollbefiederten Huhn war sehr bemerkenswert. Da Lena ihr FÖJ im Sommer beendet und nun eine Ausbildung in der ökologischen Landwirtschaft begonnen hat, ist es ihr leider nicht möglich, die weiteren Phasen mitzuerleben. Die Hähne krähen schon, aber sie werden alle noch wachsen und die Hennen haben vor kurzem begonnen, Eier zu legen. Neue Zootierpflegerinnen – Auszubildende absolvieren erfolgreich Prüfung Viel Grund zur Freude in der Wildtierstation Sachsenhagen. Mit sehr guten Prüfungsergebnissen konnten sich die zwei Auszubildenden Bianca Ebeler und Katharina Pelkmann über ihre bestandene Abschlussprüfung als Tierpflegerinnen mit der Fachrichtung Zoo vor dem Prüfungsausschuss der IHK Hannover freuen. Die zweijährige Ausbildung der 27jährigen Kölnerin Bianca Ebeler wurde zu einem großen Teil von aktion tier mitfinanziert. Sonst hätten wir uns diesen Ausbildungsplatz nicht leisten können.

Auch jetzt können wir ihr leider nur eine Teilzeitstelle bieten, da unsere Finanzen im Personalbereich sehr knapp sind. Das Team freut sich aber trotzdem über die qualifizierte Verstärkung, denn auch ihre vorherige Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten (Tierarzthelferin) ist hier von großem Nutzen. So kann sie dem Stationsleiter und Tierarzt Dr. Florian Brandes bei der Behandlung verletzter Tiere kompetent assistieren. Die 22jährige Katharina Pelkmann, deren Ausbildung drei Jahre dauerte, ist nun zusammen mit ihrem Lebensgefährten, ebenfalls einem ehemaligen Lehrling der Wildtierstation, im Bad Nenndorfer „Kraterzoo“ beschäftigt. Frische Luft in der Wildtierstation Gespendete Luftionisationsgeräte von der Firma „bioclimatic“ aus Bad Nenndorf sorgen für gute Luft in Sachsenhagen. Wer auf einer Stationsführung schon einmal den Exotentrakt der Wildtier- und Artenschutzstation betreten hat, musste meistens erst einmal tief durchatmen. Der, je nach Jahreszeit doch etwas strenge Tiergeruch, ist nicht jedermanns Sache. Vor allem in den Wintermonaten, wenn nicht den ganzen Tag gelüftet werden kann. Doch damit ist es nun vorbei.

Katharina Pelkmann und Bianca Ebeler (v.l.n.r.) bei der Versorgung der Weißbüscheläffchen

Anfang dieses Jahres wurden in den Innenräumen des Exotentraktes der Wildtierstation drei Luftionisationsgeräte der Firma bioclimatic installiert. Seit dem ist von strengen Düften nichts mehr zu riechen. Vor allem für die Mitarbeiter der Wildtierstation und den Vertriebsmitarbeiter der bioclimatic GmbH, Wilhelm Biesterfeld, ist dies sehr erfreulich. Dieser war in den letzten Monaten öfters Besucher in Sachsenhagen, um zu Schnuppern, wie er schmunzelnd bemerkte. Der Einsatz in diesem speziellen Bereich ist auch für das Bad Nenndorfer Unternehmen neu. Die drei Geräte des Typs AEROTEC im Wert von 3.500 Euro wurden der Station als Spende zur Verfügung gestellt und sind nun seit einem halben Jahr im Einsatz. Vor kurzem besuchte die Geschäftsführung der bioclimatic GmbH die Wildtierstation. Besonders von der Artenvielfalt der untergebrachten Tiere zeigten sich der Unternehmer Werner Schröder und seine Tochter Marion Krome sehr beeindruckt. Für die Zukunft wird darüber nachgedacht, auch die Quarantänestation und das sich im Bau befindliche Affengehege mit Luftionisationsgeräten auszustatten. Wie funktioniert die Luftentkeimung mit bioclimatic Geräten? Das Ionisationssystem bewirkt eine Reduzierung von Luftschadstoffen und Geruchsmolekülen sowie eine Inaktivierung von Mikroorganismen durch Oxidation. Dieser Prozess ist einem natürlichen Vorgang in der Natur nachempfunden: dem Prinzip der Luftionisation. Reine, gesunde, frische Luft entsteht durch Inaktivierung von Keimen und Geruchsmolekülen durch Oxidation mittels „aktiviertem Sauerstoff“. In der Außenluft liegt diese vor allem in Form von positiven und negativen Luft-Ionen und Ozon vor. In Innenräumen hingegen werden fast keine Luft-Ionen mehr detektiert. Diese haben jedoch eine positive Auswirkung auf das Wohlbefinden des Menschen und regenerieren in einer intakten Umwelt ständig die Luft in unserem Lebensraum. Bioclimatic-LuftioniMitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Wilhelm Biesterfeld (Vertrieb bioclimatic), Marion Krome (Geschäftsführung bioclimatic), Dr. Florian Brandes (Wildtierstation) und Werner Schröder (Geschäftsführung bioclimatic) freuen sich über den gelungenen Einsatz der modernen Technik.

sationssysteme „kopieren“ diesen natürlichen Prozess der Luftregeneration und übertragen ihn auf die Verhältnisse in Innenräumen. Somit wird die Indoor Air Quality (IAQ) verbessert, Keime inaktiviert, Gerüche neutralisiert sowie die Luft mit natürlichen Ionenkonzentrationen angereichert. Mit Hilfe der Elektronik wird dieser natürliche Vorgang künstlich in Gang gesetzt und bedarfsgerecht dosiert. Schildkröten benötigen dringend neuen Wohnraum – Spenden des Sommerfestes sollten helfen Bei strahlendem Sonnenschein öffnete die Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen ihre Tore zum großen Sommerfest. Pastor Josef Kalkusch hielt einen Gottesdienst unter dem Motto „Tierisch gut“ mit rund 250 Besuchern und musikalischer Begleitung. Anschließend herrschte Hochbetrieb auf dem Stationsgelände. Es wurde ein buntes und vielfältiges Programm für Jung und Alt angeboten. Viele befreundete Vereine hatten ihre Stände am Straßenrand aufgebaut und hielten allerlei Informationen über Natur- und Tierschutz bereit. Das Hauptzollamt vom Flughafen Hannover hatte beeindruckende Exponate ausgestellt und auch unser Projektpartner „aktion tier – menschen für tiere e.V.“ informierte über seine Arbeit im Tierschutz. Etliche Besucher nahmen an den angebotenen Führungen im Innenbereich teil. Ein großer Andrang herrschte ebenfalls bei Führungen 22

projekte

• Ausgabe 4/2013

Das Lakenfelder Huhn

im Bunkergelände, das sonst den Besuchern verschlossen bleibt. Die Mitarbeiter schilderten den Besuchern, wie die ehemaligen Bunker genutzt werden und welche Tiere darin untergebracht sind. In dem hinteren Bereich der Station liegt auch das Ringelnatter-Biotop, das von den Sielmann-Natur-Rangern erbaut, und nun mit einer neuen Schautafel offiziell eingeweiht wurde. Das diesjährige Sommerfest stand unter dem Spendenmotto „Wohnungsbau für Schildkröten“, da derzeit eine regelrechte Schildkrötenschwemme in der Station herrscht und die Unterkünfte knapp sind. „Zur Zeit versorgen wir weit über 100 Schildkröten“, so Stationsleiter Dr. Florian Brandes. Das jährlich eine Reihe von Schildkröten aus unterschiedlichen Gründen aufgenommen werden ist normal. Meist werden diese von Be-

Dr. Florian Brandes mit einer der zu versorgenden Schildkröten

hörden beschlagnahmt. Die Gründe hierfür sind in der Regel Verstöße gegen die Tier- oder Artenschutzgesetze, wenn die Besitzer nicht in der Lage sind, die Schildkröten artgerecht zu versorgen oder bei geschützten Arten nicht die erforderlichen Papier vorweisen können. In diesem Jahr sind aber aus einem weiteren Grund verstärkt Schildkröten nach Sachsenhagen gekommen: Fundtiere! Ob die Tiere vor dem anstehenden Urlaub ausgesetzt wurden oder aufgrund der hohen Temperaturen auf Wanderschaft gehen und ihren Besitzern entlaufen sind ist oft nicht nachzuvollziehen. Sowohl gefundene Land- als auch Wasserschildkröten wurden in der Sommerzeit fast täglich in der Auffangstation abgegeben. Daher sind die Unterbringungsmöglichkeiten mehr als erschöpft und es müssen dringend neue Unterkünfte gebaut werden.

Eröffnung Sommerfest (Pastor Kalkusch und Stationsleiter Dr. Florian Brandes) und einer der 100 Schildkröten der Station.


projekte

Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz

„Tier- und Umweltschutz auf Teneriffa“ Wir sind die 12 Schülerinnen und Schüler von der Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz, denen Sie eine unvergessliche Herausforderung bei „aktion tier“ auf Teneriffa ermöglicht haben. Mit viel Spannung und großer Aufregung sind wir am Flughafen auf Teneriffa angekommen und wurden von Familie González sehr herzlich begrüßt. Ein Bericht von Kim-Kara Schindler

lez bauen und die Außenmauer des Grundstückes durften wir ebenfalls durch Wandmalereien verschönern. Frau González hat uns in dieser Zeit viel über die Tierhaltung, den Tierschutz, den Umweltschutz und auch über den Wasserverbrauch beigebracht und bei verschiedenen Aktivitäten konnten wir unser Erlerntes praktisch umsetzen.

Hundewaschen ist angesagt

In den folgenden 11 Tagen konnten wir dann eine Menge neuer Erfahrungen sammeln. Zum Beispiel halfen wir im Tierheim mit die Hundehäuser zu säubern, kümmerten uns um die Hunde, gingen mit ihnen spazieren und erledigten auch anfallende Arbeiten auf dem Gelände. Auch ein Indianerzelt durften wir mit Unterstützung von Alan Gonzá-

Theoriestunden im Tierheim Die Lehrerinnen sind Pferdeexperten

Es wurden auch verschiedene Aktivitäten außerhalb des Tierheims durchgeführt, wie z.B. ein weiteres Tierheim auf der Insel anzuschauen, in Las Americas gemeinsam mit den Hunden Werbung für „aktion tier“ zu machen, Müll am Strand zu sammeln, unterschiedliche Strände (Touristenstrand / Einheimischen Strand) Mitgliederjournal

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Das erste Mal bei einer Kastration dabei zu sein, war spannend.

zu besichtigen, auf den El Teide zu fahren und der Besuch des Loro Parks. Hierbei konnten wir feststellen, dass sich unser Denken durch die Theorie schon verändert hatte und wir die „Tier-Attraktionen“ mit anderen Augen wahrnahmen und uns nach dem Sinn von in Gefangenschaft lebenden Tieren fragten. Auch das tägliche Zubereiten von Frühstück, Mittag & Abendessen war für uns teilweise eine Herausforderung, da Fam. González besonders auf „gesunde“ und typisch spanische Ernährung achtete. Es waren 11 schöne, aber auch anstrengende Tage, an denen jeder einzelne von uns auf ganz unterschiedliche Art und Weise an seine Grenzen und darüber hinausgegangen ist und das wurde uns nur dank Ihnen und Familie González ermöglicht. Ohne die finanzielle und sonstige „Komplett“ – Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Wir hoffen, dass Sie durch unseren kurzen Bericht einen Einblick in unsere „Herausforderung“ bekommen haben. Ein ganz großes Lob wollten wir auch noch an Familie González geben, da sie uns bei jeder Kleinigkeit unterstützt haben und wir uns vom ersten Moment an wie „zu Hause“ gefühlt haben. Das wurde auch an dem sehr tränenreichen Abschied deutlich sichtbar. Vielen Dank dafür! Mit freundlichen Grüßen: die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahr­gangs der Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz Berkenthin/Krummesse, Annalena, Alexa, Sandra, Nele, Nina, Tatjana, Tobias, Julian, Moritz, Eric, Nico und Lasse sowie die Lehrerin Sabrina Christiansen und Begleitung. 24

projekte

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Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz Standorte: Berkenthin / Krummesse in Schleswig-Holstein Herausforderungen wurden zum zweiten Mal für den gesamten 8. Jahrgang angeboten. Mit unseren Herausforderungen möchten wir auch weiterhin Anstöße zum Umdenken und Querdenken geben und unseren jungen Menschen eine außergewöhnliche Lebenserfahrung im System Schule ermöglichen. Dies, so haben wir bisher die Erfahrung gemacht, kann zu einer Stärkung der Persönlichkeit beitragen, den Gemeinschaftssinn fördern und das Verantwortungsgefühl stärken.

Marion Gonzàlez, Tierheimleiterin, kümmerte sich ganz liebevoll um die Besucherkinder.

Folgende Angebote gab es für die SchülerInnen im Schuljahr 2013/14: „Über die Alpen – von Oberstdorf nach Bozen“ „ Leben und Arbeiten im Kloster“ „Raus aus dem Nest“ – Leben in einem anderen familiären Kontext „Eine sportliche Herausforderung auf Fehmarn – von Willensstärke bis Überwindung“ „Segeln auf dem Ijsselmeer“ „Umwelt- und Tierschutz im Ausland“ „Arbeiten im Tierheim“ „Unsere Ostseeküste – mit dem Fahrrad von Travemünde nach Swinemünde“

Bunt wie der Oktober Nicht nur farbenfrohe Blätter fielen in ganz Deutschland an diesem Sonntag auf den Boden, nein, auch auf Teneriffa gab es einen bunt

fröhlichen Anblick auf der Terrace Bar von „Amarilla Golf“, als die vielen jungen Künstlerinnen Mitte Oktober in ihren kurzen Röckchen für den guten Zweck tanzten. aktion tier, besonders sein Tierheim „Acción del sol“, sollte damit unterstützt werden. Es war ein Nachmittag der Freude für die ganze Familie – dafür sorgten der Barbesitzer Andy Williams und die von ihm engagierten Musiker. Eine riesige Hüpfburg und ein Spielplatz wurden für die Kleinen aufgestellt. Der Kinder Workshop von aktion tier kam voll zum Einsatz. Strohdrachen wurden gebastelt und Steine sowie Gesichter wurden bemalt. Ein Welpen Spielplatz, der


projekte

ausgerichtet war für Mensch und Tier, war natürlich das Highlight für die Kinder. Ihre Gesichter glänzten in allen Farben. Was ebenfalls für eine lustige Stimmung sorgte. Tickets für die Tombola wurden verkauft und die Mühe der kleinen fleißigen Arbeiterinnen, sollte am Ende belohnt werden. Denn ohne es zu wissen, verkauften sie Namen-

tickets für den riesigen Plüschhund, der von Marion gesponsert wurde und der richtige Name wurde letztlich von der Hauptverkäuferin Nadine Polette erraten. Im Innenbereich konnten sich die Gäste Filme vom Tierheim ansehen. Die Modenschau krönte den Nachmittag. Es ist wieder einmal schön zu sehen, dass sich doch so

„Hallo“ und wau wau, hier ist Faustino...

I

ch lebe seit 22.01.2013 in meiner neuen Familie und es ist so schön hier! Ich habe mir mein Frauchen selbst ausgesucht, ich habe sie auf Schritt und Tritt beim Rundgang im Tierschutzverein e.V. Stralsund mit großen Augen begleitet und ... ich hatte Glück. Zuerst hatte ich Angst, dass ich wieder zurück muss, aber nein, ich blieb und ich werde immer bleiben, das haben Frauchen und Herrchen mir versprochen. Ich habe ein kleines Hundeparadies, in jedem Raum eine Kuschelmöglichkeit, viele Spielsachen und einen großen Garten. Und stellt euch vor, ich gehe viel spazieren, auch am Strand. Auf Wiesen und in der „Wildnis“ tobe ich mich aus, oft gehen wir auch zu Freunden und mit Vergnügen fahre ich mit dem Auto in den Urlaub. Bald fahren wir auch an die Nordsee – ich war auch schon im Erzgebirge bei Oma und Opa. Ich habe auch schon viele Hundefreunde, treffe sie meistens, wenn wir große Spaziergänge unternehmen und ich so gut herumtollen kann, ohne Leine zu laufen finde ich toll, wirklich super schön. Was ich aber nicht will, ich mag nicht ins große tiefe Wasser, manchmal nimmt mich mein Frauchen auf dem Arm und trägt mich ins Wasser, aber,

viele Menschen solidarisch gegenüber den ausgesetzten Tieren und ihren Bedürfnissen verhalten. Auf welche Art und Weise auch immer – alles ist eine Hilfe für das Tierheim und seine Mitbewohner. Wir danken an dieser Stelle allen Beteiligten ganz herzlich. Es war ein unvergesslicher Nachmittag und eine neue Erfahrung für uns. Der Erlös geht als Spende ins Tierheim.

schwupps, bin ich wieder draußen und kugele mich im Sand (wie ein paniertes Schnitzel) … Ich liebe es zu duschen und später trocken geföhnt zu werden, dann rieche ich super gut, auch war ich schon 2x beim Hundefriseur. So und jetzt gibt's noch ein paar schöne Fotos... WAU WAU – liebe Grüße an alle lieben Tierfreunde, Faustino

Faustino glücklich vermittelt

❤ Liebe Tierfreunde, ich bin so glücklich Faustino bei uns zu haben. Er tut uns so gut und macht uns glücklich und ist so ein lieber netter Kerl. Er ist auch sehr klug und lernfreudig. Am Anfang hatten wir ein paar Probleme, er war sehr verängstigt und eifersüchtig gegenüber anderen Menschen. Stets hat er versucht mich zu beschützen, was jedoch nicht nötig war. Auch mit anderen Hunden hatte er so seine Probleme. Jetzt sind wir ein gutes Team und wir haben viel zu lachen. Punkt um: Fausti ist unser Sonnenschein und wird von allen geliebt... Viele liebe Grüße aus Stralsund, Jeanette Löffler, 15. September 2013

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aktion tier Kampagne

Unsere Igel – Outdoorprofis in Gefahr Vor allem der Verlust von Lebensräumen, der Rückgang von Nahrungstieren und die Bedrohung durch den Straßenverkehr führen dazu, dass unsere Braunbrustigel langsam aber kontinuierlich immer weniger werden. Mit unserer diesjährigen Herbstkampagne möchten wir nicht nur über Igel informieren, sondern auch Hinweise geben, wie jedermann einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieses nützlichen Wildtieres leisten kann. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

Bei Gefahr rollen sich Igel zusammen

© aktion tier, Ursula Bauer

Igel sind nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber verkriechen sie sich zum Schlafen, aber sobald es dämmert werden sie munter und gehen auf die Suche nach Kleinlebewesen wie Käfer, Raupen, Ohrwürmer und Spinnen. Denn Igel sind reine Fleischfresser und verzehren normalerweise weder Obst noch Gemüse.

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wir klären auf

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© Ursula Bauer

Fotos Ordner „Nahrung von Igeln“

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© Ursula Bauer

Uriges Stacheltier Der Igel gehört zu einer sehr alten Säugetierart, deren Vorfahren bereits vor über 60 Millionen Jahren lebten. Mit seinen etwa 8.000 Stacheln ist er auch heute noch ganz besonders. Denn kein anderes heimisches Tier besitzt etwas Vergleichbares. Die Stacheln sind umgewandelte Haare. Sie dienen dem Schutz und ragen beim Einrollen spitz nach außen.

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Junger Braunbrust-Igel

© aktion tier, Ursula Bauer

© aktion tier, Ursula Bauer

In unseren Breiten lebt der Europäische Igel (Erinaceus europaeus), der auch Braunbrust- oder Westigel genannt wird. Die zweite, früher in Deutschland heimische Art, der Weißbrust- oder Ostigel, gilt hierzulande bereits als ausgestorben. Inzwischen steht jedoch auch der Braunbrust-Igel auf der Vorwarnliste innerhalb der Roten Liste von Sachsen-Anhalt und in Thüringen gilt er bereits als gefährdete Tierart.

Erwachsene Igel können etwa 30 cm groß und bis zu 1,5 kg schwer werden. Sie treffen sich nur während der Paarungszeit zwischen Mai und August und gehen dann wieder getrennte Wege. Nach 35 Tagen bringt die Igelin durchschnittlich vier Junge zur Welt, die sie etwa 42 Tage lang säugt. Danach unternehmen die Jungigel erste Ausflüge und suchen ohne die Hilfe der Mutter nach geeigneter Nahrung. Mit etwa sechs Wochen verlassen sie das Nest, um ein eigenes Revier zu finden.

Igelmutter mit Jungen

Im Herbst bauen Igel einen warmen Unterschlupf und fressen sich ein Fettpolster an, damit sie den Winterschlaf, der bis zu einem halben Jahr andauern kann, ohne Futter überstehen. Rechtlicher Schutz Gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung gehört unser Igel zu den besonders geschützten Tierarten. Es ist unter anderem verboten, Igeln nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Auch die Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Igeln dürfen nicht beschädigt oder zerstört werden.

Igel in Gefahr Der größte Feind des Igels ist der Mensch. Durch Veränderungen der Landschaft zur intensiven land-


© Ursula Bauer

wir klären auf

ALSO ICH WÜRDE FÜR DICH

In monotonen Agrarlandschaften finden Igel weder Unterschlupf noch Nahrung

BREMSEN.

wirtschaftlichen Nutzung wurden immer mehr natürliche Igel-Lebensräume zerstört und geeignete Nahrungstiere durch das Ausbringen von Pflanzenschutz- und Insektenvernichtungsmitteln systematisch de­zimiert.

Bestellen Sie den aktion tier-Aufkleber! Um Autofahrer auf den schutzlosen „Verkehrsteilnehmer“ Igel hinzuweisen, hat aktion tier einen Aufkleber erstellt, der kostenlos über unsere Geschäftsstelle in Berlin oder über Facebook angefordert werden kann.

Da in freier Natur kaum noch Überlebenschancen bestanden haben sich Igel im Laufe der Zeit mit dem Menschen arrangiert und leben heute vorrangig in den begrünten Randbereichen von Siedlungen sowie in Gärten und Parks.

Gefahr. Daher bitten wir Sie, liebe Igelfreunde, folgende Hinweise zu beachten: Lassen Sie keine Mülltüten offen stehen. Die neugierigen Igel klettern gerne hinein und sitzen dann in der Falle.

© Ursula Bauer

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Denken Sie daran, dass sich Igel in Netzen verfangen können. Rasenmäher, Tellersensen und Fadenmäher können Igel schwer verletzen oder sogar töten.

Der igelfreundliche Garten Gestalten Sie Ihren Garten strukturreich und naturnah. Pflanzen Sie Hecken aus heimischen Baum- und Straucharten, mähen Sie immer

© Ursula Bauer

Tipps zum Igelschutz im Garten Viele Menschen freuen sich über die stacheligen Besucher in ihren Gärten. Aber auch hier droht Igeln

Verwenden Sie kein Gift im Garten. Laubsauger sind für Igelkinder lebensgefährlich, da sie leicht eingesaugt werden können. Decken Sie Kellerschächte ab.

© aktion tier, Ursula Bauer

Die größte Gefahr für Igel lauert auf der Straße. Gemäß Schätzungen fallen jährlich zwischen mehreren Hunderttausenden bis zu 1 Million Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer. In der Dämmerung und nachts sollten Autofahrer daher vor allem im Siedlungsbereich, in der Nähe von Laubwäldern, Gärten, Hecken und Büschen besonders aufmerksam und langsam fahren.

© Ursula Bauer

© Ursula Bauer

Als Kulturfolger leben Igel heute in der Nähe des Menschen

sperrte Igel können verhungern, wenn die Tore länger geschlossen bleiben wie beispielsweise während eines Urlaubs. Denken Sie an ausreichend große Durchgänge in der Gartenumzäunung, damit der Igel auch in Nachbars Garten laufen kann. Besondere Vorsicht ist beim Umsetzen von Kompost geboten. Bitte stechen Sie nicht unbedacht mit einem Spaten oder einer Mistgabel hinein – es könnten Igel darin wohnen. Wenn das Abbrennen von Gartenabfällen nicht zu vermeiden ist, bitte vor dem Anzünden den Haufen vorsichtig umschichten.

Halten Sie Garagentore und die Türen von Gartenhäusern immer geschlossen. Versehentlich eingeMitgliederjournal

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© Ursula Bauer © Ursula Bauer

nur einen Teil der Rasenflächen, legen Sie Obst- und Gemüsebeete an. Derartig vielfältige Gärten beherbergen schnell zahlreiche Futtertiere des Igels und bieten ihm gute Versteckmöglichkeiten. Und schichten Sie bitte im Herbst das Laub und Schnittgut in einer ruhigen Ecke im Garten auf, damit sich der Igel einen Unterschlupf bauen kann. Sie können außerdem aus einem alten Weidenkorb oder Tontopf leicht selbst eine Igelbehausung basteln oder professionelle Igelunterkünfte bei Naturversandhäusern bestellen.

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Untergewichtige Igel (Mindestgewicht Anfang November: Jung­ igel 500 g, Alttiere ca. 1.000g) Alle Igel, die, unabhängig vom Gewicht, bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke draußen herumlaufen

wir klären auf

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Bei der Eröffnung des aktion tierIgelzentrum Laatzen, Niedersachsen

© aktion tier, Ursula Bauer

Tatsächlich hilfsbedürftig sind: Schutzlos herumliegende oder torkelnde Igel Verletzte und offensichtlich kran­ ke Igel

© Igel-Schutz-Initiative

Der Igelgarten in aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen

Findet man im November, wenn es noch nicht schneit und friert, untergewichtige Jungigel, so kann man diesen relativ einfach direkt an Ort und Stelle helfen, indem man im Garten einen kleinen Futterplatz einrichtet und dort täglich ein Gemisch aus Igeltrockenfutter und Katzendosenfutter anbietet. An dieser Futterstelle kann sich der kleine Igel frei in seiner vertrauten Umgebung die fehlenden Gramme anfressen und dann in seinem Unterschlupf in Winterschlaf gehen.

Welcher Igel braucht Hilfe? Bitte sammeln Sie im Herbst nicht wahllos Igel ein! Denn die wenigen Auffangstationen sind restlos überfüllt und beileibe nicht jedes Stacheltier braucht menschlichen Beistand.

Das Naturschutzgesetz erlaubt nur die Aufnahme und Pflege kranker, verletzter und hilfloser Igel. Allerdings müssen diese nach der Genesung unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden. Nimmt man einen in Not geratenen Igel in seine Obhut reichen gute Absichten nicht aus. Hier ist Fachwissen gefragt. Grundsätzlich gehören kranke und verletzte Igel zuerst einmal zum fachkundigen Tierarzt. Die anschließende Pflege und Unterbringung kann eventuell vom Finder übernommen werden, wenn dieser sich vorher ausreichend informiert hat.

aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen Um verletzten oder kranken Igeln sowie verwaisten Igelbabys zu helfen hat aktion tier im Rahmen dieser Kampagne das aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen in Laatzen bei Hannover gegründet. Betrieben wird das Ende September 2013 eröffnete Igel-Asyl durch den gemeinnützigen Verein „IgelSchutz-Initiative e.V.“ (IGSI e.V.). Im neuen Igelzentrum können nun jährlich etwa 1.000 verletzte oder hilfsbedürftige „Meckies“ auf-

genommen und fachkundig versorgt werden. Neben der Unterbringung und Pflege der Tiere wird auch die Information und Aufklärung der Bevölkerung groß geschrieben. Durch eine ständige Ausstellung und Führungen sowie durch individuelle Beratungen werden Informationen zur Biologie, Lebensweise und Schutz der Igel verbreitet. Denn nur das entsprechende Wissen über diese interessanten Wildtiere und ein daraus resultierendes Verständnis garantieren auf Dauer den Fortbestand unserer heimischen Igel. aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen Am Südtor 11 30880 Laatzen Tel.: 0511-233161 aktiontier-igelzentrum@web.de www.aktiontier-igelzentrum.org

Kampagnenstart Am 17. Oktober starteten wir unsere Igelkampagne auf dem Platz der Weltausstellung in Hannover. Bei sonnigem Herbstwetter herrschte großer Andrang an unserem begehbaren Tierschutzanhänger, in dem wir eine umfangreiche Ausstellung rund um den Igel aufgebaut hatten. Mit Filmen, Fotos, Plakaten, dem


© aktion tier

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aktion tier-Kampagnenflyer Unser Kampagnenflyer kann über die aktion tier-Geschäftsstelle in Berlin kostenfrei angefordert oder über unsere Homepage unter www. aktiontier.org / Rubrik Service/Downloadbereich heruntergeladen werden. Weitere Informationen zu dieser Kampagne sowie ein informatives Hintergrundvideo finden Sie auf unserer Homepage unter www.aktiontier.org, Rubrik Kampagnen.

Sabrina Wicke, Aufklärungsteam aktion tier

© aktion tier, Ursula Bauer

aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

Kampagnenflyer und diversen liebevoll arrangierten Anschauungsobjekten konnten wir den interessierten Bürgern von Hannover das Kampagnenthema näher bringen. in Gefahr Besonders begehrt waren auchIgelunsere kampagnenbegleitenden Igelschutz-Aufkleber. Weiterführende Informationen erhielten Interessier16356 Ahrensfelde OT Blumberg te an einem großen aktion tier-Infostand und unser Maskottchen, der Ein Video 030 von30 unserem 111 62-0Kampalebensgroße Pinguin, sorgte wieder gnenstart in www.aktiontier.org Hannover finden Sie vor allem bei den jungen Tierfreun- auf unserer Homepage unter www. den für Spaß und Unterhaltung. aktiontier.org. Gefährdet wird unser Igelbestand weder durch natürliche Feinde wie Greifvögel, Fuchs und Dachs noch durch jagdlustige In monotonen AgrarlandHunde oder Katzen. Nein – der größte schaften finden Igel weder Nahrung noch Unterschlupf Feind des Igels ist der Mensch. Durch Veränderungen der Landschaft zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung wurden immer mehr natürliche Igel-Lebensräume zerstört. In aufgeräumten Agrarlandschaften finden unsere Stacheltiere weder Unterschlüpfe noch geeignete Nahrungstiere. Sie wurden daher zu Kulturfolgern und leben heute vorrangig in den begrünten Randbereichen von Siedlungen sowie in Gärten und Parks. Außerdem werden durch das Ausbringen von Pflanzenschutz- und Insektenvernichtungsmitteln die Futtertiere des Igels systematisch dezimiert.

Flyer_Igel_10_13.indd 1

aktion tier-Geschäftsstelle Berlin Kaiserdamm 97 14057 Berlin Tel.: 030 30 10 38 31 Fax: 030 30 10 38 34 berlin@aktiontier.org

Herausgeber: Redaktion: Gestaltung: Text: Titel: Druckerei:

Uriges Sta

aktion tierIgelzentrum Niedersachsen Am Südtor 11 30880 Laatzen Tel.: 0511-233161 aktiontier-igelzentrum@web.de www.aktiontier-igelzentrum.org

aktion tier – menschen für tiere e.V. © moventis GmbH/ A. Diezemann © A. Bolz © aktion tier, Ursula Bauer © Alexander Erdbeer – Fotolia.com Möller Druck und Verlag GmbH

Wenn Igel Angst haben, rollen sie sich zu einer Kugel zusammen

Der Igel gehö art, deren Vo lionen Jahren Stacheln ist e Besonderes. Tier besitzt e cheln sind um dem Schutz u nach außen.

Igel sind na tive Einzelg Tagsüber verkriechen sie sich zum Sc gerne in Ast- oder Laubhaufen, im Kom in Hecken oder unter Sträuchern. S es dämmert, gehen sie auf Nahrun che. Als reine Fleischfresser bevorzug Kleinlebewesen wie Käfer, Raupen würmer und Spinnen. Selten nasche an einem herabgefallenen Apfel oder aufgeplatzten Walnuss. In der Regel fr sie jedoch weder Obst noch Gemüse

Kontakttelefon:

© Ursula Bauer

Rechtlicher Schutz Gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung gehört unser Igel zu den besonders geschützten Tierarten. Es ist unter anderem verboten, Igeln nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Auch die Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Igeln dürfen nicht beschädigt oder zerstört werden.

Outdoorprofis in Gefahr

Das Verbreitungsgebiet des in D Europäischen Igels (Erinaceus eu brust- oder Westigel genannt wir den gesamten europäischen Ko in unseren Breiten ebenfalls lebe oder Ostigel, gilt hierzulande inz Vor allem der Verlust von Lebens Nahrungstieren und die Bedrohu kehr führen dazu, dass unsere Br kontinuierlich immer weniger we stachelige Säugetier auf der Vor ten Liste von Sachsen-Anhalt un bereits als gefährdete Tierart. Mi ten wir nicht nur über Igel informie geben, wie jedermann einen kleine nützlichen Wildtieres leisten kann

© akiton tier, Ursula Bauer

nem Moos warm auspolstern. Außerdem fressen sie sich ein dickes Fettdepot an, um den Winterschlaf, der bis zu einem halben Jahr andauern kann, ohne Futter zu überstehen.

Unsere Igel

Um Autofahrer auf den durch Straßenverkehr stark gefährdeten Igel hinzuweisen, hat aktion tier einen Aufkleber erstellt, der kostenlos über unsere Geschäftsstelle in Berlin oder über Facebook angefordert werden kann.

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Michael Bußmann, Florian Keil, Aufklärungsteam Aufklärungsteam aktion tier aktion tier Im Herbst bauen sich Igel ein Nest, das sie mit Laub und trocke-

Kontakt

aktion tier- Kampagne

Stand Oktober 2013

© aktion tier, Ursula Bauer

© akiton tier, Ursula Bauer

Erwachsene Igel können etwa 30 cm groß und bis zu 1,5 kg schwer werden. In freier Wildbahn erreichen sie aufgrund der aktuellen Gefährdungssituation ein Alter von nur zwei bis vier Jahren, obwohl sie theoretisch bis zu sieben Jahre alt werden können. Igel Igelmutter mit Jungen treffen sich nur während der Paarungszeit zwischen Mai und August und gehen dann wieder getrennte Wege. Etwa 35 Tage später bringt die Igelin durchschnittlich vier Junge zur Welt, die sie rund 42 Tage lang säugt. Danach unternehmen die Jungigel erste Ausflüge und suchen ohne die Hilfe der Mutter nach geeigneter Nahrung. Mit sechs Wochen verlassen sie das Nest, um ein eigenes Revier zu finden, denn jeder Igel benötigt etwa 2.000 qm naturnahe Grünfläche, um satt zu werden.

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+++ aktion tier informiert +++ aktion tier informiert +++ aktion tier informiert +++ aktion tier in

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ten. Sie sammeln Nektar und Pollen, bringen Wasser in den Stock und ziehen die Brut auf. Die wenigen im Stock lebenden männlichen Bienen (Drohnen) haben die Aufgabe, die im Sommer herangezüchteten Jungköniginnen während des Hochzeitsfluges zu begatten. In der Imkerei wird meistens die Kärntner Biene, eine Rasse der Westlichen Honigbiene, gehalten.

aktion tier Kampagne

Die Honigbiene – kleines Insekt mit großer Bedeutung

Die Gattung der Honigbiene (Apis) umfasst weltweit 8 staatenbildende Arten. In Deutschland kommt nur eine Art vor – die Westliche Honigbiene (Apis mellifera). Ein Bienenvolk ist ein hoch entwickelter, gut organisierter Insek30

wir klären auf

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tenstaat mit ausgeprägter Arbeitsteilung. Die meiste Zeit des Jahres lebt nur die Königin mit Tausenden von weiblichen Arbeitsbienen im Stock. Während die einzige Bestimmung der König darin besteht, Eier zu legen, haben die Arbeiterinnen viele, streng zugeordnete Pflich-

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Die Anzahl der in Deutschland gehaltenen Bienen ist stark rückläufig. Während im Jahr 1991 noch etwa 1,2 Millionen Bienenvölker ihre wichtige Bestäubungsarbeit verrichteten waren es 2012 nur noch ca. 700.000. Alarmierende Zahlen, die uns veranlassten, der Honigbiene in diesem Sommer eine Kampagne zu widmen, um auf ihre bisher wenig gewürdigte Bestäubungsleistung aufmerksam zu machen und Hinweise zum Schutz und Erhalt dieses kleinen Wunderwesens zu geben. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin


wir klären auf

40.000 Individuen kleiner als im Sommer. Die nun heranwachsenden Arbeiterinnen legen Eiweiß- und Fettpolster in Drüsen und im Hinterleib an. Die Drohnen (männliche Bienen) werden aus dem Stock vertrieben und sterben.

Der Jahreszyklus der Honigbiene hängt auch vom Wetter ab. Daher kann er sich in unseren Breiten um mehrere Wochen verschieben, wenn sich beispielsweise der Winter länger als üblich hält.

August bis Ende September Während dieser Zeit finden die Wintervorbereitungen statt. Das Volk ist im Winter mit 10.000 bis

Arbeiterinnen auf Honigwaben

Zu Beginn der kalten Jahreszeit bilden die langlebigen Winterbienen, die sich vom eingelagerten Honig oder von aus Zuckerwasser bereitetem Futter ernähren, im Stock eine Traube, deren Kerntemperatur konstant etwa 25°C beträgt. Im Spätwinter wird neue Brut angelegt und die Innentemperatur für die Brutpflege auf 35°C erhöht. Wird es außen allmählich wärmer, reinigen die Honigbienen den Stock und tragen Wasser ein. Sobald die ersten Pflanzen blühen, wird der eiweißreiche Pollen gesammelt und der Brutbetrieb kann beginnen.

Um Nektar zu sammeln, fliegen Honigbienen Blüten im Umkreis von 3-5 km um den Standort des Volkes herum an. Für 500 g BlütenHonig werden etwa 40.000 Sammelflüge unternommen. Das entspricht einer Strecke von etwa 120.000 km. Dabei werden zwischen 2 und 7 Millionen Blüten besucht. Hat eine Sammelbiene eine günstige Nektarquelle gefunden, bleibt sie auch bei ihren nächsten Flügen teilweise tagelang dieser Pflanzenart treu und übermittelt die Nektarquelle mittels eines Tanzes auch an andere Bienen ihres Stockes. Biene beim Nektarsammeln

© Ursula Bauer

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Anfang Mai Nun legt das Bienenvolk Königinnenzellen (Weiselzellen) an, welche von der Königin mit Eiern bestückt werden. Bevor die erste Jungkönigin schlüpft, verlässt die alte Königin in der Regel mit einem Teil der Arbeiterinnen den Stock, um ein neues Volk zu gründen (Schwärmen). Die Jungkönigin verlässt nach einigen Tagen den Stock und trifft sich auf sogenannten Drohnensammelplätzen mit männlichen Bienen aus unterschiedlichen Bienenvölkern zur Paarung. Nach der Begattung kehrt sie in den Stock zurück und beginnt mit der Eiablage.

© aktion tier, Ursula Bauer

Oktober bis Februar Neben der Ameise ist die Honigbiene die einzige staatenbildende Insektenart, bei der das gesamte Volk überwintert. Bei Wespen, Hummeln und allen anderen staatenbildenden Insektenarten sterben alle Individuen bis auf die Königin, welche nach der Winterruhe das neue Volk gründet.

Mitte Februar bis Ende April Im Bienenstock werden nun unter großer Brutpflegeleistung verstärkt junge Sommerbienen herangezüchtet. Die Königin legt täglich bis zu 1.200 Eier, aus denen vorrangig Arbeitsbienen entstehen, so dass das Volk bis zum Sommer auf bis zu 50.000 Individuen anwachsen kann. Die vielen Arbeiterinnen tragen emsig Pollen und Nektar ein und es werden Vorräte für den Winter angelegt – der Honig. Ab Mitte April werden die ersten Drohnen (männliche Bienen) herangezüchtet.

Im Frühjahr herrscht Hochbetrieb im Bienenstock

sigen Wachschicht verdeckelt. Der Honig dient der aktuellen Ernährung des Bienenvolkes, der Aufzucht der Brut und als Vorrat für den Winter.

Bienenstöcke im Winter

Der Honig Bienen produzieren Honig, indem die sogenannten Sammelbienen den von vielen Pflanzen vorrangig in den Blüten als Lockstoff ausgeschiedenen Nektar mit ihrem langen Rüssel aufsaugen und in ihrer Honigblase zum Stock transportieren. Dort wird der Nektar getrocknet, in Wachswaben eingelagert und mit einer luftundurchläs-

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Das Bienenjahr

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Pollen Während ihrer Suche nach Nektar sammeln Bienen auch noch den Blütenpollen (Blütenstaub) ein, den sie als wichtige Eiweißquelle zur Ernährung ihrer Brut und der Jungbienen benötigen. Pollen nennt man die männlichen Keimzellen der Blütenpflanzen. Er wird in den Staubbeuteln der Blüten gebildet. Bei ihrem Flug von Blüte zu Blüte verfängt sich der Pollen im Haarkleid der Biene, wird von ihr mit Hilfe der Beine zusammengestrichen und als kleine Pollenpäckchen an die Hinterbeine geheftet. Mit diesen aus tausenden kleinster Pollenkörnchen bestehenden „Höschen“ kehren die Bienen zum Stock zurück, wo Stockbienen die Pollen übernehmen und in Waben lagern, um sie später als „Bienenbrot“ an die Brut zu verfüttern. Pflanzenbestäubung Die Honigbiene ist nicht nur unser kleinstes, sondern auch unser ältestes Nutztier. Bereits im 7. Jahrtausend vor Christus hielten Menschen Bienenvölker zur Gewinnung von Honig und anderer Bienenprodukte. Die emsigen Insekten sind jedoch viel mehr als nur Honigproduzenten. Honigbienen bestäuben Nutz- und Wildpflanzen. Gemäß dem Deutschen Imkerbund hängen 32

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Ohne Bestäubung durch Insekten können zum Beispiel keine Äpfel heranreifen

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Biene mit Pollenhöschen

Etwas von dem Blütenstaub (Pollen), welcher sich an jeder Blüte im Haarkleid der Biene verfängt, wird automatisch beim Besuch dieser oder der nächsten Blüte auf den Fruchtknoten der Pflanze übertragen. Somit findet eine Befruchtung oder Bestäubung statt, welche die Voraussetzung für das Heranreifen der Früchte ist. In der warmen Jahreszeit fliegt jede Sammelbiene je nach Witterung etwa 20-30 Mal pro Tag aus und besucht dabei zwischen 200 und 300 Blüten, die sie durch die Pollenübertragung bestäubt. Ein durchschnittliches Bienenvolk mit etwa 10.000 Sammelbienen kann täglich bis zu 3 Millionen Blüten befruchten. Eine wahre Hochleistung!

führt auch zur Befruchtung. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle hat berechnet, dass der weltweite ökonomische Wert, den Insekten wie die Honigbiene durch die Bestäubung von Agrarpflanzen schaffen, rund 153 Milliarden Euro pro Jahr beträgt. 80% hiervon haben wir der Honigbiene zu verdanken.

© Ursula Bauer

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rund 80% der landwirtschaftlichen Erträge von der Bestäubung durch Honigbienen ab.

Eine Biene kann pro Tag etwa 300 Blüten bestäuben

Fast alle Obst- und Gemüsesorten, Beeren, Futterpflanzen für Nutztiere und Ölpflanzen wie Raps und Sonnenblumen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Da Bienen im Gegensatz zu Hummeln, Wespen oder Schmetterlingen blütenstet sind, also immer wieder die gleiche Pflanzenart anfliegen, liegt ihr Anteil an der Pflanzenbestäubung gegenüber an­­deren Insekten bei etwa 80%. Denn nur arteigener Blütenstaub

Bienenbestände in Gefahr Weltweit sterben Bienenvölker. Gründe hierfür sind Parasiten wie die Varroa-Milbe und der Einzeller Nosema sowie verschiedene Viren und Bakterien. Vor allem die gefürchtete Faulbrut, bei der bestimmte Bakterien die Bienenlarven befallen, führt zum Verlust ganzer Bienenvölker. Ein weiterer Faktor ist die intensive landwirtschaftliche Flä-


wir klären auf

Hilfe für Bienen

in Deutschland scheint eher in der Hobby- und Nebenerwerbsimkerei zu liegen. Diese nicht vorrangig am Ertrag orientierte Bienenhaltung ist erfreulicherweise deutschlandweit auf dem Vormarsch.

Aufgrund ihrer wichtigen Funktionen wie beispielsweise die Bestäubung von Pflanzen sind nicht nur alle Wildbienen, darunter die Hummel, sondern auch unsere Honigbienen durch das Bundesnaturschutzgesetz und die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Dieser gesetzliche Schutz allein kann jedoch den Rückgang der Bienenvölker nicht stoppen. Hier sind Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen erforderlich.

Imkern in der Stadt

© Ursula Bauer

chennutzung. In Agrarsteppen mit weitläufigen Monokulturen finden Bienen zu wenig Blütenpflanzen, an denen sie Nektar und Pollen sammeln könnten. Außerdem sind sie durch die verstärkte Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln und den häufig nicht fachgerechten Einsatz von bienengefährlichen Insektiziden akut bedroht.

In monotonen Agrarlandschaften finden Bienen keine Nahrung

Auch die Zahl der Imker ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Es fehlt an Nachwuchs, das Interesse an der mit viel Arbeit verbundenen Imkerei hat nachgelassen und die Einnahmen durch den Verkauf von Honig und Wachs bieten nur wenigen Imkern eine Lebensgrundlage. Die Zukunft der Imkerei

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Auch viele Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt. Hier eine blütenreiche Extensivwiese

In der Landwirtschaft sollten so wenig wie möglich Pflanzenschutzmittel ausgebracht und die Bienenschutzverordnung penibel befolgt werden. Großräumige Monokulturen sollten durch bienenfreundliche Elemente wie Streuobstwiesen, artenreiche Hecken und Feldgehölze aufgewertet werden. Auch die Ansaat von blütenreichen Ackerrandstreifen und die Umwandlung von Acker in Dauergrünland als Bienenweide würden unseren Bienen helfen.

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Die urbane Imkerei erlebt derzeit einen regelrechten Boom und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Bienenbestände. Allein im Großraum Berlin gibt es ca. 800 Stadtimker. Diese überwiegenden Hobbyimker stellen ihre Bienenkästen auf Hausdächer und Balkone sowie in Parks, Kleingärten und öffentliche Grünanlagen. Sogar auf dem Berliner Dom und auf dem Abgeordnetenhaus stehen Bienenstöcke. In einem Radius von 3-5km um den Stock herum besuchen die Stadtbienen die äußerst vielfältige Berliner Pflanzenwelt. In Städten finden Honigbienen sogar ein reichhaltigeres Nahrungsangebot als auf dem Lande. Dementsprechend unterschiedlich ist auch der Geschmack des äußerst leckeren Stadthonigs.

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Der Nutzen der Biene durch die Bestäubung von Kulturpflanzen ist um ein Vielfaches höher als der direkte Nutzen aus Honig und anderen Bienenprodukten. Honigbienen sorgen aber nicht nur dafür, dass unser Tisch reichlich gedeckt ist, sondern bestäuben auch unzählige Wildpflanzen, die ihrerseits die Nahrungsgrundlage für Wildtiere darstellen. Durch ihre Bestäubungsleistung tragen Honigbienen somit maßgeblich zum Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt bei.

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Blütenreicher Ackerrandstreifen

Aber auch im privaten Bereich kann unseren Honigbienen geholfen werden. Ein naturnah und bienenfreundlich gestalteter Garten und der Verzicht von Pflanzenschutzmitteln leisten einen wertvollen Beitrag zum Bienenschutz. Pflanzen Sie heimische Ostgehölze und Beerensorten sowie verschiedene Gemüse an, lassen Sie „wilde“ Ecken zu und sähen Sie Wildblumenmischungen mit Samen heimischer Arten aus. Je größer die Strukturund Pflanzenartenvielfalt in Ihrem Garten ist umso mehr Bienen und andere Tiere werden ihn besuchen. Selbst ein Blumenkasten mit Kräutern wie Zitronenmelisse, Salbei, Lavendel, Schnittlauch, Oregano, Basilikum, Thymian oder Minze,

Anstelle des minderwertigen und billigen Supermarkt-Honigs sollten Sie besser Honig aus der Region oder Stadthonig kaufen. Damit tun Sie sich selbst etwas Gutes und unterstützen die lokalen Imker in ihrem Bemühen um den Erhalt der Honigbienen. Jetzt kostenlos bestellen! Kampagnenbegleitend schenken wir Ihnen Samentütchen mit der bienenfreundlichen Saatgutmischung „Blühende Landschaften“. Die Tütchen können über unsere Homepage unter www.aktiontier.org, Rubrik Kampagnen, über Facebook oder über unsere Berliner Geschäftsstelle angefordert werden.

aktion tier-Kampagnenstart in Potsdam Zum Kampagnenstart am 6. August 2013 in Potsdam verteilte eine lebensgroße Biene unseren Kampagnenflyer sowie Tütchen mit der bienenfreundlichen Saatgutmischung „Blühende Landschaften“.

© Ursula Bauer

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der auf dem kleinsten Balkon Platz findet, wird zur Blütezeit von Bienen gerne angeflogen. Stellen Sie außerdem Nisthilfen für Hummeln, Wildbienen, Wespen und Hornissen auf, denn auch diese Insekten bestäuben Pflanzen und tragen zur ökologischen Vielfalt bei.

© Ursula Bauer

An einem „Marktstand“ zeigten wir unter anderem Anschauungsmaterial zum Thema Imkerei und Bienen sowie diverse Früchte von Pflanzen, die von Bienen bestäubt werden. Wie immer konnten sich Passanten an einem großen aktion tier-Informationsstand über das Kampagnenthema informieren und echten Berliner Stadthonig verkosten. Auch unser Maskottchen „Pingi“ war wieder mit von der Partie und sorgte für viel Freude und Unterhaltung.

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Ein Video zum Start unserer Kampagne „Die Hohnigbiene – kleines Insekt mit großer Bedeutung“ in Potsdam finden Sie auf unserer Homepage unter www.aktiontier.org, Rubrik Kampagnen.


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wir klären auf

© aktion tier

Unser Kampagnenflyer kann über die aktion tier-Geschäftsstelle in Berlin kostenfrei angefordert oder über unsere Homepage unter www. aktiontier.org / Rubrik Service/Downloadbereich heruntergeladen werden.

© aktion tier

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Weitere Informationen zu dieser Kampagne sowie ein informatives Hintergrundvideo finden Sie auf unserer Homepage unter www.aktiontier.org, Rubrik Kampagnen.

+++ aktion tier informiert +++ aktion tier informiert +++ aktion tier informiert +++ aktion tier Der Honig

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Helfen Sie mit, die Bienen zu schützen!

Die Honigbiene ist nicht nur uns ältestes Nutztier. Bereits im 7ten Menschen Bienenvölker zur Gew Bienenprodukte. Die emsigen In nur Honigproduzenten. Honigbi pflanzen. Gemäß des Deutschen der landwirtschaftlichen Erträge bienen ab. Die Zahl der in Deut nimmt jedoch ab. Während im Ja Bienenvölker ihre wichtige Bestä es 2012 nur noch ca. 700.000. A anlassten, der Honigbiene eine ihre bisher wenig gewürdigte B zu machen und Hinweise zum Wunderwesens zu geben.

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Pflanzen Sie heimische Obstgehölze sowie verschiedene Gemüse an, lassen Sie „wilde“ Ecken zu und sähen Sie Wildblumenmischungen mit Samen heimischer Arten aus. Je größer die Struktur- und Pflanzenartenvielfalt in Ihrem Garten ist, umso mehr Bienen und andere Tiere werden ihn besuchen. Stellen Sie Nisthilfen für Hummeln, Wildbienen, Wespen und Hornissen auf, denn auch diese Insekten bestäuben Pflanzen und tragen zur ökologischen Vielfalt bei. Anstelle des minderwertigen Supermarkt-Honigs sollten Sie Honig aus der Region kaufen. Damit tun Sie sich selbst etwas Gutes und unterstützen die lokalen Imker in ihrem Bemühen um den Erhalt der Honigbienen.

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Bienenhonig besteht aus etwa 200 Inhaltstoffen in unterschiedlichen Zusammensetzungen, darunter 24 verschiedene Zuckerarten, von denen Fruchtzucker Arbeiterinnen auf Honigwaben und Traubenzucker den größten Anteil haben. Honig enthält außerdem Wasser, Pollen (Blütenstaub), Mineralstoffe, Proteine, Enzyme und Vitamine. Das Wort „Honig“ stammt von einem alten indogermanischen Begriff ab, der in etwa mit „Goldfarbener“ übersetzt werden kann. Der im Honig enthaltene Frucht- und Traubenzucker liefert Energie und ist wertvoller als herkömmlicher, aus Zuckerrüben und Zuckerrohr gewonnener Industriezucker. Naturbelassener Honig ist nicht nur süß und lecker, sondern heilt auch Wunden und hilft bei Erkältung und Magen-Darm-Beschwerden.

Kontakt

Das Bienenvolk

aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann. Vorstandsvorsitzender ist Holger Knieling.

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Honigbienen produzieren Honig, indem die sogenannten Sammelbienen den von vielen Pflanzen vorrangig in den Blüten als Lockstoff ausgeschiedenen Nektar mit ihrem langen Rüssel aufsaugen und in ihrer Honigblase speichern. Was sie selbst als Nahrung brauchen wird heruntergeschluckt und verdaut. Der Rest wird in den Bienenstock gebracht und dort an andere Arbeiterinnen weiter gegeben. Schon während des Rückflugs zum Stock fügen die Bienen dem Nektar körpereigene Stoffe wie Enzyme zur Verhinderung von Bakterienwachstum bei und verringern dessen Wassergehalt. Der vorbereitete und eingedickte Nektar wird von den Stockbienen zur weiteren Trocknung in leeren Wabenzellen ausgebreitet. Liegt der Wassergehalt unter 20% ist der Honig fertig und wird von den Stockbienen in Wachswaben eingelagert. Jede Honigzelle wird mit einer luftundurchlässigen Wachschicht verdeckelt. Der Honig dient der aktuellen Ernährung des Bienenvolkes, der Aufzucht der Brut und als Vorrat für den Winter.

aktion tier-Geschäftsstelle Berlin Kaiserdamm 97 14057 Berlin Tel.: 030 30103831 Fax: 030 30103834 berlin@aktiontier.org www.aktiontier.org

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Die Gattung des Honigbiene (Ap fasst weltweit 8 Arten, die in g Gemeinschaften leben (staatenb Arten). In Deutschland kommt n Art vor – die Westliche Honigbien mellifera). Bei dieser Bienenart sich regional unterschiedliche herausgebildet. Von größter Bed für die Imkerei war früher die Dun ne (Apis mellifera mellifera), die in ner Biene (Apis mellifera carnica

Alle Wildbienen, daru nter die Hummel und unsere Hon igbienen sind durch das Bun desnaturschutzgese tz und die Bundesarte nschutzverordnung bes onders geschützt.

aktion tier-Kampagne aktion tier – menschen für tiere e.V. © moventis GmbH/ Diezemann © Bolz © aktion tier, Ursula Bauer © Ursula Bauer Möller Druck und Verlag GmbH

Die Honigbiene – Stand August 2013

Herausgeber: Redaktion: Gestaltung: Text: Titel: Druckerei:

16356 Ahrensfelde OT Blumberg

Kleines Insekt mit großer Bedeutung

Arbeiterinnen an mit gelbem Wachs zuged

030 30 111 62-0 www.aktiontier.org

© Ursula Bauer

Flyer_Bienen_7_13.indd 1

© Ursula Bauer

Kontakttelefon:

Biene beim Nektarsammeln

Ein Bienenvolk ist ein hoch entwi staat mit ausgeprägter Arbeitsteilu 10.000 bis 40.000 Individuen, im 50.000 Bienen anwachsen. Die m Königin mit Tausenden von weibli rend die einzige Bestimmung der K haben die Arbeitsbienen viele, stre Sie sammeln Nektar und Pollen, ziehen die Brut auf. Die wenigen m ben die Aufgabe, die im Sommer während des Hochzeitsfluges zu b

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© aktion tier Meißen

Im Tierheim Meißen geht's uns gut.

aktion tier beendet Animal Hoarding in Eisenach

Zustand würden die Katzen sein? Und – warum sind es so viele?

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wir klären auf

• Ausgabe 4/2013

© aktion tier

Die 53-jährige Frau würde 15 Katzen im Erdgeschoss ihres Hauses in Eisenach halten. Nun stünde ein Umzug an, der mit den vielen Tieren nicht zu bewerkstelligen sei. Wir verabredeten, die Tiere anzuholen und fuhren einige Tage später mit einem unguten Gefühl los. Was würde uns erwarten? In welchem

© aktion tier

Ende Juli dieses Jahres erhielt Mario Assmann von aktion tierMeißen einen Hilferuf. Die Betreuerin einer psychisch kranken Frau machte sich große Sorgen um deren Katzenhaltung. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

© aktion tier

13 kranke Katzen gerettet

Vor Ort war dann schnell klar, dass wir es mit einem Animal Hoarding Fall zu tun hatten. Der Katzenbestand hatte sich aus ursprünglich 3 Tieren entwickelt, die sich regelmäßig vermehrten hatten. Die Katzenhalterin wirkte ebenso verwahrlost wie die 2 Räume, in denen die vielen Tiere permanent eingesperrt waren. Die psychisch kranke Halterin war mit der Versorgung der ungewöhnlich scheuen Tiere völlig überfordert und schaffte es schon lange nicht mehr, deren Exkremente zu beseitigen. Die Katzen wurden weder tierärztlich versorgt noch waren sie kastriert. Statt Kratzbäumen, Spielzeug, Katzen­ klos und Kuschelecken standen den Tieren lediglich alte Obstkisten aus Pappe zur Verfügung. Eine Katze hatte gerade auf dem nackten Boden einer Kiste 3 Junge zur Welt gebracht.


© aktion tier Meißen

Endlich genug zu fressen ...

© aktion tier

wir klären auf

Vermutung drängte sich auf, dass in der Vergangenheit immer wieder Katzenbabys aufgrund der schlechten Haltung gestorben waren.

Die von uns übernommenen Tiere waren, wie bei Inzucht cha­rak­ teristisch, sehr klein und schmäch­tig. Außerdem hatten fast alle Katzen triefende Augen und ungepflegtes, verklebtes Fell. Da sie dauerhaft in den engen Räumlichkeiten eingesperrt waren, war ihre Muskulatur aufgrund der mangelnden Bewegung schlecht entwickelt. Sie müssen unter Dauerstress gestanden haben, da es keine Möglichkeiten gab, den Artgenossen aus dem Wege zu gehen.

Typisches Phänomen des Animal Hoarding: Das Fehlen einer engen Bindung zu den Tieren Die Tiere machten einen sehr scheuen und verängstigten Eindruck. Selbst die Halterin konnte nur eine der Katzen anfassen, so dass wir Kescher zum Fangen einsetzen mussten. Das Fehlen einer engeren Bindung zum Tier ist auch eines der typischen Phänomene des Animal

© aktion tier

Angesichts dieser Umstände war es verwunderlich, dass der Katzenbestand nicht größer war und die

Hoarding – des krankhaften Tiersammelns. Charakteristischerweise zeigte die psychisch Kranke auch kein Einsehen in die unhaltbare Situation. Ihr war in keiner Weise bewusst, dass die Anzahl der Tiere viel zu hoch war. Dass ihre Katzen krank waren und litten. Schweren Herzens mussten wir schließlich zwei Tiere der Halterin lassen, da diese mit Selbstmord drohte. Diese beiden Tiere wurden jedoch zeitnah von der Betreuerin zum Tierarzt gebracht, der sie kastriert und behandelt hat. Außerdem werden wir uns auch weiterhin über den Zustand der beiden informieren.

Birgit Hand, Tierärztin bei aktion tier-Meißen, untersuchte alle aufgenommenen Katzen umgehend. Das Ergebnis: Unterernährung, teilweise extremer Ohrmilbenbefall, Wurm- und Flohbefall, Katzenschnupfen, Bindehautentzündungen. Zwei Katzen waren trächtig. Es wird nun eine Weile dauern, bis sich die Tiere im Tierschutzcentrum von aktion tier-Meißen erholt haben, gesund werden und vielleicht auch etwas Zutrauen zu Menschen fassen, damit sie dann in ein gutes Zuhause vermittelt werden können.

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Tierquälerei in der Putenmast

Freiwillige Selbstverpflichtung ist wirkungslos Wie in den meisten Zweigen der modernen Agrarindustrie setzt sich der Trend zu immer größeren Tierbeständen je Betrieb auch in der Putenmast ungehindert fort. Weit mehr als drei Viertel der jährlich etwa 30 Millionen Tiere werden auf Betrieben mit mehr als 10.000 Puten gemästet. Von gesetzlichen Regelungen wird die Freiheit der Mäster bei der Schaffung „artgerechter“ Haltungsbedingungen ebenso wenig eingedämmt wie die Züchtung der Tiere selbst, die mit ihren natürlichen Verwandten fast nichts mehr gemein haben. Ein Bericht von Jan Peifer

Oft wird das Fleisch dieser Tiere mit dem Aufdruck „aus Bodenhaltung“ verkauft. Damit versucht man, den Verbrauchern zu suggerieren, dass die Puten artgerecht gehalten werden.

Tierquälerei soweit das Auge reicht

Nicht nur die Herden werden immer größer, auch die Tiere werden in kürzerer Mastzeit immer schwerer. Wog eine männliche Mastpute vor der Schlachtung in den 1980er Jahren noch etwa 13 kg, bringt die Putenmast dank spezieller Hybridrassen heute Tiere hervor, die fast das Doppelte wiegen. Die Probleme in der Putenmast ähneln denen in den anderen Betrieben der industriellen Massentierhaltung und -produktion: eine hohe Sterblichkeit durch die nicht artgerechten Bedingungen, Krankheiten, hervorgerufen durch die Zuchtlinien und Haltungsbedingungen, erhöhter Antibiotikaeinsatz, kurz: Tierquälerei. 38

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• Ausgabe 4/2013

Es ist unfassbar, doch gibt es bis auf die allgemeinen Bestimmungen des Tierschutzgesetzes keine rechtsverbindlichen Vorgaben, Qualzucht und -haltung sind legal. Regelmäßig werden daher Proteste laut, wenn Tierschützer die skandalösen Herkunftsbedingungen des geschätzten Putenfleisches veröffentlichen. Für große Empörung sorgten Aufnahmen, die Mitarbeiter eines Putenmästers beim Ausstallen der Tiere zeigten: Tiere wurden mit Fußtritten malträtiert, durch die Luft geworfen, getreten und geschlagen. Ganz offensichtlich wurde ein Verletzen der Puten billigend in Kauf genommen, sodass der Verdacht

naheliegt, es handele sich bei diesem eindeutig dokumentierten Geschehen nicht um eine Ausnahmesituation. Die Geflügelindustrie versucht in der Regel, Missstände schönzureden und solche Vorfälle als bedauerliche Einzelfälle darzustellen, die Konzerne schieben die Schuld gerne den einzelnen Mästern zu. Doch offenbar haben jüngste Enthüllungen im Falle Heidemark, einem Marktführer im Geschäft mit Puten, doch Auswirkungen auf die interne Organisation gehabt. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft stellt der Verband Deutscher Pu-


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Bilder © Jan Peifer

tenzüchter (VDP) nun eine „freiwillige Selbstverpflichtung mit Eckdaten zur Putenzucht“ vor. Von einem „Durchbruch für mehr Tierwohl“ schwärmt der VDP, auch der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft lobt die Selbstverpflichtung überschwänglich. Kernstück der Selbstverordnung, die am 01.10.2013 in Kraft trat, ist das sogenannte „Gesundheitskontrollprogramm“. Angesichts der Tatsache, dass aufgrund der qualvollen Bedingungen in Zucht und Haltung im Laufe der Mast nahezu 100 % der Tiere gesundheitliche Einschränkungen erleiden müssen, eine hehre Idee. Doch die Hauptgründe für die Probleme in der Putenmast focht auch dieses Programm nicht an. Zwar sollen die Bestandsgrößen der Herden an die Einhaltung des Gesundheitsprogramms angepasst werden; doch weder die Abkehr von den Hochleistungszuchtrassen noch die grundsätzliche Eindämmung der Bestände sind vorgesehen. Die Eigenschaften der derzeit am häufigsten verwendeten Mastputenrassen sorgen dafür, dass die Tiere an ihrem eigenen Wachstum zugrunde gehen. Es ist keine Seltenheit, dass Tiere in der Endmast nur noch auf dem Boden liegen können und der Gefahr des Verdurstens hoffnungslos ausgeliefert sind. Das Knochengerüst der Tiere kann dem schnellen Wachstum des riesigen Brustmuskels nicht standhalten, Stehen und Laufen wird durch verformte Bein- und Hüftknochen erst schmerzhaft, dann unmöglich. Das Gewicht der Tiere wird schnell zum Hindernis, Fliegen oder nur Flattern können junge Puten bald nicht mehr. Doch auch weitere Missstände werden durch das neue Kontrollprogramm nicht abgeschafft; so etwa das schmerzhafte Schnabelkürzen. Durch das Abbrennen oder Schneiden der Schnäbel sollen Kannibalismus und Federpicken eingedämmt werden – beides Reaktionen auf die unnatürlichen Bedingungen in der Massentierhaltung. Auch der Einsatz von Medikamenten wird weiterhin nicht klar geregelt. Für Tierschützer steht daher fest: Auch in

Undercover in der Deutschen Putenmast Seit Jahren recherchiere ich undercover in deutschen Putenmastbetrieben, immer wieder schleiche ich mich nachts in die Mastställe und dokumentiere, wie die Tiere gehalten werden. Mich erschreckt vor allem, dass in den letzten Jahren immer noch mehr Tiere in eine Masthalle gequetscht werden. Ich habe das Gefühl, dass man die Verluste, also die Tiere, die während der Mast sterben, ausgleichen möchte, indem man einfach mehr Tiere in den Stall steckt. Dass dabei am Ende aber noch mehr Puten sterben, wird offenbar eiskalt einkalkuliert. Auch finde ich in jedem meiner Einsätze Medikamente und Antibiotika, die Tiere überleben die Mast ganz offensichtlich nicht ohne den massenhaften Einsatz der Präparate. Da muss man sich wirklich fragen, wo das alles noch enden wird.

Zukunft wird die Einführung einer gesetzlichen Regelung dringend notwendig sein, um die Skandale in der Geflügelwirtschaft einzudämmen und wenn möglich zu verhindern. Für diese Regelung werden wir uns auch weiterhin einsetzen.

Immer wieder findet Jan Peifer im Mülleimer leere Antibiotika-Verpackungen.

Dieses Foto ist nicht in der Küche eines Drogendealers entstanden, sondern in einer Putenmast, der Mäster mixte sich jahrelang selbst die Medikamente zusammen. Nachdem der Mäster angezeigt wurde, ist die Mastanlage nun geschlossen.

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Der Grünspecht

Vogel des Jahres 2014 Wenn man ihn auch nicht leicht entdeckt, kann man sicher sein, dass er in der Nähe ist. Unüberhörbar ist sein schallend lachender Balzruf, den er morgens und abends ab Februar ertönen lässt. „Kjükkjükjük“ rufen beide Partner, um sich zu finden. Sie bewohnen halboffene Landschaften, Waldränder, Parkanlagen, Feldgehölze, Streuobstwiesen, Alleen und größere Lichtungen. Ein Bericht von Ingeborg Polaschek, aktion tier-Fachberatungsstelle für Wild- und kleine Haustiere

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Bevorzugt werden auch Laubwälder, wogegen Nadelwälder seltener aufgesucht werden. Grünspechte erreichen eine Länge von 31 cm und eine beachtliche Flügelspannweite von 52 cm. Sie haben ein olivgrünes Federkleid und man erkennt sie auch leicht an der schwarzen Augenmaske und dem schwarzen Bartstreif der sich bis an die Schnabelwinkel hinzieht. Beim Männchen ist die innere Zone des Bartstreifes rot. Auffällig ist auch der grünlichgelbe, besonders im Flug auffallende Bürzel. Junge Grünspechte haben diese Erkennungsmerkmale deutlich weniger stark ausgebildet. Sie sind oben gefleckt und heller, das Schwarz der Augenumgebung und des Bartstreifes ist weniger auffällig.

© IPO Bildagentur

Der Grünspecht kann seine klebrige Zungenspitze 10cm über die Schnabelspitze hervorschnellen Im Gegensatz zu anderen Spechten trommelt der Grünspecht recht selten. Als typischer Erdspecht sucht er seine Nahrung am Boden und erbeutet dort hauptsächlich Ameisen aller Art, jedoch verschmäht er andere Insekten und auch Baumsamen nicht. Mit seiner langen, an der Spitze klebrigen Zunge, die bis zu 10 cm über die Schnabelspitze vorschnellen kann, erbeutet er vorwiegend Ameisen und deren Puppen. Speicheldrüsen, welche die Scheide am Schnabelansatz umgeben, überziehen die Zungenspitze mit klebrigem Schleim, so dass der Specht seine Beute mühelos hervorziehen kann. Grünspechte halten sich während des ganzen Jahres im Brutgebiet auf. Im Winter leben sie bei uns vor allem von der Roten Waldameise. Sind die Haufen gefroren, haben die Spechte einige Mühe bis sie diese wichtige Nahrungsquelle erreichen. Sie müssen fast bis zu 1 m tiefe Löcher hacken, um an die Hauptnahrung zu gelangen. Kälte und schneereiche Winter dezimieren den Bestand erheblich, da diese Spechte kaum Futterstellen aufsuchen. Eher noch wagt sich der Grauspecht (Picus canus) an die Futterstellen und hilft sich dort über die nahrungsarme Zeit hin-

weg. Spechte sind leicht durch ihren wellenförmigen Flug zu erkennen. Auf dem Boden bewegen sie sich hüpfend fort. Ende April/ Anfang Mai ist Brut- und Schlafhöhlenbau angesagt. Männchen und Weibchen zimmern gemeinsam diese Vogelkinderstube, meist nicht sehr hoch in Weichhölzern wie Espen, Linden und Obstbäumen. Nistmaterial wird nicht eingetragen. Das Paar bevorzugt jedoch modernde Stämme und weiches Holz. Sie wechseln sich ab beim Aushöhlen der birnenförmigen Bruthöhle wie auch beim Brüten und zur Futterbeschaffung. Bald liegen Ende April/Mai zwischen 4 und 9 weiße Eier im Nest, die von beiden Vögeln etwa 19 Tage lang bebrütet werden. Sie versorgen auch die erst noch nackten und blinden Nestlinge, die nach 18-21 Tagen flügge sind. Die Vogeleltern haben alle Schnäbel voll zu tun, um die Nahrung herbei zu schaffen. Diese besteht vorwiegend aus Ameisen, Käferlarven, Motten und anderen Insekten. Obwohl mehrheitlich Insektenfresser, nehmen sie auch hin und wieder Körner, Eicheln, Kirschen, Äpfel und andere Früchte auf. Ganz gewitzte unter den Grünspechten suchen auch – nicht zur Freude der Imker – Bienenstöcke auf und bedienen sich mit ihrer langen Zunge an Larven und Maden der nützlichen Honigerzeuger. Nach Verlassen der Höhle, die oft mehrmals benutzt wird, werden die jungen Grünspechte von den Eltern noch etwa drei Wochen lang betreut. Ein Nachgelege ist möglich. Junge Grünspechte sind vor allem an ihrer dunkelgefleckten Unterseite zu erkennen. Im Gegensatz zum Grünspecht, den man zum Glück noch nicht als gefährdet einstuft, gilt der weniger bekannte Grauspecht (picus canus) in einigen Teilen Europas als gefährdet. Die Ursachen sind das Zerstören und Entwerten alter Waldbestände sowie die Aufforstung mit Nadelhölzern und die Zerschneidung und Verkleinerung der Lebensräume. Das sollte zu denken geben!

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© Jan Peifer

Hunde werden oft als Wachhund z. B. wie hier auf einem Schrottplatz eingesetzt, die Kettenhaltung ist dennoch verboten. Auch dieser Hund lebt dankt einer Anzeige nicht mehr an der Kette.

Tierquälerei in Deutschland

© Jan Peifer

Arme Kettenhunde Zwar ist die Haltung von Hunden im Zwinger oder an einer Anbindevorrichtung in Deutschland nicht grundsätzlich verboten, jedoch unterliegt eine solche Haltung sehr strengen Auflagen. Bei vielen Tierschutzkontrollen stellen Tierschützer immer wieder fest, dass diese nicht eingehalten werden. Doch auch unabhängig von Richtlinien und Verordnungen gilt: Ketten- und Zwingerhaltung sind nicht artgerecht und daher auf Dauer nicht gestattet. Ein Bericht von Jan Peifer

Die Verstöße gegen die Vorschrift beginnen meist schon mit der Kette: Eine Laufleine muss mindestens sechs Meter lang und 42

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vor allem leicht sein – doch oft finden Tierschützer Hunde an kurzen Eisenketten, die zum Beispiel auf Schrottplätzen vor allem für Abschreckung sorgen sollen. Vom Gebell der Tiere, welches eigentlich ein Ruf nach Aufmerksamkeit ist, wird diese Wirkung auf Außenstehende noch unterstützt. Doch nicht Dieser Hund wird auf Grund einer Anzeige nicht mehr an der Kette gehalten.

© Jan Peifer

Die Tierschutz-Hundeverordnung regelt sehr genau, unter welchen Umständen ein Hund im Zwinger oder angebunden gehalten werden darf; das Bild vom „klassischen“ Kettenhund erfüllt diese Anforderungen meist allesamt nicht. Wichtigstes Merkmal: Eine dauerhafte Zwinger- oder Anbindehaltung ist nicht erlaubt. Regelmäßig muss dem Hund Auslauf im Freien, außerhalb von Zwinger und Anbindevorrichtung, gewährt werden. Darüber hinaus soll auch ein angemessener Sozialkontakt gewährleistet sein; der Halter, die „Betreuungsperson“, muss sich also ausreichend um den Hund kümmern.

Laut Gesetz müssen Hunde stets Zugang zu einer eigenen Hütte haben, die im Sommer Schatten, im Winter Wärme spendet und das Tier vor Unwetter schützt; jederzeit muss der Zugang zu frischem Wasser gewährleistet sein, Kot ist nahezu täglich zu entfernen, selbstverständlich muss auch eine angemessene Fütterung sicher gestellt sein. Mindestens zweimal täglich muss ein Hund in Anbindehaltung eigentlich kontrolliert werden, Mängel müssen laut Tierschutz-Hundeverordnung umgehend beseitigt und die Bodenflächen gereinigt werden.

nur Aufmerksamkeit fehlt den Kettenhunden; sehr oft gibt es nahezu keinen Bezug zu Menschen und/ oder Artgenossen. Ein schlimmes Schicksal, denn Hunde sind Rudeltiere; unter der Einsamkeit leiden Kettenhunde ebenso sehr wie unter schlechter Versorgung. Deutliche Zeichen von Vernachlässigung, die leider trotz Vorschrift bei Kontrollen keine Seltenheit sind, sind etwa umgeworfene oder gar zugefrorene Wassernäpfe, mit Fäkalien verschmutzte Böden, fehlendes Fut-


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ter und eine mangelhafte oder gar fehlende Rückzugsmöglichkeit mit Schutz vor Wind und Wetter für das Tier.

Vielen Tierhaltern ist nicht bewusst, welche Schäden sie mit einer falschen Haltung anrichten. Viele sind sich nicht einmal darüber im Klaren, dass sie gegen Vorschriften verstoßen und sich gegebenenfalls sogar strafbar machen. Welche Bedeutung menschliche Zuwendung für das Tier haben kann, blenden sie einfach aus. Umso schöner ist es zu sehen, dass von Tierschützern aus solchen Haltungen befreite oder auch von den überforderten Haltern selbst abgegebene Hunde häufig erfolgreich in ein neues Zuhause vermittelt werden können, wo sie ein unbeschwertes zweites Leben führen

© Jan Peifer

© Jan Peifer

Tierquälerei und verboten: Hunde dauerhaft an der Kette zu halten.

Hundehaltung an der Kette ist im südlichen Europa leider noch sehr weit verbreitet.

© A. Diezemann

Die Gründe für eine Kettenoder Zwingerhaltung sind vielfältig und unverständlich zugleich. In einigen Fällen werden Tiere mit Verhaltensauffälligkeiten aus dem Haushalt ausgesperrt. Auffälliges Verhalten aber wird so nicht unterdrückt, sondern verstärkt. Der Besuch einer Hundeschule sollte daher selbstverständlich sein, doch ist dieser Aufwand in den Augen mancher Hundebesitzer offenbar schon zu groß. Manche Hunde sollen als Wachhund dienen, andere sind aus irgendeinem Grund in Ungnade gefallen: vielleicht weil sie ein ungeliebtes Geschenk waren, vielleicht weil sie mit dem Welpenalter auch die Anziehungskraft auf ihre Menschen verloren haben. Andere dienen schlicht als Werkzeug oder gar als Statussymbol.

Kettenhund Bully wurde im Spreewald gefunden, er lebt jetzt in einem liebevollen Zuhause.

können. Es obliegt wie in allen anderen Fällen von Tierhaltung letztlich der Vernunft, ob ein Tier bei seinem Halter ein gutes Auskommen findet oder nicht. Da es keine allgemeine Voraussetzung wie z. B. einen Hundeführerschein gibt, nimmt die Aufklärung über die Wichtigkeit zur Entscheidung für oder gegen ein Tier einen enorm hohen Stellenwert ein. Die Frage, ob ein Tier angemessen versorgt und betreut werden kann, sollte daher immer ehrlich beantwortet werden – und zwar im Vorfeld einer Anschaffung. Nur so können unnötiges Leid und auch Ärger für den Halter eingeschränkt werden.

Selbst gesehen Im Rahmen der Recherche zu diesem Artikel bin ich selbst einigen Hinweisen auf Kettenhaltungen nachgegangen. Gerade in ländlichen Regionen z. B. in Brandenburg scheint es üblich zu sein, Hunde an der Kette zu halten. Tierhaltern war oft gar nicht bewusst, dass die Haltung verboten ist, anderen war es egal. Einige Hunde aus solchen Haltungen konnten mitgenommen und in ein neues Zuhause vermittelt werden, andere Kettenhaltungen wurden angezeigt. Die zuständigen Veterinärämter haben schnell gehandelt – jetzt leben diese Tiere nicht mehr an der Kette.

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aktion tier informiert

Unsere Hauskatzen können im Durchschnitt zwischen 15 und 20 Jahre alt werden. Der Alterungsprozess des einzelnen Tieres ist von vielen Faktoren abhängig und, wie bei uns Menschen auch, ein individueller Prozess. Was Katzenhalter wissen sollten und wie sie ihr älter werdendes Tier unterstützen können erfahren Sie hier. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin Wie bei allen Lebewesen wirken sich auch bei Katzen altersbedingte körperliche Veränderungen auf das Verhalten aus. Wenn die Muskulatur abnimmt und sich die gesamte Elastizität des Körpers verringert, lässt auch die Fitness nach – die Katze wird ruhiger und langsamer. Sie ist nicht mehr so agil wie in jungen Jahren, das Putzverhalten nimmt ab, sie zieht sich häufiger zurück, schläft mehr als früher und wird meistens zunehmend verschmuster. Eine verminderte Seh- und Hörfähigkeit führt auch dazu, dass sie vorsichtiger und ängstlicher wird.

Reine Wohnungskatzen haben größere Chancen, 20 Jahre oder sogar älter zu werden als Freigänger, die beim Herumstromern natürlich überfahren oder auf andere Arten verunfallen können. Manche Katzen fangen schon mit 8 Jahren an, greisenhaft zu werden. Vor allem, wenn Krankheiten wie Tumore oder Arthrose auftreten. In der Regel kommen Samtpfoten jedoch zwischen 10 und 12 Jahren in die Seniorenphase ihres Lebens. Das richtige Futter ist im Alter besonders wichtig.

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Worauf Katzenhalter achten sollten

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Oft legen Katzen im Alter an Gewicht zu, was mit der reduzierten Aktivität und dem sich verlangsamenden Stoffwechsel zu tun hat. Sie sollten unbedingt darauf achten, dass Ihr Tier nicht fett wird, da Übergewicht Diabetes fördert, die Gelenke belastet und dicke Katzen

© Ursula Bauer

Alte Katzen brauchen Liebe und Pflege kaum noch Spaß an der im Alter so wichtigen Bewegung haben. Reduzieren Sie daher rechtzeitig die Futtermenge oder verfüttern Sie, genau dosiert, spezielles Diätfutter. Da ältere Katzen ihre Krallen nicht mehr so intensiv gebrauchen, können diese schnell zu lang werden, einwachsen und Entzündungen hervorrufen. Hier sollte man regelmäßig kontrollieren und die Krallen bei Bedarf kürzen. Weitere, im Alter auftretende Probleme, bei denen der Tierarzt konsultiert werden sollte: • Zahnprobleme: Die Katze frisst schlecht und „sabbert“ beim Fres­­sen; • Gelenkserkrankungen: steife Be­­ wegungen, Vermeidung von Sprün­gen; • Unsauberkeit: Ursachen können körperliche Erkrankungen/ Schmerzen oder Senilität sein; • Unregelmäßiger Stuhlgang: seltener als alle 2 Tage ist alarmierend; • Wassertrinken: Katzen haben im Alter häufig nicht mehr viel Durst. Trinken sie weniger als 200 bis 250 ml Flüssigkeit pro Tag besteht die Gefahr des Austrocknens. Es sollte immer Frischwasser in erreichbarer Nähe zur Verfügung stehen und der Tierhalter


report

Sehr häufig im Alter auftretende Erkrankungen wie Nieren-, Herzoder Tumorerkrankungen kann man als Tierbesitzer kaum erkennen. Bei Anzeichen von Krankheit oder Schmerzen muss jedes Tier, also auch unsere alte Katze, sofort dem Tierarzt vorgestellt werden. Daneben sollte man aber auch mindestens zwei Mal pro Jahr eine tierärztliche Routineuntersuchung durchführen lassen. Optimal wäre, wenn der Tierarzt zur Kontrolle und für kleinere Behandlungen ins Haus käme, da vor allem der Transport zum Doktor für alte Katzen oft mit Stress verbunden ist. Altersangepasstes Futter Man sollte alten Katzen immer nur das beste Futter geben. Zwei kleine Mahlzeiten am Tag sind für Senioren besser als eine Riesenportion. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Sie können proteinreiche Nahrung wie Fisch, Geflügelfleisch und Ei sowie Fette und Öle sehr gut verwerten. Stärke, die zum Beispiel in Getreide, Reis, Mais und Kartoffeln enthalten ist, wird dagegen nur begrenzt verdaut, in der Regel schnell in Fettdepots gelagert und macht daher dick. Den Protein- und Stärkegehalt von Katzenfutter können Sie der Zutatenliste auf der Verpackung entnehmen.

schnell installiert. Ein geregelter Tagesablauf mit festen Zeiten für Fressen, Spielen und Schmusen ist für alte Katzen genauso wichtig wie für alte Menschen. Stress und Unruhe (z.B. Festivitäten mit vielen fremden Menschen, lärmende Kindergeburtstage) sollte vermieden oder die Katze in dieser Zeit in einem ruhigen Raum untergebracht werden. Mit alten Katzen sollte man nicht mehr auf Reisen gehen. Auch ein Umzug in eine völlig neue Umgebung ist für das betagte Tier schwierig. Katzen-Senioren sind anfälliger für Erkrankungen als junge Tiere. Sie müssen daher vor zu großer Kälte und vor allem vor Zugluft geschützt werden. Auch große Hitze im Sommer belastet die Tiere. Hier sollte ein schattiges kühles Plätzchen vorhanden sein.

Wie kann ich meine alte Katze unterstützen Man sollte seiner Katze mit zunehmendem Alter grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit widmen. Alte Katzen ziehen sich oft zurück und schlafen viel, aber sie einfach nur in Ruhe lassen ist nicht der richtige Weg. Besser ist, sich viel mit dem Tier zu beschäftigen – so bekommt man auch am besten mit, wie es der Katze geht. Außerdem sollten Katzenbesitzer zum Beispiel durch gemäßigtes Spielen dafür Sorge tragen, dass sich die betagte Mieze ausreichend bewegt, damit Übergewicht vermieden wird und die Muskulatur erhalten bleibt. Um das reduzierte Putzverhalten von alten Katzen zu kompensieren, kann man sanften Bürstenmassagen in die tägliche Schmusezeit einbauen. Vorsichtiges Bürsten regt die Durchblutung an und verhindert Verfilzungen des Felles. Da Springen und Klettern zunehmend schwierig wird, sollten vertraute Plätze und Gegenstände in leicht erreichbarer Höhe sein. Den Kratzbaum beispielsweise kann man leicht etwas verkürzen, „Treppchen“ zum Lieblingsplatz sind ebenfalls

© Ursula Bauer

Manche Katzen können auch an Altersdemenz leiden. Symptome sind hier beispielsweise stereotypes Miauen vor allem nachts, allgemeine Unruhe und Verwirrtheit. An dieser für Katzenbesitzer sicher etwas aufreibenden Alterserscheinung lässt sich nichts ändern.

Bei alten Katzen nimmt, wie bei Menschen, der Geruchs- und Geschmackssinn ab. Das kann ihren Appetit dämpfen und zur Gewichtsabnahme führen, was ebenso gefährlich sein kann wie Übergewicht. Außerdem können die Senioren in der Regel nicht mehr so gut kauen und auch die Verdauung klappt nicht mehr optimal. Das Futter sollte also leicht zu zerkleinern, sehr schmackhaft, appetitlich riechend und leicht verdaulich sein. Der Energiegehalt sollte gering sein, damit die Katze nicht zunimmt. Dafür sollte das Futter aber einen hohen Nährstoffgehalt (u.a. Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe) aufweisen. Kranke, unter- oder übergewichtige Tiere sollten Spezialfutter nach tierärztlicher Empfehlung erhalten. Katzengras sollte übrigens immer angeboten werden.

Alte Katzen schlafen viel.

© Ursula Bauer

sollte die aufgenommene Menge kontrollieren. Nassfutter kann einen Teil des Flüssigkeitsbedarfs decken. Diabetes aufgrund hormoneller Veränderungen: vermehrte Was­seraufnahme, vermehrter Urin­absatz, ständig hungrig, deut­l iche Gewichtszu- oder -abnahme, gelegentlich Fellveränderungen (z.B. Schuppen, Haarausfall).

Nur keinen Stress. Alte Katzen lieben Ruhe und einen geregelten Tagesablauf.

Grundsätzlich sollte man den alten Tieren immer mit sehr viel Liebe und Verständnis begegnen, die schlafende Katze nicht stören und auch etwas zurückstecken, wenn das Tier beispielsweise nun unbedingt auf unserem Lieblingsplatz sitzen möchte. Damit unsere Miezen ihren Lebensabend möglichst lange und in Ruhe genießen können.

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aktion tier rettet Tiere

Ersatznest für Mehlschwalben-Küken Wenn es darum geht, Lebewesen in akuten Notlagen zu helfen, geraten selbst „Profi-Tierretter“ gelegentlich in neue, noch nie dagewesene Situationen. So wurde ein zerstörtes Nest mit zwei hilflosen Vogelküken für uns zur echten Herausforderung. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

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Wir hatten im Rahmen unserer Tierschutzferien den Tag mit den SOS-Kinderdorf-Kindern in Stralsund verbracht und waren am Nachmittag in unser Quartier im Naturerlebnispark Gristow bei Greifswald zurückgekehrt. Bei einem Rundgang entdeckten wir dann an einem der Nebengebäude die im Gras liegenden Reste eines Nestes mit zwei noch fast nackten Küken. Ein Blick nach oben erklärte alles. Das für Mehlschwalben typische, aus feuchten Lehmkügelchen gebaute Kugelnest unter dem Dachfirst war zerstört worden und der „Inhalt“ zu Boden gefallen. Den Tag über war viel Publikumsverkehr im Naturerlebnispark gewesen. Vielleicht hatten Kinder, die wenig Bezug zu Natur und Tieren haben, das Nest aus Neugier mit Stöcken heruntergeschlagen. Zuerst untersuchten wir die Vögelchen. Sie waren warm und augenscheinlich unverletzt. Außerdem flogen die aufgeregten Vogeleltern über unseren Köpfen herum. Die Jungen mitzunehmen und von Hand aufzuziehen kam daher nicht in Frage. Viel zu oft werden Vogelküken aus Unwissenheit oder aus scheinbarem Mangel an Alternativen einfach mitgenommen und dadurch erst zu Waisen gemacht. Da der Mensch grundsätzlich die Vogeleltern nur schlecht ersetzen kann, sollte immer versucht werden,

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Intaktes MehlschwalbenNest Not macht erfinderisch: Karton wird neues Schwalbennest

die Jungen der Betreuung ihrer Eltern wieder zuzuführen. In unserem Fall hieß das: Ein Ersatznest muss her. Nun waren wir in den Tierschutzferien diesbezüglich nicht sehr gut ausgestattet. Die schönen Kunstnester für Schwalben lagen in unserem Büro in Berlin. Kreativität war gefordert und so fanden wir schließlich eine bunte Pappschachtel. Einflugloch ausschneiden, Bastschnüre als Polsterung hinein, Befestigung anbringen und fertig war das Nest. Schwierig wurde das Anbringen der neuen Behausung, denn in unmittelbarer Nähe des alten Neststandortes hatten sich Wespen ein Zuhause gebaut. Sie waren zwar grundsätzlich friedlich, bliesen dann aber doch zum Angriff, als wir ihnen zu nahe kamen. Also mussten wir einen Diskretionsabstand wahren und das neue Pappnest an einem anderen, etwa halben Meter entfernten Balken unterm Dach an zwei Nägeln aufhängen. Nachdem die beiden Vogelküken behutsam eingesetzt

waren, kam der spannende Teil der Aktion. Würden die Vogeleltern das neue Nest akzeptieren? Mehrere Stunden lang flogen diese immer wieder die Reste ihres zerstörten Nestes an und ignorierten unser buntes Gebilde. Erleichtert konnten wir dann jedoch gegen Abend beobachten, dass die Vögel den „Umzug“ ihrer Kinder registriert hatten und das Ersatznest mit Futter anflogen. An den darauffolgenden Tagen schauten wir regelmäßig nach, ob die Küken noch leben und versorgt werden. Sie waren wohlauf und reckten die Hälse. Unser Einsatz hatte sich also gelohnt, die Rettung der Mehlschwalben-Küken war geglückt.


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aktion tier-Tierschutzferien

Mit SOS-Kinderdorf-Kindern im Naturerlebnispark Gristow

Traumhafte Boddenlandschaft

Unsere Freizeitgruppe

Ende Juli dieses Jahres hatte aktion tier in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Menschen für Tiere“ wieder Kinder aus einem SOSKinderdorf zu unseren beliebten Tierschutzferien eingeladen. Dieses Mal ging es an die Ostsee. Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin 10 Kinder und 2 Betreuer aus dem SOS-Kinderdorf Berlin waren am Montag der letzten Sommerferienwoche angereist und gemeinsam bezogen wir unsere urige Unterkunft in einem alten Häuschen im Naturerlebnispark Gristow direkt am Greifswalder Bodden. Nach einer Spielrunde zum Kennenlernen erkundeten wir den Park auf dem zwanzig-minütigen Weg von „unserem“ Haus bis zum Hauptgebäude, in dem wir täglich unser Mittagessen einnahmen. Der 74 Hektar große Park bot viele Möglichkeiten, sich zu bewegen, zu spielen, zu lernen und die vielen hier gehaltenen Tiere zu beobachten. Unsere „SOSGroßstadtkinder“ waren sichtlich

begeistert von der weitläufigen Anlage mit viel Natur drum herum. In den großzügigen Gehegen waren vor allem alte Rassen von Schweinen, Gänsen, Rindern, Hühnern, Ziegen und Schafen untergebracht. Besonders entzückt waren die Kindern von den Eseln, Ponys und den 3 mächtigen Kaltblütern. Eine starke Anziehungskraft übte auch das Ziegen-Streichelgehege auf unsere Schützlinge aus, da sie hier ganz auf Tuchfühlung mit den Tieren gehen konnten. Am nächsten Tag machten wir eine Wanderung an eine Badestelle am Bodden. Der Greifswalder Bodden ist eine Lagune der südlichen Ostsee. Hier fließen das Süßwasser der Flüsse und das salzige Wasser der Ostsee zusammen. Diese sogenannten Brackwasser beherbergen eine große Zahl von niederen Tierarten wie Schnecken, Muscheln und Krebstiere. Mit Becherlupen ausgestattet konnten wir verschiedene Tiere genauer betrachten und bestimmen, um sie anschließend

Der richtige Umgang mit Ponys wird demonstriert

Unsere Unterkunft

wieder in die Freiheit zu entlassen. Im Frühjahr und Herbst ist diese einmalige Boddenlandschaft eine wichtige Station für viele Zugvögel und speziell am Greifswalder Bodden sollen bis zu 10.000 Kraniche auf ihrem Flug in den Süden Rast machen. Für dieses NaturschauMitgliederjournal

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zerzaust aus, aber sie haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Spaziergang mit Pony

spiel waren wir jedoch leider etwas zu früh dort. Am Nachmittag wurden dann „Hausaufgaben“ gemacht. In Zweiergruppen durften die Kinder je ein Nutztier auswählen, bekamen dazu Informationsmaterial und mussten ihre Tierart im Park suchen. Jede Gruppe hat so ein „Tierporträt“ erarbeitet, welches später den anderen vorgestellt wurde. Zur Belohnung gab es am Abend ein Lagerfeuer und leckeres, im Feuer gegartes Stockbrot. Besuch des Ozeaneums in Stralsund Am Mittwoch besuchten wir das Ozeaneum in Stralsund. Dort gab es sehr anschauliche Informationen rund um die Meere und im speziellen auch zur Ostsee. Beeindruckend war die Fütterung von Meeresbewohnern, die man durch eine 80 Quadratmeter große Scheibe des Aquariums verfolgen konnte. Die Stars im Becken waren zwei Ammenhaie und mächtige Rochen, die sich inmitten eines riesigen Makrelenschwarms um das Futter drängten. 48

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Der Höhepunkt war allerdings die Fütterung der in freier Natur in ihrem Bestand gefährdeten Humboldt-Pinguine auf der Dachterrasse. Die Tiere im Ozeaneum sind Nachzuchten aus Zoos in Mecklenburg-Vorpommern und im Museum gab es 2011 und 2012 schon eigenen Nachwuchs. Die flugunfähigen Seevögel befanden sich gerade in der Mauser und manche sahen etwas

Am Donnerstag standen die Pferde und Esel im Mittelpunkt. Zuerst wurden die grundlegenden theoretischen Kenntnisse über das Flucht- und Herdentier Pferd vermittelt. Danach konnten die Kinder in praktischen Übungen bei Pony und Esel ausprobieren, ob sie die Körpersprache der Tiere verstanden hatten. Beim Führen, Rück­wärtsrichten und dem Weichen der Hinterhand waren klare Signale und Durch­s etzungsvermögen gefragt. Diese Aufgaben machten den Kindern sehr viel Spaß und manche waren überrascht, wie einfach die Kommunikation zwischen Mensch und Tier funktionierte. Den letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir dann noch einmal am Lagerfeuer, denn am Freitagmorgen hieß es schon Abschied nehmen – von den Menschen, den Tieren und der wunderschönen Natur an der Ostsee. Vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr wieder.

Humboldt Pinguine im Ozeaneum Stralsund


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Unser Tipp Naturerlebnispark Gristow

!

Der Park befindet sich am Rande des europäischen Vogelschutzgebietes und des Greifswalder Boddens in der Gemeinde Mesekenhagen, direkt an der B105. Pferde, Emus, Schafe, Ziegen – das sind nur einige Arten der ca. 300 Tiere, welche im ca. 70 ha großen Naturerlebnispark Gristow ein großzügiges Zuhause finden. Naturbelassene Wanderwege, Spielplätze, Rastplätze und verschiedene Aussichtspunkte, die den Blick über weite Wiesen und der Gristower Wiek erlauben, laden zum Verweilen und zu Picknicks ein. Für Informationen, Terminvereinbarungen und Reservierungen steht der Naturerlebnispark unter folgenden Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung: Tel.: 038351/240 Fax: 038351/53542 E-Mail: nep-gristow@t-online.de oder info@naturerlebnispark-gristow.de Weitere Informationen und Termine erhalten Sie stets unter www.naturterlebnispark-gristow.de

Lagerfeuer und Stockbrot

Das Ozeaneum in Stralsund

© Johnannes-Maria Schlorke

Die Stiftung Deutsches Meeresmuseum in Stralsund ist das größte naturwissenschaftliche Museum an der deutschen Nord- und Ostseeküste und einzigartig in Deutschland. Es gehört zu den 20 national bedeutsamen kulturellen Einrichtungen in den neuen Bundesländern. Mit dem OZEANEUM hat der vierte Standort des Deutschen Meeresmuseums im Juli 2008 seine Pforten geöffnet. Seither besuchen jährlich mehr als 1.000.000 Menschen die vier Standorte der Stiftung. Damit zählt das Deutsche Meeresmuseum zu den beliebtesten und meistbesuchten musealen Einrichtungen Deutschlands. Das OZEANEUM ist ein Museum. Neben attraktiven Aquarien und spielerischen Freizeitangeboten steht das Bildungsangebot im Vordergrund. Der Besucher soll sich die Welt der Meere auch lesend erschließen und für Themen rund um den blauen Wasserplaneten sensibilisiert werden. Öffnungszeiten 15. September-Mai, tägl. 9.30-19 Uhr* Juni-14. September, tägl. 9.30-21Uhr* 24. Dezember geschlossen 31. Dezember 10-15 Uhr* * Die Museumsschließung kann sich aufgrund von öffentlichen Abendveranstaltungen zeitlich verschieben. Beachten Sie dazu bitte den aktuellen Veranstaltungskalender.

Für den Besuch des OZEANEUMs sollten Sie ca. 2 Stunden einplanen; das ist die durchschnittliche Verweildauer. Letzter Einlass ist 60 Minuten vor Schließung. Gutscheine können bis eine Stunde vor Museumsschließung erworben werden.

© Johnannes-Maria Schlorke

OZEANEUM Stralsund GmbH Hafenstraße 11 18439 Stralsund Tel. +49 (0)3831 2650 610 Fax +49 (0)3831 2650 609 info@ozeaneum.de www.ozeaneum.de

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Lolo und Max sind unter die Ornitholgen gegangen, das sind Vogelkundler. Sie suchen den bei uns beheimateten Grünspecht. er ein ! t is ax Da M

DER GRÜNSPECHT

Der Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014, das ist 'ne Reportage wert.

Spechte sind standorttreu. Sie fliegen also im Winter nicht in den Süden und beiben in ihrem festen Revier, in dem sie leben und auf Futtersuche gehen.

Da fänd’ ich Strau­ ße besser! Da frieren einem wenigstens nicht die Pfoten ein.

Bei den Tieren mit dem roten Backenstrich handelt es sich um Männchen. Grünspechte hacken viel weniger an Bäumen als ihre verwandten Artgenossen. Gut so! Ich krieg’ schon vom Zuschauen Kopfschmerzen.

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Bei langen kalten Wintern hat es der Grünspecht besonders schwer. Er kann dann kaum noch Futter finden und die Ameisenhaufen nicht mehr aufhacken, um an die Ameisen zu gelangen. Die isst er gerne und reichlich.

Der Grünspecht wird auch Erdspecht genannt, da er seine Nahrung fast ausschließlich am Boden sucht. Der Grünspecht wird bis zu 35 cm lang und hat eine Flügelspannweite bis zu 52 cm! Mit ihrer langen Zunge holen sie Ameisen, Käfer, Larven und Spinnen aus ihren Verstecken. Bahh. Spinnen auf der Zunge stelle ich mir nicht lecker vor.

Im Sommer stehen auch Be-­ eren und Obst auf dem Speiseplan. Alles ekliges Zeugs. Da würde ich sogar lieber ein Fernglas essen.

Wus is dus dunn?

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Also wirklich Max! Weißt du etwa nicht, dass man kein ­gefrorenes Metall ­ablecken darf? Uhm nun. ... Gunz schun kult. Guhen wur jutzt nuch Huse?


Der Grünspecht

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Bu nt sp ec

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Grauspecht

Grünspecht

Liebe Kinder! Auch diesmal haben sich im rechten Bild wieder zehn verflixte Fehler eingeschlichen. Könnt ihr sie alle finden?

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Hundeauslaufplatz im Außenbereich (jlp). Ein umzäunter Hundeauslaufplatz, der Hun­ dehaltern die Möglichkeit bereiten soll, ihre Hunde ohne Leine und Maulkorb frei laufen zu lassen, ist im Außenbereich als bevorzugtes Bauvorhaben regelmä­ ßig unzulässig. Im Außenbereich sind nur solche Bau­ vorhaben privilegiert zulässig, die typischerweise im Außenbereich anzutreffen sind. Anlagen zur Freizeit­ gestaltung gehören hierzu nicht. Dies jedenfalls dann nicht, wenn sie nur der Erholung und Freizeitgestaltung eines ganz bestimmten Personenkreises dienen. Ein anzuerkennendes allgemeines Interesse an der Reali­ sierung dieses Vorhabens im Außenbereich ist zumeist des­ halb nicht gegeben, weil die Möglichkeit, Hunde ohne Lei­ ne laufen zu lassen, im Stadt­ gebiet grundsätzlich gegeben ist. Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Az.: 10 A 237/11 Kommune haftet für Fundtier (jlp). Eine Kommune ist grundsätzlich verpflichtet, die angemessenen Kosten für die Behandlung eines auf ihrem Gemeindegebiet aufgefunde­ nen Fundtieres (hier: Schild­ kröte) zu übernehmen. Dies gilt auch dann, wenn kein voll­ ständiger Beweis dafür vorge­ legt wird, dass gerade dieses Tier herrenlos ist. Im Zweifel ist ein solches Tier als Fundtier zu behandeln. Ist das Fundtier verletzt und ist hier eine so­ fortige tierärztliche Behandlung notwendig, so ist eine Anzeige bei dem zuständigen Fundbüro vor Durchfüh­ rung der Behandlung nicht erforderlich. Verwaltungsgericht Saarlouis, Az.: 5 K 593/12 Flotter Fahrstil für Rettungshund (jlp). Als es dem ausgebildeten Rettungshund einer Hundehalterin lebensbedrohlich schlecht ging, ver­ frachtete sie ihren geliebten Vierbeiner in ihr Auto und fuhr dann mit überhöhter Geschwindigkeit zum Tier­ arzt. Hierbei wurde sie von einem Polizeibeamten „ge­ blitzt“ und später zu einem Bußgeld von 80 Euro ver­ donnert. Das angerufene Gericht hatte aber Verständ­ nis für die besondere Stresssituation der Hundehalterin und reduzierte die Geldbuße auf 35 Euro. Amtsgericht Koblenz, Az.: 2010 Js 43597/12.34 OWi Keine Reithalle im Naturschutzgebiet (jlp). Die Errichtung einer Reithalle im Naturschutz­ gebiet ist regelmäßig wegen des Vorrangs des Natur­ 52

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schutzes nicht zulässig. Auch eine Befreiung von die­ sem Verbot ist nicht notwendig, wenn die geplante An­ lage an einem anderen Standort auf dem Grundstück, der nicht im Naturschutzgebiet liegt, errichtet werden kann und hierfür die erforderlichen Genehmigungen erteilt wurden. Bei einem Bauverbot in einem Natur­ schutzgebiet liegt in der Regel auch keine unzumutbare Belastung vor, denn die Untersagung der Errichtung baulicher Anlagen im Schutzgebiet ist vom Normgeber regelmäßig gerade gewollt. Schleswig-Holsteinisches Verwaltungsgericht, Az.: 1 A 287/11 Haialarm (jlp). Einen Reiseveranstal­ ter trifft nicht die Verpflich­ tung, dem Reisenden ein un­ gefährdetes Schwimmen im Meer zu ermöglichen. Ein Badeverbot wegen der Gefahr von Haiangriffen ist daher kein Reisemangel. Dies gilt umso mehr, wenn das zeitliche Badeverbot zum Schutz der Urlauber vor ortsüblichen Ge­ fahren erfolgte. Amtsgericht München, Az.: 242 C 16069/12 Kein Katzennetz für Balkon (jlp). Ein Mieter ist nicht berechtigt, seinen Balkon mit einem Katzennetz auszustat­ ten. Ein Katzennetz stellt eine optische Beeinträchtigung dar, die der Vermieter nicht dul­ den muss. Würde nämlich der Vermieter dieses Netz geneh­ migen müssen, könnten zahl­ reiche andere Mieter ebenfalls ein entsprechendes Netz anbringen, was zu einer erheblichen optischen Störung führen würde, da eine vergilbte Balkonfront sehr unat­ traktiv wirkt. Der Mieter wurde daher verurteilt, das Katzennetz wieder zu entfernen. Amtsgericht München, Az.: 411 C 6862/12 „Hengstisches“ Verhalten eines Wallachs (jlp). Ein durch einen „hengstischen“ Ausbruch eines Wallachs entstandenen Schaden kann der Tier­ hüter des Tieres von der Tierhalterin nicht ersetzt verlangen. Denn als Tierhüter hatte der Verletzte den Wallach zu beaufsichtigen. Es war seine Pflicht, von ihm ausgehende Gefahren abzuwenden. Deshalb muss der Tierhüter nachweisen, dass er die Entstehung des Schadens nicht selbst verschuldet hat. Erst recht gilt dies dann, wenn nach dem Ergebnis der Hormonun­ tersuchung beim Wallach ein „hengstisches“ Verhalten auszuschließen ist. Oberlandesgericht Hamm, Az.: 24 U 112/12


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© Oliver Jupe

Huftemperatur erfühlen.

Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier e.V.

Puls fühlen.

Aus der Tiermedizin

Die Hufrehe Vermeidet der Halter bestimmte Fehler vor allem in punkto Fütterung und Belastung, ist sein Pferd vor einer Rehe-Erkrankung weitgehend gefeit. Bei einem Rehe-Schub entzündet sich die Lederhaut des Hufes, ohne dass dabei Infektionserreger beteiligt wären. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier Es kommt zur Lockerung der Ver­ bindung zwischen Hornschuh und den inneren Anteilen des Hufes. Zeitgleich zur nachlassenden Ver­ bindung mit der Hornkapsel zieht eine Sehne an den inneren Kom­ partimenten des Hufes. Der Kno­ chen im Huf, das Hufbein, kippt dabei nach vorne ab. Im schlimm­ sten Fall bricht es in der Folge mit seiner Spitze durch die Sohle durch. Bei akuten, drastisch verlaufenden Schüben kann auch der ganze Horn­ schuh komplett verloren gehen. Die Entzündung der Huflederhaut wird durch eine Störung der Durchblu­ tung der Gefäße ausgelöst. Es kann nur ein oder auch mehrere Hufe betroffen sein. Für die Entwicklung einer Rehe kommen verschiedene Ursachen in Betracht. Fütterungsfehler sind oft Grund einer Reheerkrankung Zum einen kann eine für das Pferd ungewöhnlich hohe Bela­ stung – wie lange Galoppaden auf

hartem Untergrund – den Grund­ stein für die Erkrankung legen. Auch lange Fahrten im Anhänger oder harte Distanzritte ziehen im ungünstigsten Fall eine Rehe nach sich. Ebenfalls sehr häufig sind Fütterungsfehler der Grund für den Krankheitsausbruch. Die Auf­ nahme großer Mengen Kraftfutter, zum Beispiel nach einem Einbruch in die Futterkammer, ist der Klas­ siker. Auch abrupte Futterwechsel leisten einer Rehe Vorschub. So kann es nach einem ausgedehnten Weidegang im Frühling und dem damit verbundenen plötzlichen hohen Grasanteil in der Nahrung zum Schub kommen. Sonderfor­ men der Rehe sind zum Beispiel die Geburts- und die Medikamen­ tenrehe. Im Anschluss an eine Ge­ burt kann es passieren, dass die Nachgeburt nicht ganz abgeht. In der Gebärmutter bilden sich Bakte­ rien, die wiederum Gift freisetzen, was zur Entzündung der Hufleder­ haut führt. Auch die Gabe von be­ stimmten Medikamenten steht im

Verdacht, Krankheitsverursacher zu sein; Cortisonpräparate werden hier besonders diskutiert. Frisst das Pferd versehentlich giftige Pflanzen auf der Weide, können auch die be­ treffenden Giftstoffe eine Hufrehe auslösen. Die Symptomatik ist anfänglich manchmal gar nicht so deutlich. Das Pferd geht klamm, mit vorsichtigen, kleinen Schritten. Innerhalb kurzer Zeit zeigt sich die Lahmheit immer deutlicher. Atem- und Pulsfrequenz erhöhen sich. Die Temperatur der betroffenen Hufe steigt an. Manche Pferde haben auch Fieber. Beim Abtasten mit der Hufzange zeigt der Patient eine deutliche Schmerz­ reaktion. Schreitet die Erkrankung fort, geht das Pferd keinen Schritt mehr. Die Futteraufnahme wird letzten Endes eingestellt. Nur ein schnell herbei gerufener Tierarzt kann jetzt helfen. Entzündungs­ hemmende und die Durchblutung fördernde Mittel können akuten Schüben Einhalt gebieten. Langfri­ stig muss die Fütterung überdacht werden. Aufwändige Hufbeschläge verschaffen den kranken Pferden Erleichterung. Doch wie so häufig gilt vor allem bei der Rehe: Vorbeugen ist besser als heilen. Will man einer Rehe-Er­ krankung im Vorfeld entgegenwir­ ken, gilt es Folgendes zu beachten:

• • •

keine plötzlichen Futterwechsel vornehmen außerordentliche und für das Pferd ungewohnte Belastungen vermeiden Weiden und Koppeln regelmäßig von Giftpflanzen befreien

Beherzigen Pferdefreunde die­ se Grundsätze gewissenhaft, bleibt ihrem Vierbeiner die schwere Er­ krankung „Hufrehe“ ziemlich si­ cher erspart.

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Aus der Tiermedizin

Katzenkastration, muss das wirklich sein? Egal, ob es sich um Wohnungskatzen handelt oder ob Freigänger betroffen sind: Die Kastration ist bei Katzen dringend anzuraten. Sowohl was weibliche als auch was männliche Tiere betrifft. Die Gründe sind vielfältig. Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V. Zum einen verhindert eine Kastra­ tion zum rechten Zeitpunkt die Fortpflanzung. Das optimale Le­ bensalter für den Eingriff liegt bei etwa 6 Monaten. Um diesen Zeit­ punkt herum erreicht die Katze die Geschlechtsreife. Verpasst man den Moment und die Geschlechter finden zueinander, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon aus­ gehen, dass Nachwuchs ins Haus steht. Aus einem Katzenpärchen wird innerhalb weniger Monate ein ganzes Katzenrudel. Leider sind unsere Tierheime bereits vollge­ stopft mit herrenlosen Katzen, die alle dringend ein Zuhause suchen. Jede Nachzucht nimmt einem ar­ men Tierheimbewohner ein mögli­ ches Plätzchen weg. Daher sollten Privatleute dringen auf Nachzuch­ ten verzichten, auch wenn sie noch so süß sind. Dieser Verzicht ist ech­ ter Tierschutz! Kastrierte Katzen haben es leich­ ter. Sie müssen sich nicht ständig Rangordnungskämpfen stellen. Wer einmal einen alten, wildlebenden und nicht kastrierten Kater gese­ hen hat, der weiß, wovon die Rede ist. Narben und diverse Läsionen wie ausgerissene Ohren und abge­ schlagene Zähne zeugen von einem harten Leben unter Artgenossen. 54

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Auf der anderen Seite gibt es die bedauernswerten weiblichen Kat­ zen, die – wenn sie nicht kastriert sind – jeweils zwei Würfe im Jahr durchzufüttern haben und zwi­ schendrin kaum Zeit finden, wieder zu Kräften zu kommen. Das ist das Schicksal unkastrierter Tiere mit Freigang. Auf der anderen Seite stehen die Wohnungskatzen, die andere Probleme haben, wenn sie nicht kastriert sind. Die Kater fangen an zu markieren, wenn sie die Ge­ schlechtsreife erreichen. Das heißt, sie pieseln überall hin, nur nicht ins Katzenklo. Lässt der Besitzer nicht spätestens jetzt schnellstmöglich eine Kastration durchführen, kann es sein, dass der Kater dieses Ver­ halten nie mehr ablegt. Ein nahezu untragbarer Zustand in einer Woh­ nung!

Kastration Im Unterscheid zur Sterilisation werden bei einer Kastration die keimbildenden Organe, also die Eierstöcke bzw. die Hoden, entfernt. Damit unterbindet man nicht nur die Fortpflanzung, sondern auch das damit verbundene Verhalten wie die Rolligkeit, Kämpfe sowie das Markierverhalten, da von den Keimdrüsen keine Hormone mehr gebildet werden. In der Tiermedizin wird nahezu ausschließlich kastriert und so gut wie nie sterilisiert. Sterilisation Im Gegensatz zur Kastration verbleiben bei einer Sterilisation die keimbildenden Organe im Körper. Es werden nur die keimleitenden Wege unterbunden und damit eine Unfruchtbarkeit erreicht. Das Sexual­verhalten und der Sexualtrieb bleiben erhalten, weil weiterhin Sexualhormone produziert werden.

Unkastrierte weibliche Woh­ nungskatzen hingegen können eine Dauerrolligkeit entwickeln. Dies rührt daher, dass Katzen einen so­ genannten induzierten Eisprung haben. Der Zyklus läuft also nur vollständig ab, wenn irgendwann ein


rat & tat

Seit etlichen Jahren finanziert aktion tier e.V. das Projekt Kitty. Kitty steht für die Kastration und Versorgung wild lebender Katzen in Deutschland. Dadurch, dass die Fortpflanzung der Streuner unterbunden wird und die armen Geschöpfe an dafür eingerichteten Futterplätzen ihren Hunger und Durst und Hunger stillen können, verhindert aktion tier e.V. jedes Jahr aufs Neue tausendfaches Tierleid.

Kater daher kommt und die Kat­ ze deckt. Bleibt das aus, kann der Hormonzyklus sozusagen stehen bleiben und die Katze ist damit stän­ dig rollig. Da dies häufig von pene­ trantem Miauen begleitet ist, ist auch dies alles andere als wünschenswert für den Besitzer. Für die Katze ist es ohnehin kein Zuckerschlecken. Was den Eingriff an sich betrifft, brau­ chen sich Besitzer keine Sorgen zu machen. Katzenkastrationen sind in Tierarztpraxen Routineeingriffe und bei sorgfältiger Arbeitsweise nahezu mit keinem Risiko behaftet.

Verbraucherschutztipps

Haustiere auf dem Teller? Nicht nur in einigen asiatischen Ländern gilt das Fleisch von Hund und Katze als Delikatesse. Auch in Europa soll das Fleisch der sonst eher als Familienmitglieder geltenden Haustiere gegessen werden. Besonders häufig in die Kritik von Tierschützern geraten ist dabei die Schweiz. Doch was steckt hinter illustren Schlagzeilen ausländischer Medien wie „Schweizer Bauern essen regelmäßig Hunde und Katzen“ (Daily Mail) oder „Vergesst Schokolade und Käse. Hunde und ­Katzen sind die neuen Schweizer Delikatessen“ (Scotsman)? Wie verlässlich sind Gerüchte, dass in der Schweiz Hundefleisch-Restaurants betrieben werden sollen? Ein Bericht von Jan Peifer

I

In der EU sind „Produktion“ und Angebot von Hunde- und Katzen­ fleisch seit 1986 verboten, auch die Einfuhr ist nicht gestattet. Die Ge­ setze der Schweiz verbieten eine Schlachtung und kommerzielle Nut­ zung ebenfalls – mit einer Ausnah­ me: Die „Gewinnung“ für den Ei­ genverbrauch ist bei unseren Nach­ barn zulässig, wenn nicht gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen wird. Hieraus ergibt sich allerdings eine schwierige Gemen­

gelage: In den tierschutzrechtlichen Bestimmungen zur Schlachtung sind Hunde und Katzen nicht vor­ gesehen. Theoretisch ist mangels Vorschriften jede Tötungsart mög­ lich, die nicht gegen die Grundge­ danken des Tierschutzgesetzes und der Schlachtverordnung verstößt, nach der z. B. ein Wirbeltier nicht ohne Betäubung getötet werden darf. Können diese Anforderun­ gen nicht erfüllt werden, wird die Schlachtung im Falle aller anderen

Tierarten zur Aufgabe eines Lohn­ schlachters (schweiz. Störmetzger), der über die notwendige Sachkennt­ nis und Befähigung verfügt. Mit der Vergabe des Auftrags allerdings würde die Schlachtung zum Ge­ genstand eines Vertrags, die kom­ merzielle Nutzung von Hunde- und Katzenfleisch jedoch ist auch in der Schweiz verboten. Anfang der 1990er Jahre hatte eine von 6000 Unterzeichnern ge­ Mitgliederjournal

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gen und Petitionen Medien und Be­ hörden beschäftigen, ist nicht mehr als ein Hinweis darauf und eine Be­ stätigung des Tabus. Offizielle Aus­ sagen von Nationalräten begründen ein fehlendes vollständiges Verbot von Hunde- und Katzenfleisch da­ mit, dass der Kontrollaufwand nicht lohnen würde, und verweisen auf die ethische Verantwortung des Einzelnen. Zwar ist „ethische Ver­ antwortung“ ein unglücklich ge­ wählter Ausdruck für die Entschei­ dung, ein bestimmtes Tier zu essen, ein anderes hingegen nicht. Doch hat die besondere Stellung von Kat­ zen und Hunden als Heimtiere in Verbindung mit gesellschaftlichen Entwicklungen auch in der Schweiz dafür gesorgt, dass Hund und Kat­ ze einen Status genießen, der sie als Nahrungsmittel weitestgehend aus­ schließt.

Flagge © ferkelraggae - Fotolia.com, Hund © Oli_ok - Fotolia.com

stützte Petition für dieses Verbot gesorgt, auch die gastrono­ mische Nutzung fällt darunter – eine plausib­ le Erklärung für fehlende Belege von „HundefleischRestaurants“. Immer wieder sorgen Presseberichte zu diesem Thema für Aufsehen, doch dürfte es sich hier mit großer Wahrschein­ lichkeit um Einzelfälle oder gar auf Fehlinformationen bestehenden Presseenten handeln. Offiziell nachgewiesen werden kann aktuell kein einziger Fall von Hunde- oder Katzenschlachtungen zum (kommerziellen) Gewinn des Fleisches für den menschlichen Verzehr, auch in der Schweiz gilt im allergröß­ ten Teil der Gesellschaft für Fleisch von Hund und Katze das gleiche Nahrungstabu wie in den restlichen Teilen der zi­ vilisierten westlichen Welt. Historiker und Kulturan­ thropologen gehen davon aus, dass das Fleisch von Hunden und Katzen in früheren Zeiten z. B. in Armenquartieren eine größere Rolle gespielt hat, doch Belege gibt es auch hierfür nur äu­ ßerst spärlich. Dabei übrigens unterscheiden sich die Schweizer nicht von anderen Völkern. Dass etwa in Deutsch­ land bis in den Anfang des letzten Jahrhunderts

hinein der Konsum von Hu n d e f l e i s c h eine gewisse An­ erkennung genoss, gilt als gesichert: Noch bis zum Ersten Weltkrieg wurden jährlich bis zu 7000 Hundeschlachtungen offiziell erfasst, von einer größeren Dun­ kelziffer gingen die Statistiker aller­ dings schon damals aus. Allein in München waren zur Jahrhundert­ wende noch 17 Hundemetzger re­ gistriert; erst 1986 wurde der Hund als Schlachttier schließlich aus dem Gesetz zur Fleischbeschau gestri­ chen. Ob die Gesetzeslücke in der Schweiz für Einzelfälle von Hundeoder Katzenschlachtungen verant­ wortlich ist, kann nicht eindeutig nachgewiesen werden. Dass auch heute noch entsprechende Anfra­


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Tierhuus Insel Föhr e.V., Schleswig-Holstein

„Heuleralarm“ im Robbenzentrum Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen folgten zahlreiche Besucher der Einladung zum „Heuleralarm“ ins Robbenzentrum. Dank des tollen Wetters – pünktlich zum Aufbau kam die Sonne hervor – konnten viele Aktivitäten, wie die Kinder-Robbenrally, das KinderRobbenschminken, Kuchentiere kreativ gestalten usw. außerhalb der Halle stattfinden. Ein Bericht von Janine Bahr Und während viele ehrenamtliche Helfer mit Kaffee, Kuchen, Waffeln und Popcorn für das leibliche Wohl der großen und kleinen Besucher sorgten, informierten wir, die Robbenzentrumsleiter André van Gemmert und ich, die Interessierten in der Ausstellung und den Poolräumen über die Arbeit mit den Robben und deren Lebensweise. Und wie im Alltag gab es auch an diesem Tag einen Notruf und die Robbenretter mussten trotz Fest zum Einsatz. Danach gab es als kleine Einlage noch eine weitere „Rettungsaktion“ mit Erstversorgung der kleinen Robben Hannah, Sina und Co, die wie viele andere Kinder im Robbenkostüm einen Seehund mimten.

Ein Spaß mit vielen Infos rund um die beliebten Meeressäuger. Alles in allem war es ein gelungenes Fest, so sind sich die Initiatoren André und Mitarbeiterinnen Susanne und Lorrena Ermert und ich einig. Der Dank geht an alle ehrenamtlichen Helfer! Seehund Jule Erstes Sturmopfer auch aus dem Meer Sturmtief Christian war gerade übers Land gezogen und die Aufräumarbeiten noch in vollem Gange, als das Robbenzentrum Föhr ein Notruf ereilte! Eine kleine Robbe völlig erschöpft am Strand! Sofort machte sich das Robbenzentrums Team auf dem Weg. Ganz vorbildlich hatten die einheimischen Finder und Melder des Tieres, Abstand gehalten und auch alle Neugierigen vom Tier fern gehalten. Wir haben schon einige Seehunde am Strand gefunden und wissen inzwischen ge­nau was zu tun ist, so Jule Brüggemann, die mit ihren drei Söhnen eigentlich

am Strand tolle Sturmfotos machen wollte. Das alarmierte Team des Robbenzentrums konnte das völlig untergewichtige und erschöpfte Tier bergen und anschließend zur Erstversorgung mit ins Robbenzentrum nehmen. Das kleine Seehundmädchen ist zwar viel zu leicht für sein Alter, aber außer kleinen Verletzungen an den Flossen einfach völlig erschöpft und müde von dem Sturm, aber sonst fit, nach der Erstversorgung des Tieres in der Station. Wir können auch eine Lungenwurminfektion nicht ausschließen. Nach der ersten Flüssigkeitsgabe und viel Ruhe, hat sich die kleine Jule – nach der Finderin benannt – schon gut erholt und wehrt sich schon wieder ganz ordentlich, freut sich André van Gemmert vom Robbenzentrum Föhr. Außer solchen Wetterkatastrophen sind es zumeist menschliche Einflüsse und Störungen, die die Robben im Wattenmeer zu schaffen machen. Seit 4-5 Jahren nehmen auch Lungenwurminfektionen unter den Seehunden kontinuierlich zu und sehr viele Jungtiere verenden daran, wenn sie nicht früh genug gefunden und behandelt werden. Eine neue durch Umwelteinflüsse bedingte Bedrohung der Seehunde, die die gesamte Population in der Nordsee immer mehr bedroht!

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Hamster im Glück

Mama Netti und ihr Nachwuchs Am 16.06.2013 hatte Teddyhamsterdame Netti großes Glück, als sie in Carlow in MecklenburgVorpommern von tierlieben Menschen gefunden und ins Tierheim Roggendorf gebracht wurde. Um auf Nettis Bedürfnisse besser eingehen zu können, nahm Vorstandsmitglied Susan Müller sie direkt mit zu sich nach Hause, wo sie sich in einem geeigneten Gehege von dem Stress erholen und in Ruhe auf die Suche nach neuen Körnergebern begeben konnte. Doch schon ein paar Tage später wurde klar, warum die hübsche Hamsterdame mit dem Glänzefell ausgesetzt worden war. Denn Netti kam nicht allein. Ein Bericht von Anne Flindt (private Pflegestelle) der Hamsterhilfe Nord – zur Unterstützung des Tierheims Roggendorf und des Lottihofs in MecklenburgVorpommern Sie hatte blinde Passagiere an Bord und überraschte ihre Pflegerin mit sieben kleinen Würmchen. Schnell wurde der Kontakt zur Hamsterhilfe Nord hergestellt. Die Hamsterhilfe Nord ist ein Zusammenschluss aus privaten Pflegestellen für heimatlose Hamster aller Art. Seit einigen Jahren ist sie ein eingetragener Verein und erfreut sich wachsender Mitgliederzahlen. Neben Mitgliedern, die ehrenamtlich als Pflegestellen aktiv sind, gibt es auch Fördermitglieder und verschiedene Paten für Langzeitpfleglinge oder ganze Pflegestellen. Futter- und Tierarztkosten können vom Verein durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Schutzgebühren finanziert werden. Die Hamsterhilfe Nord nimmt Tiere auf, die aus schlechter Haltung (z.B. auch aus Animal Hoar58

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ding Fällen) oder Zooladenschwangerschaften stammen. Denn häufig werden tragende Weibchen in Zoo­ läden erworben oder es werden fälschlicherweise gegengeschlechtliche Tiere in Gruppen verkauft. Auch wenn der Halter seine Hamster abgeben muss (z.B. aus gesundheitlichen Gründen), finden diese bei einer der Pflegestellen ein vorübergehendes Zuhause. Außerdem hilft die Organisation Tierheimen bei ihren Notfällen. Die Vermittlung der Hamster in artgerechte Zuhause übernehmen dann die Pflegestellen, wobei sie ausführlich über Haltung und Ernährung aufklären. Die Tiere werden nur mit Schutzvertrag, Schutzgebühr und vorheriger Begutachtung des Geheges abgegeben.

Susan Müller wurde von der Hamsterhilfe ausführlich über die Aufzucht der Welpen informiert. Um einer weiteren Vermehrung vorzubeugen muss Hamsternachwuchs im Alter von vier Wochen nach Geschlechtern getrennt werden. Die Geschwister können dann noch einige Wochen in gleichgeschlechtlichen Gruppen leben. Sobald sie sich nicht mehr verste-

hen, müssen sie schließlich separat gesetzt werden, denn Mittelhamster sind Einzelgänger. Da die Warteliste der Hamsterhilfe Nord oft sehr lang ist, konnten die vier Teddybuben und drei Teddymädchen nicht sofort übernommen werden. Jedoch war es durch die gute Vernetzung der Pflegestellen (u. a.


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in Lübeck, Reinfeld und Bremen) möglich, Frau Müller ausreichend große Gehege und Zubehör zur Verfügung zu stellen, so dass der Nachwuchs bis zur Übernahme artgerecht untergebracht werden konnte. Außerdem gab es eine großzügige Spende von selbstgemischtem Futter durch die Hamsterhilfe. So

konnten sich die kleinen Plüschnasen ordentlich satt futtern. Seit dem 21.09.2013 werden nun zwei der Buben und drei Mädels von verschiedenen Pflegestellen aufgenommen. Ein weiteres Männlein hat bereits ein Zuhause gefunden, Netti und ein Sohn dürfen bei Susan Müller bleiben.

Wenn Sie Nettis Nachwuchs oder auch andere Notfellchen besuchen wollen, schauen Sie doch einmal auf unserer Website unter www. hamsterhilfe-nord.de vorbei. Außerdem freut sich die Hamsterhilfe Nord immer über Unterstützung oder neue Gesichter im Pflegestellenteam!

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aktion tier auf dem Lottihof für Kinder und Tiere

Sommer, Sonne… Sommerfeste! An den kalten Tagen erinnert man sich gerne an den warmen und sonnigen Sommer. Es ist aber nicht nur Zeit der Ferien und Entspannung. Für unsere Kooperationspartner heißt es nicht nur Sommer, Sonne, Sonnenschein, sondern auch Vorbereitungen auf Sommerfeste. Dieses Jahr durfte ich mit unserem Informationsstand zwei Sommerfeste besuchen und zwar das Tierheimfest bei unserem Kooperationspartner Tierheim Zossen und das Hoffest auf dem Lottihof. Ein Bericht von Andreas Marut, Mitarbeiter des aktion tier-Aufklärungsteams Am 4. August hieß für mich und meine Arbeitskollegen: Auf geht’s nach Zossen. In dieser kleinen Stadt, nicht weit weg von Berlin entfernt, befindet sich das Tierheim Zossen, wo an dem Tag das Tierheimfest stattfand. Es war schon das elfte Tierheimfest unseres Kooperationspartners, an dem wir teilnahmen. Das Tierheim hat für die zahlreiche Besucher verschiedene Attraktionen vorbereitet. Neben Flohmarkt und Tombola fanden auch Vorführungen verschiedener Hundeschulen statt. Es wurden auch 11 Hunde vorgestellt, die sich derzeit im Tierheim Zossen befanden 60

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und ein neues liebevolles Zuhause suchten. Es fiel schwer, sich nicht in den einen oder anderen tierischen Bewohner des Tierheims zu verlieben und gleich nach Hause mitnehmen zu wollen. Für mich als großer

Katzenfreund war der Besuch im Katzenhaus besonders schwierig. Einer großen Beliebtheit erfreute sich natürlich bei den Kindern die Hüpfburg, die von den kleinen Besuchern regelrecht belagert wurde. Für Speis und Trank wurde natürlich auch gesorgt. Bei den verschiedenen Attraktionen konnte sich natürlich auch Platz für einen aktion tier-Informationsstand finden, an dem wir mit vielen Besuchern des Tierheimfestes über Arbeit unseres Vereins, Missstände im Tierschutz sowie artgerechte Haustierhaltung sprechen konnten.


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Der Kontakt mit Tieren ist für Kinder immer ein schönes Erlebnis Am 17. August war es auch auf dem Lottihof soweit. Um 14 Uhr ging es mit dem dritten Hoffest los. Der Lottihof befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern im kleinen Ort namens Seefeld und ist eine Begegnungsstätte von Mensch und Tier. Bei dem schönen sommerlichen Wetter konnte man während des Hoffestes an den Führungen durch den Lottihof teilnehmen und

alle tierischen Bewohner des Hofs wie Pferde, Esel, Kaninchen und vieles mehr näher kennen lernen. Kinder freuten sich besonders über Kuscheln mit den Tieren, Esel und Ponyreiten. Auch Kolleginnen, die mit Kinderschminken beschäftigt

waren, hatten alle Hände voll zu tun. Für Musik und natürlich auch jede Menge Spaß hat dieses Jahr „DJ Bani“ gesorgt. Während des Festes wurden auch Namen für zwei neue Tiere gesucht, die sich seit kurzem auf dem Lottihof befanden. Es handelte sich um zwei Schweine, die aus einem Forschungslabor kamen und nun ihr Zuhause bei unserem Kooperationspartner gefunden haben. Die Wahl den Namen fiel dem Publikum nicht leicht, letztendlich ist die Entscheidung getroffen worden. Die beiden Schweinchen heißen jetzt Rosana und Rosalie. Zahlreiche Besucher zeigten auch Interesse an unserem Informationsstand und informierten sich über unsere Arbeit. Beide Sommerfeste waren dank vielen Gästen ein großer Erfolg. Gerade deswegen möchte ich mich bei allen Besuchern herzlichst für die Teilnahme und tolle Atmosphäre bei beiden Veranstaltungen bedanken und diejenigen, die nicht dabei waren, lade ich herzlichst ein, beide Kooperationspartner zu besuchen. Ich hoffe, wir sehen uns spätestens nächstes Jahr beim nächsten Sommerfest.

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Lottihof für Kinder & Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern

Der Lottihof und seine tierischen Bewohner

Nun sind wir schon 3 Jahre auf unserem Hof in Seefeld im schönen Mecklenburg-Vorpommern. Im August 2011 wurde unser Verein Lottihof für Kinder und Tiere e.V. gegründet. Unser Verein hat das Ziel, das Verhältnis zwischen Mensch, Umwelt und Tier durch den hautnahen Kontakt zu den Tieren und der Natur zu verbessern. Viele Kinder sollen bei uns lernen, wie man Tiere artgerecht hält, versorgt und vor allem dass Tiere ein Tierleben lang eine große Verantwortung bedeuten. Viele unserer mittlerweile über 100 Tiere sind abgegebene, beschlagnahmte oder gefundene Tiere. Ein Bericht von Doreen Huff Doreen Huff (re.) kümmert sich gerne und fachgerecht um die Pferde auf dem Lottihof

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Unsere Namensgeberin, Eseldame Lotti, und Eselmann Darwin, die Ziegen Elly und Billy hatten vorher auch schon ein gutes Zuhause. Alle vier wurden als Therapietiere im Streichelzoo vom M·U·T e.V. im Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin eingesetzt. Nun bekommen sie ihre wohlverdiente Rente auf dem Lottihof. Vier unserer anderen Ziegen sind Abgabetiere und leben jetzt mit Billy und Elly im Meckerland. In kurzer Zeit wurden vier Pferde abgegeben auf unserem Hof. Fine war eine Kaltblutmixstute im Alter von 14 Jahren. Leider haben ihre vorherigen Besitzer weder auf artgerechte Ernährung noch Hufpflege geachtet, sodass sie Hufrehe (schmerzhafte Hufkrankheit, eine Entzündung der Huflederhaut) hatte. (Lesen Sie dazu auch unseren Bericht auf Seite 53.) Dieses Jahr im März mussten wir unsere Fine nach einer schweren Kolik mit Darmverschluss einschläfern lassen. Chocko ist eine temperamentvolle Reitponystute, 14 Jahre alt. Sie kommt aus einem Turnierstall aus Bad Schwartau und war ein erfolgreiches Turnierpony. Durch einen chronischen Sehnenschaden konnte sie an Turnieren nicht mehr teilnehmen. Die beiden Friesen Max, 14 Jahre und Moritz, 6 Jahre alt wurden von aktion tier e.V. bei uns untergebracht. Diese beiden kamen aus vernachlässigter

Haltung und Max mit einem sehr stark ausgeprägten Senkrücken. Alle Pferde leben jetzt ausgeglichen bei uns auf den Koppeln in ganzjähriger Offenstallhaltung und können ein glückliches Pferdeleben führen. Auf dem Lottihof leben zurzeit 32 Schafe, eine buntgemixte Herde aus Woll- und Kamerunschafen mit mittlerweile 6 kastrierten Böcken. Ein Teil der Schafe kam von einem Bauernhof, auf dem sie nicht mehr richtig versorgt wurden, z.B. wurden ca. 3 Jahre lang nicht die Klauen geschnitten und auch nicht die Wolle geschoren. Im Hoppeldorf leben 10 Kaninchen, meistens Abgabetiere. Oft gewünscht von Kindern und dann von Eltern bei uns abgegeben, weil die Kinder sich nicht ausreichend um ihre Tiere kümmerten. Außerdem tummeln sich im Hoppeldorf 3 Tauben: August, Heinrich und Pit. August und Heinrich sind flugunfähig, wurden bei uns abgegeben und Pit haben wir als Jungtier in Schwerin gefunden und aufgezogen und er hat sich entschieden, bei uns weiter heimisch zu bleiben. In Entenhausen leben 13 Enten. 2 Stockenten kommen vom Kinderbauernhof Görlitzer Park aus Berlin – dort wurden diese beiden


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immer von den anderen Enten gemobbt. 4 französische Enten kommen aus verwahrloster Haltung. Die restlichen Tiere wurden bei uns abgegeben. In unserer Hühnerfarm leben 18 Hühner und zwei Hähne – ein buntes Treiben aus verschiedenen Hühnerarten. 6 Hühner wurden von den Behörden beschlagnahmt, da der Besitzer in den Urlaub fuhr und eine Woche die Hühner ohne Futter und Wasser ließ. Als Dank haben wir heute viele Eier auf dem Tisch von wirklich glücklichen Hühnern. Unsere Teichpiraten sind 5 Pommerngänse, die von einem anderen Gnadenhof zu uns kamen. Im Saustall leben unser Hängebauch-

schwein Anna und die beiden Pommernschweine Rosana und Rosalie. Anna ist ein Abgabetier und die anderen zwei kommen aus einem Versuchslabor und haben bei uns das erste Mal Sonnenlicht gesehen und mussten lernen, wie man sich im Schlamm wälzt, um sich auch gegen Sonnenbrand zu schützen.

Es gibt noch Pflegetiere, wie unser Graupapagei Jakob, sein Herrchen kann ihm nicht mehr gerecht werden. 2 Chinchillas und 7 Hamster halten nachts den Lottihof auf Trab, wobei wir die Hamster gerne in ein gutes Zuhause vermitteln möchten. Eine Hamsterdame wur-

Natürlich darf ich unser Begrüßungskomitee, unsere 6 Hunde, nicht vergessen. Alle sind zum Teil ausgesetzt aufgefunden worden oder stammen aus schlechter Haltung. Dazu kommen noch 9 Feldjäger, teilweise scheue zugelaufene Katzen, alle natürlich kastriert, aber es gibt auch Kampfschmuser, die den ganzen Tag am liebsten durch die Gegend getragen werden.

Kommen Sie doch einmal auf den Lottihof und besuchen Sie uns! Lottihof für Kinder und Tiere e.V. Waldweg 2 a 23936 Seefeld Tel.: +49 173 6002852 Fax: 038817524826 info@lottihof.org www.lottihof.org

de trächtig im Tierheim abgegeben und das Tierheim bat uns, die Tiere aufzunehmen. (Mehr dazu auf S. 58-59) Nicht zu vergessen, ich weiß nicht wie viele, die Bewohner unseres Insektenhotels. Regelmäßig haben wir Besuch von Kindergartengruppen oder Schulklassen und unsere Lottihof-Stammkinder nicht zu vergessen, Praktikanten, ehrenamtliche Helfer, die uns bei der Versorgung unserer Tiere fleißig helfen. Über ständig neue Gesichter freuen wir uns, gern als Besucher oder auch Helfer.

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Nothilfe für Polarhunde e.V., Baden-Württemberg

Schweigen ist eine Kunst Gerade wenn es um alte Tiere geht, ist es wirklich oft hohe Kunst, sich im Zaum zu halten. Der Volksmund sagt „Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, hieße es Wulst“. Als Tierschützer will man beim Thema „alte Tiere“ nicht schweigen, aber man muss es oft. Und tut es der Tiere wegen. Weil man ihnen nicht hilft, wenn man Interessenten zu direkt vor Augen führt, was der oft schlechte oder unwillige Umgang mit alten Tieren in der Gesamtheit eigentlich bedeutet. Ein Bericht von Günter Schwartze Wenn z.B. Menschen nach sehr jungen Tieren fragen, weil man die „noch selbst prägen“ kann. Oder weil die „ja noch lange leben“. Obwohl diese Menschen aufgrund ihrer Lebensführung, oder des Wissens über die Wunschtierart nur mäßig für ein junges Tier, aber super für ein älteres Tier geeignet wären. Hier sitzt man in der Zwickmühle. Einerseits freut man sich über jeden, der den Weg zum Tier über den Tierschutz sucht. Andererseits hat man aber auch die Aufgabe, Tiere passend zu vermitteln. Tiere zu vermitteln ist für uns nicht wie „Wünsch-Dir-Was“, sondern wir versuchen jedes Mal, Mensch und Tier in eine für beide passende Zukunft zu entlassen. Und letztlich ist das Ignorieren, das Nichtwollen älterer Tiere nicht nur ein Zeichen unseres Gesellschaftszustandes, sondern für die, die diese älteren Tiere versorgen auch eine extreme seelische Belastung. Denn oft werden sie nie in ein Zuhause vermittelt … Wer ältere oder alte Tiere versorgt, der weiß um deren Besonderheiten. Um ihren Charme. Ihre oft reizenden Eigenheiten. Ihre Dankbarkeit, wenn man es mal ver64

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menschlicht ausdrücken möchte. Ihre oft ganz besondere Art, nicht viel zu fordern, aber unglaublich viel zurückzugeben. Und man ist kaum in der Lage zu erklären, wie befriedigend es sein kann, wenn ein altes Tier sich zufrieden und wohlversorgt auf seinem Lieblingsplatz räkelt, einen dabei anblickt oder dezent per sonstiger Körpersprache klar übermittelt: „Hach, ist das schön“.

Lars

Drei Hunde vor der Übernahme freuen sich auf ihr neues Zuhause Nikita

Er weiß aber auch um den Aufwand und die seelischen und nicht zu vergessen finanziellen Sorgen, die alte Tiere verursachen können. Wie auch bei uns Menschen steigen mit zunehmendem Alter die Zipperlein, bis hin zu durchaus schweren Erkrankungen. Und auch Tiere zeigen demente Erscheinungen. Die man je nach Ausprägung humorvoll als skurril, aber auch als extrem schwerwiegend ansehen kann/muss. Das reicht vom normalen durchaus freundlichen Altersstarrsinn bis hin zu groben motorischen Fehlleistungen oder kognitiven Aussetzern. Dies wird Interessenten nie verschwiegen, auch wenn das ältere Tier noch keine oder nur geringe Anzeichen zeigt. Denn seltsamerweise ist den Leuten zwar klar, das Oma und Opa einen Rollator brauchen, manchmal etwas desorientiert sind, oder mit der neuen Hüfte kämpfen – aber dass Tiere körperlich im Alter gleich aufgestellt sind, das wird irgendwie verdrängt. Tiere scheinen in menschlicher Vision ewig jung und dann tot. Der Realität entspricht das nicht. Kommt das Thema dann im Gespräch zutage, heißt es oft „ja, ja, kein Problem, wenn‘s dann soweit ist, werden wir das schon wuppen“. Viele sind dann aber außerstande oder nicht Willens, sich dem Tier genauso anzunehmen wie der Oma. Wobei, auch unsere Omas und Opas werden vielfach ignoriert, vergessen oder


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abgeschoben. Dagegen ist nichts zu sagen, sofern der Umgang mit ihnen die persönliche und auch finanzielle Kraft übersteigt. Jeder pflegende Angehörige, der nicht mehr weiter konnte, weiß, wovon die Rede ist. Wenn aber die einfachen Dinge, wie langsamer reden und gehen, sich lauter zu artikulieren oder klarer zu gestikulieren, mehr zuhören und weniger verlangen, mehr Wasch- oder sonstiger Umgangsaufwand Auslöser für das Weggeben sind, dann ist das mehr als traurig. Ob es sich um Oma oder – man möge mir den Vergleich verzeihen – um den seit 13 Jahren im Haushalt lebenden Familienhund oder die 18jährige Mieze handelt. Es soll sich bitte niemand kritisiert fühlen, der aus gutem Grund bewusst von einem älteren Tier Abstand nimmt. Es trotzdem auf Biegen und Brechen zu versuchen, wäre der falsche Weg. Es gibt hübsche und weniger hübsche Tiere. Die weniger hübschen werden im Alter nicht schöner, alle gemeinsam werden im Alter nicht gesünder. Ihr Wert jedoch, nicht der materielle, verringert sich dadurch nicht. Wer der Typ des gemächlichen Flanierers ist, sich aber einen sagen wir „Jagdhund Welpen“ wünscht, darf sich angesprochen fühlen. Wer relativ viel außer Haus ist, was bei einem jungen, aktiven, alleine gehaltenen Nordischen meist unabdingbar zu Problemen führt, auch. Wer im hellhörigen Doppelhaus wohnt, mit Nachbarn, die den Rasen mit dem Zollstock mähen und abends früh zu Bett gehen wollen, sich aber mit dem Gedanken trägt, sich ein pubertierendes Hundepärchen ins Haus zu holen, ebenso. All das sind fiktive Beispiele. Die erst im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren die Gedanken schon fast zwingend in Richtung reifere Tiere führen müssten. Ältere Tiere machen nicht weniger – nur anders – Freude. Sie sind genauso liebenswert, unterhaltsam

oder aufwändig – nur anders als junge. Gott sei Dank finden immer wieder, wenn auch immer noch zu wenig Menschen zu uns, die dies erkennen und die vor sich selbst zugeben können, dass das ältere Tierschutztier ihre Lebensqualität trotz der Einschränkungen, oder gerade deswegen, erhöht. Derweil ein Jungtier sie stark mindern würde. Die Geschichte von Nikita und Amarok

berufliche Probleme tauchen auf, die Versorgung gerät ins Hintertreffen. Die Zustände für die Tiere verschlechtern sich dramatisch, ihr Altern setzt ihnen unter diesen Umständen über die Maßen zusätzlich zu. Manchmal, wie auch hier, wendet sich der Halter gänzlich von seinem Rudel ab. Nachbarn ersetzen ihn aus Mitleid, manchmal notdürftig, oft nicht dauerhaft. Ämter werden eingeschaltet, mal zum Nutzen, mal leider zum Schaden der Tiere.

Nikita und Amrok vor der Übernahme

Die ganze Geschichte der ­Geschwister können Sie unter: www.polarhunde-nothilfe.com/Pflegestellen/pflegemain.htm?http://polarhunde-nothilfe.com/Pflegestellen/ amarok-nikita.htm nachlesen.

Nikita und Amrok sind in ihrem neuen Zuhause angekommen

Für Hunde wie die ca. 14jährigen Pelze Nikita und Amarok, hat sich genau darum ihr Leben um 180 Grad gedreht. Ihre Geschichte ist uns in 100 Varianten leider geläufig: Haltung einer Handvoll Nordischer. Im entfernten Außenbereich. Jahrelang einigermaßen akzeptabel, mit Glück werden die Tiere ausreichend bewegt. Familiäre und/oder Mitgliederjournal

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Nikita und Amrok Lars kam zu einer Pflegefamilie und sucht noch immer ein neues Zuhause

Nikita, Amarok und der Bruder Lars wurden von der Nothilfe für Polarhunde (NfP) im Januar aus weder hunde- noch hunde-altersgerechten Nothaltung geholt. Nach kurzer Verweildauer in einer Pflegestelle wechselte der angeschlagenere Lars zu Pflegeeltern, die seinem Gesundheitszustand gerechter werden konnten, während Nikita und Amarok schon im Februar auf einen Dauerpflegeplatz ziehen durften. Ihre neue Mama gab ihnen vorurteilsfrei diese Chance, wohl wissend, aus welcher Art Haltung sie kamen, wissend, was Vorzüge und Nachteile der Oldies sein würden, sein könnten. Nach und nach deckte die ärztliche Prüfung den aktuellen Gesundheitszustand auf – auch das für das Frauchen kein Grund, die Waffen zu strecken. Samt ihrer Eigenheiten wurden beide herzlich willkommen geheißen. Mit großer Liebe aufgefangen, mit viel Phantasie und Nachsicht eingewöhnt. Hier hat ein Mensch wieder einmal bewusst für gleich 2 alte Hunde die Tür in Herz und Haus weit geöffnet. Weil er es nicht ertrug, dass seinetwegen 2 ihm völlig fremde Tiere nach einem langen gemeinsamen Leben auseinandergerissen worden wären. Denn eigentlich hätte nur Nikita zum vorhandenen Rüden einziehen sollen. 66

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Weil aber Menschen, die ein Herz für die alten Tiere haben, in hohem Maß emphatisch sind, liegt vor dem alten Geschwisterpaar nun eine gemeinsame warme, freundliche Zukunft – wie lange sie auch dauern wird? An Fürsorge und Zuneigung wird es ihnen nicht mangeln, egal, ob es um körperliche oder geistige Verfallserscheinungen gehen wird. Die in diesem gesegneten Alter nun mal auf der Schwelle stehen und unnachgiebig Einlass begehren. Weil die von uns dankbar angenommene Doppelaufnahme auch doppelte Kosten bedeutet, der altersgemäß vermehrten medizinischen Betreuung wegen, kommen wir als Verein auch weiterhin für beide auf. Wer hier als Oldie-Pate mithelfen möchte, wer versteht, was das neue Frauchen da auf sich genommen hat, wer uns versteht, die wir eine möglichst lange Lanze für solche Oldies brechen wollen – der ist uns aufs Herzlichste willkommen. Lars sucht einen Altersruhesitz! Wer für den übriggebliebenen Lars, der seiner Gesundheit wegen zwingend auf ein weiches warmes Plätzchen angewiesen ist, eine gemütliche Matratze übrig hat, gerne neben einer Terrassentüre, durch die er den nächsten Schneefall beobachten kann, der scheue sich bitte nicht, sich zu melden. Auch hier werden wir zur Seite stehen. Sollte Lars Bettchen dann noch neben dem Sofa liegen, von wo aus ihn ein eigener Mensch die kommen-

den Winterabende sanft hinter den ergrauten Öhrchen krault – dann werden wir die Kunst des Schweigens noch einmal durchbrechen. Nochmals das Wort erheben. Für die leisen Oldies, deren Wert zu wenige erkennen. Und für die leisen Menschen, die sich dieser Werte annehmen. Die den Nikitas und Amaroks hier in unserem Land ein strahlendes kleines Paradies bereitstellen. Und die die innere Stärke haben, sich der zeitlichen Begrenztheit bewusst zu sein und trotzdem, gerade deswegen, einem Oldie seinen Stellenwert zugestehen. Den andere ihm verweigerten. Lars wartet auf seinen Garten Eden. Helfen Sie uns bitte, ihm dies zu ermöglichen. Wir danken aktion tier – menschen für tiere e.V. für die Möglichkeit, an dieser Stelle das Schweigen, durch dessen Raster Oldies oft fallen, zu unterbrechen. Schweigen ist eine Kunst, aber Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, hieße es Wulst.


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Katzenhilfe Westerwald e.V., Rheinland-Pfalz

Es regnet Katzenbabys In diesem Sommer haben wir mehr als 60 Kitten aufgenommen und versorgt. So viele wie schon lange nicht mehr. Ohne die anderen Fund- oder Abgabetiere mitgerechnet. Hier eine traurige Geschichte mit (im Moment) glücklichem Ausgang. Ein Bericht von Bettina Stähler, Katzenhilfe-Westerwald e. V. Ich bin Henriette, eine Katzenmama, die immer irgendwie tragend war. Ich habe alle meine Babys geliebt und versorgt und geschützt. Die letzten drei sind mir weggenommen worden. Mein Besitzer konnte sie nicht mehr versorgen. Heute weiß ich, dass es ihnen gut geht (Rasmus, Ranon und Ruel). Sie sind alle drei zusammen und werden gut versorgt, geimpft und kastriert, um dann zusammen oder zu einer anderen Katze in ein fürsorgliches Zuhause zu ziehen. Mein kleiner Rasmus ist schon am 05.10.2013 in ein neues Zuhause gezogen. Nachdem meine großen Kitten weg waren, sollte ich zum Kastrieren eingefangen werden. Knapp drei Wochen hat es gedauert bis ich mich vertrauensvoll in die Hände einer Frau begeben habe. Mein Besitzer legte keinen großen Wert darauf, mich zurück zu bekommen. Ich sollte kastriert werden und bin, Gott sei Dank, bei der Katzenhilfe gelandet, denn ich war schon wieder hoch tragend. Ich hatte Angst, Panik und Stress pur. Man hat mir eine große Suite zur Verfügung gestellt und eine tolle Wurf Box gebaut. Aber ich wollte und konnte diesen Wurf, der am 25.08. geboren wurde, nicht annehmen. Die Natur hatte von vorn herein bestimmt, dass die Babys nicht überleben und ich wäre auch nicht mehr am Leben, wenn ich nicht bei der Katzenhilfe-Westerwald e.V. gelandet wäre. Meine 5 Kitten sollten laut Natur tot sein, aber sie leben. Ich wäre, wenn ich frei ge-

boren hätte, nicht mehr am Leben, denn es gab erhebliche Probleme bei der Geburt von Nr. 4 und Nr. 5, Bounty und Milky Way. Bounty wurde vom Tierarzt geholt, Milky Way dann zwei Stunden später per Kaiserschnitt. Ich hatte noch nicht mal Milch, um meine Kitten zu säugen. Ich bin jetzt auf einer Pflegestation, wo man mir vieles anbietet, vor allem Liebe, Ruhe und ein geregeltes Leben, was ich aber noch nicht annehmen kann. Anbei sende ich euch ein Bild von den drei erstgeborenen Kitten, die mit der Flasche und viel Liebe und Kraft versorgt werden. Hier seht ihr: Großes Herz, Kleines Herz und Hannibal. Meine beiden Kitten auf der Welpen Station, auf der ich untergebracht wurde, seht ihr auf dem anderen Foto. Sie heißen Milky Way und Bounty und sind beides Katzen. Bounty ist am 09.09.2013 verstorben, Milky Way folgte ihr einen Tag später. Die

drei anderen freuen sich ihres Lebens, doch auch hier ist nicht eitel Sonnenschein. Der kleinste, Hannibal, ist auch der fitteste. Großes Herz und Kleines Herz haben Probleme mit den Hinterläufen und durch die Schwangerschaftsvergiftung immer wieder eitrige Stellen, die aufbrechen und dann versorgt werden müssen. Aber sie ertragen alles tapfer, denn sie kennen es nicht anders. Die Kitten leben, aber wir können immer noch nicht sicher sein, dass sie auch überleben. Dieses ganze Leid wäre verhindert worden, wenn Henriette rechtzeitig kastriert worden wäre. Aber auch hier war Gleichgültigkeit im Spiel. All die Jahre konnte der Besitzer die Kitten „irgendwie loswerden“. „Wozu dann kastrieren?“ war eine seiner Fragen. Lassen Sie Ihre Katze/ Ihren Kater kastrieren! Sie können viel Leid verhindern. Nähere Informationen unter: www.katzenhilfe-westerwald.de

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• aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Deutsch-Bulgarische Strassentier-Nothilfe e.V.

Kastrationen in neuer Tierklinik in Rousse/ Bulgarien Rousse ist eine mittelgroße Stadt in Bulgarien direkt an der Donau und an der Grenze zu Rumänien. Hier leiden, wie in vielen anderen Gegenden in Europa, zahllose Straßenhunde und -katzen. Obwohl Bulgarien jenseits der deutschen Grenzen liegt, möchten wir helfen, denn für uns hört Tierschutz nicht an den Landesgrenzen auf. Auslandstierschutz kommt immer mal wieder in die Kritik. Und sicherlich ändert reine Vermittlungsarbeit nichts an der Gesamtsituation der Tiere in dem jeweiligen Land. Aus diesem Grund legen wir auch besonderen Wert auf präventive Maßnahmen wie die Kastrationen von Streunern*, die das einzige Mittel sind, um die Situation vor Ort mittel- bis langfristig zu verbessern. Deswegen sind wir besonders dankbar, dass unsere neue Tierklinik in Rousse durch die Hilfe vieler Spenden und Unterstützer am 25. Mai 2013 endlich eröffnet wurde und wir bzw. unsere Mitarbeiter vor Ort die Arbeit wieder aufnehmen und die Kastration von Streunern fortsetzen konnten. Auch verletzte und kranke Tiere werden wieder behandelt und versorgt. Ein Bericht von Katrin Flückinger Was für deutsche Verhältnisse selbstverständlich erscheint, ist in Bulgarien nicht unbedingt zu erwarten. Selbst kleinere Tierarztpraxen sind in Deutschland oft mit modernsten Geräten ausgestattet, ein Ultraschallgerät ist hier nichts Besonderes, Desinfektionsapparate für medizinisches Besteck sind sowieso Bestandteil jeder Praxis. In Bulgarien ist das (noch) nicht so. Unsere neue Veterinärklinik ist für bulgarische Verhältnisse sehr gut ausgestattet. Es gibt einen sterilen Operationssaal mit wichtigen medizinischen Geräten wie Ultraschall, Desinfektionsapparat, etc. Weitere Räume sind ein Behandlungszimmer, ein Aufwachzimmer für die narkotisierten Tiere, ein Sanitärraum zum Baden von verfilzten und verflohten Straßentieren, Räume für die stationäre Aufbewahrung von zu behandelnden Tieren und einige Quarantäne- und Aufenthaltsräume. Ein Zimmer

ist noch leer. Dort soll einmal ein Röntgengerät stehen, für das uns leider noch das nötige Geld fehlt. Als die Baumaßnahmen für die neue Klinik noch in vollem Gange waren, hatten wir mit elf Kommunen im Umland von Rousse Verträ-

ge über Kastrationen abgeschlossen und werden in dem gesamten Gebiet ganzjährig Straßenhunde und -katzen fangen und kastrieren. Geplant sind 150 bis 200 Kastrationen pro Monat. Für einen Teil der Kastrationen werden die Kommunen uns die Kosten für die erforderlichen

Durchgeführte Kastrationen in Rousse und Umgebung seit Juni 2013 Monat

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Kastrationen

Hündinnen

Rüden

Katzen

Kater

September

192

69

61

44

18

August

140

67

44

17

12

Juli

152

60

48

34

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medizinischen Hilfsmittel erstatten. Das deckt aber bei weitem nicht den Bedarf, da die Not der Straßentiere in Rousse und Umgebung – so wie in ganz Bulgarien – sehr groß ist. Seitdem die Klinik in Betrieb ist, also seit Juni 2013, hat unsere Tierärztin mit ihrem Team in Rousse 640 Hunde und Katzen kastriert. Das sind 640 Tiere, die keine Nachkommen mehr zeugen oder bekommen können und denen so das Leid eines gefährlichen und traurigen Lebens auf der Straße erspart bleibt. Drei Tage für die Kastration: Fangen, Kastrieren, Freilassen Die Kastration dauert in der Regel drei Tage. Am ersten Tag werden die Streuner gefangen. Jede Kommune gibt an, in welcher Ortschaft an diesem Tag Hunde und Katzen gefangen werden sollen. Begleitet wird das Klinik-Team von einer Person, die vor Ort lebt und die Stellen kennt, an denen die Tiere sich normalerweise aufhalten. Die Hunde werden mit Futter angelockt und in Transportboxen gesetzt, bei besonders ängstlichen Hunden wird Betäubungsmittel eingesetzt. Dann geht es in die Tierklinik, wo die Hunde und Katzen zunächst untersucht, gemessen und gewogen werden, das Alter wird bestimmt und eine “Patientenakte” inklusive Foto des Hundes angelegt. Der Patient wird entwurmt und gegen Flöhe und Zecken behandelt. Für den nächsten Tag müssen die Hunde nüchtern bleiben und übernachten in getrennten Boxen. Am zweiten Tag werden die Hunde für die Operation vorbereitet. Zuerst wird der Hund narkotisiert und bekommt dann eine Ohrmarke gesetzt, sodass er auf der Straße als bereits kastriert erkennbar ist und nicht noch einmal eingefangen wird. Danach wird er gechipt (es wird ein Impfpass ausgestellt) und kastriert. Das Operations-Team verabreicht ein Langzeitantibiotikum und ein Schmerzmittel, das 24 Stunden anhält. Bei Hündinnen wird die Wunde mit

selbstauflösendem Faden sicher vernäht und ist nach drei Tagen schon völlig abgeheilt. Bei Rüden erfolgt keine Vernähung nach der Kastration. Nach der Operation werden die Tiere in getrennten Boxen untergebracht und bleiben 24 Stunden unter tierärztlicher Beobachtung. Am dritten Tag wird jeder Patient noch einmal untersucht und bekommt eine Tollwut-Impfung. Wenn alles in Ordnung ist, wird der Hund – mit einer Portion Trockenfutter – wieder an die Stelle zurückgebracht, wo er eingefangen wurde. Wenn ein Hund, der eingefangen wurde, sich nicht in gesundheitlich guter Verfassung befindet, wird er in der Klinik so lange behandelt und aufgepäppelt, bis er wieder gesund und stark genug ist, kastriert zu werden. Falls ein Hund behindert ist oder zu jung und zu schwach, um auf der Straße überleben zu können, bleibt er in der Tierklinik und

wir versuchen, ihn in ein gutes Zuhause zu vermitteln. Zudem führen wir noch drei weitere Tierheime in Dobrich (700 Hunde), Schumen (450 Hunde) und Sofia-Losenetz (240 Hunde). Das ist unser Verständnis von ganzheitlichem Tierschutz – im Rahmen unserer Möglichkeiten und mit der Hilfe von zahlreichen Spendern, Unterstützern und Adoptanten der Tiere. An dieser Stelle möchten wir auch ganz besonders der aktion tier von Herzen danken, die uns seit nunmehr fast zehn Jahren fördert. Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit Ihnen und Ihrer Unterstützung diese wichtige Arbeit noch viele Jahre weiterführen können.

* Anmerkung: In diesem Text wird hauptsächlich von Hunden gesprochen, gemeint sind jedoch immer „Hunde und Katzen”. Die Hunde werden hier besonders hervorgehoben, da (Straßen-)Katzen in Bulgarien und auch in anderen Ländern, in denen es viele Streuner gibt, eher geduldet und (Straßen-)Hunde schneller als Bedrohung wahrgenommen werden.

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aus: Sächsischer Bote, 13.11.2013

aus: Gelnhäuser Tageblatt extra, 24.07.2013

aus: Frödenberg HA, 05.10.2013

aus: Wochenzeitung Ratzeburg

+++ Pressespiegel +++


aus: Mittelbayrische, 13.09.2013

aus: Dogs today, 29.10.2013

28.08.2013 MDR „exakt“ zum Thema Exotenhaltung 02.09.2013 MDR „dabei ab 2“ zum Thema Exotenhaltung 05.09.2013 RTL „Explosiv“ zum Thema animal hoarding 19.10.2013 VOX „hundkatzemaus“ zum Thema aktion tier Projekt kitty 26.10.2013 VOX „hundkatzemaus“ zum Thema aktion tier Projekt kitty 02.11.2013 VOX „hundkatzemaus“ zum Thema aktion tier Projekt kitty 13.11.2013 MDR „exakt“ zum Thema animal hoarding

aus: Die Harke, 14.09.2013

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aktion tier macht Appetit!

Weihnachten ist nicht nur eine Zeit der Besinnlichkeit, suppe r e t n i sondern auch die Zeit, um sich mit der Familie oder mit W Grüne Freunden zu treffen, gemeinsam zu essen und auch dankbar zu sein. Wie Sie auch ohne Grünkohl ist reich Fleisch ein leckeres Menü für Ihre an Kalium, Kalzium, MaLieben zubereiten können, möchten gnesium, Eisen und Folsäure Zubereitung: wir Ihnen mit Rezeptvorschlägen sowie den Vitaminen A, C, E, Zwiebeln und Knoblauch hacken, Kartofdes Vegetarierbundes Deutschland K und B2. Lassen Sie es feln schälen und in Scheiben schneiden. demonstrieren. Viel Spaß beim sich schmecken. Den Grünkohl putzen und in dünne Streifen Nachkochen und guten Appetit schneiden. In einem großen Topf das Öl erhitzen, die Zwiebeln darin weich dünsten. Mit Brühe wünscht Ihnen aktion tier! auffüllen und die Kartoffeln und die geschälten, ganzen Knoblauchzehen Zusammengestellt von hinzufügen. Aufkochen und bei geringer Hitze etwa 15 Minuten köcheln Alexandra Diezemann lassen, bis die Kartoffeln weich sind. Mit dem Schaumlöffel die Kartoffeln und den Knoblauch aus der Suppe schöpfen und in einer Schale mit einer Gabel zermusen. Den Brei beiseite stellen. Den Grünkohl in die Brühe geben und in etwa 30 Minuten garen. Mit dem Stabmixer pürieren, das KartoffelKnoblauch-Mus unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Sprossen garniert servieren.

Zutaten für 4 Personen:

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1 Zwiebel 3 Knoblauchzehen 4 Kartoffeln 1 kg Grünkohl 1 EL Pflanzenöl 1 l Gemüsebrühe Salz, schwarzer Pfeffer Sprossen zum Garnieren

Bratäpfelchen Zubereitung: 1. Äpfel halbieren, entkernen und in eine gefettete Auflaufform setzen. 2. Erdnusscreme, Fruchtaufstrich und Zimt verrühren und in die Apfelhälften füllen. 3. Crunchy auf der Füllung verteilen und Apfelhälften mit Ahornsirup beträufeln. 4. Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C ca. 30 Min. backen. Mit Vanilleeis servieren. (Zeitaufwand: 20 Minuten Plus 30 Minuten Backzeit)

Zutaten für 4 Personen:

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4 säuerliche Äpfel (z.B. Boskop) 2-3 EL Erdnusscreme 4 EL Fruchtaufstrich Marille (oder Sauerkirsche) 1/2 TL Zimt 4 EL Ahornsirup Grand C 4 EL Alnatura Dinkel-Chrunchy

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Bilder: © Christos Georghiou - Fotolia.com, © Andre Bonn - Fotolia.com, © Jiri Hera - Fotolia.com, © beachboyx10 - Fotolia.com, © Hubert Isselée - Fotolia.com, © Christian Jung - Fotolia.com, © eyetronic - Fotolia.com

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Kulinarisch-vegetarisch


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Falsch

er Has e

Zubereitung: 1 EL Öl in einen Topf geben und die Zwiebeln darin glasig dünsten, den Knoblauch hinzugeben und kurz mitbraten. Dann den Grünkern in den Topf geben und nach ein paar Minuten heißes Wasser hinzufügen. Den Grünkern etwa 20 Minuten garen, die Hirse zugeben und weitere 30 Minuten kochen. Die Brötchen einige Minuten in Wasser einweichen und anschließend gut ausdrücken. Sojamehl mit etwa 6 EL Wasser anrühren. Tofu mit einer Gabel zerdrücken und mit den restlichen Zutaten unter das Getreide mischen. Alles gut verkneten, evtl. noch Semmelbrösel dazugeben, und einen Laib formen. Diesen anschließend in eine eingefettete, feuerfeste Form legen. Mit Öl bestreichen und bei 180 °C ca. 50 Minuten backen. In Scheiben schneiden und mit brauner Sauce servieren. Dazu passen Spätzle oder Bandnudeln und gebratene Champignons.

Zutaten für 4 Personen:

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Öl 2 Zwiebeln, fein gehackt 2 Knoblauchzehen, fein gehackt 200 g Grünkern 200 g Hirse etwa 1,5 l Wasser 2 Brötchen, trocken 3 EL Sojamehl, vollfett 2 EL Sojasauce 200 g Tofu 1 EL Kräuter (z. B. Thymian) 2 EL Margarine 1 Prise Pfeffer 1 Prise Kümmel (nach Geschmack) 1/2 TL Salz 3 EL Semmelbrösel (optional)

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aktion tier Shop

Geschenke für den Tierschutz! T-Shirt: nur 8,95 EUR, Sweat-Shirt: nur 14,95 EUR (grau mit Aufdruck des Logos von aktion tier – menschen für tiere e.V., vorne und hinten, 70 % Baumwolle, 30 % Polyester) Tasche: nur 1,50 EUR Den Bestellabschnitt schicken Sie an: aktion tier GmbH Spiegelweg 7 14057 Berlin Fax: 030 3011162-20 Bei Fragen erreichen Sie uns unter Tel.: 030 3011162-0

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Für unsere Leseratten

Haiangriffe – die gefährlichsten Strände der Welt 2012 kam es weltweit zu 80 Haiangriffen auf Menschen, sieben davon endeten tödlich. Diese Zahl ist erstaunlich klein – angesichts der vielen hundert Millionen Menschen, die sich auf und vor den Stränden der Welt drängen. Ein Buch-Tipp von aktion tier Trotzdem erzählen auf Anfrage fast alle von ein und demselben Gefühl, das sie beseelt: von ihrer Neugier auf Haie – und von ihrer panischen Angst vor Haien. Fast jeder kann sie schildern, welche Hilflosigkeit ihn packt, wenn er sich die Begegnung mit einem Hai nur ausmalt. Und die Vorstellung einer Haiattacke jagt uns allen einen kaum steigerungsfähigen Schrecken ein. „Was, wenn mir das passierte!“. Viele beziehen den Horror sofort auf sich, den Pressemeldungen über jeden neuen Hai-Angriff geradezu zwangsläufig auslösen. Dabei muss uns klar sein: Wenn wir ins Meer steigen zum

Baden, Schnorcheln, Tauchen oder Surfen, dann begeben wir uns in das Reich der Haie. Und wir tun es auf unser eigenes Risiko.

Christian Kemper, Haiangriffe Die gefährlichsten Strände der Welt Tredition GmbH, Hamburg 2013 ISBN 978-3-8495-3862-0 49,90 EUR

Dieses Buch soll dabei helfen, das Risiko richtig einzuschätzen. Es erklärt, wie man verhindert, in einer grausamen Todesstatistik aufzutauchen. Es soll zeigen, wann, wo und wie wir uns im Meer am sichersten bewegen. Wie muss ich mich als Schwimmer oder Surfer im Meer verhalten, um eine Haiattacke zu vermeiden? Wo ist das Risiko am größten, welcher Strand ist am gefährlichsten? Letztlich ist es ein ganz wesentlicher Tipp, wie man als Gast im Meer einem Haiangriff

ausweicht: „Gehen Sie nie dort ins Wasser, wo regelmäßig Haie auftauchen!“. Christian Kemper zeigt Ihnen den Weg.

Ihre Meinung zählt!

Leserbriefe Zum Thema „Welpenhandel“

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iebes aktion tier Team, schon lange mache ich mir Gedanken, was sich im Tierschutz ändern müsste, um die Situation unserer Haustiere zu verbessern und habe mal aufgeschrieben, was mir so durch den Kopf geht. Es würde mich freuen, wenn Sie meinen Brief veröffentlichen würden (ich erteile Ihnen hiermit ausdrücklich die Erlaubnis dazu) und wäre glücklich, wenn es vielleicht sogar helfen würde, eine Diskussion auszulösen. Ich möchte Ihnen für Ihre gute Arbeit danken!

Viele Verbände machen sich gegen den Welpenhandel stark, der oft mit hoher, krimineller Energie betrieben wird und gegen alle Tierschutzregeln verstößt. Und das ist auch gut so. Die Kleinanzeigen im Internet dienen als Plattform für diese Anzeigen, auf die Hundekäufer oft reinfallen. Aber nicht nur Hunde werden dort angeboten. Mir als leidenschaftlicher Katzenfan fallen auch die zahlreichen Inserate für Katzen auf, die nicht nur von seriösen Tierschutzorganisationen und seriösen Katzenzüchtern genutzt werden. Und oft stehen mir

die Haare zu Berge, wenn ich die Angebote sehe, wo angeblich reinrassige oder Mixkatzen schon mit 4 Wochen zum Kauf angeboten werden. 4 Wochen… Da sind die Kitten noch nicht einmal entwöhnt, geschweige, dass sie stabil genug wären, um ohne ihre Mutter zu leben. Ich habe solche Inserenten schon oft angerufen und haarsträubende Diskussionen gehabt mit Leuten, die entweder keine Ahnung haben oder völlig gleichgültig sind. Und ich meine, wir brauchen nicht nur eine Katzenschutzverordnung. Wir brauchen ein völlig neues TierMitgliederjournal

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schutzgesetz. Ich habe die Übertragung, die im Internet stattfand noch im Sinn, als die „Novelle“ des Tierschutzgesetzes verabschiedet werden sollte; ich höre die Vertreter von Union und FDP vom Vertrauen reden, das man den Menschen entgegen bringen müsse… Ich meine, den Vertrauensvorschuss hat der Mensch nicht verdient. Und die, die ihn tagtäglich beweisen, haben kein Problem mit Kontrollen. Was könnte man tun, um die Situation von Haustieren wirklich zu verbessern? Zunächst brauchen wir die Pflicht, Hund und Katze mit einem Transponderchip zu versehen und die Tiere auch bei TASSO e.V. anzumelden. Dies sollte nicht dem Tierhalter überlassen werden, sondern dem Züchter und auch dem Tierarzt, den Chip setzt, sollte das Tier melden. Online ist das kein Problem. Jeder Hund, jede Katze muss kastriert werden. Ausgenommen die, mit denen gezüchtet werden soll. Solch eine Zucht, egal ob Hauskatze oder Rassekatze, Mischling oder Rassehund, sollte vom niedergelassenen Tierarzt der Wahl einmal im Jahr begutachtet werden, damit die Zucht fortbestehen darf. Jede Zucht sollte nach §11 TSchG beim Amtsveterinär gemeldet sein, sollte aber nicht zwingend besucht werden müssen. Die Meldung dient nur der Zuchtnummer, die eine Zucht haben sollte. Unabhängig von Hund- oder Katzenverein, die für Stammbaumvergabe zuständig sind und andere, rassespezifische Bestimmungen. Die Zuchtnummer müsste bei jeder Kleinanzeige angegeben werden. Das Hunde- und Katzenelend würde so stark bekämpft. Wenn auch die Hauskatze in Haushalten auf die Welt kommt, in der sie willkommen ist, gilt auch für sie, was für viele Rassekatzen schon heute gilt: Gesundheitsvorsorge, Abgabe erst mit 12/13 Wochen und vor allem, die Abgabe in gute Hände. Damit der Mensch die Verantwortung begreift, die er mit einem Tier übernimmt, sollte JEDER, der sich ein oder mehrere Tiere aufnehmen will, beim Tierarzt ei76

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nen Sachkundenachweis ablegen im Umkehrschluss auch bedeuten und sich durch Stempel und Unter- muss, dass der Staat sich kümmert, schrift beurkunden lassen. Erst mit was er nicht tut. Und eine empfinddiesem Nachweis sollten Tierheime, liche Geldstrafe wäre eine bessere Tierschutzorganisationen und auch Lektion, zumal die dem Tierschutz Züchter ein Tier abgeben dürfen. nutzen könnte. Außerdem würde es Dieser Sachkundenachweis ist spe- bedeuten, dass der Staat sich weizifisch für die bestimmte Tierart gert, wenn solch ein Tierschutz im angepasst. Gesetz stünde, wenn es bedeuten Wer jetzt schreit, wer das alles würde, dass dem Staat mehr Aufgabezahlen soll, dem sei gesagt, dass ben zu fielen, die wieder Geld und es wichtig ist klarzustellen, dass Personal kosten. Daher rate ich von die Tierhaltung Geld kostet. Und solchem Ansinnen stark ab. nicht wenig. Allein die Ernährung Dem Welpenhandel, dem unserimit gutem Futter (Discounter und ösen Katzenhandel könnte der GarSupermarktfutter zähle ich nicht aus gemacht werden. Wenn man dazu) ist kostenaufwendig und auch will! die jährlichen Untersuchungen beim Tierarzt kosten Geld. Wenn Mit freundlichen Grüßen ein Tier einen Unfall hat oder Angelika Rimbach, 31. Mai 2013 schwer erkrankt, kann die allein die Diagnostik einen Haufen Geld ko- Zum Thema sten. Bei einer OP ist man bei einer „Verhaltensstörungen und Katze mit Nebenkosten schnell bei Stereotypien“, mensch und tier, 1000 EUR, beim Hund ist es gleich Ausgabe 2 2013 viel mehr. iebes aktion tier-Team, Die Tierhaltung ist zum Nulltarif sehr geehrte Frau Dr. Hölscher, nicht zu haben! Der Sachkundenachweis ist wich- als ich den Artikel gelesen habe tig, um das gewünschte Tier wirk- muss ich sofort an eines meiner lich seinen Bedürfnissen angepasst Lieblingsgedichte denken. Wir haben es damals in der Schuzu halten. Viele denken immer noch, die le nur “aus Versehen” gelesen, weil Katze ist ein Einzelgänger. Dabei unsere Lehrerin den Autor gut trifft das nur für eine geringe An- fand. Mir hat das Gedicht sofort zahl Katzen tatsächlich zu. Katzen gefallen, weil es mal was anderes sollten mindestens als Paar gehal- war, das – zwar mit “schönen” Worten – den Alltag eines Tieres, bzw. ten werden. Wie viele Hunde kommen fast in dem Fall eines Panthers in Gegar nicht vor die Tür? Werden zum fangenschaft wiederspiegelt. Der Einkaufen mitgenommen, vor dem Text ist über 100 Jahren alt und das Geschäft angebunden (ein No-Go zeigt, dass es das Problem schon für mich!) und dürfen mal eine länger gibt. Nur vielleicht hat er Runde um den Block laufen. Sie nicht so viele Leute zum Nachdendürfen nie toben und spielen, sind ken gebracht wie ein Artikel bei Ihfast nie von der Leine weg. Das ist rem Heft, vielen Dank dafür! Nun nicht hundegerecht! Den Sachkun- möchte ich Ihnen das Gedicht aber denachweis brauchen wir auch für nicht vorenthalten: jede andere Tierart, egal ob Nager, FrettDer Panther chen, Vogel oder Sein Blick ist vom Vorübergehen der Stäbe Reptil. so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Es gibt StimIhm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe men, die verlangen und hinter tausend Stäben keine Welt. nach einer Steuer, beispielsweise für Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, streunende Katzen. der sich im allerkleinsten Kreise dreht, Aber dem entgegne ich, dass eine Steuer

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ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille und hört im Herzen auf zu sein. (Rainer Maria Rilke, 06.11.1902, Paris) Viele Grüße, Fabienne Kools, 3. Juli 2013 Zum Thema „ Die Schafe von Moritzburg“, mensch und tier Ausgabe 2 2013

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ehr geehrte Redaktion,  ich lese seit Jahren Ihre Zeitschrift „mensch und tier“ mit großem Interesse. Der Bericht in Ihrer Ausgabe 2/2013 „Die Schafe von Moritzburg“ hat in mir eine Welle der Wut und Abscheu ausgelöst. Wie kann man nur so herzlos zu Tieren sein. Jeder weiß, dass Schafe zwar genügsam, aber doch keine absoluten Selbstversorger sind. Als ich las, dass die Halterin eine ortansässige Ärztin ist, habe ich die Welt nicht mehr verstanden. Gerade eine Ärztin muss wissen, dass der Hungertod eines der grausamsten Todesarten ist. Man sollte doch einmal überprüfen, ob sie tatsächlich ein Studium der Medizin absolviert hat, denn von einem Mediziner erwartet man doch eine einigermaßen humanistische Bildung. Ich hoffe und wünsche, dass diese Person eine harte Strafe erhält, denn sie hat genau gewusst, was sie den armen Tieren mit ihrer Handlungsweise antut. Das ist Sadismus, Tierquälerei und Brutalität – und das wissentlich. Pfui Teufel. Ihr Engagement für die Tiere kann man nur loben. Ihre Zeitung deckt wenigstens auch mal solche schlimmen Sachen auf, wie hier in o.g. Bericht. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und weiter so – für die vielen Tiere, die unsere Hilfe benötigen. Mit freundlichem Gruß! Helgard Koppeel, 10. Juli 2013, Lutherstadt/Eisleben

Zum Thema „aktion tier-Tierheim Teneriffa“

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iebe Frau Gonzalez, unsere Lilly wird langsam erwachsen, sie ist stubenrein und hat schon lange nichts mehr in die Wohnung gemacht. Wir sind ganz stolz auf ­diese Leistung!! Ihr Schlaf-Korb, der bei uns am Bett steht und nachts verschlossen war (in der Hoffnung Lilly sagt irgendwann mal Bescheid, egal um welche Uhrzeit), ist schon seit langer Zeit geöffnet – es passiert nichts mehr, Lilly schläft in der Woche bis 6:00 Uhr, bis wir aufstehen müssen, am Wochenende länger (8:30 Uhr)! Oft denken wir an Sie, liebe Frau Gonzalez, und an die Zeit auf Teneriffa, an den Moment, als ich Lilly das erste Mal gesehen habe und mich sofort verliebt habe. Alles war richtig und wir sind glücklich, Lilly bei uns zu haben, sie ist einfach so liebenswert! Außerdem ist sie auch ein mutiges Mädchen, Lilly fährt ohne murren Auto, kann Schiff fahren (Segelschiff unseres Freundes), kann Zug fahren und fliegen. Da unsere Freunde Tina und Hans-Verner mit Hündin Lina im Sommer auf ihrem Segelschiff leben, bringe ich Lilly um 10 Uhr 45 morgens zum Schiff, es liegt in Glücksburg und ist nur 10 Auto-Minuten von unserem gemeinsamen Wohnhaus entfernt, dort verbringen Lilly und Lina den gemeinsamen Nachmittag. Der Glücksburger Wald ist vom Schiff in 2 Minuten zu erreichen, dort trifft sich das Hunde-Rudel jeden Nachmittag zum gemeinsamen Spielen und Toben. Abends ca. 1617 Uhr holt Jörg unsere Lilly wieder ab. Dann wird erst mal ordentlich gekuschelt, sie liebt es sich auf den Rücken zu drehen – und dann „Bäuchlein“ streicheln. Wir lieben es zu sehen, wie entspannt Lilly diese Streicheleinheiten genießt. Samstags gehen wir häufig zur Welpen-Schule, kleine und größere Hunde-Rassen trainieren dort gemeinsam, zurzeit üben wir „Sitz

und Platz“ und „bleib“, auch Bindungsspiele wie verstecken hinter einer Wand, gehören dazu. Darin ist Lilly aber einfach super, sie weiß nicht, hinter welcher Wand ich bin, aber wenn ich ihren Namen rufe, flitzt sie wie ein geölter Blitz los. Zu ihren Lieblingsübungen gehört auch das Überqueren oder Durchlaufen von Hindernissen, sei es ein Tunnel oder eine Brücke oder ein Parcours mit unterschiedlichen Hindernissen, sie kann es kaum abwarten, bis sie endlich losflitzen kann. Nach jeder Übungseinheit dürfen die Hunde sich beim gemeinsamen Spielen und Toben erholen, das nutzen sie auch erfreut aus! Außerdem verlangt niemand, dass immer alles klappt,

es wird eben weiter geübt, für mein Empfinden eine recht entspannte Gruppe. Auch bei „Problemen“ versucht der Hunde-Trainer behilflich zu sein. Wir hatten ein wenig Sorge mit Lillys Milchzähnen, die neuen waren schon durchgebrochen und die Milchzähne saßen noch bombenfest. Er riet uns, noch abzuwarten, bis jetzt richtig, wir warten jetzt nur noch auf einen Milchzahn, der hoffentlich von selbst ausfällt. Sollten wir ihn ziehen lassen? Ansonsten ist Lilly bei guter Gesundheit, sie futtert, bewegt sich, nimmt zu, hat eine gute Verdauung, sie bekommt regelmäßig eine Wurmkur, allerdings fährt sie jetzt wieder „Schlitten“, obwohl die Wurmkur noch nicht dran ist. Müssen wir Lilly wegen der „Mittelmeer-Krankheit“ testen lassen, oder ist das übertrieben? Zurzeit ist sie mit unseren Nachbarn segeln. Nächsten Freitag holen wir sie in Dänemark ab. Liebe Grüße aus Flensburg senden Ihnen Ulrike und Jörg, 13. Juli 2013

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Patentiere Liebe Tierfreunde, wer sich entschlossen hat, kein Tier zu halten, weil er es sich zeitlich und finanziell nicht leisten kann, dem zollen wir Respekt. Denn damit haben Sie die Verantwortung erkannt, die eine Tierhaltung mit sich bringt. Wenn Sie dennoch den Kontakt zu Tieren suchen oder sich persönlich zusätzlich engagieren möchten, so legen wir Ihnen die PaBabsie tentiere ans Herz, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten gerne vorstellen. Diese Tiere hatten oftmals nicht das Glück an verantwortungsbewusste Menschen zu gelangen oder sie hatten das Pech, dass Frauchen oder Herrchen etwas zugestoßen ist. (Lesen Sie dazu auf S. 16-17 den interessanten Beitrag der aktion tier-tierrettung münchen e.V. zum Thema der testamentarischen Vereinbarung für Tiere.) Schenken Sie den Tieren mit einer Patenschaft ein Stück Sicherheit. Bereits mit 5 EUR im Monat können Sie ein Tierleben um ein Vielfaches verschönern. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Patenschaft direkt an den jeweiligen aktion tier-Projektpartner. Eine Patenschaft ist keine Dauerverantwortung und kann jederzeit nach Wunsch widerrufen werden.

Tierheim Korbach • 34497 Korbach • Tel.: 05631 3970 3Raven, 1,5 J., ist sehr zutraulich und schmusig. Leider ist der aparte Kerl FIV-positiv. Eine Patenschaft könnte die Zeit bis zu seiner hoffentlich baldigen Vermittlung überbrücken. Er sucht ein Zuhause in reiner Wohnungshaltung entweder allein oder mit anderen positiven Katzen.

4Nuelia, Fundkatze, ca. Juni 2013 geboren, kam mit einer Becken­fraktur. Der Tierarzt vermutet, dass durch nicht korrek­ tes Zusammen­wachsen eventuell ein Knochen auf den Darm drückt, was sich aber vielleicht noch verwächst. Nuelia benötigt daher vorerst ständige Weichmacher für ihren Kot. Sie ist aber nicht unsauber und ein munteres Ding. Eine Patenschaft könnte erst einmal weiterhelfen.

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5Hook, geboren April 2013, kam nach einem Autounfall als Fundtier zu uns. Er hat keinen Bruch, aber vermutlich nervenbedingte Probleme im linken Vorderlauf. Er muss vorerst Boxenruhe halten und trägt eine Schiene, um dauerhafte Fehlstellungen zu vermeiden. Hook ist trotz allem ein absoluter Sonnenschein und nimmt jeden für sich ein. Bis zu seiner Vermittlung würde er sich über eine Patenschaft freuen.


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Tierschutzverein Offenburg-Zell a.H. e.V. • 77656 Offenburg • Tel.: 0781 96 66 760 3Fifty, Dogo Argentino, 7 J., kam zu uns, weil seine Besitzer mit ihm überfordert waren. Er zeigt sich verschmust und anhänglich. Fremden gegenüber ist er nicht freundlich gestimmt und braucht lange, bis er Vertrauen fasst. Ist sein Vertrauen jedoch erst mal gewonnen, ist es schwer wieder zu erschüttern. Leider interessieren sich aber immer die falschen Leute für ihn, daher ist er schon seit 6 Jahren bei uns und würde sich über Paten freuen. 4Kira, DSH-Cane Cor­ so, 9 J., hat in ihrem früheren Leben wohl kaum Erfahrungen mit ihrer Umwelt gemacht. Sie hat schwere HD und ist seit einem Eingriff endlich wieder schmerzfrei. Kira liebt Spaziergänge, Stöck­ chen spielen und schwim­men. Fremden gegenüber ist sie sehr misstrauisch, aber mit ihr vertrauten Personen geht sie durch dick und dünn und schleckt sie am liebsten von Kopf bis Fuß ab. Kira hatte nach 6 (!) Jahren Tierheim in diesem Jahr endlich ein schönes Zuhause gefunden. Das Pärchen hatte sich aber dann getrennt und nun sitzt die treue Seele wieder bei uns und versteht die Welt nicht mehr. 3Murphy wurde bei uns im Alter von 8 Wochen abgegeben. Er wurde stark abgemagert von einer Schafweide ‚gerettet‘. Mittlerweile zu einem zweijährigen strammen Schafsbock herangewachsen, lebt er zusammen mit unseren Ziegen in einem großen Außengehege. Für Murphy suchen wir einen Platz mit Artgenossen, so dass er sich in eine Herde integrieren und ganz Schaf sein kann. Bis dahin würde er sich über Paten freuen.

Hausschwein 5Lilly genießt das Leben bei uns nunmehr seit 6 Jahren in vollen Zügen. Sie freut sich über jeden Besuch und lässt sich besonders gerne hinter den Ohren kraulen. Ursprünglich kam sie als Pensionstier zu uns, da ihre frühere Besitzerin einsehen musste, dass Hausschweine für die Haltung in Mietwohnungen nicht geeignet sind. Lilly teilt ihr Domizil mit zwei Hängebauchschweinen und darf selbstverständlich ihren Lebensabend bei uns verbringen. 3Lucy, Chihuahua-Mix, 8 J., ist zwar ein kleiner Hund, hat aber doch ihren eigenen Kopf. Frem­den gegenüber ist sie erst einmal miss­ trauisch und möchte sich nicht anfassen lassen. Ihr Misstrauen resultiert aus einer starken Un­ sicherheit. Man muss sich ihr Vertrauen und ihre Zuneigung ver­ dienen. Hat Lucy jedoch einen Menschen als Bezugsperson akzeptiert, ist sie sehr anhänglich und verschmust. Leider sehen alle Interessenten in ihr eher ein Schmusetier als einen echten Hund. Nur wer ihr wirklich Sicherheit bietet, dem wird sie ein treuer Begleiter sein.

4Johnny, American-Staffordshire, 6 J., kam aus einer Beschlagnahmung zu uns und darf in BadenWürttemberg nicht mehr vermittelt werden. Sein zukünftiges Zuhause wird also für den Rest seines Lebens voraussichtlich unsere Tierherberge sein. Der Rüde ist sehr sportlich und aktiv und benötigt viel Bewegung. Wir bemühen uns nach Kräften, ihm die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, aber etwas Unterstützung läge uns und auch Johnny sehr am Herzen.

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TH Helenenhof Hürth • 50354 Hürth • Tel.: 02233 691067

Der traumatisierte 5Tobi, 6 J., wurde über Monate in der Wohnung von Nachbarn notdürftig gefüttert, nachdem sein Herrchen in ein Hospiz musste. Der bildhübsche JagdhundMix neigt zu Übersprungshandlungen, obwohl er eigentlich sehr anhänglich und verschmust ist. Weil er bereits seit vielen Monaten bei uns ist und sich sein Vertrauen zum Menschen erst langsam wieder aufbaut, freuen wir uns über eine Patenschaft für den tollen Vierbeiner.

5Ajax, 8 J., wurde bei klirrender Kälte vor dem Tierheim angebunden, war völlig abgemagert und in schlechtem Allgemeinzustand. Bedingt durch schmerzhafte Entzündungen floss Eiter aus seinen Ohren. Das Trommelfell war beidseitig so beschädigt, dass die Gehörgänge entfernt werden mussten. Nach einer schwierigen Rekonvaleszenz geht es ihm endlich gut und er freut sich sichtlich auf sein neues Leben ohne Schmerzen. Mit Spezialfutter wird er wieder aufgepäppelt. Darüber hinaus übt er mit einem Hundetrainer neue Kommandos, damit er als tauber Hund mit seiner Umwelt kommunizieren kann. Deshalb freuen wir uns sehr über eine Patenschaft für den wunderbaren Rüden. 3Dalitha, 13 J., kam als Fundkatze zu uns und baute innerhalb kürzester Zeit enorm an Gewicht ab. Es wurde einer chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung festgestellt und auch die Leber ist bereits angegriffen. Dalitha bekommt jetzt eine ordentliche Portion Medikamente und alle freuen sich, dass es ihr wieder gut geht. Sie ist eine aufgeschlossene und freundliche Perserdame, die viel Lebenswillen bewiesen hat. Für die bezaubernde Dalitha suchen wir deshalb liebe Paten, die ihre Medikamente mit finanzieren.

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TH Helenenhof Hürth • 50354 Hürth • Tel.: 02233 691067 3Sally & Blacky (Mutter, 12 J., und Sohn, 10 J.) kamen aus Beschlagnahmung zu uns und sind aufgrund ihres Alters nicht einfach zu vermitteln, zumal sie gemeinsam umziehen sollen, denn sie haben ihr ganzes Leben gemeinsam verbracht. Sie sind sehr verschmust und anhänglich. Blackys Beinchen zwackt schon mal, deshalb bekommt er regelmäßig in geringer Dosis ein Schmerzmedikament. Bis zu ihrer hoffentlich baldigen Vermittlung würden wir uns sehr über eine Patenschaft für die beiden Junggebliebenen freuen.

5Henry, 11 J., gibt sich Interessenten gegenüber leider sehr griesgrämig. In den ersten Sekunden lässt er sich gerne kraulen und quakt auch freundlich und schwupps, hat man seine Zähne oder Krallen plötzlich in der Hand hängen, weil er Menschen doch noch nicht wirklich vertrauen kann. Wir suchen deshalb Katzenfreunde, die Erfahrung mit Samtpfoten haben. Leider hat sich seitdem Henry bei uns ist, noch niemand für ihn interessiert. Aus diesem Grund suchen wir Paten für den eigenwilligen und gleichzeitig so wunderbar außergewöhnlichen Kater.

5Bodo, 1 J., kam schon aus einer Ver­ mittlung wieder zurück, weil er sich in der Familie seinen „Leithund“ ausgesucht hat und bereits nach kurzer Zeit jedes andere Familienmitglied auf Schritt und Tritt kontrollierte bis hin zum Zähne fletschen. Wir arbeiten daher nun mit ihm gemeinsam mit einem Hundetrainer, um die Verhaltensprobleme nicht nur in den Griff zu bekommen, sondern zu lösen. Bis zu einer Vermittlung würden wir uns sehr über Patenschaften freuen, die uns finanziell bei den Hundetrainerstunden für ihn unterstützen.

3Dandy, Boxer-Leonberger-Mix, 3 J., wurde angebunden in der Nähe des Tierheims gefunden. Sein Kettenhalsband mit den berüchtigten „Würgern“ lässt darauf schließen, dass man dem kräftigen Kerl wohl nicht mehr ganz Herr wurde und ihn vielleicht deswegen aussetzte. Er muss unbedingt in hundeerfahrene Hände, die souverän und konsequent mit ihm umgehen können. Er steht derzeit nicht zur Vermittlung, denn wir versuchen ihn darauf mithilfe eines Tiertrainers vorzubereiten. Da dies alles nicht nur sehr zeit-, sondern auch kostenintensiv ist, würden wir uns sehr über Patenschaften für Dandy freuen!

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Nothilfe für Polarhunde e.V. • 72250 Freudenstad† • Tel.: 07441 951995 4Powder und 4Black­y sind zwei un­zertrennliche Katzen, die we­gen Pflege­ fall ihrer Be­sitzer zu Wai­ sen ge­worden sind. Bei­ de sind 18 Jahre alt und waren ursprünglich Findlinge. Nur der Kon­­takt zu ihren Be­sitzern ließ sie nie ganz zutraulich wer­ den, Frem­den gegenüber sind sie scheu. Wegen einer Verletzung hat Powder ein Auge verloren und deshalb wurden beide Katzen seit einem Jahr nur noch in einem Zimmer ohne viel menschlichen Kontakt gehalten, den geliebten Freigang hatten sie nicht mehr. Damit die Beiden nicht eingeschläfert werden, haben wir eine Pflegestelle gesucht und bitten dringend um liebe Paten. Es wäre auch schön, die beiden würden nochmals einen Gnadenbrotplatz bekommen, ohne Stress, ohne Kinder.

Tiernothilfe Breuna • 34479 Breuna • Tel.: 05641 740107 3Babsie, 3 J., leidet unter Ataxie, was sie daran hindert, ihre Gliedmaßen vollständig zu koordinieren. Das bedeutet, dass Babsie nur ungeschickt laufen kann und häufig unsauber ist. Auch die Nahrungsaufnahme fällt der niedlichen Katze sehr schwer. Da sie ständig Hilfe braucht, kann sie kaum alleine bleiben. Babsies Pflegemama möchte sie gerne weiter betreuen, ist aber finanziell nicht in der Lage, die häufigen Arztrechnungen und regelmäßige Medikamente zu begleichen. Deshalb werden dringend Paten für Babsie gesucht. Wenn Sie mehr über Babsies Leben erfahren möchten, schauen Sie im Internet bei „You tube“ unter „Alouette65“ die kleinen Filmchen über Babsies Leben seit der 3. Lebenswoche an. Wer die kleine, behinderte Babsie finanziell unterstützen möchte, meldet sich bei der Tierärztin Dr. Oster unter Tel.: 05641 / 50 520.

4Lady, Scottish Fold-Dame Lady, 8 Mon., kastr., ist leider taub, was bei weißen Katzen gar nicht so selten ist. Weil sie nichts hört, schreit Lady ziemlich laut. Ansonsten ist sie lieb, verträglich und ein bisschen schüchtern. Lady darf wegen ihrer Taubheit nicht in den Freigang. Deshalb braucht sie einen gesicherten Auslauf. Leider hat sich bis heute niemand für Lady interessiert. Die Tiernothilfe sucht daher dringend Paten. Wer die weiße Lady finanziell unterstützen möchte, meldet sich bitte bei der Tiernothilfe Breuna bei Frau Zyweck unter der Tel.: 05606 53 47 38.

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Patentiere

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TSI Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz) Nahezu völlig erblindet wurde 3Zoe von der Straße gerettet. Nach ausführlichen Untersuchungen in einer speziellen Augenklinik wurde bei ihr ein großer Tumor hinter dem rechten Auge diagnostiziert. Dieser wurde, wie auch das rechte Auge, in einer sehr aufwendigen Operation entfernt. Mit einer speziellen Lasertherapie konnte das linke Auge mit einer noch minimalen Sehkraft erhalten werden. Weiter leidet sie an einer Niereninsuffizienz, ist leicht inkontinent und somit kaum mehr vermittelbar. 4Sarah wurde für Planwagen- und Kutschfahrten eingesetzt. Durch Überanstrengung, Fehlbelastung und falsche Haltung sind ihre Vorderbeine mit starker Arthrose und Hufknorpelverknöcherung schwer in Mitleidenschaft gezogen. Regelmäßig wird sie tierärztlich behandelt und hat stets einen Spezialbeschlag. Auf einem Gnadenhof wird sie intensiv betreut und freut sich über Paten. 3Sürmeli, der gehandi­capt zur Welt kam, lebte 6 Jahre lang in einem riesigen türkischen Tier­heim. Er bewegt sich nur auf seinen zwei Vorderbeinen und zog den restlichen Körper mühevoll hinter sich her. Seine gelähmten und ver­stümmelten Glied­maßen waren verkotet und blutig. Auf seinem Gnadenhofplatz hat er sich gut erholt und zu einem lebensfrohen, ver­­ spielten Hund ent­wickelt.

3Schmusi (schwarz/weiß) und 3Schmuser (schwarz) waren regelmäßige Gäste an einer unserer Futterstellen für herrenlose Katzen. Nachdem die Kätzin an starkem Katzenschnupfen erkrankte und eingefangen werden musste, zog sich der Kater immer mehr zurück und magerte stark ab. Schmuser hatte ein stark entzündetes Maul bis auf drei Zähnchen mussten ihm alle gezogen werden. Die beiden sind nun auf einer Pflegestelle untergebracht und sehr glücklich, wieder vereint zu sein. Für beide werden Paten gesucht.

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Vermittlungstiere Liebe Tierfreunde, gerade um die Weihnachtszeit herum hören viele Eltern die flehenden Worte ihrer Kinder „Mama, Papa, ich wünsche mir so sehr einen Hund!“, „Ich hätte so gerne ein Kaninchen!“. Es ist bei den meisten Kindern völlig normal, dass sie sich ein Haustier wünschen. Sie suchen damit einen „Kuschelfreund“, einen „Spielkameraden“. Immer wieder müssen wir als Tierschutzorganisation darauf hinweisen, dass die Anschaffung eines Haustieres mit Verantwortung, Zeit und Kosten verbunden ist. Auch wenn Sie, liebe Mitglieder und Leser, es zum Teil nicht mehr hören können. Die hohe Anzahl der Abgabetiere in den Tierheimen kurz nach dem Weihnachtsfest bestätigt uns aber in unserem Tun. Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke! Aber, wenn Sie es sich alles gut überlegt haben, so schauen Sie doch einfach in einer der vielen Tierheime nach einem treuen Begleiter. Etliche Tiere warten hier sehnsüchtig auf ihr richtiges Zuhause … Es besteht die Möglichkeit, dass Tiere, die hier vorgestellt werden, bereits vermittelt sind und dies redaktionell nicht mehr erfasst werden konnte. Die Einrichtung in Ihrer Nähe hilft Ihnen gern weiter. Bei Interesse an einem der Tiere wenden Sie sich bitte direkt an den dazugehörigen Projektpartner von aktion tier.

Nothilfe für Polarhunde e.V. • 72250 Freudenstadt • Tel.: 07441 95 19 95 3Lisa, Chow Chow, 8 J., kastr., musste geholfen werden. Klapperdürr, schütteres Fell, die Augen verschmiert von gelbem Eiter, der Gesichtsausdruck eines Tieres, das mit allem abgeschlossen hatte. Das war Lisa, eine Chowhündin, die man auf der Straße entsorgte. Auf unserer Pflegestelle fand Lisa einen Platz. Zeigte sich ruhig, ausgeglichen und suchte streichelnde Hände. Sie wurde selbstbewusst und machte keinerlei Probleme. Lisas Augen wurden operiert, um das schmerzhafte Entropium endlich los zu sein. Ob sie aber die volle Sehkraft wieder erlangt, ist noch fraglich. Lisa sollte die Chance auf einen festen Platz innerhalb einer Familie bekommen. Rüstig und aktiv ist sie trotz ihres Alters noch sehr. Dass die Augen nicht mehr ganz so scharf sehen, kompensiert sie durch Geruch und Gehör. Ob Lisa sich mit Kleintieren und Katzen verträgt, das wissen wir nicht. Eine ruhige Familie wäre sicher von Vorteil. Bei Interesse melden Sie sich gerne in der Pflegestelle: Tel.: 02642 3238.

4Cira, Schäfer-Husky-MixHündin, 5,5 J., kastr., sucht ein neues Zuhause bei Menschen, die mit dieser Rassen­mischung um­gehen können, denn die Le­bens­ umstände ihrer Menschen haben sich ver­ändert. Rassetypisch für den Husky versteht sie sich nicht mit Katzen und Kleintieren und hat einen ausgeprägten Jagdtrieb. Sportliche Menschen sind gefragt. Cira läuft gerne am Fahrrad oder geht gerne mit zum Joggen. Bedingt kann sie alleine bleiben. Kinder im Haushalt sollten nicht unter 10 Jahren sein.

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4Arkas, Sib. Husky-Rüde, 8 J., kastr., verlor sein Zuhause aufgrund veränderter Lebens­ umstände und ist jetzt in einer Pflegestelle. Anfangs ist Arkas ziemlich misstrauisch, hat manch­mal Verlustängste und man muss ihn schon gut kennen lernen, um ihn einschätzen zu können. Arkas braucht er­ fahrene Menschen, die kon­ sequent mit ihm umgehen. Gerne hinterfragt er, wer Chef ist. Ein Kumpel an der Seite wäre sicher von Vorteil, Kinder sollten nicht unter 10 Jahren sein. Arkas läuft sehr gerne und liebt es, gefordert zu werden. Er hat einen ausgeprägten Jagdtrieb und kann nicht von der Leine gelassen werden. Arkas ist ein reiner Familien- und kein Zwingerhund.


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TSV Korbach • 34497 Korbach • Tel.: 05631 3970

5Keyse, 63Kjell & 64Khadra, ge­boren im Mai 2013, leider noch sehr schüch­tern, freuen sich auf ein neues Zuhause!

5Pitti Platsch, 1 J., ist ein absoluter Gute-Laune-Garant. Manchmal etwas grobmotorisch. Liebt Kinder, Katzen und Hunde. Leider hat er einen chronischen Schnupfen. 6Ella, 2 J., kam wegen Zeitmangel aus der Vermittlung zurück. Sie sollte die Möglichkeit zum Freigang haben. Eine unkomplizierte, verschmuste Katze, die hier im Tierheim sehr unter den anderen Katzen leidet und sich zurückzieht.

5Tina, 4 J., kennt bislang nur Wohnungshaltung und kam wegen Trennung aus der Vermittlung zurück. Sie ist eher eine Einzelgängerin und kann sich hier mit den anderen Katzen so gar nicht arrangieren. Sie sucht katzenerfahrene Menschen, die ihre Eigenheiten tolerieren können.

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TH Beuern „Ein Heim für Tiere“ e.V. • 34587 Felsberg-Beuern • Tel.: 05662-6482 (13-16 Uhr)

3Shaggy, EKH, 8 J., ist ein ruhiger, gemütlicher Kater, der ein harmonisches Zuhause bei lieben Menschen sucht. Der liebe Schmusetiger wurde in Fritzlar-Cappel gefunden und ist anfangs ein wenig vorsichtig, bei schnellen Bewegungen zuckt er etwas zurück, aber sobald er merkt, dass man ihm nichts Böses tut oder ein Leckerli hervorholt, kommt er sofort und lässt sich streicheln. Er schmust dann wie verrückt und schnurrt genüsslich dabei. Shaggy verträgt sich auch mit Artgenossen und würde sich freuen, wenn er nach einer Eingewöhnungszeit auch Freigang in einer ruhigen Gegend genießen könnte. Im Tierheim ist Shaggy sehr traurig, weshalb wir dringend ein Zuhause für ihn suchen.

Hallo, ich bin 5Lilly, eine nette, kastrierte Katzendame und suche ein schönes, liebevolles Zuhause mit Freigang. Ich liege gern auf dem Kratzbaum und lasse mich streicheln. Da ich aber von mir aus nur ungern auf Menschen zugehe, um meine Streicheleinheiten einzufordern, finde ich kaum Beachtung. Nun sitze ich schon seit dem 08.05.2012 im Tierheim. Das macht mich natürlich sehr traurig, denn ich würde gern, so wie in meinen Träumen, in einem warmen kuscheligen Bettchen liegen, mich von meinem Menschen dabei kraulen lassen und mich sicher und geborgen fühlen. Vielleicht bist Du der Mensch, auf den ich so lange warte?

4Happy, Mischling, 6 J., wurde vom Besitzer ab­ gegeben, da er nicht mehr mit ihr zu­recht­­kam, denn sie ist selbst­entscheidend und braucht einen auf­ merk­samen Menschen am anderen Ende der Leine, dem gleich auffällt, wenn sie „Fremden“ begegnet. Happy möchte endlich richtig „happy“ werden und ein neues Zuhause finden. Happy liebt Spaziergänge ebenso wie Schmuseeinheiten, sie hat einen gewissen Grundgehorsam und ist gerne bereit, Neues zu lernen. Happy würde gerne in einen hundeerfahrenen reinen Frauen-Haushalt einziehen, denn sie hat entschieden, dass Männer zwar ganz nett zum Spazieren gehen und auch zum kuscheln sein können, verlassen sie aber – ohne Happy mitzunehmen – die Wohnung/ Haus haben diese „das Recht auf Wieder-Einlass“ verspielt. Kinder sollten ebenfalls nicht im Haushalt wohnen. Den Umgang mit männlichen Besuchern und mit Kindern kann man aber sicherlich mit „Geduld & Spucke“ und dem richtigen „Know-how“ mit ihr einüben. Mit anderen Hunden kommt Happy gut zurecht und mit geduldigen, hundeerfahrenen Menschen an ihrer Seite, wird sie eine liebenswerte Begleiterin fürs Leben werden. Wer möchte Happy den allergrößten Wunsch erfüllen und ihr ein Zuhause geben? 3Fritz, Labrador-Mischling, 8 J., wurde am 25.05.2013 am Wald in Rothelmshausen gefunden. Er saß plötzlich in einem kurz offen stehen gelassenen Auto und wollte nicht mehr aussteigen. Wahrscheinlich war er herzlos ausgesetzt und sich selbst überlassen worden. Fritz ist umgänglich, stets fröhlich und an anderen Hunden interessiert. Also ein „problemloser“, schon erzogener Begleiter. Er genießt Spaziergänge und freut sich über jede Streicheleinheit. Er sucht sehnlichst einen Menschen oder eine Familie, wo er seinen Lebensabend verbringen darf. Haben Sie vielleicht einen Platz neben oder sogar auf Ihrem Sofa und in Ihrem Herzen frei? Wer keine Möglichkeit hat, Fritz ein Zuhause zu geben, kann für den armen Kerl auch eine Patenschaft übernehmen.

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„TH Beuern Ein Heim für Tiere“ e.V. • 34587 Felsberg-Beuern • Tel.: 05662-6482 (13-16 Uhr)

5Halinka, EKH, 4 J., wurde im Knüll­ wald gefunden und befindet sich seit dem 06.09.2012 im Tierheim. Die nette Katzendame ist anfangs etwas zurück­ haltend, taut aber schnell auf, wenn es ums Schmusen geht, sie ist zudem gut verträglich mit Artgenossen. Halinka wünscht sich nichts sehnlicher, als wie endlich ein schönes Zuhause bei freundlichen Menschen zu bekommen, denn nach fast einem Jahr wird es für die freundliche Schönheit endlich Zeit, das Tierheim zu verlassen. Wer erfüllt Halinka den Wunsch und nimmt sie zu sich?

Hi, ich heiße 4Lena und bin ca. 1 J. alt. Gefunden wur­de ich Ende Januar 2013 in Niedenstein-Kirch­ berg und warte seitdem im Tierheim auf meine neuen „Dosenöffner“. Ich ver­stehe mich gut mit anderen Katzen und würde mich freuen, wenn ich nach einer Ein­ gewöhnungszeit in meinem neuen Zuhause auch ab und zu die Welt erkunden kann. Ich übe hier im Tierheim schon mal mit Stoffratten… denn sonst komme ich aus der Übung. Ich genieße es, wenn man mich streichelt und knuddelt. Aber lernt mich doch persönlich kennen, indem ihr mich hier besuchen kommt.

Jana 4Frodo, 8 J., und 4Jana, 6 J., sind 2 Basset-Mischlinge. Frodo wurde vor 8 Jahren mit 8 Wochen aus unserem Tierheim heraus vermittelt. Leider haben die Menschen, die ihn zu sich geholt hatten, einen Teil der guten Erziehung versäumt. 2 Jahre später kam Jana dazu und sie wurden zusammen ein unschlagbares Team! Die Zeiten haben sich geändert und viele Menschen können Verhaltensauffälligkeiten nicht mehr dulden, wollen sich aber auch nicht damit auseinander setzen und sich Hilfe dazu holen. Also war der einfachste Weg, beide einfach wieder zurück ins Tierheim zu bringen. Nach ein paar Wochen dann der erste Schock! Bei Jana wurde ein Blasenstein diagnostiziert, der bereits mandarinengroß war. Da ein Wasserlassen kaum noch möglich war, wurde der Stein umgehend operativ entfernt, so dass es Jana seitdem wieder gut geht. Frodo und Jana suchen „neue Menschen“, die ihnen, auch getrennt voneinander, eine neue Chance für ein gutes Leben geben. Mit anderen Hunden vertragen sie sich bedingt, da aber vor allem Frodo Nachholbedarf im Bereich Hundeerziehung hat, ist eine Einzelhaltung sicher sinnvoller.

Frodo

Hallo, ich bin 4Hanne. Ich erzähle euch ein wenig über mich, denn ich wünsche mir so sehr ein Zuhause. Ich hab in meinem Leben nicht viel lernen können, aber eins weiß ich ganz genau und das ist, dass man kann sich auf die Menschen nicht immer verlassen kann. Mit anderen Hunden hab ich schlechte Erfahrungen gemacht, denn ich lebte in einer Gruppenhaltung, und musste öfter mal was einstecken, weil ich sehr unterwürfig war. Mittlerweile hab ich hier im Tierheim aber gelernt mich zu wehren. Ich suche souveräne, hundeerfahrene Menschen, die ihre ganze Aufmerksamkeit vorerst in meine Erziehung und Sozialisierung legen. Kinder und andere Tiere sollten nicht vorhanden sein. Gerne gebe ich euch noch einmal mein Vertrauen, wenn ich dafür endlich in mein „richtiges“ und endgültiges Zuhause darf. Bitte helft mir.

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Katzenhilfe Westerwald e.V. 56470 Langenbach bei Bad Marienberg, Tel.: 02661 40982 6Fiesta von Bölsberg, 2 J., kam als Fundkatze zu uns. Fiesta ist eine sehr liebe und zutrauliche Katze. Sie ist verschmust und anhänglich und schnurrt schon, wenn wir sie nur ansprechen. Fiesta wurde FIV-positiv getestet und wird deshalb nur in Wohnungshaltung ver­mittelt. Ihre Artgenossen mag Fiesta nicht so gerne, sie möchte ihre Menschen ganz für sich alleine. Bei Vermittlung ist Fiesta entwurmt, entfloht, an- und nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt.

55Lumpi von Hachenburg, 2 J., und 5Fuzzel von Hachenburg, 2 J., (Brauntiger) kamen als Abgabekatzen zu uns. Die beiden Jungs sind lieb und verschmust. Sie kommen von sich aus auf uns zu, um sich kuscheln zu lassen. Fuzzel und Lumpi werden nur gemeinsam vermittelt. Die beiden kennen Freigang und möchten im neuen Zuhause nach angemessener Eingewöhnungszeit auch wieder Freigang genießen. Bei Vermittlung ist Lumpi entwurmt, entfloht, an- und nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt.

4Mathilda von Gebhardshain, 8 J., kam als Abgabekatze zu uns und ist eine liebe und sehr menschenbezogene Katze. Sie ist sehr verschmust und anhänglich und öffnet selbständig Türen! Mit ihren Artgenossen kommt Mathilda nicht so gut aus, sie möchte ein Zuhause für sich alleine. Freigang ist für Mathilda ein Muss. Bei Vermittlung ist Mathilda entwurmt, entfloht, an- und nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt.

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Boxernothilfe Deutschland e.V. 32549 Bad Oeynhausen, Tel.: 05731 3001465

5Gabi, 9 J., ist eigentlich mit nur 3 Worten zu beschreiben. Lieb, lieb, lieb. Eine ganz treue Seele steckt in dieser tollen Hündin. Sie liebt alle Menschen und Tiere. Gabi braucht keine Leine, sie folgt ihren Leuten auf Schritt und Tritt. Unser tierärztlicher Check ergab: Abgesehen von ein paar altersbedingten Zipperlein, geht es Gabi gut. Wer möchte mit dieser reizenden Hündin den letzten Lebensabschnitt teilen? Dafür wird man von Gabi mit Liebe und Dankbarkeit überschüttet.

5Peggy Sue, 5 J., hat wegen schwerer Krankheit ihres Frau­ chens ihr gewohntes Zuhause verloren. Die sportlich-schlanke Hündin ist zu jedem Menschen total lieb und auch folgsam. Sie soll nicht so gerne alleine bleiben, deshalb beobachten wir noch ihr Verhalten dabei.

5Henry, 7 J., wurde abgegeben, weil das Herrchen schwer erkrankt ist. Henry ist sehr traurig bei uns, denn er war immer lieb und versteht nun nicht, warum er abgegeben wurde. Wir suchen für ihn einen ruhigen Haushalt mit Garten und eine Familie, die gerne mit ihm Gassi geht. Henry möchte nur wieder dazu gehören, das fehlt ihm so sehr.

4Brösel, 7 J., kastr., ist ein braver und gut erzogener Boxer-Rüde im besten Hundealter und sucht aufgrund von Trennung ein neues Zuhause. Brösel ist ver­ träglich mit Art­ge­nossen, liebt seine Menschen, ob groß oder klein, heiß und innig. Nach der Eingewöhnung kann Brö­sel gut allein bleiben. Er ist gut zu führen mit und ohne Leine. Bälle sind seine Leidenschaft. Da Brösel bisher auf dem Land gelebt hat, wäre er als Stadthund nicht glücklich. Ein Boxer, von dem man nur träumen kann, wartet auf seine Menschen.

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Tierschutz Aurich und Umgebung e.V. • 26607 Aurich • Tel.: 04941 71922 3Max, 8 J., kastr., durfte in seinem Zuhause machen was er wollte – nun sitzt er auf Grund seines Verhaltens im Tierheim. Hätte man mit ihm doch nur ein paar Regeln eingehalten, hätte dieser Schritt vermieden werden können. Hier bei uns hat er furchtbar gelitten, denn auf einmal gab es Regeln, und alleine im Zwinger fand er es schrecklich. Mittlerweile wird täglich mit ihm geübt und er ist hier ein ganz toller Hund, der sehr schnell lernt und sofort bei der Sache ist. Das alleine sein ist der Horror für ihn. Wir hoffen, dass es Menschen gibt, die ihm eine Chance geben und mit ihm zusammen ein paar grundsätzliche Regeln des Hundelebens einhalten. Max sollte als Einzelhund gehalten werden, da er auffällig den Menschen beansprucht. Es sollten neue Besitzer sein, die Hundeerfahrung haben, aber er sollte nicht zu Kindern, da er ein ausgeprägtes Hüteverhalten hat. 5Casper, Collie-Staffmix, 1 J., kastr., ist ein freundlicher Kerl und Menschen gegenüber aufgeschlossen. Er ist ein sehr menschenbezogener Hund und liebt es, in ihrer Nähe zu sein. Er ist an viele Situationen gewöhnt; fährt gerne Auto, lässt sich problemlos vom Tierarzt untersuchen, zeigt ein sehr freundliches Verhalten an der Tür und am Eingangstor. Unsere Hofkatzen werden von ihm freundlich begrüßt und behandelt. Mit vielen Hunden kommt er gut klar außer mit Jungrüden – die findet er nicht so toll, aber er lässt sich schnell auf seinen Halter ein und wenn der die Führung übernimmt, ist Casper voll und ganz bei der Sache. Leider leidet er alleine im Zwinger sehr, daher suchen wir Hundefreunde mit Erfahrung und Herz für diesen tollen Hund. 5Rambo, 9 J., ist ein toller, wesensstarker, souveräner Hund. Aufgrund seines Verhaltens nehmen wir an, dass Rambo Freigänger war und Einschränkungen nicht kennengelernt hat. Für Rambo suchen wir einen Hof oder Haus mit Garten, wo er sich frei bewegen kann. Mit Katzen kommt er nicht gut klar, andere Hunde ignoriert er weitestgehend. Für ein Schweineohr tut er allerdings einiges. Auch bei ihm (wie bei allen unseren großen Hunden) soll er nicht zu kleinen Kindern. Da wir nie wissen, welche Erfahrungen der Hund mit Kindern machen durfte, können wir sein Verhalten Kindern gegenüber nicht einschätzen. 4Hexe, Pinscher-Mix, 1 J., ist sehr aktiv, verspielt, intelligent und testet sich noch richtig aus – was für ihr Alter völlig normal ist. Wer sich für sie interessiert, benötigt viel Zeit und am besten das Interesse an einer Hundeschule, denn die Kleine muss noch sehr viel lernen. Hexe ist geimpft und gechipt. Sie kommt gut mit Artgenossen klar, Kinder sollten ca. 10 Jahre alt sein.

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Tierschutz Aurich und Umgebung e.V. • 26607 Aurich • Tel.: 04941 71922 3Jasper, Kangalrüde, 1 J., sollte aufgrund seiner Rasse (HSH) zu Menschen kommen, die sich mit Herdenschutzhunden und deren typischen Ei­ gen­schaften auskennen. Jasper probiert sich gerne aus, aber mit liebevoller und sicherer Führung lernt er sehr schnell. Jas­ per kam gechipt zu uns und obwohl er mehrfach in der Zeitung und im Internet war, meldete sich niemand. Jasper hat ein Kastrationsimplantat und ist geimpft. Hündin und kleinere Rüden sind kein Problem für ihn, jedoch geht er große Rüden an. Er sollte eine Hundeschule besuchen. Jasper ist ein sensibler Hund und im Moment hat er noch Angst vor Autos, aber wir arbeiten daran und er springt mittlerweile in den Kofferraum. Jasper braucht Zeit mit seinen Leuten und würde stundenlanges alleine sein als stressig empfinden (außerdem kann er Türen öffnen). Jasper soll nicht in einer Wohnung leben. Aufgrund seiner Rasse und Eigenschaften sollte er Platz im Haus und Garten haben. 4Balou, 1 J., kastr., musste schon einiges durchmachen. Er wurde erst von Hand zu Hand gereicht, landete an einer 2 Meter Kette. Vom Letztbesitzer wurde er „entsorgt“. Balou durfte nie lernen, sich am Menschen zu orientieren und setzt leider immer wieder seinen Dickschädel durch. Der Umgang mit ihm erfordert viel Zeit, Kraft und Training. Balou sollte zu Menschen, die ihm ganz klare Regeln und hundeverständliche Signale setzen. Er versucht immer wieder andere Tiere anzugehen und braucht ganz klar einen erfahrenen Halter und eine begleitende Hundeschule. Er sollte keinesfalls zu Kindern oder anderen Tieren. 3Spencer, Herdenschutz-Mix, 10 J., war bereits vermittelt und kam wieder zurück. Er sollte zu Menschen, die schon Hundeerfahrung haben. Hier im Tierheim stellt Spencer nichts in Frage (außer Regen, den mag er nicht), aber seine Vorbesitzer haben ihn nach 3 Jahren wieder abgegeben. Er reagiert sehr auf fremde Männer, da er schlechte Erfahrungen gemacht hat. Daher suchen wir einen Menschen, der ihm eine zweite Chance gibt. Auf Grund seiner Größe soll er nicht zu Kindern. Andere Hunde braucht er gar nicht – die eine oder andere Hündin ist kein Problem, aber auf keinen Fall sollte er „zwangsvergesellschaftet“ werden.

4Felix, Herden­schutz­ hund-­Mix, 4 J., braucht Menschen an seiner Sei­te, die ihm mit hun­ degerechter Konse­quenz und klaren Regeln Halt und Sicherheit geben. Er ist kein Hund für Kinder und sollte eine gewisse Regelmäßigkeit in seinem Leben haben. Neue Si­ tuationen machen ihn unsicher, wobei der Halter klar die Führung übernehmen muss. Felix ist aufnahmefähig und immer gern bereit, etwas Neues zu lernen.

5Blade, 2 J., ist ein echter Wildfang. Deshalb ist er auch schon viel zu lange im Tierheim. Er lernt schnell und hat eine rasende Geschwindigkeit drauf. Aber wir sind sicher: An der Hand eines Menschen, der Spaß am Sport hat, gerne mit seinem Hund zur Hundeschule geht und noch viel erleben möchte, wird Blade ein treuer Begleiter sein. Aufgrund seines Hungers kann man super mit ihm Suchspiele machen (wir verstecken mühevoll an vielen Orten Futter, welches er in ein paar Sekunden finden kann). Wir üben gerade auch, einfach mal nichts zu tun, was Blade noch sehr schwer fällt. Allerdings reagiert Blade noch sehr heftig auf alles, was neu ist. Seine neuen Besitzer sollten genug Erfahrung, keine Kinder oder andere Tiere haben. Blade ist blitzschnell in seinen Reaktionen und normale Spaziergänge reichen ihm nicht aus, um ausgelastet zu sein. Er braucht viel Kopfarbeit und ruhige, neue Aufgaben. 3Lotti, Jack-Russel-Hündin, 8-9 J., kam als Fundhündin ins Tierheim. Sie hatte anfangs mit starkem Milbenbefall zu kämpfen, welchen wir inzwischen durch regelmäßige Behandlungen gut im Griff haben. Sie liebt Futter über alles und ist sehr gut verträglich mit Hunden und Katzen. Aufgrund ihres Verhaltens vermuten wir, dass sie als Hofhund gehalten wurde.

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RespekTiere e.V. • 53773 Hennef • Telefon: 02242 9079112

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3Toby, 4 J., ist ein armer Fratz. Das Gros seines Lebens verbrachte er als Kettenhund in einem Hinterhof. Deswegen muss er jetzt umso mehr nachholen. Toby zeigt sich Menschen gegenüber anfangs vorsichtig und zurückhaltend, was bei seiner Geschichte verständlich ist. Auf seiner deutschen Pflegestelle ist er schon aufgetaut und zeigt sein wahres Ich als Intelligenzbestie. Toby ist ein aufgeweckter, neugieriger, sportlicher kleiner Kerl (50 cm), der körperlich und geistig ausgelastet werden möchte. Er liebt andere Hunde, vor allem Hunde-Mädels und hat als Segugio-Mischling einen starken Jagdtrieb. Seine neue Familie sollte Toby mit Spaß, Liebe und Geduld zeigen, wie schön das Leben sein kann. Kinder ab zwölf Jahre. Kontakt: Martina Peters, Tel.: 02166-123758 oder 0172-3785395, E-Mail: martina.peters@respektiere.com

5Liam, geb. im Juni 2013 (und wird noch groß!) ist ein bezaubernder Maremmano-Mix. Altersgemäß will der junge Rüde die Welt kennenlernen, ist sehr verspielt, verschmust und lernbegierig. Von Kindern, anderen Hunde und Katzen ist der kleine Mann begeistert. Da ein gute Portion Herdenschutzhund in ihm steckt, sollten die neuen Besitzer bereits über Erfahrung mit Maremmanos verfügen oder sehr gute Hundekenntnisse besitzen. Ein Haus mit Garten ist ein Muss. Wer sich auf den ersten Blick in den frechen Schneekönig verliebt hat, kontaktiert: Stefanie Pietz, Tel.: 0228-4299620 oder 0177-1630814 oder per E-Mail: stefanie.pietz@respektiere.com

5Puffetta, 3 J., sucht ein liebevolles Zuhause als Einzel­ prinzessin oder als umschwärmte Mieze mit männlichem Hof­staat. Auf der Pflegestelle hat sie ihre Liebe zu den hauseigenen Katern entdeckt. Puffetta ist verschmust und anhänglich, mag große und kleine Zweibeiner und wünscht sich ein Heim mit Freigang. Wenn Sie Puffi ein Katzenreich bieten möchten, dann melden Sie sich bei Iris Lönnendonker, Tel.: 02166-610157 oder unter iris.loennendonker@respektiere. com

4Colombina, 3 J., ist aufgrund einer nicht behandelten Infektion in Katzenkindertagen auf einem Auge nahezu blind. Dies tut jedoch weder ihrer Schönheit noch ihrem Unternehmensgeist Abbruch. Das quietschfidele, fröhliche Bienchen liebt Menschen und ist mit anderen Katzen sehr verträglich. Daher wäre ein Zuhause mit Freigang und einem oder zwei Artgenossen perfekt. Wenn Colombina Ihr Herz erobert hat, melden Sie sich bitte bei Iris Lönnendonker, Tel.: 02166-610157 oder unter iris.loennendonker@ respektiere.com

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RespekTiere e.V. • 53773 Hennef • Telefon: 02242 9079112

L L A F T NO Notfall Kara, 7 J., sucht dringend eine neue Familie. Die süße Mix-Hündin verliert aufgrund der Krankheit ihrer Besitzerin ihr Zuhause. Kara ist ein sportliches Hunde-Fräulein, das gerne schwimmt, tobt und mit Zwei- wie Vierbeinern spielt. Über Agility-Stunden würde sie sich riesig freuen, ebenso über einen Haushalt mit Kindern. Denn als Familienhund ist Kira ein Volltreffer! So mutig die Kleine draußen Hasen jagt – weshalb sie anfangs an der Leine geführt werden sollte – so ängstlich reagiert sie auf Gewitter. Da sucht Kira Schutz bei Artgenossen, weshalb ein souveräner Ersthund eine gute Ergänzung wäre. Kira ist quietschfidel, bis auf eine Schilddrüsenunterfunktion, die medikamentös behandelt wird. Wer Interesse an der strubbeligen Knutschkugel hat, meldet sich bei: Martina Peters, Tel.: 02166-123758 oder 0172-3785395, E-Mail: martina.peters@respektiere.com

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4Titti, 3 J., ist ein schüchternes, liebebedürftiges Miezchen. Nach anfänglicher Zurückhaltung blüht sie schnell auf und möchte dann nur noch gekuschelt und bespielt werden. Titti ist perfekt für Katzen-Anfänger. Sie liebt Artgenossen und wäre die ideale Zweitkatze. Wenn Titti Ihr Herz im Sturm erobert hat, melden Sie sich bei Manuela Esser, Tel.: 02271983038 oder unter manuela.esser@respektiere.com

3Bleky, 3 J., erobert mit seinem treuen Blick und seinem anhänglichen Wesen jeden Zweibeiner im Sturm. Bleky ist eine totale Schmusebacke und bindet sich sofort eng an „seinen“ Menschen. Liebe ist alles, was er will. Er genießt die Gesellschaft anderer Hunde und versteht sich blendend mit Kindern (ab zehn Jahre). Der zarte Mischling (45 cm) zeigt Jagdverhalten und Respekt vor unbekannten Geräuschen wie raschelnden Plastiktüten. Dann verkrümelt er sich. Wer dem lieben Bleky ein endgültiges Zuhause schenken möchte, meldet sich bei: Monika Reinhardt, Tel.: 07157 536228 oder 01578-9041064, E-Mail: monika.reinhardt@respektiere.com

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

93


© Bolz

Adressen und Ansprechpartner Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, gerne können Sie sich bei unseren unten stehenden eigenen Projekten im In- und Ausland sowie den Einrichtungen unserer Projektpartner telefonisch oder auch via ­Internet noch näher über die jeweilige Einrichtung informieren. Liebe Projektpartner, bitte setzen Sie uns stets über jede Änderung zu Ihrer Einrichtung in Kenntnis. Vielen Dank. Land

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

AKTION TIER IM AUSLAND Bolivien

La Paz, 5100 Casilla

Postanschrift Deutschland: Stefan Hebele, Im Freihöfl 12, 85057 Ingolstadt

Animales SOS Bolivien www.animalessos.org, hebele_stefan@yahoo.com

Stefan Hebele

08092 851092

Bulgarien

9300 Dobrich

„Boulevard 25. Sep­tem­­ ber“ Nr. 96, Postan­schrift Dtl.: Dt.-Bulg. Strassen­ tiernothilfe, Grigor Dimitrov, Frankfurter Str. 105, 35315 Homberg/Ohm

Kastrationszentrum und Tierheim Dobrich

Kontakt Dtl.: Grigor Dimitrov

06633 919865

06633 918979

Bulgarien

9700 Schumen

Industriegebiet Nr. 2 Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich

Kastrationszentrum und Tierheim Schumen

Kontakt Dtl.: Grigor Dimitrov

06633 919865

06633 918979

Bulgarien

7000 Rousse

„Boulevard Bulgarien“ Nr. 312, Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich

Kastrationszentrum und Tierheim Rousse

Kontakt Dtl.: Grigor Dimitrov

06633 919865

06633 918979

Bulgarien

1421 Sofia

Ul. Ljuba Welichkova 48 Kw. „Hladilnika“ Postanschrift Dtl.: siehe Tierheim Dobrich

Tierheim Nadeshda

Frau Wassileva Kontakt Dtl.: Grigor Dimitrov

00359 2 9624219 Mobil: 00359 899 235019 Dtl.: 06633 919865

Dtl: 06633 918979

Rumänien

Bucuresti Sector 6

Drumul Sabareni, Nr. 69-73, Bucaresti Sector 6

aktion tier Projekt: „aktion tier Christi Bukarest“ Dog Shelter, Giulesti, Drumul Sabareni, Nr. 69-73; Associatia “Prietenii animalelor” Romania, www.rumaenientierhilfe.de

Dr. Ionut Moise Dr. Vlad Saplacan

0040 212200530

0040 212200530

94

service

• Ausgabe 4/2013


service

Slowakei

SK-96681, Zarnovica

Revist’ské Podzámcie c 41

Hundeauffangstation, Obcianske zdruzenie, Bergtierheim Podzámcie – domov pre opustené zvieratá, Bystricka, www.bundasik.sk, bergtierheim@gmx.de

Jozefina Dankova

00421 915845076

00421 45 6814 412

Spanien

38611 San Isidro

Poligono Industrial de Gra­ nadilla, Parque Eólico de ITER, Tenerife

aktion tier Projekt: aktion tier-Tierheim Teneriffa „acción del sol“ Centro de protección animal y medioambiental de Tenerife, teneriffa@ aktiontier.org

Marion Gonzalez

0034 922 77 86 30

0034 922 77 86 30

Ukraine

25300 Kiew

Volodymyrska St. 29

Society for the Protection of Animals

Tamara Tarnavska

0038044 2294295

0038044 2294295

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

BADEN-WÜRTTEMBERG 70193

Stuttgart

Markelstr. 30-32

Care 4 Life e.V., www.care-4-life.de

Silvia Greene

0711 8062805

0711 3151617

72250

Freudenstadt

Silcherstr. 10

aktion tier Projektpartner: Nothilfe für Polarhunde e.V. www.polarhunde-nothilfe.com, nothilfe@polarhunde.de

Günter Schwartze

07441 951995

07441 951996

72336

Balingen-Ostdorf

Dorfstr. 42

URIA e.V. Verein z. Förderung einer neuen Art d. Tierhaltung www.uria.de, Info@uria.de

Hermann Maier

07433 21774

07433 22274

76275

Ettlingen

Am Baggersee 5

TSV Ettlingen e.V. www.tierschutzverein-ettlingen.info, info@tierschutzverein.info

Andrea Zeiß

07243 93612

07243 93153

77656

Offenburg

Am Flugplatz 2c

TSV Offenburg Zell a.H. e.V. www.Tierschutzverein-Offenburg.de info@tierschutzverein-offenburg.de

Uwe Dindas

0781 33333

0781 9666761

79761

Waldshut-Tiengen

Steinatalstr. 2

Tierschutzverein Waldshut-Tiengen u.U. e.V. www.tierheim-steinatal.de tierheim-steinatal@t-online.de

Anja Fuchs

07741 684033

07741 9656776

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

089 90936592

© Bolz

BAYERN 80796

München

Herzogstr. 127

SOS Projects – Hilfe für Mensch und Tier e.V. www.sos-projects.org, info@sos-projects.org

089 90936590

80796

München

Herzogstr. 127

aktion tier Projekt: aktion tier-tierrettung münchen e. V., www.tierrettungmuenchen.de, info@tierrettungmuenchen.de

01805 843773

81927

München

Regina-Ullmann-Str. 40

KatzenTRaum e.V.

Helena KüllerWiedemann Waltraut Eckl

(0,14 Cent/ Min., max. 0,42 Cent/ Min. im Mobilfunknetz)

089 951783

089 95760995

82110

Germering

Zugspitzstr.4

Igelstation und Kleintiere

82401

Rottenbuch bei Murnau

Hochkreit 8

aktion tier Projekt: Projekt Sonnenhof

84389

Postmünster

Wald 4

Rottaler Tierfreunde e.V. www.rottaler-tierfreunde.beepworld.de rottaler-tierfreunde@t-online.de

Anita Schustereder

08561 2461

08561 910789

91413

Neustadt/ Aisch

Nägeleinsgasse 45

aktion tier Projektpartner: TSV Neustadt/ Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de juergen.m.kern@t-online.de

Jürgen Kern

09161 3876

09161 875287

91413

Neustadt/ Aisch

Nägeleinsgasse 45

Projekt Kitty: TSV Neustadt/ Aisch u.U.e.V. www.tierschutzverein-neustadt-aisch.de juergen.m.kern@t-online.de

Jürgen Kern

09161 3876

09161 875287

95643

Tirschenreuth

Mooslohe 2

TSV Tirschenreuth, www.tierheim-tirschenreuth.de, info@tierheim-tirschenreuth.de

Daniela Riedl

09631 2355

09631 798723

96317

Kronach

Ottenhof 2

TSV Kronach u.U. e.V. tsvkc@gmx.de

Klaus Barnickel

09261 20111

09261 20111

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

Rosi Lindemann

030 55669305 030 57795385

030 57794062

089 8415513 08867 921136

BERLIN 10243

Berlin-Friedrichshain

Kopernikusstr. 3

aktion tier Projekt: projekt kitty

10587

Berlin

Alt-Lietzow 31

aktion tier Projektpartner: Leben mit Tieren e.V. Hundebesuchsdienst Mensch-Tier-Begegnungsstätten www.lebenmittieren.de, info@lebenmittieren.de

030 70177953

030 76683904

14057

Berlin

Kaiserdamm 97

Mensch·Umwelt·Tier e.V. www.mut-ev.org, info@mut-ev.org

030 30096234

030 30096255

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Telefon

Fax

03149

Forst (Lausitz)

Am Pferdegarten 6

Tierschutzverein Forst (Lausitz) u.U. e.V. www.mulknitz.com

14513

Teltow

Waldstr. 18 b

aktion tier Projektpartner: Eichhörnchen-Hilfe Berlin-Brandenburg e. V., tanya.lenn@freenet.de

Tanya Lenn

03328-944882 0172 3553314

14542

Glindow

Ziemensstraße 84 b

aktion tier Projekt / Projekt kitty: projekt kitty Babystation kindt.hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533

Kontakt

BRANDENBURG 03562 983023

Mitgliederjournal

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

95


14542

Glindow

Ziemensstr. 84b

aktion tier Projektpartner: Berliner Katzenschutz e.V. www.Berliner-Katzenschutz.de, Kindt.Hummelwiese@t-online.de

Harry Kindt

03379 445533

03379 445549

15806

Zossen

Strasse der Jugend 156

Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“ www.tierheim-zossen.de, info@tierheim-zossen.de

Margaretha Tücking

03377 201517 0178 6267230

03377 201686

16303

Schwedt/ Oder

Berliner Straße 143

aktion tier Projektpartner: Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V. www.schwedter-tierheim.de, tierheim-schwedt.de@t-online.de

Frau Wyrembek

03332 523933

03332 523933

16798

Himmelpfort

Naturschutzstat. Woblitz

Aquila e.V. aquilaev@web.de, www.aquila-ev.de

Dr. Klaus Dietrich Fiuczynski

033089 41204

033089 41204

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

34479

Breuna-Wettesingen

Obere Str. 31

Tiernothilfe Breuna Tierfreunde Altkreis Wolfhagen e.V. www.tiernothilfebreuna.de, tiernothilfe-breuna@web.de

Jutta Zyweck

05606 534738

34487

Korbach

Postfach 1706

Tierschutzverein Korbach und Umgebung e.V. www.tierheim-korbach.de, info@tierheim-korbach.de

Karla Aßmann

05631 3970 05631 7847

05631 915249

34587

Felsberg-Beuern

Steinbruchsweg 1 a

„Ein Heim für Tiere“ e. V. www.tierheim-beuern.com, info@tierheim-beuern.com

Angitta Rose

05662 6482

05662 930802

35315

Homberg/ Ohm

Frankfurter Str. 105

aktion tier Projektpartner: Verein Deutsch-Bulgarische Strassentier-Nothilfe e.V. www.db-tierhilfe.de, dt-bgTierhilfe.Dimitrov@t-online.de

Grigor Dimitrov

06633 919865

06633 918979

HESSEN

36208

Wildeck-Obersuhl

Eisenacher Str. 121

Naturschutz-Informationszentrum

Walter Gräf

06626 1887 8105

06626 915705

63589

Linsengericht

Augustastr. 14

aktion tier Projekt: aktion tier-Fachberatungsstelle Wild- und kleine Haustiere, Bildagentur.ipo@t-online.de

Ingeborg Polaschek

06051 73615

06051 75111

64658

Fürth

Forststr. 31

Tierschutzinitiative Odenwald www.tsi-odenwald.de, info@tsi-odenwald.de

Esther Görlich

0700 04106666

0700 04107777

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

038379 28948

MECKLENBURG-VORPOMMERN 17429

Labömitz

Triftstr. 6

Tierhof Labömitz – Verein zur Förderung und Aufrecht­ erhaltung des Tierhofs Labömitz e.V. auffangstation@tierhof-laboemitz.de

Frau Wetzel

038379 28 98 92

18106

Rostock

Willi-Bredel-Straße 9

Projekt kitty: Katzenschutzbund e.V. helga.pipirs@yahoo.de

Helga Pipirs

0381 7684040

18239

Hastorf

Oberdorf 11

aktion tier Projektpartner / Projekt kitty: Streuners Arche Hastorf e.V., w.r.j.neumann@t-online.de

Heide Tehrani-Neumann

038207 73507

18356

Pruchten OT Bresewitz

Zur Vogelwiese 18

Projekt kitty: TSV Zingst/ Darß e.V.

Waltraud Geß

038231 669936

18439

Stralsund

Greifswalder Chaussee 62U

aktion tier Projektpartner: TSV Stralsund e.V. tiernotaufnahme-stralsund@t-online.de

H. Krawutschke

03831 305318

03831 305318

18528

Bergen OT Tilzow

Landstr. 12

aktion tier Projektpartner: TSV Rügen/ Hiddensee e.V. luckau@phoenix1.de www.tierschutz-ruegen.de

Heike Stock

03838 251126

03838 251126

19059

Schwerin

Johannes-R.-Becher-Str. 35

Projekt kitty: TSV Schwerin e.V.

Jürgen Hamann

0385 785635

19205

Roggendorf

Gadebuscherstr. 3

aktion tier Projektpartner: Tierschutz Roggendorf und Umgebung e.V. www.tierheim-roggendorf.de.vu, info@tierheim-roggendorf.de

Anette Herbing

038876 31863

038876 31863

23936

Seefeld

Waldweg 2a

aktion tier Projektpartner: Lottihof für Kinder und Tiere e.V. www.lottihof.org, info@lottihof.org

0173 600 28 52

03881 7524826

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

Klaus Meyer

04402-987850

04402 987850

038207 71549

NIEDERSACHSEN 26180

Rastede

Parkstr. 154

aktion tier Projekt: WILDTIERAUFFANGSTATION Rastede e.V. www.wildvogelstation-rastede.de, station@wildtierstation-rastede.de

26524

Hage

Hinkenaweg 11 a

Tierhilfe Ostfriesland e.V.

Ingrid Habben

04931 76259

26607

Aurich

Eheweg 24

aktion tier Projektpartner: TSV Aurich e.V., www.tierheim-aurich.de, info@tierheim-aurich.de

Lena Sartorius

04941 71922 0172 4312374

04941 72647

27607

Langen

Glieshamm 8 c

Tierschutz Stadt Langen u.U. e.V. j.domhardt@nord-com.net

Ingrid Domhardt

04743 4165

04743 4865

30880

Laatzen

Ohestr. 12

aktion tier Projektpartner: Igel-Schutz-Initiative e.V., Igelhaus, www.igelschutz-initiative.de geschaeftsstelle@igelschutz-initiative.de

0511 233161

0511 221774

96

service

• Ausgabe 4/2013


service

30880

Laatzen

Am Südtor 11

aktion tier Projekt: aktion tier- Igelzentrum Niedersachsen aktiontier-igelzentrum@web.de www.aktiontier-igelzentrum.org

30880

Laatzen

Ohestr. 12

aktion tier Projektpartner: Igel-Schutz-Initiative e.V., Igelhaus www.igelschutz-initiative.de geschaeftsstelle@igelschutz-initiative.de

0511 233161

0511 221774

31553

Sachsenhagen

Hohe Warte

aktion tier Projekt: aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation www.wildtierstation.de info@wildtierstation.de

05725 708730

05725 708740

31675

Bückeburg

Am Hasengarten 6

aktion tier Projektpartner: TSV Bückeburg-Rinteln u.U. e.V. www.tierheimbueckeburg.de

Monika Hachmeister

05722 5220

38159

Wedtlenstedt

Berliner Damm 32

Katzenschutz Braunschweig e.V. www.katzenschutz-bs.de katzenschutz-bs@web.de

Angelika Malik

05302 804811

01212 5 716 71 832

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

0511-233161

NORDRHEIN-WESTFALEN 32549

Bad Oeynhausen

Wöhrener Str. 74

Boxer Nothilfe Deutschland e.V. www.boxernothilfe.de geschaeftsstelle@boxernothilfe.de

Ute Helweg

05731 3001465

05731 3001466

33378

Rheda-Wiedenbrück

Heideweg 42

Pferdeschutzhof „Four Seasons“ e.V. www.pferdeschutzhof-four-seasons.de

Ina Schweikardt

05242 377604

05242 3798097

40501

Düsseldorf

Postfach 11 01 21

aktion tier Projektpartner: animal public e.V. www.animal-public.de info@animal-public.de

Laura Zimprich

0211 56949730

0211 56949732

40670

Meerbusch

Ingerweg 102

Katzenschutzbund Krefeld e.V. wwbruder@arcor.de

Walter Bruder

02159 911846

41379

Brüggen-Bracht

Königstr. 20

Katzenschutzbund Mönchengladbach e.V. www.katzenschutzbund.de info@katzenschutzbund.de

Gaby Classen

02157 909690

02157 125542

41470

Neuss

Im Kamp 16

Tierschutzverein Katzenhilfe e.V. Düsseldorf-Neuss Tierheim Neuss-Bettikum, www.tierheim-bettikum.de, info@tierheim-bettikum.de

Uta Wegener Monika Provaznik

02137 6672

02137 6672

42117

Wuppertal

Friedrich-Ebert-Str. 157 a

Netzwerk Igel e. V.

Monika Thomas und Christel Braun

0202 3097717

42781

Obgruiten

Obergruiten 2

respektiere e. V. www.respektiere.com, kontakt@respektiere.com, Katzenvermittlung: Manuela Esser, Tel.: 02271-983038, manuela.esser@respektiere.com Hundevermittlung, Monika Reinhardt 07157-536228 oder 01578-9041064, monika.reinhardt@respektiere.com

Monika Reinhardt Manuela Esser

0172 8856192

44797

Bochum

Brockhauser Str. 13 a

Tierhilfe Bochum e.V. www.tierhilfe-bochum.de

Gisela Ocker

0234 797074

44849

Bochum

Postfach 630146

KIS Ruhr e. V. www.kisruhr.de info@kisruhr.de

Julia Oelschläger

0152 03018917

01212 507367158

45899

Gelsenkirchen

Hippolytusstr. 13

Tierwacht Ruhrgebiet e.V. www.tierwacht.de info@tierwacht.de

Manfred Röll

0209 771717

0209 785731

47559

Kranenburg-Mehr

Keekenerstr. 40

Albert-Schweitzer-Tierheim ohne Gitter www.albert-schweitzer-tierheim.de

02826 92060

02821 13980

47669

Wachtendonk

Schlick 3

aktion tier Projekt: aktion tier-Pferdehilfe am Niederrhein e. V., www.pferdehilfe-niederrhein.com Pferdehilfe.Niederrhein@t-online.de

Ursula von Sluyterman van LangeweydeRaubach

02836 916060

02836 916069

48429

Rheine

Birgteweg 14

Projekt kitty: Katzenhilfe Rheine u.U.e.V. www.katzenhilfe-rheine.de g.u.e.kuessner@t-online.de

Elsbeth Küßner

05971 71747

05971 981292

50354

Hürth-Efferen

Höninger Weg 98

Projekt kitty: Tierheim Helenenhof Hürth, Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln u.U. e.V. www.tierheim-huerth.de info@tierheim-huerth.de

Hanni Schäfer

02233 691067

02233 692156

50354

Hürth

Kreuzstrasse 124

Tiere in Not e.V. www.tiere-in-not-ev.de info@tiere-in-not-ev.de

Irmgard Seehausen

02233 46302

02233 400259

50460

Köln

Postfach 10 20 02

Katzenschutzbund e.V. Cat-Sitter-Club Köln katzenschutzbund-koeln.de www.katzenschutzbund-koeln.de

Andrea Bensberg

02234 996484

02234 996483

52080

Aachen

Mühlenweidweg 1

Tierschutzverein Kreis Aachen

Nicole Kuhn

0176 48262230

52088

Aachen

Postfach 500431

Katzenhilfe Aachen e.V. www.katzenhilfe-aachen.de info@katzenhilfe-aachen.de

Manuela Pabich

0241 555688

Mitgliederjournal

02407 8094689

• aktion tier – menschen für tiere e.V.

97


52382

Niederzier

Römerstraße 23

Katzen in Not e.V. Kreis Düren www.katzeninnotdueren.de rwirtz@freenet.de

Roswitha Wirtz

02428 2097

02428 904361

57369

Lennestadt

Zum Hengstenberg 7

Katzenhilfe Olpe e.V.

Christa Ellert

58285

Gevelsberg

Schieferbank 91

Projekt kitty: Tiernothilfe Katzen-Glück Kitty - Forum Gevelsberg www.katzen-glueck.de, ulrike-klaus@web.de

Ulrike Klaus

02332 558995

58566

Kierspe

Thingslindestr. 58

Arche Kierspe e.V., reginaflick@gmx.de www.tierschutz-kierspe.de

Bärbel Höll

02359 3628

58730

Fröndenberg

Goethestr. 18

Projekt kitty: Katzen-Steunerhilfe Fröndenberg streunerhilfe@gmx.de, www.katzenstreunerhilfe.de

02373/70147

59071

Hamm

Lippestr. 134

Projekt kitty: Hilfe für Katzen in Not e.V. www.katzenhilfe-poetter.de, info@katzenhilfe-poetter.de

Karin Pötter

02388 800 501 02388 800 471

02388 800 502

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

Liane Christmann

06581 5895

RHEINLAND-PFALZ 54439

Saarburg

Fasanenweg 33

Freunde herrenloser Katzen e. V. Liane.Christmann@web.de

55438

Stromberg

Postfach 126

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Stromberg Tierschutz-Stromberg@t-online.de

56470

Bad MarienbergLangenbach

An der Schmiede 16

Projekt kitty: Katzenhilfe Westerwald e.V. www.katzenhilfe-westerwald.de info@katzenhilfe-westerwald.de

Hiltrud Klein

06724 477

06724 477

02661 40982 0171-8157157

02661 949935

56648

Saffig

Buchenstr. 6

Verein zum Schutz der Katze e.V.

Elvira Schumacher

02625 958299

02625 958171

56710

Mayen

Postfach 2021

aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Mayen u.U. www.tierheim-mayen.de, kontakt@tierheim-mayen.de

Hildegard Maas

02651 77438

02651 494733

56729

Kirchwald

Auf Silchenrath 2

aktion tier Projektpartner: Wildvogelpflegestation Kirchwald www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org, helgasteffens@online.de

Mara Fuhrmann

02651 3971

02651 1089

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

0351 2525047

SACHSEN 01279

Dresden

Wehlener Str. 44b

TSV Dresden „Menschen für Tierrechte“e.V. www.tierschutz-in-dresden.de tierschutzdresden@gmx.de

Elisabeth Adam

0351 2525047

01454

Radeberg

Heidestr. 21

aktion tier Projekt: aktion tier-Tierschutzzimmer im Hort Süd/ AWO Radeberg hort.sued.radeberg@awo-radeberg.de

Jutta Nitzsche

0174 6350576

01665

Meißen

Dieraer Weg 85

aktion tier Projekt: Tierheim Meißen/ Winkwitz e.V. tierschutzcentrum-meissen.org www.winkwitz.cabanova.de, Tierheim-Winkwitz@web.de

Katrin Assmann

03521 730169

03521 730179

02977

Hoyerswerda

Industriegelände Str. A

Katzenhilfe Hoyerswerda e.V., www.katzennot.de katzennot@gmx.de

Christina Koch

03571 922333 03571 428180

03571 428180

08223

Falkenstein

Luis Müller Str. 30

TSV Auerbach u.U. e.V.

Astrid Peuthert

03745 77372

08280

Aue

Knollweg 14

Wildtierauffangstation dalasi@web.de

Bärbel Schroller

03771 23773

03771 257574

08451

Crimmitschau

Waldsachsener Weg 11

aktion tier Projekt: aktion tier-Tierheim Crimmitschau-Werdau www.tierheim.crimmitschau.com, tierheim@crimmitschau.com

Karin Junold

03762 705773

03762 705775

PLZ

Ort

Adresse

Name • Internet • Email

Kontakt

Telefon

Fax

SCHLESWIG-HOLSTEIN 21514

Büchen

Auf der Heide 7a

Katzenschutzverein und Tiernothilfe Büchen e.V. tierschutz-buechen@gmx.de

04155 499807

04151 4259

23730

Groß-Schlamin

Bahnhofstr. 10

TSV Oldenburg u.U. e.V. www.tierheim-luebbersdorf.de TierschutzOldenburg-Holstein@t-online.de

Hans-W. Oldenburg

04564 419

04564 993854

23795

Bad Segeberg

Neuland 2

Tierschutz Bad Segeberg u.U. e.V. www.tierschutz-bad-segeberg.de info@tierschutz-bad-segeberg.de

Henrike Schwarz

04551 6551

04551 995832

24635

Rickling

Eichbalken 44

Tierhilfe Nord e.V., www.tierhilfe-nord.de, info@tierhilfe-nord.de

Johannes Franken

04328 722622

04328 722868

25938

Wyk auf Föhr

Grönland 1b

Tierhuus-Insel Föhr e.V. tierhuus@hotmail.com

Janine Bahr

04681 748789 0163 3333770

PLZ

Ort

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THÜRINGEN 36433

Bad Salzungen

An der Armbach 16

Tierhilfe Bad Salzungen

Helmut Hahn

03695 601849

98544

Zella-Mehlis

Oberzella 33

Tierhilfe Zella-Mehlis e.V. info@tierhilfe-zella-mehlis.de

Udo Rohr

0163-3792013

98

service

• Ausgabe 4/2013

03682 400691


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menschen für tiere e.V. Spiegelweg 7 14057 Berlin


Kontakt: 030 30 111 62-0 www.aktiontier.org

Tierschutz geht uns alle an aktion tier – menschen fßr tiere e.V.


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