Alpe Adria Magazin - reisen mit Genuss / Nr. 14, Oktober 2012

Page 1

reisen mit genuss € 5,80 P.b.b. Verlagsort 9020 Klagenfurt Plus.Zeitung 12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt Nr. 14, Oktober 2012 Foto: Harry Schiffer

Italien/Slowenien: € 6,20 Kroatien: 47 Kuna

Brot!

Die besten Bäckereien Rezepte zum Selberbacken Stadtporträt

Zagreb Kärntens Top-Winzer Egyd Gstättner über

Laibach

Venedigs letzte Lagunenfischer

Treviso! Radicchio! Immobilien-Krise:

Haus am Meer, jetzt billiger!

Südsteirisches Weinland

eimtipps Buschenschänken -LGokehaltipps Top-Winzer -

Österreichs bester Koch – Herbstwanderungen Kärnten – Geigenstadt Cremona – Designhotels – Restauranttests – Kurzurlaubstipps


Engel begleiten uns, Tag und Nacht, sie zeigen uns den Weg und geben uns Kraft. Rufst du nach ihnen, sind sie dir nah, hören deine Wünsche

59,-

Ab € erhältlich

Informationen unter Tel: 0463/410004 - info@timemode.com - www.timemode.com

925 Sterling Silber rhodiniert mit Klangkugel

und machen sie wahr.


3

momento! alpe adria magazin

Un momento,

per favore. Top-Weinbauern über ihre Verbindung mit der Alpe-Adria-Region, spannende Winzer-Kollegen und Lieblingsadressen zum Essen, Energietanken und Träumen. Silvia TrippolT-Maderbacher TEXT KK FOTOS

Martina Moreale, Il Roncal, Cividale, Friaul: Movia oder Simœiœ in der Goriπka Brda mit ihren mazerierten Ribolla Gialla sind spannende Winzer. Mein schönster Platz, um Kraft zu tanken, ist die Rogner-Therme in Bad Blumau. Die bunten Farben geben Energie. Gut träumen? In den Hotels Ronacher oder Pulverer in Bad Kleinkirchheim. Meine Lieblingsadressen, um wunderbar zu speisen: Das Restaurant „Zur Post“ im steirischen Söding und das Restaurant „Pri Lojæetu“ im Schloss Zemono in Slowenien.

Willi Sattler, Sattlerhof, Sernau, Südsteiermark: Bereits mein Vater hatte gute Kontakte, die mein Bruder und ich weiterpflegen. Zum Beispiel zu Joπko Sirk in Cormons im Friaul. Er ist mit seiner gelebten Bodenständigkeit, seiner Trattoria „La Subida“ und seinem Essig ein Freak in jeder Hinsicht. Da gibt es keinen Schnickschnack. Ebenfalls eine tolle Adresse: das „Kukuriku“ in Kastav bei Rijeka. Zum Träumen: das Hotel „Miramare“ in Opatija. Ein großes Haus, aber trotzdem familiär und persönlich.

Alois Gross, Ratsch, Südsteiermark: Eine

Manfred Tement, Berghausen, Südsteiermark: Gerade unsere Region legt hohen Wert auf herkunftsbetonte Weine und auf Ess- und Trinkkultur. Spannende Winzer sind für mich Movia in Slowenien, Joπko Gravner oder Villa Russiz im Collio. Energie tanke ich bei uns am Zieregg – ein magischer Platz. Meine Frau und ich haben da geheiratet, unsere Söhne wurden hier getauft. Kulinarisches Highlight: „Trippolts Zum Bären“ in Bad St. Leonhard. Immer in Erinnerung: das Hotel „Wulfenia“ am Nassfeld.

Erwin Gartner, St. Andrä im Lavanttal, Kärnten: Gerade durch die Zeit der Monarchie gibt es im Alpe-Adria-Raum von Ungarn, Burgenland, der Steiermark, Slowenien, Kärnten bis ins Friaul ähnliche Weinbau-Traditionen. Das zeigt sich zum Beispiel in den Sorten. Begeistert bin ich vom Weingut Valdhuber an der Grenze Slowenien/Steiermark, 20 km nördlich von Maribor. Das Weingut liegt in dem kleinen Dorf Svecina. Ist eine großartige Familie und die Brüder Bogomir und Janez machen tolle Weine.

Stefan Langmann, Weingut Langmann-

Damijan Podversic, Gorizia, Friaul: Gerade

Tamara Kögl, Ratsch an der Weinstraße,

enorme Qualitätsentwicklung findet überall statt. Stellvertretend für alle guten Winzer möchte ich Raccaro im Collio nennen, Conrad Fürst & Söhne, Edi Simœiœ, ∏œurek, Verus und Briœ in Slowenien, Bolfan, Roxanich und Galic in Kroatien sowie Uwe Schiefer im Burgenland. Am schönsten träumen lässt es sich im „Hotel Seefischer“ in Döbriach, Top-„Branzino Marinato“ gibt’s im „Alla Dama Bianca“ in Duino. Der Raum Triest für mich die schönste Alpe-Adria-Region.

in Zeiten der Globalisierung ist es unglaublich wichtig, auf Regionaltypisches zu setzen. Nicht nur in puncto Wein. Es ist auch letztlich die Region, die einem Kraft und Energie gibt. TopEssens-Qualität bietet in Slowenien die „Hiπa Franko“ bei Kobarid. In Kroatien empfehle ich das Fischrestaurant „Johnson“ in Moπœeniœka Draga oder „Damir e Ornela“ in Novigrad. Im Friaul: die „Rosenbar“ in Gorizia, die „Lokanda Devetak“ in San Michele di Carso.

Lex, St. Stefan ob Stainz, Weststeiermark: ImAlpe-Adria-Raum findet man einfach immer Produkte, die passen. Typisches, Regionales und auch Verrücktes. Wie Blauer Wildbacher aus dem Friaul zum Beispiel. Da denke ich mir: Hoppala, da sind wir gar nicht so weit auseinander. Ich entdecke erst jetzt die Alpe-Adria-Region, ein Urlaub darf aber nicht in Koststress ausarten. Toll zum Ausspannen und Urlauben: Das Hotel Pulverer in Bad Kleinkirchheim.

Südsteiermark: Ein spannender Winzer, der außer der Norm denkt, ist Marcus Gruze am Kärntner Längsee. Essen? Am Jaglhof bei Gamlitz fühle ich mich vom ersten Lächeln bis zum letzten Bissen wohl. Besonders mag ich den großzügigen Einsatz von Wiesenkräutern. Das Schlafen genieße ich in der freien Natur. Wenn das Wetter mitspielt. Das „Campi Vili“ liegt direkt an der smaragdgrünen Soœa in Slowenien. Dieser Platz strahlt eine unheimliche Ruhe aus.


4

ALPE ADRIA magazin

inhalt

26

Man nennt ihn Panna. Er ist einer der letzten Fischer in der Lagune von Venedig. Kein leichter Job, wie unsere Reportage verrät.

32

Man nennt ihn Radicchio. Er ist ein Chicoree, von der zartbitteren Sorte. Was wir von ihm essen, wächst allerdings nicht am Feld.

3 Momento!

Acht Spitzenwinzer verraten ihre „Best off“ der Alpe-Adria-Region.

6 Molto buono

Möchte-gern-haben-Produkte zum Essen, Trinken, Reisen. Plus Tipps für spannende Urlaubslektüre und ein Interview mit VillachTouristiker Thomas Michor.

14 Im steirischen Himmel

38

Man nennt ihn Preπeren. France Preπeren. Er ist der Dichter Ljubljanas. Bei uns gibt‘s ein Stadtporträt. Von Dichter Egyd Gstättner.

50

Man nennt ihn Kärntner Wein. Man kennt ihn noch kaum in der Weinwelt. Das soll sich ändern: Wir stellen die besten Winzer vor.

38 Mit Frau Wegscheider in Laibach Egyd Gstättner auf Reisen – nach Ljubljana nahm er seine Nachbarin mit.

44 Wiens Tochter

Stadtporträt: Zagreb, die kroatische Metropole mit viel k. u. k. Vergangenheit.

50 Weinhebammen

Kärntner Wein? Warum nicht? Wir stellen hier die Topwinzer vor.

76

Man nennt ihn den besten Koch Österreichs. Und den elftbesten der Welt. Wir haben Heinz Reitbauer vom Steirereck interviewt.

80 Mit Laib und Seele Alles über Brot. Über die besten Bäckereien und die Kunst, selber zu backen.

88 Kalendarium

Interessante Termine – was Sie wann und wo sehen, hören oder schmecken.

90 Haus am Meer, billiger

Dank Krise günstiger zum Zweitwohnsitz an der Adria: Hier gibt‘s mehr als 50 konkrete Angebote.

56 Den Blick öffnen

97 Kurzurlaubstipps

26 Venedigs letzte Fischer

66 Schöner wohnen

102 Stradivaris Erben

32 Zartbittere Herzen

72 Buon Appetito

104 Ex Libris

34 Stadt der Wasser

76 „Italiens Küche ist perfekt“

106 Pepe Roncino

Das steirische Weinland. Und seine besten Adressen zum Weinkosten, Weinkaufen, Essen und Urlauben. Warum immer mehr Lagunenfischer nun auch nach Touristen „fischen“ müssen. Alles über Radicchio, die zartbittere Spezialität aus dem Veneto. Treviso – eine der reichsten Städte Italiens. Und besonders gut zum Shoppen.

Kärntens Herbst. Wunderbar wanderbar – mit diesen Tipps für Herbstwanderungen. Wow! Die tollsten Designhotels der Alpe-Adria-Region. Sieben Restaurants, die wir für Sie unter die Gaumenlupe genommen haben. Interview mit Österreichs bestem Koch: Heinz Reitbauer, vom Steirereck in Wien.

Ein paar Tage Zeit? Lust auf Erholung? Hier gibt‘s Tipps für erholsame Kurzurlaube. Einen Abstecher wert: die Geigenstadt Cremona in der Lombardei. Für Sie gelesen: Bücher aus dem Alpe-Adria-Raum. Und über denselben. Ironiegedanken zum bedeutungsvollen Satz: „Da haben wir den Salat“.


5

ALPE ADRIA magazin

editorial

Auch das gehört zum Job: Wer eine Käserei besichtigt, muss sich so adjustieren (passiert im Veneto, auf Radicchio-Recherche)

Traumberuf?! 80

Man nennt es das tägliche Brot. Vielleicht ist es das wichtigste Lebensmittel der Welt. Bei uns erfahren Sie alles über Brot & Backen.

90

Man nennt es Lebenstraum: ein Haus oder eine Wohnung am Meer. Jetzt sind die Preise besonders günstig. „Dank“ Krise.

Nächstes Alpe-Adria-Magazin: Anfang Mai 2013

Bestellen Sie unseren Newsletter – dann schicken wir Ihnen einige Tage vor Erscheinen das Inhaltsverzeichnis des neuen Magazins.

Hefte 1–13 im Internet

Unser Superservice: Die bisherigen „Alpe-Adria-Magazine“ finden Sie komplett im Internet. Noch besser: Das Magazin abonnieren: www.alpe-adria-magazin.at Abohotline: (0 46 3) 47 858

IMPRESSUM EIGENTÜMER UND VERLEGER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H.,

Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: 0463/47 8 58, E-Mail: alpe-adria-magazin@monat.at (Sekretariat), alpe-adria-magazin@aon.at (Redaktion), Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUSGEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. Norbert Sternad, Margit Striedner. CHEFREDAKTEUR: Heinz Grötschnig. REDAKTION DIESER AUSGABE: Johanna Bainschab, Georges Desrues, Michael Ellenbogen, Beate Giacovelli, Egyd Gstättner, Jutta Kalian, Silvia Trippolt-Maderbacher, Werner Ringhofer. FOTOS: ART, Georges Desrues, Heinz Grötschnig, Kärnten Werbung, Ernst P. Prokop, Werner Ringhofer, Urlaub am Bauernhof Kärnten. SEKRETARIAT: Denise Bernot, Stephanie Fritz. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 – 12 Uhr und 12.45 – 17 Uhr. INSERTIONSANNAHME: Telefon 0463/47 8 58, Fax 0463/47 8 58-15. MARKETING: MMag. Christian Schurek. ANZEIGENLEITUNG: Alexander Suppantschitsch Telefon: 0463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher. ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: 0039/348/22 93 200. ANZEIGEN SLOWENIEN: Simon Kopusˇar, 00386/38381426. LAYOUT: Werk1 SATZ, LITHO: Werk1, Siriusstr. 3, 9020 Klagenfurt. DRUCK: Styria. VERTRIEB: Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien ABOVERSAND: Österreichische Post AG INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (Gfk)

T

raumberuf Reisejournalist! Taumberuf? Klar. Fast jede Woche höre ich Berufsbildvermutungen à la „Hast du es schön. Kannst reisen, Lokale und Hotels testen – und wirst dafür sogar noch bezahlt“. Ja, so schön ist die Welt des Reisemagazineurs: Herumfahren, gut essen, Hotelmatratzen testen, Zahlungseingänge überwachen. Nun, es gibt ohne Zweifel viel schlechtere, uninteressantere Jobs. Aber ganz so paradiesisch, wie mancher vermutet, ist unsere Arbeit (leider) nicht immer. Ich will nicht jammern, o nein, aber doch ein wenig von der Realität erzählen. Denn der Reisejournalismus leidet am gleichen Ungutphänomen wie der Rest der Welt: am Zeitmangel. Eine Stadt oder Region lässt sich ja nicht im Vorübergehen erkunden. Die Tipps sollen/müssen authentisch sein, die Lokale sollte man ausprobieren, die Hotels gesehen haben (natürlich auch von innen). Mit zwei, drei Wochen Zeitbudget pro Reiseziel wäre das alles paradiesisch zu erledigen. Leider gibt es auch den Kostenfaktor: Also sollte die Recherche in relativ kurzer Zeit erledigt sein. Da wird man oft zum Marathontestesser und Im-Laufschritt-Städteerkunder. Nehmen wir die Haus-am-Meer-Geschichte (Seite 90) von Johanna Bainschab: Zuerst nach Grado, dann Triest, Piran, letztendlich Poreœ. Urlauberstaus, gestresste Makler, die eigentlich keine Zeit haben, weil Käufer warten. Das war Hardcore-Recherche in der Sommerhitze – und zuhause ätzen die Kollegen: Na, wie war’s im Urlaub an der Adria? Plus die Segnungen der Bürokratie: Überforderte Tourismusmanager, die nicht zurückrufen oder -schreiben. Oder die zum vereinbarten Termin einfach nicht auftauchen. Besonders laut wiehert der Bürohengst in Italien, wo das Interesse der Journalisten aus Austria zwar wohlwollend aufgenommen, aber nicht immer tatkräftig unterstützt wird. Etwa die Bitte, recherchierte Informationen auf Fehler gegenzuchecken. Da hört man schon auch „was geht uns das an…?“ Na, ja. Letztlich ist das aber alles kein Problem. Wenn das AAM dann fertig vor einem liegt, prall gefüllt mit Tipps, tollen Bildern, informativen Geschichten, sind die Mühen der Landstraße schnell vergessen. Trotzdem wollte ich einmal erzählen, dass unser Traumberuf oft ein ziemlicher Knochenjob ist. Wenn man ihn ernst nimmt. Dass wir das tun, sollte das vorliegende Magazin Nr. 14 aufs Neue beweisen. Wir haben wieder recherchiert, auf Geheimtipp komm raus. Und es war überall so schön, dass wir gerne viel länger geblieben wären... Heinz Grötschnig, Chefredakteur PS: Kritik, Anregungen, Lob, Termine etc. bitte wie immer an alpe-adria-magazin@aon.at oder www.facebook.com/alpeadriamagazin


6

alpe adria magazin

molto buono

Gut beschirmt

Ein Regenschirm auf Reisen? Bei Stadtbesichtigungen? Viel zu sperrig. Deshalb lieber den Knirps von Doppler einpacken. Da gibt’s besonders leichte („Havanna“ – luftige 140 Gramm), besonders trendige („Handy“ – Knirps im Handyformat, 158 Gramm), besonders kompakte („Travel“, knallbunte Farben, 195 Gramm) oder besonders robuste Hightech-Modelle („Flat Duomatic“, Öffnen und Schließen auf Knopfdruck, 265 Gramm). Die Knirpse stecken fast jeden Regen in die Tasche – und sind, wenn man ein bisserl aufpasst und Boras jenseits der 100 km/h meidet, gut beschirmende Begleiter für einige Jahre. Preis? 30 – 40 Euro. Im Fachhandel bzw. Internet, www.dopplerschirme.com

Honig, vergoldet

Lagenhonig ist der letzte Schrei. Statt Rapshonig gibt es Gebirgswaldhonig Naintschgraben oder Schönbrunner Honig im Glas. Anton Neber will sich diesem Terroirismus nicht verschreiben, er bleibt lieber bei sortenreinem Honig. Sicher, Waldhonig, Alpenrosenhonig usw gibt es bei ihm auch, das Experiment reizt den Kreativkopf aber genauso. Bei ihm wird Akazienhonig mit Cashew- und Walnüssen oder mit Wildkirschen und Rosenblüten verfeinert. Abenteuerlustige probieren Akazienhonig mit Blattgold, Kaffee, schwarzer Trüffel oder BourbonVanille. Alles biozertifiziert. Preise? 250 Gramm 3,90 bis 7,90 Euro. Info: Am Strassenfeld 14, 8605 St. Lorenzen im Mürztal, (0 38 62) 344 46, www.neber.at

Schönmachervino

Vom Göttertrunk zum Jungbrunnen. Mit hochwertiger Weinkosmetik von heimischen Reben. „Vinoble“ nennt die Südsteirerin Luise Köfer ihre Naturlinie. Die wertvollen Substanzen der Weintrauben sollen die Haut straffen, mit Feuchtigkeit versorgen, entspannen, beruhigen, pflegen und vor vorzeitiger Alterung schützen. Die Beeren-Power für die Haut gibt es in fast 40 Produkten: Vom Traubenkern-Peeling, über das Weinbad bis hin zur Fußcreme Morillon, der Feuchtigkeitscreme und der SauvignonGesichtsmaske. Man kann die Vinoble-Produkte übrigens auch vor Ort, im Day Spa von Luise Köfer ausprobieren. Ein Genuss, der angeblich auch noch schön macht. 8452 Großklein 60, (0 66 4) 43 72 272, www.vinoble-cosmetics.at


7

alpe adria magazin

molto buono

Fröhlich trinken

Es trinkt sich einfach fröhlicher, aus farbenfrohen Murano-Gläsern. Leider sind die guten Stücke oft fast unbezahlbar. Nicht so bei Paolo Darin, da gibt’s spannend designte Gläser wie die am Foto ab 7 Euro. Prost, auf einen bunt gedeckten Tisch. Info: Paolo Darin, Venedig, S. Geremia 317 (ca. 500 m am Hauptfußweg vom Bahnhof Richtung Zentrum, knapp vor der ersten zu überquerenden Brücke)

Birnenaromen

Viele Hedonisten leben im ständigen Konflikt. Was den Geschmackspapillen taugt, tut dem Körper oft nicht gut. Vor allem, wenn es um Alkohol geht. Bei Bränden aus dem Pöllauertal ist das anders. Immerhin hat das Grundprodukt, die Hirschbirne, eine Eintragung als Genussregion eingebracht. Und wenn dann auch noch die Volumsprozent Alkohol purzeln, ist die Welt sowieso in Ordnung. So passiert beim Hirschbirnensekt der Familie Pöltl. In Flaschengärung hergestellt, mit Rosenduft – und natürlich Birnenaromen. Kontakt: Schönau 45, 8225 Pöllau, (0 33 35) 20 45, www.poeltl.at

Best Kernöl 2012

Alle Jahre wieder wird vom Haubenführer „Gault Millau“ steirisches Kernöl verkostet und prämiert. Das angeblich beste 2012 kommt von Georg und Margret Cepin aus Fladnitz bei Studenzen. Es ist nussig, kräftig und rinnt herrlich dick aus der Flasche. Bestellen? Ja, unter (0 69 9) 11 34 44 00. Auf Platz zwei das Öl von Gerhard Riegerbauer aus Pöllau bei Markt Hartmannsdorf (0 67 6) 56 47 900), auf Platz drei die Ölmühle Esterer aus Feldkirchen (0 31 6) 29 51 12.

Federleichtbrillen

Roberto Carlons Leichtbrillen schweben förmlich auf der Nase – mit nicht einmal 1 Gramm Eigengewicht. Und er hat nicht nur Federleichtes – auch Brillen aus Rebstockholz, Büffelhorn und den ausgefallensten Materialien in den verrücktesten Designs. Diese Kunststücke haben u. a. schon Patty Smith, Yoko Ono, Norman Foster überzeugt, sich bei Micromega in Bella Venezia bebrillen zu lassen. Preise? Ab 320 bis ziemlich viel Euros. Info: Micromega Ottica, San Marco, Calle delle Ostreghe 2436, www.micromegaottica.com

Speck tanken

Auf der Autobahn Graz – Klagenfurt unterwegs? Dann in Griffen, exit 273, abfahren, Speck tanken: Im Bauernmarkt der „Mochoritsch Griffen-Rast“ gibt’s wunderbaren Speck mit Buchenholzaroma – und auch die Salami ist nicht von schlechten Eltern. Dazu passen kultige Flachmänner, gut gefüllt mit Hausgebranntem (aber erst nach der Fahrt trinken! www.mochoritsch.at

tESt

DIE ALTERNATIVE ZUR SPIEGELREFLEX

Spiegelreflexkameras sind schwer. Und groß. Also träumen viele Fotografen von der bildqualitätsperfekten Kompaktkamera. Nur: Kompakte sind kleiner, also ist der Sensor kleiner, also ist auch die Bildqualität (vor allem bei schlechterem Licht und höheren ISO-Zahlen) schlechter. Canon will mit der G1X genau in diese Nische. Sie ist etwas größer als normale Kompakte, hat einen größeren APS-Sensor – und schlägt sich im Weniglichtbereich sensationell. Ja, das ist hart an der DSLR-Bildqualität, sogar nächtliche Ohneblitzaufnahmen mit 3200 ISO bringen tolle Ergebnisse. Und die 12 Megapixel reichen völlig aus. Aber: Kein Vorteil ohne Nachteil. Der Zoombereich ist mit 28 – 112 mm (auf Kleinbild gerechnet) nicht besonders üppig für eine Kompakte. Das Gewicht ist mit 550 Gramm auch nicht mehr so kompakt. Größtes Minus ist aber der Nahbereich – selbst mit Makro kommt man nur auf 20 cm an ein Objekt, das sollte also nicht zu klein sein. Außerdem nervt das ständige Umschalten auf Makro, wenn man etwas Näheres fotografieren will. Ansonsten ist aber alles top. Ausstattung, Programmvielfalt, natürlich RAW, großes, schwenkbares Display, Full-HD-Video, einfache Menüführung, Bildqualität und die Möglichkeit, mit einer Kompakten kreativ mit Tiefenschärfe zu arbeiten. Preis? Derzeit ab ca. 650 Euro. HG


8

alpe adria magazin

molto buono

INtERVIEW

Wie geschmiert!

Das läuft ja wie geschmiert! Seit 1952 stellt Familie Erschen aus dem Kärntner Globasnitz feine Speiseöle her. Die Öle werden aus Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Walnüssen sowie aus Leindotter gepresst. Leindotter? Ist eine historische, fast vergessene Kulturpflanze aus deren Samen ein besonders wertvolles, entzündungshemmendes Öl gepresst wird. Leindotteröl enthält viele Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Gesundheitsbewusste nehmen auf nüchternen Magen einen Löffel, es passt mit seinem mild-nussigen Geschmack auch perfekt für Salat. Preis: ½ Liter 10 Euro. Ölmühle Erschen Bauernladen, St. Stefan 10, 9142 Globasnitz, (+43 42 30) 264

Romy Schneiderin

Sie sieht die Welt nicht in Schwarz-Weiß. Die Grazerin Romana Grebien alias „Romy Schneiderin“ kreiert kunterbunte Designertaschen. Alles Einzelstücke. Dabei kombiniert sie auch seidige Asia-Stoffe mit herbstlichem Cord und umgekehrt. Ganz toll: die supergeräumigen Weekender. Unser bestes Stück: die Businesstasche für iPad & Co, gleichzeitig auch Wickeltasche, inklusive handgearbeitetem Stoff-Bärchen. Ja, richtig gelesen! Perfekt für Business-Mums. Schon ab 70 Euro. Großartig auch Romys Kollektion für „Sunny Bag“ – die x-fach prämierte Solartasche aus Graz. Info: Schönaugasse 62, 8010 Graz, (+43 650) 47 32 436, www.romyschneiderin.at, www.productionfighter.com

Senf-Sache

Sie geben gerne überall Ihren Senf dazu? Wir auch. Vor allem den von der Familie Lazzaris aus Conegliano bei Treviso. Seit 200 Jahren werden hier Senf, aber auch Saucen, Jellys, Marmelade usw. hergestellt. Der Klassiker: „Mostarda di Fichi“ – Feigensenf. Passierte kandierte Feigen und mild-würziger Senf. Passt perfekt zu gereiftem Parmesan, zu Fleisch und Gemüse. Probieren: Feigensenf auf Frischkäse. Kosten: Apfel-Senf mit kleinen Stückchen oder Gemüsesenf. 230 g ca. 8 Euro. Luigi Lazzaris. Viale Venezia 72, 31015 Conegliano. (+39 0438) 60 668, www.lazzaris.com

Joker „Herwig“

Normale Kartenspiele haben einen Joker – dieses hat den „Herwig“. Edelgreißler und Produktdetektiv Herwig Ertl hat ein Kartensammelspiel erfunden, es geht um 53 besondere Produkte besonderer Produzenten und die dazu passenden Rezepte. Gespielt wird, bis alle Produkt-Rezept-Paare vereint sind, wer am Schluss die Einzelkarte „Herwig“ in Händen hält – hat gewonnen. Das Genussspiel haben wir bei Feinkost Ertl in Kötschach entdeckt. www.kaeseschokolade.at

30 EuRO …

… für eine Louis-Vuitton-Tasche? Beim Straßenhändler in italienischen Städten und Tourismushochburgen (Venedig!) sind solche Supersupersonderpreise bei Vuitton und anderen Edelmarken (Taschen, Uhren, Brillen usw.) problemlos drin. Aber: Das sind klarerweise Fälschungen und wer gefälschte Markenware kauft, riskiert in Bella Italia bis zu 10.000 Euro Strafe. Richtig gelesen, der Käufer zahlt Strafe – so macht einen das Schnäppchen zum Depp’chen …

Obacht: Gefälschte Markenware kann teuer kommen!

„Mehr als Fasching“

Thomas Michor, Geschäftsführer der Tourismusregion Villach, über Highlights im Herbst und Winter. AAM: Drei Gründe, im Herbst nach Villach zu fahren? MICHOR: Erstens die Herbst-Aktiv-Wochen rund um den Faaker See, wo den Gästen über sechs Wochen täglich ein Aktivangebot gratis angeboten wird. Zweitens die neue Kärntentherme in Warmbad Villach, Österreichs modernste Thermenanlage. Drittens die Natur abseits des Badens zu genießen, zwischen Gerlitzen und Ossiacher See. Obwohl Hartgesottene eh bis Mitte Oktober ins Wasser gehen. Was bringt die neue Therme? Sie fußt auf drei Säulen: Fit, fun, Gesundheit. Auf der einen Seite gibt’s ein feines Familienangebot, auf der zweiten ein tolles Spa und als drittes viel medizinische Kompetenz und modernste Geräte im Fitnessbereich. Villach im Winter – in erster Linie Fasching? Touristisch nicht. Der Fasching ist ein wichtiges Signal, er transportiert Lebensfreude als Image der Stadt. Die Hotellerie hat sich aber auch auf den klassischen Wintererholungsgast eingestellt, es gibt einen gut frequentierten Schibus zur nahen Gerlitzenalpe. Beim Fasching wird die Rivalität zu Klagenfurt gepflegt. Was kann Villach touristisch besser als Klagenfurt? Der Vorteil, den ich sehe, liegt mit Schifahren und der Therme in unserer Ganzjahresorientierung. Was gibt es auf der Gerlitzenalpe Neues? Ein neues Parkdeck an der Talstation Annenheim, die Parkplatzsituation wird viel besser. Und wir werden durch ein Kühlsystem beim Beschneiungswasser wieder pünktlich Anfang Dezember den Schibetrieb starten können. Am Berg bekommen wir mit Hapimag 600 Betten mehr, auch das Hotel Feuerberg hat weiter investiert. Aus jetziger Sicht: Das Villacher Highlight 2013. Wir haben einige große Geschichten, die HarleyDavidson-Woche wird 15, der Villacher Kirchtag feiert den 70er – das wird sicher ein großartiges Fest.


„Wir „WirWiener Wienerblicken blickenvertrauensvoll vertrauensvollininunsere unsereVergangenheit.“Karl Vergangenheit.“KarlFarkas Farkas(1898-1971) (1898-1971) Grand Grand Hotel Hotel Wien: Wien: schillernde schillernde Vergangenheit Vergangenheit trifft trifft glänzende glänzende Zukunft. Zukunft.www.grandhotelwien.com www.grandhotelwien.com


uRLAuBSLEKtÜRE

Weltmeisterkäse

Eine tiefgreifende Idee. Käseaffineur Franz Möstl übersiedelte mit seiner Käseproduktion in den Stollen eines ehemaligen Silberbergwerks im oststeirischen Arzberg und lässt seine Laibe 100 Meter im Berg bei konstanten 10 Grad reifen. Ganz natürlich, die Käse werden nur mit Salzwasser gewaschen und gewendet. Die Biomilch kommt von einer Almenland-Sennerei in der Nähe. Interesse? Möstl führt gerne durch seine „Unterwelt“. Übrigens: Der Schafkäse „Bellino“ wurde kürzlich bei der KäseWM in Madison, Wisconsin (USA), mit Gold prämiert. Und das, obwohl er aus einem Silberstollen kommt. Stollenkäse, 500 g, 14 Euro. Infos: Arzberg 104, 8162 Passail, (0 31 79) 230 50-0, www.almenland-stollenkaese.at

Wollgenuss – Wohlgenuss Verfilzt und zugenäht! Fünf Schafbäuerinnen aus der Oststeiermark bei Feldbach und Gleisdorf filzen seit Jahren was das Zeug hält: Hüte, Taschen, Patschen, Spielzeug, Kappen, Rucksäcke, Schmuck, Bärchen usw. Alles Naturprodukte aus steirischer Schafwolle. Unsere Lieblingsstücke: schwarz-weiße Patschen mit roten Mohnblumen drauf (38 Euro). Oder grüne Kobold-Schlapfen, auf denen eine ganze Blumenwiese Platz findet. Trendy: der knallviolette Hut mit Krempe. Oder die kuscheligen Gäste-Pantoffeln. Die Bäuerinnen geben übrigens auch Kurse im Filzen. Info: Monika Reindl. Kaag 28, 8332 Edelsbach. (+43 664) 41 06 514, www.wollgenuss.at

Liebessaft

Ältere Herrn wird es freuen und auch jüngere Semester brauchen Saft und Kraft: mit dem neuen Granatapfelsaft „Liebe, Herz & Prostata“ geht es noch beschwingter durch den Alltag. Gepresst wird der Gesundheitsdrink am Obsthof Retter im steirischen Pöllau. Mit einem neuen technischen Verfahren gewinnt man den Biosaft aus den reinen Fruchtperlen ohne Schalen Übergepäcksverhinderer und Kerne. Granatapfelsaft hilft Beim (Über)Gepäck werden die Fluglinien übrigens auch gegen immer rigider, die lassen sich jedes Kilo fast Erkältung. vergolden. Dagegen hilft die kleine mitgeInfo: www.obsthof-retter.at nommene Gepäckwaage, da kann man jederzeit abwägen, ob sich gewichtsmäßig noch ein, zwei Souvenirs mehr ausgehen. Die von pro-idee wiegt in 10-Gramm-Schritten, ist selbst 115 Gramm leicht und kostet 27,95 Euro bzw. zwei bis drei Kilo Übergewicht, je nach Airline. www.pro-idee.at

FREMDSPRACHE – OHNE MÜHE?

Englisch in einer Woche. Slowenisch mit Garantie in 100 Stunden. Italienisch ohne Mühe. Mamma mia, was wird uns von Sprachkursanbietern alles versprochen – manche Werbung liest sich, als müsste man nur den Kursus kaufen – und schon, schwupps, parliere man in der gewünschten Sprache. Mühelos, na klar. Das ist natürlich Mumpitz, ohne Mühe geht da gar nichts. Pauken, pauken, wiederholen, wiederholen. Am besten funktioniert das unter Anleitung, in einem Sprachkurs im Lande der zu erlernenden Sprache. Sofern die Lehrer ebenda didaktisch was drauf haben. Aber hier geht es um die zweitbeste Lösung, den Do-it-yourselfSprachkurs: Da wurde uns die 1929 erfundene Assimilmethode empfohlen. Wir haben denAnfängerkurs „Spanisch ohne Mühe heute“ getestet (den es in gleicher Form für Italienisch gibt): Ein Büchlein, fast 500 Seiten stark, 109 Lektionen. Eine Lektion täglich ist das Ziel, 20 Minuten Zeitaufwand, das ist zu schaffen. Kurze Texte aus dem Alltag, dazu lustige Karikaturen, es lernt und übt sich kurzweilig. Parallel dazu die CD (haben wir aufs iPhone konvertiert), da lernt man die richtige Aussprache und hört sich in Texte und Übungen ein. Wer durchhält (was nicht immer leicht ist, Stichwort innerer Schweinhund) ist in vier Monaten fremdsprachlich gut drauf (Niveau B2), kennt etwa 3000 Vokabeln und kann den Fortgeschrittenenkurs bestellen. Fazit: Gut aufgebaut, viele Phrasen sind alltagskonform. Die Lautschrift ist hilfreich, das Aussprachetraining funktioniert mit den CDs sehr gut. Nur das „ohne Mühe“ im Titel ist leicht übertrieben, Lernen und Durchhalten ist auch hier das Wichtigste. Info: Sprachkurs 75 Euro, es gibt mehrere Stufen und Sprachen, mit Buch und CD, für PC oder OnlineKurse. Onlineshop und Hörbeispiele auf www.assimil.de

Urlaubsreifes Lesefutter für jeden Geschmack, von spannend über lustig bis anspruchsvoll. Psychodrama. Amerika in den 80ern. Ein Mädchen verschwindet, die Freundin stellt Nachforschungen an. Ergebnis: ein meisterhaftes Psychodrama über die dunklen Seiten des Erwachsenwerdens. „Das Ende der Unschuld“, Megan Abbot, Kiepenheuer & Witsch, 18,50 Euro Einer gegen alle. Jack Wade, Ex-Cop und nun Brandermittler einer Versicherung, im Kampf gegen Mafia, Mörder, Polizei und Justiz. Kurz: Gegen alle. Extrem spannend und kurzweilig. „Die Sprache des Feuers“, Don Winslow, Suhrkamp Verlag, 15,50 Euro Mörderisch. Neuester Streich der französischen Großmeisterin des gepflegten Krimis. Kommissar Adamsberg jagt einem Uraltmythos nach. Philosophisch, sympathisch und natürlich mörderisch. „Die Nacht des Zorns“, Fred Vargas, aufbau verlag, 23,70 Euro Atemberaubend. Der „erfrischend andere Detective“ (Krimi-Zeit-Bestenliste) Nick Belsey, schwer verschuldet, ermittelt diesseits & jenseits der Legalität. Düster, mit atemberaubendem Finale. „London Killing“, Oliver Harris, Blessing Verlag, 20,60 Euro Austrokrimi. Restaurator Willibald Adrian Metzger, Wiener, ermittelt den Tod eines Obdachlosen und kommt dabei nicht nur schneebedingt gewaltig ins Rutschen. Originell, bissig, frech, österreichisch. Der Metzger bricht das Eis, Thomas Raab, Piper, 19,99 Euro Rau & spannend. Versoffener ExJournalist im Kampf gegen korrupte Polizei und Hundewettmafia – rauer Krimi aus Edinburgh, spannend, unmittelbar. Nichts für zarte Gemüter. „Gelyncht“, Tony Black, Zsolnay, 20,50 Euro. Große Geschichte. Wie Hanna, bettelarmes Kind vom dänischen Lande, in Afrika zur Bordellbesitzerin wird. Und daran verzweifelt – große Geschichte von Henning Mankell. „Erinnerung an einen schmutzigen Engel“, Henning Mankell, Zsolnay Verlag, 22,60 Euro Verliebesgeschichte. Einmal nicht der Brenner. Nein, Wolf Haas entzückt uns diesmal mit einer Verliebesgeschichte. Liebevoller Sprachwitz, spannende Grafik- und Stilideen, variantenreiche Handlung, großartiger Titel. „Verteidigung der Missionarsstellung“, Wolf Haas, Hoffmann und Campe, 20,50 Euro Lachlust. Lust auf Lachen? Tipp: Die „Humorbibliothek“ der Süddeutschen Zeitung bietet 20 humorige Bände. Von Woody (Allen) über Polt bis Böll. Von g’spaßig über satirisch bis hintergründig. „Humorbibliothek“, Süddeutsche Zeitung, Bibliothek des Humors, 22,90 Euro. Dadaismus. Verbaler Dadaismus? Groetzners Texte sind skurril, ironisch, doppelbödig. Da schmunzelt der anspruchsvolle Lesegeist auf hohem Niveau. „Die Kuh in meinem Kopf“, Stephan Groetzner, Droschl Verlag, 25 Euro



12

alpe adria magazin

molto buono

Steirer Biosenf

Alpe-Adria-Region Die Alpe-Adria ist größer, als Sie wahrscheinlich denken. Diese 14 Länder, Bundesländer, Regionen gehören dazu: Baranya (H) Burgenland (A) Friaul Julisch-Venetien (I) Györ-Moson-Sopron (H) Kroatien Kärnten (A) Lombardei (I) Oberösterreich (A) Slowenien Somogy (H) Steiermark (A) Vas (H) Veneto (I) Zala (H) PS: Früher waren auch Salzburg, Bayern, Ticino und Südtirol dabei. Die sind aber zur „ARGE Alp“ gewechselt.

Steirerchips

Kartoffelchips machen ziemlich süchtig, leider schmecken die krossen Scheiben halt verdammt gut. „Naturals“ von Lorenz hat jetzt exklusiv für Österreich Chips mit steirischem Kürbiskernöl im Programm, leicht erkennbar an der dunklen Farbe und dem kürbiskernigen Aroma. Noch nicht erforscht: Die positiven Auswirkungen dieser Chips auf die Prostata.

Erfrischungsessig

Wer zählt noch die Aromen, die es für Essig mittlerweile gibt? Natürlich sind Erzeugnisse von Spitzenproduzenten (Gölles, Gegenbauer & Co.) erste Wahl, aber die kosten ordentlich Geld. Für Essigaromen-Einsteiger gibt’s in italienischen Supermärkten den „Aceto di Vino al Limone“ von Ponti – kostet keine drei Euro und ist erfrischend limonig.

Überall seinen Senf dazugeben, die Phrase kommt nicht von ungefähr. Ob zu Würstl, Fleisch, Fisch oder als Gewürz zur Sauce, Senf gilt als eine der beliebtesten Beigaben. Weil man aber nicht nur vom Kremser Senf leben will, sorgt der Lukashof in Grafendorf bei Stainz für bunte Abwechslung. Den Biosenf gibt es in den Sorten Schilcher-Kren, Wildkräuter, Bärlauch, Zwiebel-Koriander, Orangen-Dill und Wildzwetschke-Chili, sanft gesüßt mit Blütenhonig. Sogar das KaDeWe in Berlin hat den Steirersenf im Regal. Info: www.lukashof.eu

Dschungel-Kernöl

Danilo Steyer aus der Štajerska nahe der steirischen Grenze ist als Traminer-König bekannt. Beim Hof reift aber eine weitere Köstlichkeit in einem Dschungel, von geregeltem Kürbisanbau ist da keine Spur. Und gerade das ist das biologische Geheimnis: „Keine Spritzmittel, keine Unkrautmittel, keine Düngung, kein gar nichts“, erklärt Danilo in perfektem Deutsch. Das lohnt sich, das Kernöl ist vollmundig und wunderbar cremig. 0,5 Liter um13 Euro, auch per Postversand. Info: Plitvica 10, 9253 Apače, (00 38 62) 569 14 66, www.steyer.si


13

alpe adria magazin

molto buono

Genussregal Feinoliven

Es gibt solche Oliven. Und solche. Die einen schmecken nach fast nichts (oder grauslich), die anderen sind von feiner Würze. Solche „Anderen“ sind die „Olive snocciolate“ von der Azienda Agricola Anfossi in Ligurien, schwarze, entkernte Kleinoliven von sagenhaftem Geschmack – man isst sie pur oder baut sie in feine, mediterrane Rezepte ein. Gesehen bei Edelgreißler Ertl in Kötschach-Mauthen, Glas ab 5,95 Euro. www.kaeseschokolade.at

Schnapsidee

Wolfram Ortner, Erfinder von Schnapsmessen, Destillateur, Designer und Tausendsassa, hatte wieder eine Schnapsidee. Sie heißt Ell.ix, (von Elixier), ist ein Halb-Bitter aus Muskatnuss, Nelke und Zimt mit Noten aus Zitrone, Orange und Pfefferminze. Schmeckt total erfrischend, tut gut, nur bitte nicht vergessen, dass 49,5 Volumensperzente kein Klax sind. Preis? 35,- für den halben Liter, www.wob.at, (+43 42 40) 760, WOBShop Bad Kleinkirchheim, Untertscherner Weg 3

Die Zahl ist unglaublich. Eine Million Weinflaschen schlummern in den Lagerräumen von Genussregal und Vinofaktur, zeitgeistigem Shop für regionale Spezialitäten und Weine des südsteirischen Weinlands. Aber man kann hier auch über den Tellerrand schauen und kosten. Neben vielen Steirerweinen sind gute slowenische Tropfen aus der nahen Štajerska im Angebot, etwa von Dveri Pax, Marof, Joannes, P&F Jeruzalem, Santomas, Sčurek oder Steyer. Info: An der Mur 13, 8461 Vogau, (+43 34 53) 406 77, www.genussregal.at, täglich geöffnet

....stellen wir uns in aller Reine an (also bitte nur sauber in den Bus!). Inngrhalb ist möglicherweise in Tirol (der Inn!), bei grhalb und der wsissen Linie spekulieren wir noch. GEHNEG dagegen ist einfach. Wir gehn in der EG – ein wunderbares Bekenntnis zum Gehen (Wandern) in der EU. Odr? (entdeckt von Leserin Johanna Spiegel)

Auf gut Däutsch …

Aromatissimo

Als würde man in frische Trauben hineinbeißen: Der Traubensaft vom steirischen Winzer Ploder-Rosenberg ist aromatissimo, und die Antioxidantien (Resveratrol & Co.) dieses Aromasaftes sind sicher auch nicht zu verachten. Ab Hof und bei Edelgreißler Ertl in Kötschach in Kärnten, gesehen um 5,90 Euro pro Flasche. www.ploder-rosenberg.at www.kaeseschokolade.at

mochoritsch –

This is Kärntens bekannteste Suppenschüssel

gut essen zu fairen preisen Herzhafte Salate, natürlich von eigenen Feldern

Was ist im Flachmann? Hausgebrannter, eh klar Legendär: Wiener, stets suuuuperknusprig

Mochoritsch-Speck. Der mit dem Buchenholzaroma

Für Leichteresser: Wok mit knackigem Gemüse

Gibanica. Bewertung: ein dreifaches Mmmmh!

Lässig im Mochoritsch-Eck: Prosecco-Gedeck

Kostalan-Teller. Hoch lebe die eigene Landwirtschaft

Gut gefüllt, mit Köstlichem aus dem Bauernmarkt

3 x in kärnten mochoritsch-griffen-rast

A2, an der Ausfahrt Griffen. Riesiger Kinderspielplatz! Menü ab 8,70 Euro. Ganztägig Küche, kein Ruhetag! T 04233 25353

mochoritsch-rückersdorf

Wohlfühlgasthaus in Rückersdorf bei St. Primus, Region Klopeiner See. Holzkohlengrill, Livekonzerte, Chorabende. Mai bis September täglich von 11 bis 23 Uhr. T 04237 2212

mochoritsch-eck

Coole Drinks, feine Imbisse in Seelach am Klopeiner See. Sprizz, Tapas, lässiges Ambiente. Mai bis September täglich von 10 bis 24 Uhr. www.mochoritsch.at



15

alpe adria magazin

weinreise steiermark

Im steirischen Himmel

Zauberhügel, die uns Berge geben. Das südsteirische Weinland berauscht mit Buschenschänken wie Wohnzimmer, mit Weingütern wie Tempel, mit Brettljausen wie im kulinarischen Himmel und mit Weinen wie im kulinarischen Himmel und mit Weinen, wie man sie gerne trinkt. Spritzig, fruchtig und reich an Potenzial. WERNER RINGHOFER TexT aRt-REdaktIONstEam, pOv/HERbst, bWm aRcHItEktEN & paRtNER, tv GlaNz, cROcE & WIR, RINGHOFER, stEIERmaRktOuRIsmus/WOlF/HaGspIEl, staNkIEWIcz, scHIFFER, bEIGEstEllt FoTos

R

und urige Buschenschänken, die durch irrsinnig schmale und steile Kurven verbunden sind. Im Hintergrund sieht man bereits die Bergketten Sloweniens. Ob in der prächtigen Südsteirischen Weinstraße mit den Zentren Gamlitz und Ehrenhausen oder im stilleren, auf höheren Hügeln gelegenen Sausal rund um Kitzeck – beide liegen wie ein Geschenk vor dir. Barock, bukolisch, nichts Hässliches stört den Blick. Und nur der eine oder andere Klapotetz macht sich als klappernde Soundmachine bemerkbar. Klischee und Realität werden beinahe eins, manche sprechen sogar von der steirischen Toskana. Ein Begriff, den die Einheimischen nicht schätzen. „Wir sind keine Kopie, wir sind die Südsteiermark“, sagt Hotelier Heinz Harkamp, den es nach langen Jahren im Ausland wieder zurück auf den Flamberg zog. „Weil dieser Platz Kraft hat.“ Ein Zauber, dem sich auch Tamara Kögl nicht entziehen kann. Dem verführerischen Zauber der Landschaft kann „Die verschiedenen Grüntöne sind man sich nicht entziehen. „Manchmal packe ich einfach so faszinierend – und erst die Düfte. Manchmal packe ich eine Decke eine Decke und übernachte im Weinberg“, verrät und übernachte im Weinberg“, verJungwinzerin Tamara Kögl. rät sie. Verständlich an diesem Ort mit einer Geschichte, die man oft in hier gar nichts“, sagt Hannes Sattler. Ein Blick in den Rück- dieser Gegend hört. Wo Kühe grasten, wachsen heute Weinspiegel erklärt warum. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs reben. Aus dem 300 Jahre alten Gebäude wurde ein behuthatte die Steiermark eine Rebfläche von ca. 35.000 Hektar sam renovierter Buschenschank, mit der alten Holzdecke und war damit wichtigstes Wein-Anbaugebiet der k. u k.- und Lehm verputzten Wänden, draußen träumt man unter Monarchie. Nach dem Vertrag von St. Germain 1919 gin- der großen Linde. So alt wie das Haus ist auch die Buschengen aber rund 85 Prozent verloren, die Südsteiermark schankverordnung. 1784 legte Josef II. in einer Zirkularverschrumpfte zum isolierten Grenzgebiet. Erst der Glykolskan- ordnung fest, dass jeder Weinbauer seinen eigens produdal und eine junge Generation ehrgeiziger Winzer rissen das zierten Wein und seine selbst gemachten kalten Speisen verSteuer herum. Das österreichische Weinwunder hatte An- kaufen durfte – die erste gesetzliche Grundlage, die sich bis fang der 90er in diesem fast schon vergessenen Paradies ihren heute praktisch nicht verändert hat. Mit bodenständiger Esskultur hat sich das Weinland in Ursprung. „Unglaublich“, sagt die hervorragende Jungwinzerin Tamara Kögl aus Ratsch, „für meine Generation ist das eine kulinarische Premiumecke verwandelt, die Schlürferund Schlemmernaturen in ihrer berauschenden Vielfalt fast zum Glück bereits selbstverständlich.“ schon überfordert. Von der schrägen bis zur edlen Buschenschank, alles da. Das Urgericht ist die Brettljause. Da breitet Keine Toskana sie sich also aus wie ein steirisches Himmelreich. VerhaWo die steilen Weinlagen das Regiment übernehmen, ckertes und saftiges Hausbrot gehören dazu, Brüstl, zarter beginnt eine Art sonniger Gegenentwurf zum grauen Alltag. Rohschinken, von Kernöl schwarz glänzende Bohnen, creEin freundlich wogendes Landmeer aus Tausenden Hügeln, mige Aufstriche und teuflisch scharfer Kren. Man gibt denen in dem sich Weinberge und Wäldchen mit Pappeln und gerne recht, die Kren von „greinen“ ableiten. Schade nur, Kastanien abwechseln. Dazwischen leuchten gelbe Winzer- dass die von vielen Messern zerkratzten Bretter nicht mehr häuser und Designerweingüter wie Tempel, kleine Hotels serviert werden dürfen, eine EU-Verordnung verlangt Teller. ocky ist stolz. Selbst, wenn er mir am Seil folgt, dann nur mit der Lässigkeit eines Filmstars am roten Teppich. „Er weiß, dass er schön ist“, sagt Trainerin Nina. Rocky ist ein Lama und wir befinden uns im südsteirischen Weinland. Klingt schräg, ist es auch, aber äußerst beruhigend. „Wandern mit Tieren ist heilsam“, meinen Nina und ihre Partnerin Erika vom Weiberhof in Großklein und sie bieten deshalb Tiertouren – auch für Männer – an. Nur einer von vielen Wegen, die Südsteiermark zu entdecken. Es muss eben nicht immer das Standardprogramm sein, obwohl wir es nicht missen wollen: die herzhafte Jause und ein fruchtiges Glas Wein, oder zwei. Lange ist es noch nicht her, vor 20 Jahren erst, da war dieser überdimensionale Weingarten ein weißer Fleck auf der touristischen Landkarte. „Als wir den Sattlerhof bauten, war

Das südsteirische Weinland, wie wir es mögen. Die Zutaten: eine Land­ schaft wie aus dem Bilderbuch, fruchtig spritziger Wein, ef­ fektvoll inszenierte Weinrieden, herz­ hafte Jausen im Buschenschank und Kernöl – so gut, dass man es bis zum letzten Tropfen auftunkt. Sogar Lavendel wächst im Weinland.


16

16

weinreise steiermark

weinreise steiermark

alpe adria magazin

alpe adria magazin

Wer es besonders urig will, fährt zum Wölfl in Oberfahrenbach. Das freilichtmuseumstaugliche Bauernhaus mit den kleinen Fenstern und den rotweiß karierten Vorhängen ist 200 Jahre alt. Obwohl wir in einer Buschenschank sitzen, wird gekocht. Auf dem Holzofen lässt Marianne Schilcher Forellen in der Rein bedächtig in Schmalz schmurgeln. Die Wartezeit lohnt sich, die Fische schmecken himmlisch. Junior und Bud-Spencer-Double Josef Schilcher erklärt Schnupftabak-schnupfend die WölflMagie: „Bei uns is holt so, wia’s fria wor!“ Den philosophischen Gegenentwurf finden wir beim Polz. Johanna Kohlenberger, Schwester der bekannten Polz-Winzer-Brüder, hat ihre Buschenschank in eine Kreativadresse verwandelt. Sie lockt mit Polentanockerln, Ziegenweichkäse und Rote-Rüben-Creme oder Leberpastete mit Golden-Delicious-Gelee.

Frisch und fruchtig Ohne guten Wein keine gute Buschenschank, diese Formel gilt noch immer. Platzhirsch unter den Jausenweinen ist der Welschriesling – frisch fruchtig, knackig, ein typischer Steirer. Dahinter der Weißburgunder, internationaler Hoffnungsträger ist der Sauvignon. Spitzenwinzer Willi Sattler, war mit seinen Lagensauvignons Kranachberg und Sernauberg einer der Wiedergeburtshelfer für eine Sorte, die praktisch mausetot war, heute ist sie das Tor zur Welt. „Wir müssen zu unserem Sauvignon stehen. Würden wir uns nach dem internationalen Stil richten, wäre das grob fahrlässig.“ Christian Krampl, mit rotem Wuschelkopf wie ein Rockstar, geht einen Schritt weiter. Der ehemalige Kellermeister der Polz-

Brüder will sich in seinem Weingut Ober Guess in Schloßberg fast ausschließlich auf den Sauvignon konzentrieren. „Die optimale Rebe hier.“ Erwin Sabathi (37) will auch den Chardonnay wieder fördern. Wir stehen auf seiner Spitzenlage, dem Pössnitzberg, und man fühlt sich wie ein Skispringer, so steil (75 Prozent ) ist der Weinberg. „Diese Hänge haben viel Potenzial für große Chardonnays. Nicht üppig, breit, sondern eher burgundisch elegant.“ Im Sausal dagegen entstehen straffere, mineralische Weine. Die Arbeitsbedingungen sind wegen der extremen Lagen hart, klar liegen solche Spitzenweine preislich etwas höher, bei 30 bis 40 Euro, Basisweine gibt es bereits um 6 Euro. „Im Vergleich zur Wachau noch immer günstig“, meint Erwin Sabathi, der mit seinen Alterskollegen wie Wolfgang Maitz, Hannes Sabathi oder Daniel Jaunegg konsequent am nächsten Weinwunder bastelt. Mittlerweile hat auch die ganz junge Winzergeneration ein Wort mitzureden. Die Weinpioniere lassen ihre Kinder, alle durchwegs unter 30, ans Ruder. Armin Tement, Katharina Tinnacher, Johannes Gross, Christoph Polz und Joachim Skoff sind Namen, die man sich merken wird. Und die Jungen wissen, was sie wollen. „Kein Winzer sollte darauf setzen, was sich leicht verkauft, sondern, was der Boden hergibt“, sagt Johannes Gross. Das Weinland bekommt aber nicht nur jungen Zuwachs, auch ältere Wahlwinzer wie der Großindustrielle Christian Trierenberg finden ihren Weg in die Südsteiermark. 2008 gründete er das Weingut Georgiberg in Berghausen und räumt bereits internationale Preise ab. Nicht der einzige Neuzuwanderer. Ulli Klein und ihr amerikanischer Mann Scott belebten in St. Niko-


17

© Hundertwasser Architekturprojekt

alpe adria magazin

weinreise steiermark

Rogner Bad Blumau

Steiermark · Österreich

Reiche Ernte. Christoph und Erwin Sabathi (r.) und der baumkletterfreudige Hannes Sabathi füllen exzellente Sauvignons. Margret Reinprecht steuert in ihrem Gourmet­ buschenschank Schneeberger feine Jausen bei.

lai einen Bauernhof für Biogemüse. Das Designerhotel Loisium in Ehrenhausen eröffnete im Juni und zwei Bayern sperrten das Gasthaus Tscheppe in Sulztal wieder auf. Nur ein paar Häuser weiter pilgern die Fans klassisch steirischer Köstlichkeiten und hinreißender Weingartenblicke ins Gasthaus Schramm. „Ein 200 Jahre altes Winzerhaus, das wir in Handarbeit renoviert haben“, erzählt Herta Schramm. Auch Hochkulinarik gibt es: mit Kreuzwirt (drei Hauben), Tom am Kochen, Sattlerhof und Zur Hube (jeweils zwei) sind es allein bei den Spitzenbetrieben schon neun Hauben.

Wein & Co. Den Appetit muss man sich erst verdienen, kein Problem im Weinland. Einige Weingüter bieten GPS-gesteuerte Wanderungen in ihren Weingärten an, alternativ sind Pferde, EBikes, Traktoren und Kanus als Tour-Fortbewegungsmittel. Auch Schlemmershoppen wäre eine reizvolle Alternative. Einige Charakterköpfe haben die Herstellung feinster Produkte im Nebenjob als Mission auserkoren. Architektin Theresia Heigl stellt in der Manufaktur Wunsum Biolavendelprodukte von ihren eigenen Feldern im Sausal her. Michael Weutz leitet riesige Bauprojekte und brennt Whisky, Michael Löscher ist Maschinenbauer, an der Whiskydestillerie beteiligt und braut sein eigenes Flamberger Naturbier. Das Weinland lebt eben nicht nur von Wein. Die Region sprüht vor Leben und jede Jahreszeit hat ihren eigenen Charme. Das Rebenland mit Schneedecke ist einzigartig schön. Im Frühjahr trägt das Land ein Blütenkleid und alle Buschenschänken sperren wieder auf. Im Sommer ist der leichte Spritzer ohne Tourimassen besonders erfrischend. Im Herbst ist spektakuläre Hauptsaison, da werden die Weinstraßen zur Route 66 und am Straßenrand werden Maroni gebraten. Diese Anbrater können richtig sympathisch sein. ■

Geschenke Tipp

Zum besondern Anlass – Gutscheine online bestellen und einfach ausdrucken. Wohltuend berührend. www.blumau.com


18

Waldschacher Teich

Flamberg

alpe adria magazin

A9

St. Nikolai im Saustal Kaindorf an der Sulm Leibnitz

STEIERMARK Kitzeck im Saustal

Pistorf

Sulmsee

Mur

Fresing Heimschuh

Gleinstätten

A9

Schwarze Sulm

Großklein

Weiße Sulm

Ehrenhausen Gamlitz

Berghausen

Sernau Eckberg Sulztal

Saggau

Arnfels

Leutschach

Spielfeld

Ratsch

Fötschach

Schloßberg

Glanz

SLOWENIEN

A1

Pößnitz SLOWENIEN

Immer auf Achse: beim Mountain­ biken, beim Lama­ wandern im Weiberhof oder beim Shoppen im Genussregal.

Info Die Weinstraßen

Südsteirische Weinstraße: Start in Ehrenhausen, Berghausen, Ratsch an der Weinstraße, Sulztal, Gamlitz, Glanz an der Weinstraße, Schloßberg und Leutschach. Sausaler Weinstraße: Beginn in Leib­ nitz, Naturparkzentrum Grottenhof, Schloss Seggau, Weinbauschule Silber­ berg, zweigt in Fresing von der B74 ab bis nach Kitzeck, weiter zum Demmer­ kogel nach Höch und über den Sausal nach Maierhof.

Anreise

Auto. Südsteirische Weinstraße: A2 Richtung Slowenien, Ausfahrt Vogau­ Strass, rechts Richtung Ehrenhausen, Sausal: Ausfahrt Leibnitz, über Heim­ schuh nach Kitzeck. Zug. Bahnhof Ehrenhausen oder Spiel­ feld (Regionalverkehr), Kaindorf an der Sulm, Bahnhof Leibnitz (internationaler Fernverkehr), ÖBB­Info: 05/1717 oder www.oebb.at

Reisezeit

Hochsaison ist Herbst, Frühling und Sommer sind weniger überlaufen. Auch der Winter hat Reize, wenn Ruhe ein­ kehrt. Aber: wenige Betriebe offen.

Tourismusbüros

Gratis Taxi

Wer bei einem Mitgliedsbetrieb des Gamlitzer Service­Taxis schläft, fährt kostenlos von Genuss zu Genuss. Info: www.gamlitz.eu/Service-Taxi.50.0.html, sonst Rebenland Gasttaxi (11 Euro je Fahrt) oder Sulmtal Sausaler Gästetaxi (12 Euro)

Verkosten

Große Winzer haben fixe Öffnungs­ zeiten, Termin vereinbaren bei kleinen Betrieben.

Vinotheken

Genussregal. 2800 Produkte (Wein, Öl, Essig, Honig etc.), 1 Million Weinfla­ schen. An der Mur 13, 8461 Vogau, (0 34 53) 406 77, www.genussregal.at, tägl. geöffnet Klapotetz-Hochstrasser. Steirische Topweine, auch reifere Jahrgänge. Hauptstraße 51, 8461 Ehrenhausen, (0 34 53) 205 02 Vinothek Loisium. 40 regionale Winzer zu Ab­Hof­Preisen, STK­Winzer nicht vertreten. Verkostung: 2 Euro pro 1/16 l. Am Schloßberg 1a, 8461 Ehrenhausen, (0 34 53) 288 00, www.loisium.at Champagnerie am Pößnitzberg: Pößnitzberg 168, 8463 Leutschach, (0 34 54) 205, www.poessnitzberg.at

Südsteirische Weinstraße: Hauptplatz 2, 8463 Leutschach, (0 34 54) 70 70 10 Sulmtal-Sausal: Steinriegel 15, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 35 00 Gamlitz: Marktplatz 41, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 39 22

Orientierung

Internet

Wandern. Viele Routen und GPS­Track über www.suedsteiermark.com, auf die Tourenkarte links unten klicken. Tipps: Mühlenwanderweg in die Hl.­Geist­ Klamm in Schloßberg; Attemsmoor in Strass: gesicherter Pfad Radfahren. Touren mit Karten, GPS: www.genussradeln.at. Wander­ und Radkarten in allen Infobüros erhältlich.

Freie Zimmer, Buschenschänken, Winzer, Veranstaltungen auf: www.weinland-steiermark.at bzw. www.suedsteiermark.com, www.sulmtal-sausal.at, www.suedsteirischeweinstrasse.at, www.gutfinden.at, www.gamlitz.at

Navigationsgeräte scheitern oft im Weinland. Service: auf www.gamlitz.at kann man unter „Betriebe /GPS“ die GPS­Daten vieler Betriebe herunter­ laden.

Aktiv

Weinterroir erleben. Wanderung und Audioguide im Weingarten mit gratis GPS­Gerät plus Verkostung bei: Wein­ gut Gross, Maitz, Silberberg (Weinlehr­ pfad), Dreisiebner Stammhaus, Maitz­ Urbanikeller. Infos: www.suedsteirischeweinstrasse.at, auf „Angebote und Themen“ klicken, weiter auf „Wein“ und auf „Terroir erleben“. E-Bike. Elektroräder über www.velovital.at zu mieten, Tagespreis: 19,50 Euro Traktor. Mit einem alten Steyr 15 durchs Weinland. Alois Schupanez, 0664/53 61 868 Reiten. Kurse, Ausreiten, auch für Kinder. Fam. Skerget, Haflinger Hof und Green Hill Ranch in Schloßberg 7, 8463 Leutschach, 0650/64 73 645 oder 0676/51 53 457, www.green-hill-ranch.at Lamawandern. Lama­ und Ziegenwan­ derungen nach Terminvereinbarung am Weiberhof, 40 Euro pro Stunde. Auch Bogenschießen, Malen, Musik und Schreiben im Angebot. Zimmer 29 Euro p. P. Goldes 49, 8452 Großklein, 0660/122 23 96, www.weiberhof.at Motorikpark Gamlitz. 30 Stationen für Konditions­, Koordinations­ und Moto­ rik­Training. Untere Hauptstraße 455, 8462 Gamlitz, www.motorikparkgamlitz.at, täglich geöffnet, kostenlos Wake-Park Planksee. Wakeboarding, Wasserski. Seeweg 1, 8423 St. Veit/ Vogau, 0664/440 98 49, www.wakepark-planksee.at Baden. Sulmbad „Steinerne Wehr“ in Kaindorf/Sulm, ältestes Flussbad der Steiermark. Camping, FKK, Beachvolley­ ball; Sulmsee: Tretboot­Verleih, Was­ serrutsche, Camping. Sulmseeparty jeden Di ab 19 Uhr bis Ende Sep, www.sulmsee.at Kanu. Geführte Flusswanderungen. Moving Water, Hoflach 28, 8350 Fehring, 0664 442 12 13, www.movingwater.at


Golf. Club Murstätten, 36­Loch­Anlage. Oedt 14, 8403 Lebring, (0 31 82) 355 50, www.gcmurstaetten.at

Anschauen

Aussichtswarten. Demmerkogelwarte (671 m, St. Andrä­Hoch), Kreuzberg­ warte (633 m, Eichberg­Trautenburg), Kreuzkogelwarte (496 m, Kaindorf/ Sulm), Schloßbergwarte­Montikogel (633 m, Schloßberg), Sveti Duh–Hl. Geist (964 m, Slowenien) Ölpresse. Hartlieb: Kernölmuseum, Führungen, Shop (Kern­, Marillenkern­, Erdmandel, Haselnussöl etc.), 8451 Heimschuh 107, (0 34 52) 825 51, www.hartlieb.at Kunst- und Kulturhaus Kniely. Events und Vinothek. Arnfelser Straße 10, 8463 Leutschach, www.knielyhaus.at Flavia Solva. Museum, Ausgrabungen der alten Römersiedlung. Marburge Straße 111, Wagna, (0 31 6) 80 17-95 15, www.museum-joanneum.at/de/flavia_ solva Weinmuseum. Schloss Gamlitz: Führung ab 4 Euro, (0 34 53) 23 63, www.melcher.at; Weinmuseum Kitzeck: Steinriegel 15, (0 34 56) 35 00, ab 2 Euro Gläserne Weintraube. 5 m hohes Kunstwerk aus 366 färbigen Trauben, am Eorykogel (Glanz). Weltgrößter Klapotetz. 19 m hoch, in Schloßberg (vor Einkaufszentrum). Wein erleben. Weinseminare, Verkostungen, Genusstouren. www.weinerleben.at

Wohnen

Design

Harkamp. Designhotel, gläserne Bade­ wanne im Zimmer mit Weingartenblick. Niveauvolle Herzhaftigkeit in der Küche von Heinz Harkamp. Gute Weine liefert Bruder Hannes, Sektmanufaktur. Tipp: ein Tisch draußen mit Blick auf das Sausal­Idyll. Flamberg 46, 8505 St. Nikolai, (0 31 85) 22 80, www.harkamp.at Loisium. Neues Vier­Sterne­Hotel der Loisium­Gruppe. Klare Linien, viel Glas und außen Holzlamellen. Helle, luxu­ riöse Zimmer. Spa auf 1400 m², ganzjährig beheizter Außenpool. Ambi­ tioniertes Restaurant. DZ ab 199 Euro. Am Schloßberg 1a, 8461 Ehrenhausen, (0 34 53) 288 00, www.loisium-suedsteiermark.at

Landhotels

Kappel. Erhöhte Traumlage mit Rund­ umblick, große Landhauszimmer. Haubengekrönte Küche, auch vegetar­ ische Menüs, hauseigene Weine. Traubenkernölpeelings, Wein­Massa­ gen, Winzersauna mit Panoramablick, Meerwasser­Außenpool mit Unter­ wasser­Fernsicht. DZ ab 160 Euro. Steinriegel 25, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 23 47, www.weinhof-kappel.at Sabathihof. Helle, freundliche Winzer­ zimmer mit heimischen Hölzern. Pool im Weinberg, neuer Wellnessbereich. Gute bodenständige Küche, Wild aus eigenem Gehege. DZ ab 98 Euro. Rebenweg 142, 8463 Leutschach, (0 34 54) 495, www.sabathihof.com Sattlerhof. Geräumige Zimmer, Wein­ gartenblick, Swimmingpool, Sau­ nahütte, tolles Frühstück. Regional inspirierte Küche mit extravagantem Esprit. Hauseigene Spitzenweine und Gourmandisen aus Wildkräutern. Zweitägige Fliegenfischkurse in der Sulm und Kräuterkochkurse möglich. DZ mit Abendmenü ab 116 Euro. Sernau 2a, (0 34 53) 44 54, www.sattlerhof.at Steirerland. Zimmer nach Feng Shui eingerichtet. Nette Wirtinnen, steirische Klassikküche (gefüllte Kalbsbrust). Neu: die Vinothek der Sausaler Winzer. DZ ab 100 Euro. Höch 10, 8442 Kitzeck, (034 56) 23 28, www.steirerland.co.at

Nobel

Schloss Gamlitz. Herrschaftliche Land­ hausstilzimmer oder klassisch­komfor­ table Zimmer. DZ ab 80 Euro. 8462 Gamlitz (im Ort), (0 34 53) 23 63, www.melcher.at

Winzerzimmer

Dreisiebner. Komfortable Winzerzim­ mer am etablierten Weingut mit Buschenschank. Tipp: das helle Giebel­ zimmer. DZ ab 54 Euro. 8461 Sulztal 44, (0 34 53) 28 09, www.weinidylle-dreisiebner.at Narat-Zitz. Gemütlich, geschmackvoll, persönlich geführt. Großzügige Zimmer mit Infrarotsauna im Bad, Weingar­ tenblick, gutes Frühstück, Pool. DZ ab 74 Euro. Pößnitz 67, 8463 Leutschach, (0 34 54) 351, www.narat-zitz.at Polz. 90 m²­Appartement auf zwei Ebe­ nen. 118 Euro/Nacht. Grassnitzberg 54a, 8461 Spielfeld, (0 34 53) 23 01-0, www.polz.co.at Tauss. Stimmungsvolles, biologisch­ dynamisches Weingut. Winzerzimmer und ­wohnungen mit natürlichen Mate­

rialen, Bio­Frühstück, solargeheizter Pool. DZ ab 78 Euro, Wohnung ab 122 Euro. 8463 Schloßberg 80, (0 34 54) 67 15, www.weingut-tauss.at Warga-Hack. Zimmer mit malerischem Blick. Heimelige Buschenschank mit viel Holz, offenem Kamin, köstlicher Tafelspitzsulz und hauseigenen Bio­ weinen. DZ ab 54 Euro. Gauitsch 20, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 22 82-0, www.warga-hack.at

Bauernhof

Marko. Blumengeschmückter Bauern­ hof, Zimmer mit Naturholz und Balkon. Frühstück mit hofeigenen Produkten. DZ ab 48 Euro. Pößnitz 8/Strickerweg, 8463 Glanz, (0 34 54) 63 39, www.marko-poessnitzberg.at Stefflhof. Gesundheitsbauernhof, haus­ gemachte Produkte (Wurst, Schinken etc.), Beachvolleyball, Tennis, Fitness­ studio. DZ ab 52 Euro. 8424 Gabersdorf 72, (0 34 52) 732 82, www.stefflhof.at Pronegg-Kristeindl. Neue Winzerzim­ mer am kinderfreundlichen Bauernhof mit Spielplatz und Streicheltieren. DZ ab 62 Euro. Kranach 5, 8463 Leutschach, (0 34 54) 261, www.pronegg.com

Essen

Die Spitzenbetriebe

Zur Hube. Zweihaubenküche im ehe­ maligen Winzerhaus, von steirisch bis istrisch. Sausal 51, 8443 Gleinstätten/ Pistorf, (0 34 57) 32 71, www.zurhube.at, R: So abends–Mi Kreuzwirt. Gerhard Fuchs ist höchst­ bewerteter Koch (drei Hauben) der Steiermark. Regional globaler Stil. Viele Weine der Hausherren Erich und Walter Polz. Übernachten im angeschlossenen Designerhotel am Pößnitzberg mit beheiztem Weinbergpool. DZ ab 158 Euro. Pößnitz 168, 8463 Leutschach, (0 34 54) 205, www.poessnitzberg.at, R: Di Sattlerhof. Siehe „Wohnen“ Tom am Kochen. Tom Riederer kocht regional­innovativ. Beste Produkte, guter Weinkeller mit jungen Winzern. Arnfelser Straße 2, 8463 Leutschach, (0 34 54) 700 99, www.tomamkochen.at, R: So, Mo Thaller. Heimisches mit weltoffenem Blick. Weine von Gamlitz bis Bordeaux. Am Kirchplatz 44, 8423 St. Veit/Vogau, (0 34 53) 25 08, www.gasthaus-thaller.at, R.: Di, Mi

Höhepunkte: Kernöl von Hartlieb, Designhotel Harkamp, Schloss Gamlitz (1. Reihe), Glanzer Glastraube, Sattlerhof, Tom und Katarina Riederer, Essen im Kreuzwirt.


20

alpe adria magazin

weinreise steiermark

Hier isst man gemütlich: Abel, Jaglhof, Schramm, Tamara Kögl (v. l.).

Gute Restaurants

Abel. Stimmungsvolles Gewölbe mit roten Ziegeln. Lamm, Wild und Steaks vom Hochlandrind liebevoll zubereitet. Fötschach 9, 8463 Leutschach, (0 34 54) 63 84, www.kaesehof-abel.at, R: Mi, Do Heber. Gelungene Mischung aus fei­ nem Blick ins Weinland und gepflegter Klassik. Prämierte hauseigene Brände. Steinriegel 52, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 22 25, www.kirchenwirt-heber.at, R: So bis Di Jaglhof . Traditionelles auf neue Art. Himmlischer Rundumblick. Sernau 25, 8462 Gamlitz, (0 34 54) 66 75, www.jaglhof.at, R: Di, Mi Schmankerlstubn Temmer. Wohnzim­ meratmosphäre, geschickte Verbin­ dung mediterraner und bodenständiger Aromen. Badstraße 2, 8430 Tillmitsch, (0 34 52) 820 70, www.schmankerlstubn.at, R: Mo, Di Winzerhaus Kogelberg. Gemütliche Bauernstuben. Klassik, aber auch Sarde in Saor oder Gänseleber mit Ingwercon­ fit. Kogelberg 10–11, 8430 Kaindorf/ Sulm, (0 34 52) 834 51, www.kogelberg.at, R: Mo, Di

Einfach & gut

Koarl und Julia. Neu eröffnet. Feine Gasthausküche – Backhendl, Wurzel­ zander, Ochsenbackerln. Vinothek. Marktplatz 3, 8461 Ehrenhausen, (0 34 53) 212 96, www.koarl-julia.at, R: Do Koschak. Kreative steirisch­sloweni­ sche Grenzwanderung. Kaiserhahn mit Semmelfülle auf Bestellung. Nestelberg 43, 8451 Heimschuh, (0 34 56) 24 01, www.koschak.at, R: Mi, Do Magnothek. Urbanes Wirtshaus in alten Mauern. Kleines, feines Angebot mit gebackenen, geschmorten und gebra­ tenen Spezialitäten. Begehbarer Schau­ keller mit Magnumflaschen von Haus­ herr Manfred Tement. Zieregg 3, 8461 Berghausen, (0 34 53) 221 22, www.magnothek.at, R: Di, Mi Maitz. Unkomplizierte Landhausküche von Ex­Zweihaubenkoch Stefan Pren­ ninger. Elegante Spitzenweine vom Haus. Moderne Winzerzimmer ab 70 Euro. 8461 Ratsch 45, (0 34 53) 21 53, www.maitz.co.at, R: Do, So Schramm. Vorbildlich renoviertes Presshaus, hinreißende Aussicht von der Terrasse. Tipp: Backhendl, Desserts (Panna Cotta). 8461 Sulztal 22,

GRAZ – DIE GENUSS HAUPTSTADT präsentiert sich in all ihrer selbstbewussten, kulturellen Lebhaftigkeit: hochklassige Events und außergewöhnliche Ausstellungen, traditionsreiche wie unberechenbare Festivals, Musik, Schauspiel, Kulinarium und Nachtleben greifen ineinander und um sich … kurzum: Graz ist intensiv. Sensationelle Wochenendpackages finden Sie unter www.weekend.graz.at Graz Tourismus, T +43 316 8075 0, www.graztourismus.at

(0 34 53) 23 10, 0664/734 823 16, www.schramms-wirtshaus.at Tscheppe. Renoviert und wieder eröff­ net. Klasse Klassiker: steirisch und mediterran (Limonen­Risotto mit geschmolzenen Tomaten). 8461 Sulztal 19, (0 34 53) 75 75-0 Zum Schmeh. Steirisch­schweizerische Melange von Stefan Schmeh. Sausal 17, Pistorf, (0 34 56) 220 33, www.gasthaus-zum-schmeh.at, R: Mo, Di Staribacher. Wellnesshotel mit feiner österreichischer Küche, berühmt für die Kardinalschnitte. 8430 Leibnitz/Kaindorf Grottenhof 5, (0 34 52) 825 50, www.staribacher.at, R: So abends

Buschenschänken

Topwinzer

Felberjörgel. 500 Jahre altes gemüt­ liches Weingut, gute Jause, Salonsieger mit Riesling Höchleitn 2011. Höch 47, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 31 89, www.felberjoergl.at Polz. Kreativ: Selchhendl und Rotwein­ gugelhupf sind berühmt. Graßnitzberg 54a, 8471 Spielfeld, (0 34 53) 23 01, www.polz.co.at


21

alpe adria magazin

weinreise steiermark

Geheimtipps

Kögl. Stimmungsvolles Bauernhaus, tolle Aussicht. Tipp: die cremigen Auf­ striche, der Kranzkuchen von der Mama, sehr gute Weine von Tamara Kögl. 8461 Ratsch 59, (0 34 53) 43 14, www.weingut-koegl.com Malli. Eine der besten Jausen der Gegend, Schinken und Brot selbst gemacht. Weine vom steilsten (49 °) Weingarten Österreichs. Einöd 38, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 31 59, www.weingut-malli.at Musterstubn. Atmosphärisch mit Ziegeltheke, uriges Dekor. Spezialität: das Rotlärcherne (luftgetrocknetes Selchkarree.) Graßnitzberg 18, 8471 Spielfeld, 0664/48 16 928, www.musterstubn.at Ober Guess. Der ehemalige Keller­ meister der Polz­Brüder renovierte den

elterlichen Buschenschank stilvoll. Kunstwerke an den Wänden, ruhiger Platz, tolle Terrasse. Schloßberg 9, 8463 Leutschach, 0664/438 08 38, www.oberguess.com Rothschädl. Klein und fein. Margit und Toni servieren Selbstgemachtes und gute Weine, nette Winzerzimmer. Eichberg-Trautenburg 20, (0 34 54) 63 63, www.rothschaedl.com Schauer. Idyllische Jause unter dem Nussbaum, sehr guter Wein, Oma Rosina bäckt wohl das beste Brot im Sausal, Kinderspielplatz. Greith 21, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 35 21, www.weingut-schauer.at Sternat-Lenz. Ofenfrische Brüstl, Wild­ teller, Salate. Gute Steirerweine. Remschnigg 17, 8463 Leutschach, (0 34 55) 76 93, www.sternat-lenz.com Brenner. Neu, modern, gemütlich, gute Eigenweine. Glanz 2, 8463 Leutschach, (0 34 54) 63 68, www.weingut-brenner.com

Urig & schräg

Kitzeckmüller. Liebevoll restauriertes, rustikales Bauernhaus. 8442 Kitzeck 10, (0 34 56) 23 02, www.kitzeckmueller.at

Maurerannerl. Originales Winzerhaus, entzückender Garten. Sausal 114, Pistorf, 0650/82 27 134 Prettner. Schrägste Wirtin und Krimi­ autorin der Steiermark. 8461 Sulztal 16, (0 34 53) 25 61, www.weinhofprettner.at Samenkönig. Origineller Wirt mit Rauschebart, eigenes Kernöl. 8461 Sulztal 10, (0 34 53) 51 63, www.samenkoenig.at Wölfl. Altes Bauernhaus, Forellen in der Rein. Auf Vorbestellung. Oberfahrenbach 49, 8452 Großklein, (0 34 56) 26 29

Kulinarik-Spezialitäten

Albert. Ausgefallene, gute Speisekarte, Top­Eigenbauweine. Gauitsch 19, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 22 39, www.weingut-albert.at Firmenich. Kreative Schmankerln und Bilder des Hausherrn im alten Press­ haus. 8461 Berghausen 62, (0 34 53) 24 35, www.firmenich.at Reiterer. Tattooträger Reinmund Rei­ terer serviert geräucherte Forellen mit Wasabi, Speck vom Mangalitzaschwein und Hirschrohschinken. Edle Zigarren­ lounge. Einöd 10, 8442 Kitzeck, (0 34 56) 25 37, www.kitzecker-reiterer.at

Therme, Therme,Wärme, Wärme,Hundertwasser Hundertwasser und undauf aufdem demRad Radab abinindie dieNatur. Natur.

B

ad ad Blumau Blumau überzeugt überzeugt nicht nichtnur nurmit mitder dereinzigeinzigartigen artigenVulkania VulkaniaQuelle. Quelle.Die Die oststeirische oststeirischeThermengemeinThermengemeindedeBad BadBlumau Blumauhat hatauch auchwertwertvoll vollBodenständiges Bodenständigeszuzubieten. bieten.

Foto: Foto: Tourismusverband Tourismusverband Bad Bad Blumau Blumau

Ursprüngliche Ursprüngliche Natur Natur mit mit nahezu nahezuunbegrenzten unbegrenztenFreizeitFreizeitund undSportangeboten, Sportangeboten,heimeheimelige ligeZimmer Zimmeriningemütlichen gemütlichen Hotels Hotels oder oder Landhäusern Landhäusern sowie sowieverführerische, verführerische,regionale regionale

Best of Buschen­ schank: Malli, Ober­Guess, Warga­Hack, Sternat­Lenz, Wölfl (v. l.).

Schmankerln Schmankerlnaus ausKüche Kücheund und Keller. Keller.Und Undden deneinzigartigen einzigartigen Ort Ort der der Begegnung Begegnung von von Wasser, Wasser,Wellness Wellnessund undKunst. Kunst. Mit MitRogner RognerBad BadBlumau Blumauhat hat Friedensreich FriedensreichHundertwasser Hundertwasser seine seineVision Visionvom vomLeben Lebenim im Einklang Einklangmit mitder derNatur Naturververwirklicht. wirklicht.Dort Dortwo woLandschaft Landschaft und undBaukunst Baukunstsosoachtsam achtsammitmiteinander einanderverbunden verbundensind, sind,fällt fällt eses leicht, leicht, den den Alltag Alltag loszuloszulassen. lassen. Umgeben Umgebenvon vonWiesen Wiesenund und Feldern, Feldern,Fluss Flussauen auenund undWälWäldern dernististBad BadBlumau Blumauder derideale ideale Ausgangspunkt Ausgangspunktfür füreine eineRadRadtour. tour.Sei Seiesesdie dieentspannte entspannteErErkundungstour, kundungstour,für fürRadler Radlermit mit Ausdauer Ausdauer die die „Fantastische „Fantastische Tour“ Tour“oder odereine einevon vonProfis Profisfür für Profis Profis erstellte erstellte Tagesroute. Tagesroute. Tauchen TauchenSie Sieein einininden denbunten bunten Herbst. Herbst.

Bunter BunterHerbst Herbst

••33Nächtigungen Nächtigungenim imKomfortzimmer Komfortzimmerinkl. inkl. reichhaltigem reichhaltigemFrühstück Frühstückbzw. bzw.-buffet -buffet ••11Tageseintritte Tageseintritteinindie dieThermen ThermenRogner Rogner Bad BadBlumau Blumau(9-23 (9-23Uhr)* Uhr)* ••11viergängiges viergängigesEssen Essenmit mitWeinbegleiWeinbegleitung tungbeim beim„Der „DerDorfwirt“ Dorfwirt“ininBad BadBlumau Blumau ••11Radkarte Radkartefür fürdas dasThermenland Thermenland Steiermark Steiermarkzur zurErkundung Erkundungder derherbstlich herbstlich gefärbten gefärbtenNatur Natur ab ab€€127,127,-pro proPerson Personim imDoppelzimmer Doppelzimmer

Malerische MalerischeRuhe Ruhe

••33Nächtigungen Nächtigungenim imKomfortzimmer Komfortzimmerinkl. inkl. reichhaltigem reichhaltigemFrühstück Frühstückbzw. bzw.-buffet -buffet ••22Tageseintritte Tageseintritteinindie dieThermen ThermenRogner Rogner Bad BadBlumau Blumau(9-23 (9-23Uhr)* Uhr)* ••11Konsumationsgutschein Konsumationsgutscheinfür fürdie die Thermengemeinde ThermengemeindeBad BadBlumau Blumau ab ab€€132,132,-pro proPerson Personim imDoppelzimmer Doppelzimmer *Inklusivleistungen *Inklusivleistungenim imRogner RognerBad BadBlumau: Blumau: 11Leihbademantel, Leihbademantel,22Leihbadetücher, Leihbadetücher,8.500 8.500m² m² Thermallandschaft Thermallandschaftmit mitInnenInnen-und undAußenAußenbecken, becken,großzügige großzügigeSaunalandschaft Saunalandschaftmit mit speziellen speziellenAufgüssen, Aufgüssen,Vulkania VulkaniaHeilsee, Heilsee, Räucherrituale, Räucherrituale,Fitnessraum. Fitnessraum.

Info Infound undBuchung: Buchung: Tourismusverband Tourismusverband Bad BadBlumau Blumau Hauptstraße Hauptstraße113 113 8283 8283Bad BadBlumau Blumau Tel.: Tel.:0043 00433383 33832377 2377 info@bad-blumau.com info@bad-blumau.com www.bad-blumau.com www.bad-blumau.com

ANZEIGE ANZEIGE

Hannes Sabathi. Siehe Winzer. Skoff. Malerische Sonnenterrasse, beeindruckender Keller. Eckberg 16, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 42 43, www.skoff.com Tschermonegg. Käsevariationen mit Bärlauchpesto, exzellente Mehlspeisen, exquisiter Wein. Glanz 50, (0 34 54) 326, www.tschermonegg.at


Produktvielfalt: Wein von Gross, Georgiberg und Wielitsch, Bier von Flamberger, Gemüse von der Kleinen Farm, Lavendel von Wunsum, Whisky von Weutz, Aceto von Weinstock.

Repolusk. Spargelsulzerl, Kürbis­ carpacccio, Würstel vom Zwergzebu. Brotbackofen in der Gaststube. Sehr gute Muskateller. Glanz 41, (0 34 54) 313, www.repolusk.at Schneeberger. Kreativ. Margret Rein­ precht kann hervorragend räuchern (Fisch, Schinken), einlegen (Kürbis etc.) und einkochen (Tomaten­Paprika­ Ragout). Prämierte Eigenweine: Muskateller, Sauvignon! Pernitsch 19, 8451 Heimschuh, (0 34 52) 839 34, www.weingut-schneeberger.at Schneiderannerl. Einzigartiges Idyll, Räucherforelle, schöner Barriquekeller. Sausal 27, 8443 Gleinstätten, (0 34 57) 25 81, www.schneiderannerl.at

Promitreffs & Klassiker

Buchtipps

Steiermark Wein: Magazin, www.steiermarkwein.at

Elsnegg. Topweine, serviert von Ex­Weinkönigin Regina. Eckberg 26, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 48 12, www.elsnegg.de Erikas. Das Kitzbühel der Buschen­ schänken, wo sich Simonischek oder Vranitzky treffen. Kranach 3, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 55 65, www.erikas-buschenschank.at Pichler-Schober. Der südsteirische Klassiker, gute hauseigene Weine, Kinderspielplatz. Mitteregg 26, 8505 St. Nikolai, (0 34 56) 34 71, www.pichler-schober.at Zweytick. Humorvoll, originell, tolle Weine. 8461 Ratsch 102, (0 34 53) 72 22, www.ewaldzweytick.at

Wein

Promi-Winzer

Steirisches Weinund Hügelland, Werner Schandor, Falter­Verlag, 29,90 Euro. Kultur, Wan­ derungen, Kulinarik. Wein-WanderWege, Bernhard Klaps, styria regio­ nal, 19,99 Euro. 50 Rundwanderungen zu Buschenschän­ ken. Von Klapotetz und Sauvignon, Evelyn Ruperti, styria regio­ nal, 19,95 Euro

Steirisches Weinland, Klaus Egle, Styria, 24,90 Euro

Gross. Von den Lagen Nussberg, Sulz und Perz kommen schöne Sauvignon blanc, Weißburgunder und Muskateller. 8461 Ratsch 26, (0 34 53) 25 27, www.gross.at Lackner-Tinnacher. Ruhige, elegante Weine. Top­Lagen Eckberg, Welles, Steinbach. Steinbach 12, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 21 42, www.tinnacher.at Polz. Seit Jahrzehnten unter den Großen. Tipp: Sekt Brut Blanc. Graßnitzberg 54a, 8471 Spielfeld, (0 34 53) 23 01-0, www.polz.co.at Erwin Sabathi. Die Merveilleux­Linie verzückt die Wein­Kritiker. Pößnitz 48, 8463 Leutschach, (0 34 54) 265, www.sabathi.com Sattler. Legendäre Sauvignons und Morillons. Sernau 2, (0 34 53) 25 56, www.sattlerhof.at Walter Skoff. Gilt als Mr. Sauvignon. Eckberg 16, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 42 43, www.skoff.com Tement. Exzellente Sauvignons (Zieregg, Graßnitzberg, Sernau), Morillons (Sulz, Zieregg). Zieregg 13, 8461 Berghausen, (0 34 53) 41 0-0, www.tement.at Wohlmuth. Breites Spektrum an Spitzenweinen, international bestens bewertet. 8441 Fresing 24, (0 34 56) 23 03, www.wohlmuth.at

Beliebte Winzer

Harkamp. Siehe „Wohnen, Design“ Jaunegg. Daniel Jaunegg ist einer der interessantesten Köpfe der jüngeren Winzer. Tipp: die Lagen Knily und Muri. Eichberg-Trautenburg 160, 8463 Leutschach, (0 34 55) 67 54, www.jaunegg.at Maitz. Siehe „Essen“ Muster Gamlitz. Die Weine spiegeln Terroir und Mineralität wider, hochwer­ tig. Tipp: die Grubthal­Linie. Grubtal 14, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 23 00, www.muster-gamlitz.at Potzinger. Naturbelassene Weine. Top: Sauvignon Blanc Joseph Sulz. 8461 Ratsch 6, (0 34 52) 822 77, www.potzinger.at Pongratz. Fruchtige Linie der Lage Kra­ nachberg, hoch bewertet. Kranachberg 73, 8462 Gamlitz (0 34 53) 44 77, www.pongratz.cc Renner. Karl Renner verzichtet auf Kunstdünger und Herbizide. Tipp: Sauvignon Winburg. Pößnitz 79, 8463 Leutschach, (0 34 54) 64 83, www.karl-renner.at Hannes Sabathi. Terroirbetonte, nervige Weine, zertifiziert biologisch. Feine Buschenschank. Kranachberg 51, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 29 00, www.sabathi-weine.at Elsnegg, Felberjörgl, Repolusk, Schneeberger: Siehe Buschenschänken

Aufstrebend

Georgiberg. 2008 gegründet, mit Pinot Blanc Wielitsch und Merlot Cabernet international prämiert. Wielitsch 154, 8461 Berghausen, (0 34 53) 20 24 20, weingut-georgiberg.at Lieleg-Kollerhof. Einige Salonweine. Eichberg-Trautenburg 39, 8463 Leutschach, (0 34 54) 439, www.kollerhof.com Mahorko. Hotel, Restaurant, beeindru­ ckender „Weinwalk“ über den Weingär­ ten. Helmut Mahorko jr. ist steiermär­ kischer Jungwinzer 2011. 8463 Glanz 82, (0 34 54) 70 90, www.mahorko.at Masser. Tipp: prämierter Muskateller­ Sekt. Fötschach 41, 8463 Leutschach www.masser.cc Sepp und Maria Muster. Biologisch­ dynamischer Winzer. 8463 Schloßberg 38, (0 34 54) 700 53, www.weingutmuster.com Rebenhof. Ungewöhnliche Weine, straff, mineralisch. Ottenberg 38, 8461 Ratsch, (0 34 53) 257 50, www.rebenhof.at Riegelnegg Olwitschof. Sieger bei der Landesweinkost 2012 mit Sauvignon Sernauberg 2011, Steinbach 62, 8462 Gamlitz, (0 34 54) 62 63, www.riegelnegg.at Stelzl. Buschenschank, fruchtige, klare Sauvignons. 8463 Schloßberg 119, (0 34 54) 340, www.weingut-stelzl.com Werlitsch. Biowinzer, für Fans. 8463 Glanz 75, (0 34 54) 391, www.werlitsch.com

Genuss-Shopping

Bauernmärkte. Leibnitz: Mi, Sa 7 bis 11 Uhr, Gamlitz: Sa 9 bis 14 Uhr Brauerei Leutschach. Sonntags: Frühschoppen mit Weißwurst, Bier. Schillerplatz 3, (0699) 104 387 49, www.diebrauerei.com Brothof Atschko. Traditionelle Bauern­ mehlspeisen. Glanz 11, (0 34 54) 64 13 Obsthof Dietrich. Prämierte Frucht­ säfte. Ottenberg 7, 8461 Ehrenhausen, (0 34 53) 28 77, www.obsthof-dietrich.at Draxler. Spitzenschafkäse, Lamm­ fleisch, Schaf­Leberkäse. Verkauf ab Hof nach Vereinbarung. Oberlupetscheni 63, 8462 Gamlitz, 0664/151 76 91. Flamberger Bier. Naturbier in 30 Sorten (Chili, Kürbis etc.). Flamberg 101, 8505 St. Nikolai, (0 31 85) 32 66, www.flamberger.at Klapothek. Guter Bauernladen. Leutschacherstraße 37, 8455 Arnfels, (0 34 55) 66 44, www.klapothek.at Kleine Farm. Bestes Biogemüse. Mi u. Sa Vormittag auch Lendplatzmarkt, Graz. Flamberg 32, 8505 St. Nikolai, (0 31 85) 223 29, www.kleinenfarm.org Wunsum. Sirup, Liköre, Essig, Tees, Kräuter, Salz mit Biolavendel von eige­ nen Feldern. Greith 17, 8442 Kitzeck, 0664/812 88 36, www.wunsum.com Weingut Moser. 100 Köstlichkeiten im Bauernladen. Großwalz 81, (0 34 54) 64 02, www.weingut-moser.at Himbeerhof Renner. Marmeladen, Pesto, Säfte, Essig u. v. m. Langegg 24, 8463 Glanz, (0 34 54) 448 Franz Tinnauer. Edle Brände, bei den World Spirits Awards regelmäßig prä­ miert. Steinbach 42, 8462 Gamlitz, (0 34 53) 36 07, www.tinnauer.at Destillerie Weutz. Spitzenwhisky, auch Whiskybalsamico. 8505 St. Nikolai 6, www.weutz.at Wollstube Lierzer. Kuschelige Schaf­ wollprodukte. Goldes 37, 8452 Großklein, (0 34 56) 22 58 Biobauernhof Wurzschuster. Obst­ säfte, Schnäpse, Liköre, Essige, Kürbiskernöl. Oberfahrenbach 44, 8452 Großklein, (0 34 54) 401 Felix Weinstock. Preisgekrönt: Hecken­ klescher­Essig, Walnuss­Öl, Chutneys, Edelbrände, Aceto. Zieregg 2, 8461 Berghausen, (0 34 53) 40 09, www.felix-weinstock.at Die Amtmann. Genussladen und Natur­ garten. Kranachberg 15–Rotrieglweg, 8462 Gamlitz, 0664 521 62 56, www.die-amtmann.at

Was ist los

28.09.–30.09. 2012: Hopfen & Weinlesefest, Leutschach 5. – 7.10.: Gamlitzer Weinlesefest 14.10.: Südsteirisches Herbstfest, Leibnitz 07.11.: Junkerpräsentation, Graz


23

ALPE ADRIA magazin

Steiermarks gute Weinmacher

WEINGUT BROLLI-ARKADENHOF Purer Genuss im Weingut Brolli-Arkadenhof – so einfach kann genießen sein! Das Weingut Brolli-Arkadenhof sieht seinen Erfolg darin, dass „Wein, Buschenschank, Tradition & hochwertige Qualität“ gelebt wird.

Dipl.Touristikkauffrau Bettina Brolli

Weingut & Buschenschank Brolli-Arkadenhof, Eckberg 43, 8462 Gamlitz, Tel.:0 34 53/23 41, www.brolli.at

Weinbau- & Kellermeister Reinhard Brolli

WEINGUT STELZL-HIRRITSCHBERG

WERBUNG

Schon seit Generationen lebt und arbeitet Familie Stelzl am Hirritschberg in den südsteirischen Weinbergen. Dieser Ort zeichnet sich durch ein spezielles Mikroklima aus: warme, trockene Tage gepaart mit kühlen Nächten und kargen, steinigen Hängen verleihen den Trauben eine einzigartige Reife und den Weinen eine unverwechselbare Qualität. „Stelzl“ bedeutete einst „stolz“ und das kann man zu Recht sein auf die Tradition, die Qualität und den Mut, durch Innovation neue Wege für alte Gepflogenheiten im Weinbau und in der Kellertechnik zu gehen. Auf den Weinbergen gedeihen und reifen auf Seehöhen zwischen 400 und 550 Metern vom Welschriesling, Sämling 88, Weißburgunder, Gelber Muskateller und Zweigelt über die Stelzl-Hauptsorten wie Sauvignon blanc und Chardonnay als klassische Vertreter südsteirischer Weine, bis hin zu hochwertigen, gefragten Lagenweinen. Einheimische und Weinliebhaber gleichermaßen schätzen die hausgemachte Jause – und genießen sie entweder in der traditionellen Gaststube oder im urigen Salettl mit angeschlossener Terrasse. Weingut & Buschenschank STELZL-HIRRITSCHBERG Schloßberg 119, 8463 Leutschach, Tel.: +43/(0)3454/340 www.weingut-stelzl.com


24

ALPE ADRIA magazin

Steiermarks gute Weinmacher

PETER SKOFF – DOMÄNE KRANACHBERG Die Sauvignon-Serien-Sieger vom Kranachberg! Das Weingut der Familie Peter Skoff gehört zu den Top-Adressen in der südsteirischen Winzer-Szene. Beim Sauvignon, dem Steckenpferd des Betriebes, stehen gleich fünf aktuelle Verkostungssiege (A LA CARTE-Sieger 2012, Landessieger 2008 & 2009, AWC-Sieger 2009 & 2010) zu Buche. Auch zahlreiche weitere Auszeichnungen und Spitzenbewertungen bestätigen das kompromisslose Qualitätsstreben. Das Weingut liegt inmitten der höchstgelegensten Weingärten am Kranachberg mit wunderbarem Panoramablick über den Naturpark Südsteirisches Weinland. Peter Skoff und seine beiden Söhne Markus und Peter jun. bewirtschaften etwa 20 ha Rebfläche auf einer der besten Weinlagen des Landes. Genießer lassen sich den Wein und die von Anna Skoff zubereiteten SchmankerIn in der beliebten Buschenschänke schmecken und können sich dann in einem der fünf gemütlichen Gästezimmer einkuscheln. Weingut Peter Skoff – Domäne Kranachberg Kranachberg 50/ Sauvignonweg 8462 Gamlitz Tel.: 03454/ 6104 www.peter-skoff.at

SKOFF ORIGINAL – WALTER SKOFF Das Weingut SKOFF ORIGINAL liegt direkt an der Südsteirischen Weinstraße und hat sich durch seine hervorragenden Weine national wie auch international einen Namen gemacht. Das Weingut verfügt über mehr als 11 Lagen, die sich im Umkreis von ca. 15 km um den Betrieb befinden und sich durch unterschiedliche Bodenverhältnisse und Mesoklimen auszeichnen. Durch diese Vielzahl von Rieden und dem tiefgreifenden Verständnis des Zusammenhanges zwischen Lagenspezifität und Weinstilistik entstehen im Weingut SKOFF ORIGINAL Weine mit eigenständiger Persönlichkeit, die eine unverkennbare Kombination aus Terroir- und Fruchtausprägung in sich vereinen. Die sehr hohe Qualität der Weine wird jährlich mit einer Vielzahl von nationalen sowie internationalen Auszeichnungen gewürdigt und der Wein „Royal Sauvignon Blanc“ des Hauses gilt als einer der 10 besten Weißweine Österreichs. Die Spitzenweine vom Weingut SKOFF ORIGINAL sind sogar in 2- und 3-Michelin-Sterne Restaurants in Tokio verfügbar und werden unter anderem auch in europäischen Königshäusern getrunken. SKOFF ORIGINAL – Walter Skoff Eckberg 16, 8462 Gamlitz, Tel.: 03453/ 42 43 weingut@skofforiginal.com www.skofforiginal.com

WEINGUT WOHLMUTH

Weingut Wohlmuth, 8441 Fresing 24 Tel.: +43/(0)3456/2303, www.wohlmuth.at

WERBUNG

„Unsere Weingärten sind für uns Lebensraum und Metapher für stete Veränderungen und Bewegung mit Achtung der Tradition“, bringen es Gerhard sen. und Gerhard jun. Wohlmuth auf den Punkt. Das Gebiet Sausal, das sich um den südsteirischen Ort Kitzeck erstreckt, zählt wohl zu den historischsten Weinregionen Österreichs. So wurde die Lage Edelschuh und Sausaler Schlössl, zählen schon seit dem 15. Jahrhundert zu den hochwertigsten Lagen der Steiermark. Respekt vor der Natur, Begeisterung, kompromissloses Qualitätsstreben, Sensibilität und Nachhaltigkeit sind die Grundlagen des ambitionierten Familienunternehmens. Somit zählt das Weingut Wohlmuth schon seit Jahren sowohl national als auch international zu den hochprämiertesten Weingütern Österreichs. Aktuelle Auszeichnungen: Falstaff Weinguide 2012: 4-Sterne-Winzer, 23 Weine mit 90 oder mehr Punkten * Vinaria Weinguide 2012: zwei Weine mit der Höchstwertung * Weinwirtschaft 2012: 92 Punkte für Sauvignon Blanc Edelschuh 2010 und Sauvignon Blanc Steinriegel 2010 * Decanter 2012: 17,5/20 Punkte Sauvignon Blanc Edelschuh 2009 * Jancis Robinson 2012: 17/20 Punkte Pinot Gris Gola Privat 2010 * Jancis Robinson 2011: Rabenkropf unter den 20 besten Rotweinen Österreichs


25

ALPE ADRIA magazin

Steiermarks gute Weinmacher

WEINHOF DEUTSCH Das Weingut Deutsch liegt im oststeirischen Hügelland in wunderschöner Aussichtslage, in der Nähe von Weiz.1985 begann die Familie Deutsch als Quereinsteiger mit 500 Rebstöcken – mit großem Interesse am Weinbau und intensivem Arbeitseinsatz, Herzblut und Naturverbundenheit. Heute holt man aus den Lagen Rosenberg (Welschriesling, Zweigelt) und Karberg (Weißburgunder, Chardonnay) auf 500 m Seehöhe steirische Spitzenweine, besonders hervorzuheben sind dabei auch der Sauvignon blanc und der Muskateller aus dem steirischen Vulkanland. Insgesamt hat das Weingut Deutsch eine Weinbaufläche von 7 Hektar.Tochter Annemarie ist Diplomsommeliere und Newcomerwinzerin des Jahres 2010 (Vineus-Wine Culture Award). 2011 wurde auch ein neuer Keller in Betrieb genommen, der als Verarbeitungs- und Lagerplatz dient. Auch die Umwelt hat große Priorität: Strom wird aus Naturenergie und Photovoltaik gewonnen,Wärme aus erneuerbarer Energie; außerdem verwendet man Allwegflaschen. Die große Freude an der Weingartenarbeit, sorgfältige, selektionierte Lese, schonende Verarbeitung mit moderner Kellertechnik und die sensorische Abstimmung der Weine sind die Stärken der Familie Deutsch – und das schmeckt man:„Wir schätzen den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden sehr und freuen uns über die Freundschaften, die daraus entstanden sind.” Tipp: Nutzen Sie den Ab-Hof-Verkauf und erleben Sie eine Kellerführung mit kommentierter Weinverkostung! Weinhof Deutsch, Untergreith 46, Tel.:+43/(0)3172/382 66, www.weinhof-deutsch.at

Foto: Gudrun Lang

WEINGUT PRIMUS WEINGUT BROLLI-ARKADENHOF Purer Genuss im Weingut Brolli-Arkadenhof – so einfach kann genießen sein! Weingut & Buschenschank Brolli-Arkadenhof, Eckberg 43, 8462 Gamlitz, Tel.: 0 34 53/23 41, www.brolli.at

Dipl.Touristikkauffrau Bettina Brolli

Das Weingut Primus am Grassnitzberg wird seit Generationen in Form eines Familienbetriebs bewirtschaftet. Es verfügt über einige der besten Lagen in der Südsteiermark aus den Rieden Grassnitzberg und Zieregg – mit diesem Fundament bauen die beiden Brüder Polz ein ausgewogenes Sortiment an, das mit dem Terroir bestens harmoniert und höchste Qualität entwickelt. Und mit größtem Engagement arbeiten sie weiter an dieser außergewöhnlichen Qualität ihrer Weine. Wie alle Jahre legt man auch heuer wieder Wert auf eine sortentypische, klare Weinlinie mit der unverwechselbaren Handschrift des Winzers. Da die heimischen Flächen mittlerweile rar wurden, haben sich die Brüder dazu entschlossen, im benachbarten Slowenien einen Weinberg zu kultivieren – dieser ist heuer im dritten Standjahr, sodass man mit der kommenden Ernte schon einen kleinen Teil aus der Riede „Kresnica“ einkellern kann. Die Weine von Primus kann man in der hauseigenen Buschenschänke verkosten oder auch im Online-Shop bequem von zuhause bestellen. Außerdem verfügt das Weingut über einige komfortable Gästezimmer mit herrlicher Aussicht auf die südsteirische Hügellandschaft. Genießen Sie diese Idylle! d Brolli eister Reinhar

bau- & Kellerm

Wein Grassnitzberg 53, 8471 Spielfeld, Weingut Primus, Tel.: 03453/ 39 11, www.primus.cc

WEINGUT STRAUSS Im Herzen der südsteirischen Weinstraße, in Steinbach bei Gamlitz, bewirtschaften die Brüder Karl und Gustav mit ihren Familien und ihren Eltern das Weingut Strauss vulgo Schopper. Unübersehbar der Gamlitzberg, auf dem die Rebsorten von höchster Güte unter optimalen Bedingungen, perfekter Südhanglage und bester Bodenbeschaffenheit gedeihen. Hier finden die Spitzenweine – eine geglückte Synergie aus traditionellem Wissen und modernster Technologie – ihren Ursprung. Der neue, moderne Verkostungs- und Verkaufsraum lädt mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre zum Genießen und Verweilen ein.Weine der Classic-Linie wie Welschriesling, Sauvignon blanc oder Weißburgunder sind in diesem Ambiente ebenso eine Gaumenfreude wie Vertreter der Gamlitzberg-Linie (Gelber Muskateller, Grauburgunder) und der ReserveLinie (Cuvée Julia).

WERBUNG

Weingut Karl & Gustav Strauss, Steinbach 16,Schopperweg,8462 Gamlitz,Öffnungszeiten: Verkostung & Verkauf:Mo.–Sa.,8–18 Uhr,So. 10–14 Uhr,office@weingut-strauss.at,www.weingut-strauss.at

WEINGUT MUSTER.


Die letzten Lagunenfischer

Seit ihrer Gründung lebte die Stadt Venedig in Symbiose mit ihrer Lagune und dem offenen Meer. Durch Umweltprobleme, Überfischung und sinkende Preise steckt die Fischerei heute in der Krise. Deshalb setzen einige Fischer jetzt auch auf Tourismus. GEORGES DESRUES TEXT & FOTOS

„A

ls in Venedig noch der Doge herrschte, hackte man jedem die Hand ab, der ohne Genehmigung auch nur einen hölzernen Pfosten in die Lagune steckte – und jetzt das“, sagt Paolo Zennaro und zeigt auf die riesigen Lastenkräne, die vor der Stadt Chioggia im Süden der Lagune von Venedig in den Abendhimmel ragen. Die Kräne sind Teil der Arbeiten an dem Projekt M.O.S.E (für modulo sperimentale elettromeccanico), einem aufwändigen System von Schleusen und Klappen, das die Stadt Venedig in naher Zukunft vor Hochwasser schützen soll. „Niemand kann heute sagen, was diese Konstruktionen, der viele Beton, die veränderten Strömungen auf das delikate ökologische Gleichgewicht der Lagune für Auswirkungen haben werden“, sagt der Lagunenfischer Zennaro. Seit der Gründung der Serenissima, der Republik Venedig, im achten Jahrhundert ist die Bewahrung der Lagune

und ihres Tier- und Pflanzenreichtums ein immer wieder kehrendes und heftig umstrittenes Thema. Bis heute ist die Lagunenlandschaft mit ihrem milden Klima und dem flachen Meer ein einzigartiger Lebensraum für Vögel und Fische. Entstanden ist sie durch die Flüsse der Alpen, die hoch oben in den Bergen entspringen und große Mengen von Sand und nährstoffreichem Schlamm mit ins Meer schwemmen. Es ist eine einzigartige Landschaft, in der das Land, das Meer und die Flüsse eine Einheit bilden; mit Gewässern, die verhältnismäßig arm an Salz sind und reich an Nährstoffen. „Seit Generationen fischt meine Familie in der Lagune“, sagt Paolo Zennaro, „aber in den letzten Jahren haben wir uns anpassen müssen. Die Regierung hat das Fischen mit Netzen in der Lagune verboten. Irgendwann soll die Fischerei ganz abgeschafft und nur noch die Fisch- und Muschelzucht genehmigt werden, also bin ich als erster in unserer Familie nur mehr Vongole-Züchter.“ Wobei Züchter als Bezeichnung eigentlich gar nicht zutreffe, denn füttern würde man die Venusmuscheln ja nicht. Es sei eben eine sehr extensive Art der Aufzucht, angesiedelt zwischen Fischerei und Zucht, sagt Zennaro.

Köstliche Krabben Eine Art der Fischerei ist in der Lagune noch genehmigt, und zwar die traditionelle Fischerei mit Reusen, die an den Einmündungen der Kanäle ausgelegt werden, und mit denen Aale, Meeräschen, Goldbrassen, Seebarsche, Flundern und Seezungen aber auch kleine Krabben, Tintenfische und


27

alpe adria magazin

lagunenfischer

Shrimps aus dem Brackwasser geholt werden. „Ja, die gibt es noch, vor allem um Burano“, sagt Zennaro, „dort leben noch einige ältere, praktizierende Fischer.“ Einer davon ist Mario Tagliapietra, genannt Panna. Panna ist ein Molecante, wie die Krabbenfischer heißen, die jedes Jahr von April bis Mai, und im September und Oktober, sogenannte Moleche – kleine, weichschalige Lagunen-Krabben – fangen. „Gehen wir Krabben fischen“, sagt Panna und wirft seinen Außenbordmotor an. Die Fahrt geht durch die Kanäle Buranos, vorbei an den bunten Häusern, von denen etliche zum Verkauf stehen. „Heute leben nur noch 3000 Menschen auf der Insel; einst waren es 6000. Die Jungen ziehen aufs Festland, die Alten sterben weg“, klagt der 74-Jährige. Jeden Frühling und Herbst werfen die grünen Lagunenkrebse ihre Panzer ab, um zu wachsen und einen neuen zu entwickeln. Dies ist die Zeit der „muta“ – der Verwandlung – , wenn die Tiere für kurze Zeit so weich sind, dass man sie als Ganzes essen kann – mit Panzer, Beinchen, Zangen und allem Drum und Dran. In den Restaurants rund um Venedig gelten sie als Delikatesse und werden meist in Mehl gewendet und gebacken, wodurch die dünne Schale knusprig wird. Schmeckt köstlich. Über der benachbarten Klosterinsel San Francesco geht die Sonne auf, Panna zieht eine Kurve und steuert in ein Labyrinth aus immer schmäleren, dicht verwachsenen Kanälen, vorbei an rostigen Schiffswracks und an klapprigen Hütten, in denen die Lagunenfischer Netze und Werkzeug aufbewahren. Immerhin 120 Fischer gebe es noch auf Burano, sagt Panna. Doch Molecanti leben nur mehr 43 in der gesamten Lagune – und selbst die seien meistens so alt wie er. Dabei ist es doch eine durchaus einträgliche Tätigkeit: bis zu 45 Euro erhalten die Fischer für ein Kilo Moleche. „Es ist kein schlechtes Geschäft, aber auch zeitaufwändig. Und es braucht viel Erfahrung“, sagt Panna, während er sich an einen Steg heranzieht, an dem Seile mit versenkten, hölzernen Käfig befestigt sind. Er öffnet einen der Käfige und holt die weichen Tierchen per Hand heraus. Ihre abgelegten weißen Panzer wirft er zurück ins Wasser. „Diese hier habe ich vor ein paar Tagen gefangen, kurz bevor sie mutierten“, sagt Panna und legt die Krabben behutsam in einen Kübel, um sie so bald als möglich zu verkaufen. Die Kunst des Molecante bestehe darin, die Krabben nach dem Fang in drei Kategorien zu sortieren. Es gibt die „spiantani“, die ihren Panzer in den nächsten Tagen wechseln, die „boni“, die noch mehrere Wochen brauchen, und die „matti“, die in dieser Saison gar nicht mehr wechseln. Diese Unterschiede könne mit freiem Auge nur erkennen, wer in der Lagune aufgewachsen sei, sagt Panna, startet den Motor und verlässt das Dickicht der Kanäle.

Reise zur Reuse Draußen in der Lagune hat er Netze und Reusen gespannt. Hier, wo die Krebse gefangen werden, braucht er keinen Motor, das Wasser ist so seicht, dass er sein Boot entlang des Netzes von einer Reuse zur nächsten staken kann, um aus jeder davon ein paar Krabben zu schütteln. Stets hat sich der Reichtum von Venedigs Küche weniger in Zutaten ausgedrückt, die aus dem Umland oder dem Ozean stammen, sondern viel mehr in solchen, welche die Lagune hergibt.

Dazu gehören auch die Moleche, die seit mindestens dreihundert Jahren gefangen werden. Einen Teil seiner Krabben liefert Panna an zwei Lokale seines Vertrauens in Burano, den Rest holt ein Großhändler, der sie in Venedig am jahrhundertealten Fischmarkt verkaufen wird. „Auch die traditionelle Reusen-Fischerei wird irgendwann aus der Lagune verschwunden sein“, sagt Roberto Varagnolo, Direktor der Fischer-Genossenschaft COGEVO in Chioggia, „obwohl sie sehr nachhaltig ist. Aber unsere Lagune soll immer mehr zu einem Park für Touristen werden, da bleibt für die Fischerei kein Platz“. Dreierlei Schalentiere fischen die Fischer der Genossenschaft: Fasolari, rotschalige Muscheln die man meistens roh isst, cappelunghe – Messermuscheln – und Vongole, nichts davon jedoch in der Lagune, sondern auf offenem Meer. „Die Vongole machen den Hauptanteil aus, allerdings gehören unsere Vongole einer anderen Spezies an, wir nennen sie beverasse oder vongole di mare, während es sich in der Lagune um caparozzoli oder vongole veraci handelt.“ Die vongole veraci sind etwas größer als jene aus dem Meer, um zu wachsen brauchen sie das weniger salzhaltige Wasser und den schlammig-sandigen Boden der Lagune, während die vongole di mare die Bedingungen im Meer, ein bis eineinhalb Kilometer von der Küste und in vier bis acht Meter tiefem Wasser schätzen. „Unsere Meeres-Vongole sind hier heimisch, die Vongole veraci hingegen wurden in den Achtzigerjahren aus dem Pazifik eingeführt“, sagt Varagnolo. Damals wollte man mit den pazifischen Venusmuscheln nur experimentieren, doch die Muscheln fühlten sich so wohl in der Lagune, dass sie sich rapide ausbreiteten und die bis dahin hier heimische Vongole-Spezies verdrängten. Die große Menge an Venusmuscheln entfachte einen regelrechten Goldrausch. Die Leichtigkeit mit der sie sich fangen ließen und das Fehlen von Gesetzen und Verordnungen brachte eine ganze Heerschar von autorisierten und nichtautorisierten Fischern auf den Plan, die sowohl mit legalen als auch illegalen Methoden die kleinen Muscheln aus dem seichten Wasser holten. „Es war ein ökologisches Desaster“, sagt Varagnolo, „meistens wurde eine Technik angewandt, die den Lagunenboden mit Turbo-Vibratoren aufschüttelte,

Großes Bild linke Seite: Molecante Mario Tagliapietra, genannt Panna, fährt zum Krabbenfischen Bild oben: Meeresfrüchte aus der Lagune am Fischmarkt in Venedig


28

alpe adria magazin

lagunenfischer

oben: Die Fischtouristiker Paolo Zennaro, Ermes Bergo, Alessandro Boscolo ( v. l.) rechts oben: Meeres-Vongole nach dem Fang. Am Bild unten essfertig in Alessandros Bilancione

wodurch sich der Sand verlagerte und immer wieder die Kanäle verstopfte.“

Muschel-SMS Heute sei das verboten und die Situation wieder weitgehend unter Kontrolle. Und was die Muscheln im Meer angehe, so habe man auch hier strenge Auflagen zu erfüllen. „Der Staat hat die Fischerei-Genossenschaften wie die unsere mit der Verwaltung dieser Ressource beauftragt. Sowohl die Anzahl der Boote als auch Zeitpunkt, Ort und Menge der gefischten Muscheln sind strengstens reguliert“, sagt Varagnolo. Einer der Fischer der Genossenschaft ist Ermes Bergo. Wie alle anderen darf er dreimal die Woche hinaus aufs Meer fahren, um Vongole zu fangen. Am Abend vor dem Auslaufen klingelt sein Handy. „Sehen Sie hier“, sagt Ermes, „jeder von uns Fischern erhält so ein SMS, in dem steht, wie viele Muscheln wir am nächsten Tag wo fischen dürfen, diesmal sind es einunddreißig Säcke zu je zehn Kilo, die wir vor dem Lido di Venezia rausholen können“, sagt Ermes. Am nächsten Tag um vier Uhr früh laufen er und sein Sohn Lorenzo mit ihrem Kutter aus. Bei Morgengrauen geht es durch die Lagune, vorbei an der langen Insel Pellestrina und an ihrer Nordspitze hinaus aufs Meer. So früh sind am Strand vom Lido die Sonnenliegen noch leer, draußen auf dem Meer sind zahlreiche Boote bereits eingetroffen, es herrscht reges Treiben. Mit großen Schläuchen blasen die Fischer Wasser in den Sand und treiben die Muscheln so in metallene Körbe, die am Schiffsbug befestigt sind. Wenn der Korb herausgezogen wird, öffnet Lorenzo eine Klappe, die Muscheln fallen in ein metallenes Becken und werden zuerst von einer Maschine und danach von Hand und mit einem Sieb nach Größe sortiert. „Mindestens zweieinhalb Zentimeter Umfang müssen sie haben, anderenfalls müssen wir sie zurück ins Meer werfen“, sagt Ermes. Die Vongole veraci aus der Lagune werden etwas größer, so um die drei bis dreieinhalb Zentimeter. „Dafür haben unsere mehr Geschmack“, sagt Ermes. Das bestätigt Lagunenfischer Paolo Zennaro beim Abendessen nach getaner Arbeit. „Stimmt schon, die Vongole aus dem Meer haben mehr Geschmack, dafür sind unsere fleischiger“, sagt Zennaro. Zum Abendessen haben sich die beiden bei einem dritten Fischer getroffen. Alessandro Boscolo ist stolzer Pächter eines Bilan-

ciones, einer hölzernen Fischerhütte an einem Damm vor Chioggia. Die Pacht- und Fischereigenehmigung hat er von seinem Großvater geerbt. Und wie dieser fischt Alessandro mit einem Netz, das an einer komplizierten Konstruktion im Meer hängt. Die Sorten Fisch wechseln je nach Jahreszeit, den Großteil davon serviert er seinen Gästen, denn Alessandro hat seinen Bilancione in ein kleines Restaurant umgewandelt. Genau wie der Lagunenfischer Zennaro, der in seiner Casone, wie die idyllisch inmitten der Lagune liegenden Fischerhüten heißen, ebenfalls Besucher bewirtet. Und auch Meeres-Vongole-Fischer Ermes Bergo nimmt Touristen im Fischerboot mit, zeigt ihnen die Lagune, das Meer mit seinen Vongole-Bänken und verköstigt sie an Bord.

Rezept gegen die Krise „Seit einigen Jahren schon herrscht Krise in der Fischerei“, sagt Alessandro, „irgendwas muss man sich einfallen lassen, um zu überleben“. Seine zwei Kollegen geben ihm Recht, „Ittiturismo“ (Itti steht für Fisch) lautet das Zauberwort, mit dem eine Art der Gästebewirtung gemeint ist, die sich stark am Modell der in Italien überaus erfolgreichen Agriturismi orientiert. „Der Ittiturismo ist eine große Chance für uns alle, dadurch können wir zusätzlich Geld verdienen, gleichzeitig aber unseren Beruf weiterbetreiben und die wunderbare Landschaft bewahren, in der wir leben“, sagt Ermes Bergo. „Wir haben gar keine andere Wahl“, sagt Paolo Zennaro, „die Lagune wird immer mehr zu einer Art Park, und die Adria zu einem Meer für Urlauber. Wenn wir uns nicht anpassen, wird es weder da noch dort in Zukunft Menschen geben, die abseits vom Tourismus Wirtschaft treiben. Damit wäre es vorbei mit einer jahrtausendalten Tradition in der Lagune und der Bucht von Venedig.“ Inzwischen hat Gastgeber Alessandro einen Teller mit frittierten Fischen und Meeresfrüchten und zwei Schüsseln mit beiden Sorten Vongole auf den Tisch gestellt, dazu einen Krug Prosecco und einen Korb mit Brot. Unter der Terrasse der Hütte schlagen die Wellen sanft an den Damm. Und in der Ferne senkt sich die Sonne langsam hinter der Baustelle des Flut-Sperrwerks MOSE, das die Stadt Venedig vor Hochwasser bewahren soll. Und dessen Auswirkungen auf das Meer, die Lagune, die Fischbestände und die Fischerei hier alle mit Besorgnis erfüllt. ■


29

alpe adria magazin

Info DIE LAGUNE

Die Lagune von Venedig ist ein durch Landzungen und Inseln weitgehend von der Adria abgetrennter Meerbusen. Sie entstand durch Ablagerungen des Brenta und anderer Flüsse, die die Poebene entwässern. Die Lagune umfasst eine Fläche von ca. 550 km². Etwa drei Prozent dieser Fläche bedecken Inseln, der Rest besteht aus Watt- und Marschland. Venedig selbst ist eine Gruppe von mehr als 100 Inseln, die zusammen eine Gesamtfläche von 5,165 km² aufweisen. Die weit über 60 Inseln in der Lagune außerhalb des historischen Zentrums umfassen eine Fläche von kaum mehr als 9 km². Ein großer Teil der Lagune ist permanent von Wasser bedeckt. Der nördliche Teil, etwa ab Torcello, enthält vorwiegend Süßwasser und wird vom Gezeitenwechsel kaum erreicht. Er heißt daher laguna morta (tote Lagune). Die Salzwasserlagune, deren Wasserstand mit Ebbe und Flut sinkt und steigt und die von Meerwasser durchspült wird, heißt hingegen laguna viva (lebende Lagune). Der Worldwide Fund for Nature (WWF) erklärte das Gebiet zu einem der wichtigsten Schutzgebiete für Zugvögel in Europa.

TOURISMUS

Man unterscheidet zwischen Pescaturismo und Ittiturismo. Pescaturismo (Pesca= Fischerei) bezeichnet eine Art von Tourismus, bei der Ausflugsgäste auf Fischerbooten mitfahren, und so die Techniken und das Wissen der Fischer und zugleich die Kultur und Geschichte der Gegend kennenlernen. Ferner verhilft Pescaturismo den Fischern zu einem zusätzlichen Einkommen, das zur Bewahrung ihres Berufsstandes und ihres ökologischen Lebensraums dient. Ittiturismo (Itti bezieht sich auf Fisch) ist eng mit Pescaturismo verbunden, schließt aber auch Aktivitäten zu Land ein, wie etwa die Fischzucht, traditionelle Küstenfischereitechniken, den Besuch der Fischerdörfer und die Verköstigung mit lokalen Fischgerichten in typischen Behausungen sowie das Erleben des natürlichen Umfelds der Küsten-, Lagunen- und Flussmündungslandschaften.

ANBIETER:

Der Küstenfischer Paolo Zennaro holt seine Gäste am Fischerhafen von Sottomarina (bei Chioggia) ab, bringt sie in sein Casone, eine typische Fischerhütte mitten in der Lagune von Venedig, und verköstigt sie dort mit selbst gefangenem Fisch und Meeresfrüchten. Tel.nr. (+39 320) 758 23 22, Preis mit Mittagessen ab 35 Euro. https://www. facebook.com/ittiturismo.aicasoni Ermes Bergo aus Chioggia nimmt Gäste auf seinem Vongole-Fischerboot „Nonno Renzo“ mit, zeigt ihnen die Lagune und ihre Inseln und erklärt die Traditionen und Fischereitechniken der Fischer vor den Küsten der Adria. Für Verpflegung mit typischen Meeresfrüchte-Gerichten an Bord ist gesorgt. Abfahrt im Fischerhafen von Sottomarina, gleich vor der Eisenwarenhandlung („ferramenta“) Eusebio. Tel. (+39 329) 81 86 406, Preis mit Mittagessen: 35 pP www.escursioninonnorenzo.it Seinen „Bilancione“ – eine typische Fischerhütte auf Stelzen am Damm von Sottomarina nahe Chioggia – hat Alessandro vom Großvater geerbt. Heute bewirtet er Gäste mit einfachen Fischund Meeresfrüchtegerichten, für die er die Zutaten zum Teil selbst fängt. Preis ab 25 Euro Tel. (+39) 33 56 06 08 23 http://www.ittiturismodaalessandro.it/ Auf Anfrage organisiert die FischereiKooperative San Marco von der kleinen Insel Burano Fahrten mit Fischern auf ihren Booten in der Lagune. Tel. (+39 041)73 54 64 www.cooperativasanmarco.com

WOHNEN:

Verschiedene Anbieter vermieten Hausboote für einen Aufenthalt in der Lagune von Venedig http://www.locaboat.com/225/lang. html?lang=3&logolang=de http://www.ferien-auf-dem-wasser.de/ gebiete/italien/italien.htm http://www.nautic-tours.de/hausboote/ bootsferien-italien.htm Preis ja nach Größe des Boots ab ca. 1000 Euro pro Woche

LAGUNEN-GLOSSAR:

Im nördlichen, stark süßwasserhaltigen Teil der Lagune von Venedig sind die Gezeiten kaum merkbar, weswegen er laguna morta (tote Lagune) genannt wird. In den salzreicheren Gewässern des südlichen Teils sind Ebbe und Flut viel stärker zu spüren, weswegen dieser Abschnitt laguna viva (lebende Lagune) heißt. Vongole sind Venusmuscheln, die in Italien gerne mit Pasta gegessen werden. Ob sie „al bianco“ – also nur mit Petersilie, Knoblauch und Olivenöl – oder auch mit kleinen Tomaten zubereitet werden, ist ein in Italien häufig diskutiertes Thema. Zwei Sorten der Muschel finden sich in der Bucht von Venedig: die größeren, die in der Lagune heranwachsen, und die kleineren, die am Meeresgrund leben. Jene aus der Lagune stammen aus dem Pazifik, die Italiener nennen sie Vongole veraci, die Venezianer Caparossoli. Vongole di mare oder Pevarasse heißen die Muscheln aus dem Meer. Mit freiem Auge sind die zwei Spezies von außen kaum zu unterscheiden, sind sie erst einmal offen, kann man die Veraci daran erkennen, dass ihre Siphone – kleine Röhrchen, die zum Atmen dienen – zusammengewachsen sind, was bei den Siphonen der autochthonen Muscheln nicht der Fall ist. Da die Wasserqualität in der Lagune von den Behörden nur in der zweitbesten Kategorie eingestuft wird, müssen Vongole veraci per Gesetz zuerst in einer Kläranlage gesäubert werden. Bei den Muscheln aus dem Meer ist das nicht notwendig. Caporozzolanti heißen die VongoleFischer in der Lagune. Einen negativen Beigeschmack hat der Begriff, weil viele Caporozzolanti (nicht alle!) ihrem Gewerbe mit illegalen und umweltschädigenden Methoden nachgegangen sind. Zudem kann der Konsum der illegal gefischten und zum Teil aus verunreinigten Gewässern stammenden Muscheln gesundheitsgefährdend sein. Moleche sind kleine grüne Krebse (Carcinus aestuarii), deren Männchen zwei Mal im Jahr (Frühjahr und Herbst) ihren Panzer wechseln und dann in den Restaurants von Venedig und seiner Lagune im Ganzen frittiert werden. Die weiblichen Krebse heißen Masanete,

Fangfrische Sardinen und Seppie aus der Bucht von Venedig, der „stelzige“ Bilancione von Alessandro Boscolos und köstliche Moleche in Saor (v. l.)


30

alpe adria magazin

links nach rechts: Vongole-Kutter, Moleche, Fischmarkt in Venedig

auch sie wechseln ihren Panzer, haben sie zudem noch einen vollen Eiersack, heißen sie Masanete col coral. Fasolari sind Rote Venusmuscheln, schmecken jedoch anders als Vongole und werden meistens roh gegessen. Cappelunghe sind kleine Messermuscheln, die aufrecht im Sand stecken und von den Venezianern Canolichi genannt werden. Häufig werden sie nur kurz in heißem Olivenöl mit Knoblauch oder Zwiebel und etwas Petersilie geschwenkt. Telline sind ganz kleine Muscheln mit dünner, weißer Schale und feinem Geschmack, die man leider immer seltener findet. Schie nennen die Venezianer kleine Shrimps aus der Lagune, die einen fast durchsichtigen, grauen Panzer haben, der sich durch die Hitze beim Kochen braun färbt. Schie werden oft roh gegessen. Mazzancolle sind Riesengarnelen. Scampi sind Salzwasserkrebse – also keine Garnelen! Die korrekte deutsche Bezeichnung für die Tiere lautet Kaisergranat. Canocchia nennt sich ein weiterer Salzwasserkrebs, dessen deutsche Bezeichnung Heuschreckenkrebs lautet. Triglie sind Rotbarben. Die Venezianer unterscheiden zwischen solchen, die in Gewässern mit sandigen Böden leben (Triglia di fango – Mullus barbatus), und jenen, die ein felsiges Umfeld bevorzugen (Triglia di scoglio – Mullus surmuletus). Casoni sind die hölzernen Hütten der Fischer mitten in der Lagune von Venedig. Bilancioni (wörtlich: „große Waagen“) nennen sich die hölzernen Hütten, in denen mit im Meer hängenden Netzen Fische und Meeresfrüchte gefangen werden. Der prachtvolle und farbenreiche Fischmarkt von Venedig befindet sich im ältesten Teil der Stadt, bei der RialtoBrücke. Geöffnet von Dienstag bis Samstag von 7h30 bis 12h. Hier versorgen sich die Venezianer und die Restaurateure der Stadt mit frischem Fisch aus der Lagune, der Adria und von weit her. Gefährdet war der Weiterbestand des Marktes durch ein Projekt der Stadtverwaltung, die den Großmarkt von der

Insel Tronchetto aufs Festland verlegen wollte, um mehr Platz für Kreuzfahrtschiffe zu schaffen. Durch den heftigen Widerstand der Fischhändler und Bewohner Venedigs hat die Stadtverwaltung das Projekt – vorerst – auf Eis gelegt. Seit Jahrhunderten gilt Chioggia als wichtigster Fischerhafen in der Lagune von Venedig. Bis heute ist die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftszweig dieser Stadt, deren Fischgroßmarkt am Ponte translagunare liegt, der Chioggia mit Sottomarina verbindet. Der Markt öffnet an Werktagen gegen 3 Uhr früh, obwohl Privatpersonen keinen Zutritt haben, kann ein freundliches Gespräch mit dem Aufsichtspersonal oft Wunder bewirken. Gehandelt wird mit lokalen, aber auch mit exotischen Fischen und Meeresfrüchten. Ein Fischmarkt mit Detailverkauf findet täglich außer Montag – und einschließlich Sonntag – von 7 bis 13 Uhr am Corso del Popolo, im Zentrum Chioggias statt.

Fisch-Essadressen

Inseln

Ca‘Vignotto auf der Gemüseinsel Sant‘Erasmo bietet lokale Fischmenüs zu günstigen Preisen. Via Forti 71, (+39 041) 52 85 329, mittlere Preisklasse, http://www.vignotto.com/ Da Nane schön gelegenes, teureres Restaurant auf der Insel Pellestrina mit exzellenten Fischgerichten und tollem Blick auf die Lagune. San Pietro in Volta 282, Tel. (+39 041) 52 79 110 Da Memo ebenfalls auf Pellestrina gelegenes Ausflugsrestaurant mit klassischen Fischgerichten und hervorragendem Meeresfrüchterisotto. San Pietro in Volta 157, Tel. (+ 39 041) 52 79 125. Da Forner schlichte, holzgetäfelte Osteria auf Burano mit Fisch und Moleche (in der Saison), die direkt von den Fischern der Inseln bezogen werden. Mittelpreisig. Fondamenta Terranova 130, Tel. (+39 041) 73 00 02, www.daforner.it Trattoria da Primo e Paolo einfache Trattoria im Zentrum von Burano mit bodenständigen Fischgerichten und Moleche in der Saison. Mittelpreisig. Piazza Galuppi 285, Tel. (+39 041) 73 55 50, www.trattoria-primoepaolo.it

Chioggia

La Taverna dal 1887 beliebtes und stimmungsvolles Lokal im Zentrum Chioggias mit traditioneller Fischküche. Mittelpreisig. Chioggia, Calle Felice Cavallotti, 348, Tel. (+39 041) 40 02 65 Osteria da Penzo kleine, familiäre Osteria im Zentrum Chioggias mit bodenständiger Küche. Mittelpreisig. Chioggia, Calle Larga Bersaglio 526, (+39 041) 40 09 92

Venedig

Antiche Carampane für viele Venezianer bestes, pures Fischrestaurant der Stadt, nahe Fischmarkt Rialto. Rustikales Ambiente, ein paar Tische im Freien. Guter Fisch ist – wie überall – teuer. Venedig, San Polo 1911, Calle delle Carampane, Tel. (+39 041) 52 40 165 Alle Testiere winzige, romantische Osteria im Zentrum von Venedig mit hervorragendem Fisch- und Meeresfrüchteangebot. Kreative Küche, gehobene Preisklasse. Venedig, Calle del mondo novo, Castello 5801, (+39 041) 52 27 220, http://www.osterialletestiere.it Al Covo in einer ehemaligen Fischhandlung servieren Cesare Benelli und seine amerikanische Frau auch lokale Fischgerichte mit besonderem Augenmerk auf Zutaten aus der Lagune. Sensationelles Fritto Misto. Gehobene Preisklasse. Venedig, Castello 3968, Tel. (+39 041) 52 23 812, http://www.ristorantealcovo.com/ Al Graspo de Ua elegantes Restaurant unweit der Piazza San Marco. Calle dei Bombaseri, San Marco 5094, Tel. (+39 0 41) 098 8030, http://www.graspodeua-restaurantlounge.com, Preis 40 bis 70 Venissa heißt ein neues, charmantes Hotel mit elegantem Restaurant auf der kleinen Garteninsel Mazzorbo, die von Burano über eine Holzbrücke zu erreichen ist. Paola Budel kocht kreativ mit Zutaten aus der Umgebung. Dazu werden Weine vom eigenen Weingut kredenzt. Teuer. Mazzorbo, Fondamenta Santa Caterina, 3, Tel. (+39 041) 52 72 281, http://venissa.it/index.php



32

alpe adria magazin

radicchio

Zartbittere Herzen

Radicchio, die aromatische Spezialität aus dem Veneto: Wussten Sie, dass der essbare Teil erst nach der Ernte wächst? In seiner ganzen Vielfalt lernt man den “Raditsch„ sowieso nur in der Region um Treviso kennen. HEINZ GRÖTSCHNIG TexT ERNST P. PROKOP FoTos

E Raditschio oder Radikio? Wer sprachseriös erscheinen will, bestellt Radikio

ines ist Radicchio garantiert: Das am häufigsten falsch artikulierte Gemüse. Die einen sagen, Achtung Lautschrift, Raditschio, die anderen Raditscho, Raditsch. Und wie ist’s richtig? Radikio, ch wird im Italienischen als K gesprochen. Obwohl: In lokalen Dialekten heißt es auch im Veneto Raditscho, das nur zur weiteren Verwirrung. Aber wenn Sie sprachseriös erscheinen wollen, bestellen Sie bitte Radikio, damit liegt man nie falsch. Wie man ja auch mit Radicchio geschmacks- und gesundheitsmäßig richtig liegt: Es ist ein zartbitterer Chicoree der Art „Gemeine Wegwarte“, reich an gesunden Inhaltsstoffen, arm an Kalorien und von den als Feinschmeckern bekannten Norditalienern sehr geschätzt. Man isst ihn roh, gebraten, gegrillt, geschmort, gebacken, gedämpft, als Fülle der Pasta oder in Soßen. Aber wenn man Radicchio sagt, sollte erst konkretisiert werden: Welcher? Der Radicchio di Chioggia ist der bei uns bekannteste: Kugeliger Kopf, der roh als Salat gegessen wird. Königsklasse ist aber der längliche Radicchio Tardivo – hierzulande als Radicchio di Treviso bekannt. Das sind die aromatischsten Stangen, die sich u. a. im Risotto so gut machen. Der Radicchio Variegato di Castelfranco ist in unseren Breiten fast un-

bekannt, aber 1. besonders farbenfesch (natur)designt und 2. exzellent für Salate. Es gibt noch einige andere Sorten, aber wer alle beschreibt, gesellt zur Sprach- auch die Radicchioverwirrung, deshalb beschränken wir uns hier auf die wichtigsten Radicchios, einverstanden?

Miss Radicchio Hauptanbaugebiet ist die Region Treviso. Weil aber andere Länder, etwa Rumänien, am ertragreichen Radicchiokuchen mitnaschen wollen, hat man 1997 ähnlich dem DOC beim Wein hier ein IGP (indicazione geografica protetta) geschaffen. Ein Gütesiegel mit Qualitätsgarantie. Ein Consorzio wacht darüber, es gibt einen Präsidenten, seit 13 Jahren einen „Radicchio d’Oro“ – die Auszeichnung in Gold für den besten Produzenten sowie fotogene Events mit der jeweils regierenden Miss Italia (nur eine Miss Radicchio gibt es noch nicht). Viele Restaurants im Veneto matchen sich um die beste Zubereitung – dabei geht es eigentlich immer um die Stangen des Radicchio di Treviso Tardivo, der auch anbaumäßig der spannendste ist. Er wird im Juli ausgesät oder gepflanzt (Samen bzw. Pflan-


33

alpe adria magazin

radicchio

Radicchio di Treviso wächst buschig auf Feldern, er wird ab November geerntet, zusammengebunden und dann in Hallen im Wasserbad „gebleicht“. Letztlich landet er in vielfältiger Form auf Tellern und schmeckt – köstlich!

RadiccHioRisotto

zen gewinnt man aus den schönsten Radicchios des Vorjahres). Die Pflanze wächst dann ohne große Pflege zu einem Büscherl. Die Erntemaschinen fahren im November los – vorher muss es zweimal gefroren haben. „Die Kälte nimmt die extreme Bittere“, sagt il Presidente Paolo Manzan. Mit der Ernte beginnt aber erst der Hauptteil der Arbeit: Die Radicchiopflanze, jetzt breit, buschig, grün-violett, wird zusammengebunden. Dann kommt sie in eine Kühlkammer, wo sie bis zu zwei Monaten bleiben kann. Nach der Kühlung wird gebleicht: Soll heißen, dass die zusammengebundenen Radicchio-Büscherl mit den Wurzeln in große, gut durchflutete Quellwasserbecken gestellt werden. Dicht an dicht. In diesem Wasserbad (in eher dunklen Hallen) bleiben sie 15 bis 25 Tage – und dort wächst dem Radicchio ein neues Herz. Nur dieses, knackige Stangen in Schneeweiß bis Knallrot, wird am Ende der Prozedur herausgelöst und kulinarisch verwendet. Der Rest, also das ganze am Feld gewachsene Blattwerk, wandert in den Kompost. Und tschüss.

Pro Hektar 20.000 Euro Beim Radicchioputzen sieht man viele Arbeiter mit Migrati-

onshintergrund. „Ein Italiener macht das eher nicht“, sagt Paolo Manzan. Und fügt hinzu: „Noch nicht“. Rund um Treviso gibt es etwa 200 Radicchiobauern, von einem halben bis 25 Hektar Landwirtschaftsgröße. Etwa tausend Stunden Arbeit fallen bis zum fertigen Produkt pro Hektar an, rund 7000 Kilo Radicchio werden pro Hektar geerntet. Macht, bei drei bis vier Euro Kilopreis vor Ort, gut 20.000 Euro Ertrag pro Hektar. Bis der Radicchio in Mitteleuropa angekommen ist, hat sich der Kilopreis vervielfacht. Aber: Man kann (Adressen siehe Infoteil) Radicchio direkt bei Produzenten bestellen und bekommt den qualitätsgeprüften IGP schnell und günstig per Paketdienst nach Österreich oder Deutschland. Noch schöner ist es aber, ihn selber zu holen. Also das Veneto zu bereisen, Villen und Radicchiofelder zu bestaunen, die gepflegte Shoppingstadt Treviso zu erkunden, Prosecco und andere Weine zu verkosten. Und natürlich Radicchiospezialitäten gustieren: Erst oder nur hier ist zu erschmecken, wie vielfältig sich Radicchio zubereiten lässt. Und wie viele Radicchios es gibt. Egal ob man Raditsch(ios) zu ihnen sagt. Oder, sprachpolitisch korrekt, Radikios. ■ (Adressen und weitere Infos siehe Infoteil auf Seite 36, Restauranttests aus Treviso ab Seite 72)

Das „offizielle“ Rezept des Consorzio di Radicchio O.P.O. Zutaten: 300 g Vialone Risotto-Reis 2 Stück Radicchio Rosso di Treviso IGP Tardivo 1/2 Zwiebel 30 g Butter 2 Löffel Olivenöl extra Vergine 1/2 l Weinwein 1 Liter Gemüsebrühe Parmesan gerieben Salz Zubereitung: In einer Kasserolle Zwiebel anschwit­ zen, Radicchio klein­ geschnitten dazuge­ ben. Nach ein paar Minuten den Reis dazu, mit Wein auf­ gießen. Unter Zuge­ ben von Suppe köcheln, dabei immer wieder rüh­ ren. Wenn der Reis zart kernig ist, But­ ter und Parmesan dazu, servieren.


die stadt der Wasser Treviso ist Zentrum des Radicchio und eine der reichsten Städte Italiens. Tourismus spielt allerdings keine so große Rolle, obwohl man in der Heimat von Benetton, Geox, De Longhi & Co. sehr ausgiebig shoppen kann. HEINZ GRÖTSCHNIG TexT PROKOP, GRÖTSCHNIG FoTos

Die Piazza dei Signori ist das Herz der Stadt, und wer in Treviso mobil sein will, fährt mit dem Rad

N

icht schon wieder Venedig. Wann immer irgendwo auf der Welt ein Ort Wasserläufe im Stadtbild hat, heißt es: Kleinvenedig, zweites Venedig usw. So geht’s auch Treviso: Die Flüsse Sile und Botteniga durchfließen (ja, fließen) wohl in mehreren, oft strömungsflotten Kanälen die Stadt, aber das hat gar nicht so viel Venezianisches an sich. Denn hier dominieren nicht Palazzi, sondern lange Laubengänge. Und Radfahrer. Alles wirkt lebendiger, jünger, als das großartige Freilichtmuseum in der Lagune. Und Treviso ist nicht nur Hauptstadt des Radicchio, sondern auch wirtschaftliches Zentrum, mit bemerkenswerter Kaufkraft. Wen wundert’s: Benetton, Stefanel, De Longhi, Replay, Geox haben hier Zentralen oder den Ursprung. Der deutsche „Spiegel“ titelte Ende Juli „Die Schwaben Italiens“. Zitat: „Vor allem die Provinz Treviso steht so gut da, wie kaum eine andere Gegend Italiens. Nirgendwo im Land ist die Unternehmensdichte höher und fast nirgends die Arbeitslosenquote niedriger: Die Rate liegt kaum über sechs Prozent. Jeder Veneter erwirtschaftet durchschnittlich ein Bruttoinlandsprodukt von fast 30.000 Euro pro Jahr… in Kampanien, am Golf von Neapel sind es weniger als 17.000 Euro“.

Shoppingfallen Okay, hier leben also die Kaufkraftitaliener. Aber was kümmert das uns Reisende? Nun, vielleicht doch. Treviso ist Einkaufsstadt, mit Boutiquen und Geschäften in einer Dichte, die man anderswo sogar in Bella Italia schwer findet. Im Fußgängerzonenzentrum stehen die Shoppingfallen Spalier, von exklusiver Mode bis zu den üblichen Ketten, die hier aber üppiger sortiert sind. Wo mehr Geld, da mehr Auswahl, eine alte Einkaufsweisheit. Historie? Natürlich vorhanden. Die sehenswerte Piazza dei Signori mit dem Palazzo dei Trecento samt luftiger Loggia inklusive dreier Cafés ist Treffpunkt der Stadt. Im Dom hat sich Tizian mit einem Altarbild verewigt. Der große Dante hat in der göttlichen Komödie über Treviso geschrieben „wo die Flüsse Sile und Cagnan sich zueinander gesellen“ – und es gibt folgerichtig eine Dante-Brücke, nahe der Universität. Zum allerersten Mal wird die Stadt als „Tarvisium“ 49 vor Christus erwähnt, hernach folgt das übliche Procedere, mit Kaiser Otto, Lombarden, Päpsten, Kämpfen mit und gegen Venedig, Napoleon, österreichischer Herrschaft (ja, auch hier) und letztlicher Italianisierung.


35

alpe adria magazin

trevisio

Die historischen Bauten sind aber, siehe Infoteil, schnell aufgezählt – Treviso punktet mehr mit gediegenem Ambiente und Charme. Geschäften, Lokalen, Laubengängen, Kopfsteinpflaster und Aufgeräumtheit – schon mit etwas Patina, aber bemerkenswert adrett.

Ausflüge nach Venedig Der Tourismus spielt eine kleinere Rolle: Im Zentrum gibt es wenig Hotels, die Lokalszene ist nicht abgehoben, sondern auf guten Durchschnitt gepolt. Als wolle man nur nicht auffallen, wie überall, wo der Geldadel sitzt. Man kann eine Stadtführung buchen – in unserem Fall war es aber so, dass wir da mehr aus dem gebundenen Reiseführer, als von der leibhaftigen Führerin erfahren haben. Sie war, leider, keine Trevisanerin. Treviso lässt sich, nun wird’s doch richtig touristisch, prächtig mit Venedig kombinieren: Regelmäßig fahren Busse und Züge in die Lagunenstadt, man wohnt also hier, kann gut und mitunter auch günstig shoppen und nach halbstündiger Fahrt Venedig parkplatzsorgenfrei einen Besuch abstatten. „Viele unserer Gäste besuchen erst Treviso, dann Venedig“, sagt Gian Giacomo Fiorioli Banchieri,

Hausherr der „Villa Zane“. Das ist eine Venetovilla in ruhiger Stadtrandlage, nun als Edel Bed & Breakfast mit großem Park eine der besten Logis-Adressen der Stadt. „Venetischer“ kann man hier nicht wohnen. Signore Banchieri hat auch eine Menge kulinarischer Empfehlungen auf Lager und so findet man mit seiner Hilfe Lokale abseits der gängigen Tipps. Es gibt auch Uriges zu sehen: die „Fontana delle Tete“, übersetzbar als Brüstebrunnen. Aus einer üppigen Frauenoberweite sprudelt Wasser – früher soll es nach Wahlen drei Tage lang Wein gewesen sein, mit dem sich neu gewählte Bürgermeister beim Volk bedankten. Auch hier haben Politiker anscheinend schon immer gerne verteilt. Treviso wird übrigens seit 1994 von einem Lega-Nord-Bürgermeister regiert und wird auch „citta d’aque“ genannt – Stadt der Wasser. Die Wasser spielen auch rundum eine beachtenswerte Rolle: Der Sile-Naturpark mit seinen Auen und verwunschenen Flusslandschaften ist die Natursehenswürdigkeit der Region. Wer den gemächlichen Sile, etwa mit dem Hausboot ab dem Treviso-Vorort Cassier Dosson, flussabwärts fährt, landet in der Lagune von Venedig. Und hier schließt sich unser Kreis – letztlich führen hier anscheinend alle Wege nicht nach Rom, sondern nach – Venedig. ■

Laubengänge, gemütliche Kneipen, ein „Brüstebrunnen“, romantische Wasserstraßen und die „Villa Zane“ (ganz oben rechts), in der man wunderbar ruhig venetisch nächtigt


Info Radicchio & Treviso Allgemein

Radicchio ist ein zartbitteres Zicho­ rie­Gewächs, das seit den 90ern auch Mitteleuropa erobert. Bei uns hauptsächlich als Salat verwendet, in Italien aber auch in Risottos, am Grill, gebacken, in Soßen, als Pasta­ fülle, geschmort. Das Intybin, der anregende Bitterstoff, wirkt am besten in der Rohvariante. Radic­ chio hat kaum Kalorien, ist aber reich an Eisen, Kalium, Kalzium, Phosphor, Vitamin C. Heute kommt Radicchio nicht nur aus Italien, sondern auch aus ande­ ren Ländern, z. B. aus Rumänien. Deshalb hat Italien das „IGP“ ein­ geführt, ähnlich dem DOC bei Weinen, eine Herkunfts­ und Quali­ tätsgarantie. Hauptanbaugebiet für Radicchio ist das Veneto, wo es rund um Treviso, Chioggia und Verona viele Spezialitäten mit Radicchio und viele Aktivitäten mit dem köstlichen Gewächs gibt.

Praktische Tipps

Einkauf: Am besten erntefrisch. Keinen Radicchio mit welken Blät­ tern kaufen, Stangen sollten schön knackig sein. Radicchio Rosso sollte nichts Grünes haben. Direktkauf im Veneto: Viele Erzeu­ ger versenden Radicchio. Das dauert nach A, D etwa zwei bis drei Tage, kostet für fünf Kilo 14, für zehn Kilo ca. 20 Euro Porto. So kommt man auf einen Kilopreis von 6 – 8 Euro für besten IGP­Radicchio. Lagerung: Im Kühlschrank bei 3 – 4 Grad, bedeckt mit einem feuchten Tuch, ist Radicchio relativ lange haltbar. Einfrieren ist möglich, wenn man Radicchio vorher blanchiert. Vor dem Verwenden: Radicchio etwa halbe Stunde in kaltes Wasser legen. Radicchio-Gerichte: Roh als Salat oder Suppeneinlage (z. B. in Boh­ nensuppe), Radicchio gebacken, als Risotto, in Soßen, als Fülle für Pasta oder Crespelle (Palatschin­ ken), Radicchio im Speckmantel, gegrillt, geschmort, kombiniert mit Fisch, Calamari, Muscheln, mit Scampi und Nudeln, sauer einge­ legt, in Kuchen und Torten, als Radicchio­Eis u.v.m.

Radicchio-Adressen

O.P.O – das Radicchio-Consorzio. Zentrale der Produzenten und Groß­ markt. 31059 Zero Branco, via Bellini 2, (00 39 04 22) 26 03 95 www.radicchiotreviso.it Radicchio-Straße. Die „Strada del Radicchio Rosso di Treviso e Varie­ gato di Castelfranco“ offeriert eine Karte mit drei Routen, die Kultur (Villen!), Radicchio­Anbau (Produ­ zenten) und Landschaft vereinen. www.stradadelradicchio.it (nur auf Italienisch!) Nonno Andrea. Radicchio­Anbau des Consorzio­Präsidenten Paolo Manzan, mit Gemüsemarkt für End­ verbraucher. Radicchio­Versand. 31020 Villorba, via Campagnola 74, (00 39 04 22) 44 401 Tenuta al Parco Torresan. Radic­ chio­Produzent mit Detailverkauf und Versand. Morgano, via San Martino 24, (00 39 04 22) 73 91 89 Azienda Agricola Ca’Mauro. Radicchio­Veredler, diverse Pro­ dukte mit Radicchio (eingelegt, als Pasten, Marmeladen usw.) Detail­ verkauf. 31057 Silea, via Tiepolo 22E. Azienda Agricola Venturin. Käse­ rei, die Radicchio in ihre köstlichen Käse (Burata, Stracchino) einarbei­ tet. 31027 Visnadello Spresiano, via Risorgimento 6 San Gabriel. Mit Radicchio gebrautes Bier („Ambra Rossa“). 31047 Ponte di Piave, localita Busco, via IV Novembre 7/8, (00 39 04 22) 20 21 88 Radicchio­Grappa. Der bekann­ teste ist „Trevisana“ Grappa al Radicchio Rosso von Negroni in Mareno di Piave (www.negronianticadestilleria.it). Auch beim Winzer Antonio Facchin gibt’s Grappa, der drei Monate lang mit Radicchio Rosso maceriert wurde. www.antoniofacchin.com Radicchio­Würste. Erzeugt die Salumeria Da Eustacchio, 31030 Dosson di Casier, www.salumeria-eustacchio.it Fermi. Eleganter Feinkostladen im Zentrum von Treviso (beim Markt), natürlich mit Radicchio­Produkten. Via S. Parisio 15 Danesin. Bestes Feinkostgeschäft Trevisos, am Rand des Zentrums, Corso del Popolo 28

Die wichtigsten Sorten

Radicchio Rosso di Treviso IGP – Tardivo. Die schlanken, stabilen Stangen mit ihrer zarten Bittere eignen sich besonders gut für Risotto, zum Grillen, Schmoren – werden im Veneto aber auch gerne roh gegessen. Von Oktober bis April.

Radicchio Rosso di Treviso IGP – Precoce. Etwas runder und breitblättriger als der Tardivo. Nicht so aromatisch wie dieser, wird mehr für Salat verwendet. Von Juli bis April.

Radicchio Variegato di Castelfranco IGP. Elegante, rosen­ artige, robuste Blätter in Beige­ Weiß mit roter Sprenkelung. Eignet sich sehr gut für Salat, aber auch zum Grillen, Schmoren. Feine Aromatik. September bis April.

Radicchio di Verona IGP. Kopf mit zylindrischer Form, recht große Blätter, mittlere Aromatik. Am häufigsten als Salat verwen­ det, auch für Risotto oder am Grill. Herbst und Winter. Oktober bis April.

Radicchio di Chioggia IGP. Bei uns wohl der bekannteste Radic­ chio. Kugelige Form, dunkles Weinrot, leichte Bittere, haupt­ sächlich für Salat. Wird das ganze Jahr über angeboten.

TREVISO & Umgebung

Allgemein: Treviso ( 87.000 Ein­ wohner) liegt am Zusammenfluss der Flüsse Sile und Botteniga­Letz­ terer durchfließt die Stadt in mehre­ ren Kanälen. Das historische Zen­ trum ist sehenswert, die wirtschaft­ liche Potenz hoch. Firmen wie Benetton, Geox, Replay, Stefanel, De Longhi, Luxottica (Ray Ban) sind hier beheimatet. Die höchste Kauf­ kraft Italiens macht Treviso zu einer interessanten Shoppingstadt – im Zentrum gibt’s viele Geschäfte, rundum eine Menge Outlets. Anreise: Ab Staatsgrenze via Udine über die Autobahn, bei Venedig geht’s dann rechts ab nach Treviso – ca. 220 km ab Tarvisio. Alterna­ tive: Bei Gemona abfahren, dann via San Daniele – Pordenone – Conegliano nach Treviso. Ist land­ schaftlich schöner. Parken: Treviso hat Kurzparkzonen und einige gut beschilderte Parkplätze, der beim Fußballstadion ist gratis und zen­ trumsnah. Flughafen: Treviso hat einen Flug­ hafen und ist dank Ryanair beliebter Startort für (Billig)Flüge. www.trevisoairport.it Bahn: Gute Verbindungen mit Venedig, Udine, Padua. Von Öster­ reich aus Infos auf www.oebb.at

Anschauen

In Treviso: Das Zentrum mit Lauben­ gängen, Fresken, Bürgerhäusern und Palazzi. Sehenswert die Piazza dei Signori mit Palazzo dei Trecento mit drei Cafés. Der Fischmarkt ist auf einer Insel situiert, die Kanäle mit alten Wasserrädern sorgen für fast venezianisches Flair. Das Hauptmu­ seum Trevisos befindet sich in der Kirche Santa Caterina, sehenswerte Malerei (Tiepolo, Tizian, Bellini) und Fresken. Der mächtige, siebenkup­ pelige Dom San Pietro beherbergt eine Krypta und ein Altarbild von Tizian. Treviso ist kein historisches Highlight, mehr eine Stadt zum Bummeln und Shoppen. Villen: Die Villen des Veneto sind um Treviso besonders dicht aufge­ stellt – Villa Manfrin, Villa Tiepolo Passi, Villa Condumer, Villa di Maser – ein eigener Villenplan listet 43 sehenswerte Schmuckstücke der Villenbaukultur und einige Burgen und Wehrtürme. Die meisten sind aber nur von außen zu besichtigen.


Castelfranco Veneto: Die mittelalter­ liche Festungsstadt mit mächtiger Backsteinmauer und historischen Zen­ trum ist ein nettes Ausflugsziel. Genussstraßen: Es gibt drei Weinstra­ ßen in Trevisos Umgebung. 1. Prosec­ costraße, 2. Straße der Piave­Weine und 3. Straße der Weine des Montello (Asolo). Als kulinarische Ergänzung die Straße des Weißen Spargel Cimadolmo IGP, zwischen Ponte della Priula und Ponte di Piave. Regionskäse: Montasio, Asiago D.O.C. sowie Taleggio, Grana padano und Provolone Val Padana www.coneglianovaldobbiadene.it www.stradavinidelpiave.com www.stradamontellocolliasolani.it www.stradadellasparago.it Naturpark: Der Sile­Naturpark ist ein beschauliches Stück Flusslandschaft, vom Meer aus kann man fast bis Treviso mit dem Hausboot anreisen. Bootstou­ ren und Führungen im Naturpark. www.oasicervara.it In der Nähe: Venedig, was sonst? Kann man von Treviso aus auch mit dem Zug machen, ohne Parkplatzsorgen. Auch Padua, Vicenza, die Colli Euganei (Abano & Co.) sind einen Ausflug wert. Tourismusinfo: IAT im Palazzo Scotti, via Sant’Andrea 8, (00 39 04 22) 54 76 32, www.turismo.princia.treviso.it

Essen & Trinken

Il Basilisco. Die Nr. 1 auf Tripadvisor, Osteria mit moderner Ambiance, Küche interpretiert venetische Klassiker neu, hohe Weinkompetenz, So. zu. Treviso, Via Bison 24, (00 39 04 22) 54 18 22, www.ristorantebasilisco.com Mar Divino. Trevisos erste Adresse für Fisch und Meeresfrüchte, höchst bewertetes Restaurant im „Gambero Rosso“. In Flugplatznähe. Treviso, via Canizzano 44, (00 39 04 22) 346542, www.ristorantemardivino.it Da Dino. Gemütliches Ristorante am Stadtrand von Treviso, Radicchio­Spezi­ alitäten. 31020 Fontane di Villorba, via Doberdo 3, T (00 39 04 22) 30 07 92 Vineria. Romantisches Ristorante im Zentrum – siehe unsere Restauranttests Seite 72 L’Incontro. Gute Regionalküche in fan­ tasievollem Ambiente. Treviso, largo Porta Altinia 13, T (00 39 04 22) 54 77 17, Mi. und Do.mittag zu Toni del Spin. Urig, gemütlich, etwas touristisch. Regionale Küche, faire Preise. Treviso, via Inferiore 7, T (00 39 04 22) 54 38 29, So., Mo.mittag zu

Osteria Arman. Sehr einheimische, typische und günstige Osteria am Rand der Altstadt. Treviso, Via Manzoni 27, (00 39 04 22) 54 77 47 Dai Naneti. Lässige Stehkneipe im Zen­ trum, Imbisse, gute Weine. Vicolo Broli 2 (neben Benetton) Da Pino. Gute Pizza, sehr zentral gele­ gen. Treviso, Piazza die Signori 23, (00 39 04 22) 30 33 46, www.dapino.it Goppion. Der Kaffeehaus­Tipp im Zentrum Trevisos, Corso del Popolo 73 Al Borgo. Sehr guter Agriturismo mit Radicchio, Spargel, dry aged Beef, eigenem Gemüse, Bauernhofeis. Nur wochenends! San Floriano di Castelfranco, via Cal Bassanese 10, (00 39 04 23) 47 60 65 I Savi. Gepflegtes Landhaus zw. Scorze und Mogliano. Venezianische Fisch­ küche. Scorze, via Spangaro 6, (00 39 041) 44 88 22, www.isavi.it Ristorante Fior. Bekannt für Radicchio­ Menüs und gepflegte venetische Küche. Castelfranco Veneto, via Montebelluna 27 (am Ortsrand), (00 39 04 23) 49 04 62, Mo.abend, Die. zu, www.rinofior.com Pironetomosca. Moderne Osteria mit feiner Regionalküche mit Bioprodukten, Treville bei Castelfranco. Via Priuli 17 C, (00 39 04 23) 47 27 51, Mo., Die zu Osteria alla Pasina. Gemütliche Osteria in Landhaus, sehr gute Regionalküche, spannende Radicchiospezialitäten – siehe unsere Restauranttests Seite 72

Wohnen

Villa Zane. Edel B & B in historischer Villa in ruhiger Stadtrandlage, gepflegte Zimmer, wunderschöner Park, gute Betreuung (Essenstipps vom Haus­ herrn!), Top­Internet­Bewertung. DZ ab 120 Euro. Treviso, via Pegorile 4/6, (00 39 04 22) 91 81 66, www.villazane.it Maison Matilda. Feines, stilvoll und designverliebt eingerichtetes Boutique­ hotel, zentrale Lage. DZ ab 190 Euro, Top­Internet­Bewertung. Treviso, Via Jacopo Riccati 44, (00 39 04 22) 58 22 12, www.maisonmatilda.com Palazzo Raspanti. B & B im Palazzo aus dem 16. Jh. Elegant, historisch, zentral, sehr freundliche Gastgeber. DZ ab ca. 100,­. Treviso, via Stangade 31, (00 39 04 22) 41 28 10, www.palazzoraspanti.it Ca del Galletto. Gepflegtes Vierstern­ haus in der Peripherie, modern, Pool, Tennis, Fahrräder, DZ ab 120,­.

Treviso, via Santa Bona Vecchia 30, (00 39 04 22) 43 25 50, www.hotelcadelgalletto.it Focolare. Kleines, nettes und familiäres Hotel im Zentrum. DZ ab 100,­. Treviso, piazza Ancilotto 4, (00 39 04 22) 56 601, www.albergoilfocolare.net Hotel Fior. Angenehmes Dreisternhotel am Rand von Castelfranco. Großer Pool, Restaurant. 31033 Castelfranco Veneto, via dei Carpani 18, (00 39 04 23) 72 12 12, www.hotelfior.com Amministrazione Collalto. Wunder­ schön im Hügelland gelegener Agritu­ rismo, nördlich von Treviso im Radic­ chio­ und Prosecco­Gebiet, nahe Cone­ gliano, DZ 120 Euro. 31058 Susegana (Tv), Musile, (00 39 348) 44 80 545, www.tenutadicollalto.it Maso di Villa. Romantischer B & B in Traumlage zwischen Conegliano (Pro­ secco!) und Treviso. Herrlicher Garten, schönes Frühstück. DZ ab 100 Euro, 31058 Susegana, localita Collalto, Via Col di Guarda 15, (00 39 0438) 84 14 14, www.masodivilla.it Grenzenlos genießen.Urlaub am Bauernhof­Kooperation Kärnten­Veneto­ Friaul. www.grenzenlosgeniessen.at

Shopping

Treviso ist eine boutiquenreiche Stadt, die meisten entlang der via Cal Mag­ giore zwischen Dom und Piazza dei Signori. Der Benetton­Store im Zentrum ist natürlich riesig, auch Diesel und Replay sind bestens sortiert. Bei Lazzari hinter dem Dom gibt’s alterna­ tive Spitzenmode, bei Morandin (via Palestra) tolle Glasobjekte. Loschi (via Martiri della Liberta 10) führt Spitzen­ labels, Mikos (selbe Straße Nr. 42) tolle Schuhe aus eigener Produktion. In der Profumeria Glamour (Martiri della Liberta 70) findet man außerordentliche Parfums.

Buchtipps

Venetien. Kompetenter Reiseführer aus dem Michael­Müller­Verlag, 2011 erschienen, Autor: Eberhard Fohrer, 19,90 Euro. Grenzenlos genießen. Toller Reiseführer von „Urlaub am Bauernhof“ mit Schwerpunkt Treviso – Udine ­ Kärnten. 600 Seiten, viele Quartiere und Tipps. Gratis zu bestellen bei Urlaub am Bauernhof Kärnten, T (+43 463) 33 00 99, www.grenzenlosgeniessen.at

Linke Seite: Radicchiogenüsse aus Restaurants und Shops, sogar Radicchiobier wird gebraut. Rechte Seite: Castelfranco und die Villen, gemütliche Osterie und Quartiere wie Maso di Villa (ganz oben) und Villa Zane.


38

alpe adria magazin

laibach

Laibach im Bild: Es gibt auch hier Lindwürmer und einen besonders reizvollen Markt, im PEN-Club wird nicht nur gedichtet, sondern auch gegessen. France Preπeren ist der Dichter der Stadt und die Oper hat einen krematoriumsartigen Zubau bekommen.

Mit Frau Wegscheider in Ljubljana Der Kärntner Schriftsteller Egyd Gstättner lässt sich von slowenischen Kollegen Ljubljana zeigen. Mit dabei: Nachbarin Frau Wegscheider alias Gospa Razpotnik. Egyd gstättnEr TexT grÖtsCHnIg, gstättnEr, KK FoTos

A

ls George W. Bush nach dem Balkankrieg einmal über das südliche Mitteleuropa flog, blickte er aus dem Flugzeugfenster und fragte seinen Sekretär, was denn das da unten sei. Der antwortete „Ljubljana“, und Bush sinnierte: „It`s a shame, we have to bomb Ladies, too!“ Ganz habe ich den Witz nicht verstanden, Frau Wegscheider ebenso wenig. Aber weil Amerika längst einen neuen Präsidenten hat und Ljubljana in Sicherheit ist, habe ich Frau Wegscheider auf ein Wochenende in die slowenische Hauptstadt eingeladen: Einerseits, um vielleicht hinter das Geheimnis des Witzes zu kommen, andererseits, weil ich zwei schreibende Kollegen aus Slowenien treffen will. Natürlich bittet sich Frau Wegscheider aus, dass ich sie auf slowenischem Territorium Gospa Razpotnik nenne, und weil es ein Geburtstagsgeschenk ist, logieren wir im besten Haus der Stadt, dem Grand Hotel Union Executive, einem herrlichen Jugendstilbau im Zentrum gleich hinter den Pleœnik-Brücken und der Marienkirche am Prešeren-Platz, das einen Indoor-Pool mit Sauna unterm Dach und jeden Luxus bietet. Der Pool, das Hotel, die Stadt sind voller amerikanischer Touristen. „Unglaublich eigentlich“, meint Gospa Razpotnik, „gerade 80 Kilometer von uns daheim entfernt, wo die Touristen aus Grieskirchen, Gralla oder Wulkaprodersdorf kommen, im Zelt oder am Parkplatz schlafen und auf den Beachvolleyball-Feuerwehrschlauch warten! Eine andere Welt!“

Zur Person

Egyd Gstättner, 50, ist ein österreichischer Schriftsteller, er lebt in Klagenfurt. Gstättner ist bekannt für Romane, Essays, Satiren und ironische Geschichten, in denen auch die (fiktive) Nachbarin „Frau Wegscheider“ eine Rolle spielt. Soeben erschienen: „Ein Endsommernachtsalbtraum“, ein etwas anderer Kriminalroman. Picus Verlag, Wien 2012

Quadratur des Kreises Anyway, sagt der Amerikaner. Wir starten unseren Spaziergang am zentralen Prešeren-Platz mit dem mächtigen, überlebensgroßen, oxidgrünen Denkmal des Dichters, über dem seine mächtige Topless-Muse schwebt, überqueren die Ljubljanica und flanieren am Rathaus vorbei über den Mestni Trg, den Stadtplatz. In einer Auslage gibt eine Spitzenklöpplerin eine kleine Demonstration, in einer anderen wird für Maribor 2012, die Kulturhauptstadt, geworben, in einer dritten für Salz aus den Salinen von Portoroæ. Dort könnte man sogar Salzschokolade kaufen. Die ist der letzte Schrei und Zeichen, dass die fleißigen, kreativen Slowenen auch vor der Quadratur des Kreises nicht zurückschrecken. Auf der anderen Seite des Platzes, wo er sich schon zur (autofreien) Straße verengt, tatsächlich ein feiner Chocolate Shop,

die Œokoladnica Cukrœek, in deren Auslage Preπernove kroglice feilgeboten werden, eine Art Mozartkugeln, nur mit Haselnuss im Inneren, und statt Mozart eben Preπeren, auch wenn Preœeren womöglich in erster Linie nicht für die ganze Welt, sondern für Slowenien bedeutend war und ist. Neben den Kugeln ein Büchlein Poezije (eine Konditorei mit Literatur – wo gibt`s das bei uns?) und eine Schrifttafel: France Preπeren, steht da zu lesen, sei „the most important Slovenian poet.“ Aber „despite his immortable glory“, liest Gospa Razpotnik seufzend, „his life was filled with unhappiness, he was poor, his first writings were disjuged, his greatest love despised him“ etc. das heißt, Preπeren war, ungeachtet seines jetzigen unsterblichen Ruhms, unglücklich, arm, betrogen, missverstanden. Hoffentlich passiert Ihnen das nicht auch noch einmal, sagt mir meine Muse Razpotnik. „Zumindest kann ich nicht mehr mit 49 Jahren sterben“, gebe ich zurück. „Und in 150 Jahren ende ich auch als Süßigkeit bei Hutter oder Korbelius. Aber schauen wir, wie es den heutigen Preπerens geht!“

Slovenian Writers Gleich hinter der wunderhübschen Laibacher Knusperoper, die jetzt aber einen krematoriumsartigen schwarzen Riesenklotz zugebaut bekommen hat, den hier niemand mag, hat die Vereinigung der Slovenian Writers ihr Büro und Veranstaltungsräumlichkeiten, und der PEN-Club darüber ist ein vorzügliches urgemütliches Restaurant: Perserteppiche am Schifferboden, die Wände in dunkler Holzvertäfelung und voller Sportvereinswimpel, hier BVB und HSV, hier Barcelona und Real, da 1860 und Bayern, Feyenoord, Panathinaikos, Benfica, TT Raika Kuchl, Ipswich Town, ein KOHO-Eishockeystock von der WM 1972 – Requisiten, die man nicht unbedingt sofort mit Literatur assoziiert. Hier treffen wir Lucija Stupica zum Abendessen: eine bezaubernde junge Frau, die aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Celje stammt und die bereits drei Bücher mit Gedichten geschrieben hat. An einem vierten, einem Roman, arbeitet sie; und wäre Gospa Razpotnik nicht meine liebe Nachbarin, sondern meine liebe Frau, hätte sie wohl allen Grund zur Eifersucht. Aber womöglich wäre meine Liebe zu Lucija so unglücklich geworden wie die des alten Prešeren (zu seiner Julia), denn kaum haben wir uns kennen gelernt,


39

alpe adria magazin

xxxx


40

alpe adria magazin

laibach

Die Ljubljanica ist einerseits beschaulich, andererseits auch die Partymeile der Stadt

also die Hand geschüttelt, erzählt sie uns als erstes, dass sie Ljubljana demnächst verlassen und nach Schweden ziehen wird, um ihren Henning, ebenfalls ein free-lance-writer, zu heiraten und in Stockholm mit ihm zu leben. Da bleibt mir das hervorragende Thunfischcarpaccio fast im Hals stecken. Ein schwarzer Tag für die Slowenische Literatur! Eines Tages, erzählt Lucija, während der Branzin serviert wird, habe sie ihr Übersetzer Fabjan Hafner angerufen und ihr gesagt, dass sie den Burda-Preis gewonnen habe. Oder war`s der Petrarcapreis? Egal. So entdecken wir jedenfalls nach und nach gemeinsame Bekannte. Beim Mohnmousse kommen wir auf Handke zu sprechen: Die Sloweniengeschichte hat man ihm hier nicht ganz verziehen, die Miloπeviœ-Geschichte desto weniger. Und als Frau findet Lucija auch die Geschichte mit Marie Colbin unerträglich, den Fußtritt in den Bauch. Oder wie er ihre serbische Kollegin Biljana genannt hat! Westnutte! Ungeheuerlich! Wir verstehen uns. Das Mohnmousse schafft Lucija nicht mehr. Gospa Razpotnik und ich schon.

Von Haider bis Grass Die Eigentümerin des PEN-Club-Restaurants stammt aus Düsseldorf und ist mit ihrem Mann, einem Slowenen, vor vierzig Jahren hier her gekommen, um sein Heimweh zu lindern. Sie hat das Lokal zu einer Top-Adresse der Stadt gemacht. Voriges Jahr ist ihr Mann, der ein berühmter Sportler gewesen war, gestorben, und die Wimpel und Requisiten an der Wand sind Geschenke von Gästen und Freunden von überall aus der Welt. Selbstverständlich ändert sie hier nichts mehr. Von Internetappearance und prostitutiver Werbung hält die deutsche Dame nichts. Nach Opernaufführungen habe ihr PEN-Club oft bis fünf Uhr morgens geöffnet. Man kann Kulturmenschen ja nicht hinauswerfen! Am Eingang legt sie Bücher von schreibenden Gästen zum

Verkauf aus. Wenn ich das nächste Mal komme, verspricht Frau Eva, wird sie mir das Gästebuch zeigen. Alle, alle waren sie da, „vom Haider bis zum Günther Grass“. Und eben erst sei zum Beispiel der Pahor dagewesen. Tatsächlich? Ich denke natürlich an den alten Boris aus Triest. Sie meint aber einen ranghohen Politiker mit Vornamen Borut… Die vielen Amerikaner in der Stadt und den Bush-Witz kann Lucija sich und uns auch nicht so recht erklären. Vielleicht, meint sie, hängt es damit zusammen, dass Ljubljana so etwas wie Geliebte heißt. Ja, so könnte es sein. Apropos Amerika: Beim Verdauungsspaziergang nach dem Abendessen besuchen wir den Nebotiœnik, den „Skyscraper“ an der Slovenska Cesta, der Boulevardstraße, der nach seiner Erbauung 1930 durch den Architekten Vladimir ∏ubic für ein paar Jahre der höchste Wolkenkratzer des Balkans war, ganze elf Stockwerke hoch! Heute ist es der vermutlich kleinste Wolkenkratzer der Welt, ein Wolkenbruchkratzer, aber noch immer steht stolz SCYSCRAPER auf der frisch restaurierten Fassade neben dem Eingang. Nachdem King Kong den Nebotiœnik gesehen hat, scherzen die Bürger Ljubljanas, ist er nach Manhattan gegangen. Immerhin ist er einer der wenigen Wolkenkratzer, in dem eine hölzerne Wendeltreppe nach oben führt. Und Jugendstilornamente. Einen Lift gibt es natürlich auch, mit dem man zum hippen Dachterrassencafé gelangt, das heute von einem Australier betrieben wird. Man kommt rundherum und hat die prächtigste Aussicht.

Clinton & Mahler Da das Parlament – Lucija zeigt mit dem Finger auf ein unscheinbares Gebäude, da die Amerikanische Botschaft, das am besten bewachte Gebäude der Stadt, da der Kongressplatz mit Universität, Philharmonie und Gustav-MahlerDenkmal. Bill Clinton hat hier eine Rede gehalten! Es hat


41

alpe adria magazin

ljubljana

damals geschüttet wie aus Kübeln, aber der Platz war voll. Heuer findet am Kongressplatz die Präsentation der neuen Mercedes-A-Klasse statt. Auch Audi und BMW haben hier Werbeclips gedreht. Slowenien boomt! Da, das war der erste McDonald’s in ganz Jugoslawien! Dort der Tivoli-Hof, wo Feldmarschall Radetzky seine Pension verbracht hat. Und hier die Nationalbibliothek, die man auch bei euch in Klagenfurt in Minimundus sehen kann, erbaut von Jože Plečnik – zu hundert Prozent aus slowenischen Materialien! Ljubljana ist im Krieg nicht bombardiert worden. Nur ein italienisches Postflugzeug ist genau auf diese Nationalbibliothek abgestürzt. Aber der Bau war so sicher, dass er den Absturz mit geringen Schäden überstanden hat. Jože Plečnik, der bei Otto Wagner in Wien studiert und auch dort (Zacherlhaus) und in Prag am Hradschin seine Spuren hinterlassen hat, erbaute Ljubljana praktisch im Alleingang. Fabiani hat ihm ein bisschen geholfen. Jože Plečnik war für Ljubljana, was Gaudì für Barcelona war. „Wenn wir als Kinder mit den Eltern nach Ljubljana gekommen sind“, erzählt Lucija, „wollten wir unbedingt hier auf den Nebotiœnik herauf, because we knew: Here we get sweets!“ (Natürlich unterhalten wir uns auf Englisch). Und beim Anblick der Nationalbibliothek fällt ihr ein, dass Ljubljana 2010 World Capital of Books war. Indeed? Gibt`s sowas? Wer heuer Bücherwelthauptstadt ist, weiß aber niemand...; Lucija begleitet uns noch bis zum Hotel. „Ah, da hat ja Clinton schon geschlafen! Und die Queen von England!“ - „Ja, und jetzt die Queen von Carinthia“, schmunzle ich.

Die Beste Wahl für die Herbstferien Terme Dolenjske Toplice, 10. 9.−26. 10. 2012

• HP im DZ (Hotel****) • unbegrenztes Baden und Nachtbaden (fr. und sam. bis 23 Uhr) • 1x ganztägiger Eintritt in die Saunawelt, 1x Massage Balnea (50 min.) • Morgenhydrogymnastik, geführte Spaziergänge, Nordic Walking 3 Nächte ab: 207,00 EUR- p. P. T: +386 7 39 19 400 E: booking.dolenjske@terme-krka.si www.terme-krka.si

Joæe Pleœnik war für Ljubljana, was Gaudi für Barcelona war. Pleœnik hat Ljubljana praktisch im Alleingang erbaut. Am nächsten Tag treffen wir uns zum Mittagessen mit Jani Virk in der Gostilna na gradu oben auf der Laibacher Burg, wo der Ausblick – vom Turm aus – noch atemberaubender ist als vom Neboticnik. Während wir essen, finden drei oder vier Traumhochzeiten statt. Hoffentlich werden die Ehen auch halten. Man serviert (und beschreibt) uns (in allen Details) den Karstschinken, den Käse und die Oliven. Dann heißt die Alternative Lamm oder Drachenkopf: In einer Binnenstadt, die mit einem so sensationellen Fischmarkt unten am Fluss aufwarten kann – natürlich Drachenkopf! Jani Virk hat zu seinem Glück eine Anstellung als leitender Kulturredakteur beim staatlichen Fernsehen. Als freier Autor (noch dazu mit Familie und Kindern) wäre es schwer, obwohl Jani schon etliche Bücher geschrieben und publiziert und unter anderen auch Thomas Bernhard ins Slowenische übersetzt hat, „ Alte Meister und Holzfällen“. Jani ist ein gestandener Mann, der, wie es sich für einen Autor gehört, für Schönfärberei nicht zu haben ist und kompromisslos die Wahrheit sagt. Die Altstadt von Ljubljana hat man in den letzten Jahren wirklich herausgeputzt, es ist sehr schön geworden. Aber Gesellschaft und Staat sind wie überall in Europa schon total vergiftet und ruiniert durch kor-

Geschenk der Melisse – reinigen von Kör�er und Geist

Tägliche Belastungen haben unangenehmen Einfluss auf den Zustand von Körper und Geist, doch die Natur bietet eine Antwort auf derartige Schwierigkeiten. Die Frische der Melisse wird Sie von Stress befreien und von täglichen Sorgen reinigen. Melissen-Gabe – Reinigung – Paket 3 Tage (2x Halbpension) Parfümiertes Zimmer – Melissenduft Duftkissen für süße Träume Haus-Tee zur Reinigung in der Barago Bar Für sie: 1x Body Detox 60 min. im Wellness-Zentrum Spa Amala Für ihn: entspannungs- Massage 50 min. im Wellness-Zentrum Spa Amala Täglich 1 Eintritt ins Wellness Orhidelia Klang Therapie mit Kristall- oder Himalaja- Gefäß im Wellness Orhidelia Gesundheits-Amulett Preis Paket 3 Tage (2x Halbpension) 271 € pro Person

Terme Olimia d.d., Zdraviliška cesta 24, SI – 3254 Podčetrtek, Slowenien T +386 3 829 78 36, info@terme-olimia.com, www.terme-olimia.com


42

alpe adria magazin

laibach

rupte Politiker, skrupellose Manager, raffgierige, alles vernichtende Sanierer. Überall wird vom Sparen gefaselt. Dabei wird in Wirklichkeit nicht gespart, sondern zerstört. Öffentliche Gelder verschwinden einfach in finstere Kanäle. Drnovπek sei der letzte aufrichtige Staatsmann gewesen. Wieder eine Hochzeit. Knackige Braut. Fesche Brautjungfern. Glückwunsch. Eines von Janis Büchern ist sogar ins Deutsche übersetzt worden, der Roman „Sergijs letzte Versuchung“, der zur Zeit der Unabhängigwerdung spielt und ein Sittengemälde entwirft, in dem er Outcasts, Mitläufer, schlimme Wendehälse porträtiert, die sofort die Weltanschauung, aber nicht die Machtposition und das Intrigantentum wechseln. Erschienen ist der Roman 1998 bei Wieser. Ob ich den kenne, fragt Jani Virk, und ob ich bei Gelegenheit einmal nachfragen könnte, ob er sein Honorar noch bekommt. „Mach ich gerne, lieber Jani“, sag ich, als wir uns gegenseitig unsere Bücher signieren, denn niemand will weniger als ich, dass Autoren abgeschmutzt werden.

Duran Duran und Pleœnik-Teetassen Ein Grund für die vielen Amerikaner in der Stadt könnte das Duran Duran-Konzert auf der Kreuzritter-Sommerbühne am Abend sein. Die Bar im Innenhof, wo die Crew der Band Mittagspause macht, ist – wenn wundert`s? – Jože Plečnik gewidmet. Sein Poster hängt hinter der Theke. Man kann Plečnik-Tee und Plečnik-Teetassen kaufen. Am allerliebsten baute Jože Plečnik Brücken. Als die über die Ljubljanica zu schmal wurde, baute er keine neue, sondern links und rechts davon je eine Fußgängerbrücke, sodass nun drei Brücken auf engstem Raum zum Wahrzeichen Ljubljanas wurden. Außerdem gibt es die Schusterbrücke, die Leichenbrücke, die Drachenbrücke, die Fleischerbrücke, und wenn er nicht gestorben wäre, hätte Plečnik vermutlich so lange weiter Brücken gebaut, bis die gesamte Ljubljanica darunter verschwunden wäre. Das Grab von Plečnik stammt – selbstverständlich – von Plečnik. Am Samstagabend verwandelt sich die ganze Altstadt, vor allem das Ufer der Ljubljanica, die Plečnik-Brücken und der Preπeren-Platz zu einer großen Partymeile. Man sieht HochDreiräder und Feuerschlucker, und trotz Duran Duran als Konkurrenz ein paar hundert Meter weiter begeistert ein Reggae-Sänger mit Rastazöpfen am Hauptplatz hunderte Schaulustige. Viele tanzen sogar mit bei No woman no cry, nur Preπeren und seine Muse hören mit unbewegter Miene zu. „You can`t get stoned, cause you`re not in Amsterdam. You`re in Ljubljana, so don`t drink too much!“ verabschiedet sich der Straßensänger schließlich und blickt zum Preπeren-Denkmal hinüber: Denn als Slowenien 1991 unabhängig wurde, hat man ausgerechnet eines seiner Werke zur Nationalhymne bestimmt: Ein Trinklied. Ich habe das Wochenende genossen, sagt Gospa Razpotnik am Loibl und heißt ab sofort wieder Wegscheider: Wir haben viel gesehen, gut gegessen, hervorragend gewohnt, nette Künstler kennen gelernt. Ein Gewinn, wenn man eine kleine Metropole gleich um die Ecke hat! ■

Janez Bratovæ ist der beste Koch, das Union ein Tophotel, die Markthallen sind original Pleœnik und Preπeren-Kugeln gibt es auch

Info Ljubljana Tipps: HEInz grÖtsCHnIg

ALLGEMEIN: Sloweniens Hauptstadt liegt auf 298 m Seehöhe, hat ca. 280.000 Einwohner. Die Universitätsstadt (60.000 Studenten) wird vom Karstfluss Ljubljanica geteilt. ANREISE, PARKEN: Vom Norden (Wien, Graz) über Autobahn via Maribor. Von Kärnten aus über Loiblpass oder durch Karawankentunnel (Maut). Auf slowenischen Autobahnen Mautpflicht, eine Woche kostet 15, ein Monat 30 Euro. Achtung, scharfe Kontrollen! In Laibach gibt‘s im Zentrum Parkhäuser, Stunde in der Kurzparkzone kostet 1,20 Euro. Unser Tipp: Parkplatz am Tivoli (an der Stadteinfahrt), ca. 5 – 10 Gehminuten ins Zentrum. Stundenpreis 50 Cent. ANSCHAUEN: Altstadt mit den Bauten des Architekten Joæe Pleœnik, großartiger Markt (Samstag = Hauptmarkttag) bei den drei Brücken, Nationalgalerie, Moderna Galerija, Nationalmuseum, Dom, Galerie im Tivoli. Viele interessante Themen-Stadtführungen, auch mit dem Boot, Fahrrad (Auskünfte TIC)

GUT ESSEN

JB: Bestes Restaurant, kreative Menüs. 2 Hauben im Gault Millau. Mikloπiœeva 19, (01) 47 47 219 Valvassor: Elegantes Restaurant in Fußgängerzone, spannende mediterrane Küche, großartige Steaks. 14 Punkte Gault Millau. Stari trg 7, (+386) 41 38 15 61 Sushimama: Top-Asiate Laibachs, japanische Frischfischküche. Wolfova ulica 12, (+386) 40 70 20 70 Pen Club: Gutbürgerliches Lokal im Haus der Schriftsteller, gute klassische Küche, besonderes Flair. Tomπiœeva 12, (01) 25 14 160 ∏pajza: Nettes, mediterranes Lokal in der Altstadt. Fisch & FleischKüche. Gornji Trg 28, (01) 42 53 094 Na gradu: Burgrestaurant, cool eingerichtet, gute slowenische Küche. Grajska planota 1, (01) 20 51 930 Figovec: Traditionsgasthaus für klassische slow. Küche, günstig. Gosposvetska 1 (Ecke Slovenska Cesta), (01) 42 64 410, täglich.

Am Markt: Fischimbisse neben der Fischhalle und am Marktplatz (vor Café Plac), günstig. Nebotiœnik: Zentrales HochhausCafé (mit Illy-Kaffee) und Restaurant mit Traumblick auf Ljubljana. Stefanova 1, www.neboticnik.si Lokalmeile: Von den „Drei Brücken“ flussauf- und abwärts viele angesagte Lokale und Kneipen, an der sogenannten „Riviera“. Im „Pri Vitezu“ kann man z. B. gut essen. eVino: Beste Weinbar, feine Imbisse, etwas außerhalb (Richtung BTC-Center). ∏martinska 53 Lolita: Lässig designtes, derzeit angesagtestes Café (Imbisse, Cocktails) in der Altstadt. Cankarjevo nabrezje 1

SHOPPING

Altstadt: Viele Geschäfte, Kaufhäuser, Boutiquen im Zentrum. Besonderheit: Salzgeschäft in Rathausnähe, Galerija Emporium (Neben Hotel Union), Rogaπka-Glas-Shop MARKT: Das Herz Laibachs, großartiges Angebot an Gemüse, Obst aus ganz Slowenien, Fischhalle, Fleisch, Blumen, Biomarkt. Absolut sehenswert, vor allem samstags. Auch viele kleine Kneipen. BTC-CENTER: Großes Einkaufszentrum mit fast 400 Shops und Erlebniscenter, Bad u.v.m. Am nordöstlichen Stadtrand.

WOHNEN

Laibach hat ca. 3000 Gästebetten – einige Tipps. Grand Hotel Union. Zentrales, gepflegtes Viersternhaus, top. 1000 Ljubljana, Miklosiceva 1, (01) 30 81 270, www.gh-union.si Austria Trend Hotel Ljubljana: Elegantes Vierstern Superior Hotel mit österreichischem Manager. Wellness, Pool, Restaurant, Vinothek, Gratis-Shuttle ins Zentrum, DZ ab 110 Euro. Spezialangebot „Dobro Vino Weinwochenende“ siehe Kurzurlaubstipps, Seite 98. Dunajska Cesta 154, (+38 61) 58 82 500, www.austriatrend.at/Hotel-Ljubljana


www.austria-trend.at

„Dobro Vino“

Wein-Wochenende in Slowenien

Pleœnik-Café im Pleœnik-Haus, Salzschokolade im Salzshop, Markthallen an der Ljubljanica und feine Küche im Valvassor.

Adora Hotel: Nettes, kleines Hotel in der Altstadt unter der Burg, Leihräder. Roæna ulica 7, (+386) 82 05 72 40, www.adorahotel.si Antiq Palace Spa. Neues, luxuriöses Boutiquehotel, im Zentrum. Gosposka Ulica 10, (+386) 83 89 67 00, www.antiqpalace.com Plaza Hotel: Komfortables, großzügiges Hotel im BTC-Einkaufscenter am nordöstlichen Stadtrand. 236 Zimmer. Bratislavska cesta 8, (+38 61) 243 00 00, www.plazahotel.si Maœek Rooms. Günstiger, neuer zentraler Bed & Breakfast, bei der Kneipe Maœek an der Ljubljanica. Sechs Zimmer ab ca. 50 Euro pP. Krojaska ulica 5, (+386) 40 50 20 19, www.sobe-macek.si Sax Hostel. Lässiger, neuer B & B beim Sax-Jazzpub (ziemlich zentral), WLAN, Leihräder. Eiprova 7, ca 40 Euro pP pro Nacht, (+386) 51 80 44 50, www.saxhostelljubljana.com Celica. Jugendherberge in ehemaligem Gefängnis, kleine Zimmer bzw. Zellen. Metelkova 8, (01) 43 01 890, www.souhostel.com Privatzimmer: Über Tourismusamt TIC , ab ca. 25 Euro p.P. pro Nacht. Weitere Hotels: www.hotelcubo.com, www.vanderhotelcom, www.allegrohotel.si

TOURISMUS

Ljubljana-Card: Gibt’s für 24 bzw. 48 oder 72 Stunden, um 25 bzw. 28 bzw. 32 Euro. Inkludiert Busfahren, geführten Stadtrundgang, (ermäßigte) Eintritte in Museen, in die Burg. Erhältlich beim TIC oder via Internet. TIC: Touristisches Informationszentrum (TIC) an den „Drei Brücken“. Informationen, Gratis-Stadtpläne, Zimmervermittlung (+38 61) 30 61 215, www.ljubljana-tourism.si

2 Nächte inkl. Dinner € 149,- p.P. im DZ

Inklusive Verkostung slowenischer Weine in der hoteleigenen Vinothek – Gratis Shuttle in die Altstadt von Ljubljana – Benützung von Sauna und Whirlpool im „Sense Wellness-Club“

InformatIon & buchung Tel.: +386/1/588 25 25 ljubljana@austria-trend.at

Hoteltipp: Das elegante „Austria Trendhotel Ljubljana“ h_INS_LJU_AlpeAdriaMagazin_94x132.indd 1

14.09.12 14

Buchtipps

„Ljubljana – Die jugendliche Stadt am Fluss“. Barbara Drexler Vujcic, Johannes Puch. Stadtführer (aus 2010) mit zehn Spaziergängen durch Laibach. Carinthia Verlag, 9,99 Euro

SLOWENIEN. Michael Müller Verlag, Lore Marr-Bieger. Kompetenter Reiseführer (aus 2011) mit 20 Seiten Ljubljana und gutem Stadtplan. 384 Seiten, 19,90 Euro SLOWENIEN. Merian Verlag. Die wichtigsten Slowenien-Infos (aus 2008) inkl. Laibach in Kürze. 9,95 Euro GAULT MILLAU ÖSTERREICH. Im Anhang gibt’s einen Slowenien-Teil mit Restaurant-Tipps für Ljubljana (Ausgabe 2012: 8 Haubenlokale)

Sie möchten das Alpe-Adria-Magazin bestellen? Gedruckt oder Online?

www.alpe-adria-magazin.at


44

alpe adria magazin

zagreb

Wiens Tochter

Zagreb, ein Schatzkästchen aus Historie und Lebensfreude. Voller Zeugen österreichischer k. u. k. Vergangenheit und Baujuwele, die von immer mehr Touristen entdeckt werden. Die Reise lohnt: Die kroatische Hauptstadt ist ein guter Ort zum Entdecken und Relaxen. MICHAEL ELLENBOGEN TexT ZAGREB-TOURISMUS/MARkO VRdOLjAk, ELLENBOGEN FoTos

Nationalgardisten schauen immer ernst, aber im Nationaltheater wird auch Heiteres geboten. Daneben trifft Zagreber Altarchitektur auf neue

S

ie lachen, schreien, spritzen mit Wasser. Eine Schar Schüler entdeckt den ManduševacBrunnen, an dem die Stadt der Sage nach entstanden sein soll, als Spielplatz. Tauben fliehen, auch eine Gruppe japanischer Fototouristen sucht erschrocken das Weite, um aus sicherer Entfernung auf das Ende des Treibens zu warten. Ein Foto des Marmorbrunnens mit dem türkisfarbenen Wasser sollte den Daheimgebliebenen in Tokio oder Osaka nicht vorenthalten werden. Nach einiger Zeit verlassen die Jugendlichen den Ort der Wasserschlacht. Zaghaft nähern sich die asiatischen Gäste wieder der Sehenswürdigkeit, die Auslöser klicken. Einige Meter weiter das erhabene Reiterstandbild des kroatischen Nationalhelden Banus Joseph Jelaœic´ von Buæim scheint jegliche Spektakel auf dem nach ihm benannten Hauptplatz im Herzen der Save-Gemeinde zu ignorieren. Die graue Silhouette des vom österreichischen Bildhauer Anton Dominik von Fernkorn 1864 geschaffenen Denkmals symbolisiert die Verbundenheit der Stadt mit seiner altösterreichischen Vergangenheit, auf die man hier öfter stößt. Doch Ruhe und Gelassenheit sind nicht unbedingt die Markenzeichen der Zagreber Seele.

„Bauch“ von Zagreb Am Ende des Hauptplatzes stößt man auf den „Dolac“, den Markt, der von den „Purgeri“, einer Abwandlung des Wortes Bürger, wie sich die Zagreber selbst nennen, auch liebevoll „Bauch“ genannt wird. Ein Potpourri an Farben, Gerüchen, Gesichtern sowie ständig wechselnden Klangkulissen, bestehend aus lautstarken Werbebotschaften der Marktschreier, abwechselnd mit Musikfragmenten aus diversen Lautsprechern, die die Sinne des Besuchers bombardieren. Die Blumenstände bilden den Anfang des bunten Reigens, ehe man über eine Steintreppe den eigentlichen Markt erreicht. Er wird von einem Meer roter Schirme bedeckt, unter denen Bauern Obst, Gemüse, Honig und Handarbeiten feilbieten. Die darunter liegende Markthalle ist ein Mekka für Feinschmecker, die kroatische Fleisch-, Fisch- und Käsespezialitäten schätzen. Eine pausbäckige Fleischhauerin schneidet hauchdünne Scheiben des luftgetrockneten dalmatinischen Rohschinkens „Pršut“ auf und reicht diesen an Verkoster. Das dezent gewürzte Stück Fleisch zergeht wie Butter auf der Zunge. Im Lokal nebenan verführen frische Oliven den Gaumen. Käseliebhaber finden mit dem


45

alpe adria magazin

xxxx

bekannten „Paški Sir“, einem Hartkäse von der Insel Pag, würzigen Genuss. Die Zagreber schätzen die Köstlichkeiten der Markthalle und mancher besucht ihn jeden Tag. Der Geschmackssinn scheint fürs Erste befriedigt, auf zu den visuellen Freuden historischer Natur.

Steiles Kuriosum Die schmale Hauptstraße Ilica entlangschlendernd, vorbei am traditionsreichen Kaufhaus „Nama“, das die Wiener Unternehmer Karl Kastner und Hermann Öhler 1879 gründeten und bis zum Zweiten Weltkrieg stetig ausbauten, geht es zu einem verkehrstechnischen Kuriosum: Der kürzesten und steilsten Standseilbahn der Welt, die seit 1890 den unteren mit dem oberen Teil der Altstadt verbindet und vom österreichischen Stahlbauunternehmen Waagner Biro errichtet wurde. In der Tomic´-Straße neben der Ilica, betritt man eine der blauen Fahrkabinen, die im Schneckentempo den Hang hinauf schleichen. Die einfache Fahrt kostet 5 Kuna (ca. 67 Eurocent), für Fahrgäste, die es eilig haben, gibt es auch eine Schnellfahrt, die allerdings 40 Kuna (ca. 5 Euro) kostet. In der Oberstadt angekommen (die Station befindet sich neben dem mittelalterlichen Lotršœak-Turm, einem Wahrzeichen

der Stadt) zerreißt ein Knall die Mittagsstille. Ein älterer Zagreber erklärt: „Jeden Tag um Punkt Zwölf gibt die Kanone im Turm einen Schuss ab, damit alle wissen, wann der Nachmittag beginnt.“ Ursprünglich trug der markant im Gefüge der Altstadt positionierte Turm Glocken, die abends das Schließen der Stadttore ankündigten. Seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts donnert die Kanone.

K & K Architekten Nach dem Knall entspannt sich der Blick auf einer großzügigen Promenade, die von alten Kastanienbäumen gesäumt wird und nach dem Zagreber Bischof Josip Juraj Strossmayer benannt wurde, einem Theologen, der auch an der Universität Wien lehrte. Ein Spaziergang präsentiert einen wunderbaren Panoramablick über die wachsende Metropole und wir treffen den Architekten Lovro Bauer, der für ein Projekt die Allee mit einer Spezialkamera aufnimmt. „Der alte Stadtkern ist glücklicherweise für Autos gesperrt. Zagreb ist eine einzige große Fußgängerzone, mit baulichen Besonderheiten, die im kulturellen Mainstream Europas noch nicht angekommen sind.“ Der Stadtplaner meint, dass Zagreb den Charakter eines architekturhistorischen Schatzkästchens habe, man denke etwa an die Bauwerke der Zagreber Sezession. Beispiel: das

Zagrebs prächtige Kathedrale mit eingefatschtem Turm, der Platz davor heißt Kaptol


46

alpe adria magazin

Aufstrebende Küche

Christian Cabalier (47) aus Velden ist Wirt und Koch im Zagreber “Bistro Apetit„, laut aktuellem Ranking von “Dobri Restorani 2012„ das beste Lokal Kroatiens. Seine Schwiegereltern betreiben in Wien das “Kornat„. HEINZ GRÖTSCHNIG InTervIew

Wie ist Zagreb als Essensstadt? Aufstrebend, es gibt engagierte junge Gastronomen und Lokale, die in jeder Stadt bestehen würden. Einigen fehlt aber doch Basiswissen, das eine oder andere Lokal hat mafiose Strukturen. Welcher Restaurantführer ist ernst zu neh­ men? „Dobri Restorani“, für die Wertung voten 300 kompetente Leute, Diplomaten, Gastronomen, Winzer, Bank- und Versicherungsdirektoren, Geschäftsleute. Restaurantkritik in Kroatien ist sonst auch korruptionsanfällig. Kaffee in Zagreb… ist durchwegs gut. Einer der besten Barrista röstet eigenen Kaffee im small luxury coffeeshop. Kaffee wird in Massen getrunken. Ein kulinarischer Vergleich zu Österreich? Da ist Kroatien noch etwas hinten, es fehlt an Küchentechnik. Ohne Protektion dürfen keine Fachleute von außen herein, es gibt auch nur 17 diplomierte Sommeliers im Land, drei davon arbeiten bei mir. Typisch kroatische Gerichte? Das Brudetto, ein Fischeintopf, in Italien Brodetto. Das Um und Auf ist dabei der richtige Topf. Dann Peka, da wird Fleisch oder Fisch in der Glut unter der Glocke gegart. Und Stockfisch. Cevapcici? Sind bosnisch, da gibt’s die besten in Sarajevo. Ihre Lieblingswinzer? Mladen Roxanich und Claj, beide aus Istrien. Ich koche gerne zu ihren Weinen. Abgesehen vom „Apetit“ – Ihre Lieblings­ essadressen in Zagreb? Dubravdin Put – international mit Top-Weinkompetenz. Ein schönes Lokal. Prasac – italienisch-kroatisch, Kneipe mit toller Küche. Vinodol – Lamm am Spieß, Spanferkel, Riesengrill im Garten. Beliebt bei Aristokraten Tac – ein familiär geführtes dalmatinisches Spitzenwirtshaus mit Fisch und Austern (Vrhovec 140, www.restac.hr) Mein Geheimtipp ist das Izletište Zelenjak – gekochte Kalbshaxe mit Salsa Verde, Wiener Schnitzel, Lamm-Peka, gefüllte Paprika. Ein richtig gutes Gasthaus (Zelenjak 35, T (01) 46 35 556) Die Mali-Bar – TV-Köchin Ana Ugarkovic kocht einfache Gerichte, Kutteln, Springrolls (Maksimirska 98, www.mali.hr) Das beste Beisl am Zagreber Markt „Dolac“? „Kerompuh“ – es gibt Calamari Fritti, Sprotten, einfache, süffige Hausweine.

Zagreb von oben und von innen: Mit Bischof Strossmayers Denkmal, k. u. k. -Zeugen und Blumenmarkt

repräsentative Wohn- und Geschäftsrefugium des Keramikfabrikanten Kallina, an der Kreuzung Masarykova-Gundulic´eva-Straße. Ein eindrucksvolles Objekt der Zagreber Moderne ist das von Slavko Löwy 1934 fertiggestellte „Hochhaus Radovan“, das als erster „Wolkenkratzer“ in den 30er-Jahren eine Sensation war. Heute ist es leider renovierungsbedürftig. Das berühmteste Architektenbüro der k. u. k. Monarchie, jenes von Hermann Helmer und Ferdinand Fellner, hat sich in Zagreb mit zwei Sehenswürdigkeiten verewigt. Zum einen das am Trg Maršala Tita, dem schönsten und weitläufigsten Platz gelegene „Königlich Kroatische Landes- und Nationaltheater“, das von Kaiser Franz Joseph I. 1895 feierlich eröffnet wurde und heute die Opern- und Theaterbühne Kroatiens repräsentiert. Das zweite Baujuwel, ein beeindruckendes Beispiel Zagreber Jugendstils, ist das 1899 eröffnete „Oktogon“ , das mit seinem aus bunten Glasmosaiken bestehenden Dach als Passage die Hauptausfallstraße Ilica mit dem Blumenplatz oder „Cvijetni Trg“ verbindet.

Immer mehr Touristen Das Interesse österreichischer, deutscher und italienischer Besucher an der kroatischen Hauptstadt wächst. Kamen 2010 gezählte 666.106 Gäste, so verzeichnete man im Jahr 2011 bereits 730.945 Touristen. Die grünen Lungen der Save-Metropole, wie der Botanische Garten, ein kleines Paradies mit über 10.000 Pflanzenarten im Zentrum, laden zum Relaxen ein.

Das berühmteste Architekturbüro der k. u. k. Monarchie hat sich in Zagreb mit zwei Sehenswürdigkeiten verewigt: Mit Landes- und Nationaltheater und dem Oktogon. Solche Refugien inmitten einer großteils unverfälschten Naturlandschaft existieren in der flächenmäßig größten Stadt des Landes einige, wie der Zagreber Wald im Stadtteil Tuπkanac, der in unmittelbarer Nähe der Hauptstraße Ilica beginnt. Beim Spaziergang entlang des Weges Dubravkin Put bleibt die laute Stadt weit hinten. Dennoch ist die Altstadt ganz nahe. Sie bestand ursprünglich aus zwei unabhängigen Gemeinden, dem 1094 gegründeten Bischofssitz Kaptol, und der Bürgerstadt Gradec. Die beiden Ortschaften wurden 1850 zusammengelegt. Zagreb ist heute eine Stadt, mit regem Nachtleben, vielen Cafés und großer Gastlichkeit. Die zeichnete ja auch das Mädchen Manda aus, nach der der Manduπevac-Brunnen auf dem Jelaœic´-Platz benannt wurde. Sie reichte einem nach vielen Schlachten ermüdeten Banus eine Kelle Wasser, nachdem dieser sie mit den Worten „Zagrabi Mando, zagrabi – Schöpfe Manda, schöpfe“ darum gebeten hatte. So soll nach einer Legende nach der Name Zagreb entstanden sein – also die Schöpferstadt. Eine andere Legende besagt, dass Zagreb von „Za bregom“ – hinter dem Berg – abstamme. Und eine Parabel klärt Zagrebs Verwandtschaftsverhältnisse: „Wien ist die Mutter Zagrebs, Budapest die Tante und Graz und Ljubljana die Schwestern.“ ■


Info Allgemein

In Zagreb leben gut 790.000 Einwohner, die kroatische Hauptstadt liegt auf 120 m Seehöhe. Höchste Erhebung ist die Festung „Medvedgrad“ (Bärenburg), auf 500 Höhenmetern. Die historische Struktur authentisch restaurierter Gebäude prägt das Zentrum Zagrebs, das in einen „oberen sowie in einen unteren Stadtteil“ geteilt ist und dem Betrachter ein wertvolles architektonisches Ambiente bietet. In der Oberstadt befindet sich im Bereich der Markuskirche sowohl das Parlament als auch der Regie-

Beste Reisezeit Frühjahr und Herbst

Wirtschaft rungssitz Kroatiens. Die Sehenswürdigkeiten wurden aufwändig restauriert und präsentieren das Flair der k. u. k. Monarchie. Zagreb wurde 1094 urkundlich und 1557 erstmals als kroatische Hauptstadt erwähnt. 1850 erfolgte die Vereinigung der bis dahin unabhängigen Orte Gradec (Bürgerstadt) und Kaptol (Bischofssitz), die heute das Stadtzentrum bilden.

Geld

Währung ist die Kuna (1 Euro = ca. 7.30 Kuna), Bankomaten gibt es im ganzen Stadtgebiet.

Zagreb und Umgebung sind der wichtigste Wirtschaftsstandort Kroatiens. Rund die Hälfte des kroatischen Bruttonationalproduktes wird hier erwirtschaftet. Die wichtigsten Industriezweige sind die Pharma- und die Elektroindustrie, sowie Handel und Tourismus. Großbetriebe, wie der Öl- und Gasproduzent INA, der Pharmakonzern Pliva ebenso, die Elektro- und Elektronikkonzerne Koncar und Ericsson-Tesla befinden sich in Zagreb. (Quelle: www.reiseweltatlas.de)

Politik

Der amtierende Bürgermeister Milan Bandic gewann 2005 als

Repräsentant der Sozialdemokratischen Partei Kroatiens (SDP) die Wahl, wegen seines Antritts zur Präsidentschaftswahl 2009/2010 wurde er aus der SDP ausgeschlossen und ist seitdem parteilos. Die Verwaltungsorgane Zagrebs gliedern sich in 15 Stadtbüros, 1 Stadtamt und 3 Stadtdienstleister, die dem Bürgermeister und der Stadtverwaltung unterstellt sind. (Quelle: www.fupol.eu).

Veranstaltungen:

Zagreb Film Festival 14.10. bis 21.10. 2012 (www.zagrebfilmfestival.com) Audi FIS Ski­Weltcup 2013 in Zagreb, am Hausberg Slijeme, 4. Jänner 2013 Damenslalom, 6. Jänner 2013 Herrenslalom, (www.snowqueentrophy.com)


Im Zentrum: Barocke Häuser in der Ilica, der quicklebendige Markt Dolac, viele Museen

Buchtipps

Messen

Zagreber Messegelände – Zagrebacki Velesajam, www.zv.hr, ca. 30 Messen jährlich Internationale Herbstmesse, 14.9. bis 18.9.2012 Interprotex Sicherheitsmesse, 19.9. bis 23.9.2012 Ambienta, Internationale Messe für Möbel, Innenausstattung und Holz­ verarbeitung, 10.10. bis 14.10.2012 Internationale Weihnachtsmesse, 14.12. bis 24.12.2012, 26.12. bis 30.12.2012 Das Stadtfest Zagreb findet um den 16. November statt (www.zagrebtouristinfo.hr)

Parken

Das Zentrum der Stadt sowie die umliegenden Bezirke sind in 5 gebührenpflichtige Parkzonen eingeteilt (ab 4 Kuna pro Stunde, www.zagrebparking. hr), es gibt einige Parkhäuser.

Anreise Nordkroatien – Zagreb & Kvarner Bucht, Lore MarrBieger, Müller Verlag, Erlangen, EUR 19,90 Zagreb: Die kroati­ sche Hauptstadt und ihre Umge­ bung, Uwe Mauch, Trescher Verlag, EUR 16,40

Mit dem Flugzeug aus Deutschland und Österreich: Flughafen Zagreb-Pleso 17 km vom Stadtzentrum entfernt, ca. 25 Minuten Fahrzeit mit dem FlughafenBus. Abfahrt und Ankunft vom Zagreber Busbahnhof. www.plesoprijevoz.hr Mit dem Zug aus Deutschland und Österreich: Der Hauptbahnhof liegt 10 Minuten vom Zentrum entfernt am Tomislav Platz 12. Abfahrten und Ankünfte www.hznet.hr, www.oebb.at Anreise mit dem Auto: über Autobahn (kostenpflichtig in Kroatien, MaceljZagreb Kn 42,-/ EUR 5,6) Wien – Graz – Maribor – Zagreb (375 km), von Klagenfurt kommend über Laibach (200 km), von Budapest kommend über Varazdin (372 km), oder von Italien kommend über Triest – Laibach – Zagreb (230 km).

Kontakt: Zagreb Guides, (+385 91) 2512 336 oder (+385 91) 1698 585, Individuelle und private Stadtführungen (+385 99) 4817-022, (+385 1) 48-17022, www.vodici-zg.hr Zagreb auf einem Segway: Segway City Tour Zagreb (+385 95) 9034 227, (+385 1) 3010 390, www.SegwayCityTourZagreb.hr Stadtrundfahrten im Cabrio­Bus: ZET Zagreber Verkehrbetriebe – Zagrebacki Elektricni Tramway, Ozaljska 105, (+385 1) 36-51-555; (+385 1) 36-51-420, www.zet.hr javnost@zet.hr

Shopping

Ilica: Die größte Einkaufsstraße in Zagreb erstreckt sich von den Vororten Zagrebs bis zum Ban-Jelaœic´-Platz. Neben traditionellen kroatischen Läden findet man auch internationale Luxusgeschäfte. Etliche Geschäfte auch sonntags geöffnet. Gemüse­ und Grünmarkt: Vom Jelaœic´-Platz kommend erreicht man über Treppen den größten Markt Zagrebs – „Dolac“. Entlang der Treppenstufen befindet sich der Blumenmarkt und am Ende unterhalb des Gemüsemarktes liegt die „Markthalle“.

Mode

Gena – Moda Croatica – Feine handgearbeitete Anzüge in kroatischer Tracht. Salon Zagreb, Rooseveltov trg 4, (+385 1) 48 26 098, www.gena.hr Heruc Galeria – Für die modebewusste Dame, viele Kollektionen von elegant bis sportlich. Bekannte Marken inklusive kroatischer Designermodelle, Ilica 26, 10000 Zagreb, 00385 1 48 33 569, www.herucgaleria.hr Musik: Croatia Records, Klassische Musik, Jazz, Pop und Folklore aus Kroatien, große Auswahl, Bogviceva 5, (+385 1) 4810 886, www.crorec.hr Bücher: Skolska knijga, Der kroatische Verlag für landesbezogene Literatur und Sachbücher, auch in deutscher Sprache, Bogoviceva 1a, (+385 1) 4810 989, Masarykova 28, (+385 1) 4830 488, www.skolskaknjiga.hr

Kroatien. DuMont Reise-Handbuch, EUR 23,60 Kroatien, Werner Lips, Reise KnowHow Verlag Rump, EUR 22,50

Tourismusinformation: Zagreb-Card

Typisches

„Kroatische Adria­ küste – Zeit für das Beste“ – mit guten Zagreb­Tipps. Bruckmann Verlag, 15,40 Euro

Stadtführungen

Sehenswürdigkeiten:

Touristische Gemeinschaft der Stadt Zagreb, Kaptol 5, (+385 1) 48-98-555, www.zagreb-touristinfo.hr Kostenlose Benützung der Öffis, Ermäßigungen in Museen, Cafés, Restaurants, Geschäfte. Karte für 24 Stunden zu 60 Kn (8 EUR) oder 72 Stunden zu 90 Kn (12 EUR). Verkauf: Online über Homepage oder bei den Tourismusinformationsstellen sowie in vielen Zagreber Hotels. www.zagreb-touristinfo.hr oder www.fivestars.hr Die klassische Stadtführung wird in Englisch und Deutsch angeboten. Sonntags ab 10 Uhr 30, Treffpunkt: Touristisches Informationszentrum am BanJelaœic´-Platz, Dauer: 1,5 Stunden,

„Federklinik“: Spezialgeschäft für wunderschöne, teilweise ausgefallene Kugelschreiber und Füllfedern. Der „Penkala“ (Füllfeder) wurde ja in Kroatien erfunden. Jelaœic´ Platz 15 -Trg Bana Josipa Jelacica 15 „Salon Croata“, Paradies für Krawattenliebhaber, die in Kroatien erfunden wurde. Ilica 5, (+385 1) 481 46 00 Kroatisches Nationaltheater - Hrvatsko Narodno Kazalište. Trg maršala Tita 15, www.hnk.hr Mimara Museum – Muzej Mimara. Das Mimara Museum präsentiert die private

Kunstsammlung des Unternehmerehepaares Ante und Wiltrud Topi´ c. Roosveltov trg 5, http://hvm.mdc.hr/ javna-ustanova...i.../hr/info/ Muzej Prekinutih Veza. Originell: Das Museum der zerbrochenen Liebesbeziehungen, 2011 als innovativstes Museum Europas ausgezeichnet. Cirilometodska 2, Öffnungszeiten siehe www.brokenships.com Galerie in den Klovicev Höfen – Galerija Klovicevi Dvori, in einem ehemaligen Kloster der Jesuiten, Exponate kroatischer und internationaler bildender Kunst, Jezuitski trg 4, www.galerijaklovic.hr Ban Jelaœic´ Platz. Auf der größten autofreien Fläche im Zentrum steht das Reiterstandbild zu Ehren des kroatischen Nationalhelden Banus Josip Jelaœic´. Ausgangspunkt für Besichtigungen, Ausflüge. In der Nähe ist auch das Geschäfts- und Bankenzentrum sowie die Talstation der Drahtseilbahn, mit der man in die Oberstadt gelangt. Die Oberstadt. Die Oberstadt (Gradec) ist der mittelalterliche und für Besucher interessanteste Teil der Stadt. Erreicht wird sie durch das Steintor – Kamenita Vrata, das einzig erhaltene Stadttor. Markusplatz. Auf dem Markusplatz in der Oberstadt befindet sich die gleichnamige Kirche aus dem 13. Jhdt. Das Dach der Kirche trägt die Wappen der Königreiche Kroatien, Dalmatien und Slawonien sowie der Stadt Zagreb. Kathedrale oder Stephansdom – Kathedrala Sveti Stjepana. Das Wahrzeichen wurde im 12. Jh. erbaut. Nach einem starken Erdbeben wurde die Kathedrale im Jahr 1880 zerstört und im neugotischen Stil wieder aufgebaut. Schatzkammer mit wertvoller Sammlung kirchlicher Reliquien. Zet Uspinjaca – Standseilbahn und Kula Lotrπœcak – Lotrπœak­Turm. Die kürzeste Standseilbahn Europas befindet sich im Herzen von Zagreb und führt von der „Ilica“ für 5 Kn (67 Eurocent) zum mittelalterlichen Lotrπœak-Turm, wo man einen wunderbaren Blick über Zagreb hat. Zahlreiche Künstler präsentieren dort ihre Werke. Strossmayerovo Setaliste 9, (+385 1) 485 17 68, Eintritt mit überwältigendem Ausblick Maksimir Park und City Zoo. Perfekt für Familienausflüge. Auf 18 Hektar lädt der Park zu Spaziergängen ein, oder man besucht den Zoo. (9:00-20:00 Uhr, Eintrittspreise: Erwachsene: 30 Kn (4 EUR), Kinder 20 Kn, (2,70 EUR), Kinder bis 7 Jahren frei. www.zgzoo.com Jarun See – Meer der Zagreber. Liegt im Stadtteil Jarun im Südwesten Zagrebs. Beliebtes Sport- und Erholungsgebiet, bestehend aus zwei miteinander verbundenen Seen, die optisch durch Inseln getrennt sind.


Weitere Ausflüge:

Trakoš´ can (83 km entfernt): Eines der meistbesuchten Schlösser in Kroatien aus dem 13. Jahrhundert. Besonders schön präsentieren sich der bewaldete Park und der Stausee. www.trakoscan.hr Stubiœke Toplice (20 km nördlich von Zagreb): Der Kurort mit dem Thermalbad am Fuße des Medvednica-Gebirges bietet Hilfe bei orthopädischen Leiden und Rheumatismus und Ischias. Stubicke Toplice ist auch beliebter Ausflugsort. www.stubicketoplice.hr Medvedica (grenzt direkt an Zagreb): Beliebter Ausflugsort mit dem Gipfel Sljeme, den man mit einer Seilbahn erreicht. Viele markierte Wanderwege, am Berggipfel einige Lokale. Im Winter ist der Sljeme ein beliebtes Schigebiet. Tipp: Ein Besuch der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Burg Medvedgrad (Bärenstadt) mit herrlichem Blick über Zagreb.

Übernachten

Hotel Regent Esplanade***** in Bahnhofsnähe, Prachtbau, luxuriös eingerichtet, Orientexpress-Feeling. Wellnesscenter, Restaurant Zinfadel mit sehr gutem Ruf. DZ ab ca. 140 Euro. Mihanoviceva 1, (+385 1) 45 66 666, www.regenthotels.com Hotel WESTIN*****, das ehemalige Hotel Intercontinental, zentral, Schwimmbad, Wellnessbereich, wunderschöner Panoramablick, sehr gutes Services, Business-Hotel, DZ ab EUR 240,--. Kršnjavoga 1, (+385 1) 48 92 000, www.westinzagreb.com Hotel President Pantovcak ****. kleines, feines Designerhotel, ziemlich zentral. DZ ab ca. 130 Euro. Pantovcak ulica 52, (+385 1) 48 81 480, www.president-zagreb.com INTERNATIONAL***, eines der modernsten Hotels, zentral, trendige Zimmer mit interessantem Baddesign, Spezialitätenrestaurant, nahe der Konzerthalle Vatroslav Lisinski, Tiefgarage, DZ ab EUR 110,--. Miramarska 24. (+385 1) 61 08 800, www.hotel-international.hr Hotel Pension Jägerhorn****, sehr zentral, kürzlich renoviert, gutbürgerliches Restaurant (Spezialität Wild), DZ ab ca. 100 Euro. Mihanoviceva 1, (+385 1) 45 66 666, www.jaegerhorn.hr MAKSIMIR***, nächtigen im Grünen aber doch in der Stadt, nahe des Parkes Maksimir (Zagreber Zoo), einfach eingerichtet, Zentrum und Hauptattraktionen sind sehr gut erreichbar. Parkplätze für Hotelgäste, DZ ab 27 Euro. Maksimirska 57/1, (+385 1) 66-66-160, www.hotel-maksimir.hr Villa Tina*** im Nordosten, Stadtteil Gornji Bukovac, nette Zimmer, Wellness, Restaurant, DZ ab 90 Euro.

Bukovacka cesta 213, (+385 1) 24 45 204, www.hotelvilatina.hr

Bed and Breakfast Hotels:

Chillout Hostel Zagreb, neues Hostel für junge Leute, „trendy und funky“, Klimaanlage, Bett ab EUR 14,--. Kaciceva 3b, (+385 1) 48 49 695, www.chillout-hostel-zagreb.com Ravnice Youth Hostel, ruhige Lage, Garten, Bett ab EUR 15,--. Ravnice 38d, (+385 1) 2332 325, www.ravnice-youth-hostel.hr

Restaurants

Apetit City, Das vom Österreicher Christian Cabalier und seiner Frau Sanja geführte Lokal verwöhnt mit nationalen Fischgerichten und österreichischen Spezialitäten wie Kärntner Kasnudeln oder Wiener Schnitzel. Obrtnicki prolaz 7, (+385 1) 481 10 77 Bistro Apetit. Kürzlich zum besten Restaurant Kroatiens gewählt, internationale Küche, Genießen im Grünen, im Zagreber Nobelviertel „Cmrok“. Viele Promi-Gäste, Jurjevska 65a, (+385 1) 46-77-335 Geheimtip: Prasac, vom jungen kroatischen Kochgenie Dino Galvagno geführt, der sich an alten Rezepten der ländlichen Küche Kroatiens orientiert, unbedingt Reservieren, da maximal 18 Gäste bekocht werden. Vranicanijeva 6, (+385 1) 485 14 11 Lokalmeile – Tkalciceva Ulica, Bars, Cafés und kleine Restaurants in der verkehrsberuhigten Zone auf dem Weg zur Oberstadt, in der meist junge und junggebliebene Zagreber flanieren und einkehren unter ihnen auch viele Künstler und einheimische Prominente. Art Cafe Cica – viel Glas und Blumen, die Betreiber wollen Menschen ansprechen, die neue, kreative Lokalideen suchen. Künstlertreff, sehr gute Musik, So. zu, Tkalciceva 18, nur Mobilnummer (+385 95) 860 98 99 Trinkgeld – 5 % des Preises sind üblich, die meisten KellnerInnen sprechen auch Englisch und/oder Deutsch. Die Speisekarten gibt es fast überall mehrsprachig.

Cafés:

Blok bar, viel Glas und Holz, zeitgemäßes Styling in ruhiger Gegend, sehr freundliches Personal. Tomasiceva 13, (+385 1) 455 03 66, www.blokbar.com K & K. Stilvolles Kaffeehaus, viele Gemälde, auch Abendtreff. Junsiceva 5, sonntags zu. Ivica i Marica. Sehr gute Torten und Kuchen, auch Restaurant. Tkalciceva 70.

Bars:

Bulldog XL, Albert Papos Szenelokal, der Zagreber Intellektuellen, Schönen, Reichen und Individualisten in der Nähe des Jelaœic´-Platzes. Bogoviceva 6, (+385 1) 400 20 70

Zagrebs Top 10 Restaurants Vom Führer „Dobri Restorani“ wurden von einer Fachjury die besten Restaurants Zagrebs gekürt. Die Top 10: 1. Bistro Apetit. Jurijevska 65, (+385 1) 46 77 335. www.apetit.hr 2. Takenoko. Radnicka cesta 37, (+385 1) 63 89398. www.takenoko.hr 3. Prasac. Vranicanijeva 6, (+385 1) 48 51 411, www.prasac.hr 4. Dubravin put. Dubravin put 2, (+385 1) 48 34 975, www.dubravin-put.com 5. Apetit City. Masarykova 18, (+385 1) 48 11 077, www.apetit.hr 6. Vinodol. Ulica Nikole Tesle 10, (+385 1) 48 11 427, www.vinodol-zg.hr 7. Mano. Medvedgradska 2, (+385 1) 46 69 432. www.mano.hr 8. Baltazar. Nova Ves 4, (+385 1) 46 66 999, www.restoran-baltazar.hr 9. Carpaccio. Teslina 14, (+385 1) 48 22 331, www.ristorantecarpaccio.hr 10. Trilogija. Kamenita 5, (+385 1) 4851394, www.trilogija.com

Chinahaus? Nein, botanischer Garten. Und Statuen, schräge Aufzüge, alte Türme, die mittags losknallen

Fly!bar, beeindruckende Loungebar im Aviatorstyle, nach dem Motto: Piloten ist nichts verboten. Vukovarska 284, (+385 1) 666 13 13

Nachtleben

Hemingway lounge bar, an lauen Abenden mit Blick auf das Nationaltheater stilvoll in den Abend chillen. Elegant! Trg marπala Tita 1, (+385 98) 38 42 84 Groove Club, das Tanzbein schwingen bis die Sohlen glühen, House Sound, das Programm gestalten DJ-Stars. Petrinjska 4, (+385 91) 334 40 00, www.grooveclub.hr

Internetcafés:

Cybercafe Sublink, Teslina 12, (+385 1) 481 99 93, Mo-Sa: 9-22 Uhr, So: 15-22 Uhr, www.sublink.hr Cyber Funk Cafe, spezialisiert auf Smoothies und andere Fruchtdrinks, Internet: 0,25 Kuna/min (3 Eurocent), im Sommer Gartenbetrieb, Mo-Fr: 8-22 Uhr, Sa: 9 -22 Uhr, Masarykova 26, (+385 1) 63 99 070, www.cyberfunkcafe.com

Das Ausflugsziel Bärenburg Medvedgrad ist ein Nationalheiligtum der Kroaten.


50

alpe adria magazin

kärntner wein

Weinhebammen

Kärntner Wein erobert nun auch die Hauben- und Sternegastronomie. Wir stellen einige bemerkenswerte Winzer vor. HEINZ GRÖTSCHNIG TEXT & FOTOS

K

ärntner Wein, das klingt noch immer mächtig nach Exotik. Man möchte gar nicht umfragen, wie viele feinschmeckerisch interessierte Kärntner schon einmal einen caranthanischen Tropfen verkostet haben – wahrscheinlich wäre das Ergebnis ernüchternd, trotz durchaus respektabler Alkoholprozente. Kärntner Wein muss, auch 40 Jahre nach seiner vom Obstbauer und Winzer Herbert Gartner betriebenen Wiederbelebung, mit Vorurteilen leben: Er sei, maximal, ein mittelmäßiger Steirer, koste aber das Doppelte. Und mehr. Nun, an jedem Gerücht ist was dran: Kärntner Wein ist wirklich relativ teuer. Das liegt an den kleinen Mengen und an den Kosten für die Pionierarbeit, die geleistet werden muss(te). Den „maximal mittelmäßigen Steirer“ wollen wir aber so nicht stehen lassen: Einige Winzer sind den Kinderschuhen längst entwachsen und spielen im vorderen österreichischen Mittelfeld mit (man könnte durchaus den einen oder anderen ins Weinnationalteam einberufen, zumindest für die Ersatzbank). *** Die Gesamtanbaufläche Kärntens, knapp 60 Hektar, wird von manchem Weingut in Italien oder Spanien locker über-

troffen. Dazu gesellen sich Vereinsmeierei und mancherorts wohl auch eine gewisse Unbelehrbarkeit: Einige Winzer halten sich für das Gelbe vom Ei, obwohl sie dieses noch nicht einmal gelegt haben. In Sittersdorf etwa, einer Wiege des Kärntner Weinbaus, könnte man Weinfehlerverkostungen organisieren – ein Gutteil der Hobbywinzer steht aber eisern zu seinen Irritationen. Es gibt aber einige Kärntner Spitzenwinzer (von denen die Rede sein soll) und einen ordentlichen Mittelbau, der nur einen Fehler hat: Etliche Weine werden in der Steiermark vinifiziert, so sparen sich einige Winzer teure Kellerinvestitionen. Die Trauben wachsen also in Kärnten, doch önologisch heißt es „Made in Styria“. Mit diesem Modell wird man als Winzer auf Sicht aber nicht ganz ernst genommen. *** Sem Kegley käme Vinifikationsauslagerung nie in den Sinn. Der gebürtige Texaner, im Brotberuf Musikgrafiker, startete 1995 mit einem Miniweingarten bei Karnburg, nahe Klagenfurt. Die Kärntner Weinbauvereine waren nicht sein Revier. „Ich wollte Wein machen, nicht streiten und mich mit Funktionärseifersüchteleien herumschlagen. Außerdem haben die den Wein gleich in die Volkstümlichkeit ge-


51

alpe adria magazin

kärntner wein

drängt.“ Sommeliers, die Kärntens Weinbaustart mitverfolgten, reihten Kegleys Weiße vor die Erzeugnisse der Vereinswinzer. Saubere, klare und sortentypische Weine, mit Liebe gemacht. Einziger Fehler: Keine Mengen. Das sollte sich ändern: Mit dem Chirurgen Georg Lexer fand sich ein Partner, der dem Winemaker in Stegendorf bei Karnburg 6,5 Hektar weingartengerechte Ländereien mit spannenden Steilhanglagen bieten konnte. Und einen Sohn, ebenfalls Georg, der im Weinbusiness und im Tresterbrand eine berufliche Zukunft sieht. Das Duo Kegley-Lexer hat in einem der beiden mächtigen Häuser beim Weingarten nun einen großzügigen Keller mit Stahltanks, vielen Glasballons und einigen Barriquefässern. Kegley erklärt sein Qualitätsgeheimnis: „Alles Faule rausschneiden und anhand der Säurewerte den richtigen Lesezeitpunkt finden. Im Keller gibt’s kein Abklären, kein Filtrieren, wir machen Wein wie früher.“ Wein machen in Kärnten sei dauernder Abwehrkampf: „Du musst dich ständig gegen die Natur verteidigen, Wildbiss, Vögel, Wespen, die sich mit Freuden auf die süßen Trauben stürzen.“ Und da es, im Gegensatz zur Steiermark, nur wenige Weingärten gibt, konzentriert sich die ganze Naturgefräßigkeit der Umgebung auf die kleinen Rebflächen. „Die Wespen haben am liebsten Pinot Grigio, die Rehe Sauvignon Blanc,“ weiß Kegley. Die Frage, ob es sich rechne, entlockt ihm ein Lächeln: „Vielleicht in zwei Generationen, ich habe mit Wein noch nie etwas verdient.“ Trotzdem wird Hürde um Hürde genommen. Die nächste heißt Rotwein – die ersten Fassproben aus dem Barrique schmecken dicht, würzig, viel versprechend. Die Weißen, vor allem der Chardonnay, haben friulanischen Charakter, der Sauvignon Blanc bietet Holundertöne (wie die Steirer), einen Rose gibt’s auch, mit schöner Aromatik. Kärnten-

Wein-Verkostungen interessieren Kegley nicht, er würde seine Produkte lieber einmal im Weinverkostungsmekka London bewerten lassen. Und er freut sich, dass Spitzenrestaurants – etwa die Brüder Obauer in Werfen – seinen Wein im Keller haben. *** Die Cuvee „Georgium“ von Marcus Gruze aus St. Georgen am Längsee hat es sogar in die 3-Michelin-Sterne-Gastronomie geschafft, wird u.a. bei Starkoch Heinz Winkler in Aschau (Bayern) gelistet. Gruze, ehemaliger Radrennfahrer, im steirischen Silberberg ausgebildeter Facharbeiter für Weinbau und Kellerwirtschaft, setzt auf Burgundertrauben und biodynamischen Anbau und wenn man mit ihm fachsimpelt, drängt sich ein „Aha, eine Art Kärntner Joπko Gravner“ in den Sinn. Er begreift den Winzer als „Hebamme des Weines“ und den Weingarten als komplexes Ökosystem, seine wichtigsten Mitarbeiter sind Regenwürmer und Florfliegen, er arbeitet mit natürlichen Kräften aus Brennesseln, Schafgarbe, Rhabarber, Kamille, oder Eichenrinde, spritzt bei Spätfrost Baldrian, weil das der Pflanze innere Wärme verleihe. Also ein Esotheriker? „Nein, ich will, dass sich die Pflanze wohl fühlt,“ sagt er und spricht von den „Seeleneigenschaften von Kiesel und Kalk“, sticht ein Stück Erde und zeigt stolz auf die große Zahl der hurtig „wuselnden“ Regenwürmer. „Natur ist ein subtiles Netzwerk, wir haben verlernt, damit umzugehen,“ doziert der 32-Jährige, der auch über alle so unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten seines Weingartens bestens Bescheid weiß. Man lauscht und staunt. Auch über den komplexen Geschmack der weißen Cuvee, die gut eingebundenen, gewünschten oxidativen Noten. Man staunt über die Fassprobe vom Pinot Noir, der viel verspricht. Gruze lässt sich auch im Keller (unter dem sehens-

Sem Kegley und Georg Lexer auf ihrer Leiten bei Karnburg, Hubert Vittori im VirunumKeller, Marcus Gruze im Weingarten mit Seeblick (v.l.), Weingartenblickkontakt mit St. Georgen (v.l.)


52

alpe adria magazin

„Zukunft ist Bio“ Ingrid Bachler, Diplomsommeliere mit renommierter Vinothek in Althofen, über Stärken, Schwächen und Zukunft des Kärntner Weines. AAM: Wo steht der Kärntner Wein? Bachler: Er ist den Kinderschuhen entwachsen, jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Einige Weine können bei Blindverkostungen im Vergleich zu anderen Österreichern mithalten. Mit welchem anderen Weinbaugebiet lässt sich Kärntner Wein vergleichen? Er ist ziemlich eigenständig, wenn man unbedingt vergleichen will, dann mit südsteirischen Weinen. Nicht von ungefähr. Etliche Kärntner Weine werden ja in der Steiermark vinifiziert, weil viele Kärntner Winzer keinen eigenen Keller haben. Ja, das begeistert mich nicht. Aber man braucht viel Geld für einen Keller, deshalb lassen einige in der Steiermark vinifizieren. Ist das fair? Nicht ganz, man sollte es zumindest dazusagen. Auch so Große wie Riedl oder Klade zum Beispiel lassen den Wein in der Steiermark machen. Wer sind die wichtigsten Kärntner Winzer mit eigenem Keller? Für mich Sem Kegley mit Kompagnon Georg Lexer Junior und Marcus Gruze. Vinum Virunum entwickelt sich interessant, Gartner macht saubere Weine. Neumaier aus Gradisch bei Feldkirchen ist fuzziklein, macht aber den bisher besten Kärntner Roten, den ich getrunken habe. Wie verkauft sich Kärntner Wein in der Vinothek? Er ist ja preislich kein Geschenk… Stimmt, er ist kein Sonderangebot. Aber wenn Qualität und Philosophie stimmen, honorieren Käufer den Mehraufwand und die Pionierarbeit von Kärntner Winzern. Sie sind sogar bereit, 28 Euro für Gruzes Cuvee Georgium zu zahlen. Ist er das wert? (längere Pause) Ja, weil die Menge so gering ist. Ist hochpreisig der richtige Weg für Kärntner Weine? Ich denke, er soll etwas kosten, nur dürfen die Winzer nicht auszucken. Wenn man auf billig setzt, ist man sowieso immer zu teuer. Als komplettester Winzer gilt Sem Kegley. Was zeichnet seine Weine aus? Sie haben die Grundcharakteristik der Rebsorte, mit schön herausgearbeiteter Frucht und viel Balancegefühl. Die „Leiten Steilhang“ ist ein genialer Wein mit viel Potenzial, seine Cuvee „2 Bussarde“ steht auch im 4-Hauben-Restaurant Obauer in Werfen auf der Weinkarte. Es rufen öfter Obauer-Gäste an und wollen den Wein kaufen. Setzen auch Kärntner Wirte auf heimische Weine? Von der Gruppe „Spargelwirte“ einige, auch ein paar Spitzenrestaurants. Aber da ist wohl noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Als ältestes Kärntner Weinbaugebiet gilt Sittersdorf – trotz der Tradition hört man von den Weinen bisher wenig. Ja, ich würde derzeit aus Sittersdorf keinen Wein ins Programm nehmen. Die müssten bereit sein, zu lernen. Abschließend: Was ist der Zukunftsweg für Kärntner Wein? Ich würde auf Bio setzen.

werten Restaurant Georgium, in dem Patricia Kaspar vorzüglich kocht) viel Zeit, schönt nicht, setzt Schwefel nur in Kleinstmengen ein und hat seine erste Wein-Tranche trotz des Ab-Hof-Preises von 28 Euro ausverkauft. Im Herbst kommen der 2008er Jahrgang weiß und der 2010er Pinot Noir in die Flaschen. Weinbau am Längsee hat Tradition: „Im 12. Jahrhundert gab es hier 100 Hektar Rebfläche,“ weiß Gruze, „wir haben die gleiche Jahresdurchschnittstemperatur wie Langenlois und die gleichen Niederschläge wie Poysdorf.“ Er hat beim steirischen Bio-Winzer Ploder-Rosenberg gearbeitet und weiß, dass sein Wein einer „für Menschen ist, die sich interessieren. Nicht für jedermann.“ Stimmt, und demnächst soll auch ein Sekt folgen, aus dieser Biomanufaktur eines Kärntners, der den Wein denkt. *** Hubert Vittori ist aus anderem Weinstockholz geschnitzt. Er spricht nicht von Komposthaufen oder Regenwürmern, sondern vom elektro-

„Der Längsee hat die gleiche Durch­ schnittstemperatur wie Langenlois und Niederschläge wie Poysdorf “ nisch gesteuerten Weinkeller, den er in Reipersdorf nahe der Burg Hochosterwitz als Önologe bespielt. „Vinum Virunum“ heißt das Gut, das „Kärntens beeindruckendsten Weinkeller“ (Eigenwerbung) in einem früheren Stall betreibt. Eine Baustoffhändlerfamilie hat hier einiges investiert, das Säulengewölbe wirkt romantisch und gleichzeitig modern. „Wir wollen einen roten Kärntenwein kreieren, der soll unser Mercedes werden,“ sagt Vittori, dessen drei Hektar großer Weingarten bei St. Donat großzügig und professionell angelegt ist, mit viel Platz zum Arbeiten. Vittori, 52, war früher Tischler, auch er hat das Weinmachen in Silberberg gelernt und Kurse in Klosterneuburg besucht. Er ist ein „Vertreter des Normalpreises“, ab Hof kosten die weißen Vinum-Virunum-Weine von 8,90 bis 10,80 Euro, der Rote kommt im Dezember um ca. 15 Euro auf den Markt. Die Weißen sind sauber gemacht, mit den Jahren werden sie sicher noch an Tiefe zulegen. Die Fassproben der Roten versprechen auch hier eine Menge, wobei allerdings der aktuelle Pinot Noir schon im Fass leicht oxidative Töne erkennen lässt. Vittori ist auch bei der kleinen Winzerkooperation „Weinkultur Hochosterwitz“ aktiv, auch diese Weine werden in Reipersdorf in Kärntens schönstem Weinkeller vinifiziert. *** Zum guten Ende ein kurzes Fazit: Wein aus Kärnten ist bei einigen Weinmachern auf gutem Weg und eine gefragte Spezialität. Professionelle Keller sind aber noch Mangelware und bei den Minirebflächen auch wirtschaftlich kaum drin – „wir kleinen Winzer betreiben halt Hobbykeller“, sagt Weinbauverband-Obmann Horst Wild. Kärntens Weinmengen werden aber von Jahr zu Jahr größer – da werden sich Hochpreise auf Dauer nur bei Winzern halten, die Spitzenweine abfüllen können. Dem Rest wird es so ergehen, wie in jeder Weinregion: Je größer das Angebot, desto flacher das Preisgefüge. ■


53

alpe adria magazin

Info Allgemein

Als Weinland hat Kärnten mehr als 1000 Jahre Tradition, das unterstreichen Orts- und Flurnamen wie Weinebene, Weinberg, Stöckelweingarten usw.. Zu Beginn des 20. Jh. stoppten Pilzkrankheiten den Weinbau fast komplett, seit 1972 erlebt er – vom Lavanttaler Herbert Gartner ausgehend – ein Comeback. Knapp 200 Winzer bauen auf 55 bis 60 Hektar Wein an, derzeit werden jährlich etwa 200.000 Flaschen produziert, Tendenz steigend.

Regionen

Das Lavanttal blickt auf mehr als 1000-jährige Weinbautradition zurück und ist Kärntens wichtigste Weinbau region. Sittersdorf ist Kärntens prominenteste Region der Vergangenheit, Sittersdorfer Rötel wurde im 19. Jh. von den Habsburgern sogar in die Toskana und nach Spanien exportiert. Feldkirchen – Ossiacher See hat einige engagierte Winzer, die für eine Zukunft sorgen wollen. Klagenfurt – Wörthersee: Der Stadtweingarten Klagenfurt und Weinbauern am See und in Karnburg, Moosburg, Viktring machen Klagenfurt und Umgebung zur Weinregion. St. Veit und Umgebung spielen durch die Aktivitäten von Marcus Gruze, Vinum Virunum und Jacques Lemans (Riedl) eine wichtige Rolle im Kärntner Weinleben. Trixnertal: Zwei kleinere Winzer rund um St. Georgen am Weinberg (nahe Völkermarkt), auch Station des HemmaPilgerweges. Oberkärnten: Keine offizielle Region, aber auch im Mölltal, in Kötschach und Hermagor versuchen Winzer ihr Weinglück.

Weinorganisationen

Landesweinbauverband Kärnten. Dachorganisation der Kärntner Weinbauern in der Landwirtschaftskammer. Obmann ist Winzer Horst Wild. Jährliche Winzerkurse für Weinbau und Kellerwirtschaft. Kontakt: (0 43 58) 22 96 „Wein aus Kärnten“. Der Arbeitskreis aus 30 Winzern gehört zum Landesweinbauverband Kärnten und entwickelt und verwaltet die Marke „Wein aus Kärnten“ (Dachmarke „Genussland Kärnten). Kontakt Erwin Gartner (0 650) 92 39 891 www.weinauskaernten.at Vinum Carinthiae. 1993 gegründet, Obmann ist Roland Pulsinger, ca. 50 Mitglieder. Der größte von sechs

Vereinen innerhalb des Kärntner Weinbauverbandes. Kontakt: (0 67 6) 44 11 976, www.vinum-carinthiae.at

Winzer

Eine Auswahl an Kärntner Winzern, weitere auf der Homepage www.weinauskaernten.at. Sem Kegley & Georg Lexer. Der gebürtige Texaner und sein Kompagnon gelten als kompletteste Winzer Kärntens. Weingarten (6,5 Hektar) und Keller in Stegendorf bei Karnburg Hauptsorten: Chardonnay, Sauvignon Blanc, Kerner, Zweigelt. Kontakt: (0 65 0) 82 71 244 Georgium. Markus Gruze baut auf drei Hektar über dem Längsee hauptsächlich Chardonnay- und Pinot-Noir-Trauben biodynamisch an. Weiße Cuvee, demnächst auch Pinot Noir und Sekt. Keller (und Restaurant Georgium) direkt am Längsee, gegenüber Strandbad. Kontakt: (0 65 0) 22 51 234 Vinum Virunum. Modern angelegter Weingarten (3 ha) bei St. Donat, wunderschöner und top ausgestatteter Gewölbekeller in Reipersdorf (gegenüber Gasthaus Schumi). Kontakt: (0 66 4) 10 32 968 Neumaier. Sehr klein, aber fein. 0,4 Hektar Weingarten in Radweg bei Feldkirchen. Chardonnay, Zweigelt, Tresterbrand. 9560 Feldkirchen, Radweg 3, Kontakt: (0 67 6) 500 89 03 Erwin Gartner. Kärntens traditionsreichstes Weingut, seit 1972 wird bei St. Andrä und bei Schloss Thürn Wein auf ca. drei Hektar Wein angebaut. Sorten: Rheinriesling, Ruländer, Sauvignon Blanc, Zweigelt, Blauer Burgunder, Cuveé Reserve. St. Andrä, (0 43 58) 55 292, (0 65 0) 92 39 891 Ferdinand Serschen. Weingarten in St. Georgen am Sandhof bei Klagenfurt. Sorten: Chardonnay, Zweigelt, Pinot Noir, spannende Rotweine. Kontakt: (0 67 6) 83 55 32 10 Andrea Riedl. Die Frau des JacquesLemans-Uhrenproduzenten bebaut in Goggerwenig bei St. Veit derzeit ca. 13 Hektar. Hügelige Lagen mit Blick auf Hochosterwitz. Sorten: Chardonnay, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, etwas Grüner Veltliner, Zweigelt, Blauburger, Merlot. Kein Ab-Hof-Verkauf. Roland Pulsinger. Der Obmann von Vinum Carinthiae betreibt die „Love’ntaler Weinmanufaktur“. Haupt sorten: Riesling, Zweigelt, Dornfelder. Kontakt: (0 67 6) 44 11 976 Familie Klade. Der Lavanttaler Unternehmer ist mit 2 Hektar (Chardonnay, Traminer, Zweigelt, Roesler) im Wein-

geschäft, vinifiziert wird aber in der Steiermark. St. Michael, Lausing, (0 67 6) 84 44 55 10 Stadtweingarten Klagenfurt. Wird auf der Seewiese seit 2003 von sieben Winzern (Kurt Knoltsch, Josef Math, Rene Oberleitner, Roland Pulsinger, Helmut Unterkofler, Christian Waltl, Horst Wild – alle Mitglieder des Kärntner Weinbauvereines) bewirtschaftet. 0,5 Hektar, Sorten: Riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot blanc, Riesling, Zweigelt, St. Laurent, Merlot, Blauburger. Werner Holzfeind. Kärntens höchstgelegener Weinbauer (760 m) keltert in Kötschach in exponierter Lage .Ca. 750 Stöcke, Sorten: Zweigelt, Blauburger, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio. Auch Brände. Kontakt: (0 47 15) 85 53 Weitere Winzer auf www.weinauskaernten.at

Vinotheken & Co.

Jäger. Vinothek mit großem KärntnerWein-Sortiment. Radetzkystr. 38, (0 46 3) 57 3 54, www.delijaeger.com Alpe-Adria-Weindepot. Kärntner Weine von Ferdinand Serschen und Sem Kegley. Klagenfurt, Florian-GrögerStraße 20, (0 46 3) 42 07 49, www.wein-online.at Alpe-Adria-Weindepot Wien 1. Am Hof 11, (01) 53 51 65 50 Bachler. Die kompetente Vinothek in Althofen führt Weine von mehreren Kärntner Weinbauern. Silberegger Str. 1, (0 42 62) 38 35, www.bachler.co.at Feinkost Ertl. Herwig Ertl in Kötschach hat Weine von Holzfeind und Pulsinger im Programm. Kötschach, Hauptplatz 19, (0 47 15) 246, www.kaeseschokolade.at Bauernmarkt Griffen-Rast. Beim Mochoritsch an der Autobahn in Griffen gibt’s Weine von Sem Kegley und von Klade. Täglich geöffnet. Pichorner. Die Vinothek in Eisentratten führt nach Verfügbarkeit Weine von Gartner, Kegley, Lugger und anderen Kärntner Winzern. Eisentratten 51, (0 47 32) 3854, (0 66 4) 52 91 505 Vinocades in Lamnitz 8, 9833 Rangersdorf (Mölltal), verkauft Wein von Gruze, Klade und Gartner. (0 48 23) 20 033, www.vinocades.at Intersparmärkte und Raiffeisen Lagerhäuser in Kärnten sowie Wein & Co. in Klagenfurt führen ebenfalls Kärntner Weine. Ab-Hof-Verkauf. Etliche Winzer ver kaufen auch ab Hof – am besten anrufen. Telefonnummern siehe links.

Oberster Weinbauer: Obmann Horst Wild Kompromissloser Biowinzer: Marcus Gruze Modernster Weingarten: Vinum Virunum, St. Donat Qualitätsduo: Sem Kegley und Georg Lexer jun. (v.l.)


54

alpe adria magazin

„Besuch im Paradies“

Er schippert gern durch Venedigs Lagune und möchte Marco Polo nach China begleiten: Regisseur Martin Kuπej beantwortet 25 Fragen zum Reisen. HEINZ GRÖTSCHNIG INTERVIEW PRIVAT FOTOS

Kuπej unterwegs: Am stillen Wasser des Wörthersees, Lost in Sahara,an Jerusalems Klagemauer und als einer der letzten Touristen im Jemen (v.l.)

An welche Reise erinnern Sie sich am liebsten? Am ehesten an

zwei extreme Reisen, die heute unmöglich zu wiederholen wären: 1979/80 war ich sechs Wochen in Nigeria – ein Kulturschock und äußerst gefährlich. Ende 2008 war ich wohl einer der letzten Touristen, die den Jemen unbeschadet bereisen konnten. An welche am wenigsten gerne? Gibt es nicht! Reisen sind Bestandteil meines Lebens und meiner Identität. Schlimm war es nur, wenn ich umzingelt von Touristen-Idioten war, denen genau dieser Anspruch überhaupt nichts bedeutet hat. „Pita-Maha“ in Ubud auf Bali – erster Besuch im Paradies. Welches nie mehr?„Hilton“ in Kairo – ich war dort am 11. September 2001 und habe in diesem Hotel das echte, gleichzeitig aber auch mein privates Lebens-Nine-Eleven erlebt. Was taugt als Souvenir? Etwas, das einem jemand geschenkt hat, dessen Land oder Haus man bereist und besucht hat. Mein bestes Souvenir: ein lebender Truthahn! Mein teuerstes: eine am Strand des Roten Meeres gefundene Koralle – 1600 Euro Strafe am Flughafen Wien-Schwechat. Welches würden Sie nie kaufen? Eines, das alle anderen auch kaufen. Woran erkennt man den Massentouristen? An seinem Verkehrsmittel: 40 km Tauernautobahn-Stau. Costa Concordia. Ryan Air. Ansteh-Schlangen vor dem Louvre. Kamelreiten. Was nervt an ihm? Dass er, wo immer man ihn antrifft, eigentlich noch immer nicht wirklich von zu Hause abgereist ist. Welche Geheimtipps im Alpe-Adria-Raum verraten Sie unseren Lesern? Villa Bled/ Slowenien – im Herbst.

Welchen berühmten Menschen hätten Sie gerne als Reisebegleiter? Der ist nicht berühmt, aber für mich gibt es keinen bes-

Hausbootfahrt in der Lagune von Venedig. Hotel Chalet Senger – Heiligenblut.

Drei Dinge, die das ideale Reiseziel auszeichnen. Überwältigung.

seren: Karlheinz Winkler, Architekt aus Graz, Segler, Bonvivant, bester Freund! Ansonsten: Marco Polo – aber damals auf seiner Reise nach China!

Das beste Reiseziel für Theaterinteressierte? Residenzthea-

Wenn es Zeitreisen gäbe – welche Zeit sollte es sein und welche Gegend? Zukunft – Weltall. 1348 – Kärnten. 3359 v. Ch. –

Welchen Nutzen ziehen Sie aus Reisen? Nicht geben müs-

Wohin geht die nächste Reise? Heißester Favorit: Indien! Da

Gastfreundschaft. Bewusstseinserweiterung.

Martin Kuπej, 51, stammt aus Ruden in Kärnten. Der Theater- und Opernregisseur ist Intendant des Münchner Residenztheaters.

Wo kann der Regisseur im Alpe-Adria-Raum am meisten sehen, lernen? Diese zentrale Region Europas ist für mich immens

wichtig und macht einen großen Teil meiner Identität als Künstler aus. Das hat mit der sprachlich-kulturellen Vielfalt zu tun, mit den vielen verschiedenen Landschaften, aber auch mit ihrer Brüchigkeit und Zerrissenheit, die die Menschen zu einer besonderen Schwermut und auch Sensibilität geführt hat. Sie sind Kärntner. Warum soll man nach Kärnten reisen? Ich entdecke in Kärnten immer mehr die Qualität des Kleinen, Abwegigen, Ursprünglichen. Am besten beschreiben das die Wander-Lese-Reisebücher der Unikum-Reihe. Dort liest man dann auch: „Dass Heimat mit dem Unheimlichen zu tun hat, kann vielleicht nirgendwo besser nachgefühlt werden als in Kärnten“ Und warum nicht? FPK – und all die dazugehörigen korrupten, schamlosen Abziehbild-Typen mit ihrer großen Klappe. Motto: „Carinzia – vacanze tra amici!“ Das beste Essen in Kärnten? „Sicher“ in Tainach/See Restaurant Bad Saag/ alle Landgasthäuser, die ich regelmäßig frequentiere.

Welches Hotel möchten Sie unbedingt noch einmal besuchen?

Zur Person

Was hören Sie im Auto am liebsten? Fahrtwind, weil ich gerne offen fahre. Opern von Verdi. Die ideale Reiselektüre? Ortsbezogene Romane oder Krimis. Das wichtigste Reiseaccessoire? Hakle feucht. Computer – mitnehmen oder daheim lassen? MacBook Air – habe ich immer dabei.

ter München.

sen, sondern bekommen können.

Das ideale Reiseauto? Hängt von der

Destination ab: Ma-

rokko: Nissan Patrol. Toskana: mein MG B Cabrio Bj. 1964 racinggrün. Los Angeles: 76er Cadillac Eldorado. London: Doppeldeckerbus oben erste Reihe vorne.

mit dem Ötzi unterwegs in den Alpen

war ich noch nie und nirgends…

Letzte Frage: Sie können nicht wegfahren, haben aber Reisefieber. Was hilft dagegen? Da gehe ich sehr gerne in Zoos, botanische

Gärten oder in kunsthistorische Museen; dort reise ich dann in die Landschaften und Welten, die ich durch die Bilder wie durch Zeit-Fenster betrachte.


LLaassss ddiiee

SSoonnnnee rreeini n

u R- T KKLLAAG EGNEF N a m Wö r t h e r s e e

Herbst/Winter Special 12/13

•• •• • • •• •

3 Übernachtungen mit Frühstück Welcome Cocktail Geführte Altstadtwanderung Ticket für die Stadtgalerie Klagenfurt Ticket für das Museum Moderner Kunst Kärnten 4-Gänge-Dinner

Zusätzlich buchbar: Stadttheater

ab €115,-

Tagesausflug Venedig

KLAGENFuRT

„KulTourGenuss“

Infos unter www.klagenfurt-tourismus.at Klagenfurt Tourismus Rathaus Neuer Platz 1 9010 Klagenfurt am Wörthersee T +43(0)463 537 2223 tourismus@klagenfurt.at Buchungszeitraum: 4. 10. 2012 – 29. 4. 2013, Donnerstag - Sonntag

Klagenfurt am Wörthersee Herbst/Winter Special 12/13 bis

Mein Wunschtermin von Meine Wunschkategorie

****Hotel

Ausweichtermin von ***Hotel

ohne Kategorie

bis

Alpe Adria Mag.

Bitte informieren Sie mich und senden Sie mir ein unverbindliches Angebot über das Herbst/Winter Special 2012/13.

Name Adresse PLZ/Ort Land Telefon/Fax E-Mail

Kupon bitte ausfüllen, ausschneiden und in einem frankierten Kuvert an Klagenfurt Tourismus, Rathaus, Neuer Platz 1, 9010 Klagenfurt am Wörthersee senden. Die hier publizierten Angaben wurden sorgfältig erhoben (Stand: September 2012). Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Sämtliche Rechte und Änderungen vorbehalten. Foto: Bauer


56

alpe adria magazin

xxxx wanderungen


Übertriebener Ehrgeiz Schroffe Felsformationen, sanfte Almen und von Seen und Flüssen durchzogene Ebenen: Kärnten bietet Wanderern eine Landschaftsvielfalt – die sich gerade im Herbst von ihrer schönsten Seite zeigt.

Den Blick öffnen 3… 2 …1, los: Beim Wandern fühlt man den Puls der Natur am besten und tankt die Energie der Wälder, Berge, Almen und Wiesen. Schritt für Schritt, Weg für Weg, in Kärnten 5000 wanderbare Kilometer lang. JUTTA KALIAN TexT KärNTeN WerbUNg/gerdL, KärNTeN WerbUNg/ZUpANc (2), gerNoT KoboLTschNIg FoTos

D

ie trägen Sommertage sind vorüber, nun lockt der Herbst mit farbenprächtigen Wäldern und klarer Luft: Für Wanderer ist das die schönste Jahreszeit. In den Tälern Kärntens ruht oft noch Nebel, während auf den Bergen die Sonne vom Himmel strahlt. Dabei ist es einfach nur die kühlere Luft, die für gestochen scharfe Sicht sorgt und Wanderern Fernblicke beschert. Vorsicht ist dennoch angesagt: Grashänge und Steige mit viel Laub können rutschig sein, außerdem kann das Wetter im Herbst schnell umschlagen – weswegen man sich gegen Regen, Kälte, Wind oder Nebel rüsten sollte. So vielfältig wie das Herbstwetter ist auch die Landschaft: Von schroffen Felsformationen dominierte alpine Berglandschaften, wie etwa die Hohen Tauern mit ihren Gletschern und 3000ern. Sanfte Almen säumen die mittelhohen Gebirge wie die Nockberge, und auch den Reizen der Ebenen mit ihren Seen und Flüssen kann man sich nur schwer entziehen. Über 5000 Kilometer erstreckt sich das Netz an markierten Wanderwegen in Kärnten.

Vertonte Landschaft Beim Wandern geht man auch nach innen: Es ist vollkommen still, man hört nur die eigenen Schritte und die der

Wanderer vor einem. Man lauscht, was der Wald zu sagen hat: Das Knacken, wenn du auf trockene Äste steigt. Das Rauschen, wenn ein Windstoß durch die Baumkronen fährt. Von weitem das Plätschern des Bachs. Alle Sinne arbeiten auf Hochtouren, man riecht den Wald, modrig und würzig zugleich, spürt die kühle Luft. Das Land kennenlernen, sich der Natur annähern, den Körper bewegen – es gibt viele Gründe für eine Wanderung. Schließlich trainiert man nicht nur Waden und Kondition, sondern klärt auch den Kopf. Beim Gehen, dieser ursprünglichsten aller Fortbewegungsarten, öffnet sich der Blick für Details. Eins sollte man aber nicht vergessen: Vorbereitung ist alles – das gilt auch für als leicht ausgewiesene Routen. Denn durch Selbstüberschätzung oder schlechte Planung kommt es immer wieder zu Unfällen: 422-mal musste die Kärntner Bergrettung letztes Jahr ausrücken. Oft sind es banale Ursachen wie falsche Schuhe: „Ein gut beschuhter Fuß ist die halbe Wanderung. Mit schlechten Schuhen oder gar Sandalen wird man schneller müde“, sagt Wanderführer Hugo Gutschi. Mit der richtigen Ausrüstung (siehe Tipps im Infoteil, Seite 62) steht also dem Wanderglück nichts im Wege. ■

Otmar Striednig, Landesleiter der Bergrettung Kärnten, über die Gefahren beim Wandern. Warum kommt es beim Wandern oft zu gefährlichen Situa­ tionen? Unfälle passieren meistens, wenn man sich untrainiert auf eine Wanderung begibt und dadurch schnell ermüdet. Bei vielen ist es aber auch die Folge von übertrie­ benem Ehrgeiz oder nicht geeignetem Schuhwerk. Wie bereite ich mich auf eine Wanderung vor? Das Wichtigste ist körperliches Training, dann kommt die rich­ tige Planung der Wan­ derung: Welches Ziel habe ich, wie lange dauert die Tour, wel­ che alpinen Gefahren gibt es, was für ein Wetter ist angesagt? Die Länge und Schwierigkeit der Tour richtet sich auch nach der Gruppenzusam­ mensetzung: Alter, Kondition, Ausrüs­ tung, Erfahrung aller Mit­Wanderer berück­ sichtigen. Woher bekomme ich Informationen zur Route? Man sollte sich vorab Führer und Kartenma­ terial besorgen. Zusätzlich empfiehlt es sich auch, eine Expertenmeinung einzuholen, indem man sich an Wander­ oder Bergführer, den Hüttenwirt, Bergretter oder alpine Vereine wendet. Was muss immer mit ins Gepäck? Einen Rucksack sollte man immer mithaben, darin sollte zumindest sein: Entsprechende Kleidung (gegen Kälte und Regen), Getränk und Jause, Erste­Hilfe­ Packerl und Pfeiferl, Knirps, bei längeren Touren auch eine Taschenlampe.


58

alpe adria magazin

10 besondere Kärntner Wanderungen

1 Weinwanderweg

2 Kulinarisch wandern

Den Sommer über hatten die Weinreben auf den sanften Hügeln des Lavanttals Zeit zu reifen – im Herbst, wenn sie ihren höchsten Zuckergehalt erlangt haben, ist nicht nur Zeit zur Traubenlese, sondern auch zum Wan­ dern auf den Weinbergen. Flankiert von golden leuchtenden Blättern der Weinstöcke lässt sich der herrliche Ausblick auf Wolfsberg und das eine oder andere Glaserl Wein genießen: Schließlich ist das Lavanttal seit den 1970ern Kärntens erste Weinbau­Adresse. „Der Wanderweg führt direkt entlang den Weingärten – mit Blick bis zu den Karawanken“, sagt Wander­ führer Hugo Gutschi. Genuss­Highlight: Beim Obsthof Lenzbauer (liegt am Weg) auf der Panorama­Terrasse prämierte Weine verkosten, der Hausherr erklärt auch gerne die Weinproduktion (vorher anrufen). Rundwanderweg. Gehzeit: Etwa 1,5 Stunden. Länge: 4 Kilometer. Schwierigkeit: Leicht. Ausgangspunkt: Gasthof Silberberg in St. Johann bei Wolfsberg. Route: St. Johanner Kirche, Schloss Silberberg, Weinbau­ versuchsanlage Schönboden, Lenzbauer, Weingartjörgl, Gries­Kreuz/LKH Wolfsberg. Info: Regionalmanagement Lavanttal Tel. (0 43 52) 28 78, www.rmlav.at. Obsthof Lenzbauer Tel. (0 43 52) 42 91, www.lenzbauer. com. Kartenmaterial: Kostenloser Plan in Tourismusbüro oder Wanderkarte freytag & berndt (f & b) WK 237.

Dass man beim Wandern Kalorien verbraucht, ist ein erfreulicher Nebenef­ fekt. Es geht aber auch umgekehrt: Bei der Lesachtaler kulinarischen Wan­ derung führt man sich Kalorien zu – in Form von regionalen Köstlichkeiten. Als ob Ruabnsuppe, Brettljausn, Schlipfkrapfen, Kalbssteak und Heidel­ beertaschen nicht schon ein Genuss für sich wären – vor der ursprüng­ lichen Naturkulisse des Lesachtals scheint man in jedem Bissen die saf­ tigen Wiesen und die liebevolle Zubereitung herauszuschmecken. Verdie­ nen muss man sich die Schlemmereien aber auch, vor jeder Pause gibt’s eine – nicht allzu schwierige – Gehetappe mit einem Guide: Von der Badstub’n in Liesing entlang der Gail zum Gasthof Waldfriede, durch den Niedergailer Wald zur Jausenstation Steineckenalm, dann über den „Lah­ nerhof“ wieder zur Badstubn’, wo der süße Abschluss des wanderbaren 4­Gänge­Menüs schon bereit steht. Geführte Wanderung inklusive Verkostung. Schwierigkeit: Leicht. Aus­ gangspunkt: Jeden Mittwoch (9:30 Uhr; letzter Termin 17. Oktober) Treff­ punkt vor dem Café Badstub’n in Liesing. Info: Tourismusverband Lesach­ tal Tel. (0 47 16) 24 212 , www.lesachtal.com. Voranmeldung beim Lahner­ hof Tel. (0 47 16) 239. Kosten: 18 Euro pro Person. Kartenmaterial: f & b WK 223.

3 Museumswandern Museumsbesuche sind nur etwas für Regentage? Das muss nicht sein: Im südöstlichen Winkel Kärntens, wo das Jauntal in das Lavanttal über­ geht, lassen sich Wandern und Kultur wunderbar verbinden. Schließlich ist die Region dank Werner Berg Museum, Museum Liaunig und Stift St. Paul kulturell kein unbeschriebenes Blatt, in drei Tagesmärschen kann man alle drei Museen zu Fuß erreichen – in schönster Naturkulisse. Elisabeth Sad­ nek, Initiatorin des Museumswanderns und Betreiberin der am Weg gele­ genen Pilgerherberge Turnerhof in Neuhaus, wandert am liebsten von Neuhaus zum Stift St. Paul: Die Route führt über Lavamünd auf ein Berg­ plateau: „Oben beim Greinerhof­Bauern ein Lunchpaket mitnehmen und später am Russ­Kreuz bei herrlichem Ausblick genießen“, rät Sadnek – und: Früh genug starten, damit nach der Wanderung genügend Zeit für die Ausstellung (Hexen, Magier und Dämonen) bleibt. Wanderweg in 3 Tagesetappen. Gesamtlänge: Über 50 Kilometer. Schwierigkeit: Mittel. Route 1: Von Bleiburg über den Kömmelgupf nach Neuhaus (Besuch Museum Liaunig). Route 2: Von Neuhaus über Lava­ münd und Russ Kreuz (geologischer Lehrpfad) nach St. Paul (Besuch Stift St. Paul). Route 3: Von St. Paul zur Ruine Rabenstein, über die Drau nach Aich und Bleiburg (Besuch Werner Berg Museum). Elisabeth Sadnek führt auch (ab 5 Personen): (0 66 4) 39 41 161. Info: Tourismusregion Klopeiner See Tel. (0 42 39) 22 22, www.klopeinersee.at. Weitere Einkehrtipps: Gast­ hof Rabensteiner in St. Paul, Brauhaus Breznik in Bleiburg. Karten: Kosten­ loser Plan im Tourismusbüro oder f & b WK 238.

sTeINThALer/KW, ToUrIsmUsregIoN KLopeINer see – südKärNTeN, bILdArchIv WörThersee ToUrIsmUs gmbh, KALIAN, KK FoTos

Wir haben uns auf den Wegen und Steigen in Kärnten umgesehen und zehn besondere Wandererlebnisse ausgesucht. Und weil nach einem ausgiebigen Fußmarsch die herzhafte Stärkung nicht fehlen sollte, haben wir Bergführer, Touristiker und Einheimische um Einkehrtipps gebeten.


GANSL vom 26.10.–12.11.12 Biogansl-Wochenende: 27.–28.10.12

4 Zirbenwanderung Der Stoff, aus dem die Träume sind, ist in den Nockbergen die Zirbe: Man schläft dort am liebsten in Betten aus Zirbenholz – die gesundheitsför­ dernde Wirkung ist sogar wissenschaftlich verbrieft. Bei der Zirbenwande­ rung kann man die Kraft der robusten Nadelbäume selbst erfühlen – am besten im Nationalpark Nockberge, wo die Zirben dicht wie nirgendwo sonst auf der Welt wachsen: Knorrig ragen sie aus dem Boden, mit ihren dicken Wurzeln können sie sich sogar in Felsspalten verankern. Der Natio­ nalparkranger hilft beim Basteln eines Zirben­Duftsäckchens und führt zu den schönsten Plätzen, vorbei an blau, grün und schwarz schimmernden Seen ins Hochmoor: „Die Moose leuchten im Herbst in den verschie­ densten Farben – ein großartiger Anblick“, schwärmt Nationalpark­Nock­ berge­Ranger Heinz Mayer. Geführte Wanderung. Dauer: 3 Stunden. Schwierigkeit: Leicht. Aus­ gangspunkt: Kornockbahn auf der Turracher Höhe, jeden Mittwoch um 10 Uhr (bis 3. Oktober, auf Anfrage auch danach). Kosten: 5 Euro. Informatio­ nen: Nockberge Tourismus Tel. (0 42 40) 20 600, www.nockberge.at. Ein­ kehrtipps: Karlhütte am Grünsee, AlmZeit­Hütte (neben Bergstation der Panoramabahn). Karten: f & b WK 5221.

5 Gletscherwandern Wer denkt, dass Großglockner und Pasterze nur Bergsteiger­Profis vorbe­ halten sind, irrt: Auf dem Gamsgrubenweg kommt man dem größten Glet­ scher der Ostalpen so nahe wie nur möglich, ohne Steigeisen anzuschnal­ len. „Der Weg führt ober der Pasterze entlang, man hat einen grandiosen Ausblick auf den Großglockner“, sagt Nationalpark­Ranger Georg Granig. Zuerst quert man ein paar Tunnels (mit Ausstellungen) – danach ist tief Luft holen angesagt, denn die plötzlich vor einem liegende Gletscherzunge hat schon vielen den Atem verschlagen: Das ewige Eis zu Füßen, dahinter die messerscharfen Felsgrate des Großglockners. Am Gamsgrubenweg kommt man aber nicht aus der Puste, er ist breit und eben und führt in eine faszinierende Sandlandschaft, auf der nur Pionierpflanzen überleben und wo sich Murmeltier und Steinbock Gute Nacht sagen. Auch seltene Tiere wie Bartgeier und Steinadler leben dort. Tipp des Rangers: Warme Klei­ dung einpacken! Wanderweg. Gehzeit: 3 bis 4 Stunden (hin und retour). Schwierigkeit: Leicht. Ausgangspunkt: Kaiser­Franz­Josefs­Höhe, 1. Tunnel liegt zwi­ schen Nationalpark­Infocenter und Gasthof Freiwandeck. Je nach Wetter­ lage bis Ende Oktober. Info: Nationalpark Hohe Tauern Tel. (0 48 24) 27 00, www.nationalpark­hohetauern.at. Einkehrtipp: Glocknerhaus (Spezialitäten vom Glocknerlamm!). Karten: f & b WK 122.

DIE KÄRNTNER SPARGELWIRTE SIND IHRE GANSLWIRTE Es ist immer einer in ihrer Nähe Brunnwirt Kassl, 9334 Guttaring, 04262/8125 Restaurant Bachler, 9330 Althofen, 04262/3835 Krumpendorferhof, 9201 Krumpendorf, 04229/2301 Gasthof Seebacher, 9563 Gnesau, 04278/257 Landgasthof Neugebauer, 9335 Lölling, 04263/407 Restaurant Knes, 9061 Klagenfurt-Lendorf, 0463/49147 Gasthof Liegl, 9313 St. Georgen/Längsee, 04213/ 2124 Rest./Hotel Metzgerwirt, 9545 Radenthein, 04246/2052 Gasthof Leitner, 9761 Greifenburg, 04712/344 Landgasthof Plöschenberg, 9071 Köttmannsdorf, 04220/2240 Restaurant Pavillon, 9220 Velden, 04274/51109 Biedermeier Schlössl Lerchenhof, 9620 Hermagor, 04282/2100

www.spargelwirte.at


7 Auf der Bioalm

6 Skulpturenwanderung „Marmor, Stein und Eisen bricht“… Im Krastal bringen Bildhauer bei Symposien den Marmor zum „Brechen“ – heraus kommen Skulpturen, von denen ein Teil eindrucksvoll den Skulpturenwanderweg säumt, der von Treffen am Ossiacher See übers Krastal nach Gummern an der Drau führt. Aus dem Grün der Wiesen ragen sie in die Höhe oder lugen hinter Bäumen hervor: In den Stein gehauene Figuren, ineinander verschlungene Körper, der Schwerkraft trotzende Steinblöcke, die zwischen Bäumen zu schweben scheinen – steinern bleiben die Mienen der Wanderer hier sicher nicht. Der Skulpturen­ wanderweg ist auf keiner Karte eingezeichnet, aber: „Übersehen kann man die Skulp­ turen nicht“, sagt Helmut Machammer, Bildhauer vom „[kunstwerk] krastal“. Sie sind in unregelmäßigen Abständen aufgestellt, mal entlang der Straße, mal im Wald. Also ein­ fach weitergehen, auch wenn man eine Zeitlang kein Objekt sieht – und die Landschaft genießen. Skulpturenwanderweg, in Richtung Seespitz oder von Gummern aus begehbar. Geh­ zeit: 4 Stunden. Länge: 12 km. Schwierigkeit: Leicht. Mögliche Route: Billa­Supermarkt in Seespitz (Treffen am Ossiacher See), rechts nach Niederdorf/Seespitz, entlang der Skulpturenallee nach Treffen, durch das Krastal über Puch nach Gummern (Gemeinde Weißenstein). Informationen: [kunstwerk] krastal http://www.krastal.com. Einkehrtipp: Gasthof Pirker in Gummern. Kartenmaterial: Ein Folder mit Beschreibungen der Skulp­ turen ist beim [kunstwerk] krastal (Krastaler Straße 24, 9541 Einöde bei Villach) um 7 Euro erhältlich, die Eckpunkte der Route erfährt man unter Tel. (0 42 42) 42 000, http://www.region­villach.at

Der Weißensee ist eines der schönsten Fleckchen Kärntens, die darüber gelegene Naggler Alm bietet eine besondere Alm­ hütte. Pächterin Almut Knaller hat dieses Alm­Kleinod zu einem außergewöhnlichen Ort gemacht, an dem es bei Ver­ nissagen oder Konzerten auch lebhaft zugehen darf – ohne die Beschaulichkeit der Alm zu stören. Auf den Tellern landen Produkte von lokalen Produzenten. „Man hat einen ganz anderen Bezug zum Essen, wenn man die Hersteller kennt“, sagt Almut Knaller. Und das bekommt man auch zu schme­ cken, ob bei knusprigem Brot mit der eigens für die Naggler Alm gewursteten „Halterwurst“, bei Weißensee­Fischspeziali­ täten von Martin Müller, oder beim Kaiserschmarrn und selbst gemachter Limonade. Ein Gustostück für Wanderer ist auch der Weg zur Naggler Alm – man wandert unter einem Blätter­ dach und genießt herrliche Seeblicke. Wanderweg auf die Naggler Alm. Länge: 5,3 Kilometer. Geh­ zeit: 1,5 Stunden. Schwierigkeit: Leicht. Ausgangspunkt: Techendorf Bergbahn/Talstation, Forstweg Nr. 25. Rückkehr ins Tal per Sessellift möglich. Auch geführte Wanderungen (über den Mittagsnock) werden angeboten: Am 6.10., Anmel­ dung bei der Weissensee Information Tel. (0 47 13) 22 20, www.weissensee.com. Karten: f & b WK 223.

Echter Urlaub www.urlaubambauernhof.com

Schmeckt nach mehr URLAUB AM BAUERNHOF FÜR EINE FAMILIE IN EINER FERIENWOHNUNG AB EURO 55,-/TAG BZW. FÜR EINE PERSON MIT FRÜHSTÜCK AB EURO 23,-/TAG INFOS, PREISE, BUCHUNGEN: LANDESVERBAND URLAUB AM BAUERNHOF KÄRNTEN

Tel: +43 463 330099 _ Fax DW: -33 _ Viktringer Ring 5 _ 9020 Klagenfurt _ office@UrlaubamBauernhof.com _ www.UrlaubamBauernhof.com


8 Bergwiesenwanderung

9 Symphonisch wandern

Die Egger Alm über dem Gailtal entspricht dem, was im Bilderbuch unter dem Stichwort „idyllische Alm“ zu sehen ist: Satte Bergwiesen, kristall­ klarer See, urige Hütten, Kühe, die sich genüsslich sattfressen, bevor es im Herbst wieder ins Tal geht. Bis dahin hat man aber noch genügend Zeit, um aus ihrer Milch den würzigen Almkäse herzustellen, für den die Region genauso bekannt ist wie für den Gailtaler Speck. Zusammen in die Pfanne gehauen ergibt das die köstliche Frigga, bei der Wanderer wieder zu Kräf­ ten kommen. Die und andere regionale Spezialitäten kann man beim Gast­ hof „Zum Rudi“ verkosten, ebenso freundlich­authentisch geht’s zwei Hüt­ ten weiter beim Gasthof „Zur Alten Käserei“ zu. Eine schöne Wanderroute führt von der Egger Alm auf den Poludnig, von dem man einen großartigen Ausblick auf die Julischen Alpen und an schönen Tagen sogar bis zum Großglockner hat. Geführte Wanderung Egger Alm bis Poludnig, jeden Freitag bis 26. Okto­ ber. Dauer: 3 bis 4 Stunden. Länge: 11,2 Kilometer. Schwierigkeit: Mittel. Ausgangspunkt: Parkplatz Egger Alm. Informationen: Tourismusbüro Her­ magor Tel. (0 42 82) 20 43, www.hermagor.info. Einkehr­ und Übernach­ tungstipps: Gasthof „Zum Rudi“ (das ganze Jahr über geöffnet), Gasthof „Zur Alten Käserei“ (von Muttertag bis Ende September geöffnet), hier sind auch Käsespezialitäten erhältlich. Kartenmaterial: f & b WK 223.

Am Wörthersee haben sich die schönen Fleckchen, an denen Prominente wie Johannes Brahms, Alban Berg oder Gustav Mahler weilten, kaum ver­ ändert: Davon kann man sich bei See­ and Walk­Touren überzeugen. Die führen auf den Spuren der drei Komponisten. Bei der Brahms­Tour durch­ wandert man mit der 2. Symphonie im Ohr (Brahms hat sie in Pörtschach komponiert) jene Gegend, in der er täglich Spaziergänge gemacht hat (übri­ gens ist auch seine tägliche Gewohnheit, nackt im Wörthersee zu schwim­ men, kein Geheimnis). Die Route führt – nach der Schifffahrt nach Velden – entlang des Wörthersee­Rundwanderwegs durch die Römerschlucht zum Forstsee: Wunderschön ist‘s, wenn das Seewasser durch die Bäume blitzt, herrliche Ausblicke auch am Rückweg nach Pörtschach. Höhepunkt zum Schluss: Ein Abstecher zur klangvollen Brahms­Liege auf der Gloriette ober Pörtschach. Geführte Wanderung auf den Spuren von Brahms: Gehzeit: 3,5 Stunden. Länge: 10 Kilometer. Schwierigkeit: Mittel. Ausgangspunkt: Schiffsanlege­ stelle Landspitz/Pörtschach. MP3­Player werden zur Verfügung gestellt. Kosten: 10 Euro für die Schifffahrt. Info: Tourismusinformation Pörtschach Tel. (0 42 72) 23 54, www. poertschach.at. Einkehrtipp: Spareribs beim Dorfwirt in Pörtschach. Karten: Kostenloser Plan (Wörthersee­Rundwan­ derweg) im Tourismusbüro oder f & b WK 5233.

……1.100 1.100mmüber überdem demAlltag Alltag……hier hierfinden findenSie SieKärnten Kärntenininseiner seinerschönsten schönstenForm! Form! 2 Thermal-und undBadelandschaft Badelandschaft • •HAUSEIGENE HAUSEIGENEHeiltherme Heiltherme––2.100 2.100mm2 ThermalHallenbad Hallenbad(8(8x x1616m,m,32°) 32°)und undFreibad Freibad(8(8x x1212m,m,27°), 27°),beides beidesmit mitThermalwasser! Thermalwasser!

A-9546 A-9546Bad BadKleinkirchheim Kleinkirchheim mailto: mailto:hotel@pulverer.at hotel@pulverer.at homepage: homepage:www.pulverer.at www.pulverer.at Tel. Tel.0043 0043/ (0)4240 / (0)4240/ 744 / 744

• •Erlebnis-Saunalandschaft Erlebnis-Saunalandschaftmit mitfinnischer finnischerSauna, Sauna,Tepidarium, Tepidarium,AromaAroma-und undKräutergrotte, Kräutergrotte, Whirlpool, Whirlpool,Dampfbad, Dampfbad,Solarium, Solarium,Fitnessraum, Fitnessraum,lichtdurchfluteter lichtdurchfluteterRuheraum, Ruheraum,Infrarotkabine, Infrarotkabine, Troadkastn’Sauna, Troadkastn’Sauna,Kräutersauna, Kräutersauna,Energy-Island Energy-Islandu.v.m. u.v.m. Salarium Salarium(Meersalzdampfbad, (Meersalzdampfbad,Tibetanisches TibetanischesSalzsteintepidarium Salzsteintepidariumund undRuheraum RuheraumCarpe CarpeDiem) Diem) • •Vital-Oase Vital-Oasefür fürMassage, Massage,Kosmetik Kosmetikund undVerwöhn-Angebote Verwöhn-Angebote 2 Garten-und undErholungslandschaft Erholungslandschaft • •7.600 7.600mm2 Garten• •a-la-carte-Restaurant a-la-carte-RestaurantLOY-Stube LOY-Stubemit mit11Haube Haubevom vomGault GaultMillau Millau • •Kärntner KärntnerGastlichkeit Gastlichkeitmit mitfamiliärer familiärerAtmosphäre Atmosphäre

PAUSCHALEN PAUSCHALEN

für fürTherme, Therme,Wellness, Wellness,Golf, Golf,Berg Berg und undGesundheit Gesundheitauf aufunserer unserer Website Websitewww.pulverer.at! www.pulverer.at!

Kuscheln Kuschelnfür für22 33Wohlfühlnächte Wohlfühlnächtemit mit¾-Verwöhn¾-Verwöhnpension, pension,11Candlelight-Dinner, Candlelight-Dinner, 11Partneranwendung Partneranwendungmit mit7070min., min., hauseigene hauseigeneTherme Therme abab438,– 438,–proproPerson Person


62

alpe adria magazin

Wichtige Wanderinfos Verhalten im Notfall:

Jede Situation, bei der man nicht mehr die Kraft aufbringt, sich weiter­ zubewegen, ist ein Grund, Hilfe zu rufen. Per Handy die Bergrettung anrufen (Telefonnummer 140) oder den Euro­Notruf wählen (112) – Letzterer ist meist sogar möglich, wenn man mit dem eigenen Handy­ Anbieter keinen Empfang hat. Prinzipiell sollte ein Verletzter nicht allein gelassen werden.

Verhalten gegenüber Tieren:

10 Stollenwanderweg Mit dem traditionellen Bergleutegruß „Glück auf“ begrüßt man sich auf den Wanderwegen von Bad Bleiberg – bis 1993 wurde am Nordhang des Dobratsch über Jahrhunderte Bergbau betrie­ ben, die Spuren finden sich auch am Bleiberger Erzberg. Kilometerlange Stollen und Schächte ziehen sich durchs Gestein, man muss sich aber nicht unter Tage begeben, um von der Luft zu schnuppern, die die Bergleute hier umgeben hat. Der Stollenwanderweg führt über Geröllhalden und Waldwege an 25 Stolleneingängen vorbei, manche sind nur kleine Felsöffnungen, manche mannshoch, in einige kann man hineingehen – das ergibt faszinierende Eindrücke. Tipp: An einer der zahlreichen Bergbau­Infostationen kann man die historischen Werkzeuge Schlegel und Eisen ausprobieren. Für interessante Ein­ blicke Taschenlampe mitnehmen! Rundwanderweg. Gehzeit: Etwa 3 Stunden. Länge: 5 Kilometer. Schwierigkeit: Leicht. Aus­ gangspunkt: Parkplatz vor Perscha Zeche / Gast­ hof „Zum Bergmann“ in Bleiberg­Kreuth, den Rundwanderweg am besten in Richtung Osten beginnen. Info: Tourismusinformation Bad Bleiberg Tel. (0 42 44) 31 306, www.bad­ bleiberg.at. Einkehrtipps: Restaurant Bergmand’l im Knappenhaus, Restaurant Holder in Bleiberg­ Kreuth. Karten: Kostenloser Plan im Tourismus­ büro.

Weitere Touren

1. Duftende Bergkräuter: Rundwanderweg ent­ lang von Bergbauernhöfen ober dem Kräuterdorf Irschen und Besichtigung von Rosmaries Berg­ kräutergarten: Führung nach Voranmeldung Tel. (0 47 12) 532­18, www.oberdrautal.info 2. Nebelfreie Zone: Sonnenwanderung auf dem Gurktaler Höhenweg von Zammelsberg nach Gunzenberg. Info: Tel. (04212) 30 200, www.kaerntenmitte.at, Wanderführer Friedrich Urich (0 66 4) 132 32 44 3. Granatwandern: Über die Millstätter Alpe wandern, deren Wege gesäumt von rubinroten Granaten sind. Höhepunkt: Das Granattor. Mehr Infos zum Millstätter Höhensteig. Tel. (0 47 66) 37 000, www.millstaettersee.com 4. Lesachtaler Mühlenweg Maria Luggau: Wanderung vorbei an fünf alten Wassermüh­ len samt Mühlenmuseum (Führung möglich). Info Tel. (04716) 242 12, www.lesachtal.com/ muehlenweg 5. Durch die Hölle des Hudigraben: Naturkund­ liche und kulturhistorische Wanderung durch den Hudigraben bei Bad Eisenkappel, geführt von Theatermacher und Kulturarbeiter Zdravko Haderlap. April bis Oktober. Info (0 42 38) 86 86, www.bad­eisenkappel.info

Es kann vorkommen, dass man beim Wandern auf frei herumlaufende Kühe trifft – in diesem Fall ganz normal verhalten, keine Angst zeigen und die Tiere mit Distanz umgehen. Kälber nicht berühren, das könnte den Schutzinstinkt der Muttertiere wecken. Alarmsignale sind, wenn eine Kuh den Kopf senkt, mit den Hufen scharrt und schnaubt oder brüllt – dann langsam die Weide verlassen. Dabei der Kuh nie den Rücken zudrehen. Sollte sie tatsächlich angreifen und man kann nicht mehr wegrennen: Wenn man schon am Boden liegt, in Embryostellung zusammenrollen, um die inneren Organe zu schützen und mit den Händen den Nacken schützen. Sich wehren, indem man mit einem Stock auf ihre empfindliche Nase schlägt, kann manchmal funktio­ nieren, muss aber nicht. „Wer einen Hund mithat, diesen keinesfalls von der Leine lassen!“

Tipps zur Wanderbekleidung:

„Bei der Kleidung nach dem Zwiebelprinzip vorgehen: Mit mehreren Schichten ist man für jedes Wetter gewappnet“, sagt Stefan Hofer, Bergführer bei der alp­in Bergsportschule in Dellach/Gail. Funktionsun­ terwäsche, die Feuchtigkeit vom Körper abtransportiert, darüber ein T­Shirt oder Wanderhemd, darüber zur Wärmeisolation eine Weste oder Fleece­Jacke und zuletzt eine vierte Schicht, die vor Wind und Regen schützt. Es sollten ausschließlich Funktionsmaterialien verwen­ det werden, denn reine Baumwollkleidung transportiert die Feuchtig­ keit nicht ab, bei kühlerem Wetter wie im Herbst kann man sich dann leicht verkühlen. Das Wichtigste ist richtiges Schuhwerk: Spezielle Wander­ oder Bergschuhe sind Pflicht – auch in flacherem Gelände.

Ausrüstungs-Basics:

Rucksack mit Erste­Hilfe­Set, Getränk (bei längeren Wanderungen auch Jause), Kopfbedeckung und Sonnencreme, Wanderkarte. Kom­ pass und GPS­Gerät sind im hochalpinen Gelände wichtig, auf mar­ kierten Wanderwegen jedoch nicht unbedingt nötig, hier reicht eine Wanderkarte. Tipp von Bergführer Hofer: Ein kleines Luftkissen oder eine andere Unterlage mitnehmen, um in den Pausen bequem am Boden sitzen zu können. Ob man mit Trekkingstöcken wandert, hängt von den persönlichen Vorlieben ab – ein Muss sind sie nicht. Nicht ver­ gessen, ein Handy mitzunehmen (Akku voll aufladen). Bei Touren im mittleren Gebirge ist es auch sinnvoll, einen Biwak­Sack mitzunehmen, um bei Regen geschützt zu sein.

Hilfreiches Equipment für Wanderer:

Trekkingstöcke: Die superleichten Z­Pole­Trekkingstöcke von Black Diamond lassen sich zusammenklappen und im Rucksack verstauen (ab 108 Euro). Stirnlampe: Die Stirnlampe LiteXpress Liberty 121 Sensor reagiert zum Ein­ und Ausschalten auf eine einfache Handbewegung (ab 24,90 Euro). Nikwax TX Direct Wash-In: Einwaschbare Imprä­ gnierung für wetterfeste Kleidung gehört zu den umweltfreundlichsten Pflegemitteln, die am Markt erhältlich sind (ab 12,50 Euro).

Outdoor-Zukunftsmusik:

Bei Outdoor­Bekleidung werden laufend neue Materialien entwickelt – leicht und funktionell müssen sie sein. Zu den Neuheiten, die ab 2013 erhältlich sein werden, gehören die Cool.Q Zero­Funktionshemden von Mountain Hardwear. Darin sind kleine mit Kühlmittel befüllte Hohlräume eingebaut, die den Schweiß aufsaugen, außerdem reagiert natür­ licher Zuckeralkohol mit dem Schweiß – durch diesen che­ mischen Prozess erfolgt zusätzliche Kühlung. Immer mehr Hersteller verwenden Naturmaterialien: Von Schoeller kommt die Neuentwicklung Corkshell, eine Kombination aus Funktionsmaterialien und recyceltem Kork. Icebreaker baut Merinowolle in seine Produkte ein, die im Sommer kühlen und im Winter wärmen soll.

WanderBuch-Tipps:

Claudia Hresc-Saxer von der Buchhandlung Heyn in Klagenfurt empfiehlt folgende Bücher zum Wandern in Kärnten: Kärnten. Kärntner Seen, Günter Lehofer, Bergverlag Rother, 2012, 15,50 Euro. Kärnten: 52 Touren zwischen Hohen Tauern und Karawanken. Mit GPS­ Daten, Evamaria Wecker, Bergverlag Rother, 2012, 15,40 Euro. Die letzten Täler: Wandern und Einkehren in Friaul, Ger­ hard Pilgram, Wilhelm Ber­ ger, Werner Koro­ schitz, Annemarie Pil­ gram­Ribitsch, Verlag Drava, 2010, 24,90 Euro. Rund um den Wörthersee: Kulturwanderungen, Wilhelm Deuer, Barbara Deuer, Verlag Heyn, 2010, 12 Euro. Nockberge. Nationalpark, Liesertal und Gurktaler Alpen, Günter Lehofer, Berg­ verlag Rother, 2012, 15,50 Euro. Karawanken und Steiner Alpen: 53 Touren, Helmut Lang, Bergverlag Rother, 2012, 15,50 Euro. Kinderleicht über Stock und Stein: 55 Kinderwagen-Wandertouren in Kärnten, Elke Oberhauser, Nicole Richter, Verlag Heyn, 2009, 10 Euro. Die 100 schönsten Familienwanderungen in Kärnten, Gust Primschitz, Carinthia Verlag, 2004, 18 Euro.

Web-Tipps:

www.wandern. kaernten.at www.alpenverein.at/ kaernten www.kaernten.berg­ rettung.at www.bergfex.at www.outdooractive. com


An der Quelle gesunden Lebens Wohlfühlen im 5 Sterne Ambiente Entspannen Sie im Thermen-Vitalcenter auf 1800qm mit Innen- & Außenpools, Saunawelt, Laconium, Osmanischem Dampfbad, Whirlpool, Ruhezone und

Parklandschaft. Im VIBE Beautycenter und in der hoteleigenen Therapieabteilung werden Sie sich so richtig wohlfühlen: bei Massagen, Physiotherapie und Kosmetikanwendungen. Ein kostenfreies Bewegungs-und Aktivprogramm reicht von Qigong, Pilates, Walking, Yoga, Stretching bis hin zu Unterwassergymnastik und Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Eine Oase der Ruhe finden Sie im Park. Und abends verwöhnen wir Sie mit Köstlichkeiten aus unserer Hauben-Küche. Das klingt doch gut, oder?

ANZEIGE

Einzigartig: Baden am Ursprung

Eine der größten Warmbader Quellen durchströmt das Thermal-Urquellenbecken und erneuert sich alle drei Stunden. Das ist einzigartig. Ein perlendes Erlebnis ist das Schwimmen über der Quelle und einzigartig wirksam zur Linderung von Beschwerden des Stütz- & Bewegungsapparates.

Schnuppertage – Kennenlernangebot · 2 Nächte inkl. Gourmet HP · Bewegungs- und Aktivprogramm · freier Eintritt in das Thermen-Vitalcenter und Thermal-Urquellenbad im Doppel- oder Einzelzimmer pro Person E 188,00

Warmbaderhof***** Kur-Golf-Thermenhotel 9504 Warmbad-Villach, Austria reservierung@warmbad.at T: +43(0)4242/3001-10 www.warmbad.at

ERÖFFNUNG IM DOPPELPACK

KärntenTherme Warmbad-Villach

FOTO: STO GESMBH/SCHELLANDER

Kärntens neues Dreamteam hat eröffnet: Die KärntenTherme und das Thermenhotel Karawankenhof präsentieren sich in völlig neuem Licht. Der Thermenherbst kann kommen.

KARAWANKENHOF**** A-9504 Warmbad-Villach Tel. +43 (0)4242 3001 10 reservierung@warmbad.at www.karawankenhof.com www.kaerntentherme.com

Vier fantastische neue Sterne funkeln ab sofort über dem ThermenResort Himmel in Warmbad-Villach – mit einem thermischen Gesamtangebot, das sich im wahrsten Sinne des Wortes gewaschen hat: Hier die spektakuläre neue Therme, mit FUN, FIT & SPA vom Feinsten. Dort, nur einen Bademantelgang entfernt, das aufregend junge 4-Stern-Thermenhotel Karawankenhof: Urlaub im Herzen der AlpeAdria-Region, Urlaub für Seele und Gaumen – natürlich mit kostenloser Benutzung der KärntenTherme

für die Hotelgäste. Atemberaubende Wellnessangebote erwarten Sie. Herbstlich Willkommen.

KENNENLERN-PAKET „ LUST & LAUNE“ • 3 oder 4 Nächte inkl. HP im ****Karawankenhof • KärntenTherme inklusive (FUN, FIT & SPA) • 1 Vinora-Ganzkörperpeeling, Aktiv-& Vitalprogramm • ab EUR 334,– p. P. im DZ, Kinder bis 4 Jahre gratis


GENUSSLUST

So einzigartig die Lage auf der Südseite der Alpen, so unvergleichlich auch die Küche: Wo die Leichtigkeit des Südens mit frischen Zutaten aus den Regionen zur Alpen Adria Kulinarik verschmilzt, versteht man das Leben auch bei Tisch in vollen Zügen zu genießen. Kärntner Spezialitäten ÖSTERREICHS SÜDEN


sind sind gleichermaßen gleichermaßen bodenständig bodenständig wie wie raffi raffiniert. niert. Ob Ob urige urige Berghütte Berghütte oder oder Terrasse Terrasse am am See, See, hier hier kommt kommt man man dem dem Geheimnis Geheimnis des des Glücks Glücks und und der der Zufriedenheit Zufriedenheit ganz ganz von von selbst selbst ein ein Stück Stück näher. näher. Genusslust Genusslust kann kann man man jetzt jetzt buchen! buchen! Und Und den den neuen neuen Alpen Alpen Adria Adria Genussführer Genussführer gibt gibt es es kostenlos kostenlos dazu. dazu. WWW.KAERNTEN.AT WWW.KAERNTEN.AT


66

alpe adria magazin

designhotels

Schöner wohnen

Design oder nicht sein, das ist auch auf Reisen oft die Frage: Der Typus des Designhotels ist stark im Kommen, immer mehr Gäste wollen optisch verwöhnt werden. Natürlich auch im Alpe-Adria-Raum - deshalb gibt es hier eine kleine, feine Auswahl an besonders designten Hotels. SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER TEXT ANBIETER FOTOS

signhotels ihre Pforten. „Weil sie die Gäste ansprechen“, sagt Ulrike Rauch-Keschmann, Unternehmenssprecherin der Österreich Werbung. Designhotels in der Stadt setzen auf Business-Reisende und Global-Traveller. „Im Mittelpunkt steht der urbane Short-Stay.“ Urbaner Trend sind Low-Budget-Designhotels. Wie das supercoole „Daniel“, „Harrys Home“ oder „Roomz“ in Graz oder das „AQi“ in Schladming. Hier nächtigt man ab ca. 50 Euro pro Person. Konstantin Ploberger von Horwath Tourismus Consulting sieht solche Hotels als Gewinner der Finanzkrise: „Weil sie schlau konzipiert sind, attraktive Raum- und Zimmerkonzepte anbieten, ohne Zusatzleistungen, die der Kunde ohnehin nicht in Anspruch nehmen kann oder will.“ So schön oft das Design, so stellt Nur stylischer Hingucker zu sein, ist zu wenig. Die neuen sich natürlich die Frage, wie es um die bestellt ist. Wenn sich im Kriterien: Das Hotel sollte auch unkompliziert, heimelig Funktion Badezimmer so viel Glas befindet, und persönlich sein. Nicht zu vergessen: der Spaßfaktor! dass das Personal für die Reinigung um zehn Minuten länger braucht als Man urlaubt hier bewusst anders. in einem normalen Bad, treibt dies die Kosten natürlich in die Höhe. „Wirklich gutes Design erfüllt die Funkti„Aber nur eine schöne Hülle allein bringt gar nichts“, be- on.“ Muss es auch, da die Investitionskosten in Designhotels tont Kohl und weist darauf hin, dass es laut Studien keine wesentlich höher sind als in der Normal-Hotellerie. So kostet Korrelation zwischen guter Architektur und Wirtschaftlich- ein Zimmer im 4-Sterne-Designhotel den Hotelier 15.000 keit gäbe. „Man darf nicht glauben, Design ersetze die per- Euro, im „normalen“ Hotel 12.000 Euro. Im 5-Sterne-Befekte Dienstleistung. Oder die Positionierung.“ Gelungenes reich kostet die Errichtung eines Zimmers im Designhotel Beispiel: „Das Loisium in der Südsteiermark – hier dreht sich 30.000 Euro, im normalen 25.000 (Quelle: Treugast Instialles rund um das Thema Wein.“ Kann Design ein schlech- tute of Applied Hospitality Sciences). Für Designhotels ist in der Alpe-Adria-Region absolut der tes Produkt besser machen? „Nein“, sagt Florian Weitzer, Gastgeber im Grazer „Daniel“: „Das Gesamtpaket muss Markt vorhanden. Kohl: „Im Friaul gibt es da aber praktisch fast nichts, in Kärnten noch recht wenig, die Südsteiermark stimmen.“ Die Gästeschicht der Designhotels lässt sich laut Kohl bietet bereits mehr.“ Gerade im ländlichen Bereich sieht der schon lange nicht mehr auf eine Einkommensschicht oder Tourismus-Experte große Chancen für Lifestylehotels. „Wie ein Alter reduzieren: „Es sind Menschen mit Verständnis für bereits gesagt: Es geht um die Spannung zwischen Tradition Kunst und Kultur.“ Auf jeden Fall eröffnen immer mehr De- und Moderne.“ ■ Urlaub fürs Auge. Schön designte Hotels stehen für außergewöhnliche Gestaltungskonzepte, eine herausragende Baukultur sowie die Verbindung von Kunst und Stil. Immer mehr Hoteliers legen Wert auf Individualität und lassen ihre Häuser von Star-Architekten entwerfen oder von Top-Designern einrichten. „Die Spannung zwischen Tradition und Moderne ist im Tourismus sehr bedeutend“, erklärt Manfred Kohl, Geschäftsführer der Kohl & Partner Tourismusberatung in Villach. „In Designhotels macht man bewusst vieles anders.“ Weil es um Lifestyle geht und nicht nur ums Schlafen. Deshalb ähneln Designhotels eher hippen Szeneclubs oder modernen Kunstmuseen als traditionellen Herbergen.


67

alpe adria magazin

designhotels

Falkensteiner Hotel & Spa Iadera Zadar, Kroatien

Platz an der Sonne

Ein großes Haus, dieses Iadera mit seinen 210 Zimmern. Allein die Wellness-Oase misst 6000 Quadratmeter. Ja, Sie haben richtig gelesen. Aufzählung gefällig? Türkisches Hamam, Süßwasser- und Meerwasser-Pool, Privat-Spas, Panorama-Erdsauna usw. Kein Wunder, dass das 5-Sterne-Haus als Ganzjahresbetrieb geführt wird. Dazu noch Sonne, Meer und Luxus als perfekte Urlaubskombinationen. Das Iadera liegt auf der Halbinsel Punta Skala, zwölf Kilometer von Zadar entfernt und trägt die Handschrift der internationalen Architekten Boris Podrecca und des Designers Matteo Thun. Spannend: In der freistehenden Badewanne der Suiten auf die Poolanlage schauen und dahinter das Meer glitzern sehen. Pritschelspaß hoch drei also. Das Design. Sehr gestylt, hier ist nichts dem Zufall überlassen. Die Zimmer in den Farben Blau, Sand und Weiß spiegeln das Meer, den Strand wider. Das Ambiente. Außen Coolness, innen mediterranes Flair in den Zimmern. Die Gäste. Pärchen. Von frisch verliebt bis zur goldenen Hochzeit. Und Firmen, die für Präsentationen etwas Besonderes suchen. Das Extra. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Unter anderem kann man eine coole Motoryacht buchen, ab 500 Euro am Tag. Die Kosten. Preis p.P. im DZ inkl. Frühstück ab 119 Euro. Aufpreis für HP. Ganzjährig geöffnet. 23231 Petrœane, Zadar, (+385 23) 500 911, www.falkensteiner.com

Urban Hotel Triest

Space up Triest

Style hat das Hotel. Das muss man ihm lassen. Und die spacigste Rezeption, die wir im Alpe-AdriaRaum kennen. Wie eine organische Skulptur, aus einem Guss, hebt sich der blitzweiße Karbon-Tisch in der Lobby hervor. Wenn man sich ins Zimmer gebeamt hat, macht das Vier-Sterne-Haus aus dem 17. Jahrhundert auch hier eine gute Figur: weiße Wände, weiße Decken, weißes Bett und als Farbtupfer und Kontrast die knalligen Sessel von Moroso. Den „Soft Little Heavy Armchair“ kennt jeder. Die Location: Supersache, man geht quasi ums Eck und steht auf der Piazza Dell’Unita. Italien in seiner architektonischen Tradition lässt sich im Design-Hotel nur wenig, aber doch finden: die Wände aus sichtbaren Steinziegeln. Das Design. Mitteleuropäisches Design, modernes Interieur, fast alles vom italienischen Nobelausstatter Moroso, urbane Kunst auf eigenwillige Weise interpretiert. Das Ambiente. Gestylt, aber nicht überkandidelt. Die Gäste. Für alle, die Kunst, Design, Komfort und Technologie lieben. Und nicht weit zu Fuß gehen wollen. 150 Meter sind es zum Meer. Das Extra. Toll: die überdimensionierten Betten. Und die speziellen Lofts. So heißen hier die Suiten im Nebenhaus. Die Kosten. DZ ab 99 Euro inkl. Frühstück. Androna Chiusa 4, 34121 Triest, (+39 040) 30 20 65, www.urbanhotel.it


„Positiv verwirren“

„Hotel-Pirat“ Florian Weitzer* und „Daniel“Geschäftsführer Michael Pfaller über den Begriff Designhotel und die Kunst, in „Nichthotels“ anders zu logieren. Herr Weitzer, Sie gelten als „enfant terrible“, als Hotel-Pirat, als Anarchist der Hotellerie-Branche. Was machen Sie so anders? Florian Weitzer: Puh, so sehe ich mich überhaupt nicht. Allerdings wundere ich mich, warum so viele Hoteliers immer nur das Gleiche machen. Bei uns ist alles ein bissl anders: Die Rezeption im Hotel Daniel in Graz ist eine Coffeebar, im Hotel Daniel in Wien eine alte Kredenz. In den Zimmern gibt es keine Kästen, im Loft als Lobby steht ein Zahnbürstenautomat. Und in Wien hat Künstler Erwin Wurm auch noch ein Boot aufs Hotel gebracht. Das Wort „Designhotel“ wird inflationär verwendet. Wer einen Hocker von Philippe Starck ins Zimmer stellt, nennt sein Haus bereits Designhotel... Weitzer: Vom Begriff des Designhotels sind wir komplett weg. Das ist ein Allerweltsbegriff, weil sich die Häuser eigentlich gar nicht mehr unterscheiden. Unsere Hotels sind quasi die „Antithese“ zu den Designhotels. Übrigens: Auch das Wort Hotel gibt es bei uns nicht mehr. Bis jetzt ist uns „urban stay“ eingefallen. Michael Pfaller: Die Gesamtsicht muss stimmen. Denn gutes Design rettet kein schlechtes Produkt. Das Hotel Daniel in Graz und auch das in Wien wirken anders, fröhlich, entspannt, unkompliziert – wie viel Ernst steckt dahinter? Weitzer: Viel. Aber noch mehr Leidenschaft. Wir arbeiten ohne Druck, wir denken nicht mal groß über die Wirtschaftlichkeit nach. Wenn man überzeugt ist und voll hinter dem Projekt steht, geht das Konzept auf. Die Daniels zählen zu den bestgehenden Stadthotels Österreichs. Was darf Design, was darf Kunst? Weitzer: Design und Kunst dürfen alles, nur nicht gewollt sein. Sie müssen einfach passieren. Weg vom Einheitsbrei! Man soll im Hotel durchatmen können, es muss befreiend wirken. Bloß nicht durchstylen. Irgendwo muss ein Kratzer sein, sonst ist’s wirklich schlimm. Ich bin der Überzeugung, dass der Gast von morgen den Riss an der Wand wieder sucht. Pfaller: Unser Auftrag ist positiv verwirren. Das lässt sich nicht planen. Wir wollen ausgetretene Pfade verlassen. Deshalb planen wir auch kein Design. Weil es was Starres hat. Aber ein Hotel lebt von seiner Weiterentwicklung, erst wenn es stimmig ist, passt’s. Wer sagt denn, dass es passt? Weitzer: Mein Bauch. Welche Hotels schätzen Sie im Alpe-AdriaRaum? Weitzer: Den Kleinsasserhof bei Spittal an der Drau oder die Villa Verdin am Millstätter See. Hier kann ich aufladen. *Florian Weitzer führt die Hotelgeschäfte seiner Familie in der 4. Generation. Dazu gehört das Hotel Weitzer, das Hotel Wiesler, das Hotel Daniel in Graz sowie das Hotel Daniel in Wien.

Vigilius Mountain Resort Lana, Südtirol

Über den Wolken

Palazzina Grassi Venedig

Starcke Sache

Das Fünf-Sterne-Hotel ist das erste Haus in Italien von Design-Ikone Philippe Starck und die zurzeit angesagteste Style-Adresse in der Lagunenstadt. Hotelier Emanuele Garosci wünschte sich einen Privat-Club, „ein Gegenstück zur traditionellen Denkweise der Stadt – Starck war die Antwort.“ 16 Zimmer, 6 Apartments und eine gigantische 800 Quadratmeter große Maxi-Suite fanden Platz in dem ehemaligen Stadtpalast aus dem 16. Jahrhundert. Darin: Magie pur. Nicht nur wegen der exponierten Lage am Canale Grande. Das Design. Stein, Ziegel, Holz, Glas. Daraus besteht Venedig, daraus besteht das Hotel. Starck verbindet traditionelle Elemente mit zeitgenössischen Design-Elementen. Top: die gläsern-transparenten Garderoben, MuranoglasKunst, breite Gänge, weiche, farbige Teppiche, Couchtische aus Stahl und Mondschein-Onyx. Die Gänge in unerwarteten Farben: Mauve, Rot, Acid-Yellow. Das Ambiente. Luxus-Herberge mit Aura und Charme eines venezianischen Adelpalastes. Hier wimmelt es nur so von Spiegeln, Glas-Kunst, Büchern und Antiquitäten. Die Gäste. „Venezianer sein auf Zeit“ – ist die Philosophie des Hauses. Wer unter der geheimnisvollen Glasmaske am Eingang eincheckt, will vom Touri-Trubel nichts wissen. Hier ist venezianische „Privatissima“ gefragt. Auch wenn man Johnny Depp heißt. Das Extra. Super-Sache: das Frühstück wird ganztätig und überall im Hotel serviert. Der Check-in wird im Zimmer erledigt oder bei Abholung mit dem Boot. Spezielle „Experience“Pakete wie mit dem Küchenchef Luigi den RialtoMarkt besuchen oder mit ihm Schaukochen. Die Kosten. Variieren unglaublich je nach Saison. Ab 350 Euro pro Nacht muss man schon rechnen. Sestriere San Marco 3247, 30124 Venezia. (+39 041) 52 84 644, www.palazzinag.com

Mit der Gondel schwebt man auf 1500 Meter Seehöhe auf das Vigiljoch, den Hausberg der Ortschaft Lana, acht Kilometer von Meran entfernt. Zu den Füßen das weite Etschtal und die fernen Dolomiten. Naturliebhaber schnalzen schon mal mit der Zunge. Vor allem morgens, wenn man die Vorhänge in einem der 35 Zimmer oder sechs Suiten zurückzieht – Wahnsinnsblick auf die umliegende Bergwelt. Ein Fernseher? Gibt’s nur auf expliziten Wunsch. Star-Architekt und Designer Matteo Thun hat dieses Refugium schon vor zehn Jahren geschaffen. Und heimst Umweltpreise ein. Auch die Architektur ist preisgekrönt. Für Thun stellt das Vigilius ein „geheimes Versteck dar, das sich dem Gelände anpasst wie die Baumhäuser, in denen Kinder Unterschlupf finden“. Vereinfachen, weglassen, wegnehmen lautet die Zauberformeln für dieses perfekte Hideaway. Das Design. Stille, Stil, Natur und Natürlichkeit gehören hier zu den wahren Designqualitäten. Ansonsten: Holz, Lehm, Leinen. Der kompakte Baukörper erinnert an einen überdimensionalen gefällten Baum. Das Ambiente. Pssst, Sie hören nichts? Dann sind Sie hier angekommen. Kein Auto, kein Lärm. Der Wind rauscht durch die Lärchen. Na gut, ein paar Jauchzer von Wandersleuten schallen auch zwischen den Bäumen. Die Gäste. Diejenigen, die Kraft in den Bergen suchen und Einkehr halten möchten. Und für Dienstleistungsfanatiker: Top-Service! Das Extra. Riesige Panoramafenster bringen die Natur ins Hotelinnere. Die Kosten. Superior-Double ab 315 Euro inkl. Frühstück in der Nebensaison. Pawigl 43, Vigiljoch, 39011 Lana, (+39 04 73) 55 66 00, www.vigilius.it


hotel12

Art Lodge

Zahlenspiel

Kunst im Saustall

Gerlitzen, Kärnten

Verditz, Kärnten

Lifestyle-Hotel auf 1750 Meter Seehöhe. Minimalistisch und extravagant. Ein alter Berggasthof in der 12. Kehre der Mautstraße Gerlitzen. 12 internationale Künstler haben je eines der 12 Zimmer (inkl. 3 Suiten) gestaltetet. Die Zimmer tragen zudem die Namen der 12 chinesischen Tierkreiszeichen. Spektakulär: die 12 Meter lange Fotomontage mit bekannten Wintersportlern Marc Girardelli, Franz Klammer, Martin Koch usw. – witzig als Nackerpatzerln. Auf der Panoramaterrasse des restaurant12 blickt man auf Ossiacher, Wörther- und Faaker See. Entspannend: Freiluft-Jacuzzi, Panorama-Sauna, Massagen und eine Wein- und Zigarren-Lounge. Und für Wintersportler: direkter Einstieg in die Skipiste. Das Design. Bürstenputz, Holzschindeln, Beton, unbehandelte Geländerstützen bringen Leben in die Fassade. Im Inneren: Industrielook durch unverputzte Mauer-Durchbrüche, freiliegende Stahlträger. Dazu schwere Ledersessel im Art Deco, knisterndes Kaminfeuer, originelle Tischlampen, flauschige Felle. Als Kontrast zur unberührten Natur und der idyllischen Bergwelt. Das Ambiente. Mischung aus Lebensraum und Kunstraum. Die Gäste. Lounge-Musik statt Après-Ski-Lärm, Fernblicke statt Fernseher. Wenn Sie jetzt nicken, gehören auch Sie zur Zielgruppe. Das Extra. Auf der Panoramaterrasse: Strandkörbe aus großen Blechcontainern, Liegen mit Schaffellen, Barhockern aus dicken Eichenstämmen, Wasserpfeifen mit Apfelaroma. Am Abend findet man kleine Wärmeflaschen im Bett. Die Kosten. Ab 90 Euro pro Nacht inkl. HP und alkoholfreie Getränke auf der Etage. Gerlitzenstraße 55, 9951 Bodensdorf, (+43 42 48) 29 621, www.hotel12.at

Von wegen Heubodenromantik! 300 Jahre hat der „Rohrerhof“ auf dem Buckel und liegt eingebettet in den Kärntner Nockbergen am Verditz. Design-technisch spielt der alte Hof mit seinen 12 Zimmern und Suiten alle Stückerl: der Tischlerschuppen als kleine Wellness-Oase, der ehemalige Schweinestall als außergewöhnliches Refugium, ein Bio-Pool und jede Menge zeitgenössische Kunst. Drum herum: 16.000 Quadratmeter Wald, Wiesen, Weiden, Obstbäume und eine Boule-Bahn. Was man hier tun kann? Sich erholen, wandern, Natur und Kunst genießen. „Manche Kunst wohnt im Museum oder in privaten Sammlungen. Unsere Kunstsammlung lebt im Hotel“, so die Betreiber-Familie Liesenfeld. Das Design. Willkommen auf der Avantgarde-Alm: Außen traditionell, innen unkonventionell. Überall kräftige Farben an den Wänden: hellgrün, violett, rot, blau. Dazwischen: Skulpturen, Designklassiker, Bilder, Fotografien, Kunst-Installationen. Das Ambiente. Das schräge Boutique-Hotel ist eine Herausforderung für die Gäste. Die Gäste. Idealer Platz für Individualisten, die gerne in ungezwungener Atmosphäre entspannen. Mit Flip-Flops zum Frühstück? Gerne! Hier fühlt sich jeder wohl, der keine große Bühne braucht. Auch für Familien. Das Extra. Kunst und Kinder? Hier klappt’s. Es gibt drei Familiensuiten mit extra Kinderzimmern. Als Animation müssen Natur, Tiere und Bauernhöfe reichen. Übrigens: Pommes frites und Wickie-Teller gibt es auch nicht. Die Kosten. Preis pro Person im DZ: ab 65 Euro Verditzer Straße 52, 9542 Verditz/Afritz, Tel. (0 42 47) 29 97-0, www.art-lodge.com

Italienischer ItalienischerFlair Flairmit mitKärntner KärntnerGemütlichkeit! Gemütlichkeit! Die Dieangenehme angenehmeBergluft Bergluftspüren, spüren,die diesüdliche südlicheLage Lageund unddas dasPanorama Panoramader derKarnischen Karnischenund undGailtaler GailtalerAlpen Alpen genießen. genießen.Die Diemächtigen mächtigenBerge Bergeermöglichen ermöglichenfaszinierende faszinierendeTouren Tourenüber übersanfte sanfteAlmen, Almen,imposante imposanteSchluchten, Schluchten, breite breiteTäler Tälerund undeinen einentraumhaften traumhaftenAusblick. Ausblick.Einerlei Einerleiob obSie Siebei beikulinarischen kulinarischenKöstlichkeiten, Köstlichkeiten,FirstFirst-Class Class Hotel Wellness Wellnessoder oderbeim beimWandern WandernininKärnten Kärntenmental mentalEnergie Energieund undWohlbefinden WohlbefindenHotel tanken: tanken: Sonnenalpe Sonnenalpe Ein EinFalkensteiner-Urlaub Falkensteiner-UrlaubininKärnten Kärntenerholt erholtund undgibt gibtIhnen IhnenKraft Kraftfür fürden denAlltag. Alltag.

Hotel Hotel Sonnenalpe Sonnenalpe

Genießen GenießenSie Siedie diewunderbare wunderbareNaturarena NaturarenaNassfeld Nassfeldlänger länger–– jetzt jetzt44Nächte Nächtebleiben bleibenund und33bezahlen! bezahlen! **44Nächte Nächteininder dergebuchten gebuchtenZimmerkategorie Zimmerkategorieinkl. inkl.Halbpension Halbpensionmit mitreichreichhaltigem haltigemFrühstücksbuffet Frühstücksbuffetund undwahlweise wahlweiseserviertes serviertesWahlmenü Wahlmenüoder oder Buffet Buffetam amAbend Abend **Welcome WelcomeDrink Drinkund undbei beiAnreise Anreise11Flasche FlascheMineralwasser Mineralwasseram amZimmer Zimmer **Bademantel Bademantelmit mitBadetasche Badetascheinkl. inkl.Badetuch Badetuch(leihweise (leihweisefür fürIhren IhrenAufenthalt) Aufenthalt) **Freie FreieBenützung Benützungder derWellnessWellness-und undWasserwelt WasserweltAcquapura AcquapuraSPA SPAauf auf 2.400 2.400m² m² **1x 1xpro proWoche WocheLive-Musik Live-Musikund undtäglich täglichAktivprogramme: Aktivprogramme:Meditation, Meditation, Nordic NordicWalking, Walking,Pilates, Pilates,tägliche täglicheSaunaaufgüsse, Saunaaufgüsse,Wirbelsäulentraining Wirbelsäulentraining… … **Unlimited UnlimitedGreenfee Greenfee(MO-FR) (MO-FR)für fürdie dieGolfanlage GolfanlageGailtal GailtalGolf GolfKärnten Kärnten (5(5km kmvom vomHotel Hotelentfernt) entfernt)––am amWochenende Wochenende-50% -50%auf aufdie dieoffizielle offizielle Greenfee GreenfeeRate Rate feld feld–– Nass amNass ST STam bsLU bsLU Urlau Urlau Info Infound undBuchung: Buchung: hte hte Näc Näc 4=3 4=3 Falkensteiner FalkensteinerHotel Hotel&&Spa SpaCarinzia Carinzia**** **** Tel.: Tel.:+43/(0)4285/72 +43/(0)4285/72000 000 carinzia@falkensteiner.com carinzia@falkensteiner.com 012 012 25.12.2 25.12.2 bisbis gültig gültig www.carinzia.falkensteiner.com www.carinzia.falkensteiner.com

285,–,– ab ab€€285

FALKENSTEINER FALKENSTEINERWANDERLUST WANDERLUST–– 2 33Nächte Nächteim imDZ DZMalurch* Malurch*(32 (32mm2 im imStammhaus) Stammhaus) **Falkensteiner FalkensteinerVollpension: Vollpension:Reichhaltiges ReichhaltigesFrühstücksbuffet Frühstücksbuffet mit mitKärnten KärntenEcke, Ecke,Mittagssnackbuffet, Mittagssnackbuffet,Abendessen Abendessenmit mit Alpe-Adria Alpe-AdriaMenüwahl Menüwahlbzw. bzw.Themenbuffet Themenbuffet **Freier FreierEintritt Eintrittinindie dieWellness Wellnessund undWasserwelt WasserweltAcquapura AcquapuraSPA SPA auf auf1700 1700mm2:2:Entstanden Entstandenaus ausjahrhundertealter jahrhundertealterTradition Tradition und undviel vielLiebe Liebezur zurNatur Natur––klassischen klassischenAnwendungen, Anwendungen, handverlesene handverleseneKärntner KärntnerWohlfühl-Behandlungen Wohlfühl-Behandlungenund undspezielle spezielle Sauna-Kräuteraufgüsse. Sauna-Kräuteraufgüsse. *Ein *EinKind Kindbis bis6,9 6,9Jahren Jahrengratis gratisimimZimmer Zimmerder derEltern Eltern

Info Infound undBuchung: Buchung: Falkensteiner FalkensteinerHotel HotelSonnenalpe**** Sonnenalpe**** Tel. Tel.+43/(0)4285/8211-99 +43/(0)4285/8211-99 reservierung.sonnenalpe@falkensteiner.com reservierung.sonnenalpe@falkensteiner.com www.sonnenalpe.falkensteiner.com www.sonnenalpe.falkensteiner.com

Preise Preisepro proPerson/Aufenthalt, Person/Aufenthalt,exkl. exkl.Ortstaxe. Ortstaxe.Buchung Buchungauf aufAnfrage Anfrageund undVerfügbarkeit. Verfügbarkeit.Einlösbar Einlösbarauf aufunsere unsereTagesrate Tagesratenicht nichtkombinierbar kombinierbarmit mitPaketen Paketenund undSpecials Specials

hte hte Näc TT––33Näc US US ERL ERL ND ND WA WA * p. * p.P.P.

206,6,–– nurr€€20 ab abnu

12; 12; 0.20 0.20 14.1 14.1 bisbis 22 .201 .201 29.9 29.9 von von gültig gültig –– 213, 213, €€ abab 22 .201 .201 29.9 29.9 bisbis 012 012 8.9.2 8.9.2 von von

ANZEIGE ANZEIGE

Hotel Hotel Sonnenalpe Sonnenalpe


70

alpe adria magazin

designhotels

Hotel Daniel Graz, Steiermark

Design als Antithese

Budget-Hotel mit Lifestyle-Faktor. Ganz bewusst setzten die Architekten des Hauses auf Effizienz, Reduziertheit und Modernität. Auf Einrichtungen, die der Gast nicht unbedingt benötigt, wurde verzichtet, so zum Beispiel auf Kleiderschränke. Supersache: Immer mehr Menschen leben eh aus dem Koffer, wenn sie unterwegs sind. Kleiderstangen gibt es freilich! Ein fahrbarer Trolley ersetzt den Schreibtisch, statt auf Sesseln platziert man sich auf einer bequemen filzbezogenen Bank, die dank des Tisch-Trolleys auch zum Arbeitsplatz wird. Eine Minibar sucht der Gast vergeblich. Stattdessen steht die Espressobar 24 Stunden lang offen. Das Design. Das „Daniel“ mit seinen 107 Zimmern steht für „Smart Luxury“ in zeitloser Ästhetik. Fokussiert, reduziert, nix ist wirklich gewollt und deshalb ist alles so was von lässig, leger und chic. Das Ambiente. Im denkmalgeschützten Kult-Gebäude aus den 60er-Jahren entstehen Emotionen. Überall Menschen, die meeten, relaxen und es sich einfach gut gehen lassen. Die Gäste. Für moderne Traveller, die sich immer wieder gerne aufs Neue überraschen lassen möchten. Das Extra. Im Daniel ist alles extra, sprich „special“: Wo gibt es sonst eine Espresso-Bar als Rezeption, fünf Vespas im Loft, einen Zahnbürsten-Automat in der Lobby usw.? Die Kosten. Zimmer „Smart“ ab 59 Euro. Alleine oder zu zweit? Egal. Immer ein Preis. Das beste Frühstück von Graz: 9 Euro Europaplatz 1, 8020 Graz, (+43 316) 711080, www.hoteldaniel.com

Civico 22

Pordenone, Italien

B&B, hip wie nie

Falls Sie sich in Pordenone nicht auskennen: Übersehen können Sie das B&B Civico 22 nicht. Wie ein riesiges Bügeleisen auf Stelzen steht die Holzkonstruktion vor einem kleinen Park im zentralen Wohngebiet. Im Inneren des Gebäudes dominiert die Farbgebung in Weiß – artifiziell reduziert, aber unglaublich gemütlich. Das Weiß schafft Klarheit, Helligkeit, Eleganz ohne das Auge zu überfordern oder gar zu blenden. Dass man sich in den drei Räumen gleich wie Zuhause fühlt, dafür sorgt Gastgeberin Natalia Pauletto.

Das Design. Die Besitzerin hat ein Faible für den deutschen Designer Konstantin Grcic. So findet man überall die außergewöhnlichen Sessel des Star-Designers wie den „Chair One“ mit Zementfuß. Oder die „Puppy“Hocker von Magis. Das Ambiente: Erfrischend modern, elegant sowie herrlich unkompliziert. Die Gäste. Menschen, die sich in Friaul-Julisch Venetien nicht immer nur Nostalgie und Tradition erwarten, sondern auch in der Beschaulichkeit ein Stück Urbanität schätzen. Das Extra. Vom lichtdurchfluteten Frühstücksraum genießt man den Blick auf die dolomitischen Voralpen. Die Kosten: 80 Euro das Doppelzimmer inkl. Frühstück Via San Quirino 22, 33170 Pordenone. (+39 335) 67 91 330, www.bbcivico22.it


Info Designhotels KÄRNTEN

edel:weiss Recidences. Die ungewöhnliche „Tannenzapfen-Form“ der beiden Gebäudetürme stammt von Matteo Thun. Direkt beim Falkensteiner Cristallo am Katschberg. Man kann die DesignerAppartements mieten oder kaufen. Katschberghöhe 6, 9863 KatschbergRennweg, (+43 1) 60 540 78, www.edelweiss-residences.com Aenea Hotel. Fünf-Sterne-Designhotel mit 15 Suiten am Wörthersee. Wahnsinns-Wellnessbereich im 4. Stock mit Seeblick. Das Innere stammt von StarDesigner Rodolfo Dordoni für Minotti. Dazu: Möbel von Morosco und Bulo, Leuchten von Casamilano, Tobias Grau, Kreon. Badezimmer von Philippe Starck. Chic: der Lift zum See-Strand. Nebensaison ab 175 Euro pro Person und Nacht im DZ mit Frühstück. WörtherseeSüduferstraße 86, 9081 Reifnitz/Sekirn. (+43 42 73) 26 220, www.aenea.at

STEIERMARK

Wine & Spa Resort Loisium Südsteiermark. Im Frühjahr eröffnet, thront das 4-Sterne-Hotel mit imposanter Lärchenholz-Fassade über Ehrenhausen. Top: die Kombi Wein, Spa und moderne Architektur. DZ ab 199 Euro inkl. Frühstück. Am Schlossberg 1a, 8461 Ehrenhausen, (0 34 53) 288 00, www.loisium-suedsteiermark.at Augartenhotel Art & Design, Graz. Nein, nicht die falsche Adresse! Sie sind nicht im Museum für moderne Kunst, sondern wirklich im Hotel gelandet. Zugegeben, die Sammlung zeitgenössischer österreichischer Künstler von Helmut Marko ist schon beeindruckend. Über 800 Bilder und Skulpturen teilt der Unternehmer mit seinen Gästen. Was den Style ausmacht: In der Fassade des gläsernen Kubus spiegelt sich die Grazer Hinterhofszenerie. Architekt: der 2012 verstorbene Star-Architekt Günther Domenig. Ab 149 Euro pro DZ am Wochenende inkl. Frühstück. Schönaugasse 53, 8010 Graz, (+43 316) 20 800 80, www.augartenhotel.at

Weitere Adressen: aQi Hotel. Junges 3-Sterne-Hotel am Planai-Zielhang in Schladming. www.aqi-hotel.com Harrys Home. Schräges Designhotel mit Budget-Tarif als Grazer Treffpunkt für Weltenbummler. www.harrys-home.com Rogner Bad Blumau. Legendär verspieltes Design des Künstlers Friedensreich Hundertwasser. www.blumau.com Harkamp. Lässig, schickes Weingartenhotel in St. Nikolai im Sausal. www.harkamp.at Roomz Graz. Budget Design Hotel gegenüber der Grazer Stadthalle und der Messe. www.roomz-graz.com

KROATIEN

Lone. Fünf-Sterne-Bauhaus-ArchitekturDesignhotel von Maistra direkt am Meer. Zehn Gehminuten sind es in die Altstadt von Rovinj. DZ Superior ab 108 Euro pro Person inkl. Frühstück. Luje Adamovica 31, 52210 Rovinj, (+385 52) 63 20 00, www.lonehotel.com Designhotel Astoria Opatija. In den 50 Zimmern dominieren Braun- und Beigetöne, die Möbel sind im Design an orientalische Originale angelehnt. M.Tita 174, 51410 Opatija, (+385 51) 70 63 50, www.hotel-astoria.hr

SLOWENIEN

Vander Urbani Resorts. Trendigste Hotel-Adresse in Ljubljana. Das neue Designhotel befindet sich neben der bekannten Kavarna Maœek in der Altstadt. 16 supercoole Zimmer, stylische Weinbar, üppiger Weinkeller, kleiner Pool am Dach. Ab 145 Euro pro DZ. Krojaska ulica 6-8, 1000 Ljubljana, (+386 1) 20 09 000, www.vanderhotel.com, www.designhotels.com Sonœna Hiπa. Das Fünf-Sterne-Hideaway liegt wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, südöstlich des Kurortes Moravske Toplice. Elegant, stylish mit nur fünf Suiten.

Drum herum: Ein Dorf mit 50 Häusern, Raps, Getreidefelder. Unser Lieblingszimmer ist die in Weiß und Apfelgrün gehaltene „Lime grass“-Suite. Ab 189 Euro Nacht/Frühstück pro Doppelzimmer. Design Boutique-Hotel Sonœna Hiπa, 9241 Verzej, (+386 2) 588 82 38, www.soncna-hisa.si

ITALIEN

iQs. Venedig ohne Murano-Glas-Kitsch. Die Zimmer: viel dunkles Holz, rote Möbel, kuschelige, helle Flokati-Teppiche. Preis für ein DZ: ab 295 Euro (je nach Saison). Campiello Querini Stampalia Castello 4425, 30122 Venedig. (+39 041) 24 10 062, www.thecharminghouse.com Palazzo Barbarigo. Direkt am Canal Grande. Mystisch inszeniert, teils plüschig, schwere Stoffe, fast barock anmutend, mit vielen dunklen Farben. Man fühlt sich wie an einem Filmset der 40er-Jahre. Ab ca. 300 Euro pro Nacht das DZ mit Frühstück. Preise schwanken pro Saison enorm. Sestiere San Polo 2765, 30125 Venezia, (+39 041) 74 01 72, www.palazzobarbarigo.com Hotel Greif in Bozen. 33 zeitgenössische Künstler aus Südtirol haben sich ausgetobt. Ein Gesamtkunstwerk. Ab 158 Euro im DZ. Piazza Walther, 39100 Bozen, (+39 0471) 31 80 00, www.greif.it ImperialArt. Verrückt, ästhetisch, individuell und extravagant. Drei Meraner Künstler haben die elf Suiten und das Apartment in unterschiedlichsten Farbund Stilwelten gestaltet. Ab 119 Euro p.P. mit Frühstück. Freiheitsstraße 110, 39012 Meran, (+39 0473) 23 71 72, www.imperialart.it Ca’Pisani. Außen venezianischer Palazzo, innen erfrischendes Designerhotel, www.capisanihotel.it Hotel Le Corderie. Straightes Design in Triest, www.lecorderiehotel.it Gius La Residenza. Lifestyle zwischen Kalterersee und Weinbergen. www.designhotel-kaltern.com Hotel Pupp. Kleines Boutiquehotel in Brixen, www.small-luxury.it

Urlaub fürs Auge: von links nach 1. Reihe von links nach rechts – das Designhotel „Aenea“ am Wörthersee, „Edelweiss-Residences“ am Katschberg, das „Loisium“ in der Südsteiermark, „Augartenhotel“ in Graz, das steirirische Weingartenhotel „Harkamp“ 2. Reihe:das „Lone“ bei Rovinj,das Designhotel „Astoria Opatija“, das „Vander Urbani Resort“ Ljubljana, die trendige „Sonœna Hiπa“ bei Moravske Toplice in Slowenien. 3. Reihe: das superschicke „IQs“ in Venedig,, der mysthische Palazzo „Barbarigo“, das Hotel „Greif“ in Bozen, das „ImperialArt“ in Meran sowie das Hotel „Pupp“ in Brixen.


buon appetito

Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Sieben Lokale, die wir für Sie getestet haben. Mit (bis zu fünf) Sternen für Küche, Keller und Ambiente. Empfehlenswert sind alle, deshalb sagen wir: buon appetito. TesTgaumen: HEINZ GRÖTSCHNIG FoTos: ERNST p. pRokop, GRÖTSCHNIG

ITALIEN

Radicchio-Spezialist

Giancarlo Pasin ist typisch italienischer Osteriawirt: Koch mit Leib und Seele, immer auf der Suche nach Neuem. Produktfanatiker. Und Gastgeber erster Güte, das spürt man in jedem Winkel des gemütlichen Landhauses. Pasin hat auch am Aufstieg des Radicchio di Treviso mitgearbeitet, mit vielen Rezeptideen. Deshalb sollte man hierher auch zur Radicchiozeit kommen, da ist die ganze Vielfalt des roten Chicorees zu erschmecken. Unser Menü startete mit Radicchiobrot – gut und saftig mit zartbitterem Radicchio gefüllt. Im würzigen Blätterteigtörtchen standen dem Radicchio Salsicciastücke (Wurst), Kartoffelsoße und Casatella-Käse zur Seite. Klar, dass sich Radicchio auch mit Branzino gut verträgt – in der Pasina taten das die Beiden als Fülle von Ravioli, unterstützt von fein salziger Pignolisoße. Meeressalzig gab sich der Radicchio im Duett mit Jakobsmuscheln auf Bavette

(Nudeln), noch besser kam er im saftigen Kaninchenrollbraten zur Geltung, wo ihm intensiver Speck assistieren durfte. Und dass Radicchio sogar zur Nachspeise taugt, ließ sich im Radicchio-Kuchen (gar nicht bitter!) mit Mandeln verkosten. Digestivo? Selbstredend Grappa Radicchio Trevisana. Die Osteria kocht natürlich nicht nur mit Radicchio, sondern mit vielem aus der Region (Spargel!), venezianische Fischgerichte (Schie mit Polenta, Sarde in Saor) und sie ist weitum für formidable Risotti bekannt. Und für ihren super Weinkeller. Alla Pasina. Casier Dosson bei Treviso, Via Marie 3, T (00 39 04 22) 38 21 12, www.pasina.it, So. abend, Mo. zu., Zimmer. Preise: Mittagsmenü ab 15,-, Pasta ab 8,-, Risottos ab 10,-. Küche: ****(*) Keller: ***** Ambiente: ****


73

alpe adria magazin

Rausch-Romantik

Venedigs Nr. 1-Osteria

Venedigs Strada Nuova führt vom Bahnhof Richtung Zentrum. Ein Stück vor Rialto, auf Höhe des Billa-Marktes, liegt links, ein paar Meter kanaleinwärts, diese auf den ersten Blick unspektakuläre Osteria. Nette, venezianische Ambiance – aber das ist hier ja keine Seltenheit. Auch die Speisenkarte liest sich tipioco veneziano. Man sitzt relativ eng – und staunt bald: Über die unglaubliche Fragilität, Zartheit der frittierten Gamberetti auf cremiger, weißer Polenta. Die CanestrelliMuscheln und die Capesante vom Grill von sagenhafter Saftigkeit, das frittierte Baccalao-Mantecato-Bällchen (Stockfischmus) von spannender Cremigkeit. Klassisch die Sarde in Saor – die komplettiert den üppigen Antipastoteller. Sodann: Ein Nero di Seppia – also Tintenfisch in der Tinte – auf Spaghetti, wunderbar tintenwürzig (unbedingt probieren!). Als Zwischengang schieben wir „Moecche fritte“ ein, das sind Krebserl nach dem „Häuten“, sie werden im Ganzen verspeist und sind (nur im Frühjahr!) unter Einheimischen die wohl gefragteste Spezialität des Jahres. Der Rombo (Steinbutt) mit Artischocken ist saftig, das abschließende Parfait Crocante mit Limoncelo wird knapp von der „flammenden“ Crema Catalana „geschlagen“. Dieses Vini da Gigio ist unter Einheimischen übrigens Venedigs Nr. 1-Osteria – souveräne Küche, Top-Weinauswahl, familiär geführt, faire Preise. Vini da Gigio. Venedig, Cannaregio 3628, Vaporetto Ca’ D’Oro, T (00 39 041) 52 82 140, www.vinidagigio.com, Montag, Dienstag zu. Preise: Pasta ab 12, Hauptspeisen ab 18, Menü mit Wein wie beschrieben 55 Euro, Flasche Wein ab 15 Euro. Küche: **** Keller: **** Ambiente: ***

Schon einmal direkt über einem Kanal gespeist? Nun, Kanal klingt in Kombination mit Essen gar nicht gut – aber Kanäle in Venedig oder in Treviso sind doch etwas anderes. Also: In der cool gestylten Vineria im Quartiere Latino von Treviso schaut man während des Essens durch den Glasboden auf das unterm Lokal hurtig dahinfließende Wasser. Und am romantischen Balkon sieht und hört man es rauschen, dass es eine Freud’ ist. Eine gustomachende Freud’ ist auch die kleine, interessante Speisenkarte. Nehmen wir etwa die Triologie von der Mozzarella: Warum haben wir das vorher noch nie gesehen? Ein Stückerl Bufala gebacken mit Tomatenmarmelade (köstlich!!!!), ein Stück Bufala klassisch mit supersüßen Tomaten, ein paar kleine Stückerl Bufala in einem Glas mit Gazpacho. Eigentlich einfach, aber so wirkungsvoll. Vorweg gab’s als Gruß etwas Bohnencreme mit Zwiebel, sehr zu empfehlen ist auch das riesige piemontesische Carne Crudo (Kalbstartar) mit Bufala-Schaum. Üppig portioniert und meeresg’schmackig die schwarzen Nudel mit ScampiTomaten-Sugo, etwas bissfest aber die Tagliata vom Roastbeef mit knusprigen Ofenkartofferl. Hernach? Die Yoghurt-Soffice (Creme mit Marillenmarmelade) etwas sehr süß-üppig, die frische Ananas superfruchtig und fruchtsüß. Spannend auch die Weinkarte – und die Auswahl offener Weine. VINERIA. 31100 Treviso, Largo Umanesimo Latino 2 (nahe Universität), (+39 04 22) 41 97 87, www.vineria.it, Sonntag zu. Preise: Antipasti, Primi ab 9, Secondi ab 16 Euro, kein Menü, Flasche Wein ab 16,Küche: ***(*) Keller: **** Ambiente: ****(*)

Best of Gams

Bruneck liegt im Pustertal, man kommt zum Wandern oder im Winter zum Pistenerkunden. Südtirol tut aber auch dem Gaumen viel Gutes – vor allem mit herzhaft bodenständigem Essen. Die „Oberraut“ nahe Bruneck (man fährt bei Percha etwas den Berg hoch) ist da eine gute Adresse. Der familiäre Gasthof (ja, Zimmer) hat zwei nette Stuben, im Service werken die Wirtin und ihr Sohn. Der Ehemann steht am Herd – und liefert als erstes „Tirschtl“, gebackene, mit Kräutertopfen gefüllte Nudeltascherl, Verwandte der Kärntner Käsnudel. Wer den ultimativ besten Gamsschinken sucht, könnte hier fündig werden. Der ist aber so was von würzig und cremig, während die Kaminwurzen sehr „kaminig“, also rauchig schmeckt. Top auch der luftgeselchte Speck und das eingelegte Gemüse, nur fürs Schüttelbrot sollte man gute Zähne mitbringen. Mild, füllig und würzig die aufgeschäumte Brennnesselsuppe, sehr locker-leicht die Kaspressknödel auf Krautsalat. Fein auch das Lammgulasch mit (sehr) knackigem Gemüse (Kartoffel: zu knackig), sehr mürbe und etwas (salz)verliebt der Hirschpfeffer mit süßlichem Blaukraut und naturbelassenen Preiselbeeren. Süßes? Probieren Sie die Strauben, eine Art multipler Krapfen, zwar recht schwer, aber auch mit schwerem Suchtfaktor. Beim Wein darf man sich in diesem regionalen Slowfood-Haus auf die Ratschläge der Wirtin und weiters auf Südtirol verlassen. OBERRAUT. Bruneck – Amaten 1, (+39 04 74) 55 99 77, Do zu, Preise: günstig. Übernachtungsmöglichkeit Küche: **** Keller: **** Ambiente: ***


74

alpe adria magazin

buon appetito

KÄRNTEN

SLOWENIEN

DALMATIEN

Edi Wallisch hat Mut. In dieser Abgelegenheit einen Gasthof fast ganzjährig führen zu wollen, alle Achtung. Aber die Gegend ist ja mittlerweile europabekannt: Maja Haderlap hat sie beschrieben, im Roman „Engel des Vergessens“. Hier kämpften Partisanen gegen die unsäglichen Nazis, hier wurden viele Kärntner Slowenen ausgesiedelt. Heute wird hier friedlich gewandert – und bewirtet. Wallisch hat ein feines G’spür für Produkte, er treibt regional das beste Wild auf und international den besten Thunfisch. Und er ist Pilzfachmann, hält da immer wieder Seminare. Die braucht man nicht unbedingt, wenn man bei ihm geröstete Eierschwammerl isst, mit schön viel Ei und Brot. Alternativ gibt’s herrliche Ziegen- und Schafskäse, bei unserem Besuch mit Früchten der Saison serviert. Großartig das Rehragout, so was von mürb, gut geputzt und g’schmackig, dazu knackiges Rotkraut und Püree. Auch der Rehrücken schön zartrosa, wie sich’s gehört. Beim Thunfisch passte das Innere nicht ganz – es war eiskalt, man hätte den Fisch nach dem Braten kurz im Ofen rasten lassen sollen (dann bleibt er wohl roh, wird aber cremiger). Vorbildlich würzig und cremig (durch die Topfenfülle) die Pljeskavica, mit viel Ajvar und Zwiebel aufgetischt. Und erst die Kletzennudel – einsame Klasse. Und frisch aus dem Rohr der wunderbarste Schwarzbeerkuchen von überhaupt. Danach muss man den „Widerstandsgeist“ probieren, einen Schnaps von Schafbauer Zdravko Haderlap. Wer übrigens nicht groß essen will: gute Jausen gibt es auch. ALPENGASTHOF RIEPL. 9135 Bad Eisenkappel, Koprein Petzen 6 (ab Eisenkappel gut beschildert), T (+43 42 38) 25 050, (0 67 6) 60 53 286, nur im Winter Mo – Mi zu. Preise: Hauptspeisen ab 8,50, Flasche Wein ab 20 Euro Küche: ***(*) Keller: **(*) Ambiente: ***(*)

Erstklassige Sushi findet man am ehesten in Metropolen. Nun, Ljubljana ist bekanntlich Sloweniens Metropole und hat als solche auch ein ausgezeichnetes japanisches Lokal (es ist das einzige des Landes) im kulinarischen Portfolio. Das Sushimama liegt total zentral, keine 150 Meter von den drei Brücken entfernt. Es ist, echt japanisch, cool und reduziert möbliert. Natürlich gibt’s (sehr gute) klassische Misosuppe, die Gemüsesuppe mit Nudeln ist klar und elegant, von zartem Geschmack. Man kann sie als Kleinoder Großportion bestellen. Sehr klassisch und von exzellenter Fischqualität die vielen verschiedenen Nigiri-Sushi (auch Drachenkopf!), Sushikombinationen und die auf Eis servierten Sashimi, ja, der Fischmarkt ist ganz nahe, das schmeckt man. Fischverweigerer sollten mit den vegetarischen Sushi klarkommen – oder mit dem superzarten japanischen Beefsteak, das bei Tisch auf der heißen Platte fröhlich weiterbrutzelt. Dazu gibt’s knackiges Gemüse, Pilze sowie Thymian- und Rotweinsoße. Wer noch kann, sollte die Desserts probieren. Karibisch fruchtig der Mangopudding mit süßsaftigen Fruchtstücken, sehr cremig die Panna Cotta, sehr saftig die Schokotorte mit Ingwer. Weine? Normalerweise eine Schwachstelle vieler Sushi-Tempel, hier gibt’s aber einige slowenische Toptropfen (auch offen) zu verkosten. SUSHIMAMA. 1000 Ljubljana, Wolfova ulica 12 (Fußgängerzone, Zentrum), Tel. (00 38 640) 70 20 70, im Winter zu. www.sushimama.si. Preise: Sushi-Mix ab 11, Beefsteak 24 Euro. Glas Wein ab 3,50 Euro Küche: **** Keller: *** Ambiente: ***

Essen in Kroatien hat Vor- und Nachteile. Der Nachteil: Es gibt wenige wirklich gute Lokale. Der Vorteil: Sie sind kaum teurer als die mittelmäßigen oder schlechten. Nun, das Kornat an der Hafeneinfahrt von Zadar gehört zu den Guten. Der Vorgarten schaut ein wenig vorstädtisch aus, aber innen ist es von gepflegter, stiller Eleganz. Die Fischküche wird weit gerühmt – weil sie sich am Fischmarkt und nicht an Tiefkühllieferanten orientiert. Aber wir starten mit einer gehaltvollen Kartoffel-Lauch-KichererbsenSuppe, nach ein paar Tagen dalmatinische Küste ist jedes Gemüse willkommen. Deshalb auch ein Lob dem Salat: Bunt, frisch, eigene Rukola, ein so genannter Vorbildgemischter. Nun aber doch in Meeresregionen: Das schwarze Risotto überzeugt durch Cremigkeit. Das ist in Kroatien selten, hier sind Risottos meist trocken. Ja, und dann gibt’s eine Rarität: Tunfisch aus Kali, das ist eine Zucht auf der vorgelagerten Insel Ugljan. Der Tuna ist ungewohnt fett (Zucht = bewegungsärmer), aber ungemein saftig und von bestechender Zartheit. Serviert wird er als Tagliata, auf viel Olivenöl, Rukola, Tomaten. Alternativ isst die fischkarenzierte Ehefrau Fuæi (Nudeln, etwas sehr al dente) mit Trüffeln (nun ja, mehr Aroma als Trüffeln) und dann ein zartes Kalbskotelett mit knackigem Gemüse. Desserts? Saftige Torten, wie überall, auch tadelloses Tiramisu. Fazit: Für uns die erste Adresse Zadars, noch vor dem etwas neureichen Foπa. Dem Hauswein Weiß darf man vertrauen, der Weinschrank ist aber gut mit Bouteuillen gefüllt. Kornat. 23000 Zadar, Liburnska obala 6 (am Meer), T. (00 38 52 23) 25 42 01, durchgehend Küche, www.restaurant-kornat.com Preise: günstige Mittagsmenüs, Hauptspeisen ab ca. 12 Euro Küche: **** Keller: ***(*) Ambiente: ***

Wild & Thunfisch

Top-Sushi

Zadars Fisch-Nr.1


2013 Ab sofort neu:

Die schnellste und zuverlässigste Restaurantsuche auf Ihrem iphone und ipad. Auf Knopfdruck die besten Restaurants in Ihrer Umgebung – egal, ob Sie in der Stadt, am Land oder auf der Autobahn sind. Inklusive Landkarten, Bewertung und Beschreibung jedes Restaurants sowie Fotos. Plus: die besten Landgasthäuser in ganz Österreich – nur in Ihrer neuen GaultMillau-App. Ab sofort im App-Store erhältlich.

Österreich


76

alpe adria magazin

„Italiens Küche ist perfekt“

Heinz Reitbauers “Steirereck„ ist aktuelle Nr. 11 unter den“ World’s 50 Best Restaurants„ von San Pellegrino. Im Interview spricht der VierHauben-Koch über die Seriosität von Bewertungen, über die Zukunft der Gastronomie und über die kulinarischen Reize der Alpe-AdriaRegion. HEINZ GRÖTSCHNIG TexT MIRA GRÖTSCHNIG FoTos

AAM: Nummer elf der Welt, wie fühlt sich das an?

REITBAUER: Für uns nicht anders als früher. Es hat sich kaum etwas verändert, mehr mediale Aufmerksamkeit hat es sicher gebracht. Wirkt es sich finanziell aus?

Ich denke, dass die Leute zu uns weniger wegen der Auszeichnungen kommen, sondern weil wir Gastgeber sind. Seit 20 Jahren gibt’s keinen Abend, an dem wir nicht voll waren. Mittags beleben solche Rankings sicher das Geschäft. Wie wichtig sind Bewertungen überhaupt? Starkoch Heinz Reitbauer, „Steirereck“Kreationen: „Ich bin immer unzufrieden mit dem, was wir tun“

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Führer sind wichtige Türöffner. Wenn ich in eine fremde Stadt komme, verlasse ich mich aber in erster Linie auf Menschen, denen ich im Geschmack vertraue, erst in zweiter Linie schaue ich in Büchern nach. Für unsere Gäste ist’s natürlich schön, wenn sie vom Guide oder von Zeitungsartikeln bestätigt werden. Wie gerecht sind Bewertungen?

Wenn man einen Schnitt macht, durch Guides, Internetbewertungen, Zeitungen, wird wohl der Mittelwert stimmig sein. Einzelne Bewertungen sind oft nicht nachvollziehbar.

Als höchstes gelten drei Michelin-Sterne – was fehlt da in Österreich noch?

Ich glaube nicht, dass Österreich darunter leidet und denke, wir müssen da nichts nachlaufen. Unser Land zeichnet ein großartiger Mittelbau aus, es hat großartige Produkte. Wenn Sie sich mit anderen Dreisternern vergleichen – sind Sie dabei?

Das kann man schwer selbst beurteilen, ich bin immer unzufrieden mit dem, was wir tun. Den Michelin hat auch die Krise erwischt, er will sogar Inserate von Lokalen annehmen. Das Ende der Seriosität?

Nicht nur die Spitzengastronomie, auch die Medienlandschaft ist wohl im Umbruch. Die müssen natürlich auch schauen, wie sie die nächsten Aufgaben meistern. Wir sind keine Inserierer – aber Faktum ist, dass die bisher kostenlos für uns Werbung gemacht haben. Wenn die Führer eine andere Strategie einschlagen und man ein paar Euro zahlt, dass man da drin aufscheint, kann das okay sein, es darf nur auf die Bewertung keinen Einfluss haben. Michelin hat in Österreich nur noch die Europaausgabe.


77

alpe adria magazin

reitbauer-interview

Ja, das ist aber bei Weitem nicht so wie eine eigene Landesausgabe. Deshalb haben wir uns als Reaktion bei „Tradition & Qualité“ beworben. Wir brauchen unbedingt die internationale Sicht, dass man weiß, dass es uns gibt. Stichwort Krise: spüren Sie sie?

Bei den Geschäftsessen gab’s massive Rückgänge, dafür ist der Privatgast stärker geworden. Wir haben jetzt mehr den interessierten Esser. Früher gab’s mehr Leute, die gesagt haben, okay, das ist eh von der Firma bezahlt. Wir haben oft erlebt, dass jemand Stammgast war, dann in die Pension gegangen und nie mehr gekommen ist. Da hinterfragt man als Koch schon: warum war der eigentlich da?

Warum gibt’s in Österreich so viel mittelmäßige Lokale?

Finden Sie das? Ja.

Ich glaube, dass da die Weichen in der Politik noch immer falsch gestellt werden. Dass man jungen Menschen, die den Geist hätten, sich selbstständig zu machen, und die neues Leben in Küchen bringen könnten, zu wenig Hilfe gibt. Man unterstützt die Landgasthäuser zu wenig, hat über die Hotelfachschulen die Menschen aus den Küchen ins Management getrieben. Außerdem hat Österreich ein Problem im Selbstverständnis, dass Qualität etwas kosten muss. Es gibt so wenig qualifiziertes Personal…

Das Steirereck am Pogusch – spürt das die Krise?

Nein, das ist sehr regional verwurzelt und wir sind preisdiszipliniert. Wir kompensieren das lieber über volle Häuser.

Man hat in der Ausbildung viel verabsäumt und die kleinen, superregionalen Betriebe vernachlässigt. Dort lernt man aber am meisten, leider wird das zu wenig wertgeschätzt.

Was hat mehr Zukunft: Der 4-Hauben-Luxusliner oder das Landgasthaus mit Pfiff?

Das Image der Gastronomieberufe ist nicht das beste, etwa im Vergleich zu Frankreich, Italien

Woran denken Sie kulinarisch, wenn Sie Alpe-Adria hören?

...oder im Steirereck.

Definitiv ist die gutbürgerliche Küche in allen Bereichen resistenter, ganz klar. Nichtsdestotrotz hat das Ausloten in gewissen Bereichen einen großen Reiz. Ich denke an eine starke Verwurzelung der Kulinarik in der Region und an ein starkes Selbstbewusstsein, was man in der Region hat und lebt. Welche Alpe-Adria-Region ist kulinarisch am spannendsten?

Da tu ich mir als Wenigreiser schwer. Norditalien, Kärnten prägen mich am ehesten. Was assoziieren Sie mit Kärntner Küche?

Im Vergleich zu Frankreich auf jeden Fall. Wenn du dort Oberkellner oder Sommelier bist, dann bist du wer. In Österreich bist du eher niemand, außer vielleicht im Sacher...

Das zweite Problem ist: Es gibt keine Weiterbildung, nach der Lehre ist’s vorbei. Das ist doch unfassbar. Und triste. Gourmetküche ist Spitzensport – wie lange hält man das aus?

Es ist nur teilweise Spitzensport, der Rest ist Emotion und Leidenschaft. Das hat kein Ablaufdatum. Ich schätze Restaurants, wo ein 80-jähriger Sommelier fünf Minuten braucht, bis er am Tisch ist. Das hat Kraft. Man kann in der Gastro-

Heinz Reitbauer: „Österreich hat so viel mittelmäßige Lokale, weil die Weichen in der Politik falsch gestellt werden. Man gibt jungen Menschen, die neues Leben in die Gastronomie bringen könnten, zu wenig Hilfe und unterstützt auch die Landgasthäuser zu wenig.“ Die Krapferl, Kärntner Nudel. Und ich denke an den Kärntner Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mauthen, der da immer neu interpretiert, neue Zugänge sucht.

nomie durchaus in Würde altern.

Burgenländische Küche?

Schon einmal daran gedacht, Hauben oder Sterne zurückzugeben?

Sehr stark verwurzelt im Pannonischen und im See.

Sie wollen im Steirereck altern?

Ja. Das Wichtigste ist aber die Familie, die das trägt.

Norditalien?

Eine hochintelligente, ehrliche, einfache Küche, auf die Wesentlichkeit reduziert, das ist perfekt. Ein Paradebeispiel für eine Küche.

Nein, ich bin da hineingeboren, seit ich denken kann, war Kritik da. Und die war sogar sehr massiv, wie wir übersiedelt sind. Wir haben da viele Fehler gemacht, wollten zu viel auf einmal verändern, haben vieles totdiskutiert. Da hat uns zwei Jahre lang ein medial scharfer Wind umweht. Aber wir haben nicht schlecht gelebt, das Haus war voll. Das nimmt einem den Druck.

Slowenische, kroatische Küche?

Also war das Haubenzurückgeben ein Thema?

Ungarn?

Können Sie Gastronomen verstehen, die die Haube, eine Auszeichnung zurückgeben?

Oberösterreich?

Vielleicht die Knödelgeschichten, die haben aber ein kleines Problem im Ausformulieren ihrer kulinarischen Tradition.

Sagt mir gar nichts.

Ich glaube, die sind im Neuaufbruch, wie Österreich vor 20, 30 Jahren. Ihre Kernkompetenz ist sicher steirische Küche – deren Reiz?

Die Küche hat eine starke Tradition, ihr fehlt vielleicht ein wenig die elegante Einfachheit. Das reizvollste steirische Produkt?

Man kann nicht immer nur Kernöl sagen, oder. Vielleicht der Wald mit seinen Produkten – die Latschen zum Beispiel.

Nein, eigentlich nicht.

Ein bisserl kann ich’s verstehen, wenn jemand so im unteren Bereich im Führer ist. Wenn jemand Angst hat, dass Leute sagen, dass sie nicht mehr kommen, weil das Türschnallenangreifen 100 Schilling koste. Nur weil da das Hauberl drüberschwebt. In der Summe der Bevölkerung ist das Qualitätskriterium von Hauben nicht so angekommen, wie wir uns das wünschen würden. Das wird oft mit teuer, Luxus,


78

alpe adria magazin

reitbauer-interview kleinen Portionen assoziiert, das ist ein Problem. Dass da jemand Angst haben kann, dass er Gäste, mit denen er gewachsen ist, verliert, ist nachvollziehbar.

Individualität die Zukunft ist. Wichtig ist das Gesamterlebnis, egal, ob durch Produkte, Inszenierung oder Design getragen.

Wer ist seriöser: Profitester wie Michelin, Gault Millau, A la Carte oder Publikumstester wie Falstaff, Zagath Guide, Marcellinos?

Fastfood? Wird es uns überrollen?

Das ist schwierig. Es gibt Leute, die wenig essen gehen und einen guten Geschmack haben. Und es gibt andere, die essen über die ganze Welt und haben keine Ahnung. Letztlich ist jeder Restaurantbesuch individuell und gesteuert von vielen Dingen. Auch: Wie werde ich aufgenommen, wie sitze ich, wie ist der Kellner. Das wirkt sich auch auf den Geschmack aus. Oft liegen Publikums- und Profimeinungen eh nicht so weit auseinander. Aber welches System gefällt Ihnen besser. Von einem oder zwei Profis oder von vielen Gästen bewertet zu werden?

In der Summe gefällt mir die Situation der Menge besser. Ich möchte nicht nur von ein, zwei Profitestern abhängig sein. Wohin steuert die Gastronomie?

In eine starke Individualität. Die Jungen werden mehr Facetten herausholen. Sie können Spitzengastronomie heute genauso in einem Zelt oder in einer Almhütte machen. Ich find’s schade, dass mehrere Hauben oder Sterne nur den Restaurants vorbehalten sind. Ich kenne Wirtshäuser, die sind eigentlich nicht verbesserbar. Steuert es mehr Richtung Regionalität oder mehr in Richtung witzige Konzepte?

Das Wort Regionalität läuft Gefahr, an Reiz zu verlieren. Das muss man neu definieren, manchmal nervt das schon, wie das in der Bewerbung übertrieben wird. Ich denke, dass

Das hat’s eh schon getan, oder? Der Sinn beim Essen bleibt dem Wochenende, dem Anlass vorbehalten, der restliche Alltag treibt die Gesellschaft Richtung Fastfood. Man will’s eigentlich eh nicht, aber es hat uns stark im Griff. Lässiges Fastfood ist doch auch eine Chance?

Ja, sicher.

Sie sind für Gemüsegerichte bekannt, Warum fällt so vielen Köchen so wenig dazu ein?

Gemüse wurde lange vernachlässigt. Wir bekommen da aber so viele interessante Produkte. Gemüseküche ist nicht schwieriger, nur aufwändiger. Und sie hilft uns stark, uns von anderen abzugrenzen. Schauen Sie Kochsendungen?

Nein, ich schau maximal um ein Uhr Früh Nachrichten. Zum Abschluss: Ihr Lieblingsgericht aus der steirischen Küche

Fedelkoch – eine Art Rahmkoch, früher die Konservierung von Rahm auf den Almen. Da nimmt man Rahm, Eier und Mehl, macht das wie einen Brandteig, lasst’s auskühlen und reibt das dann auf und kann es sauer oder süß essen. Wie viel Steiermark ist im Steirereck drin?

Am Pogusch natürlich sehr viel, im Wiener Steirereck finden Sie aber Österreich. Da sind wir eher niederösterreichisch geprägt, durch unsere Produzenten. Für Wien wäre die Steiermark als Lieferant zu eng.

Wohin soll‘s gehen?

Int ern atio nal e Me sse für Url aub, Rei sen und Fre ize it

10 . – 13 . Jä nn er 20 13 M es se W ie n

Do. 10- 19 Uhr, Fr.- So. 10- 18 Uhr powered by

www.ferien-messe.at

Ticket gilt auch für


79

alpe adria magazin

reitbauer-interview

Das Steirereck liegt im ruhigen Stadtpark am Wienfluss, die Gerichte liegen schön designt am Teller

Der Koch. Die Lokale. Das Essen. Heinz Reitbauer, 42, führt mit Gattin Birgit Österreichs bestes Restaurant, das „Steirereck“ in Wien und im gleichen Haus die „Meierei im Stadtpark“. Das „Steirereck am Pogusch“ leiten die Eltern Reitbauers. Reitbauer wurde in Wien geboren, er besuchte die Hotelfachschule in Altötting, lernte zuerst zu Hause und dann bei den Brüdern Obauer in Werfen (vier Hauben). Stationen: Alain Chapel in Lyon, Anton Mosimann in London, Joel Robuchon in Paris. Seit 1994 kocht er wieder im Steirereck, leitete erst die Küche am Pogusch und dann die im Steirereck im Wiener Stadtpark. Seit vier Jahren trägt er dort vier Hauben, Michelin beurteilte das Gourmetrestaurant mit zwei Sternen. Das Steirereck ist in Summe der Bewertungen aller Restaurantführer unangefochtene Nr. 1 von Österreich, laut dem renommierten Ranking „San Pellegrinos Worlds 50 Best Restaurants“ Nr. 11 der Welt. Das „Steirereck am Pogusch“ bei Turnau in der Steiermark gilt als Österreichs Vorzeigewirtshaus, es hält bei zwei Gault-Millau-Hauben (16 Punkte). Zum „Steirereck im Stadtpark“ gehört die „Meierei“, mit großer Kompetenz bei Käse, Wiener Mehlspeisen und klassischer Küche. Die Meierei ist eines der wenigen Wiener Lokale im österreichischen Slowfood-Führer.

Essen im Steirereck im Stadtpark: Das Restaurant hat 90 Sitzplätze, Menüs kosten mittags ab 65 Euro (4 Gänge), abends 118 – 128 Euro (6 bzw. 7 Gänge). Das gilt international als eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse überhaupt. Weinbegleitung abends 64 Euro, Flasche Wein ab ca. 30 Euro. In der Meierei kann man um 8,90 Euro sechs Sorten Käse verkosten, das Wiener vom Kalb kostet 17,90, das Beuscherl 9,50, der Kaiserschmarren 8,90 Euro. Frühstück gibt’s bis 12 Uhr mittags. Die Gourmetküche im Steirereck ist wunderbar leicht, geradlinig, eigengeschmacksorientiert, überraschend und von hoher Gemüsekompetenz. Zu jedem Gericht wird ein Kärtchen mit Informationen zu den Komponenten und den verwendeten Produkten gereicht. Bei diesen gilt: Österreich hat Vorrang. Steirereck im Stadtpark und Meierei, 1030 Wien, Am Heumarkt 2A, (+43 1) 71 33 168, nur feiertags zu Wirtshaus am Pogusch, 8625 Turnau, Pogusch 21, (+43 38 63) 20 00, Montag, Dienstag, Mittwoch Ruhetage www.steirereck.at

ER SEE

ER SEE

N - VEN

N - VEN

EDIG

EDIG

ESSEN

ESSEN

- JES

- JES

D - KRO

ATISCH

ATISCH

E INS

E INS

ELN

ELN

– KRE

– KRE

ATIVE

ATIVE

LANDLU

LANDLU

ST –

ST –

UPT

UPT

CHE

IES

IES

IS

IS

TR

TR

IEN

IEN

SH

SH

ER

ER BS

BS TG

TG

EN

EN

ÜS

ÜS

SE

SE

·V

·V

ILLA

ILLA

CH

CH ·V

·V

IPA

IPA

VA

VA

-T

-T

AL

AL

· FI

· FI

SC

SC

HR

HR

EZ

EZ

EP

EP

TE

TE

·O

·O

STS

STS

TE

TE IER

IER MA

MA

RK

RK

·W

·W

EL

EL

LN

LN

ES

ES

S-H

S-H

OTE

OTE

le le ka ka Lo Lo ten ten bes bpess ps die*edrtiiepertip * s s fé fésid sid Ca CIan In en enlle lle nst nstto to hö huönd und e sc e sc Di Di al al rät rät ort ort a-Ta-T dtp dtph h av av Sta Stlalacllac VipVip Vi Vi enieneniehn eshes w w c c Slo Slostlistli

BIERE

TR

TR

BIERE

DT

DT

CHE

STA

STA

STEIRIS

HA

HA

STEIRIS

EE

EE

LS

LS

Essen Essen Trinken Trinken en en Attraktion Attraktion Shopping Shopping Ausflüge Ausflüge

! ! -OhNor.hN1r. 1 lo-O loo rt rt Jeso Jeso -Bad-Beoadeo Adria Adria ludst lust hof hof n La Ladn Baue Barnuern e e u u e e ub am N N ivurivlaurublaam atreat Bdled KreK ehseBsle menmen tinsctihsc lem lem n a a sch sch RoRmomandeanrnde, rn, w w Bade Ban,den,

nn üp üfpefnen elh seslh InIn roraotaietieibraibuerareuei:rei: r r ininKK BieBie MinMin iscirheiscr her beb steestses stesirste AusAu eicehicshs

rr rr ÖstÖeste

e e herhseerse WöWrtörtläeptzläetze uid guehide ehBeaBdep ad rogro GaGstaastnti ansctisc m m o o RR

Mai 201

Mai 201

ts ts es es sts � Kärnten � Kärnten � Steiermark � Steiermark ntt ntt tte � �sts Oberitalien antte anOberitalien ura ura staur staur Re � Istrien � Istrien t – Re � Slowenien �t –Slowenien sta sta kolsste koste Re Re tels te s· s· in Ho N inNHo pp tipp ti WLAWLA s s Was – Was ub ub pstip–ps tipbs rla urla bs u lau urlau rz rz rzurrz Ku Ku k – Ku k – Ku arkark ? · ? · lchec lchec rmrmen en utz utzHoteHote r r ch ch eieeieerm erm steste es es eis eis tst tsrtThr Th be be rR rR de de OsaOndsadned de ichischs te te gt ugt u L L ta ta re rech chezepezepen en as as tertekro ko R Rress ress :W :W en en ÖsiÖscshisTciphpTs ip&pissc&haisdchad art art itk itk F eFine eineop-Fop-F red red ·K ·K F F s: T s: T kt kt Plu Plu rse erse e inz inz :W :W en en nk nk Tri Tri er er ss ss Be Be 2

2

Okt

Okt

ob

ob

er

er

20

20

11

11

€€

D - KRO

FF

FF

Co Co & & pi pi am am , Sc , Sc che che Fisl, Fis l, e e üff üff Tr Tr

nnuussss e e G G ll ll o o v v r r h h a a J J s s e e z z n n a a g g in EEin ,40) ) 16,40 att€€16 0*(st(statt ,80* 14 14,8 nurr vonnnu eissvo prei bopr mAAbo zu zum

- BLE

KA

KA

6M 6M 56 56 37 37 Z0 Z0 07 Z 07 GZ G 20 20 t 90 t 90 stam stam po po lags lags Ver Ver b. b. b. b. P. P.

KöKö

Sommer Sommer 20112011 e 4,80 e 4,80

nig

igig eneended pesspseessnVsenV tanip eVeretneVerip id id zine zieraner s s InInWoWdioe die

OLO

OLO

Er

ni ni ila ila M M co co ar ar :M :M to to Fo Fo 11 11 20 20 er er ktob Oktob ,O , 12 12 Nr. Nr. t t ur ur nf nf lage Klage tK t or or gs gs inun inun he he sc sc Er

- BLE

ussuss gengen mimt it n n ee reirseis

0 0 € 5,8€ 5,8 47 Kuna 47 Kuna tien: tien: Kroa Kroa € 6,20 € 6,20 ien: ien: wen wen n/Slo n/Slo Italie

Italie

nig Grötsch Grötsch Heinz Heinz Foto: Foto: 2012 2012 Mai Mai 0 0 Nr. 13,Nr. 13, 5,8 5,8 genfurt genfurt € 47 Ku€na 47 Kuna ort Klaort Kla n: n: inungsinungs tie tie ErscheErsche oa oa Kr Kr 0 0 161 P 161 P 039 6,2 6,2 12Zng 12Z039 :€ :€ ngeitu eitu ien ien en en Plus.ZPlus.Z ow ow Sl Sl furt gen genfurt n/ n/ lie 0 Kla lie 0 Kla Ita Ita 902 902 sort sort VerlagVerlag P.b.b. P.b.b.

KÄRNTN

KÄRNTN

ussuss it itgengen reirseeinsenmm

119911.. 00000 LLeesseerrI0 Innnneenn ÖÖsstteerrrr

eeiicchhss ggrröößßtteess RReeiisseem maaggaazzii nn

ide Guide riaGu Adria peAd Alpe dennAl wieede sowi al,so eimal, zweim zinzw ga gazin Ma Ma ria ria Ad Ad be berr pe pe nü nü Al Al ge ge s s ge ge da da 0 0 Sie 1,6 ltennSie halte arenn€€1,6 erha spare ,80er Siesp 14,80 et.Sie ndet. nurr€€14 send gese Fü Fürrnu zuge rm rmininzu ste ste ng ng inu inu he he sc sc e). e). Er Er ab ab m m sg zu Ausg tlichhzu nktlic 4,800jejeAu pünk chpü ide€€4,8 rlich Guide jährli riaGu Adria mal ljäh ein einma AlpeeAd 5,80,0,Alp zin€€5,8 gazin Maga ria riaMa Ad Ad pe pe (Al (Al en en eis eis Pr Pr ftftlhe zelhe Einze de dennEin llen.n. stelle beste st? asst? chivivbe rpas Arch verp abeeve remAr sgab serem unse Ausg aussun eineeAu **au itsein en** reits aben bere sg sgab Au Au bennbe en en habe rig rig Sie Sieha he he bis bis e e all all Sie enSie nnen könn in.atatkö azin. agaz -mag ria-m adria e-ad alpew.alp www. Au Auf fww * *Abopreis Abopreisnur nurgültig gültiginnerhalb innerhalbÖsterreichs. Österreichs. Das DasAuslandsabo Auslandsabo(innerhalb (innerhalbder derEU) EU)kostet kostet€€16,80. 16,80. ****Sofern Sofernnoch nochverfügbar. verfügbar.


Mit Laib und Seele

80

alpe adria magazin

brot


81

alpe adria magazin

brot

Ähre, wem Ähre gebührt: Brot ist mehr als ein reines Nahrungsmittel. Deshalb werden im Alpe-Adria-Raum alte Backtraditionen kultiviert und sogar verbessert. Das Ergebnis: Brot als Delikatesse. SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER TEXT ERnST PETER PROkOP, ART-REDAkTIOn, SERgIOn LuSSInO/LA PAREnzAnA, CHRISTIAn OfnER, MIHA kREjAn, fRIAuL-TOuRISMuS, SLOwEnIEn TOuRISMuS, STEIERMARk TOuRISMuS, uRLAuB AM BAuERnHOf, kk, AnBIETER & PRODuzEnTEn FOTOS

„I

hr werdet’s doch keinen Rückschritt machen!“ Großmutter Stabentheiner ist hart am Zweifeln. Der Grund: Schwiegertochter Elfriede. Die Bäuerin aus dem Kärntner Lesachtal hat nämlich das hunderte Jahre alte „Backhäusl“ aus Stein und Holz renovieren lassen, um wieder Brot nach alter Tradition zu backen. „Manchmal muss man eben einen Schritt zurückmachen, um vorwärts zu kommen“, erklärt Elfriede Stabentheiner, während sie dunkles Roggenmehl aus einem Papiersack in die große Holzkutte schüttet. Seit Jahrzehnten bäckt die 52-Jährige das Brot für die Familie sowie für ihre Gäste am Bauernhof. Woche für Woche. Ab vier Uhr in der Früh. Mit großem Stolz. Schließlich wurde die Lesachtaler Brotherstellung vor drei Jahren zum „Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO“ ernannt.

Brot als Delikatesse Die Lesachtaler zeigen es vor. Dass Brot wieder mehr bedeutet als reines Nahrungsmittel. Dass Brot für Lebensfreude und Genuss steht. Und siehe da: Immer mehr Menschen legen wieder Wert auf selbst gebackenes Brot, schätzen wieder den weiten, mühsamen Weg vom Korn zum fertigen Laib. Eine Brot-Renaissance? Wir wollen zwar nicht übertreiben, aber ja – sie hat eingesetzt. „Endlich wird wieder gebacken, alte Backtraditionen werden neu kultiviert oder sogar verbessert“, freut sich der steirische Backprofi Christian Ofner. „Brot mutiert zur Delikatesse.“ Diese positive Entwicklung spiegelt sich im enormen Sortenreichtum der Alpe-AdriaRegion wieder, denn früher stellte man in jeder Region nur eine spezielle Art von Brot her. Das Grundmuster, nach dem gebacken wurde und wird, ist nach wie vor dasselbe. Man braucht Mehl, Flüssigkeit, Triebmittel wie Sauerteig oder Germ sowie Salz. Mehr nicht. „Und viel Zeit sowie Gefühl für das Kneten, Ruhen lassen, Formen und Backen“, ergänzt Ofner. Erfreulich ist der Schritt in Richtung Qualität: Der Teig bekommt seine Zeit zurück, die er braucht, um zu reifen. Natursauerteige stehen dabei im Vordergrund und es gibt Bäcker, bei denen bis zu 20 verschiedene Sauerteige am „Brodeln“ sind. Außerdem wird zum Teil wieder mit der Hand geknetet. Im Trend: Das Verwenden historischer Getreidesorten wie Emmer, Einkorn usw. Bäcker Günther Sommer von der „Kornstube“in Klagenfurt erzählt, dass seine Kunden bereits mehr zu Dinkelbrot und Waldstaudenbrot greifen, als zum Klassiker Roggenbrot: „Das hat wohl mit den vielen Unverträglichkeiten zu tun“, glaubt der Bäcker.

Überlebenskünstler Roggen Warum in den Bergregionen der Steiermark, Kärnten, in den Karnischen Alpen sowie im Norden Sloweniens vorwiegend dunkles Brot seine Tradition hat, liegt freilich am Roggen. Als Überlebenskünstler gedeiht er bis auf viele Höhenmeter, macht sich nichts aus Kälte und wächst auch in kargeren Gegenden. Weizen ist klimatechnisch viel anspruchsvoller. In Kärnten dominieren bis heute Brote mit hohem Roggenanteil, in der Steiermark hingegen kommt vorwiegend ein lockeres Mischbrot mit einem größeren Anteil an Weizenmehl auf den Tisch. Mit Hauptaugenmerk auf dem Natursauerteig, der tagelang kultiviert wird. Spannend: Trotz der riesigen Maisfelder im Süden Österreichs muss man ins Friaul fahren, um gutes „Pane di Mais“, Polentabrot, zu essen. Das knirscht so herrlich zwischen den Zähnen. Perfektes Maismehl gibt es in der Mühle „Donada“ bei Baus in Ovaro. Das liegt nordwestlich von Tolmezzo in den Karnischen Alpen. Giovanni Donada hat seinen Job als Bankkaufmann an den Nagel gehängt, um die Steinmühle aus dem 17. Jahrhundert von seinem Vater in fünfter Generation zu übernehmen. Weitere, bekannte, regionale Brotsorten im Alpe-AdriaGebiet: das extrem knusprige, flache und schnell getrocknete „Schüttelbrot“ aus Südtirol, das nur zwei Mal im Jahr gebacken wurde, oder die superflauschige, runde „Belokranjska Pogaœa“ aus Slowenien – ein lockeres Fladenbrot mit Kümmel aus der Weißkrain. Noch lauwarm, in Quadrate gebrochen, mit viel grobkörnigem Salz drauf. Mmmmh! Und falls Sie sich wundern, warum ein „Cornetto istriano“ aus Hartweizen um vieles trockener schmeckt als ein rustikales, helles „Pagnotta“, so liegt es am Olivenöl im Teig. Und an der Backdauer. So ist das traditionelle Fladenbrot aus Weizen, das in Kroatien unter der „Peka“ (Eisenglocke) gemacht wird, besonders elastisch. Ebenso die „Ciabatta“ aus Venetien. Der Sauerteig ruht besonders lange. Mit dem Ergebnis grobe Porung und saftige Krume. Eine steirische Erfindung ist die ovale „Langsemmel“, die in zwei Teile gebrochen werden kann. Es muss nicht immer „Panini“ sein: Semmeln (Brötchen) sind bis heute im Friaul zu finden. Als Erbe aus k.u.k-Zeiten. Sie werden „Rosetta“ genannt und sehen aus wie bulligere Kaisersemmeln. Die besten bäckt die Panificio „Jerian“ in Triest.

Schicksals-Brot Es war Miha Krejan aus Træin, unweit von Ljubljana, der sich jahrelang nach dem Brot seiner Kindheit sehnte.

Elfriede Staben­ theiner vor ihrem „Backhäusl“ aus Stein und Holz (Bilder links).


82

alpe adria magazin

Brotbücher

Backkurse Der Backprofi. Kurse mit Bäckermeister Christian Ofner. „Kleingebäck“ 10. Oktober in Graz, Striezel­Backkurs am 19. Oktober in Graz. Ort: Miele Aktiv­Küche in der Korösistraße 9, Kosten: jeweils 96 Euro. 8302 Nestelbach Kogelbuchstraße 9a, (+43 660) 46 22 026, www.derbackprofi.at Wiegelehaus. Backkurse von Hermine Wiegele. Anmeldung notwendig. Maximal 12 Teilnehmer, meist Sa von 14 bis 19 Uhr. 9611 Nötsch 39, (+43 42 56) 21 48, www.wiegelehaus.at Istrien. Bei den Kochkursen im istrischen Land­ hotel „La Parenzana“ steht das Brot im Mittel­ punkt. Die deutschsprachigen Kurse dauern einen Tag, ein Wochenende oder sogar eine Woche. Mit kulinarischen Ausflügen. Casa romantica la Parenzana, 52460 Buje, Volpia bb, (+385 52) 777 460, www.parenzana.com.hr Gesundes Brot. Die Akademie für Ernährung und Bewegung gibt Brotbackkurse in Kärnten und der Steiermark. Das ganze Jahr über. (+43 720) 57 09 39, www.gesundeakademie.at Volkshochschulen. Backkurse gibt es auch in den Volkshochschulen in Kärnten und in der Stei­ ermark. Angebot in den jeweiligen Bezirks­ programmen. www.vhsstmk.at, www.vhsktn.at Seminarbäuerinnen. ARGE Seminarbäuerinnen Kärnten. Brotbacken für Anfänger, Gebäck­ Flechten usw. Vorträge zum Thema „Vom Korn zum Brot“. 9020 Klagenfurt, Museumgasse 5, (+43 463) 58 50-13 95, ww.seminarbaeuerinnen.at

Urlaub am Bauernhof

Familienbauernhof Mesner. Brot backen mit den Gästen im Holzofen. Teigkneten mit der Hand. 9653 Liesing 22, (+43 47 16) 435, www.familienbauernhof.info Gullyhof. Am Gullyhof der Familie Geyer wird mit Gästen Brot gebacken, man kann auch Brot kaufen, Reindling backen usw. Oberhof 22, 9363 Metnitz. (+43 42 67) 83 09, www.urlaubambauernhof.at/Gullyhof Amlacher-Hof. Gäste­Programm: Bauernbrot backen, Vollkorngebäck, schnelle Brötchen, Weißbrot mit Rosinen, Reindling. Koschach 1, 9854 Malta, (+43 47 33) 320, www.urlaubambauernhof.at/amlacher/ Peintnerhof. Eigenes Brot aus alten Getreidesor­ ten wie Dinkel, Einkorn, Roggen. Brotback­ Kurse: alles Vollwert. Familie Unterguggenber­ ger, Niedergail 3, 9653 Liesing/Lesachtal, (+43 47 16) 273, www.peintnerhof.info Großhinterberger. Brot oder Reindling backen mit den Gästen. Jeder Backwunsch wird erfüllt. Familie Darmann, Forst 51, 9412 St. Margarethen, (+43 43 52) 61 702, www.grosshinterberger.at Holmbauer. Brot backen lernen? Gerne! Bei Familie Macheiner im Murtal. Oberetrach 26, 8854 Krakauschatten. (+43 35 35) 84 26. Standlhof. Mit der Bäuerin Brot backen oder auch Brot verkosten. Krakauebene auf 1400 Metern. Krakauebene 41, 8854 Krakaudorf. (+43 35 35) 84 54. Schwoagahof. Beim Brotbacken helfen. Aiglern 13, 8943 Aigen im Ennstal. (+43 36 82)22 173

„Brot. Teil des Lebens“. Mit Haus­ rezepten aus dem Lesachtal. Eiko Funada. 160 Seiten, 16,50 Euro, Mittel­ deutscher Verlag

„Kleingebäck vom Ofner“. Vom Salz­ stangerl übers Bio­ Weckerl bis zu selbst gebackenen Geschenkideen. Christian Ofner. 160 Seiten, 24,90 Euro, Stocker Verlag

„Gutes Brot.“ Genuss und Lebensfreude mit einer einfachen Delikatesse. Roswitha Huber. 207 Seiten, 25,70 Euro, Dort­Hagen­ hausen­Verlag

„Brot“. Heiko Antoniewicz. 256 Seiten, 71,90 Euro, Matthaes Verlag

„Brot backen einmal anders.“ Neue Ideen für Brot, Gebäck und Baguettes. Eva Maria Lipp, Eva Schiefer. 128 Seiten, 19,90 Euro, avBuch in Cadmos­Verlag

Leopold Lugger in seiner über 400 Jahren alten „Vorbetermühle“ in Maria Luggau im Lesachtal. Hier wird noch Korn zu Mehl gemahlen.

Schließlich reichte es dem gelernten Elektriker und Krejan begann, Brot im Holzofen zu backen. Auf traditionelle Weise. Von nun an waren Sauerteig, biologisches Mehl, Holz und Zeit seine Devise. Immer mehr Leute riefen nach Mihas-Brot, der Berufswechsel wurde zur Passion. Mittlerweile ist Miha Krejan nicht nur der bekannteste Holzofenbäcker Sloweniens, sondern auch grenzüberschreitender Brot-Botschafter. Der Slowene hält Vorträge zum Thema Brot, gibt Backkurse und hat die „Hiπa Kruha“, das „Haus des Brotes“ ins Leben gerufen.

„Brot hat das Schicksal der Menschen immer stark beeinflusst. Es teilte Arme und Reiche, Satte und Hungrige, Herrscher und Untertanen.“ Zu erkennen ist der Müller und Bäcker stets an seinem Strohhut, dem weißen Hemd und dem Gilet. Inklusive Mehl-Patina. Das Mehl aus Bio-Getreide mahlt Krejan in seiner eigenen Steinmühle. „Das Wichtigste ist das Reinigen des Korns“, erklärt er. „Außerdem darf der Mühlstein die Körner nicht zerquetschen oder zerdrücken, sondern muss sie feinst mahlen.“ 30 Mitarbeiter stellen jeden Tag 300 Kilogramm traditionelles Holzofenbrot her. Da sitzt jeder Handgriff. Während Krejan die riesigen Laibe in den Ofen schiebt, damit sie ihre unverwechselbare dicke Rinde bekommen, philosophiert er: „Brot hat das Schicksal der Menschen immer stark beeinflusst. Es teilte Arme und Reiche, Satte und Hungrige, Herrscher und Untertanen.“ Slowenien teilt sich hingegen mit dem kroatischen Istrien eine spannende Backtradition: die rundum mit Teigorna-


83

alpe adria magazin

brot

Dick und knusprig

Interview: Der steirische Backprofi Christian Ofner über gute und schlechte Brote, über richtige Lagerung und Brot-Sünden. Im Landhotel „La Parenzana wird das Brot traditionell unter der Eisenhaube „Peka“ gebacken.

menten (Trauben, kleine Vögelchen usw.) geschmückten Festtagsbrote in Form von Striezel, Kränzen, Zöpfen oder gar Herzen. „Die gibt es zu jedem festlichen Anlass“, weiß Guido Schwengersbauer vom Landhotel „La Parenzana“ bei Buje, wo täglich frisches Brot gebacken wird. „Das traditionelle Brot Istriens wird jedoch unter der Peka, der Eisenhaube gebacken.“ Im offenen Kamin. Das weiße Brot kommt unter die gusseiserne Glocke und wird mit heißer Glut bedeckt. „Da ist das Geschick der Bäckerin oder des Bäckers gefragt.“ Alles Weißbrot? „Ja, Roggen gibt es bei uns keinen. Und gerne wird das Brot mit Oliven, Tomaten oder getrockneten Feigen gespickt.“ Auch in Istrien wird das Wissen ums gute Brot von Generation zu Generation weitergegeben. Wie im Kärntner Lesachtal. Auch hier hütet jedes Haus sein eigenes Brot-Rezept und man geht wieder den Weg vom Korn zum Laib: „Früher wurde das Lesachtal das Tal der hundert Mühlen genannt, jetzt stehen noch fünf von ihnen“, berichtet die pensionierte Lehrerin Brigitte Lugger, die den Mühlenweg in Maria Luggau gemeinsam mit ihrem Mann Leopold betreut. Der 77-Jährige setzt mit lautem Rattern, Plätschern und Getöse seine über 400 Jahre alte „Vorbetermühle“ in Gang. 50 Kilogramm Mehl werden in der Mühle täglich gemahlen. Alles für den Eigenbedarf. Bereits als kleiner Bub ist der „Pold“ mit seinem Vater in die Mühle gegangen. Aus Dankbarkeit für das tägliche Brot hängt Herr Lugger zu Ostern ein Kreuzerl aus zwei Palmbuschensteckerln an die Mühlentür. Mittlerweile hängen hier unzählige davon. Um zehn Uhr ist es bei Elfriede Stabentheiner so weit. Wie aus dem Nichts beginnt es zu duften. Süchtig könnte man danach werden. Nach dem Duft von frisch gebackenem Brot. Dazu stellt sie auf den Tisch: Topfen, Speck, Würste, Käse, Aufstriche – alles selbst gemacht. „Wir werden ja nicht das Gute abgeben und das Glumpert kaufen.“ Nein, auf gutes Brot darf kein Glumpert, nie! ■

Welchen Stellenwert hat Brot heute? - Ofner: Brot ist nicht nur Nahrungs­ mittel, sondern auch Kulturgut. Langsam gibt’s ein Umdenken, Kunden beginnen nachzudenken, woher das Brot stammt und was drinnen ist. Was kann Brot? Brot ist unglaublich und hat so viel Charakter. Allerdings sind die Anforderungen an unser Brot enorm. Es soll keine Zusatzstoffe enthalten, eine Woche haltbar sein, es darf nichts kosten und soll auch noch gut schmecken. Das geht nicht. Was macht gutes Brot aus? Gutes Brot schmeckt immer: Es heißt nicht umsonst „Unser täglich Brot.“ Die Rinde sollte dick sein und knusprig, die Krume locker, saftig, elastisch und ja nicht pappig oder gar schwammig sein. Außerdem sollte die Krume auf der Zunge zergehen und sie darf nicht krümeln. Zu gutem Brot braucht man eigentlich gar nix – vielleicht ein Stück Butter. Und das Gegenteil: Wie erkenne ich schlechtes Brot? Das Raffinierte, auf das Backfabriken und Supermärkte setzen – schlechte Ware ist optisch nicht zu erkennen. Im Prinzip können Sie sich nur auf die angegebenen Zusatzstoffe auf der Verpackung verlassen. Wenn Sie klebrige Teigteile oder andere Einschlüsse im Brot entdecken, haben Sie es schon gekauft. Wann würde die Qualität des Brotes steigen? Es müsste klassifiziert wer­ den und die Wegwerfgesellschaft muss umdenken. Hören wir auf, Lebensmittel in den Müll zu werfen, hören wir auf, um 19 Uhr am Abend noch prallvolle Brotregale zu fordern. Die Retouren sind ja irre. Und dann müsste man bereit sein, für Qualität ein bisschen mehr auszugeben als für Billigware. Oder man nimmt sein Brot selbst in die Hand? Ja, der Trend geht zum Selberbacken. Vor zwei Jahren begann ich Brotbackkurse mit 2 bis 3 Leuten, jetzt mache ich ein Seminar nach dem anderen. Was ist das Geheimnis des Brotbackens? Das Mehl muss perfekt sein und die Temperaturen der Zutaten dürfen nicht zu warm sein. Die Brot-Trends? Es geht nichts über klassisches Bauernbrot. Im Sommer sind helle Brotsorten mit Oliven, Tomaten gefragt, im Herbst/Winter mit Nüssen usw. Durch die vielen Unverträglichkeiten ist die Nachfrage an Diabetiker­Brot, glutenfreiem Brot enorm. Wie lagere ich Brot am besten? Prinzipiell gilt: Je dunkler das Brot, desto länger haltbar. Man sollte nur kleine Mengen kaufen und in speziellen Brot­ töpfen bzw. ­dosen, lagern. Ich lege immer ein Stück Küchenrolle hinein, damit das Brot nicht schwitzt. Brot nie im Plastiksackerl aufbewahren: Grauslich! Und bitte nicht in den Kühlschrank geben. Temperaturen von 5 bis 8 Grad bauen die Stärke des Getreides ratzfatz ab und es schmeckt sofort altbacken. Kann ich Brot einfrieren und wieder auftauen? Ja. Tipp: Brot möglichst frisch in die Tiefkühltruhe geben und gut verschließen. Bei Raumtempera­ tur langsam auftauen lassen und nicht in die Mikrowelle geben. Weißbrot und Kleingebäck kann man zusätzlich aufbacken, ganz kurz. Ganz persönlich: Zu welchem Brot greifen Sie? Ich frühstücke am liebsten Dinkel­Vollkornbrot. Das hält bis zum Mittagessen.

Zur Person

Der österreichische Backprofi Christian Ofner ist aus TV­Kochsendungen wie „Frisch gekocht“ und durch seine Auftritte mit Meisterköchen wie Johann Lafer bekannt. Soeben ist das erste Backbuch des jungen Steirers erschienen, außerdem gibt er Brotbackkurse in ganz Österreich und über die Grenzen hinaus. www.derbackprofi.at


84

alpe adria magazin

brot

Rezepte Getreidesorten

Kürbis-Focaccia

Grissini Zutaten für ca. 30 Stück 500 g glattes Weizenmehl, Type 480 4 TL Salz 1 EL Sesam 1 EL Olivenöl 42 g frische Germ 320 ml Wasser, lauwarm Butter zum Befetten des Blechs

Lesachtaler Hausbrot Zutaten 500 g Roggenmehl 100 g Roggenvollmehl 400 g Weizenbrotmehl 80 g Roggenschrot 20 g Kürbiskerne 20 g Sonnenblumenkerne, 8 g Leinsamen Gewürz: 7 g Brotgewürz, 12 g Salz Zubereitung Den vorbereiteten Sauerteig (Dampfl) abrühren und die über Nacht eingeweichten Zutaten sowie das gewürzte Mehl mit ca. 0,5 Liter lauwarmem Wasser eine halbe Stunde kneten. Danach den Teig zwei Stunden gehen lassen. In Laibe formen und nochmals eine halbe Stunde gehen lassen. Anschließend bei ca. 250 Grad zehn Minuten und weitere 45 Minuten bei 200 Grad backen.

Zubereitung: Für den Teig Mehl, Salz, Sesam und Olivenöl in eine Rührschüssel geben. Germ im lauwarmen Wasser auflösen und mit den anderen Zutaten zu einem mittelfesten geschmeidigen Teig verkneten. Rasten lassen, bis der Teig das Volumen verdoppelt hat, zusammenschlagen und halbieren. Zu zwei Rollen mit dem Durchmesser von 3 cm formen und im Abstand von 3 cm trennen. Zu Grissini formen und auf ein befettetes Blech geben. Mit Wasser bestreichen und im vorgeheizten Rohr ca. 15 – 20 Minuten bei 210° C backen. Auf einem Gitterblech auskühlen lassen.

Zutaten für 1 Laib 500 g glattes Weizenmehl, Type 480 250 ml warmes Wasser 40 ml intensives Olivenöl 42 g frische Germ 3 TL Salz 2 EL Kürbiskerne, klein gehackt 1 EL Rosmarin, gehackt Olivenöl zum Befetten des Blechs und Bestreichen des Teiges Salz, Pfeffer aus der Mühle Zubereitung In einer Rührschüssel Mehl, Öl, Salz und Kürbiskerne vermischen. Germ im Wasser auflösen und in die Rührschüssel gießen. Den Teig etwa 3 – 4 Minuten in der Rührmaschine, dann ca. 10 Minuten von Hand kneten, bis er elastisch ist. Für 20 Minuten zum Gehen an einen warmen Platz stellen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwas ausrollen, einmal zusammenlegen und diesen Vorgang nochmals wiederholen. Ein drittes Mal ausrollen und ca. 2 cm dick und auf ein befettetes Backblech geben. In Abständen von ca. 2,5 cm die Fingerknöchel in die Teigoberfläche drücken. Zugedeckt 20 Minuten rasten lassen und dann etwas Olivenöl auf den Teig träufeln. Mit etwas Rosmarin, Salz und Pfeffer aus der Mühle bestreuen und 20 Minuten im vorgeheizten Rohr bei 210 – 220° C backen. Ausschalten und ca. 5 Minuten nachbacken lassen, bis die Focaccia knusprig ist. Auf einem Gitterblech auskühlen lassen.

Weizen. Wird weltweit am häu­ figsten zum Brotbacken verwendet. Weizen hat hohen Eiweiß­ und Vita­ min­B­Gehalt und ist leicht verdau­ lich. Das Getreide zeichnet sich durch eine hohe Backfähigkeit auf­ grund des hohen Kleber­Eiweißge­ haltes aus. Roggen. Stammt aus Kleinasien und ist DAS Getreide für dunkles Brot. Roggen enthält viele Vitamine und wertvolle Mineralstoffe. Das Brot ist schwer, dunkel, lange halt­ bar, saftig, macht lange satt. Triticale. Relativ neue Getrei­ desorte. Kreuzung von Weizen und Roggen. Dinkel und Grünkern. Alte Weizen­ art aus Asien. Grünkern ist ein in der Milchreife geernteter und gedörrter Dinkel. Enthält viel Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fett­ säuren. Einkorn. Sehr alte Getreideart, stammt vom wilden Weizen ab. Ein­ korn war eine der bedeutendsten Getreidearten der Geschichte und wird seit einigen Jahren in Biobe­ trieben wieder angebaut. Einkorn­ Mehl ist gelblich und schmeckt leicht nussig. Emmer. Auch „Zweikorn“ genannt. Historische Getreidesorte, gilt als Vater von Weizen und Dinkel und enthält viel Eiweiß und Mineral­ stoffe. Für Vollkornbrote geeignet. Waldstaudekorn. Wird auch Johan­ nisroggen genannt, eine Urform von Roggen. Brot und Gebäck werden dunkler und kräftiger. Enthält viel Vitamin B. Kamut. Urform des Weizens. Hoher Kleberanteil, ideal zum Backen, ansprechende goldgelbe Farbe, gehaltvoller, butterähnlicher Geschmack. Erhältlich in Reform­ häusern, Naturkostläden. Mais. Gelbes und weißes Mais­ mehl. Zum Backen unbedingt mit anderen Mehlen mischen. Buchweizen. Kärnten, Friaul. Hadn, ist ein Knöterichgewächs, glutenfrei Brotgewürze kommen als ganze Samen oder gemahlen in den Teig wie z. B. Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander, Kräuter (Rosmarin, Lavendel, Thymian usw.). Brotbeigaben: Sonnenblumen­ kerne, Kürbiskerne (einweichen), Leinsamen, Sesam, weißer oder schwarzer, Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Pinien), getrocknetes Obst, getrocknete Tomaten, Oliven usw. *Die Informationen über die Geschichte, die Getreidesorten, Brotgewürze und –beigaben stammen aus den Brotbüchern (Siehe Seite 82)


Brotadressen Oberitalien

Panetteria Nadalutti. Typisch istrische Brötchen aus Hartweizen. 2 km von Cormons entfernt. 34071 Cormons, Via Italia 4, (+39 0481) 60 465 Panificio Fior Gino di Fior Aldo. Rog­ gen­, Mais­ und Weizenbrot, traditio­ nelle Kuchen und Feinkost. Aufs Brot schmieren? Luisa Puschiasis bereitet im Ortsteil Clavais feine Konfitüren zu. 33025 Ovaro, Via Carnia Libera 16, (+39 0433) 67 081 Forno Arcano Di Pinzano & Co. Auf Biobackwaren spezialisiert. Der Ofen wird mit Holz befeuert. Großartige Voll­ kornbrote, aber auch Süßes. 33030 Rive D’Arcano, Via Del Cristo 6 , (+39 0432) 80 93 48 Panificio Qualizza Claudio. Alles knusprig, alles frisch. Auch außerge­ wöhnliche Gubana. 33040 San Leonardo, Via Merso Superiore 5, (+39 0432) 72 30 09. Panificio Jerian. Über 40 verschiedene Brote aus unterschiedlichsten Mehlsor­ ten. Preisgekrönte Kaisersemmel! Super­Süßes wie Potizze, Schokolade, Pralinen, Torten usw. Mehrere Filialen in Triest. Via Combi 26, Via Cavana 10, Via Rolano 1, Viale Miramare 151, www.jerian.it Albero del pane. Bäckerei, empfohlen von Hotelierin Hedy Benvenuti. Triest, Viale Miramare 27 oder Viale XX Settembre 39 Olivo Severino Panificio. Herrliche Brotsorten weit weg vom Einheitsbrei. Südwestlich von Udine. 33010 Pagnacco, Piazza Giacomo Matteotti 21, (+39 0432) 66 02 36 Panificio Alessandra. Eine der besten Brot­Adressen Udines. Vollgestopfte Brotkörbe vom Feinsten. 33100 Udine, Piazza 20. Settembre, (+39 0432) 50 24 33, www.panificioalessandra.com La Boutique del Pane. Brot in seinen fantasievollsten Formen. Typisch karnisches Brot, Grissini, Fladen. 33100 Udine, Via Cussignacco 18, (+39 0432) 50 27 56 Carlo Del Torre. Neben dem flau­ schigen Weißbrot auch rustikales Brot, Schwarzbrot, Maisbrot und Süßes. 33100 Udine, Via Pozzuolo 214, (+39 0432) 23 22 97 Mühle Donada. Mühle aus dem 16. Jahrhundert. Verkauft diverse Mais­ mehlsorten. So wird das eigene Polen­ tabrot ein Gedicht. 33025 Ovaro, Localita Baus 35, (+39 0433) 60 332

Panificio Gaddi. Bäckt in Grado seit 1948 feines Brot. Das Sortiment: vom Bio­Vollkornbrot bis zum Müslibrot, Weißbrot in allen Varianten. 34073 Grado, Via Orseolo 7, (+39 0431) 80 351 Panificio Pasticceria Pigo. Riesige Panini im fantastisch bestückten Laden. 34073 Grado, Via Galileo Galilei 8, (+39 0431) 80 319 Panificio Pasticceria Cella. Geheimtipp. Sensationelle, die Einheimischen ste­ hen Schlange. Herrlich sind Brot, Torten und Törtchen, Panettone, alles handge­ macht. Nördlich von Caorle, Jesolo. 30020 Torre di Mosto, Via Roma 68, (+39 0421) 32 40 26 Pasticceria Da Sergio. Bäckerei, wie man sie aus den Kindheitstagen kennt. Weißbrote, gute Kuchen und Torten duften. Alles handgemacht. 30021 Caorle, Via del Branzin 15, (+39 0421) 21 16 47 Majer. Bekannter Bäckerbetrieb. Seit 1924 in Venedig. Zahlreiche Filialen. Tipp: Auch süßes Gebäck, super Eis­ creme. 30135 Venedig, Santa Croce 287/A, (+39 041) 71 03 85, www.majer.it Panificio Volpe. Interessante Brotsor­ ten (auch koscheres Brot) sowie feine Dolci. 30135 Venedig, Cannaregio 1143, Calle del Ghetto vecchio, sonntags zu. Panificio de Rossi. „Casa del Pane“ – Bekannteste Bäckerei in Verona. Wer vor den drei riesigen Schaufenstern steht, weiß warum. Unzählige Sorten Brot, Panini, Grissini, herrliche Crostata, ganz viel süßes Gebäck. 37121 Verona, Corso Porta Borsari 3, (+39 045) 800 2489, www.derossi.it Antico Forno Vecchiato. Gehört zu den besten Bäckereien Italiens. Familienbe­ trieb in Padua seit 1889. Bekannt für ihr Pane di sant’Antonio. 35122 Padua, Piazza dei Frutti 26 , (+39 049) 87 51 873, www.anticofornovecchiato.it Näckler. Arnold Näckler hat sich auf die Produktion von Schüttelbrot, Südtirols bekannteste Brotsorte, spezialisiert. Bruder Erwin stellt Frischbrot her: Gris­ sini werden hier wieder mit der Hand gerollt. 39056 Welschnofen, Karerseestraße 80, (+39 0471) 613124, www.schuettelbrot.it Mein Beck. Junge, moderne Bäckerei. Fantastische Vintschgerl, traditionelles Schüttelbrot. Wer was Tolles aufs Brot schmieren will, nimmt gleich die haus­ gemachte Marmelade mit. 39010 Nals bei Bozen, Zollstraße 5, (+39 0471) 678 652, www.meinbeck.com

Istien/Kvarner

Mlinar. Blau­gelbes Schild: Reingehen! Mlinar betreibt 100 moderne Bäcke­ reien in Kroatien, 15 in Istrien und der Kvarner Bucht: Rijeka, Pula, Rovinj, Crikvenica und Poreœ. Tadelloses Brot und Gebäck, riesige Auswahl. Unsere Lieblingsfiliale in Rijeka: 51000 Rijeka Frana Supila 9, (+385 091) 23 88 550, www.mlinar.hr Corona. Spannende Bäckerei in Pula. Istrisches Gebäck aus Hartweizen, fri­ sche Burek­Pita, knuspriges Maisbrot. 52100 Pula, Trg 1, Svibnja 3, (+385 52) 57 36 75 Concettino. Riesige Auswahl an Süßem. Traditionelles „Kruh i peciva“ – Brot aus der Eisenglocke. Zwei Filialen in Poreœ, eine neu in Pula, 52440 Poreœ, Mate Vlasica 39, (+385 52) 50 21 75, www.concettino.hr

Steiermark

Familie Glieder. Seit 40 Jahren Brot von höchster Qualität. Hügelland­Bauern­ brot, Dinkelbrot, Leinsamenbrot, Nuss­ brot, Früchtebrot usw. Prämierte Sorten Brotkaiser. Ab Hof oder am Gleisdorfer Bauernmarkt. 8200 Gleisdorf, Labuch 18, (+43 31 12) 33 19 Feinbäckerei SRB. Großvater Johann eröffnete 1931 seine „Schwarz­&­Weiß­ brotbäckerei“. Top: Steirisches Bauern­ brot, Obersteirisches Käsebrot, Aflenzer Speckfladen. 8623 Aflenz, Mariazelle Straße 12, (+43 3861)22 36, www.baeckerei-srb.at Goldbäckerei Buchgraber. Familienbe­ trieb, der sich auf regionale Spezialtäten spezialisiert hat. Wie das Angerer Bauernbrot, Steirerwurz’n, Kürbiskern­ brot, Kleingebäck usw. 8184 Anger, Hauptplatz 10, (+43 31 75) 23 22, www.buchgraber.st Bäckerei Martin Auer. Mit 30 Filialen ist Martin Auer Platzhirsch in Graz. Seit 1688 wird der Betrieb durchgehend als Bäckerei geführt. Legendär: Kornbrot. 8010 Graz, Dietrichsteinplatz 30, (+43 316) 80 40 24, www.auerbrot.at Hofbäckerei Edegger-Tax. Stilvollste Brot­Adresse der Steiermark. Das höl­ zern geschnitzte Portal der k.u.k.­ Hof­ bäckerei aus 1569 ist eine Sehenswür­ digkeit. Probieren: „Pur­Pur“­Brot mit Sonnenblumenkernen, Dinkelbrot, glu­ tenfreies Brot, steirisches Landbrot, auch Kleingebäck und Süßes. 8010 Graz, Hofgasse 6, (+43 316) 82 02 30, www.hofbaeckerei.at

Brot in seiner ganzen Vielfalt: Maisbrot aus Friaul­ Julisch Venetien, preisgekrönte Kaisersemmel der Bäckerei „Jerian“ aus Triest, das Südtiroler Schüttelbrot von „Näckler“ sowie istrische Brötchen der Bäckerei „Mlinar“.


Brot und Bäcke­ reien aus unserer Geschichte in vielen Facetten: Hoch le­ be die geschmack­ liche Vielfalt

Naturbäckerei & Naturmühle Hager. Bäckermeister Karl Hager leitet den Betrieb seit über 20 Jahren. Toller Laden mit Dinkelbrot, Roggenbrot, Vollkornge­ bäck, Vollkornbrot usw. Aus Mehl aus eigener Mühle. 8850 Murau, Mühlengasse 4, (+43 3532) 24 56, www.naturbrot.at Bäckerei Seidl. Alles von Hand erzeugt. Unbedingt kosten: Bründlwegbrot, Hochschwabbunkerl, Joghurtbrot usw. 8625 Turnau 8, (+43 38 63) 22 42, www.baeckerei-seidl.at Marhofmüller-Brot. Herzhaftes, ehr­ liches Brot, ohne Schnickschnack, ohne Zusätze. Auch Spezialbrote wie Kürbis­ kern, Nuss­ oder Zwiebelbrot. 8510 Stainz, Marhof 53, (+43 34 63) 25 68, www.marhofmueller.at Brot aus dem Hügelland. Prämiertes Holzofenbrot von Silvia Lanz. Eine der besten Brot­Bäuerinnen des Landes. Vorbestellen! 8302 Nestelbach, Nestelbachberg 27, (+43 31 33) 24 58, www.lanz.st Heidrun Stocker. Das klassische Bau­ ernbrot der Murtalerin wurde immer wieder ausgezeichnet. Sie knetet sogar noch mit der Hand. 8731 Gaal, Graden 19, (+43 35 14) 58 13 Gertrude und Peter Pötscher. Bauern­ brot höchster Qualität, 8230 Hartberg Schildbach 13, (+43 33 32) 65 817 Familie Hacker. Vollkornbrot vom Feinsten. 8583 Edelschrott, Herzogberg 260, (+43 31 45) 311 Familie Tengg. Die Spezialitäten von Friedericke Tengg: Walnussbrot, Dinkel­ brot. 8501 Lieboch, Kainachstraße 70, (+43 31 36) 62 276 Alpenbrot-Bäcker. Das Alpenbrot von Franz Jechart ist ein Roggenbrot mit eigenem Sauerteig und besonders dicker Rinde. Weitere Spezialität: „Aba­ zia“, ein süß­zimtig­würziger Fladen. 8583 Edelschrott 4, (+43 31 45) 294, http://baeckerei.jechart.at

Kärnten

Lesachtal-Brot. Die Lesachtaler Brot­ herstellung wurde zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erklärt. Brotver­ kauf: Lesachtaler Bauernladen in Maria Luggau gegenüber der Basilika, am Sta­ bentheinerhof in Stabenthein 1 vor St. Lorenzen, am Jöhrerhof (Tscheltsch 4,

Liesing) sowie jeden Dienstag im Spar­ Markt Guggenberger in Klebas. ½ kg Lesachtaler Brot kostet 2,20 Euro, (+43 47 16) 484, www.brotfest.at Vollkornbäckerei Kornstube. Seit 27 Jahren bäckt Günther Sommer in seiner Vollkornbäckerei an der Lend in Klagen­ furt Vollkornbrot, Gebäck und Süßge­ bäck mit eigenem Sauerteig. Top: Din­ kelbrot, Waldstaudenbrot, Roggenbrot usw. Getreide, Butter, Topfen stammen von Kärntner Bauern. 9020 Klagenfurt, Villacher Straße 7, (+43 463) 51 43 97 Bäckerei Taumberger. Getreide aus biologischem Anbau, Mehl aus der Region. Jedes Kipferl und jeder Laib ist ein Unikat und von Hand gearbeitet. 160 verschiedene Sorten Brot und Gebäck. Für Allergiker auch Roggen­ oder Dinkel­ mehl. Spezialität: Taumberger Laib. Auch Gebäck ohne Hefe. Waldstauden­ brot, Dinkel­Had’nbrot. 9020 Klagenfurt, Fleischmarkt 7, (+43 463) 51 34 71, www.taumberger.co.at Bäckerei Weissensteiner. Der Hand­ werksbetrieb verwendet statt Salz reine Sole aus dem Salzkammergut. Holzo­ fenbrot, Landbrot, Mittelpunktbrot, Fal­ kertbrot, Kleingebäck usw. 365 Tage im Jahr gibt es hauseigenes Brot. 9546 Bad Kleinkirchheim, Dorfstraße 58, (+43 42 40) 21 90 (Do anrufen) Bäckerei Schieder. Mehr als 20 Brot­ sorten und fünf Filialen in Kärnten. Spezialitäten: Hanfbrot, Hanfkuchen, Biobrotsorten, Bärenbrot, kleines Cafe dabei. Auch Torten, Kuchen usw. 9560 Feldkirchen, Schillerstraße 4, (+43 42 76) 27 60, www.schieder.at Stadtbäckerei Pietschnigg. Erfolgsge­ heimnis? Die Verwendung natürlicher Rohstoffe und Handarbeit. Lactose­ oder glutenfreies Gebäck. Spezialbrote: Omegabrot, Bauernkrustenbrot, Bibelbrot mit Mohn, Dinkelbaunzerln, Wurzelbrot. Bei guter Witterung wird das Stadtbrot im Holzofen vor dem Geschäft gebacken. 9853 Gmünd, Hauptplatz 3, (+43 47 32) 21 86, www.pietschnigg.at Bäckerei Mühle Wiegele. Hier wird nach alter Tradition gebacken. Seit 1876 in Familienbesitz, inklusive einer der letzten Gailtaler Mühlen. Tipp: frisches Mehl kaufen. Oder Köstlichkeiten wie Polentabrot, Müsliweckerl, Gailtaler Weizenkeimbrot. Im 1. Stock: Museum des Nötscher Kreises. 9611 Nötsch,

Nötsch 39, (+43 42 56) 21 48, www.wiegelehaus.at Bio Sonnenhof Ratheiser. Sämtliche Brotsorten wurden prämiert. Ölsaaten­ brot (Kraftbrot­Sonnenbrot 1 kg um 5,50 Euro), Vollkorn­Roggenbrot (3,70 Euro/ kg), Roggenbrot, Dinkel­Roggenbrot, Dinkelbrot Hanfbrot, Sonnenblumen­, Kürbiskernbrot. Getreide wird selbst angebaut: Weizen, Rogen, Dinkel, Hadn, Braunhirse. Verkaufsstellen: Freitags Biobauernmarkt Klagenfurt, Samstag: Markt Treibach­Althofen. 9374 Wieting, Dratrum 5, (+43 42 64) 24 90 Benediktinermarkt Klagenfurt. Außen knusprig, innen saftig: das Bauernbrot von Roswitha Pirmann aus Köttmanns­ dorf. Unser Tipp auf dem Bauernmarkt am Benediktinerplatz in Klagenfurt. Donnerstag und Samstag. Wo zu fin­ den? Beim Gasthaus Pumpe. Das Brot gibt es als Laib oder als Wecken, mit und ohne Körner. Pirmann, Neusass 2, 9071 Köttmannsdorf, (+43 42 20) 24 32. Weitere Brot­Tipps: Der Stand von Bio­ Bauer Schlögl sowie Familie Siebert aus dem Gurktal. www.klagenfurt.at Markt in Villach. An der Draulände, Mittwoch und Samstag vormittags. Köstliches Brot bei Silvia Peternell vom Bauernhof Draxl. Einkorn, Waldstauden­ Roggen, Dinkel usw. werden selbst angebaut. 1 kg Einkornbrot kostet 5,50 Euro, T (0 65 0) 27 28 910. Oder das tra­ ditionelle Holzofenbrot von Brigitte Zau­ chenberger, einer g’standenen Bäuerin. (0 69 9) 18 88 32 69. www.villacher.eu Biohof Sommeregger. Johanna und Rudolf Sommeregger sind Biobauern, die aus Leidenschaft alte Getreidesor­ ten anbauen und verarbeiten. Der Hofla­ den „Weinmannhof“ ist voll mit duf­ tendem Brot (Top 5­Korn­Biobrot, Wald­ staudebrot), auch Talggen gibt es. 9800 Spittal/Drau, St. Peter 19, (+43 47 62) 58 973, www.biohof-sommeregger.at

Slowenien

Krejan-Levec. Hiπa Kruha. Haus des Brotes, Bäckerei und Gasthaus. Wo man das beste Brot Sloweniens noch bekommt? Micha­Brot gibt es an fünf Standorten wie in der Markthalle und in den Plecnik­Arkaden in Ljubljana, in der Markthalle in Koseze. Brodiπœe 21, 1236 Trzin. (+386 1) 563 73 39, www.krejan-levec.si


87

alpe adria magazin

brot

Zito. Mehr als 60 Sorten Brot gibt’s bei den Zito­Bäckereien. Mehrere Standorte in Ljubljana – ein Tipp von Restaurantkritiker Tomaæ Srπen. www.kruharna.com Pri Matiœkovih. Auf dem Bauern­ hof Pri Matiœkovih bäckt Mihaela Polzelnik Festtagsbrot. Es ist auch eine Augenweide, weil es kunstvoll geflochten und mit unzähligen Ornamenten geschmückt ist. Velika Slevica 15, Velika Laπœe, (+386 1) 788 12 95 Peka Peciva Srajf. Superflauschige „Pogaœa“ gibt es bei Sonja ∏kof auf dem Bauernhof. Auch knuspriges Brot, herrliche Potizzen und das „Muzej na prostem“­altes Bauern­ museum. 8333 Semiœ, Œreπnjevec 21b, (+386 7) 30 59 062, www.slovenia.info Turisticna Kmetija Matkovic. Damen in blütenweißen Trachten servieren „Pogaœa“ so groß wie Wagenräder. Das Brot wird in einem zentralen Holzofen auf dem Ausflugs­Bauernhof gebacken. 8330 Metlika, Gornja Lokvica 22 a, (+386 031) 306 125 Happy Pek. Erlebnis­Bäckerei: witziger, moderner Brotladen mit Tradition. Toller Konzept­Store mit Café. Filialen in Ljubljana und Videm­Dobrepolje. Schöner Laden in Maribor in einem Gewölbe. 2000 Maribor, Glavni trg 14, (+386 2) 250 67 80, www.happypek.com

HistoriscHes *

Der Begriff „Brot“ stammt aus dem Althochdeutschen „prot“ und bedeutet „Gegorenes.“ Es werden zwei Grundarten von Brot unter­ schieden: gesäuertes Brot, das mit Hilfe von Triebmitteln wie Sauer­ teig oder Hefe hergestellt wird, oder ungesäuertes Brot, das geba­ cken wird, bevor die Sauerteiggä­ rung einsetzt. Gesäuertes Brot hat eine lockere Konsistenz, ungesäu­ ertes Brot ist ein Fladenbrot. Funde belegen, dass die Men­ schen bereits seit über 23.000 Jah­ ren Getreide als Nahrungsquelle verwerteten. Die ältesten Getrei­ desorten: Hirse, Emmer, Einkorn, Gerste. Als eigentliche „Erfinder“ unseres heutigen Brotes waren die Ägypter vor ca. 6000 Jahren. Die Ägypter waren es auch, die den Sauerteig und die Hefe entdeckten und bewusst einsetzten. Außer­ dem entwickelten sie die Backöfen weiter. Nicht umsonst trugen sie also den Namen „Brotesser.“ Von Ägypten aus gelangten die Kennt­ nisse des Brotbackens über Grie­ chenland und das Römische Reich nach Europa.

Brotsorten

Italien

Bibanesi. So nennt man um Treviso die kurzen, dicken Grissini, die mit Sesam bestreut sind. Biga servolana. Rustikale Weckerln aus den Provinzen Triest sowie Istrien. Grobe Poren außen, elastische Krume drinnen. Bussolai. Venezianische Teig­ kringel, auch „Bussola“ genannt Ciabatta. Aus Venetien. Der sehr weiche Teig, mit oder ohne Zugabe von Olivenöl, ruht besonders lange (Sauerteigbrot), sodass er eine grobe Porung erhält. Cornetto Istriano. Hörnchen aus Hartweizen. Bekannt um Gorizia und in Istrien. Fester Hefeteig, hel­ les Weizenmehl mit Olivenöl. Zwei kleine längliche Teigstücke werden kreuzförmig zusammengedrückt.

Pagnotta. So wird das Bauernbrot genannt, ein rundes, helles Brot mit dicker Kruste. Innen herrlich locker. Pane. Pane ist traditionelles Weiß­ brot, das je nach Herkunftsregion leicht variiert. Den unterschied­ lichen Pane­Varianten gemeinsam ist die Großporigkeit bei dünner, aber kräftiger Kruste. „Filione“ heißt der länglich geformte Brotlaib, der aus unterschiedlichen Mehlen und Zutaten gebacken wird. Panini. Panini ist die Mehrzahl von Panino, einer italienischen Variante unserer Semmel (Brötchen). Wahl­ weise aus Weizenmehl, Grieß aus Hartweizen oder Mais hergestellt. Bisweilen werden auch Mischun­ gen verwendet.

Südtirol

Lepinje/Lepinja. Weißes Fladen­ brot, von ganz dünn bis fingerdick. Stammt aus dem Südosten Euro­ pas und wird auch in Kroatien gereicht. „Dalmatinska lepinja“ oder „Istarska lepinja“ Kruh sa maslaœem. Olivenbrot. Wird überall in Istrien serviert. Weißbrot gespickt mit ganzen oder fein gehackten Oliven (schwarze oder grüne). Kukuruzna Pogaœa. Runder Hefe­ Fladen aus Maismehl Rogaœ. Johannisbrot genannt. Helles Brot mit den gemahlenen Früchten des Johannisbrotbaumes.

Steiermark

Focaccia. Typisches, italienisches Fladenbrot aus Hefeteig. Finger­ dick, mit Olivenöl, Salz und Kräu­ tern wie Rosmarin. Außen knusp­ rig, innen flauschig weich. Stammt aus Ligurien, wird aber auch in Fri­ aul­Julisch Venetien sowie im Veneto angeboten. Grispolenta. Stammen ursprüng­ lich aus Prisco di Socchieve, einem der ältesten Dörfer Karniens. Ca. 15 Zentimeter lange Grissini mit 1 / 3 Maismehl­Anteil. Grissini. Dünne, mürbe Brotstan­ gen aus Hefeteig. Sind auch in der Küche Friauls nicht wegzudenken. Montasu. Kleingebäck aus Hefe­ teig. Pan de Frizze. Traditionelle friulianische Brotsorte, aus einer Mischung von Weizen­ und Roggenmehl. Pan di mais. Polentabrot hat eine lange Tradition im Friaul und im Veneto. Die Formen sind vielfältig: als Laib, als Wecken oder auch als Fladen. Pane Azzimo. Stammt aus dem jüdischen Ghetto in Venedig. Hauchdünn gebackene Brot­Blätter. Rosetta oder Michetta. Ähnlich der runden Kaisersemmel, oft ein bisschen bulliger. In der ehema­ ligen k.­u.­k­Provinz Triest zu bekommen. Aus Hefeteig. Die Rosettenform entsteht durch einen Stempel.

Schüttelbrot. Das Traditionsbrot Südtirols. Knuspriges Fladenbrot aus Roggenmehl, Wasser und Triebmittel. Seinen würzigen Geschmack bekommt das Knus­ perbrot durch Zugabe von Gewür­ zen, wie Anis, Fenchelsaat, Küm­ mel und Kräutern, wie Koriander. Um das Brot schön dünn zu bekommen, wird der Teig durch Schütteln in die Fladenform gebracht. Bei jedem Bissen kracht das Brot. Vintschgerl. Handtellergroße, zwei bis drei Zentimeter dicke Fladen­ brote aus Roggen­Weizen­Sauer­ teig und Hefe aus dem Südtiroler Vinschgau. Wird auch Vinschger Paarl oder Vinschgauer genannt.

Slowenien

Belokranjska Pocaœa. Bekanntes Fladenbrot mit Kümmel aus Slowe­ nien (Bela Krajna). Die Spezialität ist europaweit geschützt und stammt vom Balkan.

Kroatien

Kruh i peœiva. Das traditionelle Brot wird unter der Eisenglocke (Peka) unter heißer Glut gebacken. Unter der Peka wird auch Gemüse, Fleisch usw. zubereitet.

Bauernbrot. In Kärnten und der Stei­ ermark gibt es über 300 Brot­ und Gebäcksorten. Das typische Brot ist das Land­ bzw. Bauernbrot, ein Rog­ gen­/Roggenmisch­ oder Weizen­ mischbrot, in Laibform oder Lang­ form aus Sauerteig gebacken. Es hat eine bemehlte, kräftig­grobe Kruste. Steirische Langsemmel. Die runde Kaisersemmel stammt aus Wien. Die ovale Langsemmel, die man in zwei gleiche Teile brechen kann, ist eine steirische Erfindung. Pöllauer Mugl. Dunkle Semmel mit vier „Hörnern“. Gibt’s in der Ost­ steiermark nur um Pöllau als traditi­ onelles Gebäck. Kürbiskernbrot. Spezialbrot aus der Steiermark. Kerne des Steirischen Ölkürbisses werden getrocknet und in das Brot verarbeitet.

Kärnten

Lesachtaler Hausbrot. Die Brot­ herstellung im Lesachtal wurde von der Unesco zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt. Das Les­ achtaler Hausbrot ist ein festes Roggenbrot (Sauerteig!) mit Zuga­ ben wie Kürbiskerne, Sonnenblu­ menkerne, Leinsamen usw. Hadnbrot. Brot aus Buchweizen­ mehl (Hadnmehl). Eine Besonder­ heit im südlichen Kärnten. Top: glutenfrei!


88

alpe adria magazin

Veranstaltungen Ausstellungen Feste Events Herbst und Winter, die ideale Zeit für kulinarische und kulturelle Genüsse. Hier eine Auswahl an interessanten Terminen und Veranstaltungen für Kärnten, die Steiermark, Oberitalien, Slowenien und Istrien. Johanna BainschaB TexT KK FoTos

Oktober

5. 10.: Präsentation der besten Kärntner Weine, Restaurant Bachler, Althofen/Ktn. www.weinauskaernten.at

öls, von Käse, Honig ... Gastroange­ bot an der Riva von Fažana und in Restaurants und Gasthäusern von Fažana und Valbandon. www.istra.hr

28. 10.: Festa della Zucca – Kürbis­ fest in Venzone. www.folclore.eu

14. 10.: Die wichtigste Segelre-

November

15. bis 18. 11.: „Ein Prosit in Tarvis“. Wein & Kulinarik.Wein­ verkostungen auch auf deutsch. www.einprosit.org

3. 11.: „Weinstraße durch

16. bis 18. 11.: 8. Tage des jungen Olivenöls. Olivenbauern und Öl­Erzeuger aus der gesamten Euro­Adria­Region treffen sich in Vodnjan. www.istra.hr

5. bis 7.10.: 19. Tuberfest, Schau der Weißen Trüffel, in Livade. www.istra.hr

gatta im Mittelmeer, die Barcola­ na, heuer zum 44. Mal in der Triesti­ ner Bucht. www.barcolana.it

Ljubljana“. Verkostungen von (neu­ en) slowenischen Weinen und regi­ onalen Spezialitäten im Zentrum von Laibach. www.visitljubljana.si

Bis 6. 10.: 651. Wiesenmarkt in St. Veit. Große Brauchtumsveran­ staltung mit Krämermarkt, regio­ naler Kulinarik, Vergnügungspark. www.wiesenmarkt.at

14. 10.: Südsteirisches Herbstfest in der Weinstadt Leibnitz. Festumzug und Schmankerlstraße, mit Teilnehmern aus der Steier­ mark, Slowenien und Kroatien. www.leibnitz.info

3. und 4. 11.: Tage des Pilzes in Brtonigla. Pilzausstellung, Präsen­ tationen, Workshops, Verkos­ tungen über und durch die Welt der Pilze. www.istra.hr

17. 11.: Millstätter Weinjunker-

14. bis 26. 10.: Festa della Polen-

4. 11.: Abschluss des 16. Ketsch-

nigls in Feldthurns/Südtirol mit Niglmarkt, Niglsunntig mit altem Handwerk, Törggelen auf der Dorfstraße mit einheimischen Spe­ zialitäten, gebratenen Kastanien. www.suedtirol.info

18. 11.: Premiere von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ im Teatro La Fenice in Venedig. www.teatrolafenice.it

6. 10.: Jubiläum: Zum 20. Mal

wird in Nötsch das Polentafest gefeiert. Heuer haben die Polenta­ köche Rezepte in einem Büchlein gesammelt, das vor Ort zu kaufen ist. www.polentafest.at

6. 10.: Lange Nacht der Museen des ORF. Alle geöffneten Museen und Details unter http://langenacht.orf.at

6. bis 7. 10.: Weinlesefest im steirischen Eibiswald. www.eibiswald.at

6. bis 7. 10.: Castelli Aperti in

Friaul-Julisch Venetien. Welche Schlösser ihre Türen öffnen steht auf www.consorziocastelli.it

6. bis 14. 10.: 28. Fest der

Kastanie in Montenars. www.comune.montenars.ud.it

6. und 7. 10.: „König der

Lagunen“: Aalfest in Comacchio bei Ferrara. Weiterer Termin: 13. und 14. Oktober. www.ferraraterraeacqua.it

Bis 7. 10.: Sagra del baccalà

(Fest des Stockfisches) in Prata di Pordenone. www.turismofvg.it

7. 10.: Fest der Giuggiole in Pado-

va. Eine mittelmeertypische Stein­ obstsorte, die meist zu Likören ver­ arbeitet wird. www.folclore.eu

12. bis 14. 10.: Marunada. Die

traditionellen Maronifeste am Kvarner. Am ersten Wochenende (je freitags bis sonntags) in Lovran, am zweiten Wochenende (20., 21.) im benachbarten Dobrec und am letzten Wochenende (27., 28.) in Liganj. www.tz-lovran.hr

14. 10.: Castagnata – Kastanienfest in Pontebba. www.turismofvg.it 14. 10.: „Fažanas Besonderheiten und Delikatessen“: Speisen mit Seezungen und Pilzen – mit Verkos­ tung istrischer Weine, des Oliven­

ta in Vigasio nahe Verona. www.folclore.eu

16. 10.: Südsteirisches Herbstfest in der Weinstadt Leibnitz. www.steiermark.com 19. bis 21. 10.: Traubenfest in Meran/Südtirol. www.suedtirol.info 20. bis 22. 10.: Ursulamarkt

5. und 6. 11.: Schach und Scho-

kolade. Kulinarische Veranstaltung in Stra im Veneto. www.sagreinitalia.it

Klagenfurt: Kärntens ältester Krämermarkt mit Kinderpark und Kleintierschau. Am Gelände der Klagenfurter Messe. www.klagenfurt.at

7. 11.: Steirischer Junker. Präsen­

25. bis 27. 10.: Trieste Espresso

Kongress in Umag, Hotel Melia Coral. www.istra.hr

Expo: Eine Messe rund um Kaffee. www.turismofvg.it

25. bis 28. 10: „Jazz & Wine of

Peace“ – Festival in Cormons. Heu­ er in der 15. Auflage. www.controtempo.org

26. 10.: 8. Franz Klammer Weltcup Wandertag ab der Kaiser­ burgbahn in Bad Kleinkirchheim. (0 42 40) 82 12 bzw. www.badkleinkirchheim.at 26. 10.: Weinbergfest im steirischen Weindorf Klöch. www.kloech.com 27. 10.: Fest des jungen Weins in Svetvinčenat. Die Messe der istri­ schen, kroatischen und internatio­ nalen Weinproduzenten. www.istra.hr 27. 10. bis 4. 11.: 30. Trieste

Antiqua – große Antiquitäten­ messe. www.retecivicatrieste.it

28. 10.: 26. Venedig-Marathon. Start in Stra, Ziel am Markusplatz. www.venicemarathon.it 28. 10.: Schau der istrischen Schnäpse. Die besten istrischen Schnapsproduzenten stellen ihre Produkte in Hum aus. www.istra.hr

tation der Jungweine 2012 in der Grazer Stadthalle. www.steirischerjunker.at

8. 11.: Conpasta – Welt-Pasta9. bis 11. 11.: Martinsfest mit

Weinverkostungen im gesamten Städtchen Momjan nahe Buje, das für seinen ausgezeichneten Muskateller bekannt ist. www.coloursofistria.com

9. 11.: Martinsfest im Zentrum

fest. Verkostung der jungen süd­ steirischen Weine mit weinge­ rechten Speisen. Stift/Fischhalle. www.kaernten.at

21. 11.: Festa della Madonna della Salute in Venedig. Aus Booten wird eine Brücke über den Canal Grande gebildet. Mit kulinarischem Markt. www.turismovenezia.it 21. bis 25. 11.: Festa del bosco in Monfalcone: Markt mit Speziali­ täten des Herbstes – Pilze, Trüffel, Würste, getrocknetes und einge­ legtes Gemüse u.v.m. www.prolocoregionefvg.it 22. und 23. 11.: Slowenisches Wein-Festival in Ljubljana. Slowenische Top­Winzer präsentieren ihre Weine. www.slovenskifestivalvin.si ab 23. 11.: Advent in Graz. Be­ sinnlicher Advent vom Franziska­ nerviertel, Hauptplatz bis Glocken­ spielplatz. (0 31 6) 80 75, www.adventingraz.at

Maribors – mit Weinverkostungen und Mosttaufe. www.maribor-pohorje.si

23. 11. bis 2. 12: Purcit in Staiare,

9. 11.: 12. Kaki-Fest in Strunjan. Köstlichkeiten, aus der Kaki­Frucht gezaubert, die im Strunjan­Tal beson­ ders gut wächst. www.portoroz.si

24. 11.: Bratapfelzauber im

9. bis 11. 11.: Fiera di San Martino in Rimini. Mit großem Markt voller regionaltypischer Pro­ dukte (Trüffelhonig, Käse in Oliven­ öl, Wein). www.italianfoodnet.com 10. und 11. 11.: Festa del Formaggio – Käsefest in Gemona (UD). www.turismofvg.it 12. und 13. 11.: 17. Fest der Gans und des Neuen Weins in Lavariano (UD). www.ocaevinnovello.it 13. 11.: Fiera di S. Elisabetta und „Sagra del Tacchino“ – Putenfest in Romans d’Isonzo (GO). www.friulitipico.org

das Spanferkelfest in Artegna (UD). www.turismofvg.it steirischen Anger. www.bratapfelzauber.at

Dezember

1. bis 16. 12.: Alpenadvent in

Sarntal/Südtirol. Vergessene Handwerkskunst wie Federkielsti­ cken, Drechseln und Weben; über­ lieferte Spezialitäten, wie Krapfen, Strauben und Striezln. www.suedtirol.info

1. bis 24. 12.: Stiller Advent am

See in Pörtschach. Glühwein und Maroni, Feuerstellen, Kärntner Chormusik. www.kaernten.at.

7. bis 9. 12.: SchokoladenFestival in Opatija. www.opatija-tourism.hr


89

alpe adria magazin

kalender

Ausstellungen Bis 14. 10.: Steirischer Herbst. Festival zeitgenössischer Kunst, heuer unter dem Leitmotiv „Die Wahrheit ist konkret“. www.steirischerherbst.at

18. bis 22. 10.: ArtVerona. Internationale Messe für moderne und zeitgenössische Kunst. www.artverona.it Bis 4. 11.: Il teatro della moda.

Ausstellung von etwa hundert Originalkostümen, die für be­ rühmte Theater­, Opern­ und Choraufführungen angefertigt wurden, zusammen mit Skizzen, Kostümentwürfen und seltene Dokumentarvideos über die jewei­ ligen Aufführungen. Villa Manin, Codroipo. www.villamanin-eventi.it

Bis 4. 11.: Trieste-Suez. Ge­ schichte und Modernität in der Reise nach Ägypten von Pasquale Revoltella im Museo Revoltella in Triest. www.museorevoltella.it Bis 25. 11.: Architekturbiennale Kunterbunte Alpe­Adria­Region: vom Steirerwein bis Venezia, von Maronievents bis Kaffee­Messen, von Erntedank bis Polentafest – ein paar bildliche Gustomacher für unsere Herbst­Tipps

9. 12.: Sapori di Carnia, der

Geschmack von Carnia in Raveo. www.folclore.eu

12. 12.: Olivenöl-Ausstellung in Tar. www.istra.hr 12. 12.: Olivenöl-Messe im istrischen Tar. www.istra.hr 13. 12.: Premiere der Johann-

19. 1.: Premiere Giuseppe Verdis „Falstaff“ in der Oper Graz. www.buehnen-graz.at 24. bis 27. 1.: Alpe Adria, Urlaubs- und Freizeitmesse in Ljubljana. www.ljubljanafair.com 26. 1.: Opernredoute in Graz. www.events.steiermark.com

Strauss-Operette „Der Zigeunerbaron“ am Stadttheater Klagenfurt. www.stadttheater-klagenfurt.at

Februar

27. 12.: Hanstag in Wernersdorf

zia 2013 – Karneval in Venedig. www.turismovenezia.it

in der Steiermark. Johanneswein­ segnung mit anschließender Wan­ derung entlang des Winzerweges und Verkostung. www.sws.st

Jänner

5. und 6. 1.: Planai Classics. Ral­

ley für klassische Automobile und Skilegenden. www.planai-classic.at 12. 1.: Wenn die Musi spielt – Winter Open Air. Großer Schlager­ event in St. Oswald oberhalb von Bad Kleinkirchheim. www.musi-open-air.at

17. bis 23. 1.: Trieste Film Festi-

val: Festival mit Schwerpunkt auf europäischem Film. www.triestefilmfestival.org

2. bis 12. 2.: Carnevale die Vene7. 2.: Premiere von Giaccomo

März

1. bis 4. 3.: Olio Capitale. Messe für Olivenöl in Triest mit über 200 Produzenten. Messegelände. www.oliocapitale.it

7. 3.: Premiere des Schauspiels „Die versunkene Kathedrale“ von Gert Jonke am Stadttheater Klagenfurt. www.stadttheater-klagenfurt.at

12. bis 17. 3.: Diagonale, Festival

des österreichischen Films in Graz. www.diagonale.at

17. bis 20. 3.: Intervino. Wein­

Puccinis „La Boheme“ im Teatro La Fenice in Venedig. www.teatrolafenice.it

messe für Südösterreich und den Alpen­Adria­Raum. www.kaerntnermessen.at

9. 2.: Großer Faschingsumzug

17. bis 20. 3.: World-Spirits-Festival mit Verkostung von Destillaten im Rahmen der Fachmesse für Gas­ tronomie und Hotellerie (GAST) in Klagenfurt. www.world-spirits.com

durch die Villacher Innenstadt mit Gruppen aus dem gesamten Alpe­Adria­Raum. www.villacher-fasching.at

10. 2.: Großer Karnevalsumzug in Rijeka. www.ri-karneval.com.hr

13. 2.: Karneval in Resia im Kanaltal. Umzug und Verbrennung der Karnevalsfigur „Babac“. www.resianet.org

April

29. 4.: Apfelblütenfest im steirischen Apfeldorf Puch. www.oststeiermark.at

in den Giardini in Venedig. www.labiennale.org

Bis 30. 11.: ZeitZeitZeit. Vom

schnellen Leben und der Kunst des Verweilens. Ausstellung im Volkskundemuseum Graz. www.museum-joanneum.at

13. 12. bis 24. 2. 2013: Fritz Steinkellner Personale im Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt. www.mmkk.at Bis 31. 12. 2012: Die Maschinen Leonardo da Vincis mit ca. 40 Modellen in der Chiesa San Barnaba in Venedig. www.turismovenezia.it Bis 31. 12. 2013: Lob des

Zweifels. Ältere und neuere Werke zum Thema im Punta della Dogana in Venedig. www.palazzograssi.it

Bis 20. 1.: Raffaelo verso Picasso. Ausstellung in der Basilica Palladiana in Vicenca. www.lineadombra.it Bis 10. 2.: Antonio de Felipe – Personale zum spanischen Pop­ Art­Künstler in der Klagenfurter Stadtgalerie. www.kaernten.at Bis 15. 2.: Keith Haring Extralarge in Udine, Chiesa di San Francesco. www.biancoeneroudine.com


90

alpe adria magazin

Haus am Meer, D Die Krise macht’s möglich: Ferienimmobilien an der Adria wurden seit 2008 um bis zu 40 Prozent billiger. Zudem gibt’s mehr Transparenz für Käufer von Zweitwohnsitzen. Bei uns gibt’s alle Infos und 50 konkrete Angebote.* Johanna BainschaB TexT KK FoTos

1 Grado: Appartement, zweigeschossig, 75 m2, 50 Meter vom Innenhafen. 2 Schlafzimmer; Wohnzimmer; Küchenzeile. Gasheizung, möbliert, sehr guter Zustand: 280.000 Euro. Nedwed Immobilien, (0 42 40) 20 316, www.nedwed.at

6 Poreœ: Istrianisches Steinhaus in Vabrigia, 8 km von Poreœ. 136 m , 2

2 Etagen. 5 Zimmer, Küche möbliert, Wohnzimmer mit offenem Kamin, überdachte Terrassen mit Außenkamin. Pool, Rasenbewässerung, Carport. 418 m2 Grund. 470.000 Euro. Tetida d.o.o, (00 385) 98 33 44 27, www.agencija.hr

2 Lignano Sabbiadoro: Wohnung 60 m2. 2 Schlafzimmer, eigener Parkplatz. 600 m vom Meer! 240.000 Euro. Nedwed Immobilien, (0 42 40) 20 316, www.nedwed.at

3 Bibione: Reihenhaus mit Garten

bei Bibione. Ca. 120 m2, 400 m2 Garten. 3 Schlafzimmer, luxuriöses Wohn-Esszimmer. 260.000 Euro. Nedwed Immobilien, (0 42 40) 20 316, www.nedwed.at

4 Ruda: Haus in Ruda / Pertiole, 15 km von Grado. 200 m2. 3 Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Wohnzimmer mit offenem Kamin, große Küche, ca. 1800 m2 Grund, Garagen. Gasheizung. 350.000 Euro. Nedwed Immobilien, (0 42 40) 20 316, www.nedwed.at

Angebote ohne Gewähr

günstiger!

ie Japaner sind’s angeblich, die Krise und Chance mit demselben Wort benennen. In alpe-adriatische Lebensverhältnisse übersetzt heißt das zurzeit: Was für die einen Krise, ist für die anderen Chance. Auf das Haus am Meer zum kleinen Preis, beispielsweise. Denn viele Italiener und Slowenen sind bekanntermaßen knapp bei Kasse und stoßen Unnötiges ab. Und die Kroaten verharren noch fast ein Jahr lang im – preislich moderaten – EU-Beitrittskandidaten-Status. Dieser regionale „Club Med“ braucht also Geld und entsprechend gepolsterte Österreicher und Deutsche haben sowieso nur noch wenig Rest-Vertrauen in Banken und Einlagensicherung. Ein idealer Zeitpunkt, sich um ein Feriendomizil an der Adria umzusehen. Als langfristige Geldanlage mit Lebensqualitäts-Bonus, gewissermaßen. Bernd Fürtbauer hatte genau das im Sinn. Der Oberösterreicher kaufte sich 2010 eine Drei-Zimmer-Wohnung in seinem Lieblings-Urlaubsort Caorle. In erster Linie als Anlage, in zweiter als Urlaubsrefugium. Drei Gehminuten zum Meer, zehn in die Altstadt, 2.500 Euro pro Quadratmeter. „Ein glücklicher Zufall, so eine Lage kann auch das Doppelte kosten“, sagt er. Andererseits ist er ein Beweis dafür, dass man auch auf dem stinknormalen Instanzenweg auf leistbare Angebote stoßen kann. Fürtbauer hat nämlich niemanden gekannt oder „geschmiert“, er hat einfach Maklerbüros in Caorle angeschrieben. Und sich von den hochpreisigen Angeboten auf deren Webseiten nicht abschrecken lassen. Fürtbauer: „Die Internetangebote kann man vergessen. Das sind höchstens Referenzwohnungen. Die wirklich interessanten Objekte kriegt man nur vor Ort.“


91

alpe adria magazin

Schwarzgeld war früher Und die sind derzeit tatsächlich günstiger als noch vor ein paar Jahren. Zwar nicht die Top-Lagen in erster Reihe am Meer, „dort haben sich die Preise sicherlich gehalten“, meint Stefan Nedwed, Immobilienmakler mit Italien-Fokus. Aber! „Wer zweihundert Meter Fußweg zum Meer in Kauf nimmt, bekommt Wohnraum heute um bis zu einem Drittel billiger als noch vor vier, fünf Jahren. Und da reden wir von Ursprungsquadratmeterpreisen zwischen 4000 und 6000 Euro.“ Manche sprechen sogar von einer Mini-Immobilienblase, die da geplatzt sein könnte, unter anderem an der oberen Adria. Dort sehen auch die Wirtschaftsforscher des italienischen Instituts Nomisma die Preise im Schnitt um bis zu 20 Prozent gefallen: „Wo vor der Finanzkrise viel gebaut wurde, sind Häuser und Wohnungen jetzt ein wenig billiger.“ Leider überhaupt nicht trifft das zu auf den kulturellen Sehnsuchtsort der Region: Venedig. Die Lagunenstadt führt noch immer die Hitliste der teuersten Städte Italiens an: In den besseren Vierteln der Stadt liegt der Durchschnittspreis bei 5725 Euro pro Quadratmeter! Auch charmante Ferienorte wie Grado halten die Preise. Giuseppe Puggina, Unternehmer aus Grado und seit 45 Jahren in der Immobilien-Branche, sagt zum Status Quo: „Ja, es hat Preisrückgänge gegeben, aber vor allem in Randlagen. In Spitzenlagen, also etwa bei Immobilien mit Meerblick, sind die Preise stabil geblieben. Sie bewegen sich von 4000 bis 6000 Euro pro Quadratmeter“. In Grado selbst wäre kein „günstiger“ Ferienwohnraum zu haben, wohl aber in Grado Pineta oder Bibione.

5 Malafesta: 8 km von Latisana,

Haus mit Zusatzgebäude, 2500 m2 mit Weingarten, Alleinlage, artesischer Brunnen. 3 Schlafzimmer, rustikales Wohnzimmer mit offenem Kamin. 150.000 Euro. Nedwed Immobilien, (0 42 40) 20 316, www.nedwed.at

Angebote ohne Gewähr

13 Porto Piccolo in Sistiana/

Trieste – Preisbeispiel: Ferienwohnung, 115 m2, 2 Zimmer, inkl. Garagenplatz: 810.000 Euro. Porto Piccolo, (00 39 040) 291291, www.portopiccolosistiana.it

Für Käufer von Interesse: Wohin geht die Reise der Preise? Puggina wagt das nicht zu prophezeien, „kurzfristig sehe ich aber keine wirtschaftliche Erholung“. Die Erwartungen sind zweigeteilt. Optimistisch geben sich Immobilienmakler wie Elvis Del Monaco aus Tarvis, der massenhaft Ferienimmobilien zwischen Venedig und Triest im Portfolio hat. Für ihn ist jede Immobilie immer „besser als jeder Zinsgewinn und verlässlicher als jede Börseninvestition. Nicht umsonst legen auch Banken, Versicherungen und Unternehmer in Immobilien an“. Andere, etwa Nomisma-Experte Luca Dondi, schätzen die Entwicklung anders ein: „Wenn Ihnen der Preis für eine Immobilie derzeit zu hoch ist – einfach in ein paar Monaten noch einmal anklopfen.“ Denn: Die Zahl der Immobilientransaktionen in Italien sinkt seit 2007 jährlich um ein paar Prozentpunkte – das heißt: Verkäufer laufen Gefahr, auf ihren Objekten sitzen zu bleiben. Manch einer verkauft nach längerer Wartezeit womöglich etwas günstiger. Die Folgen der italienischen Krise haben für Käufer einen sicheren Vorteil: Da die Finanz bei größeren Geldmengen besonders genau hinschaut, sind Unarten wie Schwarzgeldzahlungen, wie sie noch vor fünf Jahren gängige Praxis waren, passee. „Das gibt es nicht mehr. Jeder Schritt beim Immobilienkauf ist in Italien nun hochoffiziell und rechtssicher“, sagt Nedwed. Mag sein. Seltsame Länderusancen gibt’s trotzdem. „Der Kauf an sich war einfach und flott, obwohl wir es ohne Makler gemacht haben“, bestätigt ein Paar aus Klagenfurt, das ein altes Haus im „Villaggio del Pescatore“, einem Fischerdörfchen nahe Triest, gekauft hat. Ein Bekannter, der bereits un-

Stefan Nedwed, Immobilienmakler mit Italien-Fokus: „Bis zu einem Drittel billiger“

Robert Janeschitz von Donner-Immobilien: Leistbare Zweitwohnsitze an der Adria

Bernd Fürtbauer, Zweitwohnsitzer in Caorle, rät zum persönlichen Maklergespräch vor Ort

14 Grado: Möblierte Dachmaiso-

nette in ruhiger Wohnanlage (3. Stock mit Lift) in Grado. 72 m2. 3 Zimmer, 2 Terrassen, teils mit Meerblick, Garagenplatz. 260.000 Euro. WolfgMüller Bauprojektentwicklungs GmbH in Klagenfurt, (0 46 3) 51 53 55; www.bmmw.at

24 Eraclea bei Jesolo: In Bau befindliche Ferienwohnanlage am Rande des Pinien-Naturschutzparks von Eraclea, 400 m vom Strand. 2- bis 3-Zimmerlösungen, 160.000 bis 250.000 Euro. Donner Immobilien, Herr Janeschitz, Tel. (0 66 4) 16 17 800, www.donner-immobilien.at

18 Caorle: 3-Zimmer-Wohnung mit 19 Caorle: Villa mit Garten, zwei Wohnküche, zwei großen Schlafzimmern und Bad mit Fenster. Ruhig gelegen in Caorle/Sansonessa. 180.000 Euro. Agenzia Erica in Caorle. (00 39 04 21) 299 121, www.agenziaerica.it

Geschoße, Wohn-Esszimmer, kleine Küche, 2 große Schlafzimmer und ein Kabinett, Bad, WC. Gelegen in Duna Verde/Caorle. 400.000 Euro. Agenzia Erica in Caorle. (00 39 04 21) 299 121, www.agenziaerica.it

20 Udine: Anwesen südlich von

Udine. Privatwohnsitz und Hotel (45 Betten). Hauptgebäude renoviert, 2 ha großer, denkmalgeschützter Garten mit Pool und Stallungen. Wohnfläche: 2.500 m2, Grund: knapp 17.000 m2. 1,98 Mio Euro. Re/Max Collection Velden, (0 66 4) 260 07 26, office@remax-lifestyle.at


92

alpe adria magazin

Ferienimmobilien in Italien. Von Doris Reichel im Eigenverlag. ISBN 978-39805252-1-3, 143 Seiten, 19,50 Euro Caorle – Charmantes Kleinod an der Adria. Von Bernd Fürtbauer und Werner Ringhofer. Ein Kapitel ist auch dem Immobilienkauf gewidmet. Verlag Styria regional, 160 Seiten, 19,90 Euro.

ten zweitwohnsitzt, hatte sie auf die freie Immobilie aufmerksam gemacht. Der Pferdefuß: „Dann wollten wir eine Schutzmauer gegen die Bora abreißen, die der Vorbesitzer, wie sich herausstellte, ohne Genehmigung errichtet hatte. Und wir wollten ein bisserl umbauen. Das war das Komplizierteste, was mir jemals passiert ist.“ Für jede Kleinigkeit bräuchte man einen Geometer und müsste ein Bauprojekt einreichen. Das heißt: Behördenwege, Interventionen, Wartezeiten. Im Sommer 2011 hätte alles fixfertig sein sollen, im Sommer 2012 war das Haus immer noch nicht bewohnbar. „Man muss alles vergessen, was man in Österreich von Behörden und Handwerkern gewohnt ist. In Italien dauert das mindestens dreimal so lange“, seufzt die Klagenfurterin. Als Anlageobjekt aber sei das Häuschen gut geeignet, „vor allem weil fünf Kilometer weiter das Luxusappartement-Dorf Porto Piccolo entsteht. Das sollte die ganze Gegend aufwerten.“

Luxus bleibt teuer

Ein Haus in Dalmatien – Vom Leben auf einer Adria-Insel (inklusive HauskaufSzenario, Renovierung etc.) Friederun Pleterski, Verlag Carinthia, 19,95 Euro

Dort manifestiert sich die Krise in einer weiteren Facette. Luxus-Wohnungen mit überirdischen Quadratmeterpreisen bis 7.500 Euro gehen nämlich weg wie die warmen Semmeln. In eineinhalb Jahren erst wird das künstliche Hafenstädtchen fertig sein, 460 Wohneinheiten bietet es, drei Viertel davon sind schon verkauft. Größtenteils an reiche Italiener, aber auch an Österreicher und Deutsche. Die größten und kleinsten Wohneinheiten sind weg, zu haben wären noch Wohnungen mit ein bis zwei Schlafzimmern. Winterfest, wohlgemerkt – und dann hoffentlich auch bevölkert, denn die dörfliche Infrastruktur mit Restaurants, Shops und Wellness-Tempel hat ganzjährig geöffnet. Krisenfest auch, heißt es: „Die Leute wollen hier ihr Geld anlegen, die Immo-

30 Lignano: 3-Zimmer-Wohnung

im Jachthafen von Aprilia Marittima. 70 m2, drei große Balkone mit Wasserblick, gute Infrastruktur. VB: 135.000 Euro. Marinehaus Immobiliare, Tarvis. (00 39 339) 61 20 898 bzw. www. marinehaus.it

39 Lignano: Reihenhaus, 100 m2, in Lignano-Riviera, ca. 100 m vom Golfplatz. Gepflegte Anlage mit Pool. 3 Wohnebenen, 2 Terrassen, 40 m2 Garten, 2 Pkw-Stellplätze. 365.000 Euro. Era Immobilien, (0 67 6) 95 81 491 oder imed@era.at

32 Venedig: Restaurierte Dachge-

42 Venedig: Wohnung nahe

schoßwohnung, Stadtteil Cannaregio, zwischen S. Giovanni Gristostomo und Rialtobrücke. 120 Quadratmeter, drei Zimmer, Dachterrasse. 800.000 Euro. Marinehaus Immobiliare, Tarvis. (00 39 339) 61 20 898, www.marinehaus.it

Rialtobrücke, 80 m2, 330.000 Euro. Nedwed Immobilien, (0 42 40) 20 316, www.nedwed.at

bilie wird eher an Wert gewinnen als verlieren. Bei Baubeginn lagen unsere Quadratmeterpreise noch rund 1.000 Euro tiefer“, sagt Porto-Piccolo-Sprecher Cesare Bulfone. Betuchte Anleger könnte auch das Projekt „Panorama Giustinelli“ im Zentrum Triests interessieren: 19 Null-Energie-Wohnungen (sechs schon verkauft) entstehen in einem runderneuerten, zentralen Wohnhaus, alle mit freiem Blick auf die Bucht mit Schloss Miramare. Und schon allein aufgrund des innovativen Energie-Konzepts hochpreisig, im Schnitt um 8.000 Euro pro Quadratmeter. Mit Tiefgarage und Gemeinschafts-Spa, immerhin. Freilich, in Triest geht’s auch günstiger. Wohnungen im Zentrum gibt’s auch schon ab 2.500 Euro pro Quadratmeter, die brauchen dann aber oft eine kostspielige Verjüngungskur. Im am Hügel gelegenen Vorort Opi´cina werden sogar Villen für Quadratmeterpreise um 2.000 Euro angeboten, in den Randbezirken Wohnungen ab 1.300 Euro. Oder man orientiert sich in die südlich gelegenen Küstenstädtchen. Piran, zum Beispiel. 40 Kilometer und eine Staatsgrenze entfernt, ist oft die erste Urlaubs- weil: Adriazuflucht von Österreichern. Dort hat sich 2008, im Krisenjahr Nr.1, auch ein Journalistenpaar aus Klagenfurt ein Häuschen gekauft. Mitten in der Altstadt, mit Blick auf die Bucht von Savudrija, ein denkmalgeschütztes schmales Stadthaus, das vergleichsweise supergünstig zu haben war: Rund 1.700 Euro pro Quadratmeter legte das Ehepaar hin. Ein Glücksfall, mit dem man als Interessent aber nicht rechnen sollte. Immobilienmakler Gašpar Miši´c aus Portorož: „Die Krise hat zwar auch die slowenische Küste erreicht. Aber Leute, die Geld haben, investieren nach wie vor in Immobilien und wollen Qualität und Stil.“ Dementsprechend kostspielig blieben sofort bewohnbare Objekte.

53 Jesolo: Appartements in der

neuen Anlage „Villaggio Ambra“. Wohnungen ab zwei Zimmern, mit kleinem Garten, zwei Parkplätzen, Terrasse. Ab 335.000 Euro. Agenzia Sfera, (00 39 042) 19 18 00 bzw. www.agenziasfera.it

60 Triest: Zweistöckiges Appartement mit Blick auf die Bucht von Triest und Schloss Miramare. 230 Quadratmeter, 4 Schlafzimmer, 3 Badezimmer, Lift, Pool, Garten. 990.000 Euro. Andrea Oliva srl & Partners, (00 39 040) 32 29 321 bzw. www.andreaoliva.eu

27 Grignano: Luxusappartement mit Meerblick Nähe Schloss Miramare,

Triest. 176 m2. 850.000 Euro. Donner Immobilien, (0 66 4) 16 17 800, www.donner-immobilien.at

Angebote ohne Gewähr

Buchtipps


93

alpe adria magazin

Hauskauf-Horrorszenario Die Klagenfurter Journalisten haben sich für ein renovierungsbedürftiges Haus entschieden. Gemanagt hat die Runderneuerung eine ortsansässige Architektin. Die hat auch während der Abwesenheit der Besitzer ein Auge auf das Objekt. Sie erzählen: „Die Kaufabwicklung ging sehr schnell, null Unterschied zu Österreich. Der Eigentümer kam schon mit dem Grundbuchsauszug zum Erstgespräch, unsere Freunde halfen bei der Übersetzung. Die Vertragsunterzeichnung machten wir mit einem beeideten Dolmetscher.“ Zuvor hatten sie sich andere Zweitwohnsitz-Möglichkeiten zwecks sicherer Geldanlage angeschaut. Die Kärntner Seen wurden bald ausgeklammert, „wegen absurd hoher Preise“, und im kroatischen Opatija „sind wir dann zurückgeschreckt, weil da offensichtlich die Besitzverhältnisse oft nicht geklärt sind und Korruption auf Gemeindeebene sehr verbreitet zu sein schien.“ Jaja, Ferienimmobilien in Kroatien, das Unterfangen ist in der Vergangenheit für manch ausländischen Käufer in die Hosen gegangen. Dieter Killinger, Architekt aus Graz, hat das absolute Horrorszenario durchlebt: Er baute sich in Rovinj-Stadt ein Häuschen am Meer, musste wenige Monate nach Fertigstellung wieder abreißen, weil die Verkäufer die Urkunden samt Baubewilligung gefälscht hatten. Seit sechs Jahren läuft der Prozess, bis dato ohne Ergebnis. Killingers Fazit: „Lügen, Packeleien von Verkäufern und Notaren, einklagbare, weil falsche, amtliche Übersetzungen, Bewilligungen je nach Tagesverfassung und Schmiergeldhöhe, zu wenige rechtlich verbindliche Rahmenbedingungen. Aber nachdem meine negativen Erfahrungen schon so lange zurückliegen, kann ich zum aktuellen Rechtszustand wenig sagen.“

Entdecken Sie das Universum neu Jetzt in Ihrer Trafik

Istrien jetzt 20 % billiger Das kann Azra Pleh, zertifizierte Immobilienmaklerin in Poreč: „Es wurde schon viel besser. Seit 2009 treten laufend Neuregelungen für mehr

Alles zum Thema Natur

51 Bibione: Zwei-Zimmer-Whg ,

zentrumsnah, großer Westbalkon. 135.000 Euro. Marinehaus Immobiliare, Tarvis. (00 39 339) 61 20 898 bzw. www.marinehaus.it

Wissenschaft & Forschung Leben

Angebote ohne Gewähr

43 Cormons: Wohnung im

52 Jesolo: Exklusive Wohnungen im futuristischen Turm am Platz Mazzini in Jesolo Lido Stadtmitte. Hochwertige Ausstattung, verschiedene Größen. Ab 498.500 Euro. Ad Immobilien (00 39 349) 469 30 52, www.adimmobilien.de

Weinort, 120 m2, zwei Balkone. 190.000 Euro. Nedwed Immobilien, (0 42 40) 20 316, www.nedwed.at

Universum Magazin Schnupper-Abo 3 Ausgaben um Euro 9,90 Einfach Mail mit Namen, Adresse und Telefonnummer mit dem Betreff „Universum Schnupper-Abo“ an: office@lwmedia.at od. telefonisch 02742/802-1212

|||||||||||||||||

www.universum.co.at


94

alpe adria magazin

45 Triest: Ferienwohnung in 12 Triest: Luxusappartements

inmitten von Triest mit Blick auf Bucht und Schloss Miramar. Nullenergiestandard, fünf Stockwerke. Wohnungen zwischen 90 und 260 m2, Küche möbliert: Ab 700.000 Euro. Panoramagiustinelli, (00 39 040) 30 46 59, www.panoramagiustinelli.it

Kolomban, nahe Triest. 106 m2, Meerblick. Bj 2010, 399.000 Euro. RE/MAX Trend in Villach, (0 42 42) 59 096 0 bzw. www.remax-trend.at

11 Bacva: Alte Villa in malerischem Ort in Weinbergen, ca. 11 km von

Poreœ. 470 m2, drei Etagen. Steinbrunnen, Terrasse, Sommerküche mit Kamin. Plus Gästehaus mit 4 Appartements, gesamt ca. 220 m2. Pool. Grundstücksfläche: 3000 m2 Grund. 2 Mio. Euro. Tetida d.o.o, (00 385) 98 33 44 27, www.agencija.hr

46 Lignano: Wohnung, 55 m , in 2

48 Triest: Wohnung im Zentrum,

Sabbiadoro. 2 Schlafzimmer, große Dachterrasse. 250.000 Euro. RE/MAX Trend in Villach, (0 42 42) 59 096 0, www.remax-trend.at

95 m . 285.000 Euro. Casa Programma Srl in Triest, (00 39 040) 36 65 44 bzw. www.casaprogramma.it 2

49 Triest: Wohnung mit Blick aufs

Meer. Im Erdgeschoß eines Zweifamilienhauses. 165 m2, Terrasse. 420.000 Euro. Casa Programma Srl in Triest, (00 39 040) 36 65 44 bzw. www.casaprogramma.it

16 Portoroæ: Appartements in der

Residenz Lucija, zentrumsnah. 400 Meter vom Strand, 65 bis 75 m2, ab 300.000 Euro. Auch als Mietvariante, längerfristig um ca. 1.000,pro Monat. Gašpar Miši´c, (00 38 65) 67 14 500, www.gasspar-sp.si

47 Lignano: Haus in der Marina

in Triest/Opicina. 390 m , drei Stockwerke, 9 Zimmer. 2.300 m2 Park. 899.000 Euro. Poetsch Immobilien GmbH, (0 66 4) 88 54 14 03, www.poetsch-immo.at 2

50 Triest: Gediegenes Apparte-

ment in Triest in Hochhaus (mit Lift) unmittelbarer Meeresnähe. 138 m2, Terrasse. 330.000 Euro. Casa Programma Srl, Triest, (00 39 040) 366544 bzw. www.casaprogramma.it

Rechtssicherheit in Kraft. Schließlich wollen wir 2013 der EU beitreten.“ Was da alles konkret im Laufen ist, wird im Infoteil (Seite 96) verraten. Fix ist: Der Weg in die EU ist mit einer Menge kroatischem Goodwill und Transparenz gepflastert. Das Bemühen rentiert sich bereits: „Nach Bekanntwerden unseres Beitritts-Kandidaten-Status liefen bei mir gleich die Telefone mit Anfragen heiß.“ Kaufinteressierte sollten allerdings seriöse Makler ausfindig machen, und das gelingt nur durch beharrliches Sich-Umhören vor Ort. Pleh glaubt, dass Anleger noch bis Sommer 2013 – dem EU-Beitritt Kroatiens – ein günstiges Zeitfenster nutzen können, danach würden sich die Preise wohl nach und nach dem EU-Niveau anpassen. Derzeit liegen sie noch deutlich darunter: Selbst nigelnagelneue Wohnungen in Poreč Zentrum kommen meist „nur“ auf 3.000 Euro Quadratmeter-

55 Koper: Renovierungsbedürf-

tiges Minihaus 30 m2, Terrasse, 76 m2 Grund, 28.000 Euro. Ruj Nepremicnine, (00 38 65) 730 45 40, www.ruj-sp.si

preis. Neubau-Wohnungen etwas abseits der touristischen Zentren, aber mit Meerblick, gibt’s schon um 1700 Euro pro Quadratmeter. Zumal die Krise auch in Kroatien ihre Spuren hinterlassen hat: „Seit 2008 sind die Immobilienpreise hier in Istrien sicher um 20 Prozent gesunken“, schätzt Pleh. Dieser Preisverfall und die Neuregelungen kosteten schon viele ihrer Kollegen Kopf und Kragen: In den letzten zwei Jahren musste die Hälfte der Maklerfirmen zusperren. Plehs Tipp für Anleger, die auf Wertsteigerung spekulieren: „Ein Grundstück in guter Lage kaufen. Da gibt’s bei uns im Moment keine Steuern drauf, abgesehen von fünf Prozent Grunderwerbssteuern. Und der Wert wird steigen. Garantiert.“ Eine echte Chance. Und das mitten in der Krise! ■ * Alle Angebote und Preise ohne Gewähr

Angebote ohne Gewähr

44 Triest: Jahrhundertwende-Villa

Punta Faro, 150 m2, 4 Ebenen, eine Garage. Mit Bootsanlegeplatz direkt vorm Haus. 469.000 Euro. RE/MAX Trend in Villach, (0 42 42) 59 096 0, www.remax-trend.at


95

alpe adria magazin

17 Portoroæ: Appartement in mit

Architekturpreis ausgezeichneten Villa Artes in Portoroæ. Jede Wohnung mit Meerblick, 170 bis 400 m2. Von 700.000 und 1,5 Mio. Euro. Artes nepremičnine (00 386) 56 71 01 50, www.artes-nepremicnine.si

54 Piran: 83 m Appartement nahe Piran. Baujahr 1850, renoviert 1996, 160.000 Euro. Ruj Nepremicnine, (00 386) 5 730 45 40, www.ruj-sp.si 2

58 Pula: Moderne Villa in Pula, 600 Meter vom Meer. 500 Quadratmeter, 5 Zimmer, Pool, Alarmanlage, Solaranlage, moderne Ausstattung. 1000 Quadratmeter Grund: 1,69 Mio. Euro. Porec Immobilien, (00 385 52) 422 860, www.realestatecroatia.com

59 Umag: Bungalow in Umag, 146 Quadratmeter, 4 Zimmer, gelegen im Eichenwald, 2 km von Umag: 320.000 Euro. Igor Paver, Umag, (00 385 91) 893 22 51 bzw. www.realestatecroatia.com

10 Poreœ: Wohnung mit 43 m ,

Angebote ohne Gewähr

8 Cervar Porat: Appartement, 30 m2, in Feriensiedlung direkt am Meer, von Poreœ ca. 6 km: 55.000 Euro. Tetida d.o.o, (00 385) 98 33 44 27, www.agencija.hr

25 Klimno, Krk: Wohnung mit

Meerblick. 64 m2, 105.000 Euro. Donner Immobilien, (0 66 4) 161 7800, www.donner-immobilien.at

wohnung mit Luxusausstattung, Ortsrand Njivice. 124 m2, ab 249.000 Euro. Donner Immobilien, (0 66 4) 16 17 800, www.donner-immobilien.at

9 Novigrad: 4-Zimmer-Wohnung, 82 m2, zehn Minuten vom Meer, mit Blick auf Meer und Stadt. Drei Terrassen. 185.000 Euro. Tetida d.o.o, (00 385) 98 33 44 27, www.agencija.hr

21 Istrien-Karigador: Neubau-Ferienappartements mit Meerblick. Traditioneller Steinhausstil, ganzjährig nutzbar, Heizung + Kühlung über Wärmepumpe, Strandnähe, 37 - 57 m² Wohnfläche, Terrasse, PKWStellplatz, ab 90.000 Euro. Donner Immobilien, Herr Janeschitz, (0 66 4) 16 17 800, www.donner-immobilien.at

26 Malinska, Krk: Villa (Bj 1969,

bisher Gästepension) an Strandpromenade. Modernisierungsbedarf. 530 m2 Wohnfläche, 1.000 m2 Garten: 900.000 Euro. Auch Teilverkäufe einzelner Etagen. Donner Immobilien, (0664) 16 17 800, www.donner-immobilien.at

23 Brtonigla, Istrien: Neubau-

2

etwas außerhalb von Poreœ, ca. 6 km vom Meer: 69.000 Euro. Tetida d.o.o, (00 385) 98 33 44 27, www.agencija.hr

22 Krk: Neubau-Luxus-Ferien-

57 Rovinj: Freistehendes Haus,

zentrale Lage. 300 Quadratmeter, 6 Zimmer, Meerblick, Ölheizung, Klimaanlage, 950 Quadratmeter Grund. 1,1 Mio. Euro. Eting Real Estate, (00 385 52) 841 474, www.realestatecroatia.com

15 Rovinj: Stationäres Wohnmobil

auf 100 m2 Pachtgrund auf FKKCampingplatz, Kroatien. 10 Quadratmeter, Autoabstellplatz. Fünf Minuten zum Meer. Jahrespacht: 2.250,Euro (inkl. Strom- und BK). 19.500 Euro. Poetsch Immobilien, (0 66 4) 88 54 14 03, www.poetsch-immo.at

Dachterrassenwohnung am Meer. 57 m2 plus Terrasse, mit Pkw-Stellplatz: 151.700 Euro. Donner Immobilien, (0 66 4) 16 17 800, www.donner-immobilien.at

38 Barbariga: Villa, ca. 10 km von Pula und 500 m vom Meer. Essküche, Wohnzimmer, Schlafzimmer sowie ein extra Appartement für 2 Personen im EG. 3 Terrassen, 2 Garagen. Zentralheizung, Klimaanlage, ruhig. 840.000 Euro. Era Immobilien, (0 67 6) 95 81 491

40 Pula/Liænjan: ZweizimmerAppartement im 1. Stock eines Mehrfamilienhauses in meernaher Lage. 45 m2. Parkplatz. 62.000 Euro. Era Immobilien, (0 67 6) 95 81 491 56 Muggia:

Dachgeschosswohnung im Yachthafen von Porto San Rocco,168 m2, Meerblick, Balkon, 2 Bäder, 2 Parkplätze. 630.000 Euro. Andrea Oliva srl & Partners, (00 39 040) 32 29 321 bzw. www.andreaoliva.eu


96

alpe adria magazin

Info Zweitwohnsitze

29 Rovinj: Steinhaus, top-saniert,

exklusive Ausstattung, JacuzziWhirlpool im Garten. 350.000 Euro. Donner Immobilien, (0 66 4) 16 17 800, www.donner-immobilien.at

31 Rovigo: Kleines Haus im Dorf

Canaro, ca 45 km vom Meer. 50 m2 Wohnfläche, 150 m2 Grund. Strände sind etwa 45 km entfernt. 41.000 Euro. Marinehaus Immobiliare, Tarvis. (00 39 339) 61 20 898 bzw. www.marinehaus.it

7 Poreœ: Zwei Etagen eines

neoklassizistischen Baus an der Uferpromenade (ehemalig Hotel „Sanremo“). 220 m2, renovierungsbedürftig. Geeignet als Wohnung oder Büro. Schöne Balkons. 1.400.000 Euro. Tetida d.o.o, (00 385) 98 33 44 27, www.agencija.hr

41 Pula: Renoviertes, istrisches

Steinhaus in Musoga/Banjole bei Pula. 140 m2 Wohnfläche, 1.340 m2 Grund. 3 Schlafzimmer, 2 Bäder. Das Haus ist voll möbliert. 200 Meter vom Meer. 350.000 Euro. Era Immobilien, (0 67 6) 95 81 491

Italien: Laut DSA (Deutscher Schutzvereinigung Auslandsimmobilien) führte die Finanzkrise am italienischen Immobilienmarkt zu einer Stagnation, teils einem Sinken der Preise. Immobilienmakler beziffern den Preisverfall seit 2008 mit 30 bis 40 Prozent. In durchschnittlichen Lagen muss man an der oberen Adria mit 2000 bis 3000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Als Ausnahmen gelten Luxus-Objekte in Top-Lagen, direkt am Meer mit Infrastruktur, die immer noch leicht an Wert zulegen können und sich bei 6.000 Euro pro Quadratmeter, manchmal sogar mehr einpendeln. Da die Immobilienpreise von einem sehr hohen Niveau kommen, stelle sich laut DSA die Frage, ob man nicht noch zuwarten sollte, wenn man sehr günstig kaufen möchte. Slowenien spürt, zumindest an der 34 Kilometer kurzen Küstenlinie, noch am wenigsten vom Preisverfall. Hier hält die große Nachfrage die Preise, vor allem für qualitativ hochwertige Wohnungen. In Meernähe sind auch stark renovierungsbedürftige Bauten kaum unter 2.000 Euro pro Quadratmeter zu bekommen, bewohnbare Angebote meist zwischen 2.500 und 3.500 Euro pro Quadratmeter. Die Preise für TopObjekte in 1a-Lagen können bei 6.000 bis 7.000 Euro liegen. Kroatien befindet sich gerade im Durchgangsstadium vom Beitrittskandidaten zum Mitgliedsland der EU. Das heißt: Die Preise für Objekte am Meer sind für EU-Verhältnisse (noch!) relativ günstig. So gibt es gebrauchte Wohnungen direkt am Meer schon ab unter 2.000 Euro pro Quadratmeter, Neubau-Wohnungen, die 6 bis 10 Kilometer im Hinterland beginnen, bei 1.600 Euro. Selbst Luxus-Ferienhäuser mit Meerblick, Ruhelage und Pool gibt es um rund 3.000 Euro pro Quadratmeter. Allerdings sind die rechtlichen Rahmenbedingungen der Kaufabwicklung noch nicht ganz dem EU-Standard angepasst, sodass ein Kauf immer Risken birgt. An einer Angleichung an EUStandards wird aber gearbeitet.

Kroatien macht sich EU-fit

Eine Reihe von gesetzlichen Maßnahmen begleitet Kroatiens Immobilienmarkt auf dem Weg in die EU. Seit Februar 2009 können EU-Bürger unbegrenzt Immobilieneigentum in Kroatien erwerben. Zugleich wurde auch die verbindliche Steuernummer (OIB) eingeführt, die Kroaten wie Ausländer bei Kaufabsicht vorweisen müssen. Immobilienerwerb für EUBürger funktioniert – zumindest am Papier – nun gleich wie für Kroaten. Das Grundbuch wurde aktualisiert und ist für Kaufinteressierte unter Eingabe von Katasternummer und Katastergemeinde im Internet einsehbar (Link: www.pravosudje.hr/mp/ naslovnica.htm), womit die Probleme mit versprengten Erbberechtigten,

die eines Tages samt Ansprüchen vor der Tür stehen, in den Griff bekommen werden sollten. In puncto Seriosität der Anbieter rät Immobilienmaklerin Azra Pleh: „Fragen Sie Immobilienmakler immer nach ihrer Lizenz. Das ist eine ministerielle Bestätigung in Scheckkartenformat, die 2008 eingeführt wurde. Das trennt die offiziellen, seriösen Anbieter von den schwarzen Schafen.“ Auch die Legalisierung von ungenehmigten Bauten wurde mittels Gesetzesunterlage großflächig in Angriff genommen, mit eigenen Regelungen für jede Staatsphase in der jüngeren, teils turbulenten Vergangenheit: Bauten, die noch in Jugoslawien entstanden; Bauten aus dem Balkan-Krieg; und alles, was danach gebaut wurde. Wenn für die einzelnen Phasen nicht bewiesen werden kann, dass etwas schwarz gebaut wurde, werden Bauten und Umbauten automatisch legalisiert. Weiterführende Infos zur Liberalisierung des kroatischen Immobilienmarktes finden sich etwa auf der Website des Außenministeriums Österreich, www.bmeia.gv.at (Pfad: Bürgerservice – Auslandsösterreicherinnen – Ratgeber – Vermögensfragen – Kroatien – Grundstückserwerb)

Tipps für Kaufinteressierte

Vor Ort sein. Natürlich sollte man per E-Mail Angebote und Informationen einholen, für eine erste Kontaktaufnahme und Orientierung. Man erhält so eine Idee vom Markt. Doch kein E-Mail und keine Website haben jemals ein persönliches Gespräch ersetzen können – nur face to face gibt’s die wertvollen Details und die sensiblen Informationen. Top-Quellen anzapfen. Wenn jemand in einem Tourismusort ein Objekt privat verkaufen möchte, wendet er sich oft an einen, der dort schon einen Zweitwohnsitz hat, ganz nach dem Motto: „Kennst nicht wen, der Interesse haben könnte?“. Insofern sind Ferienimmo-Besitzer oft gute Informations-Drehscheiben, wenn’s um Schnäppchen geht, von denen noch keiner weiß. Wissen, was man will. In welcher Region soll mein Feriendomizil liegen? Haus oder Wohnung? Terrasse oder Garten? Pool oder Meer? Belebtes Zentrum oder Ruhelage? Wie viele Schlafzimmer? Garage? Bootsplatz? Wie viel darf’s kosten? Je genauer man definiert, was man sucht, desto eher wird man (oder eben der beauftrage Immobilienmakler) fündig. Und: Abklären, wie viel Zeit man am Zweitwohnsitz verbringen will bzw. kann. Eventuell vor dem Kauf ein Objekt im Ort mieten, um quasi „probezuwohnen“. Sprachhürden nehmen. Wenn man selbst nicht ausgezeichnet kroatisch, italienisch oder slowenisch spricht, empfiehlt sich immer ein ortsansässiger Immobilienmakler mit gute Deutsch-Kenntnissen. Für die Ver-

träge einen beeideten Dolmetscher engagieren. Antizyklisch agieren. Im Frühling und Sommer will keiner so recht von seiner Wohnung oder seinem Haus am Meer lassen, da ist die Auswahl entsprechend beschränkt und die Preise hoch. Lieber bis Oktober und November abwarten, da sind die Preise meistens interessanter und es gibt mehr Ruhe für längere Verhandlungsrunden.

Adressen

Stefan Nedwed, Immobilienmakler aus Kärnten mit Schwerpunkt italienischer Markt: (0 42 40) 20 316 bzw. www.nedwed.at Donner Immobilien. Kärntner Immobilienbüro mit vielen Angeboten in Istrien und auf Krk. Robert Janeschitz, (0 66 4) 16 17 800 bzw. www.donner-immobilien.at Giuseppe Puggina, Gradese Immobiliare, Grado. (00 39 04 31) 85 557 bzw. www.gradese.it Agenzia Erica in Caorle. Tel. (00 39 04 21) 299 121, www.agenziaerica.it Marinehaus Immobiliare, Elvis Del Monaco. Tarvis. (00 39 339) 61 20 898 bzw. www.marinehaus.it Porto Piccolo. Neu entstehendes Ferienwohnungs-Dorf im Stile eines alten Fischerdörfchens, in Sistiana. Fertigstellung Frühjahr 2014. (00 39 040) 29 12 91 bzw. www.portopiccolosistiana.it Panorama Giustinelli, Luxus-Appartements im Passivhaus-Standard, im Zentrum Triests, Fertigstellung Sommer 2013. www.panoramagiustinelli.it Casa Programma Srl, Immobilienbüro im Zentrum Triests mit vielen Angeboten im örtlichen Umfeld. (00 39 040) 36 65 44 bzw. www.casaprogramma.it Gašpar Miši´c, Immobilienmakler Portorož, verkauft auch für den neu entstehenden Appartementpark Lucija in Portorož, (00 38 65) 67 14 500 bzw. www.gasspar-sp.si Azra Pleh von Tetida d.o.o, Immobilienmaklerin in Pore´c, (00 385) 98 33 44 27 bzw. www.agencija.hr DSA (Deutsche Schutzvereinigung Auslandsimmobilien): Die Website bietet gute, aktuelle Infos zum Ferienimmobilienmarkt in Italien. Die DSA vertritt auch schweizerische und österreichische Immobilienbesitzer, sofern sie Mitglieder sind (185 Euro/ Jahr). www.dsa-ev.de Im Grundbesitzverein sind die ausländischen Grundbesitzer in Kroatien organisiert. Dort soll eine größere Sicherheit für europäische Grundeigentümer oder Kaufinteressenten beim Erwerb und Besitz von Immobilien in Kroatien erreicht werden. Der Verein beschäftigt Rechtsanwälte und andere Experten. Mitgliedschaft um 165 Euro/Jahr. www.grundbesitz-verein.eu

Angebote ohne Gewähr

Preisentwicklung an der Adria


97

alpe adria magazin

Ausspannen!

Ein paar Tage ausspannen, ein Wochenende in der Therme, Auszeit vom Alltagsstress... Es muss nicht immer der zweiwöchige Trip in die Ferne sein, um zur Ruhe zu kommen - im Alpe-Adria-Raum gibt es viele Möglichkeiten für einen erholsamen Kurzurlaub. Wir zeigen, welche. Jutta Kalian, Silvia trippolt, Werner ringhofer, heinz grötSchnig text anbieter, KK Fotos

1

2

Kurzurlaubsregel Nr. 1: Lass dich doch verführen. Von Fotos, die dir Entspannung verheißen

1 Luxus-Auszeit

Manchmal ist die Zeit reif für etwas Besonderes: Wer sich und seinem Partner Luxus und Genuss gönnen will, ist im Warmbaderhof in Warmbad Villach super aufgehoben. Den Kreislauf im Thermal-Urquellenbad auf Trab gebracht, die Seele im Spa mit Sauna, osmanischem Dampfbad, Laconium oder Kneipprondell gestreichelt, die Muskeln mit Yoga oder Nordic Walking trainiert, steht einem Candle-Light-Dinner nichts mehr im Wege. Für Genuss auf Spitzen-Niveau garantiert die haubengekrönte Küche. Wen es dennoch rauszieht: Der Naturpark Dobratsch ist um die Ecke, nicht weit entfernt auch Ossiacher, Faaker oder Wörthersee. Paket „Luxus und Genuss zu Zweit“ inklusive zwei Übernachtungen mit Gourmet-Halbpension und weiteren Annehmlichkeiten um 555 Euro für 2 Personen. Kontakt: T (+43 42 42) 30 01-10, www.warmbad.com

2 therme schnuppern

Mit ihren sanften, wanderbaren Bergkuppen sind die Kärntner Nockberge ein beliebtes Ziel für Familien oder für genusshungrige Aktivurlauber: Denn neben unberührter Berglandschaft locken bewirtschaftete Almhütten – und Almwellness auf 5-Sterne-Niveau. Im Wellnesshotel Pulverer lässt man goldene oder trübe Herbsttage in der hauseigenen Therme vorüberziehen, egal ob Troadkast’n-Sauna, Kräutergrotten oder Zirbensauna – alles vom Feinsten. Auf den Teller kommen Spezialitäten aus der Haubenküche. Zwei Nächte „Therme schnuppern“ (inkl. 5-Gänge-Menü oder Candle-Light-Dinner) ab 250 Euro pro Person. Kontakt: Tel. (+43 42 40) 744, www.pulverer.at


98

alpe adria magazin

kurzurlaub

3

4

5

6

Kurzurlaubsregel Nr. 2: Lass dir von uns wunderbare Ziele zeigen, für ein paar herrliche Entspannungstage

3 Genuss-hAuptstAdt

5 inspirierendes AusseerLAnd

4 Wein-Weekend

6 QueLLen-schWeben

Graz hat sich zum spannenden Hotspot gemausert – ohne sein südliches Flair zu verlieren, wie die zahlreichen Cafés und herumflitzenden Vespas zeigen. Wer nach dem AltstadtStreifzug oder dem Besuch im Joanneumsviertel mit seinem futuristischen transparenten Kegel hungrig ist, wird in der „Genuss-Hauptstadt Österreichs“ schnell fündig: Von traditionell bis innovativ, chic bis urig ist geschmacklich alles da. Tipp für einen Kurzurlaub: Wochenend-Package ab 108 Euro pro Person (4-Sterne-Hotel, inkl. Ticket fürs Universalmuseum Joanneum). Infos: Tel. (+43 316) 8075-0, www.graztourismus.at Ljubljana ist besonders im Herbst ein feines Reiseziel, wenn der großartige Markt mit frischer Ware aus dem ganzen Land bestückt ist. Da passt das „Dobro Vino“- Kurzurlaubsangebot des „Austria Trend Hotel“ perfekt dazu. Dobro Vino heißt guter Wein, um den geht es im Rahmen einer Weinprobe in der hoteleigenen Vinothek, der ein 3-Gang-Dinner folgt. Man schläft zweimal im riesigen Exekutive-Zimmer, genießt gratis Wellness und den Shuttle in die City – um nur 149 Euro pro Person. Und das in einem 4-Sterne-Superior-Haus! Kontakt: Austria Trend Hotel Ljubljana, Dunajska cesta 154, T. (+38 61) 5882500, www.austria-trend.at/Hotel-ljubljana

Allein wegen der Wildromantik mit Dachstein und Loser lohnt sich die Fahrt ins Ausseerland. Diese Landschaft diente auch vielen Literaten als Inspirationsquelle. Da ist’s fast logisch, dass das Traditionshaus „Die Wasnerin G’sund & Natur Hotel“ in Bad Aussee sich darauf verschrieben hat, Gästen genussvolles Lesen zu ermöglichen – Hausbibliothek, Literaturproben am Zimmer, Lesungen, Autoren-Stipendien. Plus: Regional-mediterrane Küche auf Spitzenniveau und Bade- und Saunalandschaft mit umwerfendem Ausblick. WellnessWochenende ab 229 Euro pro Person. Kontakt: Tel. (+43 36 22) 52 108, www.diewasnerin.at Wenn es herbstelt, treibt es das steirische Hügelwiesenland besonders bunt. Und man könnte das Hereinbrechen der kühleren Jahreszeit kaum angenehmer erleben, als beim Schweben im warmen Thermalwasser. Im Rogner Bad Blumau gibt’s das in kunstvoll-stylischem Ambiente – den Herbst bekommt man dort auch kreativ auf den Teller kredenzt (Menü zu 100 % regional) oder als verschönernde Körperpackung (mit Heilkreide und Rose-Sanddorn). Package „HerbstGenuss“ für 2 oder 3 Nächte ab 306 bzw. 426 Euro pro Person. Kontakt: Tel. (+43 33 83) 51 00-0, www.blumau.com


99

alpe adria magazin

kurzurlaub

7

8

opatija

kroatien

Grandhotel Adriatic I + II ***+ ab 22.09.2012 2 Nächte, Frühstück, pro Person im Doppelzimmer/Meerseite ab

90,–

10

9

7 bunter bLumAuherbst

Wer Bad Blumau hört, denkt zuallererst an die gleichnamige Rogner Therme. Das hat schon seine Berechtigung, denn so außergewöhnlich wie im von Friedensreich Hundertwasser gestalteten Wellness-Refugium lässt sich’s kaum wo tiefenentspannen. Die Region hat aber noch einige besondere Orte mehr: Den Thermenpark mit seinen eindrucksvollen Weidenkuppeln, den geomantischen Pfad entlang von Kraftzentren oder die älteste Eiche Europas. Ruhesuchende halten sich an die Lafnitzauen, sportliche Genießer erkunden das Land und die Buschenschenken (Wein verkosten!) auf dem Rad. Kurzurlaubs-Package „Bunter Herbst“ (3 Nächte, Thermen-Tageseintritt, 4-Gänge-Menü) ab 127 Euro pro Person. Info: Tel. +43(0)33 83/2377, www.bad-blumau.com

8 urLAub mit LuftfAhrt

In der Politik nervt heiße Luft, im Ballon ist sie willkommen. Besonders im Herbst ist die Fernsicht bei Luftfahrten sensationell. Das Ballonhotel in Kaindorf bei Hartberg bietet herrliche Aus-Flüge und sorgt mit Vier-Sterne-Wellness für hohe Verwöhnkultur. Natürlich spielt da in der Oststeiermark der Apfel die Hauptrolle. Apfelessig-Massage oder Apfelblüten-Körperpeeling heißen Verwöhnprogramme, auch Stutenmilch-Behandlungen gibt es. Preis: 2 Nächte und 1 Ballonfahrt ab 306 Euro p. P. Kontakt Ballonhotel: Hofkirchen 51, 8224 Kaindorf bei Hartberg, (+43 33 34) 22 62, www.ballonhotel.at

9 kuLtureLLer citYtrip

Viele schöne Plätze hat Klagenfurt, aber allzu oft viel zu gut versteckt: Wie etwa der Arkadenhof im Alten Rathaus, das Haus zur Goldenen Gans oder der Ossiacher Hof... Das sind nur einige Stationen der Altstadtwanderung, die Kärntens Landeshauptstadt von der unbekannteren Seite zeigen. Auch kulturellen Hunger muss niemand leiden: In der Stadtgalerie taucht man in die knallbunte Welt des spanischen Pop-Art-Künstlers Antonio de Felipe ein, im Museum Moderner Kunst Kärnten spaziert man durch künst-

11 liche Landschaften. Erlebbar ist das alles im HerbstWinter-Special samt drei Übernachtungen mit Frühstück und einem 4-Gänge-Dinner – ab 115 Euro pro Person. Info: T (+43 463) 537 2223, www.klagenfurt-tourismus.at

moravske toplice therme 3000, slowenien Hotel Livada Prestige ***** ab 22.09.2012 2 Nächte, Frühstück, pro Person im Doppelzimmer ab

138,–

10 Abenteuer mit ruhepoL

Wandern, Biken, Nordic Walken: Der Katschberg, umgeben von der prächtigen Naturkulisse der Nockberge und Hohen Tauern, bietet vor allem Familien mit Kindern ideale Voraussetzungen für ein paar aktive Bergtage. Neben Hochseilgarten und Flying Fox Park, Kindererlebnisspielplatz Katschhausen und Alpinem Pferdezentrum können sich die Kleinen im Falky-Land und der Falky-Aqua-World des Clubhotel Funimation Katschberg**** austoben, auch Kinderbetreuung wird offeriert. Die Erwachsenen tanken im großzügigen Spa-Bereich Energie. Wem die Wellness-Sport-Kombi nicht genug ist: Zur Künstlerstadt Gmünd oder zur Burg Mauterndorf ist es auch nicht weit. 3 Nächte All-Inclusive-Light (Getränke inklusive) ab 234 Euro pro Erwachsenem. Kontakt: T (00 43 47 34) 63 10, www.falkensteiner.com/de/hotel/funimation

11 offLine-kurzurLAub

Die Kurzurlaubsidee für Gestresste: Offline-Tage in der Steiermark. Wie das geht? Der Alltag wird einfach ausgesteckt. Offline-Urlaubsbetriebe erklären sich zur absolut handyfreien Zone, ohne Fernseher, Radio, Internet, Computer und Wecker. Immer mit der Ruhe heißt das Alternativprogramm. Spazieren, Yoga, meditieren, ja, sogar Häkelkurse stehen (natürlich freiwillig) auf dem Programm. 14 Betriebe sind dabei, darunter Thermenhof Paierl in Bad Waltersdorf, Rogner Bad Blumau oder der Biobauernhof Mostothek Weissenbacher in Allerheiligen. Wer das zu luxuriös findet, bucht eine Almhütte am Zirbitzkogel. Kosten? 3 Nächte ab 125 Euro p. P. Infos: www.steiermark.com/de/urlaub/wellnessund-gesundheit

topolsica

slowenien

Hotel Vesna *** ab 01.10.2012 2 Nächte, Halbpension, pro Person im Doppelzimmer ab

82,–

Info & Buchung: Tel.: 0463/3870-0 E-Mail: springer@springerreisen.at

www.springer r eisen.at

www.facebook.com/springer r eisen


100

alpe adria magazin

12

13

14

15

Kurzurlaubsregel Nr. 3: Lass die Sorgen zuhaus‘. Mit etwas Glück verschwinden sie ja während deiner Abwesenheit

12 coLLio-schLossurLAub

Auf Schloss Buttrio hat man die Qual der Wahl. Da warten nämlich acht top-elegante Suiten, mit Blick auf den Garten oder auf die Berge. Mit luxuriösem Himmelbett, historischen Steinwänden, hölzernen Deckenbalken, barocken Tapeten – aber nix mit kuscheliger Romantik oder plüschig verstaubt, sondern ziemlich straight. Neugierig? Zu finden ist das Landgut von Alessandra Felluga mitten im Collio. Mit eigener Osteria, Spitzenweinen vom eigenen Weingut und das Ganze nur 12 km von Udine entfernt. DZ ab 130 Euro. Kontakt: Via Morpurgo 9, 33042 Buttrio, (+39 0432) 67 30 40, www.ilcastellodibuttrio.it

13 shoppinG-itALiA

Prada, Armani, Cumini, Versage, Gucci, Furla, Trussardi . . . Lust auf Shopping der neuen Herbst- und Winterkollektion? Auf nach Udine! Und damit mehr Geld zum Einkaufen bleibt, quartieren wir uns bei „Casale degli Ulivi“ ein. Ein idyllischer Agriturismo bei Udine, zehn Minuten sind es in die City. 70 bis 95 Euro kostet das Doppelzimmer. Prädikat: einfach, gut, sehr familiär. Typisch friulanisch. Tolle Stimmung: Das Haus mit dem roten Ziegeldach ist von 600 Olivenbäumen umgeben. Kontakt: Via Baldasseria Bassa 601, 33100 Udine. (+39 04 32) 60 02 32, www.casaledegliulivi.eu

14 Auf nAch cividALe

Sie wollen nicht weit von den besten Rieden Friauls wohnen und trotzdem mitten im pulsierenden Leben? Tipp: das entzückende Bed and Breakfast „La Cajase Dai Toscans“ in der historischen Altstadt von Cividale. Drei Zimmer (ca. 75 Euro das DZ) mit Antiquitäten, geschmiedeten Betten in einem friulanischen Stadthaus aus dem 15. Jahrhundert. Und ein paar Häuser weiter gustieren wir in einem der besten Delikatessen-Geschäfte Friauls: die Antica Drogheria Scubla. Eigene Top-Weine, Öle, Pasta, Eingelegtes usw. Bestes Croissant der Stadt: schräg gegenüber auf der Piazza Paolo Diacono im Caffe Langobardo. Gubana kaufen wir in der Bäckerei bei der Teufelsbrücke (toller Blick auf den Natisone). Und Stefanie Zurchi von „Tiare“ kreiert wunderschöne Keramik-Skulpturen. Kontakt: Corso G. Mazzini 15/1, Cividale del Friuli (+39 03 49) 07 65 288, www.lacjasedaitoscans.it

15 ruhetAGe

Was den Gleichenberger Hof zur Oase für Ruhesuchende macht? Da wäre mal die schöne Lage, mitten im Vulkanland, nur einen Steinwurf vom Kurpark entfernt. Dann die feine Privatsphäre im Stammhaus und in der Jugendstil-Villa. Plus großzügige Ruhezonen, das Kaminzimmer mit Bibliothek oder das „Ruhekissen“ als Ort der absoluten Stille. Das Spa: viel

Palmanova Outlet Village 90 Geschäfte mit Kleidungsstücken, Modeaccessoires und Haushaltsartikeln, mit bis zu 70 % Preisreduzierungen auf den ursprünglichen Preis, sowie zahlreiche kostbare Dienstleistungen. Das ist das Image des Palmanova Outlet Villages, der Ort des friulanischen Einkaufs. Galliano, Pollini, Adidas, Guess by Marciano, Marina Militare, United Colors of Benetton, Gap, Calvin Klein Jeans, um nur einige der Markennamen von internationalem Prestige zu nennen, die Ihnen in den Schaufenstern des Palmanova Outlet Villages vorgestellt werden. Das Village ist auch der Ort, wo Sie im Restaurant Dok Dall‘Ava, welches für seine Rezepte mit dem Prosciutto San Daniele bekannt ist, die typischen gastronomischen Produkte der Region kosten und sich dann

noch eine angenehme Pause mit dem köstlichen Geschmack der Lindt-Pralinen gönnen können. Das Palmanova Outlet Village ist der ideale Ausgangspunkt für alle, die diese wunderschöne Region von Friaul Julisch Venetien erkunden wollen. Nur wenige Kilometer vom Village entfernt befinden sich die alte römische Stadt Aquileia, die Stadt der Meridiane Palmanova, und andere Kunst- und Kulturstädte wie Udine, Pordenone und Triest. Nicht zu vergessen sind die friulanischen Hügel, wo die Weinreben der weltbekannten Weine des Collio gedeihen, darunter Ribolla Gialla, Refosco, Picolit und Friulano, regionale Köstlichkeiten, die in der ganzen Welt bekannt sind.

Täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, auch an Sonn- und Feiertagen. Anfahrt: Autobahn A4, Venezia-Trieste, Ausfahrt Palmanova www.palmanovaoutlet.it

ANZEIGE

nicht nur Einkaufen in Friaul Julisch Venetien


101

alpe adria magazin

16

17

Ambiente, angenehme Massagen. Im Restaurant sitzt man auf Hoffmann-Stühlen aus den 30ern. Paket „Lebenskraft“: 4 Nächte mit HP, Entspannungsinsel, Massagen, KompassWanderführer. Pro Person im DZ: ab 425,50 Euro. Kontakt: Am Kurpark Bergstraße 2 und 4, 8344 Bad Gleichenberg. (+43 31 59) 24 24, www.gleichenbergerhof.at

16 fenG-shui-viLLA

Schnell mal kurz abtauchen und in der slowenischen Therme Dobrna auftauchen. Liegt auf halbem Weg zwischen Celje und Velenje, knapp eine Autostunde südlich der Grenze zu Österreich. Stilvoll schlafen ist gefragt? Dann im Vier-SterneHotel „Vila Higiea“, einer historischen Villa mit 31 Zimmern. Ein Stockwerk wurde auf Feng-Shui umgekrempelt. Die Umgebung: ein Kurpark mit riesiger Kastanienallee und urigem Programm: Bauernhöfe (Schnaps verkosten!), alte Schmieden, eine Hirschzucht oder eine Straußenvogelfarm usw. Relaxen ist angesagt. Antistress-Paket: 2 Nächte, 3 Tage mit HP, viel Wellness, Sauna usw. ab 233 Euro pro Person im DZ. Kontakt: Dobrna 50, 3204 Dobrna, (+386 3) 78 08 110, www.terme-dobrna.si

17 pAnorAmA-therApie

Wie viel Panoramablick hätten Sie gern? 140 Grad, 180 Grad oder gleich 270 Grad Südsteiermark? Die Zimmer des Winzerhotels Wurzenberg in Gamlitz sind nämlich nach der Aussicht benannt. Eine neue Art der Panorama-Therapie also. Ganz na-

18 he: Ehrenhausen, Kitzeck, Spielfeld, Leutschach und natürlich Gamlitz – die bekanntesten Weinorte. Für alle, die im Herbst die „rush hour“ der Weinlese beobachten wollen. Was uns am Hotel gefällt: die moderne, transparente Architektur und der persönliche Zugang zum Gast. Man kann z. B. eine eigene Köchin mieten. Maria macht nicht nur Backhenderln, sondern auch knusprigen Schweinsbraten oder die feinsüßen Weinstrauben. Preis? Nacht ab 45 Euro p. P. im DZ inkl. Frühstück. Kontakt: Sernau, Fötschach 102 , 8462 Gamlitz, (+43 664) 100 80 61, www.wurzenberg.at

Kurzurlaubsregel Nr. 4: Gönn dir etwas Gutes. Lass dich fallen. Genieße. Das Leben ist zu kurz, um immer nur zu funktionieren

18 südsteirische Genüsse

Die Südsteiermark ist ein Magnet für Genießer. Und zeigt sich im Herbst von einer landschaftlich reizvollen Seite, die sogar eingefleischte Städter dazu bringt, vom Leben auf dem Land zu träumen: Dafür sorgen romantische Ausblicke auf die Hügel mit ihren Weinreben, die feinen Weine und die bodenständige Freundlichkeit der Südsteirer. Damit man sich noch komfortabler entspannen kann, bietet der Sattlerhof am Sernauberg einen beheizten Pool und eine Saunahütte, Zimmer mit Weingartenblick, eine vielfach ausgezeichnete Küche und international anerkannte hauseigene Weine. November-Package „Südsteirischer Spätherbst-Zauber“: Zwei Übernachtungen mit Gourmet-Halbpension (einmal mit Martinigansl) um 239 Euro pro Person. T (+43 03 453) 44 54 - 0, www.sattlerhof.at

22Nä Nä ch ch tetefür für22Pe Pe rso rso ne ne nnim im Su Su pe pe rio rio r rRo Ro om ommi mi t tde de mm Se Se cre cre t tLo Lo ve vePa Pa ck ck ag ag e* e*

um umnu nurr€€35 355,5,–– (st (st att att€€55 55 8,– 8,– ))

OTT!! -m-magagazazinin.a.at.t.KKeieineneAAbobo-B-Binindudungng!! GEEBBlpO NG RRAAN LLEESSEEngng ria adria e-ad terrwwwwww.a.alpeun unte llu tellu este BBes

mer r lzimme helzim sche Kusc rtennKu rierte ve““ korie Love deko chde rettLo tisch antis ecre rom roman „Sec Im Im . . ge„S ge ge kage cka cka acka Pa Pa PPac ve ve Lo Lo t t cre linen.n. Secre Praline demmSe ßePra süße mit tde ommi unddsü Room eller run rior rRo sttelle perio Obstt Supe he her rOb im imSu nlic chtete sinnlic Näch einsin kt,ein nenn22Nä lsekt, rsone helse Perso sche Kusc für22Pe ,, ierssKu ein ein heininfür sch sch Maier tsche zen zen Gu Gutsc Ker lnd lndererMa beiKer cke cke ue uebei pri pri ond ond he he e-F e-F sc sc Lov Fla Fla e e es esLov ein ein isch isch ant ant nft nft ku rom Anku einrom t,t,ein ol, ol, der rAn ran ran gpo gpo bei ide tau tau min min Res Siebe im imRes wim wim enSie use use or-S or-S arten lpa lpa tdo tdo erw erwart Ou Ou che che mit mit Kus Kus e e ten ten ein ein g g gar gar itta itta bes bes chm chm , Lie , Lie Na aum aum , am , amNa her her ück ück -Ru -Ru hst hst gle gle rfrü rfrü Jun me me undJun lem lem eum eumund Sch Sol lich lichSch d,d,Sol täg fba fba : :täg mp mp iert iert Da lud lud ink na, na,Da eeink .m. .m. Sau u.v kag kag r ru.v mitSau Pac aamit che che Im ImPac -Sp -Sp etü etü gle gle Bad Bad Jun Jun , , und und ner ner el el änt änt Din Din e e em em Lov Lov l l Bad Bad che che lige lige Kus che che s sKus kus ige ige en, en,kus äng äng nat nat hrg hrg me rmo rmo ein einme me me Som Som den den in in at at -Bo -Bo hirl hirl e-W e-W Lov undLov en enund ieg ieg n-L n-L sig sig De De

**Solange Solangeder derVorrat Vorratreicht. reicht. Info-Hotline: Info-Hotline:+43 +43(0) (0)463/47 463/47858 858


Cremona hat den höchsten Glockenturm Italiens, teure Geigen und natürlich ein Denkmal für Signore Stradivari

Stradivaris Erben

Unnachahmlich – schwärmen Geigenvirtuosen beim Klang der teuren Cremoner Violinen. In der kleinen Stadt, am linken Flussufer des Po, sorgen rund hundertfünfzig Geigenbauer für den guten Ton – weltweit. Auch ein Österreicher hat hier den Bogen raus. BEATE GIACOVELLI TEXT ENIT, GIACOVELLI, KK FoTos

Jede Geige ist ein Unikat. Preis? Ab 10.000 Euro

M

an hat Cremona auf dem Weg gen Süden nie so recht auf dem Routenplaner. Schade. Spuckt das Städtchen doch große Töne: Stradivari, Amati, Guarneri – drei maestri, Meister, und ihre Geigen-Werkstätten haben Cremona weltberühmt gemacht. Einmal eine „Stradivari“ spielen zu dürfen, einmal vollkommenem Klang zu lauschen, davon träumen Geigenvirtuosen noch Jahrhunderte später. Die Geigenbauer von Cremona in der Lombardei bringen als „Stradivaris Erben“ bis heute Holz zum Klingen: Erzeugen edelste, feierlich glänzende Unikate von internationalem Renommee – gebaut für eine kleine Ewigkeit. Auch Weltstars wie Anne-Sophie Mutter oder Pop-Geigerin Vanessa Mae schätzen das Saiten-Instrument aus Cremona. Inmitten der Pianura padana, Po-Ebene, trumpft Cremonas Herz, la Piazza del Comune, mit il Torrazzo, dem höchsten gemauerten Glockenturm (112 m) Italiens und einem klotzigen Dom mit minarettenähnlichen Türmchen auf. Außen trutzig, innen sinnlich: Fresken großer lombardischer Künstler des 16. Jahrhunderts verdankt il duomo den Ruf als „Sixtinische Kapelle des Nordens“ – bezwingend schön! Daneben wacht das 1167 erbaute Baptisterium mit achteckigem Grundriss über die Piazza. Dazu gibt es verwinkelte mittelalterliche Gassen, unzählige traditionelle Cremoner Kaffeehäuser – hier treffen sich Einheimische zum Naschen, Schwatzen und Genießen.

Cremona ist besonders reizvoll im Herbst und Winter: Das weite flache Land zwischen Mailand und Parma ist durchzogen von Flüssen und Kanälen. Wenn frühmorgens feuchte Nebelschwaden in das historische Städtchen quellen, bleiben selbst flanierende Cremoneser stehen, lassen sich von Melancholie verzaubern – im Gruselfilm setzen in solchen Momenten schaurige Geigenklänge ein.

Auf Maestros Spuren Auf den Spuren Stradivaris zu wandeln, geht nirgends so gut wie in Cremona: Leben, Werk und Aura des maestros, der Mitte des 17. Jahrhunderts geboren wurde, sind allgegenwärtig. Fakt ist: Seine erste Werkstatt eröffnete der bekannteste Geigenbauer der Welt in Cremùna, wie die Cremonesi ihre Stadt nennen. Heute gibt es allein im centro storico, der Altstadt, 75 Geigenbauer. Nur wenige Gehminuten von der Piazza del Comune entfernt, versteckt sich in einem Innenhof eine Werkstatt wie anno dazumal: Zwei hohe Kuppeln verziert mit Fresken, Holzschemel, Leim, Holzblöcke. Hammer, Hobel und noch mehr Feilen – lange, kurze, grobe, feine. Das Kreischen einer elektrischen Säge zerreißt die Stille. Hier lebt seit über 30 Jahren der diplomierte Geigenbauer Wolfgang Buchinger seinen Traum. Sehnsucht nach Abenteuer und Zufall lockten den Ober-


103

alpe adria magazin

geigen

Cremona-Tipps von Beate Giacovelli Anreise

Cremona (ca. 72.000 Einwohner) liegt südwestlich von Verona an der Autobahn A21 zwischen Brescia und Piacenza, von der Staatsgrenze bei Tarvisio ca. 430 km entfernt.

Essen & Trinken

Lebt in Cremona seinen Traum: Geigenbauer Wolfgang Buchinger, ein Oberösterreicher

österreicher aus St. Roman (bei Schärding) 1979 nach Cremona, wo er wie unzählige Meister vor ihm an der Scuola Internazionale di Liuteria, der „Internationalen Schule für Geigenbau“, die Kunst des Geigenbaues studierte, trotz kaum vorhandener Italienischkenntnisse. „Die ersten Monate blieb ich im Unterricht stumm, verstand so gut wie nichts, lernte abends zuhause Vokabel.“ Mit Erfolg: Vier Jahre später haucht Buchinger mit viel Geduld und traditionellen Handwerkstechniken totem Holz eine Seele für erhabene Klänge ein, die ihr Publikum bis hin nach Japan zum Seufzen bringen – in bester Cremoneser Tradition, zu Preisen ab 10.000 Euro.

Jede Geige ein Unikat Sechs Wochen lang, acht Stunden täglich: Hämmern, sägen, feilen, tüfteln. Lack auftragen (dauert je nach Wetter bis zu zwei Monate) – dann erst erblickt eine Spitzenvioline das Licht der Musikwelt. Jede Geige ein Unikat. Buchinger orientiert sich wie viele Cremoner Geigenbauer an den großen Meistern, ohne sie zu imitieren, „jeder Geigenbauer hat seine höchstpersönliche Note.“ Besonders stolz ist der Österreicher auf ein Cello, das er für Ricardo Bru, Solo-Cellist an der Wiener Volksoper, schuf. Sowie auf eine Violine für Michelle Kim, Geigerin der New Yorker Philharmoniker. Es gibt Menschen, die lieben ihren Beruf so sehr, dass er mit den Jahren zur Berufung wird, ihr Leben auf befriedigende Weise ausfüllt. Wolfgang Buchinger ist so einer. Seinen Umzug nach Italien habe er nie bereut, „meine Karriere hätte so in Österreich nie funktioniert. Geigenvirtuosen aus aller Welt kommen einfach alle nach Cremona.“ Ist es die Lackmixtur? Das Ahorn- oder Kiefernholz? Die markante Wölbung? Was macht nun den Klang so einzigartig? Immer noch beschäftigt der perfekte Bogenstrich Physiker, Mathematiker und andere kluge Köpfe aus aller Welt. Nie wurde der Mythos um die Geigen und Celli von Cremona ganz gelüftet, das „Klangrezept“ haben i maestri, die Meister, wohl mit ins Grab genommen, so zieht das überschaubare, gemütliche Städtchen Cremona bis heute geheimnisvolle Saiten auf. ■

Albergo Ristorante Il Duomo. Nettes Ambiente in schattigem Gässchen mit Blick auf il Duomo. Bodenständige Küche, preiswertes Mittagsmenü! Via Di Gonfalonieri 53, (+39 03 72) 35 296, www.hotelduomocremona.com Hosteria 700. Elegantes Lokal in Palazzo mit alten Fresken, im centro storico, einen Steinwurf vom Dom entfernt. Probieren Sie i marubini cremonesi: Pasta mit Fleischfüllung – handgefaltet. Vernünftige Preise! Piazza Gallina 1, (+39 03 72) 36 175, www.hosteria700.it Osteria del Melograno. Im Herzen der Altstadt, hier schlemmt man wie bei la mamma. Beliebt: Il Giro Risotto – sieben Risotti, nacheinander serviert, jeden Donnerstag. Via Aporti 25, (+39 03 72) 31 863, www.osteriadelmelograno.it Spezialitäten. Salame cremona – weiche Salami mit Knoblauch; Cotechino cremonese vaniglia –gekochte Wurst; Salame da pentola cremonese – pikanter Wursteintopf; Salva cremasco – würziger löchriger Weichkäse; Mostarda von Cremona – kandierte Früchte in mit Senf aromatisiertem Sirup; Torrone – weißer Nougat mit Mandeln (am vorletzten NovemberWochenende zelebriert ganz Cremona „La festa del Torrone“).

Übernachten

Agriturismo Cascina Nuova. Einziger Agriturismo etwas ausserhalb der Altstadt mit Blick in großartigen Garten. Sechs liebevoll eingerichtete Zimmer, vier Appartments. Aufgetischt werden regionale Produkte nach Originalrezepten von Nonna Clementina. Besonders für Familien geeignet. Via Boschetto 51, (+39 0372) 460 433, www.cascinanuova.it B & B Al Palazzo. Direkt im centro storico, in einem typisch Cremoner Palazzo: Im prächtigen Arkaden-Innenhof umfängt Gäste die Stille. Hübsche Zimmer, gemütlicher salotto (Salon) mit antikem Mobiliar, familiär. Via Cesare Battisti 2, (+39 338) 5200 908, www.alpalazzocremona.it B & B La Mansarda. Im Herzen Cremonas vermietet Geigenbauer Mathijs A. Heylingers ein charmant restauriertes Mansardenappartement. Besonders beliebt bei Musikern: großer Saal mit Top-Akkustik, Klavier und jeder Menge Noten. Via Larga 8, (+39 0372) 30374, www.lamansardacremona.com

Hotels

Hotel Delle Arti, Hotel Impero: www.cremonahotels.it Hotel Cremona: www.hotelcremona.it

Geigenbauer im centro storico:

Wolfgang Buchinger, Via Ghinaglia 122, (+39 0372) 461689 (für Besichtigung der Werkstatt - anrufen!), www.buchinger.it

Deutsche Geigenbaumeisterin Hildegard Dodel, Via Robolotti 19-21, Tel. (+39 0372) 455312, www.dodelviolins.com Geigenbaumeisterin Yael Rosenblum, Via Ingegneri 3, Tel.: (+39 333) 8042179, www.rosenblumviolins.net Edgar Russ, Via M. Macchi 2a, Tel. (+39 0372) 24395 Marco Pedrini, Via Beltrami 22, Tel.: (+39 333) 9938431, www.violinipedrini.com Stefano Conia „il giovane“, Corso Garibaldi 95, Tel.: (+39 0372) 25541, www.coniailgiovane.com Konsortium der Geigenbauer, Piazza Stradivari 1, www.cremonaviolins.com Fremdenverkehrsbüro: Piazza del Comune 5 (unter den Arkaden) organisiert Führungen zu den Geigenbauern. Mo-Sa 9.30 bis 12.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr; So 9.45 bis 12.15 Uhr. www.turismo.comune.cremona.it

Anschauen Museo del Violino im Palazzo dell`Arte auf der Piazza Marconi. Kürzlich eröffnet: Im Palazzo befindet sich neben kostbarer Instrumenten-Sammlung der Cremoneser Geigenbau-Dynastien auch eine Violinwerkstatt. Beeindruckend! Dom von Cremona und il Torrazzo, der Glockenturm, mit astronomischer Uhr. Das Wahrzeichen Cremonas zu erklimmen – 502 Stufen! – lohnt: spektakulärer Blick auf Stadt, Dächermeer und Umgebung. Kirche Sant´Agata. Sehenswert die über 1000 Jahre alte ikonenartige Tavola di S. Agata, eines der wichtigsten Gemälde der lombardischen Romantik. Wunderschön! Kirche S. Sigismondo (1463). In der Kirche befinden sich großartige Fresken berühmter Cremoneser Maler.

Radtouren

Zahlreiche Radwege (flach!), die auch mit den nahegelegenen Provinzen Pavia, Lodi und Mantova vernetzt sind. Infos: www.italia.it (auf Deutsch)

Veranstaltungen

Mondomusica in Cremona. Internationale Messe für handgefertigte Streichinstrumente und Zubehör: 28. bis 30.09. 2012. Stradivari-Festival. Von 22.09 bis 14.10.2012 hängt der Himmel über Cremona voller Geigen: Zahlreiche Konzerte zu Ehren des großen maestros, Meisters werden aufgeführt. XIII Concorso Triennale Internazionale: 13. internationaler Geigenbau-Wettbewerb mit prominenter Jury vom 28.09. bis 14.10. 2012. www.fondazionestradivari.it Unter dem Motto „Hören und Streichen“ veranstaltet Wolfgang Buchinger Ende April/Anfang Mai 2013 mit Cremoner Kollegen eine Ausstellung (mit Konzerten) in Wien. www.buchinger.it


104

Ex libris ALPE ADRIA magazin

Ausgewählt und empfohlen: Bücher für den Alpe-Adria-Raum, die Reisenden, Kulinariern, Lesenden Gusto & Freude machen. ERLESEN VON HEINZ GRÖTSCHNIG, SILVIA TRIPPOLT, WERNER RINGHOFER

Ti amo, Italia!

Das mit den 111 Gründen ist eine beliebte Liebeserklärungs-Buchserie, nach London, Berlin, Hamburg, München ist nun also Italien dran: Beate Giacovelli, mit einem Süditaliener verheiratete Deutsche, lebt in der Lombardei, und verrät in kurzweiligen Texten ihre 111 Proitalienargumente. Vom weltbesten Kaffee über Piazzaklatsch, Mode und Slowfoodküche bis zur Pasta al dente, von Latin Lovern über toskanischen Wein, Olivenöl, tiefblauen Meeren bis zum Lago Maggiore. Ja, Gründe Italien zu lieben, gibt’s wohl mehr als 111 und dieses Buch ist ideal für die Einstimmung auf den nächsten Urlaub in Bella Italia, amüsant und dank kurzer Kapitel so zu lesen, wie es Italiener am liebsten haben: unkompliziert. 111 Gründe Italien zu lieben, Beate Giacovelli, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 250 Seiten, 9,95 Euro

Welterklärer

Gefühlt jedes zweite Mal, wenn man den Fernseher aufdreht, schaut einem der Steirer Johann Lafer entgegen. Das ist natürlich schamlos übertrieben, aber irgendwie ist der Sterne- und Fernsehkoch doch omnipräsent, auch als Buchautor. Nach seinem opulenten „Der große Lafer“ nun dieses Abc. Diesmal wird die kulinarische Welt erklärt, mit 330 (teils) launigen Texten, zu Stichworten von A wie Aal über H wie Hirn, K wie Korken, S wie Safran oder Sushi, W wie Wachtel bis Z wie Zwiebel. Als Draufgabe gibt’s lustige Illustrationen und 30 Rezepte. Fazit: Ein Lafer findet immer einen Weg, uns aufs Neue zu unterhalten. So macht Kulinarik Spaß. Lafers Abc der Genüsse, Verlag Gräfe und Unzer, 416 Seiten, 20,50 Euro

Willkommen Fischkochbuch

Dirk Stermann? Natürlich, Willkommen Österreich, Kabarett, Beutegermane. Und nun: Fischkochbuchautor. Nein, kein Witz, gemeinsam mit Christiane Kada (Kunsthistorikerin, Familienköchin, laut Klappentext in einer Biofischzucht aufgewachsen) haben ein herrlich einfaches, unkompliziertes, praktikables Süßwasserfischkochbuch verfasst. Mit herrlich einfachen, unkomplizierten, praktikablen Rezepten: Amur in Folie, Hecht in Rahmsauce, Brachse überbacken, Fischbeuschelsuppe, Karpfencarpaccio, Zander im Spinatbett u.v.m. Plus viele Produkt-, Einkaufs- und Lagertipps – das Buch ist ähnlich perfekt gemacht wie Willkommen Österreich, nur dass hier die Gaumenband die Musik spielt. Frische Fische – Kochen & Essen, Dirk Stermann & Christiane Kada, Brandstätter Verlag , 224 Seiten, 29,90 Euro

Kluge Kräuter

Inge Daberer ist Seniorchefin des Biohotel Daberer im Kärntner Gailtal, sie und ihr Küchenchef Walter Schmitz nutzen für die (Bio)Küche natürlich viele Kräuter aus dem eigenen Garten. Da ist ein kluges Kräuterkochbuch ja fast eine aufgelegte Sache. Klug ist es, weil die wichtigsten Kräuter 1. beschrieben werden und 2. auch erklärt wird, mit welchen anderen Kräutern sie harmonieren. Dann gibt’s klarerweise viele, viele Rezepte zum Kochen und Einkochen. Die g’schmackigen Fotos lieferte Johannes Puch, nur Nachkochen muss der Leser selbst. Das Kräuterkochbuch, Inge Daberer, Walter Schmitz, pichler Verlag, 156 Seiten, 19,99 Euro.

Mr. Essigs Brevier

Alois Gölles ist so etwas wie der „Mr. Essig“ Österreichs, die sauren Kreationen des Vulkanländers haben längst die Gourmet- und Kochszene erobert. Klar, dass dieser nach dem Salz weltweit zweithäufigste Würzstoff viel zu erzählen hat – das tut er auch, in Gölles’ neuem Essigbrevier. Auf 144 Seiten wird viel erzählt und erklärt, es gibt (toll fotografierte) Rezepte und Tipps für Salate, Dressings, Saucen und auch die „Sechs goldenen Regeln für die Zubereitung des wahren und echten Erdäpfelsalats“. Allein deshalb schon muss man dieses Buch kaufen, denn es gibt kaum Schlimmeres als schlechten Erdäpfelsalat… Das neue Essigbrevier, Alois Gölles, ISBN 978-3-200-01218-9, 144 Seiten, 24,90 Euro

10 Top 10

„Top 10“ heißt die Buchserie von „Dorling Kindersley“, die zu 10-mal 10 Topattraktionen führt. Schönste Strände, sehenswerteste Museen und Kirchen, Top Restaurants, Hotels, idyllischste Inseln, bester Kinderspaß u.v.m. Tolle Tipps in aller Kürze – gibt’s z. B. für Dubrovnik & Dalmatinische Inseln oder Venedig. Je 9,95 Euro ***

Whisky-Führer

Bei Whisky denken wir eigentlich an Schottland, Irland, Nordamerika. Eigentlich – denn auch in unseren Breiten wird da einiges gebrannt. Peter Jägers Buch „Whisky aus Deutschland, Österreich und der Schweiz“ (Stocker Verlag, 16,90 Euro) verrät neben Produktinfos einige (aber leider nicht alle) hochprozentige Adressen. **

Steiermark & ∏tajerska

Die steirische Slowfood-Bewegung ist stets aktiv und bringt jetzt die Neuauflage ihres kulinarischen Einkaufs- und Essensführers. Erstmals drin: Betriebe in der ∏tajerska, der slowenischen Steiermark. Das Buch mit 450 feinen Adressen gibt’s um 17,50 – Buchhandel oder Mail an slowlife@a1.net **

Superpraktisch

Ärger mit widerborstigen Stadtplänen? Nicht mit den plastifizierten City-Maps von Marco Polo. Die legen sich nervenschonend fast von selbst zusammen und sind regen- und limonadenfest. Gibt’s z.B. für Venedig (7,20 Euro). Top auch Marco Polos übersichtliche Freizeitkarten mit guten Tipps für Touren, Veranstaltungen – etwa für den Gardasee (8,30 Euro)


105

ALPE ADRIA magazin

Kraxel-Könige

Trattoria total

Mehrere Köche verderben den Brei? Stimmt nicht. Die beiden Altmeister italienischer Küche, Antonio Carluccio und Gennaro Contaldo, treten den Beweis an. Gemeinsam zelebrieren sie einfache TrattoriaKüche, die wir so lieben. Zitronenhuhn mit Oliven und Thymian, Risotto mit Meeresfrüchten, neapolitanische Pizza oder Zabaglione – mehr als hundert authentische Rezepte von Südtirol bis Sizilien sind hier versammelt. Stimmungsvoll mit ästhetischen Bildern, kleinen Geschichten und Produktinformationen gestaltet. Ein Klassiker mit Charme. Trattoria-Küche, Antonio Carluccio, Gennaro Contaldo, Dorling Kindersley, 25,70 Euro

Kroatiens Urlaubsbeste

100 kinderleichte Touren, auch für kurze Beinchen. Mit zwei großen Kapiteln zum Thema Osttirol und Südtirol. Gleich zu Beginn erklären die Autoren, welche Tour für welches Kindesalter geeignet ist. Die Wege sind ausführlich beschrieben, mit schönen Bildern, realistischen Zeitangaben und etlichen Zusatztipps. So findet man am Ende des Wandergebietes die Rubrik „Wohin mit der Familie“. Darin werden tolle Ausflugsziele angeführt: tosende Wasserfälle, spannende Sommerrodelbahnen, abenteuerliche Burgen, schön gelegene Badeseen. Unsere Lieblingstouren in Südtirol: Die Drei-ZinnenRunde oder die Strecke von Meran zum Schloss Tirol. Immer den Weinbergen entlang, auf Promenaden und Waalwegen. Familien Wanderbuch Alpen: Alle Touren mit Detailkarten. Von Heinrich Bauregger u.a. 360 Seiten, 12,40 Euro, Bruckmann Verlag

So farbenfroh das Land, so bunt der Reiseführer. Cornelia Fischer schafft es, in sechs Teilen das Urlaubsbeste Kroatiens zu präsentieren. So spaziert man mit ihr entlang der Riviera von Umag, stadtbummelt durchs antike Pula, besucht die Austernzucht bei Mali Ston und düst mit dem Boot durch den Krka-Nationalpark. Plus: die Genussregion Istrien, die Hauptstadt Zagreb, die Adriaorte Split und Dubrovnik, die Inselwelten entlang der Küste usw. Der Leser bekommt neben Highlights auch Geheimtipps mit Insiderwissen von Einheimischen serviert. Toll: keine Textwüste, übersichtliche Steckbriefe, ausgewählte Konobas sowie Landhotels und in der Rubrik „mal ehrlich“ erfährt man, was man sich bei einer Sightseeing-Tour sparen kann. Kroatische Adriaküste – Zeit für das Beste: Highlights – Geheimtipps – Wohlfühladressen. Cornelia Fischer. 288 Seiten, 15,40 Euro, Bruckmann Verlag

Genusswandern

Wandern ist ja nicht nur des Müllers Lust. Und der Idealfall tritt ein, wenn ein Fotograf zum Bergfex mutiert, daraus entstehen wunderbare Wanderbücher. So wie die von Reinhard Lamm. Für den Herbst kommen zwei Bände gerade richtig. „Genusswandern Steiermark“, ein liebevoll gestaltetes Wander-Bilderbuch vom Kitzecker Weinwanderweg bis zum Planai Gipfelrundweg in Schladming. Als Service dazu gibt es Routenbeschreibungen, Übersichtskarten, Anekdoten und Infos zu Einkehrmöglichkeiten. Neu: „Wandererlebnis Steiermark“, 46 ausgewählte Wanderungen auf den Spuren des berühmten Heimatdichters Peter Rosegger. Wandererlebnis Steiermark, 27,80 Euro, Genusswandern Steiermark, 24,95 Euro. Im Buchhandel oder auf: www.lamm.at

Was Waseiner einernicht nichtkann, kann,das dasschaffen schaffenviele. viele.

Wenn’s Wenn’sum umeine einestarke starkeGemeinschaft Gemeinschaft geht, geht,ist istnur nureine eineBank Bankmeine meineBank. Bank. Was Waseiner einernicht nichtkann, kann,das dasschaffen schaffenviele viele––dieser dieserGedanke Gedanke hat hat Raiffeisen Raiffeisen zur zur stärksten stärksten Gemeinschaft Gemeinschaft Österreichs Österreichs gemacht. gemacht. Das Das schafft schafft Sicherheit Sicherheit –– und und davon davon hat hat jeder jeder Einzelne Einzelne etwas. etwas. Seit Seit über über 125 125 Jahren. Jahren. Mehr Mehr Infos Infos unter unter www.raiffeisen.at/gemeinschaft www.raiffeisen.at/gemeinschaft


106

HEINZ GRÖTSCHNIG

ALPE ADRIA magazin

in & out

in

alpe adria

Alpe-Adria-Trail. Eine super Idee der

Kärnten Werbung: grenzüberschreitend wandern und dabei die Grenzen aus dem Kopf am Wegesrand zurück lassen. Jetzt im Herbst besonders schön!

Radicchio. Das Bittergemüse steht bei heimischen Köchen hoch im Kurs. Am besten schmeckt es aber im Winter vor Ort – siehe unsere Radicchio-TrevisoReportage auf Seite 32. Kochkurse. Bei Spitzenköchen kochen lernen. Macht Spaß, man lernt neue Rezepte, neue Kniffe und neue Leute kennen. Zwei kochlehrreiche Tipps in Kärnten: www.sissy-sonnleitner.at, www.bachler.co.at Alpe-Adria-Guide. Unser

neuester Gastro-ShoppingAusflugsführer. Superhandlich und mit mehr als 500 Tipps für die Alpe-AdriaRegion. Um nur 4,80, zu bestellen auf www.alpe-adria-magazin.at

Trinkgeld geben. Bitte nicht knausern, wenn einer den Koffer trägt. Oder der Service am Tisch passt. 1 Euro pro Gepäcksstück, 5 bis 10 Prozent der Rechnung (je nach Höhe) motivieren das Personal und sind ein kleiner Dank.

out

alpe adria

StrafenWirrwarr. Jedes

Alpe-Adria-Land hat eigene Regeln und Strafhöhen. Das sollte die EU vereinheitlichen – anstatt Gurken geradezubiegen. All inclusive. „All you can eat“ und Ähnliches – bitte nicht, alle stürmen die Buffets und hauen sich mit Billigfutter den Magen voll. Wer etwa glaubt, dass es an All-inclusive-Buffets qualitätsvolle Scampi gibt, geht leider ziemlich irr. Das ist meistens billigste Fernost-Zuchtware. Ganz zu schweigen von Intimfeind Pangasius und Konsorten.

Roamingabzocke. Wann kommt Kroatien zur EU? Nächstes Jahr. Dann ist dort endlich Schluss mit der Abzocke beim Roaming. Da zahlen sich nämlich die User noch immer dumm und dämlich. Trinkgeldknauser. Marc Zuckerberg hat auf Hochzeitsreise in Rom vorgeführt, wie man es nicht macht. Gut bedient, aber keinen Euro fürs Personal. Na ja, der Arme ist ja eh nur Milliardär – und die Aktie fällt und fällt und fällt.

pepe roncino

Salatereien Leider ist das Sprichwort “Da haben wir den Salat„ oft wörtlich zu nehmen: für die Salatqualität in der Gastronomie. Wo wohl das Sprichwort „Da haben wir den Salat“ geboren wurde? Ich denke: In einem österreichischen (oder deutschen) Lokal. Da gehört dieser Ausruf, der für ein unangenehmes Ereignis steht, zum Alltag (wobei hier großer Wert auf „unangenehmes“ gelegt wird, Salat ist hierzulande sonst selten ein Ereignis). Man glaubt ja gar nicht, wie viele Möglichkeiten es gibt, aus einem Salat ein unangenehmes Ereignis zu machen: Beispiele: 1. Der ertrinkende Salat. Er ist ein Fall für die Wasserrettung, Unterabteilung Essigölrettung. Die Salatblätter und anderen Ingredienzien schwimmen salatknietief in der Flüssigkeit, hauchen ihr knackiges Leben aus und machen schlapp. Oft ist der Essig auch noch wasserverdünnt, um dem Salat garantiert den Garaus machen zu können. Für ertrinkenden Salat gibt es keine Rettung, da auf keinem Gasthaustisch Salatrettungsringe liegen. Wieso Salate so oft ertränkt werden, entzieht sich unserer Kenntnis. Vielleicht vermischen sich hier Salatwaschwasser mit der Marinade? Schmeckt jedenfalls so. 2. Der Riesenblättersalat. Er ist ein Fall für die Klinge. Frage: Warum muss ich als Gast so oft riesige Blätter bei Tisch klein schneiden und Marinadenspritzer auf der Kleidung riskieren? Weil es dem „Salater“ zu mühsam ist? Weil er zu Hause einen Hamster oder Hasen hat, dem er das auch großblättrig servieren muss? 3. Der Billigölsalat. In der Gastronomie geht es heute um jeden Cent. Deshalb sollte Salatöl nichts (besser: weniger als nichts) kosten (leider lässt sich das Frittieraltöl nur schwer dafür verwenden). Rechnet man um, was besseres Öl für einen kundig (also: sparsam) marinierten Salat mehr kostet, sprechen wir von Beträgen im 1-Cent-Bereich. Ich denke oft: Die sollen den Salat ruhig um zehn Cent teurer machen und

besseres Öl nehmen. Die Realität: Sie kassieren einen Euro mehr und verwenden noch schlechteres Öl. 4. Der Balsamicozwang. Fast alle Gastronomiewelt macht Salate mit Balsamico ab (oder stellt zum Abmachen nur B. hin). Also: 1. passt Balsamico (süß!) längst nicht zu allen Salaten. 2. ist die Qualität von Billigbalsamicos oft indiskutabel. 3. gibt es viele Leute, die statt Balsamico lieber schönen Apfel- oder Weinessig hätten. 5. Der süße Salat. In manchen Regionen Österreichs und Deutschlands wird Salat gezuckert. Frage: Will man so dem Gast ein Dessert ersparen? Oder das Zuviel an saurem Essig entschärfen (siehe: ertrinkender Salat). Keine Ahnung, wenn schon Süße, dann von frischen Karotten oder vollreifen Tomaten. 6. Der coole Salat. Salate, frisch aus dem Kühlschrank, igittigitt. Die Zähne schreien um Hilfe, die Aromen haben sich vertschüsst (und wir als Gäste auch demnächst). 7. Der Dosensalat. So praktisch! Fast unendlich lang haltbar, immer „frisch“ im Lager. Aber: So was von grauslich, so was von abgemachte Zusatzstoffe und Stabilisatoren. Am schlimmsten: Erdäpfelsalat aus dem Kübel. Zum K.... 8. Der ungeputzte Salat. Den Tomatenstrunk entfernen? Den Sand ordentlich aus dem Vogerlsalat waschen? Faule Stellen entfernen? Aber wozu denn, die Gäste sind eh so blöd und zahlen trotzdem. Die Liste ist natürlich längst nicht vollständig, aber der Platz geht aus. Zuletzt noch eine Frage: Warum gibt’s in Italien meistens so herrliche Salate? Entweder sparsam mariniert oder überhaupt für den Gast zum Abmachen. Mit gutem Öl, zwei Essigen zur Wahl. Es ist wohl wie beim Kaffee: Die Italiener haben die Leidenschaft. Wir haben noch immer zu viele Gastronomen, die wissen, wie man dem Gast Leiden schafft...


Jetzt einschalten

www.antenne.at

waltl & waltl

unter P P A t z t en - je r Ăś ode h C l l R a r Q e r b e Ăź p direkt r Antenne e d o t a . nne www.ante ! en download



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.