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Staatsfeiertag – an die Zukunft denken! 3
«Der Staatsfeiertag 2010 ist eine Gelegenheit, innezuhalten und Fragen zu stellen», schreibt Regierungschef Klaus Tschütscher in seinem Beitrag für diese Nummer unseres MagaBestehende Probleme werden zins. Nicht ein Thema über den nicht wirklich gelöst, sondern geflickt Finanzplatz oder den Staatshaushalt wählte der Regierungschef, sondern stellte die Familienpolitik des 21. Jahrhunderts in das Zentrum seiner Überlegungen. Seine Betrachtung zum Staatsfeiertag enthält aber auch allgemein gültige Aussagen, die über die Familien- und Jugendpolitik hinausgehen. Die auf Herausforderungen für Politik und Wirtschaft gefundenen Lösun Pa n o r a m a 4 gen stellen sich nach seiner Ansicht nicht selten als kurzlebig S t a at s f e i e r t a g oder provisorisch heraus: «Das Staatsfeiertag im Zeichen des Umbruchs 6 heisst, bestehende Probleme wer Z u k u n f t s t a at den nicht wirklich gelöst, son Solidarität: Der Kitt der Generationen 10 Günther Meier dern geflickt.» Für alle grossen Redaktion «Der Monat» Herausforderungen, ist der Re ze i t g e s c h e h e n gierungschef überzeugt, brauche 15. August 1956 – Feuerkrone auf Tuass 12 es ganzheitliche Lösungen, weil Einzelantworten wissensgesellschaft auf einen Teilaspekt eines Problems nur in den we Sie wissen, was andere nicht wissen 14 nigsten Fällen noch zukunftstauglich seien. K o p f d e s m o n at s
Wilfried Hoop – Diplomat der Diplomaten
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k u lt u r p o l i t i k
Kultur ist nicht bloss ein Imageträger
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S c h l u s s p u n k t
Impressum: 4. Jahrgang, Nr. 50, August 2010, 18 000 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li Anzeigen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Liechtenstein feiert am 15. August seinen Staatsfeiertag. (Foto: Marco Nescher)
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august 2010
Pa n o r a m a
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Kunst und Kultur am Fürstenfest
Foto: Kunstmuseum Liechtenstein
Staatsfeiertag ist nicht nur Volksfest, Essen und Trinken. Auch die schönen Künste kommen zur Geltung. Kunstmuseum und Landesmuseum bieten von 10 bis 20 Uhr freien Eintritt. Zum 10-jährigen Bestehen präsentiert das Kunstmuseum die Ausstellung «Che fare?», die historischen Jahre der Arte povera mit über 130 Werken, darunter zahlreiche bisher selten gezeigte Arbeiten. Durch die Ausstellung gibt es kurze 20-Minuten-Streifzüge, die von 14 Uhr bis 18.30 Uhr jede halbe und jede ganze Stunde beginnen. Das Kunstmuseum hat auch ein spezielles Kinderprogramm vorbereitet: Eintauchen in die Welt der Farben – malen, experimentieren, selber aktiv werden. Die Kinder werden – wie letztes Jahr, siehe Foto – professionell vom Kunstvermittlungsteam des Kunstmuseums betreut. Landesmuseum weckt mit einer Veranstaltung am 4. August schon Vorfreude auf den Staatsfeiertag. Unter dem Titel «Für Gott, Fürst und Vaterland» erzählt Daniela Clavadetscher, die Vorsitzende des Organisationskomitees, was hinter dem Staatsfeiertag alles steckt. Diese Veranstaltung gehört zur Reihe der Feierabend-Veranstaltungen, die jeweils am Mittwoch von 18 bis 19 Uhr stattfinden.
Das Feuerwerk von Schloss Vaduz Den Höhepunkt des Staatsfeiertags bildet das traditionelle Grossfeuerwerk. Es beginnt um 22.00 Uhr und besteht aus sieben Bildern: Bild 1
Eröffnung – Landesfarben von Liechtenstein
Bild 2
Disney am Nachthimmel
Bild 3
Blumencorso auf der Schlosswiese
Bild 4
Pastelltöne über dem Schlossgarten
Bild 5 Goldbrocade, Gold- und Silberpalmen Bild 6
«Für Gott, Fürst und Vaterland»
Bild 7
Finale – Gold- und Silberdiadem über dem Schloss
Foto: Marco Nescher
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Ausländische Genüsse am liechtensteinischen Fest Das Volksfest im Städtle Vaduz bietet ein abwechslungsreiches und reichhaltiges Programm für alle Altersgruppen. Auf verschiedenen Bühnen spielen Musikgruppen, welche die gesamte Bandbreite musikalischer Unterhaltung vom Schlager bis zum Hardrock abdecken. Zahlreiche Vereine servieren kulinarische Köstlichkeiten, die von der einfachen Bratwurst bis zu Black Tiger Garnelen alles umfassen, was Herz oder Magen begehren kann. Besondere Aufmerksamkeit erregen jeweils die Ausländer-Vereine in Liechtenstein, die typische Nationalgerichte anbieten, die sie aus ihrer Heimat kennen.
Fackelzug über den Fürstensteig Die Höhenfeuer auf den Berggipfeln und der Fackelzug über den Fürstensteig werden am Staatsfeiertag jeweils von der Bergrettung organisiert. Punkt 21.15 Uhr werden die Höhenfeuer angezündet und bilden bei schönem Wetter eine wunderschöne Lichterkette auf unseren Bergspitzen. Zur gleichen Zeit findet der traditionelle Fackelzug über den Fürstensteig statt, an dem trittsichere und schwindelfreie Personen teilnehmen können. Höhenfeuer wurden schon vor der Einführung des Staatsfeiertages im Jahre 1940 entzündet, doch seither stehen sie im Zusammenhang mit dem Staatsfeiertag. Die Regierung erteilte 1941 erstmals den Pfadfindern die Erlaubnis, Höhenfeuer abzubrennen und ein Feuerwerk zu veranstalten. Eine Genehmigung war damals erforderlich, weil ein paar Jahre zuvor die Höhenfeuer und Hakenkreuz-Feuer verboten worden waren. august 2010
Am Volksfest im Städtle Vaduz ist am Staatsfeiertag alles zu haben, was der Mensch sich in flüssiger Form ersehnt. Bier aus dem Brauhaus Liechtenstein, Wein aus allen Kontinenten, das spritzige Jugendgetränk KENNiDI und vieles anderes mehr. Auch für Augenblicke, wenn sich die Seele im Festgetümmel nach Ruhe und Entspannung sehnt, ist gesorgt. Die Akademische Verbindung Rheinmark richtet eine Ruheoase für den Kaffee-Genuss ein. Den Kaffee für das Fürstenfest liefert Liechtensteins einzige Kaffeerösterei Demmel, das für den fürstlichen Kaffeegenuss eine spezielle Auswahl aus dem exquisiten Sortiment für Kaffeegeniesser getroffen hat.
Fürstliche Belohnung für junge Forscher Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses liegt der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein UFL besonders am Herzen. Um die Forschungstätigkeit anzuregen und zu hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen anzuspornen, hat die Private Universität einen besonderen Forschungspreis ins Leben gerufen. Der UFL-Forschungspreis zeichnet besondere wissenschaftliche Leistungen in den zwei Fachbereichen Medizinische Wissenschaft und Rechtswissenschaften aus. Erstmals wird der Forschungspreis an der Promotionsfeier am 16. Oktober 2010 verliehen. Die Ausgabe des Forschungspreises ist für alle zwei Jahre vorgesehen.
Fürstlicher Wein zum Fürstenfest
Foto: Günther Meier
Liechtenstein zählt zu den wenigen Ländern, in denen am Staatsfeiertag ein guter Tropfen aus dem Weinberg des Staatsoberhauptes genossen werden kann. Die Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein bietet ein breites Sortiment an Rotund Weissweinen an. Ein spezieller Wein zum Genuss am Staatsfeiertag ist der «Cuvée des Princes» 2008, eine Assemblage aus dem Vaduzer Herawingert mit Pinot Noir, Shiraz und Cabernet-Sauvignon. Ein gehaltvoller Wein, kräftig mit 13,5 Volumenprozenten, der durch seine Farbe in die Augen sticht und den Gaumen des Geniessers streichelt. Ein fürstlicher Wein im doppelten Wortsinn.
Foto: Marco Nescher
Festliche Pausen bei fürstlichem Kaffee
Nationalfeiertage in anderen Ländern Liechtenstein feiert den Staatsfeiertag seit 1940 am 15. August. Die Regierung legte dieses Datum damals fest, am kirchlichen Feiertag Christi Himmelfahrt und am Tag vor dem Geburtstag von Fürst Franz Josef II. Was während Jahrzehnten Tradition war, wurde 1990 per Gesetz offiziell gemacht. Das Gesetz legte den Staatsfeiertag auf den 15. August fest und umschreibt auch den Zweck des Staatsfeiertages: «Die Feierlichkeiten zum Staatsfeiertag sollen die Besinnung auf die staatlichen Grundwerte fördern und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit stärken.» In anderen Ländern wird mehr von Nationalfeiertag als von Staatsfeiertag gesprochen. Unterschiedliche Gründe führten zu den Nationalfeiertagen. Es gibt Staaten, die ihren Nationalfeiertag am Tag der Staatsgründung feiern. Andere wählten den Tag, an dem sie die Unabhängigkeit erlangten. Wieder andere legten den Nationalfeiertag auf jenen Tag fest, an dem ein Krieg zu Ende war. Unser Nachbarland Schweiz feiert den Bundesfeiertag am 1. August. Das Datum erinnert an den Rütlischwur, der den Beginn der Eidgenossenschaft markiert. Österreich wählte den 26. Oktober als Nationalfeiertag. Am 26. Oktober 1955 wurde Österreich frei, nach dem Zweiten Weltkrieg und erklärte seine immerwährende Neutralität. Deutschland legte den Nationalfeiertag im Jahre 1990 auf den 3. Oktober fest, als «Tag der deutschen Einheit» nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 als Zeichen der Wiedervereinigung. China, das Land der Weltausstellung 2010, wird den Nationalfeiertag am 1. Oktober feiern, zur Erinnerung an die Ausrufung der Volksrepublik China durch Mao Zedong 1949.
s t a at s f e i e r t a g
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Staatsfeiertag im Zeichen Abenteuerspielplatz des rundUmbruchs um den Walen-
7 Von Günther Meier
Am Staatsfeiertag wird jeweils die Zukunft beschworen. Die Vorzeichen stehen derzeit auf Sturm, ein ungewohntes finanzielles Loch klafft im Staatshaushalt. Keine guten Voraussetzungen für die Umsetzung von Visionen.
Das Gesetz über den Staatsfeiertag bestimmt, was zu tun ist am «Fürsten-Fest»: «Die Feierlichkeiten zum Staatsfeiertag sollen die Besinnung auf die staatlichen Grundwerte fördern und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit stärken.» In Zeiten, in denen nicht mehr alles seinen gewohnten, auf automatisches Wachstum ausgerichteten Gang nimmt, sondern Herausforderungen zum Handeln zwingen, dürfte es nicht abwegig sein, den Rahmen des Nachdenkens über diese beiden Eckpunkte auszudehnen. Überdies fehlt es nicht an Jubiläen, die ebenfalls Anlass geben können, etwas über den Tellerrand zu schauen. Schon angekündigt ist für das Jahr 2012 das Jubiläum «200 Jahre Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch», und für die im gleichen Jahr geplanten Feierlichkeiten «300 Jahre Oberland» hat der Landtag den Kredit bereits bewilligt, der im Verhältnis etwas geringer ausgefallen ist als für die UnterländerFeier. Die Finanzen sind zum Mass aller Dinge geworden. Ob Die Erfolgsstory steht im sinnvoll oder nicht, alles wird Gegensatz zu den Kürzungen über den gleichen Kamm geschoren, jeder Franken mit dem Hinbei der Hilfe an die Ärmsten weis auf die angespannte Situation des Staatshaushalts scheinbar zweimal umgedreht. In diesem Sinne werden wir am Staatsfeiertag 2010 eine ganze Menge Sorgenfalten zu Gesicht bekommen, wegen der Wirtschaft und der Zukunft des Finanzplatzes, wegen der Gesundheitsreform und den Krankheitskosten, wegen Sparmassnahmen und den möglichen Auswirkungen auf unser tägliches Leben. Das Ausland zeichnet sich seit einigen Jahren, was den Finanzplatz und die Steuern betrifft, nicht gerade durch ausgesuchte Höflichkeit gegenüber Liechtenstein aus.
Für eine Standortbestimmung, die nicht nur der eigenen, eingeengten Optik folgt, wäre es trotzdem nicht abwegig, sich einmal die Sicht des Auslandes vor Augen zu führen. Vieles, was in den letzten Monaten auf der politischen Bühne leidenschaftlich diskutiert oder einfach unter den Tisch gewischt wurde, verkommt in ausländischer Beurteilung zur unverstandenen Überraschung.
Mit Sparflamme auf den Weg der Wissensgesellschaft
Liechtenstein, das sich unter dem ausländischen Druck auf den Finanzplatz mit Fragen der Zukunft auseinandersetzen musste, lässt das vom Ausland mit viel Aufmerksamkeit bedachte Zukunftsbüro sang- und klanglos eingehen. Verwunderung löst dabei die Tatsache aus, dass das Zukunftsbüro nicht etwa allgemeinen Sparanstrengungen zum Opfer fiel, was vielerorts vielleicht noch auf Verständnis gestossen wäre, sondern offenbar der mangelnden Nachfrage nach Zukunftsthemen im Regierungsgebäude. Ein anderes Beispiel ist der «Liechtenstein-Dialog», auf dessen Fortsetzung verzichtet wurde, obwohl sich diese internationale Veranstaltung nach fünfmaliger erfolgreicher Durchführung langsam in den Agenden internationaler Organisationen wie der EU oder OECD zu etablieren begann. Mit dem «Liechtenstein-Dialog» hatte Liechtenstein ursprünglich den Stier bei den Hörnern gepackt, eine illustre Schar internationaler Experten zur Diskussion über Offshore-Finanzplätze und Steuerfragen eingeladen und damit offensive Reformbereitschaft signalisiert. Internationale Steuerexperten, Minister verschiedener Länder und Vertreter grosser Konzerne
Die Feierlichkeiten zum Staatsfeiertag sollen die Besinnung auf die staatlichen Grundwerte fördern und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit
Foto: Marco Nescher
stärken.
in Lehre und Forschung. Ein Land, das keine Militärausgaben zu verkraften und keine Infrastruktur für Fern- und Flugverkehr zu finanzieren hat, so der Finanzindustrie nicht mehr in Vaduz zu einem die Sicht von jenseits der Grenzen, sonnt sich zwar Dialog zu versammeln, wird genau so wenig ver- im Glanz seiner neuen Universität, knausert aber standen wie die angekündigte Sparmassnahme, mit der Finanzierung. kräftig beim Konto für Internationale Humanitäre Moralische Verpflichtung zur Zusammenarbeit und Entwicklung (IHZE) den Solidarität mit den Ärmsten Rotstift zu zücken. Ausgerechnet eines der reichs- Die Vermutung liegt nahe, dass ten Länder der Erde spart zuerst bei den Ärmsten dieser Welt? Liechtensteins Beitrag an die Dritte es im Bildungsbereich an einem Gesamtkonzept Welt konzentrierte sich auf Förderungs- und Bil- fehlt, wie das im Moment auch beim Finanzplatz dungsprogramme, um vor allem junge Menschen der Fall ist. Vielleicht liegt dieser Konzeptlosigkeit in den ärmsten Gegenden in die Lage zu versetzen, die Hoffnung zugrunde, mit der Zeit werde sich die ihre Situation besser zu meistern. Der Übergang Sache schon in die richtigen Bahnen entwickeln, von der Produktions- zur Wissensgesellschaft, den wie das beim EWR der Fall war. Die Bilanzen der Experten für unsere Breitengrade bereits eingeläu- Politiker hievten die 15-jährige EWR-Mitgliedtet sehen, wird auf der Südhalbkugel noch einige schaft auf das Podest einer absoluten wirtschaftliZeit auf sich warten lassen. Doch für die Nordhalb- chen Erfolgsstory, die in einem scharfen Kontrast kugel gilt jetzt schon, sich nicht von dieser Entwick- steht zu den geplanten Kürzungen der Finanzhilfe lung abhängen zu lassen. Umso erstaunlicher er- an die Ärmsten unserer Erde. Ein ähnlicher Konscheint aus der Sicht von aussen, dass Liechtenstein trast zeichnet sich für das nächste Jubiläum ab, das ausgerechnet auch in diesem Bereich dem Trend im Herbst gefeiert wird: 20 Jahre Mitglied der UNO. mit Sparflamme folgt. Wie wichtig, auch für den Zu hoffen ist, dass sich Fürst Hans-Adam II. nach Wirtschaftsstandort Liechtenstein, eine möglichst seinem damals jahrelangen Einsatz für den UNOfundierte Ausbildung unserer Jugend ist, schälten Beitritt nicht wieder wie beim EWR genötigt sieht, die Abgeordneten des Landtags in ihren wohl vor- die historischen Fakten zurechtzurücken. Unabbereiteten Voten zur Hochschulfinanzierung mit hängig davon, dass Hans-Adam II. den UNO-Beibeinahe unübertrefflicher Klarheit heraus. Doch tritt – nicht die damalige Regierung – mit aller Konals es um die Bereitstellung der von der Hochschu- sequenz forderte, hat sich Liechtenstein mit der le Liechtenstein für die nächsten Jahre benötigten UNO-Mitgliedschaft zumindest moralisch verGelder ging, folgten sie dem Sparantrag der Regie- pflichtet, an der Entwicklung der Welt solidarisch rung: Nicht so hoch wie von der Hochschule belegt mitzutragen. Gerade am Staatsfeiertag, wenn Werund gefordert, aber doch höher als in jüngster Ver- te beschworen werden, sollte trotz des Lochs in der gangenheit – quasi ein arithmetisches Mittel, das Staatskasse die Pflicht und Verpflichtung zur Hilfe | nicht ausreicht für die erhofften Höchstleistungen an die Armen nicht vergessen gehen. august 2010
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Solidarität Der Kitt der Generationen
11 Von Klaus Tschütscher
Die Familie des 21. Jahrhunderts stellt besondere Anforderungen an die Familienpolitik, auch in Liechtenstein. Der Familienbegriff muss um viele Facetten erweitert werden, weil es keine allgemein gültige Definition von Familie mehr gibt.
Fotos: Agenturbilder Watson Images
Der Staatsfeiertag 2010 ist eine Gelegenheit, innezuhalten und Fragen zu stellen. Im Wirbel dieser Zeit gibt es nicht allzu viele solcher Momente. Zu oft scheinen viele Menschen derzeit mit zu schnellen Entscheiden unterwegs zu sein. Das Rad der Zeit dreht sich für die Bürgerinnen und Bürger scheinbar immer schneller. Was im Kleinen so scheint, gilt erst recht für die grosse Bühne der Welt. Subjektiv haben wir den Eindruck, dass die Herausforderungen in der weiten Welt nicht weniger werden, sondern zahlreicher. Die gefundenen Lösungen in Wirtschaft und Politik stellen sich nicht selten als kurzlebig und provisorisch heraus. Das heisst, bestehende Probleme werden nicht wirklich gelöst, sondern geflickt. Und neue, ungelöste Fragen kommen in regelmässigen Abständen dazu. Zu viele Fragen fordern scheinbar zu viele verschiedene Antworten ein. Dabei wird die bereits vorhandene Grundantwort auf die Fragen unserer Zeit oft übersehen: Für Solidarität zwischen den alle grossen Herausforderungen Generationen ist der wichtigste Kitt gibt es nur ganzheitliche Lösununserer neuen Gesellschaft. gen. Einzelantworten auf einen
Teilaspekt eines Problems sind in den wenigsten Fällen noch zukunftstauglich. Ein Beispiel für eine wichtige Zeitfrage auch für Liechtenstein ist die künftige Familien- und Jugendpolitik.
Familienpolitik ist umfassende Generationenpolitik
Ich schlage Ihnen ein kleines Experiment vor: Fragen Sie fünf Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner, was sie 2010 unter einer zukunftsfähigen Familie verstehen. Ich bin überzeugt, dass Sie fünf verschiedene Antworten erhalten werden. Es sind mit Sicherheit alles gute, glaubwürdige und authentische Antworten. Der Vorgang zeigt, dass es eine allgemein gültige und damit anerkannte Definition von Familie nicht mehr gibt. Der Familienbegriff muss um viele Facetten erweitert werden. Neue Facetten bedeuten neue Einzelfragen und Herausforderungen. Der Schlüssel für gute Antworten und sinnvolle Lösungen auch in der Familienpolitik liegt deshalb in seiner Ganzheit. Die Familienpolitik des 21. Jahrhunderts, ich nenne sie die Familie21, ist in meinem Verständnis also eine Aufgabe, die alle Lebens- und Familienphasen umfasst. Familie21 ist ein Teil einer umfassenden Generationenpolitik. Die Politik will jungen Menschen wieder Mut zur Familie machen, indem sie unter Mitwirkung der Wirtschaft für familiengerechtere Lebens- und Arbeitsbedingungen sorgt.
Neudefinition der Rolle der Frauen
«Beruf und Babys» dürfen vor allem für junge Frauen kein Widerspruch mehr sein. Um die historische Unvereinbarkeit definitiv aufzulösen bedarf die Familie21 auch der gelebten
Kooperation zwischen Politik und Wirtschaft. Für beide ist das eine Zukunftsinvestition, die sich beide trotz des Spardruckes leisten müssen. Denn die Leistungen der Familien stellen, wie immer sie sich definieren, in jedem Fall einen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft dar. Die Regierung bereitet ein Familienleitbild vor. Es ist Die neue Wirklichkeit eine Bestandesaufnahme unserer gesellschaftlichen Realität. Die beinhaltet eine Neudefinition neue Wirklichkeit beinhaltet under gesellschaftlichen Rolle ter anderem eine Neudefinition der gesellschaftlichen Rolle und und Position der Frau Position der Frau. Sie wird die Ganzheit des künftigen Familienbildes entscheidend verändern und beeinflussen. Diese neue Wirklichkeit beinhaltet auch eine Tendenz zur Überalterung und damit eine zwingende Reform der Vorsorgesysteme. Die neue Wirklichkeit beinhaltet schliesslich eine globale Migration und Mobilität. Sie hat bereits eine kulturelle Durchmischung der Gesellschaft ausgelöst und macht neue Lebensformen und -modelle möglich. Das Familienleitbild ist nicht nur eine Bestandesaufnahme. Es steht auch für eine moderne Familien-, Kinder- und Jugendpolitik in der neuen Mehrgenerationengesellschaft des 21. Jahrhunderts. Es wird in jedem Fall eine ganzheitliche Politik sein. Ihre Umsetzung muss deshalb auch wirtschaftliche, soziale und bildungspolitische Aspekte miteinbeziehen.
Ganzheitliche Lösungen – solidarische Lösungen
Der oberste Grundwert dieser Ganzheit heisst Solidarität zwischen den Generationen. Diese Solidarität ist der wichtigste Kitt unserer neuen Gesellschaft. Das Familienleitbild will Massgabe sein, diesen Kitt neu zu kneten und verbindlich zu definieren. Wichtiger Teil dieses Prozesses ist die Anpassung der hoheitlichen und damit der staatlichen Verantwortung an die Mehrgenerationengesellschaft. Ganzheitliche Lösungen heissen auch gemeinsame und damit solidarische Lösungen. Ich rufe Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Kader in unseren Unternehmen deshalb an diesem Staatsfeiertag dazu auf: Leisten Sie Ihren Beitrag an unsere neue Mehrgenerationenpolitik. Jeder demokratische Staat ist per se eine Solidargemeinschaft. Diese Gemeinschaft ist im Umbau begriffen. Packen wir diese Erneuerung gemeinsam an. Nur so kann sie gelingen und hat für die nächsten Generationen in unserem Land Be| stand.
Zur Person Dr. Klaus Tschütscher ist Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein. In seine Zuständigkeit fällt auch die Familienpolitik.
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Z E ITG E SCH E H E N
15. August 1956 Feuerkrone auf Tuass Lawena auf den Fussweg bis Tuass getragen werden. Die Mischung von Sägemehl und Nitrolack wurde in Papiersäcke gefüllt, die in den ausgesteckten Löchern wegen der Steilheit des Hanges mit Stecken befestigt wurden. Um das regelmässige Abbrennen der Feuer zu sichern, mussten mindestens 12 bis 15 Helfer von einem Feuer zum anderen rennen und mit Stöcken die Oberfläche des verbrannten Sägemehls aufstochern, was an diesem sehr steilen Hang eine recht anstrengende, wegen der Hitze schweisstreibende und – wegen der Möglichkeit auszurutschen – eine gar nicht ungefährliche Sache war.» Bevor Fackeln zum Einsatz kamen, probierten die «Feuerkünstler» eine andere Neuerung, die aber ein einmaliges Erlebnis blieb, wie sich Josef Frommelt erinnert: «Ende der 1980er-Jahre wurde einmal der Versuch unternommen, für die Feuer der Krone Magnesium-Staub zu verwenden. Es blieb bei diesem einzigen Versuch, denn dieses Feuer war so grell, dass man davon fast erblindete, entwickelte einen sehr starken Qualm und hinterliess hässliche weisse Rückstände, die sich in den Brandlöchern lange nicht zersetzten.» Die Tuass-Krone war nicht die erste Feuerkrone, die aus patriotischen Gründen errichtet wurde. Am 21. September 1933, schon sieben Jahre vor der Einführung des Staatsfeiertages, brannte eine Krone. Anlass bildete die Hauptversammlung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in Vaduz. Die Nationaldeutsche Bewegung und die Hitler-Jugend Liechtensteins zündeten damals Hakenkreuz-Feuer, denen die Pfadfinder mit der Feuerkrone und Höhenfeuern auf den Bergspitzen entgegenwirkten. Die Krone, entzündet auf der steilen Wiese «Rassla», war laut Josef Frommelt «eine patriotische Kundgebung, ein Bekenntnis zu unserem Staat». Doch waren die «Erbauer» nicht ganz zufrieden: Die Krone war perspektivisch verzerrt, was für spöttische | Bemerkungen sorgte. Foto: Marco Nescher
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Jahr für Jahr brennt am Staats-
Gespannt warten viele am Staatsfeiertag die Krone auf Tuass, oberfeiertag auf die Feuerkrone auf halb von Triesen. Tuass, oberhalb von Triesen. Seit 1956, als Liechtenstein den 50. Geburtstag von Fürst Franz Josef II. und gleichzeitig das Jubiläum «150 Jahre Souveränität» feierte, ist diese Krone zu sehen. Die Ursprünge der Krone aus Feuer reichen zwar weiter zurück, doch 1956 gilt als Geburtsjahr der heutigen Feuerkrone, wie Josef Frommelt in einem Beitrag in der «Bergheimat» belegt. Die Steilwiese auf Tuass, hatte man herausgefunden, eigne sich gut für eine weithin sichtbare Feuerkrone, weil die Fläche gross genug sei und überdies einen idealen Winkel zum Tal aufweise. Die beiden Schaaner Toni Frommelt (1932 – 1991) und Eugen Frick (1938 – 1993) steckten 1956 die Krone mit Messgeräten aus, die auch dieses Jahr noch auf den damals festgelegten Punkten errichtet wird. Die Krone, die aus 115 Feuern besteht, hat auf der Wiese eine Breite von 140 m und eine Höhe von 160 m. Seit einigen Jahren werden Fackeln für die Feuer verwendet, die bündelweise in die Brandlöcher gesteckt werden. Früher war die Herstellung der Feuer bedeutend aufwendiger, wie Josef Frommelt beschreibt: «Als Brennmaterial wurde Sägemehl mit Nitrolackresten, die wir von der Firma Schekolin bekamen, vermischt. Die rund 12 Zentner Sägemehl und 150200 Liter Nitrolack mussten vom Kohlplatz in der august 2010
Pu i r EepBoArNtKaIgNeG R IbVlAT
Centrum Bank Vertrauen –istnicht der Anfang von Allem Lösungen nur Produkte • «Die Gesellschaft der Zukunft ist zu Vertrauen verurteilt», behaupNicht Unternehmen, auchSloterdijk. Staaten hat dieVertrauen globale Finanzund tet der nur streitbare Philosoph Peter Doch ist ein zartes Wirtschaftskrise zum lange Umdenken gezwungen. interPflänzchen: Es braucht zum Wachsen und istIm in Zentrum Sekunden der zerstört. nationalen die Regulierung Finanzmärkte und der Nicht nur diePolitik globalestehen Finanzwelt steckt zurzeitder in einer tiefen VertrauensBereich Steuern. Die Dynamik ist hoch. Und auch die Kunden haben krise. Politik und Wirtschaft kämpfen weltweit um verlorenes Vertrauen. sich verändert. Sie fordern mehr Sicherheit, mehr Auch im Private Banking war Vertrauen schon immer dasBeratung, wertvollste mehr Gut. Transparenz. Ihre die Bedürfnisse sind anspruchsvoller und Banker vielschichtiDaran ändert auch heute oft virtuelle Welt nichts. Private trager geworden. gen eine ganz besondere Verantwortung für ihre Kunden. All das zieht einen grundlegenden im Private Vertrauen zwischen KundenStrukturwandel und Centrum Bank hat sichBanin • Das king nach sich. Der birgt hohe Risiken, bietet aberSoanderervielen kleinen Schritten dereinerseits Annäherung über Jahre aufgebaut. haben seitserfahren: eine historisch Chance. verschiebt sich noch wir Vertraueneinzigartige wächst durch WissenAlles und positive Erfahrungen. weiter hin entwickelt zu Kompetenz, Zuverlässigkeit, Langfristig wird Vertrauen sich durch Vertrautheit,Service. aufgebaut durch Nähe nur im Wettbewerb vorn dabei sein können, wer seinen Kunden zuund Gespräche. So sind wir Tag für Tag aufs Neue bestrebt, mit Fairhört, Klarheit, ihre Wünsche ernst nimmt undEhrlichkeit, entsprechende Leistungenund anness, Transparenz, absoluter Zuverlässigkeit bietet. Konsequent. Die Qualität der Beratung muss hoch sein, die eingehaltenen Versprechen das Vertrauen unserer Kunden zu erarbeiten. Performance ebenso. Ein Bankinstitut muss mehr denn vertrauensGerade in turbulenten Zeiten leihen Menschen ihr Ohr vor je allem denen, würdig stabil sein. denen sieund vertrauen können und die sie bislang nicht enttäuscht haben. BetreuungPrivatbank ist auch Gewähr für eine umfassende • Nur eine Das Modell derstetige unabhängigen bietet für die neuen AnforVermögensberatung, die über das hinausgeht, was man derungen ideale Voraussetzungen. Die Centrum Bankerwartet. befindetAuch sich hier geht es um Verantwortung, Pflichtgefühl, Loyalität mehrheitlich imVertrauen, Familienbesitz. Wir müssen nicht aufum Quartalsabund Diskretion. Nur positive Erfahrungen bauen ein Vertrauenskapital schlüsse hinarbeiten, sondern können langfristig denken und entauf, das Menschen sogar die eine oder andere Enttäuschung verkraften sprechend nachhaltig arbeiten. lässt. Leider hat sich in den vergangenen Jahren der Ruf nach Vertrauen Wir alle verstehen unsalsalsLippenbekenntnis Bankiers: Geschäftsleitung wiewie Mitarbeiter. international allzu oft der Wirtschaft der PoliWir bieten unseren Kunden individuelle Lösungen an – nur Produktik erwiesen. Das liegt vermutlich zu einem grossen Teil daran, dass Verte zu verkaufen, das ist nicht unser Ansatz. So verzichten wir auch betrauen immer noch der Ruf anhing, ein weicher Faktor zu sein, den man wusst Wir stellen dadurch sicher, dass sich in auf guteneigene ZeitenAnlageprodukte. leistet. Kunden erhalten, was sie sich vorstellen: eine unabhängige Beratung aber ist Verwaltung kein Wunschbild, ist ihres ein harter Faktor, • Vertrauen für die bestmögliche und sondern Mehrung Vermögens. zu dem es keine Alternative gibt. Vertrauen ist der Anfang von Allem. Diese Beratung muss heute umfassend und interdisziplinär sein.Wer Für das nichtKunden versteht,stehen wird sich in nicht Zukunft tun. Und Zukunft unsere dazu nurschwer Finanzspezialisten zur heisst Verfüfür mich: das Zusammenführen wirtschaftlichen undNetzwerk gesellschaftgung, sondern ein umfassendesvon internes und externes aus lichen Interessen zu einem gemeinsamen Wertkonsens. Wirtschafts-, Rechts-, Versicherungs- und Steuerexperten sowie Treu-
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15 Von Kornelia Pfeiffer
Keine zwei Manager arbeiten gleich – wie alle Kopfarbeiter. Wie gut sie zusammenwirken – davon hängt der Wohlstand von morgen ab. Wissensarbeit aber geht anders, als das, was die meisten von uns aus der Industriegesellschaft kennen.
Der Professor findet nichts dabei sich zu outen: Mathe hat ihm immer Spass gemacht. Heute könnte er in YouTube-Videos erklären, wie man Brüche multipliziert. Doch als Stefan Güldenberg Student war, funktionierte Nachhilfe noch anders. Nun ist der mathematisch WirtschaftswissenWenn Wissensarbeiter die gebildete schaftler aus Stuttgart von Vaters Firma verlassen, dann nehmen Seite aber unternehmerisch vorsie die wichtigste Ressource, belastet. Und so baute er ein Nachhilfe-Institut auf, in dem eben ihr Wissen, mit sich junge Leute, für die Mathe, Latein und alles andere wie von einem anderen Planeten aussah, das gar nicht mehr so uncool fanden. Der Dreh dabei: Sie lernten mitund voneinander in Gruppen.
sieht. Dies hat der heutige Leiter des Instituts für Entrepreneurship an der Hochschule Liechtenstein in dem Buch «Produktive Wissensarbeit(er)» festgehalten. Im Mittelpunkt stehen die, um die es geht, mit Geschichten aus der Arbeitswelt. Mittlerweile ist Stefan Güldenberg nicht nur gefragter Redner bei Konferenzen. Die Witwe Peter F. Druckers, des grossen Pragmatikers der Managementszene, hat die englische Fassung des Buches gar beim Emerald Verlag deponiert. «Ich mag meine Arbeit, ich kann mir nichts anderes vorstellen», gesteht Güldenberg. Wo er steht, geht und sitzt – denkt, plant, analysiert er, kombiniert Informationen, erzählt weiter, lernt Neues dazu. Für seine – wie für die Arbeit von Entwicklungsingenieuren, Naturwissenschaftlern, Juristen, Architekten, Softwarespezialisten, Kom Der tägliche Wahnsinn munikationsexperten, Marktforschern und Mana 17 Jahre später gehört Gülden- gern – gibt es nicht den einen, durch ein Produkt berg zu nur einer Handvoll von Wissenschaftlern, oder die Technik vorgezeichneten Weg. Jeder entdie erforschen, wie moderne Wissensarbeit aus- wickelt seine Arbeitsweise, seinen eigenen Stil und seine eigenen Methoden. Wissensarbeiter lassen sich daher nicht über Befehl und Kontrolle führen. Und auch nicht mit Geld. Sie werden dafür bezahlt, dass sie etwas wissen, was andere nicht wissen und müssen ihren eigenen Job organisieren. Anders als Industriearbeiter stehen Kopfarbeiter dabei ständig in der Gefahr, ihre Kräfte zu verzetteln. «Der tägliche Wahnsinn» mündet darin, dass etwa 2,1 Stunden eines Arbeitsalltags durch Unterbrechungen wie E-Mails, klingelnde Telefone, Kollegen verloren gehen. Auch bei einem überfüllten Terminkalender kann keine wirkliche Innovation entstehen. Ein Geheimnis produktiver Wissenarbeiter ist die Konzentration auf eine Sache und ungestörtes Arbeiten. Ein ande-
Fotos: Hochschule Liechtenstein
res ist das Springen von einer Welt in eine andere. In den Ritzen zwischen wissenschaftlichen Disziplinen und Berufsgruppen entwickeln sich die meisten Innovationen. Wissensarbeiter müssen also fähig sein, in Netzwerken zusammenzuarbeiten. In der Werbung sehen wir ihn: den Manager, der an einem Strand telefoniert – mit sechs anderen – Telefonkonferenz. Keiner bringt so viele Innovationen hervor. Sein Chef – ein Idealfall – hat verstanden, dass Wissensarbeiter viel Freiraum brauchen, und dass Zeitmanagement heisst, den Mitarbeitern die zeitlichen Belastungen des Alltags soweit wie möglich abzunehmen. Er vertraut seinen Leuten, weil er weiss, wer die Ziele des Unternehmens lebt, wer es schätzt, neue interessante Dinge zu lernen, und sie eigenverantwortlich für den Unternehmenserfolg einsetzt. Wissensarbeitern geht es meist weniger um das grösste Firmenauto, höhere Boni, Titel und Macht. Ihre Motivation entsteht aus der Leidenschaft für ihr Fach, und sie wollen fachlich arbeiten und nur selten managen. Der beste Anreiz für sie ist, ihre Leistungsstandards auf WeltklasseNiveau zu heben und dazu sind Karrieregespräche ein Muss. Denn wenn Wissensarbeiter die Firma verlassen, dann tun sie dies nicht nur als Arbeitskräfte. Sie nehmen die wichtigste Ressource, eben ihr Wissen, mit sich. Unternehmen sind in Zukunft
gut beraten, wenn sie ihre Wissensarbeiter als Vermögenswert betrachten – und nicht nur als Kostenfaktor – und sorgsam damit umgehen.
Ihre Motivation entsteht aus der Leidenschaft für ihr Fach, Wissensarbeiter wollen fachlich arbeiten und nur selten managen.
Technologie, Talent, Toleranz In der Wissensgesellschaft muss ein Generaldirektor immer mehr Menschen führen, von deren Aufgaben er nichts versteht. Und er muss immer mehr Menschen führen, deren Produktivität er nicht unter Kontrolle hat. Kopfarbeit lässt sich eben nicht kurzfristig, rein finanziell, nur mit absoluten unternehmensinternen Kennzahlen messen. «Wichtiger wäre, den Wissensvorsprung gegenüber der Konkurrenz und die strategische Überlegenheit der Intelligenz im Unternehmen zu kennen», sagt Stefan Güldenberg. Hier sei die Forschung gefordert, einen ganzheitlichen Wissenbilanz-Check zu erarbeiten. Unternehmen sollten derweil alles tun, um für Wissensarbeiter, also angestellte Freiberufler, attraktiv zu werden. Hier liege die Zukunft im globalen Wettbewerb. Für Regionen gebe es dabei nur einen Kreativitätsindex: die drei T «Technologie, Talent, Toleranz». Und die Kopfarbeiter selbst? Die sollten lernen, dass sie für ihre Begabungen die Verantwortung selbst in die | Hand nehmen müssen. august 2010
K o p f d e s M o n at s
In schwarzem Anzug, blütenweissem Hemd und dezenter Krawatte befindet er sich am Staatsfeiertag in unmittelbarer Nähe des Staatsoberhauptes. Diskret beobachtet Wilfried Hoop die Szenerie, gibt beinahe unmerklich Zeichen, wenn sich der Auszug der Wichtiger Arbeitsbereich des Protokolls ist die Betreuung Ehrengäste in der vorher genau festgelegten Reihenfolge in Be- der diplomatischen und konsularischen Vertretungen wegung setzen soll. Der Protokollchef sorgt bei offiziellen Anlässen von Fürsten- Protokollarisches Handeln bedeutet, betont Wilhaus, Regierung und Landtag dafür, dass alles nach fried Hoop, sich an eine in der internationalen der vorbestimmten Choreografie über die Bühne Diplomatie gebräuchliche Zeichensprache zu halgeht, reibungslos und in einem angenehmen, trotz ten. Dabei aber ist durchaus Platz für nationale der protokollarischen Vorschrif- Eigenheiten, um die eigene Identität des Landes zu ten in nicht steif wirkendem Zwecken der Selbstdarstellung zu unterstreichen. Rahmen. Die Aufgaben des Pro- Wichtige Elemente des Protokolls bilden der kortokolls sind vielfältig, die Liste rekte Einsatz der staatlichen Symbole wie Flaggen der jährlich wiederkehrenden und Wappen, die Respektierung von Rangfolgen Anlässe lang: Neujahrsempfang und die richtige Anwendung von Anreden und auf Schloss Vaduz, Landtagser- Titeln. öffnung, Europatag, Prozession Vom legendären roten Teppich bis zu den an Fronleichnam, Tag der Ver- Wilfried Hoop kleinen Flaggen fassung, Jungbürgerfeier, um nur Protokollchef der Regierung Diese Symbole gelangen zum Einsatz, wenn ein paar Daten zu nennen. Ein wichtiger Arbeitsbereich des Pro- ein ausländisches Staatsoberhaupt Liechtenstein tokolls ist die Betreuung der diplomatischen und besucht, ein auswärtiger Regierungschef seine Aufwartung macht oder ein Minister zu einem Arkonsularischen Vertretungen. Als Protokollchef ist Wilfried beitsbesuch anreist. Vom legendären roten Teppich Hoop die erste Anlaufstelle für die etwa 80 in Liech- vor dem Regierungsgebäude bis zur Aufstellung der tenstein akkreditierten Botschafter und die rund kleinen Flaggen für die Medienkonferenz muss 50 Konsulate. Der überwiegende Teil der Botschaf- einfach alles stimmen. Reist ein ausländisches Reter nimmt Anfang des Jahres jeweils am Neujahrs- gierungsmitglied mit dem Flugzeug an, dann ist es empfang auf Schloss Vaduz teil und reist im Juni Aufgabe des Protokollchefs, den Gast auf dem Flugzur traditionellen Informationsveranstaltung der hafen zu empfangen und auf der Fahrt nach Vaduz Regierung an. Ebenso sind viele dieser Botschafter zu begleiten. Auf der Fahrt wird nicht nur über das am Staatsfeiertag mit dabei, ein Teil nur an der Wetter gesprochen, auch über Liechtenstein, womit Feldmesse, andere nur beim Apéro im Schlossgar- dem Protokollchef als erstem Ansprechpartner für ten, die meisten am gemeinsamen Mittagessen, das viele ausländische Staatsgäste eine wichtige Rolle die Aussenministerin für die ausländischen Gäste zukommt. Egal ob Sonnenschein oder Regen, der gibt. Damit alles reibungslos abläuft, bedarf es ei- Protokollchef steht für die Gäste zur Verfügung. Er ner logistischen Meisterleistung, gepaart mit lang- wirkt diskret im Hintergrund, ein Diplomat unter jähriger Erfahrung und genauen Kenntnissen der Diplomaten, ist dank seiner Übersicht aber immer | internationalen Gepflogenheiten der Diplomatie. sofort zur Stelle. Foto: Sven Beham
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Wilfried Hoop Diplomat der Diplomaten
august 2010
Chance Liechtenstein Jugendlichen eine Perspektive geben
P u b l i r ep o r t a g e
■ Mit «Chance Liechtenstein» startete das Ressort Wirtschaft
der Regierung ein innovatives Projekt zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Jungen Leuten, die nach der Ausbildung noch keinen Arbeitsplatz finden konnten, wird eine attraktive Plattform geboten, die es ihnen ermöglicht, sich vor Wirtschaftsvertretern mit ihren Fähigkeiten zu präsentieren und mit Arbeitgebern über eine Anstellung in Kontakt zu treten. Die Vermittlungszahlen der bisherigen Veranstaltungen zeigen, dass den jungen Stellensuchenden damit eine echte Chance und eine Perspektive für die Zukunft gegeben werden. Der überwiegende Teil der sich präsentierenden jungen Stellensuchenden konnte in den letzten Jahren vermittelt werden. ■ «Chance Liechtenstein» besteht aus praktisch ausgerichteten Workshops, die den Jugendlichen ermöglichen, ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten zu vertiefen. Um für den abschliessenden «Job-Markt» beruflich und auch mental fit zu werden, stehen den jugendlichen Stellensuchenden erfahrene professionelle Coaches mit Beratung und Förderung zur Seite. ■ «Chance Liechtenstein» bringt Politik und Wirtschaft zusammen,
um gemeinsam gegen die Jugendarbeitslosigkeit zu wirken. Für Wirtschaftsminister Martin Meyer steht im Vordergrund, dass die jungen Berufsleute bei der Suche nach einem Arbeitsplatz das Vertrauen in die Zukunft nicht verlieren: «Beide Seiten, Politik und Wirtschaft, sind interessiert daran, den Jugendlichen und den jungen Erwachsenen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten neue berufliche Perspektiven zu gaben. Politik und Wirtschaft haben aber auch grosses Interesse daran, dass die Arbeitsplätze mit initiativen und begeisterungsfähigen Arbeitnehmern besetzt werden können, um so den Weiterbestand des attraktiven Wirtschaftsstandortes Liechtenstein zu sichern.» ■ Veranstalter von «Chance Liechtenstein» sind das Amt für Volks-
wirtschaft und Arbeitsmarkt Service Liechtenstein. Das Patronat hat auch für die Veranstaltung 2010, die unter dem Motto steht «Arbeit geben, Zukunft schaffen«, S.D. Erbprinz Alois von Liechtenstein übernommen. Chance Liechtenstein Mittwoch, 22. September 2010 13.30 Uhr im Vaduzer Saal Informationen: www.chance-liechtenstein.li ■
FINAN Z P LAT Z
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Geistesblitze für neue Geschäftsideen
19 Von Günther Meier
Der Finanzplatz Liechtenstein befindet sich im Umbruch. Die Rede ist von einem Transformationsprozess. Ansätze für eine Neupositionierung sind vorhanden. Gleichzeitig verschärfen die USA und Europa den Druck auf die unbeliebten Finanzplätze.
Michael Reiterer, EU-Botschafter für Liechtenstein und die Schweiz, verbreitete vor einem Jahr Hoffnungen: «Ich glaube nicht, dass der verschärfte Wettbewerb eine Schwächung kleiner Finanzplätze zur Folge hat». Nach wie vor steht Kleinere Finanzplätze haben nach seiner Einschätzung vielder Finanzplatz Liechtenstein mehr eine echte Chance, im für Kompetenz, Seriosität Wettbewerb gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Balsam für und Sicherheit die Seele unserer Politiker und Finanzplatzakteure, die nicht nur mit der Finanz- und Wirtschaftskrise konfrontiert wurden, sondern auch mit Forderungen der USA und der EU nach Transparenz in den Finanzbeziehungen – bis hin zum automatischen Informationsaustausch bei Geldflüssen über die Grenze hinweg. Liechtenstein hat einen Teil seiner Hausaufgaben erledigt, in aller Eile die von der OECD verlangten Steuerinformationsabkommen abgeschlossen und damit erreicht, von der «grauen Liste» der so genannten Steuerparadiese gestrichen zu werden. Mehr als eine Verschnaufpause dürfte dieses «Delisting» kaum sein, denn es scheint unwahrscheinlich, dass die USA und die EU auf halbem Wege stehen bleiben und ausgerechnet Liechtenstein und der Schweiz weiterhin eine Sonderrolle zugestehen. In diesem Zusammenhang haben Michael Reiterers lobende Worte, Liechtenstein habe bereits «wichtige
Schritte zu mehr Transparenz» unternommen und werde bei der EU durch den in den Verhandlungen gezeigten «kooperativen Geist» geschätzt, eine doppelte Bedeutung: Die EU erwartet weiterhin kooperativen Geist und noch mehr Transparenz. Der EU wird nicht verborgen bleiben, dass Liechtenstein bisher ganz ordentlich aus der Finanzkrise herausgekommen ist. Keine existenzielle Bedrohung wie bei Island, kein drohender Staatsbankrott wie bei Griechenland, keine Milliarden-Unterstützung von Banken und keine Rettungspakete für Unternehmen aus den ohnehin defizitären Staatshaushalten wie in anderen Ländern, dafür aber wieder mehr Warenexporte der Industrie, mehr betreute Kundenvermögen bei den Banken als im Vorjahr und eine Arbeitslosenquote unter 3 Prozent. Eine solche, im Vergleich komfortable Situation weckt international aber weniger Bewunderung als vielmehr neue Begehrlichkeiten.
Gegenleistungen anderer Länder fehlen
Die Finanzplatz-Offensive, die mit der «Liechtenstein-Erklärung» vom 12. März 2009 ihren Auftakt nahm, verblüffte möglicherweise einige Länder, die Steuersünder in Liechtenstein vermuten. Die damit offerierte Einhaltung der OECD-Standards im Bereich der Steuerinformation hat sich bisher erst in einer Reihe von Abkommen niedergeschlagen, die Bewährungsprobe steht noch aus. Entscheidend wird sein, ob und welche Perspektiven diese Abkommen letztlich dem Finanzplatz Liechtenstein bieten, wenn sie
Eine neue Kundengeneration interessiert sich für nachhaltige Investments.
Gemäde: Kurt Laubscher
rem Ausmass gebraucht wird, deutet darauf hin, dass noch nicht alle die gleichen Inhalte darunter verstehen – oder dass gar die Inhalte für diese Umgestaltung noch fehlen. Die Zielrichtung erscheint jedoch klar zu sein: Vom Bewährten und Genicht zu Einbahnstrassen verkommen sollen. Als liebten soll möglichst viel erhalten bleiben, wähdie USA unserer Regierung das Messer an den Hals rend die Zukunft nach neuen Geschäftsmodellen setzten, um ein Steuerinformationsabkommen zu ruft. Die Erfahrung lehrt, dass manch einer schon erhalten, lautete die Kritik, dieses Abkommen wer- am Spagat gescheitert ist, der dem Finanzplatz und de weitreichende Konsequenzen für das Bankkun- der Politik unmittelbar bevorsteht. dengeheimnis und vor allem hinsichtlich der WettWo sind die Inhalte für «Oase bewerbsfähigkeit Liechtensteins mit vergleichba- der Stabilität»? ren Finanzplätzen haben. Zu jenem Zeitpunkt, im Ein paar Trümpfe hat unser Land Jahre 2008, hatten erst die Amerikaner an die Türe geklopft, inzwischen steht die Unterschrift Liech- allerdings noch in der Hand, wie sogar der Vorsittensteins bereits unter ähnlichen Abkommen mit zende des Finanzausschusses im Deutschen Bun16 Ländern – Tendenz steigend. Die Amerikaner destag, Volker Wissing, in einem Interview erboten damals aus Ausgleich die Fortsetzung des wähnt: «Nach wie vor steht der Finanzplatz LiechQI-Status für die liechtensteinischen Banken an, tenstein für Kompetenz, Seriosität und Sicherheit.» den die meisten Finanzinstitute als lebensnotwen- Die Rede ist wieder vermehrt von der Reaktiviedig für die internationale Geschäftstätigkeit erach- rung der Nischenpolitik, nachdem auch viele der teten. Sucht man nach Gegenleistungen bei den an- liechtensteinischen Finanzplatz-Akteure in den deren Abkommen, so erscheinen die Amerikaner letzten Boom-Jahren dem Mainstream der Finanzüberaus entgegenkommend. Bemängelt wird von welt gefolgt sind. Eine neue Kundengeneration vor verschiedener Seite das Fehlen einer Gesamtstrate- Augen, die sich dem etwas abgegriffenen Begriff gie für den Finanzplatz, welche die Lücke füllen «Nachhaltigkeit» verpflichtet fühlt, beginnen Banwürde zwischen der hastigen Abkommenspolitik ken und Fondsmanager diese Entwicklung aufund den hoch trabenden Visionen von «Futuro». zugreifen. Nicht mehr schneller Erfolg scheint die Zu solchen Visionen gehört, Liechtenstein von der Devise der Zukunft zu sein, sondern nachhaltige «Steueroase» in eine «Oase der Stabilität» überzu- Investments und soziale Verantwortung. Nicht nur führen. Der Begriff dafür ist gefunden, Transfor- für die Banken, prognostizieren Fachleute, liegen mationsprozess. Dass er in der heutigen Zeit der in diesem Bereich neue Geschäftsmodelle, auch für | noch zahlreichen Unsicherheiten in fast inflationä- das Treuhandwesen. august 2010
jugend
Mundart-Musik «metanand» Konzert in Mauren Vorarlberg den «mundArt-Wettbewerb Schnabl». Man kann also sicher sein, dass «Rääs» auch am Maurer «metanand»-Konzert alles geben wird, um das heimische Publikum mit den Dialekt-Liedern von Rock’n’Roll über Blues bis zum Jazz in ihren Bann zu ziehen. Im Dialekt lassen sich Dinge besser ausdrücken, da liegt mehr Herz und Gefühl drin. Gleichzeitig ist Mundart auch Ausdruck von Identität, der Schlüssel zur Herkunft. Mit Dialekt kann aus dem Leben erzählt werden, die Ausdrucksweise wirkt direkter, aber weicher, als wenn aus dem täglichen Leben in die Hochsprache übersetzt wird. Das ist Musik für Einheimische, die Botschaft der Texte ungekünstelt, einfach echt oder «rääs». Neben den Balznern werden auch zahlreiche namhafte Vorarlberger Bands am 21. August den Weg nach Mauren finden. «Krauthobel» werden mit lustigen und teils auch nachdenklichen Liedern den Weiherring beben lassen, während die Band «Welcome» die Besucher mit Liedern von der Liebe zu Natur und Heimat zum Schwelgen bringen. Der im Unterland als Lehrer bekannte Wolfgang Verocai wird zusammen mit dem Akkordeonvirtuosen Markus Dürst erzählen «s’Läba ischt ka Schoggi» – und Reinhold Nachbaur und seine Band begrüssen mit dem legendären Song «Hallo Leaba». Ebenfalls in bester Mundartmanier über die Weiherring-Bühne fegen wird Christine Nachbauer. Im Jahr 2005 nahm sie am Grand Prix der Volksmusik teil, zudem kann sie als ehemalige Sängerin der Gruppe «Deja-vu» auf diverse Chartsplatzierungen zurückblicken. «Darwin» werden den Besuchern mit pop-rockigen Liedern «Flügl» verleihen, während Ulli von Delft, bekannt von Radio Vorarlberg, charmant durch den ganzen Abend leiten wird. Damit die Mundart auch bei Speis und Trank nicht verloren geht, wird die Festwirtschaft von den | «Murer Räbagsechtern» bedient. Foto: Ländle United Tour
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Die Balzner Band Rääs tritt am
In den letzten Jahren wurde zuLändle United Konzert nehmend wieder die Mundart «metanand» in Mauren auf. entdeckt. SMS werden im Dialekt geschrieben, Musikgruppen wagen sich mit Dialekttexten an die Öffentlichkeit. Besonderer Aufmerksamkeit erfreut sich die Mundart-Musikszene im benachbarten Vorarlberg. Dort ist die Ländle United Tour entstanden, die auch dieses Jahr wieder unterwegs ist und erstmals einen Abstecher nach Liechtenstein macht. Am 21. August steht der Weiherring in Mauren im Zeichen der Mundart-Musik. Mit dabei auch eine liechtensteinische Musikgruppe, die Balzner Band «Rääs». Es muss nicht unbedingt BAP oder Müncher Freiheit sein, nicht Wolfgang Ambros mit «Nr. 1 vom Wienerwald» oder Polo Hofer – auch in Liechtenstein gedeiht die Mundart-Musik. «Rääs» ist in unserem Land zu einem Begriff geworden, konnte sich aber auch über den Landesgrenzen einen guten Ruf aufbauen. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben, denn im vergangenen Jahr gewannen die Balzner in
Ländle United Konzert «metanand» Wann: Samstag, 21. August 2010; Wo: Weiherring in Mauren Was: 7 Mundart-Bands aus Liechtenstein/Vorarlberg; Festwirtschaft Türöffnung: 19.00 Uhr / Konzertbeginn: 20.00 Uhr Mehr Infos auf www.impuls.li oder www.laendle-united.com
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WIRTSCHAFT
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Think Tank mit Sitz in Vaduz
23 Von Günther Meier
Junge Wissenschaftler werden auf internationaler Ebene aufgefordert, sich an einem Wettbewerb über eine volkswirtschaftliche Thematik zu beteiligen. Der Vernon-Smith-Prize geht von Vaduz aus. Liechtenstein wird damit positiv ins Blickfeld gerückt.
Fotos: Presse- & Informationsamt Vaduz, Fotograf: Close Up Triesen
Nachwuchsförderung ist eine Investition in die Zukunft. So lautet ein Schlagwort, das besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oft gehört wird. Das European Center of Austrian Economics Foundation (ECAEF) hauchte diesem Gemeinplatz konkretes Leben An der zweiten Preisaus- ein. Das in Vaduz gegründete ECAEF lässt die Tradition der schreibung nahmen bereits Österreichischen Schule der Na72 Nachwuchs-Wissen- tionalökonomie wieder aufleben und will das Verständnis dieser schaftler aus 69 Ländern teil sozio-ökonomischen Theorie fördern. ECAEF steht für Eigenverantwortung, persönliche Freiheit, freie Marktwirtschaft und ein Minimum an staatlichen Eingriffen. Das ECAEF, deren Mitbegründer Prinz Michael von Liechtenstein und Prinz Philipp von Liechtenstein sind, rief 2005 schon die Gottfried-von-Haberler-Konferenz ins Leben, drei Jahre später folgte
die Ausschreibung des ersten Vernon-Smith-Preises für junge Ökonomen. «Eine Preisausschreibung ist ein perfekter Anreiz», ist Prinz Michael von Liechtenstein überzeugt, «sich tiefgründig mit volkswirtschaftlichen Aufgabenstellungen auseinanderzusetzen.» Der Preis wurde nach Vernon Smith benannt, der im Jahre 2002 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Der US-Professor für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften gilt als Begründer der «Behavioral Finance» und der «Experimental Economics». Als Vertreter der Austrian School of Economics gehört Smith auch dem internationalen akademischen Beirat des ECAEF an. Im Nachgang zur Finanz- und Wirtschaftskrise, die noch längere Zeit negative Auswirkungen auf Volkswirtschaften, Unternehmen und Staatshaushalte haben dürfte, stehen Begriffe wie Eigenverantwortung, Marktwirtschaft und vor allem Staatseingriffe im Zentrum globaler Diskussionen. Mit dem Vernon-Smith-Preis regt das ECAEF die Auseinandersetzung mit diesem Themen an und fordert gezielt junge Wissenschaftler auf, Lösungsmöglichkeiten für zentrale wirtschaftliche Probleme zu erarbeiten.
Talentförderung auf internationaler Ebene
Die Ausrichtung des VernonSmith-Preises deckt sich mit Vorstellungen von Futuro, der Vision für den Finanzplatz und den Werkplatz Liechtenstein. Das Projekt ordnet der Förderung von Talenten eine grosse Bedeutung zu. Überdies schlägt Futuro vor, künftig eine verstärkte Öffnung des Landes gegenüber internationalen Top-Talenten anzustreben. Der Vernon-SmithPreis belegt eine Nische, indem international gut
ausgebildete junge Leute aufgefordert werden, sich mit zentralen Fragen von Staat und Wirtschaft zu beschäftigen, innovative Ideen aus ungewohnten Perspektiven zu formulieren und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Enge Berührungspunkte gibt es aber nicht nur im Bereich der Talentförderung zwischen ECAEF und Futuro, sondern auch hinsichtlich der grundlegenden Ausrichtung der Wirtschaftspolitik Liechtensteins und der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Liechtenstein bekenne sich, fasst Futuro für die Gegenwart und die künftige Ausrichtung zusammen, zu einer liberalen Wirtschaftsordnung mit attraktiven regulatorischen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen, übe Zurückhaltung bei staatlichen Interventionen und schaffe Anreize für die private Leistungserbringung sowie für die Übernahme von hoher Eigenverantwortung. Mit diesen Rahmenbedingungen, die an die Grundideen der Austrian School of Economics erinnern, erachtet Futuro die Voraussetzungen geschaffen zu haben, damit Liechtenstein als Kleinstaat ohne nennenswerte natürliche Ressourcen im internationalen Standortwettbewerb bestehen kann.
streicht. An der zweiten PreisausMit dem Vernon-Smith-Preis bringt das in Vaduz gegründete schreibung nahmen bereits 72 ECAEF junge Wissenschaftler aus Nachwuchs-Wissenschaftler aus aller Welt nach Liechtenstein. 69 Ländern teil, die sich mit dem prägnanten Zitat des Austria-Ökonomen Schumpeter auseinandersetzten: «Der Prozess der schöpferischen Zerstörung ist das Wesentliche am Kapitalismus». Beinahe in Vergessenheit geraten, hat dieser Satz wieder neue Leuchtkraft durch die Finanz- und Wirtschaftskrise erhalten. Aus dem Standortland Liechtenstein wurden bisher keine Arbeiten eingereicht, was beim ECAEF bedauert wird. Für die Ausschreibung 2010 werden die Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitute in unserem Land und der Umgebung deshalb speziell informiert. Der Teilnehmerkreis aus 69 Ländern zeigt auch ohne eigene Teilnehmer auf, wie aus einem kleinen Land eine innovative Idee | weltumspannendes Interesse auslösen kann.
Think Tank ECAEF Das European Center of Austrian Economics Foundation (ECAEF) ist ein innovativer Think Tank mit Sitz in Vaduz. ECAEF begrüsst die Tradition der Österreichischen Schule der Nationalökonomie und för-
Nachwuchs-Wissenschaftler aus aller Welt
Die internationale Ausschreibung des Vernon-Smith-Preises brachte es mit sich, dass bei der ersten Preisverleihung die Sieger aus Argentinien, Montenegro und den USA stammten, was die Internationalität des Wettbewerbs unter-
dert das Verständnis dieser sozio-ökonomischen, bahnbrechenden Theorie. Neben einer Reihe anderer Initiativen führt das ECAEF die jährlich in Vaduz stattfindende Gottfried-von-Haberler-Konferenz durch. Das ECAEF arbeitet eng mit grossen Universitäten und Think Tanks in Europa, Asien und den USA zusammen. Informationen: www.ecaef.li
AUGUST 2010
Liechtenstein all inclusive P u b l i r ep o r t a g e
Erhältlich ist «Liechtenstein all inclusive» bequem im Internet unter: www.erlebnispass.li oder bei Liechtenstein Tourismus: Telefon +423 239 63 00. Das Liechtenstein Center ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Mit dem attraktiven Erlebnispass Liechtenstein entdecken Wie oft stand man selbst schon vor der Frage, was man am Wochenende unternehmen könnte. Womit man den Kindern einen erlebnisreichen Ausflug bieten könnte. Am Besten ohne langwierige Autofahrt sondern ganz in der Nähe.
Der Erlebnispass «Liechtenstein all inclusive» von Liechtenstein Tourismus liefert hier zahlreiche Ideen. Mit dem Pass kann man 27 spannende Erlebnisse im Einzelwert von rund 270 Franken für nur 25 Franken entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit freier Fahrt auf den Bergbahnen Malbun bis 2000 Meter über Meer? Einem Besuch der Greifvogelflugshow der Falknerei Galina? Oder einem Abstecher in die Erlebniswelt Ridamm City? Da man sich mit dem Pass auch kostenlos auf dem gesamten Liniennetz der Liechtenstein Bus Anstalt bewegen kann, kann das eigene Auto getrost zuhause gelassen werden. Für die ganze Familie Der Erlebnispass «Liechtenstein all inclusive» soll die Einwohner der Region dazu motivieren, ihre Freizeit in der näheren Umgebung zu verbringen und die hiesigen Attraktionen wieder oder eben neu zu entdecken. Dabei stehen Familien besonders im Mittelpunkt. Vom sowieso schon günstigen Einzelpreis eines Passes zahlen Kinder von sechs bis fünfzehn Jahre nur die Hälfte und für Kinder unter sechs Jahre ist der Pass sogar gratis.
Erlebnis-Weekend oder Ferien in der Region Ganz individuell, ob man nun ein ereignisreiches Wochenende oder einmal «Ferien in der Region» verbringen will, wird der Erlebnispass in zwei Versionen angeboten: Als 2-Tages oder als 6-Tages-Pass. Der Erlebnispass ist bis zum 17. Oktober 2010 gültig.
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K u lt u r p o l i t i k
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Kultur ist nicht bloss ein Imageträger
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Kultur ist alles andere als Luxus. Kultur ist Ausdruck kreativen Schaffens,
Von Kornelia Pfeiffer
aber vor allem ein Faktor der gesellschaftlichen Veränderung. Erfahrungen lassen keinen Zweifel: Investitionen in ein reiches Kulturleben wirken nachhaltig.
Fotos: Informations- und Presseamt
Oft steht Aurelia Frick vor einem Bild, einer Skulptur, einer Installation. Versunken. Ganz allein. Nicht selten lockt die Aussen- und Kulturministerin aber auch erlesene Grüppchen aus fernen Länden in den anthrazitfarbenen Monolithen mitten in Vaduz. Ihre Gäste Der Wechsel zu einer sozial sind angetan vom Kunstmuseum Liechtenstein, in dem die gerechten und ökologisch moderne und zeitgenössische verantwortlichen Entwicklung Kunst zuhause ist. Das Wissen darum, dass Kultur die tief lieist eine kulturelle Aufgabe genden Schichten im Menschen und in der Gesellschaft trifft, formt Position und Profil der liechtensteinischen Nationalgalerie. Seit zehn Jahren suchen die Verantwortlichen bewusst Themen, die sich mit dem zeitgenössischen Lebensgefühl in Europa auseinandersetzen. «Gerade im konkreten internationalen Erfahrungsaustausch wird der künstlerische Horizont erweitert», betont die Kulturministerin. Mit Nachdruck unterstützt sie dazu das Projekt «Little Constellation», eine Plattform für die zeitgenössische Kunst in europäischen Kleinstaaten, die darauf abzielt «einen anderen» Blick auf die gegenwärtige Lage moderner Gesellschaften zu bieten. Dahinter steht die Forderung nach einer erweiterten kritischen Sehweise auf mögliche zukünftige Entwicklungen. Was kann das kreative, ästhetische und künstlerische Gestaltungswissen für die Suche nach einer zukunftsfä-
higen Moderne leisten? Der Wechsel zu einer sozial gerechten und ökologisch verantwortlichen Entwicklung ist im Kern eine kulturelle Aufgabe und eine Herausforderung an die gesamte Gesellschaft. So gilt denn der internationale Kulturaustausch ein Teil der Aussenpolitik Liechtensteins, der die Horizonte offen hält, die Teilnahme am globalen Dialog möglich macht und Liechtensteiner Kulturschaffende in Kontakt mit neuen Entwicklungen bringt. «Der internationale Kunstaustausch bringt aber auch mit sich, dass sich Kunst einem breiteren Publikum öffnet», ergänzt Eva-Maria Bechter. Die Kunsthistorikerin und Galeristin, die in Wien und Triesen lebt, hält für die Zukunft «die Offenheit zur Kunst und den Abbau von Hemmschwellen» für zentral.
Kulturelle Vielfalt Dies scheint umso wichtiger in einer Zeit, in der eine globalisierte Monokultur die Vielfalt bedroht, wie die Autoren des Berichts «Kulturelle Vielfalt» schreiben. Herausgegeben von der Koalition für die kulturelle Vielfalt und der UNESCO-Kommission der Schweiz. Sie lenken den Blick darauf, dass Kultur keine Ware ist, sondern Träger von Identität, Werten und Sinn. Und sie machen Vorschläge, wie sich die UNESCOKonvention zu Schutz und Förderungen der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen umsetzen lassen. Die Schweiz ist seit Oktober 2008 Vertragsstaat des Übereinkommens. Der Generaldirektor der UNESCO hat auch Liechtenstein eingeladen, sich an deren Aktivitäten zu beteiligen. Die Regierungspolitik sieht zurzeit aber keine Mitgliedschaft in der UNESCO vor. Für die Zukunft – in Besinnung auf das kulturelle Erbe – Verantwortung zu überneh-
men, dürfte freilich zum Selbstverständnis jedes modernen Staates gehören. Denn von Kultur reden heisst, von sämtlichen Ebenen menschlichen Zusammenlebens zu reden. Auf einer Basis, die zur Hauptsache von anderen als ökonomischen Elementen bestimmt wird. In den letzten Jahrzehnten haben Statussymbole, Einkommen und Machtfülle den Narzissmus der Generation der Berufstätigen genährt, schreibt der Schweizer Komponist und Pianist Daniel Fueter. Die «schrecklich vereinfachende Ökonomiegläubigkeit» habe die Gesellschaft in eine Sackgasse geführt. Fueter gibt sich dennoch überzeugt, die Generationen in ein vielfältiges kulturelles Umfeld einzubinden, könne dem Narzissmus entgegenwirken. Doch auch technologische Umwälzungen riefen nach neuen Strategien. Kulturpolitik müsse mit Blick auf die digitalen Revolution Antworten auf Dutzende von Fragen finden. Nicht zu vergessen, dass nur ein «anregendes, vielseitiges kulturelles Umfeld» Menschen befähige, zukunftsweisende «Entwicklungen innovativ und selbstbewusst, flexibel und entschieden voranzutreiben». Diese Entwicklung wiederum för-
Nur ein vielseitiges kulturelles dere Identität. Entscheidend zur Umfeld befähigt Menschen intellektuellen Prägung trage die zukunftsweisende Entwicklungen Sprache bei, das Lesen auch von innovativ voranzutreiben. Literatur. Kulturelle Bildung – darunter Musik und Zeichnen – sollte daher einen Stammplatz im Lebenslauf erhalten, quer durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten.
Ein neues Kapitel «Liechtenstein ist reich an Kultur. Das Angebot ist überwältigend», sagt Eva-Maria Bechter. Gar von einer «Kulturnation» spricht Kulturministerin Aurelia Frick. Vielleicht im Inneren mit den Mitteln eines Kleinstaates: Kultur zu Beginn des 21. Jahrhundert wird in Liechtenstein zeitgemäss interpretiert. Das Land gibt finanzielle Zuschüsse für Künstler, Kulturprojekte, Kooperationen und trägt Verantwortung für öffentliche Institutionen. Geht es aber darum, den Kulturaustausch mit dem Ausland zu stimulieren – so hat Liechtenstein dieses Kapitel gerade erst aufgeschlagen. Hier | muss Kultur mehr sein als ein Imageträger. AUGUST 2010
R ä t s e l - Sp a s s
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Ospelt Genussmarkt Im Zentrum von Schaan Mo – Fr 7.30 – 19.00 Uhr Sa 7.30 – 16.00 Uhr Neu auch So 7.30 – 14.00 Uhr
Kreuzworträtsel Juni 10 Lösungswort: Alpenrhein Kreuzworträtsel August 2010
Gewinner je einer Packung Princely Chocolate von Valle Dulcis,
Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort-
Vaduz:
rätsel August 10» an folgende Mail-Adresse und gewinnen Sie
Frau Jeannette Benz,
einen Preis: wettbewerb@dermonat.li oder benutzen Sie eine
Schwarze Strasse 6, 9492 Eschen
Postkarte und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach, 9494 Schaan.
Herr Paul Gassner, Leitawisstrasse 5, 9497 Triesenberg Herr Peter Schlegel,
Der Gewinner/die Gewinnerin wird durch den Alpenland
Unterfeld 28, 9495 Triesen
Verlag schriftlich benachrichtigt. Der Name des Gewinners/der Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten Ausgabe von «der Monat» auf der Rätselseite veröffentlicht.
Gewinnen Sie im August 4 Einkaufsgutscheine im Wert von je CHF 25.– vom Ospelt Genussmarkt,
Einsendeschluss ist der 10. August 2010
AUGUST 2010
im Zentum von Schaan
Wir setzen Akzente.
August 2010 GARTENGESTA � LTUNG PFLANZENCENTER Fallsgass 18, 9493 Mauren Telefon 00423 373 21 67
Besuchen Sie uns unter www.mueko.ch
Fabrikstrasse 8, 9470 Buchs Telefon 081 756 39 40
Aktuelle Ausstellung Che fare? Arte povera – Die historischen Jahre 7. Mai bis 5. September 2010
Die historischen Jahre der Arte povera mit über 130 Werken, darunter zahlreiche, bisher selten gezeigte Arbeiten.
Veranstaltungen (Auswahl) Mittwoch, 4. August, 14 bis 17 Uhr Donnerstag, 5. August, 14 bis 17 Uhr Ferien-Atelier für Kinder von 6 bis 12 Jahren CHF 15.– pro Kind, inkl. Eintritt und Zvieri Donnerstag, 5. August, 14 bis 16 Uhr Kunst 60+ Das Museum neu entdecken Mit Barbara Redmann, Museumspädagogin CAS Sonntag, 15. August, 10 bis 20 Uhr Staatsfeiertag Streifzüge und Kinderprogramm Donnerstag, 19. August, 18 Uhr Öffentliche Führung Che fare? Arte povera – Die historischen Jahre mit Denise Rigaud
ruck Nachd age fl 2. Au Bergwelt Liechtenstein – Gipfel und Sprüche Mehrere Hundert Kilometer Bergwege bieten Ruhe und Erholung. Der Bildband zeigt stimmungsvolle Bilder dieser kleinen und doch so grossen Bergwelt. Ausblicke und Einblicke in eine Natur mit ihren vielfältigen Ausprägungen. Herausgeber Liechtensteiner Alpenverein Text Lorenz Jehle / Fotos Marco Nescher und weitere Umfang 160 Seiten, durchgehend vierfarbig Format 23,5 ¬ 28,5 cm · CHF 49.– / EUR 32.– · ISBN 978-3-905437-15-7
Alpenland Verlag AG Feldkircher Strasse 13 · FL-9494 Schaan Tel. +423 239 50 30 · Fax +423 239 50 31 office@alpenlandverlag.li · www.alpenlandverlag.li
alpenland v erlag
alpenland v erlag
Donnerstag, 26. August, 12.30 bis 13 Uhr Che fare? Arte povera – Die historischen Jahre 30 min Kurzführung über Mittag Donnerstag, 26. August, 20:00 In Kooperation mit dem Filmclub Das 1. Evangelium – Matthäus (Il Vangelo secondo Matteo) von Pier Paolo Pasolini, I/F 1964, 131’ Das gesamte Veranstaltungsprogramm unter www.kunstmuseum.li Städtle 32, 9490 Vaduz Tel +423 235 03 00 www.kunstmuseum.li
KUNSTMUSEUM LIECHTENSTEIN
Schlusspunkt
Liechtenstein steht unter internationaler Beobachtung, immer noch. Zumindest Europa hatte schon ein Auge auf Liechtenstein geworfen, bevor die entwendeten Kontendaten die Runde machten. Die Sache mit dem Monitoring des Europarates, im Zusammenhang mit unserer Verfassungsdiskussion, war zwar unangemessen und unan- Wir werden als Kleinstaat in internationalen Gremien genehm, aber letztlich kann ein positiver Aspekt nicht wegdisku- bedeutend mehr als früher zur Kenntnis genommen tiert werden. Mein Eindruck ist, dass wir seither als Kleinstaat in internationalen Gremien, insbesondere im Europarat, bedeutend mehr als früher zur Kenntnis genommen werde, und dass unsere Aktivitäten heute – und dieser Umstand ist hoch einzuschätzen – mehr Beachtung finden als in der Vergangenheit. Der Staatsfeiertag dient der Besinnung auf das Staatswesen, der Selbstbesinnung auf unsere Rolle in der Staatenwelt. Gleichzeitig aber kann die Besinnung auch die Augen und Ohren öffnen, wie wir von und in der Welt wahrgenommen werden. Dass Selbsteinschätzung und Fremdbild nicht immer deckungsgleich sind, erscheint logisch. Als Vertreterin Liechtensteins in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates weiss ich um diese Problematik, denn allzu oft nur halten sich Meinungen, die mit unserer Selbsteinschätzung Renate Wohlwend wenig gemeinsam haben. Unser Landtag findet in Abgeordnete und Vizepräsidentin der Regel kaum Zeit, um sich damit auseinanderdes Landtags zusetzen. Wir sind nicht das einzige Mitgliedland, in dem die Volksvertretung kaum zur Kenntnis nimmt, was die Ländervertretung im Europarat tut oder bewirkt. Beispielsweise hatte mich der Deutsche Bundestag eingeladen, an einer Konferenz zur Frage «Die Ukraine in Europa – durch Annäherung zu gemeinsamen Wegen» teilzunehmen. Man wollte in Berlin wissen, wie sich der Kleinstaat Liechtenstein – als aktives Mitglied im Europarat – zu den Umwälzungen im Osten Europas stellt. Im Unterschied zur landläufigen Meinung debattiert der Europarat durchaus Themen, die von höchster Aktualität sind: Globale Finanz- und Wirtschaftskrise, private Militär- und Sicherheitsfirmen und die Erosion des staatlichen Gewaltmonopols, Förderung einer Demokratie- und Menschenrechtskultur durch Lehrerausbildung, um nur ein paar zu nennen. Liechtensteins Stimme zu solchen Fragen wird in Strassburg gehört. Normalerweise befinden wir uns eher in der Defensivhaltung, aber durch aktives Mittun begeben wir uns irgendwie in eine pro| aktive Aktion. Foto: Marco Nescher
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Renate Wohlwend Selbst- und Fremdbild
august 2010
Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg. (Henry Ford)
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