Der Monat | Mai 2011

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mai 11 www.dermonat.li

trendwende: Brauchen wir eine gr체nere Politik?

banken: Der Heimmarkt: Basis f체r den Erfolg

uno-jahr des waldes: Der Wald als vielf채ltiger Lebensraum


Es ist höchste Zeit für grenzenloses Wohlfühlen. Wir beraten, planen und bauen für Sie : - Badgestaltung und Badumbauten - Saunalandschaften - Wellness- und Schwimmbäder - Waschräume

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I n h a lt | E d i t o r i a l

Bewegen sich die Parteien in Richtung grün? 3

Über 1000 Menschen werden sich eine Woche lang zusätzlich in unserem Land aufhalten, Sport treiben und sich im Land im Rahmen eines attraktiven Programms umsehen. BeBereits zum zweiten Mal nach 1999 reits zum zweiten Mal nach 1999 führt Liechtenstein die Kleinstaatenspiele durch führt Liechtenstein in der letzten Mai-Woche die Kleinstaatenspiele durch. Ein sportlicher Grossanlass, der in den anderen Kleinstaaten Europas bestimmt für Aufmerksamkeit sorgen wird. Und Liechten Pa n o r a m a 4 stein hofft, dass die Sportler k l e i n s t a at e n s pi e l e wieder so positive Erinnerungen Sportliche Plattform für die Aussendarstellung 6 mitnehmen werden wie 1999. Hoffnung, das ist ein Wort, das sportmanagement im Zusammenhang mit der Den Sport akademisch erfassen 10 Kernreaktor-Katastrophe auch banken die Runde macht. Hoffnung, Der Heimmarkt: Basis für den Erfolg 12 dass nicht mehr viel passiert. Aber auch Hoffnung, dass sich p o r t r ä t etwas ändert. Wir haben die drei Annemarie D'Hulster: Günther Meier politischen Parteien in unserem CEO Baloise Life Liechtenstein 14 Chefredaktor «Der Monat» Land befragt, ob es eine «grü trendwende nere Politik» brauche. Die Ant Brauchen wir eine grünere Politik? 16 worten in diesem Magazin sind aufschlussreich – und zeigen eine Richtung an, wie sich unsere J a h r d e r f r e i w i l l i g e n Politik in der Zukunft bewegen wird. Die Unbezahlbaren tragen

die LieGames 2011

vor 50 jahren

Goldmünzen der Landesbank Ausgabe erst 25 Jahre später

wirtschaft

Oft ist weniger mehr

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gesellschaft

Rotary Club Eschnerberg: Yes, we can!

r at g e b e r v o r s o r g e

Privat vorsorgen – aber wie?

uno-Jahr des waldes

Der Wald als vielfältiger Lebensraum

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rätsel

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S c h l u s s p u n k t

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Impressum: 5. Jahrgang, Nr. 58, Mai 2011, 18 000 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld­kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li Anzeigen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Die Kleinstaatenspiele 2011 bilden einen der sportlichen Höhepunkte dieses Jahres in unserem Land. (Foto: LOSV)

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mai 2011


Pa n o r a m a

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EFTA-Tagung In Liechtenstein

Foto: Presse- und Informationsamt

Die EFTA-Ministerkonferenz 2011 findet am 21. Juni in Vaduz statt. Liechtenstein hat derzeit turnusgemäss den Vorsitz der EFTA und ist damit Gastgeber der Minister aus den EFTA-Staaten. Aussenministerin Aurelia Frick wird ihre Ministerkollegen als EFTA-Vorsitzende in unserem Land empfangen. Liechtenstein ist über den Zollvertrag mit der Schweiz schon seit der Gründung der EFTA mit dabei in dieser Wirtschaftsorganisation, wurde aber erst 1991 Vollmitglied, um in den Verhandlungen über den Europäischen Wirtschaftsraum seine über den Zollvertrag hinausgehenden Interessen, beispielsweise bei der Dienstleistungsfreiheit oder der Freizügigkeit im Personenverkehr, selbst wahrnehmen zu können. Liechtensteins enge Verbindung mit der EFTA wird auch in der «Vaduzer Konvention» dokumentiert. Die EFTA ist für den Freihandel von Bedeutung: Derzeit besteht ein Netzwerk von 22 Abkommen mit 31 verschiedenen Ländern.

Voll-/Teilzeitbeschäftigte in Liechtenstein Arbeitsort

2010

2009

Veränderung

Vaduz

8'910

9'094

– 184

Triesen

3'300

3'153

+ 147

Balzers

2'930

2'910

+ 20

780

802

Schaan

Triesenberg

8'350

7'906

Planken

60

62

– 22 + 444 – 2

Eschen

3'570

3'522

+ 48

Mauren

1'930

2'007

– 77

Gamprin

2'260

2'193

+ 67

Ruggell

1'040

1'027

+ 13

190

201

– 11

33'320

32'877

Schellenberg Liechtenstein

+ 443 o. 1.3%

Foto: Universität Liechtenstein

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Junge Ideen lernen im Herbst laufen Den Jugendlichen von heute gehört die unternehmerische Zukunft von morgen. Das Institut für Entrepreneurship der Universität Liechtenstein fördert in Lehre und Forschung das unternehmerische Denken und Handeln. Am 16. September 2011 wird eine Veranstaltung unter dem Titel «Wie Ideen laufen lernen» durchgeführt, die aufzeigen wird, wie unternehmerisches Denken und Handeln von Jugendlichen gefördert werden kann. Es geht um die Planung und Gründung von Juniorfirmen, die aber nicht als Planspiele oder Simulationen zu verstehen sind, sondern als reale Mini-Unternehmen. Echte Produkte und Dienstleistungen werden erstellt und verkauft.

Klima-Preis für VP Bank Vaduz Liechtensteins Banken machen oft Schlagzeilen. Die VP Bank führte 2008 ein innovatives Mobilitätskonzept ein und konnte dafür den «Zurich Klimapreis» entgegennehmen. Das Versicherungsunternehmen regte Initiativen zur Reduktion von CO2-Emissionen an, die von der VP Bank aufgenommen wurden. Das mit einem Preis ausgezeichnete VP Bank-Mobilitätskonzept sieht finanzielle Anreize zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel vor, motiviert die Mitarbeitenden zur Bildung von Fahrgemeinschaften und bietet Möglichkeiten zur kostenlosen Nutzung von «Mobility Cars». Über 200 Angestellte der Bank stiegen auf öffentliche Verkehrsmittel oder auf das Fahrrad um, womit die VP Bank eine merkliche Reduktion der Verkehrsbelastung in Liechtenstein erreichen konnte. mai 2011


Die 5. Kleinstaatenkonferenz findet dieses Jahr in Liechtenstein statt. Die Regierung beauftragte die Stabsstelle für Chancengleichheit, diese internationale Konferenz vom 16. bis 18. September 2011 in Vaduz zu organisieren. Die bisherigen Konferenzen dienten jeweils einem besonderen Thema, das für Frauen aktuell ist. So wurde in Monaco die Situation der Frauen im Rechtswesen thematisiert und in Malta die Rolle der Frauen in der Gleichstellung diskutiert. Die Kleinstaatenkonferenz in Liechtenstein hat sich das Thema «Frauen im Erwerbsleben» ausgesucht. Die Konferenz fällt in Liechtenstein mit einem Jubiläum zusammen: Die Gleichstellungskommission kann auf eine 25-jährige Tätigkeit zugunsten der Gleichstellung von Frauen zurückblicken.

Nostalgie in Vaduz Drehorgel-Festival Das Standortmarketing Vaduz veranstaltet während des Jahres eine Reihe verschiedener Veranstaltungen, um die Residenz attraktiver für Einheimische, Touristen und Einkaufswillige aus der Region zu machen. Ein besonderer Anlass findet am 14. Mai 2011 statt: Ein Drehorgel-Festival. An jenem Samstag ist im ganzen Städtle vom Peter-Kaiser-Platz bis zum Adlerkreisel nostalgische Drehorgelmusik zu hören. Drei grosse Strassenorgeln spielen zusätzlich an verschiedenen Standorten. Um 15 Uhr findet dann das Finale vor dem Rathaus statt.

Läufer erobern Städtle und Gebirge

Foto: Günther Meier

Die wärmere Jahreszeit lockt wieder zahlreiche Jogger in die Natur. Viele drehen ihre Runden aber nicht nur zum reinen Vergnügen, sondern bereiten sich schon längere Zeit auf Wettkämpfe vor. Am Samstag, 7. Mai 2011, fallen die Startschüsse für die verschiedenen Kategorien von Läuferinnen und Läufern am 27. Vaduzer Städtle-Lauf. Ungefähr einen Monat später, am 11. Juni 2011, geht es bergauf, von Bendern nach Malbun beim 12. LGT Alpin Marathon. Das anforderungsreiche Streckenprofil weist 1870 Meter Steigungen und 720 Meter Gefälle auf.

Foto: Ressort Verkehr der Regierung

Kleinstaatenkonferenz Frauen im Erwerbsleben

Mobiles Liechtenstein mit regionaler S-Bahn Die Erhaltung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes Liechtenstein ist sehr eng mit der Mobilitätsfrage und Siedlungsplanung verknüpft. Ein Eckpfeiler des Mobilitätskonzeptes 2015 stellt dabei das Schienensystem dar. Das Ressort Verkehr der Regierung möchte die Bevölkerung in die Diskussion der Perspektiven, die mit der Mobilität verbunden sind, mit einbeziehen. Aus diesem Grund fand am 20. April 2011 eine erste Dialog-Veranstaltung in Schaanwald statt. Bei diesen Veranstaltungen steht das Ziel im Mittelpunkt, die hohe Lebensqualität zu bewahren, die Umwelt und den Klimaschutz zu fördern sowie den Wirtschaftsstandort attraktiver zu gestalten. Hochrechnungen zeigen, dass sich im Jahre 2030 die Einwohnerzahl bei rund 44'000 Einwohner bewegen könnte. «Bereits die heutige Situation offenbart eine städtebauliche Situation», erklärte Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Meyer, «und so ist es gegenüber künftigen Generationen eine wichtige Aufgabe und ein verantwortungsvoller Auftrag der Politik, sich mit künftigen Mobilitäts-Szenarien zu befassen.» Das «Mobilitätskonzept 2015» sieht eine S-Bahn als neues regionales Rückgrat des öffentlichen Verkehrs vor, Haltestellen wären mit guter Erschliessung für Fussgänger und Velofahrer ausgestaltet, und Busse würden für die Feinverteilung besorgt sein. Im Kontext von Haltestellen-Gestaltungen könnten sich Ortszentren verkehrsschonend entwickeln und Siedlungsgebiete geschützt werden. Die Entscheidung über das S-Bahn-Projekt muss laut Verkehrsminister Martin Meyer in einem grösseren Zeitbogen gesehen werden. So gehe es nicht einfach um den Bau einer Eisenbahn, sondern vielmehr um eine entscheidende Weichenstellung für die heutige und zukünftige Generation.


KLE I NSTAATENS P I ELE

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Sportliche Plattform für die Aussendarstellung

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Die Kleinstaatenspiele 2011 werden in Liechtenstein durchgeführt, das zwei-

Von Günther Meier

te Mal nach 1999. Die Organisatoren setzen alles daran, dass die LieGames zu einer schönen Visitenkarte für die Teilnehmerländer werden. Erwartet wird auch eine positive Aussendarstellung.

Fotos: LOSV

Wer von den Kleinstaatenspielen 2011 spricht, kommt nicht an den LieGames 1999 vorbei. Denn damals wagte sich Liechtenstein erstmals an die Durchführung eines internationalen Sportanlasses mit verschiedenen Sportarten, der mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte. Als vor einigen JahLiechtenstein durch in der ren die Frage im Raum stand, ob Liechtenstein erneut im Turnus Lage ist, einen internatio- der anderen Kleinstaaten diese nalen Sportanlass von Spiele organisieren könnte, lag die Antwort rasch bereit. Auch hoher Qualität durchzuführen die Regierung zeigte sich in einem Bericht an den Landtag zufrieden und verband die Antragstellung für den Kreditbeschluss mit dem Hinweis, die LieGames 1999 hätten im In- und Ausland viel Beachtung und Anerkennung gefunden: «Die perfekte Organisation, spannende Wettkämpfe in hervorragenden Sportstätten, der grosse Zuschaueraufmarsch, begeisterte Delegationen aus acht Teilnehmerländern und das sehr gute Wetter trugen zu einer unvergesslichen Sportveranstaltung bei.» Bestanden vor 1999 noch Zweifel, ob ein sportlicher Grossanlass mit diesen Dimensionen in Liechtenstein überhaupt durchgeführt werden könne, ist das Selbstvertrauen der Organisatoren und das Bewusstsein der liechtensteinischen Sportwelt mit den LieGames 1999 so gewachsen, dass man sich Liechtenstein als Organisator interna-

tionaler Anlässe durchaus vorstellen kann. «Die Erfahrungen aus der erstmaligen Durchführung der Spiele 1999 haben gezeigt», fasste die Regierung diesen Aspekt zusammen, «dass Liechtenstein durchaus in der Lage ist, einen internationalen Sportanlass dieser Grössenordnung von hoher Qualität durchzuführen.»

Wirtschaftliche Aspekte und Imagegewinn für das Land

Die Zustimmung zum Finanzantrag der Regierung war damit im Landtag im Herbst 2007 nur noch eine Formsache. Offenbar schien die Angelegenheit so klar, dass sich im Unterschied zu weniger bedeutenden Geschäften nur gerade drei Abgeordnete mit einem Votum zu Worte meldeten – allesamt natürlich positiv für den Kredit und damit für die Durchführung der LieGames 2011. Angesprochen wurde vor allem der finanzielle Aspekt, aber auch die wirtschaftliche Bedeutung der Kleinstaatenspiele kam zur Sprache sowie die positive Werbung für das Image Liechtensteins im Ausland. Über die Image-Frage sind die Meinungen allerdings nicht ganz einheitlich. Die Regierung schreibt in ihrem Antrag 2007 an den Landtag, unter den beteiligten Staaten sei nach den LieGames 1999 bis heute ein nachhaltiger Imagegewinn für den Namen Liechtenstein feststellbar, ohne auch nur einen einzigen Beweis dafür zu liefern. Die Kleinstaatenspiele seien ein nationaler Anlass im Gesamtinteresse des Landes, der Gemeinden und der Sportorganisationen, mit Ausstrahlung in die sieben Gastnationen sowie in die Nachbarländer, unterbreitete die Regierung dem Landtag. Aber nur ein einziger Abgeordneter gab zu bedenken, dass man sich über die Resonanz der


Kleinstaatenspiele auf internationaler Ebene keine Illusionen machen sollte: «Die LieGames 1999 wurden ausserhalb der beteiligten Kleinstaaten und ausserhalb unserer beiden Nachbarn Schweiz und Österreich kaum wahrgenommen.»

Langfristige Erwartungen für den Tourismus

Der Regierung schwebte 2007 noch vor, die Stiftung «Image Liechtenstein» bei der Durchführung der Kleinstaatenspiele 2011 einzubinden. In der Anfangsphase der Vorbereitungen kann diese Einbindung noch geschehen sein, doch seit zwei Jahren existiert diese Organisation von Staat und Wirtschaft praktisch nicht mehr – und wurde kürzlich in der bisherigen Form offiziell aufgelöst. «Von der Durchführung dieser Spiele wird die Wirtschaft sowohl kurz- als auch langfristig in hohem Masse profitieren», gab sich einer der Landtagsabgeordneten überzeugt: Kurzfristig vor allem durch den Aufenthalt von Sportlern, Betreuern, Funktionären und Fans, langfristig insbesondere durch Mehrtagestouristen, die entweder selbst vor Ort waren oder via Medien von den positiven Leistungen Liechtensteins begeistert wurden. Ob diese optimistischen Prognosen zutreffen, wird man an der nach oben gerichteten Kurve für die Gästean-

Liechtensteins Athleten messen künfte und Logiernächte bei sich bei den Lie-Games Liechtenstein Tourismus in den mit den Vertretern aus den nächsten Jahren ablesen können. europäischen Kleinstaaten. Mehr als die Hälfte des Budgets für die LieGames muss durch die Organisation selbst aufgebracht werden, nachdem Regierung und Landtag den Staatsbeitrag auf 1,15 Mio. Fr. limitiert haben. Eine Reihe von Sponsoren hat sich bereiterklärt, mit einem Sponsoring die Kleinstaatenspiele mitzufinanzieren. Auf der Website lassen die Organisatoren die Hauptsponsoren über die Beweggründe für das finanzielle Engagement zu Worte kommen. «Wir wissen eben, dass es viele Einzelne braucht, um eine solch grosse Veranstaltung zu schultern», erklärte Klaus Risch und fügte hinzu: «Deshalb ist es Hilti ein Anliegen, den grössten internationalen Sportanlass, der in Liechtenstein stattfindet, aktiv zu unterstützen.» Für die Liechtensteinischen Kraftwerke LKW sind die LieGames jener Anlass, «der die gesamte Bevölkerung in den Bann zieht und der den Geist der Olympischen Spiele im Land Liechtenstein spüren lässt». Auch die Banken hätten den Anlass gerne unterstützt, heisst es in der Berichterstattung über den Sponsoren-Abend: «Ob kleine oder grosse Sportanlässe, die LGT ist oft dabei, wenn es darum geht, einzigartige Veranstaltungen zu ermöglichen.» mai 2011


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Nachhaltige Wirkung durch Sonderbriefmarken

Ein gutes Omen für Liechtenstein dürfte sein, dass die Briefmarken aus einem Gestaltungswett Eine nachhaltige Wirkung wer- bewerb hervorgegangen sind, die der ehemalige den die LieGames 2011 in der Philatelie entfalten. Spitzensportler René Michlig entworfen hat. Ihm Dem Anlass entsprechend, hat die Philatelie Liech- war schon als Teilnehmer bei den Kleinstaatentenstein eine Sonderserie mit drei Wertstufen her- spielen in Monaco im Jahre 2007 ein goldener ausgegeben, die zusammen alle neun angebotenen Wurf gelungen – Goldmedaille für Liechtenstein | Sportarten zeigen: In Bronze, in Silber und in Gold. im Speerwerfen!

Wirtschaftliche Bedeutung sportlicher Grossveranstaltungen Sportliche Grossveranstaltungen, wie die Fussball-WM, Formel-I-Rennen oder Tennis-Turniere, sind Milliarden- oder zumindest Millionen-Veranstaltungen. Aber auch die KleinstaatenSpiele gehören für ein Land wie Liechtenstein zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Wirtschaftsminister Martin Meyer sprach anlässlich eines Sponsorenabends des Liechtensteinischen Olympischen Sportverbandes LOSV im vergangenen Herbst über die wirtschaftliche Bedeutung von Grossveranstaltungen. Der nachstehende Beitrag ist seinen Ausführungen entnommen. Auf den ersten Blick mögen Sport und Wirtschaft gemeinsame Plattformen wie Werbung und Sponsoring haben. Wenige denken im ersten Augenblick jedoch an die wirtschaftliche Bedeutung des Sports. Mit einem geschätzten Umsatz von 15,1 Milliarden Franken erwirtschaftete das Gesamtsystem Sport eine Bruttowertschöpfung von 8 Milliarden Franken für die Schweiz. Wenn wir die Ergebnisse der Studie «Wirtschaftliche Bedeutung des Sports» genauer anschauen, so zeigen sich folgende überraschende Ergebnisse: Die Wertschöpfung, welche der Sport erzeugt, ist um 50 Prozent höher als jene der Land- und Forstwirtschaft. Bezogen auf die Beschäftigung ist der Sport ungefähr vergleichbar mit der Maschinenindustrie und beispielsweise bedeutender als die Chemie- und Pharmaindustrie. Der wichtigste Teilbereich im Gesamtsystem Sport ist der Sporttourismus. Die Bruttowertschöpfung beträgt in diesem Bereich 2,16 Milliarden Franken und beschäftigt 26'600 Personen. Auch wenn Liechtenstein und die Schweiz in einigen Bereichen abweichende Grundvoraussetzungen haben, so bin ich doch der festen Überzeugung, dass wir im Bereich des Tourismus und im speziellen auch des Sporttourismus mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes vorfinden. Sport und Tourismus passen hervorragend zusammen. Zum einen ist Tourismus heute aktiver und eventorientierter geworden. Die alte Vorstellung vom gemächlichen Urlaub am Strand mag immer noch ihren Reiz haben, hat aber bei vielen Touristen an Bedeutung verloren. Heute heisst die Devise für einen attraktiven Urlaub: Ich will etwas erleben und gerade auch hier können wir in Liechtenstein durchaus noch Potenziale nutzen. Der Tourismus ist weltweit einer der zentralen Wachstumsmärkte. Gleiches gilt für den Sporttourismus. Grossveranstaltungen wie die Tour de Suisse, die Kleinstaatenspiele und die U17-Fussball-Europameisterschaft haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, solche Veranstaltungen erfolgreich abzuhalten. Gleichzeitig haben diese Veranstaltungen vielen Hoteliers und Gewerbetreibenden Logiernächte und Umsätze gebracht. Ausserdem bieten sportliche Grossveranstaltungen die Möglichkeit zur Imageprofilierung bzw. zur Imagebildung. Sportliche Grossveranstaltungen im Sinne des Sporttourismus sind also gewinnbringend für Land und Unternehmen – und verdienen deshalb unsere Unterstützung.

mai 2011


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S P ORT M ANAGE M ENT

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Den Sport akademisch erfassen

11 Von Sonja Zimmermann

Im Zusammenhang mit den Kleinstaatenspielen 2011 erhält der Sport auch für Funktionäre eine aktuelle Bedeutung. Die Private Universität in Liechtenstein führt in Zusammenarbeit mit dem Sportservice Vorarlberg einen Master-

Die rot leuchtende Jacke über der weissen Bluse ergänzt sich hervorragend mit den roten Stoffbezügen der Stühle. Die Füsse stehen fest verwurzelt auf dem nussfarbenen Boden. Die Hände sind vor dem Körper gefaltet und weisen zur Verdeutlichung der gesprochenen Worte – mit nicht überhörDer Nutzen des Lehrgangs barem Grazer Akzent – auf das ist ein besserer Zugang zu überdimensionale Bild des Beamers, welches an der Wand erfinanziellen Ressourcen, zu scheint. Der Geruch von Neuem neuen Mitgliedern sowie eine liegt in der Luft. Ob das nun an dem neu renovierten Seminaroptimierte mediale Präsenz raum des Sportservice Vorarlberg oder an den spannenden Lehrinhalten der Lehrgangsleiterin Erika KönigZenz liegt, bleibt der Betrachtung der 24 Teilnehmer des Executive Lehrgang Sportmanagement vorbehalten. Im Sommer 2009 war es soweit. Im Sportservice Vorarlberg fand die Pressekonferenz zur Besiegelung der Kooperation zwischen der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) und des Sportservice Vorarlberg statt, bei der die neue Sportmanagementausbildung auf UniNiveau vorgestellt wurde. «Der Lehrgang in dieser fachlichen Ausprägung ist in Mitteleuropa einmalig. Wir setzen damit neue Massstäbe in der Ausund Weiterbildung», so Martin Kessler, Sportservice Vorarlberg.

ckeln und zu realisieren und das in bestmöglicher Abstimmung mit den Zielen (Sportkonzept 2009 – 2015) des Landes Vorarlberg. Der Nutzen des Lehrgangs ist ein besserer Zugang zu finanziellen Ressourcen, zu neuen Mitgliedern sowie eine optimierte mediale Präsenz. Der Universitätslehrgang basiert auf dem neu entwickelten Ausbildungsmodell des Sportservice Vorarlberg. Die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Teilnehmers ist von zentraler Bedeutung und kombiniert sich mit dem Erwerb der notwendigen Fach- und Handlungskompetenz.

Top-Ausbildung in der Nähe Liechtensteins

Der Lehrgang erstreckt sich über vier Semester mit insgesamt zehn Modulen. Ein Modul umfasst zwanzig Unterrichtseinheiten, bei deren Abwicklung auf grösstmögliche Flexibilität Wert gelegt wird. «Ein Grossteil der Lerninhalte kann über E-Learning abgewickelt werden, die Präsenzzeiten finden beim Sportservice Vorarlberg in Dornbirn und an der UFL in Triesen statt», betont Prof. Dr. Karl Sudi, Rektor der Privaten Universität in Liechtenstein. Der Universitätslehrgang richtet sich an Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in Sportvereinen und Sportverbänden tätig sind. Da das Land Vorarlberg an der Qualifikation von Funktionären höchst interessiert ist, steuert die Landesregierung einen nicht unerheblichen Beitrag Schaffung einer Führungszur Semestergebühr jedes Teilnehmenden dazu. kompetenz im Sportbereich Mittlerweile laufen zwei Univer Ziel des Universitätslehrgangs ist sitätslehrgänge parallel, wobei der erste Kurs bees, die Teilnehmenden zu befähigen, ihren Verein reits diesen Sommer mit der Präsentation der peroder Verband optimal zu führen, Projekte und Ver- sönlichen «Balanced Scorecard» abschliesst. Das anstaltungen umzusetzen, Strategien zu entwi- über die vier Semester erstellte Steuerungs- und

Foto: LOSV

Studiengang für «Internationales Sportmanagement» durch.


Foto:

Controllingsystem ist an das Sportkonzept Vorarl- fahrenen Teilnehmern und NeuDer Studienlehrgang «Internationales Sportmanagement» berg 2009 – 2015 angepasst und deckt sich mit den einsteigern ist – so mein erster dort definierten Zielen. Eindruck – für beide Seiten be- richtet sich an Personen, die eine Tätigkeit in Sportvereinen oder reichernd. So können einerseits Verbänden ausüben. Ein Meilenstein in Richtung neue Sportarten und deren Auf Sportkultur gaben/Probleme kennengelernt «Ich bin bis dato begeistert vom und andererseits durch Wiedergabe des bereits ErExecutive Lehrgang für Sportmanagement. Der lernten – «learning by doing» – zusätzliche LernefUnterricht ist lebendig und lehrreich, denn die Re- fekte erzielt werden.» Der Abschluss der Teilnehferenten sind nicht nur kompetent, sondern verste- merinnen und Teilnehmer des Executive Lehrgang hen es auch, den Stoff mit guter Laune und ver- Sportmanagements stellt für den Sportservice Vorständlich zu vermitteln. Für Spass und Kommuni- arlberg und die Private Universität in Liechtenstein kation sorgen die Gruppenarbeiten und Praxisbei- einen Meilenstein auf ihrem Weg in Richtung spiele, welche zugleich dabei helfen, auftretende Sportkultur – einem Umdenken mit Bewusstseins| Fragen unmittelbar zu diskutieren und zu lösen», bildung – dar. sagt Eva Schwindhackl über die Teilnahme am Kurs I Executive Lehrgang Sportmanagement. Internationales Sportmanagement Jürgen Pfefferkorn, Teilnehmer am Kurs II Executive Lehrgang Sportmanagement, Der Fokus des postgradualen berufsbegleitenden Master-Studiums stimmt zu und erklärt: «Wir Neueinsteiger stiessen liegt auf einer wirtschafts- und rechtswissenschaftlich bezogenen zu der bereits seit einem Jahr tätigen Gruppe hinzu spezifischen Ausbildung für Expertinnen und Experten im Sport- und und stiegen mit dem Thema Change Management Bewegungsbereich. in unser Studienleben ein. Von den ersten Minuten Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, betriebswirtschaftliche, an fühlte ich mich gut betreut und war vor allem planerische, gestalterische und sportpolitische Expertisen zu erwerbeeindruckt, wie toll wir von der Gruppe empfanben. Informationen: www.ufl.li gen und integriert wurden. Die Mischung aus ermai 2011


BANKEN

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Der Heimmarkt Abenteuerspielplatz Basis für den rund um den Erfolg Walensee

13 Von Georg Wohlwend

International tätige Banken sind in verschiedenen Regionen der Welt tätig. Der Heimmarkt ist jedoch das unverzichtbare Fundament für diese Institute. Vor allem in Zeiten verstärkten Wettbewerbs ist es ein Vorteil, einen starken Heimmarkt als Basis zu haben.

Die drei grössten liechtensteinischen Bankinstitute haben in den letzten Jahren zunehmend neue Wachstumsmärkte – vor allem in Asien, im mittleren Osten sowie in Zentral- und Osteuropa – erschlossen und ausgebaut. So ist die VP Bank beispielsweise seit 2006 mit einer VermögensverwalEin starker Heimmarkt und tungsgesellschaft in Hongkong ausgewählte Partnerschaften und seit 2008 mit einer Bank in Singapur vertreten. Und dies aus sind zwei entscheidende guten Gründen: Die WachstumsGrundpfeiler für den raten wohlhabender Personen in Asien sind weltweit die höchsten. internationalen Erfolg Zudem hat Singapur mit seinen geografischen Standortvorteilen, dem attraktiven steuerlichen und wirtschaftlichen Umfeld, der politischen Stabilität und der hochentwickelten Infrastruktur die besten Voraussetzungen, seine Position im internationalen und grenzübergreifenden Private Banking weiter auszubauen.

Und der Heimmarkt Liechten- stein?

Die erfolgreiche Erschliessung neuer Märkte ist jedoch nur möglich, wenn man aus einem starken Heimmarkt heraus agieren kann. Dies beinhaltet neben ausreichend finanziellen Reserven, um Expansionen ohne substanzielle Risiken verkraften zu können, auch etablierte Prozesse

Zur Person Georg Wohlwend ist Mitglied des erweiterten Group Executive Management und Leiter des Segments Banking Liechtenstein & Regional Market der VP Bank.

in sämtlichen Bankbelangen sowie eine hohe Beratungskompetenz und Innovationskraft. Verschiedene Standortvorteile haben massgeblich dazu beigetragen, dass die aus Liechtenstein heraus agierenden Finanzinstitute über die obgenannten Voraussetzungen verfügen und international erfolgreich bestehen können. Auch wenn heute vieles im Umbruch ist, die Finanzmarktakteure in Liechtenstein können sich nach wie vor auf die politische Kontinuität und Stabilität sowie auf durchaus attraktive Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich verlassen. Dank der Zugehörigkeit Liechtensteins zum europäischen Binnenmarkt geniessen liechtensteinische Banken die volle Dienstleistungsfreiheit in sämtlichen EWR-Staaten. Diese macht es möglich, von Liechtenstein aus in Franken unterlegte und im ganzen EU-Raum zugelassene Finanzprodukte anzubieten. Diese Sonderstellung Liechtensteins bietet global ausgerichteten Anlegern interessante Diversifikationsmöglichkeiten.

Zu den Wurzeln bekennen

Daraus ergibt sich eine grosse Verantwortung, welche Finanzintermediäre im Land haben: als Arbeitgeber, als Teil des Finanzsystems und der heimischen Wirtschaft sowie als Mitgestalter in Gremien, Verbänden und Organisationen. Dass die international tätigen Finanzinstitute ihre Wurzeln, sprich den Heimmarkt nicht vergessen haben, belegen verschiedene Engagements in Liechtenstein und der Region: Seien dies gezielte Aktionen für hiesige Kunden, die hohe Anzahl an Lehrstellen oder Spenden an lokale und regionale Institutionen. Die Sponsoringleistungen kommen zahlreichen Vereinen und Organisationen zugute, wodurch das Gemeinwesen, die regio-


Foto: VP Bank

nale Kultur und letztlich das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert werden. Zudem sollen verschiedene Aktionen während des Jahres Ausdruck dafür sein, dass die heimische Stammkundschaft einen soliden und unverzichtbaren Kern für das Geschäft der gesamten VP Bank Gruppe darstellt: So erfreuen beispielsweise kleine Überraschungen zu Ostern, Weihnachten und zum Nikolaustag die Kunden am Schalter und die jährliche Malaktion anlässlich des Weltspartags, bei der Kinder für das Thema Sparen begeistert werden, lässt die Herzen der Kleinen höher schlagen. Das jährlich stattfindende Vaduzer Kochfest im Frühling und Herbst erfreut Magen und Gaumen ebenso wie die Vaduzer Konzerte in Zusammenarbeit mit dem TAK ein Genuss für die Ohren der heimischen Bevölkerung sind. Kurzum: Es ist wichtig, Kundentreue und Verbundenheit zur Bank zu stärken und unserer Stammkundschaft die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.

Zeichen setzen durch Partner- schaften

So wie treue Stammkunden die Basis für wichtig Expansionsschritte ins Ausland gelegt haben und legen, so tragend sind auch die geschaffenen Rahmenbedingungen in Liechtenstein für den Erfolg. Offenkundig ist daher auch die Verantwortung, die Institute dem Heimatland gegenüber wahrnehmen sollten. Gerade in einem kleinen Staat wie Liechtenstein steht dabei das Thema Partnerschaften im Vordergrund. Gemeinsame Stärken

Der Heimmarkt ist ein wichtiges nutzen und Synergien schaffen Fundament für die internationale ist eines der Erfolgsgeheimnisse, Ausrichtung. die uns trotz starker internationaler Konkurrenz dorthin gebracht haben, wo wir heute sind. Die VP Bank pflegt seit zwei Jahren eine Partnerschaft mit der Wirtschaftskammer Liechtenstein, wodurch das heimische Gewerbe von einer ganzheitlichen Beratung in Finanzierungsfragen profitieren kann. Ebenso wurde 2009 eine Zusammenarbeit mit der Stiftung Sozialfonds vereinbart, mit welcher heimischen KMUs eine professionelle Beratung in der Vorsorge aus einer Hand angeboten wird. Dass Partnerschaften auch mit Mitbewerbern sehr sinnvoll sein können, zeigt die Zusammenarbeit mit der Liechtensteinischen Landesbank (LLB). Mit der Nutzung von Synergien durch die Errichtung eines gemeinsamen Druckzentrums sowie im Bereich von Informationsfragen können beidseitig Vorteile erzielt werden. Ein starker Heimmarkt und ausgewählte Partnerschaften sind zwei entscheidende Grundpfeiler für den internationalen Erfolg. Sie ermöglichen Wachstum, das für den langfristigen Erfolg der gesamten Gruppe von entscheidender | Bedeutung ist. mai 2011


P K ORTRÄT o p f d e s M o n at s

Die Baloise Life hat sich in Liechtenstein exzellent entwickelt. Das Wachstum liegt deutlich über den Erwartungen. Ein Verdienst von Annemie D’Hulster, CEO der Baloise-Tochtergesellschaft, die ihren liechtensteinischen Sitz in Balzers gefunden hat: «Wir Wir haben als kleinste und jüngste Tochtergesellschaft haben als kleinste und jüngste Tochtergesellschaft der gesamten der gesamten Gruppe eine grosse Freude gemacht Gruppe mit unserem Erfolg eine grosse Freude gemacht.» Der Erfolg der Baloise Life nen, reduziere die Kosten und steigere die Qualität. Liechtenstein widerspiegelt sich auch in der Expan- An Liechtenstein gefällt Annemie D’Hulster die sion des Personalbestandes, so dass das Unterneh- «kompakte Komplettheit des Landes. «Das Land men bereits in ein neues Bürogebäude mit mehr hat einfach alles», ist sie begeistert, «eine gute InPlatz umziehen musste. Ange- frastruktur, gesunde Staatsfinanzen, politische fangen mit 8 Mitarbeitenden im Stabilität und eine diversifizierte Wirtschaft.» Die Herbst 2008, stieg deren Zahl be- Kompaktheit, die einfachen, aber ausreichenden reits auf 34 bis Ende 2010 an – Strukturen sowie die pragmatische Einstellung der und dürfte aufgrund der erfolg- Akteure ermöglichten schnelle Entscheide. Die Verreichen Geschäftstätigkeit weiter antwortlichen für Entscheidungen seien gut erwachsen. Annemie D’Hulster ge- reichbar und gesprächsbereit: Ein idealer Standort hört zu den wenigen Frauen, die für ein modernes und innovatives Versicherungsin einem liechtensteinischen Un- unternehmen. Auch privat machte Annemie Annemie D’Hulster ternehmen an der Spitze der Ge- D’Hulster positive Erfahrungen: «Ich habe schon in CEO Baloise Life Liechtenstein schäftsleitung stehen. Liechten- verschiedenen Ländern gelebt und kann sagen, ich stein war ihr bis vor kurzem un- wurde in Liechtenstein am unkompliziertesten und bekannt, ausser einem kleinen Überblick im Geo- am herzlichsten aufgenommen. Mich beeindruckt grafie-Unterricht in Belgien. Der erste Kontakt mit sehr, dass die Liechtensteiner sich sehr wohl beLiechtenstein entstand bei der Suche der Baloise wusst sind, in einem privilegierten Umfeld in dieGruppe nach einem Standort für die Entwicklung ser Welt zu leben und dieses Bewusstsein als Anund den Verkauf von Produkten im Bereich von stoss nehmen, sich für die weniger privilegierten Lebensversicherungen – und zwar für die europäi- Leute in der Welt zu engagieren.» Für die Versicheschen Märkte und für die Schweiz. Liechtenstein rungswirtschaft sieht Annemie D’Hulster positive entpuppte sich für das Versicherungsunternehmen Entwicklungsmöglichkeiten. Das Tempo des Wanals attraktiver Standort, weil Liechtenstein zwei dels bereite den Unternehmen mittlerweile etwas Wirtschaftsräumen angehört – dem Wirtschafts- Sorgen. Bei der Gründung der Baloise Life Liechund Währungsraum Schweiz sowie dem Europäi- tenstein vor drei Jahren habe es drei grosse Wachsschen Wirtschaftsraum. «Diese Struktur erlaubt tumsbremser gegeben: Die Umsatzabgabe, die fehes uns», unterstreicht Annemie D’Hulster, «von lenden Doppelbesteuerungsabkommen mit den einem Standort aus alle Tochtergesellschaften der wichtigsten Absatzmärkten sowie spezifische HürBaloise Gruppe in der Schweiz und in Europa den für den Vertrieb von Versicherungen aus Liechmit modernen Lebensversicherungen zu bedienen.» tenstein in einzelnen Ländern. Heute – zwei Jahre Eine einmalige Situation, wie sie weiter betont, alle nach der «Liechtenstein-Erklärung» – sind diese | Märkte von einem Standort aus bedienen zu kön- Hürden immer noch vorhanden! Foto: Baloise Life

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Annemie D’Hulster CEO Baloise Life

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Hilfe für das Gewerbe P u b l i r e p o r ta g e

Abbau von administrativen Hürden im gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum Liechtenstein und die Schweiz bilden seit dem Abschluss des Zollvertrages im Jahre 1923 eine Wirtschaftsunion mit offenen Grenzen. Beim EWR-Beitritt Liechtensteins konnte mit der Schweiz eine Regelung getroffen werden, welche die EWR-Teilnahme unseres Landes erlaubt, ohne auf die bewährte Wirtschafts- und Währungsunion mit der Schweiz verzichten zu müssen. Aufgrund der unterschiedlichen Europa-Politik der beiden Länder ergaben sich in den letzten Jahren jedoch Probleme, wenn über die Grenze hinweg Arbeiten verrichtet oder Dienstleistungen erbracht wurden. Die Schweiz schloss nach dem EWR-Nein des Volkes mit der EU 1999 so genannte bilaterale Abkommen. Mit der «Vaduzer Konvention» von 2002 sind die Beziehungen zwischen den EFTA-Staaten und der Schweiz auf ein vergleichbares Niveau wie die Vereinbarungen Schweiz-EU gebracht worden. Um das Gewerbe gegen die EU-Mitbewerber aus Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich zu schützen, hat die Schweiz aber Hürden aufgebaut. Auch gegen Liechtenstein, trotz der sonst gemeinsamen offenen Grenze. Neuestes Beispiel ist die Kautionspflicht, womit jeder Gewerbetreibende vor der Aufnahme einer Tätigkeit eine Kaution hinterlegen muss. Schon vorher ist festgelegt worden, dass eine Dienstleistungserbringung über die Grenze auf höchstens 90 Tage innerhalb eines Kalenderjahres beschränkt ist und dass eine Arbeit frühestens acht Tage nach Zugang der Meldung aufgenommen werden darf. Für grössere Arbeiten stellt die Höchstdauer ein Problem dar, für kleinere Arbeiten die lange Anmeldefrist. Eine Ausnahme besteht nur für Reparaturen, bei Unfällen oder nicht vorhersehbaren Umständen, wo die Arbeit schon am Tag der Meldung beginnen kann.

Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Martin Meyer

Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Martin Meyer ersuchte den Schweizer Bundesrat um eine gemeinsame Lösung, damit der grenzüberschreitende Dienstleistungsverkehr nicht weiter erschwert werde.

Für gleich lange Spiesse Liechtenstein muss bei den Problemen im grenzüberschreitenden DienstleistungsverFall, dass es keine Lösung gibt, braucht Liechtenstein gleich lange Spiesse für das einheimische Gewerbe, womit eine analoge Regelung wie die Kaution in der Schweiz überlegt werden muss.

Foto: Marco Nescher

kehr weiterhin auf Erfolge durch Verhandlungen setzen, nicht auf Konfrontation. Für den


TRENDWENDE

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Brauchen wir eine grünere Politik? Die ersten Reaktionen auf die Atomkatastrophe von Fukushima waren heftig und verständlich. Ein Unglück wie in Japan, bei dem Radioaktivität entweicht und die Erde verstrahlt, dürfe es nie mehr geben. Der Ruf nach sofortigem Ausstieg aus der Kernenergie war unüberhörbar, Politiker in Ländern mit Kernreaktoren schwankten, populistisch sofort die Stillegung der Atomkraftwerke zu verkünden oder den Sturm der Entrüstung über sich ergehen zu lassen. Inzwischen ist sich die Welt mehr oder weniger einig geworden, dass ein sofortiger Ausstieg aus der Kernenergie gar nicht machbar ist. Einen markanten Punkt setzte die Atomkatastrophe in der Energiefrage, denn künftige Debatten über die Energieversorgung dürften sich an diesem Unglück orientieren, sofern sich nicht der Mantel des Vergessens darüber ausbreitet – wie nach Harrisburg und Tschernobyl.

Brauchen wir eine grünere Politik?

Diese Frage wird von den politischen Parteien Liechtensteins unterschiedlich beantwortet. Die Freie Liste fühlt sich bestätigt in ihrer Forderung nach Verzicht auf Atomstrom und fordert in allen Bereichen, vor allem in der Sozialpolitik, eine verstärkte Ausrichtung der Politik auf die «grüne» Linie. Die Vergangenheit habe gezeigt, schreibt FL-Präsident Wolfgang Marxer, dass die

Meinungen der Parteien Die Kernkraftwerk-Katastrophe in Japan beschäftigt vor allem in Europa auch die politischen Parteien. Grüne Parteien befinden sich im Aufwind, andere Parteien beschäftigen sich mit ihrer künftigen Ausrichtung. Wir haben die drei Parteien in Liechtenstein befragt, ob es eine in Zukunft grünere Politik brauche. Die Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten.

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beiden Grossparteien viele der ursprünglichen «grünen Anliegen» aufgenommen hätten. Damit verbindet die Freie Liste die Hoffnung, dass die liechtensteinische Politik in Zukunft «grüner, als nachhaltiger und sozialer handelt».

Spielt die Kunst des Vergessens wieder eine Rolle?

Dass die liechtensteinische Politik in den letzten Jahren stark von ökologischen Überlegungen geprägt war, nehmen die Vertreter von FBP und VU als Argument, um die Argumente nach einer «grüneren» Politik kritisch zu beurteilen. Marcus Vogt, Geschäftsführer der FBP, weist auf das FBP-Wahlprogramm hin, in dem sich die Partei für einen höheren Eigenversorgungsgrad in der Energiegewinnung ausgesprochen und zudem die Förderung von alternativen Energien angeregt habe. Auch VU-Präsident Adolf Heeb plädiert für die Optimierung der eigenen Energieversorgung, gibt aber zu verstehen, dass Liechtenstein weiterhin auf den Import von Energie angewiesen sein wird. Eine «grünere» Politik braucht es nach seiner Meinung nicht, allenfalls eine mehr nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichtete. Aus heutiger Sicht ist absehbar, dass sich die Wahlprogramme der drei Parteien vor den nächsten Wahlen stärker um grüne oder ökologische Fragen drehen werden. Die Reaktion der Wählerinnen und Wähler in Deutschland und der Schweiz auf die Kernreaktor-Katastrophe in Japan dürfte ihre Auswirkungen nicht verfehlen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Kunst des Vergessens auch hier eine Rolle spielen könnte. Wenn die defekten japanischen Kernreaktoren in den nächsten Monaten und Jahren ohne weitere Hiobsbotschaften still vor sich hin strahlen, droht eine Verdrängung im Bewusstsein vieler Menschen. Oder erinnert sich heute noch jemand in unseren Breitengraden an die Ölpest im Golf von Mexiko, an die grösste Ölkatastrophe in der Geschichte? Das war 2010! Vor genau einem | Jahr!


t r e n d w e n d e : FRE I E L I STE

Ja, es braucht eine grünere Politik 17

grüne Lösungen ein, nämlich wie Liechtenstein seinen CO2-Ausstoss verringern kann: Es ist zu hoffen, dass die Umweltkatastrophe in Japan den Blick für schleichende Katastrophen wie die Klimaerwärmung wieder schärft. Mit einer CO2-abhängigen Motorfahrzeugsteuer könnte im Windschatten der verheerenden Atomkatastrophe auch in diesem Bereich eine «grünere Politik» forciert werden. Grüne Politik ist glaubwürdige Politik, denn sie steht über Jahre für die gleichen, teils unbequemen Themen ein. Sie ist aber auch eine soziale Politik, die in Liechtenstein momentan besonders gefordert ist: Unser Land befindet sich in einem sozialen Umverteilungsprozess. Sparmassnahmen aufgrund des Staatshaushaltsdefizits bewirken – und dies ist neu für Liechtenstein – eine Umverteilung. Der Landtag zeigt sich in vielen Beschlüssen von einer einseitig wirtschaftsfreundlichen Seite, welche die Wohlhabenden beWolfgang Marxer vorteilt. Auch werden LeistunPräsident Freie Liste gen gekürzt, die vor allem für Menschen aus dem Mittelstand existenziell bedeutsam waren (Abschaffung NichtBetriebsunfall-Prämie, Reduktion der Subventionierung der Krankenkassenprämien). Dies wird den Mittelstand überdurchschnittlich treffen. Die soziale Schere öffnet sich weiter, ohne dass die Politik bisher gegensteuert. Die politische Arbeit der Freien Liste wird sich verstärkt nach dem Grundsatz «für Fairness und Gerechtigkeit» ausrichten und die politische Stimme der Schwächeren sein. Kurz: Sie steht für eine grünere und damit auch sozialere Politik in Liechtenstein ein. Die Vergangenheit zeigt, dass die Grossparteien viele der ursprünglichen «grünen Anliegen» aufgenommen haben. Es ist zu hoffen, dass die neue grüne Welle in der Politik auch in unmittelbarer Zukunft dazu führt, dass die gesamte liechtensteinische Politik grüner, also nachhaltiger | und sozialer handelt. Foto: Freie Liste

«Eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmass bewirkt nun hoffentlich eine nachhaltige Energiepolitik weltweit, nachdem Tschernobyl nur den Grünen «Eindruck» machte. Die Atom-Katastrophe offenbart aber mehr: eine Vertrauenskrise breiter Bevölkerungskreise in die herrschende Politik. Die politische Landkarte wird durchgerüttelt. Deshalb die einfache Antwort zur Titelfrage: Ja, es braucht eine grünere Politik. Grüne Politik kann als Oberbegriff für eine politische Richtung verwendet werden, die sich institutionell verankert weltweit seit den 1970er-Jahren entwickelt hat. Grüne Politik überschneidet sich mit Umweltpolitik, ist aber nicht auf diese beschränkt. Grüne Politik hat eine ganz wesentliche soziale Komponente, basiert generell auf der Vorstellung angemessener Lebensbedingungen für alle Menschen auf unserem Planeten. Besonders in diesem Bereich wirkt sich auch der Einfluss linker Politik bei der Entwicklung grüner alternativer Lebensvorstellung aus. Die Freie Liste agiert in diesem Sinn auch ganzheitlich. Ihre Hauptanliegen sind der Schutz der Umwelt, der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und soziale Gerechtigkeit. Dies bedingt die laufende Überprüfung der langfristigen Folgen von politischen Entscheidungen auf die Umwelt, auf sozial und wirtschaftlich Benachteiligte und auf eine nachhaltige, ökologisch verträgliche Wirtschaft. Schon seit der Gründungszeit der Freien Liste ist die Partei gegen Atomstrom und diese Forderung ist ein fixer Bestandteil der Parteiprogramme. Die Freie Liste ist für Einsparungen im Energiekonsum und für Anreize zum Stromsparen durch ein progressives Tarifmodell. Zudem macht sie sich für alternative Energie stark: Ein Freie Liste-Vorschlag ist, auf Gemeindeebene Solargenossenschaften zu gründen, damit Solarstrom so effektiv wie möglich auf grossen, günstig gelegenen Flächen gewonnen werden kann. Liechtenstein ist derzeit von Importen von Atomenergie abhängig und muss sich um alternative Lösungen zur Stromerzeugung bemühen. Konsequent setzt sich die Freie Liste auch für andere

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tK ro ep nf ddwe es nM do e :n at VUs

Braucht es eine grünere Politik? Um diese Frage vorab für Liechtenstein klar zu beantworten «Nein». Ich möchte auch nicht von einer grüneren Politik sprechen, sondern wenn schon von einer ökologischeren. Die drei liechtensteinischen Parteien decken mehr oder weniger, soweit es für die energetische Insel Liechtensteins möglich ist, in ihren Programmen und Aussagen querdurch die Seite einer nachhaltigen ökologischen Politik ab. Nachdem wir neben etwas Wasserkraft und Sonne später vielleicht noch etwas Geothermie als eigene Ressourcen nennen können, die aber nur einen Bruchteil unseres Energiebedarfs decken, sind wir auf das, was wir aus dem AusAdolf Heeb land beziehen, angewiesen. Und Präsident der Vaterländischen das sind elektrischer Strom, ErdUnion gas und Heizöl. Diese Energien können wir nun mal nicht veredeln. Also heisst es Energie sparen, und das effizient nutzen, was uns als erneuerbar und nachhaltig zur Verfügung steht. Hierzu gibt es in unserem Lande auch die entsprechenden Förderprogramme zu den verschiedenen Sparten, die ich hier nicht einzeln ausführen möchte. Die Regierung im Resort Umwelt wie auch im Ressort Energie bemüht sich immer, die aktuellen internationalen Masstäbe anzusetzen und zum Teil auch, soweit möglich, eigene liechtensteinische Vorgaben zu machen, die aber aufgrund der vorher erwähnten Energieimporte nur beschränkt möglich sind. Für mich ist ökologische Politik, wenn Energieproduktion auf höchstem technologischem Standard erfolgt und dadurch die Umweltbelastung mit Foto: VU

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Optimierung der Energieversorgung

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dem CO2-Ausstoss auf das mögliche Minimum reduziert wird. Diese Politik wird heute international getragen und Liechtenstein hat sich dem auch mitverpflichtet. Wir können in diesem Bereich aber auch selbst einen Beitrag leisten, indem wir unsere eigene Energieversorgung optimieren, nämlich durch neue moderne Heiz- und Warmwassergeräte, den Einsatz von thermischen- und photovoltaischen Kollektoren und entsprechend hochwertigen Aussenhüllen-Isolierungen unserer Häuser. Liechtenstein hat einige Industriebetriebe, die in verschiedenen Bereichen international anerkannt, neue technologisch hochstehende Geräte und anlagentechnische Systeme baut und weiterentwickelt, um den höchsten Stellenwert auf ökologisch-ökonomischer Basis zu erreichen. Auch das muss als Beitrag einer ökologischen Politik gewertet werden. Aufgrund dieser Aufzeichnungen glaube ich, dass Liechtenstein auf gutem Wege ist, ökologische Politik nachhaltig zu betreiben, und das in einem gesunden Rahmen unserer eigenen Möglichkeiten, ohne das Vorzeichen «Grün» in den | Vordergrund stellen zu müssen.


t r e n d w e n d e : FB P

Anreize zum Energiesparen schaffen 19

Foto: FBP

die eine oder andere Haltung beeinflussen. Letztendlich ist aber jeder und jede auch selber gefordert, den eigenen Umgang mit Energie kritisch zu hinterfragen. Staatliche Verordnungen sind unbeliebt und haben einen schalen Beigeschmack. Dasselbe gilt bei staatlichen Förderungen. Unser zeitweiliger Boom bei privaten Fotovoltaikanlagen ist rasch eingebrochen, als die staatliche Über-Förderung gekürzt wurde. Für mich ein klares Zeichen, dass innere Überzeugungen noch reifen müssen. Wenn wir mit Blick in die Zukunft ganz auf Atomstrom verzichten wollen, braucht es einen konsequenten Umstieg auf alternative Energien. Dazu braucht es aber auch KonzessioMarcus Vogt nen von allen Seiten. Die Wasist Geschäftsführer der Fortserkraftnutzung bedeutet einen schrittlichen Bürgerpartei FBP erheblichen Eingriff in den Lebensraum Wasser. Dabei stellt sich die Frage, wie lange eine Energie als grün bezeichnet werden kann, wenn sie Lebensräume zerstört. Windparkanlagen können ebenso ein gewaltiger Eingriff in die Natur darstellen, haben auch ihre Emissionen und sind in der Landschaft optisch erheblich einschneidend. So hat jede Medaille ihre zwei Seiten. Dies alles gilt es abzuwägen, wenn wir Atomkraft kompensieren wollen. Ganz zu schweigen von der Frage, ob dabei auch die Welt mitmacht. Wenn in der Atomfrage sich schon Deutschland als kleines Land auf dem Planeten bezeichnet, was sind dann wir? Und wenn wir hier in Mitteleuropa die Auswirkungen von Fukushima fürchten, dann hilft letztlich nur der globale Atom| ausstieg. Foto: Marco Nescher

Die Erdbeben in Japan lösen zu Recht eine Diskussion über die Atomkraft aus. Ich selber stellte mich stets auf den Standpunkt, dass der Strombedarf in Spitzenzeiten ohne Atomkraft nicht zu decken und der heutige Stand der Technik mit Tschernobyl nicht mehr vergleichbar seien. Diese Haltung ist wie Japan erschüttert worden. Braucht es deshalb aber eine grünere Politik in Liechtenstein? Dazu eine Gegenfrage: Ist unsere Politik nicht ohnehin schon ziemlich «grün»? Die FBP hat sich in ihrem Wahlprogramm für einen höheren Eigenversorgungsgrad in der Energiegewinnung ausgesprochen. Dazu wollen wir, so heisst es in unserem Programm, alternative Energien fördern und Anreize zum Energiesparen im Alltag setzen. Wir sprechen uns für energiefreundliches Bauen aus, für Altbausanierungen, Photovoltaik und Minergie-Standards. In Liechtenstein wird über Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie und Tiefengeothermie diskutiert und unsere Möglichkeiten werden geprüft. Der Landtag hat einer Beteiligung an der Windparkanlage «Ocean Breeze» in der Nordsee seine Zustimmung erteilt. Wir sind, als kleines Land, auf gutem Weg und mit Sicherheit wird die Diskussion durch Fukushima

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JAHR DER FRE I W I LL I GEN

Foto: LIE-Games

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Die Unbezahlbaren tragen die LieGames 2011

Mehrere hundert Freiwillige

Das Jahr der Freiwilligen 2011 erwerden bei den LieGames 2011 hält für Liechtenstein eine besonim Einsatz stehen und dere Bedeutung. Überall stehen zum Gelingen beitragen. Freiwillige im Einsatz, vor allem im Sozialbereich und im Sport, aber ein Ereignis ragt doch aus den vielen Veranstaltungen hervor: Die LieGames 2011. Schon bei den letzten Kleinstaatenspielen, die 1999 erstmals in Liechtenstein durchgeführt wurden, waren gegen 1000 freiwillige Helferinnen und Helfer mit dabei. Ohne deren Einsatz hätte die Veranstaltung wohl nicht so erfolgreich durchgeführt werden können und den Mut gegeben, sich ein weiteres Mal für die Durchführung dieses sportlichen Grossanlasses zu bewerben. Auch bei den LieGames 2011 werden wieder einige hundert Freiwillige überall dort Hand anlegen, wo es etwas zu helfen, zu organisieren, zu planen gibt. Bei allen Wettkämpfen braucht es Betreuerinnen und Betreuer, die den ausländischen Sportlern den Weg weisen, die an Ort und Stelle sind, wenn jemand etwas braucht. Der reibungslose Ablauf der Wettkämpfe verlangt ausserdem geschulte Kräfte für die Bereitstellung der Wettkampfanlagen, für Zeitmessung, Ranglisten, Siegerehrungen. Weil die Wettkampfanlagen verstreut im Lande liegen, braucht es Helfer mit genauen mai 2011

Ortskenntnissen, um die Sportler und Funktionäre zeitgerecht zu den Wettkämpfen zu bringen. Chauffeure sind ebenso gefragt wie Leute, die für die Verpflegung der knapp 1000 Sportlerinnen und Sportler zuständig sind. Jede Delegation benötigt einige Freiwillige mit Sprach- und Ortskenntnissen, damit alles reibungslos abläuft und alle Wünsche erfüllt werden können. Nicht zuletzt braucht es eine Reihe von Alleskönnern, die dann zum Einsatz kommen, wenn irgendwo mehr Helfer benötigt werden, wenn etwas nicht ganz klappt, wenn der Arbeitsaufwand grösser als geplant ist. Das LieGames-OK rechnet mit dem Einsatz von ungefähr 750 Unbezahlbaren, wie die freiwilligen Helferinnen und Helfer genannt werden. Bei einem HelferEvent am 23. März würdigte OK-Präsident Leo Kranz die Bedeutung der Freiwilligen: «Ohne freiwillige Helfer wären die LieGames schlichtweg unmöglich. Sie sind es, die als eigentliche Gastgeber auftreten, sie vertreten unser Land.» Bis zu jenem Zeitpunkt hatten sich bereits etwa 600 Freiwillige gemeldet, so dass die Organisatoren guten Mutes sein konnten, bis zum Beginn der LieGames noch weitere 100 bis 200 Helfer zu finden. Mehr noch als eine dauernde Freiwilligen-Arbeit, die über das ganze Jahr den Einsatz erforderlich macht, zieht ein einmaliger Grossanlass freiwillige Helfer an. Das Erlebnis, mitten im Geschehen drin und Teil der Erfolgsstory zu sein, spornt alle Altersgruppen an, sich zu melden. Wie die LieGames nach dem HelferEvent im März bekannt gaben, zählt der jüngste Helfer erst 9 Jahre, der älteste Helfer kann auf die Erfahrung von 78 Lebensjahren zurückblicken. Das Erlebnis, Olympische Atmosphäre hautnah mitzuerleben, spornt offenbar auch Freiwillige ausserhalb Liechtensteins an, sich für den Helferstab der LieGames zu melden. Wenn die LieGames 2011 über die Bühne gehen, sind also auch freiwillige Helfer aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland mit dabei. Damit werden die LieGames zu einem sportlichen Grossanlass, bei dem Liechtenstein nicht allein bleibt, sondern die nähere und weitere | Region einbeziehen kann.


VOR 5 0 JAHREN

Goldmünzen der Landesbank Ausgabe erst 25 Jahre später

Foto: Landesbank

Die Liechtensteinische Landesbank feiert dieses Jahr das 150-jährige Bestehen. Zum Jubiläum «100 Jahre Landesbank», das 1961 gefeiert wurde, liess die Landesbank zwei Goldmünzen bei der Eidgenössischen Münzstätte in Bern prägen. Die beiden Goldmünzen im Nominalwert von 25 und 50 Franken zeigten das Bildnis des Fürsten Franz Josef II. auf der Vorderseite, während die Rückseite das Staatswappen, den Münzwert und die Inschrift Fürstentum Liechtenstein trägt. Die Auflage wurde damit mit 20'000 Stück festgelegt, weil Liechtenstein zu jener Zeit rund 17'000 Einwohner zählte. Die Goldmünzen waren geprägt, konnten aber nicht herausgegeben werden. Die Schweiz legte dem Fürstentum Liechtenstein damals nahe, auf die Herausgabe der Goldmünzen zu verzichten. Der Grund dafür waren die starken Preissteigerungen auf dem freien Goldmarkt, die politischen Spannungen und die unsichere internationale Währungslage. Die Goldmünzen gelangten in den Tresor der Liechtensteinischen Landesbank. Erst beim 125-jährigen Bestehen der Landesbank 1986 erinnerte man sich wieder dieser Goldmünzen. Mit einer Verordnung ermächtigte die Regierung die Landesbank, die Goldmünzen herauszugeben. In dieser Verordnung wurde auch der Ausgabemodus festgelegt: «Jeder im Lande wohnhafte Landesangehörige und Niedergelassene, der zum Zeitpunkt der Ausgabe volljährig ist, hat Anspruch auf den vergünstigten Bezug einer Serie dieser Goldmünzen.» Die vergünstigte Ausgabe der Goldmünzen wurde auf die drei Monate August, September und Oktober 1986 beschränkt. Der Ausgabepreis wurde mit 250 Franken festgelegt. Die Landesbank ging nicht leer aus, denn die Regierung bestimmte, dass der Ertrag aus dem Verkauf der Goldmünzen den offenen Reserven der Bank zuzuweisen sei. Die Nachfrage nach den Goldmünzen

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scheint nicht überwältigend geDie 1961 geprägten Goldmünzen wurden erst 25 Jahre wesen zu sein, denn es wurde später ausgegeben. eine zweite Ausgaberunde lanciert, womit auch im Ausland lebende Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner in den Genuss verbilligter Goldmünzen kamen. Eine zweite Regierungsverordnung 1986 legte fest, dass jeder im Ausland wohnhafte Landesangehörige, der spätestens am 31. Dezember 1986 volljährig wird, Anspruch auf den Bezug der Goldmünzen-Serie habe. Wie die Geschichte zeigt, ging auch die erste Münzprägung Liechtensteins nach der Übernahme des Schweizer Frankens nicht ohne Probleme über die Bühne. Schon 1924, also im gleichen Jahr wie die Einführung der Franken-Währung, brachte Liechtenstein vier eigene Silbermünzen heraus. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Silbermünzen nur in Liechtenstein in Umlauf gelangten. Bald wurden sie auch im St. Galler Rheintal als Zahlungsmittel benützt. Obwohl Liechtenstein gegenüber der Schweizerischen Nationalbank einen Sicherungsfonds von 160'000 Franken hinterlegt hatte, blieben die liechtensteinischen Silbermünzen für die Schweiz ein Störfaktor. Am 11. November 1930 erfolgte eine offizielle Verlautbarung, dass sich Liechtenstein und die Schweiz geeinigt hätten, die liechtensteinischen Silbermünzen als Zahlungs| mittel aus dem Verkehr zu ziehen. mai 2011


W I RTSCHAFT

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Oft ist weniger mehr

23 Von Susanna Gopp

Der Beinahe-Kollaps der internationalen Finanzmärkte im Jahr 2008 hat zu zwei zentralen Fragen geführt: Muss die Finanzwirtschaft stärker reguliert werden? Und wenn ja, welches Ausmass an Regulierungen ist sinnvoll und effektiv?

Als Antwort auf das Jahr 2008 versuchen verschiedene Staaten unter dem Plädoyer «des Verhinderns zukünftiger Krisen», über Gesetze und Verordnungen aktiven Einfluss auf die Finanzwirtschaft zu nehmen. DaWenn Freiraum und Inspiration bei entsteht unweigerlich der Eindruck, dass sie einen kurzfrisdurch Überregulierung zu tigen Erfolgseffekt bevorzugen. stark eingeschränkt werden, Dies ist nachvollziehbar, denn so lässt sich relativ einfach zeigen, wirkt sich dies lähmend dass gehandelt wird. Wird aber auf die Wirtschaft aus der Frage, welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen und Kosten sich langfristig aus all diesen neuen Gesetzen und Verordnungen ergeben, genügend Bedeutung beigemessen?

Erfolg nur mit Konzentration auf zugedachte Rollen

Ein kleiner Exkurs: Das Finanzsystem, aus der Perspektive eines Spielsystems gesehen, kann wie folgt dargestellt werden: In einem ersten Schritt stellt der Staat die Rahmenbedingungen (z.B. das Spielfeld, die Tore, die Bälle) zur Verfügung, unter welchen das Spiel ausgetragen werden kann. In der Folge legen die Verbände (als Vertreter der Marktakteure) die gemeinsamen Regeln

Zur Person Mag. (FH) Susanna Gopp ist Kommunikations- und Medienverantwortliche und tätig für den Think Tank European Center of Austrian Economics Foundation (ECAEF), Vaduz. Weitere Informationen zum ECAEF und zur siebten Internationalen Gottfried von Haberler-Konferenz unter www.ecaef.li

fest, die sie im Spiel berücksichtigen wollen. Alsdann tragen die Marktakteure (als Spieler) innerhalb der zur Verfügung gestellten Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung der vereinbarten Regeln das Spiel aus. Und schliesslich ist eine unabhängige Stelle (als Schiedsrichter) zu benennen, die darauf achtet, dass das Spiel fair abläuft und die Regeln eingehalten werden. Die Rollen sind klar definiert und das Spiel kann beginnen. Was aber passiert, wenn nun urplötzlich die Rollen vertauscht werden? Wohl ein kleineres oder grösseres Durcheinander mit der Folge, dass das Spiel – zumindest für den Moment – ein jähes Ende hat. Daraus ergibt sich die Konsequenz: Erst wenn sich die Akteure im System auf die ihnen zugedachten Rollen und Funktionen konzentrieren, kann sich ein Erfolg einstellen.

Mit Überregulierung die Wett- bewerbsfähigkeit verlieren

Betrachtet man nun die Finanzwirtschaft aus dieser Perspektive, so zeigt sich, dass einerseits der Staat die Rahmenbedingungen in Form von zum Beispiel Gesetzen stellt. Denn wenn jeder tun und lassen könnte, wonach ihm der Kopf gerade steht, so würde eben ein ziemliches Durcheinander herrschen. Jedoch reichen Gesetze und dergleichen allein noch nicht aus. Genauso sehr sind Gestaltungsfreiraum und Inspirationsquellen notwendig. Das heisst, dass andererseits die Marktakteure selbst respektive ihre Vertreter die gültigen (Spiel-)Regeln und die Einhaltung derselben untereinander vereinbaren sollen. Alsdann steht die Grundlage, auf der die Finanzwirtschaft ausgetragen werden kann. Wenn nun aber die bei-


den Parameter Freiraum und Inspiration durch eine staatliche Überregulierung zu stark eingeschränkt werden, wirkt sich dies lähmend und demotivierend auf die Wirtschaft aus. Durch Überregulierung wird die unternehmerische Kreativität untergraben und dies könnte langfristig den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit zur Folge haben. Oft ist weniger also mehr, damit Entwicklungsmöglichkeiten erhalten bleiben.

Freiraum des Unternehmertums nicht einschränken

Bezogen auf die eingangs genannten Fragen bedeutet dies also: Die Finanzwirtschaft erträgt durchaus Regulierungen, jedoch mit der Einschränkung, dass solche Regulierungen in einem sinnvollen und argumentierbaren Rahmen stattfinden müssen. Dies führt auch zur Beantwortung der nächsten Frage: Das Ausmass an Regulierungen ist dann sinnvoll, wenn kein «pauschaler» Regulierungsversuch stattfindet, sondern Gesetze und Verordnungen in einem gesunden Kosten-/ Nutzenverhältnis stehen und gewinnbringend sind. Die Vergangenheit zeigt, dass sich Innovationen, Produkte und Märkte vor allem dort entwickelt haben, wo die Regulierungsansätze den Freiraum für Unternehmertum nicht eingeschränkt haben.

Nach dem Preis der Gesetzes- flut fragen

Die gegenwärtige Situation bildet die Ausgangslage der siebten Internationalen Gottfried von Haberler-Konferenz, organisiert und

Die Gottfried von Haberlerdurchgeführt vom in Vaduz anKonferenz bietet eine Plattform sässigen Think Tank European für eine inspirierende Center of Austrian Economics Diskussion und neue Impulse. Foundation ECAEF. Die Konferenz steht unter dem Titel: «The Economics of Regulations – Der Preis der Gesetzesflut». Ziel der Konferenz ist, Fragen wie zum Beispiel: n  Führen Gesetzes- und Kontrollmechanismen langfristig wirklich zum gewünschten Ziel oder erfüllen sie eher einen aktuellen Drang nach Erfolg? n  Wird die unternehmerische Freiheit nicht in ein zu enges Korsett gesteckt und ihr so die Luft zum Atmen genommen? n  Wird den Marktakteuren dadurch vielleicht die Verantwortung für das eigene Tun entzogen? Bringen bestimmte Gesetze tatsächlich mehr Sicherheit mit sich oder verstärken sie im Gegenteil beispielsweise die Missbrauchsgefahr n  Was kostet es überhaupt, all die Gesetze umzusetzen und zu administrieren? Stehen sie in einem gesunden Kosten-/Nutzenverhältnis? aktiv aufzugreifen und eine Plattform für eine inspirierende Diskussion zu bieten. ECAEF vertritt die Auffassung, dass gerade durch das Eintreten in eine Diskussion sich Lösungsansätze herauskristallisieren und neue Impulse entwickeln lassen. Die Internationale Gottfried von Haberler-Konferenz ist benannt nach dem gleichnamigen Liechtensteiner Gottfried von Haberler, der mit Ludwig von Mises und Friedrich A. von Hayek zu den führenden Vertretern der Österreichischen Schule der Nationalökonomie gehörte. | mai 2011


GESELLSCHAFT

Foto: Remi Nescher

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Rotary Club Eschnerberg Yes, we can!

Klaus Risch (Auktionator der Ver-

Der Rotary Club Liechtensteinsteigerung und Clubmitglied), Eschnerberg wurde 1998 von drei Helen Näff (JugenddienstbeaufMitgliedern aus dem Rotary Club tragte), Gerhard Mislik (Incoming Liechtenstein gegründet, nämPräsident), Magdalena Frommelt lich Toni Gerner, Harald Bühler (Präsidentin des Clubs). und Karl Walch. Ihre Intention war klar, einen zweiten Rotary Club in Liechtenstein zu gründen, der ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal haben sollte: Die Rotary-Männergesellschaft öffnete den Club auch für Frauen. Derzeit sind von den 42 Clubmitgliedern 11 Frauen, ein Anteil von gut einem Viertel. Gründervater Toni Gerner setzte zudem 1998 weltweit bei Rotary durch, dass die Berufsklassifikation «Hausfrau» akzeptiert wurde. Der Clubname Rotary Club Liechtenstein-Eschnerberg wurde deshalb gewählt, weil in der Regel der Rotary-Clubname auch ein Gebiet bezeichnet. Rotary Eschnerberg empfindet sich als ein Dreiländerclub mit den Gebieten Liechtenstein, St. Galler Rheintal und Vorarlberg. Aus diesem Gebiet wurde aus einer Reihe von Vorschlägen die Bezeichnung Eschnerberg ausgesucht. Zu den Grundpfeilern der Rotary-Bewegung gehört «selbstloses Dienen». Jeder Präsident setzt sich grundsätzlich für das Fundraising in seinem Clubjahr ein. Es werden jeweils ein oder mehrere mai 2011

soziale Projekte lanciert, die dann durch diverse Aktivitäten von den Clubmitgliedern unterstützt werden. Der jetzige Past-Präsident Remi Nescher sammelte in seinem Clubjahr für die Stiftung «Winds of Hope» von Bertrand Piccard und die liechtensteinische Hilfsorganisation «Liachtbleck» über 45'000 Franken. Die aktuelle Präsidentin Magdalena Frommelt setzt sich an diversen Anlässen für das Frauenhaus Liechtenstein ein. Am Jahrmarkt in Eschen wurden Brezelis und Cüpli verkauft, dann folgte ein Benefizanlass mit Reinhold Bilgeri, nachfolgend wurde im Rahmen einer amerikanischen Versteigerung eine Plastik von Evelyn Bermann an den Höchstbietenden vergeben. Geplant ist, am 7. Mai 2011 dem Frauenhaus zum 20-jährigen Bestehen einen Scheck von 20'000 Franken überreichen zu können. Rotary Liechtenstein-Eschnerberg setzt sich auch für die Jugend ein, wie Magdalena Frommelt erläutert: «Wir haben in unserem Club eine Jugenddienstbeauftragte, Helen Näff, die sich speziell um Projekte für Jugendliche kümmert. Hier gibt es bei Rotary eine Reihe fantastischer Aktivitäten, welche es Jugendlichen ermöglichen, eine vertiefte Erfahrung einer anderen Kultur zu bekommen. Ziele der Jugendprogramme sind das Kennenlernen anderer Lebensgewohnheiten, der Erwerb von Sprachkenntnissen, die Erweiterung des eigenen Blickfelds und die Entwicklung der Persönlichkeit. Grundsatz dabei ist immer Gegenseitigkeit. Beim Kurzzeitaustausch z. B. verbringt ein Jugendlicher im Alter von 15,5 bis 18 Jahren 3-6 Wochen in einer andern Familie. Zeitversetzt erfolgt der Gegenaustausch in die Familie des Jugendlichen von hier.» Am 30. Juni 2011 endet die Präsidentschaft von Magdalena Frommelt. Was wird ihr besonders in Erinnerung bleiben? «In unserem Club gibt es viele engagierte Mitglieder, die sich für die Gesellschaft in Liechtenstein oder im Ausland einsetzen. In unserem Club hat es viele Macher und deshalb wird nicht lange herumdiskutiert, sondern es werden stets gute Ideen aufgegriffen und umgesetzt | nach dem Motto: «Yes, we can!»


R at g e b e r V o r s o r g e

Privat vorsorgen – aber wie? 25

René Bär, Leiter Private Finanzplanung der Liechtensteinischen Landesbank, gibt einen Einblick in die private Vorsorge.

n  Herr Bär, was ist bei der

individuellen Vorsorge zu beachten?

Foto: Liechtensteinischen Landesbank AG

Die staatliche und betriebliche Vorsorge ersetzen bei Erwerbsunfähigkeit und Todesfall sowie nach der Pensionierung nur einen Teil der Einkünfte. Wer auf Zusatzeinkommen angewiesen ist, sollte frühzeitig vorsorgen.

Die persönliche Vorsorge zu planen, ist eine lebensbegleitende Gerade beim Hausbau kann Aufgabe. Es ist zu unterscheiden, für welches Ereig- n  Gibt es Situationen, in eine frühzeitige private Vorsorge nis man vorsorgen möchte. Stehen die Erwerbsun- denen die private Vorsorge benützlich sein. fähigkeit oder ein plötzlicher Todesfall im Zent- sonders wichtig ist? rum, spricht man von Risikovorsorge. Geht es um Erfahrungsgemäss bestehen Vordas Sparen für die Zeit nach der Pensionierung, sorgelücken häufig bei Personen, die bei einem Ereignis infolge Krankheit nur zu den gesetzlichen spricht man von Altersvorsorge. Mindestleistungen versichert sind. Zudem ist der n  Welche Produkte eignen sich für die RisikoVersicherungsschutz in bestimmten Familienkonvorsorge? stellationen (z. B. Verheiratete ohne Kinder, KonZwei häufige Formen, mit denen man die Risiken kubinatspaare, Patchworkfamilien) ungenügend. Invalidität und Tod abdecken kann, sind die Inva- Ebenso, wenn man ein Haus baut und dabei langlidenrente und das Todesfallkapital. fristige finanzielle Verpflichtungen eingegangen Eine Invalidenrente bietet finanziellen Schutz bei ist. dauernder Erwerbsunfähigkeit. Sollte man erwerbsunfähig werden, wird nach einer Wartefrist n  Welche Vorkehrungen kann man für die eine Rente ausbezahlt. Man erhält ein Ersatzein- Altersvorsorge treffen? kommen, welches es erlaubt, den gewohnten Le- Je früher man damit beginnt, desto besser. Es gibt eine Vielzahl von geeigneten Produkten für die Albensstandard weiterzuführen. Mit einem Todesfallkapital kann man seine Fami- tersvorsorge. Allenfalls kann man auch Einkäufe lie finanziell absichern. Stirbt die versicherte Per- in die Pensionskasse tätigen oder Hypotheken tilson, wird die festgelegte Summe an die Begünstig- gen. Welche Massnahmen geeignet sind, lässt sich ten ausbezahlt. Diese verfügen somit über Kapital, nur unter Berücksichtigung der individuellen Gemit dem sie den entfallenen Lohn wieder ausglei- samtsituation beurteilen. Deshalb ist eine umfas| sende Beratung sinnvoll. chen oder auch Kredite zurückzahlen können. mai 2011


UNO - JAHR DES WALDES

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Der Wald als Abenteuerspielplatz vielfältiger Lebensraum rund um den Walen-

27 Von Moritz Rheinberger

Im letzten Beitrag der LGU haben wir über den Wald als Lebensraum für Tiere berichtet. Das Ökosystem Wald bietet aber auch einer Vielzahl von Pflanzen einen Lebensraum. Grund genug, sich nochmals dem Thema Wald zu widmen.

Der Wald wächst in unterschiedlichen Vegetationsformen, beeinflusst von verschiedenen Standortfaktoren. Einerseits spielen Klima- und Bodenverhältnisse für die Waldentwicklung eine Rolle. Andererseits haben sich spezielle Waldformen an die BedinDas Beziehungsgefüge im gungen auf unterschiedlichen Höhenstufen angepasst. Das BeWald mit Pflanzen, Tieren und ziehungsgefüge im Wald mit den Mikroorganismen ist diversen Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen ist vielschichvielschichtig und komplex tig und komplex. Insgesamt finden sich im Liechtensteiner Wald 32 verschiedene Baumarten. Aber nicht nur die lebenden Bäume sind wichtig für einen funktionierenden Wald. Für zahlreiche Insekten und holzabbauende Pilze sind Dürrständer und liegendes Totholz die wichtigsten Lebensräume. Etwa ein Viertel unserer Käferarten verbringt mindestens eines ihrer Lebensstadien im Holz abgestorbener Bäume. Viele Vogelarten ernähren sich wiederum von die-

sen Insekten. Deshalb wird heute aus Naturschutzgründen immer häufiger vom «Aufräumen» der Wälder abgesehen. Oft geht vergessen, dass der Wald ein gestaltendes und «gestaltetes» Element unserer Landschaft ist. Es gibt heute in Europa nur noch sehr wenige vom Menschen unbeeinflusste Ur-Wälder. Die meisten Wälder werden seit langer Zeit mit unterschiedlicher Intensität genutzt, sodass eigene Kulturlandschaften entstanden sind. Der Wald erbringt denn auch vielfältige Leistungen für die Menschen. Er erhält die Artenvielfalt, schützt vor Naturgefahren, produziert Holz und bietet Arbeitsplätze und Erholungsmöglichkeiten, speichert Kohlenstoff (CO2), reinigt die Luft und filtert Niederschläge zu naturreinem Trinkwasser. Ein früher häufiger Wald, der heute in seiner ursprünglichen Form bei uns leider kaum noch anzutreffen ist, ist der Auenwald. Dieser Wald hängt stark von der Gewässerdynamik des Flusslaufes ab, an dem er sich befindet. Typische Auenwaldgehölze sind Erlen und Weiden. Wegen der kleinflächigen und abwechslungsreichen Fotowettbewerb «Unser Wald» Strukturen zählen Auenwälder zu den artenreichsten und vitalsBeitrag der liecht. Regierung zum UNO-Jahr des Waldes ten Lebensräumen Europas. In Die Blickwinkel auf den Wald sind so vielfältig wie seine Liechtenstein sind sie durch Besucher. Der eine sieht den Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, der andere Flussbegradigungen und Dammals Arbeitsplatz oder Erholungsraum. Der Veranstalter freut sich deshalb auf faszinierenbauten vollkommen verschwunde Bilder vom heimischen Wald in allen seinen Facetten und im Spiegel der Jahreszeiden. In der Schweiz findet man ten. Die Aufnahmen müssen in Liechtenstein oder im Rheintal entstanden sein. nur noch einige Überbleibsel. Einreichung der Bilder Beispiele eingesandter Bilder auf www.awnl.llv.li. Max. 10 Bilder per E-Mail oder CD an: info@awnl.llv.li Auffallend in den Nutzwäldern Einsendeschluss: 31. Oktober 2011 Amt für Wald, Natur und Landschaft, Fotowettbewerb direkt oberhalb der Dörfer LiechWald, Dr. Grass-Strasse 12, 9490 Vaduz, Fotoausstellung tensteins (die so genannte kolliDie Bildgrösse muss mindestens 6 Megapixel betraDie prämierten Einzelfotos und Schulklassen-Portgen. Die Bilder in der grössten Auflösung im JPEGfolios werden Ende 2011 an einer Fotoausstellung ne Stufe) sind die Aufforstungen Format (.jpg) einsenden. Weitere Informationen und präsentiert. mit Rottannen, die vor allem in Regierung des Fürstentums Liechtenstein


Der Wald ist ein pflanzenreicher Lebensraum. In Liechtenstein gibt es über 30 verschiedene

Foto: Marco Nescher

Baumarten.

den 1950er- und 1960er-Jahren zur Holznutzung angelegt wurden. Aufforstungen mit nicht standortgerechten Baumarten haben eher negative Folgen für die Artenvielfalt. So wird beispielsweise in den meisten Aufforstungen der Boden durch die Nadelstreu saurer. Weil deutlich weniger Licht auf den Waldboden fällt, ist auch die Bodenvegetation wesentlich artenärmer als in den natürlich vorkommenden Buchenlaubmischwäldern.

Unterschiedliche Bäume auf verschiedenen Höhenstufen

befürchtet, dass die Bergulme ganz aus unseren Wäldern verschwinden wird. Die Vogelbeere ist ein Laubbaum, der auch noch in höheren Lagen vorkommt und bis auf einer Höhe von 2300 m ü.M. wachsen kann. Das Vorkommen dieser lichtbedürftigen Pionierart ist weitgehend durch die Konkurrenz bedingt. Sie wächst überwiegend in nordexponierten Hanglagen und bevorzugt einen sauren Untergrund. Hauptsächlich und mehr als jede andere Laubbaumart ist sie in den Tannen-Fichtenwäldern der subalpinen Stufe (1500 – 2300 m ü.M.) zu Hause. An der Grenze zur alpinen Stufe (höher als 2300 m ü.M.) hat die Grünerle, eine Strauchart des Alpenraumes, ihre Hauptverbreitung. Sie bildet im Bereich der Waldgrenze oft Gebüschwälder. Grössere Bestände befinden sich oberhalb von Tuass. Eine in den Alpen weit verbreitete Art ist die Legföhre. Jeder der schon auf dem Sareiserjoch war, kennt diese Baumart. Eine seltene Rarität sind hingegen die vereinzelten Arven, welche man in der Nähe von Gampergritsch findet. Die Arve ist eine Baumart des strengen, kontinentalen Klimas mit grossen Temperaturschwankungen und wenig Niederschlägen. Sie gedeiht bis an die Baumgrenze und ist Teil einer typischen Bergwaldgesellschaft.

In einem typischen Buchenwald ist die Bodenvegetation gerade jetzt im Frühling üppig und wird von einzelnen Arten wie dem Bärlauch dominiert. Anders ist das in der montanen Stufe (800 – 1500 m ü.M.). Dort ist der Waldboden etwas weniger üppig bewachsen. In der Baumschicht mischen sich Buchen mit Weiss- und Rottannen. Eine weitere typische Baumart in dieser Höhenlage ist die Bergulme. Sie stellt hohe Ansprüche an den Nährstoff- und Basengehalt des Bodens und wächst häufig an steilen Hängen oder am Hangfuss. In den letzten Jahren ist die Verbreitung Wald ist nicht gleich Wald der Bergulme jedoch durch die rasche Ausbreitung Als Fazit lässt sich festhalten: eines Schlauchpilzes stark zurückgegangen. In Forstkreisen spricht man vom Ulmensterben und Wald ist nicht gleich Wald. Den grössten Einfluss auf die Wälder haben wir Menschen. Aber auch in den natürlichen Entwicklungsstadien vom JungZur Person wald über den Mittelwald und Hochwald bis hin zum altersbedingten Absterben eines Waldes entMoritz Rheinberger ist Geschäftsführer der Liechtensteinischen Gestehen sehr unterschiedliche Lebensräume mit den sellschaft für Umweltschutz LGU. www.lgu.li | unterschiedlichsten Pflanzengesellschaften. mai 2011


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Schlusspunkt

Die LieGames II vom 30. Mai bis zum 4. Juni sind der Höhepunkt des Sportjahres. Die Durchführung der Kleinstaatenspiele hat für unser Land den Charakter eines absoluten Grossereignisses, wenn man die Anzahl der involvierten Personen bedenkt, die sich im Organisationskomitee, den Sportverbänden und – verei- Die Kleinstaatenspiele geniessen bei den nen, den Gemeinden als ehrenamtliche oder freiwillige enga- einheimischen Athleten einen sehr hohen Stellenwert gieren. Es ist zu vermuten, dass auf irgendeine Art und Weise nahezu jede Einwohnerin und jeder Einwohner mit den LieGames in Berührung kommt. Was ist die Wirkung eines solchen Sportanlasses? Im Bereich der Infrastruktur werden Sportstätten modernisiert, also die Rahmenbedingungen zur Sportausübung verbessert. Sportlich gesehen wird einerseits den Sportlerinnen und Sportlern die Gelegenheit geboten, sich im internationalen Wettkampf zu messen und so wichtige Erfahrungen zu sammeln. Daher geniessen die Kleinstaatenspiele bei den einheimischen Athletinnen und Athleten einen sehr hohen Stellenwert. Andererseits arbeiten die Verbände nach einer spezifisch ausgerichteten Planung und klaren Zielsetzung mit grosser Motivation auf die Spiele hin. Damit einhergehend sind wichtige Impulse für den Nachwuchsbereich, der Hugo Quaderer ebenfalls von dieser Dynamik profitiert. In organiSportminister des Fürstentums satorischer Hinsicht bedeutet die Durchführung Liechtenstein der LieGames eine grosse Herausforderung in den Bereichen Logistik, Information, Technologie, Fachund Sozialkompetenz. Die Zusammenarbeit zwischen dem OK, dem LOSV und den Verbänden und Vereinen muss reibungslos funktionieren, die Kommunikation auf allen Ebenen klappen. Dies führt dazu, dass sich die involvierten Personen neu oder besser kennenlernen. Im Endeffekt resultiert daraus ein grosser Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn. Dies wiederum überträgt sich auf die externen Partner aus der Wirtschaft, dem Gewerbe, dem Handel, den Medien etc. Im Zuge dessen darf wie bei den Sportlerinnen und Sportlern auch bei den Funktionären und den anderen Freiwilligen ein hohes Mass an Identifikation bzw. ein gesteigerter «Liechtensteinstolz» durch die Spiele festgestellt werden. Die LieGames beweisen nach Innen wie nach Aussen, dass Liechtenstein ein Land ist, dessen Bevölkerung – wenn es gilt – zusammensteht und so gemeinsam mit grosser Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit sowie Idealismus das | Motto der Spiele lebendig werden lässt: Be part of it! Foto: Regierung

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Hugo Quaderer Höhepunkt des Sportjahres

mai 2011


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