Der Monat | Februar 2011

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februar 11 www.dermonat.li

wirtschaft: Patentrezepte gibt es nicht

Jahr des waldes: Die Geheimnisse unserer Wälder

kultur: Gasometer – Kultur im Gasturm


Mitdenken. Auf unsere Art. Damit Sie in Sachen Zukunftsplanung gelassen in die Zukunft blicken.

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I n h a lt | E d i t o r i a l

Was bringt das Jahr 2011? 3

Am Anfang des Jahres drängt eine innere Unruhe zur Frage, was das Jahr wohl bringen werde. Leute, die aus einer Kristallkugel die Zukunft herauslesen können, haben dann HochkonViele Frauen und Männer engagieren sich junktur. So weit sind wir leider als freiwillige Helfer in verschiedenen Bereichen noch nicht, aber wir wissen ein paar Dinge, die im Laufe des Jahres geplant sind. Auf den zwei Panorama-Seiten haben wir ein paar wichtige Ereignisse zusammenge Pa n o r a m a 4 tragen, die Liechtenstein in diesem Jahr beschäf entwicklung bankwesen tigen werden. Die UNO hat das Am Anfang stand die Zins- und Jahr 2011 zum Internationalen Credit-Landes-Anstalt 6 Jahr des Waldes ausgerufen. Auch wir wollen unseren Beitrag leis f i n a n z p l at z ten und planen, in jeder Ausgabe Die Bedeutung des Treuhandwesens 10 einen Beitrag zum Thema Wald zu bringen. Auch die EU hat ein wirtschaft eigenes Jahr, das Europäische Patentrezepte gibt es nicht 12 Jahr der Freiwilligenarbeit. Bei g e m e i n d e n : w a h l e n 2 0 11 uns ist die Freiwilligenarbeit Von Nachbarschaften zu den Gemeinden 14 Günther Meier noch stark verbreitet. Viele engaChefredaktor «Der Monat» gieren sich als Freiwillige in Ver v o r 2 5 J a h r e n bänden und Vereinen, sind im 1. Februar 1986: Renovation des sozialen Bereich tätig und leisten damit einen wert Regierungsgebäudes 16 vollen Beitrag. Auch die Freiwilligenarbeit wird uns K o p f d e s m o n at s das ganze Jahr begleiten – jeden Monat mit einem Stephan Häberli: CEO Centrum Bank AG 17 Beitrag. b i o g r a f i e

O mein Papa – Paul Burkhard

k u lt u r

Gasometer – Kultur im Gasturm

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r at g e b e r

Was muss man im Steuerjahr 2011 beachten? 22

j a h r d e s w a l d e s

Die Geheimnisse unserer Wälder

Impressum: 5. Jahrgang, Nr. 55, Februar 2011, 18 000 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld­kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li Anzeigen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Vor 150 Jahren wurde mit der Gründung der Landesbank der Grundstein für den Finanzplatz Liechtenstein gelegt. (Foto: LLB)

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j a h r d e r f r e i w i l l i g e n

Mehr Anerkennung für Freiwilligentätigkeit

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rätsel

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S c h l u s s p u n k t

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februar 2011


Pa n o r a m a

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Prognosen 2011 für die Wirtschaft

Foto: Marco Nescher

Hat die liechtensteinische Wirtschaft nach Steueraffäre, Finanz- und Wirtschaftskrise die Talsohle durchschritten? Sind die Anzeichen für die Erholung der Wirtschaft nur ein Strohfeuer oder hat der Aufschwung tatsächlich begonnen? Solche Fragen stehen am Jahresanfang im Mittelpunkt des Interesses. Interviews der wichtigsten Wirtschaftsführer in den Landeszeitungen lassen durchblicken, dass die Situation optimistisch eingeschätzt wird. Einen weiteren Anhaltspunkt werden die von der Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein KOFL veranstalteten Liechtensteiner Konjunkturgespräche 2011 geben, die am 15. Februar an der Hochschule Liechtenstein stattfinden. An dieser Veranstaltung werden auch die Konjunkturanalyse und die Konjunkturprognose für 2011 vorgestellt. Interessant wird ein Rückblick sein, ob die Prognosen für 2010 zutreffend waren. Die KOFL hatte prognostiziert, dass die Wirtschaft leicht wachsen würde, die Exporte würden um 2% ansteigen, die Beschäftigung um 0,3% zunehmen.

Wofür wird Geld ausgegeben? Die Regierung hat vor, im Jahre 2011 beinahe eine Milliarde Franken auszugeben. Nachstehend ein Budgetvergleich mit dem vergangenen Jahr. Aufwandbereich

2011

2010

Allgemeine Verwaltung

123,6 Mio.

131,6 Mio. Fr.

Soziale Wohlfahrt

241,5 Mio.

240,4 Mio. Fr.

Bildungswesen

173,9 Mio.

173,2 Mio. Fr.

Öffentliche Sicherheit

68,5 Mio.

67,8 Mio. Fr.

Kultur + Freizeit

30,7 Mio.

30,8 Mio. Fr.

Gesundheit

29,2 Mio.

29,1 Mio. Fr.

Verkehr

31,9 Mio.

34,0 Mio. Fr.

Umwelt

11,9 Mio.

12,7 Mio. Fr.

Volkswirtschaft

41,9 Mio.

38,5 Mio. Fr.

Foto: Marco Nescher

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Landesspital Vaduz Sanierung oder Neubau? Soll das bestehende Landesspital in Vaduz saniert werden oder einem Neubau weichen? Diese Frage bewegte im vergangenen Jahr viele Gemüter in Liechtenstein. Das Jahr 2011 könnte diese Frage ein Stück weiter bringen. Die Regierung hat verlauten lassen, einen Neubau mit einem Kostenrahmen von 84 Mio. Fr. planen zu lassen. Andere Kreise unterbreiten den Vorschlag, in Kooperation mit der Nachbarschaft ein gemeinsames Spital zu planen. Im Herbst organisierte sich eine überparteiliche «Bürgerinitiative pro Landesspital», die sich für eine möglichst rasche Entscheidung für einen Neubau des Landesspitals einsetzt. Regierung und Landtag sind nun am Zug, möglichst bald im neuen Jahr 2011 eine Entscheidung zu fällen.

Neues Steuergesetz in Kraft getreten Auf das neue Steuergesetz, das am 1. Januar 2011 in Kraft trat, werden grosse Hoffnungen gesetzt. Die Regierung hat zum Jahresbeginn die Eckpunkte der Neuerungen bekannt gegeben: Niedrige «Flat-Rate» von 12,5% für alle Unternehmen, Abschaffung systemfremder Steuern, Abschaffung der Coupon- und Kapitalsteuer. Nach Angaben der Regierung verfügt Liechtenstein damit über eines der modernsten und attraktivsten Steuergesetze weltweit. Regierungschef Klaus Tschütscher wurde in einer Medienmitteilung mit den Worten zitiert: «Mit unserem modernen Steuergesetz wurde ein modernes, attraktives, wettbewerbs- und leistungsfähiges sowie international kompatibles und europarechtskonformes Steuerrecht geschaffen, das den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts genügt.» februar 2011


Über dem Finanzplatz Liechtenstein hängen auch zu Jahresbeginn 2011 ein paar Unsicherheiten. Bei den Banken zeichnete sich im vergangenen Jahr eine Erholung ab, so dass sich ein gewisser Optimismus für das Jahr 2011 breit macht. Etwas anders sieht es im Treuhandwesen aus, wo nach Angaben von Treuhändern die Löschungen von Gesellschaften immer noch die Neugründungen übertreffen. Das Amt für Statistik meldete, dass die Umsätze im ersten Halbjahr 2010 der grössten Finanzdienstleister um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum abgenommen haben. Erfreulich hingegen, dass bei den Banken im vergangenen Jahr erstmals seit zwei Jahren wieder ein Netto-Neugeld-Zufluss zu verzeichnen war.

Spielbank-Konzession schon in diesem Jahr Die Kugel im neuen «Casino Liechtenstein» wird 2011 noch nicht rollen, aber die Konzession für den Betrieb eines Spielcasinos dürfte in diesem Jahr erteilt werden. Nach der Zustimmung des Landtags zum Geldspielgesetz hat die Regierung kurz vor Weihnachten drei Verordnungen herausgegeben, welche die Zulassung und den Betrieb von Spielbanken, die Erhebung von Aufsichtsabgaben sowie die Durchführung von Geschicklichkeitsgeldspielen regeln. Die Regierung rechnet damit, die Konzession für eine Spielbank noch in diesem Jahr erteilen zu können. Im Zuge des Geldspielgesetzes gilt seit dem 1. Januar 2011 eine eindeutige Rechtslage für Tombolas und Lotterien, die von Vereinen und Verbänden zu gemeinnützigen Zwecken durchgeführt werden.

Petitionen verpufften bei Entwicklungshilfe

Foto: Marco Nescher

Die Regierung unterbreitete mit ihrem Sparpaket dem Landtag den Vorschlag, die Zahlungen an die Internationale Humanitäre Zusammenarbeit und Entwicklung in den nächsten Jahren massiv zu kürzen. Gegen diese Kürzungen wurden zwei Petitionen eingereicht, die weit über zweitausend Unterschriften trugen. Der Landtag erklärte sich zu einem Kompromiss bereit und reduzierte die Kürzungen für das Budget 2011. Die Initianten der beiden Petitionen zeigten sich enttäuscht.

Foto: LOSV

Prognose 2011 für den Finanzplatz

Kleinstaatenspiele 2011 in Liechtenstein Das grösste Sportereignis in Liechtenstein im Jahre 2011 dürften wohl die «LIE-Games» sein, die vom 30. Mai bis 4. Juni stattfinden werden. Nach 1999 ist es das zweite Mal, dass Liechtenstein diese Spiele für die europäischen Kleinstaaten durchführt. Nach dem grossen Erfolg und den anerkennenden Stimmen aus den Teilnehmerstaaten für die Durchführung 1999 sind Veranstalter und Sportler bemüht, wiederum spannende Wettkämpfe bei optimalen Bedingungen über die Bühne zu bringen. Laut den Vorgaben «Games of the Small States of Europe» hat das Veranstalterland jeweils folgende Sportarten anzubieten: Leichtathletik, Judo, Schwimmen, Schiessen, Tennis und Tischtennis. Neben diesen Sportarten haben sich die LIE-Games ausserdem für Volleyball (Indoor und Beach) sowie für Squash entschieden. Ausserdem wird Radsport auf dem Programm stehen. Die Geschichte der Kleinstaatenspiele nahm 1981 ihren Anfang, als bei einem Olympischen Kongress die Durchführung von Spielen, die nur von Kleinstaaten beschickt werden sollten, diskutiert wurde. An der Olympiade in Los Angeles 1984 konnten bereits Statuten und Reglemente festgelegt werden. Die ersten Kleinstaaten-Spiele gingen 1985 über die Bühne, die seither im Turnus von zwei Jahren veranstaltet werden. Bisher machten 8 europäische Kleinstaaten mit, am 1. Juni 2009 wurde Montenegro als neuntes Land aufgenommen, das erstmals seine Sportler zu Kleinstaaten-Spielen nach Liechtenstein schicken wird. Auf der politischen Bühne ist der Startschuss für die LIE-Games schon 2007 mit der Kreditgewährung gegeben worden. Die Aufwendungen für die Spiele wurden damals mit 4,9 Mio. Fr. veranschlagt.


entwicklung bankwesen

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Am Anfang stand die Zins und Credit-Landes-Anstalt

7 Von Günther Meier

Der Finanzplatz Liechtenstein befindet sich nach Steueraffäre und Finanzkrise in einem Transformationsprozess, der in eine nicht genau bekannte Zukunft führt. Zu feiern gibt es 2011 trotzdem etwas, denn vor 150 Jahren wurde die Liechtensteinische Landesbank gegründet.

Fotos: LLB

Als die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein den Jahresbericht 2009 veröffentlichte, wurde Optimismus verbreitet. Der Finanzplatz Liechtenstein sei im Berichtsjahr wieder gewachsen, weil die Finanzmarktteilnehmer Bis zur Gründung der Landes- von der international positiven Marktentwicklung profitiert hätbank konnten die Leute nur ten. Eines der Anzeichen für die Erholung nach der Steueraffäre von privater oder kirchlicher und Finanzkrise bildete für die Seite Kredite holen Einschätzung der FMA, dass 2009 die verwalteten Kundenvermögen gegenüber dem Vorjahr erheblich angestiegen sind. Die FMA zog aus all den vorliegenden Zahlen, Daten und Faktoren die beruhigende Schlussfolgerung: «Der liechtensteinische Finanzplatz zeichnete sich in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise durch fortwährende Stabilität und Sicherheit aus und ist damit ein attraktiver Finanzplatz.» Nicht in Abrede stellte die FMA gleichzeitig, dass Finanzplätze, deren Geschäftsmodell vornehmlich auf Offshore-Aktivitäten beruhe, weiterhin unter starkem internationalen Druck stehen. Trotz diesem Umstand gaben sich zumindest die Banken gegen Jahresende 2010 optimistisch, zumal

das Amt für Statistik für das erste Halbjahr 2010 einen Netto-Neugeld-Zuwachs registrierte – und die Anzeichen für eine Fortsetzung von Bankkreisen als gut eingeschätzt werden. Nicht alle Teilnehmer auf dem Finanzplatz Liechtenstein konnten sich der positiven Einschätzung anschliessen. Der Treuhandbereich bekundete bisher mehr Mühe mit der Einstellung auf den Transformationsprozess, der Liechtenstein vom Offshore-Zentrum zu einer international attraktiven Anlage-Insel für versteuerte Vermögen führen soll. Die unterschiedliche Bewertung schliesst aber nicht aus, dass Banken und andere Finanzdienstleistungsunternehmen das Jahr 2011 als Jubiläumsjahr für den Banken- und Finanzplatz Liechtenstein begehen, dessen Grundstein vor 150 Jahren mit der Gründung der Liechtensteinischen Landesbank gelegt wurde.

Kredite aus dem benachbarten Ausland

Am 5. Dezember 1861 veröffentlichte das Regierungsamt eine Kundmachung, welche die Gründung der «Zins- und Credit-LandesAnstalt im souverainen Fürstenthume Liechtenstein» ankündigte. Gleichzeitig forderte das Regierungsamt die Bevölkerung auf, ihre Spargelder beim neuen Landesinstitut anzulegen. Pläne zur Errichtung einer staatlichen Kreditanstalt waren zwar schon einige Jahre früher gefasst worden, doch dauerte es einige Zeit von der Idee bis zur Umsetzung. Die Notwendigkeit für die Errichtung einer Bank, der ersten Bank in Liechtenstein, wurde damals als dringend angesehen, denn für Liechtensteiner war es zu jener Zeit sehr schwierig, im benachbarten Ausland Kredite zu erhalten. Die neue Zins- und Credit-Landes-Anstalt war als Bank für


Mit der Gründung der Liechtensteinischen Landesbank im Jahre 1861 wurde der Grundstein für den Finanzplatz Liechtenstein gelegt.

die Liechtensteiner konzipiert und wurde in den Gründungsstatuten als Landesinstitut bezeichnet, bei dem der Staat die Sicherheit für die Einlagen und für die Verluste im Kreditgeschäft übernahm.

Vor allem in Notzeiten blühte der Wucher

Bis zur Gründung der Landesbank konnten die Leute nur von privater Seite, unter gewissen Voraussetzungen auch von der Kirchenverwaltung, Kredite holen. Weil es in Liechtenstein in der Mitte des 19. Jahrhunderts nur wenige vermögende Familien gab, waren Geldgeber aus der schweizerischen und österreichischen Nachbarschaft gefragt. Schuldbriefe für private Hypothekarausleihungen stammten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorwiegend aus Graubünden, gefolgt von Geldgebern aus dem Raum Feldkirch. Nicht selten aber mussten die armen Schuldner überhöhte Zinsen zahlen. Vor allem in Notzeiten blühte der Wucher. Alois Ospelt beschreibt in seiner «Wirtschaftsgeschichte des Fürstentums Liechtenstein im 19. Jahrhundert» die Not der Schuldner, die im Zusammenhang mit Krediten oft um Haus und Hof gebracht wurden: «Geld

war überhaupt nicht oder nur mit Verlusten bis zu 40% aufzutreiben. So mancher Kreditsuchende unterzeichnete einen Schuldbrief von 100 Gulden, erhielt aber nur 80 oder 60 Gulden ausbezahlt. Viele Leute verloren Haus und Hof und hatten kein Vermögen mehr, womit die immer noch verbleibenden Forderungen hätten gedeckt werden können.» Eine zweifelhafte Rolle spielten nach Darstellung von Historikern auch Landsleute, die trotz verbreiteter Armut im Land für auswärtige Geldgeber die Zinsen einzogen, dabei oft die Leute prellten und ins Elend stürzten. Eine einheimische Bank mit seriösem Geschäftsgebaren wurde unter diesen Umständen immer lauter gefordert. Als es 1861 zur Gründung der Zins- und Credit-Landes-Anstalt kam, war dieser Wunsch erfüllt. Die Bank wuchs für damalige Verhältnisse relativ rasch: 1864 betrug das Verwaltungsvermögen der Bank 23'352 Gulden, zehn Jahre später war das Verwaltungsvermögen schon auf 163'246 Gulden angewachsen.

Langsame Entwicklung des Bankenplatzes

Die Zins- und Credit-LandesAnstalt, die später den Namen «Spar- und Leihkasse» erhielt, war zur Deckung des Finanzbedarfs des Staates und der Kredit-, Hypothekar- und Sparbedürfnisse der liechtensteinischen Bevölkerung gegründet worden. Über Jahrzehnte blieb das Bankinstitut, das bis 1922 Teil der Landesverwaltung war und unter Aufsicht des Landesverwesers stand, die einzige liechtensteinische Bank. Erst 1920 kam die februar 2011


Die Entwicklung der Landesbank zeigt sich auch in den verschiedenen Formen der «Sparkässeli» für Kinder.

Foto: Marco Nescher

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Bank in Liechtenstein dazu, deren Gründung in enger Beziehung mit der Entwicklung des Treuhandwesens stand: Ausländische Finanzexperten hatten der Regierung vorgeschlagen, Liechtenstein zum Sitz von Treuhandunternehmen zu machen, zu deren Dreh- und Angelpunkt die neue Bank werden könnte. Fortan gab es zwei Banken in Liechtenstein, die Bank in Liechtenstein und die Landesbank, die aber über Jahrzehnte eine unterschiedliche Geschäftstätigkeit aufwiesen und streng darauf achteten, dass sich auf dem Bankenplatz keine Konkurrenz breit machte. Die 1947 gegründete «Sinit» blieb bis zu ihrem Verschwinden eine kleine Bank, die mit einem Treuhandunternehmen in Verbindung stand. Erst 1956 gab es eine Öffnung, als die Ver-

waltungs- und Privat Bank, die heutige VP Bank, eine Konzession erhielt. Doch schon das Bankengesetz des Jahres 1960 schnürte den Sack wieder enger zu, indem eine Bedürfnisklausel aufgenommen wurde, um vor allem die Niederlassung ausländischer Banken zu verhindern. Eine Liberalisierung im Bankenbereich erfolgte erst kurz vor dem EWR-Beitritt Liechtensteins, als Regierung und Landtag der Neuen Bank AG und der Centrum Bank AG eine Bankkonzession erteilten. Nach dem 1995 erfolgten EWR-Beitritt folgte eine weitere Liberalisierung, so dass es zu weiteren Bankgründungen kam. Ende 2010 registrierte die Finanzmarktaufsicht FMA total 17 Banken, wovon sich die Alpe Adria Privatbank AG in | Liquidation befindet.

Liechtensteinische Landesbank 1861 – 2011 Die Liechtensteinische Landesbank AG wurde am 5. Dezember 1861 gegründet und kann 2011 das 150-jährige Bestehen feiern. Die unter der Bezeichnung «Zins- und Credit-Landes-Anstalt im souverainen Fürstenthume Liechtenstein» gegründete Bank wurde 1993 per Gesetz in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Seither ist die Landesbank auch an der Börse in Zürich – SIX Swiss Exchange – unter dem Symbol LLB kotiert. Ende 2010 besass das Land Liechtenstein 17,7 Millionen der 30,8 Millionen Inhaberaktien, was einem Anteil von 57,5 Prozent entspricht. Auf Spargelder und Kassenobligationen verfügt die Landesbank über eine Staatsgarantie. Im Währungsraum Schweiz/Liechtenstein gehört die Landesbank mit einem Kundenvermögen von rund 50 Milliarden Franken zu den bedeutendsten Vermögensverwaltungsinstituten. Die Landesbank ist nach ihrer Ausrichtung eine Universalbank. Zu ihren Kernkompetenzen gehören aber insbesondere das Private Banking, das Asset Management, Fund Services und Trust Services. Aus der früheren Landesbank ist in den letzten Jahren die LLB-Gruppe entstanden, die aus der Liechtensteinischen Landesbank AG sowie einer Reihe von 100-prozentigen Tochtergesellschaften besteht: Liechtensteinische Landesbank (Schweiz) AG, Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG, LLB Asset Management AG, LLB Fund Services AG, LLB Fondsleitung AG und Jura Trust AG. Zur LLB-Gruppe gehören seit 2005 auch die swisspartners Investment Network AG (Beteiligung von 61,74 Prozent) und seit 2007 die Bank Linth LLB AG (Beteiligung 74,2 Prozent). Zu 17,5 Prozent ist die Landesbank an der MBPI AG beteiligt, einem in Liechtenstein domizilierten Family Office. An der Lebensversicherungsgesellschaft Elips Life AG hält die Landesbank eine Beteiligung von 48 Prozent. Die LLB-Gruppe verfügt neben dem Hauptsitz in Liechtenstein auch Niederlassungen in der Schweiz, in Österreich, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, auf den Cayman Islands und in Hongkong. Quelle: www.landesbank.li

februar 2011


Chancen bewahren für die Zukunft P u b l i r e p o r ta g e

Jugendarbeitslosigkeit in Europa Vergleiche einiger Länder mit Liechtenstein Wer die Arbeitsmärkte in den europäischen Ländern studiert, stellt fest, dass die Jugendarbeitslosigkeit prozentual höher liegt als die gesamte Arbeitslosenquote. Liechtenstein macht in dieser Reihe keine Ausnahme. Ende 2010 wurde eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent registriert, die bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren mit 2,6 Prozent höher als der Durchschnitt lag. Die Ursachen für die über dem Durchschnitt liegende Jugendarbeitslosigkeit sind weitgehend bekannt. Junge Leute fallen aus dem Arbeitsprozess, weil sie nach der Berufslehre keine Arbeitsstelle finden. Andere finden den Berufseinstieg nicht, weil sie nach der obligatorischen Schulzeit keine Lehrstelle finden. Besonders gefährdet sind schulschwache Schulabgänger und Fremdsprachige. Das Ressort Wirtschaft arbeitet in Kooperation mit Partnern daran, die Probleme der Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Für Jugendliche, die nach der Lehrzeit keinen Job in ihrem Beruf finden, ist das Projekt «Chance Liechtenstein» gestartet worden. Die Jugendlichen werden von erfahrenen Fachleuten auf Bewerbungen vorbereitet. Am jährlichen Job-Markt können sie ihre Ausbildung vorstellen und sich Arbeitgebern und Personalchefs von Firmen mit ihren Vorzügen und Stärken präsentieren.

Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Martin Meyer: «Das Projekt «Chance Liechtenstein» ist ein Projekt, das sehr gut zeigt, wie der Staat jungen Menschen Mut machen

Mit «100pro!» hat die Wirtschaftskammer Liechtenstein ein Projekt gestartet, das die Verbundausbildung ermöglicht. Damit können auch Kleinbetriebe und spezialisierte Unternehmen ganzheitliche Ausbildungsplätze anbieten und Fachkräfte für die Zukunft ausbilden. «100pro!» als Leitorganisation erbringt die administrativen Leistungen mit allen Vorteilen aus dem Lernenden- und Betriebscoaching. Der Lernende ist bei der Wirtschaftskammer Liechtenstein angestellt und absolviert die fachliche Ausbildung nach einem vorgegebenen Einsatzplan bei den beteiligten Lehrbetrieben.

kann, sich in unsicheren Zeiten zu behaupten. Die Trainer helfen den Jugendlichen, Selbstbewusstsein und Vertrauen zu entwickeln, vielleicht auch die eigenen Grenzen zu überschreiten, machen ihnen aber klar: Wer etwas erreichen will, muss den ersten Schritt selber tun.»

Arbeitslosenquote in %

■ alle arbeitsfähigen Personen

■■ Jugendliche (15–24 Jahre)

30 25,3

23,3

25 20 15 8,2

10 5 0

10,4

9,5

7,8

4,8

4,1

Schweiz

10,0

7,5

Deutschland

Österreich

2,2 Frankreich

Italien

2,6

Liechtenstein


FINANZ P LATZ

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Die Bedeutung Abenteuerspielplatz des rundTreuhandwesens um den Walen-

11 Von Günther Meier

Liechtensteins Treuhänder sind verunsichert wegen der Finanzplatz-Strategie der Regierung. Mit einer Plakataktion versucht die Treuhändervereinigung auf die Bedeutung des Treuhandsektors für Liechtenstein aufmerksam zu machen.

Der Finanzplatz Liechtenstein befindet sich, so steht es in der Agenda 2020, in einer Transformationsphase. Was ein Transformationsprozess in diesem Zusammenhang letztlich bedeutet, führt der «strategische Kompass» der Regierung ebenfalls aus: Der FinanzZentraler Punkt ist eine dienstleistungssektor werde sich von Geschäftsfeldern verabschiekluge Abkommenspolitik, die den müssen, die in der Verganden Transformationsprozess genheit besonders ertragsreich gewesen seien. Ebenso deutet die möglichst sanft gestaltet Zukunftsvision an, dass die Akteure auf dem Finanzplatz Liechtenstein in Zukunft einem deutlich härteren Wettbewerb ausgesetzt würden. Diese Einschätzung der Regierung werden wohl die meisten Treuhänder teilen, die seit der Steueraffäre mit Löschungen von Stiftungen und Anstalten konfrontiert werden. Ein Vertreter der Branche hat die momentane Situation sarkastisch-ironisch so beschrieben, dass er immer noch seine Unterschrift unter viele Dokumente setze – im Unterschied zu früher aber unter Löschungen statt Neugründungen.

nicht mit Sicherheit gesagt werden, wie die Rahmenbedingungen in Zukunft aussehen würden. In dieser Situation hat die Liechtensteinische Treuhändervereinigung die Flucht nach vorne ergriffen und macht mit einer Plakataktion auf die Bedeutung der Treuhandbranche aufmerksam. Rund 3500 Arbeitsplätze seien direkt oder indirekt vom Treuhandsektor in Liechtenstein abhängig: «Wenn wir das Umfeld dieser 3500 Menschen mit ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten dazurechnen, so sehen wir die grosse Verantwortung, die wir gegenüber einem grossen Teil der liechtensteinischen Bevölkerung tragen und die uns zu verantwortungsvollem Handeln ermahnt.»

Hohe Wertschöpfung des Treuhandsektors

Die Treuhändervereinigung hat vom Institut für Finanzwissenschaft und Finanzrecht an der Universität St. Gallen eine Studie über die Bedeutung des Treuhand- und Finanzdienstleistungssektors für die liechtensteinische Wirtschaft erstellen lassen. Die anfangs 2010 erstellte Von der Regierung im Stich Studie kommt zum Schluss, dass die Finanzbran gelassen che einen Anteil von 33,7 Prozent an der Brutto Zusätzlich zu diesem Ungemach wertschöpfung in Liechtenstein erreicht, wovon der aus dem Ausland fühlen sich die Treuhänder von Sektor Rechtsberatung und Treuhandwesen ungeder Regierung im Stich gelassen. Seinem Unmut hat fähr die Hälfte beiträgt. Der Anteil der BruttowertPeter Sprenger, Vorsitzender des Verwaltungsrates schöpfung des Treuhandwesens wird in dieser Studer Administral Anstalt, einem der grösseren Un- die höher als vom Amt für Statistik errechnet, was ternehmen der Treuhandbranche in Liechtenstein, darauf zurückzuführen ist, dass die Zahlen um den in einem Interview mit dem «Wirtschaft regional» Zupendler-Anteil korrigiert wurde. Die Bedeutung zu Jahresbeginn freien Lauf gelassen: Es fehle die des Treuhandsektors wird aufgrund der VerflechUnterstützung der Regierung, es mangle an Pla- tung mit der restlichen Wirtschaft noch höher einnungs- und Rechtssicherheit, Neukunden könne geschätzt, als die reinen Wertschöpfungszahlen


Die Treuhänderbranche macht mit Plakaten auf ihre Bedeutung für die Wirtschaft und die Gesellschaft

Foto: Marco Nescher

aufmerksam.

burg zur Schlussfolgerung, ein markanter Rückgang des Treuhandwesens hätte grössere Auswirkungen auf die liechtensteinische Volkswirtschaft als eine Schrumpfung des Industriesektors. Verantwortlich für diesen Unterschied seien die Vorleistungen, die für die Treuhandbranche zu einem wesentlich höheren Anteil in Liechtenstein erbracht würden als für den industriellen Produktionsbereich. Eine relativ plötzliche Schrumpfung des Treuhandsektors würde aufgrund seiner grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung einen Strukturwandel für Liechtenstein nach sich ziehen, heisst es in der Studie. Gemeint ist, dass der damit zusammenhängende Rückgang in anderen Branchen, die mit dem Treuhandsektor direkt oder indirekt verbunden sind, nicht einfach kompensiert werden könnte.

vermuten lassen: Eingerechnet wird die Nachfrage der Rechtsberatungs- und Treuhandunternehmen nach anderen Dienstleistungen – etwa von Restaurants und Hotels, vom Detailhandel, von Handwerkern und nicht zuletzt durch das Baugewerbe. Nach den Berechnungen der Studie hängt das 1,4-fache an zusätzlichen Arbeitsplätzen an der Nachfrage aus der Treuhandbranche und der Rechtsberatung. Wird alles an Wertschöpfung einberechnet, so die Studie, kommt man auf ein Total von ungefähr 23 Prozent der Gesamtwertschöpfung – oder anders ausgedrückt: Fast jeder vierte Franken kommt direkt oder indirekt aus dem Treuhandwesen. Interessant für die Diskussionen über die Zukunft des Treuhandsektors sind die Berechnungen und EinNeue Chancen für den schätzungen der Folgen, die von einem starken Treuhandbereich Rückgang zu erwarten wären. Die Studie gelangt Aufgrund dieser Voraussetzunnach einem Vergleich mit dem Finanzplatz Luxem- gen und Zusammenhänge plädieren die Treuhänder für «verantwortungsvolles Handeln» und für Die Treuhänderbranche die Erarbeitung einer Strategie, die von allen Wirtschaftskreisen getragen werde: «Die zentralen Die Liechtensteinische Treuhändervereinigung ist eine Körperschaft Punkte einer solchen Strategie sind die permanendes öffentlichen Rechts, der alle in Liechtenstein zugelassenen Treute Verbesserung der Rahmenbedingungen im Inhänder und Treuhandgesellschaften angehören. Zur Ausübung des land sowie eine kluge Abkommenspolitik, welche Treuhänderberufes bedarf es einer Bewilligung durch die Finanzden Transformationsprozess möglichst sanft gemarktaufsicht FMA. Die Bewilligung wird nur nach mehrjähriger Prastaltet.» Die Regierung hält in der Agenda 2020 opxis im Treuhandbereich und nach bestandener Treuhänder-Prüfung timistisch dagegen, den Finanzdienstleistern würerteilt. Die FMA registriert aktuell 85 Treuhänder und 28 Treuhänder den sich durch verschiedene Entwicklungen neue mit eingeschränkter Geschäftstätigkeit sowie 260 TreuhandgesellChancen eröffnen, beispielsweise in den Bereichen schaften und 19 Treuhandgesellschaften mit eingeschränkter TätigPrivatisierung der Gemeinnützigkeit, Klimawankeit. www.thv.li | del, Altersvorsorge, Versicherungen. februar 2011


wirtschaft

Patentrezepte gibt es nicht

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Krisen gehören zum Leben, wie die Luft zum Atmen. Wer der

Von Prinz Michael von und zu Liechtenstein

Vorstellung unterliegt, Krisen gänzlich aus dem Wirtschaftsleben ausschliessen zu können, gibt sich einer Illusion hin. Denn dazu ist das System zu unberechenbar.

Wenn Staaten in einer Wirtschaftskrise stecken, ist das Thema a priori: «Wie kommen wir wieder aus der Wirtschaftskrise heraus?». Doch wer während einer Krise laufend regulative Einschränkungen setzt, um damit ähnliche Krisen zu verhindern, der verhindert den Aufschwung. Das Wirtschaftsleben ist zyklisch und Krisen sind unvermeidbar. Allerdings verstärken ÜbertreibunDas Sicherheitsnetz ist gen (z.B. Bubbles) die Krisengeaufzuspannen, solange der fahr. In einer Zeit, in der man versuchen muss, aus einer Krise Seiltänzer sich noch auf zu gelangen, ist es fatal, die Verdem Seil bewegt hinderung künftiger Wirtschaftskrisen zum Kernthema zu machen. Denn dies bedeutet, restriktive Massnahmen einzuführen, die in Folge das Wirtschaftswachstum hemmen. Ist ein Seiltänzer vom Seil gefallen, so ist die nächstliegende Aufgabe nicht, ein Sicherheitsnetz aufzuspannen, sondern vielmehr erste Hilfe für den Seiltänzer zu organisie-

Zur Person Prinz Michael von und zu Liechtenstein ist Präsident des Think Tanks European Center of Austrian Economics Foundation und Präsident des Verwaltungsrates von Industrie- & Finanzkontor, Vaduz. Der in Vaduz ansässige Think Tank European Center of Austrian Economics Foundation (ECAEF), an deren Spitze Prinz Philipp und Prinz Michael von und zu Liechtenstein stehen, begrüsst die Tradition der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Mit verschiedenen Aktivitäten fördert ECAEF das Verständnis dieser sozioökonomischen, bahnbrechenden Theorie. ECAEF steht für Eigenverantwortung, freie Marktwirtschaft und ein sinnvolles Mass an staatlichen Aktivitäten. Weitere Informationen: www.ecaef.li

ren. Das Sicherheitsnetz ist aufzuspannen, solange der Seiltänzer sich noch auf dem Seil bewegt. Ähnlich verhält es sich mit der Wirtschaft. Die Vorsicht, um zukünftige Krisen zu verhindern, ist in Zeiten des Booms gefragt und nicht, wenn die Wirtschaft am Boden liegt.

Auf starkes Wirtschaftswachs- tum folgen Rückschläge

Innovation und Unternehmertum sind die wesentlichen Elemente für Wohlstand und Wirtschaftswachstum. Im Verlauf eines langfristigen Wachstums gibt es immer wieder Rückschläge und Krisen. Blickt man auf die letzten zwanzig Jahre zurück, die geprägt waren von Liberalisierung, so erkennt man weltweit einen beispiellosen Anstieg von Wohlstand. Zahlreiche Innovationen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen haben das globale Wohlergehen verbessert. Diese Innovationen und eine damit einhergehende positive Entwicklung wären ohne eine liberale Wirtschaftsordnung, die das Unternehmertum förderte, gar nicht möglich gewesen. Doch warum ist die westliche Welt in eine der grössten Wirtschaftskrisen der vergangenen 80 Jahre gekommen? Einerseits ist es – wie eingangs schon erwähnt – unvermeidlich, dass auf Perioden eines starken Wirtschaftswachstums gewisse Rückschläge erfolgen. Andererseits entstanden die sogenannten «Bubbles» nicht primär in der Privatwirtschaft, sondern insbesondere in den westlichen Staaten durch eine übertriebene Aufblähung der Staatsfinanzen – und dies nicht erst durch Sanierung von Banken. Im Zeitalter der «Gefälligkeitsdemokratie» waren Einsparungen bei der öffentlichen Hand kein Thema. Insbesondere der


Die Österreichische Schule der Nationalökonomie setzt auf den handelnden Menschen und das

Foto: Marco Nescher

Unternehmertum.

«Housing-Bubble» in den Vereinigten Staaten von Amerika wurde durch staatliche Institutionen hervorgerufen. Der politische Wille des leichten Geldes im Immobilienbereich herrschte sowohl in den Administrationen Clinton wie Bush vor.

Unternehmerfreundliches Umfeld ist notwendig

Steckt man in einer Krise, so nützt es wenig, sich über die Ursachen zu beklagen und Schuldzuweisungen zu machen. Lösungen sind gefragt! Die Österreichische Schule der Nationalökonomie stellt nicht Systeme und Theorien in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Vielmehr setzt sie auf den handelnden Menschen und das Unternehmertum. Ein unternehmerfreundliches Umfeld ist notwendig, um aus einer Krise zu gelangen! Denn aus dem resultierenden Wirtschaftswachstum können Krisen bewältigt werden. Weltweit herrscht das Paradoxon, dass die westlichen Staaten, die ein geringes Wirtschaftswachstum aufweisen, hoch verschuldet sind, während die Emerging Markets, die ein hohes Wirtschaftswachstum aufweisen, Überschüsse erzielen. Staatsschulden aber sind nur dann gerechtfertigt, wenn sie in Projekte investiert werden, die zukünftige Erträge erbringen. Das heisst, ein Staat darf sich nur bei Wirtschaftswachstum verschulden. Allerdings ist auch hier zu beachten, dass eine Rückzahlung wirtschaftlich darstellbar ist. Bedauerlicherweise werden aktuell protektionistische Massnahmen gesetzt, die zwar populär sind und eine

Krisenvermeidung vortäuschen, langfristig aber schädlich sind, da dadurch die Notwendigkeit zur Wettbewerbsfähigkeit und Innovation nur in einem geringen Masse herrscht. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie will im Grundsatz so wenig staatliche Interventionen in der Privatwirtschaft als möglich. Notwendigen Regulierungen steht sie dabei nicht entgegen. Diese Regulierungen sollen extreme Übertreibungen vermeiden, nicht aber Wirtschaftswachstum und echten Wettbewerb verhindern. Zu viel Regulierung führt zu einer Uniformierung und fehlender Diversifikation. Dadurch werden die Auswirkungen von Fehlentwicklungen verstärkt. Ein gesundes Wirtschaftswachstum ist ein von innovativen und freien Unternehmern erzieltes Wachstum. Was die Österreichische Schule der Nationalökonomie hier einbringen kann ist, dass ein unternehmerfreundliches Umfeld zu schaffen und zu fördern ist. Leider sind wir wegen der Finanzkrise, die primär durch eine hohe Staatsverschuldung und der daraus resultierenden Politik des leichten Geldes entstand (was den Marktteilnehmern erst ermöglichte zu übertreiben), zu staatlichen Massnahmen gezwungen. Bei aller Wertschätzung der Bemühungen der Politik und Zentralbanken (im Finanzsektor) sollten Eingriffe jedoch nicht aus machtpolitischen Gründen zum Schaden der Marktwirtschaft erfolgen. Dies ist die Lehre, die die Österreichische Schule der Nationalökonomie zum Thema Wirtschaftskrisen vermitteln kann. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie sieht aber auch ein, dass sie kein Patentrezept hat, was | positiv zu werten ist. februar 2011


GE M EINDEN : w a h l e n 2 0 1 1

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Von Nachbarschaften zu den Gemeinden

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Die Stimmberechtigten sind aufgerufen, am 18./20. Februar 2011 die Vorste-

Von Günther Meier

her und die Gemeinderäte in den elf Gemeinden für eine vierjährige Amtsperiode zu wählen. Das lässt die Frage aufkommen, wie unsere Gemeinden überhaupt entstanden sind.

Fotos: Marco Nescher

Liechtenstein besteht aus elf Gemeinden, die in der Verfassung schon im ersten Artikel namentlich aufgeführt sind. Seit 2003 lautet dieser Verfassungsartikel: «Das Fürstentum Liechtenstein ist ein Staatsverband von zwei Landschaften mit elf GeHauptzweck der Nachbarmeinden. Das Fürstentum Liechschaften bildete die wirt- tenstein soll den innerhalb seiner Grenzen lebenden Menschen schaftliche Zusammenarbeit dazu dienen, in Freiheit und Frieden miteinander leben zu können. Die Landschaft Vaduz (Oberland) besteht aus den Gemeinden Vaduz, Balzers, Planken, Schaan, Triesen und Triesenberg, die Landschaft Schellenberg (Unterland) aus den Gemeinden Eschen, Gamprin, Mauren, Ruggell und Schellenberg.» Die Verfassung von 1921 hatte Liechtenstein noch als «unteilbares und unveräusserliches Ganzes» festgeschrieben, den Gemeinden aber das Recht zur Zusammenlegung bestehender Gemeinden eingeräumt. Einen Schritt weiter geht die Verfassung von 2003, die den Gemeinden im Sinne der Selbstbestimmung das grundsätzliche Recht zugesteht, aus dem Staatsverband auszutreten. Die beiden Landschaften Oberland und Unterland sind aus der früheren Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz hervorgegangen, die 1719 zum Fürstentum Liechtenstein zusammengefügt

wurden. Wann aber und wie sind die Gemeinden entstanden? Ein Blick in die Geschichte zeigt uns eine kontinuierliche Entstehung, die von der ursprünglichen Sippe über Siedlungsgemeinschaften bis zur politischen Gemeinde reicht. Aus der Sippe, der ältesten genossenschaftlichen Form, ist die Markgenossenschaft entstanden, welche die so genannte Mark – Allmenden, Wälder und Alpen – gemeinschaftlich nutzten. Diese Markgenossenschaften waren am Anfang reine wirtschaftliche Zusammenschlüsse, die mehrere Siedlungen umfassen konnten. Noch zu Zeiten, als Grafen über das heutige Staatsgebiet Liechtensteins herrschten, sind aus den Markgenossenschaften die so genannten Nachbarschaften hervorgegangen, die in der Regel mehrere Hofsiedlungen umfassten. Hauptzweck der Nachbarschaften bildete die wirtschaftliche Zusammenarbeit, um die einfachen Lebensbedürfnisse besser decken zu können. Die genossenschaftliche Organisation diente aber nicht nur der Bewältigung des Lebensunterhaltes, sondern entwickelte auch soziale Strukturen. In eigenen Angelegenheiten galten in den Nachbarschaften die selbst gewählten Regeln, die sich aber an den Normen der Gerichtsgemeinde und der Landesherrschaft zu orientieren hatte. Mit dieser Selbstverwaltung war aber der Keim gelegt für die politische Organisation der späteren Gemeinden.

Grundstein für spätere Versammlungsdemokratie

Bis die Herrschaft Schellenberg und die Grafschaft Vaduz zum neuen Fürstentum Liechtenstein zusammengeschlossen wurden, hatten sich die Nachbarschaften zu Dorfgenossenschaften entwickelt, die einiges selbst erledigten: Zu


Das erste Gemeindegesetz legte 1842 die Rechte und Pflichten der Gemeinden und der Bürger fest.

diesen Aufgaben gehörten die Armenfürsorge, die Verhängung von Bussen, das Recht zur Aufnahme oder Abweisung von Fremden. Darüber stimmte die Gesamtheit der Genossen ab, die damit den Grundstein für die spätere Versammlungsdemokratie legten. Aus ihrer Mitte wählten die Dorfgemeinschaften ihre Dorfammänner, zu deren Aufgabengebiet die Aufrechterhaltung der Ordnung, die Schlichtung von Streitigkeiten, die Vertretung gegenüber anderen Dorfgemeinschaften und gegenüber dem Landammann gehörte. Ferner musste der Dorfammann die Felder, Wege und Wuhren beaufsichtigen, den Witwen und Waisen beistehen sowie zwielichtige Figuren bei der Obrigkeit melden.

Widerstand des Volkes gegen die Obrigkeit

Das ausgeprägte Eigenleben der Nachbarschaften, das neben den wirtschaftlichen Bindungen auch den gesellschaftlichen Umgang und das kirchliche Leben regelte, erfuhr nach der Bildung des Fürstentums Liechtenstein eine starke Einschränkung. Die Untertanen hatten sich bei der Erbhuldigung in der Herrschaft Schellenberg und in der Grafschaft Vaduz die alten Rechte bestätigen lassen, doch schaffte der Fürst 1720 die früheren Gewohnheitsrechte ab, beseitigte die Landammänner und löste die Gerichtsgemeinden auf. Die beiden Landesteile wurden zu einer Körperschaft vereinigt und in sechs Ämter aufgeteilt, die in ihrer Ausdehnung identisch waren mit den damaligen Pfarreien. Eines dieser Ämter umfasste Vaduz, Schaan und Planken, ein anderes Triesen und Trie-

senberg, in einem weiteren Amt waren Balzers und Mäls vereinigt. Die kleinen Unterländer Siedlungen Bendern, Gamprin, Schellenberg und Ruggell wurden in einem Amt zusammengefasst, während Eschen und Mauren je ein eigenes Amt bildeten. Als Regierungs- und Verwaltungseinrichtung bestimmte der neue Landesherr das Oberamt, an dessen Spitze der Landvogt stand. Die von oben diktierte Neuordnung stiess auf Widerstand in der Bevölkerung, worauf 1733 die alte Ordnung teilweise wieder hergestellt wurde, die bis 1808 erhalten blieb.

Gemeindegesetze erst im 19. Jahrhundert

Der 1. Januar 1809, als die neue fürstliche Dienstinstruktion in Kraft trat, kann als die Geburtsstunde der heutigen Gemeinden bezeichnet werden. Der Fürst verfügte die Auflösung der beiden Gerichtsgemeinden, womit die alten Dorfgenossenschaften oder Nachbarschaften eine neue rechtliche Stellung erhielten: Man könnte sie mit einer politischen Gemeinde vergleichen, weil sie eine eigene, nur der fürstlichen Obrigkeit unterstellten Verwaltung erhielten. In jener Zeit wurde auch begonnen, die räumliche Abgrenzung der Gemeinden vorzunehmen, die in Markgenossenschaften verbunden waren. Mit fürstlichen Instruktionen wurden die Rechte und Pflichten der Gemeinden festgelegt, bis dann 1842 das erste umfassende Gemeindegesetz in Kraft gesetzt wurde. Das Volk war unzufrieden mit der Neuordnung, konnte sich mit seinen Forderungen, beispielsweise der freien Wahl des Gemeinderates, aber erst 1842 durchsetzen, als ein neues Gemeindegesetz in Kraft gesetzt | wurde. februar 2011


V OR 2 5 J AHREN

1. Februar 1986 Renovation des Regierungsgebäudes ausstrahlend, aber ohne kostspieligen Luxus. Nach verschiedenen Standortvarianten entschieden sich die Politiker für den Standort in unmittelbarer Nähe der Kirche und der Amtshäuser. In der Kostenfrage gaben sich die Abgeordneten mutig, denn der Kostenvoranschlag betrug mehr als die gesamten Einnahmen des Jahres 1905, als das Regierungsgebäude in Betrieb genommen wurde. Alles, was damals an Staat vorhanden war, wurde zum Einzug in das «Grosse Haus» vorgesehen: Die Landeskasse, Landrichter mit Verhandlungsraum, Archiv, Grundbuchamt, Landesverweser, Landestierarzt und Landesphysikus, Forstamt und Landestechniker. Im Obergeschoss der Landtagssaal, im Keller das Gefängnis, dazu eine Wohnung für den Kerkermeister sowie gegen den Hang ein kleiner Hof mit hoher Mauer für den Hofgang der Häftlinge. Auch der kurz zuvor gegründete Historische Verein sollte einen Platz erhalten sowie die Sparkasse, die heutige Landesbank. Gebaut wurde das Regierungsgebäude nach den Plänen des Fürstlichen Architekten Gustav Ritter von Neumann aus Wien, der sich beim Baustil an den Palästen der Spätrenaissance orientierte. Gegenüber dem ursprünglichen Plan wurden die markanten Eckkörper dazugebaut. Das am 28. Dezember 1905 mit einer Landtagssitzung eröffnete Regierungsgebäude hat bis zum grösseren Umbau 1986 einige Veränderungen über sich ergehen lassen. So wurde 1969 der Landtagssaal renoviert, nach der Übersiedlung der Polizei in das neue Polizeigebäude und der Aufgabe des Gefängnisses erfolgte der Abbruch der Gefängnismauer, die Neugestaltung des Eingangsbereichs, die Einrichtung von Archivräumen im Keller. Mit dem Neubau des Landtagsgebäudes erhielt auch das Regierungsgebäude neuen Glanz – umrahmt von den Ziegeln des Parlaments, der Hangbebauung und des Peter-Kaiser-Platzes. | Foto: Marco Nescher

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Anfangs 1986, vor 25 Jahren,

Nach einer Bauzeit von 14 Monawurde die Renovation des Regieten wurden die Umbau- und rungsgebäudes, das 1905 erbaut Renovationsarbeiten am Regieworden ist, abgeschlossen. rungsgebäude in Vaduz abgeschlossen. Die Renovation war notwendig geworden, weil am 23. November 1984 die Gewölbedecke oberhalb des Sitzungszimmers der Regierung ohne Vorwarnzeichen eingestürzt war, ohne dass Menschen zu Schaden kamen. Im Zuge der Renovation wurde nicht nur die Fassade erneuert, es wurden auch WC-Anlagen erneuert, Küchen errichtet und ein Lift eingebaut. Der frühere Dachraum mit seiner markanten Holzkonstruktion wurde einer neuen Nutzung zugeführt, indem dort drei Geschosse eingezogen werden konnten, was das Raumangebot im «Grossen Haus» beträchtlich erweiterte. Die Baugeschichte des Regierungsgebäudes ist eng mit dem Problem Platzmangel verbunden. Schon vor über hundert Jahren befasste sich der Landtag mit der Frage, wie der Raumnotstand für die an verschiedenen Orten untergebrachten Ämter gelöst werden könnte. Im Rahmen einer ersten Debatte des Parlaments im Jahre 1899 war man sich einig, dass ein neues Gebäude errichtet werden müsse. Der Landtag gab auch die Eckpunkte vor, wie das Regierungsgebäude auszusehen hätte: Ein Haus mit viel Raum, praktisch eingerichtet, dazu eine gewisse Würde februar 2011


K o p f d e s M o n at s

Stephan Häberle CEO Centrum Bank AG 17

Foto: Centrum Bank

konnten nicht so schnell gesenkt werden, wie die Erträge zurückgingen, so dass sich das Kosten-/Ertragsverhältnis zwangsläufig verschoben hat. Kundengelder sind in der hektischen Zeit abgezogen worden, aber es konnten auch – Die Liechtensteiner haben es geschafft, trotz schwieriger gewordener Akquisition – neue Kunden gebis heute ihre eigene Identität zu wahren wonnen werden. Obwohl Prognosen in der Finanzwelt derzeit Er wohnt am Zürichsee und pendelt zu seinem Ar- nicht einfach sind, geht Stephan Häberle davon beitsplatz in Vaduz. Die Fahrt zwischen Wohn- aus, dass die Centrum Bank AG auch in fünf Jahund Arbeitsort ist für Stephan Häberle kein Prob- ren noch gut im Finanzgeschehen positioniert ist, lem, im Gegenteil: Die knappe Stunde Fahrzeit ist weil sie sich durch Kompetenz und eine hohe eine willkommene Möglichkeit, ungestört Gedan- Servicequalität auszeichnet. Die ken und Ideen weiterzuentwickeln oder einen aus- Entwicklung des Finanzplatzes gefüllten Arbeitstag Revue passieren zu lassen. Ste- Liechtenstein in den nächsten phan Häberle, dessen Berufskarriere mehrere lei- Jahren sieht Stephan Häberle tende Positionen in verschiedenen Banken auf- weiterhin in einer Konkurrenzweist, betrachtet sich als Gast in Liechtenstein, der situation mit anderen Finanzjedoch seinen Wohnsitz zugunsten einer Wohn- plätzen. Um sich zu behaupten, sitznahme in Liechtenstein nicht aufgeben würde, verfügt der Finanzplatz nach seiweil sein Lebensmittelpunkt mit Familie, Freun- ner Meinung über eine nach wie Stephan Häberle den und Bekannten am Zürichsee liegt. vor gute Ausgangsposition: «Eine CEO der Centrum Bank AG entscheidende Frage wird sein, Vaduz Stephan Häberle leitet seit Mai 2009 als CEO ob der Finanzplatz Liechtenstein die Centrum Bank AG in Vaduz, eine Privatbank, die kritische Grösse und die zu deren Kerngeschäft die Vermögensverwaltung Struktur hat, sich auch in Zukunft alleine zu beund Anlageberatung für private und institutionel- haupten.» Wichtig ist nach seiner Überzeugung, le Kunden gehört. Der Schweizer Banker, der ge- dass der Finanzplatz Liechtenstein ein klares und schäftlich schon früher mit liechtensteinischen eigenes Profil mit gemeinsamen Werten aufbaut, Banken und Anwaltskanzleien zusammenarbei- von denen alle Banken am Platz profitieren köntete, kennt den Finanzplatz Liechtenstein als Be- nen. trachter von aussen und seit 2006 als Insider. ZuGrosse Achtung vor der Souveränität erst als Mitglied der Generaldirektion bei der LGT des Staates Liechtenstein und nun als CEO der viertgrössten Bank im Fürs- tentum Liechtenstein, die stark verankert ist in Die Sicht von aussen bringt Stephan Häberle aber einem internationalen Netzwerk aus Wirtschafts- nicht nur beim Finanzplatz ein: «Ich habe grosse und Rechtsexperten, Versicherungs- und Steuer- Achtung vor der Souveränität des Staates.» Die fachleuten sowie Treuhändern und Fondsmana- Liechtensteiner hätten es geschafft, bis heute gern. Vor dem Hintergrund der globalen Finanz- ihre eigene Identität zu wahren. Für einen mitten und Wirtschaftskrise sowie der Umwälzungen auf in Europa gelegenen Kleinstaat mit sehr engen dem Finanzplatz hat sich die Centrum Bank AG wirtschaftlichen Verflechtungen eine grosse Leis| nach seiner Einschätzung gut gehalten. Die Kosten tung. februar 2011


B IOGRA f IE

O mein Papa Paul Burkhard

18 19 Von Philipp Flury

Der Welthit «O mein Papa», gesungen von Lys Assia, machte Paul Burkhard zu einem der berühmtesten Schweizer Komponisten. Zum 100. Geburtstag ist ein neues Buch erschienen. Gedruckt in Liechtenstein, bei der Gutenberg AG Schaan. Der Vertrieb erfolgt über das buchzentrum.li.

Den Komponisten Paul Burkhard kennen viele nur vom Schlager «O mein Papa» und von der «Niederdorf-Oper». Weniger bekannt ist, dass Burkhard auch verschiedene Operetten geschrieben hat, Kammermusik, Musik für Ballett und Film sowie Mundart-Stücke und geistliche Musik. Der 1977 verstorbene Komponist, der ein reichhaltiges «O mein Papa» wurde ein Werk hinterlassen hat, wagte soWelthit und fand als gar den Versuch einer neuen Schweizer Hymne. Die Schweiz Platte reissenden Absatz würdigt den grossen Komponisten mit verschiedenen Aufführungen seiner Werke, die Post ehrt ihn mit einer Sonderbriefmarke, ein neu aufgelegtes Buch fasst sein Leben und Werk zusammen. Die Autoren Philipp Flury und Peter Kaufmann verzichteten auf eine völlige Überarbeitung des erstmals 1979 herausgegebenen Buches, sondern Paul Burkhard bei seinem letzten stellten der ursprünglichen FasBesuch auf dem Berg sung zusätzliche Texte voran. Im Athos (1974) mit einem Mönch. neuen Teil des Buches wird unter

anderem anhand von exemplarischen Inszenierungen der «Kleinen Niederdorf-Oper» gezeigt, wie man heute ein Paul-Burkhard-Werk erfolgreich auf die Bühne bringen kann. Das Werk von Burkhard wurde in den letzten Jahren etwas weniger als früher aufgeführt, doch die 40'000 Besucherinnen und Besucher der «Kleinen Niederdorf-Oper» im vergangenen Jahr im Zürcher Bernhard-Theater illustrierten die ungebrochene Aktualität und Popularität der Burkhard-Stücke.

O mein Papa – Ein Lied geht um die Welt

Der Schlager «O mein Papa», gesungen von Lys Assia, ist auch in Liechtenstein sehr bekannt. Über den Durchbruch des Welthits gibt es nach Darstellung der Autoren verschiedene Anekdoten, die aber alle ein Körnchen Wahrheit enthielten. Eng verknüpft mit der Erfolgsgeschichte des Songs ist jedenfalls die Geschichte der Schweizer Sängerin Lys Assia. Die Tochter eines Deutschschweizers und einer Russin soll als Ballett-Elevin auf einer Tournee in Frankreich 1940 für eine erkrankte Sängerin eingesprungen sein, wobei ihre Stimme so gut ankam, dass sie nach der Rückkehr in die Schweiz Gesangsstunden genommen habe. Nach dem Krieg sang Lys Assia auf den grössten Show-Bühnen der Welt, darunter das Lied «O mein Papa». Den Durchbruch schaffte aber erst eine Schallplatte, die 1949 von Decca erschien: Auf der A-Seite war das «Pony-Lied», auf der Rückseite «O mein Papa», die Klavierbegleitung hatte Paul Burkhard selbst gespielt. Die Platte fand wegen «O mein Papa» reissenden Absatz, vor allem auch in Deutschland, wo der Schlager in den Wunschkonzerten der Rundfunk-Anstalten «waschkörbeweise» verlangt


Szene aus der «Kleinen Niederdorf-Oper» von Paul Burkhard im

Von allem etwas, aber noch mehr: Er fand für alles, was er anpackte, nicht nur die richtigen Töne, sondern auch die passenden Ober- und Zwischentöne. Wer ihn je dirigieren oder am Klavier eines seiner Chansons vortragen sah, der8 spürte, wie die Musik, welche auch immer, Teil seiner Natur war.» Musiker, Komponist, Dirigent Zur Erinnerung an den Komponisten Paul Burkhard werden 2011 verschiedene Anlässe durchgeführt. Höhepunkt der Veranstaltungen dürfte die Wiederaufführung der «Zäller Wiehnacht» durch die Schüler der Primarschule Zell im Dezember 2011 sein. Eine neue Art von Wiederaufführung der «Kleinen Niederdorf-Oper» wagt das ZellerCHORtheater: Das Schauspiel findet in einer Gaststube statt und bezieht das mitten | im Geschehen sitzende Publikum mit ein.

Zum 100. Geburtstag des Schweizer Komponisten Paul Burkhard erschien ein Buch mit dem Titel «O mein Papa....». Die Autoren Peter Kaufmann und Philipp Flury verfassten schon in den 1970er-Jahren ein Buch über das Leben und Werk von Paul Burkhard, das in der Schweiz zu einem kulturellen Bestseller wurde und bald vergriffen war. Im neu aufgelegten Buch bleibt die Biografie von 1979 erhalten, im schwarz-weissen Layout. Dazu gekommen sind in moderner farbiger Aufmachung die wichtigsten Inszenierungen des Burkhardschen Musicals «Die Kleine Niederdorf-Oper» sowie Erinnerungen an den Film «O mein Papa». Das Buch wurde von der Gutenberg AG Schaan gedruckt und wird über das zu diesem Medienunternehmen gehörende Buchzentrum vertrieben. www.buchzentrum.li

Das Musical «Der schwarze Hecht» / «Feuerwerk» mit dem Lied «O mein Papa» wurde zum Welterfolg des Schweizer Komponisten und Dirigenten Paul Burkhard (1911–1977). Ein Musikerleben misst sich jedoch nicht nur am Welterfolg. Von der vielfältigen schöpferischen Arbeit Burkhards zeugen zahlreiche Operetten von «Hopsa» über «3 x Georges» bis zum «Regenbogen», Opern wie «Frank V.» mit Text von Friedrich Dürrenmatt und «Ein Stern geht auf aus Jaakob» und religiöse Stücke, unter ihnen die «Zäller Wienacht». Mit vielen grossen Künstlern war Paul Burkhard befreundet: Mit Stars wie Lilli PaImer, Lys Assia und Peter O‘Toole; mit Bertolt Brecht, Dürrenmatt und Adolf Muschg; mit Schauspielern wie Hans Albers, Therese Giehse, Käthe Gold, Gustav Knuth, Helmut Qualtinger und Ruedi Walter; mit Meistern des Musiktheaters wie Franz Lehár, Oscar Straus, Rolf Liebermann und Erik Charell. Philipp Flury und Peter Kaufmann ist es gelungen, dieses facettenreiche Komponistenleben darzustellen und mit über 300 Abbildungen und zahlreichen Statements von Burkhards Freunden zu dokumentieren. Die beiden Autoren haben zum 100. Geburtstag des Zürcher Komponisten die erstmals 1979 im Orell Füssli Verlag erschienene Biografie in die vorliegende Buchneuerscheinung integriert und diese um einige aktuelle Beiträge und Farbseiten ergänzt: Mit Informationen zum Dokumentarfilm «Paul Burkhard – O mein Papa» und zu neuen, exemplarischen Inszenierungen der «Kleinen Niederdorf-Oper».

Herausgeber: Verein Paul Burkhard, Rikon Verlag: SpectraMotion AG, Schaffhausen, Philipp Flury/Peter Kaufmann Umfang: 236 Seiten, teils farbig, teils schwarz/weiss Format: 22,0 x 26,5 cm CHF: 68.00 (zuzüglich allfällige Versandkosten) ISBN: 978-3-9523382-2-3

Paul Burkhard – Leben und Werk

Paul Burkhard – Leben und Werk

Philipp Flury/Peter Kaufmann

O mein Papa

worden sei. Bald zählte man schon «O mein Papa» in über 40 Sprachen und mehr als zwei Dutzend verschiedene Fassungen. Das neue aufgelegte, erweiterte Buch ist laut den Autoren eine «Würdigung für einen berühmten Schweizer Komponisten, eine Hommage an einen grossen Künstler, dessen Werk in unserer Gegenwart weiterlebt». Burkhard war Hauskomponist am Zürcher Schauspielhaus, Dirigent des Radio-Symphonieorchesters Beromünster und freier Komponist von Opern, Operetten, Musicals, aber auch BuchBlock O mein Papa 3 Sp.indd 8 Gottesdienstmusiken. Allein in den sechs Jahren am Zürcher Schauspielhaus schrieb Burkhard über 40 Bühnenmusiken, als Dirigent des Radio-Symphonieorchesters dirigierte er pro Woche bis zu 20 Stunden Live-Musik. Cedric Dumont, Programmdirektor bei Radio Schweiz, gab auf die Frage «Wer war eigentlich Paul Burkhard?» folgende Antwort: «Ein Schweizer Komponist der leichten Muse, eine europäische Musical-Hoffnung, ein Meister der kleinen Form, ein ernstzunehmender Tonkünstler?

Foto: Pat Wettstein

Bernhard-Theater Zürich.

10.11.2010

O mein Papa …

Paul Burkhard Leben und Werk Philipp Flury/Peter Kaufmann

Erhältlich beim: Alpenland Verlag, Feldkircher Strasse 13, Schaan, unter www.buchzentrum.li oder im Buchhandel. 978-3-9523382-2-3

Paul Burkhard mit sieben Jahren – ein komponierendes Wunderkind

februar 2011


KULTUR

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Gasometer Kultur im Gasturm

21 Von Günther Meier

Museen werden oft in besonderen Gebäuden untergebracht. Ein spezielles Beispiel ist das Kulturzentrum Gasometer in Triesen, das im früheren Gasometer einer Fabrik aufgebaut wurde und von daher seinen Namen erhielt.

statt, bei dem vier Liechtensteiner Alpinisten Bilder aus der Bergwelt rund um den Globus zeigten. Die Fotoausstellung dagegen war eng auf Triesen fokussiert und führte mit Gruppenbildern, Porträts und Zeitdokumenten durch die letzten vier Jahrzehnte des jährlichen Altersausflugs der älteren Generation aus der Gemeinde. Kunst und Kultur international, regional und lokal, folgen sich in enger Abfolge. Die Besucher sollen Neues zu sehen bekommen, der Gasometer will aber auch Altes und in der Gemeinde Verwurzeltes wieder aufleben lassen.

Kulturelle Ausstrahlung über Triesen hinaus

«Durch den Standort des Gasometers in der alten Baumwollweberei ist der Gasometer auch immer wieder Ort der historischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und mit der Geschichte von Triesen», blickt Vorsteher Günter Mahl auf die noch junge Geschichte des Triesner Kulturzentrums zurück. Seit März 2006 zieht der Gasometer Kulturschaffende und Kulturinteressierte an und strahlt nach den Erfahrungen des Vorstehers durch seine kulturellen Aktionen bis in die weitere Region aus. Diskussionen aufwerfen und abtauchen in die eigene und in fremde Kulturen, gehört zum Programm des Gasometers. «Künstler und Kulturschaffende aus Triesen, aus Liechtenstein, aber auch aus verschiedenen anderen Ländern erFotos: Gasometer

Der Gasometer ist das Kulturzentrum der Gemeinde Triesen. Die ehemalige Fabrik, in der das Kulturzentrum untergebracht ist, steht einigermassen im Zentrum des heute weitläufigen Dorfes, das sich in den letzten drei Jahrzehnten in alle Richtungen ausgedehnt hat. Mit dem Begriff KulBeschäftigung mit der turzentrum verbindet sich auch eigenen Kulturszene und die Vorstellung, nach allen Seiten offen und von allen Seiten ermit fremden Kulturen durch reichbar zu sein. Diese Vorstelein vielfältiges Programm lung wird im Gasometer konsequent umgesetzt: «Wir zeigen des Kulturzentrums ein vielseitiges Programm von Kunstausstellungen, Themenausstellungen, Veranstaltungen und weiteren kulturellen Aktivitäten aus den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Tanz und Literatur.» Wie vielfältig und abwechslungsreich das Programm gestaltet ist, wird aktuell deutlich: War noch bis Ende Januar eine Fotoausstellung mit dem Titel «Dem Alter zur Ehre 1969 – 2009», fand Mitte Januar ein Dia-Abend «Hohe Berge – ferne Länder»


Das Kulturzentrum Gasometer ist im früheren Gasometer des früheren Fabrikgebäudes Jenny, Spörry & Cie. in Triesen untergebracht.

besonderen Atmosphäre des Gasometers gehört. Das Kulturzentrum ist nicht nur ein architektonisches Denkmal aus der Zeit der ersten Industrialisierung, sondern gleichzeitig auch der Mittelmöglichen eine Beschäftigung mit der eigenen Kul- punkt einer Reihe historischer Bauten, die im Geturszene und mit fremden Kulturen», ist Vorsteher folge der Fabrikgründung 1863 entstanden sind. In Günter Mahl überzeugt. unmittelbarer Nähe befinden sich die Fabrikantenvilla, das Obermeisterhaus, das Kosthaus sowie ehe Architektonisches Denkmal der malige Arbeiterhäuser, die teilweise renoviert und Industriallisierung einer neuen Nutzung zugeführt wurden. Die «kulturelle Plattform und Brücke zwischen Vergangenheit Drehscheibe der Gemeinde Triesen», wie Günter und Gegenwart Mahl den Gasometer bezeichnet, besticht nicht nur War Triesen im 19. Jahrhundert durch ihr offenes Programm. Der Besucher fühlt sich im Gasometer, insbesondere im Kern des Ge- ein Zentrum der Industrie in Liechtenstein, so ist bäudes, in einer anderen Welt. Im grossen Ausstel- zu Beginn des 21. Jahrhunderts in diesem Industlungssaal befand sich früher die Schlosserei der riezentrum ein kleines Kulturzentrum entstanden, Baumwollweberei Jenny, Spörry & Cie. Weitere das aber ebenso eine Ausstrahlung über die DorfAusstellungsräume sind im Turm untergebracht, in grenzen besitzt. Die Gemeinde Triesen hat mit der dem vor gut hundert Jahren das Gas für die Be- Renovation alter Bauwerke eine wertvolle Brücke leuchtung der Fabrik gelagert wurde. Der Gang vom zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlaAusstellungssaal über die alten Treppen bis in die gen. Triesen besitzt auch alte BrauchtumsgegenTurmräume, begleitet von Ausstellungsstücken, ist stände, die vor der Jahrhundertwende für kurze für Besucher ein eindrückliches Erlebnis, das zur Zeit in einer Art Dorfmuseum ausgestellt waren. Die Zeugen des alten Brauchtums und Handwerks sind schon in den 1970er- und in den 1990er-Jahren Gasometer erstmals inventarisiert worden. Zurzeit werden diese Arbeiten neu organisiert und fortgesetzt. VorgeDas Kulturzentrum der Gemeinde Triesen, aufgesehen ist, wie Vorsteher Günter Mahl auf Anfrage baut in einem ehemaligen Fabrikgebäude. erklärte, eine kompakte und strukturierte KulturÖffnungszeiten bei Ausstellungen gütersammlung zu erstellen. Die wertvollen KulFreitag 16 – 20 Uhr turgüter sollen in einem Depotmuseum oder einem Samstag 14 – 18 Uhr Schaulager aufbewahrt werden. Die Errichtung eiSonntag 14 – 18 Uhr www.gasometer.li nes eigentlichen Dorfmuseums ist nicht geplant. | februar 2011


RATGE B ER

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Was muss man im Abenteuerspielplatz Steuerjahr 2011 beachten? rund um den Walensee

23 Von Günther Meier

Am 1. Januar 2011 ist das neue Steuergesetz in Kraft getreten, das Änderungen auch für natürliche Personen mit sich bringt. Die Steuererklärung, die den Steuerpflichtigen im März 2011 zugestellt wird, bezieht sich allerdings noch auf das Steuerjahr 2010 und damit auf das bisherige Steuergesetz.

Wir haben Marco Felder, Leiter der Steuerverwaltung, um Antworten auf ein paar Fragen rund um das neue Steuergesetz gebeten.

den. Am Grundsatz der Familienbesteuerung wird weiterhin festgehalten, neu besteht aber die Möglichkeit der Individualbesteuerung.

Für die Ermittlung des steuerpflichtigen VermöHerr Felder, Kapitalgewinne werden unter dem gens wird künftig auf den Beginn des Steuerjahres neuen Steuergesetz nicht mehr besteuert, steuer- abgestellt. Für das Steuerjahr 2011 sind somit diefrei sind der Hausrat und das Privatauto, es gibt selben Vermögenswerte wie für das Steuerjahr 2010 erhöhte Freibeiträge. Wo liegen die wesentlichen zu deklarieren, folglich wird sich der Abzug des Unterschiede zur bisherigen Besteuerung? Vermögenszuwachses des abgelaufenen Jahres erVorerst kann festgehalten werden, dass unter dem übrigen. neuen Steuergesetz im Bereich der Vermögens- und Der Hausrat, persönliche Gebrauchsgegenstände Erwerbssteuer im Sinne der Steuertradition keine sowie die privat genutzten Motorfahrzeuge, soweit grundlegenden Änderungen vorgenommen wur- ihr Wert insgesamt den Betrag von CHF 25'000 und bei gemeinsam zu veranlagenden Ehegatten den Betrag von CHF 50'000 nicht überschreitet, sind Das neue Steuergesetz von der Vermögenssteuer befreit und bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Vermögens nicht zu Die Regierung bezeichnet das neue Steuergesetz berücksichtigen. Der bisherige Vermögensfreibeals «eines der modernsten und attraktivsten Steutrag von CHF 70'000 bzw. CHF 140'000 für gemeinergesetze weltweit». Neu ist eine «Flat-Rate» von sam zu veranlagende Ehegatten wurde abgeschafft 12,5 Prozent für alle Unternehmen, womit sich und bei Ermittlung des Grundfreibetrags des neuLiechtenstein dem globalen Steuerwettbewerb en 7-Stufentarifs entsprechend berücksichtigt. erfolgreich stellen könne. Die Attraktivität des Schulden können wie bis anhin steuerlich vom VerWerk- und Finanzplatzes soll damit erhöht wermögen abgesetzt werden. den. Aber auch natürliche Personen können vom neuen Steuergesetz profitieren. Die Kombination aus Vermögens- und Erwerbssteuer wurde beibehalten, jedoch der bisherige Progressionstarif durch einen 7-Stufen-Tarif ersetzt. Die Dividenden und sonstigen Kapitalerträge wie Zinsen, Pachten und Mieten werden nicht mehr separat besteuert, sondern über die Vermögensbesteuerung erfasst. Die Nachlass-, Erbanfalls- und Schenkungssteuer wurde aufgehoben.

Das in der Steuererklärung ermittelte steuerpflichtige Vermögen wird schliesslich auf Basis eines Sollertrags, dessen Höhe jährlich im Finanzgesetz geregelt wird, in eine eigene Erwerbsart umgerechnet. Bei der Erwerbsbesteuerung sei als Neuerung die Steuerfreistellung der Kapitalgewinne sowie die Anpassung des Spendenabzugs an gemeinnützige Institutionen im Inland, in einem anderen Mitgliedstaat des Europäischen Wirtschaftsraumes oder der Schweiz hervorgehoben. Der Haushalts-


Foto: Marco Nescher

abzug wurde abgeschafft und ebenfalls bei der Er- Muss man Arzt- und Zahnarztrechnungen für die mittlung des Grundfreibetrags des neuen 7-Stufen- Steuererklärung aufheben, damit man die Beträge in Abzug bringen kann? tarifs berücksichtigt. In der Steuererklärung sind sämtliche Arzt- und Das neue Steuergesetz zieht ein neues Formular Zahnarztrechnungen aufzulisten. Einzelrechnunfür die Steuererklärung nach sich. Wird es in Zu- gen von mehr als CHF 1'000 sind der Steuererkläkunft einfacher für natürliche Personen, die Steu- rung stets in Kopie beizulegen. Rechnungen unter ererklärung auszufüllen? CHF 1'000 können von der zuständigen GemeindeWie erwähnt haben sich aufgrund des neuen Steu- steuerkasse oder der Steuerverwaltung im Veranlaergesetzes bezüglich der Besteuerung natürlicher gungsverfahren zur Überprüfung und AnerkenPersonen keine grundlegenden Änderungen erge- nung eingefordert werden. Vor diesem Hinterben. Deshalb werden sich auch beim Formular für grund sollte man Arzt- und Zahnarztrechnungen die Steuererklärung keine wesentlichen Änderun- aufheben. gen ergeben. Einfacher und transparenter wird dagegen die Berechnung der Steuerschuld aufgrund Ein Steuerpflichtiger verteilt den grössten Teil seines Vermögens an seine Nachkommen. Wer muss des neuen 7-Stufentarifs. Steuern bezahlen? Wie wird der Erlös besteuert, den jemand aus dem Das neue Steuergesetz kennt keine SchenkungsVerkauf eines Grundstückes erhält? steuer mehr. Verschenkt ein Steuerpflichtiger VerIm Bereich der Grundstücksgewinnsteuer sieht das mögensteile, haben die Beschenkten folglich keine neue Steuergesetz gegenüber dem bisherigen Steu- Schenkungssteuer zu entrichten. Mit dem neuen ergesetz ebenfalls keine wesentlichen Änderungen Steuergesetz wurde ebenfalls die Nachlass- und vor. Wie bis anhin wird die Steuer auf den Veräus- Erbanfallssteuer abgeschafft. Zu berücksichtigen serungserlös abzüglich der Anlagekosten erhoben. ist aber der Umstand, dass Schenkungen, ErbschafNeu ist, dass die Haltedauer bei der Berechnung der ten oder Vermächtnisse ab einem Betrag von CHF Steuer nicht mehr berücksichtigt wird. 10'000 in der Steuererklärung anzugeben sind. | februar 2011


J AHR DES WALDES

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Die Geheimnisse Abenteuerspielplatz unserer rund umWälder den Walensee

25 Von Günther Meier

Die UNO hat das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes erklärt. Mit der weltweiten Kampagne soll das Bewusstsein für die Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern zum Nutzen auch künftiger Generationen gefördert werden.

Fotos: Marco Nescher

Ob die Millenniums-Erklärung der Verein Nationen, der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung oder die Agenda 21 – immer standen auch die Wälder als die «grünen Lungen» der Erdkugel zur Diskussion. In der Folge hat die UNO das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes erklärt und Die Wälder bieten Schutz die Mitgliedstaaten aufgerufen, vor Lawinen, für Steinschlag, auf die Bedeutung der Wälder und vor allem auch auf die NotRutschungen sowie Rüfen wendigkeit einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung hinzuweisen. Das Jahr des Waldes steht in enger Verbindung mit dem abgelaufenen Jahr der Biodiversität, denn die Wälder bieten nach UNO-Schätzungen den Lebensraum für etwa zwei Drittel aller Pflanzen- und Tierarten. Überdies unterstreicht die UNO die Be-

deutung der Wälder bei der Bekämpfung der Wüstenbildung und die Notwendigkeit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung für die Beseitigung der Armut auf der südlichen Halbkugel. Nach Erhebungen der Weltbank ist etwa jeder fünfte Mensch bei der Bestreitung seines Lebensunterhaltes von der Nutzung der Wälder abhängig. Die FAO, die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft, geht davon aus, dass jedes Jahr über 100'000 Quadratkilometer Wald verloren gehen – durch die Umstellung auf Landwirtschaftsflächen, durch die Schaffung menschlicher Siedlungen und durch die nicht nachhaltige Abholzung von Wäldern.

Besseres Verständnis für die Anliegen des Waldes

Liechtenstein gehört zu den 170 Mitgliedländern, die in der UNO dem Internationalen Jahr des Waldes zugestimmt haben, im Unterschied etwa zu den USA, Kanada und Australien, die dagegen votierten. Damit hat Liechtenstein auch eine Verpflichtung übernommen, während des Jahres 2011 etwas zur Bewusstseinsbildung und zum besseren Verständnis für die Wald-Anliegen beizutragen. Die UNO ermutigte ihre Mitgliedländer, Nationalkomitees einzusetzen und Koordinierungsstellen zu schaffen, um allfällige Kampagnen von verschiedenen Gruppierungen zugunsten des Waldes zu erleichtern. Wer sich in Liechtenstein über die Waldsituation informieren möchte, dem stehen verschiedene Broschüren und weiteres Informationsmaterial vom Amt für Wald, Natur und Landschaft zur Verfügung, die einen Überblick über das Ausmass des Waldes, über die Bedeutung, die Bewirtschaftung und über die Probleme im Zusammenhang mit der Erhaltung des Waldes geben.


Fichten bilden den Hauptbestand des Waldes

Liechtenstein gehört mit seinem winen, vor Steinschlag, RutWaldbestand zu den waldschungen sowie Rüfen. In den reichsten Ländern der Erde. Jahren 2005 bis 2007 wurden in Liechtenstein die Schutzwälder auf ihre Schutzwirksamkeit untersucht, insbesonAfP_C5 9.1.2007 9:04 Uhr Seite 2 dere jene Waldsektoren, die oberhalb von Siedlungen und Strassen lagen. Nach Angaben des Amtes für Wald, Natur und Landschaft kann die Schutzwirksamkeit nur noch als «knapp genügend» eingestuft werden. Grösste Sorge bereitet den Verantwortlichen die ungenügende Verjüngung. Die Waldbewirtschaftung soll nach diesem Befund in Zukunft die absolute Priorität auf die Sicherung des Waldnachwuchses legen – eine Aufgabe, die ausgezeichnet zusammenpasst mit dem Jahr des Waldes | 2011.

Die Waldfläche Liechtensteins beträgt heute 6'865 Hektaren, was etwa 43 Prozent der gesamten Landesfläche entspricht. Nach Einschätzung des Amtes für Wald, Natur und Landschaft gehört Liechtenstein damit zu den waldreichsten Ländern der Welt. In den liechtensteinischen Wäldern wachsen vorwiegend Nadelhölzer, die einen Anteil von knapp drei Viertel aller Bäume ausmachen. Rund die Hälfte aller Baumarten sind Fichten, die andere Hälfte setzt sich aus Föhren, Tannen und Lärchen zusammen. Bei den Laubhölzern sind die Buchen zahlenmässig am häufigsten in den Wäldern anzutreffen, gefolgt von der Esche und dem Ahorn. Der Wald gehört nach einer Aufstellung des Amtes für Wald, Natur und Landschaft zum Fotowettbewerb «Unser Wald» grössten Teil der öffentlichen Hand: 43 Prozent des Waldes ist Beitrag der liecht. Regierung zum UNO-Jahr des Waldes in Gemeindebesitz, 49 Prozent REGIERUNG DES Die Blickwinkel auf den Wald sind so vielfältig wie seine BeFÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN gehören den Bürger- und Alpgesucher. Der eine sieht den Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, der andere als nossenschaften. Nur 8 Prozent Arbeitsplatz oder Erholungsraum. Der Veranstalter freut sich deshalb auf faszinierende der Waldungen sind PrivateigenBilder vom heimischen Wald in allen seinen Facetten und im Spiegel der Jahreszeiten. tum, wovon die Hälfte im Besitz Die Aufnahmen müssen in Liechtenstein oder im Rheintal entstanden sein. der fürstlichen Familie ist. WälEinreichung der Bilder Beispiele eingesandter Bilder auf www.awnl.llv.li. Max. 10 Bilder per E-Mail oder CD an: info@awnl.llv.li der sind nicht nur die «grüne Einsendeschluss: 31. Oktober 2011 Amt für Wald, Natur und Landschaft, Fotowettbewerb Lunge», sondern erfüllen an Wald, Dr. Grass-Strasse 12, 9490 Vaduz, Fotoausstellung manchen Orten als Schutzwald Die Bildgrösse muss mindestens 6 Megapixel betraDie prämierten Einzelfotos und Schulklassen-Portgen. Die Bilder in der grössten Auflösung im JPEGfolios werden Ende 2011 an einer Fotoausstellung eine äusserst wichtige Funktion. Format (.jpg) einsenden. Weitere Informationen und präsentiert. Die Wälder bieten Schutz vor LaAfP_C5

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REGIERUNG DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN

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J AHR DER FREIWILLIGEN

Foto: Marco Nescher

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Mehr Anerkennung für Freiwilligentätigkeit

Die EU hat 2011 zum Jahr der

Die EU hat das Jahr 2011 zum Freiwilligentätigkeit ausgerufen, Europäischen Jahr der Freiwillium das freiwillige Engagement in gentätigkeit zur Förderung der der Gesellschaft zu fördern. aktiven Bürgerschaft ausgerufen. Im Rahmen des Europäischen Jahres sollen zur Stärkung von sozialer Solidarität und zur Förderung der Demokratie die Voraussetzungen für ein stärkeres freiwilliges Engagement in der Gesellschaft geschaffen werden. Die EU schliesst sich mit dieser Kampagne der UNO an, die genau vor zehn Jahren das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr der Freiwilligen erklärt hatte. Das Europäische Jahr soll die Freiwilligentätigkeit innerhalb der EU stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und gleichzeitig mehr Möglichkeiten für die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Freiwilligenprojekten schaffen. Als Freiwilligentätigkeit bezeichnet die EU jede Art der freiwilligen Tätigkeit, ob formell, nichtformell oder informell, die aus freiem Willen, eigener Wahl und eigenem Antrieb von einer Person ausgeübt wird und nicht auf finanziellen Gewinn ausgerichtet ist. Der Freiwilligentätigkeit kommt auch in Liechtenstein eine hervorragende februar 2011

Bedeutung zu. Am Internationalen Tag des Ehrenamtes, der am 5. Dezember begangen wird, erklärte Regierungschef Klaus Tschütscher anerkennend, es gebe kaum einen Bereich in Liechtenstein, der nicht durch die Arbeit von freiwillig Engagierten mitgeprägt werde. «Ohne ihre Tätigkeit würden viele Bereiche unseres Gemeinwesens gar nicht funktionieren», betonte der Regierungschef und erklärte weiter: «Ehrenamtliches Engagement ist keine beliebig zur Verfügung stehende Ressource. Gezielte Förderung und Unterstützung ist notwendig und zahlt sich aus.» Zur Förderung und um einen Anreiz für ehrenamtliche Tätigkeiten zu schaffen, ist erstmals in Liechtenstein ein Ehrenamt-Wettbewerb ausgeschrieben worden, um Ideen und Projekte zu finden, welche die Freiwilligenarbeit attraktiver machen. Gleichzeitig wird damit das Ziel verfolgt, den Nachwuchs für ein ehrenamtliches Engagement zu begeistern. Die Regierung hat das ressortübergreifende Projekt «ehrenamtlich engagiert» ins Leben gerufen, mit dem diese Ressorcen in den nächsten drei Jahren optimal erschlossen werden sollen. Ehrenamtliches Engagement sei unbezahlbar, unterstreicht Regierungschef Klaus Tschütscher, weshalb diese Tätigkeiten zu würdigen seien und mit Fingerspitzengefühl gefördert werden müssten: «Freiwilligenarbeit ist nicht nur wichtig für eine funktionierende Gesellschaft, sondern auch für den Staat. Nur eine Gesellschaft, die gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft annimmt, kann langfristig orientierte, nachhaltige Lösungen für Liechtenstein anbieten.» Aus der Studie «Sozialkapital und Wohlbefinden in Liechtenstein» geht hervor, was Beobachter der Freiwilligen-Szene nicht weiter erstaunt, dass Frauen ein höheres Aktivierungspotenzial für Freiwilligenarbeit haben. Rund 500 Vereine werden in Liechtenstein gezählt, die total etwa 15'000 Mitglieder haben. In diesen Vereinen sind viele Frauen und Männer engagiert, die Freiwilligentätigkeiten ausüben und ehrenamtlich arbeiten. Laut der Studie ist in Liechtenstein noch viel Potenzial für weitere | Freiwilligenarbeit vorhanden.


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Das Kulturjahr 2011 verspricht einige Höhepunkte. In der Literatur wird an Heinrich von Kleist erinnert. Zu seinen Lebzeiten noch als literarischer Aussenseiter betrachtet, gehört er heute zu den Klassikern. Die Musikwelt feiert den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Bayern stellt den «Märchenkönig» Ludwig II. in Der Kultur-Förderpreis ist unter das Thema den Mittelpunkt seines Kulturjahres, an vielen Orten werden «Mein Land» gestellt worden Festspiele zum 100. Todestag von Gustav Mahler veranstaltet, die estnische Hauptstadt Tallinn und die finnische Stadt Turku teilen sich den Titel «Europas Kulturhauptstadt 2011». Auch bei uns wird wieder einiges los sein auf der kulturellen Bühne, denn wir verfügen auf kleinstem Raum über ein vielfältiges, aber auch anspruchsvolles Kulturleben. Ich denke etwa, neben den vielen Veranstaltungen auf Landesund Gemeindeebene, an die Jubiläen «50 Jahre Landesbibliothek» und «50 Jahre Walsermuseum». Zur Förderung von Talenten in Kunst und Kultur wurde der Förderpreis für das junge Kulturschaffen «Junge Kultur Liechtenstein» ins Leben gerufen, der erstmals 2011 ausgerichtet wird. Der Kultur-Förderpreis ist unter das Thema «Mein Land» gestellt worden, ähnlich wie das Kulturforum, das sich im November mit den kulturellen Prägungen im UmAurelia Frick bruch befasste. Das Programm mit zahlreichen Kulturministerin des Fürstentums Kurzvorträgen im Pecha-Kucha-Format und inteLiechtenstein ressanten Podiumsdiskussionen brachte damals überraschend viele Menschen im Kunstraum Engländerbau zusammen. Die Kulturschaffenden sind mit dem Wettbewerb als Nachfolge des Kulturforums nun aufgefordert, einen persönlichen Blick auf das Land zu werfen, Gewohnheiten, Bräuche, Erscheinungen und Veränderungen unter die persönliche Lupe zu nehmen. Ich hoffe, dass sich viele um den Förderpreis bewerben werden, denn damit erhalten wir einen Spiegel vorgehalten, wie unsere NachwuchsKulturschaffenden das Land oder ihre Heimat sehen. Kultur ist ein wichtiger Faktor für die nationale Identität eines Landes. Kultur prägt aber auch das Bild eines Landes und vermittelt Werte. Ein aktives Kunstschaffen setzt überdies ein wichtiges Zeichen für unsere Eigenständigkeit. Kulturelle Aktivitäten sind Botschaften unserer geistigen Freiheit und Toleranz, die im Land selbst von Bedeutung sind und hinausstrahlen in das Ausland. Mit einer aktiven Kulturpolitik lernen wir uns selbst besser kennen und erschliessen uns über eine kulturel| le Offenheit gleichzeitig andere Kulturen. Foto: Ressort Kultur

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Aurelia Frick Kultur vermittelt Werte

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