april 13 www.dermonat.li
finanzplatz: Neue Strategie schärft Profil für Finanzplatz forschung: Verhaltensregeln bei der Führung und Überwachung
luxusgüter: Unbändiger Hunger nach Luxusgütern
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I n h a lt | E d i t o r i a l
Finanzplatz Liechtenstein Aufbruch zu neuen Ufern 3
Der Liechtensteinische Bankenverband hat sich vor zwei Jahren eine neue Strategie gegeben. Die «Roadmap 2015» soll den Bankenplatz Liechtenstein neu positionieren und ihm internatiVision vom nachhaltig agierenden onal zu Reputation verhelfen. Die und stabilen Finanzplatz Umsetzung der «Roadmap 2015» kommt nach Angaben von Adolf E. Real, Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes, gut voran. Im Interview erklärt Real: «Der Strategie liegt die Vision zugrunde, als angesehener, nachhaltig agierender und stabiler Finanzplatz wahrgenommen zu P a n o r a m a 4 werden.» Ein weiterer Beitrag be f i n a n z p l at z fasst sich mit Bankgeschäften: Neue Strategie schärft Profil für Finanzplatz 6 2012 wurden weltweit 212 Milli bankenverband arden Euro für Luxusgüter aus Nachhaltig agierender gegeben. Auch hier sind liechten und stabiler Finanzplatz 10 steinische Banken involviert, wie forschung Günther Meier der Beitrag von Eduard Werder Verhaltensregeln bei der Führung Chefredaktor «Der Monat» von der Bank Alpinum aufzeigt. und Überwachung 12 Was den Luxusgütersektor für Anleger interessant mache, schreibt Eduard Werder, luxusgüter sei vor allem das beeindruckende Wachstum. Eine Unbändiger Hunger nach Luxusgütern 14 interessante Perspektive für Anleger wie für Banken. porträt Alfred W. Moeckli: Neuer CEO der VP Bank 16
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k u lt u r
Das Museum als Kuckucksuhr
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alpen
Jugendparlament: Alpenstadt der Zukunft
zukunft fussball
Fussball öffnet international Horizonte
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Impressum: 7. Jahrgang, Nr. 76, April 2013, 18 750 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li verlagsleitung: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li sekretariat: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li anzeigen: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m² ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Luxusgüter und Investitionen in Luxusgüterfonds sind immer gefragt. (Foto: Uhren-Schmuck Huber, Vaduz)
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v o r 5 5 j a h r e n
17. April 1958: Weltausstellung in Brüssel 26
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April 2013
Waldbäume sind nicht immer Wald
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Foto: Marco Nescher
Wachsen irgendwo Waldbäume und Waldsträucher mit mehr als einer Fläche von 250 Quadratmetern, gilt diese Fläche nach dem Waldgesetz als Wald, ungeachtet der Gründe der Entstehung dieser neuen Waldfläche. Nun hat man herausgefunden, dass damit ein Widerspruch zum Gesetz über die Erhaltung und Sicherung des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens entsteht, denn das der Landwirtschaftszone zugeordnete Land darf weder zweckentfremdet noch vermindert werden. Nur die Nutzung als Landwirtschaftsboden ist zulässig. Auf der anderen Seite aber weiss man, dass Hecken und Gehölze eine ökologische Aufwertung für landwirtschaftliche Nutzflächen bedeuten können. Die Regierung möchte den Konflikt zwischen Wald und Landwirtschaft so lösen, dass das Waldgesetz geändert wird. Künftig werden mit Waldbäumen und Sträuchern bestockte Landwirtschaftsflächen, die für wildlebende Pflanzen und Tiere angelegt wurden, nicht mehr als Wald gelten.
Schlaglichter der Wirtschaftsentwicklung Das Amt für Statistik hat kürzlich die erste Ausgabe der «Aktuellen Entwicklung» für 2013 und damit die wichtigsten Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Die direkten Warenexporte von Januar bis Dezember 2012 erhöh-
ten sich um 1,2 % gegenüber dem Vorjahr und beliefen sich auf 3’369 Mio. Fr. Im Jahr 2012 wurden von Januar bis Dezember 2’753 Motorfahr-
zeuge neu zugelassen, was einer Zunahme von 3,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der Arbeitslosen per 28. Februar 2013 stellte sich auf 492
Personen, womit sich die Arbeitslosenquote innert Jahresfrist von 2,6 auf 2,5 % reduzierte. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) erhöhte sich 2011 um 1,4 % im
Vergleich zu 2010. Das liechtensteinische BIP betrug damit 5’402 Mio. Fr.
Foto: Bregenzer Festspiele
Pa n o r a m a
LGT-Sponsoring der Bregenzer Festspiele Die Bregenzer Festspiele starten mit zwei neuen Partnerschaften ins Zauberflöten-Jahr: Die LGT Bank in Liechtenstein und die Hypo Landesbank Vorarlberg sind neue Hauptsponsoren des Kulturunternehmens am Bodensee. «Die LGT fühlt sich seit jeher der Kunst und Kultur verbunden. Dies gilt auch für unsere Eigentümerin, das Fürstenhaus von Liechtenstein, das eine der grössten Kunstsammlungen in Europa besitzt», erklärte Thomas Piske, CEO Private Banking, den Hintergrund des Engagements der LGT. Die Bregenzer Festspiele würden jedes Jahr Tausende von Menschen begeistern und für hohes Qualitätsbewusstsein und innovatives Denken stehen. Das seien Werte, die auch die LGT im Private Banking pflege.
Ivoclar Vivadent mit neuen Technologien Innovationen bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg. Auch bei der Ivoclar Vivadent haben sich die neuen Technologien als Wachstumsfaktor erwiesen, womit der Umsatz im vergangenen Jahr auf 658 Mio. Fr. gesteigert werden konnte. Ivoclar Vivadent mit Hauptsitz in Schaan ist einer der weltweit führenden Hersteller innovativer Materialsysteme für qualitativ hochwertige dentale Anwendungen. Das Unternehmen ist in mehr als 120 Ländern tätig. Der am schnellsten wachsende Produktbereich war 2012 wiederum die Vollkeramik. Im Geschäftsjahr 2012 schuf Ivoclar Vivadent weltweit 163 neue Arbeitsplätze und beschäftigte Ende Dezember 2012 insgesamt 2730 Mitarbeitende. Als aufstrebende Märkte erwiesen sich 2012 insbesondere der Mittlere Osten sowie Asien. april 2013
Mit der Aufarbeitung der jüngeren Geschichte der Pensionsversicherung für das Staatspersonal ist ein erster Schritt zur Sanierung der stark im Minus liegenden Pensionskasse gemacht worden. Geplant sind von der Regierung verschiedene Schritte, um die Deckungslücke zu vermindern. Nach den bisherigen Vorschlägen wird eine Sanierung nicht ohne Abstriche bei den Versicherten möglich sein. Zudem wird der Einsatz von Steuergeldern notwendig. Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen. Die Regierung will noch im ersten Halbjahr 2013 eine Vorlage unterbreiten. Auf der anderen Seite drohen jedoch Referenden: Von Rentnern wegen Rentenkürzungen und von Steuerzahlern wegen des geplanten Einsatzes von Steuergeldern.
Sportliche Erfolge dank BEMER-Matte Sportler wollen nach Verletzungen möglichst bald wieder bei den Wettkämpfen dabei sein. Die physikalische Gefässtherapie, die von der in Liechtenstein ansässigen Firma BEMER entwickelt wurde, wirkt offenbar fördernd auf den Genesungsprozess und den Leistungsaufbau während der verletzungsbedingten Zwangspause. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die Durchblutung der kleinsten Blutgefässe angeregt. Von der Mikrozirkulation ist auch Liechtensteins Skirennfahrerin Tina Weirather überzeugt: «Ich benutze BEMER schon seit längerem und bin davon überzeugt, dass mir die Behandlung bei meinen Verletzungen in den letzten Jahren sehr geholfen hat». Einen Erfolg meldete BEMER auch bei der österreichischen Rennläuferin Marlies Schild, die nur 49 Tage nach ihrer Verletzung an der Ski-WM in Schladming teilnehmen konnte.
Schaan wird Mountainbiker-Mekka
Foto: RV Schaan
Schaan entwickelt sich zum Mekka der Montainbike-Szene. Schon zum vierten Mal erfolgt der Saisonstart des BMC Racing Cups im Schaaner Gelände, diesmal am 6./7. April. Erwartet wird die Weltelite der Mountainbiker. Die Rennen sind auch für die einheimischen Fahrer eine Gelegenheit, sich mit den Besten der Welt zu messen. Gesamthaft sollen an den zwei Renntagen etwa 700 Fahrer an den Start gehen.
Foto: iStock.com
Referendum droht bei staatlicher Pensionskasse
Liechtenstein-Zentrum für Menschenrechte In Liechtenstein soll ein Zentrum für Menschenrechte aufgebaut werden. Nach einem Bericht der Regierung fordert die UNO von den Ländern die Errichtung unabhängiger Menschenrechtsinstitutionen. Auch der Europarat empfiehlt seinen Mitgliedländern solche Institutionen zur Förderung der Menschenrechte. Im vergangenen Jahr hat der UNO-Ausschuss zur Beseitigung der Rassendiskriminierung festgestellt, dass es in Liechtenstein noch keine unabhängige Menschenrechtsinstitution gibt. Ebenso regte der Menschenrechtskommissar des Europarates bei seinem Besuch im letzten Jahr an, die Einsetzung einer solchen Institution vorzunehmen. Die Regierung möchte aufgrund dieser Forderungen ein Liechtenstein-Zentrum für Menschenrechte aufbauen, zumal der Menschenrechtsbereich zu den erklärten Schwerpunkten der liechtensteinischen Aussenpolitik gehört. Zweck des neuen Zentrums sollen der Schutz und die Förderung der Menschenrechte in Liechtenstein sein. Die Regierung glaubt, dass ein unabhängiges Menschenrechtszentrum durch seine Zwischenstellung zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft einen effektiven Mehrwert für das Land bringen könne. Das Zentrum soll nach den Vorstellungen der Regierung auch die Ombudsstelle für Kinder und Jugendliche übernehmen, die mit dem neuen Kinder- und Jugendgesetz 2009 geschaffen wurde. Diese Übernahme biete sich an, weil das Zentrum in seinen Tätigkeiten nicht weisungsgebunden wäre. Geplant ist, das Menschenrechtszentrum als Stiftung des öffentlichen Rechts aufzubauen.
FINANZPLATZ
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Neue Strategie schärft Profil für Finanzplatz
7 Von Günther Meier
Qualität, Stabilität und Nachhaltigkeit bilden die Schwerpunkte der neuen Finanzplatzstrategie, die sich der Liechtensteinische Bankenverband gegeben hat. Die Reputationspflege steht für den Verband auch in diesem Jahr im Mittelpunkt.
«Der Finanzplatz Liechtenstein will sich im Herzen Europas neu positionieren und an den Kriterien Qualität, Stabilität und Nachhaltigkeit messen lassen», verlautete aus dem Liechtensteinischen Bankenverband vor zwei Jahren. Mit der «Roadmap 2015» sind die Schwerpunkte der Neupositionierung auch in zeitlicher Hinsicht festgelegt worden. Bei Halbzeit des ambitionierten Programms kann der BankenDer Finanzplatz Liechtenstein verband auf eine Reihe von Masswill sich an den Kriterien nahmen hinweisen, die in der Zwischenzeit verwirklicht werQualität, Stabilität und Nach- den konnten. Nicht nur die neue haltigkeit messen lassen Strategie für die Neupositionierung des Finanzplatzes machte Fortschritte, auch ausserhalb des Landes sind bedeutende Zeichen gesetzt worden. Der Bankenverband hat sich in das Transparenzregister der Europäischen Union eintragen lassen und unterzeichnete ausserdem eine Qualitätscharta für die private Vermögensverwaltung der International Capital Market Association, die den Verband auf internationalem Niveau zu Integrität, Transparenz und Professionalität verpflichtet.
Kunden schätzen die Stabilität des Finanzplatzes
Beim Treffen der deutschsprachigen Finanzminister am 13. März 2013 erklärte Regierungschef Klaus Tschütscher, dass der Finanzplatz seinen Verpflichtungen nachkomme: «Liechtenstein überzeugt durch seine eigenen Leistungen und schafft sich dadurch langfristige Perspektiven.» Schon im vergangenen Herbst hatte sich der Finanzplatz Liechtenstein in Frankfurt präsentiert und zu verstehen gegeben, dass Liechtenstein
beim Ausbau des Fondsstandortes Liechtenstein bewusst Nischen besetzen möchte, die grössere Finanzplätze nicht beanspruchten. «Liechtenstein braucht den Vergleich mit anderen Standorten nicht zu scheuen», erklärte Simon Tribelhorn, Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbandes, der zudem betonte, dass Liechtenstein über langjährige Erfahrungen im Wealth-Management verfüge und die Kunden die Stabilität des Finanzplatzes Liechtenstein schätzten.
Fünf Säulen für den Weg in die Zukunft
Die «Roadmap 2015» baut auf dem Futuro-Bericht der Regierung von 2008 auf, der die Leitlinien für den Finanzplatz der Zukunft aufzeichnete. Mit der Umsetzung der neuen Strategie werden die Ziele verfolgt, die Stärken des Finanzplatzes weiterhin zu erhalten und gleichzeitig mit neuen Geschäftsfeldern zum Wachstum beizutragen. Die Finanzplatz-Strategie baut auf fünf Säulen auf, die mit Innovation, gemeinsame Stossrichtung, internationale Mitwirkung, Standortattraktivität und Reputation umschrieben werden. Unter dem Stichwort Innovation sollen nachhaltige Nischen besetzt werden, die neue Perspektiven für den Finanzplatz eröffnen: Dazu gehören der weitere Ausbau des Fondsplatzes, der Einbezug grenzüberschreitender Pensionsfonds sowie der Aufbau von Zentren für Microfinance und Philanthropie. Die gemeinsame Stossrichtung soll zum Aufbau eines Think Tank führen, während die Etablierung einer Financial Center Group der Ideenfindung und der frühzeitigen Identifikation von neuen Geschäftsmöglichkeiten dient.
Mit der «Roadmap 2015» hat der Liechtensteinische Bankenverband eine Strategie für die Zukunft des Finanzplatzes entwickelt.
Transparenz und Know-how stehen im Mittel-
punkt der intensivierten Stossrichtung, die Standortattraktivität des Finanzplatzes Liechtenstein und gleichzeitig dessen Reputation zu erhöhen. Eine verstärkte Steuerkooperation steht nach Auffassung des Bankenverbandes nicht im Widerspruch zum Schutz der Privatsphäre, der zum Schutz vor ungerechtfertigten Zugriffen zu gewährleisten ist. Die Reputation des Finanzplatzes soll mit dessen besserer Wahrnehmung im Ausland erhöht werden. Die Umsetzung dieses Ziels erfordere ein pro-aktives Marketing und eine professionelle Vermarktung des Finanzplatzes. Der konsequente Weg, der mit der Roadmap 2015 beschritten wird, verfolgt eine Null-ToleranzPolitik in Missbrauchsfragen. Die Banken sollen weiterhin eine umsichtige und eher konservative Geschäftsstrategie verfolgen und auf riskante Investments verzichten. Adolf E. Real, Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes, sagte bei
Die Massnahmen, basierend auf der neuen Strategie für den Finanzplatz gemäss der «Liechtenstein-Erklärung» 2009, haben auch Anerkennung im Ausland gefunden. Das Global Forum über Transparenz und Informationsaustausch gelangte in einem Länderbericht über Liechtenstein zur Schlussfolgerung, dass die meisten der massgeblichen Kriterien erfüllt seien. Die Überprüfung befasste sich mit der Frage, ob die geltenden Rechtsgrundlagen mit den internationalen Standards in Einklang stehen. Ebenso findet die Überprüfung der Wirksamkeit des Informationsaustauschs in der Praxis statt.
Finanzplatzstrategie
Die Umsetzung der Massnahmen zur Stärkung des Finanzplatzes Liechtenstein soll in einem fortlaufenden Strategieprozess zwischen Regierung, Verbänden und Marktteilnehmern erfolgen. Die Stabsstelle für internationale Finanzplatzagenden (SIFA) hat die Koordination der Weiterentwicklung und Umsetzung der Strategie übernommen.
der Vorstellung der Roadmap 2015: «Der liechtensteinische Finanzplatz ist bekannt für seine hohe Innovationsfähigkeit und Effizienz sowie seine ausgewiesene Kompetenz im Bereich Wealth Management. Dies versetzt den Finanzplatz in die Lage, für eine anspruchsvolle, international ausgerichtete Kundschaft massgeschneiderte Produkte und Spitzendienstleistungen anzubieten.»
Anerkennung für Strategie aus dem Ausland
Integrierte Finanzplatzstrategie der Marktteilnehmer
Aufbauend auf der «Liechtenstein-Erklärung» wurde in Zusammenarbeit zwischen Regierung, Verbänden und Marktteilnehmern eine integrierte Finanzplatzstrategie erarbeitet, die den Finanzplatz Liechtenstein im weltweiten Wettbewerb als Spezialist in der Vermögensverwaltung und Vermögensstrukturierung positionieren soll. Künftig april 2013
FINANZPLATZ
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will Liechtenstein nach dieser Strategie seine Wettbewerbsfähigkeit auch ausserhalb des kontinentaleuropäischen Rechts- und Wirtschaftsraumes untermauern. Wie aus einer Zusammenfassung der Regierung hervorgeht, soll die Strategie das Profil des Finanzplatzes schärfen, auf den bestehenden Wettbewerbsvorteilen aufbauen und sich dabei klar zur Steuertransparenz und zur Einhaltung internationaler Standards bekennen. Im Fokus der neuen Strategie stehen die Stärkung der
Spezialisierung des Finanzplatzes in der Vermögensstrukturierung und in der langfristigen Betreuung und Verwaltung von Vermögen privater und institutioneller Kunden. Auch hier wird von der Regierung unterstrichen, dass Liechtenstein von der Kompatibilität von zwei wichtigen Wirtschafts- und Rechtsräumen profitieren könne: «Der Finanzplatz bietet seinen Kunden schon jetzt den Schweizer Franken als verlässliche Währung und gleichzeitig vollen Zugang zum Europäischen | Binnenmarkt an.»
Kein automatischer Informationsaustausch Der Liechtensteinische Bankenverband ist überzeugt, dass die neue Strategie zum Erfolg führen wird. Als positive Faktoren und als Unterscheidungsmerkmale in der globalen Finanzwelt werden das AAA-Rating Liechtensteins, die stabilen politischen Verhältnisse, der schuldenfreie Staatshaushalt sowie die hohe Eigenmittelquote der Banken gesehen. Ausserdem wird gegenüber dem Ausland erwähnt, dass das Land nicht nur ein Finanzplatz ist, sondern ein breit abgestützter Wirtschaftsstandort, zu dessen Wertschöpfung der Produktionssektor ebenso beiträgt wie der Sektor der Finanzdienstleistungen. Die Banken und Finanzintermediäre sollen nach der Strategie der «Roadmap 2015» das Geschäftsmodell zusätzlich zu bestehenden Produkten und Dienstleistungen für neue und innovative Ideen öffnen. Als Voraussetzungen dazu werden die zügige Umsetzung internationaler Richtlinien im Fondsbereich genannt, ausserdem die Positionierung der gemeinnützigen Stiftungen, die Sicherstellung eines optimalen steuerlichen Umfeldes sowie die internationale Anerkennung von liechtensteinischen Gesellschaftsformen und Trusts. Der Banken- und Finanzplatz Liechtenstein soll sich als Kompetenzzentrum für nachhaltige Anlagen und Vorreiter im Bereich sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit etablieren. Dabei bekennt sich der Bankenverband laut «Roadmap 2015» zur Umsetzung der OECD-Standards, lehnt jedoch den aus dem Ausland geforderten automatischen Informationsaustausch in Steuersachen ab. Im Zusammenhang mit der Erarbeitung einer «integrierten Finanzplatzstrategie» weist die Regierung darauf hin, dass Liechtenstein mit der «Liechtenstein-Erklärung 2009» den Vorreiter einer zunehmend breiteren Bewegung gespielt habe. Diese Stossrichtung soll konsequent weitergeführt werden, damit Liechtenstein in der Welt als verlässlicher und berechenbarer Partner wahrgenommen werde. Liechtenstein erfülle nicht nur die international anerkannten, von der OECD entwickelten Standards zur Steuerkooperation, sondern strebe im Rahmen eines breiten Netzes von Steuerabkommen umfassende Regelungen zur Regularisierung von unversteuerten Vermögen sowie zur Sicherstellung der legitimen Steueransprüche anderer Staaten an. Liechtenstein erlangte nach Darstellung der Regierung in jüngster Vergangenheit zunehmende Bekanntheit als wachsender Fondsplatz und als Standort mit optimalen Rahmenbedingungen für Versicherungen. Diese massgeschneiderten Lösungen, verbunden mit der politischen und institutionellen Stabilität, würden von einer internationalen Kundschaft des Finanzplatzes Liechtenstein vermehrt nachgefragt.
april 2013
P u b l i r e p o r ta g e
Lokal verankert, global erfolgreich – Liechtensteiner Business-Center AG ■ Neue Gesetze brauchen neue innovative Geschäftsideen
Die Liechtensteiner Business-Center AG bietet neu die Aktienregisterführung und die Verwahrung von Aktien/-zertifikaten für Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften und Europäischen Gesellschaften (SE) mit Inhaber- und Namenaktien an. Die erwähnten Gesellschaften mit Inhaberaktien sind seit 1. März 2013 neu verpflichtet, ein Aktienregister zu führen und die Aktien/-zertifikate beim Verwahrer zu hinterlegen. Diese Abänderung im PGR ist per 1. März 2013 in Kraft getreten.
Zusätzlicher Service Das Liechtensteiner Business-Center in Triesen bietet weitere zahlreiche nützliche Dienstleistungen an, welche es jedem Unternehmer ermöglicht, seine Kosten zu optimieren. Telefonservice, Büro auf Zeit (ab einer Stunde möglich) oder hochmoderne Meetingräume. Wir beraten Sie sehr gerne.
Telefonservice
Mit der Immobilisierung von Inhaberaktien müssen die Inhaberaktien seit 1. März 2013 mit einer Übergangsfrist bis 1. März 2014 bei einem Verwahrer hinterlegt sein. Die Funktion des Verwahrers ist im Handelsregister einzutragen. Der Verwahrer ist neben der Aufbewahrung der Aktien ebenfalls dazu verpflichtet, ein Register zu führen, aus welchem für jede Inhaberaktie die persönlichen Daten des Aktionärs wie Name, Adresse, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, etc. ersichtlich sind. Erfolgt die Hinterlegung der Inhaberaktien nicht bis zur Übergangsfrist, kann der Aktionär sein Stimmrecht nicht ausüben. Mit unserem modernen, elektronischen Aktienregisterprogramm können wir eine professionelle Führung des Aktienregisters für KMU und für Grossunternehmen anbieten. Dazu gehören die Neuerfassung von Aktionärsdaten, die Stammdatenverwaltung, die Erfassung von Transaktionen und die Erstellung von Aktien-/zertifikaten. Die Rückverfolgung von Käufen und Verkäufen ist jederzeit möglich. Mit einem umfassenden Reporting über aktuelle Bestände und Bewegungen (Aufzeichnung der Historien) können notwendige Informationen aus dem Aktienregister abgebildet werden. Das Reporting dient für die Aufbewahrung des Registers am Sitz der Gesellschaft wie dies nach abgeändertem PGR (seit 1. März 2013) gefordert wird. Ebenfalls dient es zur Information für die Gesellschaft und für den jeweiligen Aktionär sowie bei einer möglichen Informationspflicht an inländische Behörden und Gerichte. Für grössere Gesellschaften mit mehreren Aktionären oder für Treuhänder für ihre Kunden (Gesellschaften) sind wir in der Lage, ein Online-Remote-Zugang zum Aktienregister einzurichten. Somit sind die Informationen im Aktienregister für die Gesellschaft oder für die Treuhänder jederzeit zugänglich. Für eine sichere Verwahrung der Aktien/-zertifikate stellen wir geeignete, geschützte Räumlichkeiten zur Verfügung. Liechtensteiner Business-Center AG Landstrasse 123 • LI 9495 Triesen
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Büro-Räumlichkeiten
Meetingräume
BANKEN V ERBAND
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Nachhaltig agierender Abenteuerspielplatz und Finanzplatz rundstabiler um den Walensee
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Der Liechtensteinische Bankenverband hat sich eine neue Strategie gegeben.
Von Günther Meier
Hauptziel ist, auch in Zukunft für eine anspruchsvolle, international ausgerichtete Kundschaft massgeschneiderte Produkte und Spitzendienstleistungen anzubieten.
Herr Real, der Bankenverband hat eine «Roadmap 2015» erarbeitet, die den Weg aufzeigt, wie sich der Bankenverband neu positionieren möchte. Wie ist die Roadmap ausserhalb der Bankenwelt aufgenommen worden?
Foto: Bankenverband
Produkte und Spitzendienstleistungen anzubieten. Bei unseren internationalen Gesprächen mit Politikern, Wirtschafts- und Medienvertretern kommt immer wieder zum Ausdruck, dass diese Roadmap erstens wahrgenommen und zweitens auch beobWir haben im 2010 die Roadmap 2015 mit dem Ziel achtet wird, ob und wie wir diese umsetzen. Hier erarbeitet, Wachstumschancen für die zentralen gibt es durchwegs positive Rückmeldungen, nicht Geschäftssektoren zu nutzen. Der Strategie liegt die zuletzt deshalb, weil wir nicht nur ankündigen, Vision zugrunde, als angesehener, nachhaltig agie- sondern auch das tun, was wir sagen. render und stabiler Finanzplatz im Herzen Europas wahrgenommen zu werden Da die Roadmap eine Bis 2015 liegt die Roadmap derzeit zeitlich ungeumfassende Strategie ist, die alle Aspekte des Fi- fähr in der Hälfte. Was ist bereits verwirklicht? nanzplatzes einbezieht, neben dem Bankgeschäft Was sind die Schwerpunkte für 2013? auch das Treuhandwesen, Fonds- und Versiche- Mit der Roadmap 2015 hat sich der LBV eine ganzrungsgeschäft, aber auch die Fragen der internatio- heitliche und zukunftsgerichtete Strategie jenseits nalen Steuerabkommen sowie der Steuerkonformi- der Steuerdiskussion gegeben, die auf den Parametät, ist sie bei allen unseren Partnern sehr gut auf- tern Qualität, Stabilität und Nachhaltigkeit aufbaut. In der Zwischenzeit konnten einige der defigenommen worden. nierten Handlungsfelder bereits umgesetzt werden. Haben Sie einen Überblick, wie die Roadmap aus- Zum Beispiel Qualität: Mit der Unterzeichnung der serhalb Liechtensteins zur Kenntnis genommen Qualitätscharta für die private Vermögensverwalwurde und wie die neue Ausrich- tung der International Capital Market Association Adolf E. Real, Präsident des Liech- tung eingeschätzt wird? (ICMA) hat sich der Bankenplatz Liechtenstein der tensteinischen Bankenverbandes. Unsere Vision, dass der Liechten- Einhaltung der höchsten internationalen Qualitätssteinische Finanzplatz als ange- und Professionalitätsstandards verschrieben. Zum sehener, nachhaltig agierender Thema Stabilität: Die Banken stärkten ihre Kapitalund stabiler Finanzplatz im Her- basis und weisen eine sehr hohe Kernkapitalquote zen Europas wahrgenommen auf, z.T. über 20 %, was ein wichtiger Aspekt ist zur wird, kommt an. Wir wollen uns Festigung des Vertrauens der Kunden in die Bandurch unsere hohe Innovations- ken. Zum Thema Nachhaltigkeit: Unter dem Motfähigkeit und Effizienz sowie die to «Gemeinsam für einen starken und nachhaltigen ausgewiesene Kompetenz im Be- Wirtschaftsstandort» sorgte der LBV zusammen reich Wealth Management posi- mit der LIFE Klimastiftung Liechtenstein dafür, tionieren, um für eine anspruchs- dass es ab sofort auch liechtensteinischen KMU volle international ausgerichtete möglich ist, von den Fördermassnahmen der KliKundschaft massgeschneiderte mastiftung Schweiz für CO2-sparende Investio-
Foto: Marco Nescher
Die Roadmap 2015 ist eine
nen zu profitieren. Wichtig waren auch der weitere Ausbau des gerichtete Strategie jenseits DBA-Netzwerks, z.B. mit Deutschder Steuerdiskussion. land, Grossbritannien und jüngst das Zustandekommen des Steuerabkommenpakets (DBA und Abgeltungssteuerabkommen) mit Österreich. Das Jahr 2013 wird ein wichtiges Jahr für den liechtensteinischen Finanzplatz werden, in dem das vorhandene Fundament für die Zukunft weiter ausgebaut und gestärkt werden muss. Gefordert sind Innovationsgeist bei gleichzeitigem striktem Kostenmanagement. Es werden nicht ganz einfache, strategische Entscheidungen getroffen werden müssen, Wenn es darauf ankommt, die auch eine Gratwanderung zwischen Investition und Sparen sind wir in Liechten- hervorrufen werden. Der LBV stein schnell und effizient hat mit der Finanzplatzstrategie Roadmap 2015 aufgezeigt, was zu in der Neuausrichtung tun ist und wohin der Weg gehen soll, um sich längerfristig als attraktiver und kompetitiver Finanzplatz behaupten zu können. Diese strategische Ausrichtung gilt es im Rahmen der integrierten Finanzplatzstrategie nun gemeinsam und mit vereinten Kräften weiter voranzutreiben und auch konsequent umzusetzen. Letztlich bedeutet dies: eine konsequente und glaubwürdige Weiterverfolgung der Steuerkonformitätsstrategie, die Beibehaltung und permanente Sicherstellung eines ausgeglichenen Staatshaushalganzheitliche und zukunfts-
tes, die Festigung des stabilen und rechtssicheren Handlungsrahmens, eine fortgesetzte Anpassung der Systeme und Prozesse, konsequentes Kostenmanagement auf allen Ebenen, Aufrechterhaltung des ungehinderten Zugangs zum EWR-Binnenmarkt, verstärkte Aus- und Weiterbildung in allen Belangen und die weitere Intensivierung der Beratung und Betreuung der Kunden. Darüber hinaus sind die weitere internationale Vernetzung, die Stärkung der Stabilitätsfaktoren unseres Standortes, Innovationen und nicht zuletzt auch Standortkommunikation und Marketing wichtig. Sind Sie zuversichtlich, dass sich alles bis 2015 verwirklichen lässt?
In jedem Fall. Der Transformationsprozess am Finanzplatz kommt allerdings einem Paradigmenwechsel gleich. Dass ein solcher Paradigmenwechsel nicht von heute auf morgen vonstatten gehen kann, liegt auf der Hand. Und nachdem die Welt ja nicht stehen bleibt, bzw. der internationale Regulierungsdruck zunimmt, gilt es mit unseren beschränkten Ressourcen schonend umzugehen. Das bedeutet Priorisieren, Fokussieren, Konzentrieren. Ich bin überzeugt, dass wir in drei Jahren beim Rückblick feststellen können, dass wir vieles erreicht haben und gleichzeitig noch vieles zu tun ist. Eines haben wir gelernt: Wenn es darauf ankommt, sind wir in Liechtenstein schnell und effizient in | der Neuausrichtung. april 2013
FORSCHUNG
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Verhaltensregeln bei der Führung und Überwachung
13 Von Kornelia Pfeiffer
Wo die Corporate Governance funktioniert, machen kleine und mittlere Unternehmen grosse Schritte nach vorn. Die Universität Liechtenstein untersucht die Praxis der guten Unternehmensführung in von Unternehmern geführten Firmen im Rheintal.
Die Selbstbedienungsmentalität einiger Manager, Entgleisungen in den Schaltstellen der Wirtschaft, Bilanzmanipulationen, Schmiergeldaffären… Damit kennt sich das Fernsehpublikum mittlerweile aus. Die Wirtschaft macht derweil fleissig ihre Schulaufgaben und fügt ihren Geschäftsberichten zum Thema gute Unternehmensführung gern neue Kapitel hinzu. Aus dem UnternehVeränderungen sind fundamensalltag sind Verhaltensvormental, um den Fortbestand gaben nicht mehr wegzudenken. Was einst allein für börsennodes Unternehmens zu sichern tierte Unternehmen konzipiert wurde, ist heute längst auch ein Massstab für Unternehmen in Familien- oder Staatsbesitz. Entsprechend wird über Corporate Governance viel gesprochen und geforscht, vor allem an Universitäten. Mit dem Ziel, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei Corporate Governance um das Einhalten von Verhaltensregeln bei der Führung und Überwachung von Unternehmen. Die Geschichte der Versuche, die Unternehmenskontrolle zu verbessern, ist dabei fast so lang wie die Liste der Skandale in der Welt der Konzerne. Die Briten haben zu der Frage, wie Kapitalgeber ihre Investitionen best-
Zur Person Dr. Susanne Durst ist Leiterin des Forschungsprojektes «Der Einfluss der Corporate Governance auf die strategische Veränderungsfähigkeit von unternehmergeführten Firmen in der Wachstumsphase». Die Wissenschaftlerin ist Assistenzprofessorin am Lehrstuhl für Internationales Management der Universität Liechtenstein.
möglich vor raffgierigen Managern schützen, den Cadbury, Greenbury und den Hampel Report, die Franzosen ihr Loi de Sécurité Financière, die Amerikaner ihr Sarbanes-Oxley Gesetz, die Deutschen den Corporate Governance Kodex und die Schweizer den Swiss Code of Best Practice.
Wichtig für die Unternehmens- entwicklung
«Die Finanzkrise hat zusätzlich dazu beigetragen, dass Corporate Governance in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt ist», erinnert Susanne Durst. Was die Assistenzprofessorin am Lehrstuhl für Internationales Management der Universität Liechtenstein jedoch stört? «Die blosse Betrachtung von Corporate Governance aus einer Kontrollperspektive greift zu kurz», sagt sie. Die Wissenschaftlerin sieht in der guten Unternehmensführung vielmehr ein Element zur aktiven Unternehmensentwicklung, um Firmen in der Wachstumsphase wettbewerbsfähig und innovativ zu machen. Seit September 2011 leitet sie ein Forschungsprojekt, das die Vielfalt und die gelebte Praxis der guten Unternehmensführung in kleinen und mittleren Betrieben im Rheintal untersucht. Unter dem ausführlichen Titel: «Der Einfluss der Corporate Governance auf die strategische Veränderungsfähigkeit von unternehmergeführten Firmen in der Wachstumsphase». Bislang hat sich die Forschung vor allen mit der Corporate Governance grosser börsenkotierter Publikumsgesellschaften befasst. Mit ihrer Studie verkleinert Susanne Durst also eine Forschungslücke. Dazu führt ihr Team Interviews mit den Eigentümern oder Geschäftsführern zahlreicher unternehmergeführter Firmen in
Mit ihrer Studie über Corporate Governance verkleinert Susanne Foto: Universität/Michael Zanghellini
Durst eine Forschungslücke.
Liechtenstein und im St. Galler Rheintal. Die Interviewer fragen nach Unternehmensstruktur und Unternehmensführung, sie wollen wissen, wie die Nachfolgeplanung aussieht, und sie finden heraus, wie es um das Management von Know-how im Unternehmen steht. Dies vor dem Hintergrund des Basiskatalogs guter Unternehmensführung: Dazu zählt die Transparenz gegenüber Finanzierungspartnern, die Umsetzung gesellschaftlicher Verantwortung, die Erhaltung des Unternehmens als vorrangiges Ziel sowie eine langfristig angelegte Unternehmenspolitik und -steuerung.
Die eine richtige Corporate Governance gibt es nicht
Auch wenn gute Unternehmensführung in den KMU im Rheintal gelebt wird, ist sie nicht überall so institutionalisiert wie in Grossunternehmen. Sie basiert in KMU vielmehr auf informellen Corporate Governance-Strukturen. «Dies überrascht nicht», analysiert Susanne Durst, «eine zu starke Institutionalisierung würde KMU unflexibler machen, zudem würde der Aufwand den Nutzen nicht aufwiegen.» Ein einheitliches, unflexibles Corporate Governance-Regelwerk hält die Wissenschaftlerin nicht für zielführend. Weder für familiengeführte noch für börsenkotierte Unternehmen. «Jedes Unternehmen sollte für sich selbst geeignete Corporate Governance-Strukturen identifizieren und etablieren», rät sie. Dies jeweils entsprechend dem Typ des Unternehmens, der Branche, dem Alter des Betriebs, der Rechtsform sowie dem Unternehmensumfeld. Was im-
mer auch bedeute, dass die Corporate Governance-Strukturen anpassungsfähig sein müssten. Die eine richtige Corporate Governance gibt es demnach nicht. Daher gilt es stets kritisch und im Einzelfall zu prüfen, welche Empfehlungen guter Unternehmensführung entsprochen wird – und welchen eben nicht. Wesentlich ist zudem, die passenden Unternehmensstrukturen und -prozesse für eine gute Unternehmensführung zu professionalisieren. «Im Idealfall», sagt Susanne Durst, gelingt es damit, ohne direkten Handlungsdruck mögliche zukünftige Probleme vorauszusehen und die notwendigen Massnahmen zu entwickeln und einzuleiten.» Im August 2013 will sie die Ergebnisse ihrer Studie vorlegen. Dann wird sie bessere Erkenntnisse darüber haben, welche GovernanceProzesse im Rheintal eingesetzt werden, warum, und welchen Einfluss diese Governance-Strukturen auf die Veränderungsfähigkeit von Unternehmen haben. Viele Unternehmen haben verstanden, dass der Weg in die Zukunft über ihre Veränderungs- und Innovationsfähigkeit führt. «Veränderungen sind fundamental, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern», fügt Durst hinzu.
Ein Leitfaden für die Praxis von Corporate Governance
In einem zweiten Schritt will die Wissenschaftlerin einen Praxisleitfaden erstellen. Damit will sie kleinere nicht börsenkotierte Unternehmen auf die Möglichkeiten der guten Unternehmensführung aufmerksam machen. Ihr Team unterstützt die Firmen im Rheintal zudem dabei, Corporate Governance-Strukturen und -prozesse | einzuführen. april 2013
LUXUSGÜTER
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Unbändiger Hunger Abenteuerspielplatz nach rund Luxusgütern um den Walensee
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Luxusgüter haben immer schon die Menschen angezogen. In den letzten
Von Eduard Werder
Jahren wuchsen die Konsumgüterkonzerne mit zweistelligen Zuwachsraten. Der Boom hat etwas nachgelassen. Investieren in Luxus lohnt sich aber immer noch.
Foto: Bank Alpinum
Ist der Boom für die Luxusgüterbranche zu Ende? Anleger reagierten schockiert auf den verhaltenen Ausblick, den Konsumgüterkonzerne wie LVMH oder Richemont für das laufende Jahr gaben. Besonders die nachlassende Dynamik in China sorgte für Stirnrunzeln. Entscheidend ist nicht, wo Ist die Zeit für einen Ausstieg aus dem Luxusgütersegment gekomdie Chinesen konsumieren, men? Betrachten wir dazu den sondern dass sie konsumieren Markt für Luxusgüter etwas genauer: Gemäss Studien des Unternehmensberaters Bain & Co. wurden im Jahr 2012 weltweit 212 Milliarden Euro für Luxusgüter im engeren Sinne ausgegeben. Dies umfasst die vier wichtigsten Bereiche Accessoires (Taschen, Schuhe, etc.) mit 27 %, Mode/Bekleidung mit 26 %, Uhren & Schmuck mit 22 % und Parfums & Kosmetika mit einem Anteil von 20 % des Gesamtumsatzes. Die restlichen 5 % Eduard Werder, Bank Alpinum umfassen die schönen Dinge auf dem Tische und im Hause. In diesem Kernbereich nicht enthalten sind die bedeutenden Geschäftszweige Luxusautos, Jachten, Wein & Spirituosen und Luxushotellerie, welche gesamthaft weitere 500 Milliarden Euro umsetzten. Was den Luxusgütersektor für Anleger interessant macht, ist vor allem das beeindruckende Wachstum. Über alle Krisen hinweg legte die Branche seit 1995, als ein Umsatz von 77 Milliarden Euro berechnet wurde, im Durchschnitt mehr als 6 % pro Jahr zu. Am meisten erstaunt die
Entwicklung in den letzten drei Jahren: Vor dem Hintergrund einer Schuldenkrise in den USA, Europa und Japan eilten die Luxusgüter von Rekord zu Rekord und legten jedes Jahr zweistellig zu. Dieses Wachstum hat aber nichts zu tun mit einem Aufgehen der Schere zwischen Arm und Reich im Westen, wie vielleicht vermutet werden könnte, sondern erklärt sich durch den unbändigen Hunger auf Luxusgüter in den aufstrebenden Wirtschaften Südamerikas und Asiens, insbesondere Chinas. Während Chinesen vor fünfzehn Jahren noch kaum ein Prozent aller Luxusgüter konsumierten, geht heute über ein Viertel aller Hermès-Taschen, Prada-Schuhen und Dior-Parfums in das Reich der Mitte. Bei Schweizer Luxusuhren wie Rolex, Cartier, IWC und Omega ist es sogar fast die Hälfte.
Viele Leute räumen Luxusgütern hohe Priorität ein
Möglich gemacht wird dieser gewaltige Boom durch das rasante Wirtschaftswachstum Chinas, welches dem Shanghaier Hurun-Institut zufolge bereits über eine Million Chinesen zu Euro-Millionären und über 200 zu Milliardären gemacht hat. Aber es sind nicht nur die Millionäre, welche sich und ihre Lieben mit Luxusgütern beschenken, sondern auch eine immense Anzahl Personen, welche den Luxusgütern eine erstaunlich hohe Priorität einräumen und auf vieles verzichten, um sich ein Accessoire mit Luxus-Label leisten zu können. Beobachter des lokalen Marktes stellen fest, dass sich die Konsumenten mittlerweile erstaunlich gut auskennen und Qualität und Werthaltigkeit suchen. Apropos schenken: Geschenke sind sehr wichtig in China, und ein Grossteil der Luxusgüter wird als Geschenk gekauft. Ein nicht
april 2013
Foto: Uhren-Schmuck Huber, Vaduz
unbedeutender Teil der Geschenke findet zudem seine Bestimmung in der Pflege von Geschäftsfreundschaften und der «Beziehungspflege» mit Beamten. Letzteres ist mit ein Grund, weshalb die Zentralregierung die Luxus-Label ziehen die Luxusgüterbranche kritisch beobachtet und mit 70 % mehr als in Zürich, Luzern Käuferinnen und Käufer an und Werbeverboten, neuen Gesetzen und hohen Zu- oder Vaduz. Aus diesem Blickbescheren den Luxus-Marken satzsteuern belastet. winkel betrachtet ist es weniger hohe Zuwachsraten. beunruhigend, wenn die Verkäu Auch in Liechtenstein fällt fe in China abflachen. Entschei Wertschöpfung an dend ist nicht, wo die Chinesen konsumieren, son Die grösste Veränderung im Lu- dern dass sie konsumieren. Ein angenehmer Nexusgütersektor lässt sich derzeit weder bei den Pro- beneffekt dieses Trends ist, dass ein höherer Anteil dukten, noch bei den Käufern beobachten, sondern der Wertschöpfung in der Schweiz und in Liechtenbeim Ort des Verkaufs. So reisen immer mehr Chi- stein anfällt. nesen ins Ausland und verbinden dies mit einem Der Boom ist vorbei, das Einkauf. Das Schweizer Bundesamt für Statistik Wachstum bleibt zeigt auf, dass letztes Jahr 575’000 chinesische Gäs- Zur Beurteilung der Aussichten te die Schweiz besuchten, 2010 waren es noch 286’000 und in 2008 erst 130’000. Erstaunen kann der globalen Luxusgüterindustrie dürfen natürlich das Konsumverhalten der Chinesen nicht. Auch die traditionellen Absatzmärkte Europas und Amewenn oft andere Gründe für den Kauf im Ausland rikas nicht ganz ausgeblendet werden. Bei diesen angegeben werden, z.B. das Kauferlebnis oder die bleibt eine Unsicherheit im Hinblick auf die SchulFreude, etwas im Ursprungsland zu erstehen, so denkrise bestehen. Fazit: Das fulminante Wachsdürften Preiseffekte ebenfalls eine Rolle spielen. tumstempo der letzten drei Jahre kann die LuxusAufgrund der Aufwertung des Yuan, Zöllen und güterindustrie kaum mehr aufrecht halten. Doch Konsumsteuern kosten Luxusuhren zuhause bis solange Chinas Wirtschaft 5 bis 10 % pro Jahr wächst, und daran zweifeln heute nur wenige, wird auch der weltweite Markt für Luxusgüter anspreZur Person chend wachsen, nicht zweistellig aber immerhin beachtliche 4 bis 6 % jährlich. Somit ist wohl der Eduard Werder ist Leiter Portfolio Management Boom vorüber, doch Wachstum immer noch vorder Bank Alpinum AG Vaduz. handen. Unter diesen Voraussetzungen haben die www.bankalpinum.com Aktien des Sektors doch noch etwas Potenzial. |
p Kor p tf rdäets M o n at s
Die VP Bank Gruppe erhält einen neuen Chief Executive Officer (CEO). Alfred W. Moeckli löst am 1. Mai 2013 den bisherigen CEO Roger Hartmann ab, der im vergangenen Sommer die Bank verlassen hat. Umsetzung- und Führungsstärke sowie langjähriDie VP Bank verfügt über eine solide Basis ge Berufserfahrung im Private Banking und im Geschäft mit und eine ausgewogene internationale Präsenz professionellen Finanzdienstleistern bildeten die Hauptkriterien für die Wahl von Die Einheiten «Investment Services Center» und Alfred M. Moeckli, wie die VP Bank mitteilte. Der «Group Trading» wurden zu einem Bereich «Group 52-jährige Schweizer bringe eine grosse Erfahrung Investment & Trading Center» zusammengefasst. in allen Bereichen des Bankgeschäfts mit und habe Der Zusammenschluss der beiden Einheiten zielt sich als Führungspersönlichkeit nach Angaben der Bank auf die Etablierung einer in unterschiedlichen Unterneh- stabilen Führungsstruktur bei gleichzeitiger Weimen bewährt. Der neue CEO terführung gut aufgestellter, bewährter Abteilunumschreibt seine Motivation die gen. Zudem könnten in der neuen, grösseren StrukFunktion bei der VP Bank zu tur Synergien bei benachbarten Themen wahrgeübernehmen, mit der internatio- nommen werden. Die strategische Ausrichtung der VP Bank ist nalen Ausrichtung der Bank: «Die VP Bank verfügt über eine auf die Bearbeitung klar definierter Zielmärkte solide Basis, eine ausgewogene festgelegt worden, die von den Standorten der Alfred W. Moeckli internationale Präsenz und kom- Gruppe aus erfolgen soll – vom Hauptsitz Vaduz soNeuer CEO der VP Bank-Gruppe petente Mitarbeitende.» Auch wie von Zürich, Luxemburg, Tortola, Singapur, Fredy Vogt, Präsident des Ver- Hongkong und Moskau. Wachstum bedeutet für waltungsrats der VP Bank-Gruppe, ist überzeugt, die VP Bank, neue Kunden zu gewinnen und das die richtige Persönlichkeit an die operative Spitze qualitative Wachstum der verwalteten Kundenverdes Bankinstituts gefunden zu haben: «Als unter- mögen weiter voranzutreiben. Im Private Banking nehmerisch denkende Persönlichkeit mit Füh- fokussiert sich die VP Bank auf ein mittleres Verrungserfahrung in unterschiedlichen Unterneh- mögenssegment. Grosse Chancen für die Neukunmenssituationen und ausgesprägten Umsetzungs- dengewinnung sieht die Bank geografisch im asiaqualitäten bringt er genau jene Qualitäten mit, die tisch-pazifischen Raum. Darüber hinaus ist Zentes braucht, um den Herausforderungen im heuti- ral- und Osteuropa eine weitere Region, um Wachstum zu generieren. gen Marktumfeld zu begegnen.» Die neuen gesetzlichen Bestimmungen für Alfred W. Moeckli legte den Grundstein für seine Bankkarriere mit einer Banklehre bei der Alternative Anlagen (AIFM) bilden für die VP Bank Credit Suisse, anschliessend folgten Stationen als eine Chance, zusätzliche Kunden zu gewinnen. In Börsenhändler bei verschiedenen Banken, etwa der Märkte, bei denen auf absehbare Zeit kein profitabBanque Paribas (Suisse) und Citibank (Switzer- les Wachstum zu erkennen ist, will die VP Bank land) in Zürich und Genf. Seit 2010 war er CEO der nicht weiter investieren. Im Zuge dieser Strategie ist schon Mitte 2012 die Vermögensverwaltungsgesellbank zweiplus ag in Zürich. Die VP Bank-Gruppe hat auf Anfang 2013 die schaft in München stillgelegt worden, doch bleibe | Geschäftsleitung des Standortes Vaduz erweitert. Deutschland ein wichtiger Zielmarkt. Foto: VP Bank
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Alfred W. Moeckli Neuer CEO der VP Bank
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P u b l i r e p o r ta g e
Geist und Körper in Übereinstimmung bringen
Erfolg beginnt im Kopf. Achtsamkeit ist der Schlüssel zu optimaler Lebensqualität und Erfolg. Körper und Geist funktionieren nur gemeinsam: Beide müssen ganz bewusst trainiert werden, damit die Belastungen des Alltags dauerhaft gemeistert werden können. Der Tagesworkshop mit Günter Spiesberger und Gastreferenten gibt Anleitungen, wie Sie den ganzen Tag körperlich fit und mental gut drauf bleiben, um in jeder Lebenssituation Höchstleistungen zu bringen. Das Thema Achtsamkeit steht im Mittelpunkt, das aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird und den Teilnehmern wichtige Inputs liefert: ■ Raus aus der Komfortzone: Warum kurzfristiger Stress gut für Sie ist! ■ Das Leben im Jetzt entdecken und dabei neue Führungsqualitäten entwickeln ■ Mit Leichtigkeit durch den Alltag – wie Sie Ihre Ziele spielend erreichen ■ Mit Yoga die Konzentration erhöhen und neue Kräfte schöpfen ■ Richtige Ernährung – Topfit für den Berufsalltag! Geniessen statt verzichten.
Der Workshop richtet sich an Führungskräfte und Personen, die permanent hohem Leistungs- und Zeitdruck ausgesetzt sind. Zu den Zielgruppen gehören auch junge aufstrebende Sportler, die mit Rückschlägen zu kämpfen haben, sowie deren Eltern. Ganz allgemein werden alle Menschen angesprochen, die sich ihr Leben einfacher, leichter und erfolgreicher gestalten wollen.
Gastreferenten Elisabeth Melichar Yoga-Lehrerin «Durch Yoga habe ich gelernt,
Von Top-Athleten lernen Michelle Morik erzählt von Ihren Erfahrungen mit Rückschlägen kurz vor dem Sprung an die Weltspitze. Von monatelanger Reha, Ungewissheit in Bezug auf Heilungsprozess, Comeback und Karriere, sowie Fokussierung auf neue Ziele – «Kämpfe für deinen Traum!»
aus mir selbst heraus Kraft, Energie und Wohlbefinden zu schöpfen» Michelle Morik ÖSV-Skirennläuferin «Ohne mentale Stärke hätte ich
Wirtschafts- und Mentalcoach Günter Spiesberger Veranstalter und Referent des Tagesworkshops ist Günter Spiesberger, der in Nendeln lebt und früher selbst Leistungssportler und Tennis-Coach war. Heute betreut er Weltklasse-Athleten aus dem Ski-, Golf- und Motorsport. Ausserdem arbeitet er mit Führungskräften von internationalen Unternehmen wie Porsche, Audi zusammen.
die Skier nach schweren Verletzungen an den Nagel gehängt» Edi Meyer Hotelier und Besitzer des Aktivresorts Valavier
Tagesworkshop
«Die richtige Ernährung wird für Führungs-
Freitag, 19. April 2013 08.45 Uhr bis 17.00 Uhr Im Aktivresort Valavier in Brand/Vorarlberg
kräfte immer wichtiger, um den ganzen Tag leistungsfähig und hochkonzentriert zu
Seminarpauschale: EUR 390.– inkl. MwSt. pro Person
Veranstalter und Referent
Reservierung: Günter Spiesberger Anstalt Telefon +423 791 44 20 info@spiesberger.cc www.spiesberger.cc
Kooperationspartner
bleiben»
Günter Spiesberger «Achtsam leben heisst: Aufwachen, die Augen aufmachen und den anderen anschauen, als ob man ihn noch nie gesehen hat»
ERDGAS
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Umweltschonende Autos mit Erdgas
19 Von Günther Meier
Auf den liechtensteinischen Strassen verkehren im Vergleich mit Benziner und Diesel erst wenige Personenwagen mit Erdgas. Dabei gehören die mit Erdgas angetriebenen Autos zu den derzeit umweltfreundlichsten Fahrzeugen.
Benzin, Diesel, Erdgas, Elektrisch oder Hybrid? Diese Frage stellt sich heute für viele beim Autokauf. In früheren Zeiten beschäftigte man sich weniger mit der Treibstoffart als mit den PS-Zahlen oder der Farbe des Autos. Das Umweltbewusstsein ist auch bei den Automobilisten gestiegen. Ebenso bieten die meisten Hersteller inzwischen Erdgas-Fahrzeuge stehen sparsame Modelle an, beschäftizuoberst auf der Liste der gen ihre Ingenieure mit dem Bau von Elektro-Autos oder mischen umweltfreundlichen Autos verschiedene Antriebsarten, die als Hybrid-Fahrzeuge die Verbindung traditioneller Verbrennungsmotoren mit alternativen Antrieben eingehen. Die Hybride gelten als umweltfreundliche Autos, weil moderne Techniken den Einsatz von Benzin oder Diesel steuern und nur dann einsetzen, wenn spontan viel Power benötigt wird. Doch nun haben die Hybrid-Antriebe, die bereits in sportlichen und edlen Karossen angeboten werden, Konkurrenz durch ErdgasFahrzeuge erhalten, wenn es um die Umwelt-
Erdgas als Treibstoff Die meisten Personenwagen, die in Liechtenstein zugelassen sind, werden mit Benzin angetrieben. Am 30. Juni 2012 waren 28’004 PKW registriert, wovon ■ 20’348 mit Benzin
■ 7’366 mit Diesel
■ 9 Elektrisch
■ 27 mit Erdgas
■ 200 mit Benzin-Elektrisch
■ 37 mit Benzin-Erdgas
■ 14 mit Benzin-Ethanol
Auch bei den Neuzulassungen 2012 wurden zur Hauptsache Benziner (53,4 %) und Diesel (43,8 %) registriert, während die anderen Antriebsarten weniger als 3 % ausmachten.
freundlichkeit geht. Der Verkehrs-Club der Schweiz veröffentlicht seit dreissig Jahren eine Liste der umweltfreundlichen Autos. Die Testergebnisse erbrachten 2013 ein überraschendes Resultat, weil die Bestenliste von drei kompakten Erdgaswagen angeführt wird, die der seit 2004 bestehenden Vorherrschaft der Hybrid-Fahrzeuge ein Ende bereiten: Auf dem «Stockerl» stehen der VW Eco up!, der Seat Mii und der Skoda Citigo. Als gemeinsame Kennzeichen verfügen die drei Kleinwagen über drei wichtige Vorteile: Zum einen verbrauchen die mit 68 PS ausgerüsteten Modelle relativ wenig Treibstoff und stossen bei der Verbrennung von Erdgas weniger Kohlendioxid als Benzin- oder Dieselmotoren aus.
Dem Erdgas wird klimaneutrales Biogas beigemischt
Ein dritter Pluspunkt kommt dadurch hinzu, weil in der Schweiz und Liechtenstein dem Erdgas noch rund ein Fünftel klimaneutrales Biogas aus den Abfallverwertungsanlagen beigemischt wird. Der Miniwagen VW Eco up!, der 2011 seine Premiere beim Auto-Salon in Genf feierte, fuhr schon in Deutschland an die Spitze der umweltfreundlichen Personenwagen und konnte nun in der Schweiz diese Auszeichnung wiederholen. Die Schwestermodelle Seat Mii und Skoda Citigo, die aus dem gleichen Konzern stammen, flankieren das Vorreiter-Modell. Der VW Eco up! hat ausserdem bei Crash-Tests bewiesen, dass kleine Autos bei der Sicherheit durchaus mit grösseren und schwereren Modellen mithalten können.
Foto: Erdgas.ch
Drei Erdgas-Autos führen die
Bei diesem Wettbewerb der umweltfreundlichen Autos gewinAutos an, die vom Verkehrs-Club nen laut Verkehrs-Club der der Schweiz erstellt wurde. Schweiz jene Fahrzeuge, «die wenig verbrauchen, wenig Treibhausgase und krankmachende Schadstoffe ausstossen und wenig Lärm machen». Die Erdgas-Fahrzeuge schneiden nach den Tests des Verkehrs-Clubs mit hervorragenden Werten beim Klimaschutz ab, weil Erdgas weniger Kohlendioxid als Benzin und Diesel enthält. Die «Autoumweltliste» des Verkehrs-Clubs enthält aber nicht nur eine Liste der Top-Ten aller Klassen, sondern listet auch die jeweils zehn besten Autos der verschiedenen Kategorien auf. Liste der umweltfreundlichsten
Breite Palette an ErdgasFahrzeugen
Neben der Mini-Klasse, welche die drei Sieger hervorgebracht hat, schwingt bei den Kleinwagen mit dem Lancia Ypsilon ebenfalls ein Erdgas-Fahrzeug oben aus. In der unteren Mittelklasse kann sich der Lexus CT 200h als Hybrid behaupten, in der Mittelklasse der Toyota Prius Hybrid, in der oberen Mittelklasse der Volvo S80 als Diesel. Bei den Vans mit 5 Plätzen kamen die beiden Erdgas-Fahrzeuge Mercedes B200 und VW
Touran Eco-Fuel miteinander auf das oberste Treppchen, bei den Vans mit 6 und mehr Pätzen siegt der Toyota Prius Hybrid vor dem VW Touran, der mit Erdgas angetrieben wird. Den obersten Platz bei den Allrad-Fahrzeugen sicherte sich der kleine Fiat Panda TwinAir 4x4, der Benzin als Treibstoff für den kleinen Motor von 875 ccm Hubraum sehr sparsam einsetzt.
Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstosses
Allgemein stellt der VerkehrsClub der Schweiz in der «Autoumweltliste» fest, dass aufgrund der europaweit geltenden gesetzlichen Regelungen zur Reduzierung des durchschnittlichen Kohlendioxid-Ausstosses die technischen Entwicklungen auch bei den konventionellen Autos mit Benzin- und Dieselantrieb zügig voranschreite. Eine ganze Reihe der auf Effizienz getrimmten konventionellen Antriebe würde einen Kohlendioxid-Wert von unter 100 Gramm pro Kilometer erreichen. Schleppend hingegen verlaufe die Entwicklung bei den Elektro-Autos. Neue Modelle würden von den Herstellern aufgrund der zurückhaltenden Reaktionen der Kundschaft nur zögerlich eingeführt. | Weitere Infos: www.autoumweltliste.ch april 2013
KULTUR
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Das Museum als Kuckucksuhr
21 Von Ariane Grabher
Das Kunstmuseum zeigt im Rahmen des Vordemberge-Gildewart-Stipendiums 15 junge Künstler aus der Rheintalregion. Ein spannender Querschnitt aus individuellen Positionen vom oberen Rheintal bis zum süddeutschen Bodenseeraum.
1984 war ein gewisser Peter Fischli, Schweizer Künstler und Part des international agierenden, legendär-genialen Künstlerduos Fischli/Weiss, einer der ersten Preisträger des Vordemberge-Gildewart-Stipendiums. In diesem Jahr wurde die Vorarlberger Medienkünstlerin und Bildhauerin Maria Anwander mit dem renommierten, hoch dotierten StipenIm weiten Spektrum sind dium, das seit 1983 von der Stiftung Vordemberge-Gildemalerische, bildhauerische, wart ausgelobt wird, ausgezeichinstallative, medienorientierte, net. Ausgeschrieben an Künstler bis 35 Jahre in Europa vergibt die zeichnerische und fotoStiftung, die auf den deutschen grafische Werke vertreten Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899 – 1962), als einen herausragenden Vertreter der konstruktiven Kunst, zurückgeht, alljährlich ein Stipendium für ein Werkjahr. Zur Ausrichtung wird in jedem Jahr eine andere Kunstinstitution angefragt. 2013 ging die Einladung als Veranstalter und Austragungsort, der jeweils auch die Modalitäten der Ausführung festsetzt, nach Vaduz, wo man sich dieser Aufgabe mit grosser Freude und in Hinblick auf die junge Kunstszene und eine nachwachsende Künstlergeneration in der VierländerRegion Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Deutschland gerne gewidmet hat. Vom Wettbewerb zur Kunstausstellung
Wie steht es um den Austausch in der Region? Wohin blickt man und welche Rolle spielt die Grenze noch immer? Das waren die Fragen, die sich Direktor Friedemann Malsch und Kuratorin Christiane Meyer-Stoll am Kunstmu-
seum Liechtenstein stellten. Mit Petra Büchel (Gasometer, Triesen/FL), Hans Dünser (Kunstraum Dornbirn/A), Katharina Ammann (Bündner Kunstmuseum, Chur/GR), Giovanni Carmine, Kunsthalle St. Gallen/SG) und Frank-Thorsten Moll (Zeppelin Museum, Friedrichshafen/D) wurde aus jeder Region ein Kurator eingeladen, der bestens mit der Szene vertraut ist und seinerseits drei Künstler nominierte. Ein Hauptanliegen des Kunstmuseums war es dabei, aus den Beiträgen der 15 teilnehmenden Künstler, die sich dem Wettbewerb gestellt haben und aus denen von einer Jury auch der Preisträger ermittelt wurde, eine ansprechende Ausstellung zu gestalten.
Hohes künstlerisches Niveau der Ausstellung
Über drei Monate in Vaduz zu sehen, werden mit den Wettbewerbsbeiträgen nicht nur zwei grosse Säle des Museums bespielt, sondern auch im Aussenraum und im Foyer interveniert. Die Schau präsentiert sich nun als überaus anregender, spannender Querschnitt aus individuellen Positionen vom oberen Rheintal bis zum süddeut-
Ausstellung Die Ausstellung von 15 jungen Künstlern aus der Region Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Deutschland im Kunstmuseum Liechtenstein ist bis zum 16. Juni 2013 zu sehen. www.kunstmuseum.li
Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt Arbeiten von 15 jungen Künstlern aus der Vier-LänderRegion Rheintal-Bodensee.
Foto: Kunstmuseum
ten Säckchen archiviert. Neben bestehenden Arbeiten wie dieser, wartet die Schau in Vaduz aber auch mit zahlreichen ortsspezifischen Eingriffen auf. Dazu zählt, unscheinbar-subtil und markant zugleich, jener des Liechtensteiner Künstlers Simon Kindle, geschen Bodenseeraum. Im weiten Spektrum zeitge- boren 1983, der dem Besucher noch vor Betreten nössischer künstlerischer Praxis sind malerische, des Museums mit einem lautstarken «Kuckuck» bildhauerische, installative, medienorientierte, zur vollen Stunde einen grossartigen und witzigen zeichnerische und fotografische Werke, sowie Per- Empfang beschert. Dem Kuckuck seine Stimme geformances und Eingriffe, die vor Ort geschaffen liehen hat Museumsdirektor Friedemann Malsch, wurden, vertreten. Insgesamt hat die Ausstellung der sein Haus damit kurzerhand zur Kuckucksuhr mit ihrem hohen künstlerischen Niveau aber so gar erklärt. nichts von «regional» an sich, zumal sich auch die Die unangenehmen Wahrheiten meisten der jungen Kunstschaffenden auf interna- des Lebens tionalem Parkett bewegen, gut vernetzt sind und Humorig auch die Arbeit von dabei doch der Heimat auf die eine oder andere Karin Ospelt, Liechtensteinerin und mit Jahrgang Weise verbunden bleiben. 1989 die jüngste Teilnehmerin, die sich in einer Ak Der Kuckuck empfängt zur tion und Fotoserie zur «Ulknudel» stilisiert, indem vollen Stunde sie sich in eine Badewanne voller weicher, warmer Ausgezeichnet mit dem Vordem- Spaghetti legt: «Mit der Kunst verhält es sich wie berge-Gildewart-Stipendium 2013 wurde Maria mit Spaghetti: Ich möchte mich darin baden (…)». Anwander – für ihre konsequent durchformulierte Auch Amina Broggi, die dritte Teilnehmerin aus künstlerische Arbeit, die Konsum, Machtstruktu- Liechtenstein, geboren 1980, liefert mit dem grossren und Kapital hinterfragt und dabei die Mecha- formatigen Gemälde «get your rainbow or stay nismen und Strukturen des Kunstsystems samt sei- black» einen schönen Beitrag. In realistischer Maner Ikonen aushebelt. Die Vorarlberger Künstlerin, nier, aber farblich ungewohnt reduziert für ihr geboren 1980, die in Bregenz und Berlin lebt und Werk, stellt die Künstlerin ein Paar alte, faltige arbeitet, ist in der Ausstellung mit der Arbeit Hände dar und macht ihre Malerei zum «Lockmit«Erased Pictures from Flash Art Nr. 259» vertreten. tel», um mit zunächst angenehmen Bildern, die sich Dafür hat Anwander sämtliche Bilder aus «the bei näherer Betrachtung ins Gegenteil verkehren, world’s leading art magazine» ausradiert und die «mit unangenehmen Wahrheiten des Lebens» | Radiergummispäne fein säuberlich in beschrifte- (Broggi) zu konfrontieren. april 2013
ALPEN
Jugendparlament Alpenstadt der Zukunft
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Das Liechtensteinische Gymnasium war eine von zehn Schulen aus sieben
Von Florian Gstöhl
Ländern, die am Jugendparlament zur Alpenkonvention teilnahmen – dieses Jahr in Deutschland. Die Ideen der Jugendlichen sollen in die Parlamente getragen werden.
Das Jugendparlament zur Alpenkonvention, englisch Youth Parliament to the Alpine Convention (YPAC), fand Mitte März 2013 in Sonthofen im Allgäu statt. Dabei waren zehn Schulen aus den sieben Alpenländern Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Slowenien und LiechtenDas Jugendparlament muss stein. Das Ziel des internationalen Anlasses ist nicht nur Politik als dauerhaft aktive «zu simulieren», sondern auf proOrganisation gesehen werden fessioneller, sachlicher Ebene Resolutionen zu erarbeiten, die von der Politik aufgenommen werden sollen. Das Thema des diesjährigen Jugendparlaments lautete: «Meine Alpenstadt der Zukunft». Die rund 80 Delegierten setzten sich entweder in Komitees oder als Teil der Medien- oder Fokusgruppe ausführlich mit den Themen Tourismus & Freizeit, Mobilität, Leben & Arbeiten und Konsumverhalten auseinander.
Neue Ziele für das AlpenJugendparlament
Neu beim YPAC 2013 ist die Fokusgruppe oder auch Zukunftsplattform, bestehend aus vier ständigen und acht nicht-ständigen Mitgliedern. Beraten werden sie vom Experten für Jugendarbeit und Jugendbeteiligung, Carsten Roeder. Damit geht der Wunsch der gesamten YPACDelegationen in Erfüllung, konkreten Resultaten in der Politik einen Schritt näher zu kommen. Deshalb wohnten dem YPAC 2013 auch über 30 verschiedene Politiker bei, die sich mit den Delegierten über deren Forderungen und Wünsche austauschten. Die Idee der Fokusgruppe basiert darauf, ein Konzept zu schaffen, das, durch kontinuierliche
Anpassung optimiert, die Zusammenarbeit zwischen dem YPAC und der Politik ermöglichen soll. Dazu wurden Ideen gesammelt, sortiert, weiterentwickelt und konkrete Ziele formuliert.
Das Jugendparlament als konstanter Prozess
Die Idee einer Kommunikationsebene zwischen Jugend und Politik entstand aus dem Projekt young@lpweek an der AlpenWoche in Poschiavo, Schweiz, im September 2012. Auf Einladung der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA brachten Jugendliche ihre Ideen zu «Erneuerbare Alpen» ein, darunter sechs Jugendliche des letztjährigen YPAC, das in Liechtenstein stattgefunden hatte. Sie erarbeiteten einen Flyer mit der Überschrift «Are you scared of the Youth?!», zu Deutsch: «Haben Sie Angst vor der Jugend?!» und unterbreiteten einigen Ministern der Alpenländer, die dort die Konferenz der Alpenkonvention abhielten, ihre YPAC-Resolution. Die Arbeit der young@lpweek wurde am diesjährigen YPAC im März in Sonthofen aufgegriffen und weiter entwickelt. Die Delegierten sind sich einig: Das YPAC darf nicht mehr als alljährliche Tagung, sondern muss als dauerhaft aktive Organisation gesehen werden. Damit ist die Arbeit nicht mit der YPAC-Woche beendet, sondern muss darüber hinaus weiter verfolgt werden. Bereits fassten die Jugendlichen konkrete Aktionen ins Auge, die bis zum Jugendparlament 2014 in Chamonix, Frankreich, umgesetzt und dokumentiert werden sollen. Parallel kalkulierten sie die benötigten Ressourcen für mögliche Projekte. Vorgesehen sind Treffen ausserhalb der «offiziellen» YPAC-Zeit, wie Werbung, Aktio-
Foto: CIPRA
Autor Florian Gstöhl, Zweiter von Prozess der Anpassung. Besser ist es, die Jugend in die Politik zu links, gehört zu den ständigen Mitgliedern der Zukunftsplattform. inkludieren, da so gewährleistet ist, dass die Jugendlichen auch als Jugendliche in der Politik mitwirken – und Jugend soll innovative Ideen in nicht als Erwachsene. Dies ergab sich aus Gesprä die Politik einbringen chen der einzelnen YPAC-Komitees mit ausgeSchwerpunkt des Konzepts ist der Kontakt zu loka- wählten Politikern. Es ist also wichtig, dass die Julen Politikern. Die Jugendlichen versuchen, über gend auch Jugend bleibt. Nur so kann sie innovati| die kommunale Ebene aufzusteigen und die Reso- ve neue Ideen in die Politik einbringen. lutionen des YPAC und damit die Ideen der Jugend in die Parlamente zu tragen. Diese langfristigen BeJugendliche machen Politik ziehungen zur lokalen Politik der Teilnehmerorte stellen die Basis des YPAC dar. Das Jugendparlament zur Alpenkonvention (YPAC) wurde 2006 erst Die Wünsche der Jugendlichen mals vom Akademischen Gymnasium Innsbruck ins Leben gerufen können aber auch über Zwischenstufen, wie die und findet seither jedes Jahr in einem anderen Alpenland statt. Das oben erwähnten NGOs, Schülerorganisationen YPAC 2013 wurde organisiert vom Gymnasium Sonthofen, der Stadt oder Schülerparlamente eingebracht werden, wie Sonthofen und dem Verein «Alpenstadt des Jahres» sowie fachlich dem Innsbrucker SchülerInnenbeirat, der vor zwei unterstützt von der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA. Jahren von den Schülern des Akademischen GymErmöglicht wird das YPAC unter anderem durch finanzielle Zuwennasiums Innsbruck, Moritz Schwarz und Theresa dungen vom EU-Progamm Jugend in Aktion. Kofler ins Leben gerufen wurde. Somit fungiert Liechtensteiner Jugendliche präsentieren ihre Ideen für eine nachdie Zukunftsplattform als Brücke zwischen dem haltige Zukunft am Sonntag, 5. Mai 2013, am Slow-up in Vaduz. YPAC sowie regionaler und nationaler Politik. Dabei fordern sie die Bevölkerung auf, aktiv in den Dialog mit Jugend Es soll nicht das Ziel sein, die Julichen zu treten und geben ihr die Gelegenheit, ihre Petition zu ungend in die Politik zu integrieren, betonen die Mitterstützen. glieder der Zukunftsplattform. Denn der Prozess www.cipra.org/de/jugend-in-den-alpen der Integration ist immer bedingt durch einen
nen in Zusammenarbeit mit verschiedenen NGOs und vor allem die Bereitschaft der Jugendlichen, auch ausserhalb der YPAC-Woche an der Umsetzung ihrer Forderungen zu arbeiten.
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ZUKUNFT FUSSBALL
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Fussball öffnet international Horizonte
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Wie steht es um den Fussball und die Zukunft des Fussballs in Liechtenstein?
Von Günther Meier
Matthias Voigt, Präsident des Liechtensteiner Fussballverbandes, nimmt im Interview Stellung zu Fragen der internationalen Aktivitäten und der Nachwuchsförderung. Herr Voigt, bei der WM 2014 in Brasilien wird Liechtenstein kaum dabei sein. Sind Sie mit dem Fussball in Liechtenstein trotzdem zufrieden?
Fotos: Fussballverband/Eddy Risch
Sicherlich wollen wir uns immer kontinuierlich verbessern. Dafür wurden seit Beginn der Fussballgeschichte in Liechtenstein die notwendigen StruktuSelbstverständlich bin ich zufrieden. Dass ein klei- ren geschaffen, an denen selbstverständlich auch nes Land wie Liechtenstein an der Ausscheidung zu weiterhin permanent und zukunftsorientiert gefeilt einer Weltmeisterschaft mitmachen kann, ist eine und gearbeitet wird. Wie gesagt, man kann und Auszeichnung für den liechtensteinischen Fussball muss sich immer weiter verbessern. Dafür wird und seine Aktivitäten. trainiert und geschult, beginnend bei den Vereinen bis hin zu den Auswahlteams. Liechtenstein hat bisher die meisten Länderspiele verloren. Macht es noch Sinn, vor diesem Hinter- Als kleines Land hat Liechtenstein kein grosses grund international mitzumachen? Reservoir an Fussballspielern wie beispielsweise Der Sinn der Länderspiele ist doch in erster Linie, Deutschland oder England. Umso wichtiger erFussball zu spielen, sich zu zeigen und zu demonst- scheint die Jugendförderung. Was machen Sie, um rieren, was man kann. Auch wenn nicht jedes Spiel die Jugend für Fussball zu begeistern? gewonnen wird, bleibt dieser Sinn grundsätzlich er- Die Begeisterung für den Fussball beginnt in den lohalten. Der Fussball verbindet national und inter- kalen Vereinen. Dort wird Fussball gespielt. Die national Welten und öffnet Horizonte. Egal ob auf Vereine bieten eine Plattform für sportbegeisterte ein grosses oder weniger grosses Kinder und Jugendliche, die ihren Sport betreiben Matthias Voigt, Präsident des Reservoir an Fussballern zurück- wollen. Wenn sich auf dieser Ebene Talente und junLiechtensteinischen Fussballvergegriffen werden kann, bleibt ge Menschen mit Engagement und Herzblut herbandes. doch die Gewissheit, dass unsere auskristallisieren, besteht klarerweise die MöglichSpieler immer im Rahmen ihrer keit, in die Auswahlmannschaften des LFV berufen Möglichkeiten ihre Leistungen zu werden. Dafür unterhalten wir die notwendige entsprechend optimal abrufen. Infrastruktur, die vom Trainer über Co-Trainer bis Länderspiele sind eigentlich wie zum Physiotherapeuten reicht, um den JugendliSchaufenster zu betrachten, in chen die Möglichkeit zu bieten, ihren Talenten entdenen sich die Spieler präsentie- sprechend Fussball zu spielen. Die Auswahlmannren sowie ihren Verband und ihr schaften repräsentieren somit eine gewisse Elite, die qualitativ hochstehende Voraussetzungen bietet, Heimatland repräsentieren. um sich entsprechend für höhere Aufgaben zu empIn der Weltrangliste der FIFA be- fehlen. Das Problem bei der Elite stellt sich für den legt Liechtenstein den 157. Platz. Fussball-Verband genauso wie bei anderen SportarSind Sie damit zufrieden oder ten, bei denen Liechtenstein international mitmihaben Sie sich ein Ziel gesetzt, schen möchte: Aus einer Bevölkerung von 37'000 diese Position zu verbessern? Einwohnern können wir nicht eine riesige Zahl an
Liechtensteins Fussballspieler können sich an Länderspielen mit der internationalen Elite messen.
Top-Sportlern rekrutieren, das geht zahlenmässig einfach nicht. Nichtsdestotrotz ist der LFV sehr aktiv hinsichtlich der Jugendförderung im Allgemeinen, unterstützt die Vereine soweit irgend möglich, arrangiert Kampagnen zur Steigerung der Attraktivität und pflegt eine nationale sowie internationale Kommunikation. Somit kann die Perspektive, professionell Fussball spielen zu können und in die Fussball-Nationalmannschaft berufen zu werden, durchaus ein Anreiz für Jugendliche sein, an sich zu arbeiten und zu trainieren, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Neben der sportlichen Entwicklung werden so wichtige Komponenten wie Charakter und Persönlichkeit ausgebildet. Das ist wiederum sehr wichtig für die Zeit nach dem Fussball. Fast jede Gemeinde hat einen eigenen FussballClub. Wäre eine Konzentration auf 2 oder 3 Clubs nicht besser, um international besser mithalten zu können?
Nochmals, es geht den Vereinen im Juniorenbereich nicht in erster Linie darum, auf der internationalen Fussball-Ebene vertreten zu sein. Vielmehr ist es das Ziel, jungen sportbegeisterten Jungen und Mädchen eine Heimat zu bieten, wo sie ihrem Hobby nachgehen können. Die Vereine haben eine unbestritten wichtige soziale Aufgabe in ihren Gemeinden zu erfüllen: Nämlich einen Beitrag für eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu leisten. In diesem Zusammenhang stehen sie sicherlich in einem Wettbewerb mit anderen Sport- und Freizeitvereinen. Da aber nicht alle Nachwuchsspieler das Talent oder das Glück haben, auf höchstem Niveau Fussball spielen zu können, haben die Vereine logischerweise Mannschaften, Junioren und Aktive, die Fussball spielen wollen. Diese stellen sich ebenfalls
gerne dem Wettbewerb, in dem sie Turniere oder in den Amateurligen spielen. Das ist ebenso wichtig, denn diejenigen, die den Fussball vielleicht nicht professionell betreiben können, sollen genau so die Möglichkeit haben, ihrem Hobby nachzugehen. Einige junge Fussballer aus Liechtenstein spielen bei ausländischen Vereinen. Wird das vom Fussball-Verband unterstützt?
Selbstverständlich unterstützen und beraten wir die jungen Fussballer. Allerdings entscheidet nicht der LFV für die Jugendlichen, ob sie Profi werden sollen oder nicht. Diese Entscheidungen müssen die Jugendlichen und ihre Eltern selbst treffen. Aber wir begleiten Die Begeisterung für und helfen mit, dass Ausbildungsmöglichkeiten – für Beruf den Fussball beginnt in oder Studium – zur Verfügung den lokalen Vereinen stehen. Für uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass Jugendliche eine Lehre machen oder ein Studium absolvieren, bevor oder während sie sich für Profi-Fussball entscheiden. Sollte der Traum vom Profi-Fussballer nicht in Erfüllung gehen, müssen die Jugendlichen eine solide berufliche Grundlage haben. Haben Sie persönliche Wünsche an den Fussball in Liechtenstein?
Für mich steht die Sache, also der Fussball, im Vordergrund. Es geht nicht um meine persönlichen Wünsche. Ich möchte einfach dazu beitragen, den Fussball in Liechtenstein weiterzuentwickeln. | april 2013
Vor 55 Jahren
17. April 1958 Weltausstellung in Brüssel
Foto: Landesarchiv/Sado Brüssel
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Auch Fürst Franz Josef II. und
Das «Atomium» erinnert heute Fürstin Gina besuchten die Weltnoch an die Weltausstellung 1958 ausstellung 1958 in Brüssel. in Brüssel. Für die Expo 1958 war das Atomium, das über 100 Meter hoch ist und aus neun Kugeln besteht, als Symbol für das Atomzeitalter und die friedliche Nutzung der Kernenergie errichtet worden. Erstmals nahm das Fürstentum Liechtenstein vor 55 Jahren an einer Weltausstellung teil, was für entsprechende Aufmerksamkeit im Land selbst und im Ausland sorgte. «Es war für das Fürstentum Liechtenstein, einem Staat mit 15'000 Einwohnern, keine Selbstverständlichkeit, der Einladung zur Teilnahme an der Weltausstellung in Brüssel Folge zu leisten», sagte Regierungschef Alexander Frick an einem Liechtenstein-Tag und bemerkte dazu: «Auch wenn die Grösse unseres Pavillons sich in bescheidenem Rahmen hält, sind die Aufwendungen im Verhältnis zur Kleinarbeit des Landes erheblich.» Die Weltausstellung in Brüssel stand im Zeichen der Konfrontation von West und Ost, was der Regierungschef in seiner Ansprache ebenfalls erwähnte: «In einer Zeit, wo nur noch das Riesenhafte zu zählen scheint, will Liechtenstein zeigen, dass es in friedlichem Wettstreit der Völker um menschliche Werte zu bestehen weiss, dass die Souveränität des kleinen Landes lebende Wirklichkeit ist.» Wie sich Liechtenstein an der Weltausstellung 1958 präapril 2013
sentierte, ist einem Bericht des Liechtensteiner Volksblatt entnommen: «In der Mitte der Eingangshalle steht eine Büste des Landesfürsten. An einem breiten Mauerpfeiler, der das Dach durchbricht, befinden sich die Symbole der Religion, des Staates und dessen Rechtsgrundlage: Kreuz, Wappen und Verfassungsgesetz. Im Innern des Pavillons befindet sich eine Gartenanlage, um die sich die Ausstellungsobjekte gruppieren. An der rechten Längsseite des Pavillons zeigt die liechtensteinische Industrie ihre Produkte und eine Karte veranschaulicht unseren Aussenhandel. An der Rückwand des Pavillons künden grosse Photoaufnahmen von den Schönheiten der liechtensteinischen Landschaft, die durch Gegenstände aus dem bäuerlichen Leben und der bäuerlichen Arbeit sinnvoll ergänzt wird. Anziehend wirkt auch die Propaganda für den Fremdenverkehr. Im linken Längsflügel des Pavillons wird das kulturelle Leben und Schaffen veranschaulicht. Originalbilder und Reproduktionen weisen auf die weltbekannte Kunstsammlung des Fürsten von Liechtenstein hin. Werke von lebenden Malern und Bildhauern unseres Landes vervollständigen die Schau.» Die Weltausstellung in Brüssel, die mehrere Monate dauerte, wurde auch von Fürst Franz Josef II. und Fürst Gina besucht. Begleitet wurde das Fürstenpaar von Regierungschef Alexander Frick und Landtagspräsident Josef Hoop. Wie damals die liechtensteinischen Zeitungen berichteten, wurde die liechtensteinische Delegation bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen in Brüssel mit allen Ehren empfangen: «Die mit liechtensteinischen Landesfarben geschmückte Landestelle war umsäumt von einer riesigen Menschenmenge, als Prinz Albert von Belgien, der Bruder des Königs, das Fürstenpaar begrüssten.» Liechtenstein hat nach der erfolgreichen Teilnahme an der Ausstellung in Brüssel noch an den Weltausstellungen in Hannover und in Schanghai teilgenommen. Auf eine Teilnahme an der Weltausstellung in Mailand 2014 soll aber aus Kostengrün| den verzichtet werden.
MUSIK
Spiel mir das Lied vom Backenbart Als Pianist der Rheintaler Kultband «The Flying Koteletts» hat Christian Petrollini immer das gemeinsame Ziel im Ohr. Seit 20 Jahren spielt die Band alles von Blues über Rock, von den Sixties bis heute. Von Chur über Triesen bis zum Bodensee. Bei der Regionalmesse Rhema in Altstätten feiert sie ihr Bühnenjubiläum. Wenn Christian Petrollini die improvisiert klingenden Akkorde von «Strawberry Fields Forever» hört, werden Bilder lebendig: wie alle Radio-Sender die Songs von John Lennon spielten und wie er selbst sich als Junge zum ersten Mal an das staubige Klavier zuhause im Wohnzimmer gesetzt hat. Mit den Beatles fing seine Geschichte als Pianist an. Das war 1980. «Musik begleitet uns durchs Leben, transportiert Gefühle, holt fast vergessene Augenblicke zurück», sagt er. Seit anderthalb Jahren arbeitet er im Hauptberuf in der Abteilung Corporate Communications der LLB-Gruppe in Vaduz. Der Montagabend ist jedoch reserviert. Dann treffen sich in Rheineck im St. Galler Rheintal fünf Männer zum Proben, die seit 20 Jahren nahezu alles miteinander durchleben: von Hochzeiten bis Kindergeburtstagen.
Foto: LLB
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dafür haben wir gelebt», erzählt Die Cover-Band «The Flying Koteletts» gibt immer alles. Christian Petrollini. Heute gelten sie im Rheintal als «local heroes», die schon zweimal beim «Out of Green» in Frauenfeld sowie beim «Summerdays» Open Air in Arbon eingeladen waren. Und beim Trisunaball in Triesen gehören sie fast zur Tradition fasnächtlicher Laune. Woher der kuriose Name kommt? Vom ersten Auftritt, den «The Flying Koteletts» im April Jungs vom Typus Ur-Rheintaler 1993 beim Internationalen Backenbart-Treffen in St. Manchmal fliegen auch die Fet- Margrethen hatten. Seitdem spielen die Musiker alzen. Wenn die Kultband «The Flying Koteletts» les von Blues über Rock, von den Sixties bis heute. dann aber auf der Bühne steht, zählt nur noch, das Magie liegt im Zusammenspiel Publikum mitzureissen. Zum Mitsingen und zum Mittlerweile umfasst ihre RefeTanzen. Mit Songs, die bei den Menschen Erinne- rungen wecken an Räume, Gerüche, besondere Au- renzliste über 500 Konzerte. Ein Stück, das für den genblicke im Leben. Was für den einen ein klassi- kompakten TFK-Sound wie geschaffen scheint, ist scher Song der Rockgeschichte der 1960er-Jahre, ist «Tulsa Time», das ein unbekannter amerikanischer für einen anderen ein Mundartlied oder ein Hit aus Songwriter geschrieben hat und dem Eric Clapton den aktuellen Top 20. Und so nebenbei bestätigen 1978 zu Weltruhm verhalf. Der Song besteht aus nur die Jungs vom Typus Ur-Rheintaler die These, dass zwei Akkorden und wechselt ganz einfach von DDur auf G-Dur. Wenn jedoch Keyboard und Leadauch in der Provinz gute Musik gemacht wird. Ihr Sound ist druckvoll und kompakt, wozu gitarre unisono spielen, entwickelt sich ein ungeauch mal ein schräger Ton gehört. Die Cover-Band ahnter Drive. Am 29. April 2013 geben TFK bei der gibt immer alles. Als sie vor zwei Jahrzehnten an- Rhema in Altstätten ein Jubiläumskonzert. Dann fing Musik zu machen, gab es weder Casting-Shows wird beim Backenbart-Contest der schönste Baim Fernsehen, noch Internet, Smartphones oder ckenbart gesucht. Wer mitmachen will, kann ein | Facebook. «Wir hatten einfach unsere Musik und Foto schicken an: messeleitung@rhema.ch april 2013
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Sonntag, 7. April 2013, 11 Uhr Führung Eine Stunde: Drei Künstler, eine Familie. Von der Abstraktion zur Figuration mit Christiane Meyer-Stoll Mittwoch, 10. und Donnerstag 11. April 2013, jeweils 14 – 17 Uhr Ferien-Atelier für Kinder von 6 bis 12 Jahren, mit Anmeldung Donnerstag, 18. April 2013, 18 Uhr Vortrag Smog, Smug, St. John’s Rotary und die Autofahrt-Anekdote: Gedanken zu Werken von Tony Smith von Raimund Kummer In Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft Donnerstag, 18. April 2013, 20 Uhr Filmclub im Kunstmuseum Breath Made Visible von Ruedi Gerber, CH / USA, 2010, 82’ Sonntag, 21. April 2013, 14 – 17 Uhr Familien-Nachmittag Ein Sonntagsausflug in die Welt der Kunst
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Schlusspunkt
«Wozu denn in die Ferne schweifen?», lautet aus früheren Zeiten die bekannte Frage eines Dichterfürsten, der gleich auch die Antwort gibt: «Sieh, das Gute liegt so nah!» Der Drang der Menschheit, die angestammte Umgebung zu verlassen und in der Fremde etwas Neues und Unbekanntes kennenzulernen, ist kein Phänomen der Neues und Unbekanntes kennenzulernen, heutigen Gesellschaft. Noch nie aber verfügten die Leute in unse- ist kein Phänomen der heutigen Gesellschaft ren Breitengraden über so viele Möglichkeiten wie heute, die Neugierde ausserhalb unserer Grenzen zu stillen. Die Mobilität kennt fast keine Grenzen, das eigene Auto kurvt in entlegene Orte, günstige Flugtarife erlauben Shopping in Übersee, die neuen Medien beliefern uns rund um die Uhr mit verlockenden Angeboten. Wir alle nutzen die Möglichkeiten der Mobilität. Freunde trifft man heute nicht mehr an der Bar bei einem Bier, sondern kommuniziert per SMS, Facebook und Twitter. Über die gleichen Kanäle erreichen uns Ferienfotos aus den abgelegendsten Orten. Und wenn ein paar Freunde genussreich ausgehen wollen, eine Familie ein Fest zu feiern hat oder Arbeitskollegen das Büro mit einem Gasthaus tauschen, so sprudeln die Ideen, wohin man fahren könnte. Unsere Gesellschaft hat sich verändert, und in diesem Sog Markus Foser musste sich die Gastronomie dem veränderten Restaurant «Lett» Vaduz Verhalten anpassen. Die Kehrseite der Medaille ist, dass unser einheimisches Angebot geschrumpft ist. Und damit beginnt sich die Spirale zu drehen: Wenn Gäste ausbleiben, werden die Öffnungszeiten angepasst, die Speisekarte reduziert und der Personalbestand an der Nachfrage orientiert. Die Gäste reagieren auf die Anpassung von Angebot und Nachfrage der Gastronomie mit einem Mobilitätsreflex, fahren anderswo hin und schwärmen anschliessend von den dortigen gastronomischen Höhenflügen. Wir befinden uns in einer Drehung dieser Spirale. Kommen noch Rauchverbot und vermehrte Alkohol-Kontrollen hinzu, und nicht zuletzt der gesellschaftliche Wandel am Arbeitplatz: Anstelle des früheren Feierabend-Biers in geselliger Runde rufen familiäre, sportliche oder kulturelle Verpflichtungen. Solchen Trends entgegen zu halten, fällt schwer. Das Schicksal des Mobilitäts- und Gesellschaftswandels zu beklagen, bringt uns auch nicht weiter. Darum möchte ich in Abwandlung des am Anfang zitierten Dichterwortes sagen: «Warum nicht in die Ferne schweifen? Aber das Gute in der Nähe | nicht vergessen!» Foto: Günther Meier
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Markus Foser Das Gute liegt so nah!
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